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Jealousy of a dog

von

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~Nur eine Fatamorgana?~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Es ist doch schön, wenn man irgendeine doch mal wieder eine neue Idee findet XD Auch, wenn es dieses Mal eindeutig etwas länger gedauert hat ^-^

Ich hab wirklich einen Faible für englische Titel…

Und wieder gilt: Ich bitte um Meldung, ob eine Weiterführung gewünscht wird ;-)
 


 

Thanx…

Geht dieses Mal uneingeschränkt an Mari_dark ^-^ Immerhin hat dir Kirin gefallen und diese neue Idee hast du ja abgesegnet. Hab dich lieb XD
 


 

Disclaimer…

YuGiOh gehört Kazuki Takahashi

FF by Soleil
 


 

~Nur eine Fatamorgana?~

Die Sommersonne stand diesen Mittag hoch am strahlenden, vor Hitze flirrenden blauen Himmel und ihre Strahlen brannten unbarmherzig auf die bereits vollkommen ausgedörrte Erde nieder. Wer in dieser heißen Mittagsstunde draußen sein musste, der hatte sich einen der heißumkämpften Schattenplätze im Park gesichert und versuchte sich nun auch sicherlich so wenig wie möglich zu bewegen.

So ging es auch Joey Wheeler. Der Blonde lag, alle Viere von sich gestreckt, im Schatten eines alten Kirschbaumes und genoss die relative Kühle unter dem dichten, noch grünen Blätterdach, während unweit Yugi und die anderen zum wiederholten Male versuchten Tea beizubringen, wie man Duell-Monsters spielte. Joey lauschte den leisen Gesprächsfetzen seiner Freunde aber nur mit halbem Ohr, seine gesamte Aufmerksamkeit richtete sich auf etwas vollkommen anderes:

Einer großen, schlanken Gestalt, die trotz der erbarmungslosen Hitze dieses Sommermittags immer noch einen weißen Mantel trug und deren leuchtend blaue Augen man selbst aus der Entfernung erkennen konnte.

Nur halbwegs interessiert stütze Joey sich nun auf und behielt den jungen Firmenchef, der ohne sich großartig umzusehen, oder der herrschenden Hitze in irgendeiner Weise Tribut zu zollen und deswegen vielleicht sogar langsamer zu gehen, über das verdorrte Gras der Wiese eilte, weiterhin fest im Blick.

Es war doch schon recht aufschlussreich, augenscheinlich war der menschliche Eiszapfen Kaiba sogar für die schwüle Hitze des Sommers viel zu kalt. Sicherlich litt der andere an einer komischen Art von Sommerresistenz, oder so was ähnliches…Joey musste über seinen eigenen, nun doch etwas seltsamen Gedankengang kichern, wahrscheinlich war der menschliche Eisberg nicht nur resistent gegen den Sommer, sondern auch noch allergisch gegen den Sonnenschein…

Er war so leicht zu berechnen…

Abrupt wurde Joey nun aber auch wieder aus seinen Überlegungen hinsichtlich Seto Kaibas eventueller allergologischer Krankengeschichte gerissen, als der Braunhaarige dann nämlich wirklich etwas für Joey vollkommen Unerwartetes tat:

Seto Kaiba blieb mitten auf der vertrockneten Wiese stehen und pfiff kurz auf den Fingern.

Gut, nun war Joey wirklich verwirrt, obwohl eigentlich verstörte den Blonden eher schon zutiefst, dass der reiche Pinkel so etwas konnte. Vor allem, dass Kaiba das denn auch noch in der Öffentlichkeit tun würde…? So etwas taten doch nur Straßenjungen und sicherlich keine milliardenschweren Firmenchefs mit der herzlich, warmen Aura eines unterkühlten Eiszapfens, einem Lächeln, dessen Wärmegrad noch einige Kelvin unter dem absoluten Nullpunkt lag, und der Gefühlstiefe einer Pfütze in der Sahara.

Joey starrte die Person, die aussah wie Seto Kaiba, sich aber nicht so benahm und demnach nach allen logischen Maßstäben und Denkmustern, also auch nicht wirklich Seto Kaiba sein konnte, an und seine Bestürzung wurde dann sogar noch größer, als Kaiba schließlich sogar in die Knie ging.

Seto Kaiba kniete im Staub?

Grasflecken auf der Hose?

Joey konnte es kaum fassen, aber bevor er noch traurig sein konnte, dass er keinen Photoapparat dabei hatte, oder er weiter darüber nachdenken und auch noch weitere Argumente dafür finden könnte, dass das nicht Seto Kaiba sein konnte, kam dann plötzlich ein kleiner heller Fellball mehr oder minder elegant und hin und wieder doch noch einmal über etwas zu große Pfoten stolpernd, auf Kaiba zugerannt und sprang begeisternd bellend und winselnd an dem Firmenchef hoch.

Pfotenabdrücke auf dem weißen Mantel?

Er hingegen wurde schon angemeckert, wenn er sich dem weißen Mantel auch nur auf zehn Schritte nährte oder sich ihn auch nur ansehen wollte!

Die Verwunderung des Blonden steigerte sich dann aber langsam zu einer regelrechten Panik, als er selbst aus der Entfernung erkennen konnte, wie Seto Kaiba lächelte! Die eisigen Saphire, die der Braunhaarige als Augen bezeichnete, leuchteten und sein Gesichtsausdruck wirkte wirklich mal entspannt.

Nein, das konnte einfach nicht Seto Kaiba sein, höchstwahrscheinlich war es ein Doppelgänger, vielleicht auch nur irgendein weiterentwickeltes Hologramm, eine, durch einen Hitzschlag verursachte Phantasie oder möglicherweise ging einfach auch nur, mal wieder, die Welt unter…Das kannte man ja schon.

Es konnte aber trotzdem einfach nicht Seto Kaiba sein.

Seto Kaiba pfiff nicht auf den Fingern.

Seto Kaiba kniete sich nichts ins Gras.

Seto Kaiba lächelte nicht.

Und er hatte ganz sicher keinen ANDEREN Hund!

Joey knirschte angespannt mit den Zähnen und seine Hände ballten sich so fest zu Fäusten, dass die Fingernägel sich in die Handinnenflächen bohrten und kleine blutige Halbmonde hinerließen, als er nun mit ansehen musste, wie der kleine helle Welpe, der erwartungsvoll vor Kaiba im Gras saß, liebevoll gestreichelt wurde.

„Joey? Alles in Ordnung?“, seine Freunde sahen ihn verwirrt an.

~~

~Nebenbuhler~

Jelaousy of a dog
 


 

Authors Note…
 


 

Thanx…

Karma…Auch ohne einen Kommentar hinter jedem Kapitel, werde ich weiterschreiben ^-^ Und auf diesem Weg auch noch mal ein dickes Dankeschön für den Kommi bei Kirin *-* Es ist toll zu hören, dass jemandem meine FFs gefallen! Danke ^-^

xXxSweetyxXx…Vielen Dank…

evil-kittylein…Vielen Dank ^-^
 


 

~Nebenbuhler~

“Nur ein Sonnenstich, nichts weiter.”, Joey winkte abwesend mit der Hand und wandt den Blick sofort und sich, auch sichtlich ertappt fühlend von dem Firmenchef und seinem Hundewelpen ab. Der Blonde ließ sich seufzend wieder zurück in das Gras sinken, er schloss die Augen und versuchte nun diese neugewonnenen Erkenntnisse über Seto Kaiba irgendwie zu verarbeiten.

Aber, so wirklich einfach war das nicht für Joey, irgendwas nagte an ihm und er knurrte unwillig, als das Bild des Welpen und Setos…Nein, Kaibas verbesserte er sich auch gleich, über sich selber erschrocken wieder, Kaibas leichtes, beinahe schon glückliches Lächeln wieder einfiel.

Kaiba konnte nicht Lächeln!

Zumindest nicht in der realen Welt und nicht einmal ein Hologramm, von wem auch immer es programmiert gewesen war, konnte irgendwelche Photonen, oder woraus Hologramme bitte auch immer bestehen mochten, in die vollkommen natur – und artfremde Form eines Lächelns auf Kaibas Gesicht zwingen.

Ein gemeines Grinsen.

Ein überhebliches Lächeln.

Ein leichtes, verächtliches Heben der Mundwinkel.

Aber sicher kein echtes Lächeln.

Also, entweder hatte der arme Joey wirklich einen Sonnenstich, oder Seto Kaiba konnte Lächeln und hatte auch noch einen ANDEREN Hund. Na ja, mit dem Sonnenstich könnte Joey sich anfreunden und das Lächeln hatte Se…dem reichen Pinkel ja auch wirklich gut gestanden, aber dieser Hund!

Wie konnte er es denn bitte wagen, einen anderen Hund zu haben! Und vor allem streichelte und kraulte er diesen Hund auch noch. Der Welpe schien, wenn Kaiba sich sogar in den Staub zu ihm kniete, ihm wirklich etwas zu bedeuten.

Ganz im Gegensatz zu Joey. Für Kaiba war der Blonde ja nur ein Flohbeutel, eine Flohschleuder, eine Töle, ein Hund, ein Kläffer oder ein räudiger Köter. Eigentlich war es erstaunlich, wie Joey nun auffiel, alle anderen bezeichnete Kaiba als Kindergarten, nur für ihn hatte er be jeder Gelegenheit einen neuen Schimpfnamen. Nur, ob er damit glücklich sein sollte? So sicher war er sich da denn doch noch nicht. Und vor allem, wie viele Hundeassoziationen gab es noch?

Plötzlich landete etwas auf Joeys Brust und kurz darauf strich etwas raues und ziemlich feuchtes durch sein Gesicht. Der Blonde schnappte hektisch nach Luft und wurde so etwas unsanft und überraschend aus seinen Gedankengängen gerissen.

Zögerlich riskierte er einen Blick auf denjenigen, der ihn gerade so hinterrücks überfallen hatte. Es handelte sich dabei nicht Yugi oder ein anderes Mitglied aus ihrer Clique, sondern Joey starrte in die Augen seines schlimmsten Alptraums, die sich nur wenige Zentimeter von ihm entfernt befanden.

Warme dunkle Hundeaugen. Auf den zweiten Blick sah der frustrierte Joey nun auch noch eine feuchte schwarze Nase, helle Schlappohren und eine kleine Zunge, von der immer noch Sabber tropfte, hing aus der Schnauze des Welpen.

„Oh Scheiße.“, mehr brachte er nicht hervor, denn der blonde Welpe schleckte ihm wieder über das Gesicht und Joey konnte nun auch die kurze Rute des Hundes erkennen, die wild hin und herwedelte und so wohl die Begeisterung für den blonden Menschen kund tun wollte.

Joey versuchte sich gegen den Welpen zu wehren, aber seine Bewegungen erlahmten, als ein größerer Schatten über ihn fiel. Er brauchte gar nicht aufzusehen, der Temperaturabfall und das blaue Feuer eines Blickes, der sich förmlich in ihn einbrannte, verrieten ihm schon, dass das Herrchen des Welpen dem Hundebaby gefolgt war. Das frustrierte Aufseufzen verkniff er sich, stattdessen atmete er tief durch.

„Princess, komm da weg. Du sollst doch nicht mit fremden Hunden spielen.“, ja, das war eindeutig Seto Kaibas Stimme, auch wenn sie etwas ungewohnt sanft klang. Wahrscheinlich lag es daran, dass der reiche Pinkel mit dem Hund sprach. Der Welpe schien aber zu gehorchen, er bellte nur leise und sprang, nachdem er noch ein letztes Mal über das Gesicht des Blonden geschleckt hatte, von Joeys Brust und kehrte zur Seite seines Herrchens zurück, wo er sich brav hinsetze.

Auch wenn Joey es eigentlich nicht sehen wollte, so drehte er nun doch den Kopf und beobachtete den Umgang und das Verhältnis zwischen Hund und Herrchen. Kaiba kniete nieder, seine Stimme war sanft, als er den Hund leise schalt und Joey knurrte unwillig. Irgendwas an dem Bild war vollkommen falsch!

Diese Berührungen gehörten ihm!

Dieser Blick war seiner!

Das Lächeln hatte nur ihm zu gelten!

„Was ist los, Töle? Eifersüchtig, dass es auch gut erzogene Hunde gibt? Ich würde dir ne Hundeschule empfehlen.“, Kaiba ließ sich dazu herab mit ihm zu sprechen und das zuvor nur kaum hörbare Knurren Joeys wurde wieder etwas lauter, „Nein, ich überlege mir nun ob ich den Tierschutzverein anrufen sollte.“

Nun waren auch die anderen auf den Firmenchef samt blonder Begleitung aufmerksam geworden und sofort fanden sich beide umringt von dem sogenannten Kindergarten wieder. Tea und Yugi knieten sich sofort zu dem Welpen nieder und die kleine Hündin verzog sich ängstlich hinter Setos Beine und winselte.

~Ausgeträumt und aufgewacht~

Jelaousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und der nächste Streich…
 


 

Thanx…

Risuma…Auch hier ^-^ Freut mich, dass dir auch diese Geschichte gefällt, auch wenn sie keine Spur Dramatik, sondern höchstens Eifersucht enthält ;)

BlackPanther…Ja ja, hier ist sie ja schon ^-^

Karma…Wir kennen Seto, er wird es nicht bemerken und Joey wird wohl noch bellen lernen…

Jenny…Ja, tauschen würde er sicher gerne, aber spätestens beim Tierarzt würde er es bereuen XD

Gizz…Ich hab vor hier weiterzuschreiben, solange ich noch Zeit dafür habe und nicht anderweitig gefordert bin…Im Moment sieht es aber gut aus…
 


 

~Ausgeträumt und aufgewacht~

Fast musste Joey grinsen, als er das Verhalten des kleinen Hundes sah, irgendwie konnte er den Welpen ja auch verstehen. Yugi war mit seiner sogenannten Frisur für etwas, das noch kleiner war als er selber, dann doch ziemlich erschreckend und Teas lautstarkes „Dutzidutzidu“, „Killekille“ und „Oh, so ein süüüüü~üüüßer kleiner Hundispatzischatzilieblingswelpi…Gib Küsschen, Süßer!“, alle Kosenamen und Aufforderungen wurden in einer so dermaßen schrillen Tonlage ausgesprochen, dass es, wie Joey, der sich aus Reflex heraus die Ohren zuhalten wollte, feststellte auch menschlichen Ohren weh tun würde. Und das trug sicher auch nicht zu einer Beruhigung eines vollkommen verängstigten Welpen bei, oder?

Zu Kaibas übrigens auch nicht, Joey, dessen Blick nun mal über Kaibas erstaunlich lange und schlanke Beine, seinen flachen, unter dem Shirt zwar nur zu erahnenden Bauch…Na ja, sein Blick wanderte, während Joey nun mehr als nur leicht errötete, aufwärts und blieb schließlich an einer pochenden Zornesader an Setos Stirn hängen.

Schnell überschlug Joey, der die Zeichen erkannte, im Kopf noch die verbleibenden Zeit bis zum wohl abkühlendsten Wutausbruch, der sicher auch die herrschende Sommerhitze einfrieren würde, und er kam dann aber zu dem leidvollen Schluss, dass er sich leider nicht mehr aus der Gefahrenzone würde bringen können, dazu reichten die 0,4 Sekunden bis zum Eissturm einfach nicht mehr, vor allem nicht bei der Hitze.

Die kleine Princess winselte nun aber wiederum erbärmlich und verkroch sich nur noch weiter hinter den Beinen ihres Herrchens und Joey, der Setos gefährlich dünnen Geduldsfaden im Umgang mit anderen Leuten, vor allem wenn sie Yugi hießen oder weiblich waren, kannte, schloss schnell die Augen in Erwartung eines stark abkühlenden Donnerwetters und wappnete sich innerlich schon mal dagegen, aber nichts dergleichen kam.

Stattdessen herrschte plötzlich Totenstille, die Vögel sangen nicht mehr, die Insekten hörten auf zu Summen und auch die Stimmen seiner Freunde verklangen plötzlich, und als Joey zögerlich, in Erwartung, dass er sich möglicherweise inmitten des Auges des Tornado des Wutausbruchs, der seinen Hörsinn vielleicht betäubt hatte, befinden würde, die Augen etwas öffnete, bemerkte er verblüfft, dass Kaiba plötzlich viel kleiner zu sein schien.

Aber, bevor er überlegen konnte, ob er gewachsen, oder der reiche Pinkel vielleicht doch während seines Wutausbruch so viel Luft abgelassen hätte, dass er dadurch geschrumpft wäre, beschloss sein Gehirn diese nicht passenden Daten doch noch zu verarbeiten und er entdeckte dann, dass Kaiba einfach nur im Gras kniete, den kleinen Hund vorsichtig auf den Arm nahm und ihm dabei die ganze Zeit gut zuredete.

Joey konnte einfach nur auf dieses bizarre Bild starren, während sein Gehirn auf Hochtouren versuchte diese neuen Erkenntnisse irgendwie in sein vorhandenes, fest geprägtes Weltbild einzuordnen. Irgendwie meldete sein Verstand aber immer wieder ‚Error’ und ein paar mal hatte der Blonde wirklich das Gefühl, als würde sein Gehirn gleich kollabieren oder vielleicht auch implodieren?

Vielleicht war es ja auch wirklich nur ein schwerer Sonnenstich, und er war nun einfach nur in der Sonne eingeschlafen? Oder, irgendein komischer Bösewicht, mit noch komischerer Frisur und verrückten Helfern, versuchte mal wieder wahlweise die Welt zu erobern, oder zu zerstören und hatte sie alle zu diesem Zweck in irgendeine total verdrehte und verrückte Paralleldimension gebracht?

Ihre Welt konnte es ja nicht sein, schließlich war Seto Kaiba, trotz allem noch nicht explodiert.

Nein, er hatte sich sogar hingekniet.

Und einen Hund ‚gerettet’.

Einen fremden Hund.

Er hatte nun einen Hund.

Konkurrenz.

Joey wäre, noch vor Millisekunden jede Wette, um so gut wie jeden Einsatz, eingegangen, dass jedes Tier, dass sich Kaiba auch nur auf zweihundert Schritte nährte entweder sofort erfror, oder aber, der Hitze Tribut zollend, mit eingekniffenem Schwanz wegrennen würde, aber diese kleine Hundeprinzessin wedelte nun wieder fröhlich mit dem Schwanz und schleckte ihrem Herrchen, ihrem, wie Joey kaum fassen konnte, lächelnden Herrchen erfreut durch das Gesicht.

Und, Seto lächelte weiterhin.

Er schenkte dem Welpen ein Lächeln!

Obwohl sie ihren warmen Sabber über sein Gesicht verteilte!

Kurz stellte sich Joey vor, was passiert wäre, wenn er das getan hätte. Normalerweise hatte der Blonde ja eine ausgeprägte Fantasie, aber bei einer Todesart, die Kaiba sich dafür ausdenken würde, versagte jedwede Vorstellungskraft.

Joey zuckte zusammen, wieso stellte er sich bitte so etwas vor? Er hatte sicher kein Interessen an dem reichen Pinkel. Er wollte ganz sicher nicht die weiche Haut berühren und in seinen Armen liegen. Es war ihm egal, wie die Lippen des Größeren schmeckten, und ob seine Augen auch morgens genauso strahlten, wenn er neben ihm aufwachen würde…

„Na Köter, möchtest du auch ein paar Streicheleinheiten?“, Joey wurde glücklicherweise, wie er fand, aus den Überlegungen gerissen und er öffnete die Augen nun wieder und begegnete dann auch gleich den amüsiert funkelnden Saphiren und auch den braunen, neugierig in die Welt sehenden Hundeaugen, „Na komm her, Töle.“

Bevor Joey sich versah, verwuschelte Seto Kaiba ihm die blonden Haare und Princess bellte zustimmend. Aber Joey nahm nichts mehr wahr. Er bemerkte nicht, wie Kaiba sich, den Hund immer noch auf dem Arm habend, erhob. Er bemerkte nicht, wie Kaiba sich die Hand, die eben noch die blonden Haare des sogenannten Köters verwuschelt hatte, an seinem Mantel abwischte und es entging ihm auch, dass der Firmenchef ging.

Joey saß einfach nur, den Kopf leicht zur Seite geneigt, die Augen genüsslich geschlossen und den Mund halb geöffnet, im Gras und träumte vor sich hin. Seto Kaiba hatte ihn beachtet, er hatte ihm die Haare verwuschelt. Es musste ein Sonnenstich, ein Hologramm, oder ein Paralleluniversum sein, anders konnte er sich das nicht erklären.

Aber, es war ihm egal, er war glücklich.

Zumindest für ein paar Sekunden.

„Na komm Princess, Zuhause bekommst du erst mal ein Flohbad.“

Hallo, Realität, hiermit hast du Joey Wheeler zurück. Aber musste so ein Absturz immer so direkt geschehen? Hätte ein Eimer Eiswasser nicht dieselbe Wirkung gehabt?

~~

~Ein Plan muss her!~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Es ist mitten in der Nacht, macht aber nichts ^-^ Da ich morgen Besuch bekommen werde, komme ich nicht zum Schreiben…
 


 

Thanx…

Risuma…Nein, wie kommst du darauf, dass er was von Kaiba will, oder das der mal Freundlich sein kann? Es ist alles nur eine Illusion. Wenn auch eine Illusion, die Joey sicherlich weh tut…

Jenny…Vielen Dank für das Kompliment!

Karma…Dann versuchen wir doch mal das Karmaherz weiterhin zu erfreuen ;)

Gizz…Princess ist aber auch süß…Alle wissen das, außer Joey. Aber, Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft, oder?

xXxSweetyxXx…Danke ^^
 


 

~Ein Plan muss her!~

Kalte Duschen an heißen Sommertagen waren eigentlich was Schönes, kamen sie von Seto Kaiba waren sie nicht nur eiskalt, sondern rissen einen auch von den Beinen und waren grundsätzlich verletzend. Eigentlich sollte Joey sich inzwischen daran gewöhnt haben, aber dennoch fühlte er sich gerade einfach nur, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen und ihn somit unsanft von Wolke Sieben zurückgeholt. Die Bruchlandung wäre sicher eine 9 wert gewesen. Und doch, der Blonde konnte der verschwindenden Gestalt des Firmenchefs einfach nur hinterher sehen.

Die Sonne schien zwar immer noch genauso strahlend von einem wolkenlos blauen Himmel, aber Joey fühlte sich einfach nur, als würde es seit mindestens drei Jahren aus dicken grauen Wolken ununterbrochen regnen, oder als hätte sein Körper urplötzlich die Fähigkeit Endorphine zu produzieren verloren!

In ihm brodelte die Eifersucht. Eifersucht und Neid, auf einen kleinen Hundewelpen, der es irgendwie geschafft hatte, das Herz in einem Eisblick zu finden. Bisher hatten sie alle, und vor allem Joey, die Existenz eines Herzen bei Kaiba für unmöglich gehalten, aber die letzten Ereignisse hatte ja gezeigt, dass auch der Braunhaarige immer mal wieder für eine Überraschung gut sein konnte.

Wenn Seto Kaiba lächeln konnte, hatte er Emotionen. Wenn Seto Emotionen hatte, müsste er ja auch Gefühle haben. Joey lachte bitter auf und verbesserte sich in Gedanken selber, wenn Seto andere Gefühle als die immer gezeigten Negativen haben sollte, dann könnte man davon ausgehen, dass er auch ein Herz haben müsste. Nicht das schlagende Ding mit Kammern, was jeder Mensch…Jedes Wesen, denn ob man Kaiba als Menschen bezeichnen könnte, da wollte sich der Blonde denn doch nicht so schnell festlegen, hatte ja ein Herz, das den Körper mit Blut versorgte, das wiederum den Körper mit Sauerstoff versorgte, damit dieser funktionieren konnte…Und, egal was Joey auch annehmen wollte, Seto Kaibas Körper funktionierte und er sah dabei noch gut aus! Dieses Muskelspiel unter dem Mantel, dieses Strahlen in den blauen Augen, die schlanken Hände, all das funktionierte bestens, Joey hatte es ausreichend beobachtet. Natürlich ohne Hintergedanken, aber es war nun mal interessanter Kaiba zu beobachten als irgendwelche Gleichungen zu lösen oder einem Lehrer zu zuhören, Lehrer waren nämlich nicht mal annährend so perfekt!

„…ey?“, jemand berührte ihn an der Schulter und dem Blonden entwich ein leises, tief in Gedanken versunkenes ‚Wuff?’, bevor er sich wieder fangen und den Kopf zu dem Störenfried drehen konnte. Es war Tea und ihre Hand lag immer noch auf seiner Schulter. Erstaunlich, ihre Berührung fühlte sich nicht halb so gut an, wie die des Firmenchefs, aber dennoch riss sich Joey zusammen und schaffte ein fragendes, „Mmmmh?“

„Ich wollte nur wissen, welche Rachephantasien du gerade gegenüber dem reichen Arsch ausbrütest, Joey.“, ihre Hand lag noch immer wie ein Fremdkörper auf der Schulter und Joey betrachtete sie einen Moment angeekelt, bevor er aufstand und sie so abschüttelte, „Ich hab einfach nur einen Sonnenstich.“

„Bist du sicher, dass es dir gut geht?“, Yugi mischte sich gerade ein und Joey zuckte kurz mit den Schultern, „Ne, aber ich habe Kaiba Lächeln gesehen, also bin ich entweder in einer Parallelwelt, in der virtuellen Realität oder ich habe einen Sonnenstich. Und die letzte Variante gefällt mir am besten, das geht am Schnellsten vorbei. Ich werde nun nach Hause gehen und versuchen in meinen Kühlschrank zu kriechen…Vielleicht vergesse ich ja das Schreckliche, was ich erlebt habe!“

Joey floh nahezu vor seinen Freunden, als er nun fast denselben Weg, wie kurz zuvor der Firmenchef samt Hund…Nein, samt Konkurrenz, wie Joey sich auch gleich wieder ins Gedächtnis rief, genommen hatte, nahm. Aber, vor der kleinen, bösartig nagenden Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm immer und immer wieder hartnäckig vorwarf, dass er das Erinnerungsbild eines lächelnden Kaibas sicher nicht vergessen wollte, konnte er leider nicht wegrennen, sie folgte ihm und ließ auch nicht locker.

Auch Abends, als der Junge im Bett lag und müde, aber unfähig einschlafen zu können, an die Decke starrte, meckerte diese Stimme weiter. Joey war inzwischen schon so genervt, dass er sich wirklich überlegt hatte, seinen Kopf gegen die Wand zu rammen, bis sie verstummte. Aber, da er nicht auf Selbstverstümmelung stand, unterließ er es. Und außerdem, konnte er sich ja sicher sein, dass Kaiba sich darüber amüsieren würde und er befürchtete, wohl auch zurecht, dass diese kleine Stimme nicht verschwinden würde.

„Ich hasse mein Leben.“, er schlug frustriert auf die Decke, als die kleine Stimme gerade mal wieder dabei war, das Strahlen in Setos Augen, wenn er lachte und die Sonne in einem ganz bestimmten Winkel darauf fiel, in Worte zu kleiden und er feststellte, dass sich dieser Anblick jeglicher Beschreibung vehement entzog, „Und ich hasse Konkurrenz.“

Die innere Stimme lachte und anstelle der Bilder von Setos Augen, seinem Köper und einigen Phantasien, die Joey rot anlaufen ließen, tauchten nun Bilder von dem kleinen perfekten Hund auf und der Blonde stand nun wieder auf.

Er trat an den Spiegel im Badezimmer und musterte sich.

Ok, er war blond.

Wie der Welpe.

Aber, seine Haare wirkten fahl und sie lagen nicht.

1:0 für den Hund.

Seine Augen waren braun.

Wie die des Welpen.

Aber, seine wirkten nicht so niedlich.

2:0 für den Welpen.

Sein Mund war zu einem Schmollen verzogen.

Der des Welpen nicht.

Dafür war der niedlich.

3:0 für den Welpen.

Joey sah nun an sich hinunter.

Der Schwanz des Welpen konnte wedeln.

Ok, das ging nun zu weit, das wollte der Blonde nun nicht lernen! Er hob stattdessen wieder den Blick und starrte traurig sein Spiegelbild an. Er hatte verloren, gegen einen Hund. Der reiche Pinkel hatte wohl doch recht, dass er nur ein minderwertiger Köter wäre, wie sollte er gegen einen Rassehund wie Princess…Wie das schon klang! So…schwul…Aber egal, wie sollte er gegen einen Rassehund, der wahrscheinlich genug Stammbaum hatte, um die Abholzung des Regenwalds weiter voranzutreiben?

Der Hund musste weg.

Die Konkurrenz musste verschwinden.

Je schneller desto besser.

Allerdings hatte Joeys innere Stimme noch einen anderen Vorschlag. Sie schlug in ihrer penetranten Art vor, dass Joey sich doch einfach wirklich in einer Hundeschule anmelden und ausbilden lassen sollte…

~~

~Puppy strikes back~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Wenn der Besuch spazieren geht, nutzt man doch lieber die Zeit anderweitig…
 


 

Thanx…

Risuma…Joey kann jede Unterstützung brauchen, den Keks übermittel ich ihm ;)

Statjana…Vielen Dank und nein, in eine Hundeschule geht Joey dann doch nicht, ihm reicht die echte Schule ^-^

xXxSweetyxXx…3:0, ein klares Ergebnis, oder?

Gizz…Mal ehrlich, würde Seto sich nicht über alles, was Joey tut amüsieren?
 


 

~Puppy strikes back~

Joey Wheeler, der entrohnte Hund Setos Kaibas, wälzte sich in dieser Nacht unruhig und launisch in seinem Bett hin und her, der lang ersehnte und ihn endlich vom Nachdenken über Kaiba und die Konkurrenz erlösende Schlummer wollte in dieser langen Nacht partout nicht zu ihm kommen.

Wahrscheinlich hatte der Sandmann ihn einfach vollkommen vergessen, oder der kleine Mann litt selber gerade an einem furchtbaren Hitzschlag und hatte keine Vertretung finden können? Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass seine kleine penetrante Stimme ihm immer noch abwechselnd die, für Joey fragwürdigen, Vorzüge Kaibas und den, in Joeys Augen nur erniedrigenden und ihn in seiner Ehre kränkenden, Vorschlag mit der Hundeschule zu unterbreiten pflegte.

Egal woran es im Endeffekt auch liegen mochte, man konnte es in einem einfachen Satz zusammenfassen: Joey konnte nicht einschlafen.

Und der Grund?

Er mochte keine Konkurrenz.

Er hasste Seto Kaiba.

Er verabscheute die Perfektion Kaibas.

Er verachtete den liebevollen Umgang mit dem Welpen.

Er wollte sicher nicht, dass Kaiba mal für ihn so lächelte!

Nein, das war utopisch, diese verflixte kleine Stimme konnte, egal wie unnachgiebig, nervig, schrill, stur und nach Tea klingend, sie auch sein mochte, nicht Recht haben. Das ging einfach nicht, Seto Kaiba war ihm vollkommen egal. Er war nur ein reicher und nerviger Pinkel, den niemand brauchte.

Mit wunderschönen Augen.

Mit einem perfekten Körper.

Einem anbetungswürdigen Lächeln.

Joey knurrte frustriert und schloss die Augen, was sich aber auch gleich wieder als großer Fehler entpuppte, da die Bilder nun noch viel lebendiger wurden und die Erlebnisse vom Nachmittag in all ihren schrecklichen Nuancen nun noch einmal vor seinem inneren Augen abzulaufen begannen.

Und, das war noch nicht mal das Schlimmste!

Denn zu allem Überfluss wurden sie nun auch noch von der Stimme, die nun irgendwie leicht schwülstig und schmachtend klang, erläutert und interpretiert. Joey war sich selber gar nicht bewusst geworden, wie sehr Setos Augen klaren Bergseen ähnelten, aber er war sich dann wohl doch mehr als nur ziemlich sicher, dass er es eigentlich auch nicht hatte wissen wollen!

Interessierte die Stimme jedoch viel weniger.

Irgendwann, nachdem er vollkommen das Zeitgefühl verloren hatte, rollte er sich dann doch wieder auf den Rücken und starrte dann einige Zeit lang wieder an die Decke über sich, während die penetrante Stimme ihm von Kaibas Oberkörper vorschwärmte.

Ohrenzuhalten wirkte bei inneren Stimmen nicht und so ergab er sich seinem Schicksal und starrte vor sich hin. Aber anstelle von abbröckelndem Putz, sah er nur Kaiba und den Hund, die Konkurrenz vor sich. Er musste etwas dagegen tun, er musste diese Beziehung sofort unterbinden, er brauchte eben nur noch eine Idee was er tun sollte!

Kaiba mochte den Hund, er würde ihn sicher nicht aus den Augen lassen. Er würde sicher wie ein Racheengel über jedem schweben, der Princess auch nur ein Haar krümmen wollte. Damit schieden das Ordnungsamt, die Polizei und all die anderen Behörden schon mal aus, Kaiba würde sich von diesen Leuten nichts sagen lassen.

Also, müsste Joey es so geschickt anstellen, dass der reiche Pinkel es nicht mitbekommen würde. Super, nun wusste der Blonde immerhin schon, wie er ‚es’ tun musste, nun fehlte ihm nur noch die genaue Definition von ‚es’.

Er drehte den Kopf etwas zur Seite und warf einen Blick auf die anklagenden neongrünen Leuchtziffern des Weckers, die ihm verrieten, dass er schon seit über vier Stunden versuchte einzuschlafen. Dabei fiel sein Blick aber auch eher zufällig auf ein dicken, hellgrünen Wälzer, der fast völlig vergraben unter irgendwelchen anderen, in der herrschenden Dunkelheit nur schwerlich zu identifizierenden, Gegenständen, auf dem Schreibtisch lag.

Französisch!

Plötzlich saß Joey beinahe senkrecht im Bett und klatschte begeistert in die Hände, während er sich auf die Lippe biss, um nicht vor Begeisterung zu schreien oder in Jubel auszubrechen. Die Lösung seines Problems war nicht nur verdammt einfach, sie hatte auch die ganze Zeit zwar nicht vor seiner Nase, aber immerhin auf seinem Schreibtisch, und somit unter seiner Nase, gelegen!

Französisch, beziehungsweise die das Fach unterrichtende, beinahe sechzig Jahre alte, vollkommen verbrauchte, keinerlei Spaß verstehende Lehrerin, die nun in den Ferien die Schule wechselte, da sie sich angeblich gemobbt fühlte, weil Tristan und Duke auch nach über drei Jahren immer noch pubertär vor sich hin kicherten, wenn sie dann an ‚Französisch’ denken mussten.

Eigentlich war das Verhalten ja einfach nur vollkommen kindisch, aber Joey war den beiden vorpubertären Idioten dann doch zumindest kurzfristig dankbar, denn nun konnte er ‚es’ wenigstens definieren!

Mobbing.

Er würde seine kleine, reinrassige, adlige Konkurrentin, trotz ihres ellenlangen Stammbaums, für den sicherlich der restliche Regenwald dran glauben müsste, trotz ihres perfekten Fells, an dem sicher ein eigener Hundefriseur rumpusseln durfte, ungeachtet ihrer sanften Augen, deren Strahlen sicher nur durch Kontaktlinsen hervorgerufen werden, und trotz ihres Schwanzwedelns, einfach wegmobben und auf diesem Wege endlich seinen angestammten Platz als Seto Kaibas einziges Hündchen zurückerobern!

Nicht, dass ihm Seto Kaiba etwas bedeutete.

Der reiche Pinkel war ihm total egal, er mochte nur keine anderen Hunde in seinem Revier!

Joey grinste immer noch von einem Ohr zum anderen, als der Sandmann seinen Hitzschlag denn wohl doch überwunden hatte und die lang erwartete Müdigkeit nun doch auch zu ihm kam und auch die kleine penetrante Stimme in seinem Hinterkopf endlich doch mal die Klappe hielt.

Der Blonde gähnte leicht, rieb sich die Augen und ließ sich in die Kissen zurückfallen. Sein Kopf wurde auf die Arme gebettet, die Beine angezogen und er rollte ich, beinahe wie ein Hund zusammen, bevor er dann auch schnell einschlief.

Seine Nase zuckte im Schlaf.

Seine Beine bewegten sich, als er träumte.

Für fünf Minuten, dann schreckte er dann aber auch schon wieder hoch, „Und wie?“

~~

~Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

So dala, da wären wir mal wieder XD
 


 

Thanx…

Karma…Lass dich überraschen, ich hoffe, ich kann dein Herz damit erfreuen ;)

Assa-chan…Willkommen und Danke *repoke*

Jenny…Revierverhalten, Hunde teilen nicht ^-^

Statjana…Auf Princess hab ich ein Auge, der passiert nichts…fast nichts…Beinahe…

Risuma…Niemand will Princess etwas tun…Es geht nur um die Rangordnung XD

Soraya-solan…Den Keks nehme ich gerne und du darfst auch aufstehen ^-^;
 


 

~Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt~

Nur träge krochen die Leuchtziffern des Weckers weiter, ein untrügliches Zeugnis dafür, wie langsam diese unnatürlich lang wirkende schwüle und vor allem schlaflose Sommernacht andauerte. Joey beobachtete nachdenklich, aber ohne sie wirklich wahrzunehmen, die Wanderung der ersten Sonnenstrahlen, die nun langsam aber sicher sein Zimmer zu erobern und die Dunkelheit zu vertreiben begannen, an seiner Decke.

Es fiel ihm schwer nachzudenken, denn er schaffte es einfach nicht seine Gedanken auf diese eine Sache zu konzentrieren. Immer, wenn der Blonde sich soweit gesammelt und den Hauch einer Idee von einer Ahnung, wie er seine kleine Konkurrentin mobben könnte, hatte, erklang gleich wieder die Stimme in seinem Hinterkopf und erzählte ihm, wie toll, außergewöhnlich, perfekt, einzigartig, verhexend, adorabel, atemberaubend, vollkommen, faszinierend und anbetungswürdig doch Kaibas Augen wären. Oder sie sprach davon wie umwerfend, sagenhaft, wunderbar, schön und bezaubernd doch das kleine Grübchen, das wenn Kaiba lächelte, entstehen sollte, wäre.

Spätestens hier zweifelte Joey dann aber auch ernsthaft am Verstand seiner inneren Stimme. Denn Fakt war, das Kaiba niemals auch nur die Spur eines Lächeln zeigte, niemals! Also konnte diese penetrante Stimme auch gar nicht wissen, dass sich an der rechten Wange des Firmenchefs ein wirklich niedliches Grübchen bildete!

Hah, entlarvt!

Joey grinste leicht, begeistert darüber, dass er die, wie Tea klingende Stimme, überlistet und wenigstens kurzzeitig und im Moment zum Schweigen gebracht hatte, und versuchte sich nun wieder sich erneut seinem Problem zuzuwenden.

Wie mobbte man einen Hund?

Wie mobbte man Seto Kaibas Hund?

Wie mobbte man Seto Kaibas Hund und überlebte das?

Und die wichtigste aller Fragen: Was sollte er zum Frühstück essen?

~~

Knappe siebzehn Minuten, drei Flüche und vier Minuten unter einer kalten Dusche mit vielen heißen Gedanken, die alle von der beinahe hinterhältig und hämisch klingenden inneren Stimme kommentiert wurden, später, saß Joey reichlich verfroren, aber mit rotem Kopf alleine in der kleinen Küche, an dem beinahe leeren Küchentisch mit der alten blauweißgemusterten Decke.

Beinahe leer, denn vor dem blonden Hündchen stand ein einsames braunes Fläschchen, welches wenige Minuten zuvor noch den einzigen Inhalt des Kühlschrankes gebildet hatte, und ihm bei der Suche nach einem Frühstück in die Pfoten gefallen war. Es war zwar kein geeignetes Frühstück, aber es erfreute Joey dennoch sehr, passte es doch perfekt in den Plan des Blonden, den Welpen so schnell wie möglich loszuwerden und endlich wieder der einzig wahre Hund zu sein!

Obwohl sich sowohl die innere Stimme, als auch Joey ernsthaft fragten, wie denn bitte eine volle Flasche Abführmittel ausgerechnet in den Kühlschrank geraten könnte…?

~~

Der weitere Plan war denn nicht mehr schwer auszuführen. Joey musste nur die Stimme in seinem Hinterkopf, die leichte Bedenken anmeldete, ignorieren, sein letztes Taschengeld für teuere Hundeleckerlies, die Princess hoffentlich auch fraß, ausgeben und diese Hundeleckerlies denn mit dem Abführmittel zu verfeinern. Natürlich nur mit etwas wenig Abführmittel, denn verletzen wollte er den Welpen denn nun doch nicht.

Aber, letztlich hatte er auch das Hindernis ‚Sicherheitsverschluss’ ausgetrickst und schließlich ruhten sieben präparierte Hundekuchen in seiner Tasche, als er nun wieder nun wieder in den Park ging, um sich mit seinen Freunden zu treffen.

~~

Entspannen konnte der Blonde sich dieses Mal aber nicht, er lag wie auch am vorherigen Tag unter dem Baum und sah sich, während seine Freunde die weiteren Aktivitäten planten, nach einem Temperaturabfall, der Kaiba ankündigen würde, um. Ihm war klar, dass man Temperaturabfälle von wenigen Grad nicht sehen konnte, aber er war sich sicher, dass die vereisten Blumen, die Kaibas Weg säumen würden, ein untrügliches und gut sichtbares Zeichen wären.

Aber dennoch sah er zuerst fliegende Schlappohren und ein blondes Knäuel, das sich auf ihn und den Rest der Gruppe zu bewegte, dabei aber irgendwann über seine Pfoten gestolpert war und nun ein Stück den Hang hinuntergekullerte. Sie schüttelte den Kopf dass die Öhrchen flogen und lief denn weiter, bis sie schließlich vor ihm scharf bremste und anfing hyperaktiv mit dem Schwanz zu wedeln.

„Na Kleines…", noch hatte keiner der anderen den kleinen Hund bemerkt und so hielt Joey der Konkurrenz nun die Hand hin und als die Kleine begeistert daran schnüffelte und weiterhin so hyperaktiv wedelte, dass selbst die Ohren rhythmisch mitwackelten, suchte er mit der freien Hand die präparierten Hundeleckerlies in seiner Tasche und bot der Konkurrenz eins an.

Princess sah ihn aus großen Augen an und ihr Schwanzwedeln wurde, falls das noch möglich war, nur noch mehr, bevor sie ihm dann aus der Hand fraß.

Joey grinste.

1:0

Plötzlich, noch bevor sich der Blonde richtig über seinen Sieg freuen und das zweite Leckerli, das er schon in der Hand hielt, verfüttern konnte, sank die Temperatur urplötzlich gefühlt auf etwa Null Kelvin und zwei blaue Augen starrten Joey in Grund und Boden. Der Besitzer des Hundes war augenscheinlich nun auch hinzugekommen und sofort richtete sich Setos ganze Aufmerksamkeit wieder auf den Welpen.

Joey knurrte.

1:1

Nun ja aber nicht für lange, plötzlich hob Seto den Blick und für einen kurzen Moment ruhte sein, plötzlich gar nicht mehr so kalter Blick auf Joey, den das, im Gegensatz zu seiner jauchzenden inneren Stimme, natürlich gar nicht interessierte.

Dann erkaltete der Blick des Firmenchefs aber wieder zu dem vertrauten Eisfeuer, womit für Joey der Beweis erbracht war, dass es sich um den echten Kaiba handelte und er nicht einem Hologramm gegenüberstand, und blieb schließlich auf dem Hundeleckerli, das Joey immer noch in der Hand hielt, liegen, „Ah, du bist gerade beim Essen, Töle?“

Joey sah verwirrt zwischen dem Hundekeks und Kaiba hin und her und als der Firmenchef sich schließlich zu ihm niederkniete, sah er ihn nur noch vollkommen verschreckt an. Seto schien das nicht mitzubekommen, er nahm ihm schließlich das Kekschen aus der Hand und hielt es Joey mit einem Lächeln an die Lippen, „Siehst ja wirklich erbärmlich aus, man muss dich füttern, oder Streuner?“

Joey war verzaubert.

Diese blauen Augen, die ihm völlig egal waren.

Dieses Lächeln, was es nicht geben konnte.

Joeys Verstand setzte aus.

Er aß das Leckerli.

Aus Kaibas Händen.

Versank in Kaibas Augen.

Dieser stand denn auf, und wuschelte noch einmal durch Joeys blonde Haare, wischte sich die Hände sauber, bevor er denn den sprach – und wehrlosen menschlichen Köter mit genüsslich geschlossenen Augen und leicht geöffnetem Mund einfach sitzen ließ, „Komm Princess, wir gehen nun schwimmen.“

Joey wurde wieder unsanft aus seinen Träumen von blauen Bergseen gerissen, als sich die innere Stimme wieder meldete und versuchte ihm Phantasien von einem halbnackten und nassen Seto Kaiba anzupreisen.

„Oho…“, der Geschmack des Hundeplätzchens war immer noch in seinem Mund.

~~

~Nass auf Wolke sieben, Absturz inklusive~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und hier auch mal wieder ein kleines Kapitel ;)
 


 

Thanx…

Karma…Ich kann dir in diesem Kapitel leider im Moment nur eine der Fragen beantworten ;) Aber, ich bin sicher das Revierverhalten wird noch interessant, immerhin hat Princess im Moment noch Welpenschutz ^-^

Jenny91…Ist man völlig versunken in eisblaue Augen, deren Besitzer einem so ganz egal ist, dann ist einem doch alles egal, oder? (Irgendwie zu viel ‚ist’ in dem Satz… ^-^; )

ange gardien…Es ist eben Joey, der heißt mit zweitem Vornamen „Verpeilt“…

Gizz…Doch, hat er ^-^ und es hat ihm sogar geschmeckt…Kaiba dürfte eine unruhige Nacht verbringen, sein armer kleiner Liebling wird leiden und Joey natürlich auch. Aber, das wird er wohl nicht mitbekommen ;)

Risuma…Was unterstellst du Seto da? Ein Seto Kaiba hat keine Gefühle…Irgendwann glaubt er auch selber daran und hört auf seinen Hund zu verhätscheln…^-^ Und seine Töle zu…Mmmmh…kann man es quälen nennen?

Statjana…Hauptsache, es kommt von Seto…

Kuestenfee1…Danke ^-^

Soraya-solan…Danke für den Keks ;) Mir tun beide Hündchen leid, aber zumindest eines von beiden wird liebevoll gehegt und gepflegt werden. Das andere wird sich sicher einige weitere Gemeinheiten anhören dürfen ^-^
 


 

~Nass auf Wolke sieben, Absturz inklusive~

Joey starrte dem Firmenchef hinterher, die innere Stimme unterbrach ihren Monolog über einen nassen Kaiba und bemerkte dann auch gleich noch altklug an, wie wunderbar sich der Hintern des Braunhaarigen doch unter dem Mantel abzeichnen würde, und in Joey erwachte wieder der verzweifelte Wunsch einfach nur so schnell wie möglich aus diesem schrecklichen Alptraum aufzuwachen.

Aber egal wie sehr er seinen Arm auch mit Kniffen malträtierte und egal wie sehr er sich auch nach Hause wünschte, die Sonne schien weiterhin, seine Freunde hatten von all dem nichts bemerkt und seine kleine Konkurrentin sprang immer noch schwanzwedelnd um Kaiba, der sich Schritt für Schritt von ihm entfernte, herum.

Und der arme Joey versuchte gerade beinahe schon verzweifelt seine Gedanken zu ordnen, wobei ihm die Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm nun wieder von Kaibas nassem Körper vorschwärmte, nicht gerade hilfreich schien.

Also, der Hundekeks war bei Princess…Alleine schon der Name des Welpen ließ den Blonden, dem Kaiba ja so was von egal war, knurren…gelandet und sie hatte ihn auch gefressen. So weit so gut.

Weniger gut, war allerdings, dass Joey ebenfalls einen dieser Hundekekse gegessen hatte. Was war ihm da bloß passiert? Er konnte es einfach nicht verstehen, wieso war er bitte in diesen kalten und leblosen Augen versunken? Wieso hatte ihn die Berührung der Hand so verzaubert? Also, entweder hatte er doch den Sonnenstich des Jahrtausends, sein Gehirn war durch Kaibas Eisaura einfach erfroren, oder aber er halluzinierte einfach alles, oder vielleicht war ja auch Seto Kaiba einfach durchgedreht?

Joey persönlich gefiel diese Variante am besten, verhieß sie doch längere Ruhe vor dem reichen Sack, wenn die Ärzte ihn in irgendeine Klinik einweisen würden! Aber, diese verhasste Stimme mischte sich auch in diese wunderbare, Joey sehr beruhigende Phantasie ein, indem sie ihm nun wieder vorhielt, dass Joey sicher die wunderschönen, einzigartigen, bezaubernden, atemberaubenden, herrlichen, fesselnden und so sehr geliebten blauen Augen fehlen würden.

„Joey?“, Yugi berührte ihn an der Schulter und schreckte den Blonden aus den, recht weit fortgeschrittenen Überlegungen, wie man denn bitte seine innere Stimme umbringen und die Leiche dann auch gleich ohne Spuren zu hinterlassen verschwinden lassen könnte, auf, „Alles ok? Wir haben gerade beschlossen, dass Kaiba recht hat. Es ist so warm, wir sollten auch schwimmen gehen und uns etwas abkühlen.“

Der Blonde starrte Yugi nur entgeistert an, seine innere Stimme aber gackerte vor Lachen und hätte sich, wenn sie denn körperlich gewesen wäre, sicher auf dem Boden hin und her gewälzt. Wenn sie denn dazu in der Lage gewesen wäre.

Aber eines war Joey nun wenigstens klar geworden, das Schicksal hasste ihn.

Und noch klarer wurde es ihm, als sich Tea bei ihm einhakte und ihn zusammen mit Yugi in Richtung Teich zog. Wenigstens, so tröstete er sich, als der Badeteich des Parks in Sicht kam, würde Seto Kaiba hier sicher nicht schwimmen gehen, somit blieb er nun wenigstens hier vor der Konkurrenz verschont.

Wahrscheinlich würde der Teich bei Kaiba von alleine zufrieren, wundern würde es ihn sicher nicht und es amüsierte ihn, so dass sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl und er beinahe seine Wut auf alles und jeden vergaß.

Pah, Murphys Law gab es wirklich, wie Joey schließlich denn doch nicht mehr sonderlich überrascht feststellte, denn als sich die Clique einen etwas abseits gelegenen Badeplatz gefunden und sich gerade häuslich niedergelassen hatten, hörte man ein Bellen und als sie schließlich auf den See spähten, sah man den Kopf eines paddelnden Welpen.

Ein blonder Welpe.

Princess.

„Scheiße.“, Joey seufzte und die innere Stimme kicherte wieder nur.

Ja, nun war es offiziell, das Schicksal mochte ihn definitiv nicht.

Oh, er hatte sich geirrt, das Schicksal HASSTE ihn ganz eindeutig, denn gerade kam ein weiterer Kopf in Sicht und Joey stellte, nun endgültig auf Kriegsfuss mit dem Schicksal stehend, fest dass Seto Kaiba dort schwamm.

Noch hatten die beiden Schwimmenden ihre Zuschauer nicht bemerkt und so tollte der Geschäftsmann vollkommen ungezwungen mit dem kleinen Hund durch das Wasser. Die Hündin apportierte unablässig einen kleinen gelben Ball und paddelte immer wieder um den lächelnden…Joey rieb sich die Augen und die Theorie mit dem Sonnenstich kam ihm wieder in den Sinn…Kaiba herum, bis dieser den Ball erneut geworfen hatte, so dass die Hündin sofort hinterher paddeln konnte.

Joey, dessen Verstand nun versuchte sich das unvereinbare Bild von ‚Kaiba’ und ‚Lächeln’ zu verarbeiten, knurrte wiederum, es konnte doch wohl nicht sein, dass der Welpe sich alles bei Kaiba herausnehmen konnte!

Kurz überlegte der Blonde, was ihm wohl geblüht hätte, wenn er es gewagt hätte so um Seto herumzuscharwenzeln, aber schließlich siegte seine Vernunft. Er hatte keinen Grund sich mit dem reichen Sack zu beschäftigen!

Sollte der eben wunderbare Augen haben.

Sollte er ein Grübchen haben.

Ihm war es egal und mit einem genervten Schnauben sprang der Blonde ins Wasser und versuchte sich auf diesem Weg etwas abzukühlen und hoffentlich auch endlich wieder auf andere Gedanken, in denen Kaiba keine Rolle spielte, zu bringen.

Leider achtete er dabei aber nicht darauf, wo er hinschwamm und so sah er sich beim Auftauchen treuen brauen Hundeaugen gegenüber und ein gelber Ball wurde sofort losgelassen, während Princess begeistert über den neuen Spielkameraden quietschte und wieder mit dem Schwanz wedelte.

Joeys Begeisterung über die neuerliche Begegnung mit dem Hundebaby hielt sich sichtlich in Grenzen, aber dennoch nahm er den gelben Ball an und wog ihn kurz in seiner Hand. Aber, bevor er ihn dann doch wegwerfen und auf diesem Weg den Hund loswerden konnte, wurde auch der Hundebesitzer, der sich suchend nach seinem Hund…seinem echten Hund…umgesehen hatte, auf den zweiten Hund im Teich aufmerksam und kam mit einigen kraftvollen Zügen zu ihm geschwommen.

„Wheeler, hör sofort auf meinem Hund sein Spielzeug zu stehlen. Und raus aus dem Wasser, du bist sicher nicht stubenrein, oder? Böser Hund, geh in deine Ecke.“, die Stimme des Braunhaarigen, der die Situation doch mit einem Blick erfasst hatte, war ebenso kalt und emotionslos wie immer und Joey zuckte getroffen zusammen. Danach ließ der Blonde den Ball einfach los und schwamm dann einfach nur wortlos davon.

Wütend auf sich selber, und natürlich den reichen Pinkel und die innere Stimme, die ihm gerade mitteilte, dass es doch Schade sei, dass er nun nicht mit Seto spielen durfte, verfluchend, stieg er aus dem Wasser.

Er widerstand der Versuchung sich zu schütteln, sondern legte sich einfach nur stumm und einsilbig neben seine Freunde, die Dank der Entfernung zwar nichts verstanden haben, aber trotzdem auf eine weitere Auseinandersetzung zwischen den beiden so unterschiedlichen und unvereinbaren Persönlichkeiten tippten und ihn deshalb auch sicherheitshalber lieber ganz in Ruhe ließen. Sie beobachteten nun lieber Kaiba, der auf der anderen Seite des Badesees auch gerade wieder das Wasser verlassen hatte, und sich nun auch wieder anzog, während die kleine Hündin, die ihm auf dem Fuße folgte, sich fröhlich bellend schüttelte.

Aus den Augenwinkeln beobachtete auch der Blonde den Firmenchef und musste der penetranten Stimme, die gerade den halbnackten Kaiba, dessen noch immer etwas feuchte Haut in der Sonne schimmerte, kommentierte, sogar recht geben: Kaiba sah wirklich toll aus, aber das war sicher noch immer kein Grund, wie von der inneren Stimme vorgeschlagen, dem begeisterten und ihm entgegenjubelnden Fanclub des Firmenchefs beizutreten. Ganz sicher sogar nicht, denn schließlich war der Charakter des Braunhaarigen eine wahre Katastrophe. Wie hieß das immer noch?

Außen hui?

Innen pfui.

Aber so was von…

Wütend zog Wheeler sich an und ließ seine Freunde verstimmt und auch reichlich ratlos über seine Gefühle und seine vollkommene Verwirrung alleine. Der Blonde wollte nun einfach nur noch seine Ruhe haben und vor allem musste ja auch das verdammte Abführmittel irgendwann zu wirken beginnen…

~~

„Wheeler.“, er hatte wohl das ‚Glück’ gepachtet.

Wieso traf es eigentlich immer ihn?

Wieso musste es sein, dass sein Erzfeind ihm ständig über den Weg lief?

Dieser verdammte Park hatte wie viele Hektar? Joey wusste es nicht, aber auf jeden Fall war diese Parkalange doch so verdammt groß, es gab mindestens sieben verschiedene Ausgänge, aber dennoch begegnete er Seto Kaiba schon wieder!

Dieses Mal hatte er noch nicht einmal die Kälte, die Kaibas Präsenz sonst immer begleitete und ihn meistens vorwarnte, so dass er einen anderen Weg einschlagen konnte, wahrgenommen, er war wohl so tief in seinen Gedanken versunken gewesen.

Aber nun hatte ihn die Stimme des jungen Geschäftsmannes wieder aufgeschreckt und erst als ein Hundewelpe, mit einem, ihm wohlbekannten Ball in der Schnauze, immer wieder an ihm hochsprang realisierte er, dass er dem menschlichen Eisblock wirklich schon wieder begegnet und dass das hier kein Alptraum war.

„Was?“, er knurrte, aber Kaiba zeigte keine Emotion, sondern deutete nur auf den Welpen, der immer noch an seinem Artgenossen hochsprang und dessen Rute wie ein Metronom von einer Seite zur anderen wedelte, „Schon gut, Hündchen, jetzt brauchst du auch nicht mehr zu bellen, du bist wirklich ein ganz miserabler Wachhund. Princess hat ein Geschenk für dich. Sie hat wohl Mitleid mit dir unterprivilegierten Straßenköter.“

Joey sah ihn verwirrt an und endlich zeigte sich doch eine Emotion in Kaibas Verhalten, seine Augen verengten sich und er seufzte frustriert, „Mein Gott, sie will dir den Ball schenken, du Kretin. Hast du noch nie ein Hundespielzeug gesehen, Töle?“ Der junge Hund bellte dazu und schnell kniete sich der Blonde zu der, für seinen Geschmack viel zu niedlichen Hündin und nahm den nassen Ball aus ihrer Schnauze entgegen.

Die kleine Hündin nutzte die Gelegenheit und schlabberte ihn noch einmal durch das Gesicht und Joey meinte ein leises Kichern zu hören, als eine kühle Hand durch sein Haar strich und dabei auch für Sekundenbruchteile seine Wange streifte, „Na, soll ich den Ball werfen, damit du ihn apportieren kannst, Wheeler?“

Joey gab keine Antwort.

Sein Magen rumpelte.

Princess winselte.

~~

~Verkalkuliertes Leiden~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

So, nachdem ich gestern nicht zum Schreiben gekommen bin, habe ich mich mal wieder meinem Hündchen zugewandt ;) Nachdem ich meine Arbeit nun endlich abgegeben habe, brauchte ich mal einen Tag zum Ausspannen…Nach vierzehn Stunden Schlaf geht’s mir nun wieder gut und ich ertrage auch meine Nachbarn mit der Flex, die was auch immer in ihrem Garten tun…Ich traue mich nicht aus meinem Fenster zu sehen…
 


 

Thanx…

Risuma…Leider tickt Joey nicht so einfach und Kaiba…Na ja, da sollten wir besser nicht von Gefühlen reden…Höchstens Gefühle gegenüber seiner Prinzessin ^-^

Sachmet…Danke ^-^

Soraya-solan…Das mit dem Apportieren probieren sie ein anderes Mal aus, wenn Joey nicht dringendst die Gesellschaft seiner Klopapierrolle braucht xD

Ange Gardien…Nur ein gewisser blonder Köter kann das ^-^

Gizz…Abführmittel ist nie gut…XD
 


 

Verkalkuliertes Leiden

Der Blonde hatte, als das drängende Bedürfnis nach seinem Badezimmer immer größer geworden war, Kaiba einfach stehen lassen. Er hatte es auch gerade noch rechtzeitig nach Hause geschafft, bevor die Krämpfe ihn in die Knie und für die nächsten Stunden auf die Toilette zwangen.

Der einzige Lichtblick an der ganzen vertrackten Sache war für den Blonden, dass auch Seto Kaiba keine wirklich ruhige Nacht verbringen würde. Die kleine Hündin, welche ja die wirklich Leidtragende an der Sache war, tat ihm zwar doch schon irgendwo leid, aber er konnte einfach keine Konkurrenz dulden.

Das wäre ja noch schöner…

Seto Kaiba hatte nur einen Hund, seine Aufmerksamkeit hatte nur einem Hund zu gelten!

Inzwischen graute draußen auch schon wieder der nächste Morgen. Die Sommersonne ging auf, die Vögel sangen fröhlich und Joey Wheeler lag mit einer flauschigen Wärmflasche zu einer kompakten Kugel zusammengerollt unter der Bettdecke und blinzelte müde in das verhasste Tageslicht, während er das’ Geschenk’ von Princess in der Hand hielt.

Die letzten Stunden war anstrengend gewesen und obwohl die Wirkung der Abführtropfen eigentlich längst nachgelassen haben sollte, so rumorte sein Magen noch immer und in weiser Voraussicht hatte der Blonde sowohl seine Zimmer-, als auch die, nicht weitentfernte Badezimmertür offengelassen, damit er wirklich keine Zeit verlieren musste.

Die nervige innere Stimme kommentierte das Ganze natürlich auch weiterhin fröhlich und mit Bildern untermalt, so dass Joey bei der plötzlichen Vorstellung von ‚Stubenreinheit’ oder dem vollkommen absurden ‚Gassigehen’, das sich plötzlich in seinen Verstand geschlichen hatte, nur unwillig knurren konnte!

So weit würde er sich denn doch nicht erniedrigen lassen!

