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A Lovesong Just For You

Kaiba x Joey Für Ryuichi-Sakuma- ^___^
von

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Endlich Urlaub!

So, hier nun eine FF für Ryuichi-Sakuma-, die sie sich gewünscht hat ^^

Viel Spaß beim Lesen ^____^

Freue natürlich über jeden Kommi ^.^
 

Joey schloss die Tür seiner Villa auf und wurde gleich stürmisch empfangen von seiner kleinen Tochter Josy. Sie war 6 Jahre alt und hatte lange blonde Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden worden waren.

Liebevoll nahm der Blondschopf seine Kleine auf den Arm und ging mit ihr ins Wohnzimmer, wo das Dienstmädchen lächelnd auf dem Sofa saß.

Er hatte sie eingestellt, damit Josy nicht ganz ohne Mutter aufwachsen musste. Vor 2 Jahren hatte sie sich von ihm getrennt, weil er sie angeblich mit einem Groupie betrogen hat, was völliger Schwachsinn gewesen war, da er nie Sex mit Groupies hatte, aber das Ganze hatte sich so hochgeschaukelt, dass sie einfach nicht mehr zueinander fanden.

Was an sich sehr schade war, doch er konnte und irgendwo wollte er es auch nicht mehr ändern. Die Kleine verstand sich super mit dem Dienstmädchen, ihr Name war Ayumi, und war zur Ersatzmutter geworden und er mochte sie auch ganz gern. Aber von Beziehungen hatte er zurzeit echt die Schnauze voll und außerdem gar keine Zeit, denn die Arbeiten für das nächste Album standen an und das bedeutete Stress ohne Ende…

Doch er machte das gern, denn konnte er seine Gefühle doch am besten mit Musik rüberbringen und genau das war auch sein Erfolgsgeheimnis, wie er immer sagte. Man kann mit Musik die Herzen der Menschen öffnen, wenn man die richtigen Melodien und die richtigen Worte singt und da er es schaffte, das richtig zu kombinieren, war er so erfolgreich.

Mittlerweile war er sogar einer der Erfolgreichsten, doch wollte er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern weiter machen.

Aber jetzt hatte er 2 Wochen frei und wollte mit seiner Kleinen Urlaub machen in Domino, in seiner Heimat.

„Na, meine Kleine? Alles klar bei dir?“, fragte er lächelnd und strich ihr über die Wange.

„Hai, alles bestens“, strahlte sie und kuschelte sich an ihren Vater.

Joey lächelte und beobachtete das Dienstmädchen dabei, wie sie aufstand, ihm zunickte und dann den Raum verließ.

Er mochte Ayumi, achtete sie doch darauf, nicht zu sehr in seine Privatsphäre einzudringen und doch schien es, als könnten sie auch zu dritt eine Familie sein.
 

Den Rest des Abends quatschten und lachten sie viel. Uns so kam es, dass sie auf dem Sofa einschliefen.

Lächelnd kam Ayumi zu ihnen und deckte sie mit einer Decke zu. Josy war wirklich ein süßes Mädchen und es bereitete ihr viel Freude, mit ihr den Tag zu verbringen.

Joey hatte immer viel zu tun und dennoch schaffte er es, auch die Beiden mal mit auf Tour zu nehmen oder sich generell Zeit für seine Kleine zu nehmen. Das eine Mal, wo sie mit auf Tour war, war schon ein beeindruckendes Erlebnis gewesen.

Sie bewunderte Joey dafür, dass er immer Zeit für seine Tochter hatte und es war eine riesige Ehre, dass sie für ihn arbeiten durfte. Die Regeln hier waren nicht sonderlich streng und es machte ihr einfach Freude, hier zu sein und einfach zu leben.

Zufrieden und leicht verträumt trottete sie wieder hoch in ihr Zimmer, überprüfte noch schnell, dass sie auch alles eingepackt hatte, denn morgen würde sie mit Joey und Josy nach Domino fahren, der Heimat von dem Sänger und sie strahlte, wenn sie daran dachte, seine Freunde kennen zu lernen, denn er erzählte so viel positives von ihnen, dass sie schon sehr gespannt war.

Aber jetzt sollte sie sich erstmal hinlegen, sonst würde sie morgenfrüh gar nicht aus dem Bett kommen und das wollte sie nicht.

So legte sie sich in Ruhe hin und schlief sofort ein.
 

8:00 Uhr.

Joey sah die Uhrzeit auf dem Display des DVD-Player und wunderte sich im ersten Moment über die Decke, die über ihm lag. Das Dienstmädchen musste sie zugedeckt haben. Lächelnd stand er auf und deckte seine Tochter zu. Sie konnte noch ein wenig schlafen, solange er sich für den Tag fertig machte.

Glücklich summend schlenderte er ins Bad, zog sich aus und stellte sich unter die kalte Dusche. Das machte er jeden Morgen, um wach zu werden und den Kreislauf in Schwung zu bringen und er spürte, wie das Leben so richtig in ihm in Wallung kam. Ja, das fühlte sich gut an!

Nach einer ausgedehnten Dusche trocknete er sich ab und zog sich an. Er trug eine Jeans und ein schwarzes Top, dazu noch Gürtel, Ohrringe, Kette und natürlich Schuhe.

Fertig gestylt machte er sich zur Küche auf, liebte er es doch zusammen mit Ayumi und Josy zu frühstücken.

So bereitete er alles vor und sah Ayumi mit Josy auf dem Arm reinkommen.

„Guten Morgen, Joey“, sagte das Dienstmädchen mit einem Lächeln und setzte Josy auf ihren Platz.

„Guten Morgen, Papa!“

„Guten Morgen, ihr Zwei. Na, habt ihr gut geschlafen?“, erkundigte er sich, stellte Ayumi eine Tasse Kaffee und Josy ein Glas Orangensaft hin.

„Na und ob!“, rief Josy glücklich und freute sich schon auf den Urlaub mit Mama und Papa. Endlich mal wieder mit den Beiden zusammen unterwegs und dann auch noch zu Papas Freunden, das wird bestimmt toll werden, da war sie sich sicher.

„Hai, haben wir“, stimmte Ayumi zu und machte für Josy eine Brotscheibe fertig, die sie ihr dann gab.

So frühstückten sie genüsslich zu Ende und danach machten sie sich langsam auf den Weg. Es war schon nach 10 Uhr, als sie endlich im Wagen saßen und losfuhren.

Begrüßung eines Freundes

So, hier nun endlich Kappi 1 meiner neuen FF ^____^

Ich hoffe, sie gefällt euch, würde mich riesig über Kommis freuen ^-^
 


 

Alle freuten sich schon wahnsinnig darauf, Joey wieder zu sehen und so waren sie in sein Ferienhaus, von dem Yugi einen Schlüssel hatte und bereiteten eine Überraschungsparty vor.

Yugi, Tea, Tristan, Marik, Mai, Serenity, Duke, Bakura, Ishizu und Mokuba schmückten Das Haus mit Girlanden und backten eine Riesentorte, wo „Willkommen zurück, Joey“ drauf stand.

Keiner wusste, dass Joey auch der erfolgreiche Sänger „Jay“ war. Sie dachten, dass Joey ein einfacher Mann mit einfacher Arbeit und einer glücklichen Familie war.

Es wurde auch noch anderes Dekor verwendet, alles wunderschön Ton in Ton. Und Mai, Serenity, Ishizu und Tea hatten ihre wahre Freude daran, alles zu gestalten.

Yugi hatte währenddessen mit der Hilfe der anderen Jungs die Torte gemacht, was zwar alles nicht so einfach gewesen war und es dauerte Stunden, bis die Küche wieder sauber war, aber das Ergebnis hatte sich sehen lassen können und das war doch das Wichtigste.

3 Stunden später war alles fertig und gespannt warteten sie darauf, dass Joey ankam.

Und es dauerte nicht lange, da hörten sie das Auto in die Einfahrt einfahren und sofort stellten sich alle vor die Tür in 2 Reihen und machten sich bereit, ihrem alten Freund eine Überraschung zu bereiten.
 

Joey fuhr den Wagen geschickt durch den Verkehr und summte ein wenig mit, als eines seiner Lieder im Radio ertönte. Noch immer war es für ihn ein seltsames Gefühl, seine Musik und seine Stimme im Radio zu hören, doch es war angenehm und er begann zu lächeln.

Er bemerkte auch das Lächeln von Ayumi, die auf dem Beifahrersitz saß und ihm fröhlich zunickte.

Ja, der war wirklich froh, sie eingestellt zu haben, es war einfach der Glücksgriff gewesen. Zufrieden sah er im Augenwinkel, wie seine Kleine hinten auf der Rückbank saß und aus dem Fenster schaute.

Die Fahrt verlief ruhig und so waren sie am späten Nachmittag an seinem Haus angekommen. Sofort hatte er das Gefühl, dass hier was stimmte, denn alle Vorhänge waren zugezogen und so hatte er das Haus garantiert nicht verlassen, das wusste er, denn er mochte es nicht, wenn er nicht rausgucken konnte.

Verwundert stieg er zusammen mit den Mädels aus und holte die Koffer aus dem Kofferraum. Leise gähnend, da die Fahrt doch ziemlich anstrengend war, nahm er seinen Schlüsselbund und schloss die Tür auf.

Verwundert riss Joey die Augen auf, als er seine alten Freunde sah und war im ersten Moment gar nicht fähig, irgendwas zu sagen oder zu tun.

„L-Leute? Was macht ihr denn hier?“, fragte er schließlich verwundert und als alle ihn einmal durch geknuddelt hatten, hatte er sich halbwegs wieder gefasst.

Ayumi und Josy blieben weiter hinten stehen und konnten somit von den anderen nicht gesehen werden.

„Na, dich empfangen!“, rief Mokuba strahlend und verschwand mit Yugi in der Küche, um die Torte zu holen.

Der Rest setzte sich ins Wohnzimmer und unterhielt sich, natürlich waren jetzt auch Ayumi und Josy mit dabei, die Joey ins Haus geholt hatte.

Die Stimmung war ausgelassen und alle lachten viel. Es war einfach super, wieder die alten Freunde zu sehen!

Gemeinsam vernichteten sie die Torte und noch bis zum späten Abend quatschten sie über Gott und die Welt.
 

Seto Kaiba seufzte geschlagen. Mokuba hatte es kaum erwarten können, Joey wieder zu sehen, wo immer dieser die letzten 10 Jahre auch gesteckt hatte. Im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder hatte er dem Köter keine Träne nachgeweint, sondern war froh gewesen, als dieser endlich aus seinem Leben verschwunden war. Doch für Moki war die halbe Welt zusammengebrochen, schließlich waren die beiden seit dem Battle City Turnier miteinander befreundet gewesen, umso tiefer saß der Schock damals.

Und Kaiba hätte Joey erwürgen können, dass er seinen kleinen Moki so um den Finger gewickelt hatte, dass dieser beim Abschied geweint hatte und keine Luftsprünge machte so wie er.

Leise vor sich hin knurrend hörte er Radio. Er lehnte sich zurück in seinem Ledersessel und lauschte der Musik. In den letzten Jahren hat sich „Jay“ in der japanischen Musikwelt fest etabliert und Mokuba war ein Riesenfan von ihm.

Auch er musste gestehen, dass die Musik ganz gut war, sie war vielseitig und doch wusste man immer sofort, dass er es war, der da sang und das machte ihn irgendwie auch ein wenig einzigartig.

Seto drehte einmal den Kopf und spürte das Knacken der Nackenwirbel. Er sollte sich endlich mal auf den Weg nach Hause machen, es war schon nach 2 Uhr nachts.

Er seufzte noch mal, bevor er den Laptop herunterfuhr und zuklappte. Dann stand er auf, packte alles Wichtige weg und schnappte sich noch seinen Aktenordner. Zufrieden, dass er alles hatte und alles in Ordnung war, schaltete er, mal wieder als Letzter, das Licht aus und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten direkt in den Keller, wo die Tiefgarage war.

Kaiba ging zu dem letzten Auto, das noch stand und legte seinen Aktenkoffer auf den Beifahrerplatz. Sofort fuhr er los in Richtung Villa, wo er allerdings nicht von Mokuba begrüßt wurde. Leicht verwundert darüber ging er in die Küche, wo Roland gerade die Spülmaschine ausräumte.

„Ist Mokuba schon im Bett?“, fragte Seto, konnte sich das aber nicht vorstellen, denn Mokuba hatte zurzeit frei und somit blieb er immer wach, bis er nach Hause kam.

„Nein, er ist bei Joey Wheeler, der wieder in der Stadt ist, um Urlaub zu machen“, erwiderte Roland und stellte sich schon mal auf ein Donnerwetter ein.

„Er ist WO?“, hakte Kaiba noch mal nach, da er sich sicher war, dass er sich verhört hatte, doch sein Butler wiederholte, was er eben schon gesagt hatte und somit hatte sich Kaiba doch nicht verhört, auch wenn es ihm lieber gewesen wäre.

Grummelnd darüber, dass sein Bruder ihn wegen dem Köter versetzt hatte, verzog sich der Firmenchef in sein Zimmer.

Was wollte Wheeler denn schon wieder hier?

Hätte der nicht einfach weg bleiben können?

Genervt seufzend zog er sich aus und legte sich in sein weiches Bett und schlief schnell ein.

Frühstück für jeden!

So, hier ein neues Kappi *-*

Ist nicht besonders lang, aber die nächsten Kappis werden länger, versprochen ^___^

So, jetzt aber ab zum lesen und danach zu den Kommis *~*
 


 

Gähnend wachte Joey am nächsten Morgen auf. Seine Tochter lag auf seinem Bauch und schlief noch immer seelenruhig. Verschlafen rieb sich Joey seine Augen und schaute sich um. Alle lagen irgendwie, irgendwo und pennten noch. Lächelnd dachte Joey an den letzten Abend zurück.

Sie hatten viel gelacht und Spaß gehabt und es hatte sich in den letzten 10 Jahren doch eine Menge getan, wie er festgestellt hatte.

In eben diesen 10 Jahren hatte er auch keinen Kontakt zu seinen Freunden gehabt und keiner wusste, dass er „Jay“ war. Auf der Bühne hatte er braune Haare, trug Kontaktlinsen und hatte zum Teil doch recht ungewöhnliche Klamotten an.

Auf den Covers der CDs war nie er persönlich drauf, sondern Bilder, die zum Album oder der Single passte. Und wie erwartet, bemerkte keiner seiner Freunde, dass er es war, der da auf den Bühnen von Japan für Wirbel sorgte. Auf der einen Seite war er stolz, aber auf der anderen Seite war er doch ein wenig enttäuscht, dass seine besten Freunde nicht einmal auf die Idee kamen, denn Ähnlichkeiten gab es natürlich.

Er freute sich schon riesig darauf, wenn er ihnen allen zeigte, wer er mittlerweile war. Besonders auf die Reaktion von Seto Kaiba war er gespannt. Wenn aus dem Straßenköter ein berühmter Sänger wurde. Ja, wenn die eiskalten Gesichtszüge für einen Moment entglitten und er die Überraschung und Verwunderung in Kaibas Gesicht sah. DAS würde sein Glücksmoment werden!

Behutsam legte Joey Josy auf’s Sofa und versuchte irgendwie zum Bad zu kommen. Das wiederum gestaltete sich schwieriger, als gedacht, denn plötzlich herrschte rege Aufregung und alle drehten sich im Schlaf hin und her.

Hab ich sie aufgescheucht?, fragte sich Joey und schaffte es mühsam bis zur Badezimmertür, wo Mokuba vorlag. Vorsichtig schob er den kleinen Kaiba beiseite und betrat seinen Lieblingsraum: das Bad.

Zugegeben, es war ein ungewöhnlicher Lieblingsraum, andere nahmen wohl lieber das Schlaf- oder Wohnzimmer, aber in Ruhe unter der Dusche zu stehen und nach zu denken war einfach das schönste. Nichts konnte ihn so entspannen wie so was. Schnell zog er sich aus, stellte sich unter eben seinen besten Freund, die Dusche ( Anm.: Jaja, der Farin Urlaub xD ), und genoss die warmen Wasserstrahlen, die sich über ihn ergossen. Er stützte sich an der Wand ab, ließ den Kopf gesenkt und schloss die Augen. Ja, das war einfach nut entspannend, wenn der ganze Stress von ihm weggespült wurde und er seinen Gedanken freien Lauf lassen konnte.

Lustigerweise kamen Joey unter der Dusche auch die besten Songideen. Seine 4 Nummer 1 Alben hatte er praktisch unter der Dusche geschrieben und komponiert.

Belustigt über diesen dusseligen Gedanken stieg er schließlich wieder aus, knotete ein Handtuch um seine Hüfte und trocknete mit einem Zweiten seine Haare. Leise gähnend öffnete er die Tür und sah vor sich verschlafene Menschen, die langsam zu sich kamen.

„Guten Morgen, Leute! Na, gut geschlafen?“, fragte Joey grinsend und sah die großen Augen, als die anderen ihn nur mit einem knappen Handtuch bekleidet, ansahen.

„H-hai, gut geschlafen“, stotterte Tea leise und konnte einen leichten Rotschimmer doch nicht verbergen.

Joey grinste. Tea war immer so schrecklich süß, wenn sie leicht rot war. Doch ihm entging nicht, wie auch der Rest, selbst die Jungs, ein wenig farbig ums Näschen wurden.

Also so schlimm war das doch nun auch nicht, dass er hier nur mit Handtuch um die Hüften stand, oder?

„Kommt mal in die Gänge, Leute, sonst verpennt ihr mir hier noch den ganzen Tag“, meinte er mit einem Grinsen und verschwand in der Küche, um sich was zu essen zu machen. Viel mehr deckte er den Tisch für alle.

An den Esszimmertisch passten nämlich Gott sei Dank alle und nach einer viertel Stunde hatte er eben diesen fertig gedeckt und die ersten trudelten langsam ein.

Höflich, wie sie waren, warteten sie gemeinsam, bis auch Mai und Tea am Tisch saßen, bevor sie anfingen ausgedehnt zu frühstücken und zu quatschen.

Plötzlich klingelte es an der Tür und Joey stand als erster auf, noch immer nur im Handtuch bekleidet und schlenderte zur Tür. Er öffnete sie und traute seinen Augen nicht. Seto Kaiba?

Was wollte der denn hier?

„Hallo Kaiba, lange nicht gesehen.“

Joey sprach ruhig und freundlich und hörte das verächtliche Schnauben von Seto.

Er glaubte einen musternden Blick seitens des Firmenchefs zu sehen, aber sein Blick war undurchsichtig wie eh und je.

„Ist Mokuba da?“

„Hai, ist er. Komm doch rein“, schlug Joey noch immer freundlich vor und Kaiba schritt arrogant ins Haus, direkt ins Esszimmer zu den anderen. Den Weg zu finden war nicht weiter schwer, immer dem Geschnatter entgegen.

„Mokuba? Komm, wir gehen“, sagte Seto kalt und fragte sich, warum der Köter so verdammt freundlich zu ihm war. Das machte der doch nur, um ihn auf die Palme zu bringen und verdammt, er schaffte es auch noch!

„Och nö, ist voll lustig hier, bleib du doch auch hier! Außerdem hat Joey noch eine Überraschung für uns heute Abend!“, rief Moki freudig und zog seinen Bruder zum freien Platz, zwischen ihm und Mai.

Ja, was sollte das denn jetzt werden!?

„Warum sollte ich den Tag mit dem Kindergarten verbringen!? Ich hab weiß Gott besseres zu tun…“, zischte Seto und schaute in die Kulleraugen seines Bruders, die immer trauriger wurden. Dieser kleine Sturschädel wieder mit dem Erpresserblick!!!

Entnervt seufzte er, ergab sich aber seinem Schicksal, bevor Moki erst traurig und dann sauer werden würde.

„Herr Kaiba? Könnte ich vielleicht die Margarine haben?“, fragte Serenity mit fröhlichem Lächeln und Seto gab sie ihr schweigend rüber und murmelte was von: „Das Herr kannst du auch weglassen…“

So frühstückten sie jetzt wirklich alle gemeinsam und hatten einen Riesenspaß, selbst Seto konnte sich ab und zu ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn es ein hämisches oder mieses Grinsen war, aber immerhin, es war schon mal ein Grinsen.

Das Poolspiel

So, jetzt geht es grad mal Schlag auf Schlag xD

Viel Spaß bei Kappi 4 ^^
 

Danach räumten alle zusammen den Tisch ab und Mai und Serenity spülten, während die Kaiba Brüder abtrocknen mussten. Dafür bereitete der Rest draußen alles schon mal vor, denn sie wollten den Tag im Garten verbringen unter Sonnenschirmen und im Pool.

Das wird mit Sicherheit ein Supertag!, dachte sich Joey grinsend, während er sich oben eine Badehose anzog. Es war eh furchtbar warm und an Oberteile mochte Joey um diese Tageszeit gar nicht erst denken.

Er fragte sich ernsthaft, wie Kaiba das bei dem Wetter aushielt, seinen silbernen Mantel zu tragen und darunter noch ein T-shirt. Da würde der Blondschopf ja eingehen, aber nun gut, vielleicht wärmte er so sein Herz im Sommer, wer wusste das schon so genau?

Seufzend darüber, dass seine Gedanken wieder nur bei dem Brünetten hängen blieben, schüttelte er den Kopf und marschierte wieder runter. All die Jahre, wo er weg gewesen war, hatte er an seine Freunde denken müssen, aber auch an Kaiba, warum?

Sie hassten sich, hatten in der Schule nur Stress miteinander und doch konnte er ihn nicht vergessen, das war doch voll bescheuert!

Aber egal, jetzt wollte er den Tag genießen.
 

Seto hingegen musterte ein kleines Mädchen und eine junge Frau, die die Mutter zu sein schien. Wer waren denn die beiden und zu wem gehörten sie?

Nachdem die Schule zu Ende war, hatte er mit den anderen nichts mehr zu tun gehabt, außer gelegentlich mit Yugi, um sich mit ihm zu duellieren, also konnte jeder hier eine Tochter und eine Freundin / Frau haben.

Doch sein Gefühl sagte ihm, dass dieses Gör nur zu einem Mann hier gehören konnte und das war sein Erzfeind, der Köter Joey Wheeler!

Naja, konnte ihm ja egal sein, solange die Kleine ihn in Ruhe ließ, aber natürlich hatte sich das Glück wieder gegen ihn gestellt und sie kam angelaufen, als wollte sie einen Knochen haben, genauso wie ihr Vater früher. Ja, das konnte wirklich nur das Kind von dem Streuner sein!

Aber welche Frau war so doof gewesen und hatte sich auf ihn eingelassen?

Der Blick des Firmenchefs wanderte zu der jungen Frau, die Kaiba leicht verlegen ansah, da Josy einfach an seinem Mantel zupfte.

„Ja, was ist denn?“, wollte Seto genervt wissen und hörte hinten Mokis Stimme.

„Sei doch nicht so unfreundlich, sie ist total nett!“

Kaiba seufzte. Diesen Tag würde er wahrscheinlich nicht heil überstehen. Warum zum Teufel war er auch hierhin gefahren!?

Weil er Mokuba abholen wollte, weil er sicher sein wollte, dass eben dieser Moki nichts angestellt hatte, doch nun gut, jetzt war es zu spät, er hing hier fest!

„Du bist doch der, der meinem Papi immer Kummer bereitet hat, oder?“, fragte Josy in ihrer kindlichen, ehrlichen Art und Ayumi kam schnell angelaufen, um sie zu sich zu ziehen.

„Josy, das ist eine Sache zwischen dem Mann und deinem Papi, da haben wir nichts mit zu tun“, sagte sie freundlich, aber bestimmt und zog Josy mit nach draußen.

Sie hatte öfters mit Joey über Kaiba gesprochen und sie hatte die leise Vermutung, dass er ihn liebte, doch das mussten die Zwei wirklich unter sich klären!
 

Kaiba hingegen sah im ersten Augenblick ziemlich verdutzt aus, doch dann bereitete sich ein hinterhältiges Grinsen auf seinem Gesicht aus, doch nur kurz, denn Mokuba sah wieder zu ihm und auch er musste ja nicht immer wissen, was los war.

Er hat ihm also Kummer bereitet? Naja, das ließ sich doch ohne Probleme machen.

Zufrieden, dass der Tag doch noch nicht so im Eimer war, wie er befürchtet hatte, stolzierte er in den Flur und zog seinen Mantel aus, denn dafür war es jetzt nun wirklich zu warm geworden.

Die Sonne brannte erbarmungslos auf sie nieder und Seto sah draußen ein Thermometer, das 36° anzeigte. Oh Mann, das war echt viel zu warm!

Einen Augenblick lang beobachtete er das geschäftige Treiben, denn alle waren dabei, Sonnenschirme aufzustellen, Getränke zu holen und den Pool vorzubereiten. Dann verschwanden alle, bis auf Joey, der seine Badehose schon anhatte, im Haus und zogen sich um. Sie hatten ja gesehen, dass es einen Pool gab und da hatte jeder auch an Badeklamotten gedacht!

Joey summte fröhlich eins seiner Lieder, natürlich ein Sommersong und legte überall Handtücher hin.

„Hast du keine Badehose dabei?“, fragte Joey und schaute zu Kaiba, der an der Tür lehnte.

„Wozu?“

„Um zu baden vielleicht???“

„Ich dusche lieber zu Hause und nicht im Planschbecken eines streunenden Köters, der da womöglich noch reingepinkelt hat“, erwiderte der Firmenchef kalt und beobachtete genüsslich, wie der Joey aus Schulzeiten zurückkam.

Das mit dem Köter klappte halt doch immer.

„Boah, Alter, krieg dich ein, ja!? Man kann auch trotz des vielen Geldes normal bleiben!!!“, rief er und ging auf Kaiba zu. Er hatte schließlich mittlerweile auch viel Geld, hütet es aber, falls doch der Absturz irgendwann kommen sollte und er dann nicht gleich wieder auf der Straße saß.

„Woher willst du das denn wissen?“

„Das bleibt mein kleines Geheimnis, Seto…“, grinste Joey, schnurrte den Namen und stand jetzt direkt vor ihm. Dieser vergnügte Blick des Kleineren gefiel Kaiba gar nicht und ein paar Sekunden später wusste er auch warum.

„Ich leihe dir meine Badehose, die ich heute erst gekauft habe.“

„Vergiss es…“, zischte Kaiba, wurde aber am Arm gepackt und mitgezogen.

Seto, der noch total verdattert war, wurde in das Schlafzimmer gezogen und mit einem Mal hatte er kein Oberteil an.

„Wie hälst du das bei der Hitze überhaupt aus in T-shirt und Mantel?“

„Anscheinend besser, als dir, der oben ohne rum rennt“, knurrte Kaiba und schlug Joeys Hand weg, die sich gerade an der Hose zu schaffen machten wollten.

Dem Köter ging’s ja wohl echt zu gut!

Schweigend nahm er die Badehose entgegen, eine einfache schwarze und schickte Joey mit einem Todesblick raus, der auch brav dem wortlosen Befehl folge leistete, raus ging und die Tür schloss.

Seufzend zog sich Kaiba aus, legte die Sachen zusammengefaltet auf das Bett und betrachtete sich im Spiegel. Zugegeben, Joey hatte in diesem Fall einen guten Modegeschmack oder viel wahrscheinlicher war, dass er einfach mal einen Glücksgriff hatte. Denn auch ein blindes Huhn fand ja mal ein Korn.

So schritt Seto wieder runter zu den anderen, die es sich schon bequem gemacht hatten und legte sich auf eine Liege, um den anderen beim Planschen zuzusehen.

Doch das blieb ihm nur kurze Zeit, bis Mai und Marik den Firmenchef einen Eimer Wasser über seinem Kopf ausschütteten und dann ins Wasser sprangen, Seto mit einem eleganten Köpper natürlich hinterher und griff sich Mai am Fuß und kitzelte sie ein wenig, sodass die Luft aus ihren Lungen entwich und Wasser schluckte.

Danach tauchte er weiter, fand Marik und holte ihn ebenfalls unter Wasser, doch da wurde er selbst am Fuß gefasst und er drehte sich um und entdeckte dieses goldene Haar. Der Drecksköter mal wieder, das war ja klar gewesen!

Notgedrungen ließ Kaiba Marik los, drehte sich flink und war unter Joey, doch dieser ahnte, was kommen sollte und rasch tauchte er weiter.

Allmählich kamen auch all die anderen auf Tauchstation und waren fleißig dabei, den anderen zu kitzeln, denn wer als letztes hochkam, hatte gewonnen!

Als schließlich Seto der Letzte war, der auftauchte, überlegten alle schon, was der Firmenchef denn gewonnen haben könnte.

Fragend blickte sich Kaiba in der Runde um, sah in die grübelnden Gesichter und wollte gar nicht so genau wissen, über was sie da lange nachdachten.

„Denkt nicht zu viel, sonst explodieren eure Köpfe noch“, brummte Seto und setzte sich auf den Poolrand.

„Danke für die Sorge“, meinte Mai grinsend und alle sahen zu Kaiba auf.

„So und was machen wir jetzt?“, fragte Tristan und bezog sich dabei auf die Frage, was Kaiba denn nun gewonnen hatte.

„Ich weiß was“, meinte Joey und verließ den Pool und verschwand im Haus. Alle sahen ihm fragend hinterher, erwiderten aber nichts, sondern beobachteten, wie der Blondschopf mit den Händen hinter dem Rücken wieder angetrabt kam.

„Als Gewinner der Poolmeisterschaften im Langzeittauchen überreiche ich dem Sieger eine Flasche erstklassigen Champagner“, sagte Joey feierlich und gab Seto die Flasche.

Dieser begutachtete das alles eher mit Misstrauen. Er hatte sich ja schon darüber gewundert, wie der Straßenköter zu einem Haus kam, wahrscheinlich hatte er sich das nur geliehen, aber jetzt auch noch dieser teure Schampus.

So langsam wurde es doch beängstigend.

Die anderen hingegen störte das absolut gar nicht, sondern genossen einfach nur. Das Wasser, das Wetter, die Zeit mit all den anderen Freunden und das Joey endlich mal wieder bei ihnen war.

Mokuba und Josy verstanden sich prächtig, wie Kaiba leider Gottes feststellen musste und geschlagen ließ er sich wieder ins Wasser gleiten, um noch ein wenig einfach nur zu liegen und zu entspannen.

Da kamen ihm wieder die Worte von dieser Josy ins Gedächtnis:

„Du bist doch der, der meinem Papi immer Kummer bereitet hat, oder?“

Oh ja, das war er wohl und er würde dieses Spielchen auch noch ein bisschen weiterspielen!

Der Beginn eines Abends

So, da ich heute ja so fleißig bin, noch ein drittes Kappi von mir, aber das wars dann auch bis morgen abend, muss noch viel erledigen <.<

Also viel Spaß beim Lesen und hinterlasst bitte Kommis, ja? ^__^
 

Den Rest des Nachmittags verbrachten alle hauptsächlich im Pool, doch gegen 17 Uhr scheuchte Joey sie alle ins Haus, denn sie wollten sich fertig machen für seine Überraschung.

Das hieß: Rein in die Partyklamotten, sich aufbrezeln bis zum äußersten und jede Menge gute Laune dabei haben!

Joey hingegen rief bei seinem Chauffeur an und holte ihn, damit er seine Ehrengäste zum Ort des Geschehens fuhr.

Er selbst schlich sich raus, als alle dabei waren, sich umzuziehen, zu schminken, die Frisur zu richten und was nicht alles noch so anfiel. Joeys Aufregung stieg ins Unermessliche und er konnte es kaum noch erwarten, als er in seinen Wagen stieg und wegfuhr.

Ohne Umweg lenkte er seinen Wagen zur Hintertür der Konzerthalle und ging rein. Die Crew begrüßte ihn freundlich und er nickte allen zu, unterhielt sich noch ein wenig mit ihnen, denn er war noch früh dran.

Dann wurden noch kurz ein paar Einstellung geprobt und alles getestet. Er ging zu seinen Jungs, die ihn immer begleitete und machte sich zusammen mit ihnen fertig.

Da wären zum einen: Kai, der Gitarrist und absoluter Frauenschwarm, da er oben rum nie was bei Konzerten trug und auch Joey musste zugeben, dass der Oberkörper schon extrem gut aussah.

Dann noch Hiroshi, der Drummer. Er war der schüchterne Charakter in der Band, deswegen saß er wohl auch am Schlagzeug. Ein lieber Kerl, der immer einen Rat für einen hatte.

Des weiteren der Bassist Kiyoshi, der seinem Namen alle Ehre machte. Er hatte, soweit Joey wusste, noch nicht einmal daran gedacht, jemals einen Lolli zu klauen oder sonst irgendeine Dummheit zu machen. Das war wirklich bewundernswert und er war das Engelchen. Denn keiner war so unschuldig und verspielt wie er!

Und zum Schluss noch der zweite Gitarrist Ryo, der gerne mal das Arschloch der Band verkörpert. Er ging immer gerne bis zum äußersten, was man durfte und lebte so ein richtiges Rockerleben, wo das ein oder andere Hotelzimmer schon mal zu Leiden hatte.

Joey hatte sie vor 10 Jahren kennen gelernt, als er in einem Restaurant gearbeitet hatte, wo ab und zu auch lokale Musiker auftraten und eines Abends war ihr Sänger ausgefallen, doch da sie schon so oft da gewesen waren, kannte Joey die Texte ganz gut, probte das mit ihnen und trat mit ihnen auf.

Sie verstanden sich so gut, dass sie den Sänger rausschmissen und nach einem halben Jahr entdeckte sie ein Manager und nahm sich ihrer an.

Warum dann nur er als „Jay“ so erfolgreich war und die anderen nur selten in den Vordergrund gerückt wurden, war PR Sache, aber keiner hatte damit ein Problem. Sie waren die Begleitband des Stimmwunders. Allein schon, dass sie auf den Bühnen stehen konnte, war ihnen genug.

So stylten sich die Jungs in Ruhe und die Aufregung wurde immer größer, wie jedes Mal. Kurz vor dem Auftritt war es immer am schlimmsten. Sobald sie auf der Bühne standen, war alles okay, aber bis dahin war es immer grausam.
 

Die anderen staunten nicht schlecht, als sie den Chauffeur und die Riesenlimousine sahen. Wie kam Joey denn nun dazu? Das er sich das Haus gemietet hatte, war ja noch eine Sache und das er so viel Geld hatte, lag daran, dass seine Ex-Frau so viel Geld gehabt hatte, doch ne Limo!?

So langsam bekamen die anderen Zweifel, dass Joey so viele Mäuse von seiner Ex hatte abstauben können. Doch nun gut, sie konnten jetzt nur mitfahren und herausfinden, was los war.

Auch Kaiba glaubte sich Versehen zu haben, denn seine Limousine sah eindeutig anders aus. Zwar war sie auch schwarz, doch nicht so lang und… schlicht?

Naja, wie dem auch sei. Mal sehen, welche Überraschungen Wheeler noch für sie geplant hatte.

Also stiegen sie alle ein, bemerkten die kleine Bar, die da war und bedienten sich an den alkoholischen Getränken, die dort zu finden waren, während Kaiba sich das alles misstrauisch ansah und eine Frage immer mehr in den Vordergrund rückte:

Woher hatte der Köter so viel Geld!?

So wie er die Sache hier aufzog, musste er auch reich sein, genauso wie er selbst auch, aber zum Teufel, wie hatte er es in 10 Jahren geschafft, sich so viel Geld zu verdienen?

Doch er würde es wohl gleich herausfinden, wenn sie am Bestimmungsort angekommen waren.

Sein Blick wanderte von einer Person zur nächsten und ihm viel auf, dass alle Mädels Miniröcke trugen, außer Serenity, die einen Short trug und natürlich hatten sie alle Sandalen an, hochhackige, was auch sonst?

Die Männer hingegen trugen schwarze Hosen oder Lederhosen und Hemden, entweder normale Hemden so wie Bakura oder er, oder aber Netzhemden oder T-Shirts so wie Yugi, Tristan oder auch Duke.

Und eine Auffälligkeit war, dass alle schwarz, rot oder blau trugen. Und Schmuck! Besonders die Frauen natürlich mit Ketten, Ringen und was noch alles…

Am meisten fiel natürlich Mai auf, schwarzer Minirock, rotes Top, perfekt geschminkt und Silberschmuck.

Doch auch die anderen konnten sich sehen lassen, selbst Tristan hatte verstanden, wie man sich vernünftig kleiden konnte.

Das war schon eine Leistung!

Kaiba merkte, wie er mit den Gedanken immer weiter abkam, doch bevor er das Thema wechseln konnte, hielt die Limousine auch schon an und der Chauffeur stieg aus und hielt die Tür auf.

Mokuba und Josy, die im Übrigen ein Kleid trug, wie Seto jetzt erst feststellte, da er die Kleine vorher vollkommen ignoriert hatte, verließen als Erste den Wagen, gefolgt von Ayumi und dem Rest und er natürlich zum Schluss.

Sie befanden sich vor einer Konzerthalle oder besser gesagt: DER Konzerthalle in Domino.

„Wow, wir sollen in die Domino Hall?“, fragte Duke erstaunt und Seto nickte.

„Anscheinend“, meinte er und ging zum Eingang, wo zwei Türsteher waren. Die blockierten als erstes natürlich die Tür und Kaiba seufzte, doch bevor er das Wort erheben konnte, sprach schon der Chauffeur:

„Ist schon gut, Jungs, das sind die Ehrengäste“, sagte er mit einem Lächeln und die Beiden nickten und gingen von der Tür weg.

Ehrengäste also, schoss es Seto durch den Kopf und betrat die Halle. Er ließ seinen Blick kurz schweifen. Auf der Bühne herrschte mächtiges Treiben, heute Abend war wohl noch Konzert angesagt, aber was hatte das mit Joey und ihnen zu tun!?

„Kommen sie doch bitte mit“, sagte plötzlich eine freundliche Frauenstimme und Ayumi hielt Josy den Mund zu, damit sie nicht drauflos redete. Sie flüsterte der Kleinen noch irgendwas zu und Kaiba beobachtete das alles mit sehr viel Misstrauen, bevor er der jungen Dame folgte und sie inmitten der Halle auf ein Podest gebracht wurden, wo eine Sitzecke aus Ledersofas bestehend stand.

Das alles war doch mehr als seltsam. Was zum Teufel sollte das hier werden???

Leicht genervt setzte sich Kaiba auf den Platz, mit der besten Aussicht, schlug die Beine übereinander und betrachtete das Treiben auf der Bühne.

Keine 10 Minuten später, als sie sich in Ruhe hingesetzt hatten und eine wilde Spekulation losging, aus der sich Kaiba natürlich raushielt, kamen auch andere Leute rein, hauptsächlich junge Mädchen, die wie wild quietschten und sich nach vorne ans Gitter drängelten.

Gott, war er froh, dass er hier auf dem 1,50 m hohen Podest sitzen konnte und nicht unten in dem Gedränge war!

Und noch war es wenigstens ruhig hier, außer eben das viele Geschnatter, aber als das Licht ausgeschaltet wurde und die Nebelmaschine die Bühne vernebelte, ging das Gekreische so richtig los und die kleine Gruppe versuchte zu sehen, wer denn da jetzt die Bühne betrat und als erstes kam der Drummer, den konnte man allerdings nur hören und nicht sehen.

Nach ein paar Minuten kamen Bassist und 2 Gitarristen und setzten ebenfalls ein.

Und nach einer weiteren viertel Stunde kam der Mann des Abends. Er wurde auf einer Plattform hoch auf die Bühne gehoben und da es so dunkel und nebelig war, konnte keiner sehen, wer denn da war, doch die Stimme erkannte jeder sofort, es war Jay!

Leave out all the rest

So, hier nun endlich ein weiteres Kappi x.x

Gomen, gomen, gomen, dass es erst jetzt fertig geworden ist, aber ich hatte in letzter Zeit so viel Stress und meine Muse hat mich da einfach im Stich gelassen _._

Aber jetzt bin ich wieder gut dabei und ich hoffe, ihr verzeiht mir das, besonders du Ryuichi, ist ja schließlich für dich die FF ^.^
 

So, nun aber genug der Worte, außer das ich noch sagen wollte, dass der Liedtext von Jay im Original von Linkin Park ist und das Stück heißt, wie das Kapitel xD
 

Jetzt gehts aber endlich weiter und Kommis sind natürlich wie immer erwünscht ^___^
 


 

Was zum Teufel sollten sie auf einem Konzert von Jay!? Und wo zum Teufel trieb sich der gottverdammte Köter eigentlich herum???

Okay, es gab wohl wirklich schlimmeres als ein Konzert von Jay, aber viel wichtiger war, wo der Straßenköter sich herumtrieb. Wahrscheinlich hatte er selbst kein Geld für eine Karte gehabt.

Langsam lichtete sich der Nebel und die kleine Gruppe staunte auf einmal nicht schlecht, als sie da Joey auf der Bühne sahen.

„A-aber! Das ist ja Joey!“, rief Tea überrascht und die kleine Gruppe tauschte verwunderte Blicke miteinander aus.

Selbst Kaiba staunte, als er Jay auf der Bühne sah.

Wie immer war die Performance von Jay und der Band perfekt und voller Energie und Spaß und alle hatten einen Superabend.

„Hey Leute, es ist wirklich ein geiler Abend mit euch und ich möchte euch zum Dank einen neuen Song vorstellen, der mir sehr viel bedeutet. Ich hoffe, er gefällt euch, es ist eine Ballade“, meinte Joey und sah zu der kleinen Gruppe, die ja etwas höher saß, als die anderen.

Dann schloss er die Augen und lauschte den ersten Takten, bevor er anfing zu singen:
 

I dreamed I was missing, you were so scared

But no one would listen, 'cause no one else cared

After my dreaming, I woke with this fear

What am I leaving when I'm done here?
 

So if you're asking me, I want you to know
 

When my time comes, forget the wrong that I've done

Help me leave behind some reasons to be missed

Don't resent me, and when you're feeling empty

Keep me in your memory, leave out all the rest
 

Leave out all the rest, don't be afraid

I've taken my beating, I've shared what I made

I'm strong on the surface, not all the way through

I've never been perfect, but neither have you
 

So if you're asking me, I want you to know
 

When my time comes, forget the wrong that I've done

Help me leave behind some reasons to be missed

Don't resent me, and when you're feeling empty

Keep me in your memory, leave out all the rest

Leave out all the rest
 

Forgetting all the hurt inside you've learned to hide so well

Pretending someone else can come and save me from myself

I can't be who you are
 

When my time comes, forget the wrong that I've done

Help me leave behind some reasons to be missed

Don't resent me, and when you're feeling empty

Keep me in your memory, leave out all the rest

Leave out all the rest
 

Forgetting all the hurt inside you've learned to hide so well

Pretending someone else can come and save me from myself

I can't be who you are
 

I can't be who you are
 

Es gab einen Riesenapplaus und die Stimmung war der absolute Hammer. Die Halle kochte und zusammen mit den Jungs machte Joey noch mal so richtig Stimmung.

Kaiba saß da und war unfähig, irgendetwas zu tun. Er lauschte der Ballade, die Jay voller Leidenschaft und Liebe sang und das löste ganz komische Gefühle in ihm aus. Er war mit der Situation irgendwie völlig überfordert, doch nach außen hin hatte er natürlich sein Pokerface, saß mit übereinander geschlagenen Beinen da und schaute unbeeindruckt zur Bühne.

Am Ende des Songs glaubte er, dass Joey ihm in die Augen sah und ihm sagen wollte: „Der Song ist nur für dich.“

Innerlich völlig aus dem Konzept gebracht, beruhigte er sich dennoch recht schnell wieder, in dem er wie immer seine Gefühle unterdrückte und verfolgte weiterhin die Bühnenshow, die nach 4 weiteren Songs und zwei Zugaben beendet war.

In Ruhe gingen sie raus und bis auf Kaiba waren alle wild am diskutieren und am tuscheln.

Oh Mann, wie er so was hasste.

Der Chauffeur sagte ihnen Bescheid, dass sie noch auf Joey warten würden, sie sich aber schon mal in die Limousine setzen könnten, doch alle wollten lieber draußen bleiben und Joey so begrüßen.
 

Joey war nach der Show völlig fertig, aber dennoch super zufrieden.

Er grinste vor sich hin und musste an die verblüfften Gesichter denken, als er seine Freunde sah. Als sie erkannt hatten, wer Jay war.

Für diesen Moment hatte er es genossen zu sehen, wie selbst beim großen Seto Kaiba für kurze Zeit die Gesichtsmuskeln verrückt gespielt hatten.

Ja, das war Balsam gewesen für seine frühere geschundene Seele.

„Oh Mann war das geil, die sind heute ja echt besonders abgegangen!“, rief Kai grinsend und stellte sich zu Joey.

„Besonders die auf dem Podest waren ja geil drauf, die Mädels wild am Tanzen, ich hätte die Blonde am liebsten sofort mitgenommen“, meinte Ryo und Joey brach in schallendes Gelächter aus.

Ja Mai und Ryo, das würde passen wie die Faust auf’s Auge.

„Hey, was gibt’s denn da zu lachen!?“, wollte Ryo wissen und der Blondschopf beruhigte sich langsam wieder.

„Naja, die auf dem Podest waren die Ehrengäste, von denen ich euch erzählt habe und die Blonde, das war Mai. Ihr würdet echt ein gutes Paar abgeben.“

„Echt?“

„Ja, echt, ich kann euch gerne gleich vorstellen. Ich wollte mit denen eh noch in einen Club, ihr könnt ja mitkommen, wenn ihr wollt.“

„Au ja, gern!“, rief Kiyoshi und alle nickten.

Und so duschten die Jungs kurz, zogen sich um und marschierten dann zu Joeys Freunden, die schon richtig aufgeregt waren.

Du würdest mir niemals ernsthaft wehtun

So, und noch ein Kappi heute, hach, ist das toll, dass meine muse mich wiedergefunden hat x3

Und es gibt erste Annäherungen zu vermelden, aber lest doch am besten selbst ^__^
 


 

Eine halbe Stunde später waren die Fünf Jungs bei der kleinen Gruppe angekommen und alles ging hin und her. Sie redeten durcheinander, nur Joey und Kaiba standen etwas abseits.

Joey, weil er vom Auftritt noch geschlaucht war und Seto, naja, warum wohl!?

Solches Gerede war eben halt einfach nichts für ihn.

Der Blondschopf holte eine Zigarettenschachtel raus und machte sich eine Zippe an, nahm genüsslich einen Zug. Er hielt die Packung zu Ryo, der sich auch gleich eine nahm und bevor „Jay“ die Zigarettenpackung wieder wegpacken konnte, nahm sich auch Seto eine und zündete sie sich an.

Grinsend steckte er sie dann wieder weg und schaute zu Kaiba rüber.

„Du bist doch reich genug, als das du dir selbst Zigaretten kaufen könntest.“

„Ich hab die letzte vor dem Konzert geraucht und noch keinen Zigarettenautomaten gefunden“, war die trockene Antwort und Joey schüttelte grinsend den Kopf. Der hatte sich ja wirklich gar nicht verändert.

Zufrieden beobachtete er seine kleine Tochter, die mit Serenity und Mokuba hinten quatschte.

„Aber ich hätte ja nicht gedacht, dass du mit einem Kind auftauchst“, sagte Seto plötzlich und Joey ahnte, worauf der Firmenchef hinaus wollte.

„Tja, öfter mal was neues. Ich war sogar verheiratet mit ihrer Mutter, doch irgendwann fing sie an mir zu unterstellen, ich hätte was mit Groupies und schließlich ließen wir uns scheiden, da das einfach keinen Sinn mehr machte. Und da sie Josy auch nicht weiter wollte, kümmerte ich mich um sie und stellte Ayumi ein, damit sie wenigstens nicht ganz ohne Mutter aufwachsen muss“, erklärte Joey und lächelte, als Josy und Mokuba über irgendwas lachten.

Seine Kleine war schon wirklich süß und er war froh, dass sie hier mit so viel Liebe und Freundlichkeit empfangen wurde.

Auch die Band mochte die Kleine gerne und während der Tour, bei der Ayumi und Josy mitgekommen waren, gab es überhaupt keine Probleme.

„So lange sie mich nicht nervt, soll es mir egal sein, ob sie da ist, oder nicht“, entgegnete Kaiba kalt und hörte Joey plötzlich die Ballade summen.

Was sollte das denn jetzt werden!?

Ein Psychotrick?

Nein, zu so was war Wheeler nicht in der Lage. Wahrscheinlich war ihm einfach nur langweilig und ihm fiel kein besseres Lied ein oder so.

„Na los, Leute, lasst uns noch ein wenig feiern gehen!“, meinte Mai und der Rest stimmte sofort zu.

Joey grinste und ging zu seinem Chauffeur.

„Fahr uns doch bitte zum „Heavens Call“ “, bat Joey und der Fahrer nickte.

„Natürlich, kein Problem“, erwiderte dieser und hielt den anderen die Tür auf. So stiegen alle ein und innen wurde es doch ein wenig eng.

„Wow, ich habe nicht gedacht, dass wir hier wirklich alle reinpassen“, murmelte Kai und Mai zwinkerte ihm zu.

„Wir machen uns alle dünn, dann geht das ohne Probleme.“

Kai grinste.

„Hab ich da gerade „Heavens Call“ gehört? Das ist der angesagteste und teuerste Club in ganz Domino und da kommt auch nicht jeder rein“, meinte Mokuba, war er in dem Club doch Stammgast.

„Ich weiß. Aber erstens lad ich euch alle ein, also um Geld müsst ihr euch keine Sorgen machen und zweitens kenn ich den Chef persönlich.“

„Echt? Ne, ich kenn nur den Vize“, murmelte Mokuba und Joey grinste.

„Sind beide supernett und manchmal kommt es mir vor, als hätte der Vize mehr zu sagen als der Chef.“

Joey grinste. Die Zwei waren schon echt lustig und eine Nummer für sich. Früher waren die Beiden waren in Tokyo gewesen, daher kannte er sie auch, doch vor 3 Jahren zog es sie nach Domino und er freute sich, sie mal wieder zu sehen.

„Aber eine Frage hab ich da, was ist mit Josy? Sie kommt doch nicht mit in den Club, oder?“, nuschelte Tea leise und Joey schüttelte den Kopf.

„Nein, Naoto, mein Fahrer wird sich um sie kümmern und mit ihr zum Ferienhaus zurückfahren“, entgegnete der Blondschopf und Tea schien beruhigt über die Aussage und wand sich wieder Tristan zu, der sich zusammen mit Kai an der Minibar zu schaffen machte.

„Also Tristan, wehe du säufst so viel wie bei der letzten Party, dann gibt’s Stress, das schwöre ich dir!“

Seufzend ließ Tristan von der Bar ab und setzte sich wieder ordentlich hin.

„Ist sie deine Freundin?“, wollte Kai wissen.

„Nein, ist sie nicht, aber in unserer Clique ist sie die Vernunft und sie hat ja auch Recht, wenn ich mich so zulaufen lasse, dann bin ich gar nicht mehr zu gebrauchen, das kann ich mir nicht leisten.“

Kai schwieg und schaute zu Ryo. Schön, wenn dieser das auch sehen würde, doch das war Wunschdenken, denn Ryo hatte schon das zweite Glas Vodka in Angriff genommen und Kai wusste, dass das nicht das letzte an diesem Abend sein würde.

Hiroshi schaute sich die Szene so an und grinste ein wenig. Die Beiden würden doch das perfekte Paar abgeben, sie schnauzt ihn an und er gehorcht.
 

Kurze Zeit später waren sie am Bestimmungsort angekommen und Josy verabschiedete sich von Ayumi und ihrem Vater und wuselte dann auch nach vorne, wo Naoto bereits den Kindersitz hingelegt hatte.

So fuhren sie davon und Joey ging zum Türsteher und klopfte dem auf die Schulter. Dieser nickte und ließ die gesamte Gruppe rein.

Der Club war riesig und wenn man durch den Eingang kam, war vor ihnen ein Gitter und dahinter, 2 Meter tiefer gelegen eine große Tanzfläche. Rechts und links führten Treppen nach unten und an der Wand rundherum war ein langer Tresen. Nur in der hinteren rechten Ecke gab es eine Tür, dahinter war eine Treppe, die nach oben führte zu einer Lounge, von wo aus man alles im Blick hatte und die Tanzenden beobachten konnte.

Joey ging zielstrebig zu eben dieser Tür und die Treppe hoch und in den VIP-Bereich. Dort war schon alles vorbereitet.

Gemütliche Sofas, Drinks, Kleinigkeiten zu Essen und alles perfekt aufeinander abgestimmt.

„Also wer will kann es sich hier bequem machen, ihr könnt aber natürlich auch runter, tanzen und flirten, ganz wie ihr wollt“, meinte Joey und bis auf Kaiba und ihn gingen alle runter.

„2 linke Füße, was?“

Joey grinste frech und Kaiba sah ihn mit ausdruckslosem Blick an.

„Nein, aber keine Lust“, war die Antwort und Joey seufzte geschlagen.

„Also in den letzten 10 Jahren hat sich ja wirklich viel hier verändert, aber wenn es eine Konstante in dieser Stadt gibt, dann bist du das wohl. Willst du nicht irgendwann auch mal leben und nicht nur existieren?“

„Willst du mich jetzt in Philosophie unterrichten, oder was?“

„Nein, ich konnte es nur von Anfang an nicht sehen, wie du deiner Arbeit nachgingst, wie ein willenloser Roboter, dem man einprogrammiert hatte, dass er nur arbeiten soll. Verdammt, du hast nur dieses eine Leben und du solltest es nutzen. Probier doch mal Dinge aus. Du kannst doch fliegen. Flieg mal irgendwo hin, mach Urlaub, lern neue Leute kennen und genieße es auf dieser Welt zu sein“, schlug Joey vor und lächelte Kaiba an, der für diese Kindereien nur ein müdes Lächeln über hatte.

„Wenn ich das tun würde, könnte ich in spätestens 2 Wochen Insolvenz anmelden.“

„Na und!? Du hast genug Geld, um Mokuba und dich für die nächsten 1000 Jahre durch zu bringen und die anderen Mitarbeiter werden auch Jobs finden oder aber ein anderer leitet die Firma weiter, das-“

„Niemals! Ich bin Leiter der Kaiba Corporation und niemand anderes wird diese Firma jemals leiten. Das ist mein Projekt und das wird auch immer so bleiben.“

Die Stimme war kalt und trotz der lauten Musik verstand Joey jede Silbe haargenau.

„Okay, dann mach halt nur Urlaub. Aber du solltest echt mal anfangen zu leben. Denn wenn dir deine Firma wirklich so wichtig wäre, würdest du nicht hier sitzen, sondern in deinem Büro.“

„Mokuba hätte mich zu Tode genervt, wenn ich nicht da geblieben wäre.“

„Sag mal, bist du es nicht Leid, jedes Mokuba als Ausrede zu benutzen, wenn du nicht bei deiner Arbeit bist?“, fragte Joey entnervt und trank einen Schluck seines Lieblingsdrinks, eines Caipirinhas.

Kaiba taxierte Joey in Ruhe, musste zugeben, dass Joey in den letzten Jahren ein wenig erwachsener geworden war, sonst würden sie hier nicht so sitzen und sich unterhalten.

Doch passte es ihm nicht, wie der Köter mit ihm redete. Immerhin musste Wheeler bestimmt nicht so hart für sein Geld arbeiten, wie er es musste!

In ihm machte sich ein unwohliges Gefühl breit, als Joey anfing leicht zu grinsen. Der Köter führte doch garantiert was im Schilde!

Also beugte er sich zu ihm vor und zischte:

„Was soll das dämliche Gegrinse, Wheeler?“

Doch statt einer Antwort von Joey zu bekommen, wurde er von eben diesem geküsst!

Völlig perplex machte Kaiba einfach gar nichts und als der Blondschopf den Kuss löste und ihm zuzwinkerte, wusste er gar nicht mehr, was los war.

„Das ist heute schon das zweite Mal, dass ich dich so verdutzt sehe.“

Grinsend stand Joey auf und wollte runter zur Tanzfläche, doch der Firmenchef griff blitzschnell sein handgelenk und zog ihn zu sich runter.

„Treib es nicht zu weit…“, drohte er, doch Joeys Grinsen wich einem Lächeln und die Stimme war gefühlvoll, beinahe zärtlich, als wollte er ihn damit streicheln.

„Ich weiß, dass du mir niemals ernsthaft wehtun würdest.“

Mit diesen Worten ging Joey runter und mischte sich unter die tanzende Meute.

Und obwohl Kaiba nicht genau gesehen hatte, wo er hingegangen war, entdeckte er ihn doch sofort und er konnte den Blick irgendwie nicht von ihm lassen, von seinem Hündchen…

Und woher will er das jetzt wissen!? Ich bin durchaus in der Lage, ihm weh zu tun und ich kann ihm das auch gerne beweisen dachte sich Seto grimmig, blieb aber sitzen und beobachtete weiter das Geschehen um Joey herum.

Let's have a party!

So und noch ein Kappi, viel Spaß beim Lesen ^____^
 


 

Ayumi währenddessen tanzte mit Kiyoshi und Hiroshi und sie hatte sichtlich Spaß daran, endlich mal wieder in einem Club zu sein und zu tanzen, zu trinken und Spaß zu haben. Es war einfach lustig und die Jungs tanzten um die Wette.

Doch das brachte alles nichts, denn Ayumi hatte ihr Herz schon seit einiger Zeit an Hiroshi verloren und als Kiyoshi das bemerkte, tanzte er zur Theke und bestellte sich einen Drink, denn er wollte die Beiden nicht weiter stören.

Er hingegen war Single, was nicht mehr schön war, wie er fand, doch er hatte sich mit der Situation arrangiert und wollte erst wieder eine Beziehung eingehen, wenn er die richtige Frau getroffen hatte.

Zufrieden sah er, wie Hiroshi Ayumi küsste und die Zwei sich umarmten. Ja, die beiden waren schon süß zusammen, das war ihm schon während der Tour aufgefallen, doch damals hatte keiner der Beiden die Traute gehabt, dem anderen alles zu sagen.

Kiyoshi ließ den Blick weiter schweifen und sein Blick blieb an seinem Sänger kleben, der mit der Blonden tanzte, auf die es Ryo abgesehen hatte.

Wie hieß sie noch? Mai oder so…

Sie sah wirklich gut aus, doch er stand nun so gar nicht auf Blondinen, da bildete Ayumi die absolute Ausnahme und so richtig verliebt war er in Ayumi ja auch nicht gewesen. Der kleine Stachelkopf bei Jay war wohl der beste Duellant der Welt, so wie er das von seinem Kumpel erklärt bekommen hatte. Dieses Duel Monsters hatte vor 10 Jahren ja eine Menge Wirbel verursacht, er hingegen hatte sich dafür gar nicht interessiert. Er hatte schon immer lieber Skat oder so was gespielt.
 

Als dort auch nichts weiter passierte, schaute er sich wieder weiter um und entdeckte Tea, die in der Limousine ja ihren Kumpel so angemacht hatte und wie er grinsend feststellte, tanzten jetzt die Zwei miteinander und das wirkte doch sehr vertraut!

Fast schon zu vertraut, er verwettete seinen Arsch darauf, dass die Beiden noch innerhalb ihres Urlaubs zusammen kamen, alles andere war einfach unmöglich.

Hoffentlich würden sie auch länger richtig glücklich sein, nicht so wie bei seiner letzten Beziehung. Da hatten auch alle gesagt, sie wären das absolute Traumpaar, doch schon nach 4 Monaten stritten sie sich fast nur noch und als sie ihn beinahe dazu gebracht hätte, sie zu schlagen, hat er sich getrennt und beschlossen, das mit den Beziehungen ruhiger angehen zu lassen, bevor das wieder so einen Fehltritt gab.

Die ganze Geschichte war in der Presse auch zerrissen worden, das Ganze wäre beinahe sogar vor Gericht gelandet wegen Rufmords und so.

Doch Hiroshi hatte zwischen den Parteien vermitteln können und so gab es eine friedliche Einigung.

Seufzend, dass die Erinnerungen wieder hochkamen, die er eigentlich verdrängt hatte, trank er seinen Drink in einem Zug leer. Die Zeit war für ihn die schlimmste seines Lebens gewesen, denn er hatte nie gewollt, dass sich die Sache so hoch schaukelte.

Er bestellte beim Barkeeper einen neuen Drink und schaute wieder zur Tanzfläche, wo eine junge Frau mit schwarzen Haaren zu Jay ging und mit ihm quatschte.

Dann verließ sie den Club zusammen mit einem jungen Typ, der nicht ganz so glücklich darüber aussah. So wie sie sich benahmen, schienen sie Geschwister zu sein.

Sein Blick wanderte zu Bakura, er hatte schon in der Limo ein wenig mit ihm geredet und er mochte den zurückhaltenden jungen Mann ganz gern.

Dieser kam auf ihn zu, lächelnd wie immer und setzte sich neben ihn. Er bestellte sich eine Cola und schaute zu Kiyoshi.

„Na, auf Brautschau?“, fragte der Weißhaarige mit einem leichten Grinsen und Kiyoshi war wie verzaubert von dem Lächeln.

„Nein, mir hängt die letzte Beziehung noch in den Knochen, erstmal genieße ich mein Singleleben“, erwiderte er und trank noch einen Schluck.

„Verstehe. Naja, das wird schon alles werden. Lass uns nach dem Drink doch ein wenig tanzen, das wird dir gut tun“, schlug Bakura vor und Kiyoshi nickte zustimmend. Warum eigentlich nicht?

So tranken beide ihre Drinks nach und nach aus und stürzten sich dann ins Getümmel und tanzten.
 

Kai und Ryo beobachteten das und grinsten sich an.

Da hatte ihr Bassist wohl jemand neuen an der Angel. Ja, Partys eigneten sich immer gut, um neue Bekanntschaften zu machen und auch sie hatten schon mit dem einen oder anderen Mädel geflirtet und ihnen war auch nicht verborgen geblieben, wie Duke mit Jays kleiner Schwester flirtete.

Tristan schien das gar nicht zu gefallen, aber mein Gott, er tanzte auch die ganze Zeit mit Tea, also sollte er sich auch nicht beschweren, denn zweigleisig fahren konnte schnell nach hinten losgehen, die Erfahrung hatten die Zwei auch schon gemacht und sie hatten aus ihren Fehlern gelernt und vermieden es, zweigleisig zu fahren.

So streunerten sie weiter über die Tanzfläche, auf der Suche nach der richtigen Partnerin für heute Abend und Ryo blieb bei Mai kleben und beiden verstanden sich auf Anhieb gut, weshalb Joey und Yugi lieber etwas abseits weitertanzten, denn Liebende sollte man bekanntlich ja nicht stören.

Doch hatte Joey ein Problem damit, als er Duke und Serenity sah. Er ging zwar nicht zu ihnen, aber er hatte ein ungutes Gefühl und würde wohl morgen mal mit seiner Schwester reden.

Er mochte Duke ja, doch führte dieser eher ein Lotterleben, hatte schon viele Affären gehabt und keine Beziehung hielt länger als ein halbes Jahr. Und Joey wollte unbedingt vermeiden, dass Serenity wegen Duke verletzt wurde.

Doch jetzt würde er erstmal weiter den Abend genießen und tanzen, schließlich waren sie deshalb ja hier.
 

Mokuba währenddessen setzte sich mit seinem Drink nach oben zu seinem großen Bruder, der gerade an seinem Drink nippte und zu ihm hoch schaute.

„Keine Puste mehr?“, fragte Seto grinsend und Moki erwiderte das Grinsen.

„Doch schon, aber ich wollte mal gucken, wie du dich so machst. Ist das nicht ein bisschen einsam hier oben?“

„Ich find’s angenehm“, erwiderte Seto kühl und schaute wieder nach unten auf die Tanzfläche und die blonde Mähne seines Erzfeindes fiel ihm sofort ins Auge.

Das war doch echt zum verrückt werden!

„Ach Seto, ich mach mir schon seit Jahren Sorgen um dich, weil du nur deine Arbeit im Kopf hast. Und seit du die Schule beendet hast, hast du zu normalen Leuten ja gar keinen Kontakt mehr.“

Mokuba, wenn ich mich nicht so in meine Arbeit reinhängen würde-“

„Dann würde die Firma trotzdem laufen. Du hast so viele gute Mitarbeiter und dein Vize ist genauso kompetent wie du auch.“

Entnervt rollte Seto mit den Augen. Warum fingen die jetzt alle an, auf ihn einzureden!?

„Warum wollt ihr mich in eine Rolle reindrängen, die ich nicht bin?“, wollte Seto wissen und bevor Mokuba den Mund aufbekam, hörte er Wheelers Stimme und mit einem Todesblick schaute er zu diesem rüber.

„Weil du vor Jahren in eine Rolle reingedrängt worden bist. Man hat dir deine Kindheit geklaut, dich zu einem Sklaven gemacht und jetzt kommst du aus deinem Korsett nicht mehr raus. Aber ich habe schon eine Idee, wie ich dich da raus kriege, damit du endlich mal siehst, wie schön das Leben sein kann. Nicht zur Strafe, nur zur Übung.“

Setos Augen verengten sich zu Schlitzen. Was heckte dieser Köter denn jetzt schon wieder aus?

Moki sah verwundert zu Joey rüber, der den kleinen Kaiba anlächelte und ihm signalisierte, dass er es ihm später sagen würde.

Zufrieden setzte sich Mokuba neben seinen Bruder und trank seinen Drink aus.

Auch Ryo und Mai kamen nach oben und setzten sich dazu.

Sie sahen schon sehr vertraut aus, Ryo hatte einen Arm um Mai gelegt und beide schauten doch recht verliebt in die Runde.
 

Joey hingegen wartete brav, bis Seto seinen Drink ausgetrunken hatte, griff seine Hand und zog ihn mit nach unten zum tanzen. Widerwillig ließ sich Kaiba mitziehen und mit viel Missmut ließ er sich auch dazu überreden zu tanzen und so machten die Zwei jetzt die Tanzfläche unsicher.

Von Zeit zu Zeit wurde es leerer, Yugi, Tea, Tristan, Duke, Serenity, Bakura, Ayumi, Kai, Ryo, Hiroshi und Kiyoshi sammelten sich oben, quatschten, tranken, aßen und beobachteten Joey und Seto, die um die Wette zu tanzen schienen.

„Ich wusste gar nicht, dass Kaiba so ein begabter Tänzer ist“, meinte Tristan grinsend und der Rest nickte.

„Habt ihr ne Ahnung.“

Mokuba grinste fies und könnte eine Menge Geschichten erzählen über Kaiba und Tanzen, doch ließ er es lieber zurzeit, bevor er großen Ärgern mit seinem Bruder bekam.

Joey lächelte, als Seto die unausgesprochene Herausforderung annahm und mit ihm tanzte.

Er genoss es, dass Kaiba sich wenigstens jetzt ein wenig gehen ließ.

Guten Morgen!?

So und noch eins heute ^____^

Bin gerade so gut dabei xD
 

Duke war der Erste, der die Augen öffnete und sich umsah.

Wo war er zum Teufel noch mal?

Er rieb sich die Augen und stand auf. Er stellte fest, dass er im Wohnzimmer von Kaibas Villa lag.

Aber verdammt, was war denn gestern noch los gewesen?

Er versuchte sich zu erinnern und langsam aber sicher kehrte die Erinnerung zurück.
 

Flashback
 

Es war kurz nach 6 Uhr morgens, als sie sich alle dazu entschlossen hatten, langsam den Abgang zu machen. Der Club leerte sich sowieso allmählich und der Chef wollte langsam Feierabend machen.

Doch wo sollten sie alle unterkommen?

Denn sie hatten eigentlich keine Lust, getrennt voneinander in Hotels und ihren Buden zu pennen, also belagerte Mokuba seinen großen Bruder solange, bis dieser zustimmte und sie alle bei ihm pennen konnten.

Also rief Kaiba Roland an, der die Gruppe dann mit der Limousine abholte und zur Villa fuhr.

Die anderen stauten nicht schlecht, als sie die Villa sahen, die mittlerweile noch ein wenig größer war.

Sie lag an einem See und um sie herum war ein wenig Wald.

Das alte Gemäuer wirkte ein wenig märchenhaft, verwunschen und es hatte sehr viel Romantisches an sich, wie es da stand und erhaben über den Wald wachte.

Mokuba hatte damals entschieden, dass sie das nehmen würden, weil Seto nach einem Kreislaufkollaps Ruhe brauchte und der Arzt ihnen riet, aufs Land zu ziehen.

Sofort hatte sich Mokuba darum gekümmert und dieses Gemäuer ausfindig gemacht und beschlossen, dass das ihr neues zu Hause wird.

Die Villa in der Stadt gehörte ihnen auch, wenn in der Firma viel Stress herrschte, dann konnte Seto auch dahin fahren, wenn er nicht wieder ganz bis nach Hause wollte.

Und Mokuba wohnte da öfters, wenn er mit seinen Kumpels auf Achse war.

Mittlerweile hatte Kaiba sein neues Zuhause zu schätzen gelernt, die Ruhe, die herrschte und auch die Entspannung.

Während Mokuba ihnen die Geschichte erzählte, stiegen sie aus und betraten die große Eingangshalle. Alles wirkte altertümlich, aber es war angenehm.

„So zu wohnen hätte ich dir gar nicht zugetraut“, lallte Tristan staunend.

Kaiba nickte nur, erwiderte nichts, da er Tristan eh nur anschnauzen würde, dass er ihn gefälligst nicht duzen sollte.

So stolperten alle ziemlich besoffen rein und durch die Eingangshalle weiter geradeaus durch die Doppeltür und rein ins Wohnzimmer.

Kaum waren sie da und Roland hatte Decken und Kissen geholt, da lagen sie auch schon und schliefen praktisch.

Nur Joey war mit Kaiba weggegangen, wohin auch immer und was immer sie auch taten.
 

Flashback Ende
 

Da hörten die Erinnerungen auch auf und Duke fragte sich, wo hier eigentlich so was wie ein Badezimmer war. So stand er langsam auf und wankte mit einem dicken Watteschädel durch die Villa auf der Suche nach einer Dusche.

Auf dem unendlich erscheinenden Irrweg traf er plötzlich auf einen gut gelaunten Joey, der nur Hose anhatte und sich gerade die Haare schrubbelte.

„Wie unverschämt gut drauf bist du denn?“, brummte Duke und hielt sich den Schädel.

Verdammt, er sollte nicht so viel saufen…

„Ich hab halt nicht so viel getrunken und habe deswegen auch keinen Kater. Aber sag mal, wo willst du überhaupt hin?“

„Ich will zu einem Bad…“, jammerte Duke und sah, wie Joey anfing zu grinsen.

„Immer weiter geradeaus, letzte Tür rechts“, erklärte Joey und Duke schlurfte davon ins Bad, um sich dort zu erfrischen und erstmal richtig wach zu werden.

Als er unter der Dusche stand, schweiften seine Gedanken zu Joey und Seto ab.

Was die letzte Nacht wohl getrieben haben?

Schließlich waren sie ja zusammen raus gegangen und wenn er sich das so genau überlegte, passten die Zwei gut zusammen.

Joey würde es garantiert schaffen, Seto etwas um zu polen, sodass sie gemeinsam Freizeit hatten und sich einen ruhigen Tag machten.

Und Kaiba könnte Joeys Temperament bestimmt etwas in Bahnen lenken, sodass das alles laufen würde.

Doch weiter kam er mit seinen Gedanken einfach nicht, denn sein Schädel war nur mit Watte gefüllt und so schloss er die Augen und genoss einfach nur das warme Wasser auf seiner Haut.
 

Joey wachte als Erster auf.

Er hatte letzte Nacht nur wenig getrunken, hatte dementsprechend auch keinen Kater und war bester Laune. Neben ihm lag Seto Kaiba, noch immer friedlich schlafend und mit dem Kopf zu ihm gedreht.

Vor ein paar Stunden hatten sie noch getanzt, jetzt lagen sie nebeneinander in Setos Bett.

Er hatte ihn darum gebeten, in einem Gästezimmer schlafen zu dürfen, da er sich erschöpft fühlte und er nicht wollte, dass sich die anderen Sorgen machten, weil er so fertig aussah.

Die Auftritte schlauchten ihn sehr und gestern Abend hatte er sich natürlich besonders Mühe gegeben, schließlich sollte gestern alles perfekt sein.

Und das war es ja Gott sei Dank auch gewesen. Noch nie hatte er einen Auftritt so sehr genossen.

In Erinnerungen schwelgend bemerkte er kaum, dass sich Kaiba umdrehte und ihm den Rücken zudrehte.

Lächelnd beugte sich der Blondschopf zu Seto runter, sodass sein Mund direkt an seinem Ohr war.

„Die ablehnende Haltung wirst du nicht lange halten können, wenn ich das nicht will, glaub mir.“

Ein freches Grinsen setzte sich auf die Lippen des Sängers. Doch bevor er reagieren konnte, hatte er ein Kissen im Gesicht und als es weggenommen wurde, schaute er in Kaibas blaue Saphire, die ihn gefährlich anblitzten.

„Was soll das werden, Wheeler?“, fragte der Firmenchef eiskalt und Joey lächelte ihn nur liebevoll an.

„Ich will, dass du lebst und ich werde dich dazu kriegen. Wie gesagt: Nicht zur Strafe, nur zur Übung.“

Kaiba erwiderte daraufhin nichts mehr. Es hatte ihm irgendwie die Sprache verschlagen.

Joey hingegen lächelte ihn weiterhin an, stand dann auf und ging zur Tür.

„Wo ist hier denn ein Bad? Bevor ich mich verlaufe… Oder muss ich das selbst herausfinden als Strafe für meine Frechheiten?“

Der Blondschopf streckte Kaiba die Zunge raus und Kaiba rollte mit den Augen.

„Links, letzte Tür rechts.“

Joey nickte zufrieden und verschwand dann, um ganz in Ruhe zu duschen und sich fertig zu machen.

Danach half er Duke das Bad zu finden und ging dann runter in die Küche, die er schnell gefunden hatte und machte sich daran, für alle ein Frühstück fertig zu machen.

In Ruhe deckte er den Tisch im Esszimmer, welches durch eine Tür mit der Küche verbunden war.

Ein ruhiger Nachmittag

So und noch ein Kappi heute, bin echt fleißig und das anbinden der muse an mich hat anscheinend was gebracht xD
 


 

Bakura wachte durch Duke auf, der sich am Türrahmen abstützen musste, damit er nicht gegen die Tür knallte.

So stand er ganz in Ruhe auf und schaute auf die Uhr. Es war schon wieder Nachtmittag, 16 Uhr. Mann hatte er viel geschlafen!

Aber gut, sie waren ja auch erst um 7 Uhr hier gewesen und er hatte erst gegen 8 Uhr geschlafen, somit hatte er wie immer 8 Stunden geschlafen, soviel schlief er immer.

Er sah sich um und schüttelte grinsend den Kopf. Auf dem Sofa lagen Hiroshi, Ayumi und Kai, auf dem zweiten Sofa Ryo, Mai, Yugi und Serenity, auf dem Sessel hatte sich Tristan hingelegt, davor lag Tea und auf dem Boden lagen Kiyoshi und Mokuba, wobei Moki genau genommen AUF Kiyoshi lag und friedlich schlief.

Bakura grinste und nachdem er in der Küche Geräusche hörte, ging er hin und lächelte Joey an, der dabei war, den großen Esstisch zu decken.

„Guten Morgen, Joey. Na, gut geschlafen?“

„Morgen Bakura! Hai, ich hab gut geschlafen, hab ja letzte Nacht auch nicht so viel gesoffen, sodass ich heute auch keinen Kater habe“, meinte er und verschwand wieder im Esszimmer.

Bakura half ihm und schaute zu Joey rüber.

„Du hast gar nicht im Wohnzimmer geschlafen, oder?“, hakte er nach und sah, wie Joey lächelte.

„Nein, ich hab bei Kaiba gepennt. Ich war vom Konzert und der Party so fertig und sah aus wie ein lebendiger Zombie und da wollte ich euch keinen Schrecken einjagen und hab Seto nach einem Gästezimmer gefragt und er hat gesagt, dass ich bei ihm pennen kann im selben Bett“, erzählte Joey und Bakura musterte seinen Kumpel einen Augenblick lang, bevor er anfing zu grinsen.

„Keinen Schrecken einjagen, huh? Was hast du vor, Joey? Willst du den armen Kaiba völlig aus seinem Konzept bringen?“

„Er hat gesagt, ich kann bei ihm pennen. Und ich will nur, dass er lebt und nicht nur existiert.“

„Gut so, wenn du Hilfe brauchst, frag mich, ich werde dich da gerne unterstützen.“

„Okay, ich werde drauf zurückkommen“, erwiderte Joey grinsend und sah zufrieden, dass das Frühstück, bis auf Kaffee und Tee soweit fertig war.

So marschierten die Beiden wieder ins Wohnzimmer, wo Duke bereits dabei war, Kiyoshi und Mokuba zu wecken, was so halbwegs klappte.

Jedenfalls murrten die Zwei und allmählich machten sie auch die Augen auf.

Bakura und Joey weckten von Zeit zu Zeit die anderen auf und langsam aber sicher kam Leben in die Bude.
 

Seto saß oben auf seinem Bett und fragte sich, was für ein Spiel Wheeler da eigentlich mit ihm spielte.

Er hatte letzte Nacht eine Menge über Wheeler erfahren, zumindest, was die letzten 10 Jahre anging. Er war ein japanischer Superstar, im Musikbusiness tätig, war geschieden, hatte eine 6 jährige Tochter und war erwachsener geworden.

Wenn er sich das so durch den Kopf gehen ließ, war er ihm ein wenig sympathischer geworden, was noch lange nicht hieß, dass er ihn mochte, aber er konnte schon bessere und gehaltvollere Unterhaltungen mit ihm führen, was ja immerhin ein Anfang war.

Aber warum hatte er dem Köter gestattet in SEINEM Bett zu schlafen!?

Er musste letzte Nacht einfach zu besoffen gewesen sein, dabei hatte er nur 3 Drinks getrunken und normalerweise war er davon nicht einmal angetrunken, doch anscheinend waren das Spezialdrinks gewesen, sodass er total dicht war, obwohl er sich nüchtern fühlte.

Seufzend stand er auf und streckte sich. Er schaute zur Fensterfront, wo die Sonne langsam in den Raum schien und seufzte.

Dann fiel sein Blick auf die Uhr und entsetzt stellte er fest, dass es schon Nachmittag war. Schon nach 16 Uhr!

Er rollte entnervt mit den Augen, marschierte ins Bad, machte sich dort in Ruhe fertig und stolzierte dann nach unten in die Küche, wo er sich was zu essen machen wollte, doch Joey zog ihn ins Esszimmer, wo Duke, Serenity, Bakura und Kiyoshi schon saßen und auch der Rest kam langsam in die Gänge und setzte sich zum Teil doch recht verpennt hin und als alle saßen, begannen sie zu frühstücken.

Es war ein lustiges und chaotisches Frühstück und bis auf Kaiba hatten alle sehr viel Spaß. Dieser hielt sich aus allem soweit raus, frühstückte stur vor sich hin und irgendwo genoss er doch, dass er hier nicht alleine oder nur mit Mokuba saß, sondern, dass auch andere da waren und hier für Stimmung sorgten.

Er würde das zwar niemals zugeben und sein Pokerface hielt wie eh und je, aber trotzdem fühlte er sich wohler als sonst.

Sein Blick wanderte zum Fenster und er beobachtete draußen einen kleinen Vogel, der auf der Wiese rumhüpfte und was zu essen suchte. Mokuba stand auf, als er den Vogel sah und ging raus und füllte eine Schüssel mit Sonnenblumenkernen und Haselnüssen.

Dann kam er wieder reingewuselt und half Serenity und Bakura beim Abräumen des Tisches.

Der Rest wuselte ins Wohnzimmer und quatschten und Joey wurde natürlich ausgefragt, was die letzten Jahre so alles passiert war.

Bereitwillig gab er Auskunft und erklärte ihnen, wie das im Musikbusiness alles so ablief und wie er berühmt geworden ist.

Seto hörte beiläufig zu, während er seinen Laptop auf dem Schoß sitzen hatte und arbeitete.

Schließlich hatte er jetzt schon 2 Tage lang nichts gearbeitet!!!

Doch Gott sie Dank stellte er schnell fest, dass alles soweit in Ordnung war, sein Vize sich um die wichtigsten Dinge gekümmert hatte und alles seinen Gang ging.

Das beruhigte ihn ungemein und vielleicht konnte er ja wirklich ab und zu mal einen Tag frei machen, auch wenn er sich das nicht so recht vorstellen mochte.

Denn dann hing er alleine hier und langweilte sich zu Tode und dann begann er doch wieder zu arbeiten. Und er würde niemals einen aus dem Kindergarten fragen, ob sie nicht was unternehmen wollten!

Vorher würde er sich in seinem Büro einschließen und rund um die Uhr arbeiten.

„Und du warst echt schon in Europa?“, hakte tea nach und Joey nickte.