Die altkluge Stimme in seinem Kopf kümmerte sich nicht darum, sie erzählte dem armen, vollkommen genervtem und verzweifelten Blonden von einem Halsband mit einer Leine, an der er von Seto Kaiba Gassi geführt werden würde. Sie zeigte ihm in kunterbunten Bildern, wie die Leine gelöst werden würde, damit er den Ball apportieren könnte und sie berichtete ihm auch von Kaibas sanften Händen, die auf seinem schmerzenden Bäuchlein ruhen und es dabei auch noch unheimlich sanft und wohltuend massieren würden …

Halt Moment!

Klar, die Welt ging unter!

War nicht vielleicht doch ein Sonnenstich oder irgendein Bösewicht Schuld an solchen Gedanken, die sicher nicht in das Gehirn eines normalen Schülers gehörten! Er knurrte wiederum unwillig und versuchte diesen, eh vollkommen unwirklichen und rein in seiner Phantasie angesiedelten Gedanken aus seinem Kopf zu verscheuchen. Er wollte nicht nichts von Kaiba! Gerade von dem nicht, denn es war doch eh eigentlich alles ganz alleine Seto Kaibas Schuld!

Hätte der nicht irgendwann beschlossen ihn als Hund, Straßenköter oder Töle anzusehen und hätte der sich nicht eine Hündin zugelegt, dann hätte Joey sicher keinen Hundekuchen präparieren müssen, um die vollkommen ungewollte Aufmerksamkeit wiederzugewinnen und Kaiba hätte das Leckerli sicher nicht an ihn verfüttert…

Ergo, alles war ganz allein Kaibas Schuld!

Am Besten wäre es noch gewesen, wenn Kaiba niemals geboren worden wäre!

Genau, das wäre doch perfekt.

Eine wunderbare Welt ohne Seto Kaiba.

Eine Welt ohne Eis, ohne Beleidigungen, ohne Hundewitze und ohne…

Das nervige Stimmchen unterbrach Joey Gedankengang nun doch etwas pikiert und mehr als nur etwas genervt klingend. Es merkte einfach altklug an, dass in so einer Welt auch ganz sicher keine schönen blauen Augen und keine so sanften Hände, die wussten, wie man einen Hund streicheln müsste, existieren würden.

„Na und, was weißt du schon?“, eine neuerliche Welle von Bauchschmerzen überkam ihm und aus dem frustrierten Schnauben wurde ein leises, schmerzerfülltes Wimmern, als er eilig vom Bett sprang und türenschlagend in dem Badezimmer verschwand.

Das hämische Kichern seiner inneren Stimme, begleitete ihn auch auf diesem Weg. Und, sie merkte zu allem Überfluss auch noch fröhlich an, dass Joey seinen Herrchen bald wiedersehen würde, immerhin war morgen wieder Schule.

In Joey wuchs das Bedürfnis mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen so die innere Stimme endlich zum Schweigen zu bringen. Aber, sie kicherte nur einfach wieder fröhlich vor sich hin und schickte weiterhin Bilder von blauen, eiskalten Augen.

~~
 

~~

Sein Wecker hatte zwar irgendwann leider geklingelt und zum Glück schien das Mittelchen inzwischen scheinbar seine Wirkung verloren zu haben, so dass Joey sich nun endlich auch wieder aus dem Bad hinaustraute und es beinahe rechtzeitig, nach dem zweiten Stundenklingen, zur Schule schaffte.

Er hatte eine wirklich schwere und sehr anstrengende Nacht hinter sich und seine Freunde sahen ihn besorgt an, als er schließlich gähnend auf seinen Platz rutschte und sein Kopf schließlich, egal ob irgendein Lehrer vorne an der Tafel stand, oder nicht, auf der Tischplatte zu liegen kam.

„Joey? Geht es dir gut?“, Yugi beugte sich, als der Lehrer ihnen den Rücken zuwandte, zu ihm hinüber und stupste seinen Freund vorsichtig an, „Was ist passiert? Du siehst ja wirklich furchtbar aus.“ „Alles ok.“, kam es gemurmelt aus der Sicherheit der Arme und Yugi seufzte, ließ ihn aber in Ruhe. Er kannte die Sturheit des Blonden und er wusste, dass der nicht reden würde, wenn er nicht wollte.

„Na, zu viel rumgestreunt in der letzten Nacht?“, dieses Mal war Joey vorgewarnt gewesen, die Raumtemperatur des Klassenzimmers waren, trotz der sommerlichen Außentemperaturen plötzlich auf sibirische Minusgrade gesunken. Das hatte zwei Schlüsse zugelassen, entweder war die neue Eiszeit hereingebrochen, oder Seto Kaiba hatte die Klase betreten.

Obwohl, eigentlich war das ja auch eine Form der Eiszeit?

Der blonde Junge hob den Kopf und sah Kaiba, der zu spät gekommen war, erwartungsvoll an. Sein Blick glitt über die schlanke Gestalt des braunhaarigen Firmenchefs und erkonnte sich gerade noch ein erneutes Gähnen verkneifen. Er durfte sich keine Schwäche gegenüber Kaiba erlauben!

Noch nicht einmal nach so einer Nacht!

Apropos Nacht, mit einem Grinsen hob Joey nun den Blick etwas weiter und musterte Kaibas Gesicht. Er hatte vorhin nur einen kurzen Blick in seinen Spiegel geworfen, aber es hatte schon ausgereicht, da ihm die Augenringe schon entgegengelächelt hatten. Und ebenso sah Kaiba nach der Nacht mit seiner Princess sicher auch aus! Immerhin war der Firmenchef ja sogar zu spät gekommen!

Ein hämisches Kichern erstarb in seiner Kehle.

Kaiba war perfekt.

Keine Spur von Übernächtigung.

Nirgendwo zeigten sich Schatten.

Keine Augenringe.

Einfach nur perfekte blasse Haut.

Strahlend blaue Augen.

Perfekt frisierte braune Haare.

Viel zu viel Perfektion für den übermüdeten und leidenden Joey und seine innere Stimme merkte irgendwas, sicher mal wieder Hämisches an, aber der Kopf des Blonden knallte nun wirklich vollkommen erschöpft auf die Tischplatte.

Das daraus resultierende, in der angespannten Stille des Klassenraums nachhallende Geräusch ließ alle sich zu ihm umdrehen und übertönte sogar die Stimme tief in Joeys Kopf, aber den Blonden interessierte es nicht, „3:1.“

~~

~Herzklopfen und ein weiterer Tiefschlag, samt Abkühlung~

Jelaousy of a dog
 


 

Authors Note…

Mal wieder Frauentausch, sehr viel Wind und auch noch etwas Sonnenschein…Endlich mal wieder, nachdem es vorgestern doch so kalt war, dass man gedacht hätte, dass es inzwischen wieder Herbst sei…Ich will Sommer >.< Falls jemand schönes Wetter, vor allem Sonnenschein hat, könnte man uns etwas schicken?
 


 

Thanx…

Da ich heute in Eile bin, einfach an alle ^^; Sorry
 


 

Herzklopfen und ein weiterer Tiefschlag, samt Abkühlung

Der Schultag war irgendwann auch vorbei, eigentlich sogar ziemlich schnell, wie sich der Blonde eingestehen musste. Er hatte gar nicht wirklich mitbekommen, wie die Temperatur immer weiter angestiegen war, was aber daran liegen könnte, dass er die meiste Zeit der Schulstunden mit dem Kopf auf dem Tisch und seinem inneren Stimmchen lauschend verbracht hatte. Sogar das obligatorische Nachsitzen fiel der Sommerhitze zum Opfer, so dass alle Schüler das Klassenzimmer noch vor dem Mittag verlassen durften. Ok, alle Schüler und ein, wie das Stimmchen mal wieder anmerkte, sexy Eisberg, der immer noch genau so perfekt aussah, wie immer.

Yugis und Tristans Haare, Joey weigerte sich in diesem Zusammenhang an Frisuren zu denken, hingen traurig und leblos hinunter, da selbst die Unmengen an Haarspray, die sicher der Ozonschicht wieder einige Löcher gekostet hatten, nicht gegen die Sonnenstrahlen ankamen, Teas Schminke verlief in der Wärme und Joey selber wünschte sich wirklich nichts sehnlicher als in den Kühlschrank zu ziehen, oder nackt herumlaufen zu dürfen.

Oder beides zu verbinden.

Nur Seto Kaiba war immer noch perfekt, das altkluge Stimmchen in Joeys Kopf wies ihn natürlich auch explizit daraufhin, dass weder ein Haar nicht an seiner Stelle war und dass sich auch weder ein Schweißfleck, noch überhaupt irgendeine menschliche Reaktion auf die über vierzig Grad im Schatten liegende Temperatur zeigte.

Für Joey war das ganz klar, Seto Kaiba war eben kein Mensch. Er aber schon, und da er eh schon reichlich frustriert war, freute er sich zum ersten Mal über einen Vorschlag von Tea. Wahrscheinlich war das entweder ihr erster Vorschlag, oder sein Gehirn war bereits, hitzebedingt, in der Auflösung begriffen. Oder, er glaubte seiner inneren Stimme und es lag einzig und alleine daran, dass er seit fast fünf Minuten Kaiba anstarrte.

Sofort sah er weg.

Seine innere Stimme lachte.

„Also, kommst du nun? Wenn wir schon mal frei haben, dann können wir ja Shoppen gehen.“, Tea strahlte und Joey nickte. Wo konnte man besser seine Frustrationen abbauen, als bei einem ausgedehnten Shoppingbummel und danach konnte man noch ein Eis essen gehen, oder zwei, oder drei? Nach dieser Nacht war ja nun auch wieder mehr als genug Platz in Joeys Magen vorhanden.

Und ganz vielleicht könnte er ja auch etwas finden, um das Mobbing von Princess fortzusetzen und endlich auch mal einen Punkt zu machen. Beim Gedanken an den Welpen sah er unwillkürlich auch wieder zum reichen Pinkel, der gerade seine Tasche schloss, sie schulterte und die Klasse verließ.

Joey grinste leicht, „Ich glaube die Temperaturen sind gerade noch weiter gestiegen.“ Die anderen fielen in sein Lachen ein und nur ein gewisses Stimmchen teilte Joey mit, dass er sich doch sicher gerne von Kaiba heiß machen ließ.

Es wurde, wie so oft ignoriert.

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„Hah!“, zielsicher griff der Blonde nach einem Shampoo und zumindest Yugi und Tea, die mit ihm in das Einkaufszentrum gekommen waren, sahen ihren Freund dann doch schon etwas irritiert an, „Ein Blondshampoo? Joey, bist du sicher, dass es dir wirklich gut geht und du keinen Sonnenstich hast?“

Joey nickte eifrig, sein Plan war einfacher als der Letzte. Dieses Mal würde er sicherlich einen Punkt machen, denn was konnte an dem Plan, seine Haare etwas strahlender zu machen, denn bitte noch schief gehen? Bald schon, bald wäre er blonder als der Welpe! Sein Haar würde strahlen, in der Sonne leuchten und dann könnte Kaiba nicht mehr anders, er müsste ihn unbedingt beachten.

Moment, wieso wollte er beachtet werden?

Der Blonde beschloss diese Frage auf später zu verschieben, er bezahlte nun seine jeweils drei Flaschen Shampoo, Pflegespülung und Haarbalsam von vier unterschiedlichen Anbietern und strahlte fröhlich in die Runde.

Das Strahlen sollte ihm aber bald vergehen, Tea wünschte nun Unterwäsche zu laufen und beide Jungs suchten verzweifelt nach einer Ausrede, nur um ihre Freundin nicht in der, im Moment so von ihr geschätzten, schwarzen Spitzenunterwäsche sehen zu müssen. Tea im Tanga, war eine Folter für die Augen, das wussten sie spätestens seit ihrem neuen, kaum vorhandenen Bikini, der sogar die innere Stimme wenigstens für einige Minuten der Sprache beraubt hatte.

Beide Jungs entkamen dann aber doch mit einigen Schwierigkeiten, sie hatten allerdings noch einen gemeinsamen Treffpunkt im Eiscafé verabredet, bevor Tea in die Wäscheabteilung verschwand. Yugi wollte sich nach neuen Karten und nach einer neuen CD umsehen, und Joey schüttelte nur den Kopf, er wollte einfach nur Bummeln.

So trennten auch sie sich.

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Der Blonde lief gelangweilt durch das große Einkaufszentrum, er durchquerte die Küchenabteilung, die Computerabteilung, die kunterbunte Spielzeugabteilung, eine noch buntere Geschenkabteilung und schließlich landete er in der Tierabteilung. Das zarte Stimmchen in seinem Hinterkopf, das bisher so brav geschwiegen hatte, meldete auch wieder seine Existenz an und Joey widerstand nur schwerlich der Versuchung sich mit einer Hundeleine zu strangulieren.

Als sich allerdings Bilder von Seto Kaiba, der die Hundeleine hielt und sein strahlendes, stolzes Hündchen Gassi führte, ließ er die Leine fallen, förmlich als hätte er sich an ihr verbrannt. Er wollte gerade beinahe schon fluchtartig die Abteilung verlassen, aber irgendjemand schien ihn wirklich zu hassen.

Er prallte gegen jemanden.

Eigentlich hätte er nicht einmal die Augen öffnen müssen, um die Person, die seine Flucht effektiv gestoppt hatte, zu erkennen. Dieser Geruch war einfach unverkennbar, etwas herb, ein bisschen süßlich, irgendetwas, was man nicht einordnen konnte und ein kleiner Hauch von Jasmin und großer Hauch von Macht, eben ganz Seto Kaiba.

Wieso ein reicher Idiot mit einem Herzen aus Eis und den Manieren eines autistischen Kamels so gut riechen konnte, wusste nicht einmal die hervorragende Nase eines Hündchens und auch das sonst so penetrante Stimmchen schien darauf ausnahmsweise mal keine Antwort zu wissen, schwieg es doch und leugnete seine Existenz.

Leider tat Seto das aber nicht, „Hunde müssen doch draußen warten.“

Wenigstens konnte er sich nun sicher sein, dass seine Sinne ihm keinen Streich spielten, er stand wirklich vor Seto Kaiba. Übrigens so nah bei ihm, dass er seine, entgegen aller Erwartungen doch existente, Körperwärme fühlen könnte.

Sofort stolperte er zurück, „Kannst du nicht aufpassen, du Vollidiot?“

„Kläffen kannst du wirklich schon gut.“, mit einer eleganten Bewegung schob sich Kaiba an dem verwirrten Blonden vorbei und ohne sich weiterhin um Joey zu kümmern, betrachtete er die Auslagen, während Joey ihn seinerseits nun vollkommen fasziniert beobachtete.

Da stand Seto Kaiba, in einem öffentlichen Kaufhaus!

Inmitten von gewöhnlichen Leuten.

Und er suchte etwas für seinen Hund.

„Ist dir etwa das Geld ausgegangen, Kaiba?“, irgendwie hatte Joey ja seiner Überraschung und Verwunderung Ausdruck verleihen müssen, aber mit einer wirklichen Reaktion seitens des reichen Pinkels hatte er nicht gerechnet.

Und doch kam sie, „Komm mal her.“

Braver und wohlerzogener Hund, der Joey ja eigentlich nun wirklich nicht sein wollte, trat er an die Seite des Größeren und fiepte überrascht, als sich plötzlich etwas eng um seinen Hals legte und es leise klickte.

Panisch fuhren Joeys Hände zu seinem Hals.

Ein kühles Lederband.

Unzweifelhaft ein Halsband.

Ein Hundehalsband.

Sanfte, etwas kühle Finger strichen vorsichtig über seinen Hals und als Joey den Blick hob, blickte er direkt in fast sanft dreinblickende blaue Augen, die einfach nicht Kaiba gehören konnten. Diese eisblauen Augen konnten einfach nicht so dreinblicken, das war laut allen Naturgesetzen unmöglich! Seto Kaiba durfte das nicht, dass war ein Verstoß gegen die Regeln des Universums!

Aber es war wirklich der Firmenchef, Joey hatte sich mit noch einem Blick vergewissert, und er schien wirklich entspannt zu sein, und die Streicheleinheiten, die Joey eigentlich nicht haben wollte, die ihn aber trotzdem zufrieden brummen, beinahe schon behaglich schnurren ließen, wurden trotzdem fortgesetzt.

Wäre Joey wirklich ein Hund gewesen, so hätte er nun sicherlich verzückt gefiept, mit dem Schwanz gewedelt und mit der Pfote begeistert auf den Boden geklopft. Aber, er war eben kein echter Hund und so schloss er nur die Augen und genoss, ebenso wie das juchzende Stimmchen in seinem Hinterkopf einfach nur.

„Ist nicht deine Farbe.“, Kaiba unterbrach plötzlich die sanften Berührungen und wandt sich zum Gehen. Er ließ den verwirrten blonden Jungen, der gerade so schön genossen hatte, nun einfach stehen und verschwandt in der dichten Menge der anderen Besucher, die respektvoll vor dem Braunhaarigen zurückwichen.

Und Joey?

Er stand wie ein begossener Pudel nach einer Eisdusche da.

Das Halsband immer noch um den Hals.

Dem blonden Jungen fehlten einfach nur die Worte, seine Fäuste waren geballt und in ihm brodelte Wut. Er fühlte sich gekränkt und, was für ihn das Schlimmste war? Er hätte diese Streicheleinheiten gerne noch etwas länger genossen, wer hatte denn schon ahnen können, dass der reiche Pinkel so sanfte und talentierte Hände haben könnte?

Die innere Stimme schien es geahnt zu haben.

Joey seufzte nur leicht genervt und ziemlich frustriert. Er verdrängte die Bilder, die ihm sein inneres Stimmchen zeigen wollte und entschloss sich nun seinen weiteren Plan so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen. Er musste bei der nächsten Begegnung mit Kaiba und/oder Princess einfach schöneres Fell…äh…Haare haben, als der verflixte blonde Welpe!

Und so stürmte er aus dem Center, die Verabredung mit seinen Freunden war, hinter den Erinnerungen an blaue Augen und beinahe schon liebevollen Berührungen von kühlen Händen, schon vollkommen in Vergessenheit geraten.

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~Sternzeichen Hund mit Aszendent Verfolgungswahn in der vierten Hundehütte der Halluzination~

Jelaousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und, da ich gerade etwas Zeit hatte…

Bahnfahrten sind eine bösartige Erfindung, vor allem, wenn man zwei Stunden durch eine Landschaft ohne irgendetwas Interessantes fahren muss. Oder zählen Fasane und ein Hase, der hektisch davonrannte zu interessanten Dingen?
 


 

Thanx…

Ange gardien…Er hat sich nur verirrt, keine Sorge XD

Gizz…Joey muss dringendst aufholen…^-^

Kuestenfee…Joey hat noch…zahlreiche Ideen…Aber, ich glaube einige sind nicht jugendfrei ;) Und Princess ist ja noch klein…

Risuma…Das Halsband, das ist so eine Sache…*hust*…

Sachmet… Au ja, ich hätte ja einfach nur gerne etwas weniger Wind ;) Und was die Leine angeht, als nächstes braucht der Streuner eine Hundemarke und einen Chip ^-^

Shakti-san…Och, ich glaube Seto weiß was er tut…Nur bei seinem Schosshund wäre ich mir da nicht so sicher…irgendwie…

Statjana…Wahrscheinlich hat Seto einen Hundesensor eingebaut ;) ‚Piep, Ihr Hund befindet sich in 20 Meter Entfernung zu Ihrer Linken’ Und der Rest? Vor meiner Uni sitzt immer eine süße Hündin, die echte Princess ^-^

xXxSweetyxXx…Danke XD
 


 

~Sternzeichen Hund mit Aszendent Verfolgungswahn in der vierten Hundehütte der Halluzination~

Verträumt, stinkwütend und das penetrante, altkluge Stimmchen, dass mal wieder von der Perfektion des Eisbergs berichtete und versuchte ihn Joey schmackhaft zu machen, lautlos verfluchend, lief der Blonde durch das dichtbevölkerte Shoppingcenter. Er steuerte sehr zielsicher einen der zahlreichen Ausgänge an, während er die große rosa Tüte mit den Haarpflegeprodukten krampfhaft umklammert und den Blick stur auf die, in neutralen Farben gehaltenen Fußbodenfliesen gesenkt hielt.

Sicher war sicher.

Plötzlich kollidierte er mit einem unbeweglichen Gegenstand.

Normalerweise wäre es bei seinem Glück sicher ein ganz gewisser braunhaariger Idiot, aber dieses Mal nahm er keinen leichten Jasminduft wahr und so hob er nun nur zögerlich den Blick und blieb ziemlich sofort an der Uniform hängen.

Eine blaue Uniform, ein Funkgerät an der Hüfte, ein schickes goldenes, im Licht der Neonlampen leuchtendes, Abzeichen auf der Brust, Joeys Blick wanderte nun langsam noch etwas höher und schließlich erkannte er, dass er einem Sicherheitsbeamten gegenüber stand, „Hast du vielleicht dein Herrchen verloren, Streuner?“

Joey knurrte unwillig, es konnte ja wohl nicht angehen! Nun benutzten schon andere Personen diese verdammten Hündchenvergleiche! Dabei durfte das ja nur einer…äh…keiner! Er war kein gottverdammter Hund!

Der Blonde versuchte sich zu beruhigen und dem Mann eine einigermaßen kecke und sinnvolle Antwort zu geben, aber es gelang ihm nicht. Er sah einfach nur recht hilflos zu dem großen Mann auf, der ihm nun gerade, recht bestimmend, eine Hand auf die Schulter legte, „Wir gehen nun mal in mein Büro und nehmen dort eine Strafanzeige auf, ich glaube nämlich nicht, dass Hunde ihre Halsbänder selber bezahlen…“

Sofort tastete Joey wieder nach dem Halsband und erbleichte, als seine Hände wirklich das Leder berührten. Er hatte wirklich vollkommen vergessen gehabt, dass er das dunkle Lederband noch immer um den Hals trug und, um alles nur noch etwas schlimmer zu machen, meldete sich in diesem Moment auch noch das zarte Stimmchen aus seinem Hinterkopf wieder einmal ungefragt zu Wort und ließ die Gefühle, welche von den Streicheleinheiten hervorgerufen worden waren, wieder in den Vordergrund treten.

„Ah, Sie haben meinen Streuner gefunden.“, diese Stimme erkannte Joey. Sie verfolgte ihn und er hätte sie selbst erkannt, wenn er seinen Gehörsinn verloren hätte, oder er sich auf einem Rockkonzert direkt neben den Boxen befinden würde, diese Stimme war einfach unverkennbar. Und diese besondere Tonalge schaffte es, selbst wenn er tief in Gedanken versunken versuchte seine innere Stimme zum Schweigen zu bringen, ihm durch Mark und Bein und in andere, scheinbar sehr empfindliche Körperteile, zu gehen.

Und nun war er sich auch wirklich sicher, egal welche Gottheit auch die Richtige sein mochte, egal welcher Glaube letztendlich zum Himmelreich führen würde, das Schicksal hasste ihn ganz persönlich einfach nur!

War sein Geburtshoroskop denn so schlecht gewesen?

War er vielleicht im Zeichen des Hundes, oder des Verfolgungswahns geboren worden?

Langsam kam es ihm nämlich so vor, oder warum roch er nun schon wieder diesen leichten Jasminduft und hatte das ungute Gefühl, dass die Temperatur um einige Grad abgefallen war? Oh und dass der Wachmann ihn auch gleich völlig verschreckt losgelassen hatte, war sicher auch ein Zeichen für den baldigen Weltuntergang.

Oder dafür, dass sein Sternzeichen Hund mit Aszendent Verfolgungswahn war.

Von dem weiteren ‚Gespräch’, das auf der Seite des Sicherheitsbeamten aus gestammelten und reichlich verängstigten Entschuldigungen und auf Kaibas Seite aus einer unnachgiebigen Mauer aus Schweigen bestand, bekam der Blonde dann aber auch recht wenig mit. Er wünschte sich einfach nur noch weit weit weg und versuchte mit zufrieden geschlossenen Augen gegen das glückliche Brummen zukämpfen, dass eine kraulende Hand, von jemandem, den er eigentlich gar nicht leiden konnte, in seinem Nacken, die er dort übrigens auch eigentlich gar nicht haben wollte, hervorrief.

Sternzeichen Hund mit Aszendent Verfolgungswahn in der vierten Hundehütte der Halluzination.

Das Geräusch von sich eilig entfernenden Schritten verriet den Blonden, wie das einseitige ‚Gespräch’ ausgegangen war. Und als er nun die Augen öffnete, konnte er den Beamten noch gehen sehen.

Nein, Joey musste sich selber korrigieren, der Sicherheitsbeamte floh eher und wenn Joey nicht geahnt hätte, dass er sich gleich mit Seto Kaiba auseinandersetzen müsste, hätte er nun höhnisch gegrinst, oder irgendeine andere unschöne Gefühlsregung gezeigt. Oder ganz einfach den Mittelfinger, immerhin war er ein pubertierender Teenager und die konnten auch mal kindisch sein…

Aber, da Kaiba immer noch so nahe hinter ihm stand, seine Hand noch immer im Nacken des Blonden lag und die Eisaura des Braunhaarigen eh jedes Gefühl im Umkreis von mindestens siebenhundertunddreizehn Lichtjahren einfror, blieb er einfach ruhig.

Es hieß ja, je weniger man ein Raubtier reizte, desto seltener griff das Raubtier an. Und Kaiba war eindeutig ein Raubtier, wie Joey schon vor langer Zeit hatte feststellen müssen. Er nahm sich nun diese Erkenntnis zu Herzen und senkte sicherheitshalber den Blick.

Er würde sich ihm schon früh genug stellen müssen.

Es war sicher nur noch eine Frage von Sekunden.

Das Stimmchen war, ebenso wie Joey allerdings der Meinung, dass es noch etwas länger dauern könnte. Gut, ihre Intentionen mochten vollkommen unterschiedlich sein, aber dennoch konnte Joey nicht anders, als zufrieden festzustellen, dass sie das erste, und wohl auch einzige, Mal einer Meinung waren.

Und prompt, als ob Kaiba diese Erkenntnis wittern könnte, ließen die Streicheleinheiten nach.

Er konnte sich nicht wirklich entschließen, ob er bleiben und kämpfen, oder fliehen und sein Leben retten wollen, so dass er zumindest kurz stehen blieb. Scheinbar lange genug, dass sich Kaiba zu ihm hinunterbeugen und ihm etwas ins Ohr hauchen konnte.

Leider verstand er es nicht!

sein Blut rauschte überlaut in seinen Ohren.

Der warme Atem fühlte sich so unverschämt gut auf seiner Haut an.

Natürlich war das nur eine Halluzination, da machte Joey sich keineswegs irgendwelche Illusionen. Es konnte einfach nicht wirklich passiert sein und es konnte nicht andauern! Und vor allem hatte Seto Kaiba gerade nicht mit seinen Lippen beiläufig Joeys Hals gestreift! Das ging nicht, die Naturgesetze, von denen eines besagte, dass Kaiba zu so etwas wie einer liebevollen Geste, nicht fähig sein konnte, konnten nicht widerlegt werden!

Wo würde die Welt dann da hin kommen?

Joeys innere Stimme hatte eine Antwort auf diese Frage, aber auch sie wurde über dem tobenden Gefühlschaos des Blonden einfach überhört und somit ging diese sicher sehr nützliche Lebensweisheit zwischen den Gedanken an Kaibas Lippen und dem wie gut sich das anfühlte unter.

Joey schloss die Augen.

Stille.

Seine überreizten Sinne beruhigten sich wieder und schließlich sendeten die Rezeptoren der Nervenenden auch wieder klare Signale an das immer noch leicht verwirrte Gehirn des Blonden:,

Die Lippen waren, ebenso wie der warme Atem, verschwunden.

Nachdem diese neuen, essentiellen Erkenntnisse dann doch noch irgendwie verarbeitet worden waren, riss Joey die Augen auf und sah gerade noch den brauen Schopf des Firmenchefs durch die Ausgangstür verschwinden.

Dafür beschloss nun aber auch sein Verstand wieder einigermaßen ‚normal’ zu funktionieren und endlich wurden auch der Input verarbeitet und Kaibas geflüsterte Worte wurden in eine für Joey verständliche Form übersetzt, „Du solltest das Halsband immer tragen, Streuner werden eingeschläfert.“

Kurzzeitig überlegte sich Joey einen Rückfall in die Kleinkindphase, so richtig schön mit Wutanfall, auf den Boden schmeißen, mit den Beinen strampeln und mit Heulen und Rumschreien, aber diese Genugtuung wollte er dem reichen Pinkel dann doch nicht gönnen. Außerdem hatte er ja seinen Plan und so eilte er nun nach Hause.

Das Halsband trug er immer noch.

~~

~Blondinen bevorzugt?~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und nun habe ich es geschafft, wir haben endlich schönes Wetter und ich bin krank >.< Heuschnupfen und Mandelentzündung vertragen sich einfach nicht wirklich miteinander…
 


 

Thanx…

Kuestenfee…Tja, diese Ahnungen…XD

Risuma…Ich mag dieses kleine Stimmchen ^-^ „Ihr seid doch nur alle neidisch, weil das Stimmchen nur zu mir spricht!“ ;)

xXxSweetyxXx…Leider ist Seto kaum so liebevoll und hinterher kam doch immer eine kalte Dusche…^-^

Statjana…Halsbänder sind bequem, auch wenn es bei mir eines mit einer Glocke war…Bis mein Dozent das Klingeln nicht mehr ertragen hat ;) (Nun hab ich ein Glockenarmband und das wird geduldet…Aber, nach fünf Jahren erst!)

Ange gardien…Das Prinzip der langen Leitung, funktioniert auch bei blonden Streunern…

Gizz…Ein Joey-Radar und Princess, er kann ihn nicht verfehlen! Er kann nur nicht nett sein, das ist das Problem!
 


 

~Blondinen bevorzugt?~

Die Menschen wichen dem davon stürmenden Blonden, dessen Augen wütend funkelten, der eine rosa Tüte hektisch wie eine seltsame, aber in seinen Händen sicher auch tödliche Waffe vor sich herschwang und um dessen Hals ein Hundehalsband lag, sicherheitshalber aus. Sie maßen ihn zwar mit Blicken, die irgendwo zwischen Besorgnis und Empörung lagen, aber Joey nahm das alles gar nicht wirklich wahr, er war gerade mitten auf einem Kreuzzug. Einem Kreuzzug dessen erklärtes Ziel ein einziger Blick aus den eisblauen Augen, die ihm so total egal waren, war. Nichts und niemand durfte sich ihm hierbei in den Weg stellen!

Seine Haustür wurde, kaum dass sie hinter ihm ins Schloss gefallen war, zweifach hinter ihm abgeschlossen. Und, da ja hoffentlich nicht einmal Seto Kaiba durch abgeschlossene und vierfach verriegelte Türen, egal wie verzogen sie auch sein mochten, gehen konnte, fühlte er sich dann endlich sicher und warf sich, mitsamt seinen kostbaren Einkäufen auf sein ungemachtes Bett.

Nach ein paar Sekunden, in denen er endlich wieder Atem geschöpft, die unpassenden Kommentare des Stimmchens darüber, was er sonst noch in diesem Bett tun können würde und wie ein gewisser Firmenchef, das Halsband und eine Lederleine da Mithineinspielen würde, ignoriert, und seine Wut wenigstens etwas bekämpft hatte, drehte er sich auf den Bauch und entschloss sich, dass er seine eingekauften Haarpflegeprodukte endlich einmal genauer betrachten wollte.

Irgendwie musste er sich ja entscheiden, mit welchem der Shampoos, der aromatischen Pflegespülungen und der wohlriechenden und seinem Haar noch mehr Spannkraft verleihenden Haarkuren er seinen Feldzug gegen die kleine Artgenossin dann überhaupt beginnen wollte.

Nach einigen Minuten schwankte er denn nicht mehr, er raffte einfach alle zusammen und trug seine Beute in das kleine Badezimmer. Sein Entschluss stand fest, er würde einfach alle ausprobieren, dann musste die Blond-Wirkung doch so auffällig sein, dass selbst Seto Kaiba sie wahrnehmen müsste!

Die Anwendungen waren, zumindest laut der aufgedruckten Anleitung recht einfach und so musste er sich nur noch entscheiden, mit welchem der drei Blondshampoos er dann nun eigentlich seinen Kreuzzug beginnen wollte. „Ene mene miste…“, sein Zeigefinger zeigte bei jedem der Worte auf eine der schickgestalteten Verpackungen, „Es rappelt in der Kiste. Ene meine muh und raus bist du.“

Somit hatte er noch zwei Shampooflaschen und nach noch einem weiteren Durchgang konnte er das Gewinnerprodukt küren und auch gleich benutzen. Fröhlich strahlend streifte er die Sachen ab und kletterte unter die Dusche.

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Zwei Stunden siebzehn Minuten, dreiundvierzig Sekunden, so wie zahllose Haarwäschen, unzählbare Pflegespülungen und viele Haarkuren später, lag der Blonde nur in Shorts auf seinem Bett und genoss die wenige, vom kleinen Ventilator verbreitete Kühle. Das Hecheln war, nach einem Hinweis der kleinen Stimme, dass Kaiba das sicher sehr niedlich finden würde, sofort eingestellt worden. Nun war ihm zwar wieder wärmer, aber diese Blöße wollte er, egal ob es jemand mitbekam oder nicht, sich nicht geben.

Kaiba erfuhr alles.

Das war ebenfalls eines der zahlreichen Naturgesetze und irgendwie war sich Joey wirklich sicher, dass eben dieses Gesetz sicher nicht gebrochen wurde. Dieses Naturgesetz war nämlich so essentiell, dass die Nichteinhaltung sicher die Zerstörung der Welt nach sich ziehen würde.

„Oh man, ich hab doch wohl wirklich einen Sonnenstich.“, er kommentierte seine Gedanken dann doch leise, drehte sich gleichzeitig auf den Rücken und starrte genervt an die schicke weiße Decke. Seine Haare, nun wohl hoffentlich doch etwas blonder und gepflegter waren noch immer unter einem Handtuch verborgen. Laut der Anweisungen sollte die letzte Pflegepackung nämlich eine Stunde einwirken und er wollte das Ergebnis erst sehen, wenn alles komplett war!

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Fröhlich pfeifend, durch die Endorphine und das Adrenalin nur leicht übermüdet und wohl zum aller ersten Mal in seinem Leben pünktlich kam Joey am nächsten Morgen zur Schule. Er ignorierte sowohl die vollkommen verwirrten und fassungslosen Blicke seiner Freunde, als auch das Geld, dass Tea Tristan zusteckte. Er ignorierte auch die verwirrten Blicke auf das Hundehalsband, sondern suchte sich einfach still und leise einen Platz, an dem seine aufgefrischte Haarfarbe durch die darauffallenden goldenen Sonnenstrahlen besonders zur Geltung kommen würde und an dem Seto Kaiba ihn sicher nicht übersehen könnte, als das aufkommende Gähnen!

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Die Zeiger der Klassenuhr nährten sich Sekunde für Sekunde immer mehr der vollen Stunde und Joeys Blicke wanderten zwischen der Tür, die sich partout nicht öffnen und somit auch keinen kaltherzige, egoistischen, aber ausnahmsweise mal ersehnten Firmenchef hineinlassen wollte und den Zeigern hin und her. Er zählte, ebenso wie seine innere Stimme lautlos die Sekunden und zuckte nur mäßig überrascht zusammen, als das schrille Klingeln schließlich verkündete, dass die Schulstunde begonnen hatte.

Nun gut, das musste ja trotzdem nichts heißen, auch ein Seto Kaiba konnte sich einmal verspäten. Und im Gegensatz zu Joey nahmen die Lehrer es sogar hin, es musste scheinbar etwas mit der Eisaura zu tun zu haben, vielleicht schaffte er es sogar Lehrer zu erfrieren?

Leider kam er nicht mehr dazu weiter darüber nachzudenken, denn obgleich er tief in Gedanken versunken gewesen war, sah er zumindest noch aus den Augenwinkeln, wie sich die Tür zum Klassenzimmer öffnete und er wollte sich natürlich auch sogleich in Positur setzen, damit das strahlende Blond besser zur Geltung kommen sollte.

Aber seine Bewegungen erlahmten sofort wieder, als er seine alte Französischlehrerin erkannte und ein Schatten legte sich über seine Züge, als er sich entmutigt in seinem Stuhl zurücklehnte und die Augen schloss. „Bonjour, mes enfants.“, sie wartete nicht ab, sondern begann sofort mit ihrem Unterricht, während Joey sie ignorierte und schon kurze Zeit später wieder die Tür fixierte.

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Joey hätte, wenn er es denn gekonnt hätte, die Ohren hängen lassen. Der halbe Vormittag war bereits vorbei, sie nährten sich mit eiligen Schritten dem nächsten Hitzefrei und noch immer keine Spur des reichen Pinkels!

Keine eisblauen Augen, die ihm egal waren.

Kein Blick, der ihn zu sezieren schien.

Kein wandelnder Gefrierbrand!

Es war, wie verhext und somit war Joey auch der Einzige in der ganzen Klasse, der bei der Ankündigung von Hitzefrei nicht losjubelte und eiligst sämtliche Sachen zusammenraffte und aus dem Zimmer stürmte.

Nein, der Blonde hatte die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben und obwohl seine Freunde schon ungeduldig auf ihn warteten, räumte er seine Sachen so langsam, wie es nur ging zusammen und ließ dabei die Tür nicht eine Sekunde aus den Augen.

Sie öffnete und schloss sich.

Aber nicht für Seto.

Sie entließ nur Schüler in die Freiheit des warmen Sommertages.

Die Klasse leerte sich und schließlich waren nur noch seine Freunde und der Blonde in dem Raum und langsam schwand auch die letzte Hoffnung, dass Seto Kaiba doch noch erscheinen würde. Joey seufzte, schulterte seine Tasche und folgte seinen Freunden hinaus in die glühende Hitze.

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Da ihm nicht der Sinn nach Gesellschaft stand, verabschiedete er sich bald von der Clique und lief, mit traurig gesenktem Kopf durch die, dank der Mittagshitze, fast leeren Straßen Dominos. Egal wie schön das aufgefrischte und wiederbelebte Blond nun auch aussehen mochte, es war ihm, nun wo der reiche Pinkel es nicht gesehen hatte, vollkommen egal!

Wozu hatte er sich denn diese Mühe gemacht?

Warum hatte er einen ganzen Nachmittag und einen ganzen Abend im Bad verbracht?

Für was war er so früh aufgestanden?

Damit Tristan eine Wette gewinnen konnte?

„Verdammter reicher Sack.“, er trat unwillig gegen den nächstbesten Laternenpfahl, verlor daraufhin das Gleichgewicht und landete recht unsanft auf seinem Hintern, während der Lampenpfahl nicht einen einzigen Kratzer aufwies, „Scheiße.“

Gerade wollte er weiterfluchen, als plötzlich etwas auf seinen Schoss sprang. Nach eingehender Untersuchung musste er sich eingestehen, dass es sich bei dem etwas um einen blonden Welpen handelte und als sein Gehirn dieses Input verarbeitet hatte, sah er sich auch gleich nach dem dazugehörigen Herrchen um.

Wurde es vielleicht doch noch ein schöner Tag?

Würde er nun de ungewollte Beachtung bekommen?

Würde er nun endlich in der imaginären Punktewertung aufholen?

Ja, es würde zu einer Punktestandveränderung kommen, denn gerade hatte Joey den langsam näherkommenden Seto bemerkt. Seine innere Stimme bemerkte noch etwas ganz anderes, aber irgendwo zwischen der Aussage, wie anbetungswürdig doch seine Augen und wie sexy sein Hüftschwung war, schaffte der Blonde es doch, sie auszublenden.

Es hatte viel Mühe gekostet und so hatte er gar nicht bemerkt, dass Kaiba nun zu ihm aufgeschlossen und sich zu ihm hinuntergekniet hatte. Nun gut, er hatte sich eher zu Princess hinuntergekniet, aber da der Hund auf Joeys Schoss saß, konnte man das ja eigentlich nicht so genau zuordnen.

Seto musterte Joey nur kurz, dann streckte er eine Hand aus und während der Blonde genüsslich die Augen schloss, fuhr er ihm durch die Haare. Joey schwelgte in dieser Streicheleinheit und er schmiegte sich auch unwillkürlich in die sanften Berührungen, die ihm, da sie von seinem Erzfeind kamen, natürlich vollkommen egal waren. Egal was seine penetrante Hinterkopfstimme dazu auch zu sagen hatte, „Seto…“

„Hier.“, etwas wurde Joey behutsam in die Hand gedrückt, bevor daraufhin nicht nur die Berührung, sondern auch der Schatten Kaibas verschwanden. Zurück blieben nur sowohl ein reichlich verwirrter Joey, als auch eine kleine Hundewelpendame, die nicht wirklich zu wissen schien, ob sie ihrem, scheinbar verletzten, Artgenossen weiterhin Gesellschaft leisten, oder dich lieber ihrem Herrchen hinterherlaufen sollte.

Princess entschloss sich nach nur wenigen Sekunden Zögern dann doch dafür treu ihrem Herrchen zu folgen und während der kleine Hund mit wehenden Ohren und Rute hinter dem Braunhaarigen herrannte, warf Joey nun endlich einen ersten oberflächlichen Blick auf das Objekt in seiner Hand.

Vom Format her eine Visitenkarte.

Edel gestaltet.

Gold.

Silber.

Emblem.

Ein wohliger Schauer lief über seinen Rücken und seine innere Stimme jubilierte schon darüber, dass sie nun etwas von Kaiba hätten! Seto Kaiba hatte ihn also zur Kenntnis genommen, das mit dem Blond hatte gewirkt, er hatte also seinen Punkt gemacht! Joey wollte Jubeln, er wollte Jauchzen und die ganze Welt umarmen.

Vergessen waren Androiden, Naturgesetze und sogar kleine Welpen!

Zumindest, bis er die Karte umdrehte.

„Ein Hundesalon?!?“

4:1

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~Hündchen sucht Herrchen~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und auch hier gibt es mal wieder ein Lebenszeichen. Nachdem sich die Joey ‚Virginia’ Wheeler-FF etwas ausgeweitet hat, dachte ich, es wäre mal wieder an der Zeit mich um mein Hündchen und das unterkühlte Herrchen zu kümmern…
 


 

Thanx…

Gizz…Ich bin mir irgendwie sicher, dass man jedes seiner Worte hinterfragen sollte…

Sachmet…So weit ist er denn doch nicht…Noch nicht. ^-^

Ange gardien…Irgendwann bekommt er sicher die echte, wenn die Frisur stimmt ;)

Assa-chan…Er braucht jede Unterstützung, der Hund führt ja eindeutig…

Kuestenfee…E gibt zumindest nicht auf…Zählt ja auch ^-^;;;

Risuma…Das Stimmchen wird er nicht mehr los, das ist reichlich penetrant und es fühlt sich bei ihm sehr wohl…Das Haustier mit dem Haustierchen sozusagen ^-^

Statjana…Ich mag ihn a liebsten als kalten, arroganten Bastard. Ich hatte schon immer ein Herz für die Bösen ;P

Shakti-san…Joey hat Ausdauer und irgendwann…irgendwann muss er ja auch mal Erfolg haben, nicht?
 


 

~Hündchen sucht Herrchen~

Seine Wut war, obwohl sein rechter Fuß nun unheimlich schmerzte und der Laternenpfahl es trotz seiner wütenden Attacken wagte keinen einzigen Kratzer zu haben, nun doch verraucht. Die Passanten hatten zwar mehr als nur etwas irritiert geguckt, aber dennoch hatte keiner den Notruf gewählt und bei der Polizei Bescheid gesagt, dass ein verrückter Blonder gerade einem Laternenpfahl das Gefühlsvermögen einer Mikrobe in der Mikrowelle unterstellte, und wütend auf eben denselben eintrat, entkommen zu sein schien. Nein, sie machten einfach einen großen Bogen um den Blonden, wisperten hinter seinem Rücken und hatten ihn bereits nach wenigen Schritten vergessen und aus ihren Leben gestrichen.

Es wäre schön oder besser wirklich erfreulich für den Blonden, wenn er das auch mit Seto Kaiba schaffen würde, aber leider schien der reiche Pinkel ja eine Art Joey-Radar entwickelt zu haben und seine Konkurrentin Princess schien ihn, wahrscheinlich nur um ihm zu zeigen, dass sie auch da perfekt war, auch zu immer wiederzufinden.

Die kleine Stimme, deren Existenz bei den ganzen Flüchen, die der arme Pfahl über sich hatte ergehen lassen müssen, fast in Vergessenheit geraten war, meldete sich nun aber auch mit schrecklichen Versionen einer kaibalosen Zukunft zurück und für einen kurzen Moment erwog Joey nun doch noch einmal, sozusagen als Abschluss mit dem Kopf gegen den Laternenmast zu rennen.

Dem stabilen Mast hätte diese Kamikazeaktion des Blonden sicher nicht wehgetan, aber vielleicht würde die daraus resultierende Gehirnerschütterung, oder vielleicht sogar der Schädelbasisbruch, ja die innere Stimme in Joeys Hinterkopf, die einfach nicht ruhig sein wollte, endlich für immer zum Schweigen bringen?

Zum Glück entschloss sich Joey, dass er das nicht tun würde, denn schließlich würde sicher auch niemand einen Krankenwagen für ihn rufen. Streunern half man eben nicht, wie auch sogleich das Stimmchen in seinem Hinterkopf säuselte und für ein paar verlockende Sekunden stand die Entscheidung auf Messers Schneide.

Der gesunde Hundeverstand siegte dann doch und Joey schlich sich nach Hause. Er wollte sich nur noch verkriechen, am liebsten irgendwo, wo ihn weder Kaiba, noch die feine Hundenase der Rivalin finden könnte.

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Gut, er hatte zwar gesagt, dass er von Kaiba nicht wiedergefunden werden wollte, aber er konnte sich nicht erinnern, dass er gesagt, oder auch nur gedacht hätte, dass er den Dunkelhaarigen nie wieder sehen wollte! Langsam glaubte er nun doch an eine großangelegte Verschwörung und daran, dass sich irgendwo irgendjemand auf seine Kosten wahrscheinlich mehr als nur sehr gut amüsierte.

Seto Kaiba war seit drei Tagen nicht mehr in der Schule gewesen.

Die Temperatur in der Klasse war, ohne den menschlichen Eisblock, nun noch um ein paar Grad höher und keiner der Lehrer schien nun noch über die Energie überhaupt auf die Idee zu kommen, wirklich Unterrichten zu wollen, zu verfügen! Nein, sie schickten ihre Schüler, sobald die Hitzefreimeldung kam, aus der Klasse und überließen sie sich selbst.

Oder in Joeys Fall den Sorgen.

Er sorgte sich um Kaiba.

Dem Blonden war klar, dass das verschwendete Zeit war, Kaiba wurde nicht krank. Keine Mikrobe oder Bakterie würde es wagen sich dem Firmenchef zu nähren! Selbst Viren erfroren sicher in der Eisaura und bevor Kaiba irgendeinen Unfall erleiden würde, würde man entdecken, dass er Mond doch aus Käse und die Erde doch eine Scheibe wäre. Joey war sich sicher, dass selbst ein Messer sich zwei Mal überlegen würde, ob es wirklich in diese perfekte blasse Haut schneiden würde…

Aber trotzdem konnte er seit Kaibas Verschwinden nicht mehr schlafen. Sobald er die Augen schloss, geisterten entweder Schreckensbilder von einem kranken oder verletzten Kaiba durch seinen Verstand, oder das innere Stimmchen erinnerte ihn an die Streicheleinheiten, oder das gute Aussehen des Braunhaarigen. So oder so, er konnte nicht schlafen, stattdessen wälzte er sich müde von einer Seite auf die andere.

Morgens quälte er sich aus dem Bett, und damit er auch wirklich sicher sein konnte, Kaiba nicht zu verpassen, kam er nun auch zu früh zur Schule. Er saß dann auf den Stufen, bis seine Freunde erschienen, und behielt die Straße im Auge, ob Kaiba nicht doch noch auftauchen und dann von ihm ignoriert oder beschimpft werden könnte.

Wenn dann seine Freunde erschienen waren, traten sie gemeinsam in das Schulgebäude und auch in der Klasse suchte sich Joey immer noch den Platz in der Sonne, damit das Blond, nun durch die Shampoos immer noch weiter aufgefrischte Haare, auch wirklich zur Geltung kommen würde, wenn Kaiba endlich wiederkäme, und wartete darauf, dass sich die Tür öffnen würde.

Tag für Tag das gleiche Spiel und inzwischen war Joey von sich selbst doch schon mehr als nur etwas leicht genervt. Warum er das alles überhaupt tat wusste er nicht, er verstand sich selber nicht mehr und das innere Stimmchen machte sich einen Spaß daraus ausnahmsweise in solchen Momenten zu schweigen, oder darauf hinzuweisen, dass er doch auf sein Herz hören würde.

Joey hatte aber, nach langem Überlegen und Abwägen der Situationen und seinem Verhaltens, eine vollkommen andere, zumindest in seinen Augen, logische Erklärung gefunden! Wie sollte er denn auch gegen den Hund aufholen, wenn er den besagten Hund nicht zu sehen bekam!?! Und den Hund gab es nun mal nur zusammen mit seinem Herrchen, also war es völlig normal und regelkonform, dass er sich wann immer er einen Raum betrat, oder wann immer er einen, egal wie kleinen Temperaturabfall bemerkte, als Erstes nach dem Firmenchef umsah, oder?

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Leicht genervt von seinen Gedankengängen, die voller Bildern, welche die innere Stimme ihm wieder zeigte und bei denen immer Kaiba die Hauptrolle zu spielen pflegte, lief der Blonde neben seinen Freunden durch die, wie ausgestorben daliegenden Straßen Dominos. Es herrschte die größte Mittagshitze und jeder, der noch einigermaßen intelligent war, hatte sich ein schattiges Plätzchen gesucht und versuchte nun so wenig wie möglich zu tun und sich am Besten überhaupt nicht bewegen und nicht zu atmen.

Jeder, außer ihnen.

Sie steuerten den Park an und während Joey immer noch über die Abwesenheit seines Erzfeindes und seines zweiten Erzfeindchens nachgrübelte, unterhielten sich seine Freunde über irgendetwas vollkommen Belangloses. Auch, als sie endlich wieder ihren schattenspendenden Baum erreichten, beteiligte sich der Blonde nicht an dem Gespräch, sondern seine Hände tasteten wieder über das Lederhalsband.

Er genoss das Gefühl, den das Band versicherte ihm, dass er das nicht geträumt hatte und dass es Seto Kaiba wirklich gab. Das penetrante und altkluge Stimmchen nutzte die Gelegenheit und erinnerte ihn auch gleich wieder an das Gefühl von Kaibas Lippen auf seiner Haut und an die sanften Liebkosungen.

Prompt errötete der Junge und sah unsicher zu seinen Freunden, die in der Zwischenzeit zum xten Mal versuchten Tea in die Finessen von Duell Monsters oder vielleicht auch Poker einzuweihen. Sie waren so vertieft in ihr Tun, dass sie sein atypisches Verhalten zum Glück nicht bemerkten. Somit blieb die Röte unkommentiert und es fiel auch nicht auf, als Joey sich schließlich auf en Bauch rollte und die Augen schloss.

Vielleicht könnte ja etwas Schlaf helfen?

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Etwas schreckte ihn aus dem Schlaf hoch, etwas sehr feuchtes, das über sein Gesicht fuhr. Nachdem er den ersten Schrecken überwunden, wohl die Aufmerksamkeit aller Anwesenheit durch sein erschrecktes Aufschreien auf sich gezogen und sich das Gesicht wieder saubergewischt hatte, erkannte er einen kleinen schuldbewusst dreinblickenden Hundewelpen, der leise und entschuldigend winselte.

„Du hast ihr Angst gemacht, Joey!“, Tea kam zu ihnen und ließ sich neben dem fiependen Fellbündel auf den Boden nieder. Während Joey, der sich nun wieder hingesetzt hatte, und seine innere Stimme darüber debattierten, ob das ‚Verschrecken’ auch als Punkt auf der imaginären Liste gewertet werden konnte und sollte, bemerkte er abwesend, dass der Welpe sich aus Teas Armen gewunden hatte und auf seinen Schoss gekrabbelt war.

Aber wirklich nahm er das nicht wahr. Ebenso wenig, wie dass er den Hund wirklich streichelte und sie sich wohl zufühlen schien. Zumindest legte das zufriedene Brummen des Welpen diese Vermutung dann doch wiederum nahe.

Joey sah sich nach dem Besitzer des Welpen um, er erwartete jeden Moment einen Temperatursturz, er ersehnte förmlich den Blick aus den kalten blauen Augen, die wenige Aufmerksamkeit, die ihm nichts bedeutete, aber nichts passierte.

Es blieb warm.

Die Sonne schien weiterhin unbarmherzig auf die ausgetrocknete Erde.

Die Schmetterlinge schaukelten zwischen den unerfrorenen Blumen hin und her.

Die Vögel sangen immer noch.

„Princess? Princess! Bei Fuß!“

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~Der Planet Unglück steht tierisch ungünstig zum Sternzeichen Hund~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Endlich gewittert es mal, es wurde wirklich Zeit…
 


 

Thanx…

Statjana…Nun ja, Murphys Law scheint Joeys ewiger Begleiter zu sein ;)

Risuma…Princess hat ihn wirklich gerne, vielleicht färbt ja etwas von ihrem Herrchen ab? Oder sie braucht einfach nur einen Spielkameraden? Wer weiß…

Shakti-san…Ich glaube als nächstes bekommt er denn eine Hundemarke. Nach dem Flohbad darf er denn vielleicht auch mal in die Nähe von Seto…Und wenn er kastriert ist, sicher ins Haus O.o

Gizz…Er kann noch nicht mit dem Schwanz wedeln. Aber, er übt…Denke ich. Nacht für Nacht…*hust*…

Sachmet…Ich befürchte, dass das Hündchen lernresistent ist. Aber immerhin weiß das innere Stimmchen wohl schon mehr und irgendwann…irgendwann…

Ange gardien…Das ist Joey-Logik…Muss man nicht verstehen ;)
 


 

~Der Planet Unglück steht tierisch ungünstig zum Sternzeichen Hund~

„Princess! Bei Fuß!“, Joeys Augen weiteten sich freudig als er den Namen des Hundes hörte, und er suchte auch sofort nach dem Ursprung der Stimme, nur um denn in seinem, plötzlich von Endorphinen benebeltem Verstand, festzustellen, dass irgendetwas an der Stimme selber vollkommen falsch zu sein schien.

Er legte daraufhin den Kopf leicht schief, kraulte die kleine Hündin einfach weiter und dachte auch weiterhin darüber nach, was genau hier nicht stimmen konnte, während er außerdem der seltsam klingenden Stimme, die immer noch nach dem Welpen rief, lauschte, „Princess! Verdammt noch mal!“

Ein Fluch?

Eine Verwünschung?

Seto Kaiba fluchte nicht!

Eher würde die Welt untergehen oder Pegasus endlich doch mal begreifen, dass Spitzenhemden so was von out waren, als dass ein Fluch diese sinnlichen blassen Lippen, die Joey niemals küssen wollen würde und die, zumindest Joey gegenüber, nur Gemeinheiten, Bosheiten und Niederträchtigkeiten ausspuckten, verlassen würde! Das war ebenso ein unumstößliches Naturgesetz wie dass ewige Feindschaft zwischen dem Braunhaarigen und dem Blonden herrschen musste, oder dass Joey absolut gar nichts von Seto Kaiba wollte! Er wollte ja nicht einmal auf demselben Planeten wie der reiche Pinkel sein, aber leider war er für das Raumfahrtprogramm noch zu jung und die Kolonisierung des Mars steckte auch noch in den Kinderschuhen.

Der Welpe winselte leise, aber die Stimme gab auch nicht nach und rief weiter, in Verbindung mit zahlreichen, zum Teil auch recht blumigen und phantasievollen Flüchen nach dem kleinen, blonden Hündchen, das sich aber nicht stören ließ und sich auf Joeys Schoss doch auch ziemlich wohl zu fühlen schien.

Die Stimme klang komisch, so jung. Fast als wäre Seto Kaiba wichtige männliche Geschlechtsmerkmale, so wie sämtliche männliche Hormone abhanden gekommen. Joey kicherte bei der Vorstellung eines entmannten Kaibas hämisch, was ihm von seinen Freunden nur verwirrte Blicke, und von der Stimme tief in seinem Hinterkopf sowohl eine Verwarnung, als auch ungewollte Bilder, von Sachen, die er mit Kaiba sicher niemals machen wollte, eintrug. Nun gut, jedenfalls nicht, solange er noch bei klarem Verstand war.

Aber schließlich nährte sich der Besitzer, der immer noch lautstark nach dem Hund rufenden Stimme scheinbar auch immer weiter ihrem schattigen Plätzchen und endlich konnte der Blonde, sicher ebenso wie seine Freunde, die auch alle neugierig in die grelle Sonne blinzelten, zumindest die ersten schattenhaften Umrisse Kaibas, denn wer sonst sollte diesen Hund schließlich rufen, erahnen.

Joeys Verstand begann daraufhin hektisch zu arbeiten, denn entweder hatte sich die Erdkrümmung, wahrscheinlich durch die anhaltende Hitzewelle, ziemlich stark verändert oder aber er selber war irgendwie ein paar Zentimeter, vielleicht bei einem, unbemerkten, pubertätsbedingten Wachstumsschub, gewachsen oder aber Seto Kaiba war einfach nur um etwa einen Meter geschrumpft. Egal, ob gewachsen oder eingelaufen, Fakt war, dass diese, sich nun nährende Gestalt eindeutig zu klein zu sein schien, um ein gewisser wandelnder Eisblock auf zwei Beinen zu sein.

Es fehlte, wie Joey nun auch erstaunt feststellte, die, Kaiba sonst immer weit vorauseilende Kältewelle und vor allem machte Princess auch immer noch keinerlei Anstalten auf die Rufe zu reagieren.

Bekanntlich liebte Princess ihr Herrchen aber geradezu abgöttisch, da stimmte ausnahmsweise sogar mal Joey mit seinem inneren Stimmchen überein, und gehorchte diesem auch immer aufs Wort. Kaibas verstoßenes Hündchen hatte es ja schon mit eignen Augen zu sehen bekommen und so waren sowohl Joey, als auch das Stimmchen nun ziemlich verwirrt, da die kleine Hündin noch nicht einmal mit den Ohren zuckte.

„Princess verdammt!?! Wo steckst du?“, der Welpe hob, egal wie wütend und dringlich die Rufe nun inzwischen auch klingen mochten, nicht einmal den Kopf, sie brummte nur zufrieden, als Joey sie weiterhin streichelte und ihre kleine Rute wedelte weiterhin hyperaktiv fröhlich vor sich hin.

Aber dafür konnten Joey und seine Freunde nun endlich erkennen, dass es sich bei dem Rufenden um keinen anderen, als den sichtlich genervten Mokuba handelte. Der schwarzhaarige Junge schien sich so in der prallen Sonne wirklich unwohl zu fühlen. Anders als sein großer Bruder, schien er nicht im geringsten immun gegen den Sommer und dessen Hitze zu sein, denn er schwitze und sah reichlich abgekämpft aus, als er sich nun weiter nährte. Als er die Freunde dann auch an ihrem kühlen Schattenplatz bemerkte, lächelte er und winkte ihnen, während er nun auf sie zusteuerte, zu, „Hi, Leute! Habt ihr zufällig einen kleinen Hund gesehen?“

„Wir haben gerade zwei hier, welchen willst du haben? Den niedlichen kleinen Welpen mit meterlangem Stammbaum, oder den verflohten, ausgesetzten und völlig unerzogenen Streuner? Ein Halsband tragen allerdings beide.“, Tristan antwortete ihm grinsend und Joey konnte nicht anders, als seinen angeblichen Freund wütend anzuknurren, woraufhin die kleine Princess nun doch fiepend den Kopf hob und vorsichtig über seine Hand leckte.

„Ich such Setos Hund.“, endlich hatte auch Mokuba den Welpen auf dem Schoss entdeckt und ließ sich seufzend neben den Freunden im Schatten nieder, „Sie ist mir abgehauen, als ich mal nicht aufgepasst habe. Sie will mir einfach nicht gehorchen. Seto hat zwar gesagt, sie sei perfekt erzogen und würde aufs Wort hören, aber sie gehorcht dann wohl doch nur ihm…Bei mir macht sie nicht mal Sitz und fressen will sie auch nicht, seit er gefahren ist.“

„Gefahren?“, schon galt die ungeteilte Aufmerksamkeit des Blonden Mokuba und er sah ihn hibbelig an. Er war so nahe davor endlich von seinen Sorgen erlöst zu werden…Obwohl, augenscheinlich war Princess nicht bei ihrem Herrchen, demnach konnte ihm der Verbleib des reichen Pinkels ja egal sein, oder?

Das innere Stimmchen merkte auch hier etwas an, aber da laut Duden die Worte ‚Verliebt’, ‚in’ ‚Seto Kaiba’ nicht im Zusammenhang mit Joey Wheeler genannt werden konnten, schaltete der Besitzer des sich ständig einmischenden Stimmchens nun seine Ohren auf selektiven Durchzug und lauschte lieber Mokubas Erklärung von einer Geschäftsreise seines Bruders. Die Hündin hatte er, da sie immer noch unter Verdauungsproblemen leiden würde, selbstverständlich nicht mitnehmen können und Joey hatte nun immerhin den Anstand etwas zu erröten, als ihm die Sache mit dem Abführmittel wieder einfiel.

Als er sich allerdings auch daran erinnerte, dass er ebenfalls eine Nacht mit Verdauungsproblemen der schlimmsten Sorte verbracht hatte und dass er, im Gegensatz zum Welpen niemanden gehabt hatte, der sich um ihn gekümmert und ihm das Bäuchlein massiert hätte, verflog die Scham dann doch ganz schnell wieder und er grinste Schadenfroh. So hatte er das nicht geplant, aber es war doch gut, dass Seto von seinem Hund getrennt war, so konnte die Bindung nicht noch enger werden und der einzig wahre Hund hätte wieder bessere Chancen endlich wieder Beachtung zu gewinnen.

Warum auch immer, er die haben wollte.

Bevor er sich darüber aber nun wieder mit seiner inneren Stimme streiten konnte, wurde er von Mokuba aus seinen Überlegungen und einer, sich gerade in der Anfangsphase befindlichen, aber sicher noch hitziger werdenden Argumentation mit dem Hinterkopfstimmchen, gerissen, „Ich fahr morgen auf Klassenfahrt, denn kommt das kleine Biest in eine Tierpension…“

Princess knurrte nur leise, als Mokuba nun Anstalten machte die Leine wieder an ihrem Halsband zu befestigen. Sie schien aber trotzdem jedes Wort verstanden zu haben, als sie nun den Kopf hob, beinahe schon bittend zu Joey hinaufsah und wieder leise fiepte.

Joey verstand, was seine innere Stimme zum Kichern brachte und natürlich auch wieder einige Hundevergleiche hervorrief, zwar beinahe sofort, was der Hund von ihm wollte, aber er war dennoch nicht bereit dazu! Es hieß zwar schon in der Bibel, dass man sich seine Freunde zwar nahe halten sollte, aber seine Feinde eben noch näher, dennoch sah er es nicht ein, seiner kleinen Widersacherin in irgendeiner Form irgendwie zu helfen!

Noch nicht einmal, wenn es heißen würde…

Moment, er könnte damit endlich auch mal einen Punkt machen…

Mobbing wäre so sicher leichter…

Joey, der gerade in Rachephantasien schwelgte, strahlte, in Erwartung eines etwaigen Erfolgserlebnisses, fröhlich, aber Mokuba bemerkte es gar nicht wirklich, sondern versuchte weiterhin die Leine an dem Halsband des knurrenden und sogar nach ihm schnappenden, Welpen zu befestigen, „Es sieht so aus, als wollte sie dass du auf sie aufpasst, Joey.“ Mokuba gab, nachdem ihn Princess beinahe doch noch mit ihren Milchzähnchen erwischt hätte, nun endlich auf und ließ den kleinen, nun plötzlich gleich viel zufriedener wirkenden Welpen in Ruhe und sah nun stattdessen lieber bittend den Blonden an, „Bitte. Seto ist noch für eine Woche auf Geschäftsreise und bei dir fühlt sie sich wohl wirklich wohl.“

Joey und auch seine innere Stimme überlegten nun gemeinsam.

Sie wogen die Chancen und die Risiken ab.

Mobbing wäre leichter.

Kaiba müsste ihn beachten, spätestens, wenn er von seiner Geschäftsreise zurückommen würde!

Eine Woche in einer Luxusvilla!

Die Chancen überwogen, vor allem da Joey sich sicher war, dass er, wenn er seine kleine Feindin besser kennen würde, sicher noch mehr Möglichkeiten finden würde, um die kleine Hündin in auszustechen und somit irgendwann wieder Kaibas einziges Hündchen zu sein und dessen ungeteilte Aufmerksamkeit besitzen zu dürfen.

Die innere Stimme mischte sich zwar auch immer wieder ein und erzählte ihm davon, wie es wohl sein würde, wenn er in Kaibas Bett schlafen könnte…Aber Joey schaffte es inzwischen zum Glück doch schon recht gut, die altklugen und meistens irgendwie nicht ganz jugendfreien Kommentare der Stimme zu ignorieren. Bei den Bildern fiel es ihm allerdings noch viel schwerer und so hatte er nun erhebliche Mühe nicht zu erröten, als das altkluge Stimmchen ihm in aller Deutlichkeit zeigte, wie Kaiba ihm seine Dankbarkeit, in eben jenem, sicher wunderbar nach ihm duftenden, Bett beweisen könnte.

„Ich mache es.“, Joey konnte es selber nicht fassen, dass er nun Babysitter für das Haustier seines Erz- und Intimfeindes spielen würde, aber irgendwie machte sich sein Mundwerk selbstständig und schien schneller zu sein, als sein Gehirn und sein Verstand.

Mokuba freute sich sichtlich darüber, während seine Freunde ihn einfach nur fassungslos anstarrten. Den jüngeren Kaiba störte das aber wenig, er drückte ihm nun einfach die Leine in die Hand und stand auf, „Ich schicke dir heute Abend die Limousine.“

Joey konnte nur Nicken.

5:1

~Auch ein Straßenköter kann noch dazulernen!~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Etwas langweiliges Seminar und der Versuch eines weiteren Kapitels ^-^
 


 

Thanx…

Sachmet…Der Hauptpreis…Gute Frage. Es ist eine Frage der Ehre ^-^

Gizz…Ich glaube, er fürchtet nun eher Kaibas Zorn. Und zwar den Zorn des unversöhnlichen großen Kaibas, dessen eisigen Blick er ja sooooo überhaupt nicht mag…

Risuma…Immer wieder gern…Heute wird es wohl, unibedingt, mal keine Frühstücksbeigabe, dafür habe ich mich selber vor Rembrandts Nachtwache und dem Forschungsobjekt meines Professors gerettet ^-^ Also, mal purer Eigennutz… ;)

xXxSweetyxXx…Mokuba fehlt eben noch die Autorität seines Bruders…Danke!

Statjana…Armer, kleiner Joey ;) *hust*

Alle anderen, die ich nun vergessen haben sollte…Ein liebes Dankeschön, an alle, die diese FF überhaupt lesen ^-^
 


 

~Auch ein Straßenköter kann noch dazulernen!~

Irgendwie zweifelte Joey noch immer stark an seinem Verstand und der Fähigkeit zu denken. Wahrscheinlich hatte sich, als er gerade damit beschäftigt gewesen war, weiter zu erblonden, alles und jeder ziemlich erfolgreich gegen ihn verschworen. Oder wie sonst ließe es sich erklären, dass er nun zugestimmt hatte, eine Woche lang die Verantwortung für seine Erzfeindin zu tragen?

Wenn dem Hund etwas passieren würde…

Bei der Vorstellung erblasste er sichtlich unter der Sommerbräune.

Na ja, wenigstens hätte er denn die ganze Aufmerksamkeit Kaibas, die ihm ja eigentlich egal war. Und es wäre, da Kaiba ihn höchst einfallsreich und sicher auch sehr schmerzhaft aus der diesseitigen Daseinsebene befördern würde, seine letzte Erfahrung auf der Welt.

Eigentlich hatte er ja doch noch ein paar Pläne für sein restliches Leben gehabt, aber wenn die Alternative aus weiteren, weder jugendfreien, noch erwünschten Szenarien bestehen würde, die ihm das innere Stimmchen vorgaukelte, würde er mit Freuden und auch einem Lächeln aus dem Leben scheiden, falls es denn wirklich durch Kaibas Hand wäre.

Mokuba verabschiedete sich nun, er ging einige Schritte und sah sich denn seufzend um, „Princess?“ Die kleine Hündin ignorierte ihn weiterhin ganz konsequent, sie kaute stattdessen glücklich an Joeys T-Shirtsaum herum und wedelte wieder hyperaktiv mit dem Schwanz, da sie immer noch, vollkommen gedankenverloren gestreichelt wurde, „Princess. Bei Fuß! Komm endlich her!“

Auch der etwas verstimmt und genervt klingende Befehl des jüngeren Kaiba wurde ignoriert und schließlich erbarmte sich Joey, der gerade gemerkt hatte, dass die Hündin sein Liebling- und letztes sauberes Shirt systematisch ruinierte und versuchte es nun vor dem warmen Hundesabber zu retten, in dem er Princess einfach von seinem Schoss hob und sie dann in Richtung Mokuba schob.

Joey wurden genau 0,4 Sekunden zwei Dinge klar:

Er mochte den Hundeblick zwar zur Meisterschaft gebracht, aber Princess hatte ihn eindeutig perfektioniert.

Er wirkte auch bei ihm!

Der schwarzhaarige Kaiba bemerkte den Blick des Welpen auch und zuckte letzten Endes einfach nur mit den Schultern, „Na gut, dann bring sie einfach nachher mit. Hier, die Leine.“ Er warf die Lederleine Joey, der sie aus Reflex auch irgendwie zu fangen schaffte, zu und verabschiedete sich denn auch gleich von der Clique, „Tschau, Leute. Joey, ich schick dir den Wagen um fünf, ok?“

Der Angesprochene nickte vollkommen überrumpelt.

Seine Freunde grinsten, sie warteten aber noch, bis der Jüngere außer Sicht – und Hörweite war, dann begann Tristan aber auch sofort damit Joey aufzuziehen. Und auch das nervende Stimmchen aus den unheimlichen Tiefen von Joeys Hinterkopf mischte sich wieder, mit neuen Phantasien über mögliche Szenarien, in die diese Woche in der Villa und mit dem Hund gipfeln könnte, ein.

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Dieses Mal ergriff Joey die Flucht. Allerdings gelang ihm das ja auch nur zu einem Drittel, denn sowohl Princess, die ihm schwanzwedelnd und fröhlich folgte, als auch seine innere Stimme, die weiterhin freudig Szenarien, die alle Kaibas Bett und in einem Fall auch einen Hundekorb enthielten, aufzählte konnte er ja nicht loswerden.

Die Hündin folgte Joey, sie auch ohne Leine, brav neben dem Blonden her und erst als die Haustür hinter ihnen ins Schloss fiel, löste sie sich von Joeys Seite und sah sie sich kurz um. „Tut mir leid, du bist sicher Besseres gewohnt.“, kaum war der Satz raus, hätte er sich auch schon am liebsten auf die Zunge gebissen. Das kleine Hundemädchen, das gerade seine Nase neugierig in Joeys Zimmer steckte und versuchte auf sein Bett zu klettern, war der Feind! Es konnte ihm doch egal sein, ob die Kleine was Besseres gewohnt sein mochte!

Wütend ließ er die verwirrte Princess stehen und floh.

Offiziell suchte er eine Reisetasche, aber in Wirklichkeit musste er erst mal versuchen einen klaren Gedanken zu fassen. Es konnte doch nicht sein, dass dieser Hund es geschafft hatte, sein Herz zu erweichen! Diesen speziellen Punkt würde er dem Welpen sicher nicht gönnen, sie war der Feind und er würde seinen Plan durchziehen.

Das Packen selber hatte nicht wirklich lange gedauert, Joey hatte einfach alle, einigermaßen sauberen Klamotten in eine Tasche geworfen, bevor er sich denn daran gemacht hatte, das Blond-Shampoo und die anderen Haarpflegeprodukte einzupacken. Auch diesen Plan würde er, jetzt wo er wusste, dass der reiche Sack, ob er wollte oder nicht, ihn in einer Woche sehen und auch beachten müsste, weiterbeibehalten.

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Der Wagen war, wie Joey es erwartet hatte, überpünktlich, aber der Blonde wartete trotzdem schon aufgeregt vor der Eingangstür. Die kleine Hündin saß brav neben ihm, aber als Roland dann die Autotür für sie öffnete, kannte sie kein Halten mehr. Sie sprang ohne zu Zögern in den Wagen hinein und ließ sich sofort, den Kopf auf die Pfoten gebettet, auf dem weißen Ledersitz nieder.

Joey folgte ihr viel langsamer, eigentlich erwartete er kurzzeitig Setos Stimme, vielleicht als Bandaufnahme zu hören, wie er ihm nett, höflich und mit seiner ihm eigenen eisigen Art mitteilte, dass Straßenköter nicht auf die Polster dürften, sondern in den Fußraum gehören würden. Aber, natürlich kam die Bandansage nicht, wahrscheinlich da selbst Kaiba nie damit gerechnet hätte, dass sein oftmals titulierter Straßenköter jemals auch nur auf zehn Schritte an die, sicherlich teueren Polster, herankommen würde.

Dafür hüstelte nun Roland, der die Tür immer noch aufhielt, und Joey zuckte zusammen. Er stieg denn doch noch ein und testete vorsichtig die Polster. Der Junge war überrascht, wie weich und gemütlich sie waren. Joey hätte Kaiba so etwas nicht zugetraut, so viel Gemütlichkeit wollte einfach nicht in das Bild von dem reichen Pinkel passen. Und wieder drängte das innere Stimmchen ein Szenario auf, dass den Blonden zutiefst erröten ließ. Er betrachtete das weiche Sitzpolster nun mit anderen Augen und rutschte schließlich, unter den verwirrten Blicken eines Welpen, der sich gerade genüsslich auf dem Sitz wälzte, freiwillig in den Fußraum hinunter, während seine innere Stimme einen Lachanfall erlitt.

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Vom Fußraum aus, konnte man leider nicht wirklich aus den Fenstern sehen, wie Joey schließlich feststellen musste. Aber, er konnte immerhin noch einen Teil des Himmels erkennen und stellte schließlich fest, dass sie gerade durch eine ziemlich lange Allee zu fahren schienen. Nun ja, das war auch nicht die größte aller Denkleistungen gewesen, aber da er nun von seinem Platz aus seit einigen Minuten nur noch grüne Baumwipfel sehen konnte, schien er damit richtig zu liegen.

Auch Princess schien das bemerkt zu haben, denn der Welpe stand nun auf den Hinterbeinen, hatte die Pfötchen an der Scheibe und bellte begeistert, während ihre Rute von der einen zur anderen Seite wedelte.

Neugierig erhob sich nun auch Joey und riskierte einen Blick aus dem Wagenfenster.

Bäume.

Eine schier endlose lange Reihe von Bäumen.

Perfekt getrimmt.

Alle gleich groß.

Alle in einem identischen Grünton.

Entweder waren sie nun auf dem Gelände einer Baumschule, oder aber dies war die Auffahrt zur Kaiba-Villa. Da aber der Gedankengang mit der Baumschule keinen Sinn und die Klimaanlage des Wagens, die Hitze aussperrte und so das Denken wieder möglich machte, ging Joey nach dem Ausschlussverfahren vor und beschloss somit, dass es sich wirklich um die Auffahrt handelte.

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Zehn Minuten später hielt der Wagen und weitere zwei Minuten, die dem aufgeregten Joey aber wie mindestens zwei Jahre vorkamen, wurde dann auch endlich die Tür geöffnet. Princess sprang sofort aus dem Wagen, während Joey versuchte einen einigermaßen eleganten Auftritt hinzulegen, so wie er es immer im Fernsehen gesehen hatte.

Leider hatte er nicht mit dem Welpen, der gerade in dem Moment an ihm hochzuspringen gedachte, gerechnet und so stolperte er einige Schritte, bevor er denn auf die Knie fiel und feststellte, dass der Kies bei reichen Leuten genau so spitz und ungemütlich war, wie überall sonst auf der Welt.

„Äh…Joey, war die Fahrt so schlimm, dass du gleich den Boden küssen musst?“, kurz fragte sich das entthronte und nun im Kies kniende Hündchen, ob irgendwann bei Mokuba auch die Kaibagene durchschlagen und er zu einer Kopie seines großen Bruders werden würde. Aber, nur kurz, dann Princess wollte sich nun scheinbar bei ihm entschuldigen. Sie schleckte ihm durchs Gesicht und verhinderte so effektiv eine Antwort an Mokuba.

Es dauerte wieder ein paar Augenblicke, bis der Blonde es schaffte sich zu erheben und dann endlich Mokuba zu einer Besichtigungstour durch die Villa folgen konnte, während die kleine Hündin irgendwo in den Tiefen der Villa verschwand.

„Wir fangen am Besten gleich an, damit du dich nicht verläufst.“, der schwarzhaarige Junge deutete auf die riesige weiße Halle, die sie betreten hatten, „Das hier ist die Eingangshalle. Davon gehen, der weiße, der blaue und der Geschäftssalon ab.“ Er deutete dabei auf drei, für Joey vollkommen identisch wirkende weiße Türen, „Sie haben untereinander auch noch Verbindungstüren…Diese Tür hier geht zum Kaminzimmer, die daneben zum großen Wohnzimmer…Das hat sogar einen Billardtisch!“

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Bereits etwa sieben Minuten später war Joey Wheeler vollkommen verwirrt. Eigentlich hatten Hunde ja angeblich einen beinahe unfehlbaren Orientierungssinn, aber er war da wohl die Ausnahme, welche die Regel zu bestätigen pflegte. Sein, eh nicht sehr zuverlässiges, inneres Navigationssystem meldete jedenfalls in riesigen, roten Buchstaben immer wieder lautstark ‚Error’ und drohte mit der Abschaltung.

Inzwischen hatte der blonde Junge aber auch zahllose, vollkommen unterschiedliche Zimmer, darunter zum Beispiel verschieden farbige Salons, abwechselnd große…oder eben kleine Wohnzimmer, die riesige Küche, vier Badezimmer, zwei Kaminzimmer und einen sogenannten Rittersaal, in dem auch wirklich eine Ritterrüstung stand, zu sehen bekommen und irgendwie kam sein Verstand nicht mehr hinterher.

Mokuba schien von der Not seines zukünftigen Hundesitters aber trotzdem nichts mitzubekommen, er stieß gerade eine weitere, natürlich ebenfalls weiße Tür, die aber im Gegensatz zu allen bisherigen Türen, nur angelehnt gewesen war auf und grinste breit, „Und das hier ist das Zimmer von Seto und Princess.“

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Nun war Joey aber doch wieder merklich interessierter, er schob sich einfach an Mokuba vorbei und warf einen ersten Blick in das Zimmer seines menschlichen Erzfeindes, der ihm aber weiterhin so etwas von egal war.

Aber, man musste seine Feinde ja kennen…

Und Joey hatte wirklich immer gedacht, dass er den Größeren gut kennen, dass er alles über ihn wissen würde und dass er ihn auch richtig einschätzen könnte. Bisher zumindest. Dieser erste Blick in das große Zimmer warf alles über den Haufen.

Gut, es herrschten in dem ganzen Raum wirklich nur zwei Farben vor, wobei sich Joey eigentlich nicht ganz sicher war, ob Weiß überhaupt wirklich zu den Farben gezählt werden konnten. War das nicht einfach die Abwesenheit von Farbe? Oder war das Schwarz gewesen? Joey wusste es nicht wirklich, aber trotz dieser, nicht sehr schlimmen Bildungslücke des Blonden, waren die Wände immer noch in einem leichten Hellblau, was ja eindeutig eine Farbe war, gehalten worden. Der flauschig aussehende Teppich, vor dem Bett war, ebenso wie die meisten Möbelstücke, und auch das Parkett, dann aber wirklich in dem vermuteten und erwarteten Weiß gehalten worden.

Das große Bett, auf welches sein Hinterkopfstimmchen natürlich auch ganz besonders hinzuweisen pflegte, beachtete der Blonde, seine ganze Willenskraft aufbringend, ebenso wie den am Fußende stehenden Hundekorb samt Princess, nicht weiter, sondern lief zielsicher zu einem Platz im Zimmer, der seine Ansichten von Kaiba über den Haufen warf.

Der riesige Schreibtisch war unordentlich.

Seto Kaiba war nicht perfekt.

Wenn nicht gerade Mokuba in der Nähe gewesen wäre, hätte Joey nun sicher laut über diese Unperfektheit gejubelt, aber da er kein Verlangen spürte, diesen Freudensausbruch zu erklären, grinste er nur und drehte sich neugierig einmal im Kreis.

Dieses Mal fiel sein Blick auf das Bett und er stutze.

„Das ist Champ.“, Mokuba grinste, „Setos Plüschpilz.“

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~Gemeinsam einsam und das Problem mit dem Hunger~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Ich habe zum ersten Mal seit Wochen frei…Ich kann es kaum glauben und ich fühle mich endlich mal wieder wohl ;) Liegt wohl auch daran, dass nun auch bei uns der Sommer angekommen ist und es, trotz allgegenwärtigem Wind, endlich mal zu mehr als 20°C gereicht hat. Da sitze ich nun draußen in der Sonne und wickle den ersten der Hasenpuschel…
 


 

Thanx…(Ich hoffe ich hab an alle gedacht, so internetlos, wie ich schreiben musste ;) )

Sachmet…

Risuma…

Statjana…

Kuestenfee…

Shakti-san…

Gizz…


 


 

~Gemeinsam einsam und das Problem mit dem Hunger~

Joey konnte nicht anders, sein recht fassungsloser Blick klebte auch nach einigen Sekunden noch immer an dem einzigen wirklich auffälligen, nicht in irgendeiner Form oder Schattierung weißen oder blauen, Farbfleck in dem ganzen Raum. Der Blonde sah sich aber momentan weder in der Lage einen auch nur annährend vernünftigen Satz zu formulieren, noch dazu Mokubas Ausführungen über den braunen Plüschchampignon ‚Champ’ oder worüber auch immer der kleine Kaiba gerade reden mochte, zu folgen.

In seinem Gehirn wechselten die Bilder im Sekundentakt.

Seto Kaiba und ein Plüschtier.

Seto Kaiba mit dem Plüschtier im Arm.

Seto Kaiba mit dem Plüschtier im Arm auf dem Bett.

Seto Kaiba nackt mit ihm im Arm auf dem Bett.

„Joey? Alles in Ordnung?“, irgendwann schien auch Mokuba endlich mitbekommen zu haben, dass Joey ihm nicht zuhörte und dass die Gesichtsfarbe des Blonden schließlich nur noch zwischen leichenblass und farblos zu wechseln schien, „Joey? Geht es dir gut?“ Der Kleinere zupfte nun doch besorgt am Ärmel des weggetreten wirkenden Älteren und schließlich brachte dieser auch endlich doch noch genügend Selbstkontrolle auf, um zumindest den Blick von dem braunen, so unschuldig auf Kaibas blauem Kissen thronenden Stofftier zu nehmen und leicht zu nicken, „Alles in Ordnung…“

„Gut, ich muss denn nämlich auch los.“, er schien von Joeys Leiden nicht wirklich etwas mitbekommen zu haben, sondern winkte nun nur noch kurz, „Ich muss noch für morgen packen. Wir sehen uns dann um viertel vor Neun, also in einer Stunde zum Abendessen im blauen Salon!“ Noch bevor dieser verbale Input von Joeys Gehirn überhaupt verarbeitet werden konnte, verschwand der junge Kaiba auch schon fröhlich und ließ ihn alleine in Setos Zimmer zurück.

Nun ja, nicht ganz alleine, Princess lag noch immer zufrieden dösend in dem kleinen Körbchen neben Setos Bett. Aber auch die Gegenwart der kleinen Hündin half nun, ebenso wie die Kommentare des Stimmchens, das sich schon wieder ungefragt einmischen musste, nicht wirklich, denn keiner von beiden könnte ihm sagen, wo genau sich dieser ‚blaue Salon’ dann bitte befinden würde.

Joey erinnerte sich zwar, wenn auch nur dunkel, an einen eisblauen, einen weißblauen und einen dunkelblauen Salon. Einer der drei lag im ersten -, der zweite im Erdgeschoss und der dritte lag irgendwo zwischen zwei Treppen. Neben dem eisblauen Salon lag, so weit Joey sich erinnerte, eines der drei Klavierzimmer, aber leider half ihm das in diesem Fall auch nicht weiter, denn Mokuba erwartete ihn ja im blauen Salon, an den er sich aber überhaupt nicht erinnern konnte.

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Nun hatte der blonde Junge zwei Möglichkeiten, er könnte in Kaibas Zimmer hocken bleiben, wodurch er entweder elendig verhungern, oder aber vorher von Mokuba abgeholt werden würde, oder er streifte auf eigene Faust durch die Villa. Dabei würde er sich allerdings mehr als nur etwas hoffnungslos verlaufen, wie auch das kleine Stimmchen sofort ziemlich sarkastisch anmerken musste, und dann würde man in einigen Jahren seine mumifizierte Leiche in irgendeinem, bis dato ungenutzten Seitengang finden.

Mit diesen Aussichten fiel ihm die weitere Entscheidung nun nicht mehr wirklich schwer, er ging nun zum Bett, stupste den brauen, schon arg zerliebt wirkenden, Plüschpilz kurz an und sprang denn hektisch, eine unschöne, für ihn gefährliche Reaktion des Plüschtiers erwartend, zurück. Immerhin war das Kaibas Plüschi, da würde er auch integrierte Kötervernichtungswaffen oder seinetwegen auch einen eingebauten Laptop erwarten.

Die innere Stimme kicherte.

Der Plüschpilz blieb unverschämter Weise ein Plüschpilz.

Joey errötete.

Er hüstelte kurz, ignorierte nun sowohl das ihn zutiefst gedemütigt habende Plüschtier, als auch die innere Stimme, die nun unbedingt diese Situation wählen musste, um ihm zu verkünden, dass er neben Princess nun noch einen zweiten Rivalen um Kaiba hätte, und entschloss sich dann doch einmal einen, wenn auch nur sehr kurzen, Blick auf das Schreibtischchaos des Firmenchefs zu werfen.

Mit spitzen Fingern griff er, nachdem er ungefähr vierzehn Minuten versucht hatte, eine Ordnung in dem herrschenden Chaos zu erkennen, schließlich in das Durcheinander von Akten, Schulzeug und anderen Sachen, die er nicht zuordnen konnte, und zog einen bunteingepackten Schokoriegel hervor.

Und wieder musste sich dieses neue Puzzleteil in das alte, existierende Weltbild einfügen. Seto Kaiba konnte einfach keine Schokolade mögen, das war einfach nicht möglich und verstieß sicher auch wieder gegen einige Grundgesetze von Raum und Zeit oder gegen andere Dinge, welche die Wissenschaft sicher noch nicht entdeckt hatte!

Fakt war, trotz aller Zweifel, die Joey hatte, hier auf Kaibas Schreibtisch lag ein Schokoladenriegel und als der Blonde dann auch einen Blick in den, mit zerknitterten Papierkugeln gefüllten Papierkorb warf, entdeckte er auch einige übriggebliebene Verpackungen, woraus sich nur der Schluss ziehen ließ, dass diese Schokoriegel wirklich gegessen worden waren.

Bei Mokuba konnte er sich das ja vorstellen, der kleine Kaiba war niedlich, zu ihm passte Schokolade, aber Seto Kaiba?

Er war kein Mensch!

Er war ein Eisblock!

Nun ja, es gab ja auch Eiskonfekt.

Prompt zeigte ihm sein Hinterkopfstimmchen wieder Sachen, die er nicht sehen wollte. Leider hatte er gerade keine Seife zur Hand, aber die Bilder eines Seto Kaibas, mit schokoladigen Lippen, die ihn fordernd küssten, würden ihn, wenn er nicht eine Möglichkeit fand, sich schnellst möglich die Augen auszuwaschen, auf ewig verfolgen.

Keine schönen Aussichten.

Und vor allem, seit wann musste ein Seto Kaiba überhaupt essen? Joey legte kurz den Kopf schief und versuchte sich daran zu erinnern, ob er den Braunhaarigen überhaupt schon einmal mit etwas Essbarem gesehen hatte. Ok, etwas Essbarem, außer den Hundekeksen und dem Hundefutter, das war ja außerhalb der Wertung, schließlich gehörte das Princess.

Aber, seine Überlegungen brachten auch nichts, die Vorstellung von Kaiba und etwas zu Essen war so abwegig, dass nicht einmal das innere Stimmchen dafür wirkliche Bilder parat zu haben schien. Es blieb bei dem Bild von Kaiba mit den schokoladigen Lippen und Joey schloss daraus, dass nicht einmal seine Phantasie dafür ausreichen würde…

Der entthronte Straßenköter legte den Schokoriegel, um weiteren Bildern von obskuren Sachen, die schokoladige Lippen mit ihm machen könnten, und auch weiteren Überlegungen darüber, dass selbst ein Kaiba essen musste, vorzubeugen, übereilig zurück.

Er stellte dann aber auch schließlich, zu seinem großen Entsetzen fest, dass er, durch dieses ganze Nachdenken über Essen, auch langsam wirklich Hunger bekam. Ein kurzer Blick auf die Schreibtischuhr zeigte ihm denn auch, dass es bereits nach halb Neun und somit hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit war, bis Mokuba ihn vermissen und dann selbstverständlich auch bald suchen würde.

Neugierig, und auf der Suche nach einer Ablenkung bis zu seiner Rettung aus Kaibas Zimmer, lief er nun auch zum Fenster und versuchte draußen etwas von dem Park, oder was sonst sich hinter der Anwesen erstrecken würde, zu erkennen.

Da die heiße Sommersonne aber bereits so niedrig stand, dass sie schon hinter den Bäumen, die Joey gerade noch erahnen konnte, verschwand, lag alles längst in einem schummrigen, undurchdringbaren Halbdunkel und entzog sich so systematisch seinen Blicken. Seufzend wandt er sich schließlich wieder von dem riesigen Fenster, das sich nun bei näherer Betrachtung als Tür, die scheinbar auf einen, nun auch im Dunkeln liegenden Balkon führte, entpuppte, ab.

Joey ließ sich auf dem flauschigen weißen Teppich vor dem Bett nieder und starrte abwartend an die hoch über ihm liegende Decke. Dabei bemerkte er, trotz seiner fatalistischen und von seinem baldigen Tod durch Verhungern geprägten Gedanken, dass einige Punkte über Kaibas Bett im herrschenden Dämmerlicht nun leicht zu leuchten schienen.

Der reiche Sack hatte einen Sternenhimmel über dem Bett?

Wieder brach eines der kleinen Puzzleteile aus seinem Kaibabildnis und Joey seufzte mehr als nur etwas frustriert. Konnte Kaiba nicht einfach der unmenschliche , eiskalte Idiot mit den sozialen Kompetenzen eines Raptors und dem Gefühlsleben einer vereinsamten und vertrockneten Blaualge bleiben?

Eben jener Kaiba, von dem Joey unter Garantie nichts wollte!

Was übrigens natürlich auch nicht heißen sollte, dass sich seine schlechte Meinung über Kaiba irgendwie durch die neuen Erkenntnisse verändert haben würden. Der Größere war ihm nach wie vor so etwas von egal, egaler ging es schon gar nicht mehr!

Dann hatte er halt wunderbare Augen.

Manchmal gab es dann eben dieses Grübchen, wenn er lächelte.

Dann hatte er eben sanfte Hände.

Es war und blieb aber trotzdem noch immer Seto Kaiba.

Der Eisberg.

Der reiche Pinkel und der war Joey vollkommen gleichgültig.

Er rangierte, wenn Joey ehrlich war, auf der interner Rangliste von Dingen, die er nicht mochte, ungefähr dreizehn Stufen niedriger als höhere Mathematik…Und dass er das Halsband, über das er nun schon die ganze Zeit nachdenklich strich, noch immer um den Hals trug, war nur reiner Zufall, und es stand ihm doch, oder?

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Langsam verschwanden dann aber auch die Konturen des Zimmers in gruseligen, verzerrten Schatten und Joey lief ein Schauer über den Rücken. Er war zwar schon ein großer Hund und hatte eigentlich auch schon lange keine Angst im Dunkeln mehr, aber hier an diesem Ort war das irgendwie anders. Obwohl er wusste, dass es nicht passieren konnte, erwartete er ständig, dass Kaiba aus einer der schattigen Ecken springen und ihn, als Strafe für sein Hier sein, für sein Leben und für die Dreistigkeit überhaupt sein Zimmer betreten zu haben oder für irgendetwas anderes erwürgen würde.

Und außerdem würde Princess sich sicher in der Dunkelheit fürchten, oder? Mit dieser Begründung konnte nun auch der ältere Hund leben und so musste, zum Wohle des Welpen, der eventuelle sonst ängstlich seine Stubenreinheit vergessen würde, nun einfach Licht her, aber auch nach längerer Suche fand er keinen Lichtschalter!

Er hatte jede Wand abgetastet, er hatte, falls es ein akustisch zu aktivierender Schalter wäre, „Licht“ in jeder erdenklichen Lautstärke und Tonlage gebrüllt und er war, falls das Licht über einen Bewegungsmelder verfügen sollte, winkend und hüpfend durch das Zimmer gesprungen. Dennoch, trotz seiner verzweifelten Bemühungen blieb das Zimmer weiterhin in den Klauen der Schatten.

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Sieben Minuten vor Neun und keine Spur von einem rettenden Mokuba. Dafür knurrte sein Magen nun schon so laut, dass selbst die kleine Princess, die trotz der Dunkelheit überhaupt nicht verängstigt zu sein schien, aufgewacht und zu ihm gekommen war. Die kleine Hündin lag, scheinbar sehr zufrieden, neben Joey, der sie streichelte, und hatte ihren Kopf auf die Brust ihres Artgenossen gebettet.

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Zwölf Minuten nach Neun, und noch immer nicht der leiseste Hinweis auf eine Rettung durch irgendjemanden. Inzwischen würde Joey sich sogar vom älteren Kaibabruder, der ihm ja so was von gleichgültig war, retten lassen, schließlich hatte sich das Magenknurren des Blonden seither sogar noch ausgeweitet und Joey ertappte sich nun doch immer wieder dabei, wie er zum, in der Dunkelheit des Zimmers verborgenen, Schreibtisch hinüberschielte.

Die Schokoriegel wären zwar keine wirklich endgültige Rettung vor dem Verhungern, aber sie würden sein Leben wohl wenigstens um ein paar Sekunden, vielleicht auch um einige Minuten, verlängern.

Aber, es waren Kaibas Schokoriegel und dem traute er nun mal einfach nicht über den Weg.

Die Schokolade könnte ja auch vergiftet sein?

Vielleicht war Kaiba auch einer dieser durchgeknallten Psychopathen, die Lebensmittel anderer mit Abführmitteln versetzten? Joey würde es ihm ohne weiteres sofort zutrauen, aber dieses Mal führte das innere Stimmchen, wohl zum aller ersten Mal in seiner Existenz, eine sinnvolle und auch für Joey nachvollziehbare Argumentation an.

Punkt 1. Die Schokolade lag auf Kaibas Schreibtisch.

Punkt 2. Joey hatte, trotz genauster Inspektion des Schreibtisches keine Spritzen, oder Abführmittel gefunden.

Punkt 3. Es lagen Verpackungen der Schokoriegel im Müll.

Ergo, Kaiba aß diese Schokolade und da er sich ja nicht selbst vergiften würde wollen, waren die Riegel wohl essbar und man hatte keine Nebenwirkungen zu befürchten.

Joey ließ sich nur zu gerne überzeugen, er eilte zum Schreibtisch, fiel dabei unelegant, aber gut versteckt, über den Schreibtischstuhl und tastete schließlich blind über den, im Dunkeln liegenden Schreibtisch nach den Schokoriegeln.

Er wurde kurze Zeit später auch fündig und apportierte dann voller Jagdstolz und mit etwas Gram, dass Kaiba dieses erfolgreichen Beutezug nicht gesehen hatte, seine Beute zurück zu dem weißen Teppich, den er aber auch nur durch Herumtasten und einigen Lautäußerungen des kleinen Welpen, der dort auf ihn wartete, wiederfand.

Dort riss er hastig und bereits halbverhungerte die Verpackung der Riegel auf und wollte gerade zubeißen, als das alte Misstrauen gegenüber dem Besitzer des Zimmers doch wieder hoch kochte.

Er brach nun etwas von dem Riegel ab und verfütterte es an den Welpen.

Nun musste er nur noch warten.

Und hoffen.

Obwohl, er konnte ja nur gewinnen.

Wenn der Riegel wirklich vergiftet worden war, dann machte er endlich seinen Punkt gegen den Welpen und hatte, wenn er denn wenig später verhungern wurde, wenigstens die Gewissheit, dass er noch aufgeholt hatte und dass Kaiba seine Leiche, die wohldrapiert auf dem Teppich vor dem Bett liegen würde, beachten müsste.

Und, wenn der Riegel in Ordnung war, dann war er, erst einmal, vor dem Verhungern gerettet.

Er konnte eben nur gewinnen.

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~Das bei Licht und Schokolade betrachtete hündische Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität ~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und dieses Mal direkt von der See…Es ist doch wirklich schön, einen Strand direkt in der Stadt zu haben ;) Das einzige was hier nun noch stört, ist der Sand…Und, dass ich das Ganze Zuhause noch einmal abtippen muss…Nich einmal ich nehme Xérès\meinen Laptop mit an die See!
 


 

Thanx…

Risuma…Der Schokoriegel wird übergeben und ich sag im Namen des enthronten Hündchens schon mal Danke ^-^ Und auch ein Danke von mir…

Sachmet…

Gizz…
 


 

~Das bei Licht und Schokolade betrachtete hündische Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität ~

Inzwischen war es, so weit Joey die, übrigens ebenfalls, natürlich standesgemäß blauen, Leuchtziffern des Weckers in der nun totalen Finsternis zu deuten vermochte, schon weit nach halb Elf. Und noch immer zeigte sich weder eine Spur irgendeines rettenden Engels, noch die irgendeines Kaibas, oder auch eines Lageplans des viel zu großen Hauses.

Dessen ungeachtet nagte aber auch noch immer der boshaft bohrende Hunger irgendwo tief in den Eingeweiden des Blonden. Aber wenigstens schienen die beiden Schokoriegel entgegen aller Erwartungen dann doch genießbar zu sein, denn der kleine Welpe lag immer noch zufrieden neben, dem an die, sich wirklich als Sternenhimmel entpuppende Decke starrenden Joey, und ließ sich glücklich von ihrem Hundesitter streicheln.

Schließlich entschloss der langsam aber sicher verhungernde Joey sich aber doch, dass er nun wirklich lange genug gewartet hätte. Er riss die Verpackung des ersten, der beiden nach langer Suche und einem gefährlichem Kampf erlegten, Schokoriegel auf und schnupperte, immer noch etwas misstrauisch daran.

Gerade als er sich dann aber endlich überwunden und hineinbeißen wollte, um so seinen grausamen Hunger zu stillen, hörte er neben plötzlich sich ein leises, trauriges Winseln. Da sich seine Augen inzwischen der herrschenden Dunkelheit schon so weit angepasst hatten, konnte er nach einem schnellen Seitenblick nun zumindest erahnen, dass ihn der Welpe bettelnd und mit großen, verdächtig schimmernden Augen ansah.

Sie bettelte?

Ja, sie bettelte ihn an und irgendwie schaffte er es, egal wie sehr er es auch versuchte, nicht ihr zu widerstehen. Spätestens das leise gequält klingende Winseln überzeugte ihn, und auch das kleine Stimmchen in seinem Hinterkopf, nun komplett davon, dass der Welpe ebenfalls in den nächsten Sekunden auf grausamste Weise verhungern würde, und Joey seufzte, sein gutes Herz und seine Nachgiebigkeit verfluchend, lautlos.

Was sollte er denn nun bitte tun?

Schokolade war sicher weder für kleine, noch für große Hunde, Straßenköter selbstverständlich einmal ausgenommen, auf irgendeine Weise gut und teilen wollte der Blonde seine einzige, und somit unheimlich kostbaren Nahrung nun schon gar nicht. Aber auf der anderen Seite würde Kaiba ihn sicher noch viel schmerzhafter, als eh schon, umbringen, wenn er zurückkommen und seinen kleinen Liebling vor dem Futternapf verhungert wiederfinden würde!

Irgendwie beschlich ihn nun aber doch ganz langsam das furchtbar ungute Gefühl, dass der Welpe so oder so einen Punkt in der imaginären Wertung machen würde und dass er nichts dagegen tun, das er es nicht verhindern könnte, worauf ihm seine innere Stimme wahnsinnig fröhlich zustimmen musste.

Die Entscheidung war also eigentlich egal und so wurde der Schokoriegel nun doch mit dem Hündchen geteilt. Joey brach ihn kurzerhand in zwei, natürlich nicht gleich große Hälften und verfütterte die kleinere Hälfte dann auch an den Welpen. Princess’ Rute wedelte fröhlich und begeistert, wie Joey durch den daraus entstehenden Luftzug deutlich fühlen konnte, und dann aß er auch endlich seine Hälfte, nur um dann, glücklicherweise nicht mehr so hungrig, wieder an die Sternenhimmeldecke zu starren.

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„Princess? Kannst du mir den Weg zum ‚blauen Salon’ zeigen?“, gerade war Joey wieder aus seinem Vor sich hin träumen unter dem schönen Sternenhimmel erwacht und er hatte sich auch endlich mal daran erinnert, dass echte Hunde eigentlich einen ziemlich guten Orientierungssinn besitzen sollten.

Und da Princess in diesem riesigen, übertrieben verwinkelten Irrgarten von Kaiba-Villa Zuhause war, müsste sie, sowohl unter der Zuhilfenahme von normalen Denkmaßstäbe, als auch, wenn man Joeys Denkmaßstäbe anzulegen gedachte, auch wissen, wie man zu diesem verdammten blauen Salon und somit auch zum langersehnten ersehnten Essen kommen müsste, oder?

Joey jedenfalls hoffte das und legte nun seine ganze Hoffnung in den kleinen Welpen. Als kleine, aber feine Motivationshilfe hielt ihr dann auch noch etwas von dem zweiten, noch verbliebenen, zu vor erlegten Schokoriegel vor das kleine Schnäuzchen.

Die junge Hündin bedankte sich mit einem erneuten Winseln bei ihm und begann denn, nachdem sie die Süßigkeit mit einem einzigen Bissen verschlungen hatte, immer noch fröhlich bellend, ihren Schwanz zu jagen.

Scheinbar hatte sie, trotz der kostbaren Motivationshilfe, keinerlei Interesse daran Joey in seiner großen Not zu helfen und ihm vor dem Verhungern zu bewahren. Nein, sie ignorierte ihren ebenso blonden Artgenossen nun sogar vollkommen und Joey schob daraufhin auch bald schmollend die Lippe vor und verschränkte die Arme vor der Brust.

Es reichte doch wohl schon, dass das Herrchen ihm keine Aufmerksamkeit schenkte, da musste es doch nicht auch noch der Hund seines Erzfeindes tun! Der Spruch, dass Hund und Herrchen sich angeblich immer ähnlich werden sollte, konnte in diesem Fall einfach nicht stimmen, er konnte sich weder Princess als eiskalte Hundedame, noch Seto als verspielten Welpen vorstellen…

Sein inneres Stimmchen hatte da eindeutig viel mehr Phantasie und gequält schloss Joey zumindest kurzzeitig die Augen, nur um dann aber schon wenige Sekundenbruchteile später entsetzt festzustellen, dass er den Bildern auf diese Weise nicht entkommen konnte. Er konnte sie, egal wie schwer es ihm auch fallen mochte, und wie niedlich Seto auch als verspielter Welpe aussah, nur mit anderen Überlegungen überdecken.

Und, dass die kleine Hündin, die gerade hyperaktiv und laut bellend durch das dunkle Zimmer tobte, gerade ziemlich auf Zucker zu sein schien, war für Joey, der die Symptome aus eigener, sehr schokoladiger und schmerzhafter Erfahrung kannte, sicherlich keine Entschuldigung für ein hündisches Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms mit Hyperaktivität.

Sie beachtete ihn nämlich immer noch nicht.

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„Joey?“, eine Stimme rief seinen Namen und schreckte ihn somit auch aus seinem erneuten Dösen auf, während der Zuckerschock bei Princess immer noch nachzuwirken schien, da sie immer noch fröhlich durch das Zimmer tobte und sich gerade ein einseitiges Duell mit einem der blauen Vorhänge lieferte, „Mokuba? Bist du das?“

Noch nie war Joey so glücklich gewesen, dass es noch andere Personen auf der Welt gab, er verzieh in diesem Moment den Gottheiten sogar die Existenz von Seto Kaiba und jubelte innerlich, während er den, frisch eingefangenen und herumzappelnden, Welpen freudig an sich drückte.

„Hell.“, mit dem Wort hatte Joey es nun wirklich nicht probiert und so blinzelte er nun in die plötzliche und unerwartete Helligkeit und versuchte die schwarzen, beschwingt herumtanzenden Punkte vor seinen Augen irgendwie zu ignorieren und wenigstens etwas sehen zu können.

Mokuba, der diese Schwierigkeiten im Übergang zwischen ‚hell’ und ‚dunkel’ nicht zu haben schien, kniete sich nun zu ihm auf den weißen Teppich, „Was ist denn los, Joey? Ich warte seit über zwei Stunden. Das Essen ist schon lange kalt…“ Er sah den ‚Älteren nun prüfend an und ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, „Sag mal, gefällt es dir im Zimmer meines Bruders etwa so gut, dass du es gar nicht mehr verlassen willst?“

Der Blonde schnaubte nur und ließ die Hündin, die sofort wieder den Kampf mit dem Vorhang aufnahm, nun wieder los, „Ich habe keine Ahnung, wo sich dieser verdammte Salon befinden soll und Princess wollte mir ja partout nicht helfen.“ Ja, er schmollte nun eindeutig und Mokuba grinste wieder, „Sie gehorcht eben doch nur Seto.“ Dann stand der jüngere Kaiba auch schon wieder auf, „Es ist spät geworden, ich muss morgen früh zum Bahnhf…Soll ich dir dein Zimmer zeigen? Und ich sag in der Küche Bescheid, dass dir was zu Essen hochbringen, ok?“

Joey nickte erleichtert und folgte Mokuba dann durch die verworrenen Korridore, vorbei an weißen Türen, kostbaren Statuten, uralten Bildern und anderen, sicher ebenso teueren Gegenständen, die außer Einzustauben, keinen sinnvollen Daseinszweck zu besitzen schienen, bis der Schwarzhaarige schließlich vor einer Tür stehen blieb, „Das hier ist eines der kleineren Gästezimmer, normalerweise schläft hier niemand, Seto mag es nämlich eigentlich nicht, wenn Fremde hier sind…Machs dir einfach gemütlich.“ Und schon verschwandt der jüngere Kaiba und ließ Joey alleine auf einem weißen, mit unnützen Kunstgegenständen geschmückten Gang stehen.

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Das angeblich ‚kleinere’ Gästezimmer entpuppte sich, als Joey sich schließlich überwunden, die Tür mit zitternden Händen geöffnet, dann sogar einen funktionierenden, herkömmlichen Lichtschalter gefunden und dann auch einen ersten Blick hineingeworfen hatte, als ungefähr sechs- bis sieben Mal so groß, wie Joeys eigenes Schlafzimmer.

In der Mitte des Zimmers stand ein großes Bett und Joey konnte der Versuchung sich auf das, weich und ungeheuer einladende aussehende Möbelstück zu werfen und einfach die Augen schließen, nur schwerlich widerstehen. Der Hunger war, hinter der plötzlich aufgetretenen Müdigkeit, verdeckt worden und das innere Stimmchen, das wohl Ahnung von Ernährung und dem Energiestoffwechsel des menschlichen Körpers zu haben schien, erzählte ihm, ebenfalls ziemlich müde klingend, dass von Zucker gelieferte Energie wohl nicht besonders lange vorhalten würde.

Joey interessierte diese ernährungswissenschaftliche Tatsache nicht wirklich, er hatte dann doch ganz einfach dem Drängen seiner Müdigkeit nachgegeben und war, mit fröhlich von der inneren Stimmen kommentierten, eindeutig nicht jugendfreien, aber wegen Schlafmangel nicht zu verdrängenden Bildern von einem halbnackten Seto Kaiba, von seinen Lippen, seinen Augen und anderen netten Körperteilen, auf dem weichen Bett eingeschlafen.

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Seto Kaiba öffnete den Mund und Joey hing an den perfekten Lippen seines Gegenübers, er wusste genau, was der andere nun sagen wollte, er würde ihm nun endlich die Aufmerksamkeit, die der Blonde sich verdient hatte, gewähren! Joey strahlte ihn glücklich an und strich sanft über die weiche Haut der Hand Setos, die sich irgendwie in die seine verirrt hatte. Die Lippen des Braunhaarigen bewegten sich und heraus kam…

Klägliches Jaulen.

Mit einem Schlag war Joey der aus seinem wunderbaren Traum, den er aber noch irgendwann mal genauer betrachten musste, gerissen worden war, wach. Er sah sich hektisch um, verhedderte sich in den Decken und landete prompt mit einem dumpfen „Uff“ auf dem harten Parkettfußboden, während das verzweifelte Jaulen nur noch lauter zu werden schien.

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~Guten Abend, gute Nacht und mit hündischem Chaos bedacht~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Dieses Wochenende war wirklich der Wurm drin ^-^

Fußball überall, sogar meine Nachbarn sind verrückt und jubeln gerade im Garten voller Vorfreude, obwohl Deutschland erst in ein paar Stunden spielen wird. Dafür wird das Spiel Österreich – Kroatien bald angepfiffen…Behauptet zumindest mein Nachbar, der sich gerade lautstark mit irgendjemandem über die Aufstellung unterhält…

Ich werde irgendwann Fußball mögen…Spätestens, wenn Deutschland wieder genau in der Zeit eines meiner Seminare spielt und ich mir wieder nette Entschuldigungen meiner Dozenten anhören darf, warum sie das Seminar nicht halten konnten…

Obwohl…vor zwei Jahren hatten wir einen unheimlich lieben Dozenten, der nicht mal mitbekommen gehabt hat, dass überhaupt WM in Deutschland war. Und das sogar bei einem Spiel von Deutschland und direkt über dem Uni-Publicviewing. ^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Ach, das ist alles nur der Welpenschutz, nicht einmal Joey könnte einem oleine Kind was vorfuttern…Zumindest nicht, wenn er weiß, dass er bald wieder Nachschub bekommt, den er denn selber essen kann ;)

Gizz…Princess ist so eine süße kleine Hündin ;) Und was sie hat…Nun ja, das wird nun geklärt…Hoffe ich zumindest…Und Danke ^-^

Sachmet…Viel Spaß ^-^
 


 

~Guten Abend, gute Nacht und mit hündischem Chaos bedacht~

Das Jaulen, von dem Joey nicht wusste, ob es nun ängstlich, schmerzhaft, oder wodurch auch sonst immer begründet sein mochte, verstummte nicht. Dessen ungeachtet hatte es wenigstens aber auch etwas Gutes. Die überraschend lauten Töne, die der kleine Welpe produzierte, wies wie ein ziemlich lautes akustisches Leuchtfeuer dem Blonden den Weg zurück zu Setos Zimmer, das er ansonsten in den, ihn vollkommen verwirrenden Gängen der Kaiba-Villa, wohl nie wieder gefunden hatte.

Gut, er hatte sich, trotz allem auch wieder zweimal irgendwo in dem endlosen und vollkommen gleichaussehenden Gängelabyrinth verirrt, aber dann hatte er immer nur auf Princess’ Jammern lauschen müssen. Wenn er sich in eine Richtung gewandt hatte und es daraufhin dann wieder lauter wurde, hatte er gewusst dass er wieder auf dem richtigen Weg wäre und schließlich hatte er auch vor der weißen Tür, die er für Setos hielt, gestanden, da das Jaulen dort am lautesten zu sein schien.

Er hatte sich, wohl auch dank der schrecklichen Bilder eines leidenden Hundewelpen, die sein inneres Stimmchen ihm den ganzen Weg über vorgaukelte, beeilt und eigentlich hatte er aber dennoch auch immer noch damit gerechnet, dass Mokuba dank seinem Heimvorteil hier in der Villa bereits anwesend wäre und den Hund versorgen würde.

Als er nun aber die weiße Tür öffnete und mit einem, gegen das überlaute Winseln angeschrienen ‚hell’ auch gleich das Licht anschaltete, stellte er fest, dass er wirklich zurück zu Kaibas Zimmer gefunden hatte. Der kleine Welpe, der vollkommen alleine auf dem weißen Läufer saß und ihm mit traurigen Augen und hängenden Öhrchen entgegensah, war ebenso wie die zwei einzigen Farben der Inneneinrichtung der beste Beweis dafür.

Aber, wenigstens das gequälte Jaulen verstummte beinahe sofort und Joey seufzte.

Irgendwie hatte er gerade das verdammt ungute Gefühl, dass er reingelegt worden war?

Die plötzlich nun nur noch leise vor sich hinwinselnde Princess tapste sofort zu ihm, und als ob sie die Tierart verfehlt hätte, strich sie um seine Beine. Dem Blonden war nun wirklich klar, dass er augenscheinlich von dem Welpen reingelegt worden war, scheinbar hatte die kleine Prinzessin wirklich nur nicht alleine schlafen wollen und hatte nur jemanden gesucht, der ihr Gesellschaft leisten würde! Wahrscheinlich war sie es einfach nicht gewöhnt alleine zu bleiben, denn immerhin stand neben Kaibas Bett ein Hundekorb.

Andererseits wies das auch wieder auf etwas Neues hin!

Seto Kaiba besaß nicht nur ein Bett, sondern er schlief auch.

Er leitete seine riesige Firma, kümmerte sich irgendwann dann noch um seinen kleinen Bruder, ging täglich zur Schule und schaffte es auch noch irgendwie sehr gute Zensuren zu schreiben und seine Hausaufgaben perfekt zu erledigen. Er fand außerdem noch die Zeit irgendwelche Dinge, mit denen er sein Vermögen stündlich noch um ein paar Milliarden mehr aufstockte, zu erfinden und hatte nebenher bekanntlich auch noch ein Dreiecksverhältnis mit seiner Firma und seinem Laptop.

Aber mal ehrlich, wann hatte der schwer beschäftigte Kaiba denn bitte die Zeit zum Schlafen?

Kein Wunder, dass er Schokolade brauchte.

Joey hätte, wenn nicht Princess’ Winseln nicht gerade wieder eine Spur lauter und mindestens anderthalb Oktaven höher geworden wäre, sicherlich auch weiter darüber nachgedacht, nur um dann festzustellen, dass auch dieses nicht wirklich in das Weltbild passen wollte. Aber da der Blonde nicht wieder so eine, wohl ganz Domino aus dem wohlverdienten Schlaf reißende Jaulattacke riskieren wollte, nahm er stattdessen dann doch lieber den kleinen Hund auf den Arm und trat mit ihr, in Fester Absicht sie mit in sein Zimmer zu nehmen, auf dem Arm hinaus auf den Flur.

Allerdings wurde ihm bereits nach den ersten zwei Schritten auf dem endlos erscheinenden, stockdunklen Gang klar, dass er auf keinen Fall alleine zurück in sein ‚kleines’ Gästezimmer finden würde. Er würde sich einfach nur hoffnungslos in den geheimnisvollen und nächtlich einsamen Gängen verirren und schließlich würde man ihn vergessen. Bis das Hauspersonal beim Putzen irgendwann nicht nur eine menschliche Leiche, sondern auch gleichzeitig eine mumifizierte Hundeleiche finden würde!

Freilich war Joey sich aber auch ziemlich sicher, dass der reiche Pinkel zumindest um den Welpen trauern würde, während man ihn sicher zum Abdecker schicken würde. Er schnaubte daraufhin ziemlich genervt, selbst im Tod würde der verflixte Welpe noch einen Punkt machen und bekam, im Gegensatz zu ihm, die ungeteilte Aufmerksamkeit des braunhaarigen reichen Pinkels!

Nein, das konnte er nicht ertragen und demnach ging er nun sofort zurück in Setos Zimmer, ließ sie kleine Hündin wieder runter und sah sich, während Princess nun scheinbar zufrieden ihr Jaulen einstelle und stattdessen noch immer recht hyperaktiv wirkend versuchte Kaibas Vorhänge zu erlegen, noch einmal prüfend um.

Zumindest, bis ihm auffiel, was Princess da tat.

Aber, es war auch schon zu spät für Joey um irgendetwas dagegen zu tun oder einzugreifen. Die weißen Ringe mit denen der Vorhang aufgehängt gewesen war, gaben mit einem unangenehmen lauten ‚Ratsch’ der Kraft, die der Welpe aufzuwenden schaffte, nach und der dunkelblaue Vorhang begrub die, daraufhin wieder erschreckt aufwinselnde Princess komplett unter sich. Für einen kurzen Moment lag der dunkle Vorhang still, dann kam aber wieder Bewegung in den Stoff und einige Minuten später guckte schließlich eine blonde Schnauze darunter hervor und wenige Sekunden später folgte dann auch wieder der Rest des Körpers. Die kleine Hundedame schüttelte sich aber nur kurz und rollte sich dann kurzerhand auf dem Vorhang zusammen.

Joey seufzte nur, es war mitten in der Nacht und er war todmüde, so dass es ihm sogar egal war, dass Kaiba ihn, wie wohl auch für alles andere, was passieren könnte, umbringen würde, wenn er von dieser Verwüstung seines Zimmers erfahren würde. Der blonde Junge wollte einfach nur schlafen, aber da er ja nun nicht mehr zurück in sein Gästezimmer und zu seinem eigenen, wunderbar bequemen Bett finden würde, blieb ihm ja nichts anderes über, als in diesem Zimmer zu schlafen.

Nur wo?

Die Hündin schien nun einen Schlafplatz zu haben, aber was war mit ihm?

Er hatte nun, wenn er so richtig darüber nachdachte und sich in dem großen Zimmer umsah, nur zwei Möglichkeiten.

1. Er könnte auf dem Teppich schlafen und frieren.

2. Er könnte in Setos Bett schlafen und sterben.

Und wirklich glücklich war er mit keiner der beiden Zukunftsmöglichkeiten.

Sein inneres Stimmchen, dass sich natürlich auch wieder prompt in die Überlegungen einmischen musste, tendierte allerdings eindeutig eher zu der zweiten Möglichkeit, aber Joey schüttelte stur den Kopf. Selbst wenn er gewollt hätte, so konnte er einfach nicht in den weichen Decken, die sicher so wunderbar nach Kaiba und somit auch herrlich nach Jasmin duften würden, schlafen!

Vor allem nicht, wenn das innere Stimmchen ihm weitere Bilder von Aktivitäten, die zwischen den weißblauen Decken und Kissen stattfinden könnten und für die dann auch hoffentlich der Plüschpilz von seinem Stammplatz, auf Setos Kopfkissen verbannt werden würde, vorgaukeln würde.

Nein, sowohl die, ihn erröten lassenden und nicht zu vertreibenden Phantasien seiner inneren Stimme, die nun wirklich partout nicht schweigen wollte, als auch die Vorstellung von Kaibas Reaktion, wenn er jemals herausfinden sollte, dass Joey auch nur in Erwägung gezogen hatte, in seinem Bett zu schlafen, trugen letzten Endes dann doch schnell dazu bei, dass er sich für die erste Möglichkeit entschied.

Er wollte, da er sein Leben, trotz des Rückstandes auf der fiktiven Punkteliste und trotz der, ihm eigentlich nicht fehlenden Aufmerksamkeit Kaibas, nun mal nicht so schnell sterben. Noch nicht einmal, wenn das letztendlich heißen würde, dass er durch die schlanken Finger Kaibas, die unbarmherzig und grausam Druck auf seine Kehle ausüben und ihn somit am Atmen hindern würden, während der eisige Blick aus den blauen Augen sich unbarmherzig in seine bohren und Kaibas, überraschend warmer Atem seine Wange streifen würde, sein Leben aushauchen würde.

Nein, so wollte er nun wirklich nicht enden, obwohl er denn wenigstens endlich die, hoffentlich ungeteilte, Aufmerksamkeit zurück hätte, und so rollte er sich nun brav auf dem Teppich zusammen und schloss, ganz braver Hund, die Augen.

Und schließlich erlosch das Licht in dem Zimmer von alleine und ließ beide Hunde Kaibas in Dunkelheit zurück, „Na toll.“

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Joey war inzwischen am Ende, er war einfach nur noch todmüde, seine Augen fielen zu und alle paar Sekunden schlich sich auch ein lautes Gähnen ein, aber einschlafen konnte er wirklich noch nicht. Er lag nun, mindestens seit gefühlten sieben Stunden, noch immer zusammengerollt auf dem weichen Teppich vor dem breiten Bett des, durch Abwesenheit glänzenden Firmenchenchefs und starrte an den sanft leuchtenden Sternenhimmel über dem verwaisten Bett.

Er nahm aber die Sternenbilder nicht wirklich wahr, sondern seine Gedanken kreisten nach wie vor um die warme, weiche und sicher auch verdammt luxuriöse Bettdecke, das sicherlich gut nach Kaiba riechende Kissen und, dank seinem Hinterkopfstimmchen auch um die Sachen, die man in diesem großen Bett machen könnte und die sicher nichts mit Ausruhen zu tun hätten.

Und auch Princess schien, wenn auch hoffentlich aus anderen Gründen, nicht schlafen zu können. Die kleine Hundedame hatte, als der Zuckerschock schließlich doch langsam nachzulassen schien, irgendwann ihren Platz auf dem ehemaligen Vorhang verlassen und lag nun, scheinbar zufrieden, dicht neben Joey auf dem weichen Teppich.

Ihr Kopf ruhte auf Joeys Arm, der nun, im Gegensatz zum restlichen Körper des Blonden, wenigstens eingeschlafen war und nun besabbert wurde. Außerdem stieß ihr, wieder fröhlich wedelnder Schwanz, ungefähr alle zwei Sekunden gegen Joeys Seite.

Schließlich machte der blonde, unsanft vom Thron gestoßene Straßenköter Kaibas aus der Not des schmusenden Hundewelpen aber eine Tugend und nutzte diese hündische Regelmäßigkeit einfach als Schäfchenzählersatz und so zählte Joey nun, ganz artgerecht, das Schwanzwedeln der Konkurrenz, „Eins…“

.