„Ja, meine letzte Tour war eine Welttournee. Ich war in China, Russland, Deutschland, Frankreich, Finnland, Amerika, Australien und sogar ein Konzert in Südafrika. Es war echt der Hammer. Und all die verschiedenen Kulturen und Umgangsformen und die unterschiedlichen Sprachen, das war echt cool und total aufregend. Aber auch verdammt anstrengend, wir hatten einen strengen Zeitplan und bei einigen Flügen hatte ich einen totalen Jetlag und ich hatte nicht mal Zeit zum ausruhen. Deswegen war ich eine ganze Zeit lang während der Tour auch ziemlich abgemagert, doch jetzt geht es wieder und ich fühle mich so gut wie noch nie.“

„Gut, das beruhigt mich. Und wie läuft das mit deiner Tochter in der Zeit?“, erkundigte sich Tristan neugierig, fand er die Kleine doch recht knuffig.

„Wenn ich in Asien toure, kommt sie zusammen mit Ayumi mit, doch zur Welttournee hab ich sie nicht mitgenommen, da mussten sie dann zurückfliegen und hier bleiben. Da wäre zu stressig für sie geworden.“

Joey erinnerte sich noch genau an den Abschied, Josy hatte damals geweint und Ayumi hatte lange gebraucht, sie wieder zu beruhigen, doch mittlerweile schien sie sich daran gewöhnt zu haben und bat ihren Vater jedes Mal, ihr was schönes aus den fremden Ländern mit zu bringen.

„Und was machen wir jetzt noch?“, fragte Ryo plötzlich und Joey lächelte.

„Ich schätze mal, wir sollten unseren fleißigen Workaholic seinen wohlverdienten Frieden lassen und ins Ferienhaus zurückkehren. Dort wartet Josy bestimmt auch schon ungeduldig auf mich und ich will Naoto nicht die ganze Zeit als Aushilfsaufpasser missbrauchen, schließlich ist er eigentlich nur mein Fahrer“, antwortete der Blondschopf und die anderen nickten.

„Okay, heute können wir ja bei dir übernachten, oder?“, wollte Mokuba wissen und Joey nickte zustimmend.

„Klar, könnt ihr, morgen ist ja eh Sonntag, da können wir noch mal ausschlafen.“

Joey grinste und musste an die wandelnden Gestalten von vor dem Frühstück denken.

So machten sie sich langsam zum Aufbruch bereit und eine halbe Stunde später waren auch Naoto und Josy da und Josy umarmte ihren Vater stürmisch.

Dann wuselte sie durch die Gruppe hindurch zu Seto und sie lächelte ihn freundlich an.

„Warum guckst du immer so böse? Habe ich dir irgendwas getan?“

Kaiba schaute von seinem Laptop auf und musterte die kleine einen Moment lang, bevor er seufzte und ihr antwortete:

„Nein, du hast mir nichts getan, aber dein Vater nervt.“

„Mein Vater macht sich nur große Sorgen um dich, denn eigentlich hat er dich ganz-“

„Josy!“, rief Ayumi, als sie sah, mit wem sie da schon wieder redete und sie wusste, dass sie wieder einfach drauf los plappern würde und Sachen erzählte, die nur Kaiba und Joey etwas angingen.

„Was denn? Wenn Papa sich nicht traut, dann muss ich das doch machen“, meinte sie unschuldig und tippelte mit einem Dackelblick zu ihrer Ersatzmutter.

„Nein, das lass die Beiden mal brav unter sich klären, hm? Das kriegen sie auch ohne deine Hilfe hin“, meinte sie lächelnd und nahm Josy auf den Arm.

So verabschiedeten sich alle von Seto und gingen dann nach draußen, stiegen in die Limousine und wurden von Naoto zum Ferienhaus von Jay gefahren.

Ein ungewöhnliches Gespräch

So und noch ein neues Kappi xD
 

Mokuba schlenderte nach oben zu den Gästezimmern. Es war erst kurz nach 21 Uhr und Joey und die anderen machten im Partykeller ordentlich Stimmung.

Er ging zu Josy ins Zimmer, die zwar schon im Bett lag, aber noch nicht schlief.

„Moki, schön, dass du da bist!“, quietschte sie vergnügt, stand auf und umarmte ihn auf Zehenspitzen.

„Ich freu mich auch, Josy“, meinte Mokuba, nahm Josy auf den Arm und ging mit ihr zum Bett und legte sie drauf und deckte sie zu.

Er setzte sich ans Fußende und lächelte die Kleine an.

„Hast du schon irgendeine Idee, was wir tun können, um Papa und deinen Bruder zu verkuppeln?“, fragte sie und Mokuba seufzte.

„Ich habe mehrere Ideen, wie ich Seto zu Joey bekomme, nur bringt uns das nichts, wenn Seto das nicht freiwillig will. Also schlage ich vor, dass wenn du das nächste Mal auf Seto triffst, ihm alles erzählst, was du weißt über die Gefühle deines Papas zu Seto“, erwiderte Mokuba und Josy nickte zustimmend.

„Ich versuche das ja die ganze Zeit, aber Mum fängt mich ja ewig ab. Du musst sie mal ablenken, damit ich auch Zeit habe, mit ihm zu reden“, meinte die Kleine und kuschelte sich in ihr Kissen.

„Okay, ich wird sie in ein Gespräch verwickeln, damit du in Ruhe mit ihm reden kannst. Jetzt aber gute Nacht, Kleines.“

Lächelnd strich Mokuba Josy durch die Haare und küsste sie auf die Stirn.

„Alles klar, gute Nacht, Moki“, rief sie glücklich, drehte sich auf die Seite und schlief keine halbe Stunde später tief und fest.
 

Mokuba schloss die Tür hinter sich, lächelte noch immer vor sich hin und seufzte leise.

Seit er Josy kannte, kamen Erinnerungen in ihm hoch, die er die letzten 2 Jahre verdrängt hatte, von denen nicht einmal sein großer Bruder Seto wusste.

Er hatte einfach nicht die Kraft gehabt zu reden, doch mittlerweile kam er relativ gut wieder zurecht und vielleicht würde er demnächst auch mal mit Seto reden, doch jetzt ging er wieder in den Keller, wo ordentlich Party gemacht wurde und er mischte sich tanzend unter die Meute.

Auch Ishizu und Marik waren wieder mit von der Partie, waren am späten Nachmittag gekommen und alle hatten einen Riesenspaß.

Auch der kleine Kaiba ließ sich gehen und hatte bald die schrecklichen Erinnerungen verdrängt und tanzte und flirtete.
 

Seto saß zu Hause, hatte die Tür gerade hinter den anderen geschlossen und schaute sich im Wohnzimmer um.

Es war richtig leer. Zwar hatte er nur ein paar Stunden die Rasselbande in der Villa gehabt, doch sofort war ihm klar, dass das schön war, dass soviel Leben in der Bude herrschte.

So wickelte er den restlichen Abend noch viele Geschäfte ab, lenkte sich wie immer mit Arbeit ab, damit er die Einsamkeit in seinem Herzen verdrängen konnte.

Es war schon kurz nach 22 Uhr, als es an der Tür klingelte.

Verwundert darüber, dass um die Uhrzeit noch jemand zu ihm wollte, stand er auf. Er hatte schon nachgeguckt, dass die Rasselbande alles mitgenommen hatte und er hatte nichts gefunden, was nicht Mokuba oder ihm gehörte.

„Ja, wer ist da?“, fragte Seto in den Hörer, da ja vorne am Gelände geklingelt wurde und er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand über den Zaun kletterte, ohne, dass er bemerkt worden war, aber selbst wenn, würde derjenige danach doch nicht klingeln.

„Hier ist Josy“, sagte eine leicht ängstliche Mädchenstimme und Seto staunte.

Wie kam denn die Kleine von Joey hierher!?

Und was wollte die von ihm?

„Ich mach dir auf und komm entgegen…“, meinte er, nahm seinen Mantel, Schlüssel und drückte den Knopf, damit die Tür vorne aufging. Er nahm auch noch eine Jacke von Mokuba, die am Haken hing, ging raus und marschierte zu Josy, die die Arme um sich gelegt hatte und ihm langsam entgegenging.

Es war zwar nicht Winter, aber dennoch nicht sonderlich warm um die Uhrzeit und Josy hatte anscheinend unter der Jacke nicht genug drunter, sodass sie fror.

Kaiba legte ihr die Jacke um, nahm sie an die Hand und schlenderte mit ihr wieder in die Villa, wo er sie in die Küche brachte und auf den Küchentisch setzte.

Während er ihr einen warmen Kakao zubereitete, fragte er:

„Was machst du denn hier um diese Uhrzeit? Und wie bist du hierher gekommen?“

„Naja, ein Bus fährt doch hier in der Nähe dran vorbei und ich hab mich rein geschlichen, da der Bus ziemlich voll war und ich ja eigentlich nicht so spät abends draußen sein darf. Und ich bin hier, weil ich mit dir reden will und das kann ich nur machen, wenn Mama und Papa nicht da sind, deswegen hab ich mich hierher geschlichen.“

„Und worum geht es?“, fragte er interessiert und gab Josy eine Tasse warmen Kakao in die Hand.

Er lehnte sich gegenüber von ihr an die Spüle und musterte sie ein wenig.

Die Kleine schien genau so ein Sturschädel wie ihr Vater zu sein.

Josy trank einen Schluck des Kakaos und lächelte leicht.

„Der ist sehr lecker, danke für den Kakao. Und hier bin ich, weil ich mir Sorgen um meinen Vater mache. Er hat früher immer ab und zu mit Mutti über dich gesprochen und er sprach dann immer sehr besorgt und traurig. Ich will aber nicht, dass er traurig ist und deswegen wollte ich dich fragen, ob du ihm nicht helfen kannst, dass er nicht mehr traurig ist.“

Seto hörte sich in Ruhe an, was sie zu sagen hatte und musste unwillkürlich an Mokuba denken, als dieser noch kleiner war. Der hatte auch immer mit Leuten gesprochen, die er in Gesprächen erwähnt hatte, damit diese versuchten, ihm zu helfen, damit er nicht mehr so einsam war. Bisher hatte das bei ihm nie geklappt, aber mal ganz davon abgesehen, warum sprach Joey traurig und besorgt, wenn es um ihn ging?

Die Andeutungen, die die Kleine seit gestern gemacht hatte, hatten ihn eh schon stutzig werden lassen, er war ja nicht blöd, aber er konnte sich nicht so recht vorstellen, dass der Köter in ihn verliebt war.

Das war einfach unmöglich!

Sie hassten sich, seit sie sich kannten, weil ihre Charaktere viel zu verschieden waren. Irgendwie hatte er ja Interesse an dem Hündchen entwickelt, doch das war keine Verliebtheit, sondern reine Neugier, wie der Kleine es geschafft hatte, ohne Eltern mit nur wenig Geld es schaffte, Monat für Monat über die Runden zu kommen. Ansonsten empfand er nur Abneigung, Joey gegenüber und er konnte nicht einmal zu 100% sagen, warum überhaupt.

Vielleicht weil er leben konnte, wie er wollte, keine Verpflichtungen hatte und mit seinen Freunden eine Menge Blödsinn anstellen konnte.

Seufzend schaute er in die Kulleraugen von Josy, die genau wie bei Mokuba eine terroristische Wirkung auf ihn hatten. Verdammt, warum war er bei Dackelblicken von Kindern immer so empfindlich und konnte den Bonsaiterroristen dann nie etwas abschlagen!?

Es war zum verrückt werden!

Aber bevor er sich weiter darüber aufregen konnte, hatte er seinen Mund schon aufbekommen:

„Okay, ich werde mal sehen, was sich da machen lässt. Aber jetzt ruf ich erst mal bei deinem Vater an und sage ihm, dass du über Nacht hier bleibst. Es ist schon spät und du solltest schlafen“, meinte er kühl, doch innerhalb nicht eiskalt wie sonst.

„Ist okay, ein Gästezimmer reicht mir“, erwiderte sie strahlend, trank den Becher leer und stellte ihn auf den Tisch.

Seto nickte und brachte sie zu ihrem Schlafgemach, dass direkt neben seinem Zimmer war, sodass er im Notfall mitbekam, wenn etwas war.

Mokuba hatte in ihrem Alter noch immer bei ihm mit im Zimmer geschlafen, er fand das irgendwie total süß und erst mit 8 Jahren wollte Moki in sein eigenes Zimmer, was er dann auch bekommen hatte.

Josy bedankte sich bei ihm, legte sich mit einem alten Schlafanzug von Mokuba ins Bett und schlief schon recht schnell.

Kaiba ging in sein Schlafgemach und rief dann von seinem Handy aus, bei Joey an, der zu seiner Verwunderung sogar abnahm.

Im Hintergrund hörte er laute Musik, die schlagartig leiser wurde, bestimmt hatte er gerade Raum verlassen.

„Was gibt es, Kaiba?“, wollte Joey mit seiner melodischen Stimme wissen und Seto seufzte innerlich.

Worauf hatte er sich da schon wieder eingelassen?

„Deine Kleine übernachtet heute bei mir, sie ist eben zu mir gekommen“, antwortete er trocken und hätte in dem Moment gerne Joeys Gesichtsausdruck gesehen, sah bestimmt zum schießen aus.

„Wie? Ich dachte, sie pennt oben.“

„Nein, tut sie nicht. Also du kannst sie morgen abholen.“

Mit diesen Worten legte Kaiba auf, hatte keine Lust auf eine ellenlange Diskussion und legte sein Handy weg.

Er zog sich aus, schmiss sich auf’s Bett und war recht schnell im Land der Träume.

Memories I

So, ich will euch ja nicht weiter auf die Folter spannen, deswegen hier alles über Moki ^___^
 


 

Joey starrte sein Handy einen Augenblick an und ging zu Josys Zimmer, öffnete die Tür und stellte fest, dass sie wirklich nicht da war.

Aber warum sollte sie auch, schließlich machte Kaiba, was so was anging, keine Scherze.

Er spielte mit dem Gedanken jetzt sofort zu ihm zu fahren, aber andererseits gab es wohl keinen sicheren Ort als bei Seto Kaiba. Die Sicherheitsmaßnahmen erinnerten ihn irgendwie an Fort Knox, in sofern musste er sich keine Sorgen machen, aber ein mulmiges Gefühl hatte er bei der Sache schon.

Aber es ließ ihn einfach nicht los, deswegen zog er sich an, sagte Ayumi kurz Bescheid und ging dann in die Garage.

Er entschied sich für den Sportwagen. Er hatte genau das gleiche Modell wie Kaiba, einen Ferrari F50. Er hatte damals immer davon geträumt, den Wagen einmal fahren zu dürfen und als er genug Geld hatte, war das sein erster Großeinkauf gewesen und seitdem hegte und pflegte er diesen Wagen, es war sein absolutes Schätzchen.

So brauste er über die Straßen von Domino, um kurz vor 23 Uhr war nichts mehr los und genoss die Fahrt in vollen Zügen, wie jedes Mal, wenn er diesen Wagen nahm.

Keine halbe Stunde später war er bei Kaiba angekommen und klingelte. Bestimmt war der Firmenchef jetzt genervt, weil noch mal unangemeldeter Besuch vorbei kam.
 

Yugi hingegen bekam von Joeys Aktion nichts mit, bemerkte aber, dass es Mokuba nicht gut zu gehen schien. So ging er zu ihm und zusammen schlenderten sie nach oben ins Wohnzimmer.

„Du siehst so traurig aus, was ist los?“, erkundigte sich Yugi und setzte sich neben Mokuba auf’s Sofa.

Dieser schaute an die Decke, hörte in seinem Kopf eine liebevolle Frauenstimme und er schüttelte energisch den Kopf.

„Ich möchte nicht darüber reden, okay?“, sagte er etwas schroff, stand auf und marschierte nach draußen in den Garten, um einen klaren Kopf zu kriegen.

Er hatte keine Lust mit ihnen zu reden, keine Lust darauf, dass alle ihn löcherten und so machte er sich auf den Weg zur alten Kaiba Villa, die nicht allzu weit weg war.

Er betrat die Villa, die noch immer gepflegt und sauber gehalten wurde und schaute sich um. Die Mitarbeiter waren schon zu Hause, sie hatten ihre Wohnungen hier in der Nähe, damit er seine Ruhe hatte, wenn er nachts hier war.

Zielstrebig stolzierte Mokuba in sein kleines Geheimkämmerchen, dass niemand kannte, nicht einmal Seto kannte diesen Raum.

Als kleines Kind fand er heraus, dass hinter einem der Bücherregale in der Bibliothek ein Gang war und er hatte das Regal um 90° gedreht und dahinter war ein kleiner Raum, groß genug für ihn, wo er seine geheimen Sachen deponieren konnte und auch noch einen Stuhl und einen kleinen Tisch. Ansonsten hatte er alles in einer großen Truhe verstaut, die an der Wand stand und die Seto ihm mal gekauft hatte für sein Lego Spielzeug und so Sachen.

Er war damals auf dem Detektiv Trip gewesen und deswegen die ganze Villa nach geheimen Gängen und Räumen durchsucht und dieses kleine Kämmerchen tatsächlich gefunden.

Er hatte Roland bestochen mit 4 Lollis, dass er Seto sagte, dass die Truhe kaputt gegangen war, damit er sie in Ruhe hierher schaffen konnte.

Er setzte sich auf den Stuhl, öffnete die Truhe und kramte darin rum.

Ein altes Fotoalbum mit Fotografien von Seto, den Eltern und ihm waren darin, auch Bilder aus dem Heim.

Des Weiteren hatte er hier seine kleine Pornoheftsammlung versteckt, die er als 16 jähriger zusammengesucht hatte.

Ein Kumpel hatte ihm die mitgebracht und da auch ein großer Bruder nicht alles wissen musste, hatte er sie hier untergebracht.

Auch das erste Spielzeugauto, dass er von Roland geschenkt bekommen hatte zum Geburtstag hatte er hier drin und Mokuba lächelte, als er die ganzen Erinnerungen sah.

Ihm wurde ganz warm ums Herz, doch als er das zweite Fotoalbum gefunden hatte, zog sich alles in ihm zusammen und ihm wurde ein wenig schlecht.

Aber er kam gegen den Drang nicht an und holte es raus. Mit zittrigen Händen strich er über den Einband und er schluckte.

Seit 2 Jahren, seit sie umgebracht worden war, hatte er sich das Album schon nicht mehr angeguckt.

Er starrte es eine ganze Weile an, versuchte die Gedanken in seinem Kopf zu ordnen, was allerdings so gar nicht klappte.

So schloss er die Augen, sah vor seinem inneren Auge eine junge Frau, lächelnd und sie erinnerte ihn ein wenig an Serenity. Die freundlichen und weichen Gesichtszüge, wo immer die Sonne aufging, wenn sie anfing zu strahlen.

Lange blonde Haare, meistens zum Pferdeschwanz zusammen gebunden, braune Augen, immer ein Lächeln auf den Lippen, recht klein, aber sehr schlank und immer freundlich und hilfsbereit.

Mokuba öffnete das Fotoalbum, schaute sich Bilder von ihnen an, Tränen flossen seine Wangen einfach herunter, ohne das er was dagegen tun konnte und er konnte noch immer nicht begreifen, wie es dazu gekommen war…
 

Flashback
 

„Moki, kommst du? Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät!“, rief eine junge Frauenstimme und Mokuba band sich noch schnell seine Krawatte, während er die Treppe runterhastete.

„Bin soweit, wir können“, erwiderte er lächelnd, griff ihre Hand und sie stiegen in die Limousine, die Mokuba gehörte.

Seit er 18 Jahre alt war, hatten sie zwei Limousinen und zwei Fahrer, da Seto in letzter Zeit viel unterwegs war und die Limousine brauchte.

Geschickt lenkte der Chauffeur den Wagen durch die Stadt und hielt vor einem Museum. Es war das Kunstmuseum in Domino und beide stiegen aus und schauten sich das Gebäude einen Moment lang an, bevor sie Händchen haltend rein gingen.

Am Empfang wurden sie bereits erwartet und eine freundliche Sekretärin brachte die Zwei zum Direktor.

„Guten Tag, bitte setzen Sie sich doch“, begrüßte der leicht runde Direktor sie und lächelte. Er wies dabei auf zwei Stühle, die vor seinem Mahagonischreibtisch standen und nickend nahmen sie Platz.

„Guten Tag, es ist schön, dass Sie das Treffen so schnell einrichten konnten“, begann die junge Frau und strahlte über’s ganze Gesicht.

Mokuba lächelte sie an. Ihr Name war Aiko, sie war seine Verlobte und bald würden sie heiraten. Sie arbeitete als Künstlerin und sie waren hier, weil es um eine Ausstellung ihrer Bilder ging.

In Japan war sie in der Kunstszene berühmt, ihre meisten Bilder gingen im sechsstelligen Bereich über die Ladentheke und somit war sie auch nicht mehr die Ärmste. Aber genau wie er war sie nicht abgehoben, freute sich noch immer über jedes Bild, das verkauft wurde und über jedes Lob oder jede Kritik.

Mokuba hatte sie auf einer dieser langweiligen Charity Veranstaltungen kennen gelernt und als er sie zum Tanz aufgefordert hatte und sie wie eine Einheit getanzt hatten und sie nichts mehr von der Außenwelt mitbekamen, wusste er, dass sie die Frau sein würde, mit der er glücklich werden wollte.

Memories II

So und jetzt auch gleich der zweite Teil, will euch ja nich tunnötig auf die Folter spannen ^^
 

Ein halbes Jahr später waren die Beiden ein Paar und galten als das neue Traumpaar.

Das war jetzt 1 ½ Jahre her und sie waren noch immer so glücklich wie am ersten Tag.

„Ja natürlich, es ist mir eine Ehre, dass Sie ihre Bilder hier bei uns ausstellen wollen“, meinte der Direktor freundlich und man merkte ihm an, dass er große Bewunderung für sie empfand.

„Aber das ist doch selbstverständlich, schließlich ist Domino meine Heimat und jetzt, wo ich hier wieder wohne und arbeite, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als das ich meine Bilder hier präsentieren kann.“

„Das freut mich zu hören, dann gäbe es da nur noch ein paar Formalitäten zu klären.“

Der Direktor holte ein paar Zettel raus, die unterschrieben werden mussten und nachdem das geklärt war, verließen die Beiden wieder das Gebäude und Aiko strahlte.

„Das ist einfach nur toll! Ich find das klasse, dass ich hier meine Bilder ausstellen kann.“

„Das ist auch echt super“, erwiderte Mokuba lächelnd und umarmte seine Verlobte und küsste sie innig. Diese ließ es sich natürlich nicht nehmen, den Kuss zu erwidern und ignorierten die Paparazzi, die sich um sie herum versammelten.

Der Fahrer holte sie in die Limousine, damit nicht noch etwas passierte und so fuhr er weiter, ließ die Fotografen einfach da stehen.

Auf dem Heimweg hielt der Fahrer vor einer Arztpraxis an und Mokuba schaute seine Freundin verwundert an.

„Ich muss noch schnell zu einer Untersuchung, dauert aber nicht lange, ich komm dann zu Fuß nach Hause, ist ja nicht weit weg“, sagte sie lächelnd, stieg aus und sah sie nie wieder.
 

Seit 4 Stunden war sie schon beim Arzt und ungeduldig tigerte er durch’s Wohnzimmer. Er hatte schon beim Arzt angerufen, doch die hatten ihm gesagt, dass Aiko schon wieder weg sei und sie gleich da sein müsste. Doch das war vor einer Stunde gewesen und langsam hielt er es nicht mehr aus.

Seto war auf Geschäftsreise in Amerika für die nächsten 3 Monate und so war er mit Roland ganz allein hier, doch der war einkaufen und so kam ihm die Zeit noch viel länger vor.

Plötzlich klingelte es an der Tür und Mokuba hatte diesen Knoten im Hals und seine inneren Organe zogen sie krampfhaft zusammen.

Aiko hatte einen Schlüssel, somit keinen Grund, zu klingeln und irgendwas in ihm sagte, dass ihr etwas passiert war.

Er marschierte mit flauem Gefühl zur Tür und öffnete sie und sah einen Mann und eine Frau, leger gekleidet in Jeans und T-shirt.

„Ja bitte?“

„Sind Sie Mokuba Kaiba?“, fragte die Frau und er nickte.

„Und wer will das wissen?“

„Ich bin Yoshimoto und das ist mein Kollege Sato, wir sind von der Mordkommission. Könnten wir vielleicht reinkommen?“

Mokuba nickte nur, war unfähig etwas zu sagen, denn er war sich sicher, dass etwas mit Aiko nicht stimmte und wenn das schon die Mordkommission war, dann konnte er sich denken, was vorgefallen war.

Er führte die beiden Kommissare ins Wohnzimmer und bot ihnen das Sofa an, wo sich die Zwei hinsetzten.

Er bevorzugte seinen Sessel und mit verweintem Blick hörte er sich an, was die Kommissarin zu sagen hatte.

„Ihre Verlobte Aiko ist vor zwei Stunden gestorben. Sie wurde verprügelt und war dann eine Brücke hinuntergeschmissen worden.“

Mokubas Augen weiteten sich. Wer tat denn so was Schreckliches!?

„Wer… Wer war das?“, fragte er mit Tränen erstickter Stimme.

„Das wissen wir noch nicht. Aber wussten Sie, dass ihre Verlobte… schwanger war?“, erkundigte sich der Kommissar und Mokuba merkte beiden an, wie schwer es auch ihnen fiel, darüber zu reden. Er wollte auch nicht ihren Job machen und andauernd Angehörigen sagen müssen, dass ihr Freund / Ehemann / Verlobter / Vater / Sohn oder sonst wer gestorben ist.

Überrascht starrte er den Kommissar an. Schwanger!?

Seine Aiko war schwanger gewesen und das wahrscheinlich auch noch von ihm?

„N-nein, das wusste ich nicht. Sie wollte zu einer Untersuchung, sagte sie und ich hab zwar gesehen, dass sie zu ihrem Gynäkologen wollte, aber das sie schwanger war, wusste ich nicht, nein…“

Die Kommissare nickten und ließen Mokuba lieber erst einmal allein, damit er das sacken lassen konnte und verließen das Haus wieder.

Mokuba saß auf seinem Sessel, unfähig was zu machen und heulte sich einfach nur die Augen aus.

Er hatte lange gebraucht, um damit klar zu kommen, herausgekommen war, dass der Bruder das getan hatte, weil er nicht wollte, dass sie was mit einem der Kaibas hatte, da Seto ihn mal entlassen hatte.

Mokuba hatte sein Verhalten nicht verstanden, doch wenigstens hatte er seine Strafe bekommen. Lebenslang wegen Mordes, weil er ihr aufgelauert war und als sie nein sagte, sie eiskalt zu Tode geprügelt hatte und danach auch noch in den Fluss geschmissen hatte, um die Tat zu vertuschen und die Spuren zu verwischen.

Er war während der Verhandlung da gewesen als Nebenkläger und hatte auch die Ausstellung gemacht, weil er wusste, wie viel sie ihr bedeutet hatte. Er spendete regelmäßig Geld an Kindereinrichtungen, damit diese sich besser um die Kinder kümmern konnten.

Er ging zwei Mal in der Woche zum Grab und pflegte es, redete mit ihr und erzählte ihr, was so vorgefallen war in der Woche und hatte gelernt damit um zu gehen.

Seto, der erst nach einem Jahr wieder aus Amerika zurückkam, hatte von alldem nichts mitbekommen und irgendwie war Mokuba auch ganz froh darum gewesen, denn sonst würde sein Bruder wohl zum Mörder werden und er wollte nicht auch noch ihn verlieren, deswegen sagte er ihm, dass sie ausgewandert sei nach Europa und sie sich einfach auseinander gelebt hatten.

Das Personal hatte er ebenfalls angewiesen, das zu sagen und da die Medien sich schon lange nicht mehr dafür interessierten und von dem Prozess und dem Täter eh nichts wussten, ließ Mokuba Gras über die Sache wachsen und lebte normal weiter.
 

Flashback Ende
 

Mokuba klappte das Fotoalbum zu und legte es wieder in die Truhe. Er nahm sich ein Taschentuch, trocknete die Tränen und atmete ein paar Mal tief durch.

Es war eine beschissene Zeit gewesen, doch er war stark geworden dadurch. Er engagierte sich viel für Kinder und Frauen, die von ihren Männern verprügelt wurden und er war sehr viel erwachsener geworden und dafür war er froh.

Er räumte alles wieder weg, schloss seine Truhe wieder ab und hatte das Gefühl, als würde er damit seine Vergangenheit wegschließen, die so schön, aber auch so grausam gewesen war.

Er verließ das Kämmerchen wieder, schlenderte in sein Zimmer und setzte sich auf die Fensterbank. Er hatte sein Zimmer im ersten Stock und schaute auf einen Park, der hinter dem Garten lag und erblickte dort ein Pärchen, dass Arm im Arm die Nachtluft zu genießen schien.

Seufzend wand er den Blick ab, er konnte seit der Sache glückliche Pärchen einfach nicht mehr sehen, viel zu groß war der Schmerz über den Verlust seiner großen Liebe.

Doch wollte er Seto unbedingt verkuppeln, denn er wollte nicht, dass er weiter nur für seine Arbeit lebte.

Natürlich bedeutete Leben auch Schmerz, Trauer, Wut, Hass, Verzweiflung, er sprach schließlich aus Erfahrung, aber ohne diese Gefühle kam er sich so leer wie ein Roboter vor und das wollte er nun auch nicht sein.

Und Seto wird lernen müssen, damit um zu gehen, doch war das immer noch besser, als sich abzuschotten und vor sich hin zu vegetieren.

Mit dem Plan Seto und Joey zu verkuppeln, legte er sich auf sein Bett und würde morgen Ayumi und Joey in ein Gespräch verwickeln, damit Josy mit Seto reden konnte.

So ein Sturkopf!

Und noch ein Kappi, hach das läuft zur zeit einfach *-*
 

Kaiba war gerade eingeschlafen, als es an der Tür klingelte.

Normalerweise würde er das ja nicht hören, doch hatte er eine Weiterleitung in sein Zimmer und auch ins Arbeitszimmer, falls Geschäftsfreunde oder so vorbeikamen.

Entnervt und mit einer Ahnung, wer da unten wartete, marschierte er lediglich im Boxershort bekleidet nach unten und drückte gleich den Knopf, der das Tor öffnete.

Ihm war klar, dass Joey vor Sorge um seine Tochter wahrscheinlich umkam und wenn er ehrlich war, wäre er auch sofort los gefahren, wenn ihn jemand angerufen hätte und ihm mitgeteilt hätte, dass Moki bei demjenigen war, obwohl er zu Hause sein sollte.

So wunderte er sich auch nicht, als er den Fahrer sah, der Joey Wheeler hieß, aber über den Wagen wunderte er sich schon und für kurze Zeit überlegte er, ob der Köter seinen Wagen geklaut hatte, doch das war irgendwie unwahrscheinlich und so verwarf er den Gedanken wieder, bevor er richtig zu Ende gedacht war, wartete brav, bis Joey den Wagen geparkt hatte und zu ihm kam.

„Schick siehste aus, steht dir gut“, meinte Joey und Kaiba rollte nur mit den Augen und schloss die Tür hinter ihm.

Ohne weiter etwas zu sagen, marschierte er leise nach oben zu Josys Zimmer, öffnete die Tür und zeigte ihm, dass seine Kleine in Ruhe schlief und es ihr gut ging.

Beruhigt nickte Joey Seto zu und er schloss die Tür wieder, natürlich ganz leise, um sie nicht zu wecken.

Beide gingen runter, wobei sich Kaiba noch kurz einen Bademantel schnappte, da es so doch ein wenig kühl war und sie setzten sich ins Wohnzimmer.

„Wie der Vater so die Tochter, genauso nervig und neugierig“, sagte Seto trocken, schlug die Beine übereinander und musterte Joey.

„Tja, das macht die gute Erziehung“, begann er grinsend und seufzte dann, „Sorry, wenn sie dir Probleme gemacht haben sollte, aber ich dachte, sie liegt oben und schläft.“

„Schon gut, sie hat nicht gestört und sie ist nicht halb so nervig wie du.“

„Na das ist doch mal ein Kompliment an meine Kleine. Aber sag mal, was wollte sie überhaupt von dir?“, fragte der Blondschopf interessiert, musste er doch zugeben, dass die Frage ihn schon seit dem Anruf durch den Kopf geisterte.

Kaiba grinste fies, überlegte, ob er das Hündchen nicht noch etwas hinhalten sollte, da er sich sicher war, das ihn die Antwort sicherlich brennend interessierte.

„Das bleibt ein Geheimnis.“

„Ach so, okay“, erwiderte Joey lediglich, wusste, dass Josy die Geheimniskrämerei liebte und wenn Kaiba zustimmte und versprach, es nicht weiter zu erzählen, war die Unterhaltung mit einer Mauer irgendwie effektiver und interessanter.

„Wie lange „beehrst“ du uns denn noch mit deinem Dasein?“, hakte Kaiba nach mit einer vor Ironie tropfenden Stimme und Joey fing schon wieder an, so komisch zu grinsen.

// Ich hasse das von ihm… // schoss es Kaiba grimmig durch den Kopf.

„Lange, Seto, lange. Zumindest dich werde ich noch länger mit meinem Dasein beehren.“

„Also meinetwegen kannst du deine Kleine nehmen und wieder abhauen.“

„Ich weiß, aber ich gehe erst, wenn ich weiß, dass du lebst und nicht nur existierst.“

„Nicht schon wieder das Thema…“

Kaiba stand entnervt auf und wollte in die Küche gehen, doch Joey griff sich blitzschnell Setos Handgelenk und zog ihn zu sich, allerdings mit zu viel Schwung, sodass der Firmenchef das Gleichgewicht verlor und der Länge nach auf Joey landete, der von Kaiba umgeschmissen worden war.

„Holla, gehst du aber ran, so kenn ich dich ja gar nicht.“

Joeys Grinsen war in Kaibas Augen abartig groß und er verfluchte sich für diese Unachtsamkeit.

„Ich mich auch nicht“, brummte Seto und machte sich daran auf zu stehen, doch Joey legte seine Arme um Setos Hals und zog ihn noch enger zu sich und küsste ihn zärtlich.

Kaiba, mal wieder völlig überfordert, tat mal wieder gar nichts und als Joey merkte, dass das keinen Sinn hatte, löste er den Kuss wieder.

„Mensch Seto, so wird das nie was“, meinte der Blondschopf seufzend, aber auch ein wenig besorgt.

Kaiba stellte sich hin, tötete in Gedanken Joey mit seinem Killerblick und erwiderte kalt:

„Das soll auch nichts werden, Wheeler. Vergiss bitte nicht, dass ich dich nach wie vor nicht abkann und nur weil du jetzt Geld hast und was auf dich hältst, heißt das noch lange nicht, dass ich was von dir halte. Geld in der Musikbranche zu verdienen ist einfach, man muss nur mit dem Trend gehen oder eben gerade dagegen an. Das ist nicht mit meiner Arbeit vergleichbar.“

„Das geht hier doch nicht um Geld, Kaiba. Mann, begreif es doch mal! Begreife doch mal, dass du genug Geld hast, begreife, dass du wegen deiner Arbeit innerlich kaputt gehst, begreife doch mal, dass wir uns alle Sorgen um dich machen!“, rief Joey etwas lauter, stand auf, packte Seto an den Schultern und rüttelte ihn ein wenig.

„Ihr braucht euch aber keine Sorgen zu machen und jetzt geh entweder ins Gästezimmer von deiner Tochter, in das rechts daneben oder fahr wieder zu deinem Ferienhaus.“

Mit diesen Worten schlug er Joeys Hände weg, ging in die Küche und trank dort ein Glas Vodka. Das brauchte er jetzt einfach.

Es ließ sich doch von anderen nicht einreden, dass er Probleme hatte, die gar nicht da waren!

Und warum zum Teufel hatte er dem Köter gestattet, hier zu übernachten!?

// Wegen seiner Tochter… // dachte sich Kaiba, schaute aus dem Fenster und sah den Mond an.

Er dachte an Joeys Ballade:
 

„I'm strong on the surface, not all the way through

I've never been perfect, but neither have you”
 

Diese Stelle ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Genauso wie der Schluss auch:
 

„Forgetting all the hurt inside you've learned to hide so well

Pretending someone else can come and save me from myself

I can't be who you are”
 

Seto war sich irgendwie sicher, dass der Song für ihn war, aber er verstand das immer noch nicht. Warum hatte Joey für ihn ein Lied geschrieben und komponiert?

War er vielleicht doch in ihn verliebt?

Aber er wollte nichts von diesem Nichtsnutz und seine Probleme gingen die anderen nichts an, dass war ganz allein seine Sache!

Und wenn er das nächste Mal wagen sollte, ihn küssen zu wollen, würde er ihm ein Veilchen verpassen, dass war ja wohl klar.

Er ließ sich schließlich nicht so bloßstellen, zumindest nicht ungestraft.

Mit Jays Ballade als Ohrwurm stolzierte er hoch in sein Zimmer, er hatte mitbekommen, dass Joey die Treppe hochgegangen war und ging davon aus, dass er im Gästezimmer neben Josy war.

Er zog den Bademantel wieder aus und legte sich erneut auf’s Bett.

Jetzt sollte es ja eigentlich ruhig bleiben und so unternahm er einen zweiten Versuch zu schlafen und diesmal klappte es auch.
 

Joey seufzte und sah Kaiba hinterher. Wie konnte man nur so stur sein!?

So stur war ja nicht einmal er!

Leicht angefressen, dass die Aktionen bis jetzt noch keine Wirkung gezeigt hatten, schlich er in das Gästezimmer neben Josy und ließ sich auf das bequeme Bett fallen.

Er musste Seto irgendwie dazu kriegen, dass er sein Leben genoss, er hatte schließlich auch nur eins, genau wie jeder Normalsterbliche auch!

Also grübelte er noch eine Weile und beschloss, Seto montagfrüh einfach von der Arbeit ab zu melden, ihn mit zu nehmen zu seinem Ferienhaus und dort ein paar ruhige Tage mit ihm zu verbringen.

In der Zeit würde er es schon schaffen, ihn zu überzeugen.

Er zog sich aus und kroch unter die warme Decke, keine halbe Stunde später war er im Reich der Träume.

Einsicht?

Und weil's so schön ist, noch eins xD
 

Im Ferienhaus kehrte währenddessen auch langsam Ruhe ein.

Alle wussten, dass sie Montagmorgen aus dem Bett mussten und deswegen war die Party kurz nach Mitternacht zu Ende und hatten sie auch nicht so viel getrunken wie in der Nacht davor.

Diesmal schafften sie es sogar, sich in die Zimmer zu begeben und dort zu schlafen.

Ayumi und Hiroshi, Serenity und Duke, Tristan und Tea, Ryo und Mai, Kai und Kiyoshi, Marik und Ishizu und Bakura und Yugi.

Letzterer lag auf dem Bett und konnte nicht so recht einschlafen. Er sorgte sich um Mokuba, der einfach weggegangen war, ohne sich von den anderen zu verabschieden.

Irgendwas schien ihn zu beschäftigen, doch hatte er Mokuba mit seiner Fragerei wohl schon genug genervt und deswegen suchte er auch nicht nach ihm.

Er war 22 Jahre alt und mittlerweile richtig erwachsen geworden, nicht so wie früher, wo Seto sein Gott gewesen war und ihm immer hinterher dackelte.

So wie Moki erzählte, krachte es ab und an ganz ordentlich im Hause Kaiba und deswegen hatten sie wahrscheinlich auch beide Villen, sodass im Notfall einer flüchten konnte.

In Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, Bakura, der ihn musterte.

„Hey Yugi, alles klar? Du siehst so besorgt aus“, meinte dieser schließlich und Yugi schreckte auf.

„Hai, alles okay, ich mache mir nur Sorgen um Mokuba. Er wirkte so traurig und als ich ihn angesprochen habe, ist er wutentbrannt aus dem Haus gegangen.“

„Ach, lass ihn mal. Jeder hat doch mal seinen schlechten Tag“, erwiderte Bakura lächelnd und Yugi lächelte.

Wahrscheinlich hatte er Recht und so machten es sich beide in ihrer Betthälfte bequem und schliefen recht schnell ein.
 

Am Morgen kamen alle schon gegen 10 Uhr aus den Betten und während Tea, Yugi und Kiyoshi schon früher aufgestanden waren und Frühstück zubereiteten, herrschte oben wildes Chaos und jeder wollte zuerst ins Bad.

Nachdem sie das alle geklärt hatten und auch eine Reihenfolge, warteten die Drei unten darauf, dass sie eintrudelten.

Da sie aber Joey und seine Tochter nirgends gesehen hatte, beschloss Tea, mal zu ihren Zimmern zu gehen und sie zu wecken, doch in den Zimmern war niemand und aufgeregt rannte Tea runter in die Küche.

„Jungs! Joey und Josy sind nicht da!“, rief sie und die Beiden sahen sie überrascht an.

„Und Mokuba ist auch nicht da“, erwiderte Duke nachdenklich und kam mit Serenity ins Esszimmer.

„Mokuba ist gestern Abend schon gegangen“, erwiderte Yugi und wirkte nicht gerade glücklich.

„Aber um Joey und Josy müsst ihr euch keine Sorgen machen. Josy ist gestern Abend mit dem Bus zu Kaiba gefahren, weil sie mit ihm reden wollte und Joey ist ihr hinterher. Sie haben wohl bei Kaiba übernachtet“, meinte Ayumi lächelnd und setzte sich ebenfalls an den Tisch.

Tea, Duke, Serenity, Yugi und Kiyoshi staunten nicht schlecht.

Was wollte die Kleine von Joey denn bitte bei Kaiba!?

Das war natürlich für den Rest des Morgens Gesprächsstoff Nummer eins und jeder musste ein Statement dazu ablassen.

Während Bakura, Kiyoshi und Hiroshi sich eher aus der Diskussion raus hielten, waren Mai, Ryo, Kai, Tristan und Serenity voll in ihre Diskussion vertieft, wo natürlich bei raus kam, dass Josy ihren Vater und Kaiba verkuppeln wollte.

„Aber die Beiden als Paar?“, fragte Ishizu nachdenklich und trank ihren Kaffee aus.

„Passt, wie die Faust auf’s Auge, ganz ehrlich“, entgegnete Duke und Mai nickte zustimmend.

„Die Zwei sind so unterschiedlich, dass wenn sie sich einmal ineinander verliebt haben, nie wieder auseinander kommen. Ich glaube, dass sie sich gegenseitig regulieren werden. Sodass Kaiba mehr Gefühle zeigt und Joey etwas zurückhaltender wird“, überlegte Mai und Duke nickte zustimmend.

„Ja, sehe ich genauso.“

Marik trank genüsslich an seinem Tee und zusammen räumten sie ab, spülten und trockneten ab und verstauten die Sachen auch wieder.

Sie setzten sich ins Wohnzimmer, unterhielten sich mit der Band, um die besser kennen zu lernen, aber auch über alles andere, was ihnen gerade so einfiel.
 

Seto wachte am Morgen gegen 10 Uhr auf und leicht verschlafen rieb er sich die Augen. Er hatte letzte Nacht richtig gut geschlafen, so gut wie schon lange nicht mehr.

Gemächlich stand er auf, stellte sich unter die Dusche und genoss das warme Wasser, das seine Haut zu streicheln schien und bemerkte nicht, wie Joey den Raum betrat.

Erst als dieser Wasser in die Badewanne laufen ließ, schaute Seto zweifelnd durch den Duschvorhang und erblickte eine Gestalt, die etwas kleiner war als er, also konnte es Josy nicht sein.

Wheeler, dieser… dieser…!!!

Als Seto fertig geduscht hatte und gerade nach einem Handtuch greifen wollte, bekam er eins von Joey hingehalten.

„Hier, ich erspare es dir, dass du dir die ganze Blöße geben musst“, meinte er grinsend, zog sich seinerseits ganz aus und ließ sich in die Badewanne gleiten.

„Herzlichen Dank auch“, brummte Seto, traute seinen Augen nicht, als er beobachtete, wie Joey sich unbekümmert wie eh und je auszog, auch den Boxershort, und sich in die Wanne gleiten ließ.

Das ging doch jetzt echt zu weit!

Er stieg aus der Dusche und verschränkte die Arme.

Herablassend schaute er zu dem Köter, der es sich da gerade in seiner Badewanne gemütlich machte und ihn lächelnd ansah.

„Was guckst du so böse?“

Joeys Lächeln war liebevoll und glücklich.

„Was soll das verdammt? Seit du wieder da bist, bist du nur noch am Nerven. Warum kann es nicht wie früher sein? Ich zieh dich auf und du gehst an die Decke, war doch in Ordnung so“, entgegnete Kaiba mit genervter Stimme und sah, wie sich der Ausdruck im Gesicht des Hündchens änderte.

Joey schloss die Augen, atmete tief durch und stand dann auf. Er zog Kaiba das Handtuch weg und schmiss es auf den Boden, sodass sie beide nackt gegenüber standen.

„Jetzt noch mal für ganz Sture. Wir sind beide Männer, wie du sehen kannst, wir sind beide gleich alt, haben die gleiche Schule besucht. Es gibt für dich also keinen Grund, mich fertig zu machen. Ich weiß, dass du aus deinem Korsett, welches dir dein Vater umgeschnürt hat, nicht alleine raus kommst. Ich weiß auch, dass deine Vergangenheit alles andere als einfach oder schön war, aber meine war auch nicht die Leichteste. Mein Vater ist ein Trinker, meine Mutter hasst mich und versucht Serenity und mich auseinander zu bringen. Ich musste früher das Bier für meinen Vater kaufen, seine Kotze wegwischen, wenn er es wieder mal nicht bis zum Klo geschafft hatte, mitten in der Nacht der Polizei die Tür aufmachen und den erklären, dass mein Vater des öfteren zu viel trinkt und nach 1 Jahr kannte ich die beiden Streifenpolizisten mit Vornamen. Glaub mir, auch für mich war es nicht einfach. Aber ich habe mich durchgebissen, gelernt zu kämpfen und ich kann nicht mehr tun, als dich zu bitten, dass du meine Hilfe annimmst, denn ich würde dir sofort helfen, damit du aus deinem Korsett raus kannst. Natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber von Zeit zu Zeit. Du musst mich auch nicht lieben, aber lass dir doch helfen. Es ist keine Schande, Gefühle zu spüren, Trauer, Hass, Wut, Liebe, Verzweiflung, Glück. Doch du musst das auch wollen, sonst kann ich dir auch nicht helfen.“

Seto hörte sich das alles in Ruhe an und musterte Joey. Er war wirklich erwachsen geworden und er sollte das auch mal endlich werden und mit den Kindereien aufhören.

„Gib mir Zeit, Joey, mir geht das zu schnell. Bis vorgestern Morgen dachte ich noch, du wärst irgendwo und würdest deinem Leben nachgehen“, sagte er ruhig, aber längst nicht kalt.

Joey nickte lächelnd und strich Seto durch das noch nasse Haar.

„Na klar. Nimm dir die Zeit und wenn ich noch mal zu frech werden sollte, dann darfst du mich auch anschreien.“

„Okay, ich werde drauf zurückkommen“, antwortete der junge Firmenchef leicht grinsend, nahm sein Handtuch, schlang es sich um und ging raus in sein Zimmer, wo er sich in Ruhe abtrocknete und anzog.

Joey badete noch eine Weile weiter, genoss die Ruhe und das warme Wasser und döste leicht ein.

Grad noch verhindert!

So und weiter gehts ^^

Diesmal wirds allerdings etwas peinlich <.< xD
 


 

Josy wachte von den ersten Sonnenstrahlen auf und schlüpfte gut gelaunt aus dem Bett.

Sie machte sich schnell fertig, duschte kurz, zog sich an, machte sich eine schicke Frisur und ging runter, um für Seto und sich ein Frühstück zu machen.

Lächelnd machte sie sich daran und als sie fertig war, kam Seto auch gerade die Treppe runter.

„Guten Morgen, Josy“, sagte er leicht lächelnd und ging zu ihr.

„Guten Morgen! Gut geschlafen?“, fragte sie freudig und bemerkte, wie Kaiba noch für eine weitere Person Geschirr rausholte und auf den Tisch legte.

„Kommt noch wer zum Frühstück?“, erkundigte sie sich überrascht.

„Hai, dein Vater ist da. Als ich ihn gestern angerufen habe, hat er sich umgehend auf den Weg gemacht und hier übernachtet“, antwortete er und machte für Joey und sich Kaffee.

Was Kaiba nicht sehen konnte, war das überlegene Grinsen von Josy. Ihr war klar gewesen, dass ihr Vater sich sofort auf den Weg machen würde, wenn er erfuhr, dass sie hier war.

So setzte sie sich hin, bekam von Seto noch einen Kakao serviert und als Joey dann aber nach einer viertel Stunde immer noch nicht da war, ging Seto noch mal hoch, klopfte an, bekam aber keine Antwort.

Also öffnete er die Tür und sah, wie Joey mit geschlossenen Augen in der Wanne lag und zu schlafen schien.

Grinsend schnappte er sich einen Waschlappen, hielt ihn unter eiskaltes Wasser und schmiss ihn Joey genau ins Gesicht. Dieser schreckte erschrocken hoch und starrte Kaiba an.

„Wie? Was?“, fragte er und seine Stimme überschlug sich beinahe.

Seto lehnte am Waschbecken mit verschränkten Armen und grinste.

„Deine Tochter hat Frühstück gemacht, also hör auf hier zu pennen und beweg deinen Hintern aus der Wanne und mach dich fertig. Wir warten unten auf dich“, erklärte er und ging wieder raus, schloss die Tür leise hinter sich und setzte sich neben Josy, die brav dasaß und auf die beiden Erwachsenen wartete.

10 Minuten später kam auch Joey runter und zu dritt frühstückten sie.

Josy beobachtete die Zwei und da sie als erstes mit dem Frühstück fertig war, wuselte sie aus dem Esszimmer und ließ ihren Vater und dessen zukünftigen Freund, wie sie hoffte, allein, auch wenn sie nicht einmal so 100%ig wusste, was das eigentlich bedeutete.

Aber sie war 6 Jahre alt und war einfach nur der Meinung, dass sie gut zusammenpassten und für sie reichte das an Begründung.

So verschwand sie im Garten, setzte sich auf eine Liege und beobachtete ihre Umgebung.
 

„Sie erinnert mich irgendwie an Mokuba…“

Seto sah Josy hinterher und lächelte leicht.

Auch Joey lächelte und nickte zustimmend.

„Daran hab ich auch schon gedacht“, gab er zu und trank seinen Kaffee aus.

Seto seufzte leise, stand auf und meinte:

„Tut mir Leid, aber die Arbeit ruft.“

Doch Joey hielt Seto wieder einmal am Handgelenk fest und sah ihn ernst an.

„Heute nicht, heute ist Sonntag. Lass uns gemeinsam was mit Mokuba und Josy unternehmen, wir könnten in den Freizeitpark“, schlug er vor und Seto überlegte kurz.

„Also gut, machen wir das, bevor du mich wieder küsst“, grummelte Kaiba und Joey sah ihn aufgeplustert an.

„Was soll das denn heißen!? Ich bin doch ein guter Küsser“, meinte Joey schnurrend und zog Kaiba wieder zu sich.

Der Blondschopf kam gegen diesen Drang einfach nicht an. Er liebte es, Seto zu necken und zu küssen, die weichen Lippen zu spüren, die er schon immer mal berühren wollte.

Es war wie eine Sucht, Setos Duft die dazu gehörige Droge.

Ohne zu zögern schnappte er sich wieder Setos Lippen und diesmal erwiderte dieser sogar den Kuss zu seiner Überraschung.

Erst zögerlich, dann immer leidenschaftlicher und wilder.

Eine Welle der Lust überrollte beide und als Seto den Hals seines Hündchens küsste und eine Hand in die Hose gleiten ließ, um Joeys Hintern zu kneten, protestierte dieser nun halbherzig:

„Nicht hier, Seto. Josy… Wenigstens in ein Zimmer…“

So küssten sich beide nach oben, in den ersten Stock, wo ihre T-Shirts auf den Flurboden flogen.

Kaum waren sie in Setos Zimmer und Joey hatte die Tür zugetreten, da fummelten sie sich gegenseitig schon an ihren Hosen rum, die kurze Zeit später verstreut auf dem Boden lagen.

Joey lag unter Seto, küsste diesen innig und voller Leidenschaft.
 

Josy hörte von oben her Gestöhne und sie fragte sich doch, was da oben in einem der Zimmer vor sich gehen mochte.

Und irgendwann gewann ihre Neugier und sie wollte nach oben stiefeln, als sie hörte, wie jemand die Tür aufschloss.

So schaute sie zur Tür und sah Mokuba, der sie verwundert ansah.

„Josy? Was machst du denn hier?“, fragte er überrascht, schmiss seinen Schlüsselbund auf die Kommode neben dem Eingang und schlenderte zu der Kleinen.

„Naja, ich wollte endlich mit deinem Bruder reden, also bin ich gestern spät abends mit dem Bus hierher gefahren und habe mit deinem Bruder gesprochen und wie von mir geplant, ist Papa auch gekommen und hat hier übernachtet, aber jetzt geben die Beiden so komische Geräusche von sich und ich will nachgucken, ob alles okay ist.“

Mokuba lauschte einen Moment in der Stille und hörte, wie sein Bruder stöhnte.

Ein leichter Rotschimmer machte sich um Mokis Nase bemerkbar und er nahm Josy an die Hand.

„Den Zweien geht es gut, keine Sorge. Lass uns auf den Spielplatz, hm?“

„Aber Papa hat doch gerade geschrieen! Ich muss wissen, was da vor sich geht!“, rief sie, riss sich los und rannte in den ersten Stock.

„JOSY!“

Sofort rannte er hinterher, er wollte nicht, dass die Zwei jetzt gestört wurden von ihr und Gott sei Dank bekam er sie zu fassen, bevor sie die Tür öffnen konnte.

„Den Beiden geht es gut, diese Schreie bedeuten in diesem Fall, wie glücklich beide sind, glaub mir, ich spreche da aus Erfahrung.“

Widerwillig ließ sich Josy mitziehen, sie hatte da einfach so ein ganz blödes Gefühl.

Aber wenn Moki sagte, dass das in Ordnung ging, glaubte sie ihm das.

Sie mochte ihn sowieso total gern, wie einen großen Bruder, den sie immer gerne gehabt hätte.

Und so verflog das schlechte Gefühl ganz schnell wieder, was ihren Vater betraf und gemeinsam mit Mokuba machte sie sich auf den Weg zu einem Spielplatz, der in der Nähe war.

Und der kleine Kaiba war sichtlich erleichtert, dass Josy doch noch mitkam und nicht bei Seto und Joey stören wollte.

Er war froh, dass die Beiden sich annäherten und es schien, als könnte aus ihnen wirklich noch ein Paar werden.

Der Gedanke brachte ihn dazu zu lächeln und doch war es ein trauriges, denn er musste an Aiko denken. Und irgendwie versuchte er auch Josy etwas auf Abstand zu halten. Er wusste zwar ganz genau, dass sie niemals seine Tochter sein könnte, weil das allein altersmäßig nicht hinkam, doch suchte sein Herz nach jemandem, der ihn trösten konnte, der ihn den Schmerz ertragen ließ und ein unschuldiges, fröhliches Kind wie Josy kam seinem Herzen da gerade recht.

Auch wollte er in Zukunft den Kontakt zu Serenity meiden, bevor er einen folgenschweren Fehler beging. Er wollte es sich mit keinem seiner Freunde verscherzen, auch wenn er wusste, dass das bedeutete, einen Teil seiner Seele weg zu schließen.

In gewisser Weise tat er da genau das gleiche wie Seto, doch redete er sich ein, dass es ja nur ein Teil seiner Seele war, denn er unter Verschluss hielt.
 

„Moki, alles in Ordnung?“, erkundigte sich Josy besorgt und Mokuba sah in zwei große Kulleraugen, die ihn musterten.

„Ja, alles in Ordnung, ich musste nur gerade an jemanden denken, den ich lange nicht gesehen habe“, erwiderte er und nahm Josy auf den Arm, auch wenn er sich im selben Augenblick in Gedanken dafür ohrfeigte.

„Ach so. Ach Mist!“

„Hm, was ist, Josy?“

„Ich habe Papa gar nicht Bescheid gesagt, dass wir weg sind.“

„Öhm, ich ruf sie gleich mal an. Hoffentlich sind die dann schon fertig“, murmelte er leise und der Satz war kaum zu hören und eigentlich hatte er ihn auch gar nicht aussprechen wollen.

Gott sei Dank schien Josy das auch nicht mitbekommen zu haben und da sie gerade den Spielplatz betraten, ließ Mokuba sie wieder runter und sie rannte sofort zur Schaukel und schaukelte.

Sie lachte und strahlte und Mokuba lächelte sie liebevoll an.

So waren Serenity und Aiko früher bestimmt auch gewesen. Außer, dass Serenity wahrscheinlich nicht ganz so impulsiv war.

Auf zum Vergnügungspark!

Und noch eins ^^
 


 

Im Ferienhaus entschloss man sich dazu, den Tag am Strand zu verbringen, der nicht allzu weit weg war und so kramten sie alles zusammen, was man für einen ordentlichen Strandtag brauchte und räumten alles in Wagen, die Duke, Tristan, Bakura, Marik und Ryo geholt hatten.

Sonnencreme, gekühlte Getränke und Eis, Sonnenschirme, Handtücher, CD-Player mit eingebautem Radio, Ersatzkleidung und was nicht noch alles so gebraucht wurde.

Nach gut einer Stunde hatten sie alles eingepackt und in den Kofferräumen verstaut und so machten sie sich dann auf den Weg zum Strand, wo sie ihr Lager aufschlugen und es sich so richtig bequem machten.

Dann flogen die Hüllen, bis auf Bikini und Badehose waren alle Klamotten in die Sporttaschen verfrachtet worden und sie stürzten sich in die Fluten und schwammen ein paar Runden, um sich an die Wassertemperatur zu gewöhnen.

Dann wurde getaucht, mit einem Wasserball gespielt und rumgespritzt.

Nach gut zwei Stunden, als sie dann lange genug im Wasser waren, stapften sie wieder an Land, trockneten sich ab und machten eine kurze Verschnaufpause, aßen und tranken etwas, um sich zu stärken.

„Hach, ist das ein Traumtag, könnte echt nicht besser sein“, schwärmte Tea.

„Ja, die letzten Sommertage, wo es noch mal so richtig warm ist, das sind die schönsten Tage im Jahr“, fand Kai und pfiff einer jungen Frau nach, die im knappen Bikini an ihnen vorbeistolzierte.

Sie hingegen lächelte Kai nur an und verschwand dann wieder.

„Hey, hey, lass die holde Weiblichkeit in Frieden“, meinte Ryo grinsend, worauf Kai stichelte:

„Dann lass du Mai in Frieden, gehört auch zur holden Weiblichkeit.“

„Ne, Mai gehört zu mir“, erwiderte Ryo und schlang einen Arm um ihre Hüfte.

Mai lächelte und umarmte kurz ihren Schatz, bevor sie in ihre Sporttasche griff und einen Volleyball herausholte.

„Na, wer will?“, fragte sie mit einem Zwinkern.

„Spielen oder zugucken?“, entgegnete Duke und bekam den Ball von Mai an den Kopf geworfen.

„Spielen natürlich, glotzen tun wenn nur wir Frauen“, erwiderte die Blondine grinsend.

Serenity nahm den Ball und stand als Erste auf.

„Na also kommt, keine Müdigkeit vortäuschen“, rief sie und Mai und Ishizu machten mit Bändern, die Mai eingepackt hatte, ein Spielfeld.

Dann wurden zwei geschlossene Sonnenschirme an den Seiten in den Sand gestellt und dazwischen ein Band hingehängt, sodass sie auch ein Netz hatten.

Und dann spielten Yugi, Tea, Tristan, Marik, Ayumi, Kiyoshi und Hiroshi gegen Bakura, Duke, Serenity, Ishizu, Mai, Ryo und Kai.

Es war ein langes, anstrengendes, aber auch sehr lustiges Spiel und schlussendlich ging es auch noch unentschieden aus.

Zufrieden mit dem Ergebnis räumten sie wieder auf und einige gingen noch mal ins Wasser, ein paar Runden schwimmen, schließlich waren sie deswegen ja auch hierher gekommen.

Der CD-Player wurde angemacht und es wurde getanzt und richtig Party gemacht und auch Fremde mischten mit und alle hatten einen Supertag.
 

Völlig fertig, aber unglaublich glücklich kuschelte sich Joey an Seto, der neben ihm lag und genau wie er noch keuchte und versuchte runter zu kommen.

// Hammer… // schoss es Joey durch den Kopf und verträumt und verspielt zeichnete er mit seinem Zeigefinger auf Setos Oberkörper rum.

Dieser schnurrte nur leise und murrte, als er sein Handy bimmeln hörte.

Joey krabbelte über Seto und wollte den Anruf einfach wegdrücken, als er den Namen Mokuba auf dem Display blinken sah.

„Dein Bruder“, meinte er nur, gab Kaiba das Handy und kuschelte sich wieder an ihn.

Verwundert nahm Seto ab und hörte sofort, dass Moki draußen war.

„Hi… Wo steckst du?“

„Hi… Ich bin mit Josy auf dem Spielplatz.“

„Du hörst dich irgendwie komisch an. Alles okay?“

„Ja, alles in Ordnung. Josy hat sich im Übrigen große Sorgen um Joey gemacht, als der plötzlich geschrieen hat. Sie wollte sogar bei euch reinplatzen“, erklärte Mokuba und hörte sich verdammt vergnügt an.

Seto hingegen wurde ein kleines bisschen rot ums Näschen und er war froh, dass Joey das nicht sehen konnte, da dieser seinen Kopf auf Setos Oberkörper gelegt hatte und dem Herzschlag lauschte.

„Kannst ihr ausrichten, ihrem Vater geht es gut“, murmelte er ins Handy und Joey schaute verwundert zum Firmenchef auf.

Natürlich ging es ihm gut, warum auch nicht?

Der Groschen fiel, als er plötzlich an seine Kleine denken musste und mit einem Mal spürte er, wie sein Kopf heiß wurde und er knallrot anlief.

Aus diesem Grunde drehte er sich schnell wieder von Seto weg und lauschte lieber dem beruhigenden Herzschlag seines Schatzes.

„Werd ich machen. Können wir dann wieder nach hause kommen oder sollen wir zu den anderen?“, erkundigte sich Mokuba und Seto hörte, wie Josy angelaufen kam und wenn er die Geräusche richtig interpretierte, dann nahm er sie gerade auf den Arm.

„Ihr könnt wieder nach Hause kommen, wir machen uns schnell fertig und dann fahren wir noch zum Vergnügungspark, wenn ihr wollt.“

„Josy, wollen wir in den Vergnügungspark?“, hörte Kaiba Moki fragen und Josy war begeistert von der Idee, das war nicht zu überhören.

„Also wir kommen dann“, meinte Mokuba, wartete noch kurz ein „Okay“ ab und legte dann auf.

Seto hatte irgendwie ein ganz komisches Gefühl während des Telefonats und er machte sich Sorgen, dass etwas nicht stimmte.

Josy und Mokuba waren sich irgendwie einfach zu vertraut. Vielleicht ergab sich nachher ja eine Gelegenheit, um noch mal mit dem Kleinen zu reden, doch jetzt mussten sie sich erst mal in Bewegung setzen und so standen beide widerwillig auf, sie hätten lieber im Bett gelegen und stiegen unter die Dusche.

Beziehungsweise ging Seto unter die Dusche und Joey einfach hinterher und wusch Seto den Rücken ab, was dieser dann bei seinem Hündchen auch tat.

Danach schnell abgetrocknet und angezogen und gerade, als sie unten angekommen waren, hörten sie schon, wie die Tür aufgeschlossen wurde und Mokuba mit Josy auf dem Arm reinkam.

Kurz tauschten Joey und Seto einen Blick aus, der Blondschopf hatte das Gefühl, dass Seto da was vermutete, konnte ihn aber jetzt nicht darauf ansprechen, da ihm schon seine Kleine in die Arme flog.

„Hallo, meine Kleine. Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen bereitet haben sollte, weil ich geschrieen habe, aber Onkel Seto kann manchmal ganz fies werden zu mir“, erklärte er grinsend und Josy sah zu Seto rüber, der die Augenbrauen hochhob.

„Ach was, Onkel Seto ist ab jetzt ganz lieb zu dir, du wirst schon sehen!“, rief sie freudig und Joey grinste.

„Gut, dann lasst uns mal los“, meinte er, ließ Josy wieder runter, nahm sie an die Hand und ging schon mal raus mit ihr.

„Mokuba? Kann ich nachher noch mal mit dir reden, wenn die Gelegenheit günstig ist?“

„Klar, wenn du willst“, antwortete Mokuba und auch sie gingen raus, Seto nahm noch kurz Schlüsselbund und Mantel und diesmal fuhr er persönlich.

Im Cabrio fuhr er mit den Dreien zum Vergnügungspark, das Wetter verlangte einfach, dass man mit dem Cabrio fuhr und Josy und Mokuba unterhielten sich auf der Rückbank sehr angeregt über ein paar Animes, während Joey verträumt nach rechts schaute und Seto sich auf’s Fahren konzentrierte.

Er fühlte sich, als würde er einen Familienausflug machen, was es ja auch irgendwie war und er spürte, wie glücklich er gerade in diesem Moment war.

Es war zwar ungewohnt, aber schön und er lächelte sogar leicht, was Joey sofort auffiel und er deswegen auch lächeln musste.

Josy hinten tuschelte jetzt mit Mokuba, da die Beiden vorne so selig lächelten und sie waren sehr zufrieden mit dem Zwischenergebnis, was das Verkuppeln anging.

Streitigkeiten unter Brüdern

So und es geht weiter, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^___^
 


 

Eine halbe Stunde später waren sie am Vergnügungspark angekommen und Josy schnappte sich Mokubas Hand und marschierte mit ihm zum Eingang.

Joey und Kaiba schlenderten, beide mit Händen in den Hosentaschen, hinterher und Seto bezahlte den Eintritt für alle Vier.

Lächelnd bedankten sich Josy und Joey und im nächsten Moment war Josy schon auf dem Weg zur Geisterbahn.

Grinsend gingen die Jungs hinterher, Geisterbahnen fanden sie immer sehr unterhaltsam und Joey machte sich immer einen Spaß da draus, die Statisten zu grüßen und ihnen die Hände zu schütteln.

Er erinnerte sich daran, wie Serenity sich früher immer in der Geisterbahn erschreckt hatte und nachts dann immer Alpträume bekam, weil sie Angst hatte, dass die Geister sie bis nach Hause verfolgen würden.

Ja, damals war die Welt noch halbwegs in Ordnung gewesen.

Doch nun schien es, als würde es wieder besser werden. Hoffentlich würde Kaiba sich wirklich auf die Hilfe einlassen, zusammen würden sie das bestimmt packen.

In seine Gedanken versunken, bemerkte Joey gar nicht, dass er schon an der Geisterbahn angekommen war und grinsend setzte er sich neben Josy, die Kaiba Brüder saßen hinter ihnen und ab ging die Gruselfahrt!

Aber jetzt war es nicht Joey, der die Statisten ärgerte, sondern seine Kleine. Da merkte man halt doch, dass sie verwandt waren!

Während die Statisten verwundert Josy grüßten, die ihnen auch noch Kekse anbot, die sie von Mokuba noch schnell gekauft bekommen hatte, lachten sich die Jungs halb schlapp, selbst Seto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Er konnte sich die Gesichter unter der Maske so richtig schön vorstellen.

Nach der „Geisterfahrt“ ging Josy zu Seto und ihrem Vater und nahm ihre Hände, zog beide zusammen und legte die Hände aufeinander.

Verwundert ließen die Erwachsenen das geschehen, Mokuba schaute sich das mit einem Lächeln an und so gingen Seto und Joey und Mokuba und Josy Händchen haltend durch den Vergnügungspark.

Und während Josy auf Toilette war, griff sich Seto Mokuba, sagte Joey Bescheid, dass sie gleich wieder da sein würden und verschwanden dann in der Menge.

Leicht überrascht nickte Joey und wartete auf seine Kleine.
 

Seto und Mokuba hatten sich ein ruhiges Plätzchen gesucht am Rande des Parks, noch in der Nähe von Joey, und besorgt schaute der Firmenchef seinen kleinen Bruder an.

„Was ist los mit dir? Du wirkst seit Joey da ist so anders, so in Gedanken, so traurig“, meinte Kaiba und drehte Mokubas Kopf zu sich, als dieser sich von ihm wegdrehte.

„Bitte rede mit mir, ich mache mir Sorgen um dich“, sagte Seto einfühlsam und sehr besorgt, doch Moki schwieg.

Leicht geschlagen seufzte Kaiba innerlich.

„Ist es wegen Aiko?“

Entgeistert starrte Mokuba seinen Bruder an.

„Wie… Wie meinst du das?“

„Ich weiß, dass sie tot ist, Mokuba. Ich habe es die ganze Zeit gewusst. Schließlich ist eine berühmte japanische Künstlerin gestorben und ich weiß auch, dass ihr Bruder sie getötet hat, weil er nicht wollte, dass seine kleine Schwester was mit einem von uns hat, weil ich ihn aus der Firma geschmissen habe. Doch als ich wiedergekommen bin und du meintest, sie sei gegangen, weil ihr euch auseinander gelebt habt und auch die Bediensteten das gesagt haben, habe ich es darauf beruhen lassen, weil ich dich nicht dazu zwingen wollte, über Dinge zu reden, die dir solche Schmerzen bereiten, dass du sogar versuchst, sie vor mir zu verheimlichen.“

Mokuba starrte Seto einfach nur an, machte den Mund auf, aber bekam kein Wort raus. Er wusste nicht, ob er ihm dafür dankbar sein sollte oder aber ihn dafür hassen, weil er ihm nichts gesagt hat und ihm dadurch bei der Verarbeitung der Ereignisse geholfen hat.

Er war wie vom Blitz getroffen und er brauchte einen Moment, bis er wieder richtig da war und als er wieder den Mund öffnete, ging es wieder mit dem Sprechen.

„Du… hast es die ganze Zeit über gewusst?“

Seto nickte.

„A-aber…! Warum hast du mir nichts gesagt? Du hättest mir helfen können, das zu verarbeiten! Ich habe dir das nur nicht gesagt, weil ich nicht wollte, dass du den Typen umbringst, weil er Aiko umgebracht und mich dadurch unglücklich gemacht hat! Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich doch mit dir geredet!“, rief Mokuba und war halb verzweifelt.

Seto schaute das erste Mal seit langem betroffen zu Boden, natürlich wieder wegen Mokuba, ansonsten hatte er seinen Blick noch nie gesenkt.

Auch verschwieg er lieber, dass er wirklich mit dem Gedanken gespielt hatte, den Typen töten zu lassen, doch schließlich sah er ein, dass bis zum Lebensende im Knast schmoren reichen musste als Strafe.

„Es tut mir Leid, Mokuba. Ich wollte dir damit nicht wehtun, ich wollte dich nur nicht unnötig unter Druck setzen. Und du schienst dann ja auch wieder recht gut klar zu kommen, also ließ ich es auf sich beruhen“, versuchte Seto sein Handeln zu erklären, was bei Mokuba aber nicht so recht an zu kommen schien.

Viel zu sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt und schlussendlich seufzte der kleine Kaiba einfach nur geschlagen.

„Ich brauche Ruhe, Seto. Das ist gerade etwas viel für mich. Ich bin in unserer alten Villa“, sagte er geschlagen, nahm sein Handy, rief seinen Fahrer an, der ihn dann nach einer viertel Stunde am Eingang des Vergnügungsparks abholte.

Seto setzte sich auf eine Bank und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Er hatte damit Mokuba absolut nichts Böses gewollt, sondern nur gedacht, dass es so besser für ihn war, immerhin hatte er ja sogar die Angestellten zum Schweigen verpflichtet und ihnen sogar mit Rausschmiss gedroht, wie Roland ihm im Vertrauen erzählt hatte.

Und was sollte er jetzt tun?

Mokuba am Besten erst mal zur Ruhe kommen lassen und dann noch mal in Ruhe mit ihm reden und versuchen, ihm verständlich zu machen, dass er ihm nicht wehtun wollte, sondern dachte, dass es so am besten für ihn war.
 

Joey und Josy standen da, wie bestellt und nicht abgeholt und nach einer halben Stunde machten sie sich doch Sorgen und begannen die Beiden zu suchen, was allerdings gar nicht so einfach war.

Sie schauten sich um, guckten hinter den Ständen nach, aber nirgendwo waren sie zu finden.

Joey wollte gerade den Security Dienst fragen, als Josy Seto entdeckte.

„Das ist Seto!“, rief sie aufgeregt und Joey rannte zusammen mit ihr zu ihm.

„Hey Seto, was ist los? Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Wo ist Mokuba?“, wollte Joey wissen und als der Firmenchef den Kopf hob, um sein Hündchen anzusehen, glaubte der Blondschopf seinen Augen nicht mehr trauen zu können.

Die Augen waren rot, Seto hatte geweint!

Sofort setzte sich Joey neben ihn, nahm ihn in den Arm und wiegte ihn leicht hin und her wie ein Baby. Das war einfach zum Reflex geworden, seit Josy auf der Welt war.

„Ich kann darüber jetzt nicht reden, Joey, tut mir Leid…“, murmelte Seto leise und Joey seufzte innerlich.

Was war denn zwischen den Brüdern passiert, dass Seto so am Ende war und Mokuba weg?

Josy versuchte Seto aufzuheitern, doch dieser lächelte nur müde, tätschelte ihr den Kopf und stand dann auf.

„Ich fahr nach Hause, soll ich euch mitnehmen und beim Ferienhaus absetzen?“

„Ich fahre dich nach Hause, dann kann ich auch meinen Wagen abholen. Denn in deinem Zustand lass ich dich nicht hinter’s Steuer“, sagte Joey und schaute verblüfft zu, wie Seto in seiner Hosentasche kramte und ihm ohne Widerworte die Autoschlüssel gab.

„Ist Mokuba denn noch hier?“, wollte Joey wissen.

Seto schüttelte den Kopf, er bekam keinen Ton raus.

Es musste also wirklich übel um ihn stehen, sonst würde er seinen Schlüssel nicht rausrücken und wie ein Elend hier in aller Öffentlichkeit sitzen.

„Tut mir Leid, dass der Ausflug so enden musste“, meinte Seto und schaute Josy an, die Kaiba nur traurig ansah.

„Ist schon gut, den Ausflug können wir nachholen, aber was ist mit dir, Onkel Seto? Du machst mir irgendwie Angst…“, wisperte sie gerade noch so laut, dass die beiden Männer sie hören konnten.

Kaiba nahm sie auf den Arm und drückte sie leicht.

„Ich bin nur traurig, aber das wird sich bald wieder legen“, flüsterte er ihr ins Ohr und sie kuschelte sich lächelnd an Seto.

„Dann ist gut“, quietschte die Kleine und döste auf dem Weg leicht ein, da Seto sie bis zum Ausgang trug.

Vorsichtig setzte er die Kleine auf den Rücksitz, aber sie wollte nicht so recht von ihm ablassen, also setzte er sich mit auf die Rückbank und ließ sie an ihn kuscheln und weiterschlafen.

Joey setzte sich auf den Fahrersitz und fuhr dann in Richtung der großen Kaiba Villa.

Er fragte sich immer noch was los war, wollte Seto jetzt aber nicht nerven.

Noch mehr Stress

Es geht weiter =D

Viel Spaß beim Lesen und lieben Dank für die ganzen Kommis, find ich total klasse :D
 

Mokuba hatte die Nacht über wach in seinem Bett gelegen und nachgedacht.

Er hatte die ganze Zeit über gehofft, dass Seto zu ihm kam und ihn tröstete.

Aber irgendwie konnte er seinem Bruder nicht böse sein, schließlich hatte er allen verboten zu reden.

Dennoch hätte Seto doch zu ihm kommen können!

Seufzend, dass sich seine innere Diskussion immer im Kreis drehte, stand er entschlossen auf und spazierte durch die schlafende Stadt.

Es war kurz vor 5 Uhr und noch war nichts los, doch schon in der nächsten Stunde änderte sich das rapide.

Viele Menschen strömten aus ihren Wohnungen und machten sich auf den Weg zu ihrer Arbeit.

Er ließ sich von dem Strom treiben, genoss die kühle Morgenluft und setzte sich in ein Cafe, als es öffnete.

So trank er in Ruhe einen Kaffee und aß ein Brötchen.

Danach wollte er zu Seto und mit ihm reden. Das musste er einfach klären. Er wollte sich wieder mit seinem Bruder vertragen, schließlich war er der Einzige, den er noch hatte.

Kaum hatte er das Cafe verlassen, sah er plötzlich, wie Serenity auf ihn zu gerannt kam.

Leicht besorgt, warum sie so auf ihn zulief, ging er ihr entgegen und legte seine Hände auf ihre Schultern.

„Hey, ganz ruhig, was ist denn los?“, fragte er.

„Es geht mir gut, es freut mich nur, dich zu sehen“, sagte sie mit einem Lächeln und strahlte über das ganze Gesicht.

„Ach so und ich dachte schon, es wäre etwas passiert“, meinte Mokuba erleichtert und hatte auf einmal Aiko vor sich stehen.

Wie erstarrt blieb er stehen, starrte Serenity an und murmelte:

„Aiko…“

„Mokuba? Ich bin es, Serenity, nicht Aiko…“, sagte sie leise und sehr einfühlsam.

Mokuba schaute wieder Serenity an, traurig und halb verzweifelt.

„Ich dreh noch durch… Du bist ihr so ähnlich, Serenity, jedes Mal, wenn ich dich sehe, muss ich an sie denken“, nuschelte er leise und schaute auf den Boden.

„Ach Mokuba… Lass mich dir helfen. Zusammen kriegen wir das hin.“

Sie lächelte sanft, wie ein Engel, so kam es Kaiba jedenfalls vor und er nickte leicht.

„Okay…“, sagte er lächelnd, spürte, wie sie seine Hand nahm und ihn mitzog.

Er ließ sich bereitwillig mitziehen und zusammen schlenderten sie zu ihrer Arbeitsstelle, einem Blumengeschäft, wo sie als Floristin arbeitete.

„Kannst du mich um 18 Uhr abholen? Dann könnten wir noch was unternehmen“, meinte sie und Moki lächelte.

„Hai, ich werde dich abholen“, sagte er, winkte ihr zu und ging recht glücklich weg und rief seinen Fahrer an, der ihn dann abholte und zu Seto fuhr.
 

Joey klingelte, doch es machte ihm keiner auf. Besorgt klingelte er ein zweites und drittes Mal, aber es machte keiner auf.

Sofort schnappte er sein Handy und rief Seto an und Gott sei Dank nahm er ab.

„Hey, wo bist du, Seto? Ich bin gerade bei dir vor der Villa.“

„Ich wollte mit Mokuba reden, aber er ist nicht zu Hause, ich bin gleich da“, erwiderte dieser, legte auf und Joey machte sich daran, den Wagen aus der Auffahrt zu fahren, da Kaiba ja den Schlüssel hatte und als erstes rein fahren musste.

Er parkte am Straßenrand, sah keine 5 Minuten später Kaiba anbrausen und fuhr ihm hinterher zur Villa.

Beide parkten in der Garage und als Joey zu Seto ging, schaute dieser ziemlich verzweifelt aus.

„Mach dir keine Sorgen, Seto. Er wird sich bald wieder beruhigen und mit sich reden lassen“, sagte der Blondschopf beruhigend, doch Kaibas Blick veränderte sich plötzlich, Joey bemerkte das sofort.

Der Blick wurde kalt, verständnislos und der Firmenchef schaute zum Köter rüber.

Der Sänger schluckte, hatte das Gefühl, als würde er gleich von Seto getötet werden.

„Das ist doch alles deine Schuld! Seit du wieder da bist, läuft alles schief. Ich vernachlässige meine Arbeit, habe Streit mit Mokuba und das nur, weil du hier aufgetaucht bist!“, rief er sauer, war ganz schnell bei Joey und drückte ihn gegen die Wand.

Überrascht keuchte er, als er an der Wand stand, Seto ihm die Luft mit seinem Unterarm abschnürte, indem er ihm den gegen den Hals drückte.

„Schieb nicht immer alles, was passiert auf andere ab!“, rief er, spürte, wie in ihm auch die Wut hoch kochte und bevor er gar keine Luft mehr bekam, trat er Seto mit dem Knie in den Magen.

Überrascht ließ dieser von ihm los, hielt sich den Magen und schaute Joey wutentbrannt an.

„Aber es ist doch so!“, zischte er leise, aber sehr bedrohlich.

„Verdammt Kaiba, ich bin hier, um dir zu helfen, nicht um dich fertig zu machen!“, meinte dieser, hustete leicht, da Kaiba ihm ordentlich die Luft abgeschnürt hatte.

Er hielt sich den Hals fest, merkte, dass er zurzeit gegen eine Mauer redete und so stieg er in seinen Wagen und brauste vom Grundstück.

Dieser Idiot hatte doch einfach keine Ahnung!
 

Mokuba sah, wie Joey in einem Affenzahn vom Grundstück gebraust kam und auf einmal machte er sich große Sorgen, sowohl um Joey als auch um seinen Bruder.

Keine 3 Minuten später erblickte Mokuba seinen Bruder in der Garage, auf dem Boden kniend.

Der Fahrer hatte noch nicht einmal ganz angehalten, als Mokuba schon aus dem Wagen gesprungen und bei seinem Bruder war.