.

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„Vierzehn…“

.

.

.

„Siebenhundertundachtzig…“

.

.

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„Zweitausendeinhundertdreiundneunzig…“

.

.

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„Siebenzigtausenddreihundertzweiundsiebzig…“, draußen graute langsam der nächste Morgen, Princess war, ohne das Schwanzwedeln auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen, bereits bei den ersten Tausender eingeschlafen und das angenehme Leuchten des falschen Sternenhimmels über Kaibas Bett verblasste auch langsam schon, aber Joeys Gedanken kamen immer noch nicht zur Ruhe.

Sein inneres Stimmchen schien diesen Zustand zwischen Schlafen und Wachen leider sehr zu genießen, da Joey einfach viel zu müde war, um sich nun noch großartig gegen die phantasievollen Bilder, die sie ihm zeigte, zu wehren und er im Moment auch nicht zurechnungsfähig zu sein schien.

Und, das innere Stimmchen war auch wirklich sehr phantasievoll, wie Joey mal wieder leidvoll feststellen musste, als es ihm gerade mal wieder fröhlich von dem traumhaften, aber immer unter diesem schrecklichen Mantel verborgenen Körper des Firmenchefs, von Kaibas wundervollen, aber immer viel zu kalt dreinblickenden Augen und dem Lächeln, das es eigentlich nicht geben konnte, das nämlich ebenso wie das kleine Grübchen, nur eine Illusion war, erzählte.

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Irgendwann, wahrscheinlich irgendwo zwischen den hohen Hundertausender und den ersten paar Millionen, musste Joey dann wohl doch noch endlich eingeschlafen sein. Zumindest galt das allgemein als die Voraussetzung für ein Aufwachen und eben das tat der Blonde nun auch mit einem genüsslichen Räkeln, gerade auf dem weißen Teppich.

Und übrigens erwachte er nun aber auch vollkommen gegen seinen Willen und durch eine ziemlich raue Zunge, die unbarmherzig über sein Gesicht schlabberte. Aber so wirklich in der Realität des Wachseins angekommen, schien Joey denn aber doch noch nicht ganz zu sein. Er zog, ohne die Augen zu öffnen, den Störenfried einfach in seine Arme und hauchte ihm einen Kuss auf, „Seto…“

„Wuff?“

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~Straßenköter und Welpe alleine in der Villa~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Demnächst werden die Updates wieder etwas seltener, die mündlichen Prüfungen müssen vorbereitet werden und ich darf nun wieder Märchen lesen…So wie ich mich kenne, befürchte ich aber, dass mich gerade denn wieder irgendwelche Ideen überkommen werden. Es ist doch immer so… >.<
 


 

Thanx…

Risuma…^-^ Vielen Dank, so etwas hört man immer gern…Die Geschichte wird dir auch noch eine Weile erhalten bleiben, immerhin müssen ja noch Setos Beweggründe sich überhaupt einen Hund anzuschaffen, geklärt werden ;) Und das Stimmchen, das wird Joey nicht mehr los. Aber, so ist er wenigstens nicht einsam und kann sich, selbst wenn Seto nicht da ist, mit jemandem streiten ^-^

Shakti-san…Joey ist eben ein Hündchen, das Familienanschluss sucht ^-^ Und ein Herrchen hat er ja schon…Aber, ob es gut ist seinen Hund zu küssen, das wird Kaiba wohl später zu entscheiden haben…Falls Joey überlebt.
 


 

~Straßenköter und Welpe alleine in der Villa~

Noch war Joey nicht ganz in der Realität angekommen, sondern er verharrte noch immer im Halbschlaf. Das überraschte “Wuff” hatte aber zumindest einen kleinen Teil seines Gehirns aus seinem Schlummer aufgeweckt und der Rest folgte nun auch langsam nach und die ersten Denkprozesse begannen abzulaufen. Zuerst kam dem Blonden der Gedanke, dass wieder etwas im Weltbild verändert werden müsste, da Seto Kaiba wirklich ziemlich schlimmen Mundgeruch hätte.

Sofort darauf folgte die Feststellung, dass Kaiba nicht gut küsste und spätestens nun öffnete Joey, der einfach nicht glauben konnte, dass Kaiba irgendetwas, was definitiv nichts mit Gefühlen, sondern mit zu erlernender Technik zu tun hatte, nicht konnte, die Augen und blinzelte in das morgendliche Licht und sein Gegenüber an.

Keine blauen Augen.

Kein strafender Blick.

Keine blasse Haut.

Stattdessen starrte er in braune, nur wenige Zentimeter von ihm entfernte Hundeaugen und schrie dann so laut, dass nun wohl jeder Einwohner von Domino, die nach der Ruhrstörung durch Princess, nun endlich doch noch Ruhe gefunden hatten, ziemlich sehr unsanft aus dem Schlaf gerissen worden waren. Es hätte Joeys inneres Stimmchen, wie es sich, noch nicht einmal verschlafen klingend, nun ebenfalls unbedingt auch noch einmischen musste, überhaupt nicht sehr verwundert, wenn der reiche Pinkel, wo immer er sich auch befinden mochte, diesen Schrei gehört hätte.

Aber, nicht Seto kam zur Rettung vor der morgendlichen Überraschung, sondern ein unausgeschlafener Mokuba riss die Tür auf, stürzte in das Zimmer und sah sich erschrocken nach dem Schrecklichen um, „Was ist passiert?“ Der Jüngere Kaiba schien wirklich mit allem zu rechnen. Mit Einbrechern, dem wöchentlichen Erzschurken der aktuellen Staffel, seinen Mitschülern, Außerirdischen, genmutierten Riesenspinnen, Dognappern, Zahnärzten, Kokosnüsse, Hologrammen, weißen Killerkaninchen, den Big5 oder Lehrern, eben allem, wo man einfach nur schreien könnte, aber als er nun die kompromittierende Situation zwischen den beiden Hundes seines Bruders erkannte, musste er einfach lachen.

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Sowohl Princess, als auch Joey sahen einander für einen kurzen Moment vollkommen irritiert an, bevor sie sich in einer einzigen, vollkommen synchronen Bewegung, dem immer noch lachenden kleinen Kaiba entgegensahen.

Leider reichte diese hündische Gleichzeitigkeit aber auch wiederum aus, um Mokuba erneut zum Lachen zu reizen, so dass es noch etwas länger dauerte, bis dieser wieder Sprechen und Joey mit dem traditionellen Schmollen aufhören konnte.

Der jüngere Kaiba ließ sich, nun wo sich das Adrenalin in seinem Körper langsam wieder abzubauen begann, neben Joey auf dem Boden nieder und auch die kleine Hündin hatte ihren Schock endlich überwunden und verließ nun, durch die offengebliebene Tür das Zimmer auf der Suche nach einem Frühstück.

„Kommst du auch mit Frühstücken? Dann können wir den Rest besprechen. Und Princess will ich nicht zu lange alleine lassen…“, Mokuba hatte, dank der anstehenden Klassenfahrt, nicht mehr so viel Zeit und da ein weiterhin schmollender Joey wahrscheinlich auch ein ziemlich unkooperativer Joey wäre, der ihm nicht zuhören würde, entschloss er sich dann doch lieber den ‚Kuss’ totzuschweigen.

„Den Rest besprechen?“, der taktische Ansatz Mokubas hatte wohl doch gestimmt, der Blonde nahm nun wieder an dem, ansonsten ziemlich einseitig abgelaufenen, Gespräch teil und starrte nicht mehr mit hochrotem Kopf auf den Teppich. Rot waren seine Wangen zwar nach wie vor, aber er wirkte, da selbst das innere Stimmchen ausnahmsweise doch mal Mitleid mit Joey oder vielleicht einfach auch nichts zu sagen zu haben schien, nicht mehr, als ob er sich demnächst doch noch bis zum Erdkern durchschmelzen würde.

„Na ja, die Hausregeln, was Princess braucht…“, Mokuba war aufgestanden und Joey, dessen inneres Stimmchen seine Sprache nun doch wiedergefunden hatte und dass ihm nun verkündete, dass er Mokuba vielleicht auch nach einem Plan der Gänge fragen sollte, beeilte sich hinter ihm herzukommen und ihn in den gewundenen und verwinkelten Gängen nicht aus den Augen zu verlieren.

Allerdings war seine Sorge vollkommen unbegründet, denn Mokuba ging langsam genug und verschwandt auch nicht plötzlich hinter irgendwelchen Ecken. Und schon bald darauf konnte Joeys trainierte Nase auch schon das Essen riechen und sein Magen, der außer einem halben Schokoriegel noch nichts gehabt hatte, knurrte prompt wie aufs Kommando.

Joey errötete, aber seinen kleinen schwarzhaarigen Führer schien diese Lautäußerung nicht zu kümmern, er lief die letzten Schritte zum Frühstück und ließ sich auf seinem, wie Joey vermutete, angestammten Platz nieder.

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Der Blonde hingegen blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen und starrte fassungslos auf den vollgepackten Tisch. Er hatte ja vieles erwartet, er wäre beinahe jede Wette eingegangen, dass ein Frühstück bei Kaibas, zumindest für den Älteren, nur aus Kaffee bestehen würde. Aber so schockierte ihn der Anblick eines Tisches voller lecker duftender Sachen, voller Marmeladen, voller verschiedener Wurstsorten, und mit vielen anderen Dingen, die sein überfordertes Gehirn gerade nicht zu benennen vermochte, nun wirklich sehr.

Irgendwie passte das einfach nicht zu Kaiba.

Die Vorstellung von einem frühstückenden Seto Kaiba wäre ihm, zumindest unter normalen Umständen, sicherlich nie untergekommen, aber dank dem inneren Stimmchen, dass natürlich auch wieder phantasievolle Bilder von einem sehr talentierten Seto und einem leckeren Nutellabrötchen zu bieten hatte, musste er sich nun etwas einfallen lassen. Das war nämlich niedlich und die Begriffe ‚Niedlich’ und ‚Seto Kaiba’ konnten, laut Duden nicht in einem Satz verwendet werden.

Joey war sich sogar sicher, dass er mal gelesen hätte, dass die Benutzung von positiven Attributen im Zusammenhang mit der Person ‚Kaiba’ entweder den dritten Weltkrieg oder aber das Ende der Welt auslösen würde. Wobei, wahrscheinlich wäre der dritte Weltkrieg auch gleich das Ende der Welt.

„Frühstückt ihr immer so?“, der Blonde hatte gar nicht gemerkt, dass er sich doch irgendwann in seinen verwirrten Überlegungen auf einen der freien Stühle gesetzt hatte, „Seto etwa auch?“ Sofort schüttelte Mokuba, der gerade den Mund voll und eine Erziehung genossen hatte, den Kopf und Joey atmete merklich erleichtert auf.

Sein Weltbild und wohl auch die Welt selber war, zumindest bis der nächste Erzbösewicht Yugi oder Atem besiegen wollte, mal wieder gerettet, denn Seto Kaiba frühstückte nicht. Joey atmete tief durch und angelte nun seinerseits nach einem der frischen und wunderbar duftenden Brötchen, dass er aber gleich darauf dann doch wieder fallen ließ, „Ah, da ist ein Monster unter dem Tisch! Es hat mich berührt!“

Und wieder kicherte Mokuba fröhlich, „Das ist nur Princess. Du sitzt auf Setos Platz.“

Dieser doppelte Input war zu viel für das arme, immer noch nur halbwache und durch das innere Stimmchen und die Nutellabilder sehr abgelenkte Gehirn des Blonden. Es konnte, momentan zumindest, nur einen Input verarbeiten und so beschäftigte es sich nun mit der Information, dass wohl Princess unter dem Tisch sitzen und wahrscheinlich auch dort ihr Frühstück einnahm.

Joey überzeugte sich natürlich auch gleich davon. Und wirklich, die kleine Hündin saß vor ihm auf dem Boden und nagte glücklich an einem Knochen, der ungefähr zweimal so groß wie sie selber zu sein schien.

Joey ließ die weiße Tischdecke, die wie er nun auch bemerkte wirklich aus Stoff gemacht zu sein schien und auch wirklich fleckenlos sauber war, los und griff erneut nach seinem Brötchen, als denn der zweite Input endlich verarbeitet wurde.

Er saß auf Setos Platz.

Und er war gemütlich.

Aber, es war Setos Platz.

Seinem furchtbar penetranten Hinterkopfstimmchen schien das natürlich wieder mal zu gefallen, aber Joey sprang sofort, als hätte er sich verbrannt, auf. Der so plötzlich verwaiste Stuhl kippte, durch den Schwung getragen, zurück und fiel mit einem, unangenehm lauten Poltern, das Princess wieder Winseln ließ, auf den Boden.

Aber der Blonde hatte das gar nicht mitbekommen, er hielt immer noch das Brötchen in den Händen und starrte denn, auf den unschuldig am Boden liegenden Stuhl, „Kaibas Platz?“ Seine Stimme war nur noch ein Fiepen, sein Gesicht war unnatürlich blass, seine Hände zitterten und schließlich ließ er das Brötchen, über dass sich, kaum dass es auf dem Boden zu liegen kam, sofort der kleine Hund hermachte, auch wieder fallen.

Mokuba betrachtete den Hausgast verwirrt, „Joey? Geht es dir gut?“

„Doch, alles in Ordnung, ich frühstücke nur immer im Stehen.“, sein Verstand raste nun noch immer und er versuchte immer noch die, von seinem inneren Stimmchen ausgedachten und von ihm ungewollten Vorstellungen von einem Kaiba, der auf eben diesem Stuhl saß und Joey auf dem Schoss hatte, zu verdrängen.

Der einzige Pluspunkt, den der Blonde nun an der Situation noch finden konnte, war dass sich der hochwohlgeborene Seto Kaiba nun sicher nicht mehr auf den Stuhl, dessen Sitzfläche von Joey Wheeler Hintern berührt worden war, setzen würde. Demnach konnte diese, immer noch mit fröhlichen Bildern untermalte, Phantasie schon mal nicht Wirklichkeit werden, was Joey wirklich sehr beruhigte, das Stimmchen aber nicht interessierte. Es tauschte einfach den Stuhl aus und in Joey erwachte der Drang sich entweder die Augen mit Seife auszuwaschen, oder sein Hinterkopfstimmchen zu erwürgen.

Zum Glück unterbrach Mokuba den Gedankengang und deutete auf einen Planer, den Joey noch nicht einmal bemerkt hatte, der aber sicher schon die ganze Zeit neben Joeys Teller gelegen haben musste, „Ich habe dir alles aufgeschrieben, Heute Nachtmittag müsst ihr in den Hundesalon, Princess muss etwas geschoren werden und Dienstags und Donnerstags musst du sie in den Hundekindergarten bringen. Am Mittwoch hat sie denn Hundetraining. Sie wird vier mal am Tag ausgeführt, zwei mal die Woche gebadet…Das Shampoo steht in Setos Bad…und sie muss mindestens einmal am Tag gebürstet werden…“

Und wieder musste Joeys armes Gehirn Höchstleistungen erbringen indem es verzweifelt versuchte diese neuen Daten und Termine mit dem, sicher vollgepackten Terminkalender Kaibas in Einklang zu bringen. Joey versuchte es langsam und fing vorne an. Kaiba liebte, wie er ja wusste, seinen Hund und er hatte ihn ja auch schon des öfteren beim Hundeausführen getroffen. Kaiba hatte eine Karte von einem Hundesalon gehabt, also musste er ihn mindestens auch einmal betreten haben.

So weit so gut, nur die Hauptfrage, wann der schwerbeschäftigte Geschäftsmann dann überhaupt Zeit dafür fand, die war noch immer unbeantwortet. Und Joeys Gehirn meldete nun immer wieder ‚Nicht genügend Daten!’ Deshalb wand sich der Blonde nun auch wieder an Mokuba, der mittlerweile sein Frühstück beendet hatte und nun Princess mit dem übriggebliebenen weichen inneren des Brötchens fütterte, „Das sind sicher alles deine Aufgaben, oder Mokuba?“

Für einen kurzen Moment hielt der schwarzhaarige Kaiba inne, dann lachte er fröhlich, „Ich? Nö, was Princess angeht ist mein Bruder ebenso stur, wie bei allem anderen. Er macht alles selber. Es ist ja auch sein Hund.“ Dann warf der Kleine einen Blick auf die Uhr und sprang auf, „Scheiße, ich muss los! Ich komme zu spät!“

Joey, der sich fragte, ob Kaibas Tag vielleicht mehr als 24 Stunden hätte, und der noch immer ziemlich von der Offenbarung schockiert war, wurde von einem hyperaktiven jüngeren Kaibabruder umarmt und bevor er noch irgendwie darauf reagieren oder etwas sagen konnte, war Mokuba auch schon verschwunden. Man hörte ihn zwar noch, aber es wurde immer leiser, als er sich der Tür nährte, „Viel Spaß und kümmere dich gut um Setos Schätzchen! Verdammt, die Hausregeln…Na, auch egal, frag am besten Roland danach!“

Das ‚Schätzchen’ ließ Joey, egal wie verwirrt und schockiert er auch gerade noch immer von den Eröffnungen des Jungen sein mochte, knurren, aber Mokuba war bereits verschwunden und Princess schien die Verstimmtheit ihres unwilligen Spielgefährten nicht wahrzunehmen, sie setzte sich nun einfach vor Joey und bellte auffordernd während sie ihm schwanzwedelnd einen Ball vor seine Füße legte.

Wie in Trance nahm der entthronte Straßenköter Kaibas den bunten Ball, warf ihn vollkommend geistesabwesend in irgendeine beliebige Richtung und zuckte auch nur kurz zusammen, als es polterte und wohl irgendwas zu Bruch gegangen war. Er versuchte nicht daran zu denken, dass dieses ‚Etwas’, was er gerade zerstört hatte, wahrscheinlich ziemlich kostbar gewesen war und seinen, durch Kaibas Hände schon festgelegten Tod nur noch beschleunigen würde, stattdessen schlich er einfach nur zurück in den einzigen Raum, den er ohne Probleme finden würde: Die Eingangshalle.

Von dort aus versuchte er dann irgendwie zurück in sein Zimmer zu finden, um sich dort vor der ganzen bösen Welt und dem, ihn hassenden Schicksal zu verstecken. Vielleicht fand es ihn ja nicht, unter den Bettdecken oder im Kleiderschrank. Oder, vielleicht sollte er doch mal die Todesart ‚Mumifizierung nach Verirren in der Kaiba-Villa’ ausprobieren?

Das innere Stimmchen schwieg dazu vehement.

Allerdings wirklich nur dazu, denn es versuchte gleichzeitig weiterhin die Bilder eines halbnackten und nassen Kaibas, wie er ihn vor einigen Tagen im Park gesehen hatte, in Joeys Gedächtnis lebendig zu halten. Es wies außerdem explizit auf einige anatomische Merkmale des jungen Firmenchefs/Ekels hin und langsam kam dem Blonden die Mumifizierung in einer Ecke der Kaiba-Villa gar nicht mehr so schrecklich vor.

Princess kam ihm hinterher, den bunten Ball immer noch im Maul haltend.

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~Straßenköter-Cosplay und andere schauspielerische Glanzleistungen~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und wieder mal Fußball. Gleich spielt Griechenland gegen Schweden und ich sehne mich nach meiner Wärmflasche…Irgendwie mag mein Magen den Kakao unserer Campus Suite nicht >.<

Und da ich meine Nase nun gerade in einem Buch über das bürgerliche Trauerspiel stecken sollte, wird dieses Kapitel nun etwas kürzer…Ich glaube aber, die 1000 Worte habe ich dann doch noch geschafft ;)
 


 

Thanx…

Risuma…Wäre ich nun ein Hund, würde ich schwanzwedelnd vor dir sitzen oder an dir hochspringen ;) Vielen Dank für die lieben Worte…Vielen, vielen Dank.
 


 

~ Straßenköter-Cosplay und andere schauspielerische Glanzleistungen ~

Fassungslos starrte Joey auf die Tür vor sich.

Nun gut so leicht verständlich war die Fassungslosigkeit für außenstehende Personen sicher nicht, denn diese Tür sah ebenso unschuldig wie beinahe jede andere Tür in diesem ganzen verdammten Haus aus. Und Joey wusste wovon er redete, denn immerhin hatte er in den letzten vier, beinahe fünf Stunden wahrscheinlich jede der Türen wiederholt sehen müssen und so auch gleichzeitig viele Vergleichsmöglichkeiten gefunden.

Aber, eine kleine Sache machte diese einzelne, spezielle weiße Tür dann doch zu etwas besonderem, Princess kratzte an ihr. Die kleine Hündin, die ihm die ganze Zeit, ohne den Ball herzugeben, gefolgt war und die bisher noch keine Reaktion gezeigt hatte, kratzte an dem weißen Holz und winselte leise. Und ab und an drehte sie sich auch zu ihrem größeren scheinbar etwas begriffsstutzigen Artgenossen um und sah ihn mit einem Blick, der nur als ‚Das ist Setos Zimmer, da wohne ich, also mach nun endlich die Tür auf, damit ich zu meinem Spielzeug kann’-Blick gedeutet werden konnte, an.

Sollte Joey es wirklich wagen?

Das kleine Stimmchen nickte, trotz ihrer offensichtlichen Körperlosigkeit, nun scheinbar sehr enthusiastisch und da dem gequälten Blonden in eben diesem Augenblick auch partout keine auch nur bei wohlwollenster Betrachtung einigermaßen sinnvollen undzweckmäßigen Gegenargumente einfallen wollten, öffnete er wirklich die Tür und bereitete sich darauf vor in Kaibas Reich einzutreten.

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Princess war hingegen nicht einmal halb so schüchtern wie ihr großer Artgenosse. Sie war, sobald die Tür sich auch nur wenige Zentimeter geöffnet gehabt hatte, hindurchgehuscht und wälzte sich, als Joey ihr nun wenige Sekunden später folgte, bereits fröhlich auf dem Teppich und brummte zufrieden.

Der Blonde hingegen stand unsicher in dem großen Zimmer, in seiner Brust schlugen zwei Herzen. Zu einem wollte Joey nicht unbedingt sterben, wenn Kaiba dahinterkommen würde, aber andererseits wollte er seine, durch seinen Einzug in die Villa noch einmal extrem verkürzte, noch verbleibende Zeit auf der Erde, denn doch noch nutzen, um so viel wie möglich über den Firmenchef in Erfahrung zu bringen.

Das kleine Stimmchen kommentierte natürlich auch das wieder und unterstellte ihm dass ihm Kaiba nicht egal wäre und dass er ihm etwas bedeuten würde. Aber Joey wies den Vorwurf, dass er aus diesen Gründen in Kaibas Sachen schnüffeln wollte, zurück, und verwies stattdessen auf rein wissenschaftliche Gründe, denn schließlich müsste man seinen Feind ja sehr gut kennen, um sich gegen ihn behaupten zu können.

Warum dieses ‚Kennen’ denn aber ausgerechnet im begehbarem Kleiderschrank, der in etwa so groß wie Joeys ganzes Zimmer zu sein schien und den Joey eher zufällig hinter einer, wie sollte es auch anders sein, ebenfalls weißen Tür entdeckt hatte, beginnen musste, konnte er dem höflich anfragenden Stimmchen dann aber auch nicht beantworten. Er stand nämlich gerade durchaus fasziniert vor einer Stange, an der sieben weiße Mäntel, sieben vollkommen identische weiße Mäntel aufgehängt worden waren und war damit im Moment doch schon vollkommen ausgelastet.

Kurz sah er sich um, aber sogar Princess schien sich nicht weiter für ihn zu interessieren, sondern balgte sich immer noch mit dem, gestern Nacht zerstörten Vorhang. Kaiba war ja bekanntlich auch nicht anwesend und das Hauspersonal, das es sicherlich gab, da die Vorstellung von Kaiba mit Schürze und Staubwedel noch nicht einmal die Zustimmung seiner inneren Stimme zu finden schien, hatte das blonde Straßenköterchen bisher auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Ferner hatte er Mokubas Verschwinden vor einigen Stunden dann ja auch live mitbekommen.

Und selbst wenn Princess Joeys Erkundigungstour durch die Sachen ihres Herrchens mitbekommen, beziehungsweise wenn es sie interessieren sollte, wem sollte der Hundwelpe es denn bitte schon verraten?

Ihren Artgenossen im Hundekindergarten?

Sollte sie im Hundesalon mit anderen Hündinnen tratschen?

Oder beim Hundetraining?

Eben, niemand würde jemals etwas davon erfahren und so ermutigt und bester Dinge streckte Joey vorsichtig eine Hand nach dem weißen Mantel aus. Irgendwie erwartete er, obwohl er wusste, dass es unmöglich war, noch immer dass plötzlich der reiche Pinkel hinter irgendeiner Ecke hervorgesprungen käme und ihn mit einem klaren, „Aus!“ an die Hundewitze und seinen Platz in dieser Welt erinnern würde.

Die Bilder von sich, wie er zu Kaibas Füßen kniete, wurden inzwischen schon recht routiniert, wie auch das kleine Stimmchen im allgemeinen, ignoriert und Joeys Finger trafen wenige Sekunden später und ohne irgendwelche Kommentare eines nicht anwesenden Firmenchefs, ungehindert auf den erstaunlich weichen Stoff. Und, egal was Joey auch befürchtet hatte, erschien auch nun kein Kaiba, als blauäugiger, sehr wütender Racheengel, sondern er blieb auch weiterhin brav verschwunden.

Dadurch wieder ermutigt zog Joey den Mantel daraufhin ganz von dessen angestammten Bügel und vergrub, nach einem kurzen Blick, ob er immer noch wirklich alleine war, seine Nase kurz in dem Stoff. Er schloss dann auch zufrieden die Augen und versuchte neugierig die Gerüche zu bestimmen.

Sein inneres Stimmchen mischte sich, gerade als er sich sicher war, dass er auch hier Jasmin riechen würde, natürlich auch wieder ein und erzählte ihm fröhlich, dass er sich gerade wie ein ziemlich verliebter Teenager aufführen würde.

Joey ignorierte auch dies wieder, was das Stimmchen aber keineswegs daran hinderte ihm das weiterhin penetrant vorzuwerfen. Allerdings musste es sich leider auch eingestehen, dass Joeys selektive Taubheit langsam besser wurde.

Der Blonde sah sich nun noch einmal verstohlen in alle Richtungen um und als er sicher war, dass ihn auch jetzt wirklich niemand beobachtete und dass es, wie ihm gerade in einer weiteren Schrecksekunde eingefallen war, hier auch keine Kameras gab, zog er den weißen Mantel dann sogar über.

Nun schwieg sogar das innere Stimmchen.

Es gab, wie Joey kurz darauf erfreut feststellen durfte, sogar einen Spiegel und bereits wenige Sekunden später, drehte und wendete er sich davor und versuchte die Miene und den kalten Gesichtsausdruck seines verhassten Erzfeindes so gut es im eben möglich war nachzuahmen, was ihm aber kläglich misslang.

Dieses Mal brauchte Joey aber nicht einmal seine penetrante und altkluge Hinterkopfstimme um festzustellen woran es lag, es war ja eigentlich auch offensichtlich: Der Mantel war nicht für ihn gemacht. Eigentlich ein Skandal, aber immerhin war es eine Maßanfertigung für den reichen Pinkel und nicht für ihn.

Aber trotzdem, was der Mantel am Saum zu lang war, hätte Joey an der Taille brauchen können und kurz fragte er sich dann doch ernsthaft, ob Kaiba eigentlich wirklich wusste, was Nahrung war und ob er eben jene auch in regelmäßigen, nicht gesundheitsschädlichen Abständen zu sich nehmen würde, oder ob der Braunhaarige einfach die zugeführten Nährstoffe nicht verwertete? Vielleicht war Kaiba aber einfach in der Evolution doch schon weiter fortgeschritten und nun auf eine Stufe, auf der man gewisse Vitalfunktionen als irrelevant einstufte.

Dieser, Kaiba als eine evolutionär höher angesiedelte Lebensform darstellende Gedankengang wurde, da sich Joeys kleinen Hinterkopfstimmchen wieder damit einmischen musste, dass dieser Kaiba dann sicher auch keinen amourösen Gefühle mehr haben würde, allerdings auch ebenso schnell wieder unterbrochen. Und dem Blonden wurde klar, dass er, da er alleine in einem Kleiderschrank stand, eh keine Antwort bekommen würde.

Irgendwo in Kaibas Zimmer krachte es laut und der blonde Straßenköter, der auf diesem Weg sehr unsanft aus seinen, sich mal wieder um Kaiba drehenden Gedanken gerissen wurde, schrak zusammen. Er schlüpfte eilig aus dem zu engen Mantel und drehte sich, ganz in Erwartung sich Kaibas tödlich wirkendem Eisblick ausgesetzt zu finden, um, „Kaiba ich…war nicht an deiner Unterwäsche!“ Die gestammelte, mehr als nur leicht verschreckte, aber auch als Rechtfertigung auslegbare, Entschuldigung blieb ihm aber auch gleich wieder im Hals stecken, denn dort war nichts und bei Luft, egal wie nützlich sie für Lebewesen auch sein mochte, entschuldigte sich sicher nicht einmal Joey!

Stattdessen quälte er sich nun aber wieder mit reichlich komplizierten Denkprozessen herum. Irgendetwas musste dieses laute Geräusch ja verursacht haben und da es sich bei dem kompletten Hauspersonal ja scheinbar nur um taubstumme und unsichtbare Individuen zu handeln schien und die beiden Hausherren nicht anwesend waren, kamen also nur Princess und er selber in Frage.

Oder vielleicht spukte es ja auch?

Nein, den Gedanken an Hausgeister schob Joey nun brav nach hinten, denn immerhin lebte ein Eisblock in dem Haus und jeder, einigermaßen vernünftige Geist hätte sich sicher schlimme Erfrierungen oder im besten Fall nur einen Schnupfen geholt. Wahrscheinlich wäre ein eventueller Hausgeist aber so schnell wie möglich ausgewandert und hätte sich ein neues Zuhause gesucht.

Joey entschloss sich nun das Ausschlussverfahren, dass ihm bisher ja auch immer gute Dienste geleistet hatte, zu nutzen und versuchte nun logisch an die ganze Sache heranzugehen. Wenn er mit den Dingen, die er wusste anfing, konnte er davon ausgehen, dass er selber den Lärm, der ja auch aus einem ganz anderen Zimmer gekommen war, nicht verursacht haben konnte.

Er konnte es, auch wissenschaftlich gesehen nicht gewesen sein, denn wenn er im Physikunterricht richtig aufgepasst haben sollte, dann konnte ein Körper, zumindest unter normalen Umständen, nicht an zwei Orten gleichzeitig existieren. Er existierte momentan im Kleiderschrank und somit konnte, den Gesetzen der Logik und denen der Physik zufolge und auch nach Joeys eigenen Überlegungen, nur der Hund etwas angestellt haben. Es sei denn, die Naturgesetze wären innerhalb der Kaiba-Villa nicht gültig?

Mit wenigen Schritten war er denn aber auch wieder im Schlafzimmer seines Erzfeindes und sah sich suchend nach seiner kleinen Intimfeindin um. Princess war nicht schwer zu finden, ebenso wenig die Herkunft des lauten Geräusches, das Joey alarmiert hatte. Vor allem, da beides natürlich wieder zusammenhing. Die kleine Hündin hatte sich wohl mit dem einen Vorhang, den sie gestern Abend gekillt hatte, so amüsiert, dass sie nun den zweiten abgerissen hatte und sich nun, wie Joey schien, demonstrativ, darauf wälzte.

Wie wurde Kaiba mit ihr fertig?

Entweder war das unsichtbare, taubstumme Putzpersonal auch noch verdammt schnell und es gab, irgendwo versteckt in den unheimlichen Tiefen dieses Hauses, eine Kammer, in der schon auf Vorrat alle Dinge, die der Welpe oder auch Mokuba kaputtmachen konnte, enthielt so dass es nicht weiter auffiel, oder aber Princess gehorchte ihrem einzig wahren Herrchen wirklich aufs Wort.

„Sitz.“, Joey wollte es eigentlich nur einmal ausprobieren, aber er rechnete zumindest mit einer Reaktion der kleinen Hundedame. Dennoch wurde ihm schnell klar, dass er sich geirrt hatte, die kleine Princess kümmerte sich nicht um ihn. Sie wedelte nur hyperaktiv mit dem Schwanz, grub weiter ihre Milchzähnchen in den blauen Vorhangstoff und knurrte den imaginären Feind an.

Suchend sah sich Joey nach irgendeiner Ablenkung für seine kleine, angeblich so niedliche Artgenossin um und griff dann zielsicher nach dem bunten Ball, den Princess selber hergetragen hatte, „Princess, guck mal! Balla!“

Er wurde ignoriert.

Zumindest von der Hündin, sein inneres Stimmchen musste dazu unbedingt etwas sagen und wies ihn daraufhin, dass der Welpe nicht bescheuert sei. Außerdem zeigte es ihm viele bunte Bilder, wie der Blonde zu den Füßen des Größeren knien und erwartungsvoll zu ihm aufsehen würde. Kaiba würde dann lächeln…

Joey schüttelte daraufhin vehement den Kopf, versuchte das Bild, das es, da Kaiba ja zu keiner positiven emotionalen Regung fähig war, ja eh nicht geben konnte, aus seinem Kopf zu vertreiben. Gleichzeitig suchte er aber auch nach einer weiteren Ablenkung für den Welpen, um den Vorhang wenigstens vor dem Zerbeißen zu retten.

Er fand, zu seiner großen Überraschung, halb versteckt unter einigen Zetteln, auf dem Schreibtisch eine Schachtel mit Hundeleckerlis und obgleich sich sein Magen kurzzeitig wieder an seine Erlebnisse damit erinnerte, sich schmerzhaft zusammenzog und seine Beine schon in Richtung Klo, das sie eh nicht finden würden, streben wollten, griff er danach und hielt Princess schließlich eines der Leckerlis vor die feuchte Nase, „Na, Princess. Magst du das, Süße?“

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Und ob die kleine Hundedame es mochte, plötzlich hatte ihr größerer Artgenosse ihre ganze Aufmerksamkeit und sie gehorchte ihm plötzlich auch aufs Wort. Zumindest, solange die Tüte mit den Belohnungen nicht leer wäre.

Sitz, Platz und Männchen klappten nun schon, aber bei ‚Mach Männchen’ stellten beide Parteien fest, dass die Leckerlitüte inzwischen dann doch leer war und somit wurde er für den Welpen auch wieder uninteressant. Die kleine Hundedame wandt sich nun wieder ihrem Zerstörungswerk an dem armen, unschuldigen Vorhang zu und Joey seufzte leise. Er musste, obwohl er es nicht wollte und sich sein Magen dabei umzudrehen drohte, dem Welpen den Punkt zugestehen.

6:1?

Er hatte irgendwann den Überblick verloren.

Und nun auch noch die Kontrolle.

Princess sah ihn unschuldig an.

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~It’s a long way to Puppyshipping~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und wieder ein kleines Kapitelchen…Dieses Mal ist es wirklich klein, denn man hat mir Arbeit vorbeigebracht… >.< Die Dramaturgie von ‚die Räuber’ und der gute alte Lessing fordern ihre Aufmerksamkeit…
 


 

Thanx…

Risuma…Danke für dieses wunderschöne Kompliment! Vielen, vielen Dank ^-^ Und ja, die Märchen haben schon ihre Spuren hinterlassen…

Gizz…Auch an dich ein liebes Danke.

xXxSweetyxXx…
 


 

~It’s a long way to Puppyshipping~

Das Hauspersonal war zum Glück denn doch nicht taubstumm und Joey war froh, dass er sich in diesem Fall so sehr girrt hatte. Denn hätte seine Vermutung gestimmt, hätte der Blonde sicher stundenlang oder vielleicht sogar tagelang vor Kaibas Tür stehen und um Hilfe schreien können, bis entweder seine Stimme versagt hätte, oder endlich jemand erschienen wäre und dann ihn, und natürlich auch Princess den Weg hinunter und aus dem Haus gezeigt hätte. Kurzzeitig überlegte der Blonde sogar die Polizei anzurufen, aber sein Handy lag in seinem Gästezimmer und das war ebenso verschollen wie der Weg hinaus.

Aber wenigstens bei einer Sache war Joey sich dann doch sicher. Kaiba würde ihn, falls er wiedererwarten doch überleben und irgendwann aus der Villa finden würde, dann sicher kurzerhand noch schmerzhafter umbringen würde, wenn sein geliebtes kleines Hündchen den Termin im Hundesalon verpassen würde. Die Ausrede, dass der Hundesitter, den Kaiba, wenn man ihn dann gefragt hätte, ganz sicher nicht ausgesucht hätte, sich im Haus verirrt hätte, würde er sicher nicht gelten lassen!

Da das Hauspersonal aber eben nicht, wie befürchtet, taubstumm und unsichtbar war, dauerte es dann nur etwas über eine Stunde und Joey durfte außerdem auch seine Stimme behalten, bis endlich ein uniformiertes Hausmädchen erschien und ihm denn den Weg beschrieb. Joey bedankte sich höflich bei ihr, bevor er sich dann, voller Vorfreude und Enthusiasmus auf den Weg machte. „Also gut, an der Bronze Statue der Venus links…“

Nun rächte es sich, dass der Blonde keine Ahnung von Kunst hatte und gerade mal ein Quadrat von einem Obstkorb und eine Statue von einem Wandteppich unterscheiden konnte. Gut, die Venus-Statue aus Bronze erkannte er ja gerade noch, immerhin war ihre Oberweite unverkennbar und wies sie somit auch als Frau aus.

So weit so gut, aber der nächste Punkt auf der imaginären Wegbeschreibung war denn für den blonden Straßenköter schon schwieriger zu erkennen. Ein Gemälde konnte Joey ja gerade noch von irgendwelchen Kritzelein unterscheiden, aber bei wenn man ihm den Namen eines Künstlers nannte, war er eindeutig überfordert.

Was zum Teufel sollte denn bitte ein Monet sein?!?

Höchstwahrscheinlich hatte Kaiba, so vermutete Joey dann doch schon etwas gehässig, das Kunstwerk nur hier aufstellen oder aufhängen lassen, da der Künstler so ähnlich klang, wie das was der Firmenchef, neben Mokuba natürlich, wohl am meisten liebte, Geld, beziehungsweise eben Money.

Das innere Stimmchen, das von Schweigen scheinbar gar nichts hielt und immer die ungünstigen Situationen wählte, um an seine Existenz zu erinnern, kommentierte das natürlich auch, aber Joey war so damit beschäftigt die Gemälde anzustarren und zu versuchen herauszufinden wo er denn nun rechts abbiegen sollte, dass er sie mal wieder überhörte und somit nicht mitbekam, dass es Kaiba verteidigte und ihn beschuldigte doch nur eifersüchtig zu sein, da Kaiba ihm seine Aufmerksamkeit entzogen hatte.

Schließlich, nachdem Joey aber auch wirklich jedes Kunstwerk in der näheren Umgebung genau untersucht hatte und trotz dieser intensiven Untersuchung noch immer keine Spur von diesem komischen ‚Monet’ gefunden hatte, entschloss er sich seinen aller letzten Trumpf auszuspielen und die kleine Princess als kaibavillaerprobten Fährtensuchwelpe vorauszuschicken, „Los, such den Monet!“

Die junge Hündin, die ruhig neben Joey gesessen hatte, blinzelte kurz, legte den Kopf schief, fiepste leise und sah ihren Artgenossen, der hektisch gestikulierend auf sie hinuntersah reichlich verwirrt an. Scheinbar verstand sie den Befehl nicht und Joey seufzte. Es hätte ihm ja eh schon von vornherein klar sein müssen, denn was könnte er denn bitte schon von einem kleinen Welpen erwarten?

Typisch Blondine eben.

Von seinem Hinterkopfstimmchen kam natürlich die Bemerkung, dass er ebenfalls blond wäre, aber Joey rechtfertigte sich damit, dass er eben nicht weiblich war und lief dann, dicht gefolgt von der kleinen Blondine, einfach in irgendeine Richtung los. Irgendwann würde er sicher aus diesem wunderschönen Irrgarten herausfinden, oder aber er würde in Rom landen, denn dahin führten ja bekanntlich alle Wege.

Das innere Stimmchen, das scheinbar einfach nicht schweigen wollte, merkte in diesem Zusammenhang übrigens auch gleich an, dass es Joey sicher lieber wäre, wenn alle Wege zu Kaiba, oder besser noch in Kaibas Arme führen würden und der Blonde errötete ertappt, bevor er den Gedanken an die blauen Augen und die sanften Berührungen verdrängte und lieber wie ein Rohrspatz über die fehlende Ausschilderung in den verwirrenden Gängen der Villa schimpfte.

Leider gelang es ihm auch mit dieser biologisch erklärbaren Übersprungshandlung nicht im geringsten sein kleines Stimmchen zu übertönen. Er hatte nur ein Erfolgserlebnis, Princess kniff den Schwanz ein, ließ die Öhrchen traurig hängen und fiepte dann auch ziemlich ängstlich. Joey verstummte sofort in seiner Tirade und betrachtete die kleine, winselnde Hundedame verwirrt. Es war, zumindest für den Straßenköter kaum zu glauben, dass sie Angst hatte, nur weil er etwas…lauter sprach! Immerhin war sie Kaibas Hund und der kannte, so wie Joey es sah, nur drei Tonlagen:

1. Geschäftsmäßig kalt oder eben geschäftsmäßig laut, wobei der Unterschied dort nicht in Dezibel, sondern in Kelvin gemessen werden musste.

2. Mokuba lieb. Eine Tonlage, die nur in Verbindung mit seinem kleinen Bruder zu Tage trat.

3. Straßenköter gemein. Darüber musste er sich nun nicht auslassen, oder?

Sie müsste so etwas also gewöhnt sein.

Müsste, war sie aber augenscheinlich nicht und Joey hatte, obwohl es sich bei ihr um seine erklärte Intimfeindin handelte, dann doch etwas Mitleid mit ihr. Er begründete das natürlich damit, dass Kaiba ihn noch schmerzhafter umbringen würde, wenn es seinem kleinen Liebling schlecht ging. Oder sie vor lauter Angst ein Pfützchen auf den Teppich setzte.

Moment, wie kam er jetzt darauf? Ein schneller Blick zur kleinen Hündin klärte diesen Gedankengang schnell, sie hatte ein kleines Pfützchen hinterlassen und Joey war sich nun wirklich sehr sicher, dass ihn das Schicksal einfach nur hasste!

Warum?

Nun ja, sein inneres Stimmchen wies zwar sofort auf den glücklichen Umstand hin, dass der Gang der Villa gefliest war und er somit wenigstens keine Flecken im Teppich, die sein Todesurteil nur noch beschleunigen würden, zu befürchten hatte, aber Joey hörte ihr gar nicht erst zu. Er starrte stattdessen weiter auf seinen ehemals weißen Turnschuh und blinzelte, in der schwachen Hoffnung, dass sich das Bild ändern und das nasse Gefühl verschwinden würde, gefangen mehrmals.

Das Bild blieb.

Das nasse Gefühl auch.

7:1.

Princess winselte entschuldigend und Joey schloss einfach nur die Augen. Das hier konnte einfach nicht passiert sein, so sehr konnte ihn das Schicksal denn doch nicht hassen, oder? Er hatte irgendwann mal gehört, dass es angeblich beruhigend wirken sollte, wenn man lautlos zählte und nun probierte er es erstmals aus.

Aber, es wirkte ebenso wenig, wie das Schwanzwedelzählen aus der letzten Nacht, was aber auch daran liegen könnte, dass sein Fuß immer noch unangenehm nass war, dass er mitten in der Villa stand und dass alle Gänge und Türen gleich aussahen und er sich irgendwie vollkommen verloren und leicht verarscht vorkam!

Wenn er jemals den Architekten der Villa oder seinetwegen auch den, sicherlich geisteskranken Innenausstatter in die Pfoten bekommen würde, würde er ihnen einen schmerzhaften und sehr langsamen Tod bereiten!

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Aber etwa 90 Minuten später hatte alles dann doch noch ein gutes Ende genommen. Der Architekt und der Innenausstatter hatten sich zwar nicht in die Reichweite des knurrenden blonden Straßenköters begeben, aber das nette Hausmädchen hatte ihn, als es zurückgekommen war, um irgendetwas abzustauben oder vielleicht auch nur, um mal einen nicht eisigkalten jungen Mann, der wie er selbst fand, nicht schlecht aussah und wunderbar blond war, zu begaffen, gerettet.

Es hatte ihn dann auch persönlich in sein Gästezimmer zurückgebracht und dann ganz brav mit Princess vor der Tür gewartet, während er sich umgezogen und seine neuen Turnschuhe in den erstbesten Mülleimer entsorgt hatte. Dass Kaiba ihm die Schuhe ersetzen müsste, war ja wohl hoffentlich so was von klar, oder?

Das Hausmädchen hatte ihn dann auch hinunter in die Halle gebracht, ihm die Leine der kleinen Hündin gezeigt und Roland Bescheid gesagt. Das Letzte hatte Joey verwirrt, aber als man ihm sagte, wo sich der Hundesalon befand, verstand er. Natürlich konnte er nicht mit Princess zu Fuß zum Hundesalon laufen!

Das war nicht standesgemäß für eine kleine Hündin mit einem Stammbaum, dessen Papierbedarf den Lebensraum der armen Regenwaldtiere sicher sehr beschnitten und wahrscheinlich auch praktischerweise einige der bedrohten Tierarten ausgerottet hatte. Und außerdem wäre es auch nicht gesund gewesen. Schon alleine nach der Auffahrt zu Villa hätte er sicher Blasen auf den Blasen seiner Blasen gehabt.

Warum brauchten so reiche Pinkel eigentlich Auffahrten, die lang genug waren um als Marathonstrecke dienen zu dürfen? Kompensierten die vielleicht irgendwas damit? Beinahe hätte Joey gekichert, aber sein innere Stimmchen nutzte diesen kurzen Moment der mangelnden Selbstkontrolle und zeigte ihm die Bilder des halbnackten Kaiba und entkräftete damit sowohl die Vermutung über die Kompensation, und zauberte außerdem eine Röte auf Joeys Wangen.

Nun gut, er kannte zum Glück ja auch nur einen reichen Pinkel und somit konnte er das leider nicht als bestätigt ansehen. Vielleicht war Kaiba ja die Ausnahme, welche die Regel zu bestätigen pflegte?

Stattdessen entschloss er sich nun die Fahrt in der Limousine, die auch nach zehn Minuten immer noch die Auffahrt entlang fuhr, zu genießen. Princess, der ihr Turnschuh-Malheur nach wie vor sehr peinlich zu sein schien, lag auf den weißen Ledersitzen und Joey, der hoffte, dass ihr nicht schon wieder so etwas passierte, saß wiederum, ganz wohlerzogener Hund im Fußraum. Er erhaschte ab und an einen Blick auf vorbeiziehende Baumwipfel und kaute auf seiner Lippe, während das innere Stimmchen ihm wieder Sachen zeigte, die man auf diesen weißen Polstern eher machen könnte und die sowohl Kaiba, als auch seine Kooperation erfordern würden. Nein, auf diese Polster würde er sich nie wieder setzen können, wahrscheinlich würde er sie sich auch nie wieder ansehen können, ohne dass die Bilder wieder hervorkommen würden.

Er senkte den Kopf und schloss die Augen, in einem sinnlosen Versuch die Phantasien zu vertreiben, als ihm plötzlich wieder eine raue Zunge durch das Gesicht schleckte, „Princess…“ Er öffnete die Augen und sah dann direkt in die treuen brauen Hundeaugen, denen er einfach nicht böse sein konnte.

Joey blieb auch weiterhin im Fußraum sitzen, aber er zog den Welpen trotzdem zu sich auf den Schoss und kraulte Princess sanft, woraufhin sie zufrieden brummend die Augen schloss und ihre Rute wieder hyperaktiv hin und herwedelte. In solchen Momenten, vor allem wenn sie nichts zerstörte und bewies, dass sie eigentlich schon Stubenrein war, mochte er die kleine Konkurrenz doch gerne und genoss es sie bei sich haben zu dürfen.

Vor allem lenkte ihre Nähe ab…

Aber schließlich hielt der Wagen vor einem unscheinbaren Gebäude und als Roland die Tür öffnete sprang die Hündin wieder direkt raus und sah sich nach Joey um. „Wir sind da.“, Roland merkte das Offensichtlich an und der blonde Junge nickte leicht und stieg nun seinerseits aus, „Und nun?“

Princess nahm Kaibas Mädchen für Alles die Antwort ab, indem sie in Richtung der Eingangstür, wo Joey nun auch ein kleines goldenes Schild mit verschnörkelter Schrift als ersten Hinweis auf einen wohlversteckten und wohl auch sehr exklusiven privaten Hundesalon entdeckte, lief.

„Puppyshipping…“, der blonde Straßenköter brauchte einen Moment, um die verschlungenen Schriftzeichen zu entziffern und Princess, die ihn dieses Mal wohl verstanden hatte, bellte fröhlich, und sprang an Joey, der auch gerade entdeckt hatte, dass man wohl Klingeln müsste, um eingelassen zu werden, hoch.

~Ding Dang Dong~, ein eleganter Dreiklang in A-Moll, aber in den feinen Ohren des blonden Straßenköters klang es wie der Beginn zu etwas Schrecklichen und alleine die Angst davor es Princess’ Herrchen nicht recht zu machen und dass er die kleine Hündin eben deshalb nicht alleine lassen wollte, hielten ihn, auch als die Tür nun geöffnet wurde, an diesem Fleck., „Ah, die zwei angemeldeten Hunde.“

Joey blinzelte verwirrt und wurde in das Geschäft gezogen.

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~Überforderte, blonde Straßenköter, ängstliche Welpen und eine neue Frisur~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Irgendwie komme ich immer beim Fußball zum Schreiben ;)

Und nun ist Griechenland ausgeschieden, wem soll ich denn nun bitte die Daumen drücken? ^-^;
 


 

Thanx…

Risuma…Danke für die Karte, aber einen Raum findet Joey alleine…Na gut, zwei. Es zieht ihn ja magisch in Kaibas Schlafzimmer…

Shakti-san…Ja, zwei angemeldete Hündchen, irgendein Kaiba hat wohl doch Sinn für Humor ;) Fragt sich nur welcher…

Gizz…

Sachmet…Ich hoffe, die Klassenfahrt war schön ;)

Ange gardien…
 


 

~Überforderte, blonde Straßenköter, ängstliche Welpen und eine neue Frisur~

“Zwei Hunde?”, Joeys Gesichtsausdruck war scheinbar in diesem Moment nicht sonderlich intelligent und er fühlte sich auch, als bestünde sein armer und reichlich gequälter Verstand plötzlich nur noch aus sieben bis acht Metern matschigen Feldweges und nicht mehr aus Millionen von kleinen Synapsen, Nerven und was da noch alles unter seinem blonden Haar, das übrigens immer noch viel schöner als das von Princess in der Sonne leuchtete und sich auch viel seidiger anfühlte, steckte!

Die Frau, die ihm die Tür geöffnet und ihn, als er keine Reaktion zeigte, einfach ins Innere des Salons gezogen hatte, lächelte leicht, bevor sie zu erklären begann, „Herr Kaiba erzählte mir bei seinem letzten Besuch, dass er neben Princess noch einen zweiten Hund haben würde. Allerdings sei das ein ungepflegter und vollkommen unerzogener blonder Straßeköter und er würde Joey heißen…Herr Mokuba hat mir dann auch Ihren Namen genannt, als er gestern angerufen hat.“

Joey hörte ihr schon nicht mehr zu. Er konnte seinen Ohren nicht glauben und seinen Augen übrigens auch nicht, als er nun, wiederum als eine hektische Übersprungreaktion auf die Enthüllung, dass der reiche Pinkel von ihm sprach und wohl, entgegen aller Erwartungen, doch seinen Namen kennen würde, seinen Blick über die Einrichtung schweifen ließ. Er hatte nicht viel erwartet, dass wertvollste an dem Haus schien, zumindest von außen, das Schild mit dem komischen Namen zu sein, aber seine geringen Erwartungen waren um ein Vielfaches übertroffen worden.

Obwohl, konnte man Null eigentlich vervielfachen?

Leider war der Blonde auch in Mathe eine Katastrophe gewesen und die einzige Lebensform…Joey weigerte sich nach wie vor einfach vehement von Kaiba als Person oder gar als Menschliches Geschöpf zu denken…, der all das was die Lehrer so von sich zu geben pflegten verstand, war leider nun mal Seto Kaiba.

Und da er es nun schon wieder geschafft hatte, an den, zum Glück abwesenden Firmenchef, der ihm ja so was von egal war, zu denken, empfahl ihm das kleine innere Stimmchen kurzerhand Nachhilfe, natürlich auch in allen Fächern bei Kaiba zu nehmen und zeigte natürlich auch gleich wieder mit sehr realistischen Bilder, dass damit nicht nur schulische Nachhilfe gemeint gewesen war.

Woher wusste dieses Stimmchen denn bitte, wie Kaiba da aussah?

Er wagte es nicht weiter darüber nachzudenken und der inneren Stimme und deren Phantasie vielleicht weiteren Vorschub zu leisten. Und da er auch nicht weiter darüber nachdenken wollte, dass Kaiba anderen Leuten von ihm erzählte und ihn selbst dabei immer nur als ‚Straßenköter’ titulierte und er keine Seifenlauge fand, um das Bild von dem nackten Kaiba aus seinem Verstand zu waschen, starrte er nun stattdessen weiter den mit kunterbunten Kacheln gefliesten Flur entlang. Außerdem versuchte er auch seine, inzwischen alles andere als jugendfreie Gedanken, die ihm die Röte auf die Wangen trieben, zu ignorieren.

Außerdem wunderte er sich, nachdem er nun einen ersten Überblick gewonnen hatte, einfach weiter darüber, wieso diese Vorstellung des nackten Kaiba ihm so bewegte, wohin er hier nur wieder geraten war und wieso es eigentlich immer ihn treffen musste.

Das Schicksal hasste ihn.

Überall lag Hundespielzeug herum, es lagen bunte Läufer auf dem Boden und an den, in einem leichten, freundlich wirkenden, hellen Orange gestrichenen Wänden hingen lauter bunte Bilder, die zum Teil von Kindern gemalt zu sein schienen und die wohl Hunde, oder irgendwelche andere Tiere, darstellen sollten.

Es wirkte alles beinahe gemütlich!

Nur, wie passte Kaiba nun hierher?

Die Worte ‚Kaiba’ und ‚gemütlich’ konnten nämlich, zumindest laut Joeys eigenem Sprachgefühl, nur im Zusammenhang mit einer totalen Negation in einem Satz untergebracht werden. Und hier war es unzweifelhaft gemütlich, wie er nun noch einmal bestätigt sah, als die Frau, die ihm nun als Führer durch die, zum Glück recht einfach gehaltene Architektur des Hundesalons diente, ihm einen Platz auf einem alten und abgenutzt wirkenden Sofas in einem kleinen Nebenzimmer anbot.

Scheu nahm er Platz und starrte auf seine Schuhe.

Sie sollten mal geputzt werden, wie er jetzt feststellte.

Princess hingegen trug weder Schuhe, noch kannte sie solche Scheu und schon gar kein Misstrauen. Die kleine Hündin, die eindeutig nicht zum ersten Mal hier anwesend war, tollte mit einem furchtbar quietschenden, bunten Kauknochen durch dieses, inzwischen als ein Aufenthaltsraum identifizierte Zimmer, so dass die Menschen nun reden konnten. Wenn sie denn ein Thema gehabt hätten, so schwieg Joey einfach nur.

Ganz im Gegensatz zu der Frau, sie weigerte sich ja sogar zu schweigen, sondern stellte die unvermeidliche Frage, an die Joey sicher nicht gedacht hätte. Er war immer davon ausgegangen, dass Kaiba den Termin geplant hätte und so traf ihn das nun vollkommen unvorbereitet, „Was soll denn dieses Mal bei ihr gemacht werden?“

„Äh…Äh…Was?“, der blonde, nun leider wirklich vollkommen überforderte Straßenköter hob nun den Blick und starrte die Frau, die sich neben ihn gesetzt hatte, hilflos an. Zum Glück war die nette Dame weitaus weniger hilflos und so fand sich Joey bald in einem kleineren, gefliesten Raum, der nach irgendwelchen Shampoos zu riechen schien und der von einer großen Badewanne dominiert wurde, wieder.

Bevor er aber auch nur irgendwas dazu sagen oder irgendwie protestieren konnte, wurde ihm auch schon der kleine Welpe in die Arme gedrückt und die Mitarbeiterin des Hundesalons deutete auf die große Wanne, „Also rein mit Ihnen und halten Sie sie bitte fest.“

Joey blinzelte verwirrt und versuchte nun irgendwie herauszufinden, was er nun tun sollte und was von ihm erwartet wurde. Sollte er die Hündin vielleicht festhalten, bis das Wasser lief und die richtige Temperatur hatte? Sollte er mit der Hündin…Nein, er sollte doch sicher nicht mit ihr in die Wanne steigen, oder?

Irgendwie witterte das innere Stimmchen in dieser Situation wohl nun wieder Oberwasser und zeigte Joey wieder Bilder eines halbnackten und nassen Kaibas in einer Badewanne. Nur, war es dieses Mal nicht die Badewanne in diesem Hundesalon, sondern eine wunderschöne, großzügige Badewanne aus Marmor, die ihren Platz in einem der Badezimmer der Kaiba-Villa zu haben schien. Genauer gesagt handelte es sich dabei auch um das private Badezimmer des braunhaarigen, reichen Pinkels. Außerdem spielten auch kalter Champagner, ein Schwamm und leise Musik noch eine Rolle…

„Was ist? Steigen Sie schon in die Wanne, sonst hat Princess Angst.“, Joeys Gedankengang wurde nun erfreulicherweise unterbrochen, bevor das reichlich penetrante innere Stimmchen noch mehr ins Detail gehen konnte, und nun zum Glück durch die neuen Informationen auch gleich in neue Bahnen geleitet.

„Ich habe aber gar keine Badehose dabei!“, etwas anderes war Joey nun, auch nach mehrmaligem Blinzeln und einigen, recht panischen Denksekunden dann doch nicht eingefallen, aber der Einwand wurde eh mit einer kurzen Handbewegung einfach achtlos beiseite gewischt, „Na und?“

In diesem Moment wusste er, dass er verloren hatte.

Joey schwor er Kaiba ewige Rache.

Er verfluchte sämtliche Gottheiten.

Er verwünschte Murphy.

Aber, sein inneres Stimmchen lachte nur.

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Es war, Hochsommer und Hitzewelle sei Dank, mutmaßlich warm genug, dass Kleidung schnell trockenen würde, zumindest wünschte sich Joey, dass dieses Naturgesetz trotz allen Änderungen und Erkenntnissen über Kaiba, der ja eigentlich doch nicht so eisig war, wie er sich immer gab, noch immer in Kraft wäre. Denn wäre dieser Grundsatz nicht mehr in Kraft, würde er in nassen Shorts die Fahrt zurück in die Villa antreten müssen.

Und eines wusste Joey sicher, würde das passieren, würde er sich sicher auf die, bis dato makellosen, weißen Polster setzen, egal was seinem penetranten Stimmchen dazu auch wieder einfallen mochte!

Im Moment saß er aber nun, nur in seine Lieblingsshorts, die nur zufällig ebenso blau wie Kaibas Augen waren, so wie mit einem kleidsamen Lederhalsband um den Hals, in der Badewanne und hielt zu allem Überfluss auch noch einen sich aufs Heftigste wehrenden Welpen auf dem Schoss. Princess schien das hier alles so gar nicht zu behagen und noch nicht einmal das gute Zureden ihres Artgenossen schien zu helfen, sie jaulte in den höchsten Tönen und strampelte weiterhin, als würde es um ihr Leben gehen.

„Verdammt Princess, ich weiß dass du mit Kaiba schwimmen warst! Du magst Wasser! Du bist nicht wasserscheu!“, Joey konnte seine kleine Konkurrentin einfach nicht verstehen, verbuchte sich aber einen Punkt auf der imaginären Liste, schließlich kannte er nun den Schwachpunkt des Welpen!

„Am Anfang haben wir versucht die Kleine alleine in die Wanne zu setzen, aber dann hat sie so jämmerlich gewinselt, dass sich ihr Herrchen schließlich dazuentschieden hatte, sie bei der Prozedur auf den Schoss zu nehmen.“, wurde Joey, der noch immer daran zu kauen hatte, dass Kaiba…dass er menschliche Eisberg ohne Gefühle, der reiche Pinkel, der Idiot, der Eiszapfen mit der Gefühlstiefe einer Pfütze in der Sahara, eben Seto Kaiba doch zu irgendeiner positiven Empfindungen fähig sein sollte und der versuchte sich gegen die phantasievollen Bilder, die sein inneres Stimmchen ihm zeigte, zu behaupten, informiert.

Die Ablenkung, in Form eines lauwarme Wasserstrahls, der nun auf den jungen Hund und auf sein menschliches Sitzkissen gerichtet wurde, kam prompt und beide quietschten erschreckt auf. Aber dennoch wurde das Wasser nicht ausgestellt, bis beide Hunde vollkommen durchnässt waren. Princess sah ihren größeren Artgenossen, der davon Dank seinem ihm in den Augen hängenden Pony aber gar nichts mitbekam, vorwurfsvoll an, bevor sie sich aus seinen Armen befreite und schüttelte.

Nun war auch das letzte bisschen Joey, das vielleicht noch nicht vollkommen durchnässt gewesen war, nass und der Blonde seufzte, wenigstens waren die Shorts blickdicht. Dessen hatte er sich schon ganz zu Anfang, nach den ersten Tropfen versichert und schlimmer konnte es ja nicht mehr kommen, oder?

Etwas machte ein, in Joeys noch immer unschuldigen Ohren, doch sehr unanständiges Geräusch und landete dann mit einem seltsamen ‚Flatsch’ kalt auf seinem Kopf. Als der Blonde dann aber seinen Pony beiseite strich und verwirrt aufsah, blickte er direkt in die belustigt wirkenden Augen der Frau, „Keine Angst, das ist nur Shampoo.“

Ja, da war wirklich ein dezent duftendes Shampoo auf Joeys Haaren und irgendwie fragte er sich nun doch ernsthaft, ob die Frau nicht vielleicht doch für ihren Beruf ungeeignet war, denn immerhin arbeitete sie in einem Hundesalon und nicht in einem Friseursalon für Menschen! Ihm sollte man nicht die Haare waschen, sondern Princess!

Es gab mehr als nur einen Unterschied zwischen dem Welpen und ihm!

1. Er war eindeutig blonder.

2. Princess war diejenige, die Kaibas Aufmerksamkeit hatte und nicht er!

3. Er benutzte kein Hundeshampoo!

Das musste man doch alles bedenken. Aber, es war inzwischen schon zu spät und ihm war eine weitere Flasche Shampoo in die Hand gedrückt worden, während ihm weitere Anweisungen gegeben wurden, „Schäumen Sie Princess ein. Aber, seien Sie bitte vorsichtig, dass ihr nichts passiert und dass sie nichts in die Augen bekommt.“

IHR sollte etwas passieren?

Joey schnaubte, viel wahrscheinlicher wäre es doch eher, dass die kleine Hündin ihn beißen und dass somit IHM etwas passieren würde! Er kam aber nicht mehr dazu dieser Besorgnis Ausdruck zu verleihen, stattdessen fühlte er, wie das Shampoo vorsichtig in seine Haare einmassiert wurde. Und, er musste sich, natürlich wieder einmal gegen seinen Willen, eingestehen, dass diese Frau über ein gewisses Talent verfügte.

Es fühlte sich zwar recht gut an, aber Joey musste dann doch schnell seiner inneren Stimme beipflichten, dass Kaibas Berührungen ihm doch irgendwie besser gefallen hatten, woraufhin das Stimmchen, egal wie körperlos und ungewollt es auch war, enthusiastisch zu nicken schien. Außerdem nutzte es die günstige Gelegenheit und erinnerte ihn daran, dass er doch bitte Princess einschäumen sollte, bevor es der kleinen Hundedame noch gelingen würde, den Duschschlauch durchzubeißen, wie sie es ja gerade versuchen würde.

Joey reagierte, er zog den Welpen wieder zu sich und wenige Sekunden später ähnelte die blonde Princess einem vorwurfsvoll dreinblickenden kleinen Schaumpunker. Der blonde Mensch stellte grinsend fest, dass man Princess einige Frisuren machen konnte und auch das lenkte ihn erfolgreich davon ab, dass er sich eigentlich Kaibas Berührungen zurückwünschte und nicht die einer fremden Frau, in einer Badewanne in einem Hundesalon!

Eigentlich wollte er gar nicht in einem Hundesalon baden, aber ihn schien mal wieder keiner zu fragen und das Schicksal hasste ihn, wie er wusste, ja eh. Die Einzige, die ihn noch gern zu haben schien, war der Feind, denn Princess schüttelte sich nun, dass er Schaum nur so flog, legte sich au den Rücken und sah Joey, an dem das Meiste von dem Seifenschaum hängen geblieben war, denn gleich darauf bitten an.

Der Blonde musterte die sich, in seinen Augen sehr seltsam verhaltende Hündin reichlich verdutzt und die Mitarbeiterin des Hundesalons, die ihre Kopfmassage inzwischen unterbrochen hatte und nun die Wassertemperatur wiedereinstellte, mischte sich nun auch wieder ein, „Sie will, dass Sie ihr den Bauch einschäumen.“

Irgendwie kam sich der arme Joey nun noch mehr wie der persönliche Butler oder bestenfalls wie ein schlecht bezahltes Dienstmädchen vor, aber wer konnte denn bitte schon treuen, braunen Welpenaugen widerstehen?

Eben, niemand.

Scheinbar noch nicht einmal Seto Kaiba.

Bei treuen brauen Straßenköteraugen sah das dann aber leider schon wieder ganz anders aus und dieser trübe Gedanke wurde zum Glück auch gleich wieder durch die plötzliche lauwarme Dusche unterbrochen.

Zum Glück.

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Zehn Minuten, drei Fluchtversuche beider Hunde und sieben, nicht mehr ganz so weiße Handtücher später saß Joey, in eines der besagten, nicht mehr ganz weißen Handtücher eingewickelt, halbgetrocknet auf einem weiteren der Handtücher auf einem Stuhl und sah grinsend zu, wie die leise knurrende Princess abgetrocknet und ihr Fell vorsichtig durchgekämmt wurde.

Er kicherte, als das Abtrocknen Princess wie einen sehr unwilligen und leise knurrenden Mob auf vier Beinen aussehen ließ, aber als die Mitarbeiterin sich denn dem Scheren zuwandte, bekam er doch fast wieder etwas Mitleid mit dem kleinen Welpen.

Aber nur fast, denn entgegen aller Erwartungen schien Princess es zu genießen, wenn man sie umsorgte und an ihr herumpuzzelte. Der Gedanke an gewisse typische Klischees, die von Damen und Schönheitssalons handelten, schlich sich bei Joey ein, aber schließlich wurde er aus seinen Hirngespinsten gerissen, als sich die Mitarbeiterin Joey zuwandte und eine Schere zückte, „Und, welche Frisur wollen Sie? Wie wäre es denn mit ein paar dunkleren Strähnchen, die heben sich sicher gut von Ihrem Blond ab…“

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Noch nie war ein blonder Straßenköter so schnell, mit so wenig an und gefolgt von einem, noch etwas nassen, aber frischgeschorenen Welpen aus einem exklusiven Hundesalon gestürmt und ohne sich umzudrehen, die Straße entlanggeflohen.

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~Murphys Law und Kaibas Ruf~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und es regnet. Eigentlich sollte es mich ja nicht wirklich wundern, aber immerhin haben wir ja bald Sommer…Und es gießt und gewittert nun…Wenigstens hab ich was zu sehen und muss ausnahmsweise mal nicht mit dem Fahrrad raus ;) Aber wohl nur, weil es gerade mitten in der Nacht ist…

Dieses Mal ist das Kapitel aber wirklich etwas kürzer, tut mir leid…
 


 

~Murphys Law und Kaibas Ruf~

Die heiße Sommersonne brannte noch unbarmherziger und absolut gnadenlos auf den armen Straßenköter und den Welpen hinunter. Der Asphalt glühte und die Luft wabberte vor Hitze, Princess und auch Joey hechelten zwar schon, aber dennoch dachte der blonde Straßenköter nicht einmal daran, seinen Schritt auch nur etwas zu verlangsamen. Er wollte einfach nicht mehr über das eben Erlebte nachdenken, sondern einfach nur so viel Abstand zwischen sich, der Badewanne und eine neue Frisur oder gar bunten Strähnchen in seinem wundervollen, in der Sonne wie gesponnenes Gold leuchtenden, blonden Haaren bringen, wie ihm nur irgendwie möglich wäre.

Und Princess folgte ihrer momentanen Bezugsperson brav.

„Und, wo wollen wir denn hin? Haben wir etwa unser Herrchen verloren?“, wieder wurde der Blonde im vollen Fluchtmodus ziemlich abrupt und schmerzhaft abgebremst. Er hielt es im ersten Augenblick allerdings für eine Kollision mit einer harten, ohne Baugenehmigung mitten auf dem Gehweg errichteten, seltsamerweise sprechenden, vielleicht aber auch doch nur halluzinierten Mauer, die sich dann aber bei einer scheuen ersten optischen Inspektion, denn doch als ein uniformierter, ihm etwas Schatten spendender Polizist, der ihn mehr als herablassend musterte und ihn angesprochen hatte, herausstellte und Joey schluckte nach dieser Erkenntnis schwer.

Er trug nur blaue Unterwäsche.

Enge blaue Shorts.

Enge, kurze, blaue Shorts.

Gar nicht gut.

Und ein Hundehalsband.

Auch nicht besser.

Obendrein er war noch nass.

Überhaupt nicht gut.

Außerdem war er mit Seto Kaibas Hund unterwegs.

Joey und auch sein kleines inneres Stimmchen sahen sich schon im Gefängnis sitzen, aber im Gegensatz zu seinem Stimmchen, dass ihm Bilder von einem zur Rettung herbeieilenden Kaiba zeigte, konnte der Blonde dieser Vorstellung nichts irgendwie Gutes abgewinnen. Ganz im Gegenteil, es schockte ihn und an eine Rettung durch Kaiba glaubte er schon mal gar nicht. Eher würde die Hölle zufrieren, Kaiba mit ihm schlafen, oder Pinguine das Abitur machen…Moment, wie hatte sich denn ‚Kaiba mit ihm schlafen’ da hineingeschlichen?

„Wird’s bald, Köter?“, der Polizist wirkte nicht nur unfreundlich, sondern auch als würde er noch länger warten wollen und als wüsste er überhaupt was Humor war und so wich Joey, der sich entschlossen hatte sich nicht mehr zu fragen, warum ihn plötzlich alle Welt als ‚Hund’ bezeichnen musste und woher der komische Vergleich von Sex mit Kaiba, der überhaupt nicht in die Reihe passen wollte, komme könnte, unwillkürlich vor ihm zurück.

Dabei stolperte er aber auch höchst elegant über Princess und fand sich dann auf dem aufgeheizten Gehsteig, der aber wenigstens die noch immer nassen Shorts trocknen würde, wieder. Wenigstens konnte man das Trocknen der Shorts als etwas Positives sehen, wenn Joey schon nichts einfiel, was er auf die Aufforderung des Beamten erwidern könnte. Zumindest nichts, was der Beamte ihm glauben würde.

Sollte er ihm etwa die ganze Geschichte erzählen?

Niemals, kein einigermaßen bei Verstand seiendes menschliches Wesen, dessen Denkvorgänge zumindest in einigermaßen logischen Mustern ablaufen sollte, würde ihm glauben, dass eine einzige Person vom Schicksal und den höheren Mächten so sehr gehasst werden könnte. Der Polizist wirkte auf Joey leider doch sehr rational veranlagt und so würde er ihn, bei Joeys unverschämten Glück und natürlich auch dank Murphys Law, wahrscheinlich wegen Hundeentführung, Tierquälerei und ungebührlichem Verhalten in der Öffentlichkeit verhaften. Der blonde Junge fragte sich nur kurzzeitig, ob kurze, nasse, blaue Shorts wohl schon den Bestand von FKK erfüllen würde, aber damit kam er zu einer weiteren Schlussfolgerung und stellte dann betroffen fest, dass er sich noch nicht einmal würde ausweisen können.

Und zu allem Überfluss war auch in der Kaiba-Villa niemand Zuhause, der ihn retten könnte oder sich überhaupt für seinen Verbleib interessieren würde. Und, selbst wenn es da doch irgendjemanden geben sollte, so kannte er eh nicht einmal die Telefonnummer, damit er um Hilfe bitten könnte.

Der Mann hatte nun scheinbar lange genug auf irgendeine Antwort des Blonden gewartet und versuchte nun an Princess’ Halsband heranzukommen. Leider hatte die Hündin scheinbar etwas dagegen von fremden, oder vielleicht auch nur von diesem speziellen fremden Mann angefasst zu werden und verhielt sich prompt reichlich unkooperativ, sie schnappte sogar nach dem vollkommen überraschten Beamten, dem daraufhin der Geduldsfaden riss und der Joey Handschellen anlegte.

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Wenigstens war die kleine Zelle klimatisiert, zumindest hätte Joey das im Normalfall gedacht und sich im Hochsommer natürlich sehr darüber gefreut. Aber nun, nur mit diesen kurzen blauen Shorts bekleidet, breitete sich überraschend schnell eine Gänsehaut auf seinem Körper aus und er stellte dann auch noch fest, dass die kleine Hündin sich definitiv nicht als lebende Wärmflasche eignete, da er immer noch zitterte.

Aber, das waren ja alles nur nebensächliche Gedanken, die Hauptsache und das Erschreckende war ja, dass er wegen Kaiba im Gefängnis saß. Seltsamerweise schien der braunhaarige reiche Pinkel, selbst wenn er wahrscheinlich nicht mal im selben Land, oder sogar auf dem selben Kontinent weilte, Schuld an allem, was Joey zustieß, zu sein. Nicht gerade ein tröstlicher Gedanke für einen armen gestressten Hund. Und noch weniger tröstlich war dass ihm niemand seine Geschichte, die er nun in der letzten halben Stunde schon vier mal hatte erzählen müssen, zu glauben schien.

Gut, es klang alles schon etwas verrückt, aber was konnte er denn dafür?

Alles was er nun noch wollte, war etwas zum Anziehen und einen Ritter in einer weißen Rüstung, oder einfach die Telephonnummer der Kaiba-Villa. Das Hauspersonal, das ja, wie er wusste, nicht stumm war, würde sicher ans Telephon gehen und Roland würde, in Ermangelung eines anwesenden Kaibas, denn retten kommen…

Sein inneres Stimmchen nutzte den Moment für eine weitere phantasievolle Interpretation und zeigte ihm Seto Kaiba als stolzen Ritter auf einem weißen Drachen. Und nun war sich Joey sicher, sein altkluges Stimmchen nahm ganz sicher irgendwelche verbotenen, bewusstseinserweiternden Substanzen, anders konnte man sich diese blühende Phantasie nicht erklären, oder?

Kaiba als Ritter!

Auf einem weißen Drachen!

Pah, Joey, der sich vollkommen sicher war, dass Kaiba mit einem stolzen Ritter ungefähr so viel gemeinsam hatte, wie eine Zwiebel mit einem Hochleistungscomputer, schnaubte und verdrängte das Bild von Kaiba in einer glänzenden Rüstung sofort wieder.

Als ihm das wenigstens halbwegs gelungen war, begann er denn auch gleich Princess’ und seine Geschichte zum fünften Mal zu erzählen. Dieses Mal fiel ihm dann aber doch sein wohl einziger Trumpf ein und er nahm der dösenden Princess das Halsband ab. Schnell fand er denn auch die gesuchte Hundemarke und hielt dem Polizisten das geprägte Metallstück, dass natürlich, Kaibas Stolz und Besitzansprüchen sei Dank, auch mit dem auffälligen Logo der ‚Kaiba Corporation’ versehen worden war, entgegen, „Ich bin ihr Hundesitter, bitte rufen Sie diese Nummer an.“

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Erstaunlich, wie schnell ein einziger Anruf das Verhalten eines ganzen Polizeireviers verändern konnte. Der Ruf von Seto Kaiba, oder besser die Angst und der Respekt vor dem jungen Firmenchef, sorgten dafür, dass Joey genau sieben Sekunden nachdem der Beamte den Hörer aufgelegt hatte, aus der Zelle gelassen und mit einem Polizei-T-Shirt versehen worden war. Der Blonde genoss es, dass man nun einmal freundlich zu ihm war und seine Wut auf Kaiba schwand wenigstens ein bisschen.

Und auch der kleine Welpe profitierte natürlich vom miserablen Leumund ihres Herrchens, sie bekam mal wieder von allen Seiten Hundeleckerlis zugesteckt und wurde von den Beamten als ‚süßes Hundi’ gelobt. Als Joey die kleine Dame dann auch noch sanft streichelte, schien sie den Schock über ihre Inhaftierung schon überwunden zu haben.

Genau zehn Minuten und mindestens vierzig Entschuldigungen später, öffnete sich die Tür zum Polizeirevier und ein, doch etwas pikiert wirkender Roland holte den Hund seines Chefs und als ungewollte Beigabe denn auch noch den dazugehörigen Hundesitter ab. Es gab, entgegen Joeys Erwartungen, auch keine Kaution zu hinterlegen, was wohl auch wieder an der Angst vor dem drohenden Jobverlust durch einen wütenden Kaiba, der sich beim Chef der Beamten beschweren würde, liegen durfte und so saßen Joey und Princess bald wieder in der klimatisierten und sicheren Limousine.

Die kleine Hündin sprang dann auch sogleich wieder auf die Polster, wo sie sich dann auch sofort zusammenrollte und herzhaft gähnte. Die letzten Erlebnisse waren für den kleinen Welpen wohl zu viel gewesen und so schlief sie irgendwann auf der langen Fahrt zurück zur Villa vollkommen erschöpft und auf die Polster sabbernd, ein.

Joey hingegen war noch immer vollkommen auf Adrenalin. Er saß ganz wie er es sich vorgenommen hatte, Rache nehmend auf den weichen, nun wirklich ehemals weißen Polstern und sah nachdenklich aus den getönten Fenstern hinaus. Wenn Kaiba von dieser…kleinen Eskapade seiner beiden Hunde erfahren würde, würde der blonde Straßenköter sicher nicht mehr sehr lange leben, vielleicht sollte er, bevor sein Alptraum von seiner Geschäftsreise zurückkam und ihn entdecken würde, sein Testament aufsetzen?

Moment mal, hatte er denn überhaupt was zu vererben?

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Im Verlauf der weiteren Fahrt hatte Joey denn auch weiterüberlegt und das Testament denn auch in Angriff genommen. Seinen wertvollsten Besitz, seine gesamten Karten, waren schließlich einigermaßen gerecht auf seine ganzen Freunde verteilt. Nur das treue Rotauge wollte er einfach nicht hergeben.

Als er nun nach erledigter Arbeit aber wieder aus dem Fenster sah, bemerkte er, dass das ganze Verteilen in Wirklichkeit nur ein paar Minuten gedauert haben konnte und dass sie nun scheinbar mitten in Domino in einem Verkehrsstau festzusitzen schienen.

Kurz wunderte er sich darüber, dass solche Banalitäten auch vor der Limousine eines Kaibas nicht Halt machten, aber bald darauf wurde es ihm dann doch wieder zu langweilig darüber nachzudenken, dass Kaiba nicht über alles bestimmen konnte, und so ließ er seinen Blick erstmals über den großzügigen und eleganten Innenraum der Limousine schweifen.

Das hier war doch eine Limousine, oder?

Und Limousinen hatten doch immer gewisse Extras, oder? Irgendwo musste sich hier doch sicher irgendetwas Interessantes, was ihm die Langeweile in diesem Stau vertreiben könnte, verbergen, oder?

Ok, wem machte der Blonde denn eigentlich etwas vor?

Joey wünschte sich, da er inzwischen Durst verspürte, einfach nur noch die Minibar zu finden.

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Vor den getönten Scheiben zogen nun doch schon die wohlbekannten Bäume, der überlangen, vielleicht doch gewisse körperliche Einschränkungen des Hausbesitzers kompensierende Auffahrt vorbei, aber Joey nahm sie dieses Mal gar nicht wahr, er suchte nämlich immer noch, wenn inzwischen auch schon halb verschmachtet, nach der Minibar. Scheinbar musste es aber irgendeinen Trick dabei geben, vielleicht war es ja aber auch einfach nur eine Hundesicherung?

Kaiba würde er es zumindest zutrauen.

Das penetrante Stimmchen bezeichnete ihn daraufhin kurzerhand als paranoid, aber das kümmerte den habverdursteten Straßenköter nun nicht weiter, er verschränkte einfach nur schmollend die Arme vor der Brust und schwor, neben Kaiba und dem Architekten, so wie dem Innenausstatter der Villa, nun auch noch dem Designer der Limousine ewige und unendliche Rache.

Zumindest bis der Wagen hielt.

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Die Küche hatte Joey, der kopflos aus dem Wagen gestürzt und in der kühlen Villa verschwunden war, dann doch überraschenderweise beinahe ohne Probleme gefunden. Woran genau das schnelle Finden und der plötzliche Orientierungssinn gelegen hatte, konnte er selber nicht sagen, aber er war froh darüber, als er nun den momentan heiligsten aller Einrichtungsgegenstände sehen konnte.

Er hätte im Moment selbst dumme Witze über Hundesinne oder ähnliches ertragen, die Hauptsache für ihn war gerade einfach nur, dass er den Kühlschrank gefunden hatte und, dass dieser wunderbare Kühlschrank eine wundervolle Flasche von eisgekühltem Wasser oder einer sonst irgendeiner trinkbaren Flüssigkeit enthalten würde.

Der kleine, wohl ebenso durstige Welpe stürzte sich ihrerseits auf ihren mit dem köstlichen Nass gefüllten Wassernapf. Joey ließ sich, die kalte Flasche kurz in seinen Nacken haltend, neben ihr auf dem Boden nieder und beide Hunde Kaibas taten dann gemeinsam etwas gegen die drohende sommerliche Dehydratation und versuchten die letzten Erlebnisse zu verdrängen, „Hey, Princess. Ich sag Kaiba nichts, wenn du auch schweigst.“

Princess sah ihn kurz an und wedelte dann mit dem Schwanz, was Joey als Zustimmung ansah. Der Junge lehnte sich dann entspannt zurück und bemerke so nicht, dass der Welpe wohl irgendwie die Balance verloren zu haben schien, und sie ihren Napf umgestoßen und damit den Küchenboden unter Wasser gesetzt hatte.

„Mist.“, nun gut, dass es plötzlich nass wurde, bemerkte er denn doch.

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~Nicht alle Wege führen nach Rom, einige führen auch in Schlafzimmer, ob Straßenköter wollen oder nicht…~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Es läuft mal kein Fußball, ausnahmsweise.

Dafür läuft nun Kalwass…
 


 

Thanks…

Risuma…Danke ^-^ Joey freut sich wirklich über die Karte, aber ich glaube es zieht ihn immer und immer wieder in Kaibas Schlafzimmer, vielleicht ist das ja auch so ein spezielles Naturgesetz? ;) Ich bemüh mich um tägliche Updates und im Moment klappt es auch, aber das ist bald wieder vorbei, die Examensklausur taucht nun langsam wie ein Schreckgespenst am Horizont auf >.<

Statjana…Na ja, eine Woche wollte er wegbleiben, aber wer weiß? XD

Sachmet…

Mari…Danke, für die Inspiration und die Erleuchtung…
 


 

~Nicht alle Wege führen nach Rom, einige führen auch in Schlafzimmer, ob Straßenköter wollen oder nicht…~

Der blonde Straßenköter streckte sich behaglich auf dem, zwar sehr nassen, aber trotzdem angenehm kühlen Küchenfußboden aus und die kleine Hündin tat es ihm auch prompt nach. Beide Hunde Kaibas genossen nach ihrem Abenteuer die Kühle der Küche und die Ruhe, aber schließlich gewann Joeys Hunger doch wieder die Oberhand und er setzte sich wieder auf, „Na, hast du auch Hunger, Princess? Wollen wir mal gucken, ob wir hier irgendwas einigermaßen Essbares auftreiben können?“

Ob Kaibas Schatz, die süße kleine Prinzessin ihn auch wirklich verstand oder nicht, wusste der Blonde zwar nicht, aber er war sich zumindest sicher, dass das heftige Schwanzwedeln, das ihn in seiner Regelmäßigkeit verdächtig an ein Metronom erinnerte, als positive Reaktion und als Bestätigung zu werten war. Also erhob er sich und inspizierte den Kühlschrank zum zweiten Mal, dieses Mal aber auf der verzweifelten Suche nach etwas Essbarem, dass er trotz seiner minimalen, sich eigentlich nur auf die Mikrowelle erstreckenden, Kochkünste irgendwie servierfertig und zumindest einigermaßen genießbar bekommen könnte.

Leider hatte sich der wenige Inhalt des Kühlschrankes in der kurzen Zeit, in der die Tür geschlossen gewesen war, nicht auf irgendeine Wundersameweise vervielfältigt, sondern er blieb auch immer noch sehr übersichtlich und bescheiden. Er bestand auch nach dem erneuten Öffnen der Tür weiterhin nur aus verschiedenen Sorten von Getränken und selbst für eine bekennende Küchenkatastrophe wie Joey Wheeler war es ziemlich offensichtlich, dass man, wenn man Cola erwärmte, am Ende noch lange keine Suppe hatte.

Deshalb schlug er die Tür brummelnd wieder zu und sah sich suchend in der restlichen Küche um. Sie war wirklich schön, sie war außerdem auch blitzsauber und so wie es schien, war sie entweder auch noch nie benutzt worden, oder aber das Hauspersonal hatte eindeutig einen schlimmen Putzfimmel.

Beides waren, in seinen Augen, gute Erklärungen, aber Joeys tendierte, bei den fragwürdigen Eßgewohnheiten von Seto Kaiba, dann aber doch zur ersten Erklärungsmöglichkeit und überlegte dann auch gleich angestrengt und besorgt, wie der arme Mokuba hier eigentlich überleben konnte.

Kantinenessen?

Nein, dann wäre der Kleine nämlich schon lange nicht mehr am Leben, das Essen in den Schulen war, egal ob man Kaiba oder Wheeler hieß, immer gleich und grauenvoll. Man musste entweder aufpassen, dass einen das Essen nicht verspeisen wollte, oder dass man sich andererseits keine schlimme Lebensmittelvergiftung holte. Ihn selber störte das nicht, er war inzwischen immun dagegen.

Joey blinzelte verwirrt, irgendwie war er wohl doch abgeschweift und erst sein Magenknurren riss ihn aus diesen unfruchtbaren Überlegungen, die ihn in dieser Sache sicher nicht weiterbringen würden.

Wie ernährten sich Kaibas?

Wahrscheinlich ließ der ältere Kaiba, wenn er denn mal was essen wollte, was sicher nur alle Jubeljahre mal vorkommen würde, sich alles liefern!

Liefern!

Plötzlich hatte der Blonde einen Geistesblitz und der Rettung vor dem Verhungern standen nur noch wenige Gegenargumente entgegen. Ok, er würde erst mal ein Telephon finden müssen…Das Finden eines Telephons setzte aber auch das Finden seines Zimmers, wo sein Handy immer noch in seiner nicht ausgepackten Reisetasche ruhte, voraus und somit war das Ganze denn doch etwas schwieriger als gedacht.

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Eine Stunde und vierzig Minuten, also genau 100 Minuten später revidierte Joey seine Aussage dann aber doch entmutigt, es war unmöglich. Er hatte in der vergangenen Zeitspanne einige Zimmer, darunter unter anderem Mokubas Kinder-, wie auch Kaibas Arbeitszimmer gefunden, aber von seinem Gästezimmer, und somit auch von seinem Handy oder irgendeinem anderem Telephon fehlte nach wie vor jede Spur.

Und das, obwohl der blonde Straßenköter von ‚Auf seine fragwürdigen Hundeinstinkte vertrauen’, über ‚Einfach wild Drauflosrennen und auf das Beste hoffen’, bis hin zu ‚Versuchen die schon Stunden zurückliegende Wegbeschreibung des Zimmermädchens zurückverfolgen’ wirklich alles versucht hatte.

Gerade stand er, zusammen mit Princess, die das alles wohl für ein lustiges neues Spiel hielt und ihm deshalb die ganze Zeit brav gefolgt war, vor einer weiteren Tür und schwor sich, dass dieses der letzte Versuch wäre. Wäre das hier nicht die Tür zu seinem Gästezimmer, würde er sich hier sofort und direkt auf den Boden werfen und sich einem herrlich pubertären Wutanfall, so wie dem Verfluchen von Kaiba, der ja an allem Schuld war, hingeben und dann einfach an Ort und Stelle verhungern, so dass Kaiba die Leiche finden würde.

Noch war es aber noch nicht so weit und Joey atmete noch einmal durch und legte erst dann erst einmal, wen auch noch sehr zögerlich, eine Hand auf die Türklinke. Noch traute er sich nicht wirklich die Klinke zu betätigen, aber ein leises, unerwartetes Bellen von Princess erschreckte ihn so, dass er es denn doch tat und so fassungslos mitansehen musste, wie die Tür aufschwang.

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Das hatte er nun nicht erwartet, aber eigentlich hätte er es ja vermuten können. Irgendetwas, vielleicht das ihn hassende Schicksal schien immer wieder zu wollen, dass er in Kaibas Schlafzimmer landete.

Zumindest wirkte der Raum hinter dieser weißen Tür genau wie Kaibas Schlafzimmer, allerdings waren entweder die zerstörten Vorhänge irgendwann in den letzten Stunden ersetzt worden, oder Kaiba hatte ein zweites, absolut identisches Schlafzimmer, nur um potentielle Einbrecher, Kidnapper oder sonst wen zu verwirren. Vielleicht hatte Kaiba sich das zweite Schlafzimmer ja angeschafft, damit man ihn morgens nicht finden konnte, und er länger schlafen könnte?

Joey verwarf diesen Gedanken aber auch gleich wieder.

Immerhin ging es hier um Seto Kaiba und der verschlief ja sicher nicht. Seto Kaiba machte keine Fehler, er hatte weder ein Schlaf - noch ein Nahrungsbedürfnis und lebte eigentlich auch nur für seine Arbeit. Er war Seto Kaiba und somit war er einfach nur perfekt, er war sexy und…

Moment mal, woher war denn bitte nun schon wieder das ‚sexy’ gekommen? Egal was auch passieren würde, Joey wollte nichts von dem Firmenchef. Nun gut, fast nichts, außer wieder sein Hund sein und etwas Beachtung bekommen.

Das innere Stimmchen kicherte hämisch und berichtete dem Blonden fröhlich vom Prinzip der Verdrängung, während die ungeduldige kleine Hündin schließlich einfach zwischen Joeys Beinen hindurch in das Zimmer lief und sich gleich darauf auch wieder, scheinbar mit sich und der Welt zufrieden in ihrem Korb ausstreckte.

Der Blonde kam leider nicht so leicht zur Ruhe, er entschloss sich, da er sich ja eh nur noch weiter verirren würde, auch in Kaibas Zimmer zu bleiben. Vielleicht würde die zu erwartende Strafe ja nicht so schlimm ausfallen, wenn er sich einfach auf den Teppich setzen und nichts anfassen würde? Vielleicht würde er denn auch vergessen können, dass er, außer dem Hundehalsband, immer noch nur die Shorts und das Polizei-T-Shirt trug?

Er entschloss sich, da es ebenso sinnlos wäre einfach weiterhin dumm rumzustehen und die Tür zu blockieren, das Risiko einzugehen. Und so trat er nun wirklich ein, schloss die Tür leise hinter sich und ließ er sich auf dem herrlich weichen Teppich mitten in dem großen Zimmer nieder. So weit so gut, aber langweilig war es immer noch und so starrte er, tief in Gedanken versunken eine Weile vor sich hin und suchte nach irgendeiner Beschäftigung, oder einer Möglichkeit etwas Essbares aufzutreiben.

Zumindest bis sich sein altkluges Stimmchen einmischte und ihn darauf aufmerksam machte, dass er seit geschlagenen sieben Minuten das Bett anstarren würde. Es erbot sich außerdem sofort, ihm ein paar anregende Möglichkeiten der Nutzung dieses Bettes zu zeigen und Joey fiepste erschreckt, als vor seinem inneren Auge nun wieder einmal der nackte Kaiba in den weichen Laken auftauchte…

Übersprungsreaktionen waren etwas schönes und der Blonde zeigte nun auch voller Stolz und gänzlich unbewusst wieder eine. Er war hastig aufgesprungen und zu Kaibas, immer noch vollkommen chaotischen Schreibtisch geeilt und ließ sich dann auf dem, zu seinem großen Erstaunen wirklich sehr bequemen Schreibtischstuhl nieder.

Und wieder mischte sich ein leises, aber dennoch äußerst penetrantes kleines Stimmchen in Joeys Gedanken ein und bewies ihm mehr als überdeutlich, dass sich die märchenhaften und somit auch niemals Wirklichkeit werden könnenden Vorstellungen, deren Hauptpersonen immer ein nackter Kaiba und ein ebenso nackter Joey waren, nicht alleine nur auf das Bett beschränkt sein müssten.

Mit hochroten, brennenden Wangen ließ er seinen Blick nun aber lieber über das Chaos schweifen zu lassen und schüttelte fassungslos den Kopf. Man konnte ja vieles über ihn sagen, man konnte ihn als Köter, als Töle, als Mittelklasseduellant oder ähnliches titulieren, aber eines war sicher, sein eigener Schreibtisch war, da er ja beinahe nie Hausaufgaben zu machen pflegte, eindeutig ordentlicher.

Beinahe empfand Joey es als schade, dass er nicht auch eine imaginäre Punktewertung mit Kaiba führte, aber als er weiter darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass es da sicherlich irgendeine Milliarde zu eins, natürlich für den reichen Pinkel, stehen würde, und er verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Stattdessen ließ er seinen Blick erneut über das Chaos schweifen und in ihm reifte einen Entschluss, er würde dem Braunhaarigen eine Freude machen und dessen Schreibtisch aufräumen!

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Princess, die immer noch verirrt blinzelnd in ihrem Körbchen lag, beobachtete das seltsame Übersprungsverhalten ihres menschlichen Artgenossen verwundert. Sie schien nicht wirklich zu wissen, was sie von dem seltsamen Verhalten des Menschen, der gerade versuchte seine nichtjugendfreien Gedanken in Bezug auf ihr Herrchen, mit Aufräumen und Musik zu überdecken, halten sollte.

Der blonde Junge hatte, irgendwann eher zufällig, die gut versteckte Stereoanlage entdeckt, so dass nun halblaut Musik durch das große Zimmer schallte. Kurz war auch Joey durch den unerwarteten Musikgeschmack des Braunhaarigen ziemlich verwirrt gewesen, aber mit ‚Judas Priest’, ‚Kiss’ und ähnlichen Interpreten hätte er wirklich nicht gerechnet. Zum Glück übertönte die laute Musik jeden Kommentar des inneren Stimmchens, so dass Joey sich nun, ohne sich Gedanken über irgendwelche eventuellen Phantasien machen zu müssen, an die Arbeit machen konnte.

Wenige Minuten später gab es dann auch schon drei hohe Stapel, nämlich Schulsachen, Müll und ‚Keine Ahnung was das sein soll, aber vielleicht finden wir in irgendeiner Schublade dafür noch einen Platz’ auf dem Boden und erstmals konnte der blonde Straßenköter die Schreibtischplatte wenigstens an ein paar Stellen erahnen.

Dafür verschwand der weiße Teppich unter Büchern, Papieren und anderem Zeug.

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Joey war weiterhin enthusiastisch bei der Arbeit, aber plötzlich zögerte er denn doch. Es lag nicht daran, dass ihm gerade aufgegangen sein könnte, dass Kaiba vielleicht nicht erfreut wäre, wenn er das hier sah. Es lag auch nicht daran, dass er plötzlich keine Lust mehr haben würde, sich durch Kaibas Sachen, die ja immerhin die Sachen des Feindes waren, zu wühlen. Er profitierte ja auch von dieser Aufräumaktion, er hatte nämlich bei seinem Aufräumen die schon erledigten Hausaufgaben für die nächste Woche gefunden…

Gab es hier einen Kopierer?

Aber, all das wurde plötzlich bedeutungslos, als er schließlich einige, eng beschriebene Zettel, die achtlos auf den Stapel ‚Schule’ landeten, beiseite räumte und darunter ein schmaler, mit der Bildseite nach unten zu liegen gekommener Bilderrahmen zu Tage trat.

Neugierig griff der Blonde nach dem silbernen Rahmen. Er nahm ihn vorsichtig, ein Bild von Mokuba, dem weißem Drachen, oder vielleicht auch von Kaibas echten Eltern erwartend hoch und drehte ihn um. Es steckte wirklich eine Photographie in dem silbernen Rahmen und er betrachtete es arglos.

Im ersten Moment schaffte sein verwirrter und in der letzten Zeit arg überbeanspruchter Verstand nicht, irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Bild und Kaiba herzustellen, aber dann verarbeitete sein Verstand diesen neuerlichen Input aber doch noch und auf eine rot aufblinkende ‚Error’-Meldung seines Hirns, ließ er den silbernen Bilderrahmen mit einem heiseren, erschreckten Aufschreien fallen.

Es war ein Bild von ihm.

Aus dem letzten Sommer.

Im Schwimmbad aufgenommen.

Er war halbnackt.

Und nass.

Er lächelte strahlend in die Kamera.

Wirkte unheimlich glücklich.

Ein wunderschönes Bild.

Und nun lag es in Scherben.

Ebenso wie Joeys Bild von Kaiba.

„Scheiße.“

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~Scherben bringen, vom Schicksal gehassten Straßenkötern, kein Glück~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Ich liebe Schlaflosigkeit…Wenigstens habe ich eine sinnvolle Beschäftigung gefunden und kann nun der Sonne beim Aufgehen zusehen…^-^

Und dieses Mal bitte Vorsicht: Leidender Hund!
 


 

Thanx…

Risuma…Ja, auch heute wieder, ich freu mich schon auf euer neues Kapitel ;) Ein Photo auf dem Schreibtisch, aber da Princess im Zimmer schläft und sie noch ein Welpe ist, bleiben hoffentlich nur die Gedanken nichtjugendfrei…Sonst hat Seto einen Welpen, der bald einen Psychiater braucht…und wollen wir das?

Statjana…Natürlich kommt Seto zurück ;) Er muss doch Princess und natürlich auch seinen schlechten Ruf retten! Und das Bild gibt er leider nicht her, er ist da sehr…stur ^-^

Sachmet…Ich wünsch dir schon mal schöne Ferien *neid* Ich muss darauf noch über einen Monat waren >.< Ach ja, bevor ich es vergesse, die Geschehnisse im Hundesalon stehen im Kapitel 21 und da klärt sich die Sache mit den Shorts auch…Joey kann sich übrigens nicht entscheiden, er weiß aber immerhin schon, dass er nicht fliehen kann. Schließlich findet er alleine nicht aus der Villa hinaus! ;) Ich hab dich auch lieb ^-^

Jenny91…Vielen Dank ^-^ Seto kommt bald zurück, dann müssen sie sich ja sehen…Ob sie wollen oder nicht…

Hawky4…Der liebe süße Seto? Ich glaube, den würde Joey gerne mal kennen lernen ;) Aber, es freut mich, dass dir die FF gefällt…

Ange gardien…Das Bild zeigt Joey, ja. Halbnackt in Badehose und glücklich lächelnd, eben wie er leibt und lebt, nur eben etwas unbekleideter ^-^ Und über den Orientierungssinn schweigen wir besser, ich mag um vier Uhr morgens noch keine Grabreden halten XD
 


 

~Scherben bringen, vom Schicksal gehassten Straßenkötern, kein Glück~

Joey schwankte noch, ein Teil von ihm, eindeutig der rationalere, wollte nur noch wegrennen und sich irgendwo verstecken, wo er darüber nachdenken konnte, während ein weiterer Teil von ihm fröhlich mit dem Schwanz wedeln und sich über die neue Erkenntnis, dass er wohl doch mehr Aufmerksamkeit vom Dunkelhaarigen hatte, als er jemals gedacht hätte, freuen wollte. Dies kam wohl von der inneren Stimme, die aber aus unerfindlichen Gründen endlich einmal das Schweigen vorzog und das hier nicht kommentierte.

Natürlich wählte sie dafür auch prompt genau den einzigen Moment, in dem Joey sich irgendeinen Rat oder seinetwegen auch einen Kommentar gewünscht hätte. Er war so komplett verwirrt und seine Pläne ließen sich beide eindeutig nicht erfolgreich durchführen, das wusste er immerhin auch trotz herrschendem Durcheinander.

Weglaufen galt nicht und selbst wenn, würde er sich hemmungslos verlaufen und da er nicht aus der Villa herausfinden würde, käme er auf diesem Weg nicht von Kaiba weg. Obwohl, er war sich nicht einmal wirklich sicher, ob er überhaupt von Kaiba weg wollte!

Er wusste nur eins, er wollte eine Kopfschmerztablette.

Und das mit dem Schwanzwedeln…Nun ja, über das Thema dachte er, da er das ja bekanntlich nicht geübt hatte und Princess ihm in dieser Sache infolgedessen auch eindeutig überlegen wäre, besser nicht weiter nach. Dieser Gedankengang hätte wahrscheinlich nur einen Erfolg, er würde mutmaßlich sein inneres Stimmchen aus seiner, glücklicherweise immer noch andauernden Hibernation reißen und sein Dilemma, so wie dann auch gleichzeitig seine Kopfschmerzen, nur noch um ein Vielfaches verstärken.

Leises Winseln, dass in seiner Intensität dann aber doch die laute Musik und auch seine Überlegungen übertönte, schreckte ihn denn aber doch auf. Und als er nach Princess, die ja die Quelle dieses eindeutigen hündischen Geräusches sein musste, suchte, fand er sie zu seinen Füßen und somit auch mitten in den Scherben, sitzend. Sie winselte weiterhin und hielt ihm eine Pfote entgegen.

Im ersten Moment dachte Joey noch, dass die Hündin ihn vielleicht auf irgendeine ziemlich seltsame und verquere Art trösten wollte, dann aber entdeckte er das Blut, das aus einem länglichen Schnitt an der Pfote tropfte und sofort wurde das Problem ‚Wie gehe ich nach der neuen Erkenntnis mit Kaiba um und wie komme ich zu einer Lösung, die ich auch überlebe?’, ebenso wie alles andere, hinten angestellt. Princess ging, trotz aller Feindschaft, die er für sie hegen mochte, vor, denn wenn es der kleinen Hundedame schlecht gehen und ihr, momentan zum Glück abwesendes Herrchen davon erfahren würde, dann ginge es auch ihm, dem Hundesitter schlecht, sehr schlecht.

Verdammt schlecht, aber sein Testament hatte er ja schon gemacht.

Kurz kam ihm der Gedanke, dass er sich damit aber auch ganz einfach um die Auseinandersetzung mit dem Firmenchef drücken würde können, aber dann schüttelte er den Kopf. Princess konnte eindeutig nichts dafür, dass ihr Herrchen der sexiest…Selbst hier schwieg das innere Stimmchen zu Joeys großer Überraschung und kommentierte die, dieses Mal freiwillige, Wortwahl nicht…Idiot alive war. Außerdem konnte der blonde Streuner auch keinen Hund leiden lassen, immerhin war die Kleine ja auch irgendwie einer seiner Artgenossen. Und, sie war ihm, obgleich ihr Herrchen nichts davon wusste und es sicher nicht gewollt hätte, anvertraut worden.

Er war somit, wenn man das alles zusammenzählte, für sie verantwortlich und konnte deshalb nicht einfach wegrennen…

Wobei er das ja eh nicht konnte, da er nicht aus der Villa herausfinden würde.

Er hatte also wohl gar keine Wahl.

Nur eben auch keine Ahnung.

Wie behandelte man denn überhaupt einen verletzten Hund?

Joey hatte, wie alle anderen Klassenkameraden, allerdings mit der Ausnahme Seto Kaiba, der an dem Tag rein zufällig ein wichtiges Meeting gehabt hatte, einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen müssen, aber leider beinhalteten solche Kurse dann doch nur in den seltensten Fällen Verletzungen bei Tieren. Selbst, wenn der Kursleiter die unmögliche Frisur eines Pudels gehabt und außerdem auch noch wie eine Kreuzung aus Stinktier und in Jauche geschwommenen Puma gestunken hatte.

Dann musste der arme Joey sich wohl doch einfach auf seine Hundeinstinkte verlassen. Der erste Instinkt riet ihm, wohl auch zurecht, Princess erst einmal aus den Scherben zu holen, bevor sie sich vielleicht noch schlimmer verletzen würde können. Dass er sich dabei aber auch prompt schnitt bemerkte er nicht einmal, die kleine Hündin war momentan einfach für ihn viel wichtiger.

Joey hielt sie nun etwas unsicher auf dem Arm und sah sich suchend um, irgendwo musste doch ein Badezimmer sein? Er war sich sogar sicher, dass Mokuba ihm bei ihrem Rundgang durch die Villa irgendwann mal erzählt hatte, dass Seto ein eigenes Badezimmer, das direkt neben seinem Schlafzimmer liegen würde und nur durch eine versteckte Tür zu betreten sei, haben würde.

Nun musste er es nur noch finden.

So viele Türen konnte es in einem Zimmer doch nicht geben?

Und auch nicht so viele Möglichkeiten eine Tür zu tarnen!

Normalerweise hätte Joey nun sicher über den Geisteszustand Kaibas, so wie einen möglichen, sehr akuten Verfolgungswahn des Blauäugigen nachgedacht, aber das Blut, dass aus der Hundepfote tropfte, so wie Princess instinktive Versuche an der Verletzung zu lecken, lenkten ihn denn doch effektiv davon ab, führten sie doch zu einer kleinen Panik.

Momentan war es jedenfalls nur eine kleine Panik, aber mit jedem weiteren Blutstropfen, der über seine Hand lief und von da aus auf den weißen Teppich tropfte, stieg Joeys Paniklevel dann doch immer weiter an, wobei das schmerzhafte Winseln und Jaulen des Welpen wahrscheinlich aber auch nicht ganz unschuldig war.

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Endlich, nach einer gefühlten, unendlichen Ewigkeit, fand der Blonde eine, sehr gut versteckte, natürlich ebenfalls weiße Tür, während sich das Jaulen der verletzten Hündin inzwischen zu einem konstanten, zunehmend an Joeys überreizten Nerven zehrendes, konstantes Wimmern verändert hatte. Das Paniklevel des blonden Streuners war aber bereits bedenklich hoch, als er die Tür nun vorsichtig und mal wieder das absolut Schlimmste erwartend, langsam öffnete.

Es war aber wirklich die Tür zu einem Badezimmer und Joey fiel mehr als nur ein Stein vom Herzen. Aber, er hatte dennoch nicht wirklich die Zeit sich zu freuen, oder sich überhaupt in Kaibas privatem Badezimmer umzusehen. Stattdessen steuerte der Blonde dann aber sofort das Waschbecken an und stellte den Wasserhahn an, um die Verletzung auszuwaschen und vielleicht auch noch die Scherbe irgendwie herauszubekommen.

Das gelang ihm beides, zu seiner eigenen Verwunderung, denn auch wirklich, Princess jaulte zwar in den höchsten Tönen und versuchte außerdem immer wieder an der Wunde zu lecken und sich gleichzeitig irgendwie aus seinen Armen zu winden.

Aber Joey schaffte es dann doch irgendwie sie weiterhin unbarmherzig festzuhalten. Auch der Versuch sie mit gutem Zureden zu beruhigen wurde nicht unterbrochen. Joey war sich zwar nicht wirklich sicher, ob sie ihn wirklich verstand, oder ob es sie auch nur ansatzweise interessierte, aber der Blonde hatte von dem Erste-Hilfe-Kurs wenigstens behalten, dass es zumindest Menschen beruhigen sollte, wenn man mit ihnen sprach.

Wahrscheinlich klappte das denn auch bei kleinen Hunden.

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Es klappte, allerdings wirkte es nicht gegen Winseln und so überlegte Joey nun weiter. Die Wunde war nun sauber und sollte nun eigentlich verbunden werden, bevor irgendjemand den Tierarzt anrufen sollte. Das Anrufen würde, da niemand anders im Haus zu sein schien, wohl auch an ihm hängen bleiben. Vielleicht sollte er es mal Rauchzeichen probieren, denn ein Telephon hatte er ja nach wie vor nicht gefunden. Davon mal abgesehen, kannte er ja nicht einmal die Nummer von Princess’, sicher sehr exklusivem Tierarzt, war das ein ziemliches Hindernis in seinen Plänen

Einen Verband könnte er ihr allerdings dann doch anlegen. Das hatte er in diesem Erste-Hilfe-Kurs gelernt, zwar hatte er keinen Verbandsstoff zur Hand, aber er war nicht umsonst Joey Wheeler, er würde ganz einfach, und wie so oft schon, improvisieren. Wozu hatte Kaiba denn schließlich einen riesigen Kleiderschrank, in dem es auch einige Hemden, die kleingerissen sicher einen wunderbaren Verband abgeben würden, gab?

Seto würde ihm schon verzeihen, immerhin ging es hier um seinen Hund!

Joey blinzelte verwirrt, seit wann war er denn bitte bei ‚Seto’ angekommen?

Das Ganze hier tat ihm eindeutig nicht gut und seine Kopfschmerzen wurden, ebenso wie das, leicht verzweifelt klingende Winseln von Princess, das ihn glücklicherweise von weiterem Nachdenken abhielt, wieder stärker, während seine innere Stimme immer noch die Askese vorzog und seine Situation nicht mit irgendeinem Bild oder Ratschlag noch schlimmer zu gestalten vermochte. Um keine tiefschlafenden Hunde, beziehungsweise penetrante innere Stimmchen zu wecken, verließ der Straßenköter nun eilig das Badezimmer und fand, dieses Mal ohne großartige Suche, die Tür zu dem begehbaren Kleiderschrank und somit auch zu den Hemden.

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Drei Minuten später war eines der, unzweifelhaft sehr teuren Designerhemden nur noch eine Ansammlung von länglichen, weißen Stoffstreifen und noch einmal fünf Minuten später zierten einige der Streifen die verletzte Pfote des kleinen Welpen, der das Ganze misstrauisch beäugte und bei jeder Berührung wieder winselte. Joey tat es wirklich leid, aber es musste sein, so betastete er nun den Verband und kontrollierte noch einmal, ob er wirklich saß und die Blutung wenigstens etwas stillte.

Wenigstens das schien zu funktionieren, aber trotzdem setzte Joey die kleine Hundedame nicht hinunter. Er vertraute, wieder einmal, seinen Instinkten und Princess machte ihm, mit leichtem Schnappen, auch sofort ziemlich deutlich, was sie von seinem primitiven, improvisierten Verband hielt. Wahrscheinlich würde sie ihn gleich wieder runterreißen und an der Wunde lecken, wenn er ihr die Möglichkeit dazu geben würde.

Gut, dass er gar nicht daran dachte.

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Nun musste er nur ein Telephon finden.

Oder aber jemanden, der den Tierarzt für ihn anrufen würde.

Beides war nicht einfach, Telephone tauchten, selbst in der Kaiba-Villa nicht einfach so auf. Vor allem nicht, wenn man sie mal brauchte. Und auch das Hauspersonal schien auch mal wieder zu seinem Status der Unsichtbarkeit zurückgefunden zu haben. Vielleicht schreckte sie ja das Winseln des Hundes ab?

Egal was es denn auch war, Joey streifte, den wimmernden und fiependen Hund immer noch festhaltend, einfach weiterhin suchend und jede erdenkliche Tür ausprobierend, durch das riesige Haus. Die beiden Hunde landeten auf diese Weise in vielen Zimmer, unter anderem fand Joey auch endlich den, wie er glaubte ‚wie blau war er noch gleich?’-Salon, in dem Mokuba ihn am gestrigen Abend zum Essen erwartet hatte. Er kümmerte sich nun aber nicht wirklich darum, sondern schlug die Tür gleich wieder zu und probierte einfach auf gut Glück und ohne große Erwartungen, die daneben.

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Ja, das Schicksal hasste ihn, nun war er sich sicher.

Zwar war er, wie er beinahe überrascht feststellte, als er die Tür öffnete, dieses Mal nicht in Kaibas Schlafzimmer, das wenn sein Orientierungssinn nun auch nur einigermaßen vernünftig zu funktionieren gedachte, zwei Stockwerke höher liegen sollte aber dennoch beschloss er, dass es nun an der Zeit wäre das Schicksal zurückzuhassen.

Warum?

Nun, hinter der zufälligausgewählten Tür lag Joeys Gästezimmer. Seine, immer noch nicht ausgepackte Reisetasche erwartete ihn, ebenso wie das zerwühlte Bett, was denn ja nur den Schluss zuließ, dass sein Orientierungssinn eine einzige Katastrophe sein müsste. Aber darüber würde er sich später, nämlich wenn er die Eingangshalle wiederfinden wollte, Gedanken machen müssen. Nun ließ er sich auf dem Bett nieder, hielt Princess fest und suchte in seiner Tasche nach dem Handy.

Er wurde auch fündig und hatte, wie er mit einem prüfenden Blick feststellte, sogar einen geladenen Akku, so wie Empfang. Da sich bisher ja alles gegen ihn verschworen zu haben schien, freute er sich auch über Kleinigkeiten, der Dämpfer würde schon früh genug kommen, da war er sich sicher.

Und da kam er auch schon, wie war die Nummer vom Tierarzt?

„Du kennst nicht zufällig die Nummer vom Kerl mit den Spritzen, oder?“ fragend sah er auf das blonde, immer noch fiepende, ansonsten aber keine Reaktion zeigende Fellbündel, das ihm aber selbstverständlich weder eine positive, noch eine negative Antwort geben konnte, auf seinem Schoss hinunter. Sie versuchte lieber weiterhin an den Verband zu kommen, was Joey mit einem energischen „Aus!“, das aber leider überhaupt keinen Erfolg zu haben schien, zu unterbinden versuchte.

„Auch gut.“, Joey seufzte und war beinahe überrascht, als das innere Stimmchen doch aus seiner Askese ausbrach und ihm zum aller ersten Mal einen sinnvollen Vorschlag unterbreitete. Mokuba hatte ihm doch gestern einen Planer mit allen Terminen und was sonst noch wichtig sein würde, neben den Frühstücksteller gelegt! Vielleicht…Nein, ganz sicher war da auch die Nummer des Tierarztes bei! Sie musste dabei sein, Mokuba war ja ein Kaiba und die waren verantwortungsvoll.

Seto war in diesem Fall die Ausnahme, welche die Regel bestätigte.

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Und somit hatte der blonde Straßenköter ein neues Ziel, er würde nun das Esszimmer suchen. Princess nahm er natürlich, ebenso wie sein Handy mit auf den gefährlichen Streifzug durch die Villa. Schon vor der Tür des Gästezimmers verharrte er und versuchte sich an gestern zu erinnern. Wie alle Hunde hatte er aber nicht das beste zeitliche Gedächtnis, aber schließlich war er sich dann zumindest ziemlich sicher, dass sich dieser Raum irgendwo im Erdgeschoss befunden hätte.

Das war ja auch nur riesig…

Joey versuchte es aber trotzdem und fand, angetrieben vom immer schmerzhafter klingenden Jaulen des kleinen Welpen auf seinem Arm, denn überraschend schnell den Weg nach unten. Er widerstand, zum Glück für den eh schon verletzten Welpen, erfolgreich der Versuchung auf dem Treppengeländer herabzurutschen, sondern nahm den traditionellen und schmerzfreieren Weg hinunter.

Die Eingangshall war groß, leer und weiß wie immer und beinahe kam Joey sich langsam wie der einzige lebendige Mensch auf der ganzen Welt vor. Er rief, in der Hoffnung, dass es doch noch lebende Individuen, die nicht gehörlos waren, um Hilfe, aber niemand antwortete ihm, oder zeigte sich.

Seufzend begriff der Blonde, dass er mal wieder auf sich gestellt war und so nahm er sein Schicksal, das ja nun hoffentlich nicht so gemein wäre und sich nun wieder ebenso über ihn lustig machen würde, wie sein inneres Stimmchen, dass gerade fröhlich Echo in Joeys Kopf spielte und ihn somit zumindest kurzzeitig ebenso erfolgreich, wie Princess ablenkte, in seine eigenen Pfoten.

Er entschloss sich, da ihm ja eh keine Wahl bleiben würde, dass er einfach jede Tür ausprobieren würde. Hier konnte sich ja nichts schreckliches dahinter verbergen, beziehungsweise ihn könnte, nach Champ, dem Sternenhimmel und vor allem nach dem Photo, an das ihn gerade sein inneres Stimmchen zu erinnern pflegte, nichts mehr erschrecken. Zu seinem Glück und seiner großen Erleichterung führt dann aber bereits die vierte Tür in das vertraute Zimmer, wo er denn auch wirklich den weißen, vollkommen unschuldig daliegenden Planer fand.

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Und auch die Telephonnummern.

Das Telephonat mit dem Tierarzt, der gleich versprach vorbeizukommen und somit dem Kaibabonus wohl auch Tribut zollte. Zum ersten Mal war Joey wirklich froh über diesen Vorteil, den der Name Kaiba bot, denn er konnte sich nicht vorstellen jetzt irgendwie Roland zu finden oder gar zu Fuß zu einem Tierarzt zu laufen, von dem er nicht einmal die Adresse, sondern gerade mal den Namen kannte!

Nun konnte er nur noch abwarten.

Princess lag auf seinem Schoss und ließ sich kraulen, aber wirklich beachten tat Joey sie dieses mal nicht. Er hatte gerade beim achtlosen, etwas gelangweilten Durchblättern gerade eine Telephonnummer in dem kleinen Büchlein entdeckt, hinter der in kindlicher Schrift ‚Seto’ stand.

Kaibas Telephonnummer?

Es war Setos Hund.

Er sollte von der Verletzung wissen, er hatte jedes Recht dazu.

Außerdem würde Seto ihn eh umbringen und es würde nur noch schlimmer werden, wenn er über Dritte von den Geschehnissen erfahren würde. Zumindest sein Verstand schien ausnahmsweise mal tadellos zu funktionieren und Joey seufzte leise, als sein Widerstand gegen den Anruf um einige Prozentpunkte abnahm.

Nun gut, zu 45% würde er nun anrufen, aber wie sollte er dann bitte mit Kaiba umgehen?

Würde er den Anruf überhaupt überleben?

Joey traute es dem Braunhaarigen wirklich ohne Probleme zu, dass er es irgendwie fertig bringen würde, auch durch das Telephon zu töten. Immerhin handelte es sich dabei um Seto Kaiba und der konnte ja bekanntlich ja alles, wie Joey sich schon lange neidvoll hatte eingestehen müssen.

50%.

Princess winselte erneut, der provisorische Verband färbte sich, wie Joey nach einem kurzem Blick feststellte, langsam rötlich und Joeys Widerwillen schwand zusehends immer weiter. Bei 0% Widerstand griff der Blonde dann schließlich erneut nach seinem Handy und wählte die fremde Nummer.

.

.

.

Tut…

.

.

.

Tut…

.

.

.

Tut…

.

.

.

Kaibas Stimme ließ ihm, kaum dass sich der Firmenchef gemeldet und nur ein Wort gesagt hatte, einen wohligen, aber ungewollten Schauer über den Rücken laufen. Das innere Stimmchen nutzte die Gelegenheit, es grinste nun einfach nur fröhlich und versuchte Joey einfach mal wieder betont freundlich darauf aufmerksam zu machen, wie sehr er die kalte Stimme doch in den paar Tagen vermisst hatte.

Beinahe so sehr, wie die Streicheleinheiten.

Fast genauso, wie die Blicke.

Joey, der sich darüber nun nicht nachdenken wollte und es gerade auch nicht konnte, da man im Umgang mit Seto Kaiba alle seine Sinne brauchte, schüttelte nur den Kopf und versuchte die Gedanken irgendwie zu ordnen, bevor er dem, wie immer mehr als nur leicht ungeduldig klingenden Firmenchef dann doch antwortete, „Princess ist verletzt.“

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~Nicht alle Hunde gehorchen ihrem Herrchen, einige kann man nicht erziehen, andere heißen Joey~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Es ist kurz, aber ich erwartete gleich Besuch ^^ Aber, ich kann mit der Tradition eines täglich neuen Kapitels ja nicht brechen ;)
 


 

Thanx…

Risuma…Ich bin noch nicht zum lesen gekommen, ich hoffe ich schaffe es heute Abend irgendwann…Vielleicht ja, wenn der Rest Fußball guckt ;) Ich hoffe, ich kann dir wieder eine Pause, oder sonst irgendwie den Tag versüßen…Noch einmal vielen Dank für den Keks, aber bei Erdbeeren muss ich leider nein sagen, dagegen bin ich fieser Weise allergisch…

Statjana…Joey hat genug zu tun, immerhin muss er nun mit Kaiba fertig werden. Und mit Princess. Und mit seinem inneren Stimmchen…Er ist überfordert!

Sachmet…Joey hatte den perfekten Ansporn: Findet er es nicht, röstet Kaiba ihn auf kleiner Flamme…Da würde ich es auch schaffen ;) Und, ein Kaiba bekommt keine Wutausbrüche, er ist ein Eisschrank, da würde er schmelzen XD

Gizz…Nichts ernstes, ich darf ihr nichts tun, Anordnung von oben ;)
 


 

~Nicht alle Hunde gehorchen ihrem Herrchen, einige kann man nicht erziehen, andere heißen Joey~

Die Antwort auf Joeys Aussage war weder jugendfrei, noch sollten menschliche Ohren solch einen Fluch jemals zu hören bekommen. Zum Glück war Joey, wie Kaiba geschmückt mit einigen Schimpfworten feststellte, aber nur eine hundeartige Daseinsform und hatte somit auch keine menschlichen Ohren, woraufhin sich Kaiba in diesem Punkt nicht strafbar machte. Die selektive und inzwischen nahezu zur Perfektion antrainierte und in dieser Situation eingesetzte Taubheit rettete den Blonden aber leider weder davor einige neue Schimpfworte zu lernen, noch vor der Feststellung des inneren Stimmchen. Scheinbar wirkte sie doch nur bei inneren Stimmchen und selbst da nur manchmal. Denn wie sonst war es zu erklären, dass Joeys altkluges Exemplar gerade grinsend feststellte, dass es Joey ziemlich gut zu gefallen schien, dass er plötzlich wieder die komplette Aufmerksamkeit des Braunhaarigen sein Eigen nennen durfte.