„Seto, was ist los? Was ist passiert? Warum ist Joey so schnell davon gefahren?“, fragte Moki aufgeregt und kniete neben ihm.

Seto lehnte seinen Kopf an Mokis Schulter und beruhigte sich langsam wieder.

„Wir haben uns gestritten… Ich habe ihm zum Vorwurf gemacht, dass seit er wieder da ist, alles aus dem Ruder läuft. Ich vernachlässige meine Arbeit, habe mit dir Streit...“

„Ach Seto… Das mit unserem Streit, das hat sich für mich erledigt. Ich habe mir selbst die Grube gegraben, immerhin habe ich alle zum Schweigen verpflichtet und dich angelogen. Und das du deine Arbeit vernachlässigst ist auch ganz gut, es wird Zeit, dass du lebst. Und dazu gehören nun mal auch schlechte Gefühle, wie Wut, Trauer und Verzweiflung“, sagte Mokuba beruhigend, streichelte seinem Bruder über den Kopf und war irgendwie glücklich, glücklich, dass Seto Gefühle zeigte.

I Love You!

Und weiter gehts x3
 

So ging an diesem Montag bis auf Seto und Mokuba jeder seiner Arbeit nach.

Mai arbeitete als Parfümerieverkäuferin, in der Nähe war Serenitys Blumengeschäft und die Beiden machten immer gemeinsam Mittagspause.

Die Zwei waren mittlerweile beste Freundinnen und gegenseitig halfen sie sich immer aus, wenn es Probleme gab.

Yugi hatte den Laden seines Großvaters übernommen, dieser wohnte über dem Geschäft und steht seinem Enkel beratend zur Seite.

Tea hatte es geschafft, ihren Traum als Tänzerin zu verwirklichen und arbeitete zurzeit nebensächlich auch als Model, da ein Mann von einer Agentur sie entdeckt hatte.

Bakura hatte einen Job als Modedesigner und er ging in seinem Beruf richtig auf, er liebte es, Kleider und andere Klamotten zu designen, ihnen Leben ein zu hauchen, wie er immer sagte.

Tristan währenddessen war im Kfz-Betrieb angekommen, wo er arbeitete und in der Freizeit kümmerte er sich um die Wagen und Motorräder seiner Freunde.

Ishizu und Marik waren dabei, alles für die Abreise der Stücke im Museum bereit zu machen, was gar nicht so einfach war.

Duke hingegen machte in Ruhe seinen Laden auf und genoss den wunderschönen Tag.

Er war seit langem nicht mehr so gut drauf, doch das Wochenende, dass er hauptsächlich mit Serenity verbracht hatte, hatte seine Schmetterlinge im Bauch durchdrehen lassen.

Er war richtig verliebt und glücklich und er nahm sich vor, sie heute Abend zum Essen aus zu führen.

Ayumi und die Band hingegen spielten mit Josy und kümmerten sich um sie, während Joey unterwegs war.

Josy genoss die Aufmerksamkeit und lachte viel.

Sie mochte die Jungs und Ayumi super gern und das beruhte auch auf Gegenseitigkeit.
 

Joey fuhr durch die Gegend, ohne eine Ahnung zu haben, wohin er genau fuhr. Er wollte einfach nur weg, sich irgendwo abreagieren und seine Ruhe.

Er hielt im Wald an einem kleinen Weg an und stieg aus.

Ohne zu wissen, was er tat, stiefelte er in den Wald, trat wutentbrannt gegen einen Baum und fluchte lauthals.

Was bildete sich der Geldsack eigentlich ein, ihn für alles verantwortlich zu machen!?

Seufzend ließ er sich an einem Baum runter rutschen, zog die Beine an seinen Körper, legte seinen Kopf auf die Knie und versuchte sich zu beruhigen.

Wie konnte Kaiba ihn nur so was unterstellen und ihn auch noch halb umbringen?

Er hatte schon schwarze Punkte vor Augen gehabt, bis er sich dann zusammenriss und Seto getreten hatte.

Er liebte den Firmenchef über alles, doch traute er sich nicht, ihm die Wahrheit zu sagen, zumindest jetzt noch nicht.

Erst wollte er eine Beziehung zu Seto aufbauen, ein wenig sein Vertrauen gewinnen und ihn besser kennen lernen, bevor er mit offenen Karten spielte.

Aber wie sollte er jetzt weiter vorgehen?

Seufzend stand er wieder auf, schlenderte mit gesenktem Kopf und den Händen in den Hosentaschen wieder in Richtung seines Wagens.

Er würde jetzt noch mal zu Seto fahren und versuchen, mit ihm zu reden. Hoffentlich hatte er sich wieder beruhigt, sodass er überhaupt mit sich reden ließ.

Mit gemischten Gefühlen setzte er sich in seinen Wagen und fuhr wieder los.

Erst jetzt bemerkte er, dass er über eine Stunde lang aus Domino raus gefahren war und mitten in der Walachei war.
 

Mokuba war mit seinem Bruder in die Villa rein gegangen und sie hatten sich ins Wohnzimmer gesetzt.

„Es tut mir Leid, Mokuba. Ich wollte dir nicht wehtun, aber da du alle zum Schweigen verdonnert hast, dachte ich, dass du nicht darüber reden wolltest und habe es deswegen auf sich beruhen lassen. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich doch mit dir geredet“, sagte Kaiba noch immer geschlagen und gezeichnet von dem Streit mit Mokuba, aber auch der Zoff mit Joey schien nicht spurlos an ihm vorbei gegangen zu sein.

„Ach Seto, ist schon gut. Ich habe es doch selbst herauf beschworen, indem ich alle einen Maulkorb umgelegt habe“, erwiderte Mokuba sanft und lächelte.

„Aber du musst noch mal mit Joey reden. Er versucht die ganze Zeit dir zu helfen und ihn so zu beschuldigen, war falsch, auch wenn ich verstehen kann, dass du in einer Ausnahmesituation warst.“

Mokuba strich seinem Bruder über den Rücken und dieser nickte leicht.

„Ja, ich werde mit ihm reden.“

Gerade in dem Moment klingelte es an der Tür und Mokuba stand auf, um sie zu öffnen.

Er rechnete damit, dass Joey an der Tür war und als er sie öffnete und den Sänger dastehen sah, lächelte er zufrieden.

„Er ist im Wohnzimmer“, sagte Mokuba lächelnd und schloss die Tür hinter Joey, nur um dann in seinem Zimmer zu verschwinden, da er die Beiden jetzt nicht stören wollte.
 

Joey hatte die Strecke in einem Tempo zurückgelegt, wo man normalerweise den Führerschein abgenommen bekam, wenn man von der Polizei erwischt wurde, doch weit und breit war kein Streifenwagen zu sehen und selbst wenn war es ihm egal, er musste einfach noch mal mit Seto reden.

Es brannte ihm auf der Seele und so war er bereits nach einer halben Stunde da. Normalerweise brauchte man für die Strecke in etwa eine Stunde.

Er klingelte und Mokuba öffnete ihm die Tür.

Er nickte ihm zu, als er hörte, dass Seto im Wohnzimmer war und ging schnurstracks dahin.

Doch kurz bevor er da ankam, machte sich so ein mulmiges Gefühl in ihm breit.

Sollte er wirklich reingehen?

Nicht, dass Kaiba gleich wieder auf ihn losging.

Kurz schloss er die Augen, atmete ein paar Mal tief durch und ging dann rein, bevor ihn der Mut wieder verließ.

„Hallo Seto“, murmelte er leise und Kaiba schaute das Hündchen an, das sich da gegenüber von ihm auf dem Sofa niederließ und jetzt lag es an ihm, den Mund auf zu kriegen, aber das war doch nun gar nicht seine Stärke.

„Joey, ich… Es…“, begann er, seufzte kurz und redete dann erst weiter, „Es tut mir Leid. Ich hätte dich eben nicht so angehen dürfen, aber ich war einfach nur durcheinander und sauer.“

Mehr bekam Seto nicht über die Lippen. Das war sowieso das erste Mal, dass er sich bei jemandem entschuldigte, abgesehen von Mokuba und der kleinen Josy.

Der Blondschopf lächelte, ging um den Tisch rum zu Seto und setzte sich neben ihn.

Er begann zu singen und Seto erkannte das Lied sofort wieder.

Es war eine Coverversion von Joey, von „Nothing else matters“:
 

„Trust I seek and I find in you

Every day for us something new

Open mind for a different view

and nothing else matters“
 

Seto lächelte.

„Joey?“

„Hm? Was ist?“

„Du bist irgendwie total süß… Und ich liebe es, dich singen zu hören. Dieser Song „Leave out all the rest“, den du auf dem Konzert gesungen hast-“

„Dieser Song ist nur für dich, für niemand anderen“, antwortete Joey, strich Seto durch das weiche Haar und küsste ihn sanft.

Mit einem Mal war Joeys Vorhaben, das alles ruhig angehen zu lassen, wie weggeblasen.

Seto schloss die Augen, erwiderte den Kuss und er spürte dieses Kribbeln in seinem Magen. Waren das die Schmetterlinge?

Er wusste es nicht genau, doch er wusste, dass er sich von Joey hatte den Kopf verdrehen lassen.

„I love you“, platzte es aus Kaiba heraus, er erschrak innerlich selbst über die Worte, über die Leichtigkeit, mit der er sie gesagt hatte, aber er bereute sie nicht, im Gegenteil, er war froh, dass es raus war.

„I love you too“, erwiderte Joey lächelnd und kuschelte sich an den Firmenchef.

Begleite mich!

So, und es geht wieder weiter ^____^
 

Mokuba hatte es in seinem Zimmer doch nicht ausgehalten und beobachtete das Gespräch heimlich zwischen den Beiden, auch wenn er das eigentlich nicht sollte, war die Versuchung einfach zu groß gewesen.

Glücklich, dass die Zwei die Kurve bekommen hatten, schlich er sich wieder weg, schrieb einen Zettel, dass er in der Stadt noch was erledigen müsste und erst spät wieder kommen würde, legte den auf den Küchentisch und verließ dann die Villa.

Sein Fahrer hatte die ganze Zeit über gewartet und so wies er ihn an, in die Stadt zu fahren zu einem Juwelier.

Er wollte Serenity als Zeichen seiner Dankbarkeit für die Hilfe etwas schenken, wusste aber absolut nicht was und als er vor dem Schaufenster des Juweliers stand, kam ihm das doch irgendwie zu protzig vor.

Deswegen entschied er sich dazu, lieber woanders zu gucken. Ein Schmuckstück wäre doch etwas zu aufdringlich.

Aber was dann?

Ein Blumenstrauß war zu einfach, außerdem arbeitete Serenity ja in einem Blumengeschäft.

Pralinen?

Wäre eine Option, aber dann hieß es nachher wieder, „Ich muss doch auf meine Figur achten“.

Was könnte er ihr denn noch schenken?

Suchend schlenderte er durch das Einkaufsviertel und als er vor einem Modegeschäft stand, kam ihm eine Idee.

So ging er in das Geschäft, kaufte alles ein, was er brauchte und ließ es in Geschenkpapier einpacken und verließ den Laden wieder.

Er setzte sich in ein Restaurant und aß dort zu Mittag.

Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach 15 Uhr war und er noch 3 Stunden Zeit hatte.

So ließ er sich noch mal nach Hause fahren und entspannte sich dort ein bisschen.

Schließlich wollte er heute Abend fit sein, wenn er Serenity in eine für sie andere Welt entführte.

Gegen halb 6 machte er sich wieder auf den Weg und kam pünktlich bei Serenity an.

Sie hatte gerade Feierabend und wollte den Laden verlassen.

„Hallo Serenity“, sagte er mit einem Lächeln und sie strahlte, als sie ihn sah.

„Mokuba, schön, dass du es pünktlich geschafft hast“, meinte sie und ging zu ihm.

Schnell verabschiedete sie sich noch von ihrer Chefin und gemeinsam gingen sie zum Wagen.

„Wir fahren noch mal kurz zu mir, ich muss mich nämlich noch umziehen. Heute Abend ist ein Ball und ich würde dich gern mitnehmen dahin“, sagte er, öffnete Serenity die Tür zur Limousine und bekam einen überraschten Blick zugeworfen.

„Ein Ball?“, hakte sie verwundert nach und Mokuba nickte.

„A-aber ich habe doch gar kein Ballkleid!“, protestierte sie und Moki grinste triumphierend.

Doch zunächst brachte Mokuba Serenity dazu, dass sie einstieg.

Im Wagen übergab er ihr ein Päckchen und forderte sie lächelnd dazu auf, es zu öffnen.

„Aber das kann ich doch nicht annehmen“, sagte sie, doch nachdem Mokuba ihr noch einmal zugenickt hatte, siegte ihre Neugier und vorsichtig öffnete sie das Päckchen.

Darin waren ein hellblaues langes Abendkleid, Sandalen und ein Collier. Silber mit Diamanten, aber nicht aufdringlich, sondern schlicht.

Auch ein Armband war dabei und Serenity weitete verwundert die Augen.

„Du meine Güte. Das kann ich doch nicht annehmen, Mokuba“, sagte sie überrascht.

„Ich möchte aber, dass du es annimmst und mich auf den Ball begleitest“, sagte der kleine Kaiba ruhig und lächelte sie an.

Serenity dachte einen Moment nach und stimmte dann zu.

„In Ordnung. Ich werde dich begleiten“, meinte sie abschließend und drückte das Päckchen an sich.

Sie lächelte glücklich, schloss die Augen und zog sich dann um, als sie in der Villa waren.

Auch Mokuba verschwand in seinem Zimmer und zog sich um und wie das so war, war er natürlich um einiges schneller fertig als Serenity.

So wartete er geduldig in der Eingangshalle auf sie und eine viertel Stunde später kam sie fertig angezogen die Treppe herunter.

„Wow“, flüsterte er anerkennend und schaute Serenity an, die mit einem leichten Rotschimmer auf ihn zuging.

Das hellblaue Kleid passte sich perfekt an ihre Figur an, das Collier und das Armband rundeten das Outfit ab, auch hatte sie aus dem gleichen Stoff und der gleichen Farbe geschnittene Handschuhe an.

Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, sodass man ihre Ohrringe auch sehen konnte und die leichte Schminke unterstrich ihre Augen perfekt und ihre Lippen sahen unglaublich sinnlich aus.

Dazu hochhackige Sandalen mit breitem Absatz, sodass man noch ganz gut darauf gehen konnte.

Und Serenity ging wirklich gut auf den Sandalen.

„Du siehst einfach bezaubernd aus“, meinte er noch immer erstaunt und die junge Frau lächelte freundlich.

„Danke, das Kleid ist aber auch einfach wunderschön, das hast du super ausgesucht“, sagte sie, hakte sich bei Mokuba ein und gemeinsam stolzierten sie zur Limousine, wo sie einstiegen und zu einer Villa gefahren wurden.
 

Duke hatte sich in seinen einzigen Anzug gequetscht, den er besaß, band sich summend eine Krawatte um und kaufte unterwegs noch einen Rosenstrauß.

So ging er mit bester Laune zum Blumengeschäft, doch aus einiger Entfernung sah er Mokuba, wie er mit Serenity redete und beide in seine Limousine einstiegen.

Leicht entsetzt darüber und sich fragend, was zwischen den Beiden war, blieb er stehen und starrte der Limousine hinterher, die wegfuhr mit seiner Geliebten auf der Rückbank.

Sollte er eifersüchtig werden?

Oder hatte sie ihn einfach nur darum gebeten, weil sie irgendwohin wollte?

Aber sie hätte doch auch ihn anrufen können.

Er verstand das alles nicht, aber er spürte, wie Eifersucht in ihm hochkam und entnervt gab einer anderen jungen Frau den Rosenstrauß, die ihn verwundert ansah, doch das merkte er gar nicht, er ging einfach nur weg, lockerte seine Krawatte und versuchte irgendwie ruhig zu werden.

Doch das gelang nicht, so ging er erst mal in eine Bar und trank was, das beruhigte ihn.
 

Joey kuschelte sich lächelnd an Seto und so saßen sie da und genossen die Ruhe und die Zweisamkeit. Sie spürten die Schmetterlinge in ihren Bäuchen, die innere Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.

Sie bekamen gar nicht mit, dass Mokuba verschwand, erst als sie in die Küche gingen, um was zu kochen, entdeckte Seto den Zettel und lächelte.

„Was ist?“, fragte der Blondschopf neugierig und bekam den Zettel unter die Nase gehalten.

Auch er musste jetzt lächeln und gemeinsam machten sie die Küche unsicher.

Nach einer Stunde hatten sie einen Auflauf zubereitet und als sie begannen zu aßen, waren sie mit ihrer Kochkunst zufrieden und schafften es sogar, die doch recht große Portion auf zu essen, also besser gesagt, Seto schaffte seinen Teller und Joey den Rest.

Leicht lächelnd beobachtete der Firmenchef sein Hündchen, wie er Portion um Portion verdrückte.

Kaiba fragte sich schon, was Mokuba noch vorhatte heute, doch dann fiel ihm auf, dass am Abend ja noch ein Charity Ball war, wo er eine Einladung bekommen hatte. Er sollte da eigentlich auch hin, hatte aber eine freundliche Absage schreiben lassen, da er für so was einfach keine Zeit und auch keine Muße hatte.

Mokuba hingegen kam zu jeder Veranstaltung, wenn er Zeit hatte und sie etwas für gemeinnützige Einrichtungen spendeten.

Ihm waren solche Veranstaltungen immer schon zuwider gewesen, diese Promis, die sich da tummelten und sich so großzügig gaben und sobald sie das Gelände verließen, waren sie wieder knauserig und kümmerten sich nicht mehr um andere, sondern nur um sich selbst.

Seto schaute aus dem Fenster und fragte sich, ob da nicht jemand war, doch er sah niemanden.

Schweigend schaute er wieder zu Joey, der gerade auf gegessen hatte und er lächelte etwas fies.

„Wenn du immer so viel zu dir nimmst, sprengst du irgendwann doch meinen Geldbeutel und ich kann dich durch die Gegend schieben“, meinte er und schlug die Beine übereinander.

„Naja, so schlimm wird es nun auch nicht werden, keine Sorge, zumindest wirst du mich nicht rollen müssen“, antwortete Joey grinsend und räumte das Geschirr ab.

Kaiba schaute dem Blondschopf zu, wie dieser den Abwasch machte und auch die Sachen abtrocknete.

Er dirigierte Joey, damit dieser wusste, wo die Sachen unter zu bringen waren und danach stellte sich der Blondschopf vor sein Herrchen, stemmte die Hände in die Hüften und plusterte sich künstlich auf.

„Glaub bloß nicht, dass ich immer nach deiner Nase tanzen werde.“

Siegessicher stand Seto auf, streichelte Joey mit den Fingerkuppen unter dem Kinn und flüsterte:

„Wetten doch?“

Joeys Augen blitzten auf und das Grinsen wurde breiter.

„Niemals!“

„Wir werden sehen“, schnurrte Seto, umarmte Joey und küsste ihn leidenschaftlich.

Der Blondschopf ging natürlich sofort darauf ein und kraulte sein Herrchen im Nacken.

Wie im Traum...

So, diesmal geht es ausschließlich um Mokuba und Serenity ^^

Auch Duke kommt vor, der arme Kerl ^^;

Wünsche trotzdem viel Spaß beim Lesen ^___^
 

Serenity schaute aus dem Fenster und erblickte eine ganze Meute von Journalisten und anderen Leuten.

„Mein Gott, sind das viele Leute… Mokuba, ich hab Bammel“, meinte sie mit einem leichten Rotschimmer und spürte, wie der kleine Kaiba ihre Hand nahm.

„Das brauchst du nicht. Ich bin bei dir und werde mich um die Presse kümmern. Außerdem siehst du wie eine Prinzessin aus“, schmeichelte er ihr und sie lächelte verlegen.

„Ach Moki…“

Jetzt gab es kein Zurück mehr, denn die Limousine hielt an und Serenitys Herz schlug wie wild. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Herz aus der Brust hüpfen, was natürlich Blödsinn war, aber so kam es ihr eben vor.

Der Fahrer öffnete die Tür und Serenity stieg aus. Das Blitzen und die ganzen Leute verunsicherten sie und sie war froh, als Mokuba auch ausgestiegen war und sie sich bei ihm einhaken konnte.

Gemeinsam stolzierten sie über den roten Teppich. Serenity war darauf bedacht, dass sie keinen Fehler machte, was ihr zu ihrer eigenen Beruhigung auch gelang.

Mokuba schlenderte mit ihr zu einem Reporterschwarm und schweigend verfolgte sie das Szenario, überließ dem kleinen Kaiba das Reden und sie bewunderte ihn dafür, wie selbstbewusst er mit den Medien umging.

„Ist das Ihre Freundin?“, wollte ein Reporter wissen.

„Nein, sie ist eine gute Freundin.“

„Sie hat große Ähnlichkeiten mit Ihrer toten Verlobten“, rief ein anderer Mann und Moki versteifte sich kurz, doch nun war es Serenity, die das Wort ergriff.

„Ich bin es aber nicht“, sagte sie lediglich, selbstbewusst, aber noch immer etwas kleinlaut.

Mokuba lächelte sie an und schaute dann wieder die Meute an.

„Haben Sie sonst noch Fragen?“

„Stimmen die Gerüchte, dass Ihr Bruder Seto Kaiba schwul ist?“

„Das kann ich nicht beurteilen, meines Wissens ist er es nicht“, antwortete Mokuba mit einem Pokerface.

Woher hatte der Typ denn die Information? Schließlich lief das mit Joey noch nicht mal richtig und schon waren solche Gerüchte im Umlauf.

Oder aber das waren Uraltgerüchte und das wurde wieder mal aufgekocht, war ja auch nichts neues, denn ab und zu waren die Gerüchte schon mal aufgekommen.

Da Mokuba keine Lust mehr hatte, weiter Rede und Antwort zu stehen und andere Prominente gerade ankamen, stolzierte er weiter und Serenity schritt brav neben ihm her, lächelte glücklich und konnte noch immer nicht glauben, was gerade passierte.

Sie hatte schon seit frühester Kindheit davon geträumt, so etwas Mal zu machen, doch hatte sie nie im Leben damit gerechnet, dass dieser Traum mal in Erfüllung gehen würde.

„Mokuba, bin ich wirklich hier? Ist das alles Realität?“, fragte sie leise, schaute sich schüchtern um und empfing ein warmes Lächeln des kleinen Kaibas.

„Ja, das ist alles wahr.“
 

Während die Beiden auf dem Ball waren und Serenity alles bestaunend in sich aufsog, saß Duke in der Bar und trank seinen 4ten Drink innerhalb einer halben Stunde.

Er war schon leicht angetrunken, besonders trinkfest war er noch nie gewesen und so bezahlte er auch nachdem er das Glas ausgetrunken hatte und verließ den Laden, noch halbwegs gerade gehend.

„Das ist doch alles scheiße!“, lallte er leicht und torkelte zunehmend doch etwas mehr.

So lehnte er sich an eine Wand und hielt inne.

Als ein Typ ihn besorgt anschaute, platzte ihm der Kragen.

„Starr nicht so blöd, noch nie einen Besoffenen gesehen?!? Wie würdest du dich denn fühlen, wenn die Frau in die du verknallt bist, mit einem neureichen Möchtegern durchbrennt!?“, schrie er durch die Gegend, stieß sich von der Wand ab und setzte seinen Heimweg fort.

Statt einer viertel Stunde, die er normalerweise für den Weg brauchte, brauchte er heute eine drei viertel Stunde.

Er schloss die Tür auf, nachdem er drei Minuten nach dem Schlüsselloch gesucht hatte, taumelte ins Wohnzimmer und ließ sich auf’s Sofa fallen.

Weiter kam er nicht mehr, aber er beschloss, dass er um Serenity kämpfen würde.

Das letzte Wort war garantiert noch nicht gesprochen!
 

Serenity unterhielt sich mit einer jungen Frau, die ebenfalls einen Freund auf dieser Veranstaltung begleitete und ansonsten auch aus normal bürgerlichem Hause kam.

Währenddessen sprachen ihre Begleiter miteinander über Geschäfte und ihre Begleiterinnen.

Es war ein ruhiger Abend, den sie verbrachten und Serenity strahlte.

Sie genoss es zur Abwechslung mal, unter so vielen Leuten zu sein, staunte über die tollen Kleider und das Benehmen, was an den Tag gelegt wurde.

Aber die Arroganz, die ebenfalls zu sehen war, gefiel ihr gar nicht und sie mied die Frauen, die durch den Saal stolzierten und zur Schau trugen, was sie alles hatten.

Als Mokuba Serenity an die Hand nahm und mit ihr auf die Tanzfläche ging, lief die junge Frau rot an und stotterte verlegen:

„I-ich kann doch gar nicht tanzen… Mokuba…“

Aber dieser dachte gar nicht daran, sie gehen zu lassen und nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte Serenity den Dreh raus und gemeinsam tanzten sie von einer Seite zur anderen.

„Mokuba, sie schauen uns alle an…“, nuschelte sie leise und versuchte irgendwie ruhig zu bleiben und konzentrierte sich dann wieder auf die Schrittreihenfolge.

„Sie bestaunen meine wunderschöne Begleiterin“, antwortete Mokuba sanft lächelnd, doch diese fand das gar nicht so toll und wünschte sich, dass die anderen auch wieder tanzen würden.

Doch sie taten es nicht und als der Tanz vorbei war, klatschten alle und lächelten das junge Paar an.

Serenity lächelte verlegen zurück, schaute zu Mokuba, der sie zu sich zog und leidenschaftlich küsste.

Überrascht weiteten sich kurz ihre Augen, schloss sie dann aber und erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und in diesem Moment stand die Welt still und es gab niemanden außer ihnen beiden.

Als Mokuba den Kuss löste und seine Tanzpartnerin anschaute, sah er zum ersten Mal sie und nicht Aiko.

Er lächelte glücklich, fühlte sich ausgeglichen und einfach wunderbar.

Er hätte die ganze Welt umarmen können, doch schien es, als wüsste Serenity gar nicht, wie ihr geschehen war.

„Mo-Mokuba?“, wisperte sie, sodass die anderen es nicht hören konnten, da sie zu weit abseits standen.

„Ich konnte einfach nicht widerstehen.“

Serenity erschien das alles irgendwie viel zu unwirklich, sie fühlte sich, als wäre sie in einem Traum aus ihrer Kindheit, wo sie immer wie eine Prinzessin gekleidet war, mit ihrem Traumprinzen tanzte und dieser sie nach dem Tanz küsste.

„Du bist wirklich süß, Mokuba und es ist der schönste Abend meines Lebens“, flüsterte sie glücklich lächelnd und kuschelte sich an ihn.

„Es freut mich sehr, dass dir der Abend so gefällt“, erwiderte er und beide tanzten jetzt zusammen mit anderen Paaren noch einen Tanz.

Rendezvous

*räusper* Ähm <.<

Auch dieses Kappi ist ohne Joey und Seto, es geht um Ryo, Mai, Tea und Tristan, aber das nächste widmet sich wieder den Beiden, also bitte net böse sein, Kommis sind natürlich trotzdem gern gesehen ^___^
 


 

Mai hatte mitbekommen, dass Mokuba Serenity abgeholt hatte und sie lächelte. Sie freute sich für Serenity, denn sie wusste, dass heute Abend ein Ball war und Mokuba hatte sie wohl eingeladen mit zu kommen.

Schon seit sie sich kannten, hatte die kleine Wheeler davon geträumt, einmal auf so einem Ball zu sein und ein Abendkleid zu tragen und anscheinend ging dieser Traum heute Abend in Erfüllung.

Früher hatte sie auch immer davon geträumt, mittlerweile war sie da nicht mehr so scharf drauf.

Während des Battle City Turniers hatte sie gemerkt, wie wichtig gute Freunde sind und man mit Geld nicht alles haben konnte, was man wollte oder aber auch brauchte.

Nach dem Turnier war sie für einige Zeit weggegangen, hatte es in Amerika aber nicht so recht ausgehalten und war nach einem Jahr wieder in Japan.

Seitdem wohnte sie in Domino, traf sich regelmäßig mit ihren Freunden und hatte sich auch mit Tea angefreundet, die sich bei ihrer ersten Begegnung ja gar nicht verstanden hatten.

Doch jetzt telefonierten sie zum Teil Abende lang und diskutierten über Gott und die Welt.

Glücklich, dass in ihrem Leben alles glatt ging zurzeit, machte sie sich auf den Weg nach Hause, kaufte zwischendurch noch mal schnell was ein, damit sie heute Abend auch noch was essen konnte und ging dann weiter.

Sie seufzte leise, als sie durch einen kleinen Park musste, doch das war nun mal der schnellste Weg und zu dieser Tageszeit ging das ja noch, es war ja noch hell, aber nachts, wenn sie hier durch musste, hatte sie immer so ein schlechtes Gefühl und auch ein wenig Angst.

Weiter zielstrebig hielt sie vor einem kleinen Häuschen an, dass sie ihr Eigen nennen konnte.

Lange hatte sie dafür gespart und vor 2 Jahren konnte sie sich ihren Traum endlich erfüllen und in ein kleines Haus einziehen.

Das war ihr regelmäßiger Treffpunkt. Wenn sie sich alle treffen wollten, dann bei Mai, weil sie einfach am meisten Platz hatte.

Meistens trafen sie sich am Wochenende, halfen der Blondine bei der Gartenarbeit und wurden dann immer mit leckeren, selbst gekochten Speisen belohnt.

Doch irgendwie machte sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen breit und sie hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte und zwar ganz und gar nicht.

Gerade wollte sie den Schlüssel ins Schlüsselloch stecken, als ihre Tür geöffnet wurde und sie Teas strahlendes Gesicht sah.

„Tea?“, fragte die Blondine verdutzt und ließ den Schlüsselbund wieder in ihre Handtasche fallen.

„Hallo Mai, du kommst genau richtig“, sagte sie, nahm Mai die Einkaufstüte aus der Hand und schickte sie zur Terrasse.

Verwundert folgte Mai der Aufforderung und erblickte Ryo auf der Terrasse am Tisch sitzend mit einem Abendessen zu zweit vor sich.

Überrascht ging sie raus und setzte sich hin.

„Hallo Mai“, meinte er lächelnd und sie grinste leicht.

„So viel Romantik hätte ich dir gar nicht zugetraut.“

Sie zwinkerte ihm zu und er musste jetzt auch grinsen.

„Ich mir auch nicht, aber ich habe viele verborgene Talente“, erwiderte er geheimnisvoll.

„Ach ja? Dann wird es Zeit, dass ich die mal an die Oberfläche hole.“

„Tu dir keinen Zwang an“, schnurrte Ryo und Mai grinste.

„Mein Kater“, entgegnete sie und nach einem kurzen befreiten Lachen machten sich beide daran, zu essen und genossen die Ruhe und die angenehme Stimmung.

Als Tristan im Butleroutfit zu ihnen schritt und den Zweien ihren Wein servierte, konnte sich Mai ein Grinsen nicht verkneifen.

„Gut siehst du aus, Tristan“, meinte sie und das Kichern wandelte sich in ein ehrliches Grinsen, denn es stand ihm wirklich, es war nur ungewohnt.

„Danke“, murmelte er, nickte Beiden zu und marschierte wieder ins Haus.

Tea hatte ihn zu der Sache überredet, da Ryo wohl mit ihr gesprochen und um Hilfe gebeten hatte.

„Und? Wie sieht’s aus?“, fragte sie neugierig und kümmerte sich um den Nachtisch.

Als sie Josy am Mittag besucht hatte, war Ryo zu ihr gegangen und hatte sie gefragt, ob sie ihm nicht helfen könnte, eine Überraschung für Mai vor zu bereiten und natürlich hatte sie sofort zugestimmt und Tristan angerufen, damit er auch helfen konnte.

Und so hatten sie zu Dritt alles vorbereitet, denn Tea hatte von Mai den Zweitschlüssel bekommen, dass sie, falls etwas war, sie sofort rein konnte.
 

Nachdem die Beiden draußen alles gegessen hatten und Tea und Tristan mit dem Abwasch fertig waren, verschwanden die Zwei und ließen das junge Glück allein.

Tea wusste, dass sich Mai schon seit einiger Zeit nach einem Freund und einer Familie sehnte, doch war sich Tea auch relativ sicher, dass Ryo in der Beziehung nicht der Richtige war.

Er würde mit Joey und den anderen größtenteils auf Tour sein, im Studio, um neue Songs auf zu nehmen oder aber auf Promotion Tour.

Und sie konnte sich nicht so recht vorstellen, dass Mai ihn begleiten würde.

Aber vielleicht täuschte sie sich auch und Mai täte nichts lieber als das.

„Was grübelst du?“, fragte Tristan und schaute zu Tea rüber, die leicht rot wurde.

„Ich frage mich, wie das mit Mai und Ryo weitergeht. Ich kann mir nicht richtig vorstellen, dass Mai mit ihm auf Tour gehen wird. Sie möchte einen Mann du eine Familie, das wird schwer, wenn sie immer auf Tour sind und es bedeutet auch eine Menge Stress“, erklärte sie und Tristan nickte zustimmend.

„Das ist wohl-“

„VORSICHT!!!“, rief ein Fahrradfahrer und Tristan konnte Tea gerade noch zurückziehen.

„Pass du doch auf!!! Hier ist kein Fahrradweg!!!“, schrie Tristan ihm hinterher und schaute dann zu Tea, die erschrocken eine Hand auf ihr Dekollete gelegt hatte.

„Alles in Ordnung bei dir?“

„J-ja, danke Tristan…“, entgegnete sie lächelnd und sie setzten ihren Weg nach Hause fort. Sie wohnten zusammen in einer WG, so bezeichneten die Zwei das jedenfalls, die anderen fanden, dass die Beiden einfach nur zusammen gezogen waren und sie einfach zu feige waren, sich ein zu gestehen, dass sie sich doch eigentlich liebten.

Schon seit 2 ½ Jahren wohnten sie zusammen, hatten einen festen Plan, wer für was verantwortlich war und es lief alles gut. Aber das Liebesgeständnis fehlte, auch wenn die anderen sie dazu drängten, endlich zu sich selbst und zu dem anderen ehrlich zu sein.

Beide machten sich einen gemütlichen Abend auf dem Sofa vor dem Fernseher und schlussendlich schlief Tea an Tristans Schulter ein.

Lächelnd nahm er sie hoch und brachte sie in ihr Zimmer, legte sie auf das Bett und deckte sie zu. Er wusste nicht wirklich, ob er sie liebte. Manchmal konnte sie so süß sein und dann war sie wieder so nervig.

Doch was er wusste, war, dass sie immer nur das Beste für ihre Freunde wollte und allein das machte sie unglaublich liebenswert, wie er fand.

Er gab ihr einen zärtlichen Gute Nacht Kuss auf die Lippen, wie er es immer machte, wenn sie schon schlief und verließ dann den Raum wieder.

Geschafft vom heutigen Tag zog er sich aus und ließ sich auf’s Bett fallen.

Er war hundemüde und kaum hatte er sich unter der Decke verkrochen, schlief er schon.

Vater und Sohn

So, widmen wir uns wieder dem Hauptpärchen ^^

Nicht, dass sich die Beiden noch vernachlässigt fühlen x3
 


 

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Seto lächelnd und Joey überlegte einen Augenblick.

„Ich würde gerne etwas bummeln gehen“, antwortete er schließlich und Kaiba nickte zustimmend.

„Gut, dann lass uns das machen.“

Der Blondschopf und der Jungunternehmer machten sich auf den Weg und wurden von Roland in die Stadt zum Shoppingviertel gefahren.

Dort angekommen stiegen sie aus und bummelten Händchen haltend an den Schaufenstern vorbei und ab und zu ging Joey in einen Laden, wenn er was entdeckte, was ihm gefiel, egal ob Kleidung oder was anderes.

Seto verstand nicht so ganz, wie dieser so viel Geld ausgeben konnte, für Dinge, die er als sinnlos erachtete.

Okay, bis auf Kleidung, die war natürlich sinnvoll, wenn auch nicht in den Mengen, aber wahrscheinlich kaufte er auch die Sachen für seine Auftritte selber und dann brauchte man natürlich Auswahl.

Und ansonsten waren die Prioritäten ja bei jedem anders verteilt.

So blieb Seto größtenteils vor den Geschäften stehen und wartete darauf, dass sein Hündchen wieder raus kam, was meistenteils auch recht schnell ging.

Als Joey es wieder aus einem Laden geschafft hatte mit einer Tüte und Setos Hand genommen hatte, entdeckte er einen älteren Mann, alte, verwaschene Klamotten an, die schon Risse und Löcher hatten. Lange verfilzte Haare, die schon seit Wochen nicht mehr gewaschen worden waren und Joey brauchte einen Augenblick, bis er ihn erkannt hatte.

Es war sein Vater!

Für einen Bruchteil einer Sekunde hatte er mit dem Gedanken gespielt, weg zu laufen, ihn hier weiter durch die Gegend schlurfen zu lassen, doch das war einfach nicht seine Art.

Er rannte nicht weg vor Problemen und erst recht nicht vor seinem Vater, mit dem er eh noch ein paar Hühnchen zu rupfen hatte.

So ließ er Kaibas Hand los, lief zu seinem Vater und stellte sich demonstrativ vor ihn.

„Hallo Vater“, sagte er kalt und schaute herablassend zu ihm rüber.

Er hasste diesen Menschen für das, was er ihm angetan hatte.

Immer hatte er ihm das Bier kaufen, die Kotze wegwischen und alleine zu recht kommen müssen.

„Joseph? Was machst du denn hier!?“, fragte dieser völlig durcheinander und Joey grinste triumphierend.

„Urlaub“, erwiderte er lediglich und Seto schnaufte verächtlich.

Das Schwein würde er sich ja gerne mal vorknöpfen, aber dann würde nicht mehr viel von dem übrig bleiben.

Grummelnd sah er sich um und entdeckte eine Frau in seinem Alter, die zu ihnen rüber schaute.

Sie hatte langes schwarzes Haar, das mit einem Haarreif aus dem Gesicht gehalten wurde. Zarte Gesichtszüge, ein freundliches Lächeln und leger in schwarzer Jeans und schwarzem Top gekleidet. Dazu passend trug sie schwarze Stiefel.

Irgendwie hatte Seto bei der Frau ein ungutes Gefühl, doch wand er sich lieber wieder Joey und seinem Vater zu.

Die Zwei hatten mittlerweile einen handfesten Streit und prügelten sich.

Die Gefühle hatten sich so hochgeschaukelt und da die Wheelers ja nicht gerade für ihre Zurückhaltung bekannt waren, krachte es ordentlich.

Es bildete sich eine Menschentraube, doch keiner griff ein.

Auch die junge Frau stand in der Menge und verfolgte das Geschehen, lächelte leicht vor sich hin und irgendwie gefiel Seto das gar nicht.

Er konnte nicht sagen warum, aber die Frau war ihm unsympathisch, so wie fast jede Frau.

Erst als Joey seinem Vater einen Kinnhaken verpasst hatte und dieser wegen Zurücktaumelns zu Boden ging, hörten beide auf.

Joey spürte einen Blick auf sich ruhen, schaute sich um, bemerkte aber niemanden.

So wanderten seine Augen wieder zu seinem Vater, welcher sich wieder aufrappelte.

„Was fällt dir ein, du elendiges Balg!? Früher-“

„Kein Wort mehr, dass geht hier keinen was an! Ich werde dir nicht helfen und jetzt verschwinde!“, schrie Joey wutentbrannt und bevor der Vater noch mal zuschlagen konnte, was dieser wollte, ging Seto dazwischen, verdrehte dem Mann den Arm, sodass er vor dem Firmenchef kniete.

„Er sagt, sie sollen verschwinden, also tu sie das besser auch. Sie wollen doch keinen Ärger haben, oder?“, wisperte Kaiba mit eiskalter Stimme und der Vater schnaubte verächtlich.

Er stand auf und schlenderte weg.

„Was glotzt ihr so!? Habt ihr nichts Besseres zu tun???“, rief Wheeler und die Menschentraube verstreute sich in alle Richtungen.

Der Blondschopf kniff leicht die Augen zusammen, als er lange schwarze Haare sah, war sich aber nicht sicher, ob sie das wirklich war und ließ es deswegen auf sich beruhen.

Seto legte einen Arm um ihn und lächelnd schaute Joey zu ihm auf.

„Lass uns weitergehen“, meinte er und Kaiba nickte und so gingen beide weiter, wobei Joey die ganze Zeit etwas Gedanken verloren schien.

„Joey? Ist alles in Ordnung?“, fragte Seto besorgt und der Angesprochene seufzte leise auf.

„Die Begegnung mit meinem Vater hätte echt nicht Not getan. Die ganzen Erinnerungen in meinem Kopf, dass macht mich ganz wahnsinnig…“, murmelte er und lehnte den Kopf an Setos Schulter.

„Ach Joey. Lass dich von ihm nicht aus dem Konzept bringen, hm?“

„Du hast ja recht…“, erwiderte Joey lächelnd und als er mit Seto weiterging, steigerte sich seine Laune immer weiter und die Erinnerungen verblassten immer mehr, bis er sie irgendwann ganz verdrängt hatte.

Kaiba hingegen erblickte immer wieder diese schwarzhaarige Frau und er wurde das Gefühl nicht los, dass sie sie verfolgte.

Und das ärgerte ihn, er wollte lediglich einen ruhigen Tag mit Joey verbringen und nicht von irgendwelchen Leuten verfolgt werden.

Nachdem Joey wieder in einem Geschäft verschwunden war, da er ein supercooles Oberteil im Schaufenster gefunden hatte, ging Seto zielstrebig auf die Frau, doch sie verschwand hinter einer Ecke und als Seto dort ankam, war sie wie vom Erdboden verschluckt.

Innerlich auf 180°, weil das Weib jetzt auch noch versuchte, ihn zum Narren zu halten, stiefelte er wieder zurück, schluckte den Ärger runter, als er Joey mit einem breiten Grinsen sah und lächelte ihn an.

„Na, alles gefunden?“, fragte er und der Blondschopf nickte.

„Hai! Lass uns doch irgendwo was essen gehen, ich merke nämlich, dass mein Magen nach was Essbarem schreit“, erwiderte er mit einem leichten Rotschimmer ums Näschen und Kaiba konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.

„Aber überanstreng bitte nicht die Köche“, meinte der Jungunternehmer und Joey seufzte gespielt.

„Na gut, dann werde ich halt nur halb satt“, entgegnete er und Kaiba schmunzelte.

Wieder hörte das Hündchen auf ihn, aber er sagte nichts, wartete ab, ob Joey es von selbst merkte.

Natürlich verpeilte dieser das, schaute schon sehnsüchtig zu dem Restaurant, wo sich beide reinsetzten und ihr Essen bestellte.

Seto eine Gemüsepfanne, Joey ein Rinderfilet mit Pommes und Brokkoli mit Pfeffersauce.

Beide dachten sich, dass die Gerichte zum anderen passten und als das Essen kam, wunderte sich Seto schon wenig darüber, dass sich das Hündchen in einem Restaurant sogar zu benehmen wusste.

Umso besser, dachte sich Kaiba und die Zwei genossen ihr Essen, das ihnen sehr gut schmeckte.

Das Wiedersehen

So und jetzt noch ein Kappi für euch ^____^
 


 

Nachdem Yugi den Laden dicht gemacht hatte, schlenderte er müde nach oben, wo sein Großvater auf dem Sofa eingeschlafen war.

Lächelnd deckte er ihn zu, räumte noch ein wenig auf und machte die Küche sauber, bevor er sich in sein Zimmer verkroch und versuchte ein zu schlafen.

Doch obwohl er hundemüde war, konnte er nicht schlafen.

Er drehte sich hin und her, starrte die Decke an und doch konnte er einfach nicht schlafen.

Er vermisste Yami, der zurzeit in Ägypten war, um dort nach seinen Wurzeln zu forschen.

Normalerweise wäre er sofort mitgekommen, doch in diesem Fall hatte sein Großvater Vorrang gehabt, denn ihm ging es in der Zeit nicht so gut und hatte ihn gebeten, dass er den Laden übernahm.

So musste er zu Hause bleiben und hütete Laden und Großvater, während Yami sich dann allein auf den Weg gemacht hatte.

Das war vor einem halben Jahr gewesen und allmählich fand Yugi schon, dass er sich mal wieder hier blicken lassen könnte.

Sie hatten zwar regelmäßigen telefonischen Kontakt, doch auf die Dauer befriedigend war das nun wirklich nicht.

Seufzend stand Yugi auf und setzte sich ans Fenster, schaute raus und dachte an die Ballade von Jay, die er auf dem Konzert gesungen hatte.

Wie gern hätte er es, dass auch Yami etwas für ihn sang, doch da konnte er wohl länger warten.
 

Seufzend hörte er nicht, wie unten die Tür geöffnet wurde und jemand reinkam.

Es war Yami, der erschöpft seinen Koffer leise nach oben trug, da er davon ausging, dass Yugi und Großvater schliefen.

Doch als er das Zimmer, das Yugi und ihm gehörten, betrat, sah er den Kleinen am Fenster sitzen und rausstarren.

Leise schlich er zu ihm und hielt ihm die Augen zu.

Sofort quietschte Yugi auf und drehte sich erschrocken um.

„Yami! Erschreck mich doch nicht so!“, zischte er leise, fiel ihm aber um den Hals und freute sich, dass er wieder da war.

Yami schloss ihn in seine Arme und genoss den Augenblick, auf den er schon so lange gewartet hatte.

Das letzte halbe Jahr kam ihm wie ein Jahrzehnt vor und trotz der regelmäßigen Anrufe seiner Freunde hatte er sich einsam gefühlt.

Aber jetzt war er ja wieder da und konnte sich um seinen Kleinen kümmern und mit ihm den Laden weiter betreiben.

Yami nahm Yugi hoch und legte ihn auf’s Bett. Er zog sich aus, legte sich neben den Kleinen, der sich sofort an ihn kuschelte und deckte sie beide zu.

„Schlaf gut, Schatz“, hauchte der König der Duellanten und sein Freund lächelte.

„Gute Nacht, Liebling“, erwiderte er glücklich und war schnell im Reich der Träume.
 

Josy lachte laut, als Kai sie durchkitzelte und erst als sie Bauchschmerzen vom Lachen hatte, gab sie sich geschlagen und lag nun keuchend auf dem Sofa.

Sie hatte die Band ihres Vaters sofort ins Herz geschlossen und fand es richtig cool, dass sie die Tochter eines berühmten Sängers war.

Immerhin brachte ihr das eine Menge Vorteile und von den Nachteilen bekam sie nichts mit, dafür sorgte die gesamte Band.

Joey, die Band, ihr Manager, Ayumi und die Crew, wenn sie mit auf Tour war, achteten darauf, dass es Josy gut ging und da sie doch recht pflegeleicht war, gab es nie Probleme mit ihr.

Ayumi lächelte, als sie das sah und kam mit einen Teller mit Gebäck darauf und einem Kakao für die Kleine rein.

Strahlend bedankte sie sich bei ihrer Mutter und nippte an dem warmen Getränk, dass sie so heiß und innig liebte.

Zusammen mit Kai und Kiyoshi machte sie sich über das Gebäck her und Hiroshi und Ayumi schauten sich das mit einem Lächeln an.

Die Zwei saßen auf dem zweiten Sofa, Hiroshi einen Arm um Ayumi gelegt und sie mit dem Kopf an seiner Schulter.

Josy entging das natürlich nicht, schon in den letzten Monaten war ihr aufgefallen, dass zwischen den Beiden was war und so hoffte sie, dass bald ihr großer Traum in Erfüllung ging und die Band bei Joey und Ayumi einzog, sodass sie eine große Familie hatte.

„Habt ihr euch lieb?“, fragte sie offen und ehrlich und schaute die Zwei an, die plötzlich eine gesunde Gesichtsfarbe bekamen und Kai lachte lauthals los.

„Ja, wir haben uns lieb“, antwortete Ayumi lächelnd, da sie wusste, dass Hiroshi jetzt keinen Ton rausbekommen würde und in der Tat schwieg der Drummer lieber, bevor er stotternd keinen Satz zu Ende bekam.

„So lieb wie Seto und Papa?“, hakte Josy weiter nach.

„Ja, so lieb wie die Beiden“, erwiderte Ayumi weiter lächelnd und empfing von Hiroshi erst einen fragenden dann einen liebevollen Blick.

Josy hatte ihnen bereits von ihrer Übernachtung bei Seto berichtet und über das, was da so vorgefallen war und das sie sich Sorgen gemacht hatte, als ihr Vater geschrieen hatte, doch das Mokuba meinte, dass das schon in Ordnung war.

Die Erwachsenen hatten ihr zugehört und lächelten. Wenn sie so daran dachten, wie sie sich ausdrückten und Josy das formulierte, war das doch echt niedlich an zu hören.

„Und haben Ryo und Mai sich auch lieb?“, wollte sie plötzlich wissen und knabberte an einem Keks rum.

„Du bist heute aber besonders neugierig“, meinte Kai und wuschelte ihr durch die Haare, was Josy aber gar nicht so toll fand.

„Nicht, meine Haare!“, murrte sie leicht und versuchte die Mähne wieder zu bändigen.

„Oh Entschuldige.“

Kai grinste und Josy schaute wieder zu Ayumi rüber, hatte sie doch noch keine Antwort auf ihre Frage bekommen.

Ayumi überlegte kurz, war sich sicher, dass Ryo sich in die Blondine verliebt hatte, doch wusste sie nicht, wie die das sah.

„Ich weiß es nicht, Josy. Frag Ryo, wenn er morgen wieder kommt, hm?“

„Okay, mach ich“, antwortete sie und keiner der Anwesenden bezweifelte das.

„Lasst uns „Mensch ärgere dich nicht“ spielen!“, rief Josy, nachdem die Kekse weg waren und sie ihren Kakao ausgetrunken hatte.

„Macht ihr mal, ich halt mich da raus. Wir sind ja eh zu fünft“, entgegnete Kai, doch Josy hielt ihn an der Hand fest, als er aufstehen wollte.

„Aber du musst mir doch helfen! Sonst schummeln die anderen wieder“, rief sie und die anderen grinsten.

„Frechheit, wir schummeln nicht“, erwiderte Ayumi und holte das Spiel, während Hiroshi und Kiyoshi den Tisch frei räumten.

„Okay, dann bleib ich hier“, meinte Kai und nahm wieder Platz. Dann setzte er Josy auf seinen Schoß und gemeinsam spielten sie den ganzen Nachmittag lang, bis sie am Abend die Haustür hörten und sofort rannte Josy los und fiel ihrem Vater um den Hals, der gerade rein gekommen war.

„Papa! Und Onkel Seto ist auch da!“, rief sie glücklich und streckte die Arme nach Seto aus.

Lächelnd gab Joey seiner Kleinen einen Kuss auf die Stirn und reichte sie zu Kaiba rüber, der über die Offenheit und Freundlichkeit von ihr verwundert war, sie aber lächelnd auf den Arm nahm und mit ihr ins Wohnzimmer ging.

Die Kaibas und die Wheelers

So, ein neues Kappi von mir, viel Spaß beim Lesen ^___^
 

Nachdem sie zu Ende gegessen hatten, hatte Joey sich dazu entschlossen, zum Ferienhaus gefahren zu werden, da er seine Kleine nicht ewig allein lassen wollte, schließlich war es ihr gemeinsamer Urlaub und da konnte er nicht die ganze Zeit wegbleiben.
 

Seto hatte sich schnell überreden lassen mit zu kommen und so hatte der Jungunternehmer Roland angerufen und das frisch verliebte Pärchen wurde von diesem zu Joeys Ferienhaus gefahren.
 

Dort angekommen wurden sie stürmisch von Josy begrüßt und Seto nahm sie auf den Arm und ging mit ihr ins Wohnzimmer, wo Kai, Hiroshi, Kiyoshi und Ayumi saßen.
 

„Hi Leute“, meinte Joey und ließ sich neben Kai aufs Sofa fallen wie ein Sack Kartoffeln.
 

Sofort wurde er von seiner Kleinen in Anspruch genommen, in dem sie von Setos Arm sprang und auf seinen Schoß kletterte.
 

„Hi, na wie war euer Tag?“, fragte Kai grinsend und beobachtete Seto, wie dieser sich auf den Sessel setzte und Josy anschaute.
 

„Sehr erholsam“, entgegnete Joey und schaute zur Tür, als geklingelt wurde.
 

Er wollte gerade aufstehen, doch Ayumi war schneller.
 

„Ich geh schon“, sagte sie und als sie die Tür öffnete, erblickte sie Roland mit Einkaufstüten bepackt.
 

„Das sind die Einkäufe von Mr. Wheeler, er hat sie wohl vergessen“, meinte er und Ayumi kicherte.
 

„Warten Sie, ich helfe ihnen. Danke, dass sie wenigstens dran gedacht haben“, erwiderte sie und half Roland, die Sachen rein zu tragen.
 

Danach verabschiedete sich der Butler mit einem Nicken und fuhr zu Mokuba, der ihn angerufen hatte und bat, ihn und Serenity ab zu holen, da sein Fahrer im Stau steckte.
 

„Wer war denn da, Ayumi?“, rief Joey durch den Raum und Ayumi kam noch immer kichernd wieder ins Wohnzimmer.
 

„Der Fahrer mit deinen Einkäufen“, antwortete sie grinsend und setzte sich wieder zu Hiroshi.
 

„Ups“, murmelte Joey und bemerkte einen leichten Rotschimmer.
 

Die hatte er in seiner Verliebtheit ganz vergessen, genau wie Seto anscheinend auch.
 

„Papa, ich will ins Bett“, quengelte Josy nach kurzer Zeit und Joey fuhr ihr lächelnd durch die Haare.
 

„Okay, dann sag den anderen gute Nacht und dann bringen wir dich ins Bett.“
 

Schnell sagte Josy allen gute Nacht, natürlich auch Seto und verschwand dann mit Ayumi und Joey nach oben.
 

„Tu ihm bitte nicht weh, okay?“, bat Hiroshi und Seto schaute mit leicht hoch gezogenen Augenbrauen zu ihm rüber.
 

„Die Scheidung von seiner Frau war hart für ihn, da sie ihn zu Unrecht beschuldigte und auch Josy mit in die Sache hineingezogen hat. Er hat sie wirklich geliebt und dass das Ganze dann im Rosenkrieg enden musste, war echt scheiße. Für die Medien war er natürlich ein gefundenes Fressen und seine Ex hat es verstanden, die Medien gegen Joey auf zu hetzen und es hat lange gedauert, bis sich die Wogen geglättet und Gras über die Sache gewachsen ist“, erklärte Hiroshi und Seto dachte auf einmal an die Frau, die Joey und ihn heute verfolgt hatte.
 

Doch gerade als er fragen wollte, wie die Frau aussah, kamen Ayumi und Joey runter und er schwieg, schließlich wollte er seinen Blondschopf jetzt weder damit nerven, noch ihm damit wehtun, wenn er mit dem Thema anfing.
 

Also nickte er den Jungs schweigend zu und diese schienen sichtlich erleichtert zu sein.
 

Glücklich setzte sich Joey auf Setos Schoß und sofort wurden die Arme um die Hüften des Kleineren geschlungen.
 

So kuschelten Beide miteinander und redeten mit den anderen, Seto lernte sie etwas besser kennen und war immer mehr froh darum, dass er langsam aber sicher mit dazu gehörte.
 

Wie sehr hatte er früher das „Wir sind Freunde“ - Gerede des Kindergartens gehasst, doch als die Schule vorbei war und alle ihre eigenen Wege gingen, spürte er, wie sehr ihm das eigentlich fehlte und zu Mokubas Missgunst hatte er sich eine ganze Zeit lang nur in seiner Arbeit verkrochen.
 

Doch schlussendlich hatte er sich mit der Situation arrangiert, konnte er sie ja eh nicht ändern oder besser gesagt hatte er sich nicht getraut, sie zu ändern.
 

„Hey, noch da?“, fragte Joey lächelnd und Seto schaute den Blondschopf etwas irritiert an.
 

„Ich war wohl etwas in Gedanken“, murmelte er vor sich hin und bemerkte erst jetzt, dass die anderen weg waren.
 

„Sie sind schlafen gegangen und das sollten wir jetzt auch tun, es ist schon spät“, meinte Joey, hörte von draußen her zwei Stimmen und verwundert stand er auf und öffnete die Haustür.
 

Als er Mokuba im Anzug und seine kleine Schwester im hellblauen Abendkleid sah, verschlug es ihm im ersten Moment die Sprache.
 

„Wow… Wo kommt ihr denn her?“, fragte er verdattert und Moki grinste.
 

„Wir waren auf einem Wohltätigkeitsball“, antwortete er und Joey ließ die Beiden eintreten.
 

Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, also weder, dass Mokuba und Serenity hier Händchen haltend auftauchten, noch dass Serenity so einen teuren Fummel anhatte.
 

Schnell schloss er die Tür und ging hinter den Zweien her ins Wohnzimmer, wo Seto jetzt verwundert die Augenbrauen hochzog.
 

„Hi Seto, na, alles klar?“, fragte er grinsend und Seto nickte lediglich.
 

Mehr bekam er gerade nicht hin.
 

Grinsend lehnte Joey mit verschränkten Armen am Türrahmen und meinte:
 

„Scheint so, als hätten sich da zwei Familien gefunden.“
 

„Hai, sieht ganz so aus“, entgegnete Serenity lächelnd und ihr Blick wanderte wieder zu Seto.
 

„Alles okay?“, fragte sie etwas besorgt und Kaiba nickte wieder mal.
 

„Alles okay“, murmelte er und wusste mit der neuen Situation nicht so ganz um zu gehen.
 

Sein kleiner Bruder war halt immer sein kleiner Bruder und von seiner Beziehung zu Aiko hatte er nichts oder nur sehr wenig mitbekommen, aber jetzt zu sehen, wie auch der Knirps groß wurde und sich dann auch noch Serenity als Freundin schnappte!
 

Das musste er einen Augenblick sacken lassen, doch ändern würde er daran nichts, schließlich strahlten die Zwei wie kleine Kinder, die gerade ihre heiß geliebten Lolli bekommen hatten.
 

// Was für ein Vergleich… // schoss es Seto durch den Kopf.
 

Als Mokuba wieder Serenitys Hand nahm und in Richtung Treppe zog, hielt Joey ihn kurz auf und sagte grinsend:
 

„Macht aber nicht den gleichen Fehler wie Seto und ich, die Kleine ist oben und schläft schon.“
 

„Keine Sorge, wir passen schon auf.“
 

Moki grinste und zog Serenity, die jetzt einen Rotschimmer auf ihren Wangen hatte mit nach oben in ein leeres Gästezimmer.
 

„Hach ja, irgendwann werden auch die kleinen Geschwister groß“, seufzte Joey und ging zu Seto.
 

„Hai, wie wahr…“, murmelte dieser und auch die Beiden gingen nach oben in das Zimmer des Blondschopfs.
 

Seto fiel eins sofort auf.
 

Es war blau!
 

Die Wände hellblau, der Vorhang blau und türkis, der Teppich dunkelblau.
 

Lediglich die Möbel waren braun, echtes Kiefernholz, wie er von Joey zu hören bekam, da er ihm die Frage anscheinend angesehen hatte.
 

In dem Zimmer ließ es sich aushalten.
 

Verwundert keuchte der Jungunternehmer auf, als sein Hündchen ihn aufs Bett schubste und wie eine Raubkatze über ihn kletterte und ihn heiß und innig küsste.
 

Seto ließ sich natürlich nicht lange bitten, zog seinem - Kätzchen!? – das T-shirt aus und streichelte über die weiche Haut des Oberkörpers.
 

Joey begann zu schnurren und Kaiba musste schmunzeln.
 

„Doch ein Kätzchen?“, fragte er vergnügt.
 

„Ein Kater um genau zu sein“, schnurrte er und wurde von Seto unterm Kinn gekrault, was diesem sofort gefiel.
 

Grinsend schnappte sich Joey wieder die Lippen des Firmenchefs, verschaffte sich Zutritt zu dessen Mundhöhle und keuchend spürte er Setos Hände auf dem Rücken, wie sie immer weiter nach unten glitten…

Fröhliche Familie

So und weiter gehts ^^

Ich will ja diese FF hier nicht vernachlässigen xD
 

Am nächsten Morgen bereiteten Hiroshi, Ayumi und Kai ein großes Frühstück vor für alle.

Sie hatten auch noch im Halbschlaf mitbekommen, dass Serenity und ein Typ da waren und deckten für sie den Tisch mit.

So waren sie heute Morgen also 9 Leute.

Das ging so gerade eben noch alles auf den großen Tisch im Esszimmer.

Mehr Menschen konnten sich aber auch nicht dransetzen.

Um 9 Uhr ging Ayumi hoch und weckte Josy.

Murrend drehte sie sich wieder um und wollte weiterschlafen, doch Ayumi zog ihr einfach die Decke weg.

„Mama!“, rief sie empört und Ayumi lächelte sie sanft an.

„Na komm, es ist schon nach 9 Uhr und unten gibt es Frühstück“, sagte sie und grummelnd verzog sich die Kleine ins Bad.

Ayumi legte ihr noch Kleidung auf’s Bett und schlenderte dann wieder runter zu den anderen.

„Und die anderen Vier schlafen noch tief und fest?“, fragte sie lächelnd und begrüßte Kiyoshi, der gerade gähnend den Weg ins Esszimmer gefunden hatte und sich erst mal am Kaffee zu schaffen machte und eine Tasse trank, damit er wach wurde.

„Ich schätze mal“, entgegnete Hiroshi und lächelte Josy an, die die Treppe herunter gesprungen kam und sich auf ihren Platz setzte.

Strahlend nahm sie ihren warmen Kakao und nahm zunächst einen großen Schluck, bevor sie die anderen angrinste.

„Morgen!“, rief sie quietschend und die erwiderten im Chor:

„Guten Morgen, Josy!“

Das sie das so synchron sagten, fand die Kleine total toll und kicherte glücklich vor sich hin.

„Wo sind denn Papa und Onkel Seto?“, fragte sie überrascht, als ihr auffiel, dass hier Zwei am Tisch fehlten.

„Die schlafen wahrscheinlich noch“, antwortete Kai, nahm sich ein Brötchen und begann schon mal mit dem Frühstück, da er großen Hunger verspürte.

Umgehend sprang Josy von ihrem Stuhl und lief nach oben zu Joeys Zimmer, um ihn zu wecken.

Ohne anzuklopfen, marschierte sie zielsicher in den Raum und erblickte Seto, der sich gerade eine Unterhose anzog.

„Morgen“, meinte sie grinsend, wusste gar nicht, wie peinlich das für den Jungunternehmer war.

Und Seto war das verdammt peinlich!

So zog er sich die Hose hoch, schnappte sich Jeans und T-shirt und zog sich die Sachen auch noch schnell an.

„Morgen“, brummte er leise, beobachtete die Kleine dabei, wie sie auf das Bett krabbelte und ihrem Vater ein Küsschen auf die Wange gab.

„Papi, morgen…“, sagte sie leise und Joey murrte leise.

Er drehte sich zu seiner Tochter um, zog sie im Halbschlaf zu sich und kuschelte mit ihr.

„Nur noch ein paar Minuten dösen…“, murmelte er und Seto lächelte die Beiden an.

Sie waren wirklich süß, doch Josy zog auf einmal einen Schmollmund und strampelte ein wenig rum.

„Papa, unten gibt es Frühstück, ich hab Hunger!“

„Frühstück? Klingt gut…“, nuschelte Joey und machte die Augen auf.

Er knuddelte seine Kleine noch schnell einmal durch und entließ sie dann aus der Umarmung.

„Geh schon mal runter, wir kommen gleich“, sagte er liebevoll lächelnd und streckte sich.

„Ist gut!“, rief sie und wuselte wieder nach unten und bekam von Ayumi ein leckeres Butterbrot mit Frischkäse serviert.
 

„Du solltest Josy ein wenig Benehmen beibringen“, entgegnete Seto trocken und Joey sah ihn erstaunt an.

Eigentlich hatte sie für ihr Alter schon ein gutes Benehmen und er hatte bis jetzt noch keine schlechten Erfahrungen mit ihr gemacht.

Okay, manchmal war sie ein wenig zu neugierig, aber ernsthaft Ärger hatte er wegen ihr noch nie gehabt.

„Warum? Was hat sie angestellt?“, erkundigte sich der Blondschopf und stand auf.

Er umarmte Seto und wartete gespannt auf eine Antwort.

Während Kaiba seine Arme um die Hüfte seines Schatzes legte, meinte dieser lächelnd nach einem Kuss:

„Sie ist gerade einfach rein gekommen, während ich mich angezogen habe. War etwas peinlich, dass sie mich nackt gesehen hat, aber ihr schien das egal zu sein.“

Joey kicherte leise und küsste den Firmenchef zärtlich und verspielt.

„Sie ist halt genau wie ich ein Dickschädel, erst recht, was das Essen angeht. Und wenn sie neugierig ist, ist sie schwer zu stoppen“, antwortete der Blondschopf und Seto grinste plötzlich frech.

„Das erinnert mich an jemanden“, meinte er fies und Joey streckte ihm die Zunge raus.

„Ich wüsste nicht an wen.“

„Ich schon“, entgegnete der Brünette, kniff Joey in den Hintern, sodass dieser aufquietschte und lächelte.

Er küsste Joey innig, bevor er ihm auf den Hintern klopfte und ihn dazu aufforderte, sich fertig zu machen.

Schnell verschwand Joey im Bad, machte sich fertig und ging mit seinem Schatz nach unten ins Esszimmer, wo die anderen schon fröhlich frühstückten.
 

Serenity lag keuchend neben Mokuba und kuschelte sich ganz eng an ihn.

Sie konnte es noch immer nicht glauben, sie hatte mit Mokuba geschlafen!

Doch sie war glücklich, sehr glücklich und kurze Zeit später schliefen sie eng an gekuschelt ein.

Am nächsten Morgen verpennten Beide das Frühstück, wachten erst gegen Mittag auf und gähnend setzte sich Mokuba auf.

Verschlafen rieb er sich die Augen und schaute auf die Uhr.

„12 Uhr!?“, rief er überrascht und Serenity zog Moki murrend runter ins Bett und kuschelte sich an ihn.

„Schrei hier doch nicht so rum…“, brummelte sie leise und schnurrte, als der Kleine ihr über den Rücken streichelte.

„Es ist aber längst Zeit zum Aufstehen, Süße“, flüsterte er zärtlich und Serenity öffnete nun doch langsam die Augen.

„Wie spät ist es denn?“

„Schon 12 Uhr…“

„Was? So spät schon? Oh nein, ich muss doch zur Arbeit!“, rief sie halb verzweifelt und sprang aus dem Bett, huschte ins Badezimmer und zog sich an.

Moki hingegen wandelte im Boxershort runter ins Wohnzimmer zu den anderen und gähnte.

„Morgen“, murmelte er und die anderen grinsten ihn an, auch Seto konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

„Na, letzte Nacht war wohl etwas kurz, was?“, hakte Joey nach und Moki lächelte matt.

„So kann man das auch sagen“, erwiderte er und ließ sich auf’s Sofa fallen.

Serenity kam eilig die Treppe hinunter gerannt und wollte gerade aus der Tür stürmen, als Joey sie zu sich rief.

„Aber ich muss zur Arbeit!“, entgegnete sie entrüstet, doch Joey lächelte sie freundlich an.

„Musst du nicht, ich habe dich für heute abgemeldet, da du so lange geschlafen hast.“

„Echt jetzt?“, hakte sie erstaunt nach und als ihr großer Bruder nickte, atmete sie erleichtert auf.

„Danke dir, das ist echt super!“

Sie lächelte, zog sich die Schuhe wieder aus und ging mit Joey ins Wohnzimmer, setzte sich zu Mokuba und gemeinsam überlegten sie, was sie den lieben Tag noch machen wollten.

„Musik!“, rief Josy strahlend und die anderen sahen sie verwundert an.

„Ich hör dich doch immer so gerne singen, Papa“, sagte sie weiter und Joey lächelte.

„Singen tu ich heute Nachmittag, okay? Wir müssen nämlich auch noch einkaufen und Mittag essen machen und dann ist eh schon wieder später Nachmittag“, versuchte Joey zu vermitteln und Josy nickte.

„Ist okay“, meinte sie und als sich alle fertig machten zum Einkaufen, streunerte die Kleine zu Seto, der schon fertig war und in der Küche gerade einen Kaffee trank.

„Du Onkel Seto?“

„Ja, was gibt es, Josy?“, fragte er leicht verwundert.

„Papa hat gesagt, dass du das nicht toll fandest, dass ich einfach in euer Zimmer gekommen bin… Tut mir Leid, ich wollte keinen Ärger machen“, sagte sie etwas traurig und schaute auf den Boden, weshalb Seto überrascht von der Entschuldigung, schon leichte Gewissensbisse bekam.

Er nahm sie auf den Arm, strich ihr eine Strähne aus dem Haar und lächelte.

„Ist schon gut, ich bin das nur gewöhnt, dass andere immer anklopfen, bevor sie reinkommen und eigentlich gehört sich das ja auch so, aber manchmal ist die Vorfreude auf ein gutes Essen einfach zu groß, was?“

„Ja, aber trotzdem darf ich ja nicht einfach reinplatzen“, sagte sie schuld bewusst und Seto erinnerte sich an gestern Abend, an die Unterhaltung mit Hiroshi und fragte sich, in weit die Mutter sie da mit rein gezogen hatte in den Rosenkrieg.

Die Kleine war nun wirklich süß und wusste sich zu Benehmen, doch anscheinend hatte die Mutter da ordentlich nach geholfen, dass sie sofort an gekrochen kam, wenn ihr Vater sagte, dass da was nicht in Ordnung war.

Er spürte diesen lodernden Hass in sich aufkommen auf diese Mutter.

Und er war froh, dass Joey sich so liebevoll um die Kleine kümmerte.

„Ist schon okay, solange du das in Zukunft machst, ist das überhaupt kein Problem, hörst du?“

„Okay, danke Onkel Seto“, meinte sie, legte ihre Ärmchen um Setos Hals und er trug sie in den Flur, da die anderen nach unten kamen und sich die Schuhe anzogen.

Der Jungunternehmer zog Josy die Schuhe und die Jacke an und bemerkte die lächelnden Blicke der anderen.

Als alle fertig waren, nahm Josy Ayumi und Seto an die Hand und ging fröhlich mit ihnen raus.

Joey hakte sich bei Seto mit ein und gemeinsam schlenderten sie alle durch die Stadt und trafen auf dem Weg durch Zufall auch auf Ryo, der Mai zur Arbeit gebracht hatte und danach auf dem Weg zu ihnen gewesen war.

Einkaufstour

So, hier auch mal wieder was neues von mir ^____^
 

„Du Ryo?“, fragte Josy unschuldig und schaute den Gitarristen mit großen Kulleraugen an.

„Ja, was ist, Kleine?“

Er lächelte sie freundlich an und sie wuselte zu ihm, nahm seine Hand, damit sie nicht aus Versehen von der Gruppe getrennt wurde.

„Hast du Mai genauso lieb, wie sich Onkel Seto und Papa lieb haben?“, wollte sie wissen und Ryo lächelte.

Er nahm sie hoch auf den Arm und grinste leicht.

„Ja, Mai und ich haben uns genauso lieb. Sie ist eine tolle Frau“, erwiderte er und die anderen sahen die Zwei lächelnd an.

Josy musterte die Runde, die gerade vor einem großen Schaufenster stand und fragte auf einmal:

„Aber eins verstehe ich nicht. Man schreit doch eigentlich nur, wenn einem was wehtut, warum hat Papa dann aber geschrieen, als er glücklich war?“

Die Erwachsenen schauten Josy verwundert an, wandten den Blick dann aber alle ab und bekamen einen leichten Rotschimmer.

„Wir müssen uns leider verabschieden, wir haben noch was vor“, sagte Kai grinsend, schnappte sich Ryo, der Josy noch schnell runterließ, Hiroshi und Kiyoshi und verschwand mit ihnen in der Menschenmasse, durch die sich die kleine Gruppe gerade kämpfte.

Der Rest sah ihnen verwundert nach und Joey zuckte mit den Achseln.

„Was immer sie auch vorhaben…“

„Ihr habt mir meine Frage noch nicht beantwortet“, quengelte Josy und Ayumi und Joey wechselten ein paar Blicke, bevor der Blondschopf leise seufzte und vor Josy in die Hocke ging.

„Ich weiß, du hörst dass nicht gern, aber du wirst dich mit der Antwort zufrieden geben müssen, dass du dafür noch zu jung bist.“

„Ach Papi…“, murrte sie, doch die anderen nickten zustimmend und Josy seufzte geschlagen.

Erwachsene konnten ja so doof sein!

Doch es blieb ihr nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren und notgedrungen tat sie das auch.

So schlenderte die Gruppe in Ruhe weiter und ging einkaufen.

Auf dem Weg kamen sie an Yugis Spieleladen vorbei und kurz entschlossen marschierten sie in das kleine Geschäft, um dem Kurzen Hallo zu sagen und zu aller Verwunderung sahen sie als erstes Yami, der gerade Kartons hin und her räumte.

„Hey Yami, lange nicht gesehen!“, rief Joey und Yami drehte sich verwundert um.

„Joey!? Was machst du denn hier?“, fragte dieser lächelnd und ging zu seinem Kumpel und beide umarmten sich kurz.

„Urlaub mach ich hier und wollte euch alle mal wieder sehen“, antwortete Joey grinsend und Josy musterte den jungen Mann mit der komischen Frisur.

„Bist du der große Zwilling von dem Knirps?“, fragte sie neugierig mit leicht zusammen gekniffenen Augen und Seto konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, genauso wie Joey und Yami auch nicht.

„Ja, so kann man das sagen“, erwiderte Yami grinsend und schaute zu ihr runter.

„Und wer bist du, Kleine?“

„Ich bin Josy, die Tochter von Joey“, sagte sie fröhlich und umarmte den Kumpel ihres Vaters.

Dieser war ein wenig erstaunt, wie zutraulich sie war, umarmte sie dann aber auch.

Er hatte von Yugi erfahren, dass Joey eine Tochter hatte, deswegen wunderte es ihn nicht, doch das Kaiba mit ihnen hier war, wunderte ihn umso mehr, doch zunächst schwieg er.

„Und das ist Ayumi, meine Mama“, sagte sie und schob die junge Frau nach vorne, die Yami lächelnd die Hand hinhielt und Yami schüttelte sie.

„Freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen“, sagte sie und er nickte.

Dann zog Josy Seto nach vorne, dem das gar nicht recht war, aber nichts sagte, da er nicht wollte, dass die Kleine wieder ein schlechtes Gewissen bekam.

„Und das ist Onkel Seto, der Freund von meinem Papa“, quietschte sie und Yami glaubte sich verhört zu haben.

Seto war die Geschichte mehr unangenehm und Joey hielt sich hinten die Hand vor’s Gesicht. Gott wie peinlich!

Er hätte das seinem Kumpel lieber in einer ruhigen Minute erzählt, doch Kinder waren ja immer so verdammt ehrlich.

Nicht, dass das schlecht war, aber sie fielen auch gleich immer mit der Tür ins Haus und das war manchmal doch etwas unpraktisch.

„Ähm ja, wir kennen uns schon, aber danke, Josy“, meinte Yami, lächelte die Kleine an und musterte Seto einen Moment lang.

Joey und Seto!?

Er hatte ja schon immer das Gefühl gehabt, dass da was war zwischen ihnen, so wie sie sich anzickten, mussten sie ja was miteinander haben, aber ein wenig merkwürdig war das ja schon.

„Du hast aber auch sonst viel verpasst“, meldete sich Mokuba hinten grinsend zu Wort, hatte einen Arm um Serenity gelegt und Yami zog lächelnd die Augenbrauen hoch.

„Ich seh das schon. Da haben sich wohl zwei ehemals verfeindete Familien gefunden, was?“, erwiderte er grinsend und Serenity nickte glücklich.

„Hach, da könnte man einen wunderschönen romantischen Kinofilm drüber drehen“, meinte Yugi hinten grinsend und kam die Treppe herunter mit einem schweren Karton, den er auf einen anderen stellte.

„Hi Yugi, na bei dir auch alles klar?“, fragte Joey grinsend und Yami schlang einen Arm um Yugis Taille.

„Hai, alles bestens“, entgegnete dieser glücklich und Yami hatte das Gefühl, dass es da noch irgendwas gab, was er nicht wusste.

„Du~?“, fragte Josy und zupfte an Yamis Hose.

„Ja?“

„Gibt es hier eine Toilette?“

„Ja klar, ich bring dich kurz hin“, meinte Yugi, bevor Yami was sagen konnte und Josy nahm glücklich Yugis Hand und die Zwei verschwanden nach oben.

„Du hast wirklich eine süße Tochter“, meinte Yami und Joey nickte.

„Ach ja, du weißt das bestimmt ja nicht gar nicht, Joey hat richtig was aus seinem Leben gemacht“, fing Mokuba grinsend an und Yami schaute fragend zu ihm rüber.

„Er ist der berühmte Jay.“

„Wie jetzt!?“, hakte der Strubbelkopf nach und Joey grinste verlegen.

„Hai, der bin ich.“

„Dann kamen die Ähnlichkeiten also doch nicht von ungefähr, war mir doch gleich aufgefallen“, murmelte Yami und umarmte Joey noch mal.

„Da kann man ja nur sagen: Herzlichen Glückwunsch! Du hast es geschafft!“

„Danke“, erwiderte der Blondschopf, löste die Umarmung und kuschelte sich leicht an Seto, der einen Arm um Joeys Hüfte schlang.

Es war ein ungewohnter Anblick für Yami, aber ein schöner.

„Ihr passt echt gut zusammen.“

Die Stimme des jungen Mannes klang fürsorglich, freundlich und man merkte, wie er sich für Joey und Seto freute.

„Danke“, nuschelte Joey leise und Seto grinste.

„Nicht so schüchtern, bist du sonst doch auch nicht“, flüsterte er leise in das Ohr seines Hündchens, welches einen warmen Schauer spürte bei der leisen Stimme.

„Hast du ne Ahnung“, wisperte dieser und bevor sie das Thema noch vertiefen konnten, kamen Yugi und Josy wieder runter.

„Tut mir ja Leid, dass ich euch verscheuchen muss, aber wir haben noch eine Menge zu tun“, sagte Yugi lächelnd und die anderen nickten verständnisvoll.

„Wir wollten auch nur mal sehen, ob hier alles okay ist soweit“, entgegnete Serenity lächelnd und nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, gingen sie aus dem Geschäft, weiter ihrem Stadtbummel nach.

Und Seto sah schon wieder diese Frau, nur das sie dieses Mal eine Jeans und ein rotes T-shirt trug mit einer dünnen schwarzen Jacke drüber.

Er ignorierte sie, hatte keine Lust, sich jetzt mit ihr an zu legen und anscheinend bemerkte außer ihm auch keiner, dass sie sie verfolgte.

Auf zum Vergnügungspark, die Zweite!

So, Leute, es ist mal wieder soweit, es geht weiter ^^

Viel Spaß beim Lesen ^____^
 

„Euch ist aber schon klar, dass wir seit wir aus Yugis Laden kommen, verfolgt werden…“, brummte Seto entnervt und schaute zu der Frau rüber, die ihn freundlich anlächelte und als der Rest hinsah, war sie wieder weg.

„Sicher, dass du nicht an Verfolgungswahn leidest? Ich mein, als berühmter Jungunternehmer…“

Joey schaute seinen Freund an und dieser schüttelte nur den Kopf.

„Nein, ich leide nicht an Verfolgungswahn…“, erwiderte er eisig und war auf dem besten Wege, einen Ausraster zu kriegen.

Er würde sich von dieser Frau doch nicht verarschen lassen!

In Ruhe gingen sie weiter, Seto ließ seinen Blick immer mal wieder schweifen, doch sie war nicht mehr da.
 

„Okay, Jungs, irgendeine Idee, wie wir das machen?“, fragte Kai in die Runde und alle Vier überlegten hin und her.

„Es muss auf jeden Fall etwas außergewöhnliches sein…“, nuschelte Hiroshi und alle nickten zustimmend.

„Richtig, aber was?“, hakte Ryo weiter nach und blieb vor einem Schaufenster stehen.

Eine Puppe mit blonder Perücke trug ein weißes Top und einen Minirock und er dachte sofort an Mai.

Diese Frau hatte ihm wirklich den Kopf verdreht, doch wusste er auch, dass sie arbeitete und er sie nicht mit auf Tour nehmen konnte.

Seufzend blieb er stehen und starrte die Puppe an.

Irgendeinen Weg musste es doch geben…

„Ryo? Hey Ryo…“

Kai wedelte mit den Armen vor seinem Gesicht herum und Ryo schaute ihn verwundert an.

„Ja, was ist?“

„Du warst vollkommen weg, mein Lieber. Aber egal, wir haben immer noch kein Geschenk für Joey…“

„Ach ja, das Geschenk für Joey…“, murmelte Ryo und dachte weiter nach.

Was könnte man einem schenken, der schon alles hatte?

„Wir könnten ihm ja Seto schenken“, witzelte Kai und Ryo grinste.

„Gar keine schlechte Idee.“

„Und wie willst du das anstellen? Außerdem hat Joey ihn doch schon…“, fragte Kiyoshi neugierig und Hiroshi zweifelte daran, dass Kaiba das einfach mit sich machen ließ.