War er doch ein ganz kleines bisschen masochistisch veranlagt?

Das Stimmchen sagte ja.

Kaiba nannte ihn einen Idioten.

Und Joey wünschte sich nichts sehnlicher, als die blauen Augen sehen zu können.

Wären sie kalt wie Eis?

Würden sie sanfter schimmern?

Das innere Stimmchen revidierte seine Aussage, entweder sollte man das ‚kleine bisschen’ streichen, oder aber Joey sollte ‚masochistisch’ durch ‚verliebt’ oder ein anderes, Gefühl, dass eine Form von Liebe ausdrückte, ersetzt werden. Scheinbar gewann das Stimmchen, in all seiner Penetranz und Nervigkeit, wieder die Oberhand und Joey konnte sich, da er alle Kraft brauchte, um nicht irgendeinen Laut der Freude von sich zu geben, sondern brav zuzuhören, nicht einmal wehren und musste sich somit Kaibas kreatives Fluchen, als auch die Tiraden und falschen Schlussfolgerungen seines Stimmchens anhören.

Zumindest, bis ihm irgendwann dann doch der Kragen platzt, „Verdammt, ich weiß selbst, dass ich den Vollidioten mag!“

Stille.

Kaiba schwieg überrascht.

Das Stimmchen triumphierend.

„Ich komme.“

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Seit geschlagenen drei Stunden versuchte Joey einen klaren Gedanken, außer ‚Mit dem Kopf gegen die Wand rennen, bis alles vorbei ist und das schaffen bevor Kaiba wie angedroht zurückkommen würde’, zu fassen. Den Besuch des Tierarztes, der die Pfote des Welpen genäht und ihm, so weit Joey ihm jedenfalls zugehört hatte, sogar ein Kompliment für den Verband und seine Erste-Hilfe-Künste gemacht hatte, hatte er kaum mitbekommen gehabt. Er erinnerte sich zwar noch, dass er ihm, mit der jaulenden Princess auf dem Arm, die Tür geöffnet und den älteren Herren begrüßt hatte, aber kaum dass sie das Zimmer in dem das Hündchen behandelt werden sollte, betreten hatten und er das Handy gesehen hatte, war alles wieder da gewesen.

Kaiba wusste, dass er ihm nicht egal war.

Warum war es bloß anatomisch nicht möglich sich in den Hintern zu beißen?

Der Tierarzt verabschiedete sich dann irgendwann, aber so wirklich hatte der Blonde, dessen Gehirn gerade mit anderen Dingen ausgelastet war, auch das gar nicht mitbekommen. Scheinbar lief nämlich wenigstens sein inneres Stimmchen, wenn sein Verstand das schon verweigerte, auf Hochtouren und zeigte ihm nun weiterhin in fröhlichen Bildern einen nackten Seto Kaiba, der ihm in den Hintern biss. Joey hatte einfach nur den Kopf auf den Tisch sinken lassen .

Noch nicht einmal der Anblick von Princess, die im Moment, dank ihrem Kragen eher wie ein wandelnder Zylinder, als wie ein niedlicher Welpe aussah und die mit ihrer festverbundenen Pfote unbeholfen, beinahe betrunken wirkend im Zimmer herumtapste, konnte ihn etwas aufheitern, da er genau wusste dass Kaiba auf dem Rückweg war.

Und, da es sich hierbei um Seto Kaiba handelte, würde der sicherlich irgendeine sehr schnelle und furchtbar effektive Methode finden. Joey würde, obwohl sich ja nicht einmal Kaiba über die Gesetze der Physik hinwegsetzen konnte, sogar vernuten, dass der Braunhaarige wie Superman fliegen können würde.

Kaibaman…?

Dragonman…?

Kaibaspider…?

Ok, der konnte nicht fliegen...

Fröhlich erschien prompt ein, von der inneren Stimme gesponsertes und von Joey mit einem genervten Seufzen begrüßtes Bild. Aber, der Blonde musste zugeben, dass sein Erzfeind, um dessen Aufmerksamkeit er zu eifrig buhlte, in diesen hautengen Kostümen einen wirklich netten Anblick bot.

„Wheeler.“

Ach ja, Joey musste seine gedankliche Aussage etwas verfeiern, ein wirklich netter Anblick, bis Kaiba denn den Mund aufmachte und wieder Gift und Galle spuckte. Sein inneres Stimmchen wies ihn auf etwas hin und beinahe im selben Moment fiel es auch Joey wieder ein, seine Phantasien hatten bisher noch nie sprechen können.

Princess bellte erfreut.

Aber, das hieße ja, dass…

Sofort hob der Blonde den Kopf und begegnete nun zwei eisblauen Saphiren, die ihn kühl und wie immer mehr als nur etwas herablassend musterten. Kurz fragte sich der verwirrte Joey, wieso sich Kaiba, obwohl sie eigentlich einen deutlichen Größenunterschied aufzuweisen hatten, plötzlich mit ihm auf Augenhöhe befand, aber er fand auch ziemlich schnell die Antwort. Kaiba war nicht geschrumpft, mit der Krümmung der Erdkugel war nach wie vor auch alles in Ordnung, der eigentlich Größere kniete einfach nur besorgt neben seinem Hund auf dem Boden.

Der Gedankengang wurde, durch eine nun noch altkluger klingendes Stimmchen aber auch gleich ins Plural gesetzt und der Straßenköter unterdrückte nur schwer ein genervtes Aufstöhnen. War er denn nicht schon genug gestraft? Er musste mit einem durchgedrehten Stimmchen, dass ihn durch penetrantes Nerven so weit bekommen hatte, dass er Kaiba praktisch eine ungewollte Liebeserklärung gemacht hatte, mit einem verletzten Welpen und nun sicher auch noch mit vierzehntausend verschiedenen Todesarten, die Kaiba an ihm ausprobieren wollte, herumschlagen!

Und das Schicksal hasste ihn.

Er war das Lieblingsopfer von Murphy.

War das nicht genug?

„Wheeler, ich halte dich nicht für intelligent, aber selbst du solltest wissen, dass man auf eine Frage normalerweise eine Antwort gibt.“, da war sie wieder, die kalte Stimme, die einem wohlige Schauer über den Rücken jagen, oder einen gleich erfrieren lassen konnte. Joeys Körper entschied sich, zum Leidwesen seines Besitzers, allerdings für die erste der Möglichkeiten, somit blieben dann wohl ‚nur’ noch dreizehntausendneunhundertneunundneunzig Todesarten über.

„Wheeler.“, bildete Joeys benommenes, mit anderen Dingen beschäftigtes Gehirn sich das ein, oder klang Kaiba neben genervt und eiskalt nun auch etwas besorgt? Natürlich bildete er sich das ein, das bewies ja nur Kaibas nächster Satz nur zu gut, „Gut, dann ruf ich nun im Tierheim an.“

„Ich trage das Halsband noch, ich bin kein Streuner!“, gut dass mochte nicht die sinnvollste Antwort gewesen sein, wie Joey selber wusste, aber immerhin war sein Kampfgeist nun wieder da und er funkelte sein Gegenüber, der die auf dem Teppich liegende Princess streichelte, knurrend an.

„Ah, ich hab mir schon Sorgen gemacht.“, für den Bruchteil einer Nanosekunde blitzte Humor und noch etwas anderes in den blauen Augen auf, aber Joey, dessen Verstand noch immer zu verarbeiten versuchte, dass ‚Kaiba’ sich ‚Sorgen’ gemacht hatte, bekam das gar nicht mit.

Kaiba hatte sich Sorgen gemacht?

Sorgen um ihn?

War das überhaupt, grammatikalisch, wie auch emotional möglich?

Diese Frage konnte er, so ganz ohne Duden und Grammatik und ohne Psychiater dann zwar nicht klären, dennoch wurde ihm ganz warm ums Herz, was aber natürlich in der Gegenwart eines wandelnden Eisschrankes auch nicht lange anhalten konnte, „Wer weiß schon, was ein Straßenköter meinem Hund für Unarten beibringen konnte?

Und wieder wurde eine Aussage revidiert, „Ich hasse dich.“

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Die nächsten etwa gefühlten zwanzig Minuten schrie Joey seinen ganzen Frust heraus. Er selber wusste gar nicht, warum er ihm all das an den Kopf war, er wusste ja nicht einmal genau, was er da alles sagte. Er versuchte die ganze Zeit Kaiba, der Frustrierenderweise weder eine erkennbare Reaktion auf den Wutausbruch, noch auf die Enthüllung, dass Joey sich verdammt noch mal wieder die alte Aufmerksamkeit wünschte, zeigte, in die Augen zu sehen, aber schon bald stellte er fest, dass die Augen einfach nur wunderbar beruhigend waren. Gegen seine Willen verflog die ganze angestaute Wut und der ganze Frust und so verstummte er schließlich bevor er irgendwas von positiven Emotionen gegenüber Kaiba verraten und sich somit unglaubwürdig dar stehen lassen würde, mitten im Satz, „…Pinkel…“

„Oh, hast du dich nach zwei Minuten schon ausgekläfft, Töle? Oder ist das nur eine kleine Atempause?“, der Blauäugige sah nun wenigstens wieder halbwegs interessiert zu ihm, „Falls das Erste zutreffen sollte, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mir erzählen würdest, wie das hier…“ Er deutete af den Verband der Hündin die auf seinem Schoss eingeschlafen zu sein schien, und auf die Joey seltsamerweise mal wieder einen kleinen Stich Eifersucht fühlte, „…passieren konnte. Falls es das Zweite sein sollte, werde ich in mein Büro gehen, bis du fertig bist.“

„Mokuba ist auf Klassenfahrt.“, der Blonde hatte sich, um einen Wutausbruch Kaibas, oder noch schlimmer, dem Weggehen von Kaiba vorzubeugen, entschlossen am Anfang der Geschichte anzufangen und so berichtete er nun davon, wie er zum Hundesitter für Princess geworden war, „…Du warst weg, und ich konnte doch nicht zulassen, dass sie in eine Hundepension kommt.“

„Da hätte sie sich aber nicht verletzt.“, hätte Joey eine Rute gehabt, so hätte er sie nun eingeklemmt und er hätte außerdem auch die Ohren hängen lassen und sicher gewinselt. Warum ritt Seto so darauf rum? Er wusste doch eh selber, dass es nur seine Schuld gewesen war, immerhin hatte er ja das Bild fallen lassen, „Es tut mir leid.“

„Schon gut, dich zu verklagen brächte nicht viel, außer deinem Blondshampoo und dem Halsband, dass ich bezahlt habe, besitzt du ja nichts…“, Joey blinzelte irritiert, woher wusste Kaiba denn bitte von dem Blondshampoo? Hatte er es etwa doch gesehen? Fragend und mit strahlenden braunen Augen sah er den Firmenchef, der gerade im Aufstehen begriffen war, an, aber der knurrte nur leicht genervt, „Du verhältst dich sogar noch blonder als früher schon, Köter. Da muss man nur eins und eins zusammenzählen.“

„Hast du deswegen ein Photo von mir auf dem Schreibtisch?“

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~Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt~

ealousy of a dog
 


 

Authors Note…

So, und wieder die tägliche Dosis, ganz wie es der Onkel Doktor verschrieben hat…

Wegen einer intensiven Auseinandersetzung mit „Rotkäppchen“ ist dieses Kapitel allerdings wieder etwas kürzer, ich bitte dies zu verzeihen ^-^;
 


 

Thanx…

Risuma…*ängstlich nach hinten schiel*…Tut mir leid, die Sue ist ausgebrochen, wahrscheinlich hat eines der Plotbunnys den Käfig geöffnet. Wie sie allerdings die Eisenketten losgeworden ist, kann ich dir nicht beantworten…Ich kümmere mich im nächsten Kapitel um sie. Hast du vielleicht einen Wunsch, wie wir sie loswerden? Ich hatte (mal ganz unklischeehaft) an einen acht bis zehn Tonnen schweren Amboss gedacht, der aus dem Nichts hinunterfällt oder vielleicht doch ein Gastauftritt von Godzilla…Hmmmm…Ok, das gehört hier nicht hin, ich sag lieber Danke für das nette Kompliment, den vergnüglichen Lesestoff, den ihr mir liefert und auch für die ganzen lieben Kommentare…DANKE!

Emeraud_dragon…Die Ens bekommst du natürlich ^-^ Ich freu mich, dass dir diese FF gefällt und ich kann ja nicht zulassen, dass du nachts wachliegen musst ^-^

Statjana…Joeys Gehirn geht es gut, es ist einfach nur nicht an so viel Denkarbeit gewohnt, glaube ich ^-^

Sachmet…Jep, sie werden immer länger, ich plane schon nicht mehr, das hat mich bei Titanic ja schon überfordert…Und das kleine Stimmchen ist (leider) absolut erziehungsresistent, ich spreche da aus Erfahrung. Ok, meins sagt immer nur „Schreib!“ aber trotzdem ;)

Gizz…Ein großes Dankeschön an dich, aber seit dem Kapitel verfolgt mich das Bild von Kaiba als Wonderwoman…Die Hotpants stehen ihm sicher…XD

Ange gardien…Kaibas Antwort? Bitte sehr, aber ich glaube…Ach nein, ich sag dazu nichts, sondern bedanke mich lieber ;)
 


 

~Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt~

Joey lernte nun innerhalb kürzester Zeit zwei Dinge.

1. Auch Seto Kaiba konnte nicht immer perfekt die Fassung wahren, auch seine Fassade bröckelte ab und an mal etwas und enthüllte Emotionen.

2. Seine Augen waren noch viel schöner, wenn er schockiert war und sie sich erschreckt geweitet hatten.

Gut, egal wie toll Seto so auch aussah, er sollte sich besser nicht daran gewöhnen und ihn in Zukunft wohl doch auch nicht zu oft schockieren, denn wer wusste denn schon, wann die emotionale Belastungsgrenze für Kühlschränke erreicht sein würde? So weit der Blonde wusste, wurde das vom Tüv oder anderen unabhängigen Prüforganisationen bisher nicht überprüft. Vielleicht sollte er aber einmal die Anregung dazu geben und auf diesem Wege vielleicht auch gleichzeitig den ersten Schritt zu einem Handbuch für den Umgang mit Kaiba machen. Damit könnte er sicher ziemlich viel Geld verdienen, oder?

Und, er würde dann besser mit ihm klarkommen.

Das innere Stimmchen räusperte sich nun aber und wies den blonden Straßenköter, leicht genervt klingend, darauf hin, dass er Kaiba bereits vor einiger Zeit eine Frage gestellt hätte und man, wenn man die Regeln einer Kommunikation, die von einem gewissen Herren Watzlawick, der Joey überhaupt nicht interessierte, befolgen würde, meistens bei der Antwort zuhören sollte. Wenn das nicht sogar schon die Regeln der Höflichkeit und des Respekts fordern würde.

Respekt hatte Joey vor Kaiba.

Höflichkeit, na ja. Er wusste immerhin wie man das schrieb und das zählte er nun einfach mal als ‚Ja’, als er nun seine Aufmerksamkeit wirklich wieder dem Braunhaarigen, der ihn immer noch leicht schockiert anstarrte, zu. Irgendwie hatte er Kaiba immer für schlagfertiger gehalten, aber nun schwieg der schon seit einer gefühlten Ewigkeit.

Dafür schnarchte Princess, als Lautuntermalung.

„Du warst in meinem Schlafzimmer?“, entgegen aller Höflichkeit, von der Kaiba ja naturgemäß eh nie viel zu halten schien, wurde die Frage nach dem beinahe geschockten Schweigen nun doch mit einer Gegenfrage beantwortet und Joey griff, nun etwas frustriert, nach einem der ihm vertrauten Mittel der Nonverbalenkommunikation, er nickte einfach nur, woraufhin sich Kaibas Augen zu blauen Schlitzen verengten.

Alle Instinkte des Straßenköters sagten, nein schrien nun ‚Wegrennen’, aber der Befehl wurde, als ob seine Nerven streiken würden, nicht weitergeleitet. Der Blonde stand immer noch wie angewurzelt vor dem Größeren und konnte die immer kälter werdende, eisige Aura, die Kaiba umgab, förmlich spüren.

Oder woher sonst kam die Gänsehaut, die plötzlich auftauchte?

Sicher nicht daher, dass Kaiba so sauer unheimlich sexy aussah.

Es lag auch sicher nicht daran, dass Kaibas blaue Augen eine Versuchung und infolgedessen auch jede Sünde wert zu sein schienen.

Der Grund war sicher ebenso wenig, dass er sich in dem Blau zu verlieren drohte.

Joey wusste nicht, ob das zu den vierzehntausend…Er verbesserte sich sofort selber, dreitausendneunhundertneunundneunzig Todesarten, die Kaiba sich ausdenken mochte, gehören würde, aber solange das Letzte, was er auf der Welt sehen würde dieses tiefe, perfekte Blau wäre, wäre er damit zufrieden und würde, falls er als Seele denn meckern könnte, zufrieden ins Himmelsreich eingehen und dort auf Kaiba warten.

Ein gewisses altkluges Stimmchen, das sich immer und überall einmischen musste, merkte nun fröhlich an, dass er das sicher nicht so wollen und dass Kaiba sicher auch nicht genug von ihm überlassen würde, damit er in den Himmel kommen könnte. Er würde sicher in den nächsten Sekunden von blauem Feuer zu Asche verbrannt werden und Asche kam wohl nicht in den Himmel.

Ob Seelen allerdings auch feuerfest waren, konnte auch das innere Stimmchen nicht beantworten, aber es wusste immerhin, dass Joey nicht wirklich sein Leben aushauchen wollen würde, da er Kaiba in diesem Fall sicher bald vermissen würde. Und vor allem würde er denn nie erfahren, warum Kaiba ein Photo von ihm auf dem Schreibtisch hatte!

Nutze er es vielleicht als Dartscheibe?

Nein, sicher nicht, immerhin war es in einem gläsernen Bilderrahmen gewesen und soweit Joey informiert worden waren, eignete sich Glas nur in den seltensten Fällen als Dartscheibe. Da stimmte auch das penetrante Stimmchen sofort und ohne zu zögern zu.

Aber, wozu hatte er es denn sonst?

Wirklich aus…

Nein, er konnte nicht von Liebe sprechen, zumindest nicht, bis er endlich eine zufriedenstellende Antwort von Kaiba bekommen würde.

Und der arme, nun von seinen eigenen Gefühlen, die er sich, nicht einmal über seine eigene Leiche, eingestehen würde, verwirrte und überraschte Besitzer der Stimme musste ihm in diesem Fall, zum ersten und hoffentlich auch letzten Mal voll und ganz zustimmen:

Joey wollte nicht sterben.

Nicht, ohne eine Antwort.

Zum Glück bekam Kaiba, der immer noch voll auf damit beschäftigt zu sein schien, wütend zu sein, von dieser Niederlage gegen eine furchtbar altkluge und nervige körperlose Stimme, die nur im Kopf seines Gegenübers existierte, nichts mit.

Wenigstens die Schmach blieb ihm erspart.

Alles weitere hingegen nicht.

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Seine Ohren klingelten noch immer.

Kaiba hatte, in einem plötzlichen und vollkommen unerwarteten Gefühlsausbruch, die Tür bei seinem eisigen Abgang hinter sich zugeschlagen und irgendwie vermutete Joey, wenn er den Kraftaufwand und die Lautstärke bedachte, zumindest kurzzeitig, dass sicher einiges an Putz abgebröckelt war.

Kaiba war sauer, und er war gegangen.

Ohne ein Wort und ohne Joey noch eines Blickes zu würdigen.

Der Firmenchef, der jede Situation unter Kontrolle zu haben pflegte und der den Ruf eines emotionalen Gefrierfaches weghatte, war gegangen. Er hatte die Konfrontation mit seinem Lieblingsgegner gescheut und somit dem blonden Straßenköter den ersten Sieg gegönnt. Aber, der Sieg schmeckte schal, der erwartete Triumph, von dem Joey immer geträumt hatte, blieb aus, in ihm herrschte nur noch Leere.

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Joey starrte seit geschlagenen vierzehn Minuten auf die Tür.

Es waren wirklich vierzehn Minuten, denn er hatte jede einzelne Sekunde gezählt.

Jeden Augenblick, seit die Tür hinter Kaiba zugefallen war.

Jeden Moment, seit er die Gegenwart des anderen vermisste.

Und vor allem, jeden Atemzug, in dem ihm die innere Stimme anfeuerte, er solle doch endlich seine, ihm von Gott in seiner ganzen Güte gegebene Pfoten benutzen und Kaiba hinterher rennen, hinterhereilen, oder sonst wie einen ernsthaften Versuch zu unternehmen, um den Größeren einzuholen. Wenn es nach dem Stimmchen gehen würde, dann könnte Joey ihm auch auf Knien hinterher rutschen, es wäre dem Stimmchen gleich, Hauptsache es ging endlich vorwärts, er würde bei Kaiba landen und die beiden würden sich endlich ihre Liebe gestehen und ein, auf ewig glückliches Paar werden.

Irgendwie schien Joey wohl nicht aufgepasst zu haben und vom Schicksal die romantischste und auch mehr als nur etwas naive Stimme zugeteilt bekommen zu haben. Aber, da das Schicksal ihn ja eh hasste, kümmerte Joey sich nicht mehr darum, sondern er hoffte weiter, dass sich die Tür öffnen und Kaiba zurückkommen würde.

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Joey hielt sich selber für einen geduldigen Menschen.

Der Rest der Welt sah das zwar anders, aber Joey stampfte nur genervt mit der Pfote auf, ignorierte die Meinungen der anderen und vor allem die von Seto Kaiba und übte sich weiterhin in Geduld.

Gerade bewies er auch seine Geduld, denn mittlerweile starrte er seit einer halben Stunde auf die schicke weiße Tür, die dadurch aber auch nicht wirklich viel interessanter wurde. Seine Hoffnung, dass Kaiba zurückkommen würde, schwand zusehends und schließlich seufzten sowohl der Blonde, als auch sein Hinterkopfstimmchen.

Hunde warteten auf ihr Herrchen, das war schon seit je her so, aber in diesem Fall schien das ‚Herrchen’ keinerlei Interesse mehr an seinem Hund zu haben. Joey kam sich nun beinahe ausgesetzt vor und plötzlich fürchtete er sich davor, dass sich die Tür öffnen und Kaiba davor stehen würde.

Joey war ein positiver Mensch, da würden wohl alles zustimmen, aber nun erwartete er nichts Positives mehr, wahrscheinlich würde Kaiba ihm mitteilen, dass er das Tierheim angerufen hätte, oder die schlimmere Variante, er würde ihn einfach wegschicken und ihn nie wieder ansehen oder berühren.

Warum ihm das so viel ausmachte, wusste er nicht, ihm war nur eins wirklich klar. Er wollte nicht von Kaiba weg. Der Luxus hier war ihm egal, es war ihm auch egal, dass er sich selbst in seinem sogenannten ‚kleinen’ Gästezimmer verlaufen und sicher nie wieder in Kaibas Zimmer finden würde, er wollte nur nicht weg von der emotionalen Gefriertruhe.

Oh mein Gott, er fühlte sich in Kaibas Nähe wohl!

Ein wahrhaft gruseliger Gedanke, vielleicht sollte er das mit dem Masochismus noch einmal gründlich überdenken?

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Vierundfünfzig Minuten waren vergangen.

Seine Ohren klingelten nicht mehr, aber noch immer starrte Joey an die weiße Tür und wartete, vollkommen sicher, dass Kaiba bald zurückkommen würde müssen ab. Wahrscheinlich kümmerte er sich nur um den Welpen und brauchte deshalb so lange!

Er würde zurückkommen!

Und selbst, wenn es nur wäre, um Joey anzubrüllen, Hauptsache Kaiba.

Schritte, die in der Stille des Hauses wiederhallten, nährten sich.

Joeys Herz schlug ihm bis zum Hals.

Sein Puls raste.

Die Tür öffnete sich langsam, Joey stolperte ein paar Schritte zurück und musterte mit ängstlichen braunen Augen die Person, die im Türrahmen erschien.

War Kaiba zurückgekommen?

Freudentränen trübten seinen Blick.

Der Mut und alle Hoffnung des Blonden verflogen aber sofort, als er die plötzlichen Tränen aus seinen überanstrengten Augen weggeblinzelt hatte und die Person in der Tür letztendlich doch noch erkannte.

Das Hauspersonal hatte, wie sein Stimmchen sarkastisch kommentierte wohl seine Unsichtbarkeit mal wieder aufgegeben, während Kaiba seine wiederzufinden und unsichtbar geworden zu sein schien.

Im Türrahmen stand das Hausmädchen, dass ihm schon einmal das Leben gerettet hatte.

Es lächelte ihn schüchtern und irgendwie mitleidig an, bevor es sich leicht verbeugte, „Master Kaiba hat mich beauftragt, Ihre Tasche zu packen und Sie aus der Villa zu entfernen. Das Taxi wartet schon an der Haustür.“

Joey, der es noch nicht fassen konnte, nickte nur traurig. Er löste das Lederhalsband, das ja immer noch um seinen Hals lag und legte es noch auf den Tisch, bevor er seine Tasche schulterte und die Villa wirklich verließ.

Auch das innere Stimmchen schwieg.

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~Hass ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird, aber mit Schlagsahne schmeckt es besser~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

So, da ich Sonntag und vielleicht auch Montag wohl kaum zum Schreiben kommen werde, liefere ich heute mal zwei Kapitel ;)
 


 

Thanx…

Risuma…Versuchs mit Hundekeksen, die mag Joey, aber ich glaube du würdest dich denn bald mit Kaiba, dem sein Straßenköter fehlen wird, auseinandersetzen…Oder vielleicht auch nicht, man weiß ja nie…Danke!

Emeraud_dragon…Keine Angst, er ist bald wieder im vertrauten Terrain und da wird er sich sicher nicht verlaufen…Wie denn auch, wenn seine Wohnung so groß wie Kaibas begehbarer Kleiderschrank ist ;) Das Talent hat nicht einmal er ^-^

Sachmet…Ich weiß, du schreibst erst in drei Wochen wieder, aber ich mochte trotzdem noch einmal Danke sagen…

Gizz…Was wäre das Leben ohne Dramatik? XD
 


 

~Hass ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird, aber mit Schlagsahne schmeckt es besser~

Die Taxifahrt dauerte nicht lange und doch erschien es Joey wie eine endlose Ewigkeit, bis der Wagen endlich vor seiner Tür hielt und ihn somit wieder in sein eigenes, kleines, unbedeutendes und vor allem kaibaloses Leben zurückentließ. Das Taxi fuhr auch schon, sobald Joey ausgestiegen war, wieder weiter und der Blonde sah ihm nur ein paar Sekunden nach. Dann schulterte er erneut die Reisetasche, schlurfte mit gesenktem Kopf zur Haustür und ließ sich, sobald die Tür hinter ihm zugefallen war, auf sein Bett fallen.

Irgendwie musste er seine Gedanken ordnen und so starrte er nun an die abgeblätterte, nicht mehr ganz so weiße und bei weitem nicht so hübsche Decke und versuchte irgendwie die Ereignisse verstehen zu können.

Gleichzeitig beschlich ihn aber auch der, gleich wieder gewaltsam verdrängte Gedanke, dass ein Sternenhimmel über seinem Bett vielleicht gar nicht so übel aussehen würde. Dann würde er sich zumindest ein bisschen wie bei Kaiba fühlen…

Sein Herz krampfte sich bei dem Gedanken zusammen und Tränen stiegen erneut in seine Augen. Nein, das wollte er nicht. Er wollte sich nicht mehr an Kaiba erinnern, denn der hatte ihn herausgeworfen und beachtete ihn nicht mehr. Das wandelnde Tiefkühlfach hatte sich entschieden und Princess hatte gewonnen.

Es gab keinen Platz in Kaibas Leben für zwei Hunde.

Und in seinem Herzen schon gar nicht.

Joey hatte immer um die Konsequenzen gewusst, aber trotzdem war es etwas ganz anderes, diese Konsequenzen so deutlich zu sehen und auch fühlen zu müssen. Und vor allem die ungute und besorgniserregende Abwesenheit des kleinen Stimmchens, machte diese Situation noch irrealer und gespenstiger.

Es hatte bisher nur wenige Konstanten in seinem Leben geben.

Kaiba war ein eiskalter Idiot.

Yugi der beste Duellant.

Pegasus hatte kein Modegeschmack.

Duke baggerte Serenity an.

Er selbst versagte in Mathe vollkommen und war immer noch wunderbar blond.

Und das kleine Stimmchen kommentierte alles, mit Vorliebe die Gedanken, die sich in irgendeiner Art und Weise mit Kaiba beschäftigten.

Jetzt schwieg es und Joey vermisste es.

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Als würde das Schicksal endlich einmal doch ein Einsehen mit ihm haben, endete die Hitzewelle in dieser Nacht mit einem reinigenden Gewitter. Die grellen Blitze zuckten durch die Nacht und tauchten den traurig an die Decke starrenden Joey, der einfach keinen Schlaf finden konnte, immer wieder in ein unnatürliches Zwielicht. Der rollende Donner übertönte das leise Schluchzen, dass ihm immer und immer wieder entkam und bei dem er sich auf die Lippen biss.

Sein momentaner emotionaler Zustand mochte zwar, obgleich der von Emotionen ja, wie dem Blonden anschaulich wiederfahren war, keine Ahnung hatte, Kaibas Schuld sein, aber dennoch wollte er ihm nicht die Genugtuung gönnen, zu erfahren dass er wegen ihm litt. Obwohl, es würde den Firmenchef sicher nicht interessieren, wenn er morgen mit rotgeweinten Augen und noch verschlafener als sonst in die Schule kommen würde!

Wahrscheinlich würde er es nicht einmal bemerken.

Wieso musste Princess auch ausgerechnet der Hund von Seto Kaiba geworden sein?

War das wirklich nur die Rache des Schicksals?

Hasste es ihn denn so sehr?

Das innere Stimmchen schwieg auch weiterhin stur und überließ es Joey irgendwie alleine mit seinem emotionalen Aufruhr fertig zu werden und vielleicht doch noch etwas Ruhe zu bekommen, während das reinigende Gewitter, dessen Wirkung leider nicht für kleine, blonde Straßenköter galt, draußen mit unverminderter Kraft weiter tobte.

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Das Donnerwetter am nächsten Morgen stand dem Unwetter aus der vergangener Nacht in nichts nach. Dass sich der Blonde einfach einen Tag ‚freigenommen’ hatte, regte den Lehrer, der das als persönlichen Affront zu nehmen schien, furchtbar auf und Joey hatte irgendwie das unbestimmbare sehr schlechte Gefühl, dass er mal wieder als der arme Sündenbock herhalten müsste. Wahrscheinlich war sein Lehrer einfach nur unbefriedigt, vielleicht ja aber auch unglücklich verliebt?

Letzteres war von einem kleinen Stimmchen formuliert worden und Joey lächelte leicht, als er seinen vertrauten Freund doch noch wiederbekam. Allerdings verging ihm das Lächeln auch gleich wieder, als er zu Seto Kaiba, der mit seiner Eisaura der Klasse auch mal wieder die Aufwartung machte, sah.

Dieses Mal zitterten seine Mitschüler in der Kälte, die der Braunhaarige ausstrahlte, und soweit Joey das in dem kurzen Augenblick, in dem er Kaiba gemustert hatte, gesehen hatte, waren seine Augen noch etwas kälter und die unsichtbare Mauer zwischen ihm und den anderen war eindeutig noch etwas höher als gewöhnlich und bildete eine undurchdringliche Barriere. Kein Zeichen von Menschlichkeit zeigte sich, sondern nur Seto Kaiba, der junge Geschäftsmann, das wandelnde Gefrierfach und die für einen Straßenköter unerreichbar ferne, von inneren Stimmchen gepredigte und als geeigneter Partner auserwählte, Phantasie

Joey sehnte sich nach den Momenten, als er Kaiba noch gehasst hatte.

Alles war einfacher gewesen, als das wandelnde Tiefkühlfach noch sein erklärter Feind gewesen war! Er hatte noch keinerlei Probleme gehabt, als er seine Gefühle noch hatte leugnen können.

Pah, das konnte er auch jetzt noch.

Seto Kaiba war ihm egal.

Der Blonde ließ seinen Blick, wie zur Bestätigung über die Gestalt des Eisberges in Menschengestalt gleiten, dieses Mal wollte er allerdings nicht in den Augen versinken, oder das Grübchen, dass ja, in Ermangelung eines Lächelns eh nicht vorhanden war, finden, sondern er wollte all die kleinen Makel aufspüren!

Niemand, noch nicht einmal Seto Kaiba konnte so perfekt sein!

Und wirklich, Joey wurde, während das innere Stimmchen sich dieses Mal glücklicherweise einmal jeden Kommentars enthielt und nur reichlich frustriert mit dem imaginären Kopf schüttelte, fündig.

Kaibas Haar war braun und Joey stand eindeutig nicht auf braunes Haar! Wenn er auf braunes Haar stehen würde, dann könnte er ja auch, was alle Götter verhindern mögen, auf Tea oder Duke anspringen und das tat er ja nicht!

Sein Stimmchen schnaubte nun, wohl aus Empörung über diese schreckliche und unzureichende Argumentation, nur kurz und verfiel denn in schlecht gelauntes Schweigen. Eigentlich ja auch kein Wunder, die Arbeit von Tagen wurde, vor dem imaginären Auge des altklugen, einfach nicht zum Schweigen zu bringendes Stimmchens zu Nichte gemacht. All die so hart abgerungenen Eingeständnisse des blonden Straßenköters wurden nun unter fadenscheinigem Hass und Verletztheit begraben und egal wie oft das Stimmchen auch versuchte Joey vom Gegenteil zu überzeugen, durch die Mauer des Hasses, des Zorns und der Gekränktheit drang es einfach nicht durch.

Die selektive Taubheit war nun scheinbar wirklich perfektioniert worden und die Suche nach Makeln an dem Blauäugigen ging, ebenso wie der Matheunterricht, von dem Joey nichts mitbekam, ungestört und unbeachtet weiter.

Kaiba war zu dünn, bei allen bisherigen, von dem penetranten Stimmchen vorgeschlagenen, eindeutigen nicht jugendfreien ‚Aktivitäten’ würde sich der Blonde sicherlich blaue, furchtbar unkleidsame Flecken holen. Noch ein guter Grund, warum Kaiba nicht perfekt war.

Aber ansonsten?

Kaibas Augen mochten zwar momentan sehr kalt wirken, aber sie waren, egal welchen Lichtenfall es auch geben mochte, immer noch von dem gleichen herrlichen Blau. Sie konnten, ebenso wie die blasse Haut, die feingeschwungenen Lippen und die gerade Nase einfach nicht hässlich sein! Fast hatte Joey nun das Gefühl, als würde Unperfektheit bei Kaiba gegen eines der vielgepriesenen Naturgesetze verstoßen und damit das Ende des Universums oder vielleicht auch nur von Domino einläuten.

Oder vielleicht hasste ihn das Schicksal einfach wirklich nur?

Kaiba müffelte auch nicht, er hatte sicher auch keine Schweißfüße oder andere Geruchsprobleme. Er duftete nur immer noch leicht nach Jasmin und egal was Joey auch versuchte, an diesem Geruch, den er auch nun auch prompt in seiner Nase hatte, und bei dem sich ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, konnte er einfach nichts schlechtes finden.

Also weiter.

Seto Kaiba trug eine Lesebrille, aber selbst diese Brille konnte Joey nicht als Makel ansehen, vielmehr unterstrich sie leider nur noch die Persönlichkeit des Firmenchefs. Und wenn Kaiba eines nicht noch brauchte, so war es Joeys Meinung nach, noch mehr Persönlichkeit. Der blauäugige Eisberg verfügte doch eindeutig schon über ein Übermaß davon!

Kaiba konnte einfach alles, er leitete eine riesige Firma, ging zur Schule und erzog in seiner Freizeit zwischen den Hausaufgaben, seiner Arbeit und den Meetings noch irgendwie und irgendwann seinen kleinen Bruder und einen Hund. Außerdem war er, wie Joey trotzdem neidvoll zugeben musste, einer der besten Duellanten der Welt, dem kaum jemand das Wasser reichen konnte.

Eben einfach ein perfekter Jugendlicher, sogar ohne die verdammte Akne und selbst der Stimmbruch, der alle so gequält hatte, hatte einen großen Bogen um Kaiba und dessen wunderbare Stimme gemacht.

Es war so unfair, wie Joey frustriert feststellte und sich wiedereinmal wünschte, er könnte sich selbst in den Hintern beißen, dass selbst wenn er wütend auf ihn sein wollte, er nur an die blauen Augen und die gänsehautverursachende Stimme denken konnte.

Nun gut, wenn Joey nun außen keinen wirklichen Makel mehr fand und bevor er sich wieder überlegte, welches Blau denn Kaibas Augen wirklich hätten, dann würde er sich nun zusammenreißen, das Lächeln von seinen Lippen verbannen, um dann nun mal über Kaibas innere Werte nachzudenken.

Kaiba hatte, wie Joey schon immer gewusst und auch jedem, der es hatte hören wollen, oder der nicht schnell genug hatte fliehen können, erzählt hatte, die herzlich, warme Aura eines unterkühlten Eiszapfens am Nordpol und die Gefühlstiefe einer Pfütze in der Sahara. Jedes erdenkliche Tiefkühlfach hatte bekanntlich viel mehr emotionale Ausstrahlung als der Braunhaarige und jeder halbgeschmolzene Eiswürfel und schlecht gelaunter Eisbär wohl auch viel bessere Manieren.

Seto Kaiba war also eindeutig das Paradebeispiel für ‚Außen hui und Innen so was von pfui’ und Joey lehnte sich entspannt zurück, diesen Menschen konnte man einfach nicht…Sein Gehirn wollte sich weigern im Zusammenhang mit dem Begriff ‚Kaiba’ von ‚Liebe’ zu sprechen, aber schließlich entdeckte es doch das Wörtchen ‚nicht’ und das überzeugte seinen Verstand scheinbar denn doch und er ließ den Gedankengang zu…lieben.

Man konnte ihn nur hassen.

Joey grinste triumphierend, er war also nun endlich in Sicherheit und seine plötzlichen Gefühle für den Eisblock mit dem Eisblick waren einfach nur eine Laune des, nun ebenfalls vergangenen heißen Wetters und ein, nun endlich wohl behobener Sehfehler seines Gehirns. „Man kann Seto Kaiba nicht lieben.“, er flüsterte es grinsend, aber das Grinsen verging ihm schnell, als das innere Stimmchen in all seiner Penetranz seine stille Siegesparty störte und anmerkte, dass ‚Man(n)' es vielleicht nicht können würde, aber dass es bei Straßenkötern außer Frage stehen würde.

Joeys Kopf landete mit einem dumpfen Laut, der beinahe alle in seine Richtung blicken ließ, auf der Tischplatte und er seufzte leise.

Nur Kaiba starrte weiterhin teilnahmslos aus dem Fenster, hinaus in den grauen, von Gewitterwolken verhangenen Himmel, und ignorierte alles um sich herum mit einer sehr eleganten Vehemenz. Aber sein kalter Blick hielt eben jeden automatisch auf Abstand, und sei es nur, damit man das Blau bewundern konnte…

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~Nass erwischt, heißgemacht und abgekühlt~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Da war noch etwas Zeit über…^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Na ja, am Ende kommt alles anders…Aber, am Ende sind wir ja nicht, aber ich glaube der Eisberg bekommt nun langsam Risse…Und Joey darf es ausbaden und beim Wiederzufrieren zusehen…Ein liebes Danke an dich ;)

Emeraud_dragon…Lieblings-FF? Ich fühle mich sehr geschmeichelt und würde nun auch hyperaktiv strahlen, aber dazu ist es zu schwül ;) Danke ^-^
 


 

~Nass erwischt, heißgemacht und abgekühlt~

Das Wetter war auch nach Stunden des Seto Kaibas Hassens und nach Schulschluss, immer noch genauso trübe wie Joeys Stimmung. Es regnete nach wie vor in Strömen und zielsicher fanden seine Füße aber auch wirklich jede, auch nur annährend tiefe Pfütze in dem gottverdammten, von Petrus überschwemmten Park, so dass der blonde Straßenköter nun nicht nur von Oben, sondern auch von Unten nass wurde und angeekelt die beturnschuhte Pfote schüttelte.

Und das Ganze erinnerte ihn an Princess.

Und somit auch an Kaiba.

Und den hasste er ja.

Was für ein beschissener Tag.

Seine sogenannten Freunde hatten sich in einem wunderbar kleinen, und wohl auch trockenen Café verbarrikadiert und wollten laut eigenen Aussagen erst wieder hervorkommen, wenn diese Sintflut vorbei wäre und die Taube mit dem Zweig im Schnabel gesichtet worden wäre. Wenn Joey nun einen Blick zum Himmel riskierte, das Wasser aus seinen Augen, bei dem es sich definitiv NICHT um Tränen wegen eines egozentrischen, gefühlskalten, emotional verkrüppelten Kühlschranks mit wundervollen blauen Augen und talentierten Händen, an dem er gar nicht dachte und der ihm vollkommen egal war, handelte, wegblinzelte kam er zu der Erkenntnis, dass sie wohl noch lange in diesem netten Café sitzen würden.

Tauben flogen nämlich definitiv keine.

Er hatte es aber einfach nicht mehr ausgehalten. Dieses Rumsitzen und Nichtstun, welches das innere Stimmchen natürlich sofort für viele bunte Bildchen, die Joey partout nicht sehen wollte, auszunutzen pflegte, war zu viel für ihn gewesen und so hatte er, trotz drohender Sintflut, dem natürlichen Bewegungsdrang der Hunde nachgegeben.

Ok, eigentlich war er panisch aus dem Café gestürmt, aber so klang es einfach besser.

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Warum er allerdings ausgerechnet in den Park hatte gehen müssen, wusste er ebenso wenig, wie den Grund, warum seine Füße nun scheinbar wie von selbst all die Orte, an denen er Kaiba, respektive Princess getroffen hatte, ansteuerten und sein Blick nach dem Firmenchef zu suchen schien. Wahrscheinlich war sein Körper nun zum Feind, dem Schicksal übergelaufen? Oder, der gute Siegmund Freud sollte doch noch recht behalten, nichts ist stärker als ein ‚Es’. Vor allem nicht, wenn es sich bei dem, vom ‚Es’ ausgehenden Gefühl um ‚Liebe’ handelte.

Joey schüttelte frustriert den Kopf und versuchte alles, um die unmögliche Wortkombination, die plötzlich doch so perfekt zusammenpasste, dass der Duden wohl demnächst umgeschrieben werden müsste, aus seinem Kopf zu verdrängen.

Er liebte ihn nicht.

E mochte ihn nicht.

Und er begehrte ihn schon mal gar nicht.

Das innere Stimmchen kicherte nur bösartig, schwieg aber sicherheitshalber doch.

Vor allem, als es Joey auf eine sich ihnen nähernde hochgewachsene, schlanke Gestalt unter einem weißen Regenschirm aufmerksam wurde. Sein Körper verriet den Blonden prompt abermals, Adrenalin schoss hindurch, seine Gestalt strafte sich unwillkürlich, seine Augen leuchteten und ein glückliches Lächeln legte sich, natürlich gegen seinen ausdrücklichen Willen, auf seine Züge, während er der Gestalt entgegensah und sogar die Schritte, die diese noch zurücklegen musste, zählte.

Noch sieben Schritte.

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Blaue Augen blitzen unter dem Schutz des Schirmes auf.

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Noch vier Schritte.
 


 

Eine blasse Hand strich eine vorwitzige, vom böigen Wind verwehte Strähne aus dem Gesicht.

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.

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Noch ein Schritt.

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Sie standen sich gegenüber.

Joey Wheeler, ein Bild zum Erbarmen, nass bis auf die Knochen, die blonden Haare traurig ins Gesicht hängend und Seto Kaiba, trocken und wohlgeborgen unter einem Schirm. Kurz musterten die kalten blauen Augen das Bild des Jammers, eine warme Hand strich sanft die nassen Strähnen aus dem kalten Gesicht des Blonden und verweilte kurz auf der blassen, nur von der Kälte leicht geröteten Wange.

Joey schmiegte sich, nun doch wieder völlig unter der Kontrolle des ‚Es’ und unter dem schlechten Einfluss seines Stimmchens, in die unglaublich sanften und so gut tuenden Berührung des Größeren und schloss sogar voller Vertrauen die Augen.

So entgingen ihm leider aber auch die für jemanden, der Erfahrung im Umgang mit Kaiba hatte, sehr deutlichen Anzeichen für einen weiteren emotionalen Tiefschlag, oder eben einer eisig kalten Dusche, die selbst Straßenköter aus ihrer Traumwelt holen konnte.

En leichtes Lächeln für Sekundenbruchteile über das ernste Gesicht des Firmenchefs, bevor der seinen Schirm über Joey hielt und seine Lippen für einen kurzen, für Joey wunderbaren Augenblick, den er sicher nie würde vergessen wollen, seinen Hals streiften und der leichte Geruch nach Jasmin, der einfach perfekt zu Kaiba zu passen schien, ihn vollkommen einnebelte, „Na, streunst du herum? Noch kein neues Zuhause gefunden, Töle?“

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Joey zuckte zurück und zusammen, als die kalte Dusche Kaibas, so wie der Sturzregen, der ihn nun wieder traf, ihn aus seinen Phantasien riss und zurück in die wortwörtlich graue Realität katapultierte. Für einen kurzen Moment konnte er den Blauäugigen nur sprachlos anstarren, ihm fehlten die Worte um Kaiba mitzuteilen, was für ein Arschloch er sei und wohin er sich ein Zuhause schieben könnte.

Aber wieder einmal war es der Firmenchef, der letztendlich die Initiative ergriff. Er beugte sich vor, griff nach Joeys Handgelenk und zog ihn zurück unter den Schirm und auch gleichzeitig in die beruhigende Sicherheit seiner Arme. Die braunen Augen musterten ihn vollkommen verwirrt und reichlich verschreckt, aber als Seto Kaiba sich wirklich vorbeugte und seine Lippen auf die des Straßenköters trafen, verschwand dieser Blick und Joey schloss genüsslich die Augen.

War er eben noch sauer gewesen?

Hatte er Kaiba nicht eben noch gehasst?

Egal, er konnte viel zu gut küssen, als dass er sch nun damit beschäftigen wollte, er hatte ja hinterher immer noch mehr als genug Zeit, um den Größeren seine Meinung zu sagen, ihn ihm Regen stehen zu lassen und endlich einmal das letzte Wort in einer Diskussion zu haben.

Das innere Stimmchen wollte ihm eigentlich widersprechen und mitteilen, dass es daran nicht im entferntesten glauben würde, aber auch penetrante kleinen Stimmen waren durch Küsse von Seto Kaiba ruhig zu bekommen. Wenn Joey das vorher gewusst hätte und nun fähig wäre zu denken, dann würde er diese Information als wichtig abspeichern und es ausnutzen. Aber, er war gerade weder das eine, noch das andere, sondern er wurde immer noch von Kaiba, von Seto ‚der absolute Nullpunkt ist wärmer als ich’ Kaiba geküsst.

Mitten im Regen.

Unter einem Regenschirm.

Wie in einem romantischen Kitschfilm, einer dieser Liebesschnulzen, die sich nur Mädchen gerne ansahen, um den Taschentuchverbrauch noch etwas anzukurbeln oder sich ungestraft an ihre derzeitigen Lebensabschnittsgefährten zu schmiegen, ohne dass die sich wehren konnten.

Nun gut, die meisten dieser Mädchen küssten sicher nicht halb so gut wie Kaiba und wahrscheinlich hatte keine bisher das Privileg und Vergnügen gehabt, einen solchen Körperkontakt mit dem unnahbaren Eisschrank zu haben.

Joey war also, auch ohne Stammbaum, etwas besonders.

Vielleicht hatte sich Kaiba ja doch noch nicht entschieden?

Und vielleicht war der Eisschrank ja doch nicht so ein Idiot?

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Irgendwann bewies Kaiba denn doch, dass die Naturgesetze doch noch galten und dass auch er noch gewissen menschlichen Bedürfnissen unterworfen war. Er löste den Kuss und schöpfte dann doch erst einmal Atem, bevor er Joey, der nur zögerlich wieder die Augen zu öffnen wagte, losließ und ihn kurz von oben bis unten musterte, „Nimm den Schirm, du holst dir sonst den Tod.“ Er drückte dem verdatterten Joey den Schirm in die Hand und ging ungerührt, als wäre nichts gewesen weiter, der dichte Regen verschluckte bald die weißgekleidete Gestalt und ließ das Geschehene nun noch unheimlicher erscheinen..

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„Hey!“, Kaiba war schon um die nächste Biegung verschwunden, als sich die Starre endlich von Joey löste und er ihm, den Schirm festumklammert haltend und von der inneren Stimme angefeuert werdend, hinter her rennen durfte, „Ist das alles was du mir zu sagen hast?“

Kaiba antwortete nicht und Joey seufzte.

Joey war also doch nichts besonderes für ihn.

Vielleicht hatte sich Kaiba ja doch schon entschieden?

Und vielleicht war der Eisschrank ja doch einfach nur ein Idiot?

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Es brachte nichts Kaiba hinterher zustarren, dass war auch Joey bekannt. Der Wunsch, dass sich der Firmenchef umdrehen, oder gar zurückkommen würde, würde ihm eh nicht erfüllt. Das Schicksal schien ihn einfach nu abgrundtief zu hassen und ihn immer und immer wieder gerne in Situationen zu bringen, die über seinen Horizont hinausgingen.

Der Blonde ließ sich verwirrt auf die erstbeste Bank sinken und starrte trübsinnig in die, rasch größer werdende Pfütze vor seinen Füssen. Er verfluchte das Schicksal, Murphy, Siegmund Freud und den Regen, aber am allermeisten verwünschte er denn doch Seto Kaibas Kusskünste, den Geschmack, der immer noch an seinen Lippen zu hängen schien, so wie sein Erinnerungsvermögen, in das sich jede einzelne Millisekunde eingebrannt hatte.

Er war verdammt.

Verdammt dazu den Kuss immer und immer wieder zu erleben.

Ja, das Schicksal hasste ihn, nun konnte er nicht mehr zweifeln.

„Scheiße.“, wenigstens konnte er seine Situation in ein Wort fassen.

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~Zu viel Aufmerksamkeit von den falschen Leuten und weitere Unanehmlichkeiten~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Mein persönliches Geburtstagsgeschenk an mich selbst ;)

Und für alle nun ein großes Stück Torte ^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Der Abend im Hamburg war toll und ich versuche nun das Plotbunny, das den Dirty Dancing-Soundtrack in der Pfote hält und an meinem Shirt zupft, zu ignorieren ;) Ich danke dir auf jeden Fall erst mal und hoffe, du hast weiterhin so viel Spaß…Und nun mach ich mich über deinen Kuchen her *kicher* Oh bevor ich es vergesse…*großes Stück meiner Geburtstagstorte hinstell*…

Shakti-san…Seto ist ein Kühlschrank, die haben keine Gefühle, nur Stromschwankungen ;)

Statjana…Keine Angst, Joey bleibt gesund…

Gizz…Hier ist der neue Upload ;) Vielen Dank, aber ich glaube so nett geht es erst mal nicht weiter, immerhin reden wir hier von der Beziehung eines Hundes mit einem Kühlschrank ;)

Ange gardien…Danke ^-^ Und so ist Kaiba eben, aber wir mögen ihn trotzdem…
 


 

~Zu viel Aufmerksamkeit von den falschen Leuten und weitere Unanehmlichkeiten~

Entgegen aller Erwartungen und auch seiner eigenen bescheidenen Hoffnungen verfügte Joey dann wohl doch über die typische Widerstandskraft eines Straßenköters. Die Bazillen, die eigentlich ein leichtes Spiel haben sollten, wo Joeys Immunsystem eindeutig gerade mit dem Viren ‚Liebe’ und ‚Seto Kaiba’ zu kämpfen hatte, wurden dann wahrscheinlich vom inneren Stimmchen verschreckt.

Leider, denn eigentlich hätte der Blonde nichts dagegen gehabt krank zu sein, oder es zumindest doch schnellstens zu werden. Aber, obwohl er noch fast zwei Stunden im strömenden Regen auf dieser Bank gesessen hatte, lief ihm nun einige Stunden später nicht einmal die Nase. Daran war vielleicht auch der große Regenschirm von Kaiba, der verhinderte, dass er noch nasser wurde, nicht ganz unbeteiligt, wie der Blonde schließlich, reichlich schlechtgelaunt zugeben musste.

Dennoch warf er ihn nicht davon, sondern griff nur noch stärker zu. Sein inneres Stimmchen kicherte über Joeys plötzliche und irgendwie niedlich wirkende Anwandlung unbedingt etwas von Kaiba besitzen zu wollen, während der Blonde einfach nur genervt schnaubte und weiterhin den Regen, der weiterhin auf den Boden platterte, zu beobachten und so hoffentlich endlich die Erinnerung vergessen zu können.

Verdammt, er hatte doch sonst so ein schlechtes Gedächtnis, warum konnte er sich nun ausgerechnet an jede Kleinigkeit des Kusses erinnern? Gehörte das auch zur universellen Verschwörung gegen ihn, oder hatte der Kuss irgendwelche Nervenenden, die bisher brach gelegen hatten, aktiviert?

Irgendwann, als er sich sicher war, dass die Antwort auf diese Fragen nicht in einer Pfütze zu finden war, hob er aber trotzdem frustriert den Kopf und entschloss sich letzten Endes dafür so viel Abstand wie ein beinahe bankrotter Straßenköter nur konnte, zwischen sich und dem Ort, an dem Kaiba ihn geküsst hatte, zu bringen.

Und den damit verbundenen Erinnerungen, egal woher sie auch kommen mochten.

Zum Glück hatte er während des Kusses wenigstens ganz klischeehaft die Augen geschlossen gehabt, was aber das innere Stimmchen in all seiner Sturheit und Uneinsicht aber dennoch nicht unbedingt davon zu überzeugen schien, dass er nicht zumindest wissen wollte, wie genau das ausgesehen haben musste.

Joey schaffte es einfach nicht der Hinterkopfstimme klar zu machen, dass er sich nicht einmal vorstellen wollte, wie Kaiba und er ausgesehen haben mussten. Wahrscheinlich hatte der Kühlschrank mit den sinnlichen Lippen ihn auch nur geküsst, weil er sich sicher war, dass ihn in dem Regen niemand beobachten würde.

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Bereits am nächsten Morgen wurde diese Aussage von einer, ihn auf seinem Schultisch erwartende Zeitung, widerlegt und endlich verstand Joey auch die ganzen seltsamen und auch sehr verstimmten Blicke, die ihm auf seinem Schulweg gefolgt waren. Er hatte, wohl etwas naiv, wie er im Nachhinein zugeben musste, gedacht, er hätte sein T-Shirt vielleicht falsch herum angezogen, oder dass es an dem weißen Schirm, auf dem natürlich auch das Logo einer gewissen Firma, dessen Chef wahnsinnig gut küssen konnte und den Joey nun wieder zu hassen versuchte, prangte, liegen könnte.

Oder vielleicht ja auch an seinem schönen blonden Haar?

An ein Photo von Kaiba und sich im Regen hatte er nun wirklich nicht gedacht.

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Der Empfang in der Klasse war auch nicht gerade herzlich.

Joey hatte, da er ja mal wieder nicht pünktlich gewesen war, zwar keinen Sektempfang erwartet, aber mit einer Welle von eisiger Kälte, die ihm entgegenschlug, hatte er nicht gerechnet. Sämtliche Mädchen schienen ihm ewige Feindschaft geschworen zu haben und die Jungs sahen ihn, ebenso wie der Lehrer, der ihm wegen dem Zuspätkommen, an das eigentlich ja eh schon alle gewöhnt waren, noch nicht einmal einen Eintrag ins Klassenbuch androhte, mit großen Augen, als wäre er das achte Weltwunder oder hatte plötzlich noch einen zweiten Kopf bekommen, an.

Vielleicht war er ja das achte Weltwunder, immerhin hatte er Kaiba geküsst?

Das innere Stimmchen verbesserte ihn sofort, furchtbar verschnupft und reichlich pedantisch klingend, dahingehend dass nicht er Kaiba geküsst hätte, sondern dass er von Seto Kaiba geküsst worden wäre. Joey hingegen sah da keinen großen Unterschied und er hatte gerade eh vollkommen andere Probleme, denn obgleich er sich Aufmerksamkeit gewünscht hatte, so doch nicht von der ganzen Welt!

Nur von Seto Kaiba.

Und das Schlimmste?

Kaiba war, wie er nach einem eiligen Blick feststellte, nicht anwesend.

Es würde ein langer Tag werden.

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Gegen Mittag war Joey sich sicher, er würde Kaiba wegen…wegen irgendetwas verklagen. Seine Mitschüler starrten ihn an, die Blicke der Mädchen waren jetzt bei der Intensität ‚Fall sofort tot um und lass deine Griffel von Kaiba, seine Milliarden gehören mir’ angekommen und seine Freunde behandelten ihn übervorsichtig und vermieden das Thema ‚Photo’ ebenso vehement auffällig wie den Namen desjenigen, mit dem Joey auf dem Bild zusehen war und den er ja, zumindest nach eigenen Aussagen, hasste. Sie redeten stattdessen über alle möglichen Themen, vermieden es ihn anzusehen und sprachen auch nicht wirklich mit ihm, sondern kicherten immer wieder nervös.

Irgendwann reichte es aber auch dem geduldigsten, bravsten und freundlichsten Straßenköter aber doch und Joey stürmte, in der festen Absicht Seto Kaiba entweder kurzerhand zu erwürgen, oder aber ihn, wie die innere Stimme vorschlug, doch lieber noch einmal zärtlich zu küssen, davon.

Blicke folgten ihm und das Gerede brandete auf.

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Es war absolut erstaunlich, wie schnell sich Pläne ändern konnten.

Es lag nicht an dem langen Weg bis zur Kaiba-Villa, den Joey in seiner ganzen Wut auf alles und jeden und besonders auf Kaiba und denjenigen, der die Photographie erfunden hatte, wieder einmal per Taxi zurücklegte. Er wollte mit seinem momentanen Ruf und seiner neugewonnen Bekanntheit partout nicht in irgendein öffentliches Verkehrsmittel steigen und sich den Blicken, so wie dem Gerede der Leute aussetzen.

Es lag auch nicht daran, dass seine Wut etwa irgendwie verraucht wäre. Da zu hatte sie ja auch keine Chance gehabt, schließlich hatte der Taxifahrer zu allem Überfluss auch noch eine der Zeitungen, welche dieses gewisse Titelbild hatten, auf dem Beifahrersitz liegen gehabt und ihn wohl auch ziemlich schnell erkannt.

Und dann beobachtete er ihn solange im Rückspiegel, bis Joey schließlich doch noch einmal in eine sehr infantile Phase verfiel und ihm einfach einmal die Zunge herausstreckte. Daraufhin sah der Mann weg und konzentrierte sich endlich auf die Strecke, wodurch sie denn wenigstens unfallfrei vor dem Villentor hielten.

Der Blonde kratzte seine letzen Geldreserven zusammen und schaffte es gerade so den Fahrer, der ihm zwar mit einem süffisanten Grinsen dankte, aber sich zum Glück jeden Kommentar enthielt, zu bezahlen, bevor er sich denn dem Eisentor zuwandte.

Es war, wie sollte es auch anders sein, verschlossen.

Joey seufzte.

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Joey fand auch in dieser Situation etwas positives, die silbernen Gitterstäbe des Tores waren nicht elektrifiziert und so bekam er wenigstens keinen Stromschlag, der durch die Nässe des Regens noch etwas heftiger ausgefallen wäre. Leider standen die Stäbe aber trotzdem, was ja auch den Sinn eines Tores ausmachen sollte, viel zu dicht zusammen, als dass Joey hindurchpassen würde, und so stand der Blonde nun immer noch wie bestellt und von Kaiba nicht abgeholt, davor..

„Verdammt!“, er trat fluchend gegen die hübschen und ziemlich harten Gitter und hüpfte dann fröhlich und schmerzhaft aufjaulend auf einem Bein herum und versuchte auf diesem Weg die Schmerzen in seinem Fuß, der mit dem unbewegten Eisen kollidiert war, zu kompensieren. Und er fluchte auch fröhlich und sehr kreativ weiter, vor allem, als er dann auch wieder zielsicher eine der tiefen Pfützen fand und mit der Pfote, die wenigstens nicht wehgetan hatte, direkt hineintapste.

Ach ja, er hatte es beinahe schon vergessen gehabt, dass das Schicksal ihn hasste und dass Murphy an ihm herum probierte. Wahrscheinlich war auch der Kuss nur ein Attentat von Murphy gewesen, obwohl Joey sich einfach nicht vorstellen konnte, dass Kaiba…Seto Kaiba, der Kühlschrank mit den weichen Lippen, sich irgendeiner Macht und irgendeinem Gesetz beugen würde.

Immerhin war Kaiba nicht nur reich, sondern stinkreich.