„Ihr werdet schon sehen, bis jetzt hab ich noch jeden überzeugt und das Liebesgeständnis fehlt doch noch, das hätte Joey uns garantiert schon unter die Nase gerieben, wenn es eins gegeben hätte“, sagte Ryo siegessicher und zwinkerte.

„Ich hoffe, du weißt, dass Kaiba der gefürchtetste Verhandlungspartner in ganz Japan ist.“

Hiroshi schaute ihn zweifelnd an, wusste zwar, dass Ryo Leute gut um den Finger wickeln konnte, aber er hatte es auch noch nicht bei echten Firmenchefs gemacht.

„Na und? Ich krieg sie alle klein“, erwiderte Ryo und grinste.

„Okay, dann versuchen wir das, ansonsten müssen wir uns halt doch noch was anderes einfallen lassen…“, meinte Kiyoshi und die Vier schlenderten weiter durch die Stadt.

Sie holten noch was Kleines Süßes als Beilage und machten sich dann wieder auf den Weg nach Hause, wo sie sich um das Mittagessen für die Großfamilie kümmerten.
 

Nachdem die Gruppe noch Mai und Marik und Ishizu im Museum besucht hatten, machten sie sich wieder auf den Weg nach Hause, wo ihnen der leckere Geruch von selbst gekochtem Mittagessen in die Nase stieg.

„Die Kochprofis haben wieder zugeschlagen. Verdammt, riecht das lecker hier“, meinte Joey und merkte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief.

Kiyoshi und Hiroshi kamen gerade aus der Küche mit Geschirr, zur Vorsicht hatten sie Schürzen angezogen und lächelnd sahen sie die anderen an, die sich gerade die Schuhe auszogen und Jacken aufhängten.

So gingen sie in Ruhe weiter ins Esszimmer und deckten weiter den Tisch und keine 10 Minuten später saß die Großfamilie am Tisch und Kiyoshi servierte Josy schon mal ihre Pommes, die die Jungs ihr gemacht hatten.

„Danke“, strahlte sie und gab Kiyoshi ein Küsschen auf die Wange.

„Für dich doch nur das Beste“, meinte er lächelnd und Josy begann natürlich schon zu Essen.

Dann verschwand er wieder in der Küche und alle Vier servierten den anderen ihr Essen, bevor sie mit ihren eigenen Tellern wiederkamen und sich dazu setzten.

Für die Band und Mokuba gab es Steak mit Kroketten und Brokkoli, für Seto, Serenity und Ayumi Nasigoreng, da das eindeutig gesunder war und Ayumi und Serenity Steak nicht mochten und bei Seto gingen sie einfach davon aus, dass er Fleisch ebenfalls nicht ganz so gern mochte und mit dieser Vermutung hatten sie voll ins Schwarze getroffen.

Seto mochte ab und zu zwar schon sehr gern ein Stück Fleisch, doch hatte diese Unbekannte ihm den eh schon nur selten vorhandenen Appetit gänzlich versaut, deshalb aß er jetzt auch nicht allzu viel, im Gegensatz zu Joey, der gar nicht genug bekommen konnte.

Während sie alle saßen und sich unterhielten, lachten sie viel und machten so ihre Späße.

Zufrieden beobachtete Mokuba, dass die Stimmung endlich mal wieder ausgelassen war und alle ihren Spaß hatten, selbst sein großer Bruder konnte sich ein Lachen ab und zu nicht verkneifen.

Er liebte es, wenn sein Seto so gut drauf war und umso schöner war, dass er anscheinend auch in der Gegenwart von Freunden auftaute.

Alles andere wäre aber auch echt schlimm!

„Und was machen wir heute Nachmittag noch?“, erkundigte sich Ayumi und schob den leeren Teller von sich weg.

„Vergnügungspark!“, rief Josy fröhlich und Joey grinste.

„Du willst doch nur die armen Statisten in der Geisterbahn ärgern“, meinte er und Josy plusterte sich auf.

„Ist ja gar nicht wahr, außerdem habt ihr mir den letzten Ausflug mit euren Streitereien kaputt gemacht!“

Seto und Mokuba senkten schuldbewusst ihren Blick und Joey seufzte innerlich.

Da hatte sie Recht, der letzte Ausflug zum Vergnügungspark war gehörig in die Hose gegangen und somit war es beschlossen.

Sie würden den Nachmittag im Vergnügungspark verbringen.

Schließlich hatten sie ja auch nicht viel vom Park gesehen, da sie schon ziemlich früh nach Hause gefahren waren.

Schnell räumten sie noch das dreckige Geschirr in die Spülmaschine und zogen sich noch mal um, da sie sich doch ein wenig hübsch machen wollten, man wusste ja nie, was noch so kam.

Seto hingegen sah keinen Grund, sich noch aufzustylen, er war schließlich schon aufgestylt, schwarze, enge Hose, Stiefel, schwarzes enganliegendes T-shirt, dazu noch der silberne Mantel und dann war das Outfit perfekt.

Und da Josy sich auch mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hatte, sich um zu ziehen, kümmerte sich Kaiba darum und zog ihr die Schuhe an.

„Du bist echt lieb“, sagte sie auf einmal und als er sie überrascht ansah, erblickte er ein sanftes Lächeln.

„Du bist auch lieb, Josy“, erwiderte er ebenfalls lächelnd und wartete dann mit der Kleinen darauf, dass der Rest endlich ankam.

Die Ex

So und es geht immer weiter xD
 

Duke hatte die letzte Nacht seinen Rausch ausgeschlafen und erst gegen Nachmittag war er überhaupt zurechnungsfähig gewesen.
 

Sein Vize hatte sich um den Laden gekümmert und Duke versuchte sich irgendwelche Pläne zu überlegen, wie er Serenity doch noch erobern konnte und ihm fiel auch alles mögliche ein, aber nichts, was ihn selbst auch überzeugte.
 

Am Abend war der Schmerz wieder so groß, dass er ihn ertränken musste in einer Bar und er ließ sich wie den Abend davor auch wieder ordentlich zulaufen, bis er wieder torkelnd den Weg nach Hause suchte und diesen irgendwann auch fand.
 

Er kam mit der Situation einfach nicht klar, er hatte sich noch nie zuvor in eine Frau so verschossen und dann kam Mokuba und nahm sie ihm einfach weg!
 

Sollte der doch an Aikos Grab sitzen und trauern!
 

Erschrocken von dem Gedanken weitete Duke die Augen.
 

So durfte er nicht denken, egal, wie sehr er wütend war, das ging zu weit und er bekam ein wenig Angst vor sich selbst.
 

Er übernachtete auf der Straße, auch wenn das ein wenig kühl war, kam er doch nicht mehr bis in seine Wohnung und schließlich schief er tief und fest auf einer Bank, die einsam und verlassen da gestanden hatte.
 

Am Morgen darauf hielt sich Duke verschlafen den Kopf, als er geschüttelt wurde.
 

Gequältes Stöhnen verließ seine Lippen, er fühlte sich aufgefressen und ausgekotzt.
 

Eine junge Dame hatte ihn wach gerüttelt und schaute ihn besorgt an, doch er hatte dafür gar nichts über, stand auf und marschierte zu seiner Wohnung, die nicht weit weg war.
 

Er stellte sich unter die Dusche und versuchte wieder halbwegs klar zu kommen, was ihm mehr oder weniger gelang.
 

Er spürte schon einen leichten Hass gegenüber Mokuba, versuchte diesen allerdings zu unterdrücken und aß in Ruhe etwas, nachdem er aus der Dusche gekommen war und sich angezogen hatte.
 

Kurz telefonierte er mit seinem Vize, der den Laden schmiss und versprach ihm, dass dieser die nächsten vier Tage Urlaub machen konnte und so hatte er heute auch noch frei.
 

Nach dem Frühstück ließ er sich in seinen Sessel sinken und verfolgte das Mittagsprogramm im Fernsehen, was ihn aber nur langweilte und so entschied er sich dazu, ein wenig an seinem Laptop zu daddeln, doch auch das wurde ihm irgendwann zuwider und entnervt schaute er auf die Uhr.
 

Es war gerademal 14 Uhr und er wusste nicht mehr, was er noch mit sich anfangen sollte.
 

Außerdem war ja Joey zu Besuch und er wollte nicht die ganze Zeit weg sein, wollte noch mehr mit ihm quatschen, aber das bedeutete gleichzeitig Serenity und Mokuba turtelnd sehen zu müssen.
 

Und da er sich nicht dazu aufraffen konnte, Serenity zu begegnen, legte er das Telefon wieder weg, welches er in die Hand genommen hatte.
 

Seufzend entschloss er sich dazu, draußen einen Spaziergang zu machen, den Alkohol wollte er weg lassen, davon hatte er gerademal genug. Er musste einen anderen Weg finden, sich ab zu lenken.

Vielleicht sollte er ja nochmal mit Serenity reden, ja, das sollte er tun.
 

So griff er wieder zu seinem Telefon, wählte Serenitys Handynummer, doch das Handy war aus.
 

Schweigend stellte er das Telefon wieder auf die Ladestation und schnappte sich dann Jacke und Schlüssel und ging dann raus.
 


 

Nach einer gefühlten weiteren Ewigkeit, 10 Minuten, kamen die anderen endlich nach unten und Joey lächelte, als er Seto und Josy so zusammen sah.
 

Sie malte gerade noch was in der Küche, die direkt neben dem Flur war und Seto schien ihr dabei zu helfen.
 

„Na ihr Zwei? Wir sind jetzt auch soweit“, meinte er und die Beiden drehten sich zu ihnen um.
 

„Na endlich, wurde ja auch mal Zeit!“, brummelte Josy und legte den Stift auf den Tisch, stand auf und wuselte in den Flur, wo alle waren.
 

So ging die Gruppe in die Garage und dort stiegen Seto, Joey, Serenity, Mokuba und Josy in Kaibas Wagen und Kai, Ryo, Kiyoshi, Hiroshi und Ayumi in Joeys Wagen und fuhren dann zum Vergnügungspark.
 

Dort angekommen bezahlte diesmal Joey alles, beim Letzten Mal hatte ja Seto die Kosten übernommen.
 

Josy schaute sich ihre Begleiter genauer an, sah Seto und ihren Vater, Serenity und Mokuba und Hiroshi und Ayumi jeweils glücklich und Arm in Arm durch den Park gehen.
 

Sie freute sich, dass die Erwachsenen alle so zufrieden waren und hüpfte bei ihnen herum, schleppte die anderen in die verschiedensten Attraktionen und genoss den Nachmittag in vollen Zügen.
 

Doch gegen Abend wurde sie langsam müde, ließ sich von Ayumi tragen und schlief in ihrem Armen ein.
 

"Naja, Ayumi und ich werden mal mit Josy den Rückzug antreten, die Kleine schläft ja schon", meinte Hiroshi lächelnd und Joey nickte.
 

"In Ordnung, wollen wir auch mit?", fragte er in Richtung Seto, Mokuba und Serenity, doch die Zwei Jüngeren schüttelten mit dem Kopf.
 

Sie wollten noch hier bleiben und ein wenig Spaß haben, was Joey durchaus verstehen konnte und er wollte eigentlich auch noch ein wenig hier bleiben, denn der Park hatte noch viel zu bieten.
 

"Ryo, Kai und ich kommen auch mit, wenn ihr nichts dagegen habt", meinte Kiyoshi und schaute zu Ayumi nickte rüber, die lächelte.
 

"Aber nicht doch. Warum sollten wir etwas dagegen haben?"
 

"Keine Ahnung, vielleicht wollt ihr ja lieber allein nach Hause fahren", erwiderte Kai grinsend, doch Hiroshi winkte nur ab.
 

"Blödsinn, also kommt, sonst fahren wir doch ohne euch."
 

Hiroshi verabschiedete sich von den anderen und zusammen mit seiner Band, Ayumi und Josy machten sie sich auf den Weg nach draußen zum Wagen und dann fuhren sie ab nach Hause.
 


 

"Naja, wir bleiben zwar noch, aber seilen uns auch ein wenig ab", meinte Mokuba grinsend, griff sich Serenitys Hand und zog sie mit durch die Menschenmenge, sodass Seto und Joey nach kurzer Zeit alleine dastanden.
 

"Naja, gut, dann halt nur wir Zwei, soll mir auch recht sein."
 

Joey lächelte, kuschelte sich an Seto, der zustimmend nickte und zusammen gingen sie weiter durch den Park, fuhren mit der Achterbahn, in die Joey seinen Freund ungefragt einfach reingezogen hatte und hatte richtig Spaß dabei.
 

Kaiba hingegen war eigentlich nicht so der Achterbahnfan, eigentlich auch nicht so der Vergnügungsparkgänger, aber er konnte sich da halt nicht drum drücken und es war ja auch ganz nett hier, nur auf die Achterbahn hätte er eindeutig verzichten können.
 

Nicht, weil ihm davon schlecht geworden wäre, sondern weil er es hasste, wenn es so schnell bergab ging.
 

Kaum hatten die Zwei die Achterbahn vrelassen, schon entdeckte Seto diese Frau wieder...
 

Jetzt hatte er die Schnauze voll!
 

Und da die Frau ihn noch nicht zu bemerken schien, nutzte er die Gelegenheit, griff sich Joey und marschierte zielstrebig zu der Frau, tippte sie an der Schulter an und sie drehte sich zu ihm um, sah Kaiba und Joey und lächelte leicht.

"Ja? Kann ich Ihnen behilflich sein?"
 

"Kazumi?"
 

"... Hallo Joey..."
 

Seto spürte, wie sich Joey ein wenig in sein Hemd krallte, doch Kaiba wollte geklärt haben, warum die Frau sie verfolgte, auch wenn er sich jetzt denken konnte, wer diese Frau war, nämlich Joeys Ex.
 

"Schön, dich wieder zu sehen, Schatz", meinte sie lächelnd und wand sich jetzt ganz ihrem Ex Mann zu.

Entführung!

So, endlich nach langer Zeit endlich mal wieder ein neues Kappi für euch!
 

Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat <.<
 

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen ^.^
 


 

"Ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich dich jetzt begeistert in den Arm nehme, weil wir uns so lange nicht gesehen haben", meinte Joey kalt und schaute seine Ex Frau an.
 

Er war noch immer sauer auf sie, denn sie hatte viel in ihm zerstört.
 

"Nein, natürlich nicht."
 

"Gut, und was willst du hier?"
 

"Ich mache hier Urlaub, um ein wenig zu entspannen. Ein Problem damit?", ffragte sie ein wenig schnippisch und verschränkte die Arme.
 

Joey ließ Seto los und stellte sich vor sie.
 

Sie musterte ihn abschätzend, während sie auf eine Antwort wartete.
 

"Ja, denn komischerweise warst du noch nie in Domino und du tauchst hier auf, gerade als ich hier 2 Wochen Urlaub mache. Ein komischer Zufall, findest du nicht?"
 

"Schon, aber ein Zufall, wie du sagtest. Wenn du mich bitte entschuldigen würdest..."
 

Sie lächelte ihn an, ein geheimnisvolles Lächeln, dass er früher so an ihr gemocht hatte, mittlerweile verabscheute er es.
 

Dann drehte sie sich um und verschwand in der Menschenmenge.
 

"Verdammt, was will die hier!? Urlaub ja wohl kaum...", grummelte Joey und spürte, wie ihn Seto von hinten umarmte.
 

Nachdenkend schloss Wheeler die Augen und lehnte sich an seinen Freund.
 

"Nein, Urlaub will sie hier garantiert machen. Aber tun können wir nichts jetzt, also lass uns weitergehen, hm?", meinte Seto und versuchte aufbauend zu klingen, auch wenn er gerade einen ziemlichen Hass auf die Frau verspürte, weil sie dabei war, ihnen den Abend zu versauen.
 

"Hai, du hast recht...", erwiderte Joey, der sich wieder von Kaiba löste, sich zu ihm umdrehte und ihn küsste.
 


 

Mokuba und Serenity hatten mittlerweile den Vergnügungspark verlassen, denn sie wollten noch ein wenig Ruhe haben udn den Abend genießen.
 

Die Sonne ging gerade unter und sie waren auf einer großen Wiese, wo Blumen blühten, Insekten schwirrten und Grillen zirpsten.
 

Serenity trug ihren Short aus Jeans und dazu ein Oberteil aus demselben Stoff. Das Oberteil war zum Knöpfen und der Ausschnitt war recht freizügig.
 

Mokuba hingegen trug Jeans und ein Hemd, dass locker saß und ihn somit nicht störte.
 

Hand in Hand streiften sie über die wiese, der Sonne entgegen und als sie etwa die Mitte des Feldes erreicht hatten, blieben sie stehen und küssten sich.
 

Sie genossen die Ruhe, das Beisammensein und für Beide gab es in diesem Moment niemand anderen außer sie zwei, was sich als großer Fehler herausstellte, denn plötzlich spürten beide einen Stich und mit einem Mal waren sie müde und kippten einfach um.
 


 

"Holt sie her und dann machen wir die Biege", befahl eine kalte, raue Männerstimme und zwei andere Männer nickten und verließen den schwarzen Van, liefen zu den Beiden, die gerade im Reich der Träume waren und nahmen sie über die Schulter.
 

Dann liefen sie zurück, setzten die Zwei auf einen Platz, schnallten sie an und der Fahrer fuhr im nächsten Augenblick auch schon los.
 

Geschickt lenkte er den Wagen durch die Stadt, die mittlerweile ziemlich leer war.
 

Um diese Zeit waren die meisten Leute zu Hause und schliefen, einige Jugendliche trieben sich auf den Straßen herum, feierten noch, auch ein paar Männer streunerten durch die Gegend, gehörten bestimmt ebenfalls zur Untergrundszene, da war sich der Fahrer sicher.
 

Nach einer dreiviertel Stunde waren sie an ihrem Ziel angekommen, dem Hauptquartier der Yakuza.
 

Der Van wurde in der Tiefgarage geparkt und die Beiden noch immer Schlafenden durch Korridore und verwinkelte Gänge getragen, bevor sie in getrennte Zimmer kamen und sich dort ausschlafen konnten.
 

Der Anführer der kleinen Gruppe stiefelte währenddessen in eine andere Richtung. Er musste nicht dabei zusehen, wie sie zwei Bewusstlose weg trugen, das sollten sie dann gerade noch alleine schaffen.
 

Sein Weg führte ihn zum Büro einer der drei Chefs.
 

Ja, die Yakuza wurde von drei Männern geleitet, sie waren Drillinge und jeder sein Aufgabengebiet, um das er sich zu kümmern hatte, wobei der Älteste der Drei der Oberchef war.
 

Endlich hatte er sein Ziel erreicht und nachdem er zwei Mal geklopft hatte, hörte er ein leises: "Herein."
 

So öffnete er die Tür und betrat das Büro.
 

Es war schlicht, aber elegant eingerichtet, die Möbel ausschließlich aus dunkel gebeiztem Holz mit kleinen Verzierungen, der Schreibtisch war riesig, fast die gesamte Breite des Zimmers nahm er ein und dahinter saß der Oberchef der Yakuza: Shinichi Tanaka.
 

Er trug einen schwarzen Anzug, hatte die Beine übereinander geschlagen und mit einer Zigarette in der Hand blätterte er einen Aktenordner durch.
 

Nicht einmal ansehen tat er einen, wenn man reinkam. Das tat er nie, denn da er gleich sprechen würde, würde er auch wissen mit wem er sprach.
 

Bei anderen machte er das wohl anhand der Art, wie man ging, aus, denn dann sprach er einen sofort mit Namen an.
 

Allerdings passierte das nur bei Mitarbeitern, die schon Jahrzehnte da waren und bei der Verwandtschaft natürlich.
 

"Was gibt es?", fragte Shinichi neutral, holfte seinen Taschenrechner raus und schien einige Angaben zu überprüfen, die in dem Ordner standen.
 

"Ich wollte Ihnen mitteilen, dass wir Mokuba Kaiba und Serenity Wheeler gefunden und eingefangen haben. Sie sind in den Zimmern 3 und 4."
 

"Gut, alles klar. Du kannst gehen, Hayato."
 

"Jawohl...", meinte dieser noch und verließ dann den Raum wieder.
 

Wenn er dadrin war, stand er immer etwas unter Strom, obwohl ihm dort noch nie etwas passiert war, aber diese Autorität, die insbesondere Shinichi ausstrahlte, war beängstigend und jeder spurte hier, wenn er etwas wollte.
 

Die anderen beiden Brüder, Koji und Hiroyuki, waren zwar auch klare Autoritätspersonen hier, aber nicht so extrem. Gegen die Zwei lehnten sich auch schonmal welche auf, was dann dazu führte, dass Shinichi wieder für Ruhe sorgen musste.
 

Hayato hatte jetzt Feierabend und so verließ er das Hauptquartier und ging zu seinem Apartment, wo er kurz duschte und sich dann hinlegte und schnell schlief.
 

Mokuba wachte langsam auf und sein Schädel dröhnte. Doch nicht nur das, sein linker Unterarm schmerzte ihn und als er ihn mit verschwommenen Blick anschaute, sah er einen großen blauen Fleck.
 

Während sich sein Blick klärte, klärte sich auch sein Verstand und die Erinnerung kehrte zurück.
 

Er war mit Serenity auf der wiese gewesen und sie hatten sich geküsst und dann war er müde geworden, nachdem er einen klinen Stich gespürt hatte.
 

Also hatte man ihn wohl mit einem Betäubungspfeil außer Gefecht gesetzt...
 

Serenity...
 

Was war mit ihr?
 

Ging es ihr gut?
 

Wo war er überhaupt und war sie auch hier?
 

So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf herum und doch kannte er nicht eine Antwort und das wurmte ihn.
 

Also stand er zunächst einmal auf und untersuchte das Zimmer.
 

Das Bett stand neben der Tür, gegenüber von dieser war ein kleines Fenste rziemlich weit oben, dadurch konnte er nicht abhauen. Unter dem Fenster war ein kleiner Tisch mit einem Stuhl.
 

Und das war es auch schon, was es hier zu sehen gab.
 

Alles im Allem ziemlich mickrig, wie Mokuba fand und so wand er sich der unscheinbar aussehenden Tür zu, vielleicht ließ sie sich ja öffnen...
 

Doch das war leider nicht der Fall und so musste er warten.
 

Etwas, was er nur ganz schlecht konnte, denn genau wie sein großer Bruder war er ein sehr ungeduldiger Mensch.
 

Unruhig setzte er sich schließlich wieder aufs Bett und wartete, dass sich endlich was tat.
 

Um sie herum war alles dunkel und das beängstigte sie sehr. Sie mochte es nicht, wenn es so dunkel war, wenn alles schwarz war, das hasste sie.
 

Suchend schaute sie sich um, vielleicht konnte sie ja doch noch etwas entdecken und langsam wurde das schwarz zu grau und das grau langsam zu Farbe, die Farben bildeten Umrisse, ein klares Bild zeichnete sich ab und sie bemerkte, dass es der Raum war, indem sie sich gerade befand.
 

Sie war aufgewacht und suchend und fragend schaute sie sich um.
 

In ihrem Zimmer war ein Bett, auf dem sie drauf lag, dann noch ein Tisch, ein Stuhl und ein kleines Fenster.
 

Das war's auch schon.
 

Es war eng, ungemütlich und Serenity wollte weg.
 

Also stand sie auf und versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war fest verriegelt, sie hatte keine Chance.
 

Leicht deprimiert setzte sie sich wieder aufs bett, fragte sich, wer sie entführt hatte, was mit Mokuba war und überhaupt, was das eigentlich sollte!?

Unbekannter Anrufer

Sooo~
 

Ich hab es geschafft, ein neues Kappi zu schreiben und hoffe, dass ihr die FF noch immer verfolgt ^^; Auch wenn ich es euch nicht übel nehmen kann, wen nicht, weil ich solang enicht weiter geschrieben habe <.<
 

Wünsche euch aber trotzdem viel Spaß beim Lesen ^.^
 


 

Langsam schlenderten Joey und Seto weiter und setzten sich schließlich in Cafe, welches im Vergnügungspark stand.
 

In Ruhe unterhielten sie sich, ignorierten das Thema Kazumi. Seto konnte verstehen, dass Joey nicht darüber sprechen wollte und ließ es daher auch auf sich beruhen, auch wenn er an sich schon gern etwas mehr über ihre Beziehung gewusst hätte.

Nicht, weil er eifersüchtig war, sondern weil er das Gefühl hatte, dass es noch Ärger geben würde und darauf wollte er ganz gern wenigstens etwas vorbereitet sein.
 

„Und was machen wir die nächsten Tage?“, wollte Joey wissen und grinste frech, als er sich Setos Handgelenk griff und so einen Bissen Eis ergatterte, den sich Kaiba bestellt hatte auf Joeys Anordnung hin.
 

„Also ein wenig werde ich arbeiten müssen. Ansonsten bin ich frei für alles“, antwortete er und fütterte sein Hündchen noch ein bisschen weiter, als er plötzlich den Löffel vor seinem Mund hatte.
 

Mehr automatisch öffnete er den Mund und ließ sich ebenfalls füttern, auch wenn das eigentlich nichts für ihn war. Zumal ihm das in der Öffentlichkeit doch ein wenig unangenehm war, da er doch ein harter Geschäftsmann war.
 

Dennoch unternahm er nichts dagegen und nachdem sie beide aufgegessen hatten, bezahlte Joey alles. Er bestand darauf, ihn ein zu laden und so nickte Seto lediglich.
 

„So, ich bin nochmal eben für kleine Königstiger“, meinte der Blondschopf grinsend und wuselte in Richtung der Toiletten.
 

Kaum war Joey aus seinem Sichtfeld verschwunden, klingelte auch schon Kaibas Handy.
 

Verdutzt, wer ihn um diese Zeit noch anrief und das auch noch auf seinem Privathandy, holte er es raus und schaute auf das Display.
 

Noch mehr verwundert stellte er fest, dass es nicht Mokuba oder Roland waren, mit denen er gerechnet hatte, sondern ein unbekannter Anrufer.
 

Dabei kennt sonst keiner meine Privatnummer. Gut, Joey noch, aber der hat seine Rufnummer auch nicht unterdrückt. Seltsam…
 

Da er aber natürlich wissen wollte, wer da seine Handynummer ausfindig gemacht hat, ging er ran und hörte eine freundliche, aber eiskalte Männerstimme.
 

„Mr. Kaiba?“
 

„Wer ist da?“, fragte Kaiba harsch, denn ihm gefiel die Tonlage des Gesprächspartners nicht.
 

„Mokuba Kaiba und Serenity Wheeler befinden sich in meiner Gewalt. Ich denke, wir sollten uns treffen undverhandeln, was ihr Leben so wert ist.“
 

„Ich werde Sie in den Knast bringen“, knurrte Kaiba eiskalt und ballte seine Hand zu einer Faust.
 

In Gedanken ging er schon einmal alles durch. Erst einmal bei Mokuba anrufen, um fest zu stellen, dass das auch der Wahrheit entsprach. Wenn es so sein sollte, würde er sich erstmal mit Roland unterhalten.
 

„Das haben schon viele versucht, glauben Sie mir. Lassen Sie uns morgen im Club Paradise treffen. Sagen Sie dem Türsteher, dass Sie zu Shinichi Tanaka wollen.“
 

Ein gleichmäßiges Tuten machte Kaiba klar, dass der Teilnehmer aufgelegt hatte. Für einen kurzen Moment waren dem Brünetten die Gesichtszüge entgleitet.
 

Shinichi Tanaka…
 

Sofort löste er sich wieder aus seiner kurzen Starre und rief bei Mokuba an, doch es war ausgeschaltet.
 

Er musste davon ausgehen, dass die Beiden wirklich entführt worden waren…
 

Das darf doch nicht wahr sein…
 

Seto schluckte. Das würde eine schwierige und ernste Angelegenheit werden. Und er durfte keine Zeit verlieren. Doch was sollte er Joey sagen?
 

Er kannte den Chaoten. Er würde sofort losrennen und versuchen, die Zwei zu befreien. Das konnte er aber nicht verantworten. Also würde er unter einem Vorwand allein nach Hause fahren und sich mit Roland besprechen.
 

Das war die einzige Möglichkeit, sich vor zu bereiten, ohne das Joey sich in Gefahr begab.
 

Wie aufs Stichwort tauchte der Blondschopf wieder auf und Seto lächelte ihn an. Was andere Leute anging, hatte Wheeler ein gutes Gespür, wenn sie Probleme hatten, also würde er ordentlich schauspielern. Das konnte er ja wenigstens aufgrund seiner Erziehung.
 

„So, langsam nach Hause?“, fragte Joey grinsend und Seto nickte.
 

„Ja, aber ich fürchte, allein heute. Es gibt Ärger in der Firma, da muss ich mich drum kümmern. Das kommt davon, wenn man halt doch nicht jeden Tag da ist und alles zusammenhält“, grummelte der Brünette und Joey nickte.
 

„Klar, kein Problem. Aber mach nicht zu lange, du musst schlafen…“, meinte der Blondschopf fürsorglich und Seto nickte leicht lächelnd.
 

„Ich pass auf…“, erwiderte er und Kaiba fuhr Joey zum Ferienhaus, wo er ihn absetzte, um danach auf dem schnellsten Wege nach Hause zu fahren und sich mit Roland zu besprechen.
 

Wir müssen uns einen genauen Plan überlegen. Shinichi Tanaka ist kein unbeschriebenes Blatt. Er gilt als kaltblütigster Mann Japans. Aber mir wird er nicht entkommen. Den werde ich dran kriegen und dann gnade ihm Gott. Niemand wird ungestraft etwas den Kaibas oder Wheelers antun, dafür werde ich sorgen…
 

Mit diesem Gedanken fuhr die Auffahrt zu seiner Villa hoch und fünf Minuten später war er mit Roland in seinem Arbeitszimmer und überlegten, wie sie am besten vorgehen konnten.
 

„Master Kaiba, ich habe ein paar Akten über Shinichi Tanaka rausgesucht.“
 

Sofort griff sich Seto die Akten und studierte sie.
 

Es ging um 4 Morde, die die Yakuza begangen hat, aber es konnte nicht nachgewiesen werden, dass es wirklich einer dieser Bande war, weil der einzige Zeuge während des Verfahrens erschossen wurde.
 

„Wenn die Mokuba oder Serenity auch nur ein Haar…“, knurrte Seto, ballte die Hände zu Fäusten und würde am liebsten etwas zerschlagen, doch dafür hatte er keine Zeit.
 

„Master Kaiba. Die Yakuza ist in allen wichtigen Unternehmen Japans vertreten durch Mitarbeiter. Ich denke nicht, dass sie den Zweien etwas antun werden, solange ihre Forderungen erfüllt werden. Ich denke, sie wollen ins Unternehmen, um Geld zu kassieren und Macht aus zu üben.“
 

Kaiba hörte seinem Angestellten aufmerksam zu und dachte danach noch eine Weile über das Gesagte nach.
 

„Sie wollen also in die Firma?“, wiederholte er murmelnd und ein kaltes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
 

„Dann werden wir denen das ermöglichen“, sagte er dann noch immer grinsend und Roland schien entsetzt.
 

„Aber Master Kaiba!“, entgegnete er und fühlte sich unwohl, weil er sonst nie seinem Chef widersprach.
 

„Wenn sie bei mir sind, kann ich sie kontrollieren, manipulieren und bewusst gegeneinander ausspielen. Die werden gar nicht merken, wie ich sie einen nach dem anderen an die Wand klatsche und zu guter Letzt werde ich mir den Chef greifen.“
 

„Master Kaiba. Mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen, das ist viel zu gefährlich.“
 

„Roland, vertrauen Sie mir?“

Kaiba sah seinen langjährigen Angestellten an und musterte ihn.
 

„Ja, Master Kaiba“, war die feste Antwort und Seto nickte zufrieden.
 

„Dann überlassen Sie mir die Yakuza und kümmern sie sich um Mokuba, sobald er wieder da ist.“
 

Mit einem stummen Nicken fügte sich Roland seinem Chef, auch wenn ihm das noch immer zu riskant vorkam. Aber andererseits war Seto Kaiba der gefürchtetste Verhandlungspartner in ganz Japan.
 

Wenn einer es schaffen konnte, sie zu vernichten dann er.
 

Roland verließ den Raum und erledigte noch ein paar Arbeiten, die er noch nicht abgeschlossen hatte, bevor er sich in sein Zimmer zurückzog und hinlegte.

Eine unruhige Zeit

So, hier noch ein Kappi für euch ^.^
 


 

Joey schloss die Tür auf und gähnte leise. Es war schon mitten in der Nacht und er wollte sich nur noch hinlegen.
 

Dass es Probleme in Setos Firma gab, wurmte ihn ein wenig, doch wusste er, dass Kaiba das ohne größere Probleme geregelt kriegen würde.
 

Nachdem er seine Jacke aufgehängt und seinen Schlüsselbund ans Schlüsselbrett gehängt hatte, trottete er ins Wohnzimmer, wo er seine Band verstreut auf Sofa, Sessel und Boden schlafen sah. Ayumi lag mit Josy auf dem Arm im zweiten Sessel und sie alle schliefen selig.
 

Mit einem Lächeln holte er ein paar Decken und deckte alle zu, dann schlenderte er nach oben und ging in sein Zimmer.
 

Dort zog er sich in Ruhe aus und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Schon kurze Zeit später war er im Land der Träume.
 

Es war wohl eine der unruhigsten Nächte, die Kaiba je erlebt hatte.
 

Zwar hatte er schon öfters nicht geschlafen, weil die Arbeit ihn aufhielt, doch diese Nacht konnte er wegen Mokuba und Serenity nicht schlafen.
 

Immer wieder hörte er die eiskalte Männerstimme in seinem Kopf, immer wieder hatte er die beiden Entführten vor seinen Augen, sodass er das Schlafen bald aufgab und sich ins Wohnzimmer setzte.
 

Eigentlich hätte er gerne Joey an seiner Seite gehabt in dieser schweren Stunde, doch wenn er ihm sagte, was los war, dann würde Joey auf eigene Faust handeln und das wollte er nicht riskieren.
 

Es war schon schlimm genug, dass Mokuba und Serenity weg waren, da musste sich der Blondschopf nicht auch noch unnötig in Gefahr begeben.
 

Seufzend stand er auf und schlenderte zu einem Schrank, holte sich ein Glas raus und schenkte sich einen Scotch ein.
 

Mit nur einem Zug leerte er das Glas, trank dann noch ein zweites und ein drittes Glas, dann hörte er auf.
 

Sich betrinken würde es jetzt auch nicht bringen.
 

Als einen Moment lang ruhig am Schrank lehnte und wieder einen fröhlichen Mokuba vor seinen Augen sah, verspürte er erst eine große Trauer und Angst, dann eine unbändige Wut, geradezu Hass in sich und er schmiss das leere Scotch Glas an die gegenüberliegende Wand.
 

Das Glas zersprang in viele Einzelteile und die Scherben lagen verstreut auf dem Boden.

Sich nicht weiter darum kümmernd beschloss Seto, dass er raus musste, sich abreagieren.
 

Also zog er sich schnell an und stiefelte raus, um einen ausgedehnten Spaziergang zu machen.
 

Während er durch die Gegend ging, beschäftigte er sich mit allen möglichen Gedanken.

Seine Beziehung zu Joey, die tote Aiko, Mokuba und seine Beziehung zu Serenity, die Entführung, seine Firma.
 

Mit einem Mal spürte er ein paar Regentropfen. Es nieselte. Doch das störte Seto nicht, obwohl er weder Regenschirm noch Kauze hatte. Irgendwie tat der warme Regen ihm richtig gut, beruhigte ihn auf gewisse Art und Weise und erstaunt stellte er fest, dass er auf dem Friedhof war.
 

Hier liegt doch auch Aiko…
 

Nach einem kurzen, prüfenden Blick entdeckte er Aikos Grab ein paar Schritte rechts von ihm.
 

Seto stockte, dann ging er hin und sah sich den aus Marmor gefertigten Grabstein an.

Auf ihm saß ein lächelnder Engel. Es war eine Porzellanfigur, die Mokuba damals fertigen ließ.
 

In goldenen Lettern standen Name und Geburts- und Todesdatum darauf und darunter noch etwas.
 

„Ich werde dich immer lieben, dein Moki.“
 

„Ach Mokuba…“, nuschelte Seto, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und senkte den Blick.
 

Bedrückt blieb er stehen, wusste nicht so recht, was er tun sollte und als er sich das Grab ansah, stellte er fest, wie gut es gepflegt war.
 

Natürlich war es das. Bestimmt kam Mokuba alle paar Tage her und kümmerte sich darum.
 

So gesehen war Mokuba um einiges stärker als er es je sein würde.
 

Er hatte Aiko so geliebt, sie verehrt und dann ihr tragische Tod.
 

Er hingegen würde es nicht verkraften, wenn Mokuba oder Joey etwas zustoßen würde und einer der Beiden starb.
 

Daran würde er zerbrechen, das wusste er, denn wenn einer es in sein Herz schaffte, dann würde es zerbrechen, wenn die Person von ihm ging.
 

Aber Mokuba lebt weiter. Er lächelt wieder, er spendet regelmäßig Geld für Kinder und Frauen, die geschlagen werden. Sein Engagement ist beeindruckend und er kämpft immer weiter. Jetzt mit Serenity scheint er eine neue Liebe gefunden zu haben und trotzdem kümmert er sich immer noch so gut um dich, Aiko. Ich werde Mokuba und Serenity befreien, das verspreche ich dir, Aiko. Ich werde auf sie aufpassen, sie beschützen… Es tut mir Leid, dass ich damals nicht bei dir war, bei Mokuba war, um ihm zu helfen… Ich schäme mich dafür. So gesehen… haben wir uns eigentlich kaum gekannt…
 

Das Zwitschern der Vögel löste Seto aus seiner Starre und aus seinen Gedanken und er bemerkte, dass die Sonne allmählich aufging.
 

Schweigend schlenderte er weiter und verließ den Friedhof wieder.
 

Sobald er die Zwei gerettet hatte, würde er zusammen mit Mokuba das Grab besuchen, mit ihm reden und für ihn da sein.
 

Das war er ihm einfach schuldig.
 

Bald wieder in Gedanken versunken, marschierte er weiter zum nahe gelegenen Strand, dann machte er sich langsam wieder auf den Weg nach Hause, da es mittlerweile schon hell war und er noch duschen wollte, bevor er sich mit Shinichi Tanaka traf.
 

Da er sich mit ihm im Club treffen wollte, ging Seto davon aus, dass das Treffen erst abends stattfand.
 

Also meldete er sich für den Tag bei Joey ab, duschte in Ruhe und fuhr dann in die Firma, um dort mit dem Vize zu sprechen, ob denn alles in Ordnung war.
 

Kaum angekommen bat sein Vize ihn zu einem Meeting und Seto nickte schweigend.
 

Eigentlich hatte er darauf jetzt gar keine Lust und groß darauf konzentrieren würde er sih wohl auch nicht können, aber es lenkte ihn ein wenig ab und außerdem konnte er sich dann einen Überblick verschaffen, was anlag und wie es um die Firma stand.
 

Nach einem anstrengenden, drei stündigen Meeting hatte es Seto geschafft und er schritt mit seinem Vize in sein Büro, um so noch ein paar Dinge mit diesem zu besprechen.
 

Zu seiner Zufriedenheit verlief auch während seiner Abwesenheit alles reibungslos und am frühen Abend machte Seto Feierabend.
 

Innerlich war er schon ein wenig nervös und fühlte sich unwohl in seiner Haut, als er in Richtung Paradise fuhr, aber er hatte keine Wahl und er würde alles tun, um Mokuba und Serenity zu befreien.
 

Zu allem Übel geriet Kaiba in einen Stau, sodass es länger als gewollt dauerte, bis er am Club ankam.

Shinichi Tanaka

So und hier noch ein neues Kappi für euch ^.^
 

Hoffe, es gefällt ^.^
 


 

Joey wunderte sich nicht, als Seto am Morgen bei ihm anrief und ihm mitteilte, dass er sich heute Abend wieder melden würde, weil er so viel in der Firma zu tun hätte.
 

Das war dem Blondschopf bewusst gewesen und so lächelte er nur und sagte Kaiba, dass er sich ja einfach melde könne, wenn er heute Abend doch noch ein paar freie Stunden hätte.
 

Da es schon 10 Uhr war, beschloss Joey, auf zu stehen und zu duschen, was er gleich in die Tat umsetzte.
 

Verwundert, dass er von unten noch keine Geräusche hörte, schlenderte er nach dem Duschen mit einem Handtuch um die Hüften runter und stellte fest, dass sie wirklich alle noch schliefen.
 

Oha…
 

Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, doch erst einmal würde er sich ordentlich anziehen. So schlenderte er wieder nach oben, trocknete sich ordentlich ab und zog Jeans und T-Shirt an.
 

Als er auf der Treppe nach unten war, hörte er es klingeln und da sich die andere zwar regten, aber nicht bewegten, wuselte er zur Tür und öffnete sie.
 

Draußen standen, Tea, Tristan, Bakura und Mai und Joey grinste.
 

„Hi Leute. Kommt rein, aber seid leise, der Rest schläft noch“, meinte er und Bakura schaute auf die Uhr.
 

„Jetzt noch!? Was haben die denn schon wieder gemacht?“, fragte er erstaunt und auch ein bisschen entsetzt, denn er gehörte nicht zu der Langschläferfraktion.
 

„Ja, wie es aussieht jetzt noch. Keine Ahnung, was die gestern Abend noch gemacht haben“, erwiderte er und schloss die Tür hinter den anderen.
 

„Und? Schon was vor heute?“, wollte Mai direkt wissen und der Blondschopf schüttelte den Kopf.
 

„Nein.“
 

„Sehr gut, dann kommst du nachher mit uns. Wir wollten zusammen mit deiner Band und Yugi und Yami nachher noch ins Kino gehen. Die Karten haben wir schon bestellt“, sagte Tea und lächelte Joey an.
 

„Cool, alles klar“, stimmte er zu und weckte zusammen mit dem Besuch seine Band und Ayumi und Josy auf.
 

Schon von außen wirkte der Club protzig. Der große Eingang, die Türsteher, die davor standen, der rote Teppich, der vor den Eingangstüren ausgelegt war, das Gebäude an sich.
 

Es stank schon jetzt nach Korruption, Schutzgelderpressung, Bestechung und was da drin nicht noch alles verhandelt wurde.
 

So genau wollte Kaiba das auch gar nicht wissen.
 

Er wollte nur Mokuba und Serenity befreien, mehr nicht.
 

Seto parkte seinen Ferrari neben dem Gebäude auf dem anliegenden Parkplatz und überprüfte im Auto noch einmal, ob er auch die Waffe dabei hatte. Als er sie spürte, war er zufrieden und stieg selbstsicher aus.
 

Kaiba hatte nicht vor, von der Waffe Gebrauch zu machen, doch war es ihm lieber, eine dabei zu haben. Denn das Paradise war der Club, wo alle hochrangigen Unterweltbosse waren, genauso wie Politiker und hohe Wirtschaftsbosse.
 

Seto war stolz darauf gewesen, dass er mit diesen ganzen Typen nichts zu schaffen hatte. Doch ab nun würde sich das wohl oder übel wahrscheinlich ändern und darüber ärgerte er sich tierisch.
 

Da es schon kurz vor 23 Uhr war, war es natürlich dunkel und die Umgebung wirkte dadurch noch unheilvoller, doch das war Kaiba grade herzlich egal. Er hatte andere Probleme, mit denen er zu kämpfen hatte.
 

Selbstbewusst stolzierte er zum Eingang und sah die beiden Türsteher herablassend an.
 

„Ich habe ein Treffen mit Shinichi Tanaka“, sagte er kalt und die Typen nickten beide, um ihn den Eintritt zu gewähren.
 

Zufrieden, dass die Zwei keine Probleme machten, ging er rein und schaute sich um.
 

Rechts von ihm war eine lange Theke, an der paar Männer saßen, zum Teil mit Frauen, die wohl wegen der Arbeit hier waren, nicht weil sie es wollten.
 

Einer der Männer, die da saßen, war ein hoher Wirtschaftsvertreter. Vor dem Tresen waren verschieden große Sitzecken. Kleine Trennwände oder Zimmerpflanzen vermittelten eine recht angenehme Atmosphäre.
 

Im Hintergrund dudelte Musik und Kaiba entdeckte weiter hinten den Finanzminister.
 

Alles korrupte Schweine… Eigentlich hätte ich eine Kamera mitnehmen müssen, um die hier alle hochgehen zu lassen…
 

Seine Miene verfinsterte sich und als er einmal quer durch den Laden gegangen war, sah er Shinichi Tanaka.
 

Er saß mit dem Rücken zum Eingang, der aufgrund einer Trennwand nicht zu sehen war.

Sein Blick war scharf und kalt. Er nippte an seinem Drink, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und trug einen schwarzen Armani Anzug.
 

Eigentlich sah er genauso aus, wie alle anderen hier, doch sein Charisma war ein anderes, daher war sich Seto auch sicher, dass er hier richtig war.
 

Als Shinichi ihn entdeckte, sah Kaiba, wie dieser anfing zu lächeln und Kaiba schnaubte verächtlich. Diese Nettigkeiten konnte der sich sonst wo hinschieben!
 

„Guten Abend, Mr. Kaiba. Freut mich, dass Sie es einrichten konnten“, begrüßte Tanaka ihn und reichte ihm die Hand.
 

Kaiba hingegen verzichtete auf den Händedruck und die Formalitäten und setzte sich hin.
 

„Was wollen Sie von mir!?“, wollte er wissen und seine Stimme klang kalt und verächtlich.
 

Shinichi grinste kalt, setzte sich wieder hin und schaute Kaiba in die Augen.
 

„Ich will Geld und Macht, wie das meistens so ist“, sagte er eiskalt und winkte eine Bedienung zu sich.
 

„Was möchten Sie trinken, Herr Kaiba?“, fragte die Frau freundlich und sie sah so aus, als würde sie es gar nicht stören, wen sie hier alles bediente.
 

„Einen Scotch“, antwortete Seto knapp und die Frau verschwand wieder.
 

„Wie viel wollen Sie?“
 

„30% des Gewinns.“
 

Kaiba traute seinen Ohren nicht, als er das hörte.
 

30%!? Der spinnt wohl! Ich habe die Kaiba Corporation erfolgreich gemacht, ich habe sie zur Nr. 1 gemacht und soll jetzt 30% meines Gewinns an ein Arschloch von einer Mafia zahlen!?
 

„Niemals…“, knirschte Seto und er sah ein vergnügtes Funkeln in Shinichis Augen.
 

„Um sicher zu gehen, dass ich die 30% bekomme, habe ich ja ihren Bruder und seine Freundin zu mir geholt. Die Kleine ist die Schwester ihres Freundes, oder?“
 

„Ich bin Single…“, antwortete Kaiba desinteressiert und trank einen Schluck seines Scotchs, den die Bedienung vor ihm abgestellt hatte.
 

„Ich wusste gar nicht, dass Singles ganze Wochenenden mit Jay verbringen, sogar die Nacht in einem Zimmer…“, sprach Tanaka.
 

Also das geht ja nun langsam echt zu weit! Der lässt mich ausspionieren!
 

„Der echte Name unseres musikalischen Talentes ist doch Joey Wheeler. Er lebt zurzeit in Tokyo, ist aber für 2 Wochen Urlaub in seine Heimat Domino gekommen. Sie gingen doch zusammen zur Schule, waren in derselben Klasse. Und er hat eine reizende Tochter…“
 

Kaiba biss die Zähne zusammen. Jetzt durfte er nichts Falsches sagen.
 

Auch wenn diese Stichelei auf Josy bezogen nun wirklich zu weit ging.
 

„30%... Und dafür lassen Sie mich und meine Familie in Zukunft in Ruhe?“, hakte Kaiba nach, um vom Thema ab zu lenken.
 

„Ja. So ist der Deal. Schließlich werde ich wohl kaum Geld kriegen, wenn ich einem ihrer Schützlinge etwas antue, oder? Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Wenn es nicht sein muss, töte ich auch nicht.“
 

Auch wenn das Einleuchtete, so gefiel Kaiba der Gedanke nicht.
 

Schlussendlich bedeutete es, dass er angreifbar wurde, dass man ihn erpressen konnte und das wollte er nicht.
 

Es war so schon hart genug im Business immer die Nummer Eins zu sein, da brauchte er nicht auch noch die Mafia.
 

„Denken Sie in Ruhe darüber nach. Versuchen Sie ein Mittel zu finden, um mich unschädlich zu machen, aber ich sage Ihnen, dass das zwecklos ist. Noch ehe sie den richtigen Gedanken zu Ende gedacht haben, sind Moki und Serenity tot.“
 

Das Gesicht von Tanaka zeigte eine gewisse Vorfreude und Vergnügen, ganz im Gegensatz zu dem von Kaiba, welches lediglich ausdruckslos war.
 

Dieses Pokerface hatte ihn jahrelange Übung gekostet, aber mittlerweile beherrschte er es perfekt.
 

„Für Sie Mr. Kaiba und Ms. Wheeler.“
 

Die eisblauen Augen sahen schon lange nicht mehr so bedrohlich aus, doch sein Gegenüber schien das gar nicht zu stören.
 

„Also doch die kleine Wheeler“, meinte er lächelnd und bestellte sich noch einen Drink.
 

„Das habe ich auch nie bestritten. Nur habe ich keine Beziehung zu ihrem großen Bruder.“
 

„Ach, das lässt sich ja herausfinden, wenn ich ihn anrufe“, meinte Shinichi und holte sein Handy raus.
 

„Tun Sie das, er wird Ihnen versichern, dass wir keine Beziehung miteinander haben.“
 

Gelassen lehnte sich Seto zurück, betete in Gedanken, dass Joey schalten würde, wenn der Typ ihn anrief.
 

Doch hatten sie ausgemacht, diese Beziehung in keinem Fall an die große Glocke zu hängen, insofern würde sich sein Hündchen schon nicht verraten.

Was jetzt!?

So, hier noch wieder ein neues Kappi ^.^
 


 

Verwundert, dass sein Handy klingelte, schaute Joey eben dieses etwas perplex an.

Als er auf dem Display nur „unbekannter Teilnehmer“ aufblinken sah, wurde er stutzig.
 

Wer das wohl ist?
 

Dennoch nahm er ab und hörte am anderen Ende leise Musik, Stimmen, die sich zu unterhalten schienen und dann auch eine klare, eiskalte Männerstimme.
 

„Spreche ich mit Joey Wheeler?“, fragte diese und der Blondschopf war immer verwirrter. Wer war er und woher kannte er seine private Handynummer?
 

„Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, stellte er die Gegenfrage und war gespannt, was nun kam.
 

Er rechnete mit sowas wie: „Dein schlimmster Alptraum“ oder etwas in der Art, wurde aber angenehm überrascht, als er einen Namen zu hören bekam.
 

„Mein Name ist Shinichi Tanaka. Ich hätte nur eine kurze Frage.“
 

„Dann schießen Sie mal los, bin ganz Ohr…“, murmelte Joey.
 

„Haben Sie eine Beziehung zu Seto Kaiba?“
 

Eigentlich war diese Frage ganz einfach.
 

Aber dass ein Unbekannter sie stellte und dass er keine Ahnung hatte, wer dieser Shinichi Tanaka eigentlich war, machte die Beantwortung dieser Frage plötzlich sehr schwer.
 

„Nein, wie kommen Sie darauf?“, wollte Joey jetzt wissen und wurde hellhörig.
 

„Naja, ich habe Sie im Vergnügungspark zusammen gesehen und da ich für eine berühmte Tageszeitung arbeite, wollte ich mich vergewissern, bevor ich nachher noch etwas Falsches abdrucken lasse. Die Bilder sind echt gut geworden, wo Sie ihn küssen… Desweiteren stimmt es doch auch, dass Sie der berühmte Sänger Jay sind, nicht wahr? Sonst wäre die Schlagzeile ja auch nur halb so schön, wenn der Jungmillionär Kaiba nur einen Unbekannten als Freund hätte. Und ihre jüngeren Geschwister haben auch eine Beziehung zueinander, oder?“
 

Es gefiel Joey nicht im Geringsten wie vergnügt dieser Typ plauderte, über Dinge, die eigentlich keiner wissen sollte.
 

Aber jetzt musste er irgendwie einen kühlen Kopf behalten, sonst hatte er ein Problem und das konnte er sich nicht leisten.
 

Unbemerkt setzte er sich an seinen Laptop und googlte den Namen Shinichi Tanaka.
 

Als er verschiedene Schlagzeilen durchlas, wurde ihm ganz anders zumute.
 

„Wer genau sind Sie?“, wollte Joey wissen und klang nicht mehr ganz so selbstsicher wie er sich gern angehört hätte.
 

„Ich sagte doch bereits, dass ich für eine berühmte Tageszeitung arbeite. Ich bin Reporter.“
 

„Und dann rufen Sie mich um diese späte Zeit an? Wir haben halb 12…“
 

Jetzt klang Joey wieder etwas gefasster, doch innerlich war er das bei Weitem nicht.
 

Warum ruft der Chef der Yakuza bei mir an? Warum gibt er sich als Zeitungsreporter aus?
 

„Ja, das tut mir auch Leid. Aber mein Chef drängt mich. Er will die Story unbedingt noch in die Morgenausgabe rein quetschen.“
 

„Ich bin damit nicht einverstanden und falls morgen etwas darüber in einer Zeitung steht, werde ich meine Anwälte loslassen“, entgegnete der Blondschopf fest und hoffte, dass dieser es auf sich beruhen ließ, was eigentlich vollkommen illusorisch war. Immerhin sprach er hier mit dem mächtigsten Untergrundboss Japans.
 

„Anwälte? Hm… Nein, von denen habe ich zurzeit genug. Ich verzichte auf die Story. Aber ich werde darauf zurückkommen…“, meinte er und legte nach einem freundlichen „Auf Wiederhören“ auf.
 

Joey starrte das Handy an, als hätte er grade mit Hilfe einer Banane telefoniert, bevor auch er auflegte und sich auf’s Bett fallen ließ.
 

Das alles war mehr als merkwürdig, doch würde er den anderen erst mal nichts sagen. Denn die würden sich nur viel zu viele Gedanken und Sorgen machen. Es reichte, wenn er das tat.
 

„Er hat indirekt bestätigt, dass sie eine Beziehung führen.“
 

Mit einem überlegenen Grinsen steckte er das Handy weg und sah doch in Setos Mienenspiel keine Reaktion, was er sehr bedauerlich fand.
 

Doch hatte er ein anderes Ziel erreicht: Der kleine Jay machte sich jetzt bestimmt sehr viele Gedanken, warum er ihn angerufen hatte.
 

Er wird bestimmt Nachforschungen anstellen. Und nachdem, was ich über ihn weiß, wird er sich hüten, seinen Freunden oder auch Kaiba davon zu erzählen. So kann ich die Beiden perfekt gegeneinander ausspielen. Wenn Kaiba jemanden so nah an sich ranlässt, wird er bestimmt sehr traurig sein, wenn dieser jemand sauer auf ihn ist. Außerdem habe ich ja noch Kanaye, den Vize Chef der Kaiba Corporation und Kaibas engster Vertrauter.
 

„Also Sie haben 3 Tage Zeit, sich das alles zu überlegen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, ich habe noch zu arbeiten“, meinte Shinichi freundlich und stand auf.
 

Selbstsicher schlenderte er zum Tresen, bezahlte und verließ den Club.
 

Kaiba dachte noch ein wenig nach, spielte mit dem Scotch Glas in seiner Hand, bevor auch er sich dazu entschloss zu bezahlen und dann zu gehen.
 

Eigentlich wollte er nach Hause fahren, doch andererseits wollte er lieber noch ein wenig allein sein.
 

Also fuhr er ans Meer, parkte seinen Wagen am Straßenrand und schlenderte durch den weichen Sand.
 

Etwas abseits des Ferraris setzte er sich in den Sand und seufzte.
 

Das alles verlief so gar nicht nach seinen Vorstellungen.
 

Seit er Joey wieder getroffen hatte, verlief sein Leben ganz und gar nicht mehr so, wie es sollte.
 

Mit einem Mal wurden feste Einstellungen in Frage gestellt, sein Leben einfach umgekrempelt und plötzlich fand er sich in Situation wieder, wo er nie gedacht hatte, dass er jemals in sie geraten würde.
 

Das nervte ihn, es machte ihn wütend und aggressiv. Und da Joey der einzige Schuldige in seinen Augen war, schob er das alles, was passiert war auf ihn.
 

In seiner Wut ballte er die Fäuste zusammen und als er seine zitternde Faust ansah, kam ihm ein weiterer Gedanke.
 

Ohne Joey leben? … Das kann ich nicht mehr. Dafür habe ich ihm zu viele Einblicke in mein Herz gegeben, dafür hat er mich zu sehr geheilt, als das ich ihn gehen lassen könnte. Aber wegen ihm sitze ich hier! Mache mir um meinen Bruder Sorgen, der entführt wurde! Was soll ich denn jetzt machen!?
 

Wütend, dass ihm nichts Gescheites einfiel, schlug er in den Sand.

Auch wenn das wenig effektiv war, so konnte er dadurch wenigstens ein bisschen von seinem Frust los werden.
 

Die halbe Nacht saß er da und grübelte, aber er kam zu keinem Ergebnis.
 

Seufzend stand er irgendwann auf und schlenderte zurück zu seinem Wagen.
 

Jetzt würde er erst einmal nach Hause fahren und sich dort hinlegen. Er fühlte sich schon lange nicht mehr so erschöpft.

Ein unangenehmes Gespräch

Sooo~
 

Es gibt ein neues Kappi von mir ^.^
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^-^
 


 

Am nächsten Abend schlenderten Joey und seine Freunde in Richtung Kino. Auf dem Weg dorthin trafen sie noch auf Duke, den Mai und Tea gleich mit sich rissen, sodass dieser sich gegen einen Kinobesuch nicht wehren konnte.
 

Zu seiner Verwunderung war neben der Gruppe auch noch ein Platz frei für ihn. Bei elf Leuten war das schon verwunderlich, wenn man abends ins Kino ging und der Film grade mal eine Woche lief.
 

Duke wusste auch gar nicht, was sie sich ansahen. Er hatte nur bei Mai und Tea mit bekommen, dass dieser Film sehr beliebt bei den Menschen war, weshalb ihm die Sache noch komischer vorkam.
 

Ihm fiel auf, dass Kaiba, Mokuba, Serenity, Ayumi und die Kleine nicht dabei waren.
 

// Kaiba muss bestimmt mal wieder arbeiten. Das hat er in den letzten Tagen ja etwas vernachlässigt. Mokuba und Serenity sind bestimmt allein auf Achse… Naja und der Film ist ab 16, also wird Josy den wohl kaum gucken können, was auch Ayumis Fehlen erklärt. //
 

Ablenkung von den Ereignissen der letzten Tage würde ihm wohl zur Abwechslung ganz gut tun und so wurde seine Laune während des Films auch immer besser.
 

Auch die anderen genossen den Film in vollen Zügen, bis auf Joey.
 

Der war ganz und gar nicht entspannt.
 

Er hatte vor dem Kinobesuch Seto angerufen, aber dieser hatte ihm nur gesagt, dass er noch immer arbeiten müsse, sich aber melde, sobald er Zeit hätte.
 

Sein Gefühl sagte ihm, dass da etwas nicht stimmte, doch wollte er seinem Freund ja auch nicht hinterher spionieren.
 

Und das Serenity sich heute noch nicht gemeldet hatte, bereitete ihm auch Kopfschmerzen.
 

Aber bestimmt hatte sie mit Mokuba einfach die Zeit vergessen du schlief noch oder so.
 

Seine Gedanken wanderten zu dem Typen, der ihn letzte Nacht angerufen hatte.
 

// Shinichi Tanaka. Chef der Yakuza und kaltblütiger Mörder. Doch nie konnten ihm die Morde nachgewiesen werden, auch wenn alle Welt wusste, dass er es war. Er gibt sich bei einem Anruf bei mir als Zeitungsreporter aus, aber warum? Er wollte was zu Seto und mir wissen, aber ich glaube, da ist noch mehr. Ich muss ab morgen unbedingt mal Nachforschungen sammeln. Bis dahin hat sich jawohl hoffentlich auch Serenity gemeldet… //
 

Seufzend verfolgte er halbherzig weiter den Film.
 

Ihm war definitiv nach Kino zumute gewesen, doch konnte er den anderen schlecht vor den Kopf stoßen.
 

Außerdem würden sie sich dann Sorgen um ihn machen und dem wollte er eigentlich vorbeugen.
 

Also spielte er den gut gelaunten Chaoten, nachdem der Film vorbei war und jeder kaufte ihm das auch ab.
 

„Was soll der Scheiß!? Ist hier jemand???“, rief Mokuba wütend und schlug gegen die Tür.
 

Dann unterbrach er kurz das Schlagen und hörte Schritte. Ein zufriedenes Grinsen huschte über Mokis Gesicht, bevor er wieder ernst schaute und von der Tür wegging, die geöffnet wurde.
 

Herein kam ein genervt aussehender Mann im schwarzen Anzug. Die Haare kurz geschnitten und nach hinten gegelt.
 

Alles in allem sah der Mann aus, als wäre er aus einem Klischee behafteten Film entsprungen.
 

„Mitkommen“, brummte der Typ schlecht gelaunt, packte Mokuba am Handgelenk, ehe dieser etwas erwidern konnte und schliff ihn mit.
 

Er schaffte ihn aus dem Zellentrakt raus, zog ihn einmal quer durch den Komplex an Verhörräumen und Büros vorbei und klopfte schlussendlich an eine Tür an.
 

Als er ein klares und knappes „Herein“ hörte, öffnete der Mann die Tür und schubste Mokuba rein.
 

„Hier ist der Gefangene, den Sie sehen wollten…“
 

Nach einem Nicken des Mannes, der am Schreibtisch saß, wurde die Tür wieder geschlossen und Mokuba sah sich allein dem Mann gegenüber und er fühlte sich unwohl.
 

Der Typ, der da saß, achtete gar nicht auf ihn. Er blättert ein einem Ordner rum und schien etwa zu suchen.
 

„Setz dich, ich muss nur noch kurz etwas raussuchen…“, meinte dieser mit eiskalter Stimme, doch Moki dachte gar nicht daran, sich hin zu setzen.
 

Wie es in der Familie Kaiba so war, konnte keiner von ihnen gut mit Missachtung umgehen, so auch Mokuba nicht, auch wenn er ein netter Mensch war.
 

„Einen Teufel werde ich tun. Wer sind Sie und was soll ich hier!? Wo ist Serenity? Ich verlange eine Erklärung und zwar sofort!“, forderte er und schlug mit beiden Fäusten auf den Schreibtisch.
 

Endlich schaute der Mann ihn an. Doch diese eiskalten, grünen Augen, die ihn ansahen, ließen den kleinen Kaiba verunsichern.
 

Er war sich nicht sicher, ob er nicht vielleicht lieber eine andere Strategie hätte verfolgen sollen.
 

// Der kennt keine Gefühle… Das ist ein brutaler Geschäftsmann, der nur auf Profit aus ist… //
 

Diese Erkenntnis verhalf Mokuba dazu, sich in Zukunft anders diesem Mann gegenüber zu verhalten, denn sonst war er wahrscheinlich schneller im Himmel, als ihm lieb war.
 

In Ruhe klappte Shinichi den Ordner zu, löste so den Blickkontakt zu Mokuba und machte eine Bewegung in Richtung der Sitzecke.
 

„Setzen wir uns dorthin und besprechen alles in Ruhe…“, sagte er ruhig und sah ein Nicken des Kleinen.
 

Zufrieden, dass Mokuba nicht weiter randalieren wollte, setzten sie sich hin und Shinichi schenkte beiden Scotch aus einer Karaffe in zwei Gläser.
 

„Also zunächst einmal Serenity geht es gut. Jedenfalls NOCH.“
 

Shinichi machte extra eine Sprechpause hier, weil er sah, wie Mokubas Gesichtszüge änderten. Von beruhigt, bis hin zu nervös und aggressiv war alles dabei.
 

„Was soll das heißen!? NOCH?“, wollte der Kleine wissen.
 

„Noch bedeutet, dass dein Bruder 3 Tage Zeit hat, sich zu entscheiden, ob ihm seine Firma oder ihr Zwei wichtiger seid.“
 

Mokubas Gesichtszüge entgleisten, man sah ihm die Entgeisterung förmlich an.
 

Shinichi genoss den Anblick, denn nichts machte in seinen Augen mehr Spaß, als andere aus der Reserve zu locken. Sie dazu zu bringen, so zu sein, wie sie wirklich sind.
 

„Das… Das…“, stotterte Mokuba, aber weiter kam er nicht. Er schien einfach nicht zu wissen, was er dazu sagen sollte.
 

„Hast du Angst, er könnte sich für die Firma entscheiden oder warum bist du so geschockt?“, hakte Shinichi nach und trank einen Schluck.
 

Er spielte mit dem Glas in seiner Hand und beobachtete den Kleineren, der gerade versuchte, sich zu fassen.
 

„Nein, er würde sich nicht für die Firma entscheiden. Aber die Firma ist das Zweitwichtigste, was er hat. Was soll er denn dann machen!?“
 

„Oh, er wird weiterhin als Chef der Kaiba Corporation arbeiten, nur werden 30% der Gewinne an mich gehen. Entschuldige, wenn ich mich falsch ausgedrückt haben sollte“, korrigierte Shinichi und Mokuba sah ihm direkt in die Augen.
 

„Das wird er Sie nicht durchgehen lassen! Er wird einen Weg finden, Sie hinter Gittern zu bringen!“, rief Mokuba aufgebracht und ein eiskaltes Grinsen formte sich auf den Lippen des Yakuzachefs.
 

„Ich habe noch genug Asse im Ärmel. Und glaube mir eins, dein ach so kalter Bruder, den er in der Öffentlichkeit mimt, ist einfach zu erpressen.“
 

Mokuba schluckte kaum merklich, doch Shinichi entging das keinesfalls.
 

Mit einem Mal aber veränderte sich die Haltung des Kleineren, sie wurde selbstbewusster.
 

// Was der Kleine jetzt wohl vorhat? //
 

Das Grinsen war noch immer auf seinem Gesicht, aber nun aus einem anderen Grund. Er hatte mal wieder jemanden, mit dem er spielen konnte.

Kurztrip

Und weiter gehts xD
 


 

Auf einmal klopfte es an der Tür und Mokuba bemerkte, dass Shinichi einen Moment nicht richtig aufpasste.
 

Das war sein Moment!
 

Blitzschnell hatte er die Distanz zwischen Shinichi und sich überbrückt und wollte dem schmierigen Arschloch ins Gesicht schlagen, doch schon im selben Moment wurde seine Faust gegriffen und verdreht, sodass der kleine Kaiba mit starken Schmerzen im Arm vor Shinichi kniete, weil dieser ihm den Arm verdreht hatte.
 

„Na, na, wer wird denn gleich aggressiv?“, wollte Shinichi wissen und schaute runter zu einem zähneknirschenden Mokuba.
 

Der Kerl kann mich mal, ehrlich! Ich will doch nur, dass Serenity und ich frei kommen und dass die Yakuza sich aus der Firma raushält!!! Das ist Setos Firma, sie gehört ihm und er hat sie groß gemacht!
 

Mokuba schwieg. Er wollte mit diesem Typen nicht mehr reden, er wollte nur raus hier!
 

„So, da ich so gütig war und dich über alles Relevante aufgeklärt habe, wird es Zeit, dass du wieder in deine Zelle kommst.“
 

Wie auf’s Stichwort klopfte es noch einmal an der Tür und diesmal wurde sie auch geöffnet.
 

„Hier, bringen Sie ihn wieder weg“, befahl Shinichi eisig und der Typ nickte.
 

Diesmal war es ein anderer als auf dem Hinweg, aber das war Mokuba ehrlich gesagt ziemlich egal.
 

Ohne sich zu wehren ließ er sich in seine Zelle zurückbringen.
 

An sich hätte er sich sofort gewehrt, doch hier gab es überall bewaffnete Männer und somit machte es keinen Sinn, sich zu wehren, außer man wollte sterben.
 

In seiner Zelle angekommen setzte er sich auf das Bett und dachte nach.
 

Dieser Shinichi Tanaka hat sie doch nicht alle…Hoffentlich geht es Serenity wirklich gut. 30% der Gewinne der Kaiba Corporation… 30%, für die Seto alles gegeben hat… Seto, du musst diesen Kerl hinter Gittern bringen!
 

Seufzend schaute Mokuba aus dem Fenster. Die Sonne schien, wie er feststellte.
 

Wie gern wäre ich jetzt mit ihr draußen ein Eis essen oder so…
 

„Ein Kurzurlaub?“
 

Verwirrt schaute Joey die anderen an.
 

Bis auf Mokuba, Seto und Serenity waren alle da. Sie hatten alle hier übernachtet, nach dem Kinobesuch und wer nicht mit war, wurde am Morgen von den anderen angerufen.
 

„Ja, wir möchten uns die Umgebung ansehen“, meinte Ryu und der Rest der Band nickte.
 

„Tut mir leid, aber ich möchte hier bleiben. Mir steht jetzt nicht so der Sinn danach“, meinte Joey ehrlich und sah Josy, die auf ihn zu gedackelt kam.
 

„Dürfen wir denn alleine fahren? Mama und die anderen passen auch auf mich auf, versprochen“, bat sie mit Dackelblick und Joey lächelte.
 

Vorsichtig hob er seine Kleine hoch und strich ihr durch die Haare.
 

„Wenn ihr unbedingt wollt, könnt ihr natürlich Kurzurlaub machen. Ich weiß doch, dass die anderen auf meinen Engel aufpassen“, erklärte der Blondschopf und seine Tochter umarmte ihn glücklich.
 

„Super! Danke Paps! Ihr kommt aber alle mit, oder?“, wollte sie wissen und schaute die anderen an.
 

„Ja, wir kommen mit“, stimmte Ishizu zu und deutete auf Marik und sich.
 

„Ich dachte, ihr müsst wegen eurer Ausstellung bald los?“, wollte Yami wissen, doch die Zwei schüttelten den Kopf.
 

„Nein, die wurde verschoben, deshalb haben wir noch ein halbes Jahr Zeit“, antwortete Marik.
 

„Ich kann aber leider nicht mitkommen. Ich muss mich ums Geschäft kümmern“, sagte Duke ruhig und Josy musterte ihn einen Moment lang.
 

„Aber wenn wir wiederkommen, dann siehst du wieder glücklicher aus, ja?“, fragte sie schließlich und Duke stutzte.
 

Das Gespür von Kindern war einfach unglaublich!
 

Dann lächelte er leicht und wuschelte ihr kurz durch die Haare.
 

„Ja, mach ich.“
 

Zufrieden wie sie mit der Antwort war, grinste sie und wuselte dann zu Ayumi.
 

„Dann lasst uns los!“, rief sie und Ayumi lächelte.
 

„Aber erst müssen wir unsere Sachen packen“, sagte sie ruhig und Josy zog einen Schmollmund.
 

Sie wollte los und das jetzt!
 

„Dann beeilt euch“, quengelte sie und die anderen grinsten.
 

„Lasst uns in einer Stunde hier treffen“, schlug Yami vor und der Rest nickte.
 

„Das ist eine gute Idee. Machen wir es so“, stimmte Tea zu und kurze Zeit später waren bis auf die Band, Ayumi, Josy und Joey alle weg, um ihr Gepäck zu holen.
 

Jays Bandkollegen marschierten ebenfalls in ihre Zimmer, um ein paar Dinge ein zu packen und Ayumi ging mit Josy nach oben.
 

So waren nur noch Duke und Joey unten.
 

Der Blondschopf seufzte leise.
 

„Du bist in Serenity verliebt, oder?“, fragte Joey direkt, musterte Duke, der schweigend weiter aus dem Fenster sah.
 

„Ja…“, antwortete er nach einer Pause und wandte den Blick ab und sah zu Joey.
 

„Aber ich werde wohl akzeptieren müssen, dass ihr Herz Mokuba gehört“, sprach er weiter und Joey hörte die leichte Verbitterung in Dukes Stimme.
 

„Gönn dir ein wenig Ruhe, hm? Ich kann mir vorstellen, dass das nicht einfach für dich ist…“, meinte der Blondschopf und Duke nickte leicht.
 

„Ja, ich habe vor Urlaub zu machen in den nächsten 2 Wochen, aber allein. Deswegen habe ich den anderen abgesagt.“
 

„Das werden sie dir schon nicht übel nehmen. Sieh jetzt erst mal zu, dass du wieder auf die richtige Bahn kommst. Wir werden uns dann nicht mehr sehen, weil ich dann schon wieder weg bin.“
 

„Oh ja klar. Stimmt, du bist ja nächste Woche wieder weg“, erinnerte sich Duke und ging zu Joey.
 

„Dann wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg und ich hoffe, wir sehen uns demnächst mal wieder.“
 

„Ja klar, wenn es sich einrichten lässt, komm ich wieder. Dir auch alles Gute und lass den Kopf nicht hängen.“
 

Duke nickte und die Zwei umarmten sich kurz freundschaftlich, dann ging Duke raus und ging nach Hause, um seine Urlaubsreise zu planen.
 

Joey wartete noch ab, bis die anderen auch alle weg waren, um sich die Umgebung an zu sehen und stellte dann Nachforschungen an, um heraus finden, warum Shinichi Tanaka bei ihm angerufen hatte.
 

Doch zurzeit wusste er gar nicht so recht, wonach er suchen sollte.
 

Nach ein paar Stunden hörte er sein Handy klingeln und sofort ging er ran, in der Hoffnung, dass Serenity oder Mokuba sich meldeten.
 

„Hier Joey“, sagte er knapp und hoffnungsvoll, doch hörte er keine der beiden Stimmen. Dafür aber eine, die er genauso gern hörte.
 

Es war Seto, der ihn da anrief.
 

„Hi Joey. Alles klar bei dir? Warum klingst du so abgehetzt?“, wollte Seto wissen und Joey beruhigte sich erst einmal wieder.
 

„Ich kann Mokuba und Serenity nicht erreichen. Weißt du, was mit ihnen los ist?“, wollte er wissen.
 

„Ja, die haben einen Kurztrip nach Kyoto gemacht. Serenitys Handyakku ist aber leer, deswegen kannst du sie nicht erreichen. Es geht ihnen aber gut“, antwortete Kaiba und Joey schien mit der Antwort nur halb zufrieden.
 

„Aber dann hätte doch Mokuba wenigstens anrufen können.“
 

„Aber der hat deine neue Handynummer nicht im Handy und Serenity kann sie anscheinend nicht auswendig“, entgegnete Seto und Joey lächelte leicht.
 

Ja, was Zahlenreihenfolgen anging, war Serenity nicht so eine große Leuchte genauso wie er.
 

„Ach so, gut. Und warum rufst du an?“, wollte der Blondschopf wissen und klang liebevoll und sanft.
 

„Ich wollte fragen, ob du heute Abend Zeit hast. Denn bis dahin sollte ich mit der Arbeit fertig sein“, erwiderte Kaiba und Joey freute sich innerlich.
 

„Ja klar, hab ich Zeit. Die anderen sind alle weg für ein paar Tage, weil sie sich die Umgebung anschauen wollen. Somit stehe ich zur freien Verfügung“, schnurrte Joey.
 

„Gut, dann komm ich zu dir, sobald ich fertig bin.“
 

„Alles klar, bis dann, Schatz“, verabschiedete sich Joey und legte dann auf.

Du wirst morgen Abend wieder frei sein

So und noch ein neues Kappi von mir ^.^
 

Ich hoffe, es gefällt euch ^-^
 


 

Seto wusste nicht so recht, wie er weiter vorgehen sollte und bevor Joey Verdacht schöpfen würde, beschloss er, bei ihm an zu rufen und sich am Abend mit ihm zu treffen.
 

Übermorgen Abend würde er sich wieder mit Shinichi Tanaka im Paradise treffen und dann musste er diesem seine Entscheidung mitteilen.
 

Natürlich würde er sich für Mokuba und Serenity entscheiden, doch musste er sich überlegen, wie er die Yakuza auch wieder los wurde aus seiner Firma.
 

Seufzend nahm er sein Handy und rief bei Joey an.
 

Da dieser auf Serenity und Mokuba zu sprechen kam, überlegte er sich schnell eine Ausrede, damit Joey keinen Verdacht schöpfte.
 

Anscheinend gelang ihm das auch und nach dem Telefonat arbeitete er noch einige Dinge durch.
 

Am frühen Abend war er fertig und machte sich auf den Weg zu Joey.
 

Er wusste nicht, wie dieser Abend verlaufen würde. Je nachdem, worüber sie redeten, konnte das im Streit enden, denn sein Geduldsfaden war zurzeit nicht der Längste.
 

Außerdem könnten ihm vielleicht hässliche Dinge über die Lippen kommen, weil er in seinen Augen einen großen Teil dazu beitrug, dass sein Leben so aus den Fugen geraten war.
 

Eine halbe Stunde später war er bei Joey angekommen und klingelte.
 

Er würde sein Bestes geben, nicht an die Decke zu gehen, aber versprechen würde er da nichts.
 

Als Joey ihm lächelnd die Tür öffnete, entspannte sich Seto ein wenig.
 

Er liebte das Lächeln von diesem blonden Chaoten und liebevoll gab er ihm einen Kuss, als er reingegangen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
 

Joey erwiderte den Kuss und gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer, wo der Blondschopf alles ein wenig hergerichtet hatte.
 

Auf dem Tisch stand eine Vase mit Rosen drin, das Licht war gedimmt und im Hintergrund lief ruhige Musik.
 

„Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Seto und lächelte leicht.
 

„Naja, wer so hart arbeiten muss, braucht Entspannung um so mehr“, erwiderte Joey und setzte sich mit dem Brünetten aufs Sofa.
 

Sie kuschelten miteinander und Ruhe kehrte ein. Eine Ruhe, die sie beide genossen und erst durchbrachen, als Joey aufstand.
 

„Bin sofort wieder da“, meinte er lächelnd und verließ den Raum.
 

Schweigend blieb Seto sitzen.
 

Er wusste nicht recht, ob es gut war, hier zu sein, während Mokuba und Serenity bei der Yakuza gefangen waren.
 

Und wenn er wusste auch, dass Joey ihn hassen würde, wenn er das erfuhr. Aber er machte sich zu große Sorgen, dass Joey bei einem Rettungsversuch etwas zustieß. Das Risiko wollte er einfach nicht eingehen.
 

Auch wenn er mich deshalb vielleicht nie wieder sehen will…
 

Der Gedanke bereitete ihm Unbehagen, doch war dieses Gefühl weg, sobald Joey das Zimmer wieder betrat mit einer Flasche Champagner und zwei Gläsern.
 

„So, wo alle weg sind und wir Zwei ganz für uns sind, können wir es uns jetzt ganz gemütlich machen…“, schnurrte der Blondschopf und Seto grinste frech.
 

„Ja, da hast du wohl recht“, stimmte er zu und köpfte gekonnt die Flasche, da Joey Probleme damit hatte.
 

Bewundernd pfiff Joey kurz, füllte die Gläser und stieß mit Seto an.
 

„Auf einen ruhigen Abend“, meinte Seto und Jay nickte zustimmend.
 

„Hai, auf einen ruhigen Abend“, bestätigte er und sie tranken einen Schluck.
 

Nachdem sie die halbe Flasche ausgetrunken hatten und Joey sich mehr für Seto, als für alles andere interessierte, beschlossen sie, den Abend lieber ins Schlafzimmer zu verlegen, was sie auch sofort in die Tat umsetzten.
 

Dort angekommen küssten sie sich innig, rissen sich gegenseitig die Kleider vom Leib und betrieben ausführliche Körperstudien.
 

Serenity wusste nicht genau, wie lange sie jetzt schon in dieser Zelle war. Das einzige, was sie wusste war, dass zurzeit Nacht war, denn durch das kleine Fenster sah sie Sterne funkeln.
 

Hoffentlich geht es den anderen gut. Ich frage mich, was mit Mokuba ist. Er müsste ja eigentlich auch hier sein, oder? Diese Ungewissheit… Ich will endlich wissen, was los ist.
 

Seufzend legte sie ihre Hände in den Schoß und schaute aus dem kleinen Fenster. Ab und zu sah sie eine Wolke, die die funkelnden Sterne hinter sich versteckte.
 

Sie zitterte leicht, wollte endlich raus aus dieser ungemütlichen, kalten Zelle.
 

Außerdem würde sie gern mal wissen, warum sie eigentlich hier war. Sie hatte doch mit niemandem Streit oder jemandem etwas weggenommen!
 

Generell hatte sie sich nie etwas zu Schulden kommen lassen, oder?
 

Angestrengt überlegte sie, doch ihr viel wirklich niemand ein, der sie verschleppen und einsperren würde.
 

Das würde ihr Vater doch nicht tun, wenn er wieder besoffen war… Oder?
 

Zweifel machten sich in ihr breit. Ihr Vater tat viel zu viel, wenn er betrunken oder aggressiv war. Aber andererseits würde er nicht so geplant vorgehen und sie betäuben.
 

Außer er hätte sich verändert, aber das traute sie ihm irgendwie nicht so ganz zu.
 

Aber zurzeit traute sie es ihm zu, dass er sowas machte. Jemand anderes fiel ihr zumindest nicht ein, der sie verschleppen könnte.
 