Er wurde von begeisterten Hundegebell und einer Kinderstimme aus seinen trüben Gedanken gerissen, „Joey!“

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Mokuba, der unter seinem riesigen kunterbunten Regenschirm beinahe verschwand und der Princess an der Leine hatte, öffnete das Tor und ließ den Anderen ein. Die kleine Hündin, immer noch mit einem unkleidsamen Verband an der Pfote und schrecklich humpelnd, sprang begeistert an ihrem blonden Artgenossen hoch und bettelte fröhlich bellend um Streicheleinheiten, so dass Mokuba sich über der hündischen Geräuschkulisse erst gar nicht verständigen konnte.

Erst als Joey den Welpen auf den Arm nahm, war eine normale Kommunikation wieder möglich und anders als die anderen Leute vermied er das Thema nicht, „Glückwunsch zur neuen Berühmtheit, Joey.“ Der kleine Junge grinste so entwaffnend, dass Joey ihm nicht einmal böse sein konnte, er seufzte nur, „Ich bin hier, um deinen Bruder umzubringen.“ „Da bist zu spät dran.“, kam die ruhige Antwort und gemeinsam setzten sie ihren Weg die Auffahrt hoch, während Joey den Hund kraulte.

Es dauerte eine Weile, bis die Aussage von Mokuba durch Joeys Verwirrung und durch die Versuche Princess’ ihren Artgenossen abzuschlecken hindurchdrang. Dann erblasste der Blonde sichtlich und schaffte es nur mit Mühe Princess nicht fallen und das Zittern aus seiner Stimme herauszulassen, „Ich bin zu spät?“

Bilder eines toten Seto Kaibas geisterten durch seinen Verstand.

Selbstmordszenarien.

Gift.

Erschossen.

Aufgeschnittene Pulsader.

Lauter kreative, eines Seto Kaibas würdige, Todesarten.

Und Joey, beziehungsweise der Kuss waren Schuld daran?

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~Eingeschobene Ersatzbefriedigung in der Dunkelheit und nicht aufgehobene Mordpläne~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Danke für die lieben Glückwünsche ^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Ich hoffe, dass Joey rechtzeitig kommt, aber andererseits…Was einen nicht umhaut, macht einen stärker ^-^ Noch einmal vielen lieben Dank *-*

Statjana… Vielen Dank ^-^

Emeraul_Dragon…Joey, mein kleiner Straßenköter-Cerberus…Öh, ich schweife ab ;)

Shakti-san… Joeys erklärter Feind ist Murphys Law…Was immer schief gehen kann, geht auch schief. Das passt doch zu ihm ;)

Gizz…Man könnte auch beide Möglichkeiten kombinieren ;)

Ange gardien & Liine…^-^ Jetzt kommt die Auflösung, keine Angst…
 


 

~Eingeschobene Ersatzbefriedigung in der Dunkelheit und nicht aufgehobene Mordpläne~

Joey hatte gewusst, dass diese verdammte Auffahrt sehr lang war, er hatte damals noch aus der Limousine heraus, aus Spaß versucht die Bäume zu zählen, aber nach der sechsten Kurve hatte er bereits die Lust an der höheren Mathematik verloren gehabt und lieber die Kühle der Klimaanlage genossen. Nun bereute er es aber zutiefst, da er so ja nicht abschätzen konnte, wie weit sie denn noch vom Haus und somit auch von Seto entfernt waren. Zwar hatte er in dem kleinen Kaiba einen zuverlässigen und ortskundigen Führer und auch Princess würde sicher an die Seite ihres Herrchens zurückfinden, aber ob der Welpe auf ihn warten und ihm den Weg zeigen würde, bezweifelte er dann doch.

Sie schlabberte ihm lieber durch das Gesicht und versuchte ihn so aus seinen panikartigen Gedanken eines ehemals wütenden, nun furchtbar ängstlichen und um Kaiba besorgten Straßenköter zu reißen. Die kleine Hundedame schaffte es aber auch nicht, die schrecklichen Bilder, von denen nur einige durch das innere Stimmchen, dass gerade schwieg, inspiriert worden waren, zu verdrängen und ihn dazu zu bringen Mokuba zuzuhören. Joey sah zwar, wie sich die Lippen des Jungen bewegten, aber sein Blut in seinen Ohren rauschte so laut, so dass nichts zu ihm durchdrang.

Und dennoch setzte er, beinahe wie in Trance, einen Fuß vor den anderen, bemühte sich seine Sorge und seine Panik nicht zu zeigen, obwohl er am liebsten einfach losgelaufen wäre und sich versichert hätte, dass es Kaiba gut gehen würde und dass er ihn dann einfach mit einem kalten Lächeln erwürgen können würde.

Das war ja wohl das mindeste, dass er verlangen könnte, oder?

Nun mischte sich auch prompt sein Hinterkopfstimmchen wieder ein und schlug als weniger endgültige und gewaltsame Alternative zu dem Erwürgen einfach einen weiteren, vielleicht weiterführenden Kuss vor, was der geschockte Blonde allerdings nur mit gedankenverlorenem Schweigen strafte.

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Nach gefühlten sieben Ewigkeiten oder mehrfachen Äquatorumrundungen, schienen sie dem Haus noch immer noch keinen einzigen Schritt näher gekommen zu sein. Sie befanden sich, so weit Joey es überhaupt durch den strömenden Regen erkennen konnte, immer noch irgendwo auf der überlangen Auffahrt und noch immer standen die perfekten Bäume dort in Reih und Glied und verspotteten ihn.

Und man sah immer noch nicht den Hauch eines Dachziegels der Zivilisation, beziehungsweise dem Hort des Drachen.

„Komm, lass uns abkürzen.“, Mokuba hatte sich endlich entschlossen entweder doch die Dringlichkeit und Angst von Joey zu bemerken, oder aber es war ihm einfach zu nass und er wollte nur noch ins Trockene. Joey war es eigentlich egal, er nickte nur, Hauptsache sie kamen irgendwann irgendwo an und er könnte Kaiba erwürgen. Deshalb auch nur dieses enthusiastische Nicken, bevor er Mokuba, der die geteerte Auffahrt verließ und auf den Rasen, der sich hinter den Alleebäumen erstreckte, auswich, brav und bei Fuß folgte.

So dauerte es zwar wirklich nur noch fünf Minuten bis sie die ersten Ausläufer des Hauses in dem dichten Regen erahnen konnten, dafür hatte Joey nun aber schon wieder nasse Füße und nun auch vollkommen die Orientierung verloren.

Princess begann dafür aber auf seinem Arm herumzuzappeln und als er sie schließlich runtersetzte, sprang sie, wenn auch noch leicht humpelnd, bellend um ihn herum und schien etwas von ihm zu wollen.

Hunde, selbst verfeindete wie Joey und Princess, wobei die Feindschaft ja eigentlich nur von Joey ausging, verstanden sich und so eilte er dem Welpen, der sofort auf die Villa zusteuerte und doch immer wieder kurz stehen blieb um auf ihren großen blonden Artgenossen zu warten, hinterher.

Mokuba schüttele nur belustigt den Kopf und folgte ihnen langsamer und fröhlich durch die Pfützen hüpfend.

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Die Haustür war, wie Joey feststellte nicht verschlossen.

Leider stellte er das erst fest, nachdem das Hausmädchen schreiend das Tablett fallen gelassen hatte, als sie den vermeintlichen Einbrecher durch die Hundeklappe kommen sah. Das Tablett traf, obwohl das bei jemandem, der vom Schicksal gehasst wurde, wirklich sehr passend gewesen wäre, Joey nicht, sondern fiel polternd auf den Boden und verteilte seine Last über den selbigen.

Joey, schloss in Erartung von Schmerzen die Augen, aber stattdessen schleckte ihm eine raue Zunge über das Gesicht und als er die Augen wieder öffnete, starrte er direkt und vollkommen überrascht in Princess’ Augen, die ihn musterten. Man sollte Hunde nicht vermenschlichen, aber in diesem Moment hätte Joey all seinen Besitz verwettet, dass sie ihn spöttisch musterte und sich köstlich über ihn amüsierte.

Und zu allem Überfluss kam nun auch Mokuba an der Hintertür an. Er trat Joey sanft in den Hintern, „Die Tür war offen, Joey.“

Mit hochrotem Kopf kroch der Blonde rückwärts aus der Hundeklappe und strich, peinlich berührt, irgendwelche imaginären Falten aus seinem T-Shirt, bevor er nun, wie jeder Mensch, die Kaiba-Villa durch die Tür betrat.

Das Hausmädchen räumte gerade den ‚Unfall’ weg und Princess sah den beiden Jungen schwanzwedelnd entgegen, bevor sie dann auch gleich die Treppe hinauflief. Eigentlich hatte sich der Blonde noch bei dem Hausmädchen entschuldigen wollen, aber die kleine Princess schien, trotz aller Erziehung, nichts von Manieren zu halten. Sie lief die Treppe empor und Joey wusste, wenn er sich nicht wieder in den Gängen und Stockwerken verirren wollte, dann musste er ihr folgen.

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Sie hatte ihn wirklich zu Kaibas Zimmer gebracht, Joey erkannte die Tür wieder. Sie sah zwar auch genauso aus, wie jede andere Tür in diesem riesigen Haus, aber irgendwie schien diese Tür eine gewisse Kälte auszustrahlen. Vielleicht war das auch nur Einbildung, aber auf jeden Fall schien es vor der Tür, vor der Princess winselnd sitzen geblieben war, einige Grad Kälter zu sein, als im Rest des Hauses.

Oder, Joeys nasse Sachen erzeugten diese Kälte?

Ihm war es egal, er griff nach dem Türknauf und öffnete die Tür vorsichtig.

Ihn empfing kein Pendel des Todes.

Keine Messer flogen auf ihn.

Es wurde auch keine Waffe abgefeuert.

Es passierte nichts.

Princess war wieder einmal mutiger als der Mensch. Die kleine Hündin, die wie Joey sich ins Gedächtnis zurückrief, nichts von ihrem Herrchen zu befürchten hatte, wuselte schnell in das Zimmer und Joey, der sich diese Blöße nicht geben wollte, öffnete nun die Tür etwas weiter.

Das Zimmer war dunkel?

Sein Herz setzte für einen Schlag aus.

Kaiba war gar nicht hier?

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„Hell.“, nach seinen Erfahrungen mit dem Lichtschalter hatte er sich das Wort gemerkt und um endlich Sicherheit zu haben, dass Princess sich keinen Spaß erlaubt hatte, dass er Kaiba nicht übersehen würde…Ok, man konnte Kaiba nicht übersehen, dafür sorgten, wie ein gewisses Stimmchen einwarf, schon die Augen…

„Hatschi.“

Joey war aus dem Konzept gebracht, er sein Blick wanderte zum weißen Bett und zu seiner unendlichen Verwunderung, wurde es wirklich benutzt. Jemand lag in Kaibas Bett, irgendjemand lag zwischen den weichen Laken?

„Hey, wenn Kaiba dich entdeckt, würde ich die Beine in die Hand nehmen und beten.“, Joey, der nun ganz mutig war, war an das Bett herangetreten und schlug die weiße Bettdecke mit einem Ruck etwas zurück, um einen Blick auf das Fangirl zu werfen, dass es wirklich geschafft hatte, in Seto Kaibas Bett, das ja eigentlich nie benutzt wurde, sondern sicher nur als Dekoration diente, zu gelangen.

Er blinzelte.

.

.

.

Einmal.

.

.

.

Siebzehnmal.

.

.

.

Mitten in dem riesigen weißen Bett lag eine zusammengerollte, erbärmlich zitternde und schweratmende Gestalt in einem übergroßen, weißen Schlafanzug. Der braune Plüschpilz, Champ wie Joey sich erinnerte, wurde festumklammert, auf den Wangen lag eine ungesunde, fiebrige Röte und auf der, ebenfalls fiebrigen Stirn klebten die braunen Strähnen, während das Zittern, das durch den schlanken Körper lief, nur noch stärker zu werden schien.

Joeys Verstand versuchte die Situation zu begreifen und ging dabei Stück für Stück vor.

Seto Kaiba lag in seinem Bett.

Gut, das konnte Joeys Verstand noch beinahe problemlos verarbeiten.

Seto Kaiba lag in seinem Bett und hielt den Plüschpilz im Arm.

Auch damit wurde sein Gehirn, wenn auch mit leichten Schwierigkeiten, fertig.

Seto Kaiba lag in seinem Bett, hielt den Plüschpilz im Arm und hatte Schüttelfrost und Fieber.

Sein Gehirn streikte.

Anders war diese Übersprungsreaktion, dass er zu dem kranken Braunhaarigen ins Bett kroch, nicht zu erklären. Irgendwann hatte die Menschheit mal festgestellt, dass bei Schüttelfrost und eigentlich bei jeder Form von Frieren am besten Wärme half. Und irgendwann hatte irgendjemand dass auch, dem eigentlich immer freundlichen und hilfsbereiten Joey Wheeler mitgeteilt. Da dieser hilfsbereite junge Mann aber nun auch nach einem sehr gründlichen Umsehen von sage und schreibe zwei Komma drei Millisekunden partout keine Wärmflasche finden konnte und Princess sich sicher nicht als Wärmflaschenersatz eigenen würde, fügte sich der Blonde in sein Schicksal, das er aber gar nicht als so schlimm empfand.

Zumindest, wenn man nach dem Lächeln, dass auf seinen Lippen lag, zu gehen schien.

Der Blonde zog also kurzerhand seine nassen Sachen aus, und kroch in das überbreite Bett.

Kaiba schien es zu spüren, er ließ seinen Plüschpilz los und zog sein Hündchen, quasi als Plüschtierersatz zu sich. Aber, wenigstens hörte dann auch bald darauf das Zittern auf und somit fügte sich der Straßenköter in seine neue, ziemlich unvertraute und von seinem inneren Stimmchen begeistert aufgenommene Rolle.

Umbringen konnte er Kaiba auch später noch, aufgeschoben war nicht aufgehoben und im Moment fühlte er sich einfach nur wohl. Er wollte auch lieber nicht an die Zukunft denken, denn wahrscheinlich würde der Mord an Kaiba Notwehr werden. Zumindest wenn der Firmenchef sich jemals hieran erinnern könnte.

Oder, falls auch hiervon ein Photo auftauchen würde.

Das Licht ging aus und Joey schloss schließlich auch die Augen und vergrub seine Nase an Kaibas Brust.

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Mokuba störte nur kurz, er streckte den Kopf in das dunkle Zimmer und als ihn niemand anmeckerte und er auch keinen toten Joey und zwischenzeitlich, wie ein paar mal selbst gewünscht, an seiner Erkältung verstorbenen Seto fand, holte er leise Princess zu sich und schloss dann die Tür hinter sich.

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~Heftiger Schüttelfrost trifft auf ungewollte hündische Implikationen, das hat Folgen~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Klassenfahrten sind ja furchtbar ;) Aber, warum macht man dann bitte ausgerechnet eine Klassenfahrt in den hohen Norden? Hier ist doch nichts, außer flachem Land, Wasser und Kühen…Man kann hier bereits am Mittwoch sehen, wer am Sonntag zum Essen kommt, wie meine Großmutter immer sagt…

Moin ;)
 


 

Thanx…

Risuma…Schön, dass ich dir die Mittagspause versüßen konnte ;) Dieses Mal wirst du es wohl etwas später lesen, aber ich hoffe, du freust dich trotzdem über etwas weitere…Nein, ich will nichts verraten ^-^

Gizz…Er hat Joey schon in sein Herz geschlossen, dass hat er immerhin schon geschafft XD Alles weitere müssen wir nun abwarten…

Und an alle anderen (Ich war bis eben internetlos >.<) Vielen, vielen lieben Dank!
 


 

~Heftiger Schüttelfrost trifft auf ungewollte hündische Implikationen, das hat Folgen~

Der Raum, in dem sich der blonde Straßenköter, nachdem er irgendwann doch wieder aufgewacht war, wiedergefunden hatte, war immer noch stockdunkel. Die einzigen Geräusche, die an die scharfen Hundeohren drangen, waren ein recht schwerfälliger Atem und der überlaute, jedes andere Geräusch verschluckende Regen, der mit aller Gewalt gegen die verdunkelten Scheiben prasselte.

Und der Blonde war, nachdem er begriffen hatte, dass er nicht plötzlich erblindet, sondern wirklich nur alles um ihn herum verdunkelt worden war, sehr froh über diese Verdunkelung. Nur auf diesem Wege konnte er sich momentan noch irgendwie einzureden versuchen, dass er nur geträumt hätte und dass er nicht gerade als Seto Kaibas Kuschelplüschpilzersatz missbrauchen ließ.

Genau, dass hier alles war tatsächlich nur eine Illusion.

Eigentlich hatte er nämlich gerade Mathe und er war irgendwann zwischen den Nullstellen und der Wahrscheinlichkeitsrechung eingeschlafen, das alles hier war einfach nur ein Traum gewesen und weder die Naturgesetze, noch seine Persönlichkeitsrechte oder gar sein Ansehen hatten irgendwie zu leiden gehabt. Es gab keinen lächelnden, damit die Weltordnung gefährdenden Seto, das Schicksal hasste ihn ebenso wenig wie Murphys Law ihn liebte und immer wieder beehrte, und es gab auch sicher keine kleine Princess.

Seto Kaiba hatte keinen Hund.

Er war immer noch der einzige Hund, dem Kaiba seine Aufmerksamkeit schenkte, was auch mehr als gut war, und eigentlich saß er eh gerade in seiner Klasse und das, was da neben ihm atmete und so gut nach Jasmin roch, das war einfach nur…

Es war Seto Kaiba.

Er konnte sich nichts anderes einreden, es ging einfach nicht.

Sein kleines inneres Stimmchen ließ es nämlich einfach nicht zu und untergrub fröhlich jedes Argument, dass für die Schuleinschlaftheorie und den Traum sprechen würde. Natürlich tat es das voller Elan und Tatendrang und selbstverständlich durfte auch die Penetranz natürlich nicht fehlen.

Und das inzwischen so vertraute, nichtsdestotrotz immer noch unbeliebte Stimmchen ignorierte auch wieder vollkommen, dass sie beide, da Kaiba jederzeit aufwachen könnte, in Lebensgefahr schwebten. Joey schnaubte, dem Stimmchen würde, dank der Körperlosigkeit, ja nichts passieren, aber jedem anderen körperlichen Wesen im ganzen Universum durfte wohl bewusst sein, dass es im Falle des Aufwachens nun nur noch zwei Ablaufmöglichkeiten geben würde.

1. Kaiba würde ihn verklagen.

2. Kaiba würde ihn umbringen.

Ok, vielleicht waren es auch drei Möglichkeiten, wobei Aussicht Nummer drei dann aber nur heißen würde, dass Kaiba ihn erst verklagen und dann, wenn er ihn dann ausgenommen und bis zum Ende aller Tage verschuldet hatte, umbringen würde.

Das war nicht unbedingt eine schöne Zukunftsvision für ihn.

Aber irgendwie tendierten sowohl der Blonde, als auch seine, immer noch sehr amüsiert klingende Stimme, dann doch eher zu der zweiten Möglichkeit und ganz kurzfristig kam denn auch der, fast schon etwas tröstliche Gedanken, dass er nichts Wertvolles mehr besaß, dass sein Testament verfasst war und dass die Villa sicherlich über einen Panikraum verfügte? Er müsste nur schnell genug dorthin gelangen, bevor Kaiba…

Bevor Kaiba aufwachen würde…

Die Änderung des etwas konfusen Gedankengangs wurde dadurch hervorgerufen, dass der Größere wirklich wach zu werden schien. Und Joey, der ja auch jeden Grund dazu hatte, wurde langsam panisch. Er lag ja nicht nur in Kaibas Bett, sondern er lag in Seto Kaibas Armen und wurde von ihm festgehalten.

Er hielt ihn fest?

Er hielt ihn fest.

Es war kaum zu Glauben, aber das Letztere war dann doch ein echter Lichtblick für den Blonden. Zwar wäre Seto, wenn der nun aufwachen und bemerken würde, wen…oder doch eher was?…er da im Arm hielt, sicher keinem noch so gutem Argument zuträglich, aber Joey fühlte sich besser, nicht ganz so unbewaffnet wie so sonst so oft, wenn er mit dem Braunhaarigen zu tun hatte.

Besagter braunhaariger und eh schon immer konsequent schlecht gelaunter Firmenleiter schien nun inzwischen halbwegs wach zu sein und nieste nun. Joey, noch vollkommen in Gedanken versunken und sich immer noch darüber freuend, dass er endlich mal Kaiba überlegen war, beging seinen ersten taktischen Fehler.

Er wünschte ihm leise, aber deutlich „Gesundheit“.

Zwei Sekunden herrschte Stille.

Die Atmosphäre war wie elektrisch geladen.

Man hätte die Spannung, wenn der Regen und das Gewitter nicht so laut gewesen wäre, sicher auch knistern hören können.

„Hell.“, Joey brauchte einen Moment, bis er es geschafft hatte, die Stimme zu identifizieren. Der Firmenchef, denn bei ihm musste es sich, in Ermangelung von weiteren Anwesenden ja bei demjenigen, der gesprochen hatte handeln, klang wirklich furchtbar verschnupfte. Seine Stimme war rau und krächzend und gleich hinter dem einen gesprochenen Wort folgte wieder ein länger andauernder, Kaiba außer Gefecht setzender, heftiger Hustenanfall.

Joey war sich vollkommen darüber im Klaren, dass er diese, wohl letzte Gelegenheit zu Flucht hätte nutzen müssen, aber er kam sich in dem plötzlich aufflammenden Lichtschein beinahe wie ein kleines Reh im Scheinwerferkegel eines Autos vor, er war wie angewurzelt und konnte nur in die plötzliche Helligkeit blinzeln.

Wahrscheinlich lag es aber auch irgendwie daran, dass Kaiba ihn nach wie vor festhielt und er eigentlich gar nicht wegwollte. Das Letzte kam allerdings von der inneren Stimme und wurde, wie beinahe alles anderes, auch ignoriert und überhört.

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Nach vier Minuten und sechzehn Sekunden gequälten Hustens und nachdem in Joey schon die Befürchtung, dass Kaiba demnächst ersticken und er dann des Mordes für schuldig befunden werden würde, erwacht war, schien sich dieser zu beruhigen. Zumindest war der Griff um Joey nun nicht mehr so fest und der, zuvor so unregelmäßige Atem des Größeren schien auch wieder etwas leichter zu gehen. Er keuchte nicht mehr und schien endlich wieder genügend Luft zu bekommen, um zu meckern.

„Was…machst…du…hier…?“, Joey wurde aus blitzenden, ziemlich wütend funkelnden blauen, vom Fieber nur ganz leicht getrübten Augen angestarrt und kurz dachte der Blonde über seine Möglichkeiten nach. Er könnte ihm unter anderem ja auch einfach dreist anlügen und ihm vormachen, dass das Ganze hier nur ein Fiebertraum gewesen sei.

Andererseits, wer würde es schon wagen Kaiba zu belügen?

Kaiba war sicher vieles, aber nicht im entferntesten leichtgläubig und Joey sicher nicht lebensmüde und so wurde diese Möglichkeit nicht weiter in Betracht gezogen und in eine der vielen ungenutzten Synapsen verbannt. Ebenso erging es übrigens auch gleich dem mehr als dreisten Vorschlag des kleinen inneren Stimmchens, das sich kurzerhand einmischen musste und ihm vorschlug, dass er Kaiba einfach nicht antworten, sondern ihn stattdessen lieber küssen sollte.

Dann wäre der blonde Straßenköter aber auf jeden Fall ein sehr toter Hund und demnach ignorierte er das Stimmchen konsequent und dachte lieber selber weiter darüber nach, wie er sich am geschicktesten aus dieser vollkommen vertrackten und aussichtslosen Situation herausmanövrieren und überleben könnte.

Das innere Stimmchen gab ihm gehässig wie es war, noch die Gelegenheit ein paar Gedankenspiele durchzugehen, dann wies es ihn aber reichlich spitzzüngig daraufhin, dass er in Kaibas Armen lag und dass der besagte Firmenchef langsam mal auf eine Antwort warten würde. Und niemand, aber wirklich niemand, der auch nur etwas an seinem Dasein hing, würde Seto Kaiba warten lassen.

Joey schreckte nun aus seinen Gedanken auf und bemerkte bei einer genaueren Betrachtung des Braunhaarigen auch prompt die vertrauten Anzeichen für einen drohenden, recht bald bevorstehenden Wutausbruch. Setos rechte Braue zuckte, die kleine Ader an seiner Schläfe trat auch schon wieder hervor und die Temperatur im Zimmer sank rapide dem absoluten Nullpunkt entgegen.

Unter normalen Umständen hieße das, dass es noch etwa vier Komme eins Sekunden bis zum Kaiba-SuperGAU wären, aber da Kaiba eindeutig auffallend krank und damit wohl noch unberechenbarer als sonst war und das hier nun wirklich auch keineswegs normale Umstände waren, blieb Joey nichts anderes über, als zu allen Göttern des Universums und vielleicht auch gleich sicherheitshalber zu seinem speziellen Freund ‚Murphy’ zu beten und bei irgendjemandem um etwas Gnade zu flehen.

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Das Beten, egal zu wem, half nicht.

Niemand schien das verzweifelte Flehen des blonden Hundes erhören zu wollen, dafür wusste das blonde Hündchen nun aber endlich, dass Kaiba selbst wenn er sichtlich krank war, noch sehr unausstehlich sein konnte. Nun ja, eigentlich war das kein Wunder, denn niemand war krank eine besonders angenehme Gesellschaft und ein schlecht gelaunter Kaiba war das im Normalfall schon gar nicht.

Dieses Mal war der Braunhaarige aber eben nicht nur schlecht gelaunt, sondern auch noch krank und so erklärte das denn sicher auch, warum Joey sich plötzlich und reichlich verwirrt auf dem weichen Teppich vor dem Bett sitzend, wiederfand.

Verwirrte braune Hundeaugen trafen auf vom wohl doch recht hohen Fieber getrübte, nicht wie sonst strahlende blaue Saphire, die aber trotzdem noch sehr verärgert funkeln konnten und auch die Stimme des Braunhaarigen hatte nun die vertraute Schärfe wiedergewonnen und klang nun auch nicht mehr ganz so schrecklich krächzend, „Also, was machst du hier, Töle?“ Der Kranke zögerte beinahe unmerklich und ließ seinen Blick kurz über Joey, dessen Blößen nur von knappen dunkelblauen Shorts bedeckt waren, wandern, „Und warum um Himmelswillen bist du fast nackt? Sollte ich nicht mitbekommen haben, dass du eine exhibitionistische Ader hast?“

„Das Erste frag ich mich allerdings auch. Vor allem, weil ich sicher meine Zeit nicht freiwillig mit einem solchen Vollidioten wie dir verbringen wollte. Lieber würde ich…“, Joey, der beinahe verzweifelt nach einem passenden Vergleich suchte und gleichzeitig noch die innere Stimme ignorieren musste, zog die nackten Beine an die Brust und schlang die Arme darum, bevor er seinen Kopf auf die Knie betete. Er versuchte Kaiba auf diesem Wege nicht ansehen zu müssen und ihm auch nicht zu zeigen, dass ihm gerade wieder durch den Kopf ging, dass er bis eben mit dem Dunkelhaarigen geschmust hatte und dass er gerade auch wieder einmal errötete. Er überspielte diese Situation und seine Verlegenheit lieber und beantwortete die zweite Frage zumindest wahrheitsgemäß, „Und was das Zweite betrifft, meine Sachen sind eben alle nass gewesen und ich habe gefroren.“

„Nass?“, wieder lernte Joey etwas dazu und sein Weltbild bekam einen weiteren, tiefen Riss. Hohe Körpertemperaturen schienen selbst die Denkprozesse Kaibas zu verlangsamen. Das war ja auch eigentlich nicht verwunderlich, denn Kaiba war ja ein Kühlschrank, ein Wesen der Kälte, der wandelnde Minusgrad, wie Joey sich gerade erinnerte, und somit waren solche Temperaturen absolut unnatürlich für den wandelnden Eisblock.

Vielleicht würde er ja schmelzen?

Das Stimmchen mischte sich nun auch wieder reichlich fröhlich ein und teilte Joey, der es sicher nicht hören wollte, mit, dass das Einzige was hier schmelzen würde, er selber wäre. Und zwar in Setos Armen, bei ihrem nächsten Kuss.

Joey seufzte. Aber, egal was Seto auch wirklich sein mochte, das Fieber und der Rest schien ihm nicht gut zu tun, so dass er augenscheinlich wirklich etwas über Joeys Frage nachzudenken schien, bevor er kurz blinzelte und dann die gestellte Frage noch einmal etwas präzisiert stellte, „Warum bist du nass?“

„Weil es seit gestern draußen regnet? Du erinnerst dich vielleicht noch an gestern? Der Tag vor heute. Du hast mich gestern im Park geküsst. Falls du dich nicht erinnern kannst, können Mokuba oder eines deiner Hausmädchen dir sicher eine Zeitung bringen, das Titelbild dürfte deine Erinnerungen dann auffrischen, reicher Sack.“, Kaiba legte den Kopf leicht schief und musterte Joey beinahe schon verwirrt, „Und warum bist du denn nass geworden, ich habe dir doch einen Regenschirm gegeben?“

Scheinbar war er im Moment eindeutig nicht aufnahmefähig, so dass sich Joey letzten Endes entschloss die drohenden Kopfschmerzen zu umgehen und diese Diskussion einfach noch etwas nach hinten zu verschieben. Er sah nun, da er diesen Entschluss gefasst hatte, auf und begegnete auch ruhig den Blick aus den getrübten Edelsteinen, „Wollen wir das nicht erst einmal lassen? Du solltest lieber noch etwas schlafen, du siehst nicht wirklich fit aus. Wenn du wieder fitter bist, kannst du mich denn auch gerne rauswerfen oder umbringen…Oder was auch immer.“

Kaiba zögerte wiederum kurz, bevor er dann leicht nickte. Er schien den letzten Teil von Joeys Aussage gar nicht wirklich mitbekommen zu haben, denn nun drehte er dem Jungen auf dem Teppich still den Rücken zu und verzichtete auf irgendwelche Drohungen oder die typischen Gemeinheiten.

Stattdessen rollte er sich, nun aber auch wieder von immer heftiger werdendem Schüttelfrost gepeinigt, abermals unter der dicken Decke zusammen. Das Zähneklappern übertönte sogar den Regen und Joey, der neuerlich sein gutes Herz für Kaiba entdeckte, seufzte, „Körperwärme hilft…“ Es war, obgleich Joey den Fachbegriff wahrscheinlich nicht einmal kannte und ihn auch nicht kennen wollte, nur eine Implikation, aber sie schien sogar schneller durch das Fieber hindurchzudringen, als durch die beträchtlich verwirrten Gehirnwindungen von Joey, der sich wunderte, warum er denn ausgerechnet so etwas hatte sagen müssen. Er wollte die Schuld auch gleich wieder auf das arme kleinere innere Stimmchen schieben, aber das schüttelte nur seinen nichtexistenten Kopf und zeigte ihm einen ebenso wenig existierenden Vogel, bevor es das Schweigen vorzog und sich in tiefere Gehirnregionen verkrümelte.

Kaiba drehte sich aber nun wieder um und hob, womit der den Gedankengang, beziehungsweise das einseitige Streitgespräch mit seiner inneren Stimme, seines Hündchens umgehend unterbrach, einladend die warme Bettdecke etwas an, „Komm ins Bett. Ich kann Hunde nicht frieren lassen.“

Und dieses Mal lächelte Joey zufrieden, als er sich ohne Angst wieder herausgeworfen zu werden, an Kaiba, der bereits wieder eingeschlafen zu sein schien, kuscheln durfte. Sein blonder Kopf ruhte nun wieder an der Brust des Dunkelhaarigen und dessen Arme hatten sich, wie von selbst um den oft zitierten und nun wohl wirklich zu einer übergroßen, lebendigen Wärmflasche verkommenen Straßenköter, geschlungen.

Und auch Joey schlief, sich nun wirklich glücklich und geborgen fühlend und die innere Stimme, die irgendwo weiter hinten in seinem Verstand herumtanzte und fröhlich herumjubelte, ignorierend wieder ein.

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~Zeit ist relativ, relativ schnell davonrennend~

Jealousy of a dog
 

Authors Note…

Dieses Wochenende habe ich kein Internet, deswegen wird die tägliche Updateroutine ausnahmsweise einmal ausgesetzt…
 


 

Thanx…

Risuma…Wäre das nicht schön, wenn er immer so lieb wäre? Aber, ich befürchte, dass liegt einzig und alleine am Fieber und vielleicht noch daran, dass der Plüschpilz nicht so gut wärmt…Leider ^-^ Aber wieder einmal ein vollkommen begeistertes Danke in deine Richtung und (vielleicht ja wieder passend) eine schöne Mittagspause mit den Erlebnissen des Hündchens…

Emerauld_dragon…Ich habe dieses Mal auf die Uhr gesehen ^-^ Mit einigen Unterbrechungen, habe ich genau eine Stunde für dieses Kapitelchen gebraucht…Die Ideen…keine Ahnung, ich glaube, das sind alle Ideen aus der Zeit der Examensarbeit, die nicht geschrieben werden durften ;) Es reicht vielleicht sogar noch für einen zweiten Teil, zumindest ist da was in Planung…

Gizz…Ja, krank ist er richtig schnuffig…Leider kann man ihn ja nicht so lassen…Oder vielleicht doch…Hmmmm…

Ange gardien…
 


 

~Zeit ist relativ, relativ schnell davonrennend~

Der nächste Morgen kam unvermeidlich und Joeys Begeisterung darüber hielt sich eindeutig ziemlich vehement in Grenzen. Eigentlich wollte er seinen Kopf, nachdem er plötzlich aus unerfindlichen Gründen aufgewacht war, gleich wieder an Kaibas Brust vergraben, aber eine Tatsache, die nun langsam in sein Gehirn tröpfelte, machte dieses Vorhaben dann aber leider vollkommen unmöglich.

Da war keine Brust von Kaiba mehr, an die er sich hätte ankuscheln können!

Nach einigem Herumtasten stellte er denn auch fest, dass auch Kaibas Arme, seine Beine und der ganze Rest verschwunden zu sein schienen und dass er alleine im, plötzlich viel zu großem Bett zu liegen schien. Da das Schicksal ihn ja eh schon hasste, regte er sich darüber nun nicht auf, sondern öffnete nun die Augen, um auf diesem Wege den Verbleib des Braunhaarigen eventuell zu klären.

Das Zimmer war immer noch dunkel und erschwerte somit die Orientierung, aber nach einigen Sekunden hatte Joey denn doch herausgefunden in welcher Richtung der Nachttisch sich befinden müsste und schließlich fand er dort auch das gerade Gesuchte.

Leider dass nicht Kaiba auf dem Nachttisch, aber der Radiowecker mit seinen schicken blauen Leuchtziffern strahlte ihm fröhlich von dem Nachttischchen entgegen und verkündete ihm auf diesem Weg, dass es kurz nach vier Uhr morgens sein sollte. Stöhnend ließ sich der Blonde, der fest davon überzeugt war, dass kein Wecker in der Umgebung von Kaiba es wagen würde, eine falsche Zeit anzuzeigen und es somit wirklich so früh wäre, zurück in die Laken sinken und verfluchte kurzerhand alle Frühaufsteher und Kaiba, als einzigen Frühaufsteher, den er wirklich näher kannte, im Besonderen.

Um diese Zeit war man einfach nicht wach.

Das war unchristlich.

Um diese unchristliche Zeit jagte man keinen Hund vor die Tür!

Aber Joeys, die sich Sorgen um kranke Firmenchefs machten, die jagte man aus dem Bett.

„Hell.“, wenn der Blonde schon aufstehen musste, so wollte er das wenigstens im Hellen tun, vielleicht könnte er sich auf diesem Weg davon überzeugen, dass die Welt auch um vier Uhr morgens existieren würde und nicht erst gegen Sieben wieder angeschaltet wurde. Außerdem lief er mit Licht auch nicht Gefahr aus Versehen, natürlich nur rein aus Versehen und ohne irgendwelche Absicht, die Türen zu verwechseln und so irgendwie in Kaibas Schrank zu landen. Denn, wie da das Licht funktionierte wusste er nicht und er wollte nicht sein ganzes restliches Leben zwischen den Mänteln nach einem Ausgang suchen!

Na ja, nun war es eben hell in Kaibas Schlafzimmer und Joey sah sich um. Nein, hier befand sich eindeutig kein Seto Kaiba, dafür fand er aber seine Sachen wieder und beschloss, nachdem er sie einer kurzen Musterung unterzogen hatte, dass sie immer noch viel zu unangenehm klamm wären und er sie demnach lieber nicht anziehen würde, da er sonst bald ebenso krank wäre, wie der verschwundene, hoffentlich nicht verunfallte und noch kranker gewordene Firmenchef.

Aber, auch um vier, inzwischen schon fast fünf Uhr Morgen wollte der blonde Straßenköter nicht halbnackt durch das feindliche Gebiet der Villa laufen und alle Türen auf der Suche nach Kaiba durchprobieren müssen! Wer wusste schon, welche schrecklichen Sachen er finden und vor allem, wer ihn sehen würde?

Mokuba war noch viel zu klein für eine morgendliche Begegnung mit dem halbnackten Hund seines Bruders. Und Joey selber war noch nicht alt genug, um sich in diesem Bekleidungszustand einem der Hausmädchen, oder gar Roland zu stellen. Noch liebte er sein Leben, das nun ja vielleicht eine Spur mehr Kaiba enthalten durfte, und er wollte nicht wegen Exhibitionismus verhaften werden. Vor allem nicht um diese Uhrzeit.

Er ließ sich wieder auf dem weichen Bett nieder, zog die Beine an die Brust und rekapitulierte langsam alle Geschehnisse.

Es war frühmorgens, Kaiba war verschwunden und Joey war halbnackt.

So weit so gut.

Also musste Joey nun Kaiba suchen und es würde nicht gut gehen, wenn er in diesem, nicht vorhandenen Outfit herausgehen würde. Er erwartete mittlerweile, wohl auch zurecht das Schlimmste. Wer wusste schon, welche Kapriolen das Schicksal noch für ihn bereitzuhalten gedachte? Er wollte es jedenfalls nicht herausfinden.

Und das ließ sich nur durch eine Änderung seines Bekleidungszustandes verhindern.

Den Bekleidungszustand änderte man durch Anziehen.

Seine Sachen waren aber nicht tragbar.

Also, was sollte er jetzt bitte anziehen?

Sein Blick wanderte zur weißen Tür von Setos begehbaren Kleiderschranks und ein Funkeln trat in die braunen Augen. Wenn das kleine Stimmchen nicht noch friedlich schlafen würde, würde es ihm sicher sagen, dass er nun vollkommen lebensmüde und total verrückt geworden wäre, aber da Joey eh nur in den seltensten Fällen auf gewisse Stimmchen, die sich ihm noch nicht einmal vorgestellt hatten, hörte, würden diese Hinweise sicher ebenso überhört werden, wie die Tatsache, dass Kaibas Sachen ihm eh nicht zu passen pflegten.

Sie waren grundsätzlich zu lang und meistens auch zu eng.

Und Joey war es egal, die Lösung für sein Bekleidungsproblem lag so nahe und wie jeder einigermaßen normale Hund war er, wenn er eine Spur aufgenommen hatte, nur schwer wieder davon abzubringen. So trat er freudestrahlend über den unordentlichen Haufen an Anziehsachen hinweg und trat schließlich in Kaibas Schrank.

„Hell?“, es klang leicht fragend, aber zum Glück schien das der Sprachsteuerung des Lichts, eine wie Joey meinte vollkommen hirnrissige Erfindung, wenn man einfach auch einen Schalter betätigen könnte, nicht zu stören. Sanftes Licht flammte auf und Joey stromerte neugierig durch die überfüllten Reihen und zog ab und an einmal ein Stück aus den sorgfältig zusammengelegten Stapeln hervor.

Er tapste dann, seine Beute festhaltend und immer wieder kurz daran riechend und so den Geruch Kaibas genießend, immer zu dem großen Spiegel, der in der einen Wand eingelassen worden war. Dass er sich wie ein furchtbar verliebter Teenager verhielt, ignorierte er, er hatte ja eine Mission und die musste vorbereitet werden.

Er strich also das Lächeln aus seinem Gesicht, hielt sich das jeweilige Kleidungsstück an und entschied meistens ziemlich schnell, dass ihm das ausgewählte Stück nicht stehen würden und ließ es denn achtlos auf den Boden fallen, um das nächste Stück auf diesem Weg anzuprobieren und zu begutachten.

Bei den Pullovern ging es ja noch, aber nach einem ersten kurzen Blick auf die Auswahl von Kaibas Hosen, schüttelte er nur leicht den Kopf. Er selber hatte fünf Jeanshosen und das reichte ihm auch, man konnte ja nur eine Hose zur Zeit tragen!

Kaiba schien das wohl, wie so vieles anderes auch, anders zu sehen, die Stange an der die verschiedenen Hosen ordentlich auf Bügeln hingen, verlor sich irgendwo im Halbdunkeln des riesigen Schrankes und Joey, von Sorge getrieben, hatte ausnahmsweise mal keine Lust nachzuzählen. Er zog stattdessen einfach die erstbeste Hose hervor, stellte dann aber bereits auf den ersten Blick fest, dass diese Hose ihm niemals passen würde.

Vielleicht beide Beine für eines von ihm?

Na ja, er legte sie auf jeden Fall eilig zurück und suchte in diesem Schranklabyrinth nach einer tragbaren Alternative. Vielleicht gab es ja auch irgendwo Sportkleidung oder seinetwegen auch einen Morgenmantel, Hauptsache irgendetwas, dass seine Blößen effektiv verdecken und ihm zumindest einigermaßen passen würde.

Aber, egal wie drängend es auch sein mochte, einen kurzen Zwischenstopp legte er aber noch bei den Anzügen ein. Er vergewisserte sich kurz, dass ihn niemand beobachtete, bevor er sanft über den, sicher sehr teueren Stoff eines der Jacketts strich. Als aber wirklich niemand mit ihm meckerte und auch das innere Stimmchen immer noch zu schlafen schien und deshalb schwieg, vergrub er seine Nase in dem Stoff und atmete genüsslich den, mittlerweile erschreckend vertrauten Geruch nach Kaiba ein.

Er hatte das einfach tun müssen, immerhin sah der Dunkelhaarige gerade in diesen Kleidungsstücken so verdammt gut aus und für einen kurzen Moment verlor sich der Blonde in unanständigen Gedanken, wie er Kaiba aus dem Anzug helfen würde…

Als hätte er sich an dem weichen Stoff verbrannt, ließ er ihn los und seufzte genervt. Diese Bilder konnten nur eines bedeuten, das innere Stimmchen war wieder aufgewacht und hatte beschlossen sein Leben wieder etwas komplizierter zu machen.

Was hätte er auch anderes erwarten sollen?

Sein Leben war schon kompliziert genug!

Er hasste Kaiba mit jeder Faser seines Körper.

Kaiba hatte einen Hund und ignorierte den armen Straßenköter.

Er hatte positive Gefühle für Kaiba entwickelt!

Kaiba hatte ihn geküsst.

Und die ganze Welt wusste davon.

Schlimmer konnte es doch nicht mehr kommen, oder?

Das innere Stimmchen blieb erstaunlicher Weise vollkommen still und Joey wurde langsam doch immer misstrauischer. Er lauschte, nun beinahe schon verängstigt und besorgt auf irgendein Lebenszeichen seines penetranten Lieblingsstimmchens und kehrte den Anzügen wieder den Rücken zu, um seine verzweifelte Suche nach irgendetwas Tragbaren und vor allem einigermaßen Passendem fortzusetzen.

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Zwanzig Minuten, in denen Kaiba wer weiß was zugestoßen sein könnte, später war Joey endlich gesellschaftsfähig. Noch während sein Verstand ihm schreckliche Bilder eines kranken Kaibas, der im Fieberwahn die Treppe hinuntergefallen wäre oder ähnliches angestellt haben könnte, vorgaukelte, überprüfte der Blonde ein letztes Mal das von ihm zusammengesuchte Outfit.

Etwas zu enges schwarzes T-Shirt, mit kleinem Logo der Kaiba-Corporation, Check.

Bei Kaiba sicher weitersitzende, dunkelgraue Trainingshose, ebenfalls mit dem Logo, Check.

Dicke, flauschige Socken in Regenbogenfarben, Check.

Woher die Socken stammten, wollte Joey gar nicht wirklich wissen. Wahrscheinlich waren sie ein Geschenk von Mokuba gewesen, aber sie hatten nur so fröhlich in dem Dreierlei von Schwarz, Weiß und Grau von Kaibas Socken, die er erst nach zehn Minuten Suche in ihrer Schublade gefunden hatte, gewirkt.

Wer hätte denn gedacht, dass Seto Kaiba bunte Flauschesocken sein eigen nannte?

Joey sicher nicht und somit brach wieder ein Teil aus seinem Weltbild heraus. Dieses Mal kümmerte es ihn nicht, er verließ den Schrank und machte sich endlich auf die schon lange überfällige Suche nach dem verschollenen, sicher immer noch fiebernden Seto Kaiba, der gefälligst im Bett zu liegen hatte!

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Zurück im Hauptquartier der Suche, uneingeweihten Personen auch als ‚Kaibas Schlafzimmer’ bekannt, warf Joey einen kurzen Blick auf den Radiowecker, dessen blaue Leuchtziffern nun erbarmungslos immer weiter auf sieben Uhr zusteuerten und der somit bewies, dass Joey nahezu zwei Stunden gebraucht hatte, um ein tragbares Outfit zu finden und sich anzuziehen.

Sofort stürmte der Blonde dann auch los, der vorgefasste Plan war längst vergessen, immerhin war Kaiba nun seit circa drei Stunden, wenn nicht sogar noch länger verschwunden und es konnte ihm wer weiß was passiert sein!

Das innere Stimmchen mischte sich nun doch ein. Es gähnte und klang auch noch ziemlich verschlafen, aber dafür war sein Vorschlag zum ersten Mal jugendfrei und auch wirklich brauchbar für den Suchplan des blonden Hündchens. Es schlug kurzerhand vor, Kaibas Arbeitszimmer zu suchen.

Joey stimmte zu, nur machte es das noch immer nicht einfacher. Der Blonde stand inmitten einer Villa, einer Villa deren labyrinthartigen Gänge sicher nur darauf ausgelegt worden waren, dass Fremde und vor allem blonde Straßenköter sich darin hoffnungslos zu verirren pflegten. Er würde ein Wunder brauchen, um irgendetwas zu finden!

Die Wut auf den Architekten kam wieder hoch, aber dieses Mal konnte sie nicht die Sorge um Kaiba verdrängen, so dass Joey nun einmal tief durchatmete und dann die Zimmertür mit einem Ruck öffnete.

Der erste Schritt, der über die Türschwelle war nur zögerlich und sehr vorsichtig, da Joey genau wusste, dass es danach kein Zurück mehr geben würde, die Suche hätte dann unzweifelhaft begonnen.

Nun musste sie nur noch in dem Finden Kaibas gipfeln.

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~Die meisten Suchen gipfeln im Finden, bei anderen folgt danach aber immer der Absturz, aber es gibt zumindest auch eine Erkenntnis~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

So, das letzte Kapitel für diese Woche ;) Ich werde am Montag, wenn mir nicht wieder der gute Lessing dazwischen kommt, wieder ein neues Kapitel liefern ^-^ Bis dahin wünsche ich allen Lesern ein schönes und sonniges Wochenende.
 


 

Thanx…

Risuma…Vielleicht taut ihn das Fieber ja auf? ^-^

Gizz…

Ange gardien…

Emerauld_dragon…

Statjana…Danke ^-^

Shakti-san…Vielen Dank ^-^ Wie gesagt, vielleicht taut ihn das Fieber ja auf?
 


 

~Die meisten Suchen gipfeln im Finden, bei anderen folgt danach aber immer der Absturz, aber es gibt zumindest auch eine Erkenntnis~

Die Suche gipfelte, wie Joey leider zugeben musste, auch nach dem Ablauf einer, wie Joeys Füße bestätigten, längeren Zeitspanne noch nicht in dem Finden von Kaiba, aber dafür in der Entdeckung von einigen neuen Räumen, die Joey eigentlich nicht hatte finden wollen. Im Normalfall hätte er die Räume neugierig erforscht, aber im Moment war dafür einfach nicht der richtige Zeitpunkt, wer wusste denn schon zu sagen was dem reichen Idioten zugestoßen sein konnte und ob er nicht vielleicht doch Hilfe brauchen würde?

Ob er allerdings di Hilfe von Joey annehmen würde, stand dann wohl doch wieder auf einem vollkommen anderen Blatt. Dennoch, darum würde sich der blonde Straßenköter später, wenn er denn endlich fündig geworden wäre, kümmern. Joey beschloss, obgleich Logik und er eigentlich als inkompatibel galten, nun wirklich endlich einmal mit purer Vernunft an die Sache heranzugehen.

Irgendwie war von dem Matheunterricht doch zumindest das wunderschöne Wort ‚Wahrscheinlichkeitsrechnung’ beim blonden Straßenköter hängen geblieben. So schwer konnte das doch auch nicht sein, beschloss dieser auch prompt und so versuchte er nun eine erste, sehr vorsichtige Schätzung über die Anzahl der Räume, die er durchsuchen müsste, um endlich den Braunhaarigen zu finden.

Er gab nach zwei Minuten wegen des Fehlens von Daten und einer akuten, gerade wieder ausgebrochenen Allergie gegen Mathematik wieder auf und tapste lieber weiter, jede Tür probierend, durch das riesige Haus.

Gut, vielleicht hatte er einige der Türen inzwischen auch schon zwei Mal, oder sogar noch ein paar Mal mehr geöffnet, aber da für ihn eh alle Räume gleich aussahen, war sein Urteil vielleicht doch nicht wirklich das vorurteilsloseste und objektivste. Und durch die Sorge um Kaiba, der ihm ausnahmsweise und da er krank war, auch offiziell nicht egal war, sah er eh nur kurz in den Raum hinein, bevor er die Tür wieder schloss.

Irgendwann, nach der gefühlten zweitausendsiebenhundertachtundsechzigsten Tür, knurrte der Blonde nur noch unwillig und stellte fest, dass seine Füße langsam aber sicher nicht mehr nur schmerzten, sondern sicher bald ihren Dienst quittieren würden. Da er nun langsam aber wirklich die Nase voll hatte, beschloss er es mit einer anderen Theorie, beziehungsweise der eigentlich traditionellen Methode des Kaibafindens zu versuchen.

Er trat also an die erstbeste Tür heran und versuchte anhand der Temperatur festzustellen, ob Kaiba sich nicht vielleicht doch in eben jenem Raum verstecken würde. Je kälter es ihm eben vor einer Tür erschien, desto höher war denn wohl auch die Wahrscheinlichkeit das Seto dort drin wäre.

Joeys Gefühl trog ihn bei jeder Tür.

Freudestrahlend und immer eine Gardienpredigt auf den Lippen habend, riss er jede Tür auf, stürmte siegessicher in den Raum hinein und öffnete den Mund, um mit der zuvor zurechtgelegten Lektion zu beginnen, nur um ihn dann gleich wieder genervt wieder zuzuklappen, da der Raum, von den Möbelstücken und in einem Fall von einem noch verwirrteren Zimmermädchen mal abgesehen, immer leer waren.

Bei dem Zimmermädchen, dass ihn vollkommen verblüfft musterte, ergriff der erschreckte Blonde kurzerhand die Flucht und versuchte so viel Abstand zwischen sich und die arme Bedienstete zu bringen. Er rannte einfach kopflos für einigen Minuten durch das Haus und blieb erst nach fünfzehn Abzweigungen und nachdem sein Verstand ihm zwei Dinge meldete, wieder stehen. Er blinzelte, als er seinem Verstand und dem inneren Stimmchen, dass sich über seine wilde Flucht köstlich zu amüsieren schien, verwirrt und widerstand denn der Versuchung mit dem Kopf voran gegen die nächstbeste Wand zu rennen.

Er hätte das Hausmädchen fragen können.

Dann würde er nun nicht mehr suchen müssen.

Zögerlich sah er sich um und versuchte sich zu erinnern, aus welchem der Gänge er denn bitte zuvor gekommen war. Den da links? Den rechten? Vielleicht doch einen ganz anderen? Irgendwie, und das war noch ein Grund den Architekten und den Innenausstatter um die Ecke zu bringen oder, um in der Hundemetapher zu bleiben, zu beißen, sah hier wirklich alles gleich aus. Und, er hatte sich hoffnungslos verlaufen.

Mal wieder.

Wütend, sowohl auf Kaiba, als auch auf sich selbst, trat er gegen eine der hübsche weißen Türen. Wieso machte er sich eigentlich Sorgen um den reichen Pinkel? Der konnte doch sicher eine ganze Armada von hochbezahlte und wohl überkompetenten Ärzten leisten, und ihm war er doch eh vollkommen egal, gleichgültig und andere Synonyme für ‚scheißegal’, die Joey aber gerade nicht einfielen, da sein Gehirn mit der Sorge um Kaiba momentan vollkommen ausgelastet war…

Das innere Stimmchen unterbrach sein ‚gegen die Tür treten, um so die Wut und die Frustration loszuwerden’ nicht, vielmehr änderte sich einfach ganz plötzlich die Beschaffenheit der Tür, auf die sein besockter Fuß auftraf und bevor er die Bewegung noch stoppen konnte, sah er zögerlich auf und wünschte sich sofort an einen anderen Ort, am besten in eine andere Zeit und auch in eine andere Realität.

Aber wenigstens hatte er nun Seto Kaiba gefunden.

Und ihn getreten, wie das innere Stimmchen auch gleich höhnisch anmerkte.

Na ja, wenigstens hatte er sein Testament schon gemacht gehabt.

Joey schloss, in Erwartung seines nahen, wahrscheinlich sogar unmittelbar bevorstehenden und sicher sehr schmerzhaften Todes, oder zumindest eines typischen Wutanfalls und den damit verbundenen, vertrauten und fast schon ein wenig vermissten, Unfreundlichkeiten die Augen und betete lautlos zu allen Göttern, die vielleicht gewillt wären ihn an – und auch zu erhören, um Gnade für seine Seele.

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Er war nicht zu Asche verbrannt.

Gab es etwa doch göttliche Gnade?

Hasste das Schicksal ihn etwa doch nicht?

Oder, sollte es einfach noch schlimmer werden?

All so etwas ging Joey nun durch den Kopf, als dieser öffnete, nach einer, in den Maßstäben ihrer Beziehung unvorstellbar langen und ruhigen Zeitspanne nun nur zögerlich wieder ein Auge öffnete. Er musterte Kaiba etwas verstohlen und ließ seinen Blick vorsichtig über die Gestalt des Größeren wandern.

Der Braunhaarige war angezogen wie immer und wirkte, wie er da nonchalant am Türrahmen lehnte…Nein, Joey musste sich, als er nun das zweite Auge auch geöffnet hatte, selbst verbessern. Kaiba mochte auf den ersten Blick wie immer wirken, aber wer ihn besser kannte, sah den Unterschied sofort.

Er hielt sich, wie es schien beinahe schon krampfhaft am Türrahmen fest. Er war totenblass und schien sich nur noch mit großer Mühe und seinem, ihm eigenen, eisernen Willen auf den Beinen halten zu können. Selbst sein Blick war, obgleich eindeutig sehr wütend, nicht wirklich eisig wie sonst, seine Augen waren einfach viel zu glanzlos dafür und nur seine schlanke Gestalt zitterte nach wie vor leicht und zeigte so offensichtlich, dass etwas mit ihm nicht stimmen würde.

Kaiba ließ, nachdem der Blickkontakt zwischen ihnen einige Sekunden gedauert hatte, schließlich den Türrahmen los und wankte, ohne seine typische katzenhafte Eleganz, was Joey beinahe bedauerte, zurück in den Raum. Er schien sich entschlossen zu haben, den Blonden zu ignorieren.

Da die Tür aber trotz allem offen geblieben war, nahm der ignorierte Blonde das kurzerhand einfach als Einladung an und trat ebenfalls ein. Guterzogen wie er war und mit dem klitzekleinen Hintergedanken, dass Kaiba so nicht so schnell würde fliehen können, schloss er erst einmal die Tür und sah sich denn neugierig in diesem unvertrauten Zimmer um, während Kaiba mit blassem Gesicht wieder hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und sich wieder seiner Arbeit gewidmet hatte.

„Das ist also dein Arbeitszimmer?“, den Raum hatte er bei keiner seinen Touren entdeckt gehabt und so nutzte er nun die seltene Gelegenheit sich zumindest relativ ungestraft darin umsehen zu können. Die Einrichtung war, was Joey nun wirklich nicht wunderte, auch hier in Kaibas Lieblingsfarben gehalten worden und in den weißen Bodenfliesen waren jeweils, wenn auch nur für aufmerksame Beobachter, oder jeder der vor Kaibas Blicken floh und auf den Boden starrte sichtbar, die Linien eines stilisierten weißen Drachens eingebrannt worden. Weder Joey, noch das innere Stimmchen wollten das kommentieren, sie sahen sich lieber weiter um. „Der Schreibtisch ist aber viel aufgeräumter, als der andere. Gibt es hier auch ein Photo von mir?“, der Blonde war, da Kaiba entgegen aller Erwartungen so lange ruhig geblieben war, mutig geworden und so stützte er sich nun auf die Marmorplatte auf und musterte Kaiba, während dieser seinem Blick auszuweichen schien und stattdessen auf seine zitternden Hände starrte, als wollte er sie alleine durch die Kraft seines Willens zum ruhig sein zwingen wollen.

„Kaiba?“, langsam aber sicher machte sich Joey wirklich Sorgen um den Größeren und trat deshalb nun an seine Seite. Er wollte Kaiba gerade, in Ermangelung eines echten Fieberthermometers, eine Hand prüfend auf die Stirn legen, als dieser, wenn auch mit ziemlicher Verspätung doch endlich beschloss auf seine Anwesenheit und seine Worte zu reagieren, „Verschwinde, Wheeler.“

„Vor ein paar Stunden sah das noch anders aus.“, der Blonde ließ sich anscheinend nicht so schnell vertreiben und ein einfaches ‚Verschwinde Wheeler’ war buchstäblich unter seiner Würde, Kaiba konnte das besser, dass wussten sie wohl Beide. Und deswegen gab Joey auch nicht auf, er wollte einfach nur eine Reaktion, eine repräsentative Kaibareaktion, „Willst du nicht doch lieber wieder ins Bett zurück gehen? Ich komm auch mit…Du bist wirklich blass wie ein Leichentuch, Seto.“

„Wann habe ich dir erlaubt mich beim Vornamen zu nennen? Und, musst du nicht irgendjemand anderem auf die Nerven gehen? Vielleicht einem deiner sogenannten Freunde?“, Joey wollte ihm gerade, mühsam um die Beherrschung kämpfend, antworten, dass er ja wohl nach der Sache mit ihm als Kuschelpilzersatz jedes Recht hätte ihn beim Vornamen zu nennen, aber ein weiterer, ziemlich gequält klingender Hustenanfall Kaibas kam ihm nun leider dazwischen.

Bei der Zahl an selbstproduzierten Dezibel, hätte Kaiba seine Antwort sicher niemals gehört und so wartete Joey stillschweigend eine Besserung ab, strich Kaiba aber, inzwischen schon wieder vollkommen in Gedanken versunken und vom inneren Stimmchen, das nur etwas geistesgestört vor sich hinkicherte, weites gehend unkommentiert, über den Rücken des Firmenchefs, der irgendwann die Augen geschlossen hatte und nun aber wirklich leichter zu atmen schien.

Eine Weile verharrten sie so und als Joey, plötzlich Atem über seine Haut streichen fühlte, öffnete er verwirrt die Augen. Er hatte nicht einmal bemerkt gehabt, dass er irgendwann wohl auch die Augen geschlossen haben musste, nun blickte er aber direkt in vom Fieber getrübte Augen, die sich nur wenige Zentimeter von ihm entfernt zu befinden schienen.

Gedankenverloren betrachtete er das tiefe, leicht vernebelte, nicht so klare Blau, bevor sein Blick über Kaibas immer noch durch das Fieber gerötete Wangen, weiter nach unten wanderte und schließlich auf den, krankheitsbedingt aufgesprungenen Lippen des Braunhaarigen hängen blieb.

Sie kamen sich immer näher, nur noch wenige Millimeter trennte sie voneinander.

Joey schloss, in Erwartung eines Kusses die Augen.

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„Du willst mir also unbedingt helfen, Joey?“, unwillkürlich nickte der Angesprochene und reckte seinen Kopf etwas. „Dann geh mit Princess Gassi, Töle.“, der heiße Atem des Firmenchefs strich noch einmal zärtlich über seine Wange, dann verschwand die angenehme Wärme und auch die Nähe schon wieder. Joey, der nach wie vor mit geschlossenen Augen dar stand, hörte ein leises Rascheln, was wohl darauf hindeutete, dass Kaiba sich wieder seinen Zetteln zugewandt hatte und dass das Ganze hier wieder mal in einer sehr kalten Dusche für den armen, ungeliebten Straßenköter endete.

Der Kuss kam wirklich nicht.

Empört riss der Blonde auch die Augen auf, aber die nächsten fünf Minuten voller wirklich kreativen und anschaulichen Beschimpfungen prallten scheinbar wirkungslos an Kaiba ab, so dass Joey schließlich wirklich wutentbrannt aus dem Arbeitszimmer stapfte und die Tür hinter sich zuknallte.