Während sie so in Gedanken versunken war, bemerkte sie gar nicht, dass die Tür geöffnet wurde und ein Mann zu sehen war.
 

Erst, als der vor Serenitys Gesicht rumwedelte, erschrak sie und schaute ihn mit großen, verängstigten Augen an.
 

„W-wer sind Sie? Was soll ich hier? Ist Mokuba hier? Geht es ihm gut? Wann kann ich hier raus?“, sprudelte es aus ihr heraus und der Typ grinste lediglich.
 

„Mein Name ist Hiroyuki Tanaka. Du bist hier, weil Seto Kaiba erpresst wird. Ja, Mokuba ist hier und es ihm gut, noch zumindest. Und raus kannst du hier entweder morgen oder gar nicht“, antwortete der Mann ruhig und Serenity schaute weg.
 

Dieses miese Grinsen und der eiskalte Blick machten ihr Angst.
 

Gerade als Hiroyuki noch etwas sagen wollte, kam ein zweiter Anzugtyp rein und Serenity staunte, da dieser Mann genauso aussah wie dieser Hiroyuki. Also waren sie wohl Zwillingsbrüder.
 

„Was machst du hier, Hiroyuki? Du hast mit ihr nichts zu tun, also verschwinde…“, sagte der Mann kalt und Hiroyuki nickte und ging wortlos.
 

Er schien unzufrieden, wollte aber anscheinend keinen Ärger mit dem anderen riskieren.
 

„Und… Sie sind?“, hakte die Brünette vorsichtig nach und schaute auf.
 

Dieser Mann wirkte noch unheimlicher auf sie und nervös zupfte sie an ihrem Short.
 

Hoffentlich könnte sie bald einfach nach Hause!
 

„Shinichi Tanaka. Entschuldige meinen Bruder, falls er ausfällig geworden sein sollte. Ich habe hier etwas zu essen und zu trinken für dich“, sagte er höflich und Serenity schaute das Tablett an.
 

„Nein, danke. Ich möchte nichts essen…“, murmelte sie und Shinichi stellte das Tablett auf den Tisch.
 

„Du wirst morgen Abend wieder frei sein. Entschuldige die Umstände, aber um gewisse Dinge zu erreichen, musste ich dich und deinen Freund Mokuba einsperren. Mokuba geht es aber gut, um den musst du dir keine Sorgen machen. Auch deinem Bruder geht es gut“, erklärte Shinichi freundlich.
 

Er lächelte sie leicht an und Serenity nickte nur.
 

Sie wollte, dass dieser Mann ging und das schnell.
 

Er tat zwar freundlich und höflich, doch gerade das störte sie so an diesem Mann. Denn in ihren Augen zeigte es, wie falsch dieser Kerl war. Er wusste bestimmt nicht, was Freundschaft oder Liebe bedeutete. Er war nur ein eiskalter Geschäftsmann.
 

Innerlich angewidert zogen sie ihre Gedärme zusammen, als Shinichi einen Schritt auf sie zuging.
 

„Du wirst morgen abgeholt und nach Hause zu deinem Bruder gefahren.“
 

Mit diesen Worten ging Shinichi wieder raus und schloss die Tür hinter sich ordentlich ab.
 

Serenity seufzte.
 

Ob sie sich darauf verlassen konnte?

Das Ende einer Ehe

Und noch ein Kappi ^.^
 


 

„Boah, ist das schön hier!“, rief Josy und schaute sich mit großen Kulleraugen um.
 

Auch die anderen genossen die Landschaft.
 

Sie waren in den Bergen auf einer Anhöhe und die Aussicht war einfach herrlich.
 

Die Blätter waren zum Teil schon gelb, orange oder rot, je nachdem wie die Sonne darauf schien. In einiger Entfernung waren Häuser zu sehen, aber sie waren winzig.
 

Ein paar Wölkchen zogen über den blauen Himmel und alles in Allem sah die Landschaft geradezu malerisch aus.
 

„Hier zelten wir heute Nacht“, meinte Tristan und der Rest nickte.
 

„Ja, das ist ein tolles Fleckchen hier“, stimmte Hiroshi zu.
 

„Oh ja, super!“, strahlte Josy und half fleißig der Band dabei, eines der vier Zelte auf zu bauen.
 

Diese Zelte waren eine echte Herausforderung, wie die Gruppe feststellte und es dauerte eine Weile, bis sie so standen, wie sie sollten und auch nicht gleich wieder ineinander fielen.
 

„Mann war das ne Arbeit“, murmelte Kai und grinste.
 

„Tja, Zelte sind so eine Sache für sich. Wahrscheinlich bin ich deswegen auch nur so selten zelten“, erwiderte Ryu und Mai grinste.
 

„Kannst ja sogar reimen“, sagte sie und Ryu erwiderte das Grinsen.
 

Er wollte gerade etwas entgegen, als Hiroshi ihm das Wort abschnitt:

„Keine Details. Wir wissen, dass du auch noch andere Fähigkeiten hast.“
 

„Na dann ist ja gut, wenn ihr das wisst.“
 

Der Rest nickte und Ryu schien zufrieden, während Josy sich weiter umsah.
 

Sie hatte nach dem ersten Zelt aufgehört zu helfen. Die Umgebung war dafür viel zu spannend.
 

Sie entfernte sich etwas von den anderen, weil sie etwas gesehen hatte hinter dem Busch.
 

Neugierig wie sie war, schaute sie dahinter, doch entdecken tat sie nichts.
 

„Schade…“, murmelte sie enttäuscht und wuselte weiter, bis sie von der Lichtung her ihren Namen hörte.
 

Sofort lief sie zurück und verbeugte sich vor den anderen.
 

„Gomen… Es tut mir Leid…“, nuschelte sie und blieb gebeugt stehen, bis Ayumi sie in den Arm nahm.
 

„Lauf doch nicht weg, Süße… Wir machen uns Sorgen um dich“, meinte sie und streichelte Josy über den Rücken.
 

„Ich weiß. Es tut mir Leid, wirklich…“
 

„Das weiß ich doch. Du bist nicht noch einmal entschuldigen, hörst du?“, hakte Ayumi nach und die Kleine nickte in ihren Armen. Sie zitterte leicht, doch Ayumi konnte sie schnell beruhigen.
 

Tea und Tristan sahen sich schweigend an.
 

Dass sich Joeys Tochter so inbrünstig entschuldigte, verwunderte die Zwei.
 

Jedenfalls waren sie sich sicher, dass Joey sie nicht so erzogen hatte, also war es wohl die Mutter.
 

Doch alles, was sie über die Mutter wussten, wussten sie aus der Klatschpresse, als sie mit Jay verheiratet gewesen war und sie nicht wussten, dass das Joey war.
 

Die Scheidung war ein einziger Rosenkrieg gewesen, in dem auch Josy in eine Rolle spielte wegen Sorgerecht und ähnlicher Dinge.
 

Andererseits wussten sie natürlich auch nicht, was davon wahr war und was nicht.
 

Die Beiden schauten zum Rest, der auch nur schweigend daneben stand und sich die Szene anschaute.
 

„Seid ihr mit den Zelten fertig?“, wollte Josy wissen und die Erwachsenen nickten.
 

„Toll! Dann kann ich ja jetzt mit Yami, Hiroshi und Mama Feuerholz sammeln gehen!“, rief sie, schnappte sich Hiroshi und Yami an der Hand und wuselte mit den Beiden schon mal vor.
 

„Wir sind gleich wieder da“, meinte Ayumi noch lächelnd und ging hinterher.
 

Verwirrt, warum Josy unbedingt Yami dabei haben wollte, zuckten die anderen mit den Achseln und setzten sich im Kreis um die Stelle, wo sie das Feuer machen wollten.
 

„Wie war das eigentlich mit Josys Mutter?“, wollte Ishizu plötzlich wissen und die drei Bandmitglieder schauten sich einen Moment lang an.
 

Schlussendlich war es Kiyoshi, der das Wort ergriff:
 

„Am Anfang waren sie ein glückliches Paar und es schien, als wäre die Beziehung für die Ewigkeit bestimmt. Sie heirateten und Kazumi wurde schwanger. Josy war ein absolutes Wunschkind, doch nach der Geburt veränderte sich Kazumi. Wir wissen nicht, womit sie zu kämpfen hatte, da Josy ein sehr ruhiges Baby war und Joey sich sehr um sie kümmerte, um Kazumi zu entlasten. Doch die Veränderungen wurden immer schlimmer, Kazumi stritt oft wegen Kleinigkeiten mit Joey. Er versuchte lange die Beziehung aufrecht zu erhalten und Josy somit ein Leben mit Mutter und Vater zu ermöglichen. Doch als die haltlosen Anschuldigungen immer schlimmer wurden, zog Joey die Notbremse und trennte sich von Kazumi. Aber Kazumi wollte sich nicht einfach scheiden lassen, sie wollte Geld und zwar viel Geld. Wie ihr aus den Medien sicherlich wisst, landete das Ganze schließlich vor Gericht. Am meisten darunter gelitten hat wohl Josy. Sie lag nächtelang in ihrem Bett und weinte, wenn sie hörte, dass ihre Eltern sich wieder stritten. Auch wenn Joey immer versucht hatte, Josy davon fern zu halten. Deswegen hat sie sich eben auch so entschuldigt. Kazumi hat sie für einige Dinge verantwortlich gemacht und Josy somit sehr unter Druck gesetzt. Das Kind war 4 Jahre alt… Nachdem der ganze Stress vorbei war und Kazumi weg, machten Joey, Josy und wir einen Urlaub. 4 Wochen einfach mal weg sein, die Kleine und unseren Sänger wieder auf den rechten Pfad bringen war die Devise. Als wir wieder da waren, suchte Joey sofort eine Haushaltshilfe, die sich mit um Josy kümmern würde, da er nicht wollte, dass sie ohne Mutter aufwuchs. Und wie ihr seht, ist das sehr gut gegangen.“
 

„Oh Mann… Das klingt ja echt übel…“, murmelte Tristan und seufzte.
 

Wenn er daran dachte, dass er all die Jahre nichts davon wusste… Wenn sie sich E-Mails geschrieben, gechattet oder telefoniert hatten, hatte er nie etwas davon erzählt.
 

Auch Yugi schien unzufrieden, denn auch ihm gegenüber hatte sein bester Freund nie etwas erwähnt. Er fand es schade, dass die Vertrauensbasis zwischen ihnen anscheinend nicht stark genug war, dass er ihm so etwas wichtiges erzählte.
 

Ryu schien die Gedanken der anderen genau zu kennen und räusperte sich, sodass alle ihn ansahen.
 

„Ich kann mir vorstellen, was ihr grade denkt. Und ich weiß, dass ihr ihn da gerade zu Unrecht beschuldigt. Das hat in diesem Fall nichts mit Vertrauen zu tun, er hat uns jeden Tag gesagt, dass er gerne mit euch reden würde. Doch es war sein ganz großer Traum, als „Jay“ hier nach Domino zu kommen und euch mit einem Konzert zu überraschen. Und da er sich sonst verraten hätte, beschloss er, mit euch nicht darüber zu reden.“
 

Stillschweigend nickte der Rest, wussten nicht so recht, ob Joey da nicht seine Prioritäten überdenken sollte.
 

Ruhe herrschte und alle hingen ihren Gedanken nach.

Schlagzeilen

So und noch ein neues Kappi xD Bin grade in Fahrt xD~
 


 

Seto wachte am nächsten Morgen durch die ersten Sonnenstrahlen auf und leise grummelnd öffnete er die Augen. Das Zwitschern der Vögel ließ ihn endgültig wach werden und Kaiba seufzte.
 

Joey lag eng an ihn gekuschelt da, eine Hand auf Setos Oberkörper gelegt und lächelte recht selig. Da die Sonne Joey anstrahlte, hatte er fast engelsgleiche Gesichtszüge und Kaiba lächelte ganz leicht.
 

Er strich seinem Hündchen eine Strähne aus dem Gesicht und streichelte ihm sanft über die Wange.
 

Wovon er wohl grade träumt? Bestimmt nicht von diesem Tanaka…
 

Wut kochte in ihm hoch, als er diesen Namen in Gedanken aussprach und er dachte an das Treffen heute Abend, wenn er 30% seines Gewinns in Zukunft abschreiben konnte.
 

Ich kann es noch immer nicht fassen! Diese Dreistigkeit, Mokuba und Serenity zu entführen… MIR, Seto Kaiba, vor zu schreiben, wem ich mein hart erarbeitetes Geld geben muss! Die wissen ja noch gar nicht, was auf sie zukommt… Ich werde den gesamten Laden hochgehen lassen und das mit Genuss!
 

Kaiba ballte die Faust und seine Augen verengten sich. Wenn das vorbei war, würde sich niemand mehr trauen, irgendetwas gegen ihn zu tun.
 

Aber soweit musste er erst einmal kommen.
 

Vorsichtig und ohne Joey zu wecken stand er auf und schlenderte ins Bad. Er brauchte jetzt eine eiskalte Dusche, um wieder runter zu kommen.
 

Als er plötzlich das kalte Wasser spürte, atmete er tief ein. Doch schon nach kurzer Zeit entspannte er sich, genoss die Gleichmäßigkeit, mit der die Wasserstrahlen auf ihn runter prasselten.
 

Wieder kreiste diese eine Zahl durch seinen Kopf: 30%.
 

Shinichi Tanaka und seine Leute hatten ja noch keine Ahnung, was ihnen da blühte!
 

Voller Hass schlug er mit der Faust gegen die Badezimmerfliesen und knurrte, als er einen Schmerz in seiner Hand spürte.
 

Kaiba ignorierte diesen und angelte sich ein Handtuch, um sich ab zu trocknen.
 

Als er das erledigt hatte, zog er sich im Schlafzimmer an und sah, dass Joey noch immer friedlich schlief.
 

Wenn er wüsste, was mit Mokuba und Serenity ist, wäre er nicht hier…
 

Seto seufzte.
 

Ihm war klar, was dann los wäre. Joey würde sich tierisch aufregen und Hals über Kopf losstürmen, um die Beiden zu suchen und zu befreien.
 

Und da Joey dann keine Chance hatte und Seto noch keine Beerdigung planen wollte, verriet er Joey nichts. Auch wenn er wusste, dass sein Hündchen ihn dafür vielleicht hassen würde.
 

Aber eines Tages würde er es verstehen, da war er sich recht sicher.
 

Kaiba entschied sich dazu, Frühstück zu machen und ging runter in die Küche. Schließlich musste er feststellen, dass bis auf Brötchen alles da war, was man für ein gutes Frühstück brauchte.
 

Wundern tat es ihn nicht, dafür aß Joey schon immer viel zu gern.
 

Erstaunlich, dass er seine Figur hält, so wie er immer isst…, schoss es Seto durch den Kopf, zog dann seinen Mantel an und ging raus.
 

Der Bäcker war eine gute viertel Stunde Fußmarsch entfernt. Eigentlich hätte er auch zu einem anderen gehen können, aber das war sein Standardladen, wo es immer gute Qualität gab. Außerdem tat ihm ein kleiner Spaziergang auch nicht schlecht.
 

Auch wenn die anderen Leute ihn so komisch ansahen und hinter vorgehaltener Hand tuschelten.
 

Was die wohl wieder haben? Sonst trauen die sich das doch während meiner Anwesenheit auch nicht…
 

Also mussten die schon einen triftigen Grund haben.
 

Kaiba las diesen Grund, als er auf die Schlagzeilen der Tagespresse sah, die vor seinem Bäcker auslagen.
 

„Das Liebespaar des Jahres: Seto Kaiba und Jay!“
 

„PR oder große Liebe!? Kaiba und Jay!“
 

„Legalisierung der homosexuellen Ehe auch in Japan!? Kaiba und Jay brechen mit der Gesellschaft!“
 

Seine Augen verengten sich gefährlich.
 

Die Dreistigkeit Tanakas ging in seinen Augen viel zu weit. Dass er die Bilder des Vergnügungsparkausflugs an die Presse verkauft hatte, war unglaublich!
 

Bestimmt haben ihn die Fotos reich gemacht… Verdammt, als hätte ich nicht schon genug Probleme!
 

Grummelnd griff er sich wie jeden Morgen seine Tageszeitung, auf der natürlich auch von ihm und Jay berichtet wurde und kaufte noch 4 Brötchen.
 

Dann trat er wieder den Weg Richtung Joeys Ferienhaus an. Die Blicke der anderen ignorierte er gekonnt. Sollten die sich doch den Mund fusselig reden!
 

Wie ihn diese Gesellschaft ankotzte. Immer nur anderen hinterher spionieren, sich bloß nicht mit den eigenen Problemen und Fehlern auseinander setzen.
 

Wahrscheinlich hatte er auch deswegen Joey für sich entdeckt. Er ging hart mit sich ins Gericht, um sich selbst klar kommen zu können und das mochte er an ihm.
 

Als er in die Straße einbog, konnte er schon Joeys laute Stimme hören und als er näher kam, sah er eine Meute sensationsgeiler Reporter vor der Haustür stehen.
 

Joey stand in Jeans und T-Shirt da und fuchtelte mit seinen Armen rum.
 

Wie es schien, war er ziemlich in Rage. Doch daran konnte er jetzt auch nichts ändern, denn er konnte da jetzt hingehen.
 

Dann waren die Gerüchte bestätigt, doch wenn man sie nicht zusammen sah, ließen sie sich vielleicht wieder aus der Welt schaffen.
 

Mit gemischten Gefühlen schlenderte Seto ein paar Straßen weiter und rief dann Roland an, der ihn abholte.
 

„Mr. Kaiba, es ist schrecklich. Überall nur noch Reporter, die wissen wollen, ob Sie eine Beziehung zu Jay haben. Was sollen wir tun?“
 

„Das, was wir am besten können, Roland. Die Reporter rausschmeißen und arbeiten.“
 

Kaibas Stimme klang kalt wie zu seinen besten Zeiten und Roland schien ein wenig verwundert deswegen, nickte aber nur.
 

„In mein Büro, Roland“, befahl Seto und griff sich seinen Aktenkoffer, den Roland vorsorglich auf die Rückbank gelegt hatte.
 

„Jawohl, Mr. Kaiba!“, antwortete sein Bediensteter und lenkte den Wagen Richtung Kaiba Corporation.
 

Ich kann mir schon vorstellen, warum Tanaka das gemacht hat. Die nächsten Wochen stehen Joey und ich unter öffentlicher Beobachtung. Wenn Mokuba und Serenity frei sind, können wir uns nicht aussprechen, weil ich ihn belogen habe und seinen Laden hochgehen lassen kann ich auch nicht. Dieser Drecksack…
 

Doch das Ganze hatte auch seine Vorteile. Er würde jetzt mal wieder richtig arbeiten und seinen Laden wieder auf Vordermann bringen. Das hatte er die letzte Zeit nämlich vernachlässigt und auch wenn Kanaye eine gute Arbeit ablieferte, so konnte er jetzt wieder selbst die Geschicke leiten und das war ein beruhigendes Gefühl.
 

Als sie an der Kaiba Corp vorbei fuhren, sah er am Haupteingang den Sicherheitsdienst, der die Reporter gerade rausschmiss.
 

Dieser Anblick war wirklich eine Wohltat!
 

Dennoch ließen sich die Gerüchte am besten ausräumen, wenn zumindest einer von uns eine Frau hat. Auch wenn sie im ersten Augenblick schreiben würden, dass sie betrogen würde, so würde das die Sache mit der Zeit doch einfacher machen.
 

Na toll! Jetzt konnte er sich um dieses lästige Thema auch noch kümmern!
 

Großartig, ehrlich!
 

Genervt stieg Seto aus, kaum, dass Roland den Wagen geparkt hatte. Wenigstens der Weg zur Tiefgarage war nicht besetzt worden. Das hätte er diesen sensationsgeilen Typen auch zugetraut.
 

Zielsicher stolzierte er zum Fahrstuhl und fuhr nach ganz oben in sein Büro.

Ein ungutes Gefühl

Weiter gehts ^.^
 


 

Joey seufzte mehr als entnervt, als es unten geklingelt wurde.
 

Es war gerademal kurz nach 8 Uhr und ihn um diese Uhrzeit zu wecken, war eine gefährliche Sache. Erst recht, wenn man Reporter von Beruf war.
 

Und irgendwie rechnete er genau mit dieser Berufsgruppe.
 

Grummelnd zog er sich schnell etwas an und schlenderte nach unten.
 

Kaum hatte er die Tür geöffnet, schon sah er nur noch Blitzgewitter und spürte ein Mikrofon unter der Nase.
 

Jetzt bloß nicht ausflippen!
 

Innerlich seufzend und fluchend setzte er sein charmantes Profilächeln auf.
 

„Was gibt es?“, fragte er höflich und eine Reporterin drängte sich nach vorne. Sie erinnerte ihn irgendwie an Mai. Die war genauso selbstbewusst und preschte immer gern nach vorn, egal was da kam.
 

„Es sind Bilder aufgetaucht, wo sie sich mit Seto Kaiba küssen auf dem Vergnügungspark. Läuft da etwas zwischen ihnen!?“, wollte sie gierig wissen und für einen kurzen Moment war Joey soweit, seine Beherrschung zu verlieren.
 

Hatte dieser Tanaka die Bilder also doch an die Presse verkauft!
 

Bestimmt hatte er das schon, bevor er mich anrief. Dieser Arsch…
 

„Nein, zwischen Seto Kaiba und mir läuft nichts“, sagte er ruhig und schaute die wilde Meute an.
 

Das war das einzige, was er an dem Ruhm so abartig fand. Wie sie nach Schlagzeilen suchten, sich daran aufgeilten, wenn ein Promi Fehler machte und sich dadurch auch nur als Mensch kennzeichnete.
 

Tja, in den Augen eines jeden Menschen ist der Promi unnah- und unfehlbar. Leider eine totale Fehleinschätzung. Aber da der Mensch nach Perfektion strebt, wird er nicht akzeptieren, dass es keine Perfektion gibt. Auch wird er von Neid zerfressen, der andere Grund, warum Promis immer so leiden müssen.
 

Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen und er widmete sich wieder der reporterschar, die er schnellstmöglich los werden wollte.
 

„Die Bilder sprechen da aber eine andere Sprache. Immerhin küssen sie sich“, rief ein anderer und Joey zwang sich dazu, ruhig zu bleiben.
 

„Schonmal mit Photoshop gearbeitet!?“, fragte er bissig und bemerkte den einen Pressefuzzi, der überlegen grinste.
 

Verdammt, er war dabei, sich der Wut hin zu geben! Das konnte er sich nicht erlauben und er gönnte es diesen Idioten auch nicht.
 

„Sie bestreiten also, eine Beziehung zu Seto Kaiba zu haben?“, hakte ein Reporter nach und Joey nickte.
 

„Ja, genau das. Nach meiner letzten Beziehung habe ich nicht das Verlangen, schon wieder eine an zu fangen…“, sagte er und zu seiner Überraschung schien der Reporterhaufen mit der Antwort zufrieden zu sein.
 

Nach der kurzen Androhung, dass man wieder zu ihm kommen würde, wenn es neue Gerüchte gab, verzogen sie sich und Joey seufzte.
 

Er schloss die Haustür wieder und setzte sich in die Küche. Eigentlich hatte er frühstücken wollen, doch jetzt hatte er keinen Hunger mehr. Außerdem hätte er die Brötchen noch kaufen müssen.
 

Seto hingegen hatte wohl vorsichtshalber schon reiß aus genommen. Wahrscheinlich hatte er das geahnt.
 

Dennoch interessierte es ihn, was genau für Gerüchte da in der Welt waren und so verkleidete er sich, damit er sich in der Stadt blicken lassen konnte und studierte die Zeitungen.
 

Entsetzt musste er feststellen, dass eine Schlagzeile schlimmer war als die andere und geschlagen seufzte er.
 

Das durfte doch nicht wahr sein!
 

Also Treffen mit Seto kann ich die nächste Zeit vergessen. Das kriegen die doch schneller mit, als man „Jay“ sagen kann. Verdammt, ich will, dass diese Reporter endlich Ruhe geben. Das ist das einzige, was wirklich ankotzt.
 

Schweigend und in sich gekehrt trottete Joey weiter durch Domino und mit einem Mal kam ihm die Stadt so kalt, so einsam vor, dass er leicht zitterte.
 

Heute war der erste Tag, an dem sich der Herbst ankündigte und er mit einer Jacke draußen war.
 

Irgendwie passte das zu seiner Stimmung…
 

Die war auch kühl.
 

Obwohl er von vielen Leuten umgeben war, die hier auch längs gingen, war er doch ganz allein und gerade konnte er nicht einmal Seto aufsuchen, um diese Einsamkeit wenigstens für kurze Zeit zu lindern.
 

Außerdem gab es da noch dieses Gefühl, dass etwas mit Serenity und Mokuba nicht stimmte…
 

Er war sich nicht sicher, doch für gewöhnlich täuschte ihn sein Gefühl nicht.
 

Aber andererseits: Warum sollte Seto ihn anlügen?
 

Er würde ihm doch auch sofort Bescheid sagen, wenn mit Mokuba etwas stimmte.
 

Würde ich das? Wenn er einfach weg wäre, weil ihn jemand entführt hat oder so, würde ich der Sache auch erst mal allein auf den Grund gehen.
 

Das ungute Gefühl setzte sich bei dem Gedanken in seinem Magen fest und ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.
 

Aber ehrlich mal… Warum sollten die Beiden entführt werden?
 

Ihm fielen 1000 Gründe ein und seine Gesichtsfarbe wurde unnatürlich blass.
 

Seto hat eine starke Firma. Wenn sie Mokuba und Serenity entführen, wird er angreifbar. Wenn sie es auf mich abgesehen hätten, könnten sie mich genauso angreifbar machen. Schließlich bin ich mittlerweile kein armer Straßenschlucker mehr. Verdammt, es gäbe so viele Gründe, die Beiden zu entführen…
 

Doch ganz ruhig. Mokuba und Serenity waren in Kyoto, machten einen Kurztrip und ihnen ging es sicherlich bestens.
 

Ganz im Gegensatz zu ihm.
 

Er wollte Seto sehen und das am besten jetzt.
 

Doch würde das wohl die nächsten Wochen schwierig werden. Allein schon der Gedanke versaute ihm den Tag.
 

Und als wenn das nicht schon genug war, klingelte auch schon sein Handy.
 

Mit einer Vorahnung fischte er es aus seiner Jackentasche und tatsächlich bestätigte sich seine Vermutung.
 

Es war der Manager, der da wahrscheinlich halb verzweifelt, halb tobend über den Schlagzeilen hing.
 

Joey konnte ihn ja verstehen, schließlich war schlecht Publicity nicht gerade das, was er gebrauchen konnte. Erst recht nach dem Rosenkrieg, den er mit Kazumi gehabt hatte.
 

Und für Setos Firma war das wohl auch nicht gerade die richtige Werbung.
 

Wie es ihm wohl geht? Er hat sie bestimmt auch schon gelesen… Und die Reporter haben bestimmt auch schon versucht, zu ihm vor zu dringen…
 

Seufzend wich er in Gedanken vom Telefonat ab und erst als er ein lautes „Joseph!“ hörte, wachte er wieder auf und besprach die weiteren Schritte mit seinem Manager.
 

Nach dem Gespräch stand er vor der Kaiba Corp und er schaute nach oben. In der obersten Etage war wahrscheinlich gerade sein Schatz mit der Arbeit beschäftigt und unfähigen Angestellten, die ihm drohten, den letzten Nerv zu rauben.
 

Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen, aber dann war es auch schon wieder weg und er wandte den Blick ab.
 

Langsam schlenderte er weiter, entschloss sich dazu, noch einen ausgedehnten Spaziergang zu machen, um so den Kopf vielleicht wieder ein wenig freier zu kriegen.

Endgültige Trennung?

So, jetzt wird es langsam richtig spannend zwischen Joey und Seto ^.^
 

Viel Spaß beim Lesen ^.^
 


 

„Mr. Kaiba. Schön, Sie wieder zu sehen“, sagte Shinichi höflich und mit einer Geste bot er dem Firmenchef einen Sitzplatz an.
 

Da er nicht damit rechnete, irgendwelche Höflichkeiten von Kaiba zu bekommen, schenkte er sich das Hände schütteln gleich.
 

In den eisblauen Augen konnte er sehen, wie angepisst dieser war und er schien da auch gar keinen Hehl draus machen zu wollen.
 

Also funktionierte sein Plan bisher perfekt. Sehr gut.
 

„Und haben Sie sich Gedanken über unser Gespräch gemacht?“, wollte Shinichi wissen und trank einen Schluck seines Drinks.
 

„Sie bekommen ihre 30%. Unter der Bedingung, dass-“
 

Weiter kam Kaiba nicht, denn Tanaka schnitt ihm mit eiskalter Stimme das Wort ab.
 

„Sie sind nicht in der Stellung, Forderungen zu stellen, Kaiba. Außer, Sie wollen, dass ihr kleiner Bruder doch noch eine Weile mein Gast bleibt…“
 

Kaiba schwieg angespannt.
 

„Ich weiß, dass Sie normalerweise nicht derjenige sind, der die Forderungen anderer erfüllt, aber in diesem Fall sollten Sie sich daran gewöhnen.“
 

Seto beugte sich etwas vor, sodass Shinichi es ihm gleich tat und lauschte der Stimme des CEO, die leise, aber bedrohlich klang.
 

„Niemals.“
 

Mehr sagte Kaiba auch nicht mehr, stand auf und machte Anstalten wieder raus zu gehen.
 

Shinichi stand ebenfalls auf und schlenderte hinter ihm her. Seto bemerkte das, da war er sich sicher, auch wenn er ihn ignorierte.
 

Als Kaiba in seinen Ferrari gestiegen war und den Motor startete, hatte Shinichi die Fahrertür erreicht und Seto ließ die Scheibe herunterfahren.
 

„Was ist denn noch?“, wollte er gereizt wissen und schaute den Yakuza Chef an.
 

„Hier, meine Kontaktdaten. Ach ja, Serenity müsste mittlerweile bei ihrem Bruder sein und Mokuba bei Roland, ihrem treuen Bediensteten.“
 

Mit diesen Worten verabschiedete sich Shinichi und Seto hielt den Zettel in der Hand, den der Typ ihm gegeben hatte.
 

Darauf waren Konto- und Bankverbindung. Zähneknirschend ließ er den Zettel in seiner Mantelinnentasche verschwinden und als Shinichi über den Parkplatz schlenderte mit einer Arroganz, die nicht mal er an den Tag legte, spielte er für kurze Zeit mit dem Gedanken, ihn einfach zu überfahren.
 

Doch Mord wäre nun die schlechteste Publicity überhaupt, außerdem konnte er das Mokuba nicht antun.
 

Und der wichtigste Grund: Er würde sich nicht auf sein Niveau herablassen!
 

Er würde ihn seriös hinter Gittern bringen.
 

Während der Fahrt klingelte sein Privathandy und er wusste genau, wer ihn anrief um diese Uhrzeit.
 

Da er sich auf ein Donnerwetter gefasst machte, fuhr er vorsichtshalber rechts an, denn er wollte keinen Unfall bauen.
 

Er holte sein Handy raus und ging ran, ohne auf’s Display zu gucken.
 

„Was fällt dir eigentlich ein, mich zu belügen!? Ich habe dir vertraut, verdammt nochmal! Wie sollen wir denn eine Beziehung führen, wenn du nicht ehrlich zu mir bist???“, hörte er Joeys verletzte und wütende Stimme.
 

Er würde nicht dagegen argumentieren, wie er es sonst immer getan hatte. Wenn er diese Liebe wieder haben wollte, dann musste er sich zusammenreißen.
 

Außerdem hatte Joey nicht ganz so Unrecht, wie er es vielleicht gerne gehabt hätte.
 

Zumal er wohl mit dieser Kazumi genug durch gemacht hatte…
 

„Joey, lass uns bitte reden…“, sagte Seto ruhig, doch das war Joey egal.
 

„Es gibt kein zurzeit kein „uns“ oder „wir“. Das hast du dir verspielt! Aber passt ja gerade recht bei den Gerüchten, dann wird uns bald wenigstens jeder glauben, dass da nichts läuft. Ich weiß nicht, wie es weitergeht, aber ich will dich die nächste Zeit nicht sehen. Tuut. Tuut.“
 

Joey hatte aufgelegt und seufzend schaute Kaiba sein Handy an.
 

Jetzt war er also wieder allein. Allein, weil er versucht hatte, Joey zu beschützen.
 

Das war doch nicht fair!
 

Wütend schmiss er sein Handy auf den Beifahrersitz, lehnte sich zurück und legte einen Unterarm über seine Augen.
 

Ihm war nach Heulen zu Mute. Und das war schon das zweite Mal in so kurzer Zeit. Davor hatte er das letzte Mal geweint, als Mokuba und er ins Heim gehen sollten.
 

Doch er riss sich zusammen, wollte nach Hause fahren und sehen, wie es Mokuba ging.
 

Also fuhr er wieder weiter.
 

Serenity konnte es nicht glauben, als ein Mann sie mitnahm und tatsächlich Richtung Joeys Ferienhaus fuhr. Also hielt dieser Shinichi doch sein Versprechen und sie würde bald wieder zu Hause sein!
 

Froh darüber lächelte sie selig vor sich hin.
 

Sie war nur glücklich, dass man ihr nichts angetan hatte, wie man es so aus den Yakuza Filmen kannte, wenn die Leute gefoltert wurden oder so.
 

Das hätte sie nicht ausgehalten.
 

Kaum dass sie angehalten hatten, stieg Serenity aus und hörte nur noch die Reifen quietschen, als der Mann wieder weg fuhr.
 

Schnell lief sie zur Haustür und klingelte wie wild, als ein genervter Joey die Tür öffnete und sofort fiel sie ihm um den Hals.
 

„Bin ich froh, dich wieder zu sehen“, murmelte sie, kuschelte sich ganz eng an ihren Bruder und sah seine Verwunderung gar nicht.
 

„Aber was ist denn los? Naja, komm erst einmal rein…“, meinte er ruhig und brachte Serenity ins Wohnzimmer.
 

„Ich war entführt worden! Zusammen mit Mokuba, aber was mit ihm ist, weiß ich nicht. So ein Mann sagte zwar, dass es Mokuba gut ginge, aber ich glaub denen kein Wort! Die Yakuza war das. Aber ich weiß gar nicht, was die wollten. Doch mir geht es soweit gut, sie haben mich nicht verletzt oder so“, plapperte sie wild hin und her und Joey musste die Informationen zunähst ordnen.
 

Schließlich kam dabei raus, dass sein ungutes Gefühl vom Mittag ihn keinesfalls getrogen hatte und das machte ihn rasend, denn gleichzeitig bedeutete das, dass sein Freund ihn angelogen hatte!
 

Sofort krallte er sich sein Handy und rief bei Seto an, um ihm die Leviten zu lesen, was er auch gleich in die Tat umsetzte.
 

Nach dem Gespräch kümmerte sich Joey um seine kleine Schwester, beruhigte sie, machte ihr kurz was zu essen, als das Handy erneut klingelte.
 

Erst wollte Joey es ausstellen, doch die Telefonnummer verriet ihm, dass Mokuba anrief und selbst ran zu gehen, reichte er das Handy an seine Kleine weiter, die nach oben ging und dort telefonierte.
 

Seufzend rieb sich Joey über die Augen, als er allein in der Küche war und versuchte die Tränen vehement zu unterdrücken, doch es gelang ihm vorne und hinten nicht.
 

Er hätte es nicht für möglich gehalten, dass Seto ihn anlog und dann auch noch bei so einer ernsten Situation!
 

Leise schluchzte er vor sich hin, sank auf die Knie vor dem Herd und versuchte zur Ruhe zu kommen, doch das bekam er erst hin, als Serenity wieder kam und ihn beruhigte.
 

Sie strich ihm über den Rücken, redete mit ihrer engelsgleichen Stimme zu ihm und nach einiger Zeit versiegten die Tränen.
 

Das Essen war mittlerweile verkohlt und Serenity bestellte sich etwas bei einem Lieferanten.
 

Das war die beste Lösung gerade und sie kümmerte sich weiterhin liebevoll um ihren Bruder.
 

Dabei wollte dieser sich doch um seine Schwester kümmern! Schließlich war sie entführt worden und nicht er…
 

Aber wie er sich eingestehen musste, konnte er seiner kleinen Schwester gerade keine große Hilfe sein, dafür nahm ihn die Sache mit Seto zu sehr mit.

Ausgebrannt

So und noch eins xD Bin grade in Fahrt xD
 


 

Seto lenkte den Wagen in die Auffahrt der Villa, als er an der Haustür auch schon Mokuba entdeckte. Er stellte den Wagen einfach ab, stieg aus und lief den Rest des Weges. Auch Mokuba rannte seinem Bruder entgegen und glücklich umarmten sich die beiden.
 

„Ich hatte solche Angst…“, murmelte Seto und drückte seinen Bruder fest.
 

„Ist auch alles in Ordnung bei dir? Haben sie dir etwas angetan?“, wollte Kaiba weiter wissen und Mokuba lächelte leicht.
 

„Es ist alles in Ordnung, großer Bruder. Und Serenity geht es Gott sei Dank auch gut. Ich habe gerade bei ihr angerufen… Aber stimmt es, dass du Joey das alles verschwiegen hast mit der Entführung?“, hakte Mokuba nach und Setos Augen veränderten sich.
 

Mokuba sah Gewissensbisse, Trauer, einen Anflug von Verzweiflung und Erschöpfung in ihnen.
 

„Lass uns reingehen, dann reden wir weiter?“, fragte Kaiba und Moki nickte.
 

Es schien, als müsste er seinem Bruder mal wieder ordentlich den Kopf waschen, damit dieser die richtige Entscheidung fiel.
 

Gemeinsam gingen sie wieder rein, während Roland nach draußen ging, um den Wagen ordentlich zu parken, schließlich konnte der nicht einfach mitten in der Auffahrt stehen.
 

Da außer Roland schon alle Feierabend gemacht hatten, war es sehr ruhig in der Villa. Etwas zu ruhig, wie Seto fand und er erinnerte sich an den Tag nach dem Konzert von „Jay“, wo hier der gesamte Kindergartentrupp verteilt rumgelegen hatte.
 

„Warum hast du es ihm nicht gesagt?“
 

Da Seto stehen geblieben war, um ins Wohnzimmer zu starren, hatte sich Moki jetzt gegenüber von ihm hingestellt, versperrte ihm so die Sicht aufs Wohnzimmer ein wenig und Kaiba kehrte allmählich wieder ins Diesseits zurück.
 

„Ich wollte nicht, dass er sich in Gefahr begibt. Ich kenne diesen blonden Chaoten doch. Sobald er es erfahren hätte, wäre er los gestürmt. Aber die Yakuza ist kein einfacher Gegner. Die hätten Joey einfach abgeknallt. Das konnte ich nicht zulassen…“, murmelte Seto erschöpft und sah Mokuba in die Augen.
 

„Das verstehe ich ja. Aber du musst jetzt mit ihm reden… Sonst hast du ihn für immer verloren.“
 

„Das habe ich schon. Er hat mich eben angerufen. Er will mich nicht mehr sehen. Vielleicht ist das auch wirklich das Beste für alle.“
 

„Jetzt hör doch mit diesem Gelaber auf, Mann…“, meinte Mokuba völlig entnervt und verdrehte die Augen.
 

„Hast du dir gerade mal selbst zugehört? Ich dachte, du liebst Joey. Wo ist der Seto, der kämpft? Du lässt doch sonst nichts los, was du haben willst…“, redete Moki weiter und sah seit langer Zeit mal wieder einen bösen Blick, der ihm gewidmet war.
 

„Mokuba, ich habe zurzeit genug Probleme. Die Firma läuft nicht optimal, die Yakuza will 30% meiner Gewinne, außerdem haben die Bilder von Joey und mir veröffentlicht, was in der Gesellschaft gar nicht gut ankommt, was wiederum zu Problemen mit Geschäftspartnern führt und ich habe mir sehr große Sorgen um Serenity und dich gemacht, sodass ich die letzten Nächte eh fast kein Auge zu bekommen habe. Mir war klar, dass Joey sich von mir abwendet und ich denke, es ist gut, wenn wir beide Mal die Gelegenheit haben, zur Ruhe zu kommen.“
 

Seto war jetzt nicht in der Laune, weiter zu diskutieren und entzog sich dem weiteren Gespräch, indem er nach oben ging in sein Zimmer, um sich dort hin zu legen und aus zu ruhen.
 

Er brauchte endlich Schlaf, sonst würde er nicht mehr lange durchhalten, außerdem musste er alles erst einmal wieder auf die Reihe bekommen, sonst konnte er sich gleich vergessen.
 

Auch wenn er sich nur selten Gesprächen entzog, so war das in diesem Fall in seinen Augen die beste Entscheidung. Denn er wollte sich auch nicht schon wieder mit Mokuba streiten, dafür liebte er ihn zu sehr.
 

Körperlich und seelisch müde legte er sich ins große Bett und glaubte noch ein ganz klein wenig Joeys Geruch wahr zu nehmen.
 

Dabei war er nur einmal hier drin…
 

Er konnte nicht ausmachen, ob es sein Wunschdenken oder Realität war, doch der Duft in seiner Nase beruhigte ihn und ließ ihn schnell einschlafen. Es war ein traumloser, tiefer Schlaf, den er so dringend nötig hatte.
 

Mokuba stand unten und seufzte leise.
 

Vielleicht war er seinen Bruder ja doch etwas zu hart angegangen. Aber er hatte so nur bezwecken wollen, dass Seto wieder kämpfte.
 

Na das ist jawohl voll nach hinten losgegangen… Naja, ich werde mich morgen bei ihm entschuldigen und dann sehen wir mal, was die nächste Zeit so bringt. Immerhin ist Joey ja auch nur noch ein paar Tage da. Dann geht er ja ins Studio, um wieder ein Album auf zu nehmen und wird auf Tour gehen. Dann können die Beiden unmöglich miteinander reden. Das muss vorher stattfinden, sonst wird das nie was mit den beiden.
 

Ihm würde schon noch was Passendes einfallen, damit die Zwei miteinander redeten und wenn er alle mit ins Boot holen musste.
 

Als Roland wieder reinkam, verabschiedete sich auch der junge Kaiba und ging in sein Bett. Auch er war erschöpft aufgrund der letzten Tage, auch wenn es ihm nicht so schlecht ging, wie er selbst vermutet hatte.
 

Wahrscheinlich weil er alles verdrängte, alle Gefühle, die mit der Entführung in Verbindung standen.
 

Außerdem musste er sich um seinen Bruder kümmern, das war auch ein gutes Mittel, um sich ab zu lenken.
 

Joey brachte Serenity ins Bett, nachdem sie gegessen hatte und wollte gerade rausgehen, als sie am Handgelenk festhielt.
 

Fragend sah er sie an und schaute in zwei sich Sorgen machende Augen, die ihm gerade so weh taten. Eigentlich müsste er sich sorgen machen um sie, doch sie hatte das anscheinend viel besser verkraftet als er erwartet hatte.
 

Und statt ihr Ruhe zu gönnen, machte sie sich Gedanken um ihn, weil er sich mit Seto gestritten hatte.
 

„Ich bin mir sicher, dass Seto dir nichts Böses wollte. Er wollte dich beschützen… Er kennt doch deinen blonden Sturschädel. Du gehst so rücksichtslos mit dir selbst um, wenn es anderen schlecht geht…“, sagte sie ruhig und lächelte ihn leicht an.
 

„Ich…“, setzte Joey kraftvoll an, schwieg dann aber doch. Er wollte so viel sagen, doch es kam nichts über seine Lippen.
 

„Du musst nicht mit mir reden, Joey. Rede mit Seto… Er liebt dich, das weiß ich und er wollte dich nur beschützen…“, wieder holte sie noch einmal, gab ihm noch ein Küsschen auf die Stirn und legte sich dann wieder aufs Bett.
 

Schweigend nickte er lediglich und verließ dann das Zimmer.
 

Er brauchte frische Luft. Viel frische Luft.
 

In Gedanken versunken wanderte er am Strand entlang und ließ sich die ganze Situation erneut durch den Kopf gehen.
 

Hätte er anders gehandelt?
 

Spielte das denn eine Rolle?
 

Seto hatte ihn belogen, hatte ihm tagelang verschwiegen, dass seine geliebte Schwester womöglich in Lebensgefahr geschwebt hatte.
 

Was, wenn ihr etwas passiert wäre?
 

Hätte er ihm auch das verschwiegen?
 

So viele Fragen…
 

… und nicht eine einzige Antwort… Verdammt, wie soll ich ihm denn jetzt noch vertrauen? Wer weiß, was er mir noch alles verheimlichen würde…
 

Deprimiert setzte er sich in den Sand, zog die Beine an den Körper und legte den Kopf auf seine Knie.
 

So in Gedanken versunken wiegte er sich ein wenig wie ein Baby hin und her und bemerkte gar nicht, wie die Zeit verging.

Kleine Lagerfeuerrunde

Viel Spaß beim Lesen ^.^
 


 

„Wisst ihr, was ihr Joey zum Geburtstag schenken wollt?“, fragte Yugi und der Rest sah ihn schweigend an.
 

„Was schenkt man einem, der sich alles kaufen kann?“, entgegnete Yami und legte einen Arm um Yugis Hüfte.
 

Der Kleine kuschelte sich an ihn und alle überlegten.
 

„Wir hatten ja auch schon überlegt, eine Überraschung zu machen, aber so richtig eine Ahnung, was wir tun sollen, haben wir auch nicht…“, gab Hiroshi zu und Ruhe kehrte ein.
 

Jeder grübelte, was man Joey denn schenken konnte, doch eine gute Idee hatten sie nicht, bis Josy schließlich anfing zu reden:

„Bastelt doch etwas selbst. Das mache ich auch immer und Papa freut sich immer darüber. Wir könnten alle zusammen etwas basteln und es ihm schenken.“
 

Josys Augen leuchteten wie funkelnde Sterne und die Erwachsenen diskutierten jetzt ganz angeregt.
 

Joey etwas basteln?
 

Das war zwar an sich keine schlechte Idee, aber was sollten sie ihm basteln?
 

„Wie wäre es mit einem Kaiba in Lebensgröße?“, witzelte Mai und grinste breit.
 

„Gar keine schlechte Idee. Den kann er immer mit auf Tour nehmen“, erwiderte Tristan und begann auch zu grinsen.
 

Bevor das Gespräch sich zu sehr weiterentwickelte und in Erwachsenenthemen überging, aus was dieser Kaiba denn gemacht werden sollte, brach Ayumi ab.
 

Das konnten sie auch noch später diskutieren, wenn Josy schlief.
 

Verständnisvoll und leicht verlegen stimmte der Rest zu, während Josy sich nur fragend umsah.
 

Wieder so eine Erwachsenengeschichte!
 

Wie sie so was hasste. Und nachfragen brauchte sie auch nicht, da kam nur wieder die Antwort, dass sie zu klein dafür war. Dabei war sie schon 6 Jahre alt!
 

Grummelnd wuselte sie in ihr Zelt und verbarrikadierte sich darin.
 

„Ganz der Vater“, meinte Marik und alle lachten.
 

Ja, Josy kam wirklich ganz nach ihrem Vater und das war schon sehr süß zu beobachten.
 

Sie unterhielten sich noch lange, sprachen über ihre Vergangenheiten, um sich besser kennen zu lernen und es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre. Auch entdeckten sie viele Gemeinsamkeiten und Joeys Band beschloss, dass sie Joey öfters nach Domino begleiten würden.
 

Es war schon mitten in der Nacht, als plötzlich Josy aufwachte und nach draußen kletterte, wo die Erwachsenen noch am Lagerfeuer saßen und quatschten.
 

Ungesehen wuselte sie leise und vorsichtig zu Ayumi und kuschelte sich ganz eng an sie.
 

„Hey, was ist denn los mit dir?“, wollte sie wissen und die anderen sahen, dass Josy zitterte.
 

Besorgt schauten sie sie an und Ayumi streichelte der Kleinen über den Rücken.
 

„Wir müssen nach Hause. Papa geht es nicht gut. Ich spür das, ihm geht es ganz schlecht…“, murmelte sie in Ayumis T-Shirt und das Dienstmädchen schaute die anderen an, die verwunderte Blicke tauschten.
 

„Wenn du möchtest, kannst du ihn anrufen. Dann kannst du ja nachfragen, ob alles in Ordnung ist…“, schlug Yami vor und holte sein Handy aus seiner Jackentasche.
 

Josy nickte leicht und sah, wie Yami das einmal rumgab, bis es bei Ayumi angekommen war. Sie wählte kurz die Nummer und reichte es dann Josy, die ein Freizeichen hörte.
 

Kurze Zeit später nahm Serenity ab und Josy setzte sich ordentlich hin. Eine Angewohnheit von ihr, wenn am anderen Ende abgenommen wurde.
 

„Hier Josy, ist Papa da, Tante Serenity?“, fragte sie und anhand ihres Mienenspiels wussten die anderen, dass das nicht der Fall war.
 

Bestimmt war er bei Kaiba, da waren sich die anderen einig.
 

Und wahrscheinlich ging es Beiden bestens.
 

„… Okay, danke, Tante Serenity. Bis bald“, meinte sie und gab Ayumi das Handy zurück. Schnell verkrümelte sie sich wieder in ihrem Zelt, während Ayumi feststellte, dass keine der beiden Mädels aufgelegt hatte.
 

„Serenity? Hier Ayumi… Ist alles in Ordnung bei euch? … Hm? … Okay, ja, ich verstehe. Ich sag den anderen Bescheid… Danke, dass du Josy nichts gesagt hast… Ja, ist gut, bis bald“, meinte Ayumi und legte seufzend auf.
 

Sie reichte das Handy wieder zurück und schaute die anderen ernst an.
 

Sie bedeutete ihnen, näher heran zu kommen, damit sie leiser sprechen konnte. Sie wollte nicht, dass Josy das hörte.
 

So rutschten alle nah beisammen und lauschten Ayumis freundlicher, aber ernsten Stimme:
 

„Joey hat sich von Kaiba getrennt.“
 

„Was?“, murmelte Tea überrascht.
 

Alle waren von dieser Nachricht überrumpelt und Ayumi hob die Hand, damit wieder Ruhe einkehrte.
 

„Er hat sich getrennt, weil Kaiba ihm verschwieg, dass die Yakuza Mokuba und Serenity entführt hatte. ABER keine Sorge, den Beiden geht es gut.“
 

„Na Gott sei Dank“, nuschelte Mai und hielt sich die Hand vor den Mund.
 

Die beiden Kleinen waren entführt worden von DER Untergrundorganisation Japans: der Yakuza.
 

„Das bedeutet doch, dass Kaiba wohl Probleme mit der Yakuza hat, wenn Joey nichts von der Entführung wusste“, schlussfolgerte Marik und der Rest nickte.
 

„Dann sollten wir wirklich morgen früh wieder nach Hause fahren. Joey und Kaiba brauchen uns…“, entschied Ishizu und alle nickten entschlossen.
 

So würden sie das machen.
 

Dort würden sie erst einmal die Lage abchecken, um dann zu entscheiden, was sie am besten tun konnten. Unüberlegtes Handeln würde jetzt nur noch mehr Probleme hervorrufen und dem wollten sie aus dem Weg gehen.
 

Das oberste Ziel war, Joey und Seto wieder zusammen zu kriegen, schließlich liebten sie sich und wenn Kaiba wirklich mit der Yakuza zu tun hatte, dann brauchte er Joey dringender denn je.
 

„Wir sollten uns hinlegen und versuchen zu schlafen, damit wir morgen ausgeruht sind. Sonst können wir den anderen auch nicht helfen…“, schlug Ayumi vor und der Rest nickte.
 

Bis auf Tea und Tristan verschwanden alle in ihren Zelten.
 

Sie blieben noch am Lagerfeuer sitzen und wärmten sich daran. Tea kuschelte sich eng an Tristan und seufzte.
 

„Die Yakuza… Ich will gar nicht wissen, was die noch alles vor haben“, meinte Tea und es fröstelte ihr.
 

Beruhigt nahm sie wahr, wie Tristan ihr über den Rücken streichelte. Das tat gut.
 

„Aber es war schon lange überfällig, dass sie Kaiba erpressen. Die sind in der Politik und in allen großen Firmen. Irgendwann mussten die sich auch an die Kaiba Corporation ranmachen. Und jetzt war ein guter Zeitpunkt… Wo Kaiba doch nicht mehr ganz so viel arbeitete und Mokuba mit Serenity zusammen ein leichtes Ziel war… Ob Joeys Ex-Frau da auch noch drin steckt?“
 

„Könnte ich mir irgendwie vorstellen. Bei dem, was ich vorhin über diese Frau gehört habe…“, grummelte die Brünette und sah zum Sternenhimmel auf.
 

Noch eine ganze Weile saßen sie so da, dann schließlich machten sie das Lagerfeuer aus und verkrochen sich auch in ein Zelt zu Yami und Yugi, die schon friedlich schliefen.

Gespräch unter Brüdern

Obwohl Seto seit langem mal wieder 7 Stunden geschlafen hatte, fühlte er sich dennoch so mies, wie schon lange nicht mehr.
 

Sein Körper gehorchte ihm so gar nicht, weil er so erschöpft war und auch sonst fühlte er sich nicht auf der Höhe.
 

Er war wieder allein. Diese Erkenntnis machte ihm ein wenig Angst, denn er hatte Joey so nah an sich heran gelassen, dass er es jetzt schon wieder bereute.
 

Gefühle machten einem die Arbeit schwer. Das hatte Gozaburo ihm immer wieder eingebläut und er hatte recht. Eine schmerzliche Erfahrung, aber in diesem einen Punkt konnte er seinem Stiefvater nur zustimmen.
 

Ob der noch lebte?
 

Bestimmt. Schließlich ist er damals einfach verschwunden. Hauptsache, der kommt mir jetzt nicht auch noch in die Quere. Ich habe wirklich genug Probleme… Joey. Wie geht es dir? … Ach egal, er will nichts mehr von mir und ich sollte mich um meine Arbeit kümmern und darum, dass ich die Yakuza hinter Gittern kriege.
 

Genervt stand Seto auf. Diesem Möchtegernunterweltladen würde er schon noch zeigen, dass man sich nicht mit ihm anlegen durfte.
 

Langsam trottete er in Richtung Badezimmer. Der Brünette wollte duschen, um hoffentlich dann etwas wacher zu sein.
 

Als er dann unter der Dusche stand, schweiften seine Gedanken wieder ab.
 

Verdammt, ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren. Joey kommt alleine klar. Gozaburo ist nach wie vor weg und die Yakuza werde ich ausschalten. Aber dafür muss ich überlegt vorgehen. Also konzentriere dich wieder auf die wichtigen Dinge, Seto. Sonst bist du bald nicht mehr die Nr. 1…
 

Wütend schlug er gegen die Fliesen und biss die Zähne zusammen, als er einen heftigen Schmerz spürte.
 

Schon das zweite Mal, dass er mit der Hand gegen Fliesen schlug und als er nach unten sah, sah er, wie sich But mit dem Wasser vermischte und den Abfluss runter rauschte.
 

Sein Blick wanderte zu seiner Hand, die er versuchte zu bewegen, doch es war kaum möglich. Der Schmerz war dafür zu groß und wahrscheinlich hatte er sich da was angebrochen oder vielleicht sogar gebrochen.
 

Egal…
 

Er duschte sich ordentlich ab und versuchte sich blind ein Handtuch zu angeln, als er aber keines fand, schaute er raus und entdeckte Mokuba, der grinsend das Handtuch in der Hand hielt.
 

„Hier Seto“, fing er an und reichte es ihm seinem Bruder.
 

Dankend schien der Brünette es an zu nehmen und schaute Mokuba weiter an, da dieser noch etwas sagen zu wollen schien.

„Ich wollte mich wegen gestern Abend entschuldigen. Ich hätte dich so nicht angehen dürfen.“
 

„Schon gut, Mokuba. Die Situation zurzeit ist nicht einfach, aber sobald ich die Yakuza hinter Gittern gebracht habe, wird auch wieder Ruhe einkehren“, erklärte Kaiba, schien aber zu bemerken, dass sein kleiner Bruder sich damit nicht so recht zufrieden geben wollte.
 

„Ruhe wird einkehren, wenn Joey und du euch ausgesprochen habt. Ich sehe dir doch an, wie sehr dich das mitnimmt. Du liebst ihn wie du noch niemanden geliebt hast. Ihr werdet auch wieder zusammen kommen, wenn du bereit bist, dich an zu strengen, etwas in diese noch junge Beziehung zu investieren. Aber dafür musst du deinen Stolz, deine Arroganz ablegen und auf ihn zugehen…“
 

Mokubas Stimme war ruhig, sprach vernünftig und Seto musste wieder einmal feststellen, wie erwachsenen sein kleiner Bruder geworden war.
 

Was Liebesdinge anging, war er sowieso viel weiter als er.
 

Aiko… Sie hat ihm wirklich sehr viel beigebracht. Ihn geliebt, ihm geholfen, ihn stark gemacht. Ich habe mich so für ihn gefreut, als sie zusammen kamen. Habe ich ihm das eigentlich jemals gesagt? … Mir fällt das Reden über solche Dinge halt sehr schwer…
 

Aber konnte er das so abtun?
 

Ihm fiel das Reden über Gefühle schwer?
 

Diese Erkenntnis war doch ein erster Schritt zur Besserung, nicht wahr?
 

„Moki…“, begann Seto, wusste aber nicht so recht, wie er weiterreden sollte.
 

Aus diesem Grund stieg er erst einmal aus der Dusche und wickelte sich das Handtuch um die Hüfte.
 

Etwas hilflos setzte er sich auf den Badewannenrand, spielte mit seinen Fingern rum und seufzte kurz.
 

„Was dein Ausdrucksvermögen Gefühlen bezüglich angeht, bist du mir weit voraus, das weißt du. Aufgrund von Gozaburos Erziehung und der frühen Übernahme der Kaiba Corporation, war es mir nie möglich, zu lernen, wie man mit eigenen oder den Gefühlen anderer um zu gehen hat. Deshalb habe ich auch keine Ahnung, wie ich auf Joey zugehen soll. Zumal mir dieser am Telefon eine mehr als deutliche Abfuhr erteilt hat…“, versuchte sich Seto zu erklären und kam sich so angreifbar, so verletzbar vor, weil er Schwäche zeigte.
 

Zwar hatte er am wenigstens bei Mokuba Probleme, sich zu öffnen, aber Gefühle waren ein Thema, bei dem er sich bei jedem schwer tat.
 

Er liebte Joey, er wollte seinen blonden Chaoten zurück an seiner Seite haben, aber wie sollte er das anstellen?
 

Halb verzweifelt raufte er sich die Haare. Das alles wurde ihm gerade zu viel. So wie sich die Dinge entwickelten, wuchs ihm die Situation über den Kopf.
 

Sie entglitt ihm und das hasste er. Zwischen, Wut, Trauer, Angst, Verzweiflung und all diesen Gefühlen fand er keinen Weg zurzeit mit sich selbst ins Reine zu kommen und das ließ ihn verunsichern.
 

Er hatte bisher alles gemeistert, egal wie kompliziert oder schwierig, aber es waren nie Gefühle im Spiel gewesen, deswegen war es für ihn recht einfach gewesen.
 

Das hier hingegen…
 

„Ich weiß, wie schwer dir das fällt, Seto. Und ich finde es richtig gut, dass du darüber redest. In 5 Tagen hat Joey Geburtstag. Vielleicht hast du da die Gelegenheit mit zu ihm reden, schließlich hat sich dann die Situation auch ein wenig entspannt und der erste Schock, dass seine Schwester in Gefahr war, ist bis dahin bestimmt verdaut. Sei so offen und ehrlich wie jetzt, dann wird er dir zuhören und alles nochmal in Ruhe überdenken, da bin ich sicher“, meinte Mokuba und strich seinem Bruder über den Rücken.
 

Er war froh, dass er seinem Bruder auch mal helfen konnte und nicht immer nur er ihm. Und er würde die Zwei schon wieder zusammen kriegen, schließlich brauchten sie einander.
 

„Geburtstag…“, nuschelte Seto wie in Trance und schien in Gedanken sehr weit weg zu sein.
 

Bestimmt überlegt er, was er Joey schenken soll…
 

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Bei Geschenken für ihn gab er sich immer große Mühe, jetzt würde er das bestimmt auch tun und er war sehr gespannt, was dabei rauskam.
 

„Na komm, es gibt Frühstück…“, frohlockte Mokuba und Seto nickte lediglich.
 

Dann stand er auf und machte sich fertig, um dann mit Mokuba runter zu gehen und zu frühstücken.
 

Da der schwarzhaarige Wirbelwind schon seit Jahren darauf bestand, dass er wenigstens eine Kleinigkeit morgens aß, hatte er sich mittlerweile daran gewöhnt, eine Kleinigkeit zu essen.
 

Widerstand war da schon immer zwecklos gewesen, deswegen nahm er das inzwischen hin und griff sich eine kleine Brotscheibe und eine Scheibe Käse.
 

Während des Essens schwiegen beide. Mokuba wollte Seto in Ruhe nachdenken lassen und Seto versuchte seinen mit Watte gefüllten Kopf in den Griff zu kriegen.

Der neue, namenlose Song

So und hier noch ein Kappi ^.^
 


 

Joey kam sich vor wie ein psychisches Wrack.
 

Nein, er kam sich nicht so vor, er war eins.
 

Er war halt ein Mensch, der seine Gefühle nur schlecht unter Kontrolle halten konnte. Und Kaiba hatte dafür gesorgt, dass ihm die Kontrolle fast ganz entglitten wäre.
 

Als Serenity ihm berichtet hatte, dass sie entführt worden war, waren ihm die verschiedensten Gedanken und Pläne durch den Kopf gegangen und nichts davon war annähernd gut gewesen.
 

Somit war der Telefonanruf noch echt harmlos gewesen.
 

Ob Seto es wagte, sich nochmal bei ihm zu melden, bevor er wieder wegfuhr?
 

Einerseits wäre das ja wirklich wünschenswert. Es würde zeigen, dass Seto um ihn kämpfte, ihn liebte und wiederhaben wollte.
 

Doch andererseits konnte er ihm zurzeit nicht vertrauen, mit ihm keine Liebesbeziehung eingehen. Außerdem würden die Medien das garantiert spitz kriegen und dann war für sie eh die Hölle los.
 

Nein, das Risiko geht Seto nicht ein. Die Medien zerreißen uns ja jetzt schon in der Luft und so viel schlechte Presse können wir uns beide nicht leisten. Ob wir uns jemals wiedersehen werden?
 

Halt, Stopp! Jetzt ging er aber zu weit, oder?
 

Er wollte schließlich in Zukunft öfters hierher kommen, dann sah er auch Kaiba bestimmt wieder.
 

Aber wollte er das denn?
 

War es nicht besser, einfach Gras über die Sache wachsen zu lassen?
 

Und so wie Seto bestimmt wieder arbeiten wird ab jetzt, ist es gar nicht so abwegig, dass ich nicht wieder sehe…
 

Unruhe und Missmut machten sich in ihm breit. Sollte diese Geschichte so enden?
 

Nein, das durfte sie nicht.
 

Er musste noch ein letztes Mal mit Seto reden.
 

Und das würde er vor seiner Abreise auch noch einmal tun, aber nicht jetzt.
 

Jetzt musste er erst einmal wieder nach Hause, denn wie er feststellte, war es schon 4 Uhr morgens.
 

Schlafen kann ich für heute jedenfalls vergessen…
 

Nicht gerade super gelaufen, aber schlafen hätte er eh nicht können, insofern war es egal, was er die Nacht über getan hatte.
 

Und bis auf den Entschluss, dass er noch einmal mit Kaiba reden wollte, hatte ihm diese Nacht nichts gebracht außer Kälte.
 

Seufzend marschierte er wieder zurück zum Ferienhaus und blieb vor der Haustür stehen.
 

Er wünschte sich, dass er jetzt erst angekommen wäre, dass Ayumi und Josy in freudiger Erwartung hinter ihm standen und dass seine Clique drinnen auf ihn wartete.
 

Doch all das war nicht der Fall.
 

Die Situation hatte sich in eineinhalb Wochen stark verändert und das gerade nicht unbedingt zum Besten, wie er fand.
 

Nach einem Zögern schloss er auf und schlich leise in sein Zimmer. Er wollte seine kleine Schwester nicht wecken und wie es schien, hatte er das auch nicht getan.
 

Auf seinem Schreibtisch sah er ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber darauf liegen.
 

Nach kurzem Überlegen griff er sich beides und setzte sich auf sein Bett.
 

In Ruhe begann er das Papier voll zu schreiben mit Liedertexten.
 

Ja, er war gerade in der Stimmung für Lyrics und er war sich sicher, dass das ein ganz besonderes Lied werden würde.
 

Wahrscheinlich genauso wie „Leave out all the rest“ ein sehr emotionales Lied.
 

Nur das es depressiver werden würde und düsterer. Aber das war ja nun klar, warum das so war.
 

Doch warum sollte der erfolgreiche Jay nicht auch mal einen düsteren Song machen?
 

Die Fans wollten schließlich Lieder, die mit Herzblut gemacht wurden und das würde es definitiv.
 

Abwechslung war sowieso immer gut, konnte auch nie schaden in seinen Augen, man musste es nur richtig verkaufen können.
 

Und da er eine mehr als gute Marketing-Abteilung hatte, machte er sich da gar keine Sorgen drum.
 

In seine Lyrics vertieft, summte er ein paar Melodien, formte Sätze um und ließ seine Worte in Gedanken mit einer kräftigen, tragenden Melodie zum Leben erwachen.
 

Vielleicht sollte er bei diesem besonderen Lied ein Orchester hinzuziehen. Das würde das Stück noch kraftvoller und emotionaler erscheinen lassen.
 

Darüber musste er unbedingt mit der Band und dem Manager besprechen, sobald alle da waren.
 

Als der Song in seinen Gedanken fertig war und er alles Wichtige notiert hatte, schaute er aus dem Fenster und stellte fest, dass es schon hell war.
 

Der Blick auf die Digitalanzeige seines Weckers verriet ihm, dass es Zeit zum frühstücken war.
 

Schon kurz nach 9 Uhr… Ich habe 4 ½ Stunden mit dem Song verbracht…
 

Er verlor sich ja öfters, wenn er mit Lyrics beschäftigt war, aber so schlimm war es meistens dann doch nicht.
 

Naja, war ja nun kein Weltuntergang. Er hatte heute eh nichts vor und da Serenity noch zu schlafen schien, ließ der Blondschopf sie auch in Ruhe und machte sich allein Frühstück.
 

Sein Magen rebellierte eh schon seit Stunden und gab erst Ruhe, als er 3 Brötchen mit Käse und Wurst vernichtet hatte.
 

Zufrieden lehnte er sich zurück im Stuhl, streichelte seinen Bauch und starrte die Decke an.
 

In 3 Tagen hatte er Geburtstag. Am Tag danach fuhr er wieder zurück nach Tokyo, kurz nach Hause, dann ins Studio, wo die Aufnahmen begannen.
 

Der Zeitplan für die nächste Zeit war recht straff, aber machbar. Es war schonmal schlimmer gewesen.
 

Mittlerweile hatte er sich so einen Ruf erkämpft, dass Termine schon mal verschoben werden konnten ohne Aufsehen oder Ärger.
 

Das war in der Anfangszeit natürlich anders gewesen und dadurch auch sehr viel anstrengender. Aber er dachte trotzdem gern an die Zeiten zurück.
 

Denn obwohl sie ihn an seine Grenzen getrieben hatten, hatte er doch viel Neues kennen gelernt. Neue Landschaften während der ersten Touren, neue Leute in jeder Stadt und das alles hatte er regelrecht in sich aufgesogen.
 

Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, wenn Dinge nicht so klappten, wie sie sollten, aber das waren die Sachen, aus denen er lernte und die er beim nächsten Mal dann anders gemacht hatte.
 

Jetzt lief eigentlich alles problemlos von seiner Seite aus. Die Staff Member, der Manager, die Band, er, das alles lief Hand in Hand. Man kannte sich jetzt ja auch 10 Jahre.
 

Untereinander herrschte Frieden, es gab viele Freundschaften innerhalb des großen Teams, doch kaum Beziehungen, wie ihm aufgefallen war.
 

Aber Beruf und Privates sollte man halt trennen, das war einfach so. Ansonsten konnte so etwas schnell schief gehen.
 

Doch an Beziehungen und wie sie scheiterten wollte er jetzt nun wirklich nicht denken, da hing er gerade mitten drin und das reichte ihm.
 

Einmal würde er Seto noch sehen, dann hieß es Abschied nehmen.
 

Es ist einfach besser so. Zumal diese Beziehung eh nicht funktionieren könnte. Schließlich bin ich auf Tour oder bei Promo-Terminen und er muss seine geliebte Firma leiten. Da würden wir uns eh nie sehen. Insofern ist der Abschied so wohl wirklich der beste.
 

Zumindest versuchte er sich das ein zu reden, was aber nur mittelmäßig klappte.
 

Sein Herz hing an Seto und das würde er ihm wohl auch nicht so schnell wieder hergeben.
 

Also musste er sich sein Herz wieder zurück erobern, aber ob er das schaffen würde?
 

Seufzend stand er auf und brachte sein Geschirr in die Küche.
 

Diese ganzen Gedanken machten ihn nur fertig, also sollte er lieber versuchen, sich ab zu lenken.

Die Pläne des Vize

So und noch ein neues Kappi ^.^
 


 

Seto und Mokuba wurden von Roland zur Kaiba Corporation gefahren und während Mokuba noch ein Meeting hatte, verschwand sein großer Bruder in seinem Büro und arbeitete einige Aktenordner durch.
 

Als er mitten dabei war, klopfte es auf einmal an der Tür.
 

Genervt rief Seto ein „Herein“ und sein Vize, Kanaye, betrat den Raum.
 

„Mr. Kaiba, ich wollte noch ein paar Dinge mit Ihnen durchgehen“, sagte er und hatte zwei Aktenordner dabei.
 

„Ah gut, machen wir das…“, entgegnete Seto, packte die fertigen Ordner weg und hörte seinem Stellvertreter aufmerksam zu.
 

Alles in Allem lief die Firma nach wie vor sehr gut, doch sollten sie sich wohl nochmal nach neuen Dingen umsehen, damit sie die Position auch halten konnten.
 

Denn die Duel Disks waren perfekt, besser könnten sie sie nicht mehr herstellen und irgendwann würden sie davon keine mehr verkaufen, weil alle das neuste Modell hätten.
 

Und laut Statistiken sah es so aus, als würde dieser Fall schon recht bald eintreten. Also mussten sie neue Märkte erschließen.
 

Das dürfte auch nicht unbedingt einfach werden.
 

Aber das würde er auch noch schaffen. Nichts und niemand würde Seto Kaiba mehr aufhalten, das stand für ihn fest.
 

Kanaye war mit dem Ergebnis der Besprechung zufrieden und verließ das Büro von Kaiba. Freundlich nickte er der Chefsekretärin zu und machte sich auf den Weg zu seinem Büro.
 

Niemand wusste hier, dass er ein hohes Mitglied der Yakuza war und keiner ahnte, dass Seto Kaiba dabei war, seine letzten Atemzüge zu machen.
 

Es hatte zwar lange gedauert, aber er hatte Seto seine Loyalität beweisen können, hatte von ihm viel über Geschäftspraktiken gelernt und war in der Lage, die Firma auch ohne Kaiba zu leiten.
 

Und genau das war der Plan. Mit der Kaiba Corporation konnte er die Yakuza locker finanzieren und niemand würde sie mehr aufhalten können.
 

Jetzt, nach 10 Jahren, ist es endlich soweit und bald wird die Kaiba Corporation mir gehören… Ich freue mich jetzt schon darauf, aber ein wenig muss ich mich noch gedulden…
 

Ja, er durfte jetzt nicht unvorsichtig werden, sonst waren nachher 10 Jahre umsonst gewesen und er nachher tot.
 

Das war ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache.
 

Aber das Beste war, dass er gemerkt hatte, wie Seto immer mal wieder mit den Gedanken abschweifte.
 

Bei seinen Problemen ja aber auch kein Wunder. Seine Beziehung kaputt, die Reporter warten auf einen Fehltritt, sein kleiner Bruder war entführt worden und die Yakuza will 30% der Gewinne. Wer könnte sich da schon auf eine einfache Besprechung konzentrieren?
 

Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er sein Büro erreichte.
 

Seto Kaiba war wohl der härteste Geschäftsmann, den es Japan gab, aber auch er war nur ein Mensch.
 

Wenn man ihn mit genug Problemen belastete, dann wurde auch er unkonzentriert.
 

Aber nun neigte sich die Herrschaft des Seto Kaiba dem Ende und er würde diesen Triumph genießen, wenn er seinen Chef am Boden sehen würde, wenn er merkte, dass er aus seinen eigenen Reihen besiegt wurde und er es über Jahre hinweg nicht gemerkt hatte.
 

Er würde sich schwarz ärgern.
 

Aber sollte er das nur tun, ihm war es egal. Er war dann der Kaiser Japans. Wobei eher der Untergrundkaiser, aber das war ja auch der Posten, den er haben wollte.
 

Und die drei Tanaka Brüder würde er auch gleich aus dem Weg räumen, dann gehörte die Yakuza auch gleich ihm.
 

Dann konnte ihn niemand mehr stoppen.
 

Ein größenwahnsinniges Grinsen zierte seine Lippen, als er sich auf seinen Platz setzte. Das alles entwickelte sich in seinen Augen sehr gut und so arbeitete er in Ruhe weiter.
 

Mokuba sah Kanaye aus Setos Büro kommen und schnaubte leise. Er mochte den Mann nicht. Er hatte eine Art an sich, die er verabscheute.
 

Seine Arbeit mochte er vielleicht gut machen, aber er war ein Charakterschwein. Auch wenn er freundlich tat, so wusste man doch, dass er Menschen hasste, dass er nichts mit ihnen anfangen konnte.
 

Grummelnd setzte der kleine Kaiba seinen Weg fort und gab der Chefsekretärin einige Papiere, die er während des Meetings bekommen hatte. Dann fuhr er wieder einige Etagen nach unten, um in der Marketing-Abteilung Halt zu machen. Dort arbeitete er zurzeit und es gefiel ihm recht gut da.
 

Die Kollegen waren nett, der Abteilungsleiter war ein herzensguter Mensch, der aber wusste, worauf es ankam und die Atmosphäre war unglaublich angenehm. Alle arbeiteten Hand in Hand, es gab kaum Probleme und war dadurch auch die effizienteste Abteilung der Kaiba Corporation.
 

Viele kauften die Produkte, weil die Werbung so gut war, mit Witz, aber auch charmant.
 

Sogar mehrere Preise hatten sie schon einheimsen können für ihre Arbeit und das spornte an, noch besser zu werden.
 

Dennoch sollte er ein Auge auf Kanaye haben. Der hatte so komisch gegrinst, als er ihn gesehen hatte und vielleicht gab es da ein paar Dinge, die er über diesen Mann wissen sollte.
 

Aber zuerst würde er sich nach Feierabend mit Serenity treffen. Nach der Freilassung hatten sie nur telefoniert, sich aber noch nicht wieder gesehen.
 

Und er musste sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es seiner Geliebten gut ging und man sie nicht verletzt hatte.
 

Außerdem könnte er dann vielleicht noch mit Joey kurz sprechen. Das war ihm eine Herzensangelegenheit, dass Seto und er wieder zueinander fanden.
 

Über die Zeit würden die das sicher auch schaffen, davon war er fest überzeugt.
 

So, jetzt musste er aber erst mal ordentlich arbeiten, danach würde er sich um die anderen Dinge kümmern.
 

Also machte er sich daran, die ihm zugewiesenen Aufgaben zu erledigen.
 

Serenity stand recht spät auf und gähnte herzhaft.

In ihrem Blumenladen würde sie späterhin noch anrufen und eine Krankmeldung abgeben. Ihr Arzt würde sie noch für diese Woche krankschreiben und dafür war sie dankbar.
 

Das alles hatte ihr schon ein wenig zugesetzt und sie wollte sich noch ein wenig schonen. Mal ganz davon abgesehen, dass ihr Joey Sorgen bereitete.
 

Den musste sie auch unbedingt wieder auf Vordermann kriegen, was bei dem Sturkopf gar nicht so einfach werden würde.
 

Doch das würde sie auch schaffen, schließlich war das nicht das erste Mal, dass sie ihrem Bruder aus der Patsche half.
 

Lächelnd schlenderte sie runter und entdeckte im Wohnzimmer ihren Bruder, der auf dem Sofa lag und eingeschlafen war.
 

Vorsichtig deckte sie ihn zu und ging dann in die Küche, um sich Frühstück zu machen. Wobei das schon fast ein Mittagessen war, denn wie sie feststellte, war es schon halb 12!
 

Herrje, schon so spät…
 

Aus diesem Grund frühstückte sie recht schnell, schrieb dann ihrem Bruder einen Zettel und ging nach draußen, um ihrem Hausarzt einen Besuch ab zu statten.
 

Gerade hatte sie das Grundstück verlassen, als sie Joeys Band und die Clique in die Straße einfuhren sah.
 

Ich dachte, sie wollten noch weiter zelten. Sie sind doch wohl nicht wegen mir…?
 

Verwundert wartete sie, bis die anderen da waren und kaum hielten die Autos, wurde sie auch schon von allen umarmt.
 

Sie lächelte leicht, schaute aber recht verwirrt die anderen an.
 

„Warum seid ihr denn schon hier? Ich dachte, ihr wolltet noch weiter die Umgebung erkunden…“, meinte sie und Mai erhob als Erste das Wort.
 

„Aber doch nicht nach so einer Nachricht! Wie geht es dir, Liebes?“, wollte sie wissen und Serenity nickte.
 

„Es geht mir gut, danke. Sie haben mir ja nichts getan“, erwiderte sie und die anderen begannen eine wilde Diskussion.
 

Serenity hörte nicht einmal so genau heraus, worum es ging, aber das war ihr irgendwie auch egal gerade.
 

Sie wollte nur in Ruhe zum Arzt gehen und sich krankschreiben lassen.
 

„Entschuldigt mich, aber ich muss weiter… Wir sehen uns später“, meinte sie lächelnd und ging dann weiter.
 

Der Rest schien gar nicht glücklich darüber, doch sie hatten sie ja frei gelassen. Also hatten die Typen wohl, was sie wollten und sie konnte in Ruhe wieder beginnen zu leben.

Attentat

So, hier nun das nächste und ein spannendes Kappi ^.^
 


 

Mokuba lief das letzte Stück, als er unten Serenity sah und umarmte sie glücklich.
 

Sie strahlte, war froh, ihn zu sehen und Mokuba spürte ihre Hände auf seinem Rücken.
 

„Wie geht es dir? Ist wirklich alles in Ordnung?“, wollte Mokuba wissen und Serenity nickte.
 

„Ja, alles gut. Sie haben mir nichts getan“, antwortete sie und kuschelte sich an ihren Freund.
 

Als sie da so einen Moment standen, entdeckte sie Seto Kaiba in der Tür.
 

„Seit wann macht dein Bruder so früh Feierabend?“, fragte sie erstaunt und Moki drehte sich um.
 

„Seto, was ist los?“, wollte auch er überrascht wissen und sah, wie sein Bruder näher kam.
 

„Hallo, ihr Zwei. Ist alles in Ordnung bei dir, Serenity? Es tut mir Leid, dass du in diese Sache mit reingezogen wurdest. Aber dafür werden diese Schweine bezahlen…“, knurrte er leise und Moki stupste seinen Bruder an.
 

„Mir geht es gut, danke. Aber Joey geht es nicht gut…“
 

„… Deswegen bin ich hier. Ich wollte nochmal mit ihm reden wegen der ganzen Geschichte.“
 

„Das ist eine gute Idee…“, erwiderte Serenity lächelnd und zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Ferienhaus, bis Serenity auf einmal stehen blieb.
 

„Aber halt… So kannst du doch nicht reingehen… Bei Joey sind bestimmt Paparazzi… Wir müssen noch was anderes für dich einkaufen, damit sie dich nicht erkennen“, beschloss sie und schob die beiden verwunderten Männer schon in den nächsten Laden.
 

Eine Jeans, ein T-Shirt, dünne Jacke, weil es mittlerweile schon recht kühl werden konnte am Abend und ein paar Accessoires machten Seto fast komplett unkenntlich.
 

Natürlich sah er nach wie vor gut aus, man könnte nur auch denken, er wäre ein Model, so wie er rumlief.
 

Sichtlich unzufrieden stiefelte Seto weiter, doch Mokuba und Serenity waren zufrieden mit dem Outfit.
 

Und schlussendlich hatte Serenity da nicht unrecht gehabt.
 

Das sich ein Seto Kaiba verstecken muss, um nicht erkannt zu werden… Ich fasse es nicht…
 

Das war definitiv eine Beleidigung an seiner Person! Noch nie hatte er sich verstecken müssen. Und jetzt sowas…
 

Grummelnd setzte er seinen Weg fort, sah ab und an zu Mokuba und Serenity rüber und war froh, dass die Beiden sich gefunden hatten.
 

Sie gingen sehr liebevoll miteinander um und einer strahlte mehr als der andere.
 

Wirklich süß… Aiko, du bist auch glücklich, ihn so wieder sehen zu können, nicht wahr?
 

Er schaute kurz nach oben und bemerkte, dass die Wolken sich langsam verzogen und die Sonne auf sie herab schien.
 

Ein schiefes Grinsen huschte kurz über sein Gesicht. Sollte er das als Antwort von Aiko werten?
 

Nein, er glaubte an solchen Hokuspokus eh nicht, das würde sich auch nie ändern.
 

Nach einer weiteren viertel Stunde waren sie am Ferienhaus angekommen und Serenity sagte ihnen, dass vielleicht Joeys Band noch da war. Die anderen Autos waren weg, also schien der Rest schon nach Hause gefahren zu sein.
 

Dann schloss sie auf und gerade als Serenity die Tür wieder schloss, hörten alle einen Knall.
 

Oben!
 

Mehr dachte Seto nicht, rannte schon die Treppe rauf und zum Schlafzimmer, da die Tür offen stand. Gerade als er reinschaute, entdeckte er Joey, der sich den Bauch hielt und einen Mann, der zitternd eine Waffe auf Joey richtete und kalkweiß war.
 

Seto nutzte den Überraschungsmoment, war mit 2 Schritten bei ihm und trat ihm die Waffe aus der Hand.
 

Sofort verdrehte er dem Mann den Arm, sodass er auf dem Boden kniete und holte mit der anderen Hand sein Handy raus und rief einen Krankenwagen und die Polizei.
 

Serenity und Mokuba waren auch oben angekommen und ehe der kleine Kaiba sich versehen konnte, hatte er auch schon den verdrehten Arm des Mannes in der Hand.
 

„Pass auf, dass er keine Dummheiten macht…“, sagte Seto ernst zu ihm und war keine Sekunde später schon bei Joey, der mittlerweile auf dem Boden lag.
 

Der Typ hatte ihn im Bauch erwischt und sofort wies er Serenity an, den Verbandskasten zu holen.
 

Ängstlich nickte sie und rannte dann raus, um den zu holen.
 

„Joey… Hey Joey… Bleib hier… Du musst durchhalten…“, sagte der Brünette, strich seinem Hündchen über die Wange und sah ein leichtes Lächeln bei Jay.
 

„Wie in einer schlechten Romanze. Da tauchen… die Ritter auch immer in solchen Momenten auf…“, murmelte er und hustete.
 

Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz und Seto versuchte ihn stützen.
 

Ja, das war doch sein Hündchen. Der Spruch passte.
 

„Solange ich auch in Zukunft dein Ritter sein darf…“
 

Mein Gott, was redete er da eigentlich!?
 

Das war ja oberpeinlich!
 

„Aber nur in schillernder Rüstung“, entgegnete Joey und grinste.
 

Das dieser Mann in so einer Situation noch Witze reißen konnte!
 

Schweigend nickte Seto nur und war froh, als Serenity mit dem Verbandskasten wiederkam.
 

Er musste die Wunde abdrücken, um die Blutung zu stoppen. Also kümmerte sich Serenity um Joey und redete mit ihm, während Seto die Wunde abdrückte.
 

Mit nur einem halben Ohr hörte er, wie Mokuba mit dem Irren redete, aber war er so auf die wunde fixiert, dass er nicht mitbekam, worüber sie sprachen.
 

„Wer sind Sie!? Und warum haben Sie das getan???“, wollte Mokuba aufgebracht wissen und schaute zu Joey, um den sich Seto und Serenity kümmerten.
 

„Das geht dich gar nichts an! Das ist eine Sache zwischen ihm und mir“, rief der Mann und versuchte sich zu befreien, doch Mokuba verstärkte den Griff nur.
 

Der Kerl würde in den Knast wandern!
 

Und das für immer, dafür würde er sorgen.
 

„Das ist mir scheißegal! Du kommst eh in den Knast…“, knurrte der Schwarzhaarige und spürte, wie der Mann verkrampfte. Anscheinend wurde er sich erst jetzt bewusst, was auf ihn zu kam.
 

„Na, doch noch was zu sagen?“, hakte Mokuba nach, sah aber nur ein Kopfschütteln.
 

„Dann eben nicht…“, entgegnete er und hörte die Sirenen der Polizei und des Krankenwagen.
 

Ah sehr gut…
 

„Serenity? Gehst du runter?“, wollte Mokuba wisse und sie nickte.
 

Sie sagte ihrem Bruder noch kurz etwas leise und stand dann auf, um nach unten zu gehen und die Polizei und die Sanitäter zu holen.
 

3 Minuten später herrschte das blanke Chaos im Haus.
 

Da auch noch die Band vom Einkaufen wiederkam zusammen mit Ayumi und Josy, konnte man sich im Haus kaum noch bewegen.
 

Josy wollte natürlich sofort zu ihrem Vater, aber Ayumi nahm sie auf dem Arm. Die Band wollte wissen, was los war. Die Sanitäter wollten mit der Trage nach unten zum Krankenwagen. Die Polizei wollte Ordnung und den Verdächtigen mitnehmen.
 

Als Ryu den Typen sah, der auf Joey geschossen hatte, zog er im Geheimen ein Taschenmesser raus, weil er in seiner Wut den Mann abstechen wollte, doch Kai sah das und nahm ihm geschickt das Messer ab.
 

„Bist du irre!? Du willst doch nicht in den Knast“, zischte er und hielt Ryu fest, damit er nicht einfach auf en Typen einprügelte.
 

Ryu schwieg. Er versuchte sich unter Kontrolle zu halten, aber das wollte ihm nicht so ganz gelingen.
 

Erst ein eiskalter Blick von Kaiba ließ ihn ruhig werden.
 

Ryu wusste genau, was der Firmenchef dachte und nickte nur. Es war ein stilles Abkommen zwischen ihnen, dass Kaiba der Typ gehörte denn Ryu wusste, dass er dem Kerl schon zeigen würde, was passierte, wenn man Joey verletzte.
 

Als Joey im Krankenwagen weggefahren wurde, entdeckten die Band die Reporter draußen, die wie wild am Spekulieren waren, was denn passiert sei.
 

„Um die kümmer ich mich…“, meinte Hiroshi und ging nach draußen. Er schloss die Haustür hinter sich und war innerhalb von 3 Sekunden umstellt und wurde mit Fragen bombardiert.
 

„Die Situation ist sehr unübersichtlich. Ich weiß selbst nicht genau, was passiert ist. Sobald geklärt ist, was passiert ist und wie Jay geht, werden wir eine Pressekonferenz geben, um sie auf den neusten Stand zu bringen. Aus diesem Grund bitte ich Sie zu gehen. Die Menschen werden erfahren, was passiert ist, das können Sie mir glauben.“
 

Kurze Tuschelei unter den Reportern, dann nickten Sie, bedankten sich für die kleine Stellungnahme und gingen dann.
 

Anscheinend nahmen sie wenigstens noch Rücksicht, wenn Menschen verletzt waren.
 

Oder aber sie hatten Angst, dass der Kerl noch frei rumlief und sie die nächsten wären.
 

Doch eigentlich spielte das keine Rolle, denn hauptsache war, dass sie weg waren.

Josy und Onkel Seto

So und weiter gehts ^.^
 


 

Die Polizei nahm kurz die Personalien auf, ließen sich von Mokuba, Seto und Serenity über die Umstände aufklären, was passiert war und ließen sie dann erst mal in Ruhe, damit sie ins Krankenhaus fahren konnten.
 

Ängstlich wuselte Josy zu Seto. Er strahlte in ihren Augen so viel Selbstsicherheit und Ruhe aus, dass sie gerade lieber bei ihm war.
 

Kaiba schaute runter und sah Josy ängstlich und verweint am seinem Bein klammernd stehen und er konnte sich ansatzweise vorstellen, wie sie sich fühlte.
 

Also nahm er sie auf den Arm und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
 

„Viel zu viele Unbekannte hier, hm?“, fragte er leise und sah nur ein Nicken.
 

„Ich fühl mich hier auch nicht so wohl. Lass uns ins Krankenhaus zu deinem Vater fahren. Er braucht uns jetzt“, sagte er und ging zu Ayumi, die sichtlich geschockt war.
 

„Hey… Lass uns ins Krankenhaus fahren“, meinte Seto und berührte Ayumi an der Schulter, da sie so gar nicht richtig zu reagieren schien.
 

„Hm? Ja, lasst uns ins Krankenhaus…“, stimmte sie zu und schaute zu der Band, die etwas abseits stand und sich zu beraten schien.
 

„Wir bleiben hier. Mokuba und Serenity fahren bestimmt auch mit und dann wird das zu voll. Ruft uns an, wenn ihr was wisst, wir kümmern uns solange um die Presse. Wir fahren dann morgen mit“, erklärte Kiyoshi und Seto nickte.
 

„Gut, danke, wir melden uns, sobald wir wissen, was Sache ist. Bis später“, meinte Seto und wollte draußen Roland anrufen, doch stattdessen tauchte Naoto, der Fahrer von Jay, auf.
 

Irritiert stiegen Serenity, Mokuba, Ayumi, Josy und zum Schluss auch Seto ein.
 

„Wer-?“, setzte Ayumi an, als Naoto auch schon losfuhr.
 

„Kai hat mich angerufen und sagte mir, dass Jay verletzt wurde und ich euch zum Krankenhaus fahren soll. Da habe ich mich natürlich sofort auf den Weg gemacht…“, erklärte er und die anderen schwiegen.
 

Seto hatte Josy neben sich und streichelte ihr weiterhin etwas in Gedanken verloren über den Rücken.
 

Langsam wird die ganze Situation zu anstrengend. Ich weiß gar nicht mehr, wo oben und unten ist. Wie ich das hasse…
 

„Du, Onkel Seto?“, durchbrach Josy die Stille und sah mit Kulleraugen zum CEO hoch.
 

Er schaute zu ihr runter und er entdeckte die Angst, die Furcht in ihren Augen.
 

„Ja Josy? Was ist?“, fragte er ruhig und wunderte sich, dass er noch immer so die Kontrolle hatte, obwohl er in Gedanken vollkommen ausgebrannt, überfordert, wütend und was nicht alles war.
 

„Papa wird wieder gesund, oder?“, wollte sie wissen und das Schweigen in dem Van war unangenehm. Die Stimmung war zum Reißen gespannt und Josy schien das zu bemerken.
 

Natürlich merkte sie das. Sie war schließlich, wie es schien, ein Mensch, der auf solche Signale sofort reagierte.
 

„Mit unserer Hilfe wird er wieder gesund, ja“, sagte Seto ruhig, aber in einer Tonlage, die keinen Zweifel zuließ.
 

Die anderen nickten, mehr zu sich selbst, als zu den anderen. Ja, Joey würde wieder gesund werden.
 

Sie mussten nur daran glauben!
 

Den Rest der Fahrt schwiegen alle angespannt.
 

Als sie angekommen waren und ausgestiegen waren, hielt ein anderer Van neben ihnen und es stiegen Yugi, Yami, Tristan, Tea, Bakura, Duke und Mai aus.
 

Mai ist gefahren? Oha… dachte sich Seto und nahm Josy auf den Arm, da sie verunsichert neben ihm stand.
 

Immerhin schienen sie alle zu leben, also hatte sie sich wohl halbwegs Mühe beim Fahren gegeben.
 

„Wenn das nicht die Dumpfbacken-Patrouille ist…“, murmelte er und schritt in Richtung Krankenhaus.
 

„Kaiba! Das ist der falsche Moment für sowas, findest du nicht?“, erwiderte Tristan.
 

„Wenn es der falsche Moment wäre, hätte ich es nicht gesagt. Ich kann mich schließlich zusammenreißen und sage nicht immer alles, was ich denke…“, entgegnete Seto kalt und marschierte ins Krankenhaus.
 

„Seid bitte nicht so hart zu ihm zurzeit… Es gibt sehr viel Stress gerade und Seto kommt damit nicht ganz klar. Er ist dabei, sich zu verändern. Bitte lasst ihn einfach in Ruhe, okay?“, bat Mokuba und die anderen nickten.
 

„Gut, wenn der Arsch gerade dabei ist, sich zu ändern, dann will ich ihm dabei keine Steine in den Weg legen“, erwiderte Tristan, schnaubte aber trotzdem kurz, bevor auch der Rest endlich das Krankenhaus betrat.
 

Seto und Josy waren schon weg, wahrscheinlich schon bei Joey angekommen.
 

Serenity ging zu der freundlich wirkenden Dame am Empfang.
 

„Hallo… Ich bin auf der Suche nach Jay…“
 

„Ach, dann gehören Sie zu dem Herrn da eben?“, fragte sie nach und Serenity nickte.
 

„Er ist noch im OP. Haus 4, Erdgeschoss, links, erste Tür“, beschrieb sie den Weg und die anderen nickten.
 

„Ich möchte gerne mal wissen, wie Seto es geschafft hat, dass sie uns das sagt. Schließlich könnte jeder sagen, dass er mit Jay verwandt ist und deswegen zu ihm will…“, meinte Duke und Tristan schaute ihn an.
 

„Bestimmt mit Erpressung oder Drohung. Er ist schließlich noch dabei, sich zu ändern…“, mutmaßte er und Duke nickte.
 

Ja, das klang plausibel.
 

Schließlich war es Ayumi, die das Wort an Duke richtete:

„Was machst du eigentlich hier? Ich dachte, du wolltest Urlaub machen…“
 

„Wollte ich auch, aber als ich gehört habe, was passiert ist, bin ich sofort hierher… Ich kann den Chaoten ja schlecht mit euch allein lassen“, erwiderte er grinsend und Tea stupste ihm in die Seite.
 

Er schaute zu ihr und empfing ein dankbares Lächeln.
 

Leicht lächelte er zurück. Zu seiner Verwunderung tat es ihm gar nicht mehr allzu sehr weh, Serenity und Mokuba Arm in Arm zu sehen.
 

Wahrscheinlich weil er sich zu viele Sorgen um Joey machte.
 

Kurze Zeit später waren sie im Gang vor den OP-Sälen angekommen und sahen Josy, die auf Setos Schoß saß und ihm ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte.
 

Kaiba hatte den Blick gesenkt, sodass die anderen seine Augen nicht sehen konnten.
 

Die Kleine schien leise mit Seto zu sprechen und irgendwie hatte die Szene etwas Skurriles.
 

Da die anderen die Beiden nicht stören wollten, beschlossen sie, sich ein wenig in das Krankenhauseigene Cafe zu setzen.
 

Dort redeten sie über Joey, über Seto und Josy und über die ganze Situation.
 

Den anderen fiel auf, dass Ayumi, Mokuba und Serenity nicht allzu viel sprachen und verwundert sahen sie sie an.
 

„Ist alles okay bei euch?“, fragte Mai besorgt und die Drei senkten den Blick.
 

„Das alles wird zu viel. So viele Probleme und keine Lösung in Sicht… Wo soll das alles nur enden?“, fragte Ayumi und klammerte sich an ihre Tasse.
 

Die Tasse, die mit Tee gefüllt war, war angenehm warm und sie hielt sie so fest, dass die anderen schon Sorge hatten, dass die Tasse zerspringt.
 

Sie spürte eine Hand auf ihrem Rücken und schaute verwundert auf. Es war Yami, der sie aufmunternd anlächelte.
 

„Die Zeiten sind sehr schwierig, ja. Aber wir werden alle gemeinsam eine Lösung finden und dafür sorgen, dass das Leben wieder ruhiger weitergeht. Wir müssen daran glauben, dann werden wir es auch schaffen.“
 

Ayumi nickte leicht.
 

Ja, sie waren mittlerweile eine große Gemeinschaft und zusammen würden sie schon etwas finden, um die Probleme in den Griff zu kriegen.

Mut zureden

So, als aller erstes möchte ich mich für die vielen, lieben Kommis bedanken ^___^
 

Jetzt, wo wir bei Kappi 50 sind, haben wir die Hälfte wohl schon überschritten ^^ Ich denke, diese FF wird ungefähr 65 bis 70 Kappis haben ^.^
 

Dieses runde 50te Kappi widme ich allen meinen Lesern und Kommischreibern ^.^
 

So, jetzt aber viel Spaß beim Lesen :D
 


 

Joey sah vor sich seine Vergangenheit, ein Kurzabriss von dem, was passiert war in seinem Leben.
 

Sowas sah man doch, kurz bevor man starb, oder?
 

Würde er jetzt sterben?
 

Nein, das… Das konnte er nicht!
 

Er musste noch weiterleben. Denn es gab noch so viele Dinge, die er tun musste! Er wollte noch so viele Dinge mit Serenity erleben, mit seiner Band, mit seinen Freunden…
 

Und er wollte doch nochmal mit Seto reden!

Mal ganz davon abgesehen, dass er noch eine Welttournee machen wollte!
 

Also konnte er jetzt doch nicht einfach von einem Schuss in den Bauch einfach krepieren?! Das konnte Gott ihm nicht antun!
 

Dazu hatte er nicht das Recht.
 

Nach seiner Kurzbiographie war er von der Dunkelheit umgeben. Und keiner, der ihn da rausholen konnte…
 

Er fühlte sich unwohl, hatte Angst…
 

„Ist hier denn niemand!?“, rief er, doch keine Antwort.
 

Sein Herz zog sich zusammen, ihm wurde schlecht vor Angst und Aufregung.
 

Was würde jetzt passieren!?
 

„Onkel Seto…“, murmelte Josy, legte ihre kleinen Hände auf Setos Wangen und sah ihm tief in die eisblauen Augen, die lange nicht mehr so böse oder gefährlich wie früher wirkten.
 

Sie spürte die Tränen, die an ihren Händen vorbei liefen und sie strich sie zärtlich weg.
 

„Papa wird wieder gesund werden, das hast du selber gesagt. Und alle anderen Probleme werden wir auch lösen“, sagte sie mit fester Stimme und Seto lächelte leicht.
 

In Gedanken sah er einen kleinen Mokuba vor sich. Der hatte ihm früher auch immer so Mut zugesprochen, wenn er gemerkt hatte, dass es ihm nicht gut ging.
 

„Ja, du hast recht…“, stimmte er ihr zu und umarmte sie.
 

Sie gab ihm gerade unglaublich viel Kraft und dafür war er dankbar.
 

„Na also.“
 

Sie strahlte wieder, war froh, dass Onkel Seto nicht mehr ganz so traurig aussah und kuschelte sich an ihn.
 

„Und den bösen Männern werden wir in den Hintern treten“, sagte sie grinsend und Kaiba schaute sie leicht verwunder tan.
 

„Woher kennst du den Ausdruck denn?“
 

„Na von Papa. Das sagt er auch immer, wenn sein Manager ihn nervt. Dann will er ihm auch immer in den Hintern treten“, erklärte sie grinsend und Seto lächelte.
 

Ja, das konnte sie auch nur von ihrem Vater haben.
 

Joey bitte… Ich flehe dich an, du musst überleben… Wird wieder gesund und mach die Bühnen dieser Welt unsicher… Bitte…
 

So saßen Seto und Josy ruhig da und warteten darauf, dass jemand aus dem OP kam und ihnen mitteilte, dass Joey alles gut überstanden hatte.
 

Alles andere würden sie nicht akzeptieren.
 

Plötzlich hatten Josy und Seto ein komisches Gefühl. Etwas stimmte nicht. Sie schauten beide gleichzeitig zum OP, doch sie hörten nichts.
 

Dennoch wurden sie das Gefühl nicht los, dass es Joey gerade sehr schlecht ging.
 

Nach kurzer Zeit schwand das Gefühl wieder ein wenig und sie beruhigten sich. Anscheinend war noch alles in Ordnung.
 

„Jetzt sind schon 3 Stunden vergangen und Joey ist noch immer im OP…“, murmelte Tea und schaute zur Uhr, die im Gang hing.
 

Vor einer Stunde waren sie zu Josy und Seto gegangen und da sie in Ruhe dasaßen, hatten sie beschlossen, sich dazu zu setzen.
 

„Er hat eine Kugel in den Bauch bekommen. Die raus zu operieren, bei den ganzen Organen, kann dauern…“, meinte Mokuba ruhig und hatte den Arm um Serenity gelegt.
 

Diese döste, weil sie noch von den letzten Ereignissen so erschöpft war.
 

Wieder kehrte Ruhe ein.
 

Die Stimmung war angespannt, ein falsches Wort von irgendjemandem und die Lage würde explodieren.
 

Also sagte vorsichtshalber niemand etwas.
 

Und wieder war da dieses Gefühl, dass es Joey schlecht ging!
 

Seto schaute wieder zum OP-Raum, bemerkte, dass auch Josy hinüber sah, aber erneut war nichts zu hören, dass es Komplikationen gab.
 

Nach einer weiteren Stunde wurde Joey rausgeschoben und zwei Ärzte gingen auf die Gruppe zu, die aufgestanden war.
 

Jeder fragte irgendetwas und wollte alles wissen, doch bei dem Durcheinander verstand man natürlich nichts.
 

Einer der Ärzte hob eine Hand und die anderen wurden ruhig.
 

Seto stand etwas abseits, hatte noch kein Wort gesagt, weil er wusste, dass die Ärzte ihm gleich alles sagen würden.
 

„Der Zustand von Jay ist kritisch. Wenn er die heutige Nacht überlebt, sollte er allerdings über dem Berg sein. Die Kugel konnte entfernt werden, die Organe sind Gott sei Dank nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Morgen können wir genaueres sagen.“
 

Die Antwort war jetzt nicht unbedingt so befriedigend, wie sie die gern gehabt hätten, aber Joey war ein Kämpfer. Er würde das schaffen.
 

„Kann ich zu ihm?“, fragte Josy und wuselt zwischen den anderen nach vorne zu den Ärzten.
 

„Eigentlich…“, fing einer der Ärzte an, doch der Zweite nickte.
 

„Ja, kannst du. Aber nicht lange. Dein Papa muss ich ausruhen…“
 

„Okay“, stimmte Josy zu und alle folgten den Ärzten, die sie zu einem Zimmer brachten.
 

Da die Wand aus Glas war, konnten sie rein sehen und sahen Joey von Geräten und Schläuchen umgeben auf einem Bett liegen.
 

Seine Gesichtsfarbe war unnatürlich blass, er sah richtig zerbrechlich aus.
 

Josy legte ihre Hände an die Scheibe und sah rein.
 

Dieser Anblick tat ihr weh, machte ihr Angst und sie wollte, dass ihr Papa sofort aufwachte.
 

„Onkle Seto?“, murmelte sie und zog leicht an seiner Jeans.
 

„Hm? Was ist, Josy?“
 

„Geh du bitte rein und rede ihm Mut zu… Ich kann das nicht…“, murmelte sie und Seto schaute zu Serenity rüber. Sie war schließlich Joeys Schwester, doch sie nickte nur.
 

„Darf ich dann?“, fragte Kaiba und wandte sich den Ärzten zu.
 

„Ja, wie gesagt, nur nicht lange. 15 Minuten, dann sollten sie wieder raus kommen…“, meinte der Arzt und sein Kollege nickte zustimmend.
 

Seto nickte auch kurz, bekam dann noch einen Krankenhauskittel um geschnürt und mit klopfendem Herzen betrat er das Zimmer.
 

Es stank nach Desinfektionsmittel und die weißen Wände wirkten so kalt, so unfreundlich.
 

Hätte mich früher nie gestört… schoss es ihm durch den Kopf und schweigend setzte er sich auf einen Stuhl, der direkt am Bett stand.
 

„Joey…“, fing er etwas unbeholfen an und wusste gar nicht so recht, was er jetzt sagen sollte.
 

Verunsichert streichelte er vorsichtig Joeys Hand und sah ihn an. Das war nicht das Hündchen, was er kannte, was hier lag.
 

Er sah sich selbst nicht ähnlich und Seto hoffte einfach nur, dass er gesund wurde und wieder Ruhe einkehrte.
 

„Deine Kleine hat mich gebeten, her zu kommen und mit dir zu reden. Sie hatte Angst, hierher zu kommen, weil die Umgebung wahrscheinlich so gruselig für sie ist. Kann ich ihr nicht verübeln, ich mochte Krankenhäuser auch noch nie… Mensch Joey, du musst unbedingt wieder auf die Beine kommen. Ich muss nochmal mit dir reden. Ich… Ich wollte dich doch nie anlügen, aber ich hatte Angst, dass sie dich fangen und umbringen, wenn du versuchst, Serenity und Mokuba zu retten. Das hätte ich mir nie verzeihen können, dafür bist du mir viel zu wichtig. Wenn du mich deswegen nie wieder sehen willst, ist das in Ordnung, aber ich will nochmal mit dir darüber reden. Alle beten, dass du wieder aufwachst. Dein Kindergartenverein, deine Band, deine Tochter, das Hausmädchen, deine Schwester, Mokuba und ich natürlich auch… Wir sind alle bei dir… Halte durch…“
 

Er hörte auf, weil er draußen einen Arzt sah, der auf die Uhr tippte.
 

Seine Besuchszeit war zu Ende und schweren Herzens erhob er sich.
 

„Wir sehen uns morgen, ja?“, meinte er noch und verließ dann den Raum wieder.
 

Sein Blick wanderte zu aller erst zu Josy, die noch immer angespannt dastand, die Hände an der kalten Glasscheibe und ihren Vater anstarrte.
 

„Ich habe ihm Mut zugesprochen. Er wird das schaffen, hm?“, meinte er und nahm Josy wieder auf den Arm und trennte somit ihren Blick von Joey.
 

Er spürte, wie sich kleine Hände in sein T-Shirt krallten und er streichelte ihr wieder beruhigend über den Rücken.
 

„Er ist ein Sturkopf und wieder gesund. Du musst nur an ihn glauben…“, flüsterte er und sie nickte leicht.
 

„Lasst uns wieder gehen. Wir müssen ausgeruht sein, wenn sich Joeys Zustand morgen hoffentlich stabilisiert hat“, meinte Yugi und die anderen stimmten zu.
 

Jetzt konnten sie leider nichts für ihn tun und so verließen sie das Krankenhaus wieder mit gemischten Gefühlen.

Eine volle Villa

Viel Spaß beim lesen :D
 


 

„Seto?“, fragte Mokuba, doch dieser reagierte gar nicht auf ihn.
 

Seufzend schritt der kleine Kaiba auf seinen großen Bruder zu und tippte ihn an. Wenigstens dann reagierte er auf ihn.
 

„Hm? Was ist?“, fragte er nach und Mokuba seufzte leise.
 

„Serenity wollte fragen, ob sie mit zu uns kann…“
 

„Meinetwegen können wir alle in der Villa versammeln. Sie ist groß genug und sie brauchen sich gegenseitig…“, meinte er und Mokuba lächelte seinen Bruder an.
 

Er wusste die Botschaft zu deuten. ER wollte auch nicht allein in der Villa rumhocken und das konnte Mokuba nur allzu gut verstehen.
 

Denn wenn er allein war, würden ihn die ganzen Gedanken einholen und dann würde er arbeiten, bis er umfiel und dann konnte er Joey gar nicht mehr helfen.
 

„Ich kümmer mich drum…“, meinte Mokuba und verschwand wieder.
 

Josy war auf Setos Armen eingeschlafen und vorsichtig setzt er die Kleine auf die Rückbank, setzte sich selbst daneben und schloss die Autotür.
 

Die anderen redeten draußen noch mit Mokuba, doch das war ihm herzlich egal.
 

Er wusste, dass die anderen das Angebot annehmen würden und dafür war er dankbar.
 

Allein würde er wahrscheinlich durchdrehen.
 

Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
 

Kaiba wollte, nein brauchte, Ruhe und die würde er wohl erst sehr viel später kriegen, wenn Joey auf dem Weg der Besserung war und er der Yakuza einen Einlauf gratis spendiert hatte.
 

Er bekam nur am Rande mit, dass auch Ayumi einstieg und schließlich auch Mokuba und Serenity.
 

Sie hatten sich wohl mit den anderen geeinigt, wie sie das machen wollten und langsam fuhr der Van los.
 

Wie durch einen Schleier hörte er Mokuba und Serenity reden, hörte raus, dass Marik und Ishizu auch noch dazu stoßen würden und die Band natürlich auch.
 

Damit hätte das Zimmermädchen einiges zu tun, aber Roland würde ihr bestimmt wieder helfen.
 

Nach einer halben Ewigkeit, wie Seto fand, kamen sie an der Kaiba Villa an und Roland öffnete ihnen das Tor.
 

Der Van fuhr die Auffahrt hoch und in Mokuba und Seto kamen Erinnerungen hoch, als der kleine Kaiba gerade nach Hause gekommen war, als die Yakuza ihn frei gelassen hatte.
 

Seto verdrängte die Gedanken.
 

Das war gestern gewesen. Es kam ihm vor, als wäre es 1 Monat her.
 

Kein Wunder, so viel wie zurzeit passiert. Da verschwindet jegliches Zeitgefühl. Schrecklich…
 

Naoto fuhr bis zum Eingang und öffnete die Tür, damit sie aussteigen konnten.
 

Diesmal hatte Ayumi Josy auf dem Arm und trug sie in die Villa.
 

Roland schien erstaunt, dass so viele Leute da waren und Kaiba blieb kurz bei ihm stehen.
 

„Nachher kommen noch weitere, um für ein paar Tage oder Wochen zu bleiben. Joey wurde angeschossen und ist m Krankenhaus, daher habe ich beschlossen, dass seine Freunde hierher können. Da sind sie wenigstens alle beisammen“, erklärte er und Roland nickte.
 

Er leitete alles Weitere in die Wege, sodass Seto sich nicht auch noch darum kümmern musste.
 

Eine Stunde später waren alle angekommen und bei der Lautstärke, die gerade herrschte, verfluchte er sich, den Kindergarten hergeholt zu haben.
 

Aber nach relativ kurzer Zeit hatte sich der Lautstärkepegel wieder normalisiert und Seto beruhigte sich wieder.
 

Es war schon nach 23 Uhr und so langsam verabschiedeten sich die ersten ins Bett und auch Seto beschloss, dass es besser war, ein wenig zu schlafen.
 

Also machte er sich auf den Weg nach oben, als er Josy etwas verlassen im Gang rumstehen sah.
 

„Hey Josy… Willst du nicht runter zu Ayumi?“
 

„Mama geht es selber nicht gut. Ich glaube, sie braucht ein wenig Ruhe. Deswegen bin ich bei dir. Denn bei dir glaube ich auch, dass du Gesellschaft brauchst. Darf ich bei dir schlafen?“, meinte sie und Seto war kurz davor, Angst vor der Kleinen zu kriegen.
 

Wie konnte sie andere so durchschauen?
 

Joey war nicht gerade bekannt für seine Menschenkenntnis und so wie die Mutter drauf war, hatte sie sogar noch weniger davon.
 

Unglaublich… Sie macht das alles nur aus dem Gefühl heraus. Aus ihr kann späterhin richtig was werden, wenn sie diese Gabe fördert…
 

„Wenn du möchtest…“, sagte er lediglich und schlenderte weiter in Richtung seines Zimmers.
 

Josy dackelte hinter ihm her und schaute sich Setos Zimmer staunend an.
 

„Wow…“, nuschelte sie und wusste gar nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte.
 

Es war so groß!
 

Und dann noch so ein großer Kleiderschrank. Und ein Regal voll mit Büchern!
 

Auf der Kommode ein paar Figürchen und auf dem Nachttisch ein Bild von Mokuba und ihm, als sie noch klein waren.
 

„Wie süß“, quietschte sie, als sie es sah und nahm es vorsichtig mit beiden Händen in die Hand.
 

Einen Moment lang schaute sie es einfach nur an, dann stellte sie es wieder hin und kramte in ihrer Jackentasche rum.
 

Sie holte einen Schlüsselanhänger raus, wo ein Bild von Joey, Serenity, Ayumi und ihr drin war.
 

Sie legte ihn neben das Bild und strahlte zufrieden.
 

Seto konnte sich langsam aber sicher nicht mehr vorstellen, dass das alles nur kindliche Naivität war, die sie da an den Tag legte.
 

Hätte gar nicht gedacht, dass Joey so eine intelligente Tochter hat. Aber naja, öfters mal was neues, wie es aussieht…
 

„So, wo ist denn hier das Badezimmer?“, wollte sie wissen und schaute sich irritiert um.
 

„Ich zeige es dir…“, meinte er und schlenderte mit ihr raus auf den Gang, bog links ab und am Ende des Ganges öffnete er die rechte Tür.
 

Dahinter ein großes Badezimmer mit Badewanne, Dusche, 2 Waschbecken und natürlich einer Toilette.
 

Der Boden aus Marmor gefliest, die Hähne aus Messing und Fußbodenheizung.
 

Für ein angenehmes Gefühl an den Füßen, war über dem Marmor noch ein flauschiger Teppich.
 

An den Wänden waren noch Reliefs und der Duschkopf sah aus wie ein „weißer Drache mit eiskaltem Blick“.
 

„Wow…“, entfuhr es wieder Josy und stand mit großen Kulleraugen da.
 

„So prunkvoll ist es bei uns nicht…“, meinte sie und Kaiba grinste.
 

Ja, das konnte er sich vorstellen.
 

Joey würde es bestimmt schlicht halten, konnte er doch bestimmt immer noch nichts mit Luxus anfangen, obwohl er so viel Geld hatte.
 

„Schaffst du alles alleine?“, wollte Seto wissen, holte ihr eine Zahnbürste und einen Zahnputzbecher runter, ebenso wie ein Handtuch.
 

„Ja, das kriege ich schon hin“, sagte sie zufrieden und putzte sich dann in Ruhe die Zähne.
 

Seto ging dann wieder zurück in sein Schlafzimmer und zog sich schon mal um.
 

Im Seidenpyjama legte er sich hin und nahm den Anhänger, den Josy auf den Tisch gelegt hatte.
 

Alle Vier auf dem Bild grinsten und strahlten in die Kamera und unwillkürlich musste Seto lächeln.
 

Es war ein schönes, positives Bild und Kaiba legte den Anhänger wieder zurück.
 

3 Minuten später kam Josy auch wieder rein, schloss die Tür und legte den Schlafanzug, den Ayumi ihr noch gegeben hatte, auf das Bett. Sie zog sich um, ließ die Klamotten auf dem Boden liegen, wo sie hinfielen beim Ausziehen und kletterte dann auf das Bett unter die warme Decke.
 

Also doch ein Kind… stellte er beruhigt fest, als er die Klamotten quer im Zimmer verteilt liegen sah.
 

„Gute Nacht, Onkel Seto“, sagte sie und kuschelte sich richtig in die Decke.
 

„Schlaf gut, Josy…“, erwiderte Seto, löschte das Licht und machte es sich ebenfalls bequem.

Keine Überlebensgarantie

So, es geht weiter ^.^
 


 

Während Seto und Josy oben schliefen, genauso wie viele andere, war Yami, Tristan, Tea und Yugi gar nicht nach Schlafen.
 

Dafür waren sie noch immer viel zu aufgeregt und viel zu ängstlich.
 

„Joey wird das schaffen, wir müssen nur an ihn glauben…“, murmelte Tea und war froh, dass Tristan einen Arm um sie gelegt hatte, sich um sie kümmerte.
 

Auch Yami hatte einen Arm um Yugi gelegt. Dieser war schon seit der Hinfahrt zum Krankenhaus verdächtig still.
 

„Yugi, er wird das schaffen, das weißt du doch. Er ist ein Sturkopf, den nichts so schnell umhaut“, versuchte Tristan seinem Kumpel Mut zu zu sprechen, doch er reagierte nicht.
 

Seufzend strich Yami seinem Freund über den Rücken, doch er war geschockt, konnte nicht glauben, was passiert war.
 

„Wir legen uns auch lieber hin… Wir müssen morgen fit sein“, murmelte Tristan und stand auf. Er half Tea beim Aufstehen, da sie etwas wackelig auf den Beinen war und nach einem Nicken von Yami gingen die Zwei hoch in eines der leeren Gästezimmer.
 

„Was mach ich nur mit dir?“, fragte Yami leise und sah Yugi in die Augen, doch da fehlte jeder Glanz, jede Reaktion.
 

Morgen, wenn die Ärzte sagen, dass es Joey wieder besser geht, wird er auch wieder zu sich kommen. Bestimmt…
 

Der König der Spiele betete noch einige Zeit, dass es Joey morgen wieder besser gehen würde und nahm dann Yugi auf die Arme, um ihn nach oben zu tragen.
 

Auch sie brauchten jetzt Ruhe und so legte Yami den Kleinen aufs Bett, zog ihn bis auf den Boxershort aus und entkleidete sich dann selbst.
 

Er legte sich neben Yugi und deckte sie beide zu.
 

Hoffentlich geht es Joey und Yugi morgen wieder besser…, dachte sich Yami und schloss die Augen.
 

Langsam wanderte ins Reich der Träume, doch da herrschte diese Nacht nur schwarz. Er träumte nichts.
 

Joey war noch immer nur von schwarz umgeben und egal, wie sehr er nach Hilfe schrie, er bekam keine Antwort.
 

„Verdammt, ich will weg hier!“, rief er halb verzweifelt, rannte immer weiter geradeaus, aber wusste gar nicht mehr, ob das überhaupt noch geradeaus war. Er rannte einfach, hoffte, dass er irgendwo etwas entdeckte, was ihn hier weg brachte.
 

Doch zu seiner Enttäuschung musste er feststellen, dass es nichts gab und das machte ihm noch mehr Angst.
 

Seufzend blieb er stehen.
 

So machte das Rennen auch keinen Sinn. Aber was sollte er dann tun!?
 

„Kopf benutzen, Joey…“, murmelte er zu sich selbst, dachte angestrengt nach, aber schlussendlich hatte er keine Idee, was er hätte tun sollen.
 

Verdammt, wo war Yugi!? Der hätte ihm in dieser Situation bestimmt helfen können…
 

Zumindest hätte er mir sagen können, wo ich bin, verdammte Scheiße! Mann, ich will nach Hause zu Serenity… Zu meinen Freunden…
 

Unsicher schaute er sich weiter um, gab die Hoffnung nicht auf, dass er etwas fand, wodurch er nach Hause zurückkehren konnte, doch es gab nur schwarz hier…
 

Joeys Bandmitglieder hatten sich zwar in ein Zimmer zurück gezogen, doch dachten sie gar nicht daran, zu schlafen.
 

Dafür waren sie viel zu sehr durch den Wind.
 

„Auf Joey ist geschossen worden… Das muss man sich mal vorstellen“, meinte Hiroshi und die anderen schwiegen.
 

Ryu lehnte im Türrahmen der Balkontür und rauchte eine Zigarette, während Kiyoshi am Schreibtisch saß und auf einem Blatt rumkritzelte.
 

Kai saß auf dem Nachttisch und lehnte gedankenverloren mit dem Rücken an der Wand. Hiroshi war der einzige, der auf dem Bett saß im Schneidersitz.
 

„Was machen wir jetzt?“, fragte Kiyoshi und diesmal hielt das Schweigen länger an.
 

Schließlich war es Kai, der anfing zu reden:

„Wir müssen die Presse informieren, zumindest, was so im Groben passiert ist. Und mit der Polizei reden, weil ich wissen will, ob dieser Kerl mit der Yakuza zu tun hat. Außerdem müssen wir uns natürlich um Joey kümmern und um Josy. Naja und zusammen mit unserem Manager müssen wir auch noch ein paar Dinge durchgehen, weil wir jetzt ja nicht ins Studio gehen können. Naja und dann schauen wir mal, wann unser Goldkehlchen wieder fit ist.“
 

Wieder Schweigen. In Ruhe dachte jeder über die Worte nach und jeder kam zu dem Entschluss, dass ihnen nichts anderes blieb, als es so zu tun.
 

„Der Manager ist morgen Mittag auch im Krankenhaus. Ich habe ihn noch nie so aus dem Konzept erlebt“, meinte Hiroshi und Ryu grinste verbittert.
 

„Das kann ich mir vorstellen. Wird ja auch nicht alle Tage ein Schützling angeschossen.“
 

Noch bis zum frühen Morgen saßen oder standen sie da und jeder hing seinen Gedanken nach.
 

Gegen 7 Uhr hörten sie, wie auch die anderen langsam wach wurden. Hatten sie also tatsächlich geschlafen.
 

Nein, das hatten sie nicht gekonnt. Dafür hatten sie nicht die nötige Ruhe.
 

Aber sie waren sich einig, dass es gut war, dass die anderen geschlafen hatten.
 

Von der Clique hatten sie gestern Abend schon gehört, dass sich Josy nicht ins Zimmer getraut hatte, weil da so viele Maschinen waren und Joey so leichenblass.
 

Deshalb war auch Seto Kaiba reingegangen und hatte kurz mit Joey gesprochen.
 

Dieser hatte keine Reaktion gezeigt, doch auch wenn alle es gehofft hatten, so war es doch logisch gewesen.
 

„Lasst uns duschen und dann runter zu den anderen gehen…“, schlug Ryu vor und stieß sich vom Balkontürrahmen ab.
 

Ohne ein Nicken der anderen ab zu warten, verließ er das Zimmer und stellte sich unter die Dusche.
 

Wie jeden Morgen duschte er eiskalt im Gegensatz zu den anderen.
 

Deswegen duschte er normalerweise zuletzt, weil die anderen sich immer erschraken, wenn sie im Halbschlaf nicht daran dachten, den Hahn auf warm zu stellen.
 

Doch heute würden sie das wohl tun müssen, wenn sie nicht eiskaltes Wasser auf der Haut spüren wollten.
 

Ryu duschte nur kurz, schlenderte dann wieder frisch angezogen ins Zimmer und Kai wuselte nach draußen, um zu duschen.
 

Da Ryu kein Fluchen hörte, hatte er wohl daran gedacht, den Hahn zu überprüfen und auf warm zu stellen.
 

Braver Junge, lernfähig… schoss es ihm durch den Kopf und er schaute zu Hiroshi und Kiyoshi, die beide auf dem Bett saßen.
 

Er sah ihnen an, wie nah ihnen die ganze Sache ging und schweigend wuschelte er Beiden durch das Haar.
 

Sie lächelten nur leicht.
 

„Joey wird wieder“, sagte Ryu fest und schaute nach draußen.
 

Es regnete.
 

Dabei hatten sie gestern noch gesagt, es würde bewölkt sein, aber nicht regnen.
 

„Ja, das wird er auch“, stimmten die Zwei im Chor zu, schauten sich verwundert an und grinsten kurz.
 

Dann kam auch schon Kai wieder und nachdem Kiyoshi geduscht hatte, verschwand Hiroshi im Bad.
 

Als auch er wieder da war, gingen alle Vier runter zu den anderen, die alle schon im Esszimmer am Tisch saßen.
 

Doch keiner rührte so richtig das Essen an, was da stand. Dabei standen dort nur die feinsten Sachen.
 

Brötchen, Croissants, Marmelade, Käse, Wurst, Schinken, eine Schale mit Obst. Es mangelte an nichts, aber dennoch stocherte jeder nur lustlos rum und auch den Vier Musikern war nicht der Sinn nach Essen.
 

Nur Josy aß ein klein wenig was. Ayumi und Seto hatten auf sie eingeredet, bis sie schließlich sich dazu hatte überreden lassen.
 

Ist auch besser so, wenn die Kleine was isst. In ihrem Alter ist das wichtig.
 

Ryu setzte sich neben Mai, gab ihr kurz einen Kuss und spürte, wie sie sich an ihn kuschelte.
 

Auf einmal klingelte das Telefon und jeder starrte es an, als wäre es ein Alien.
 

Roland nahm ab und in der Villa hätte man gerade auch die Mäuse gehört, wenn es denn dort welche gegeben hätte.
 

„Ja, hier die Kaiba Villa. Roland am Telefon“, sagte der Vertraute von Roland und hörte sich in Ruhe an, was der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung zu sagen hatte.
 

„Ja, einen Moment bitte“, bat er schlussendlich und ging zu Seto.
 

„Mr. Kaiba. Am Telefon ist ein Shiroyama. Er ist der zuständige Kommissar.“

Krankenhausbesuch

So und weiter geht's ^.^
 


 

„Ah danke, Roland.“
 

Kaiba nahm das Telefon entgegen und hörte am anderen Ende eine raue, aber freundliche Männerstimme.
 

„Guten Tag, Mr. Kaiba. Hier ist Shiroyama, der ermittelnde Kommissar im Fall Jay. Wir müssten noch ihre Aussagen aufnehmen.“
 

„Ah ja, verstehe. Ist es in Ordnung, wenn wir heute Nachmittag kurz kommen? Wir würden gern so gut es geht bei Jay sein, um ihn zu unterstützen.“
 

„Ja, das ist in Ordnung. Sagen wir 16 Uhr auf dem Revier?“
 

„Ja, das ist gut, wir werden um 16 Uhr auf dem Revier sein.“
 

„Gut, auf Wiederhören.“
 

„Wiederhören.“
 

Seto legte auf und schaute zu Serenity und Mokuba rüber.
 

„Wir müssen nachher nochmal zur Polizei und unsere Aussagen machen“, meinte er und die Beiden nickten.
 

Das Schwein würden sie hinter Gittern bringen mit ihren Aussagen und genau dahin gehörte der Kerl auch.
 

Da jetzt ja auch Joeys Bandmitglieder alle anwesend waren, waren sie vollzählig und wenn Josy in Ruhe aufgegessen hatte, würden sie sich langsam auf den Weg machen.
 

„Wo ist eigentlich Naoto?“, fragte Hiroshi plötzlich irritiert und Roland meldete sich aus der Küche zu Wort.
 

„Der holt gerade euren Manager ab“, meinte er und Hiroshi stellte sich in die Tür, um Roland sehen zu können.
 

„Ihr habt euch gestern Abend noch lange unterhalten, oder?“, wollte er interessiert wissen und Roland nickte.
 

„Ja, so von Kollege zu Kollege. Ich dachte erst, er wäre ein alter Schulkumpel von mir, aber das war ein Irrtum. Aber wir verstehen uns trotzdem“, erläuterte Roland und Hiroshi lächelte.
 

Er konnte sich gut vorstellen, dass die Zwei sich verstanden. Sie waren beide ruhig und besonnen.
 

„Lasst uns endlich los!“, quengelte Josy und rutschte von ihrem Stuhl runter.
 

Sie war fertig mit Essen und somit gab es keinen Grund, noch mehr Zeit hier zu bleiben.
 

Also zogen sich alle etwas über, griffen sich, was sie noch mitnehmen wollten: Portemonnaie, Schlüssel, Handy, etc.
 

„Es reicht, wenn wir mit 3 Wagen fahren. Ich habe 1 Van in der Garage“, meinte Seto und schritt als Erster nach draußen zu besagtem Van.
 

Schnell teilten sie sich auf den Van und 2 „normale“ Fünfsitzer auf.
 

Duke, Mai und er würden fahren.
 

Er sah Mai einen Augenblick an und sie grinste leicht.
 

„Ich fahren vorsichtig. Will ja nicht, dass noch mehr ins Krankenhaus müssen…“
 

„Gut, das wollte ich hören“, erwiderte er schlicht und reichte ihr den Autoschlüssel.
 

Sie nickte und ging zu dem Wagen rüber, Duke war schon bereit und lenkte den Wagen geschickt aus der Garage.
 

Seto stieg auch ein, hatte Josy neben sich sitzen auf Mokubas altem Kindersitz, während Serenity, Mokuba, Ayumi, Hiroshi und Kai sich hinten hingesetzt hatten.
 

Leise schnurrte der Motor, als er ansprang und als Mai die Garage verlassen hatte, fuhr er los und folgte den Beiden.
 

So machten sie sich auf den Weg zum Krankenhaus, welches sie nach einer halben Stunde auch erreicht hatten.
 

Keiner hatte während der Fahrt gesprochen, egal in welchem Auto, es herrschte eine unangenehme Stille, die aber keiner zu durchbrechen versuchte.
 

Nachher explodierte die Stimmung nur, weil einer genervt war oder man etwas Falsches gesagt hatte in den Augen eines anderen.
 

Sie stiegen aus und machten sich direkt auf den Weg zu Joeys Zimmer.
 

Im Gang angekommen herrschte reges Treiben. Irgendetwas schien hier nicht zu stimmen und sofort schritt Seto zum Zimmer seines Hündchen, der noch immer dalag wie er ihn gestern Abend verlassen hatte.
 

Sein Brustkorb senkte sich langsam, die Schläuche waren noch immer alle da, die Geräte auch und die Szenerie wirkte noch immer so skurril wie letztes Mal.
 

Gerade als Seto in einen Trancezustand drohte ab zu gleiten, hörte er lautes Schluchzen aus einem Zimmer.
 

Er drehte sich im Gegensatz zu den anderen nicht um, aber seine Kehle wurde trocken, sein Magen zog sich zusammen und ihm wurde noch einmal so richtig bewusst, dass es für Joey keine ÜberlebensGARANTIE gab.
 

„Nein! Schatz… Du darfst nicht tot sein! Bitte nicht! Wir hatten doch noch so viel vor“, wimmerte eine Frauenstimme und alle sahen betroffen zu Boden.
 

Seto aber starrte weiter auf Joey, versuchte den Rest aus zu blenden, was ihm normalerweise auch immer gelang, aber heute nicht.
 

Dafür war er zu fertig von der Gesamtsituation. Er hatte nicht mehr die Kraft.
 

Im Augenwinkel sah er, wie ein Arzt die zitternde und weinende Frau raus brachte und sie stützte.
 

„Es tut mir so leid für sie…“, murmelte der Arzt und Seto bewegte den Kopf, als er ein Klatschen hörte.
 

Die Frau hatte dem Arzt eine Backpfeife gegeben und während der Kindergartentrupp kreuz und quer sprach, schaute er sich die Szene lieber schweigend an.
 

„Heucheln sie doch nicht so! Sie kannten meinen Mann gar nicht und mich kennen Sie auch nicht! Also können sie gar nicht darüber urteilen! Wie mich diese Floskeln ankotzen!“, rief sie, riss sich los und rannte den Gang entlang.
 

Während der Arzt hinter ihr her lief, wandte sich Kaiba wieder Joey zu. Er konnte die Frau verstehen.
 

Aber soweit würde es bei Joey ja nicht kommen. Er würde wieder aufwachen, wieder gesunden und dann würde er wieder auf Tour gehen können.
 

Duke war es schließlich, der einen vorbeilaufenden Arzt anhielt und sich nach Jays Zustand erkundigte.
 

Auch dieses Mal wandte Seto den Blick nicht von Joey. Er hörte ja schließlich, was der Arzt zu sagen hatte, außerdem sah er ihn in der Spiegelung der Glasscheibe.
 

„Sie wissen, dass ich nur Familienangehörigen genaue Auskünfte geben darf…“, meinte der Arzt und Serenity löste sich aus der Umarmung von Mokuba.
 

„Ich bin seine Schwester und das hier sind alles seine Freunde. Bitte sagen Sie uns, was mit ihm ist“, flehte sie und der Arzt nickte leicht.
 

„Nun gut. Der Zustand von Jay hat sich über die Nacht etwas stabilisiert. Er ist so gut wie über den Berg. Aber bis er wieder auf der Bühne stehen kann, werden noch Monate vergehen. Mit dieser Schusswunde ist nicht zu spaßen.“
 

Erleichterung machte sich breit.
 

Joey war auf dem Weg der Besserung!
 

Doch Seto schien so gar nicht darüber zu freuen, weshalb die anderen ihn verwirrt ansahen.
 

Der CEO hingegen taxierte das Spiegelbild des Arztes.
 

„Was heißt „so gut wie“?“, wollte Seto wissen und alle Augen richteten sich auf den Arzt. Das „so gut wie“ hatten sie in ihrer Erleichterung gar nicht genau gehört.
 

„Das heißt, dass wir noch Untersuchungen machen müssen, um das genau sagen zu können. Die Kugel hat einigen Schaden angerichtet und die OP war nicht ohne Komplikationen verlaufen. Deshalb kann ich es erst sagen, wenn wir die Tests gemacht haben.“
 

„Komplikationen?“, fragte jetzt Yami nach und der Arzt nickte wieder leicht.
 

„Ja. Er wäre beinahe zweimal unter unseren Händen gestorben…“
 

Seto löste den Blick von der Fensterscheibe, schaute Josy in ihre großen Kulleraugen und beide wussten, warum sie zweimal dieses schlechte Gefühl gehabt hatten.
 

Joey hatte da im Sterben gelegen.
 

Seto war sich nicht sicher, ob Josy wusste, was das bedeutete, aber es war schon schlimm, dass er das wusste.
 

Die anderen schauten betreten zu Boden.
 

Diese ganze Situation war doch einfach zu kotzen, da waren sich alle einig.
 

Aber nach den Tests hätten sie Gewissheit und das war viel Wert in so einer schwierigen Zeit.

Doch nicht über dem Berg?

So und weiter gehts ^.^
 


 

Nach einer weiteren Stunde verschwanden Krankenschwestern und Ärzte in Joeys Zimmer und der Vorhang wurde zugezogen, sodass die anderen nicht sehen konnten, was da drin vor sich ging.
 

Die Gruppe entschied, dass sie sich in das Cafe setzen und dort was trinken wollte.
 

So machten sie sich auf den Weg und setzten sich in eine Ecke des Cafes.
 

Tea, Tristan, Marik und Serenity holten die Getränke und während Seto, Josy und Yami eher ihren Gedanken hinterher hingen, waren die anderen am Reden. Der Knoten war geplatzt, Joeys Zustand war auf dem Weg der Besserung.
 

Den halben Tag verbrachten sie in dem Cafe, weil der Arzt ihnen gesagt hatte, dass sie erst am Nachmittag genaueres sagen könnten.
 

Gegen 15 Uhr schlenderten sie wieder zu Joeys Zimmer hoch, weil Seto, Mokuba und Serenity noch vor ihrem Ausflug zur Polizei wissen wollten, wie es Joey jetzt ging.
 

Die Vorhänge waren noch immer zugezogen und die Gruppe machte sich ernsthaft Gedanken, denn die Untersuchungen dauerten jetzt schon 6 Stunden an.
 

„Da stimmt doch was nicht…“, murmelte Ryu, ging zielstrebig zum Schwesternzimmer und sprach eine junge, braunhaarige Frau an, die gerade in einer Patientenakte blätterte.
 

„Entschuldigen Sie?“, fragte er und die Frau hob den Blick, um zu sehen, wer sie da ansprach.
 

„Ja, was gibt es?“, erkundigte sie sich höflich und lächelte leicht.
 

„Ich wollte fragen, ob es schon Testergebnisse für Jay gibt. Er wurde heute Vormittag untersucht.“
 

„Einen Moment, ich schau kurz nach, was in der Akte vermerkt wurde“, sagte sie und gin g zu einem Schrank, als eine zweite Schwester neben Ryu auftauchte.
 

Sie war wohl um die 50 Jahre alt, auch nicht die Schlankeste, hatte aber freundliche Gesichtszüge und wirkte wie die Mutter der Station.
 

„Mr. Jay ist heute Vormittag bei einer Untersuchung kollabiert, sein Zustand konnte aber stabilisiert werden. Die Ärzte können aber nicht zu 100% sagen, ob er durchkommen wird. Die Verletzungen waren doch schwer wiegender als zunächst angenommen“, erklärte sie und Ryu wurde immer blasser.
 

„Na kommen Sie, ich erkläre es auch ihren Freunden. Und sie setzen sich jetzt erst mal hin“, forderte sie mit einfühlsamer Stimme, ging mit Ryu rüber zu den anderen und setzte ihn auf einen Stuhl.
 

In Ruhe erklärte sie den anderen, was los war und das Mienenspiel ging von Angst, Besorgnis, bis hin zu Wut, welche sich gerade auf Setos Gesicht wiederspiegelte.
 

„Soll das heißen-“
 

„Sie brauchen gar nicht weiter zureden, Mr. Kaiba. Unsere Ärzte sind die Besten der Stadt, wie sie wissen und wir kümmern uns um Mr. Jay, wie es uns möglich ist. Es ist sinnlos, sich über die Ärzte auf zu regen, denken Sie lieber an Jay, um ihn in Gedanken zu unterstützen, das würde schon mal viel bringen“, wies sie Kaiba zurecht und dieser schwieg.
 

Anscheinend wusste die Frau immer, was sie sagen musste, um andere Menschen zur Vernunft zu kriegen.
 

„Ich denke aber auch, dass hier zu viele sind. Das könnte Jays Zustand etwas überfordern. Teilen Sie sich doch in Gruppen auf, die hierher kommen und wenn etwas passiert, dann rufen sie ihre Freunde an. So ist auch sichergestellt, dass jeder genug Schlaf bekommt und ausgeruht ist…“, schlug sie noch vor und die anderen schauten sich an.
 

Die Dame ging wohl davon aus, dass Joey hier noch länger wäre und wenn sie sich das mal so überlegten, hatte sie wohl recht.
 

Mit der Verletzung würde Joey noch länger hier bleiben, außerdem wusste ja keiner, wann er wieder aufwachen würde.
 

„Ich finde die Idee gar nicht so unvernünftig“, durchbrach Yami die Stille und einige nickten zustimmend.
 

Doch Seto dachte gar nicht daran, zu Hause zu liegen und zu schlafen, während Joey hier war und man nicht wusste, ob er überhaupt jemals wieder wach werden würde.
 

Mokuba bemerkte den Blick und seufzte innerlich.
 

Er würde wohl späterhin noch ein ernsthaftes Gespräch mit seinem großen Bruder führen müssen.
 

Aber jetzt mussten sie erst einmal zur Polizei fahren und Mokuba tippte auf seine Uhr.

Kaiba sah das und schaute kurz auf seine.

15:24 Uhr.
 

Sie mussten allmählich los.
 

Er nickte seinem kleinen Bruder zu und zusammen mit Serenity schritten die beiden Kaiba Brüder in Richtung Ausgang.
 

„Ich will sofort einen Anruf haben, wenn sich hier etwas verändert“, befahl Seto noch und die anderen nickten.
 

„Kriegst du“, sagte Ryu und schaute den Dreien hinterher.
 

Wie lange war er jetzt eigentlich hier?
 

Stunden, Tage, Wochen?
 

Joey wusste es nicht. Das einzige, was er wusste, war, dass dieses ganze Schwarz ihm allmählich den allerletzten Nerv raubte!
 

Und dann da!
 

Ein kleiner weißer Punkt. Gar nicht so weit weg von ihm, oder!?
 

Sofort rannte er los, das war sein Ausgang!
 

Voller Freude, dass er endlich hier kam, lief er immer weiter, dem weißen Punkt entgegen.
 

Und kaum, dass er angekommen war, war plötzlich alles weiß.
 

Gab es denn verdammte hacke auch noch was anderes, außer schwarz und weiß hier!?
 

Aber Moment mal... Wenn ich vorhin mein Leben als Kurzfilm gesehen habe und ich dachte, ich würde sterben, dann ist dieser weiße Punkt doch immer dafür da, um einen in den Himmel zu bringen, oder? Dann muss ich schleunigst hier weg!
 

Er drehte sich um und sah, wie der jetzt schwarze Punkt immer kleiner wurde.
 

Schnell rannte er los, wurde immer schneller und schaffte es gerade eben noch, wieder in die schwarze Welt zurück zu kehren.
 

Puh, Schwein gehabt!
 

So, jetzt hatte er also einen kurzen Ausflug in die weiße Welt gemacht, nun aber war er wieder in der schwarzen. Und was jetzt?
 

Abwarten und Tee trinken? Ach verdammt, ich will nach Hause…
 

Seufzend schaute er sich weiter um und stellte fest, dass der weiße Punkt wieder weg war.
 

Diese ganze Warterei und das alles machte ihn ganz wahnsinnig.
 

Was die anderen wohl machen? Sie sterben vor Sorge, weil ich nicht da bin… Was war überhaupt passiert? Ich weiß, dass ich den neuen Song geschrieben habe… Und dann habe ich gefrühstückt und mich aufs Sofa gelegt und dann bin ich glaube ich eingeschlafen… An alles andere kann ich mich nicht mehr erinnern. So ein Dreck! Was Seto wohl gerade macht? …
 

Sein Magen zog sich zusammen. Er hatte ihn belogen…
 

Er konnte ihm nicht mehr vertrauen, somit keine Beziehung mehr mit ihm eingehen…
 

Es tat so weh, sein Herz drohte zu zerspringen.
 

Die Umgebung veränderte sich, plötzlich fand er sich auf einer Wiese wieder und die Sonne strahlte.
 

Erstaunt schaute sich Joey um und entdeckte etwas abseits, Seto, der mit dem Rücken zu ihm stand und den Kopf gesenkt hatte.
 

Eine Sinnestäuschung? Was geht hier gerade ab?
 

Da die Neugier bei Joey ja bekanntlich sehr schnell überhandnahm, näherte sich Joey vorsichtig Seto, der reglos dastand.
 

„Seto?“, fragte er leise und sah, wie sich Seto langsam umdrehte, die Augen sich kurz weiteten und im nächsten Augenblick wurde er auch schon umarmt.
 

„Joey, du lebst… Gott bin ich froh. Ich habe dich so vermisst. Ich liebe dich, Joey. Ich habe dir doch nur nichts gesagt, weil ich nicht wollte, dass du dich auch noch in Gefahr begibst. Ich kann es aber nachvollziehen, wenn du mich nie wieder sehen willst. Ich könnte mir wohl auch nicht verzeihen, wenn ich in deiner Lage wäre…“, redete Seto wild drauf los und Joey war viel zu perplex, um irgendetwas sagen oder tun zu können.
 

So hatte er Kaiba noch nie erlebt. So außer sich, so von Gefühlen geleitet.
 

Schließlich legte er Seto die Hände auf den Rücken.
 

„Beruhige dich, Seto… Lass uns Beide erst einmal zur Ruhe kommen und dann nochmal miteinander reden“, schlug er vor und spürte, wie Seto leicht nickte.
 

„Gut…“
 

Joey schloss kurz die Augen, als er sie wieder aufmachte, war er wieder von schwarz umgeben.

Verhör

So, endlich ist mein Laptop wieder da und die Story geht weiter *-*
 

Viel Spaß beim lesen ^.^
 


 

Seto war als Erster dran und machte seine Aussage. Er schilderte, dass er mit Mokuba und Serenity sich von der Kaiba Corporation auf den Weg zu Jays Ferienhaus gemacht hatte, weil er mit ihm reden wollte. Warum, das verschwieg er.
 

Weiter erzählte er, dass Serenity die Haustür aufschloss und dass ein Knall ertönte, als er das Haus betreten hatte. Dann war er auch schon oben gewesen, hatte den Kerl entwaffnet und ihn Mokuba überlassen, damit er sich um Joeys Wunde kümmern konnte.
 

Serenity hatte den Verbandskasten geholt und dann kamen auch schon der Krankenwagen und die Polizei.
 

„Gut, danke. Es kann sein, dass Sie vor Gericht aussagen müssen.“
 

„Ja, damit habe ich schon gerechnet. Hat der Kerl eigentlich etwas zu seinem Motiv gesagt?“, wollte Kaiba wissen und Shiroyama nickte, sagte aber nichts.
 

„Was ist los?“, hakte Seto weiter nach und hatte eine böse Vorahnung.
 

„Es tut mir leid, aber ich darf Ihnen das nicht sagen“, versuchte sich der Kommissar raus zu reden, doch das ließ der Firmenchef nicht mit sich machen.
 

„Ich finde es eh raus, Kommissar Shiroyama. Machen wir es einfach und sagen Sie es mir. Das gestaltet die Lage unkomplizierter“, meinte Seto und verschränkte die Arme.
 

Er hatte seine Mittel und Wege, um an Informationen zu kommen, auch an Polizeiinternes, also sollte er es lieber nicht ausreizen.
 

Zurzeit war er nicht in der Stimmung für Verhandlungen.
 

„Also gut. Es gibt Hinweise darauf, dass er es gar nicht aus eigenem Interesse handelte, sondern beauftragt wurde und der Drahtzieher stammt anscheinend aus ihrem Umfeld. Mehr wollte er uns zunächst nicht sagen“, erklärte Shiroyama und Setos Augenbraue zuckte gefährlich.
 

Aus seinem Umfeld?
 

Wer sollte es denn gewesen!?
 

Ein Geschäftspartner vielleicht…
 

Während er weiter grübelte, hätte er sich plötzlich selbst schlagen können, tat es aber nur in Gedanken.
 

Die Yakuza… Die wollen nicht nur meinen Geld… Um an die Firma zu kommen, wollen Sie mich schwächen. Deswegen haben Sie jemanden geschickt, der sich um Joey kümmern sollte. Na warte, euch krieg ich alle dran!
 

„Kann ich mit dem Mann reden?“, fragte Seto neutral und der Kommissar nickte.
 

„Ja, dürfen Sie. Er ist unten in den Zellen“, meinte Shiroyama und ging raus.
 

Eigentlich war das hier alles an der Grenze der Legalität, aber mit einem Seto Kaiba war nicht zu spaßen.
 

Als Polizist war man bei solchen Fällen immer auf einem dünnen Grad zwischen Legalität und Illegalität.
 

Sobald Menschen mit Macht oder viel Geld kamen, wurden Ausnahmen gestattet. Doch wollte er seinen Job nicht verlieren, nur weil er sich an alle Vorschriften hielt. Das tat keiner hier.
 

Shiroyama begleitete Seto zu den Zellen und hielt vor einer an. Er öffnete sie, sagte einem Wärter Bescheid, dass er aufpassen sollte und schaute Seto noch einmal eindringlich an, während sich der Aufpasser an den Türrahmen lehnte.
 

„Nur Fragen, keine Handgreiflichkeiten oder Ähnliches…“
 

Seto nickte.
 

Er wollte nur ein paar Antworten, mehr nicht.
 

„Sie sind Seto Kaiba, oder?“, fragte der Mann, der auf der Pritsche saß und ziemlich fertig aussah.
 

Kaiba musterte ihn einen Moment lang, bevor er sich auf einen Stuhl setzte und zu ihm rüber sah.
 

„Will wer wissen?“
 

Schweigen im Raum.
 

„Kei Suzuki“, antwortete der Mann nach einer kurzen Pause.
 

„Hast du Familie?“, fragte Kaiba und sah, wie Keis Gesichtsausdruck sich veränderte.
 

Er schien ganz überrascht über diese Frage zu sein, dachte wohl, er würde gleich auf ihn loshacken.
 

Aber Seto wusste, dass er nur dann die richtigen Informationen bekam, wenn er geschickt vorging.
 

„Ähm, nein. Meine Frau hat mich vor 3 Jahren zusammen mit unserem Sohn verlassen“, erwiderte er verdutzt und Seto senkte den Blick.
 

Kei schien die Geste als Mitleid zu verstehen, so wie von Kaiba gewollt und so lächelte Kei leicht.
 

„Es lief einfach nicht mehr. Ich habe nur noch gearbeitet, gar nicht mitbekommen, dass ich damit die Familie zerstöre. Jetzt habe ich nichts mehr an Familie, meine Eltern starben schon früh. Das einzige, was mir geblieben ist, sind meine Freunde und meine Arbeit.“
 

„Was machst du denn beruflich?“, wollte Seto wissen und war überrascht, dass er so ruhig bleiben konnte, obwohl er grade mit dem Mann sprach, der Joey angeschossen hatte.
 

„Ich arbeite als Grafiker. Ein toller, kreativer Job. Ich wollte den schon immer machen, was anderes kam für mich nie in Frage.“
 

Warum redet er so bereitwillig mit mir? Entweder er ist glücklich, dass sich endlich mal wieder jemand für ihn interessiert oder aber er lügt mir hier einen vor, ohne rot zu werden…
 

„Wenn man kreativ begabt ist, ist es bestimmt ein Traumjob.“
 

„Ja, und man bekommt auch Anerkennung, wenn man gute Arbeit geleistet hat. Wobei es ab und zu schon schwierig ist… Die Kundenanforderungen sind manchmal sehr hoch.“
 

„Viele Firmen brauchen halt sehr hochwertige Arbeit, ist doch logisch.“
 

„Ach, das, was Firmen haben wollen, geht alles. Es sind mehr die Privatkunden, die die Arbeit schwer machen.“
 

„Du hast Privatkunden?“
 

„Ja, vermögende Leute, die Hochzeits- oder Geburtstagskarten haben wollen. Das mache ich auch, wenn ich Zeit habe. Und da muss man echt flexibel sein. Letztens wollte ein Kunde eine Einladung für eine Beerdigung haben. Das zu designen war schwer…“
 

„Für eine Beerdigung?“, hakte Seto nach.
 

Er hatte das Gefühl, dass sie langsam zum interessanten Teil der Unterhaltung kamen.
 

„Ja, ich war auch perplex. Erst recht, als er sagte, dass die Person noch lebte. Aber sie würde wohl bald sterben, und die Person wollte wohl die Karten für die eigene Beerdigung nochmal sehen, meinte der Mann. Schräge Nummer, aber ich habe sie ihm gemacht und er schien zufrieden, genauso wie der im Sterben liegende wohl auch. Immerhin hat er 50 Karten bestellt.“
 

„Wer war das denn?“
 

„Sein Name war… Lassen Sie mich überlegen. K… Ka… genau! Kanaye Midorikawa.“
 

Weiter sprach Kei nicht, denn er sah, wie sich Setos Gesichtszüge für einen kurzen Moment veränderten.
 

„Alles okay?“, wollte Kei wissen und Kaiba nickte knapp.
 

„Machen Sie eigentlich noch etwas Nebenberuflich?“, lenkte der CEO ab und war in Gedanken aber bei dem Namen.
 

Mein Vize bei dem Typen? Das kann doch kein Zufall sein… Ob er ihm aufgetragen hat, Joey zu erschießen, weil er in Wirklichkeit scharf auf die Firma ist? Ich muss das überprüfen nachher…
 

Kei schwieg angespannt.
 

„Also gut, dann etwas anderes. Wer hat Sie beauftragt, auf Jay zu schießen?“, fragte der Brünette mit Nachdruck und lehnte sich vor, um seinem Gegenüber klar zu machen, dass er eine Antwort hören wollte.
 

„Ich ähm…“, stockte er, doch als Seto aufstand, redete er plötzlich einfach drauf los.
 

„Hiroyuki Tanaka hat mich damit beauftragt. Er will die Yakuza an sich reißen, wollte die Spur deswegen auf seinen Bruder Shinichi lenken, um ihn an die Polizei ausliefern zu können. Der einzige, der sich aus diesen Machtspielchen raushält, ist Koji, der Dritte der Brüder. Der will einfach nur seine Drogen verticken. Und die Beerdigungskarten hat Kanaye gemacht, weil sie sterben sollen.“
 

„Kanaye ist in der Yakuza? Und wer will, dass ich sterbe?“
 

Seto war mit 2 Schritten direkt vor dem Typen, dem der Angstschweiß über die Schläfen herablief.
 

Bemitleidenswert… Die haben ihn auch nur ausgenutzt…
 

„Ja, Kanaye ist direkt unter Shinichi und will, dass Sie sterben. Er handelt allein, will auch Shinichi aus dem Weg räumen, weil er Chef der Kaiba Corporation und der Yakuza werden will“, sagte Kei hastig und Seto überlegte kurz.
 

„Woher wissen Sie so viel?“
 

„Ich bin mit Kanaye befreundet. Und das Hiroyuki Shinichi aus dem Weg räumen will, ist in der Yakuza ein offenes Geheimnis.“
 

Kaiba hatte genug gehört.
 

Ohne den Typen weiter eines Blickes zu würdigen, marschierte er raus.
 

Na warte, Kanaye…, dachte sich Seto und fuhr mit seinem Wagen weg.

Einbruch

So, Leute...

Auch wenn es kaum zu glauben ist, ich lebe und habe diese FF noch nicht vergessen .___. Wirkllich nicht >.<
 

Nur hatte ich lange Zeit überhaupt nichts mehr mit Joey und Kaiba am Hut, sodass ich auch nicht wusste, wie ich die FF weiterschreiben sollte ^^;
 

Doch jetzt ist es soweit ^.^
 

Ich hoffe, dass ihr es mir verzeiht, dass es solange gebraucht hat, bis ich weiter schreibe >.<
 

Eure -Sujk-
 

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Als Mokuba und Serenity mit ihren Aussagen fertig waren und gingen, stellten sie draußen fest, dass weder Seto noch sein Wagen da standen.
 

„Er ist schon weg?“, wunderte sich Serenity.
 

„Scheint so… Entweder es gab einen Anruf aus dem Krankenhaus oder aber, Seto hat irgendwas über Joeys Angriff herausgefunden, behaupte ich…“, meinte Mokuba und rief seinen Fahrer an, der nach zehn Minuten mit einem kleinen Wagen vor ihnen hielt.
 

Serenity hatte daraufhin nichts mehr erwidert und so stiegen sie schweigend in den Wagen ein.
 

Er würde sie wieder zum Krankenhaus fahren und dann würden sie ja sehen, ob Seto da war oder nicht.
 

Im Krankenhaus stellten sie fest, dass der große Kaiba noch nicht eingetroffen war.
 

Auch Ishizu, Marik, Mai, Duke, Ryu und Kai waren nicht mehr da.
 

Sie hatten sich wohl in Gruppen aufgeteilt, damit immer jemand wach war aus der Clique, um im Notfall die anderen verständigen zu können.
 

Serenity ging zu Josy, die an der Scheibe stand und zu ihrem Papa rein starrte.
 

Sie legte ihr die Hände auf die kleinen Schultern und redete ein wenig mit ihr.
 

Mokuba beobachtete das und lächelte leicht. Eigentlich könnte das auch Serenitys Tochter sein.
 

Kinder… Ach Aiko…
 

Mokubas Blick wurde trüb. Er konnte noch immer nicht glauben, dass sie tot war.
 

Seine Gedanken wanderten zu Seto. Er machte sich Sorgen um seinen großen Bruder und fragte sich, was dieser gerade tat.
 

Seto war zu Kanaye nach Hause gefahren. Da er wusste, dass dieser zurzeit arbeitete, war die Gelegenheit günstig.
 

Kaiba hatte sich vom Hausmeister einen Hausschlüssel organisiert und schloss das Apartment auf.
 

Er blickte in einen Flur, dahinter war das Wohnzimmer. Rechts von ihm ging ein Zimmer ab, die Küche, links war das Bad.
 

Alles sah von außen zumindest sehr ordentlich aus. Im Grunde genommen war das aber egal. Ihm ging es um das Notebook und um eventuelle Notizen.
 

So ging er ins Wohnzimmer, eine Ecke des Raumes war wohl Kanayes Büro, jedenfalls war es durch eine Trennwand vom Rest des Zimmers abgeschottet.
 

Aktenordner und ein Schreibtisch bestätigten es und Seto machte sich auf die Suche.
 

Der PC war natürlich mit einem Passwort geschützt, aber das war keine große Sache für ihn.
 

Was PC’s anging, konnte ihm keiner was vormachen und mit einem triumphierenden Grinsen wartete er darauf, dass der PC hochfuhr.
 

In der Zwischenzeit sah er sich einige Aktenordner an und verstreute Notizen.
 

Bei einem Zettel wurde er stutzig.
 

„Beerdigungskarten abholen. 15 Uhr Suzuki“, murmelte er und schaute den Zettel einen Moment lang an.
 

Wütend knüllte er den Zettel zusammen und warf ihn in den Papierkorb.
 

Dieser Arsch… 10 Jahre lang hat er sich den Arsch aufgerissen. Er war einer der Wenigen, denen ich vertraut habe. Und wieder einmal hat sich das gerächt.
 

Er kochte vor Wut.
 

Und wie er das tat!
 

Voller Hass wühlte er weiter durch die Papiere, fand aber nichts weiter auf die Schnelle.
 

Mittlerweile war der PC vollständig hochgefahren und er wandte sich lieber dem zu.
 

In Windeseile hatte er brisante Dokumente entdeckt, die der Yakuza bestimmt einiges wert waren.
 

Interessant. Waffenschmuggel vor den Augen der Justiz mit Hilfe von korrupten Polizisten. Drogenhandel über die Häfen mit Hilfe der Küstenwache. Kein Wunder, dass der Laden bei denen so brummt. Aber das wird sich ändern.
 

Seto druckte sich ein paar Dokumente aus, die er für wichtig erachtete und machte den PC wieder aus.
 

Mehr brauchte er nicht, um den Laden hochgehen zu lassen.
 

Arrogant und selbstbewusst verließ er das Haus und schloss wieder ab. Kanaye und sein Möchtegernverein von Arschlöchern hatte ausgespielt.
 

„Wie geht es Joey?“, fragte ein Mann und Serenity drehte sich um. Er trug einen Anzug, schien Mitte 40 zu sein und hatte schon leicht schütteres schwarzes Haar.

Die Schuhe waren schon eine Weile nicht mehr geputzt worden und der Krawattenknoten sah auch nicht gerade perfekt aus, aber diese kleinen Dinge ließen den Mann recht freundlich wirken.
 

Schnurstracks ging er zu Kiyoshi und Hiroshi.
 

„Ah, hi Manager“, begrüßte ihn Kiyoshi und der Angesprochene nickte kurz.
 

„Sein Zustand ist kritisch. Wir wissen nicht, ob er es macht“, erklärte Hiroshi und schaute zu Joey ins Zimmer rein.
 

Schweigen machte sich breit und alle hofften stumm, dass Joey wieder auf die Beine kommen würde.
 

Seufzend strich sich der Manager durch die Haare.
 

Die Medien klebten ihm am Allerwertesten, weil sie Informationen haben wollten und es gab keine Chance, das Ganze unter Verschluss zu halten.
 

Seit jemand Bilder von Kaiba und Jay an Zeitungen verkauft hatte, herrschte das Chaos, und das nicht nur in seinem Büro. Leider, wie er feststellen musste.
 

Und wie das immer so war, ging natürlich gleich alles schief. Warum auch nur ein Problem, wenn es sie im Dutzend billiger gab!?
 

Die Plattenfirma machte Druck, weil schlechte Publicity das Letzte war, was Jay gebrauchen konnte und jetzt lag er auch noch im Krankenhaus!
 

Wenigstens wissen die alle noch nicht, wer das war… Laut Kommissar Shiroyama ein armer Tropf, der von einem von Kaibas Firma geschickt wurde. Wahrscheinlich eine Drohung, um Kaiba zu symbolisieren, was passiert, wenn er nicht spurt. Angeblich will einer seine Firma übernehmen. Aber mussten sie deswegen Joey da mit reinziehen!? …
 

Sein Blick wanderte zu Josy und Serenity. Sie waren Joeys Familie. Nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, kümmerte er sich sehr aufopferungsvoll um seine Kleine und zu seiner Schwester hatte er auch immer regelmäßigen Kontakt per Telefon und Email.
 

Es war immer schön zu sehen, wie er aufblühte, wenn er eine Nachricht von ihr oder seinen Freunden bekam oder aber Josy etwas Neues gelernt hatte.
 

Doch jetzt lag er da. Von einem Irren angeschossen, ein Schatten seiner selbst.

Die Wange ein wenig eingefallen, die Haut blass, von Maschinen umgeben und Schläuche wohin das Auge reichte.
 

Unwohl schaute er wieder weg. Er hasste Krankenhäuser und wollte Freunde erst recht nicht darin sehen.
 

Doch jetzt musste er sich um alles erst einmal kümmern. Das hieß, eine Pressemitteilung vorbereiten, dafür sorgen, dass keine Paparazzi hier reinkamen, die Plattenfirma besänftigen und sich um die Band und Josy und Serenity kümmern.
 

Schließlich waren sie seine Familie und ein wenig Betreuung würde ihnen bestimmt gut tun.
 

In Gedanken machte er sich einen Plan, den er auch gleich in die Tat umsetzen wollte, weshalb er rausging, um telefonieren zu können.

Unangemeldeter Besuch

Spät am Abend wurden alle aus dem Krankenhaus verscheucht von den Krankenschwestern, damit sie nach Hause fuhren und sich ausruhten. Keiner war begeistert von der Idee, doch hatten sie schlussendlich keine andere Wahl.
 

Zu Hause trafen sie auf Seto, der im Wohnzimmer auf seinem Sessel saß. Er spielte mit seinem halbvollen Scotch Glas in der Hand und schien in Gedanken versunken zu sein.
 

„Seto…“, murmelte Serenity und spürte, wie Josy ihre Hand losließ.
 

Die Kleine wuselte zu Seto, setzte sich neben ihn und lehnte den Kopf an seinen ruhigen Oberarm.
 

„Lass mich jetzt bitte ein wenig allein, okay?“, fragte Seto und sah zu ihr runter. Sie nickte nur, stand dann wieder auf und ging hoch in ihr Zimmer.
 

Serenity folgte ihr, um sie ins Bett zu bringen.
 

„Das gilt auch für euch…“, meinte Kaiba und schaute die anderen an.
 

Er brauchte jetzt Ruhe hier, damit er sich überlegen konnte, wie er die neuen Informationen am besten nutzen konnte.
 

Zufrieden bemerkte er, wie die anderen schweigend nach oben trotteten, um sich hin zulegen.
 

Außer Mokuba. Der holte sich auch ein Glas Scotch und setzte sich neben seinen Bruder.
 

„Was hast du herausgefunden?“
 

Er klang besonnen, aber ein wenig Neugier glaubte Seto schon raus zu hören.
 

„Hiroyuki Tanaka hat den Typen, Kei Suzuki, beauftragt, um auf Joey zu schießen. Den Verdacht wollte er dann auf Shinichi lenken, damit der in den Bau wandert und er Chef werden kann. Kanaye, mein Vize, war bei Suzuki, um Beerdigungskarten designen zu lassen, weil er will oder schon einen Plan hat, wie ich sterbe. Dann will er noch Shinichi aus dem Weg räumen, um Chef der Kaiba Corp und der Yakuza zu werden.“
 

Mokuba schwieg, schien das alles erst einmal ordnen zu müssen.
 

„Also ist Shinichi so oder so im Fadenkreuz der anderen Beiden? Und Kanaye ist demnach dann ja auch Mitglied der Yakuza, richtig?“, hakte er nach und schaute zu seinem Bruder.
 

Dieser nickte lediglich, leerte sein Scotch Glas mit einem Zug und stellte das Glas dann auf den Tisch vor sich.
 

„Und ich weiß auch schon, wie ich das machen werde.“
 

Ein mieses Grinsen, das nur auf Rache aus war, zierte kurz Setos Lippen und Moki wusste nicht so recht, ob er diese Seite seines Bruders nicht fürchten sollte.
 

„Und wie?“, wollte er dann doch neugierig wissen.
 

„Ich werde Shinichi Hinweise zukommen lassen, dass Kanaye und Hiroyuki ihn los werden wollen und werde das Ganze beobachten lassen. Sobald Shinichi die Beiden ermorden lassen will oder selbst ermordet, werde ich der Polizei Bescheid sagen, somit sind alle aus dem Weg geräumt. Für den Fall, dass Shinichi die Zwei umbringen lassen will, um sich ab zu setzen oder Ähnliches werde ich Shinichi persönlich verfolgen. Den Mistkerl verfolge ich zur Not bis ans Ende der Welt…“
 

Er knurrte leise, aber bedrohlich, hatte die Hand zu einer Faust geballt und die Knöchel stießen weiß hervor.
 

Mokuba glaubte seinem Bruder jedes Wort, aber er war nicht so zu 100% von diesem Plan überzeugt.
 

Der Teil „Für den Fall, dass Shinichi die Zwei umbringen lassen will, um sich ab zu setzen oder Ähnliches werde ich Shinichi persönlich verfolgen“ gefiel ihm gar nicht.
 

Doch genauso gut wusste er, dass sich Seto von diesem Plan nicht abbringen lassen würde.
 

Seufzend schaute er in das prasselnde Feuer im Kamin und dachte ein wenig nach.
 

Er wusste nicht, wie das alles werden würde in nächster Zukunft. Ob Joey wieder aufwachen würde, ob Seto die Yakuza besiegen könnte, ob Joey und Seto wieder zusammen kamen…
 

Das alles stand in den Sternen. Er hoffte und betete, dass sich die Situation bald wieder entspannen würde, damit wieder Ruhe und Frieden einkehren konnten.
 

Joey fühlte sich unwohl und er sah, wie sich die Umgebung abermals begann zu verändern.
 

Wieder eine Sinnestäuschung?
 

Nein, dieses Mal nicht, oder? Dafür waren die Schmerzen zu stark, die er gerade spürte.
 

Langsam öffnete er die Augen, sah aber gar nichts so richtig. Sein Blick war verschwommen und es war dunkel im Raum, sodass er erst einmal gar nichts richtig wahr nahm.
 

Er spürte den Schlauch in seinem Hals, seine rechte Hand tat weh und er fühlte sich, als hätte man ihn durch einen Fleischwolf gedreht.
 

Allmählich klärte sich sein Blick und er sah die Decke. Sie war kalkweiß und das gleichmäßige Piepsen der Maschine ging ihm jetzt schon auf den Keks.
 

Er war also im Krankenhaus.
 

Aber was war genau passiert? Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass er mit diesem Typen gesprochen hatte, der geklingelt hatte und dann einfach rein gestürmt war.
 

Sie hatten gestritten oben und dann holte er eine Waffe raus und hatte auf ihn geschossen…
 

Aber dann…?
 

Kommt wieder die Erinnerung… Hoffe ich zumindest…
 

Wie gern würde er sich jetzt zur Seite drehen, weil er immer auf der Seite schlief, doch zurzeit konnte er ja nicht einmal den kleinen Finger krümmen.
 

Was für eine Scheiße!
 

Und dieser gottverdammte Schlauch!!!
 

Kurz wurde die Tür geöffnet und Joey versuchte einen Blick zu erhaschen, doch das war sinnlos.
 

Er konnte den Kopf nicht drehen und so musste er abwarten und die Person wahrscheinlich anhand der Stimme identifizieren.
 

Bestimmt die Schwester… schoss es ihm durch den Kopf.
 

„Oh, du bist ja wach… Dachte, du wärst noch bewusstlos…“, sagte eine Stimme ruhig und Joey gefror das Blut in den Adern.
 

Diese Stimme! Das ist Shinichi Tanaka! Aber… Aber was will der denn hier!?
 

Er hörte, wie sich Shinichi auf einen Stuhl setzte und sein Herz klopfte bis zum Hals. Doch die Maschine piepte gleichmäßig weiter.
 

Warum piept sie nicht schneller!? Mein Herz rast verdammt!
 

„Eine kleine Manipulation“, erklärte Shinichi und Joey schwieg. Mit dem Schlauch im Hals brauchte er es gar nicht erst versuchen zu sprechen.
 

Die Kraft sparte er sich lieber.
 

„Also eigentlich ist mir das Geld der Kaiba Corporation herzlich egal. Aber es ist wunderbar geeignet, um Seto Kaiba zu ärgern. Das eigentliche, was mich interessiert, ist die Macht. Und du wirst mir helfen, sie zu bekommen…“, sprach der Yakuza Chef unbeirrt weiter, sich bewusst, dass Joey nicht reden konnte.
 

Er stand auf und beugte sich über den Sänger, musterte ihn und sah die Hilflosigkeit, die Angst und die Verzweiflung in seinen Augen.
 

Ein mieses, eiskaltes Lächeln umspielte Shinichis Lippen und er beuge sich noch weiter vor, bis seine Nase fast die von Joey berührte.
 

„Und ich weiß auch schon ganz genau, wie du mir dabei helfen wirst. Was passiert, wenn du nicht hilfst, kannst du dir ja denken…“, redete er weiter und Joeys Augen weiteten sich.
 

„So, neue Spielregeln. Einmal blinzeln ja, zweimal blinzeln nein. Willst du Kaiba helfen?“
 

Ein blinzeln von Joey.
 

„Würdest du alles für ihn geben?“
 

Der Blondschopf überlegte.
 

Seto hat mich so verletzt… Aber die Firma ist alles für ihn. Und Mokuba könnte ich damit auch helfen und dadurch auch Serenity… Und wenn ich nein sage, dann bringt er sie nachher um… Das Risiko kann ich nicht eingehen…
 

Wieder ein Blinzeln von Joey.
 

„Gut, dann ist das ja geklärt. Ich werde Kaiba nichts tun, wenn du ihn dazu bringst, mir einen Teil der Firma zu überlassen. Ich will gar nicht alles, nur einen Teil. Das reicht“, erklärte Shinichi, tippte auf seinem Handy rum und seufzte leise.
 

„So, es ist Zeit für mich zu gehen. Die Arbeit ruft. Ich werde dir Informationen zukommen lassen, sobald es dir besser geht.“
 

Mit diesen Worten verließ Shinichi das Zimmer und Joey war wieder alleine.

Verschiedene Telefonate

Er musste unbedingt mit Seto reden!
 

Irgendwie musste er sich bemerkbar machen, damit eine Krankenschwester reinkam, als die Wort auch schon wieder geöffnet wurde.
 

„Oh Mr. Wheeler, Sie sind ja wach“, sagte eine freundliche Frauenstimme und Joey versuchte ihr klar zu machen, dass er den Schlauch los werden wollte.
 

„Einen Moment, ich hole einen Arzt“, sagte sie und war auch schon wieder verschwunden, nur um ein paar Minuten später wieder rein zu kommen mit einem Arzt, der ihn von diesem Schlauch befreite.
 

„Ich… Ich muss telefonieren… Ganz dringend!“, krächzte Joey und der Arzt sah ihn leicht verwirrt an.
 

„Bitte!“, flehte Joey und der Arzt nickte.
 

„Also gut. Schwester, holen Sie bitte das Telefon aus dem Schwesternzimmer“, bat der ältere Mann und die Schwester machte sich sofort auf den Weg.
 

„Was ist denn los, dass Sie um die Uhrzeit telefonieren wollen?“, wollte der Arzt wissen und Joey sah anhand des Schildes, dass er Nakayama hieß.
 

„Etwas persönliches…“, erwiderte der Blondschopf lediglich und fühlte sich beruhigt, als die Schwester ihm das Telefon gab.
 

Da er seinen linken Arm ohne Probleme bewegen konnte, wählte er die Nummer von Setos Villa und wartete darauf, dass dieser abnehmen würde.
 

Den Arzt und die Schwester verscheuchte er mit seinen Blicken, was zu seiner Zufriedenheit auch funktionierte.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm Seto endlich ab und als er die leicht genervte Stimme hörte, wusste er nicht so recht, wie er damit umgehen sollte.
 

„Ja, wer ist da?“, brummte Seto und Joey erwiderte nicht sofort.
 

„Hier Joey…“, krächzte er leise und merkte sofort, wie sich Kaibas Haltung veränderte.
 

„Joey! Du bist wach… Wie geht es dir?“
 

„Wie von einem Bären gefressen und wieder ausgekotzt…“, murmelte er und grinste schief. Ja, das traf seinen Zustand doch recht gut.
 

„Das wird wieder. Joey, ich-“
 

„Keine Zeit, Seto. Reden können wir später. Dieser Tanaka war eben hier. Er will mit meiner Hilfe erreichen, dass er einen Teil deiner Firma bekommt“, redete Joey dazwischen und es herrschte Ruhe am anderen der Leitung.
 

Bis plötzlich:
 

„Wie bitte!? Der Kerl war bei dir???“
 

„Ja. Und er hat mir gedroht, dass wenn ich nicht helfen würde, ich wüsste, was passieren würde.“
 

„Ich kümmer mich darum, Joey. Versprochen.“
 

„Aber sei vorsichtig. Mit dem Typen ist nicht zu spaßen“, mahnte der Blondschopf und glaubte ein leises Seufzen zu hören.
 

„Ja klar, mach ich. Wir kommen dich morgen besuchen.“
 

„Aber bitte nicht alle, das wird zu viel… Ich muss jetzt auch Schluss machen, bin müde“, murmelte Joey, gähnte herzhaft und legte dann schon auf, ohne eine Antwort ab zu warten.
 

Er hatte Kaiba alles Wichtige gesagt und er war zu erschöpft, um jetzt noch weiter viel zu reden. Er wollte wieder schlafen.
 

Also legte er das Telefon auf den Nachttisch, zuckte, als eine Welle Schmerz ihn überrollte und stöhnte gequält auf.
 

Hoffentlich würde es bald wieder besser werden.
 

Und dann schlief er auch schon wieder.
 

Seto konnte nicht schlafen. Auch wenn es 3 Uhr nachts war und er sich hinlegen sollte, so konnte er es einfach nicht.
 

Immerhin hatte er es geschafft, Mokuba ins Bett zu bringen, denn der Kleine sollte sich nicht so viele Gedanken wie er.
 

Und seine Gedanken kreisten noch immer. Er musste diese ganze Yakuza-Geschichte schnell und sauber zu Ende bringen. Sonst würde es nachher noch richtig Ärger geben und das wollte er vermeiden.
 

Die Yakuza hatte schließlich schon bewiesen, zu was sie fähig war.
 

Seufzend rieb er sich die Schläfen, um das Pochen in den Griff zu kriegen und die Kopfschmerzen ein wenig zu kurieren, doch es war vergebliche Liebesmüh.
 

Als sein Telefon klingelte, sah er es erst nur missbilligend an, bevor er sich dazu entschloss, ran zu gehen.
 

Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen, als er Joeys Stimme hörte. Er war wach! Joey hatte es geschafft…
 

Doch die Nachricht, die er von seinem Hündchen zu hören bekam, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Shinichi Tanaka hatte Joey im Krankenhaus besucht!
 

Das hieß, er wusste, wo er war und wehrlos, wie Joey zurzeit war, konnte er ihn leicht als Druckmittel gegen ihn einsetzen.
 

Aber so weit würde es nicht kommen. Dafür würde er sorgen.
 

Nachdem Joey einfach aufgelegt hatte, legte auch Kaiba auf und schmiss das Telefon zurück auf den Tisch.
 

Das durfte doch alles nicht wahr sein!
 

Er musste Shinichi diese Informationen zukommen lassen, aber wie sollte er das anstellen?
 

Aber natürlich! Er hat mich doch angerufen, also habe ich seine Nummer noch.
 

Schnell kramte Kaiba sein Handy aus der Hosentasche und durchwühlte die angenommenen Anrufe, bis er auf eine Telefonnummer stieß, die er nicht kannte.
 

Das war sie.
 

Sein Blick wanderte noch einmal zu den Ausdrucken, die er bei Kanaye gemacht hatte, bevor er auf „anrufen“ drückte und ein Freizeichen zu hören war.
 

„Ja, Mr. Kaiba, was gibt es?“, fragte ein kalte Stimme, die dennoch recht vergnügt klang.
 

„Ich würde gern noch einmal mit Ihnen sprechen. Ich habe brisante für Sie.“
 

„Oh, ehrlich? Da machen Sie mich jetzt aber neugierig. Sagen wir um 23 Uhr im Club?“
 

„In 5 Stunden im Cafe Asa.“
 

„In Ordnung, bis gleich.“
 

Shinichi legte auf und Seto tat es ihm gleich. Er hatte keine Lust, bis zum Abend zu warten und je nachdem, wie Kanaye so drauf war, würde er am Abend vielleicht auch nicht mehr leben.
 

Ohne weiter Zeit zu verschwenden, ging Seto nach oben in sein Zimmer. Er wollte versuchen, wenigstens noch ein bisschen Schlaf zu kriegen.
 

Immerhin war Joey wach und hatte somit das schlimmste wohl überstanden. Vielleicht würde diese Tatsache ihn ein wenig schlafen lassen.
 

4 Stunden später stand Seto wieder auf und trottete unter die Dusche. Er hatte ein bisschen Schlaf nachgeholt, wenn auch noch nicht genug. Aber er war soweit wieder wach, dass er halbwegs klar denken konnte.
 

Er hörte draußen im Flur vereinzelte Stimmen, als er sich in seinem Zimmer anzog und seufzte leise.
 

Eigentlich wollte er mit den anderen nicht reden und sie auch nicht sehen, doch es wäre unfair, ihnen nicht zu sagen, dass Joey wieder bei Bewusstsein war.
 

Als er unten ankam, sah er Mai, Serenity, Ayumi, Yami, Marik und Mokuba am Esstisch sitzen und miteinander reden.
 

Sie unterhielten sich über Joey und das, was sie alles bisher mit ihm erlebt hatten. Ab und zu wurde gelacht, wenn sie an früher dachten, doch sofort wurde es wieder ruhig, wenn sie an die jetzige Situation dachten.
 

„Morgen“, sagte Kaiba schlicht und ging zielstrebig zur Kaffeemaschine, um sich seinen morgendlichen Kaffee zu holen.
 

„Morgen“, erwiderten die anderen matt und mit der Kaffeetasse blieb der Firmenchef in der Tür zwischen Esszimmer und Küche stehen.
 

„Ich habe Neuigkeiten für euch“, sagte er ruhig, als sie gerade wieder anfingen, ihr Gespräch fort zu setzen.
 

„Was neues von Joey?“, wollte Serenity hoffnungsfroh wissen und Seto nickte.
 

„Ja, er ist bei Bewusstsein“, erwiderte er und wurde stürmisch von Serenity und Mokuba umarmt.
 

„Gott sei Dank“, murmelte Ayumi und atmete erleichtert durch.
 

Auch Mai, Yami und Marik sahen sich grinsend an.
 

„Na klar ist er wieder wach! Er heißt nicht umsonst Joey Wheeler“, grinste Yami und klatsche sich mit Mai ab.
 

„Dann sollten wir ihn nachher besuchen“, meinte Marik und nippte an seiner Kaffeetasse, doch Seto schüttelte den Kopf.
 

„Nicht so viel Besuch heute. Er ist noch schwach… Ich denke, heute wäre es das Beste, wenn nur Ayumi, Serenity und Josy ihn besuchen. Wir können ihn schließlich die nächsten Tage alle noch sehen“, schlug Seto vor und Mai nickte verständnisvoll.
 

„Ja, er ist noch schwach und wir sollten ihn nicht gleich überfordern, wenn wir alle da auftauchen…“
 

„Und du, Seto? Willst du ihn nicht besuchen?“, hakte Mokuba nach und Kaiba schwieg einen Moment.
 

„Ich weiß noch nicht. Ich habe vorher noch etwas zu erledigen. Je nachdem, wie es läuft, fahre ich auch ins Krankenhaus.“
 

Mokuba sah seinen großen Bruder mit einem durchdringenden Blick an, sagte aber nichts weiter.
 

Mit einem Blick zur Armbanduhr stieß sich Seto vom Türrahmen ab und stellte die mittlerweile leere Tasse auf die Arbeitsfläche.
 

Dann verschwand er im Flur, zog sich Schuhe und Mantel an, schnappte sich seinen Schlüsselbund und verließ die Villa.

Deal

5 Minuten vor der ausgemachten Zeit setzte sich Kaiba in die hinterste Ecke des Cafes. Er bestellte sich einen Espresso und ließ seinen Blick über die Schlagzeilen der Tageszeitung wandern.
 

Natürlich alles zum Thema Jay, der ja nun angeschossen im Krankenhaus lag.
 

Und dann war da noch ein Foto, wo er zu sehen war im Krankenhaus, wie er vor Jays Zimmer stand und besorgt hinschaute.
 

Vielleicht sollten sie es wirklich öffentlich machen, damit sie bald ihre Ruhe hatten. Wenn die Presse die Story erst einmal zerrissen hatte, krähte in 3 Wochen kein Hahn mehr nach ihnen. Denn für gewöhnlich gab es dann andere Themen, die viel interessanter waren für die Öffentlichkeit.
 

Kaiba löste sich aus seinen Gedankengängen, als er Shinichi Tanaka am Eingang bemerkte.
 

Da war er also. Pünktlich auf die Minute.
 

Shinichi ließ seinen Blick kurz schweifen und stolzierte dann mit Händen in den Hosentaschen zu Setos Tisch.
 

Selbstsicher setzte er sich hin, winkte die Bedienung zu sich und bestellte sich ein kleines Frühstück mit Brötchen und Kaffee.
 

„Guten Morgen, Mr. Kaiba. Was kann ich für Sie tun?“, fragte er freundlich, sah ihm in die Augen und wartete geduldig auf eine Antwort.
 

„Ich will einen Deal.“
 

„Aha und was für einen?“
 

„Ich habe sehr brisante Informationen für Sie. Im Gegensatz für diese Informationen will ich, dass Sie sich aus meiner Firma raushalten und sämtliche Bekannte und Verwandte von mir in Ruhe lassen“, sagte Kaiba und holte einen Umschlag aus seiner Aktentasche.
 

„Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht“, entgegnete Shinichi und öffnete den Umschlag, den Seto ihm zugeschoben hatte.
 

Darin waren Kopien von einem Dokument, in dem es darum ging, wann Shinichi wo war und wann ein Auftragskiller ihn am besten erwischen konnte.
 

Viele Termine mit Kunden und Geschäftspartnern wurden aufgezählt und die Chancen einer erfolgreichen Tötung eingeschätzt.
 

„Und wer hat diese Dokumente erstellt?“, wollte Shinichi schließlich wissen und Seto lächelte leicht. Es war ein eiskaltes Lächeln.
 

„Von unserem Vize.“
 

„Ich habe es mir schon irgendwie gedacht. Wer so fleißig arbeitet und freiwillig so viel extra macht, verfolgt auch ein bestimmtes Ziel.“
 

„Ja, nur leider ist es uns Beiden zu spät aufgefallen. Jetzt sind wir ganz oben auf seiner Abschussliste und wie es scheint, hat er auch schon jemanden gefunden, der für ihn die Drecksarbeit macht. Und ich habe noch weitere Informationen für Sie, wenn Sie dem Deal zustimmen“, lockte Seto und ließ den Boss der Yakuza ein wenig nachdenken.
 

Für ihn war das schließlich eine wichtige Entscheidung. 30 % des Gewinns der Kaiba Corporation war eine Menge Geld und er hatte ja vor, sich eine Abteilung zu krallen, um auch noch Macht zu haben. Aber wenn er vorher starb, weil er den Deal nicht angenommen hatte, dann brachte ihm das auch nichts.
 

Und Kaiba war nicht der Typ Geschäftspartner, der verlogen spielte oder falsche Tatsachen vortäuschte.
 

Er hatte garantiert noch ein oder mehrere Informationen, die wichtig für ihn sein würden.
 

„Also gut. Ich werde Ihre Firma und auch ihre Bekannten und Verwandten in Ruhe lassen. Da es scheint, dass ich Verräter in meinen eigenen Reihen habe, muss ich da erst einmal aufräumen.“
 

Ein triumphierendes Grinsen umspielte Setos Lippen und zufrieden lehnte er sich zurück.
 

„Ach, aber eine Frage hätte ich da noch, bevor ich Ihnen den Rest gebe“, begann Kaiba und trank noch einen Schluck seines Espressos.
 

„Ja?“
 

„Haben Sie die Fotos von Jay und mir an die Presse verkauft?“
 

„Nein, aber ich weiß, wer es war.“
 

„Einer von ihren Leuten?“
 

„Nein. Ein bekannter Reporter. Wenn Sie wollen, rücke ich das wieder gerade, wenn die Informationen es mir wert sind.“
 

„Dann muss ich mir ja keine Sorgen machen und das Thema wird bald aus den Schlagzeilen sein“, sagte Kaiba zufrieden und schob den zweiten Umschlag zu Shinichi rüber.
 

In Ruhe beobachtete er Tanaka dabei, wie er die Akten studierte, ohne sein Pokerface zu verlieren.
 

Dabei mussten ihm die Infos den Boden unter den Füßen wegziehen. Immerhin wollte sein eigener Bruder ihn umbringen.
 

„Gut, dann denke ich, sind wir fertig“, meinte Seto und stand auf. Es war halb 9 und er wollte langsam ins Krankenhaus fahren.
 

Schlussendlich hielt er es doch nicht aus. Er musste mit Joey reden.
 

„Ja. Ich werde mich dann um den Reporter kümmern.“
 

„Tun Sie das. Halten Sie mich auf dem Laufenden?“
 

„Natürlich, betrifft ja uns Beide“, meinte Shinichi und widmete sich nach einem Kopf nicken zum Verabschieden seinem Frühstück.
 

Seto zahlte seinen Espresso und schritt dann raus zu seinem Wagen, um dann zum Krankenhaus zu fahren.
 

In der Villa hingegen herrschte mittlerweile reges Treiben. Die Nachricht, dass Joey wieder erwacht war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet und eine halbe Stunde später waren alle wach und im Wohnzimmer versammelt, bis auf Josy, die mit Roland spielte.
 

Und noch jemand fehlte.
 

„Wo ist Seto?“, fragte Hiroshi und Mokuba seufzte leise.
 

„Der ist unterwegs, keine Ahnung. Ist es für euch denn okay, wenn nur die Familie Joey besucht?“, erwiderte der kleine Kaiba und der Rest nickte.
 

Mai hatte den anderen gesagt, wie sie am besten vorgehen sollten laut Seto und Mokuba war froh, dass die anderen damit einverstanden waren.
 

Das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, war Stress deswegen.
 

Seine Gedanken waren sowieso bei seinem großen Bruder und seinem Plan, die Yakuza n ihre Schranken zu weisen.
 

Mit diesen Leuten war nicht zu spaßen. Die hatten ihre Finger überall, bis auf die Kaiba Corporation halt. Und Moki wusste, dass sein Bruder alles dafür geben würde, damit dies auch so bliebe.
 

„Aber mal was anderes… Wer hat eigentlich auf Joey geschossen? In meiner Sorge ist das irgendwie an mir vorbei gegangen“, fragte Duke und bedrückendes Schweigen kehrte ein.
 

Alle sahen erwartungsvoll zu Mokuba, doch der wollte am liebsten gar nichts dazu sagen.
 

Erstaunt bemerkte er, dass Serenity anfing zu sprechen.
 

„Es war einer, den die Yakuza geschickt hat. Genaueres wissen wir aber auch noch nicht.“
 

Wieder Schweigen.
 

Diese Verbrecherbande machte ihnen allen zu schaffen und sie hatten Angst, dass vielleicht auch sie als Freunde ins Visier genommen wurden von ihnen.
 

„So, ich hole Josy und dann sollten wir langsam losfahren“, beschloss Ayumi und Mokuba und Serenity nickten.
 

„Ja, in Ordnung. Wir melden uns dann vom Krankenhaus aus hier und sagen euch, wie es ihm geht“, meinte Serenity und die anderen nickten dankbar.
 

Während Mokuba, Serenity und Ayumi sich fertig machten, unterhielt sich der Rest leise über die Lage und kam zu dem Entschluss, dass die Lage ungünstig war und dass sie die Augen offen halten würden, was verdächtige Personen anging.
 

20 Minuten später waren die 4 unterwegs zum Krankenhaus und es herrschte eine unangenehme Stille im Fahrzeug.
 

Josy sprach kaum noch und wenn dann nur mit Seto und der Rest wusste nicht, was sie der Kleinen sagen sollten außer den ewig gleichen Worten, die je öfter sie gesagt wurden, mehr und mehr ihren Glanz, ihre Glaubhaftigkeit verloren, wie Mokuba fand.
 

Kurze Zeit später hatten sie das Krankenhaus erreicht und gerade als sie ausstiegen, hielt Seto neben ihnen.
 

„Seto…“, murmelte Moki und sein großer Bruder nickte ihm zu.
 

„Es ist alles gut, Moki. Und Joey wird auch bald wieder auf den Beinen sein“, versicherte Kaiba und schritt mit den anderen auf den Krankenhauseingang zu.
 

Sie hörten, wie unten am Tor noch Sicherheitsleute dabei waren, Paparazzi zu verscheuchen, die wie die Geier da standen und auf neue Informationen warteten.
 

Mokuba bemerkte, dass Josy hin und wieder zu Seto rüber sah, sich aber anscheinend nicht so traute, ihn an zu sprechen. Wahrscheinlich spürte sie, dass er unter Druck stand und sie wollte ihn nicht reizen oder so.
 

Mit einem Arm um Serenity gelegt, betrat er das Krankenhaus gefolgt von Ayumi, die Josy auf dem Arm hatte und seinem großen Bruder.
 

10 Minuten später waren sie durch das Labyrinth der Krankenhausgänge zu Joeys Zimmer gelangt.
 

Der Blondschopf lag noch immer ruhig da, von Geräten und Schläuchen umgeben und Mokuba spürte, wie die andere nervös vor der Tür standen.
 

Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ Mokuba den Blick wandern und er sah, wie Seto seine Hand zur Faust ballte.
 

Es setzte ihm wirklich sehr zu, Joey zu sehen. Und er konnte es ihm nicht verübeln. Alles wegen seinem eigenen Vize, dem er vertraut hatte.
 

Seto wird nie wieder einem Mitarbeiter vertrauen. Ich hoffe, er vertraut wenigstens Joey, wenn sie das alles hinter sich lassen konnten…
 

Mokubas Blick trübte sich und deprimiert senkte er den Kopf, bis er eine Hand auf seiner Schulter spürte.
 

Es war Serenitys und sie lächelte ihn an, liebevoll und engelsgleich. Automatisch lächelte er leicht zurück und dann gingen sie zum Bett von Joey.
 

Auch Ayumi und Josy kamen rein, doch die Tochter von Joey blieb erst einmal auf den Armen des Hausmädchens. Sie krallte sich ein wenig in das T-Shirt und der kleine Kaiba merkte ihr an, wie unwohl sie sich fühlte.
 

Gerade wollte Serenity etwas sagen, als Joey leise murrte.
 

Sofort waren alle Blicke auf ihn gerichtet und der Sänger öffnete langsam die Augen.
 

„Leute…“, murmelte er und im nächsten Augenblick standen alle um sein Bett herum.
 

Josy saß vorsichtig am Fußende und sah mit Tränen in den Augen zu ihrem Vater.
 

„Papa… Du musst schnell wieder gesund werden…“, schluchzte sie leise und vorsichtig wuschelte Joey durch ihre Haare.
 

„Dein Vater hat schon so viel erlebt, dass ihn ein einfacher Schuss jetzt nicht aus dem Orbit haut. Ich bin bald wieder draußen und ganz für dich da, meine Kleine. So lange werden sich die anderen um dich kümmern, hm?“, meinte er aufmunternd und Josy nickte.
 

„Onkel Seto ist immer da…“, nuschelte sie und Joey lächelte zu Seto hoch, der nur nickte.
 

Anscheinend wusste er nichts zu sagen oder er wollte nichts sagen, solange der Rest auch da war.
 

„Wie fühlst du dich, großer Bruder?“, wolle Serenity wissen und streichelte federleicht Joeys Hand.
 

„Etwas besser… Wie gesagt, bald bin ich wieder auf den Beinen“, antwortete er mit einem Grinsen und Serenity lächelte leicht.
 

„Naja, wir wollen dich ja auch nicht gleich überanstrengen. Wir gehen in die Cafeteria, ja?“, schlug Mokuba vor und Ayumi und Serenity nickten.
 

Vorsichtig nahm die Haushälterin Josy hoch, nachdem sie ihrem Vater noch ein Küsschen auf die Wange gegeben hatte.
 

Und dann gingen sie raus und ließen Seto und Joey allein, damit sie noch ein wenig reden konnten.

Gedanken zweier Liebender

„Es tut mir Leid, Joey. Ich hätte dir von Anfang an sagen sollen, was mit Mokuba und Serenity ist. Aber ich hatte solche Angst, dass du allein losrennst und dann selbst gefangen genommen wirst oder schlimmeres…“, nuschelte Seto und setzte sich ans Fußende von Joeys Bett.
 

„Für mich ist das ein großer Vertrauensbruch, Seto. Du hast mich angelogen, gesagt, sie würden einen Kurzurlaub in Kyoto machen, während sie in Lebensgefahr schwebten! Das… das kann ich nicht so einfach verzeihen. Dafür brauche ich Zeit…“
 

Kaiba nickte und stand wieder auf. Er wollte sein Hündchen allein lassen, Zeit zum Nachdenken geben.
 

„Pass auf Josy auf, ja? Sie mag dich…“, bat der Blondschopf und Seto nickte.
 

„Ja, mach ich. Wir sehen uns.“
 

Und dann ging Kaiba.
 

Er ertrug die Nähe und andererseits diese Entfernung einfach nicht. Er brauchte frische Luft, auch Zeit zum Nachdenken und noch etwas, von dem er nicht wusste, was es war.
 

Seufzend verließ er die Klinik und ging in den angrenzenden Park.
 

Allein setzte er sich auf eine Bank und starrte in den Himmel, ohne den wirklich wahr zu nehmen.
 

Die Tränen, die er weinte und die über seine Schläfen rannen, spürte er nicht. Das einzige, was er wusste und fühlte war, dass er nicht mehr konnte. Dass er mit seinen Nerven am Ende war und sich nur noch wünschte, dass alles wieder besser wurde.
 

Und dann merkte er sie, die Tränen und doch konnte er nicht aufhören und es war ihm in diesem Moment auch egal, ob ihn jemand so sah oder nicht.
 

Was machte das schon aus?
 

Nein, so durfte man ihn nicht sehen. Nachher würde die breite Öffentlichkeit das sehen und somit auch Geschäftspartner. Er würde schwach aussehen. Das konnte er sich nicht leisten.
 

Seto wischte sich seine Tränen weg mit dem Ärmel seines Oberteils und stützte die Unterarme auf seine Oberschenkel.
 

„Was hast du nur aus mir gemacht, Joey Wheeler?“, wisperte er und erschrak, wie schwach, wie gebrochen seine Stimme war.
 

Wenn er doch nur nicht gelogen hätte, wenn er doch nur ehrlich gewesen wäre zu Joey. Wenn er ihm gesagt hätte, was los war. Aber das Risiko war doch viel zu hoch, dass er dann selbst losrennt. Nein, das hatte doch er nicht eingehen können.
 

Jetzt konnte er nur hoffen, dass er das zerrüttete Vertrauen irgendwie wieder aufbauen konnte. Ohne Joey konnte er einfach nicht mehr leben, ob es ihm nun passte oder nicht.
 

Und es passte mir gar nicht, aber allein schon, wenn er das grinsende Gesicht von ihm dachte und die Gespräche, die er mit ihm geführt hatte an dem Abend, als das Konzert mit Jay war in dem Club.
 

Wie erwachsen er geworden war.
 

Früher war er so oft in Prügeleien verwickelt gewesen, hatte die größte Klappe der Schule und sich doch immer irgendwie durchgebissen.
 

Und nach der Schule war er gegangen. Für 10 Jahren. Und zurückgekommen ist er als Superstar.

Nachdem, was Kaiba so mitbekommen hatte, hatte Joey in einer kleinen Kneipe als Ersatzsänger angefangen und nach einiger Zeit waren sie von ihrem Manager entdeckt worden, als der zufällig dort Pause gemacht hatte.
 

Es schien eine harte Zeit gewesen zu sein, doch er hatte sich wie immer bisher durchgekämpft und die Arbeit und die Mühen hatten sich gelohnt.
 

Er verdiente mittlerweile Millionen, fast jeder in Japan kannte ihn, auch im Ausland war er berühmt, es gab einen weltweiten Fanclub und er hatte unzählige Fans in der Welt.
 

Wirklich ein beachtlicher Weg, den er beschritten hatte.
 

Sie waren beide auf ihre eigene Art und Weise gezeichnet vom Leben und hatten es doch geschafft, sich einen Namen zu machen. Der Welt zu zeigen, dass sie stark genug waren, um als namenhafte Personen zu überleben.
 

Und er würde um Joey kämpfen. Und er wusste auch schon wie.
 

Wieder selbstbewusster und mit einem Ziel vor Augen schritt er durch den Park zum Krankenhaus, um Mokuba Bescheid zu sagen, dass er nach Hause fahren wollte.
 

Gesagt, getan.
 

Keine 5 Minuten später stand er vor Mokuba und sagte ihm Bescheid, als Josy ihn mit einem bittenden Blick ansah.
 

„Kann ich mitkommen?“, fragte sie vorsichtig und Seto nickte.
 

„Wenn du möchtest, nehme ich dich mit“, erwiderte er mit freundlicher Stimme und nahm dann Josy auf den Arm, die sich sofort an ihn kuschelte.
 

„Wir erledigen noch ein paar Dinge und kommen dann nach“, meinte Mokuba noch und mit einem Nicken gab er ihm zu verstehen, dass er verstanden hatte.
 

Dann verließ er mit Josy das Krankenhaus und setzte sie auf den Beifahrersitz.
 

Schweigend setzte er sich in den Wagen und fuhr los.
 

Die Paparazzi waren zu sehr mit dem Security-Dienst beschäftigt, als dass sie merkten, dass er vom Gelände fuhr und dafür war er auch sehr dankbar.
 

„Mag Papa dich noch?“, wollte Josy plötzlich wissen und Seto starrte weiter auf die Straße.
 

„Dein Papa und ich haben zurzeit Probleme, aber ich habe einen Plan, wie ich wieder an ihn rankommen kann“, antwortete er und Josy erwiderte darauf hin nichts mehr und schaute stattdessen aus dem Fenster.
 

Joey lag auf dem Krankenhausbett und hoffte, dass er sich bald mal ein wenig aufsetzen konnte oder so. Immerhin schmerzte ihm der Rücken und den ein bisschen entspannen zu können, wäre einfach wunderbar.
 

Stattdessen bekam er aber noch wieder Schmerzmittel von der Krankenschwester, wofür er aber auch nicht undankbar war gerade.
 

Trotzdem wanderten seine Gedanken immer wieder zu Seto.
 

Schmerzmittel hin oder her, dieser Mann ging ihm nicht aus dem Kopf, ob der sich anfühlte, als wäre er nur mit Watte gefüllt.
 

Er würde Seto vergeben, das wusste er jetzt schon. Aber noch nicht sofort, er wollte ihm klar machen, dass das so nicht lief. Er wollte eine Beziehung, die auf gegenseitigem Vertrauen basierte und nicht, dass einer die Entscheidungen fällte und der andere nur tat, was der andere wollte.
 

Wenn er so darüber nachdachte, bewunderte Joey Seto. Die Eltern waren gestorben, als er noch so jung war und dann die Zeit im Heim, danach die wohl grausame Zeit bei Gozaburo, der Seto zu einem eiskalten Geschäftsmann erzog. Und doch hat er sich immer liebevoll um Mokuba gekümmert und ihm eine so schöne Kindheit beschert, wie er konnte.
 

Mit 15 Jahren schließlich erbte er bereits die Firma von Gozaburo, eine Rüstungsfirma, die er zu einer Spielfirma umgestaltete und innerhalb von kürzester Zeit war sie die Nummer 1.
 

Zurzeit ist sie der Arbeitgeber in Domino und erzielt mit die größten Umsätze der japanischen Firma. Die Kaiba Corporation ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das seine Grenzen noch längst nicht erreicht hat.
 

So gesehen hatte Seto mindestens genauso viel durchgemacht, wie er selbst. Wobei bei ihm eigentlich alles soweit gut verlief, bis auf seinen Vater. Wegen ihm ist Mutter mit Serenity abgehauen und aus Angst, dass er genauso werden könnte wie sein Vater, hatte seine Mutter ihn dort gelassen.
 

Das war das einzige Problem. Der Choleriker und Säufer. Sein Vater.
 

Und dass er ihn vor ein paar Tagen wiedergetroffen hatte, machte es nicht besser. Im Gegenteil, diese ganzen Erinnerungen, als er die Kotze aufwischen, den Polizisten den Weg zum Schlafzimmer zeigen und das Bier kaufen musste, weil er sonst geschlagen wurde.
 

Seufzend schloss Joey seine Augen und hatte sofort ein Bild von Seto vor Augen. Und dann döste er auch schon langsam wieder weg mit einem Lächeln.
 

Es würde alles wieder gut werden, dessen war er sich sicher.
 

Gespannt war er nur, ob Seto etwas unternehmen würde, um ihn wieder rum zu kriegen. Schließlich wusste der Firmenchef nicht, dass er ihm auf jeden Fall verzeihen wollte.
 

Aber würde der große Seto Kaiba sich Gedanken um so etwas machen?
 

Er glaubte schon, weil es ja immerhin um ihn ging. Und was ihn anging, hatte Kaiba sich verändert, sehr verändert.
 

Die Situation setzte ihm viel zu, davon war er überzeugt, aber es war ja auch nicht so, dass es ihm nicht zu setzte.
 

Die Sache mit der Presse, die Entführung von Mokuba und Serenity, der Vertrauensbruch von Seto, sein Vater, die quälenden Erinnerungen, die Yakuza…
 

Alles prasselte auch auf ihn ein und er hoffte, dass Seto das mit der Yakuza geregelt bekam.
 

Das würde er bestimmt besser hinkriegen als er. Zumal er da keine Ahnung hatte, wie er das tun sollte. Und verhandeln konnte er auch nicht so gut wie sein Freund.
 

Und den Rest würden sie sowieso auf die Reihe kriegen gemeinsam. Auch mit ihren Freunden zusammen. Sie alle waren eine Gemeinschaft und hatten schon so viel durchgemacht. Da würden sie jetzt doch nicht plötzlich mit dem Aufgeben anfangen.
 

Doch nun dämmerte er allmählich ins Reich der Träume ab.
 

Das neue Schmerzmittel wirkte und ein paar Minuten später schlief Joey mit einem Lächeln auf den Lippen.

Setos Zettel

Zu Hause bereitete Mai für Josy und Seto etwas zu essen zu, während die Beiden in seinem Arbeitszimmer saßen.
 

Seto hatte hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und vor sich einen leeren, weißen Zettel liegen und überlegte, was er am besten drauf schrieb.
 

Josy hingegen hatte sich auf die Ledercouch gesetzt und malte ein Bild für ihren Vater mit Buntstiften, die Seto noch gefunden hatte in den Tiefen seines Schreibtisches.
 

Früher hatte er sie mal für Mokuba gekauft und als er alt genug war, hatte er vergessen, sie weg zu schmeißen.
 

Eine halbe Stunde später klopfte es an der Tür und Seto ließ Mai reinkommen mit dem großen Tablett, auf dem zwei Teller und zwei Gläser Wasser standen.
 

Zu Setos Beruhigung hatte Mai einfach eine Gemüsepfanne gemacht. Was anderes hätte er gerade wohl auch nicht runter bekommen.
 

„So, euer Essen ist fertig“, sagte sie leicht lächelnd und stellte das Tablett auf den Couchtisch neben Josy.
 

„Essen!“, rief die Kleine freudig und griff sich sofort eine Gabel. Fröhlich müffelte sie und Mai lächelte, strich ihr durch die Haare und schaute dann zu Seto, der ihr dankbar zu nickte.
 

„Kaiba, mach mal Nachrichten an!“, rief Tristan außer Atem und stand keuchend und die Hände auf die Knie stützend in der Tür.
 

Schweigend nahm er die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
 

„… Der Zeitungsreporter Yuuki Nagishi wurde heute Morgen von der Polizei verhaftet. Wie diese vor ein paar Minuten in einer Pressekonferenz bekannt gab, gestand er, die Fotos von Seto Kaiba und dem Sänger Jay so manipuliert zu haben, dass es aussah, als hätten sie ein Verhältnis. Zum Motiv hieß es, dass er selbst homosexuell sei und hoffte, wenn es ein so berühmtes Paar in der Öffentlichkeit gab, die „Engstirnigkeit“ der Gesellschaft sich besserte und er sich auch auf der Straße mit seinem Freund zeigen konnte ohne gleich „dumm angemacht“ zu werden. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass sich der Zustand des Sängers verbessert habe. Er sei über den Berg, hieß es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses, genauere Informationen wurden jedoch nicht bekannt. Der Tatverdächtige habe mittlerweile ein vollständiges Geständnis abgelegt und wird noch am Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Über die Gerüchte, dass der Tatverdächtige zur Yakuza gehörte, wollte die Polizei keine Auskunft geben. Man ermittle noch. Zum Sport: Fußballstar…“
 

Seto schaltete den Fernseher wieder aus. Er hatte gehört, was er hören wollte und staunte ein wenig, dass Shinichi den Typen nicht einfach umgebracht hatte und es als Selbstmord getarnt hatte.
 

Damit hatte er jedenfalls gerechnet.
 

Naja, umso besser, wenn er jetzt nicht gleich alles abknallt. Was er wohl Kanaye und Hiroyuki vorhat? … Kanaye würde ich am liebsten um die Ecke bringen, ehrlich… Dieser Drecksack…
 

„Wow, wie hast du das denn gedeichselt, Kaiba?“, fragte Mai anerkennend und Seto überlegte kurz, bevor er antwortete:
 

„Ich hatte unerwartete Hilfe.“
 

Tristan und Mai sahen sich kurz an, entgegneten aber nichts. So knappe Sätze waren ein klares Zeichen dafür, dass Kaiba dazu nicht mehr sagen wollte und sie würden ihn in der jetzigen Situation nicht dazu zwingen.
 

„Egal jetzt. Onkel Seto, du musst essen! Dein Magen knurrt doch“, meckerte Josy und blähte die Wangen leicht auf.
 

So ganz unrecht hatte die Kleine da nicht. Er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und sein Magen zettelte allmählich einen Widerstand an.
 

Also stand er auf und setzte sich gegenüber von Josy hin, während Mai und Tristan wieder rausgingen und die Tür leise schlossen.
 

Kaiba aß in Ruhe, während Josy weiter malte.
 

Seto sah zwei große Personen auf dem Bild, wohl Joey und er, dann noch zwei kleinere, Mokuba und Serenity und neben Joey noch eine Frau, die ihre Hände auf die Schultern ihres Kindes legte. Ayumi und Josy.
 

Alle lächelten und für eine 6-jährige war das eine ordentliche Zeichnung.
 

„Was hast du eigentlich mit dem Zettel vor?“, fragte sie plötzlich und schaute den Firmenchef mit großen Kulleraugen an.
 

„Ich will einen Brief an deinen Vater schreiben zur Versöhnung“, erklärte er und Josy überlegte einen Moment lang.
 

„Papa würde sich bestimmt freuen, wenn du ihm einen Songtext schreibst“, meinte sie strahlend und wippte auf dem Sofa.
 

„Sowas kann ich nicht. Mir liegen eher Bilanzen oder Geschäftsbriefe.“
 

„Du willst an Papa einen Geschäftsbrief schreiben?“, hakte sie erschrocken nach und ihre Augen weiteten sich.
 

„Nein. Ich will ihm einen persönlichen Brief schreiben. Aber einen Songtext krieg ich nicht hin, davon hab ich keine Ahnung zugegebenermaßen.“
 

„Dann schreib ihm ein Gedicht! Daraus macht Papa auch Songs. Da wird er sich bestimmt mehr drüber freuen!“, forderte Josy und Seto lächelte leicht.
 

Ihre erfrischende, fröhliche Art war gerade Balsam für seine geschundene Seele und er fragte sich noch immer, in wie fern sie wusste, was für eine Ausstrahlung sie auf andere hatte und wie sie andere Menschen beeinflussen konnte.
 

Wahrscheinlich wusste sie es gar nicht, aber Kaiba kam gegen diesen Gedanken einfach nicht an. So benahm sich doch kein ganz normales Kind in ihrem Alter, oder?
 

„Okay, okay. Ich versuche es, ja?“
 

„Ja!“, quietschte sie fröhlich und malte dann wieder fleißig weiter.
 

In der Zeit aß Seto in Ruhe auf und räumte alles wieder auf das Tablett, um es runter zu bringen.
 

„Machst du gleich eins von Papas Alben an? Dann kann ich besser malen“, bat sie und Kaiba nickte.
 

„Klar, mach ich gleich“, erwiderte er und ging runter in die Küche. Auf dem Weg schritt er durch das Wohnzimmer, wo nach wie vor der Rest war, wild am diskutieren und am Reden über die Geschehnisse.
 

Wenn es ihre seelischen Wunden kurierte, wenn sie das Thema tot redeten, dann sollten sie es seinetwegen tun. Für ihn war das nichts.
 

Er bemerkte auch, dass Serenity, Mokuba und Ayumi wieder da waren und die anderen genau über Joey informierten.
 

Sie alle wussten nichts von seinem Deal mit Shinichi Tanaka und das war auch besser so.
 

Für alle Notfälle hatte er sich einen Notfallplan überlegt. Niemand würde ihn stürzen, Yakuza-Boss hin oder her.
 

In der Küche sah er Roland an einer Tasse Kaffee nippen und dieser bemerkte ihn erst, als er das Tablett abstellte.
 

„Master Kaiba…“
 

„Alles in Ordnung, Roland?“
 

Sein Angestellter nickte.
 

„Es ist eigentlich ganz schön, dass hier mal Leben herrscht. Auch wenn ich wünschte, dass die Umstände schönere wären“, antwortete er ehrlich und Seto nickte.
 

„Ja, das stimmt schon. Ach ja und kommen Sie nach dem Abendessen nochmal zu mir ins Büro. Ich muss noch etwas besprechen“, sagte Kaiba und nach einem: „Jawohl“, drehte sich der Firmenchef wieder um und schritt an den anderen vorbei wieder nach oben in sein Büro, wo er seine Anlage anmachte und das letzte Album von Jay einlegte.
 

Fröhlich trällerte Josy in einer eher schiefen Tonlage mit, weshalb Seto noch ein kleines bisschen lauter machte, um das nicht so ganz zu hören.
 

Er mochte die Kleine, aber Singen war definitiv nicht ihrs. Zumindest jetzt noch nicht.
 

Kaiba setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch, lehnte sich zurück und schloss gedankenverloren und in Erinnerungen schwelgend die Augen.
 

Vor 2 Wochen hatte er noch mitten in der Nacht in seinem Büro gesessen und Jays Stimme aus dem Radio gelauscht, ohne zu wissen, wen er da eigentlich gehört hatte.
 

Aber eigentlich konnte das gar keine 2 Wochen her sein, eher 2 Jahre. Immer wenn Joey Wheeler auftauchte, gab es Probleme für ihn. Das war wohl einfach so.
 

Und doch liebte er diesen Chaoten, der seinen Weg ging. Ohne ihn könnte er einfach nicht mehr sein.
 

Dann plötzlich sprudelten die Worte nur so in ihm hoch und schnell griff er sich seinen Zettel und schrieb ihn voll.
 

Das war jetzt nur ein Kladdezettel, aber er hatte die Gedanken aufgeschrieben, die er Joey mitteilen wollte.
 

Also holte er ein weiteres Blatt Papier aus seiner Schreibtischschublade und begann seine Gedanken geordnet und in sauberer Schrift mit einem Füllfederhalter auf zu schreiben.
 

Eine gute halbe Stunde später war er fertig und zufrieden mit dem Ergebnis faltete er das Blatt und verstaute es in einem Briefumschlag, schrieb darauf Joeys Namen und steckte ihn in die Innentasche seines Mantels.
 

Sein Blick wanderte durch den Raum und lächelnd sah er, wie Josy auf dem Sofa eingeschlafen war.
 

Obwohl die Musik recht laut aus den Lautsprechern dröhnte, konnte sie schlafen und Seto holte eine Decke, um sie zuzudecken. Wahrscheinlich war es die Stimme ihres Vaters, die sie so seelenruhig da liegen ließ.
 

Es war später Nachmittag und Kaiba beschloss, noch einmal in die Firma zu fahren, um zu sehen, was dort so vor sich ging.
 

Kurz sagte er Roland und den anderen Bescheid und fuhr dann los.
 

In der Firma ging alles seinen gewohnten Gang. Die Mitarbeiter wussten, was sie zu tun hatten und so hatte er nur ein paar Telefonate mit Geschäftskollegen zu führen, die sich zum Teil entschuldigen wollten wegen der Geschichte mit Jay.
 

Wenn die wüssten…
 

Ein grinsen umspielte seine Lippen. Vielleicht sollten sie die Sache wirklich öffentlich machen. Denn in einem hatte er recht. Tolerant war diese Gesellschaft wirklich nicht und vielleicht konnten sie ja etwas daran ändern.
 

Aber warum war er auf einmal so… so anders?
 

Früher war es ihm doch auch egal, wie die Gesellschaft drauf war, solange seine Geschäftszahlen stimmten und Mokuba glücklich war. Und beides war der Fall.
 

Natürlich wusste er, an wem das lag, aber erschrak nach wie vor über sich selbst, wie er sich verändert hatte und das in so kurzer Zeit!
 

Leise grummelnd arbeitete er weiter und fragte sich, wo sein Vize war. Er hatte sich Krankschreiben lassen, wie seine Chefsekretärin ihm mitgeteilt hatte.
 

Kanaye führte etwas im Schilde und er musste herausfinden was. Sonst würde das nachher ein schlechtes Ende nehmen und das musste er um jeden Preis verhindern.
 

Schlecht gelaunt widmete er sich einigen Nachforschungen in Kanayes Büro, als er soweit fertig gearbeitet hatte am Abend.

Joey ist weg!

Der Rest seufzte nur, als Kaiba ihnen verkündete, dass er nochmal in die Firma fahren würde, um zu sehen, ob da alles gut ging.
 

Dieser Mann lebte wirklich für seine Arbeit!
 

„Hey Leute, ein bisschen mehr Nachsicht. Er hat in den 2 Wochen jetzt so gut wie gar nicht gearbeitet und diese Firma ist sein Leben. Und Joey ist doch auf dem Weg der Besserung“, verteidigte Mokuba und die anderen nickten langsam.
 

„Ja, hast ja recht, Moki“, murmelte Duke, doch so wirklich überzeugt waren sie nicht.
 

„Ich frage mich nur, was jetzt mit der Yakuza ist“, flüsterte Hiroshi und die anderen schauten auf den Boden.
 

„Das ist auch der Punkt, der mir Angst macht. Ich weiß, wie weit Seto dafür gehen würde, um den Laden hochgehen zu lassen…“
 

„Und wie weit?“, hakte Ryu nach und Moki biss sich kurz auf die Unterlippe.
 

„ZU weit…“
 

Wieder Schweigen. Jeder im Raum wusste, was das bedeutete.
 

Sollte es hart auf hart kommen, würde Kaiba auch kämpfen. Mann gegen Mann und sein eigenes Leben auf’s Spiel setzen.
 

Nein, soweit durfte es nicht kommen.
 

„Wir müssen etwas unternehmen“, entschied Tristan und stand sofort auf, genauso wie Tea auch.
 

„Und was? Was willst du tun, Tristan?“, rief sie.
 

„Wir müssen versuchen, an die ran zu kommen. Mit ihnen verhandeln, dass sie uns in Ruhe lassen!“
 

Ein lauter Knall durchbrach die aufkommende Ruhe. Tea hatte ihrem Freund eine Ohrfeige verpasst. Eine, die sich gewaschen hatte.
 

„Spinnst du eigentlich!? Ist es nicht schon schlimm genug, dass Joey wegen denen angeschossen wurde??? Willst du dein Leben jetzt wegwerfen oder was soll dieses dumme Gerede?“
 

„Nein, will ich nicht! Aber wir können hier doch nicht tatenlos rumsitzen und nichts tun!“, schrie er und tigerte um die Sofas herum.
 

„Aber Tristan… Die Yakuza besteht aus gnadenlosen Verbrechern. Da können wir nichts ausrichten…“, beschwichtigte Yugi und kuschelte sich enger an Yami, da er sich unwohl fühlte.
 

Mai zog Tea zu sich, um sie zu beruhigen, da sie anfing zu weinen.
 

„Ganz ruhig, Süße“, nuschelte sie und strich ihr durch die Haare.
 

Jetzt mischte sich auch Duke ein:

„Mal ganz davon abgesehen, dass Kaiba sicherlich schon einen Plan HAT. Wenn wir uns da jetzt auch noch einmischen, dann bringen wir ihn nachher in die Bredouille. Wir müssen jetzt die Füße still halten. Wenn wir etwas Ungewöhnliches sehen, müssen wir es Kaiba sagen und darauf hören, was er uns sagt. Er steckt da viel mehr drin als wir. Alles andere wäre dumm.“
 

Ja, Duke hatte recht. Sie durften jetzt nichts Unüberlegtes tun, sonst hatten sie ein Problem.
 

„Ach verdammt, ich dreh noch durch“, brummte Tristan, raufte sich die Haare und ließ sich neben Tea auf’s Sofa fallen.
 

Sofort zog er seine Freundin in die Arme und flüsterte ihr eine Entschuldigung ins Ohr, die sie mit einem Nicken annahm.
 

Zufrieden und mit einem leichten Lächeln entließ Mai Tea aus ihrer Umarmung und kuschelte sich an Ryu. Sie schloss die Augen, um sich ei wenig zu entspannen, denn auch ihr setzte die Situation ziemlich zu.
 

Doch mit Ryu zusammen kam sie recht gut zurecht. Sie unterstützten sich gegenseitig und hielten sich so ruhig, damit nicht auch sie irgendetwas taten, was sie später bereuen würden.
 

Plötzlich klingelte das Telefon und Roland nahm ab.
 

„Ja, hier die Kaiba Villa. Roland am Telefon. … Wie bitte? Ja… Ja, alles klar. Ich werde Seto Kaiba benachrichtigen“, sagte er schließlich und legte auf.
 

Er war ein wenig blass und der Rest starrte ihn an.
 

„Was ist los?“, fragte Mokuba als Erster und Roland schaute die anderen an.
 

„Joey Wheeler ist weg. Die Visite war bei ihm, hat ihn untersucht. Sie haben festgestellt, dass es Joey schon um einiges besser geht und die Krankenschwester wollte ihm eine halbe Stunde später seine Medikamente geben, doch das Bett war leer.“
 

Kaum hatte Roland seine Erklärung abgeschlossen, brach das Chaos aus und erst, als ein schriller Pfiff ertönte, kehrte Stille ein.
 

„Verdammt, Leute, reißt euch zusammen! Wir haben gesagt, wir machen nichts Unüberlegtes“, meinte Ryu und Mokuba nickte zustimmend.
 

„Ich rufe Seto an“, sagte er und wählte die Handynummer seines großen Bruders.
 

Gleichzeitig schaltete er die Lautsprecherfunktion ein, damit die anderen auch die Anweisungen von Seto hören konnten.
 

„Ja, Mokuba, was gibt es?“
 

„Seto, es gibt schlechte Neuigkeiten. Das Krankenhaus hat angerufen. Nach der Visite ist Joey verschwunden.“
 

„Was!?“, schrie Seto überrascht und Mokuba erklärte weiter:
 

„Es heißt, die Ärzte bei der Visite hätten festgestellt, dass seine Wunde schon sehr gut verheilt sei. Die Krankenschwester wollte ihm eine halbe Stunde später sein Schmerzmittel geben, doch sein Bett war leer.“
 

„Hat das Krankenhaus die Polizei informiert?“, wollte Kaiba wissen und Roland ergriff das Wort:
 

„Ja, Master Kaiba. Es heißt, dass es Spuren von Widerstand oder ähnlichem gab. Die Polizei glaubt, dass Mr. Wheeler selbst weg wollte und abgehauen ist.“
 

Auszuschließen war das nicht. Joey war so ein Heißsporn.
 

„Okay. Ihr ruft bei Kommissar Shiroyama an und sagt ihm, dass ihr suchen helfen wollt. Roland, du kümmerst dich um Josy, wenn sie wieder aufwacht. Sie liegt in meinem Büro und schläft. Ich werde nachher zu euch stoßen, um auch suchen zu helfen. Ich muss nur noch etwas überprüfen.“
 

Und schon hatte Seto auch wieder aufgelegt.
 

Mokuba rief also bei Shiroyama an, der sie dann zu sich aufs Präsidium bestellte. Während alle wild diskutierend sich auf den Weg machten, schaute Roland bei Josy rein, die noch ruhig schlief und das trotz der nach wie vor lauten Musik.
 

Er lehnte die Tür nur an und setzte sich in sein Zimmer, das gegenüber dem Büro war. So würde er mitkriegen, wenn Josy raus wuselte und konnte sich dann um sie kümmern.
 

Der Rest war währenddessen auf dem Revier angekommen und Shiroyama teilte seine Leute zusammen mit den freiwilligen Helfern in Gruppen ein, die verschiedene Aufgaben übernehmen würden.
 

Eine Gruppe würde im Krankenhaus rumfragen, ob ihnen etwas aufgefallen würden, eine andere würde die Überwachungskameras checken, eine weitere würde Joeys Lieblingsorte in der Stadt aufsuchen, wieder eine andere würde rumtelefonieren und die letzte würde sich mit der Yakuza auseinander setzen.
 

Schließlich war es möglich, dass Joey entführt worden war.
 

Kommissar Shiroyama wusste, dass es gefährlich war, die Freunde damit ein zu beziehen, aber es nicht zu tun, würde wahrscheinlich noch mehr Probleme machen. Außerdem waren sie in der Wache chronisch unterbesetzt und jede Hilfe war Gold wert.
 

Eifrig machten sich alle ans Werk und Shiroyama rief bei Kaiba an, bekam aber nur zu hören, dass dieser noch zu arbeiten hätte und legte schon wieder auf.
 

Typisch Kaiba. So war er eben.
 

Da er von ihm nichts zu hören bekommen würde, widmete er sich nun auch seiner Arbeit und hoffte, dass sie bald eine Spur von Joey hätten, sonst würde die Presse bald herausfinden, was los war und das konnten sie sich nicht leisten.
 

Nicht solange sie nicht wussten, ob Joey abgehauen oder entführt worden war. Doch noch waren keine Forderungen aufgetaucht. Ein Hinweis darauf, dass Joey abgehauen war, warum auch immer.
 

Oder aber dem Täter / den Tätern ging es nicht um Geld, sondern es war nachher nur ein kranker Mörder, das war die Horrorvorstellung.
 

Denn Joey dann zu finden, wäre beinahe unmöglich.
 

Nervös und angespannt biss er die Zähne zusammen und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
 

Die anderen währenddessen hatten sich schnell mit den Polizisten angefreundet und arbeiteten sich schnell und effizient durch ihre Aufgaben durch und hielten die Ergebnisse auf einer Stellwand fest.
 

So standen sie nach Stunden der harten Arbeit vor dieser Wand und überlegten, wie die Ergebnisse ihrer Recherchen zusammen gehörten.
 

„Joey hat 12 Minuten nach der Visite einen Anruf bekommen und ist danach aus dem Zimmer gegangen. Den Anruf konnten wir nicht zurück verfolgen und den Besitzer des Handys können wir nicht ermitteln. Prepaid-Handy. Joey verließ das Krankenhaus und fuhr mit dem Taxi weg. Ein Kollege spricht gerade mit dem Fahrer, um zu erfahren, wo Joey hingefahren ist“, fasste Shiroyama das Wichtigste zusammen und Ruhe kehrte ein.
 

Joeys Freunde hatten so eine Ahnung, wer Joey angerufen hatte und wenn das der Fall sein sollte, dann konnte es diesen Abend noch sehr gefährlich werden.
 

„Wir müssen Kaiba anrufen“, sagte Duke schließlich und Shiroyama seufzte.
 

„Habe ich bereits versucht. Sein Handy ist ausgeschaltet“, entgegnete dieser und Mokuba wandte sich dem Kommissar zu.
 

„Wie bitte? Seto macht sein Handy nie aus.“
 

„Versuch’s selbst.“
 

Mokuba holte schnell sein Handy aus der Hosentasche und rief bei seinem Bruder an, doch es gab kein Freizeichen. Das Handy war aus.
 

„Was ist da nur los? Was passiert gerade?“, fragte er verwirrt und hörte schließlich Mais Stimme murmeln.
 

„Nichts Gutes auf jeden Fall…“
 

„Was ist mit dem Kollegen-?“, begann Tristan, als das Handy des Kommissars klingelte.
 

„Ja, hier Shiroyama. … Ja, ich habe verstanden. … Ich kümmer mich drum.“
 

Er legte auf und wählte sofort eine neue Nummer. Währenddessen sprach er zu den anderen:

„Joey Wheeler ließ sich zum Hafen fahren. Garantiert hat das was mit der Yakuza zu tun.“
 

Die Freunde tauschten ängstliche und angespannte Blicke aus, schwiegen aber, da schon wieder telefoniert wurde.
 

„Ich brauche das SEK am Hafen. Vermutlich wird die Yakuza dort auftauchen und zwei Zivilisten. Joey Wheeler und Seto Kaiba. Ich brauche alle verfügbaren Kräfte“, sagte er knapp und legte dann auf.
 

„Ihr bleibt hier. Meine Leute und ich kümmern uns drum und bringen Kaiba und Joey wieder hierher“, versprach Shiroyama und ließ keinen Widerspruch zu, der natürlich sofort kam.
 

„Wir werden weit hinter den Absperrungen bleiben. Aber wir wollen in der Nähe sein. Bitte Kommissar!“
 

„Nein. Die Yakuza ist nicht irgendwer.“
 

Mit diesem Satz verließ er das Büro und gab seinen Leuten Anweisungen und 5 Minuten später waren nur noch ein paar Polizisten da, die wo mögliche Verbrechen hier auf dem Kommissariat aufnehmen sollten.
 

Natürlich fiel es den Freunden nicht im Traum ein, einfach auf der Wache Däumchen zu drehen und sie verließen das Gebäude.
 

Sie wollten sich wirklich nicht in das Geschehen drängen, aber es beobachten wollten sie schon. Nur für den Fall.
 

Hoffentlich würden sie wieder ein normaleres Leben führen können, wenn die Polizei am Hafen aufgeräumt hatte.

Am Hafen

Seto Kaiba suchte nach Hinweisen in Kanayes Büro, was dieser vorhatte. Wann er gegen ihn zuschlagen wollte, wie er es tun wollte und wo.
 

Doch so richtige Fortschritte machte er nicht bei seiner Suche.
 

Grummelnd und nachdenkend blieb er auf dem Drehstuhl seines Vizes sitzen, als plötzlich sein Handy klingelte.
 

Er verdrehte die Augen, dass man nicht mal seine Ruhe haben konnte…
 

Doch das Gespräch mit seinem Bruder verschlug ihm die Sprache.
 

Joey war weg, das durfte doch nicht wahr sein!
 

Er legte auf, schnappte sich seinen Mantel und wollte sofort los.
 

Aber… Wohin eigentlich?
 

Frustriert schlug er gegen die Wand und schloss die Augen.
 

Joey… Was ist jetzt schon wieder los? Wieder die Yakuza?
 

Es gab nur eine Möglichkeit, das heraus zu finden.
 

Er griff sein Handy und rief bei Shinichi an, der anscheinend gerade nicht bester Laune war.
 

„Ja?“knurrte er am anderen Ende der Leitung und Kaiba riss sich zusammen, um nicht nachher noch mehr Ärger an zu zetteln.
 

„Haben Sie eine Ahnung, wo Joey steckt? Er ist aus dem Krankenhaus verschwunden…“
 

„Ja, weiß ich. Deswegen wollte ich Sie auch gerade anrufen. Unser Vize hat ihn zum Hafen bestellt unter irgendeinem Vorwand. Keine Ahnung, was er vorhat. Ich bin auch gerade auf dem Weg. Es scheint, als wäre mein Bruder auch dort. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie hinfahren.“
 

„Die Polizei wurde bereits informiert. Wir haben nicht viel Zeit. Sonst gibt es nachher noch eine Schießerei“, mutmaßte Kaiba und war mit großen Schritten zum Aufzug gegangen, um in die Tiefgarage zu fahren.
 

Sie hatten keine Zeit mehr.
 

„Aber eine Frage. Warum helfen Sie mir?“, wollte Kaiba wissen und fluchte innerlich, dass das Gebäude so hoch war.
 

Der Aufzug brauchte ja ewig!
 

„Weil ich wegen Ihnen weiß, dass es hier Verräter gibt. Es gibt nichts Schlimmeres als das in meinen Augen. Nichts ist schlimmer, als wenn man sich nicht auf seine eigenen Leute verlassen kann. Das sehen Sie doch genauso, oder?“
 

„Ja.“
 

„Und weil wir im selben Boot sitzen, helfe ich Ihnen. Wir profitieren beide davon. Ich habe früher nie verstanden, warum einen so jungen Geschäftsmann, wie Sie es waren, gefürchtet hat. Aber mittlerweile weiß ich es.“
 

„Ach ja?“
 

„Ja, Sie sind wie ich. Nur dass sie auf der hellen Seite arbeiten und ich im Schatten. Aber als Geschäftsleute sind wir genau gleich.“
 

„Ja, vielleicht. Wann sind Sie am Hafen?“, lenkte Kaiba das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema und stieg aus dem Aufzug und ging schnellen Schrittes zu seinem Motorrad.
 

„In 10 Minuten.“
 

„Gut, ich auch. Wir treffen uns an der alten Lagerhalle auf der Südseite“, entschied Kaiba und legte auf, ohne eine Antwort ab zu warten.
 

Er stieg auf seine Maschine und fuhr aus der Tiefgarage.
 

Wenn man alle Verkehrsregeln beachten würde, bräuchte man von der Kaiba Corporation bis zum Hafen ungefähr eine halbe Stunde, doch so lange hatte er nicht Zeit.
 

Die Polizei würde wahrscheinlich nicht allzu lange brauchen, um heraus zu finden, wo Joey war und würde sich sofort auf den Weg machen. Und natürlich würde dann auch der gesamte Kindergarten auftauchen.
 

Bis dahin musste die Situation auf jeden Fall entschärft sein!
 

Er raste durch die Stadt, lenkte das Motorrad sicher durch die Straßen und durch die Autoschlangen, da Feierabendverkehr war.
 

Und genau aus diesem Grund hatte er sich für das Motorrad entschieden. Mit dem Auto würde er nie am Hafen ankommen.
 

Zeitgleich mit Shinichi kam er an der Lagerhalle an und kurz nickten sich die beiden Männer zu.
 

„Haben Sie etwas Verdächtiges gesehen?“, fragte Seto leise.
 

Der Boss schüttelte den Kopf.
 

„Nein. Ich habe vier Männer bei mir, ich bin auch bewaffnet. Wie sieht es mit Ihnen aus?“
 

„Einfache Beretta.“
 

„Gut, für das hier reicht das locker aus“, murmelte Shinichi, holte seine Waffe aus dem Holster, überprüfte sie fachmännisch und schaute sich dann gründlich um.
 

Auch Seto überprüfte seine Waffe. Er hatte sie für solche Notfälle gekauft, auch wenn er gehofft hatte, dass dieser Notfall nie eintreten würde.
 

Sie schlichen zwischen den Containern durch, vorsichtig und während Shinichi nach vorne hin alles im Blick behielt, sicherte Seto die Rückfront.
 

Kaiba spürte, wie sein Herz gegen den Brustkorb hämmerte und das Adrenalin sorgte dafür, dass sämtliche Sinne geschärft waren.
 

Doch er hörte nichts. Er sah nichts Verdächtiges. Er roch auch nichts Außergewöhnliches.
 

Aber er spürte etwas. Die innere Kälte, die Angst, dass Joey etwas zustoßen könnte. Es raubte ihm die Nerven, doch er riss sich zusammen. Jetzt durfte er nicht Unüberlegtes tun.
 

Jetzt musste er wie ein Roboter funktionieren und Joey erst einmal finden. Doch das war nicht so einfach. Die Angst ließ ihn nicht funktionieren und der Hafen war nicht gerade klein.
 

Und verdammt, ihnen rann die Zeit davon!
 

Sie mussten die Sache abschließen, bevor die Polizei kam. Sonst könnte die Lage außer Kontrolle geraten.
 

Immer weiter arbeiteten sie sich durch das Labyrinth, doch es gab nicht den geringsten Hinweis, dass einer von ihnen hier war.
 

Kaiba verlor durch die ständige Wachsamkeit sein Zeitgefühl und er wusste nicht, wie lange sie schon suchten, als Shinichi um eine Ecke lugte und die Hand hob, um Seto zu bedeuten, still zu sein und zu lauschen.
 

Angestrengt lauschte Seto, aber er hörte nichts außer dem Wasser, doch dann… Eine Stimme. Er konnte sie nicht sofort zuordnen und verstand auch nicht, was sie sagte, aber dann drehte der Wind und die Worte wurden zu ihnen rüber getragen und er erstarrte.
 

Es war Kanaye, der da gerade mit Joey sprach.
 

„Wo ist Seto denn nun? Du sagtest, es gebe Probleme. Also was ist los?“, wollte Joey wissen.
 

„Dein Freund wird sicherlich gleich hier auftauchen und mit die Yakuza. Die sind ihm nämlich auf den Fersen, wie du weißt. Wir müssen dem Ganzen hier und jetzt ein Ende machen, Joey. Wir müssen Kaiba da raus helfen.“
 

„Und wie willst du das anstellen?“, fragte Joey weiter und Kaibas Magen verzog sich.
 

Er musste etwas unternehmen.
 

Doch Shinichi packte ihn am Unterarm und sah ihn aus eiskalten Augen an.
 

Er hatte einen Plan. Und er wusste besser mit solchen Menschen um zu gehen, also nickte er nur und würde sich beugen.
 

Mann, er kam sich vor wie ein Schüler, der auf seinen Meister hören musste!
 

Aber eigentlich war es ja auch so und er sollte froh sein, dass ein Meister da war.
 

Immerhin war Shinichi ein paar Jahre älter als er. So Mitte 30 schätzte er ihn ein.
 

„Na ganz einfach. Ich werde Kaiba und dich töten“, säuselte Kanaye vergnügt und Kaiba war kurz davor, einfach los zu rennen.
 

Dieser Sack!
 

„Wie bitte? Was soll denn das jetzt werden, Kanaye? Warum? Was wird hier eigentlich gespielt!?“
 

„Ach, hat dir dein Freund das gar nicht gesagt? Dass ich zur Yakuza gehöre?“, hakte Kanaye gespielt überrascht nach und Seto sah das bösartig grinsende Gesicht vor seinem inneren Auge.
 

Er könnte ihm den Hals umdrehen, ehrlich!
 

„Was? Du bei der Yakuza!? Sag mal, hakt’s bei dir, oder was? Kaiba vertraut dir! Und du hast nichts Besseres zu tun, als ihn ausgerechnet an diesen Drecksverein von Verbrechern zu verraten??? Ich glaub, ich hör nicht recht!“, regte sich Joey auf und Seto betete, dass Kanaye ihn noch weiter verbal auf die Palme bringen wollte und ihm nicht gleich eine Kugel in den Kopf jagte, weil er die Stimme erhob.
 

„Aber, aber. Immer schön ruhig bleiben…“, beruhigte eine Stimme und sie klang ähnlich wie die von Shinichi.
 

Ebenfalls eiskalt, aber auch etwas dunkler und vor allen Dingen ungeduldiger…
 

Setos Blick wanderte kurz zu Shinichi.
 

Bestimmt gehörte die Stimme zu seinem Bruder, doch die Miene des Yakuza Bosses war unverändert.
 

Er hasste Verräter genau wie er selbst und so wie er Shinichi einschätzte, würde er seinen eigenen Bruder erschießen.
 

„Tanaka?“, fragte Joey ein wenig verblüfft und Kaiba hörte schwere Schritte, die näher kamen.
 

„Ja, aber nicht Shinichi. Ich bin Hiroyuki, einer der anderen beiden Brüder der Yakuza. Für den Menschenhandel zuständig und der zweitälteste.“
 

„Dann… seid ihr Drillinge?“, erkundigte sich der Blondschopf und Seto schwieg weiterhin.
 

Drillinge… Da sollte man doch annehmen, dass es eine besondere Verbundenheit gab. Doch Shinichi wollte einen dieser Brüder töten und das aus einem Grund, den Kaiba nachvollziehen konnte.
 

Ob Bruder oder nicht, er hatte das Vertrauen seines größeren Bruders ausgenutzt, ihn verraten und gerade in der Yakuza wurde Verrat hart bestraft. Das war schon immer so.
 

„Sehr gut. Du hast es erfasst. Und was glaubst du, wie lange Kaiba noch braucht, um hier auf zu tauchen?“, wollte Hiroyuki wissen.
 

„Ich weiß es nicht. Mittlerweile dürften die anderen nach mir suchen. Aber ich weiß nicht, wie schnell sie hier sein werden“, erwiderte Joey wahrheitsgemäß und Kaiba fragte sich, wie viele Yakuza Männer wohl da waren.
 

„Aber eigentlich können wir den doch auch schon töten, oder? Kaiba wird so oder so hier auftauchen…“
 

Was!? Er glaubte sich verhört zu haben. Was hatte dieser Hiroyuki da gesagt???

Das Ende der Verräter

Shinichi drehte sich von dem Szenario weg und blickte in Kaibas Augen.
 

Er sah den Hass, aber auch die Angst in ihnen, auch wenn er versuchte, es zu verbergen, so kannte er die Menschen mittlerweile gut genug, um selbst kleinste Regungen wahr zu nehmen und zu deuten.
 

„Hör zu“, zischte er und holte sich so die Aufmerksamkeit des Jungunternehmers.
 

„Ich werde da jetzt hingehen und dafür sorgen, dass Joey aus der Schussbahn kommt. Du wirst dich NUR um ihn kümmern. Sollte die Situation außer Kontrolle geraten, wirst du Joey und dich nur verteidigen, ist das klar!? Kanaye und Hiroyuki gehören mir, auch wenn ich weiß, dass du Kanaye am liebsten selbst kalt machen würdest. Überlass das mir.“
 

Seine Stimme war leise, aber klar und deutlich und Kaiba nickte nur. Er schien zu wissen, dass Widerstand sinnlos war und das ersparte ihm eine hitzige Diskussion, wo sie nachher noch verrieten, dass sie hier waren.
 

Selbstsicher steckte er seine Waffe wieder ins Holster und entspannt mit einer Zigarette im Mund und den Händen in den Hosentaschen schlenderte er in Richtung der anderen.
 

Als die 3 ihn sahen, waren ihre Blicke erst überrascht, dann verfinsterten sich die Blicke von Hiroyuki und Kanaye.
 

„Was machst du hier?“, knurrte Hiroyuki.
 

„Na hör mal. Ich bin schließlich immer noch der Chef des gesamten Ladens. Da wird man schnell informiert, wenn einer der Brüder mit dem eigenen Vize zum Hafen fährt wegen eines Deals, der gar nicht abgesprochen war. Und da wollte ich mal sehen, mit wem ihr da so heimlich Geschäfte macht. Und wie ich sehe, seid ihr an Geld von Jay interessiert, was?“
 

Sein Blick wanderte kurz zu Joey, der mit verschränkten Armen dastand und leicht keuchte.
 

Er war nach wie vor verletzt und er gehörte schleunigst wieder ins Krankenhaus, wo sich Ärzte um ihn kümmern konnten.
 

„So sieht es wohl aus…“, erwiderte Kanaye und taxierte seinen Chef.
 

„Aber, aber. Was seid ihr denn so unruhig? So einen einfachen Deal ab zu schließen, ist doch nicht euer Problem, oder? Oder geht es hier vielleicht gar nicht um Jay und sein Geld?“
 

Ja, er spürte es. Shinichi spürte, wie sie nervös waren, wie sie überlegten, ihn über’s Ohr hauen zu können.
 

Doch sie hatten verspielt.
 

Dank Kaiba wusste er nun, dass sie ihn verraten wollten und sie würden dafür sterben.
 

So gesehen war es das Beste, Mokuba und Serenity zu entführen. Sonst hätte er es vielleicht erst herausgefunden, wenn es zu spät war.
 

Aber so war er ihnen überlegen du das würde er gnadenlos ausnutzen.
 

Zufrieden bemerkte er einen seiner vier Mitarbeiter, der kurz den Daumen nach oben ausstreckte und dann wieder hinter einem Container verschwand.
 

Sein Team hatte also Hiroyukis und Kanayes Back-Up Team außer Gefecht gesetzt, sodass er jetzt als einziger hier noch Verbündete hatte.
 

Und auch das wusste nur er.
 

„Also gut, spielen wir doch mal mit offenen Karten“, begann Shinichi und nahm einen Zug seiner Zigarette, bevor er weitersprach:

„Ihr seid hier, weil ihr mich verraten wollt. Da ihr Zwei aber ein wenig größenwahnsinnig seid, habt ihr Joey unter einem Vorwand hierher gelockt, damit auch Kaiba hier auftaucht. Dann wollt ihr uns alle drei töten, eure Spuren verwischen. Hiroyuki würde dann Boss der Yakuza werden und Kanaye würde dafür sorgen, dass er die Kaiba Corporation bekommt, Mokuba hin oder her. Naja und wenn Kanaye die Kaiba Corp. erst mal hätte, würde er sich einen Plan überlegen, wie er Koji und dich aus dem Weg räumen kann, wenn er dafür nicht sogar schon einen Plan hat, denn Kanaye gehört ja zu den ganz Fleißigen und will die Yakuza auch gleich für sich haben. So ist doch jetzt mal faktisch der Stand der Dinge. Schlecht nur, dass ich das weiß, denn wie ihr wisst, habe ich ein Problem mit Verrätern.“
 

Stille kehrte ein.
 

Die Zwei wussten anscheinend nicht so recht, was sie daraufhin erwidern sollten. Immerhin hatten sie nicht die Dreistigkeit, es ab zu streiten.
 

„Und wie wollen wir jetzt vorgehen? Gebt ihr freiwillig auf oder muss ich dafür sorgen, dass ihr aufgebt?“, wollte Shinichi wissen und Kanaye, der Joey am nächsten stand, wollte ihn als Geisel nehmen, doch das war zu offensichtlich in Shinichis Augen und blitzschnell hatte er seine Waffe gezogen und Kanaye in den Oberschenkel geschossen.
 

„Schön brav hier bleiben… Wir wollen doch nicht, dass Unschuldige sterben, oder?“
 

Eine Bewegung im Augenwinkel. Hiroyuki richtete die Waffe auf ihn und Shinichi tat es ihm gleich und richtete sie auf Hiroyuki.
 

„Du hättest mich nicht verraten dürfen“, sagte Shinichi lediglich und drückte ab.
 

Ein sauberer Schuss zwischen die Augen.
 

Kanaye biss die Zähne zusammen.
 

„Das war’s also. Aber verrate mir eins noch. Wie hast du es herausbekommen? Woher wusstest du, dass ich dich verraten wollte?“, fragte Kanaye und hielt sich den Oberschenkel fest. Shinichi hatte nicht die Arterie getroffen, insofern würde er nicht verbluten, aber es waren höllische Schmerzen.

„Das hast du mir zu verdanken. Du wirst immer der ewige Zweite sein“, sagte Kaiba und kam aus seinem Versteck.
 

Kanayes Augen weiteten kurz sich ein wenig, bevor er matt lächelte.
 

„Ah, du hast uns belauscht, was?“
 

„Nun, ich bin genau wie Shinichi schon länger hier. Wir sind zurzeit in so einer Art Geschäftsbeziehung. Derselbe Verräter verbindet ungemein, weißt du?“, sarkastelte Kaiba und schritt zu Joey, der sich dankbar in den Arm nehmen ließ und sich stützen ließ, da er doch noch recht schwach war.
 

„Seto, dir geht es gut“, murmelte er leise und Seto nickte.
 

„Und du?“
 

„Es geht… Bald bin ich wieder fit“, meinte er leicht lächelnd und Kaiba wandte seinen Blick wieder zu Kanaye.
 

„Ich habe Kei Suzuki in seiner Zelle besucht und er hat gesungen. Hat mir erzählt, dass Hiroyuki ihn beauftragt hatte, auf Jay zu schießen und dass du bei ihm Beerdigungskarten in Auftrag gegeben hast, wo mein Name drauf steht. Desweiteren hat er mir erzählt, dass Hiroyuki es aussehen lassen wollte, als hätte Shinichi den Auftrag gegeben und Jay ermorden lassen, weil er wollte, dass ich Shinichi aus dem Weg räume. Als ich das erfahren hatte, bin ich bei dir eingebrochen, um weitere Nachforschungen an zu stellen. In deinem PC habe ich schließlich die Dokumente gefunden, die ich brauchte, um mit Shinichi einen Deal ein zu gehen. Schließlich hattest du eine saubere Liste angefertigt mit Terminen von ihm und welche Chancen ein Auftragskiller hätte, ihn sauber zu ermorden. Das reichte, um ihn auf meine Seite zu ziehen. Und jetzt sind wir hier und du gleich tot.“
 

Kaibas Stimme war eiskalt vor Hass und am liebsten hätte er selbst abgedrückt, doch nicht nur, dass er gerade Joey im Arm hatte. Nein, wenn er schoss, dann würde die Polizei herausfinden, dass mit seiner Waffe geschossen worden war und er würde in den Bau wandern.
 

Das konnte er sich nicht leisten.
 

Ohne ein weiteres Wort schoss Shinichi en zweites Mal auf Kanaye. Dieses Mal, wie bei Hiroyuki, sauber zwischen die Augen.
 

Leblos sackte der Körper zusammen und im Hintergrund waren die Sirenen zu hören.
 

„Zeit, dass ich verschwinde. Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zusammen zu arbeiten“, sagte Shinichi, steckte seine Waffe wieder Holster und wollte gehen, doch Kaibas Stimme ließ ihn inne halten.
 

„Ebenfalls. Ich will dich nie wieder sehen. Dafür, dass du mir geholfen hast, Joey zu retten, werde ich die Klappe halten“, versprach Seto und Shinichi lächelte.
 

„Danke, ich weiß es wirklich zu schätzen, Kaiba. Aber du weißt es doch selber, oder? Die Informationen, die du heute hast, können morgen schon nutzlos sein. Ich werde mich wieder in den Untergrund zurück ziehen. Aber wir werden voneinander hören, verlass dich drauf“, meinte er grinsend und verschwand dann in dem Labyrinth aus Containern.
 

Dann hörten sie noch quietschende Reifen und dann war die Polizei auch schon da.
 

Die sicherten erst einmal die Umgebung und wie Kaiba mitbekam, hatten Shinichis Leute das Back-Up Team von Kanaye und Hiroyuki ebenfalls umgebracht.
 

Was Shinichi in Zukunft wohl noch von ihm wollte?
 

Wenn er sich in die Geschäfte einmischen wollte oder in die Firma, würde er keine Gnade mehr walten lassen, das war klar. Hilfe hin oder her.
 

Jetzt galt es zunächst Joey wieder ins Krankenhaus zu verfrachten.
 

„Du haust mir nie wieder ab, klar?“, forderte Seto und seufzte leicht, nahm dann Joey auf die Arme und trug ihn zum Polizeiwagen.
 

Eine Fahrt mit dem Motorrad war zu gefährlich.
 

„Aber ich hatte doch Angst, dass dir was zu gestoßen ist! Und dein Handy war auch aus. Sonst wäre ich doch da geblieben, aber der Anruf von Kanaye und das ausgeschaltete Handy, da musste ich sichergehen, dass mit dir alles in Ordnung ist“, murmelte Joey und ließ sich bereitwillig tragen.
 

„Ah, dann hat mein Akku den Geist aufgegeben“, nuschelte Seto zu sich selbst und setzte Joey auf die Rückbank eines Wagens.
 

„Ich fahr mit dem Motorrad hinterher“, meinte er noch, schloss dann die Tür und wollte gerade losgehen, als er den Kindergartentrupp angerannt kommen sah.
 

Er seufzte geschlagen.
 

Die waren auch immer und überall, wo man sie nicht haben wollte, oder?
 

„Joey geht es halbwegs gut und die Sache mit der Yakuza hat sich erledigt. Alles Weitere gibt es erst zu Hause“, erwiderte er und schaute dann zu Mokuba.
 

„Kann ich kurz dein Handy haben? Mein Akku ist leer.“
 

Sein kleiner Bruder nickte und reichte ihm sein Handy.
 

Routiniert tippte Seto darauf rum und rief bei Roland an.
 

„Ja, Master Kaiba?“, fragte ein erschöpfter Roland und ehe Seto fragen konnte, was los war, hörte er im Hintergrund Josys Stimme.
 

„ich weiß doch, das was nicht stimmt! Wo sind die anderen? Sag es mir! Ich quengel solange rum, bis du es mir sagst!“, drohte sie und Seto lächelte leicht.
 

Ja, sie kam ganz nach ihrem Vater.
 

Er sollte Roland 2 Wochen Urlaub gönnen, wenn er wiederkam.
 

„Gib mir mal Josy“, bat er und hörte, wie er das Telefon an Josy weitergab.
 

„Onkel Seto? Was ist los? Und wo bist du? Und die anderen? Dein Angestellter will mir nichts sagen!“
 

„Es gab etwas sehr Wichtiges zu klären, aber jetzt ist alles gut. Die anderen kommen wieder nach Hause. Ich muss nur noch kurz einen Abstecher machen, dann komme ich auch wieder nach Hause. Bis gleich, ja?“, sagte er einfühlsam und Josy schien sich langsam wieder zu beruhigen.
 

„Ich hatte Angst um euch, Onkel Seto…“, murmelte sie und Setos Lächeln gefror.
 

„Das wollten wir nicht. Die anderen sind in 20 Minuten da, ich in einer halben Stunde, ja?“
 

„Ja, ist gut…“, murmelte sie und legte auf.
 

„Also los jetzt. Ab nach Hause mit euch, bevor Roland noch depressiv wird.“
 

„Aber nur, wenn wir dann auch eine vernünftige Erklärung bekommen“, forderte Duke und Seto nickte.
 

„Ja, bekommt ihr“, versprach er und wollte zu seinem Motorrad gehen, als Kommissar Shiroyama auf ihn zukam.
 

„Ich werde morgen Nachmittag um 15 Uhr auf dem Präsidium sein, um eine vollständige Aussage zu machen“, sagte er, bevor der Polizist die Gelegenheit hatte, den Mund auf zu machen und schritt dann weiter zu seinem Motorrad.

Ohne Dich

So, zunächst einmal mus sich sagen, dass diese FF insgesamt 70 Kapitel habe, wenn das alles so läuft, wie ich es mir denke :D
 

Den Song, den ich in diesem Kapitel benutzt habe, heißt "Ohne Dich" und ist von Eisbrecher.
 

http://www.youtube.com/watch?v=DB9KX8lyG3o (sogar mit passendem Pairing :D habe ich eben gefunden xD Video gehört mir auch nicht! ;) )
 

Mir gehört weder der Song noch die Band. ;)
 

Und jetzt viel Spaß beim Lesen ^.^
 

Seto Kaiba fuhr zum Krankenhaus und stolzierte direkt zu Joeys Zimmer, trotz großer Proteste der Krankenschwestern, doch das ignorierte er gekonnt.
 

Er klopfte leise an und betrat das Zimmer, obwohl er keine Antwort gehört hatte.
 

Joey lag auf dem Bett und schaute in seine Richtung.
 

„die Schwestern zetern ziemlich auf dem Gang“, stellte Joey fest und Seto zuckte mit den Achseln.
 

„Sollen sie doch. Es gibt Wichtigeres als ihr Gemecker.“
 

„Und was?“, fragte Joey erschöpft und sah Kaiba erwartungsvoll an.
 

„Ich weiß, dass vieles falsch gelaufen ist in letzter Zeit. Und es tut mir so unendlich leid… Auch ich war mit der Situation der Entführung, der Einmischung der Yakuza, dem Attentat auf dich und den eigenen widersprüchlichen Gefühlen einfach… überfordert. Ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf steht und habe falsche Entscheidungen getroffen. Das tut mir so wahnsinnig leid. Aber ich kann es nicht rückgängig machen. Bitte verzeih mir, Joey…“, bat Seto und senkte den Kopf, beobachtete seine Finger dabei, wie sie Joeys Hand streichelten.
 

„Die Situation war für uns alle nicht einfach. Danke, dass du offen zu mir bist, Seto. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Und ich verzeihe dir. Natürlich tue ich das. Ich liebe dich doch so sehr…“, entgegnete Joey, zog Seto sanft an den Haaren zu sich und verwickelte ihn in einen liebevollen Kuss.
 

Erst, als sie den Kuss wieder gelöst hatten und sich hingesetzt hatten, spürten sie, wie die Anstrengung sich von ihnen löste.
 

Und mit einem Mal saßen sie in einer Umarmung da und weinten.
 

Die letzten Tage hatte sie so viele Nerven und Geduld gekostet. Doch während sie das alles erlebt hatten, hatten sie die Schwäche verdrängt.
 

Aber jetzt, wo sie alle in Sicherheit waren, kamen sie gegen die Tränen nicht mehr an. Sie saßen da, umarmten sich ganz fest und ließen stumm ihre Tränen über ihre Wangen kullern.
 

Sie schwiegen.
 

Es gab nichts zu sagen. Sie hatten es geschafft. Jetzt würde Ruhe einkehren.
 

Setos Gefühl sagte ihm, dass Shinichis Drohung, dass sie noch voneinander hören würden, nicht böse gemeint war.
 

Natürlich konnte es auch sein, dass das nur Wunschdenken war, aber etwas in ihm sagte ihm, dass das nächste Treffen, falls es eines geben sollte, anders verlaufen würde.
 

Nach ein paar Minuten war der schlimmste innerliche Sturm abgeklungen und ihre Tränen versiegten.
 

Joey schaute Seto in die Augen und küsste die letzten Tränen von seinen Wangen, während Seto Joeys Tränen vorsichtig mir seinen Daumen wegwischte.
 

„Ab jetzt kann es wirklich nur noch besser werden…“, murmelte Joey und sah auf die Uhr.
 

Es war nach Mitternacht und heute war Joeys Geburtstag.
 

Und das schönste Geschenk hatte er schon bekommen. Er hatte sich mit Seto vertragen und die ganze Yakuza-Sache war vorbei.
 

„Ja, wohl wahr. Naja, ich muss mal nach Hause, mich noch um deine Kleine kümmern. Die hat Roland ganz mürbe gemacht. Ich glaube, den schick ich jetzt erst einmal in den Urlaub.“
 

Seto grinste leicht und der Blondschopf nickte.
 

„Ja, mach das mal. Hat er sich verdient. Bis später“, murmelte Joey und kuschelte sich in seine Decke.
 

Er war müde und wollte unbedingt noch schlafen.
 

Nach einem Kuss auf die Stirn von Seto verließ dieser den Raum und Joey seufzte.
 

Bevor er schlafen konnte, musste er noch etwas trinken. Vorsichtig setzte er sich auf und nahm das Wasserglas, als er darunter einen Umschlag entdeckte.
 

In sauberer Handschrift war da sein Name drauf geschrieben.
 

Neugierig griff er sich den Umschlag, trank kurz einen Schluck und öffnete dann das Kuvert, um ein sauber gefaltetes Blatt Papier hervor zu holen.
 

Schnell faltete er es auseinander und las den Brief:
 

Lieber Joey,
 

da ich schon immer ein Problem hatte, meine Gefühle offen zu äußern, möchte ich das mit diesem Brief hier machen. Deine süße Tochter brachte mich auf die Idee, meine Gefühle in ein Gedicht en zu bringen. Das folgende Gedicht ist nur für dich und ich hoffe, du magst es leiden.
 

Ohne Dich
 

Ich verbrenne, für dich.

Ich kann nicht atmen, ohne dich.

Du vergibst, weil du liebst.

Ich falle, für dich.

Kann nicht mehr aufstehn ohne dich.

Du verstehst, weil du liebst.
 

Was ist die Sonne ohne dein Licht?

Was ist ein Bild ohne dein Gesicht?

Ich hab das Leben verflucht, allein zu leben versucht.

Doch es geht nicht!
 

Ohne dich, kann ich nicht frei sein

Ohne dich, endlos high sein

Ohne dich, bin ich allein

Ohne dich, kann ich nicht fliegen

Ohne dich, endlos lieben

Ohne dich, kann ich nicht sein
 

Ich erwache, für dich

Ich kann nichts spürn, ohne dich

Du befreist, du verzeihst

Ich ertrinke in dir

Spür deinen Pulsschlag tief in mir

Du verstehst, weil du lebst
 

Was ist die Sonne ohne dein Licht?

Was ist ein Bild ohne dein Gesicht?

Ich hab das Leben verflucht, allein zu leben versucht.

Doch es geht nicht!
 

Ohne dich, kann ich nicht frei sein

Ohne dich, endlos high sein

Ohne dich, bin ich allein

Ohne dich, kann ich nicht fliegen

Ohne dich, endlos lieben

Ohne dich, kann ich nicht sein
 

Ich bete zu Gott, dass es nie endet

Dass dein Feuer mich ewig blendet

Ich vermiss dich, zähle jede Sekunde

Ohne deine Gnade geh ich zu Grunde
 

Ohne dich, kann ich nicht frei sein

Ohne dich, endlos high sein

Ohne dich, bin ich allein

Ohne dich, kann ich nicht fliegen

Ohne dich, endlos lieben

Ohne dich, kann ich nicht sein
 

Alles Liebe zu deinem 29. Geburtstag, dein Seto
 

Joey las den Brief ein zweites Mal und lächelte vor sich hin.

Ob Seto wusste, wie verdammt süß er sein konnte?
 

Und er hatte auch schon die Melodie zu diesem Gedicht im Kopf. Er würd daraus DEN Song machen.
 

Dieses Gedicht war mit so viel Herzblut und Liebe geschrieben worden. Er spürte die Liebe förmlich und sorgfältig faltete er das Blatt wieder zusammen und verstaute es in der Schublade.
 

Dann legte er sich wieder hin und schlief sehr, sehr glücklich ein.
 

Seto kam pünktlich zu Hause an und wurde sofort von Josy umarmt. Er nahm sie hoch und ging mit ihr ins Wohnzimmer, wo die anderen sich wieder auf die Sofas und Sessel verteilt hatten.
 

„So, es wird Zeit, dass ihr erfahrt, was die letzte Zeit alles passiert ist. Allerdings muss ich dich bitten, Josy, nochmal mit Roland nach oben zu gehen. Ich komm gleich nach.“
 

„Ja, ja, wieder diese Erwachsenensache“, grummelte sie und verschränkte die Arme, empfing aber ein warmes, liebevolles Lächeln von Seto, der ihr kurz durch die Haare strich.
 

Sie seufzte geschlagen und dackelte dann widerwillig mit Roland mit.
 

„Na da bin ich ja mal gespannt, was wir alles verpasst haben…“, murmelte Ryu und Mai nickte.
 

Ja, das würde sicherlich eine abenteuerliche Story werden, da waren sich alle einig.
 

Und Seto erfüllte ihre Erwartungen voll und ganz.
 

„Das ist nicht dein Ernst? Das ist alles passiert?“, fragte Yami wie vor den Kopf gestoßen und Kaiba nickte lediglich.
 

„Ja. Ich schlage vor, wir legen uns alle hin und verdauen das erst einmal. Ihr seht so fertig aus“, meinte Seto und Duke erwiderte:

„Nicht, das du besser aussehen würdest. Du siehst so scheiße aus, wie wir uns fühlen.“
 

„Danke für die Blumen, Devlin. Also ich bin im Bett und da solltet ihr jetzt auch hin“, wiederholte er sich und schritt dann nach oben.
 

Er war einfach zu fertig, um jetzt groß zu diskutieren. Dafür waren die Spuren der letzten Tage noch viel zu frisch.
 

Außerdem würde er jetzt noch mit Josy reden müssen. Und auch wenn sie sehr süß und liebenswert war, so konnte auch sie anstrengend werden und er wollte sich seine letzten Kräfte für sie aufsparen.
 

Sie hatte eine kindergerechte Wahrheit verdient und die wollte er ihr erzählen.
 

In Gedanken schlenderte er zu seinem Zimmer, vor dem Roland stand.
 

Seto gähnte herzhaft und schaute seine Bediensteten an.
 

„Warum bist du hier?“
 

„Die junge Lady bestand darauf, sich bettfein zu machen“, antwortete Roland und Kaiba grinste schief.
 

Mädchen…
 

„Ach so. Na dann mach mal Feierabend und ein paar Tage Urlaub. Du kannst den genauso gut gebrauchen wie wir alle“, stellte Kaiba fest und Roland widersprach nicht einmal.
 

Ein sicheres Zeichen dafür, dass er wirklich frei brauchte.
 

„Danke Master Kaiba“, meinte er lediglich und ging dann in Zimmer.
 

Seto klopfte währenddessen an seine Tür und hörte ein lautes: Herein!
 

Als er die Tür aufmachte und Josy im Schlafanzug auf dem Bett sitzen sah, erinnerte er sich daran, als er bei Joey geschlafen hatte und Josy am Morgen einfach rein geplatzt war und wie sie sich entschuldigt hatte.
 

Mann das war doch schon Jahre her…
 

Ach ja, diese Kazumi… Ob die hier vielleicht wirklich nur Urlaub gemacht hat? Und Joeys Vater. Nein, Seto, die Gedanken verschiebst du auf später, wenn du wieder richtig denken kannst.
 

„Wow, du bist ja schon fertig.“
 

„Ja, ich will nur wissen, was los war und dann schlafen. Ich bin müde“, murmelte sie und rieb sich die Äuglein.
 

„Ich bin eben im Bad und dann sag ich dir alles“, erwiderte Seto, verschwand im Bad, um sich um zu ziehen und betrat dann wieder sein Zimmer und merkte, dass Josy schon eingeschlafen war.
 

Lächelnd ging er zum Bett und legte sich neben sie. Dann deckte er sie beide zu, gab Josy ein Küsschen auf die Stirn und löschte das Licht.
 

Sofort kuschelte sich Josy an ihn und keine 10 Minuten später schlief auch Seto tief und fest und seit langem auch endlich mal wieder gut.

Ein entspannter Morgen

Am Morgen wachten die ersten gegen 10 Uhr auf.
 

Endlich hatten alle mal gut geschlafen und sahen erholt aus, als sie in die Küche gingen, um das Frühstück vor zu bereiten.
 

Yami, der als Erster aufgestanden war, schaute sich die anderen an, als sie zu ihm in die Küche kamen und sah zufrieden, dass sie ein wenig besser aussahen. Zwar waren sie noch immer gezeichnet von den Ereignissen der letzten Tage, doch das Glänzen in ihren Augen war zurück gekehrt.
 

Von jetzt an würde wieder Normalität einkehren und sie würden wieder normal arbeiten und ihrem Leben nachgehen.
 

Das war aber auch wirklich erst einmal genug Action!
 

Natürlich hatten Joey und Seto es geschafft, sich durch zu beißen und wenn der Rest von ihnen mal ehrlich war, waren sie froh, dass sie selbst eher rausgehalten wurden.
 

Was hätten sie auch gegen die Yakuza ausrichten können?
 

Gestern Abend noch hatte Kaiba ihnen alles erzählt. Von seinem Verhör mit dem Attentäter, von dem Verrat seines Vizes, seinem Deal mit Shinichi, wie dieser die Affärenstory gelöst hatte und er hatte ihnen alles über das, was am Hafen passiert war, gesagt.
 

Jetzt hatten Jay und Kaiba nur noch einen Feind: die Presse.
 

Denn auch wenn dieser Shinichi es geschafft hatte, die Fotos als falsch dastehen zu lassen, so mussten sie sich dennoch zu dem Attentat und dem Tod des Vizes der Kaiba Corporation äußern.
 

Da würde noch genug Stress auf die Zwei zukommen, doch das dürfte ein Spaziergang für sie werden.
 

Langsam kehrte Leben in die Villa ein und gemeinsam und zum ersten Mal seit Tagen gut gelaunt, machten sie sich in der Küche zu schaffen, um ein Frühstück auf die Beine zu stellen.
 

Es wurde munter durcheinander gesprochen, der oder andere weggeschoben, weil er im Weg stand, gelacht und nebenbei auch der Tisch gedeckt.
 

„Hey, Roland, was gibt’s auf’s Brötchen für dich?“, wollte Tristan grinsend wissen und dieser schob verwundert erst mal seine Brille zu recht.
 

„Ähm, Salami, wenn geht…“, murmelte er und half dann den anderen.
 

„Na klar, kriegen wir hin. Einmal Salami, Leute! Hey Mai, Ryu, knutscht gefälligst draußen rum! Ihr haltet den ganzen Laden auf“, rief Tristan und Ryu entgegnete sofort:

„Du bist doch nur neidisch!“
 

„Kann mir mal einer sagen, wo ich hier eine Teekanne finde?“, forderte Tea und bekam eine von Mokuba gereicht.
 

„Oh danke.“
 

Während Tea sich um den Tee kümmerte, schnitt Hiroshi die Brötchen auf und schnitt sich mit dem Messer in den Finger, weshalb Ayumi die Wunde versorgen musste.
 

„Wegen euch muss sich Kaiba noch eine Küche kaufen, ehrlich Leute“, spottete Duke grinsend und balancierte die Teller ins Esszimmer, bevor sie noch zu Bruch gingen in dem Chaos.
 

„Wo ist der eigentlich?“, fragte Yugi auf einmal und Kai antwortete:

„Bestimmt noch im Bett. Ich meine, habt ihr ihn gestern Abend noch gesehen? Es sah aus, als hätte er geweint und er hat ja nun weitaus mehr durchgemacht als wir.“
 

„Ja, ich denke auch, dass er noch schläft, genau wie Josy auch. Lassen wir die Zwei in Ruhe ausschlafen. Bis wir fertig sind mit Frühstück, ist wahrscheinlich eh schon Mittag“, entgegnete Bakura und die anderen nickten.
 

Ja, der sollte sich endlich mal ordentlich ausschlafen!
 

Nach einer weiteren viertel Stunde saßen alle bis auf Seto und Josy am Frühstückstisch und unterhielten sich angeregt.
 

„Aber ist ja schon echt scheiße, dass Joey seinen Geburtstag im Krankenhaus feiern muss“, seufzte Marik und es wurde ein wenig ruhiger.
 

„Wir werden trotzdem dafür sorgen, dass dieser Tag für ihn heute unvergesslich wird und das im positiven Sinn! Wir werden das Krankenhaus zum Partygelände um funktionieren“, versprach Kiyoshi grinsend und die anderen nickten.
 

Na klar würden sie das schaffen.
 

Sie wussten ja nicht, dass Joey schon sein wertvollstes Geschenk bekommen hatte.
 

Seto indes wachte von den ersten Sonnenstrahlen auf, die ins Zimmer schienen und grummelnd und widerwillig öffnete er leicht die Augen.
 

Warum zur Hölle musste das Sonnenlicht auch immer so hell sein?
 

Doch eigentlich war ihm gar nicht nach meckern zu mute.
 

Er fühlte sich gut, hatte seit langem mal wieder richtig gut geschlafen und fühlte sich ausgeruht.
 

Herzhaft gähnend setzte er sich vorsichtig auf und sah neben sich Josy leise malen.
 

„Du bist ja schon wach… Warum bist du nicht zu den anderen runter?“, fragte er verwundert und rieb sich die Augen.
 

„Na, weil du mir gestern Abend noch sagen wolltest, was passiert ist! Aber als du ins Bad gegangen warst, war ich so müde und bin eingeschlafen, bevor du es mir erzählen konntest…“, meckerte sie, doch es war nicht an ihn gerichtet, sondern an sich selbst.
 

Sie war böse auf sich, weil sie es nicht geschafft hatte, wach zu bleiben.
 

Kaiba verstand. Es ging ja immerhin um ihren Vater und sie hatte Angst gehabt, da war er ihr eine Antwort schuldig.
 

Liebevoll zog er Josy auf seinen Schoß und sah sie an.
 

„Dein Vater und ich hatten Ärger mit ein paar sehr bösen Menschen. Die haben sich zusammengetan und einen Verein gegründet, weißt du? Und dieser Verein wollte was von mir und weil sie wussten, dass dein Vater und ich uns sehr gut verstehen, wollten sie ihn nutzen, um an mich ran zu kommen. Und wir mussten gestern Abend den bösen Männern in den Hintern treten, damit sie uns in Ruhe lassen. Und wir wollten auf gar keinen Fall, dass die bösen Menschen dir etwas antun können, deswegen warst du mit Roland alleine hier“, erklärte er ruhig und Josy quietschte kurz fröhlich.
 

„Au ja, Hintern treten!“, giggelte sie und Kaiba grinste.
 

Die Kleine war ja so knuffig.
 

„So, aber jetzt habe ich Hunger. Die frühstücken unten auch schon alle, ohne auf zu warten! Die sind so unhöflich!“, beschwerte sie sich und krabbelte aus dem großen Bett.
 

Seto tat es ihr nach und zog sich nur seinen Morgenmantel über den Schlafanzug. Umziehen konnte er sich später auch noch.
 

„Ja, dafür werden wir ihnen auch in den Hintern treten. Was hältst du davon?“, fragte grinsend und öffnete die Tür.
 

„Ja, super Idee!“, rief sie und rannte den Flur entlang.
 

Kaiba folgte ihr mit schnellen Schritten, weil er das Gefühl hatte, dass sie noch über ihre eigenen Füße stolpern würde und er sollte recht behalten.
 

Kurz vor der Treppe strauchelte sie, doch Seto konnte sie gerade noch rechtzeitig hochziehen und auf den Arm nehmen.
 

„Danke“, nuschelte sie und Seto grinste sie nur an.
 

Ja, die Verwandtschaft zu Joey war schon echt der Hammer.
 

Aber andererseits war sie so anders als er.
 

Von ihrer Mutter konnte sie das jedenfalls auch nicht haben, das war wohl ihre Gabe, die Gefühle der anderen Menschen so zu verstehen und zu deuten.
 

„Wie könnt ihr eigentlich ohne uns anfangen zu frühstücken? Ihr seid so unhöflich!“, wetterte Josy und verschränkte beleidigt die Ärmchen, während sie auf Setos Armen war und während es den anderen die Sprache verschlagen hatte, lachte Kaiba auf.
 

Der Rest sah ja sowas von zum Schießen aus!
 

„Ja, aber wir hatten doch Hunger“, rechtfertigte sich Tristan und sah hilfesuchend zu seinen Freunden, bis Mai ebenfalls anfing zu lachen und mit einem Mal waren alle dabei, ausgelassen zu lachen.
 

Nur Josy verstand gar nicht, was es da jetzt zu lachen gab. Sie meinte das völlig ernst!
 

Ihr Vater hatte ihr beigebracht, dass es wichtig war zusammen zu essen und die haben einfach schon angefangen, ohne Onkel Seto und sie!
 

Nach kurzer Zeit hatten sich alle wieder beruhigt und Kaiba und Josy setzten sich an den Tisch, um auch mit dem Frühstück zu beginnen.
 

„Sag mal, Kaiba, du weißt, dass Joey heute Geburtstag hat, oder?“, fragte Ishizu vorsichtig und Kaiba nickte.
 

„Klar, ich hab ihm auch schon sein Geschenk gegeben“, antwortete Seto überlegen und trank genüsslich eine Schluck seines heiß geliebten Kaffees, während der Rest ihn entgeistert ansah.
 

„Ach deswegen bist du noch zum Krankenhaus gefahren, was?“, hakte Duke interessiert nach und Kaiba bedachte ihn nur mit einem kleinen, fiesen Grinsen.
 

Also hatte Duke recht.
 

„Und was hast du ihm geschenkt?“, stichelte Tea neugierig weiter nach und Seto lehnte sich etwas über den Tisch, da sie gegenüber von ihm saß.
 

Auch der Rest beugte sich vor, um Seto auch verstehen zu können.
 

Kaiba hingegen kam kaum gegen das Grinsen in seinem Gesicht an. Er liebte es einfach, den Kindergarten zu ärgern und das würde sich wohl auch nicht mehr ändern.
 

„Einen Zettel“, flüsterte er geheimnisvoll und Tea entglitten kurz ihre Gesichtszüge.
 

„Das ist nicht dein Ernst, Kaiba“, sagte sie seufzend.
 

Seto lehnte sich wieder gemütlich zurück.
 

„Doch. Oder willst du mich der Lüge bezichtigen?“
 

„Nein, nein, so war das nicht gemeint“, ruderte Tea zurück und wedelte entschuldigend mit ihren Händen rum.
 

Ach, es war einfach herrlich, sie mal wieder auf zu ziehen. Und es klappte nach wie vor viel zu einfach, wie er fand.
 

„Dann kann auf dem Zettel ja nur eins stehen“, mutmaßte Mai fröhlich und griff sich noch ein weiteres Brötchen.
 

„Ach ja und was?“, wollte Tristan wissen und Mai zwinkerte Kaiba zu.
 

Dieser hob nur eine Augenbraue und war ebenfalls gespannt auf die Antwort. Bestimmt so eine Vermutung der weiblichen Intuition.
 

„Naja, wenn ein Mann mitten in der Nacht jemanden ins Krankenhaus hinterherfährt in dem Wissen, dass er Geburtstag hat und ihm nur einen Zettel gibt, dann kann da doch eigentlich nur eins stehen, oder? Kommt schon Leute, was könnte auf dem Zettel stehen?“
 

Während Serenity, Ishizu, Ayumi und Tea anfingen zu kichern, schauten sich die Männer nur irritiert an und grübelten. Was sollte da schon groß drauf stehen?
 

Mai stöhnte gequält auf.
 

„Och, Jungs… Enttäuscht mich nicht“, forderte sie, aber die Jungs zuckten nur mit den Achseln.
 

„Mensch, ehrlich. Na Seto hat einen Liebesbrief geschrieben“, eröffnete Serenity den anderen und die Männer schauten Kaiba mit Blicken an, die von erstaunt, bis hin zu anerkennend alle Facetten hatten.
 

Der Firmenchef hingegen hatte sein perfektes Pokerface.
 

Sie würden vom Stuhl kippen, wenn sie den Brief kenne würden. Einerseits ja eine verlockende Vorstellung, aber andererseits war dieser Brief nur für Joey bestimmt, für niemand anderen.
 

Nach einer guten halben Stunde hatten dann alle fertig gefrühstückt und sie packten alles weg. Es wurde Zeit, sich für Joey schick zu machen, immerhin hatte er Geburtstag.
 

Und als dann auch endlich alle fertig waren, machte sich die Karawane auf den Weg zum Krankenhaus.

Joeys Geburtstag

Während der Autofahrt bekam Hiroshi noch einen Anruf und nach einem kurzen Gespräch legte er wieder auf.
 

„Und wie sieht es aus mit der Überraschung?“, fragte Kai neugierig.
 

„Alles gebongt“, erwiderte Hiroshi grinsend und Ryu und Kiyoshi lehnten sich entspannt zurück.
 

„Das wird DAS Geschenk“, war sich Ryu sicher und freute sich jetzt schon auf das Gesicht ihres Sängers.
 

„Oh ja, das wird es“, stimmte Kiyoshi zu und eine angenehme Vorfreude machte sich im Wagen breit.
 

Jay würde aus allen Wolken fallen, sobald er es sah.
 

Auch wenn niemand Joey angerufen hatte, um sie an zu melden, wusste er, dass heute alle ins Krankenhaus kommen würden.
 

Und er freute sich schon darauf, sie alle wieder zu sehen.
 

Er hatte sich auch von seinem nächtlichen Ausflug ganz gut erholt. Die Ärzte waren nach wie vor erstaunt, wie schnell seine Wunde heilte.
 

Aber das war auch gut so. So schnell wie möglich wollte er hier weg. Auch wenn er ein großes, bequemes Einzelzimmer hatte mit Balkon und die Schwestern ihn wirklich nett und rücksichtsvoll umsorgten, so waren Krankenhäuser einfach ein Ort, den er nie mögen würde.
 

Auch wenn es eher einen Hotelzimmercharme hatte. Der Schein konnte ihn aber nicht von den Maschinen links und rechts von ihm ablenken.
 

Leise seufzend schaute er auf seine Uhr. Gleich war 12 Uhr mittags.
 

Noch vor 12 Stunden war er am Hafen gewesen und hatte den Boss der Yakuza dabei beobachtet, wie er seinen eigenen Bruder und seinen Vize tötete.
 

Den Vize, der auch bei Kaiba die zweite Position in der Firma hatte.
 

Aber dieser Alptraum war jetzt vorbei und er konnte sich angenehmeren Dingen widmen.
 

Glücklich schaute er zur Schublade, wo er den Brief von Seto verstaut hatte. Am Morgen hatte er ihn sich noch mal durchgelesen und seine Laune war auf einem absoluten Hoch.
 

Noch nie hatte ein Brief ihm so viel bedeutet.
 

In seine Gedanken vertieft bemerkte er erst gar nicht, dass es klopfte, bis die Tür aufging und seine Freunde nach und nach den geräumigen Raum betraten.
 

„Hey Leute, da seid ihr ja endlich! Ich dachte schon, ihr feiert ohne mich!“, scherzte er und sah wie seine Tochter sich durch wuselte zu ihm und auf’s Bett sprang.
 

„Papa! Herzlichen Glückwunsch!“, rief sie, während sie sauber neben ihm landete, umarmte ihn glücklich und drückte ihm dann ein Geschenk in die Hand.
 

„Danke, meine Kleine. Das ist lieb von dir“, erwiderte er lächelnd, küsste sie auf die Stirn und schaute sich als erstes die Geburtstagskarte an, die definitiv selbst gemalt war.
 

In der Mitte standen Seto und er Händchen haltend, neben ihm Ayumi, die ihre Hände auf Josys Schulter gelegt hatte und neben Seto war Mokuba, der einen Arm um die Hüfte von Serenity gelegt hatte.
 

Joey wusste diese Zeichnung sofort zu deuten.
 

Aus diesen Personen bestand Josys Familie, so wollte sie es haben und er war sich sicher, dass es sich auch einrichten ließe.
 

„Eine tolle Karte, die hast du schön gemalt. Danke“, bedankte sich Joey lächelnd und Josy nickte.
 

„Hab ich ja auch gemalt, als ich deine Musik gehört habe. Onkel Seto hat eine tolle Anlage in seinem Büro, die kann man total laut machen!“, erzählte sie mit glänzenden Augen und der Rest im Raum lächelte.
 

Die kleine Josy war so Herz erweichend, so erfrischend ehrlich und voller Tatendrang, aber manchmal auch ruhig und eher in sich gekehrt.
 

Man konnte wirklich sehr viel Spaß mit ihr haben.
 

„Aber jetzt musst du das Geschenk aufmachen! Onkel Seto ist mit mir eben extra noch zu einem Laden gefahren, weil die letzten Tage ja alles komisch war, weil ihr den bösen Männern in den Hintern treten musstet. Stimmt doch, oder? Hat Onkel Seto mir erzählt“, berichtete sie stolz und Joeys Blick wanderte kurz zu dem Firmenchef, um ihn mit einem Nicken seine Dankbarkeit aus zu drücken.
 

Joey wusste, dass seine Kleine Fremden gegenüber zwar nicht scheu war, aber bis sie jemanden so akzeptierte wie Seto brauchte es Zeit. Und die hatten sie in den 2 Wochen nicht wirklich gehabt. Aber durch seine Zeit mit Mokuba wusste er, wie er mit ihr umgehen musste und er würde sich etwas überlegen so als Dankeschön.
 

„Ja, das stimmt. Die bösen Männer mussten von Papa und Onkel Seto mal in die Schranken gewiesen werden“, stimmte Joey zu und sah einen fragenden Blick.
 

„Warum denn jetzt Schranken? Ich dachte, in den Hintern treten“, hakte sie verwirrt nach und der Blondschopf grinste.
 

„Ja, das meine ich damit auch.“
 

„Ach so und das Geschenk ist auch vom Manager. Das hätte ich ja beinahe vergessen zu sagen. Der kommt vielleicht noch später. Der hat noch irgendwie einen Termin oder so“, quasselte Josy fröhlich weiter.
 

Neugierig packte er dann das Geschenk aus und fragte sich, was sich seine Tochter und der Manager da so überlegt hatten.
 

Zum Vorschein kam ein Umschlag und eine CD. Das neue Album von Ayumi Hamasaki. Die J-Pop Sängerin war eines seiner größten Idole und er liebte ihre Musik einfach.
 

Dann nahm er sich noch den Umschlag vor und öffnete ihn.
 

Als erstes kam ihm ein Zettel entgegen:
 

Lieber Joey,
 

leider habe ich noch mit der Presse zu kämpfen, deswegen versuche ich am Nachmittag dich zu besuchen, kann aber leider nichts versprechen. Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht und ich hoffe, du freust dich über meinen Teil des Geschenks. Ach ja, ich schulde deiner Kleinen noch ein Eis, dafür, dass sie den Umschlag mit in ihrem Geschenk verpackt hat. Ich hoffe, das geht in Ordnung.
 

Liebe Grüße, Manager-chan
 

PS: Feier nicht zu doll :P
 

Joey lächelte und holte dann ein weiteres Blatt Papier raus. Und seine Augen weiteten sich.
 

„Hammer… da hat sich Manager-chan ja ordentlich ins Zeug gelegt“, hauchte er ehrfürchtig und der Rest sah ihn neugierig an.
 

„Was steht denn da?“, wollte Marik wissen und Joey las vor.
 

Lieber Jay,
 

dein Manager hat mir in einer langen E-Mail geschrieben, dass du ein großer Fan meiner Musik bist. Ich fühle mich geehrt, dass ein so berühmter Kollege wie du meine Musik hört. Auch ich lausche gern deinen Songs und habe deine Alben zu Hause in meinem Regal stehen. Deine Vielseitigkeit und dennoch Einzigartigkeit macht dich zu etwas ganz Besonderem in diesem Business.

Ich habe gehört, dass du angeschossen wurdest und die Gerüchte über deine Beziehung zu Seto Kaiba sind mir ebenfalls zu Ohren gekommen. Ich hoffe aus tiefem herzen, dass du bald wieder gesund bist und Musik machen kannst!

Und was die Gerüchte angeht, so erlaube ich mir hier zu schreiben, dass es ganz allein deine Entscheidung ist, mit wem du das Bett teilst und mit wem nicht. ;)

Lass dich von der Presse nicht kirre machen, die nehmen einen gern auseinander, um die Auflagen hoch zu halten.

Doch um nochmal auf den eigentlichen Grund meines Briefes zurück zu kommen. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn du und deine Band und ich und meine Band uns mal treffen würden, um über ein paar Songideen zu sprechen. Es wäre super, wenn wir eine gemeinsame CD aufnehmen könnten und veröffentlichen würden. Außerdem könnten wir vielleicht ein paar Events zusammen machen zur Promotion.

Ich hätte da schon ein paar Ideen.
 

Oh und fast hätte ich es vergessen: Alles Liebe zu deinem Geburtstag!
 

Melde dich doch einfach bei meinem Management, wenn du wieder komplett genesen bist und dann sprechen wir weiter :)
 

Bis dann, Ayumi Hamasaki
 

„Wow, ich fass es nicht. Eine CD mit Ayumi Hamasaki“, murmelte Kai und pfiff leise.
 

„Das ist echt der Hammer“, stimmte Ryu zu du staunte.
 

„Da hat sich der Manager ja ordentlich ins Zeug gelegt.“
 

Duke grinste und der Rest auch.
 

„Ja, das ist wahr, aber gegen ein Geschenk kommt ihr alle nicht an. Auch wenn das hier schon sehr nahe kommt“, erwiderte Joey grinsend und dankte dann noch einmal ordentlich seiner Tochter, die glücklich vom Bett sprang und den anderen den Vortritt ließ.
 

Sie schaute sich lieber in Ruhe um.
 

Auch die anderen überreichten ihre Geschenke, bis auf die Band.
 

„Du bekommst von uns dieses Jahr nichts“, entschied Ryu grinsend und verschränkte die Arme.
 

„Wer so viel Kummer macht, bekommt nur die Krankenhausrechnung unter die Nase gehalten“, meinte Kai grinsend und Joey grinste.
 

„Ihr seid fertig, Jungs. Aber ich weiß, dass ihr was geplant habt, also raus damit.“
 

„dir kann man auch gar nichts vormachen, was?“, hakte Hiroshi lächelnd nach und Kiyoshi schüttelte den Kopf.
 

„Er mal wieder. Naja, kannst du aufstehen?“
 

„Ähm ja, kann ich. Warum?“, wollte er wissen und bemerkte gar nicht, dass Ryu weg war.
 

Die anderen hingegen nahmen sehr wohl wahr, dass der zweite Gitarrist auf den Balkon gegangen war. Was auch immer er da vor hatte.
 

„Weil wir zum Balkon müssen“, frohlockte Kai und Joey stand verwirrt auf.
 

Natürlich langsam, aber es ging ohne größere Probleme.
 

Ryu zog den Vorhang weg und stützte mit Kai zusammen Jay, um ihn als Erstes auf den Balkon zu holen.
 

Und kaum war Joey zu sehen, hörte er auch schon einen großen Chor.
 

Der gesamte Krankenhausgarten war voll von Fans von ihm und sie alle zusammen sangen „Happy Birthday“ für ihn.
 

Gerührt flossen ein paar Tränen bei Joey, die er sich mit dem Ärmel wegwischte und er schaute seine vier Bandkollegen an.
 

„Ihr seid verrückt, ehrlich! Vielen, vielen, lieben Dank“, sagte er und schaute die Fans an, die ihm fröhlich zu jubelten.
 

Einige hielten Plakate hoch, wo Genesungswünsche drauf standen und Joey strahlte sie all an.
 

Das war echt der Wahnsinn!
 

Als er den Blick schweifen ließ, blieben seine Augen an einem Plakat besonders hängen.
 

„Egal, ob du schwul bist oder nicht, mach dein Ding und lass dich nicht verbiegen! Wir lieben dich, so wie du bist!“, las er leise und lächelte.
 

Ja, der Fan hatte recht.
 

Er durfte sich nicht von den Medien verbiegen lassen und er würde mit Seto absprechen, dass diese Beziehung öffentlich wurde.
 

Ansonsten würde er seinen Fans etwas vorlügen und das wollte er nicht.
 

Da Joey nach wie vor schwach war, ging er schon bald rein, aber nicht ohne durch ein Mikrofon noch seinen tiefen Dank aus zu drücken.
 

Das war wirklich das Größte!
 

Drinnen legte er sich wieder hin und sah seine Freunde lächelnd an.
 

„Danke für diesen rundum tollen Geburtstag! Ich weiß hier jedes Geschenk zu schätzen und doch hat es kein Geschenk an das erste vorbei geschafft. Aber sowohl das „Happy Birthday“ von den Fans als auch der Brief von Ayumi Hamasaki sind schon echte Highlights! Was aber nicht heißt, dass ich die anderen Geschenke nicht mögen würde. Es ist wirklich toll, danke Leute!“, bedankte er sich und verbeugte sich leicht.
 

„Du brauchst dich doch nicht bedanken! Es ist dein Tag und wir wollten ihn trotz Krankenhausaufenthalt so schön wie möglich machen“, sagte Mai und die anderen nickten zustimmend.
 

„Es ist der schönste Geburtstag, ehrlich. Krankenhaus hin oder her“, meinte er grinsend und fühlte sich noch immer überwältigt.
 

Er hörte draußen noch ein paar Fans und er freute sich jetzt schon wieder darauf, auf der Bühne zu stehen und zu singen.
 

Das war seine Leidenschaft. Doch vorher gab es noch einige Dinge zu klären.

Normalität

2 Wochen später ging wieder jeder seinem Leben nach.
 

Joey wohnte mit Ayumi, der Band, Serenity und Josy noch bei Seto und Mokuba, damit sich der Sänger noch ordentlich ausruhen konnte.
 

Schließlich war mit einer Schussverletzung nicht zu spaßen.
 

Yami und Yugi kümmerten sich um Großvaters Laden, damit der wieder in die Gänge kam. Die letzten Wochen hatten alle ihr normales Leben vernachlässigt, sodass sie jetzt alle nacharbeiten mussten.
 

Duke übernahm wieder seinen Laden und ließ sich von seinem Vize über die Vorgänge in seinem Geschäft aufklären, die es während seiner Abwesenheit gab.

Er kam mittlerweile recht gut damit zurecht, dass Serenity mit Mokuba zusammen war.
 

Tristan hatte noch während der ganzen Geschehnisse mit seinem Chef in der Kfz Werkstatt gesprochen und hatte für die Zeit frei bekommen. Dafür arbeitete er umso härter, doch er tat es gerne.

Mit Tea lief es auch sehr gut und er war froh darüber, dass er endlich wusste, was er für Tea war und dass er ihr reinen Wein eingeschenkt hatte.
 

Tea wiederum kümmerte sich ebenfalls um ihren Job als Tänzerin und Model. Sie fühlte sich super und ihre Arbeit machte ihr sehr viel Spaß und sie war einfach nur froh, dass es Joey wieder gut ging und er wieder durchstarten konnte.
 

Auch Bakura war froh, dass diese Horrorzeit vorüber war und widmete sich wieder seinem Job und seinem Privatleben. Glücklich machte er sich an die Arbeit und fühlte kreativ wie selten zuvor.

Und es galt großes zu kreieren, schließlich wollte Joey, dass er das nächste Bühnenoutfit für ihn seine Band designte!
 

Ishizu und Marik, waren im Museum und brachten die Ausstellung wieder auf Vordermann. Ihr Vertreter hatte zwar alles gut geregelt, aber gewisse Sachen störten die Geschwister jetzt und sie änderten sie sofort.
 

Mai hatte da weniger Glück. Ihr war gekündigt worden in der Parfümerie, obwohl sie sich um alles ordnungsgemäß gekümmert hatte. Doch das Geschäft war so gut wie pleite und so blieb ihr nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. Das hieß aber keinesfalls, dass sie sich gehen ließ deswegen. Sie half Bakura als Assistentin, damit er seinen Auftrag für Joey bestmöglich umsetzen konnte.
 

Serenity arbeitete weiterhin als Floristin und sie war nach wie vor eine starke, junge Frau, die sich immer noch über Kleinigkeiten freute, auch wenn ihr Freund zu den reichsten Menschen Japans gehörte.

Zusammen mit Mokuba sorgte sie dafür, dass die Arbeit für wohltätige Zwecke noch besser wurde, damit sie noch mehr Menschen erreichen und helfen konnten.
 

Die Band arbeitete mit Joey bereits an neuen Songs, wenn auch noch zurückhaltend, da der Blondschopf nach wie vor Ruhe brauchte. Doch es machte Spaß, wieder zu Fünft rum zu albern und in Kaibas Villa hatten sie sogar einen Teil des Kellers bekommen, um dort ein kleines Tonstudio ein zu richten.
 

Roland, der seine freien Tage genossen hatte, kümmerte sich zusammen mit Ayumi um den Haushalt und Josy, wenn der Rest außer Haus war oder beschäftigt.

Der Bedienstete freundete sich schnell mit dem Hausmädchen an und gemeinsam bekamen sie den Haushalt ohne große Probleme bewältigt.
 

Und Seto Kaiba? Der arbeitete. Der Verrat seines Vizes hatte seine Spuren hinterlassen, doch er achtete trotzdem darauf, nicht mehr so viel zu arbeiten. Und statt einem Vize hatte er jetzt Drei. Jeder hat einen Bereich bekommen und so wurde die Arbeit schnell und effizient erledigt. Außerdem ließ seine neue Familie gar nicht zu, dass er so viele Überstunden machte.

Im Notfall schickten diese Terroristen einfach Josy in sein Büro und die überredete ihn immer mit einem Dackelblick oder einfach mit ihrer fröhlichen Art, dass er Feierabend machen sollte.
 

Alles in Allem also lief alles wieder seinen geordneten Gang. Die Wunden der letzten Wochen heilten Stück für Stück, bis sie nicht mehr zu spüren waren. Nur hin und wieder, wenn einer einen schlechten Tag hatte, holten die Ereignisse sie in ihren Träumen wieder ein.
 

An einem Abend trafen sich nochmal alle in der Kaiba Villa.
 

Es gab da noch Dinge, die Joey besprechen wollte und so lud er alle ein und jeder folgte seiner Einladung.
 

Das war das erste große Treffen seit Joeys Geburtstag, denn am Morgen danach waren alle allmählich aus der Kaiba Villa wieder ausgezogen, um sich wieder um ihr Leben zu kümmern.
 

„So Joey, hier sind wir. Was gibt es denn?“, erkundigte sich Duke und Joey lächelte.
 

„Ich weiß, dass die letzten Wochen nicht einfach waren. Und weil ich genau wie Seto auch ein Promi bin, möchte ich über einiges in Kenntnis setzen“, fing er geheimnisvoll an und die anderen tauschten ein paar Blicke aus.
 

„Keine Sorge. Das hört sich jetzt schlimmer an, als es ist. Es geht mir nur einfach darum, dass die Presse weiß, dass ich euch alle kenne und da kann es passieren, dass die bei euch klingeln und Informationen über mich haben wollen. Das übliche halt: Wie ist Jay in seiner Freizeit? Welcher Laster hat er? Usw. Ich möchte, dass mein Privatleben so weit es geht, auch meins bleibt und ich weiß, dass ihr mich nicht an die Presse verpfeifen würdet, aber die haben Methoden drauf, die zum Teil von der Legalität abweichen, deswegen passt auf, ja?“
 

Seine Freunde nickten ernst. Das hatten sie verstanden.
 

Es war leider so, dass sobald die Paparazzi Hinweise auf Bekannte hatten, diese sofort aufsuchten und ausfragten und er wollte einfach sicher gehen, dass sie darüber Bescheid wussten.
 

„Aber das ist nicht das einzige. Ich habe mich mit meiner Band und dem Management unterhalten und wir haben beschlossen, dass wir hierher nach Domino ziehen werden. Ich werde hier bei Seto einziehen und die anderen werden sich alle ein kleines Apartment mieten, bis auf Ryu, der bei Mai einziehen wird. Ihr Haus ist ja groß genug, wie ich gehört habe.“
 

„Das ist ja super!“, freute sich Tea und umarmte ihren Kumpel freudig.
 

„Und wir hatten schon Angst, du hättest genug von deiner Heimat“, meinte Bakura lächelnd und Joey schüttelte vehement den Kopf.
 

„Aber nicht doch. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier die besten Freunde überhaupt. Es war für mich wichtig, für diese 10 Jahre von hier weg gewesen zu sein. Ich habe viel erlebt und bin sehr reifer geworden, doch mein Herz schlug immer hier. Ich liebe Domino und ich hatte schon, als ich wegzog, beschlossen, dass ich wieder hierher zurückkehren würde eines Tages.“
 

„Und gibt es noch mehr Neuigkeiten, die du uns berichten willst?“, fragte Mai neugierig und Joey nickte.
 

„Ja. Die gibt es. Zusammen mit der Band habe ich beschlossen, es in Zukunft etwas ruhiger angehen zu lassen. Ich habe einen Freund und eine süße Tochter und meine Schwester muss ich auch noch vor dem vorlauten Moki beschützen, das krieg ich nicht unter einen Hut, wenn ich arbeite wie bisher. Deswegen werde ich die Arbeit einschränken und Ryu hat ja schließlich dich und Hiroshi hat Ayumi und Kai und Kiyoshi haben sich gegenseitig“, erklärte Joey breit grinsend und Kai und Kiyoshi schauten sich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Also, jetzt wo Joey das so sagt, seh ich es… Wie gut du eigentlich aussiehst und charakterlich kriegen wir das auch schon unter einen Hut, Süßer“, schnurrte Kai und Kiyoshi lachte lauthals los.
 

„Danke, aber ich verzichte“, erwiderte er grinsend und tätschelte den schmollenden Kai, der dann aber auch wieder grinste.
 

„So und jetzt die letzte Sache. Hat auch wieder mit der Presse zu tun. Seto und ich haben beschlossen, unsere Beziehung öffentlich zu machen. Der Groschen fiel bei mir, als ich an meinem Geburtstagsständchen bei einem Fan ein Plakat gesehen habe, wo draufstand:

„Egal, ob du schwul bist oder nicht, mach dein Ding und lass dich nicht verbiegen! Wir lieben dich, so wie du bist!“ das hat mich sehr beeindruckt und ich habe oft mit Seto darüber gesprochen, aber wir wollen uns nicht verstecken und vielleicht können wir ja wirklich etwas in der Gesellschaft ändern. Das muss man Shinichi ja auch lassen. Wie er die Bildersache aus der Welt geschafft hat, mit der versteckten Kritik an der Gesellschaft“, plapperte Joey vor sich hin und die anderen nickten.
 

„Macht das. Es ist das Beste, wenn man sich nicht verstecken muss und ihr Zwei bekommt bestimmt auch die Presse klein im Notfall, da zweifelt hier denk ich keiner dran“, vermutete Marik und Seto und Joey nickten.
 

Sie saßen nebeneinander und Kaiba hatte einen Arm um Joeys Schulter gelegt und dieser kuschelte sich eng an seinen Freund.
 

Als Joey alles angesprochen hatte, was ihm auf dem Herzen gelegen hatte, wurde danach noch viel geredet. Sie unterhielten sich über ihre Fortschritte, die sie machten nach der Geschichte und über Gott und die Welt.

Eine besondere Pressekonferenz

Am nächsten Tag um 14 Uhr gab es eine Pressekonferenz, an der Jay, seine Band und Seto Kaiba teilnahmen.
 

Ganz links saß Seto, daneben Jay, dann die Band.
 

Joey war es wichtig zwischen Seto und seiner Band zu sitzen, immerhin ging es bei dieser Pressekonferenz um beide und da wollte er beide bei sich haben. Die Band und Seto.
 

Sein Manager stand abseits und beobachtete die Situation.
 

Auf Joeys Drängen hin hatte er diese Konferenz organisiert und er wusste nicht so recht, ob das die richtige Entscheidung war, aber wenn alle damit einverstanden waren, würde er sich ihnen beugen.
 

Schlussendlich war es ihr Leben und sie mussten wissen, was gut für sie war und welche Risiken sie eingehen wollten.
 

Als Jay schließlich das Wort ergriff, löste er sich aus seinen Gedanken und hörte seinem Schützling aufmerksam zu.
 

„Danke, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind. Ich habe sie eingeladen, weil ich 4 Ankündigungen machen möchte. Zunächst wird am 24.12. eine neue Single erscheinen mit dem Titel „Ohne Dich“. Wie man am Namen schon hört, wird es eine Ballade sein. Sie wird in zwei verschiedenen Varianten erhältlich sein wie die letzten Singles auch. Genauere Informationen gibt es in den nächsten Tagen auf der Homepage.

Als Zweites möchte ich mitteilen, dass ich stolz sagen kann, dass ich gemeinsam mit Ayumi Hamasaki eine CD aufnehmen werde. Wir werden Duetts singen und das Album ist bereits in Planung, genauere Informationen kann ich dazu aber noch nicht mitteilen, außer dass das Veröffentlichungsdatum wahrscheinlich Januar oder Februar nächstes Jahr sein wird.

Dann möchte ich noch verkünden, dass die Band und ich beschlossen haben, es ab nächstem Jahr etwas ruhiger angehen zu lassen. Wir werden uns nicht aus dem Business komplett zurückziehen, doch die Bandmember und ich zurzeit viel privat zu tun haben, haben wir beschlossen, dass wir in diesem Tempo nicht mehr weiter arbeiten können. Es wird nach wie vor neue Veröffentlichungen geben und auch Touren, aber nicht mehr so schnell hintereinander, da uns unser Privatleben auch sehr wichtig ist.

Und jetzt zur letzten, aber wichtigsten Ankündigung. Ich bin wieder in einer Beziehung. Mit Seto Kaiba.“
 

Bewusst hielt Joey jetzt inne und ließ die Fotografen jetzt erst einmal ihre Bilder machen, da er seine Hand auf die von Seto legte und sie sich anlächelten.
 

Morgen würde dieses Bild in allen Klatschblättern auftauchen.
 

Er wusste, dass die Presse sie unter Umständen zerreißen würde, doch das störte ihn nicht. So lange seine Freunde zu ihm hielten, würde er alles schaffen.
 

Nach diesem Urlaub wusste er es erst recht.
 

Nun war es an der Zeit, sich den Fragen der Journalisten zu stellen und innerlich seufzend stellte er sich auf viele Fragen ein.
 

„Waren Sie bereits mit Seto Kaiba zusammen, als der Reporter fest genommen wurde? Waren die Fotos echt?“, fragte ein Journalist und Seto bedeutete ihm mit Drücken seiner Hand, dass er die Frage verneinen sollte.
 

Alles andere würde unnötig Verwirrung stiften.
 

„Nein, Seto und ich sind erst danach zusammen gekommen. Dennoch hat der Grund, weshalb der Reporter diese Bilder gemacht hat und ein Plakat eines Fan, uns dazu veranlasst, diese Beziehung öffentlich zu machen, auch wenn wir dann vielleicht nicht mehr überall mit offenen Armen empfangen werden.“
 

„Und was stand auf dem Plakat?“, wollte ein anderer Journalist wissen und Joey lächelte. Der Spruch auf diesem Plakat hatte sich in sein Gehirn gebrannt und er würde ihn nie vergessen.
 

„Egal, ob du schwul bist oder nicht, mach dein Ding und lass dich nicht verbiegen! Wir lieben dich, so wie du bist!“, wiederholte er und leises Getuschel war zu hören, bis sich ein anderer Reporter zu Wort meldete:
 

„Eine Frage an Mr. Kaiba. Es gibt Gerüchte, dass Sie mit der Yakuza zu tun hatten und diese für das Attentat auf Jay verantwortlich ist. Ihr Vize soll dort Mitglied gewesen sein und wollte die Kaiba Corporation an sich reißen, ist das korrekt?“
 

Und mit einem Mal konnte man eine Stecknadel fallen hören.
 

Anscheinend wollte keiner der anderen im Saal Anwesenden diese Gerüchte ansprechen, denn auch unter Paparazzi und Journalisten war Seto Kaiba gefürchtet wie in der Geschäftswelt auch.
 

„Es stimmt, dass mein Vize Kanaye Mitglied der Yakuza war. Und er wollte die Kaiba Corporation an sich reißen, auch das ist korrekt. Die Yakuza ist verantwortlich für das Attentat auf Jay, ebenfalls richtig. Ich persönlich hatte aber nichts mit ihnen zu tun. Außer sie wollen mir unterstellen, dass ich Kanaye im Wissen, dass er für die Yakuza bei mir spioniert, eingestellt habe“, antwortete Kaiba kalt und das Geflüster ging wieder los.
 

Noch ein Journalist hob die Hand und Joey nickte ihm zu.
 

„Wie kam es eigentlich zu der jetzt angekündigten Zusammenarbeit mit Ayumi Hamasaki?“
 

Joey grinste breit.
 

„Das müssen Sie meinen Manager fragen. Der hat mir das zum Geburtstag geschenkt“, erwiderte er und sah zu seinem Manager, der ihn nur mit einem erst bösen, dann aber freundlichen Blick bedachte.
 

„Stimmt es eigentlich, dass ihre jüngeren Geschwister, Mokuba Kaiba und Serenity Wheeler, ein Paar sind?“
 

Seto wollte die Frage gerade beantworten und loswettern, als der Blondschopf das Wort ergriff und grinsend meinte:

„Die Beiden sind alt genug, als dass Sie sie selber fragen können. Sie sind in einem Alter, wo die älteren Geschwister nicht mehr über alles Bescheid wissen.“
 

Joey entging nicht der anerkennende Blick vom Firmenchef und er wusste, was dieser gerade dachte: Gut gekontert. Oder irgendwie so was in der Art.
 

„Haben Sie eigentlich deswegen auch die neue Single zu einer Ballade gemacht? Ist sie ihrem Freund Seto Kaiba gewidmet?“, hakte ein Journalist nach und Joey lächelte Seto an.
 

Dann sah er zu dem Reporter und antwortete:

„Der Song „Ohne Dich“ ist sehr wichtig für mich, aber aus einem Grunde, den ich hier nicht verraten werde. Und es gibt einen Song, den ich Seto Kaiba gewidmet habe, doch welcher es ist, weiß nur er und das reicht doch, oder finden Sie nicht?“
 

Weiterhin zierte ein Lächeln Joeys Lippen. Er hatte Gefallen daran gefunden, mit der Presse zu spielen und sie hin und wieder ins Leere laufen zu lassen mit ihren lästigen Fragen.
 

Es gab einfach Dinge, die die anderen nichts angingen.
 

„An die Bandmitglieder. Darf man fragen, wer von Ihnen vergeben ist und ob die Freunde / Freundinnen dazu gedrängt haben, im Job zurück zu treten, damit Sie mehr Zeit mit ihren Liebsten verbringen können?“
 

„Ich bin vergeben und nein, meine Freundin hat nicht zu mir gesagt: Schatz, ich will mehr von dir haben, also arbeite weniger. Keine Freundin und kein Freund hat sich in diese Diskussion eingemischt. Die meisten wussten davon nicht einmal was. Wir haben das nach einer Bandprobe besprochen. Als wir die nächsten Schritte besprachen, kamen wir zu dem Entschluss, dass wir so viel arbeiten, dass gar keine Zeit für unsere Familien haben und das wollten wir so nicht lassen. Also haben wir beschlossen, dass wir nach dem gemeinsamen Projekt mit Ayumi Hamasaki zurücktreten werden. Das heißt ja nicht, dass wir gar nicht mehr arbeiten werden. Aber wir werden keine Touren mehr machen, die ein halbes Jahr oder länger dauern. Außerdem werden wir wahrscheinlich nur ein oder zwei Singles oder ein Album rausbringen statt 3 Singles und / oder ein Album. So schnell werdet ihr uns schon nicht los, keine Sorge, Leute“, erläuterte Ryu und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
 

Er hasste diese Interviews, wo die ganze Band befragt wurde und nicht nur Jay, aber in diesem Fall war es halt notwendig, dass sie alle antraten.
 

Der Gitarrist hörte, wie Hiroshi das Wort ergriff und trank einen Schluck Wasser. Seine Kehle fühlte sich staubtrocken an.
 

„Auch ich bin vergeben und habe schon mit meiner Freundin über das Thema gesprochen. Aber sie hat ganz klar gesagt, dass es mein Job und meine Leidenschaft ist und ich entscheiden müsse, wie ich das unter einen Hut kriegen will. Als dann das Gespräch aufkam, war die Entscheidung, dass wir weniger arbeiten werden, schnell gefällt.“
 

„Es war uns auch wichtig, diese Entscheidung in einer Pressekonferenz zu verkünden. Wir sagen das aus Respekt unseren Fans gegenüber. Nachher sitzen sie auf heißen Kohlen da und wollen eine neue Single von uns hören, doch wir kündigen nichts an und sie sind enttäuscht von uns. Das wollen wir nicht und deswegen heute diese Ankündigungen. Wir wollen ehrlich zu unseren Fans sein, das haben sie verdient, denn sie sind die besten. Wenn ich da eine kurze Geschichte erzählen dürfte?“, fragte Kai und schaute zu Joey rüber, der ihm zu nickte.
 

„Wie Sie ja wissen, musste Jay seinen Geburtstag im Krankenhaus feiern und wir als Band hatten im Voraus keine Ahnung, was wir Jay schenken sollten. Immerhin hatte er genug Geld, um sich alles kaufen zu können. Als ich im Internet surfte und dort zufällig auf eine Kampagne von ein paar Fans stieß, hatte ich die Idee. Auf der Website ging es um einen Aufruf. Die Fans wurden dazu aufgerufen, ein Fanbook mit Glückwünschen zum Geburtstag mit zu gestalten. Und dann kam mir die Idee. Ich setzte mich mit den Fans in Verbindung, nachdem ich mit der Band gesprochen hatte und es gab einen neuen Aufruf, sodass an Jays Geburtstag Tausende Fans vor seinem Krankenhausfenster standen und ein Geburtstagsständchen zu singen, was sie auch perfekt eingespielt im Chor taten. Das war ein sehr emotionaler und schöner Augenblick für uns alle und möchten uns an dieser Stelle auch nochmal sehr, sehr herzlich bei den Fans bedanken, die da mitgemacht haben! Ihr seid einfach die Besten.“
 

Jay räusperte sich, sodass die anderen Reporter die Klappe hielten.
 

„Kai hat recht. Die Fans geben uns so viel, Inspiration, Liebe, Hingabe, Freundlichkeit, Mut und dafür möchten wir uns bedanken. Und während ich im Krankenhaus war, haben mir so viele Fans geschrieben, mir Genesungswünsche und Geschenke zukommen lassen, dass ich ganz überwältigt war. Unsere Fans sind einfach der Hammer! Und egal, in welche Länder wir gereist sind, wir wurden überall sehr herzlich empfangen. Die Konzerte waren voller Energie und Liebe und ich freue mich darauf, auch wieder im Ausland zu touren. Auch das werden wir wieder tun. Wir möchten uns auch bei unseren Bekannten und Verwandten bedanken, die uns immer unterstützt haben und ohne die wir sicherlich nicht hier wären. Außerdem richten wir unseren Dank an das Management, auf das diese Zusammenarbeit noch jahrelang Früchte tragen wird! Und zum Schluss möchten Seto und ich unser Wort noch an all die Frauen und Männer richten, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen.“
 

„Schämt euch nicht. Ihr seid genauso Menschen wie alle anderen auch. Und ihr könnt genauso lieben, egal wen ihr liebt. Lasst euch von der Gesellschaft nicht unterkriegen. Lebt euer leben, auch wenn es schwer ist, aber es lohnt sich. Später werdet ihr zurückblicken und sagen können: Ich habe alles erlebt! Ich habe mich nicht von anderen verbiegen lassen und geliebt wie kein anderer. Jay und ich werden dafür kämpfen, dass ein Umdenken stattfindet. Dass gleichgeschlechtliche Beziehungen akzeptiert und respektiert werden.“
 

Einen Moment war es ruhig, dann fingen ein paar Journalisten an zu klatschen.
 

Glücklich schauten sich Joey und Seto in die Augen und dann küssten sie sich leidenschaftlich. Vor den Augen der Journalisten und vor den Kameras, die diese besondere Pressekonferenz im Fernsehen übertrugen.
 

Ryu hatte sich noch immer zurückgelehnt und grinste, Hiroshi lächelte selig, während Kai und Kiyoshi fröhlich pfiffen.
 

„Trust I seek and I find in you

Every day for us something new

Open mind for a different view

and nothing else matters“
 

Seto hauchte die die Worte in den Kuss und Joey grinste frech.
 

„never cared for what they do

never cared for what they know

but I know

so close no matter how far

couldn't be much more from the heart

forever trust in who we are

and nothing else matters”
 

flüsterte Joey den Songtext weiter und Seto grinste ebenfalls.
 

Es war ihr Leben und sie würden es leben, wie sie wollten.

Friedhofsbesuch

So Leute, hier ist es nun das letzte Kappi. Der Epilog.
 

Lasst euch vom Titel nich tirritieren, es ist niemand gestorben in den 5 Jahren.
 

Da ich diese FF für Ryuichi-Sakuma- geschrieben habe, habe ich mich an ihre Jahreszahl gehalten, daher spielt der Epilog 5 Jahre nach der Pressekonferenz.
 

An dieser Stelle möchte ich allen Lesern, die mir über die 3 Jahre, die diese FF jetzt existiert, treu waren, danken.
 

Ich konnt emit euch über die Story diskutieren, habe mir Tipps geben lassen, wenn ich nicht weiter kam und habe mich immer wie ein kleiens Kind gefreut, wenn ich einen neuen Kommi gelesen habe ^__^
 

Ich spüre ein wenig Wehmut gerade, wo ich das hier schreibe, weil ich weiß, dass diese FF nun abgeschlossen ist und ih werde mich jetzt einer anderen FF zuwenden. "Models, kleine Brüder und Valentinstag" werde ich nach einer Pause bearbeiten und ich hoffe, dass ihr auch in die Story mal reinlest ^.^
 

Selbes Pairing :P
 

So, jetzt werde ich mich aber erstmal hinlegen und mich damit abfinden, dass ich diese FF zu einem Ende gebracht habe.
 

Noch einmal vielen lieben Dnak an alle, die mit dieser FF zu tun haben und ich hoffe, dass euch auch das Ende der Story gefällt!
 

Bis zur nöchsten Story ^___^
 

Eure -Sujk- ^.~ ( ehemals clairimausi ^.^ )
 

--------------------------------------------------------------------------------
 

„Hallo Aiko. Es tut mir Leid, dass ich die letzte Zeit nicht zu dir kommen konnte, aber ich hatte viel zu tun. Seto bezieht mich immer mehr in die Arbeit mit ein und ich bin Abteilungsleiter geworden letzte Woche.
 

Außerdem kümmern sich Serenity und ich uns viel um Stiftungen und Vereine, die Frauen und Kindern helfen, die in Problemen stecken. Die Arbeit macht nach wie vor Spaß, auch wenn es zum Teil sehr grausam ist, zu hören, was Frauen und Kindern angetan wird. Aber ich denke, wir schaffen es zusammen, die Welt zumindest hier in Japan etwas besser zu machen.

Im Übrigen ist Serenity schwanger. Ich kann es kaum glauben, aber ich bin glücklich, Vater zu werden. Auch wenn ich hin und wieder immer noch mit mir hader, ob das alles so richtig ist.
 

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich dich verrate, auch wenn ich bin mir sicher bin, dass du dich für mich freust.
 

Ach ja, wenn Serenity und ich unseren ersten Hochzeitstag haben, wollen wir hierherkommen, um dein Grab um zu dekorieren. Es war ihre Idee und ich liebe diese einfühlsame Art. Dieser Tag wird bestimmt besonders.
 

Ach ja, Seto und Joey engagieren sich für gleichgeschlechtliche Beziehungen und haben einen Verein gegründet, der sich um Menschen kümmert, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, um ihnen zu helfen und Mut zu machen. Ich hätte nie gedacht, dass Seto sich mal für so etwas einsetzt, aber Joey hat ihn wirklich sehr verändert und das ist auch gut so.
 

Und sie sind jetzt auch endlich verheiratet. Es hat ja lange genug gedauert, bis sich Seto endlich getraut hat, ihm den Antrag zu machen. Es war eine schlichte, aber schöne Hochzeit und du hättest sehen sollen, wie Josy sich gefreut hat.
 

Sie ist wirklich ein süßes Kind und mittlerweile ist sie schon richtig groß geworden. Und ihre Gabe, Gefühle zu spüren und zu deuten, hat sie nach wie vor.
 

Und die Band von Joey hat extra ein Lied für die Hochzeit komponiert und Ryu hat es gesungen, das war auch toll. Die Band ist sowieso cool drauf. Alle ein wenig verrückt, aber total nett. Mit denen erlebt auch sehr viel Blödsinn.
 

Der zweite Gitarrist, Ryu, hat Mai letzte Woche auch einen Heiratsantrag gemacht und sie werden wahrscheinlich Anfang nächstes Jahr heiraten.
 

Oh und Mai und Bakura haben sich als Geschäftsleute zusammengetan und ihr eigenes Modelabel aufgemacht. Sie sind damit auch sehr erfolgreich und sie schneidern die Bühnenoutfits für Joey und seine Band.
 

Apropos Bakura. Der ist mit Kiyoshi zusammen, dem Bassisten von Joey. Die Beiden sind auch echt süß zusammen und Kiyoshi hilft Mai und Bakura in ihrem Modegeschäft aus.

Zusammen mit Ryu sind die Vier echt ein tolles Gespann.
 

Kai, der erste Gitarrist ist hingegen immer noch Single und kümmert sich neben der Musik um Kinder. Gerade erst vor 2 Jahren hat er eine Musikschule aufgemacht für Kinder, wo sie lernen, Instrumente zu spielen oder zu singen. Echt eine tolle Sache, wie sich alle für etwas Soziales einsetzen.
 

Und der Drummer der Band ist mit dem Hausmädchen von Joey zusammen. Hiroshi und Ayumi sind auch sehr süß zusammen und sie scheinen sehr glücklich zu sein. Ansonsten kann ich von den Zweien auch irgendwie nichts berichten. Sie gehen ihrem Leben nach und bewältigen es mit Bravour zurzeit.
 

Und Roland hat sich mit Ayumi angefreundet. Zusammen schmeißen die Zwei den Haushalt in der Kaiba Villa, in der Serenity, Joey, Josy, Ayumi, Hiroshi, Roland, Seto und ich wohnen derzeit. Es ist schön, dass es nicht mehr so leer ist dort und das Leben macht wieder so richtig Spaß.
 

Ich kann es am Morgen immer kaum noch erwarten, dass der Tag beginnt wie bei uns früher auch. Ich fühle mich so lebendig und voller Tatendrang. Es ist einfach klasse.
 

Oh und Duke geht es im Übrigen genauso! Er hat eine Freundin gefunden und wir können ganz normal miteinander reden, wofür ich sehr dankbar bin. Sein Geschäft läuft prächtig und er hat eine zweite Filiale in Tokyo eröffnet. Die führt einer seiner Kollegen. Eigentlich hatten seine Freundin und er überlegt, ob sie das nicht machen wollten, doch schließlich wollten sie uns dann doch nicht verlassen.
 

Tea ist auch schwanger. Und das schon zum zweiten Mal. Sie haben schon einen 2-jährigen Sohn und Tea hofft, dass sie jetzt ein Mädchen bekommt. Tristan und sie sind wirklich süß zusammen, aber zu heiraten trauen sie sich irgendwie nicht.

Ich weiß auch nicht warum, aber anscheinend wollen sie das nicht, dabei hatte ich das bei Tea so erwartet. Tristan hat aber vielleicht auch einfach keine Zeit, ihr einen Antrag zu machen, denn er arbeitet derzeit sehr hart, um ein wenig Geld beiseitelegen zu können, um dann Zeit für sein zweites Kind zu haben.

Denn Tea muss als Model und Tänzerin ja aussetzen mit Babybauch und das sind immer die Monate, wo es ein wenig knapp wird mit Budget, aber sie wollen auch kein Geld annehmen.
 

Hm? Habe ich jemanden vergessen?
 

Ah, Yugi und Yami!
 

Die Zwei sind auch verheiratet und wenn Seto nicht gerade mal wieder die Lust verspürt, Yami heraus zu fordern, kümmern sich beide hingebungsvoll um den Laden von Yugis Großvater. Der läuft auch hervorragend und Yami du Yugi sind echt unzertrennlich.
 

Gibt es sonst noch etwas zu erzählen?
 


 

Ah genau, Joeys Ex-Frau hat sich nochmal gemeldet, kurz nach der Pressekonferenz und erst den großen Terror gemacht, weil ihre Tochter ja bei zwei Männern aufwachsen würde, doch Seto hat das Problem schnell am Telefon mit einem kurzen Vortrag gelöst und seitdem haben wir nie wieder was von der Frau gehört.
 

Joeys Vater hat sich auch nie wieder blicken lassen oder von sich hören. Wir wissen gar nicht, ob er überhaupt noch in der Stadt ist oder vielleicht auch schon an einer Alkoholvergiftung gestorben ist. Auszuschließen ist das nach Joeys Geschichten jedenfalls nicht.
 

Aber wir sind froh, dass diese ganzen Personen uns einfach in Ruhe lassen.
 

Bei Joeys Mutter sieht das schon anders aus. Sie hat sich mit Joey versöhnt und besucht uns regelmäßig. Man hat Joey richtig angemerkt, wie froh er darüber war und es ist schön, dass wenigstens ein Teil der Familie noch vernünftig ist.
 

Die Single „Ohne Dich“, die Jay an Weihnachten vor 4 ½ Jahren veröffentlicht hatte mit Setos Einverständnis, ist auf Platz 5 der meist verkauften Singles aller Zeiten.
 

Damit hat sich Jay einen Platz im Geschichtsbuch gesichert. Auch sein Album mit Ayumi Hamasaki war lange Zeit Platz 1 und ist glaube ich auf Platz 1 der asiatischen meist verkauften Alben und auf Platz 8 weltweit. Gerade in Amerika hat sich das sehr gut verkauft.
 

Das ist schon echt der pure Wahnsinn, was für einen Erfolg Joey hat als Jay, aber er ist immer noch derselbe Chaot, der vor 15 Jahre seine Schule mit ach und krach beendet hat.
 

So, jetzt muss ich aber mal los.
 

Morgen feiert Joey seinen 34ten Geburtstag und wir müssen noch ein paar Vorbereitungen treffen für die Party. Also Aiko, wir sehen uns spätestens nächsten Monat. Ruhe in Frieden.“
 

Mit einem Lächeln drehte sich Mokuba um und verließ den Friedhof.
 

Er stieg in seinen Wagen und fuhr zur Kaiba Villa, um wie vor 5 Jahren im Krankenhaus Joey eine unvergessliche Geburtstagsparty zu bescheren mit allen Freunden und Verwandten, die zu ihrer immer größer werdenden Familie gehörte.
 

The End



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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Roxi_13
2016-09-26T19:16:33+00:00 26.09.2016 21:16
Echt gemein ich will Seto auch in Badehose sehen *schmoll*
Aber egal dein FF ist echt gut und ich lese es schon zum zweiten mal * grins*
LG Roxi
Von:  Roxi_13
2016-06-27T18:22:22+00:00 27.06.2016 20:22
Naja aber Josy hat ja auch recht wenn sie sich nicht trauen ihre Gefühle zu offenbaren muss Josy halt mal her !! *kicher *
LG
Roxi_13
Von:  Roxi_13
2016-06-27T18:04:34+00:00 27.06.2016 20:04
Super süßes Kapi Seto und Joey haben in einem Bett geschlafen? Voll süß * grinz *
Freue mich auf dass nächste Kapi ^^
LG Roxi_13
Von:  Roxi_13
2016-06-27T17:55:01+00:00 27.06.2016 19:55
Na also Joey und Seto tanzen miteinander! Dass ist doch super!
Bin aber neidisch würde Seto auch gerne Tanzen sehen * schmoll*
Dass hast du echt toll geschrieben freue mich auf dein nächstes Kapi
LG
Roxi_13
Von:  Roxi_13
2016-06-27T17:37:58+00:00 27.06.2016 19:37
Ein echt süßes Kapi *smile*
Joey hat Seto geküsst * verlegen*
Total schönes Kapi freue mich auf das nächste

Von:  Lunata79
2015-04-13T14:01:00+00:00 13.04.2015 16:01
Wahnsinn. Die FF ist einfach nur toll.
Hab sie vor 4 Tagen entdeckt und bis jetzt gelesen.
Und die ganzen Ideen, die du eingebracht hast, waren einfach nur toll zu lesen. Dein Schreibstil war auch sehr schön und flüssig.
Auch wenn du mehrmals einzelne Wörter verschluckt, und statt "und" immer "du" geschrieben hast.
In der ersten Hälfte deiner Kapitel, bilde ich mir ein, hast du Joey mehrmals sogar als 19jährigen bezeichnet. Und zu seinem Geburtstag, als es dann hieß, dass er 29 ist, war ich etwas verwirrt. Seto, hast du, glaub ich, auch einmal als 22jährigen bezeichnet, wo er eigentlich 10 Jahre älter sein müsste.
Aber im eigentlichen Sinne ist deine FF einfach nur super.

Lg
Lunata79
Von:  jyorie
2012-01-21T22:33:06+00:00 21.01.2012 23:33
Wow, 70 Kapitel. Das ist echt krass, kann gut nachvollziehen das man sich da schwermütig fühlt. Ich würde das auch gern können :)

Mir hat deine FF gut gefallen. Was auch beindruckend war ist mit welcher Leichtigkeit du es geschafft hast so viele Charaktere unterzubringen. Einzelne Stränge zu erzählen um dann wieder alles zusammen zu führen. *hut ab*

Viele liebe Grüße
Jyorie
Von:  jyorie
2012-01-17T22:18:41+00:00 17.01.2012 23:18
WOW. Wieder eine unerwartete Wendung. Du verstehst es die Geschichte spannend zu halten. Mir tun die beiden leid. Hoffe sie können sich bald von der Verbrecher Band befreien, die sind ja schlimmer wie die Kletten.

Grüße
Jyorie
Von:  jyorie
2012-01-16T21:53:07+00:00 16.01.2012 22:53
Oh, wie gemein! Noch kein einziges Kommi zu diesem Kapiell :( das wird sofort geändert. Das Pitel hat mir gut gefallen, bin gespannt ob die beiden es selbst auf die Reihe bekommen oder ob sie Hilfe bekommen... Dann werd ich mal weiter lesen ^-^

Grüße jyorie




Ps habe heute meine FF Wahrheit oder Pflicht fertig bekommen 34 K.
Von:  jyorie
2012-01-02T23:11:57+00:00 03.01.2012 00:11
Oh das klingt aber traurig. Hoffe es gibt ein happy end, naja zur "Halbzeit" gibt's ja meistens Probleme :( der Name vom nächsten Pitel klingt auch schon so düster...

Bin mal gespannt wie es weiter geht. Schade das ich erst morgen weiter lesen kann. Mein blöder Wecker steht halt auf 5 Uhr.

Bis denne. Grüße
Jyorie


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