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Wieder musste er seine Meinung über Kaiba revidieren.

Und noch tiefer konnte der Braunhaarige in seinen Augen nun wirklich nicht mehr sinken.

Er hasste Kaiba.

Verabscheute ihn.

Er begehrte den Firmenchef und egal was sein Körper und sein inneres Stimmchen auch behaupten, wonach sie sich, im Falle seines Körpers auch sehnen mochten, er konnte ihn einfach nur noch hassen.

Und doch, seine Augen waren wunderschön.

Selbst jetzt noch.

Seine Berührungen immer noch genauso sanft.

Wenn er doch nur einen besseren Charakter hätte.

Das innere Stimmchen mischte sich nun ein und stellte ziemlich nüchtern fest, dass Joey auch gerade diesen schlechten Charakter lieben würde. Joey kommentierte das nicht, er stritt es aber auch nicht ab und ließ stattdessen geschlagen und reichlich ertappte den Kopf hängen, „Hätte ich mich nicht einfach in Tea verlieben können?“

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~Mit Umwegen über einen Hundekindergarten direkt in den siebten Himmel~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Dieses Mal bin ich mit dem Kapitel etwas unzufrieden -.-

Aber, diejenige die es hatte Probelesen müssen, fand es gut, demnach kommt ihr in den zweifelhaften Genuss…Falls irgendjemand mir sagen kann, was genau stört, der soll mich bitte erlösen…Danke ^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Mal sehen, ob wir wieder eine Mittagspause verschönern können…Da ja auch die Klischee-FF weitergeht, könnte die Zeit knapp werden ;) Ich wünsche dir trotzdem viel Spaß!

Statjana…

Gizz…

Shakti-san…

Emerauld_dragon…Wah, ich habe die Ens vergessen >.< Bitte entschuldige, ich war eindeutig zu verplant…Ich hoffe, du magst die FF weiterhin ;)

Ange gardien…
 


 

~Mit Umwegen über einen Hundekindergarten direkt in den siebten Himmel~

Ein Joey Wheeler befolgte keine Befehle. Vor allem nicht schon mal gar nicht, wenn diese Befehle von einem reichen Pinkel mit den sozialen Kompetenzen eines Dauerlutschers kamen, das stand zumindest für ihn fest.

Immer noch wütend und mit geballten Fäusten stand der frustrierte, sich abgeschoben vorkommende Blonde vor der Tür und versuchte mit all seiner geistigen Vorstellungskraft Seto Kaiba zu verfluchen. Leider schien ihm aber mal wieder niemand zuzuhören, denn weder hörte man Schmerzenschreie aus dem Inneren des Arbeitszimmers, noch verschwanden die schrecklichen Schmetterlinge, die wie er sich nun aber einzureden versuchte, nur wegen dem Fehlen des Frühstücks dort waren, aus seinem Magen.

Und das kleine Stimmchen machte schon gar keine Anstalten irgendwie hilfreich zu sein und ausnahmsweise irgendwelche sinnvollen Kommentare von sich zu geben, es zog weiterhin das Schweigen vor.

Wütend stapfte der Blonde, einzig und alleine darauf bedacht, dass er genügend Entfernung zwischen sich und den reichen Pinkel zu bringen, los. Allerdings stellte er bald zu seiner eigenen Überraschung fest, dass er nun plötzlich wirklich unten in der Eingangshalle gelandet zu sein schien.

Vielleicht war das der Trick an diesem sich ständig verändernden und neue Türen erschaffenden Labyrinth?

Man durfte einfach kein Ziel haben, dann fand man sein Ziel?

Ob das auch mit reichen Pinkeln funktionierte?

Sobald er herausfinden würde, welches Ziel er in der Sache ‚Kaiba’ überhaupt verfolgte.

Aber, nun wurde er in seinem Gedankengang unterbrochen und von einem kleinen Welpen, der mit einem bunten Ball im Maul direkt vor der Eingangstür saß und hyperaktiv mit dem Schwanz zu wedeln begann, als sie ihn sah, zurück in die Realität geholt.

Joey mochte zwar den Hundeblick erfunden haben, aber Princess hatte ihn in ihrem bisherigen Leben wirklich perfektioniert, so dass selbst ein Joey Wheeler ihr nicht mehr widerstehen konnte.

Es war morgens und Princess musste hinaus.

Er befolgte doch Kaibas Befehl.

„Ich tue das für dich, nicht für Kaiba!“, verkündete er dem Welpen, der anstelle einer Antwort aber einfach nur den Ball vor Joeys Füße legte, bevor der Blonde schließlich die Tür öffnete. Princess schlüpfte schnell hinaus und verschwand in den Park, während Joey sich noch die Zeit nahm den Ball wiederaufzuheben, ehe er ihr langsamer folgte.

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Kaum hatte er, obwohl er ständig jemanden…Ehrlichgesagt am ehesten Kaiba erwartete, der die Hunde wieder vom Rasen verscheuchen würde, eine Pfote auf die Rasenfläche gesetzt, saß die kleine verwöhnte Princess auch schon wieder vor ihm und winselte auffordernd. Sie wälzte sich vor dem Blonden im Gras und sah ihn aus bettelnden treuen Hundeaugen an. Erst war der Blonde ziemlich verwirrt und wusste nicht was er davon halten sollte, aber bald darauf verstand er und warf den Ball zum ersten Mal.

Princess verschwand laut bellend und mit wehenden Ohren in den Weiten des parkähnlichen Grundstücks und stand etwa eine Minute später wieder vor ihm, so dass sich das ganze Spektakel wiederholen konnte. Und Joey tat ihr den Gefallen, unermüdlich warf er den bunten Ball und ebenso unermüdlich brachte die Hundedame ihn wieder zurück, legte ihn vor Joey ins Gras und hüpfte so lange hyperaktiv auf der Stelle herum, bis er ihn das nächste Mal weggeworfen hatte.

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Schließlich, nachdem Joeys Arm langsam aber sicher erlahmte, änderte sich das Verhalten des Hundes und anstelle den Ball wieder vor seine Füße zu legen, rannte sie, den Ball immer noch im Maul habend, an ihm vorbei in Richtung Villa. Voller Besorgnis, schließlich konnte die kleine Hündin nichts dafür, dass ihr Herrchen ein Kühlschrank, Nein doch wohl eher ein Tiefkühlfach war, folgte er ihr eilig und erreichte schließlich die Hintertür, die wohl scheinbar in die Küche führte.

Princess schlüpfte, als Joey gerade um die Ecke kam, durch die Hundeklappe und der Blonde zögerte kurz. Aber, da er, selbst wenn man es ihm nicht glauben und nicht zugestehen wollte, aus seinem Fehler beim letzten Mal gelernt hatte, streckte seine Hand nach der Klinke aus und probierte erst einmal, ob die Tür abgeschlossen war, bevor er sich dann ernsthaft überlegte, ob er doch wieder auf die Knie gehen und durch die Hundeklappe kriechen sollte.

Die Tür war, entgegen aller Erwartungen und Befürchtungen des Blonden, dann aber doch nicht verschlossen und so konnte er seine Verfolgung der kleinen Feindin, die eigentlich doch wirklich niedlich war, fortsetzen. All zu weit musste er dafür ja auch nicht gehen, Princess saß nämlich schwanzwedelnd vor ihrem Napf und beobachtete das Hausmädchen, das ihn gerade füllte ganz genau und stürzte sich, sobald der volle Napf wieder vor ihr stand, gierig auf ihr leckeres Frühstück.

Joey musste lächeln, „Guten Appetit.“

„Willst du nicht frühstücken?“, mischte sich eine andere Stimme ein und Joey, der außer dem scheinbar taubstummen, ihn nur manchmal wahrnehmendem Personal, in der Küche nun wirklich nicht mit weiteren Anwesenden gerechnet hatte, zuckte erschreckt zusammen. Er sah sich, nachdem sich sein Herzschlag wenigstens wieder etwas beruhigt hatte, um und fand schnell Mokuba, der dieses Mal am Küchentisch saß und dessen Mund mit Nutella verschmiert war, „Wir müssen immerhin gleich in die Schule. Von Seto bin ich es ja gewohnt, dass der nicht frühstücken will, aber das du auch nichts willst…?“

„Schule?“, der Blonde, der sich nun wirklich an dem Frühstück bediente, war eindeutig schon wieder leicht verwirrt, „Dafür ist es doch noch viel zu früh? Als ich vorhin auf die Uhr geguckt habe, war es erst halb sieben.“

„Es ist bereits nach acht Uhr, aber Straßenköter können eben keine Uhren lesen. Und Hunde haben kein Zeitgefühl.“, Joey zuckte zusammen, diese kalte, etwas raue Stimme ging ihm durch Mark und Bein und entgegen seinem eigenen Willen drehte er den Kopf und musterte den Neuankömmling, der auf erstaunlich leisen Sohlen in die Küche geschlichen und nun an der Kaffeemaschine stand und nun seinerseits den Straßenköter in seiner Küche ignorierte. Der Firmenchef kniete sich stattdessen lieber zu Princess und streichelte sie kurz, während die Kaffeemaschine in der Stille blubberte.

„Willst du wirklich in die Schule, großer Bruder?“, Mokuba, der seinen Bruder ja besser als sonst jemand kannte, hatte die Anzeichen der Krankheit an dem Größeren bemerkt und er sah nun, um Hilfe bittend, zu Joey, der aber nur mit den Schultern zuckte, „Soll er doch machen, was er will. Mir ist es gleich.“

Mokuba schmollte.

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„Es wird Zeit.“, Seto, der einiges an Erfahrung darin zu besitzen schien, ignorierte das Schmollen seines kleinen Bruders, „Hol deine Schultasche und beeil dich, Mokuba.“ Der Kleinere würdigte Seto keines Blickes, als er den Befehl trotzdem befolgte und an ihm vorbei aus der Küche rauschte. Selbst Princess hob für einen Moment verwirrt den Kopf, da sie solches Verhalten zwischen den Brüdern nicht gewöhnt war, bevor sie sich dann aber doch wieder über ihr Futter hermachte.

Joey, der nicht wusste, wohin er seinen Blick richten, was er überhaupt tun sollte und wie er sich am besten in Luft auflösen konnte, schwieg aber lieber und räusperte sich erst, als die lastende Stille zu drückend würde, „Ich geh denn besser mal, wir sehen uns dann in der Schule, Kaiba…“

„Bleib.“, gegen seinen Willen gehorchte der blonde Straßenköter auf diesen Befehl seines selbsternannten Herrchens und sein inneres Stimmchen, das überraschenderweise doch schon viel zu lange geschwiegen hatte, kicherte hämisch und erinnerte ihn wieder einmal daran, dass er selber nur ein Hund war, was sich aber wesentlich leichter verdrängen ließ als der eisige Blick aus den blauen Augen, die über ihn wanderten, „Willst du mitfahren? Dann wärst du zum ersten Mal in deinem Leben pünktlich. Vielleicht hast du ja Glück und unsere Lehrerin bekommt einen Herzinfarkt?“

Großer Gott, das hatte ja beinahe wie ein Scherz geklungen! Ungläubig hob Joey den Blick von seinen besockten Füßen und suchte im ruhigen Gesicht von Kaiba nach einem Anzeichen von einem plötzlich aufgetretenem Sinn für Humor.

Er fand keins.

Setos Augen waren kalte, noch immer fiebrige verschleierte blaue Seen.

Seine blassen Wangen waren noch immer gerötet.

Schweißperlen standen auf seiner Stirn.

Er zitterte und stützte wieder am Türrahmen ab.

Nein, da war keine Spur von Humor, da war nur Krankheit.

„Seto, geh ins Bett.“, Joey seufzte und trat furchtlos auf den Größeren zu, „Bitte.“ Woher er den Mut nahm, um Seto Kaiba, dem wandelnden Tiefkühlfach beinahe schon einen Befehl zu geben, wusste er nicht, aber jetzt konnte er es schon nicht mehr rückgängig machen und wartete nun auf einen gemeinen Kommentar, einen Rauswurf oder irgendetwas anderes wirklich sehr unschönes.

Nichts davon kam.

Der Braunhaarige ignorierte ihn konsequent und Joeys inneres Stimmchen nutzte die entstandene Pause dafür, um Joey mitzuteilen, dass es Nichtbeachtung von Kaiba ebenso wenig mochte, wie der Blonde selber. Joey ignorierte es weiterhin und lief Kaiba, der schließlich die Küche verlassen hatte, hinterher.

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Er stieg sogar hinter den Brüdern in die wartende Limousine und blinzelte, als auch der Welpe hinter ihm in den Wagen sprang und sich wie immer auf die weißen Polster, dieses Mal aber dicht bei seinem Herrchen, legte.

Joey hingegen ließ sich, nach einem Blick in die kalten blauen Augen, die ihn zu sezieren schienen und ihm unverwunden mitteilten, dass er eigentlich nicht erwünscht war, automatisch wieder im Fußraum nieder.

Mokuba blinzelte daraufhin nur verwirrt, musste dann aber doch wieder kichern. Seto hingegen maß den Blonden zu seinen Füßen mit einem abschätzenden Blick, bevor er ihm, ebenso wie er es bei Princess getan hätte, durch das zerzauste blonde Haar strich, „Bist ein braver Hund.“

Joey hätte, wenn es nicht unmöglich gewesen wäre, schwören können, dass ein Lächeln auf den Lippen des Größeren gelegen hatte.

Mokuba beschäftigte sich mit Princess und ignorierte das seltsame Balzverhalten von verliebten Hunden und erkrankten großen Brüdern, für so etwas fand er sich, und auch den Welpen, denn doch noch etwas jung!

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Die ganze weitere Fahrt über, blieben die ruhigen angenehmen Berührungen und Joey ertappte sich irgendwann dabei, wie er seinen Kopf auf Setos Oberschenkel bettete, vertrauensvoll die Augen geschlossen hatte und die sanften, so unerwarteten Streicheleinheiten doch wirklich genoss.

Er bekam noch nicht einmal mit, wie Mokuba an seiner Schule ausstieg und erst als der Wagen nach etwas längerer Fahrt wieder hielt und die Streicheleinheiten verschwanden, öffnete er verwirrt die Augen und suchte Setos Blick.

„Hundekindergarten.“, lautete dessen kurze Erklärung und obwohl Joey im ersten Moment wieder eine Gemeinheit hinter diesem Wort vermutete, erinnerte er sich, zum Glück bevor er in den ‚Schmoll und Kaiba nach allen Regeln der Kunst hassen’-Modus verfallen konnte, daran, dass auch der kleine Welpe im Wagen gewesen war.

Und wirklich, Seto rief seine kleine Princess und gemeinsam verließen Welpe und Firmenchef den Wagen und ließen einen besorgten, leicht verängstigten, da er befürchtete, dass er nun alleine gelassen werden würde, Joey zurück.

Die Zeit kroch nur so dahin und mit jeder Sekunde wucht seine Angst, dass Seto nicht zurückkommen, sondern ihn aussetzen wollte. Sein inneres Stimmchen merkte zwar mehrfach an, dass das totaler Blödsinn sei, schließlich war das hier Kaibas Limousine, aber Joey ignorierte die Stimme und zitterte mittlerweile vor Angst.

Kaiba traute er das zu.

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Kaiba kam aber zurück, Joey spürte, obgleich er sich zitternd im Fußraum zusammengerollt hatte, seinen Blick über sich streichen. Trotz der Rückkehr traute er sich noch nicht, sich wieder aufzurichten, erst als eine Hand unbeholfen über seinen Rücken strich, entspannte er sich wieder und öffnete die Augen.

Es dauerte aber noch ein paar Minuten, bis er die verkrampfte Haltung auf dem Boden aufgab und seinen Kopf wieder auf Kaibas Oberschenkel bettete und sich weiter kraulen ließ, „Für einen Schosshund bist du etwas groß, Wheeler.“

Joey blies die Backen auf und beschloss, dass er Kaiba das Gegenteil beweisen würde. Bevor der Firmenchef noch reagieren konnte, saß der blonde Straßenköter auch schon auf seinem Schoss und vergrub sein Gesicht an Setos Hals. „Siehst du, es geht bestens.“, der Blonde hatte das nur gemurmelt und er erhielt auch keine Antwort, stattdessen nahm Kaiba einfach stumm die Streicheleinheiten wieder auf und sein neuer Schosshund war im siebten Himmel.

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~Wieder in Amt und Würden und im Licht der Öffentlichkeit stehend~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Mitternacht, mal wieder. Eigentlich sollte ich schlafen, aber ich versuche mein Versprechen mit dem täglichen Update zu halten ;) Vor allem nun, wo erstmals das Ende abzusehen ist. Mal so nebenbei, gibt es eigentlich Interesse an Jealousy of a dog2?

Oh und vielen Dank für inzwischen knapp 180 Kommentare *strahl*
 


 

Thanx…

Risuma…Gefühle sind eben einfach nicht seine Welt, ich befürchte er kann einfach nicht anders ;) Er ist eben ein Kühlschrank und wir lieben ihn ja gerade dafür…^-^ Was den Absturz, beziehungsweise die kalte Dusche für sein Hündchen angeht…Mmmmh…Lass dich wie immer einfach überraschen und ich wünsche dir viel Spaß, was auch immer ich dir dieses Mal versüßen kann ;)

Statjana…Princess färbt einfach auf ihn ab ^-^ Das ist das ganze Geheimnis hinter der ‚Erziehung’. Ansonsten ist Joey nämlich eindeutig erziehungsresistent.

Emerauld_dragon…Es dauert nicht mehr lange, versprochen, ich gebe mir Mühe es irgendwann Mitte des Monats fertig zu haben, damit ich endlich mal zum Lernen komme und nicht immer den Welpen und Joey vor mir sehe XD

Ange gardien…Och, nur das selbe wie immer XD

Jenny…Danke für das Kompliment ^-^
 


 

~Wieder in Amt und Würden und im Licht der Öffentlichkeit stehend~

Mit geschlossenen Augen und einer sanften, ihn leicht kraulenden Hand im Nacken verging die Zeit, obwohl sie das als lineare Konstante eigentlich nicht gedurft hätte, viel schneller. Zumindest kam es dem armen Joey so vor, denn seinem verqueren Zeitgefühl nach, waren sie irgendwie waren doch gerade erst losgefahren und konnten somit unmöglich schon an der Schule angekommen sein!?!

An jeder Ampel und bei jeder kleinen Stockung des Verkehrs hatte sein kleines Streunerherz, dass er wohl irgendwann wirklich, und entgegen jedes existierendes Naturgesetz und entgegen jeglicher Vernunft, an den Dunkelhaarigen verloren zu haben schien, beinahe ausgesetzt. Immer hatte er damit gerechnet, dass Seto wieder ‚normal’ werden und ihn, natürlich stilecht mit irgendeiner eisigen Gemeinheit, von seinem Schoss vertreiben würde! Es war eben alles gerade einfach nur viel zu schön um wahr zu sein und so weit Joey wusste, hatte niemand Murphy umgebracht, oder sein Gesetz außer Kraft gesetzt, so dass er nun wirklich Angst haben musste.

Zumal der Wagen nun schon seit zwei Minuten stand.

Oder wie es sich für Joey darstellte, seit einer gefühlten Ewigkeit.

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„Wheeler.“, die streichelnde Hand war irgendwann aus seinem Nacken verschwunden und Seto räusperte sich in dem Versuch seinen Schosshund aus seiner Zufriedenheit zu reißen, „Ähem, wir sind da, Töle.“

Joey zuckte, nun wo er es auch noch einmal bestätigt bekommen hatte, sofort in Erwartung des Schlimmsten zusammen und öffnete nun doch wieder etwas schüchtern die Augen. Er traute sich aber erst nach einigen Atemzügen und als sich sein wild pochendes Herz etwas beruhigt hatte, Kaibas Blick zu begegnen, „Ja?“

„Ja. Und das heißt, dass du nun aufstehen musst, wie ich eben bereits impliziert habe.“, Joey verfiel, beinahe übergangslos, in seine, überwunden geglaubte Kleinkindphase zurück und schüttelte sofort schmollend den Kopf. Er sah sein Gegenüber einfach nur trotzig an, „Ich weiß zwar nicht, was dieses komische impilizieren ist, aber ich will nicht aufstehen.“ Der blonde Streuner, der nun endlich wohl doch ein Zuhause gefunden hatte, hatte sich entschlossen so unkooperativ wie möglich zu sein, da es Kaiba so wohl schwerer fallen würde, ihn von seinem Schoss zu verbannen. Zumindest würde es auf diese Weise nicht so schnell gehen können und um seinen Standpunkt zu untermauern schob er nun auch noch die Unterlippe vor und schmollte einfach demonstrativ.

Verwunderung und Unglauben trat kurz in die blauen Saphire, verschwandt aber ebenso schnell wieder und wurde durch die vertraute kalte Gleichgültigkeit ersetzt, bevor Kaiba ihn dann einfach von seinem Schoss schob.

Joey landete, wieder einmal, im Fußraum der Limousine, er winselte kurz auf und sah denn traurig zu Seto auf. Der Firmenchef beachtete ihn aber nicht weiter, sondern streckte sich vorsichtig, „Du bist wirklich ganz schön schwer für einen Hund.“ Dann strich er seine leicht zerknitterte Schuluniform noch einmal glatt und zupfte, natürlich auch ein imaginäres Hundehaar hinunter, bevor er dann ausstieg und seinen blonden Straßenköter, der nur ziemlich überrascht feststellen konnte, dass man dem sturen Seto Kaiba seine Krankheit nun gar nicht mehr ansehen konnte, sich selbst überließ.

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Joey überlegte nur ein paar Sekunden, er schwankte zwischen seinem Trotz und der Treue zu seinem Herrchen und wie bei jedem Hund, gewann letztendlich die Treue und die Sehnsucht nach seinem Herrchen, so dass Joey schließlich, ohne großartig nachzudenken und nur mit dem Vorsatz so schnell wie möglich Seto zu finden, aus der Limousine sprang.

Nach wenigen Schritten prallte er aber bereits gegen etwas Unbewegliches und versteifte sich auch sofort unwillkürlich. Sein Herz schlug wieder schneller und als er dann den leichten Geruch nach Jasmin wahrnahm, überwandt er sich und sah zögerlich auf, nur um dann direkt in vertraute blaue Augen, die amüsiert funkelten, zu blicken, „Ich hätte vor fünf Sekunden mit dir gerechnet.“

„Du sagtest doch selbst, dass Straßenköter kein Zeitgefühl haben.“, der Blonde, dessen inneres Stimmchen Joey gerade anfeuerte Kaiba zu küssen, sah lächelnd zu ihm auf und schmiegte sich an den Größeren, der wohl in einem Anfall von geistiger Umnachtung, die Arme um ihn gelegt hatte,„Und die Uhr lesen können wir auch nicht.“

„Dann werde ich dir das wohl noch beibringen müssen…Schosshunde können das nämlich.“, es schwang, wie Joey unzweifelhaft feststellen konnte, wirklich Amüsement in der sonst so kalten Stimme mit und Joeys Weltbild brach spätestens in dem Moment, als er Kaiba nun küsste, vollkommen auseinander.

Er küsste Seto Kaiba.

Die Initiative war von ihm ausgegangen.

Dieses Mal war es nicht romantisch.

Kein Regen.

Kein Regenschirm.

Kein romantischer Park.

Dafür eine öffentliche Straße.

Und Gejohle.

Gejohle?

Hastig riss Joey die Augen wieder auf und sich gleichzeitig auch von Kaiba los. Als er sich umdrehte, starrte er direkt in die Gesichter der inzwischen versammelten, nun trotz der frühen Morgenstunde schon nicht mehr ganz so verschlafen wirkenden Schülerschaft und fiepste erschreckt. Seine Instinkte, egal ob menschlich, oder hündisch, schrien geradezu dass er sich im erstbesten Erdloch verstecken und am besten nie wieder herauskommen sollte, während sein inneres Stimmchen immer noch mit seiner eigenen kleinen Siegesfeier ob des Kusses beschäftigt war und von all dem Drama und der Erniedrigung scheinbar noch gar nichts mitbekommen hatte.

Joey war, egal was seine Instinkte nun auch von ihm verlangen wollten, immer noch wie gelähmt und er konnte einfach nur verschreckt starren. Er hatte zwar schon lange gewusst, dass das Schicksal ihn hasste und dass Murphys Law ihn wirklich zu verfolgen schien, aber erst in solchen Moment, wenn es einfach nicht mehr schlimmer kommen konnte, wurde es ihm doch wirklich wieder bewusst.

Aber wenigstens konnte es nun nicht mehr schlimmer kommen.

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Pah, an den Satz ‚Es konnte nicht mehr schlimmer kommen’ glaubte er nun auch nicht mehr, ebenso wenig wie an den berühmten ‚Lichtstreif am Horizont’ und andere solche Phrasen, denn es war noch schlimmer gekommen. Anders als der Blonde schien Kaiba aber auch keinerlei Probleme damit zu haben in der Öffentlichkeit zu stehen. Wahrscheinlich war das auch kein Wunder, denn immerhin war Seto Kaiba ja auch schon immer eine Person des öffentlichen Lebens.

Aber Joey war das nicht!

Er war nur ein simpler Schüler!

Gut, er liebte, egal wie seltsam das in seinen eigenen Ohren auch noch klingen mochte, wohl wirklich Seto Kaiba, aber das änderte doch nicht gleich alles? Das hier war alles gerade einfach zu viel für ihn, einzig und alleine die Gegenwart Setos beruhigte ihn zumindest etwas und er fühlte sich in dessen Armen erstaunlich sicher.

Wer sollte es schon wagen etwas gegen Kaiba zu sagen?

Der Mut des Blonden kehrte, nachdem dieser Gedankengang etwas vertieft worden war, langsam zurück und Joeys braune Augen funkelten leicht, als er sich umdrehte und den etwas überrumpelten Seto einfach noch einmal kurz küsste, bevor er sich umdrehte und die wütenden Blicke der Mädchen mit einem reichlich süffisanten Lächeln quittierte, „Pech gehabt, das ist meins.“

„Seit wann gehört denn das Herrchen dem Hund?“, das war, da Seto sich etwas hinuntergebeugt hatte, nur leise, aber sehr amüsiert in Joeys Ohr gewispert worden, aber gleichzeitig griff Kaiba in seine Schultasche und zog etwas hervor.

Der Straßenköter, der sich erinnerte, dass es zum Erbwissen der menschlichen Rasse gehörte, dass wilde Tiere, falls man überleben wollte, immer im Auge zu behalten seien, weigerte sich den Blickkontakt zu den mörderischen Mädchen, die alle ihren Anteil an Kaiba gewollt hatten und in nun mit ihren Blicken zu töten versuchten, abzubrechen. Somit sah er auch nur aus den Augenwinkeln, dass sein…Er widerlegte nun eine wichtig Sprachregel, indem er die Worte ‚Kaiba’ und ‚Freund’ im Zusammenhang mit sich selber in einem Satz, was bisher auch als unmöglich gegolten hatte, benutzte…Freund irgendetwas zu suchen schien.

Wenige Sekunden später legte sich dann auch schon etwas um seinen Hals und als er überrascht danach tastete, spürte er, neben Kaibas Finger, die er kurz streifte, das weiche Leder eines Halsbandes unter seinen Finger.

Sein Halsband.

Seto hatte es wirklich die ganze Zeit dabei gehabt?

Seine Wangen färbten sich, als die Blicke auf das ‚Geschenk’ von Kaiba fielen, zartrosa, was allerdings sehr schnell zu einem sehr dunklen und sehr intensiven Rot wurde, als Kaiba dann wohl doch endlich genug von seinem Status als Ausstellungsstück hatte, und ihn ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste durch die gaffende Menge zog.

Sie ließen die, wie erstarrt dar stehende Meute letzten Endes aber ohne Verletzungen auf irgendeiner Seite…Sah man mal von Joeys Stolz ab…hinter sich und fanden schließlich Zuflucht in einem der Toilettenräume, wo Seto sich, nun wieder leichenblass und zittrig gegen die Wand lehnte.

Joey bot, obgleich sein Gehör von dem Gejohle und von der privaten Siegesparty seines inneren Stimmchens immer noch klingelte, seine Wangen noch immer in Flammen zu stehen schienen und er immer noch glaubte, dass er das alles nur phantasiert hatte, ihm seine Hilfe an, aber der Größere schüttelte nur stur den Kopf und schlug auch den gutgemeinten Vorschlag mit dem Arzt aus.

Joey grummelte gerade und verfluchte das Schicksal, dass er sich ausgerechnet in ein erkältetes Tiefkühlfach mit dem Charme einer Kreissäge und einer Ärztephobie hatte verlieben müssen, als er aus den Augenwinkeln etwas silbriges im Spiegel bemerkte. Neugierig tastete er das Halsband ab, und schnell fanden seine Finger einen kleinen, ihm unvertrauten Anhänger.

Neugierig sah er in den Spiegel und entdeckte die, wohl von Kaiba irgendwann hinzugefügt wordene, kleine Hundemarke. Er strahlte, denn diese kleine Hundemarke war ja wohl der beste Beweis, dass er Seto etwas zu bedeuten schien und dass er nun wohl wieder der erste Hund für ihn war. Aber, als er nun über die kleine Marke strich, fühlte er Schriftzeichen unter seiner tastenden Fingern und neugierig, wie jeder junge Hund, drehte r sich zum Spiegel und versuchte er zu lesen, was Seto da hatte eingravieren lassen.

Vergeblich, denn Spiegelschrift schien für sein Gehirn, das immer noch versuchte die letzten Ereignisse und den Zerfall des Weltbildes, der nicht die Zerstörung aller Existenzen nach sich gezogen hatte, irgendwie zu verkraften und zu verarbeiten, momentan doch etwas zu viel zu sein. Es meldete in dicken roten Leuchtbuchstaben immer wieder fröhlich blinkend ‚Error’ und erst als Kaibas Husten noch qualvoller wurde und er an der Wand nach unten rutschte und dann von den Hustenkrämpfen geschüttelt, auf dem Boden saß, gab Joey den vergeblichen, zu nichts führenden Gedankengang auf.

Er reagierte, kaum dass sein Gehirn es zuließ und zog Kaiba schließlich einfach in seine Arme. Joey versuchte außerdem ihm irgendwie das Atmen leichter zu machen und nach einigen angespannten Minuten beruhigte sich der Größere auch und die getrübten blauen Augen öffneten sich wieder. Seto wollte, nachdem die Atemluft wieder in ausreichender Menge für ihn vorhanden war und er gegen den Hustenreiz gewonnen hatte, etwas sagen, aber Joey schüttelte nur den Kopf und sah sein Gegenüber mahnend an, „Wir fahren jetzt nach Hause und rufen einen Arzt. Und du gibst mir nun die Nummer von Roland.“

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Eigentlich müssten sein Weltbild nun zerbrechen, aber zum Glück für Joeys armen, heute schon reichlich geschundenen Verstand, war das ja vorher bereits schon passiert. Und so kamen dieses Mal keine bunten Leuchtbuchstaben, die das Wort ‚Error’ bildeten, als Seto Kaiba ihm wirklich die Nummer gab.

Aber, das war noch nicht das letzte Wunder für den Blonden, denn Seto stützte sich, entgegen aller Erwartungen, wirklich auf ihn und es war wirklich nicht unangenehm. Der recht schwerfällige und leicht keuchende Atem des Größeren streifte immer wieder Joeys Hals und der Blonde konnte die Wärme, welche der berühmt, berüchtigte Eisblock überraschenderweise oder vielleicht auch fieberbedingt ausstrahlte, deutlich durch die dünne Uniform fühlen, als er ihn nun in Richtung des Schultors, wo wirklich schon eine vertraute Limousine wartete, führte.

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Kaum war die Tür hinter ihnen zugeschlagen worden, drückte Joey den Größeren aber auch schon auf den Sitz und bettete schließlich den viel zu heißen Kopf Kaibas auf seinem Schoss. Eigentlich hätte er es als Wunder ansehen müssen, dass er sich nicht wehrte und nicht meckerte, aber er genoss es viel zu sehr, um sich darüber Gedanken zu machen. Sein Verstand beschäftigte sich eh mit ganz anderen Sachen und das innere Stimmchen schwieg immer noch. Die Siegesparty war wohl noch nicht vorbei, oder vielleicht hatte es auch nur einen imaginären Kater?

Sie schwiegen die ganze Fahrt über, nur Setos Husten brach ab und an die Stille zwischen ihnen und Joey strich ihm beruhigend durch die verschwitzten braunen Strähnen. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er auf Kaiba hinuntersah und bemerkte, dass dieser entspannt eingeschlafen war.

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Joey war so versunken in die erstaunlich weichen Gesichtszüge Kaibas gewesen, dass er nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie irgendwann die überlange Auffahrt zur Kaiba-Villa entlanggefahren waren, und so zuckte er nun zusammen, als sich die Tür plötzlich öffnete und Roland in der Öffnung erschien.

Er nahm, nachdem er sich einen ersten Überblick über die Situation verschafft hatte und seinen dösenden Chef gemustert hatte, selbigen auf den Arm und trug ihn, gefolgt von einem leise knurrenden Joey, der sich nicht von seinem Herrchen trennen wollte und es nicht ertrug, dass ein anderer seinem angetauten Eisberg so nahe gekommen war, in die Villa.

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~Das überraschend schwierige Unterfangen einen kranken Kaiba im Bett zu halten~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Dieses Mal ist das Kapitel zeitbedingt (Das eine einzige noch verbliebene Vorlesung so stressen kann, hätte ich auch nicht gedacht) etwas kürzer…
 


 

Thanx…(internetlos sehr kurz gehalten ^^;)

Risuma… Statjana…

Shakti-san…

Emerauld_dragon…

Ange gardien…

Gizz…

Jenny…
 


 

~Das überraschend schwierige Unterfangen einen kranken Kaiba im Bett zu halten~

Wenn er nicht selber betroffen gewesen wäre, hätte Joey es sicher seinem inneren Stimmchen nachgemacht und sich über die arme Person, die sich mit dem kranken und damit scheinbar auch gleichzeitig unkooperativen Seto Kaiba rumquälen musste, lustig gemacht. Aber, er war leider sehr davon betroffen und somit war an dieser ganzen herrschenden Situation überhaupt nichts komisch.

Kaiba war, wie es wahrscheinlich in der Schöpfung und in einigen Gesetzen festgelegt worden war, nicht einfach und er war somit natürlich auch kein einfacher Patient. Wie hätte Joey es auch wagen können Einfachheit bei Seto zu erwarten?

Fast fühlte er sich etwas schuldig, dass er dieses Naturgesetz, welches ja nur die Welt schöner und sicherer machen sollte, so schrecklich fand, aber dann fiel sein Blick wieder auf seinen kranken Firmenchef, der unter zwei dicken Decken in seinem Bett lag und quengelte. Der große, böse Kühlschrank quengelte!

Und Joey war das arme Opfer. Der Blonde hatte, solange Seto geschlafen hatte, neben seinem Bett gesessen und hatte, beinahe selbstvergessen und nur von dem inneren Stimmchen kommentiert und als ‚niedlich’ und andere positive Adjektive bezeichnet, immer wieder die vollkommen entspannten Gesichtszüge studiert. Gut, er hatte auch ab und an das kühlende Tuch auf der Stirn des Braunhaarigen ausgewechselt, aber die meiste Zeit über hatte er es einfach nur genossen, dass Kaiba so friedlich und eben so niedlich war.

Zumindest bis der Arzt gekommen war.

Joey vermutete nun, dass Kaiba nicht nur ein angeborenes Radar für Gemeinheiten hatte, sondern auch ein ziemlich gutes Radar für Ärzte. Denn kaum dass die Zimmertür sich einen Spalt weit geöffnet hatte, hatten sich auch Setos Augen wieder geöffnet und er hatte, bevor er sich irgendwie hatte artikulieren konnte, geniest.

Das war ja noch wirklich süß gewesen und Joey hatte auch schmunzeln müssen, aber kaum dass der Arzt dann das Zimmer betreten hatte, musste Joey dann doch schwer schlucken. Plötzlich wurde es wieder kälter, die Raumtemperatur war auf einstellige, dem Minus wirklich sehr nahe Werte gesunken und eine unangenehme Gänsehaut war gleichzeitig auch über den Rücken des Blonden gelaufen. Schnell hatte er aber auch bemerkt, dass der Ursprung der Quelle sein hauseigener Kühlschrank war.

Sein haueigener Kühlschrank, der nun seit geschlagenen zehn Minuten mit dem Arzt diskutierte. Er quengelte, als der Mediziner ihm mitteilte, dass er die nächsten Tage im Bett bleiben sollte und als der Arzt ihm dann auch noch sagte, dass er verschiedene Medikamente zu nehmen hatte, wurde aus dem Quengeln ein offenes Meckern.

Der Arzt schien aber, zu Joeys grenzenloser Fassungslosigkeit, immun gegen die Autorität des Firmenchefs zu sein und somit ließ er schon mal gar nicht mit sich reden. Er verkündete nur och, dass er morgen wieder vorbeikommen würde und ließ Joey dann mit dem quengelnden, unzufriedenen und kranken Tiefkühlfach, dass in einer Tour nieste und sich dazwischen immer noch über die Unfähigkeit des Arztes und eine mögliche Verschwörung der Welt gegen ihn, beschwerte.

Und somit war Joey wieder am Anfang angekommen.

Für Außenstehende mochte das hier ja lustig erscheinen, aber für ihn war das hier anstrengende Arbeit. Wie hielt man bloß einen Workaholic im Bett? Sein inneres Stimmchen hatte einen Vorschlag, aber als Kaiba weiterhin vor sich hinnieste, schlug das Stimmchen dann doch lieber selber vor, dass er ihm einen heißen Tee machen und den Vorschlag mit den Bettspielchen erst einmal lieber doch ganz vergessen sollte. Schließlich wollte auch das innere Stimmchen nicht, dass Kaiba erstickte.

Allerdings würde er denn auch aufhören herumzumeckern?

Der Blonde wog ernsthaft die Vor – und Nachteile vom Ableben Kaibas ab, aber nachdem ihn das, plötzlich wieder sehr redselige innere Stimmchen daran erinnert hatte, dass sich das Weltbild verändert hatte und dass besagter Kaiba nun wohl wirklich sein Freund wäre…Selbst Joey war klar, dass er keinen Negativrekord in Sachen Beziehung mit Kaiba aufstellen wollte…entschloss er sich schließlich, eine abgeschwächte Version des nicht jugendfreien und momentan gesundheitsgefährdeten Vorschlag seines Stimmchen zu nutzen, um Kaiba irgendwie ruhig zu stellen. Er beugte sich also einfach zum meckernden und sich weiterhin über Gott und die Welt beklagenden Seto hinunter und küsste ihn.

Es klappte, Kaiba war still und erwiderte den Kuss.

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Bis zum nächsten Niesen.

Joey kicherte fröhlich und Seto fluchte sehr blumig, was sich allerdings schnell in ein etwas erschnupft klingendes Schnurren verwandelte, da der Blonde die Gunst der Stunde genutzt hatte und nun mal erforschte, an welchen, dieses Mal wirklich noch jugendfreieren Körperstellen der Größere denn empfindlich wäre.

Das Seto gerade krank war und dass sein Widerstand dadurch geringer ausfiel, nutzte der Blonde einfach aus. Er saß auf der Bettdecke, wenn er in Anatomie aufgepasst hatte, so in etwa auf Hüfthöhe, und beschäftigte sich gerade intensiv mit dem Hals des Dunkelhaarigen, was diesen eben so zum Schnurren brachte.

Demnach war der erste Versuch also ein Volltreffer.

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Gerade, als Joey aber weiterforschen und sich vielleicht doch noch einen Preis bei ‚Jugend forscht’ in der Kategorie ‚Wir erforschen unseren Kühlschrank und überleben es’ sicher wollte, öffnete sich die Tür. Blind für die herrschende Situation und auch für die Zärtlichkeiten, die seinen großen Bruder gerade vom Quengeln und vom Aufstehen abhielten, stürmte der besorgte Mokuba das Schlafzimmer und spätestens durch seinen beherzten Sprung aufs Bett, der übrigens auch den Plüschpilz Champ aus dem Bett verbannte, schreckte er den Älteren wieder auf.

Und beförderte Joey beinahe auch vom Bett.

Ade, in den Schlaf gekraulter Seto.

Hallo, Meckerpott.

„Großer Bruder! Du bist wirklich krank?“, Joey, obwohl seine nun halb auf Kaibas Knien liegende und sich an der Decke festklammern müssende, um nicht doch hinunterzurutschende Position alles andere als komisch und bequem war, konnte sich das Kichern einfach nicht verkneifen. Der Kleine hatte scheinbar wirklich das sehr nützliche Talent das Offensichtliche festzustellen und auch seinem großen Bruder schien das aufgefallen zu sein, denn er murrte nur noch halbherzig.

Ach ja, beinahe Hätte Joey es vergessen, der jüngere Kaiba verfügte ja immer noch über den weltberühmten Welpenschutz. Allerdings hätte Joey nie vermutet, dass Welpenschutz einen selbst vor Kaibas Wut beschützte. Aber, er als Straßenköter könnte das sicher auch nicht für sich beanspruchen.

Vielleicht gab es ja Freundesschutz?

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Er hätte es wissen müssen, man durfte einem Kaiba nicht vertrauen!

Oder warum sonst trottete das blonde Hündchen nun neben Mokuba durch das Gängelabyrinth und lag nicht mehr neben, auf oder seinetwegen auch unter Kaiba in dem schönen weichen Bett und durfte sich das leise Schnurren anhören?

Ok, die Antwort war nicht schwer, jemand musste Princess aus dem Hundekindergarten abholen und da waren ja nur drei, mehr oder minder schöne und sinnvolle Alternativen, welche der Welpe vielleicht überleben würde, über.

1. Kaiba fuhr selber.

Sowohl Mokuba, als auch Joey hatten sofort protestierten und Joey hatte, zu Mokubas Überraschung dessen großen Bruder kurzerhand und bevor er weiter diskutieren und Joey mit zahleichen Fremdwörtern in Grund und Boden hatte argumentieren können, mit einem kurzen Kuss und einem „Nein, du bleibst im Bett.“ ruhiggestellt.

2. Mokuba holte den Welpen ab.

Na ja, wenn Princess auf den kleineren Kaiba gehört hätte, wäre das eine sinnvolle Alternative gewesen. Aber, der Welpe gehorchte ihm nun einmal nicht und man hatte Mokuba an der leicht erblassten Nasenspitze angesehen, dass er Princess auch gar nicht hatte abholen wollen. Wahrscheinlich hatte er einfach Angst, dass sie ihm nicht gehorchen und somit irgendein Unglück passieren würde. Deshalb hatte er seine Hausaufgaben vorgeschoben. Joey hatte sich kurz gefragt, seit wann denn der kleine Kaiba so ein Pessimist war, aber dann hatte er begriffen, dass nun nur noch Möglichkeit drei in Frage kommen würde.

3. Joey müsste seinen Artgenossen abholen.

Und deswegen lief er nun mit Mokuba durch die Gänge und brummelte in seinen nichtvorhandenen Bart. Dem Blonden war bewusst, dass sein sogenannte Freund diese Gelegenheit nutzen würde, um aus dem Bett zu kommen und zu arbeiten und das machte diese verfahrene Situation auch nicht besser.

Es gab scheinbar keinen Freundesschutz.

„Du Joey?“, der Kleine zupfte am Ärmel des Größeren, „Bleibst du nun bei uns?“ Verwirrt sah Joey zu Mokuba hinunter und lächelte. Diese ganze Situation und diese Frage waren so niedlich und er konnte ihm keine Antwort geben, da die Beziehung, oder was immer er nun mit Kaiba hatte, noch nicht ausdiskutiert worden war.

Das innere Stimmchen riet ihm von einer Diskussion ab, er könnte dabei ja nur verlieren.

„Ich bin jedenfalls dafür, dass du bleibst.“, der kleine Kaiba schlang die Arme um den Blonden, „Dann spielt nämlich endlich jemand mit mir und jemand passt auf Seto auf. Und macht ihn glücklich.“

Joey wollte eigentlich etwas erwidern, aber Mokuba, der ihn bisher noch nicht losgelassen hatte, hatte nun das Halsband wieder - und die Hundemarke erstmals entdeckt. Sein Blick wanderte über die Innschrift und er kicherte.

Dafür war Joey nun neugierig, „Was ist denn? Was steht da?“ Er war auch etwas besorgt, vielleicht war das ja auch wieder nur eine Gemeinheit und dass hier alles war nur ein seltsamer, ziemlich kranker Scherz? Eigentlich traute er Seto das nun, wo er ihn etwas besser hatte kennen lernen dürfen, nicht mehr zu, aber andererseits hatte er in den letzten Jahren gelernt, dass man keinem Kaiba vertrauen konnte.

Keinem, egal wie gut der auch Küssen mochte.

Das innere Stimmchen seufzte lautlos und beglückte den wehrlosen Blonden wieder mit den Bildern von ihrem öffentlichen Kuss, die Joey wohl beweisen sollten, dass seine Befürchtungen unbegründet waren.

Leider klappte es nicht so ganz, aber dafür sah Mokuba ihn mit fröhlichen und strahlenden Kinderaugen an. Moment einmal, hatten alle den jüngeren Kaiba etwa immer falsch eingeschätzt? war Mokuba vielleicht doch etwas masochistisch veranlagt? War er ein kleiner Sadist und genoss die Unwissenheit des Älteren? War er seinem Bruder doch ähnlicher, als alle glaubten?

Wieder mischte sich das Stimmchen ein und Joey musste ihm Recht geben, Mokuba war nicht so gemein, dass war alles bei seinem Eisfach von Bruder gelandet. Demnach konnte er sich wohl entspannen und musste nichts befürchten.

Er versuchte es zumindest.

„Joey, bei Verlust bitte abgeben.“, kurz war Joey verwirrt, aber dann begriff er, dass Mokuba einfach nur die Schrift auf dem Anhänger vorgelesen hatte und er lächelte, während Mokuba weiter vorlas, „Hohe Belohnung.“

Eine leichte Röte schlich sich auf seine Wagen und das leichte, glückliche Lächeln wich auch nicht von seinen Zügen, als er schließlich, wenn auch nur widerwillig die Villa verließ, um seinen Auftrag, hoffentlich zur Zufriedenheit seines Freundes, zu erledigen.

Aber, es war ihm egal, er war glücklich.

Kaiba mochte ihn.

Er hatte eine Belohung ausgesetzt!

Zufrieden und strahlend lehnte er sich in die Polster zurück, er hatte, obwohl es eine ganze Zeit lang nicht so ausgesehen hatte, gewonnen. Die süße, kleine Princess war, trotz ihrer braunen Hundeaugen und ihres meterlangen Stammbaums geschlagen. Er war nun endlich wieder der einzig wahre Straßenköter Kaibas und damit war er, zumindest im Moment, doch sehr zufrieden.

Obwohl, ein leiser Zweifel blieb.

Was stand eigentlich auf Princess’ Hundemarke?

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~Die kalte Dusche~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Puh, ich weiß ich hatte eigentlich ein tägliches Update versprochen, aber heute ging es einfach nicht. Lauter Klassen auf einer Bahnfahrt und man hat keine ruhige Minute zum Schreiben >.< Aber, nachdem ich nun überraschend für die nächsten beinahe zwei Wochen zu Hause sein darf, bin ich sicher, ich bekomme Jealousy zu Ende.

Und keine Angst, es gibt einen zweiten Teil, jetzt steht es schon fest XD
 


 

Thanx…

Risuma…Ob er noch im Bett liegt, wird dieses Kapitel leider nicht zeigen, aber dafür bekommt das Hündchen endlich die langerwartete kalte Dusche ;) Oh und was ich ganz vergessen habe *schäm* Die Hundeaugen haben mehr als gereicht ^-^ Und, du bist fast so gut wie das Original!

Kuestenfee…Joey ist noch nicht am Ziel ;) Aber, es ist schön dass es dir immer noch gefällt. Vielen Dank!

Shakti-san…Es kann nur einen Hund geben ;)

Statjana…Seto mag nicht krank sein, glaub mir XD

Emerauld_dragon…Das schlechte Gewissen trieb mich dazu und noch haben wir Donnerstag, noch etwa eine halbe Stunde lang XD Noch bin ich im Zeitplan!
 


 

~Die kalte Dusche~

Dieses Mal war alles anders, Joey hatte seinen Platz im Leben und im Herzen Kaibas zurückerobert und somit gab es für ihn auch keinen Grund mehr auf dem Boden des Autos zu sitzen. Stattdessen saß er stolz und neugierig aus den getönten Scheiben blickend, auf den weichen, weißen Polstern und fühlte sich wie im siebten Hundehimmel.

Wenn da nicht die drängende Frage nach Princess’ Hundemarke gewesen wäre.

Er versuchte sich zu erinnern, aber egal wie oft er auch die Augen zusammenkniff und versuchte sich die Situation in der Polizeiwache wieder vor dieselbigen zu führen, er sah nur das geprägte Firmenlogo.

Gut, dann versuchte er es halt mal mit Logik. Dafür musste er sich nur beruhigen und das hämische Lachen seines inneren Stimmchens, welches ihn prompt an die Unvereinbarkeit von Joey Wheeler und Logik erinnerte, ignorieren. Dafür ging denn auch schon die restliche Fahrt drauf und der Blonde zuckte zusammen, als Roland ihm die Tür öffnete.

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Das war also ein Hundekindergarten?

Hier könnte sich auch ein Straßenköter wohlfühlen, wie Joey nach einem ersten kurzen Überblick über das große, mit einem hohen Zaun umgebene Gelände feststellte. Unheimlich viel Platz und viele Welpen, die gerade allesamt auf den Weiher zurasten, stolperten oder zu welchen Fortbewegungsarten sie auch immer schon fähig waren.

Joey brauchte nicht lange, um einen gewissen blonden Artgenossen, der die Meute, eben ganz nach dem Vorbild seines Herrchens, anführte und gerade mit fröhlichem Gebell in den Teich sprang. Kurz taten dem Blonden die Polster leid, aber bevor er ihnen das Mitleid aussprechen konnte, war schon eine der Mitarbeiterinnen auf ihn aufmerksam geworden, „Oh, ich kenne Sie. Sie sind derjenige von dem Photo!“

Die Gesichtszüge des Blonden entgleisten, eigentlich hatte er gedacht, beziehungsweise gehofft gehabt, dass dieser fragwürdige Ruhm beim Knutschen mit Kaiba photographiert worden zu sein, nur im besten Fall ein oder zwei Stunden anhalten würde! Aber nein, der Ruhm für ein gewonnenes Duell verging schneller als Gerüchte.

Dabei war das hier noch nicht mal mehr ein Gerücht, immerhin war er ja nun wirklich mit Kaiba zusammen, oder? Das innere Stimmchen nutzte diese Gelegenheit um ihn betont freundlich darauf hinzuweisen, dass er langsam mal umdenken und seinen Freund ‚Seto’ nennen sollte, da es sonst Migräne bekommen würde.

Ob innere Stimmchen wirklich zu Migräne in der Lage waren, wusste Joey nicht und er wollte es auch nicht unbedingt herauszufinden, deshalb verschob er dieses Problem und kümmerte sich um die überfreundliche Mitarbeiterin, die den weggetreten erscheinenden Blonden schon leicht skeptisch musterte.

„Seto Kaiba schickt mich, ich soll seinen Hund abholen.“, sie nickte sofort und wenige Sekunden später fand sich Joey in der leider doch schon viel zu vertrauten Rolle des folgsamen Anhängsels, das durch verwinkelte und geflieste Gänge geleitet wurde wieder. Er achtete nicht weiter auf seine Umgebung, er freute sich einfach nur darüber, dass Kaibas Name scheinbar wirklich die Eintrittskarte für fast alles zu sein schien.

Heute ein Hundekindergarten.

Morgen der große Süßigkeitenladen in der Innenstand!

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„Rufen Sie sie bitte.“, die Hundekindergärtnerin, oder wie immer die korrekte Berufsbezeichnung auch lauten mochte, hatte ihn hinaus auf die Wiese, auf der die Hundekinder noch immer in dem Teich planschten, geführt, „Seto macht das auch immer so. Wenn sie denn kommt, bekommt sie ein Leckerli. Es ist ein Ritual und die sind für Hundekinder wichtig.“

Joey grummelte, allerdings lag das nicht daran, dass er nun Princess rufen sollte, viel eher wurmte es den Blonden, dass diese Frau seinen Kaiba beim Vornamen nannte! Warum schien das aller Welt so leicht zu fallen und er selber bekam schon beim daran denken einen Knoten in den Gehirnwindungen? Das war so unfair!

„Ähem…“, die Frau, die es wagte etwas zu können, was Joey verwehrt blieb, räusperte sich und Joey wurde wieder einmal aus seinen Gedanken gerissen. Er trat ein paar Schritte von der Frau fort, legte die Hände trichterförmig an den Mund und machte denn seinen ersten Versuch das fröhliche Gebell von nahezu dreißig Welpen zu übertönen, „Priiiii~iiiinceee~eeeess! Komm her! Es geht nach Hause!“

Der Welpe zuckte nicht einmal mit Ohren, sondern schwamm eher demonstrativ noch ein paar Züge tiefer in die Mitte des Teiches, wo ein kunterbunter Ball schwamm, um den sie sich nun gleich wieder mit einem größeren Dalmatinerwelpen balgte.

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Fünf Minuten später gab Joeys Stimme auf und anstelle des Namens kam nur noch ein undefinierbares Krächzen aus dem Mund des Blonden. Er hustete kurz und sah sich dann hilfesuchend zu der jungen Frau um. Sie zuckte allerdings nur mit den Schultern, „Dann müssen Sie Princess holen.“

Joey blinzelte, als dieser Satz langsam in seinem Hirn verarbeitet wurde. Er sollte Princess holen. Ok, das wäre an sich kein Problem, aber im Moment sprang Princess mitten in einem Weiher und Joey wollte partout nicht wissen, was außer den niedlichen Welpen noch so alles in dem Wasser herumschwamm und definitiv nicht so niedlich, sondern sicher gesundheitsschädlich sein würde.

Er sah fragend zu der Frau, aber sie deutete lächelnd auf den Teich.

Verschiedene Möglichkeiten, wie man dieses ‚Problem’ sonst noch lösen könnte, wurden von Joeys Verstand untersucht, aber jede Möglichkeit hatte entweder das Fazit, dass Kaiba…Nein, Seto, er müsste das wirklich endlich in seinen Schädel bekommen! Also, sie hätten das Fazit, dass Seto sauer, oder aber er selber erblindet sein würde.

Keine guten Zukunftsaussichten.

Ein saurer Seto würde wohl das Ende seines Leben bedeuten und wenn er erblinden würde, könnte er nie wieder dieses wunderbare Blau und den neuentdeckten Schlafzimmerblick seines ‚was auch immer, aber vielleicht doch Freundes’ sehen.

Ein schrecklicher Gedanke und so seufzte Joey und joggte langsam, immer in der Hoffnung, dass Princess vielleicht doch noch ein Einsehen hätte und gehorchen würde, in Richtung des kleinen Teiches. Ausziehen kam, da er immer noch die aus dem Schrank entführten und bisher nicht zurückverlangten Sportsachen Kaibas…Sein inneres Stimmchen versetzte ihm eine imaginäre Kopfnuss…trug, nicht in Frage.

Am Rand des Teiches versuchte er es ein letztes Mal, „Princess. Bei Fuß!“

Keine Reaktion und so watete er langsam weiter in den, überraschend flachen Weiher hinein. Die Hundebabies schienen das aber für ein lustiges Spiel zu halten und schwammen fröhlich kläffend vor ihm weg. Princess, in ihrer Rolle als Leithündin, vorne weg.

Schließlich verlor der Blonde den Grund unter den Füßen und musste auch anfangen zu schwimmen. Er folgte den Hunden und versuchte irgendwie Princess zu greifen. Vielleicht könnte er sich ja tauchend an sie heranschleichen? Weder sein Verstand, noch sein inneres Stimmchen schienen Einwände gegen diesen Plan zu haben und so suchte der Blonde das letzte Mal Princess Position, bevor er schließlich in die nur leicht trüben Tiefen des Badeteiches abtauchte.

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Konsequent steuerte er in die Richtung, wo er Princess zuletzt gesehen hatte und als er schließlich vier paddelnde, in der Trübe farblich nicht zu identifizierende Pfoten vor sich sah, tauchte er auf .

Er blickte direkt in braune Hundeaugen und bevor er schimpfen oder überhaupt irgendeine Reaktion darauf zeigen konnte, dass sein Plan so wunderbar geklappt hatte und dass Princess nun zum Greifen nahe war, fühlte er eine raue Zunge, die über seine Nase strich.

„Sie sind dran, will sie Ihnen damit sagen.“, die Frau war mittlerweile auch an den Rand des Teiches getreten und hatte das unfreiwillige Fangen spielen zwischen dem Welpen und dem ehemaligen Straßenköter und jetzigem Schosshund amüsiert betrachtete.

Na ja, wenigstens hatte sie keine Photos gemacht, schoss es Joey noch durch den Kopf, als er nun mit Princess zum Ufer zurückschwamm. Die kleine Hündin hatte es sich übrigens auf seinem Rücken gemütlich gemacht und ihre Vorderpfoten waren zielsicher auf Joeys herrlich blonden, nun von einigen Algen etwas derangiertem Haar platziert worden.

Nein, der Blonde wollte sicher nicht wissen wie lächerlich das aussah er wollte das einfach nur vergessen und vor allem wollte er Princess nicht doch wieder einen Punkt in ihrem kleinen internen Wettstreit um die Gunst ihres Herrchens und den Platz in dessen Herzen zugestehen müssen.

9:2

Glaubte er wenigstens.

Wenigstens bekam er ein Handtuch.

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Er würde sich nie wieder in dem Hundekindergarten sehen lassen können. Das war ihm erst so wirklich klar geworden, als er die weiteren grinsenden Zuschauer, unter ihnen auch Roland, bemerkte. Er zog sich das Handtuch über den Kopf und floh, Princess im Arm haltend, einfach so schnell es ging in die Limousine.

Dort fiel dem inneren Stimmchen, das verdächtig atemlos, wie nach einem Lachanfall klang, aber auch prompt ein, dass nasse Hunde sicher nicht auf die Polster durften und der, eigentlich schon genug gedemütigte Blonde, nahm wieder im Fußraum Platz.

10:2

Na ja, wenigstens konnte er sich nun in Ruhe die Hundemarke der kleinen Hündin ansehen. Der Hundekindergarten schien nämlich so anstrengend zu sein, dass sie nun leise schnarchend und mit den Pfoten immer noch zuckend, auf seinem Schoss eingeschlafen zu sein schien. „Princess…“, er las, nachdem er die Hundemarke in dem nassen Fell gefunden hatte, leise für sich selbst die Schrift vor, „Und eine Telephonnummer.“

10:3

Er holte auf.

Aber, was müffelte hier eigentlich so?

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~Nach der Dusche ist vor der Strafpredigt~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Familienfeier überlebt ;) Und ich glaube, ich habe auch keine seelischen Schäden davongetragen. Außer dem Verlust einer Kaffeekanne sind auch keine anderen Schäden bekannt geworden…Zum Glück sind runde Geburtstage nicht so häufig!
 


 

Thanx…

Risuma…Och, ich mochte die kalte Dusche ;) Und nun gibt es Teil zwei davon!

Shakti-san…Erholung war leider nicht, das geht bei Familienfeiern nicht ;)

Emerauld_dragon…Gibt er’s wirklich, allerdings nicht so häufig…Eine Freundin von mir hat ihren Welpen gerade angemeldet. So ist er beschäftigt, wenn sie studiert und hat Kontakt zu anderen Welpen und Hunden. Sie sind beide Happy damit XD Viel Spaß in Köln!
 


 

~Nach der Dusche ist vor der Strafpredigt~

Joey Wheeler war angepisst.

Er war nicht wütend, dazu war die Fahrt zurück zur Villa, die nass er im Fußraum der Limousine, mit einem ebenso nassen, in ein Handtuch eingewickelten Welpen, der leise vor sich hinschnarchte verbracht hatte, zu lang gewesen. Selbst seine Wut verrauchte irgendwann einmal. Aber, er war angepisst und er war gewillt es an irgendjemandem auszulassen. Wahrscheinlich würde es den- oder diejenige treffen, der oder die ihm als erstes unter die Augen treten würde.

Vielleicht sogar Seto persönlich.

Der Blonde würde nämlich beinahe jede Wette annehmen, dass der Firmenchef nicht mehr im Bett liegen und sich erholen würde. Joey traute ihm leider beinahe alles zu, aber so weit er informiert war, gab es im Moment weder einen Marathon in Domino, bei dem er hätte mitlaufen können, noch einen bemannten Flug zum Mars oder irgendetwas anderes, was vielleicht im Normalfall ein Aufstehen entschuldigen würde.

Im Normalfall, aber im Moment war Kaiba…Seto, wie sein inneres Stimmchen ihn auch gleich wieder erinnerte…Also, im Moment war Seto eindeutig krank und somit war nicht nur ein Naturgesetzt gebrochen, sondern auch nicht der Normalfall eingetreten.

Schön, wenn sich Weltbilder veränderten.

Weniger schön war es allerdings, wenn Stoff auf der Haut trocknete und wenn einem dazu auch noch der Geruch nach nassem Hundefell in die Nase stieg. Wie konnte etwas nur so schrecklich müffeln? Princess badete regelmäßig, sogar mit Kaiba zusammen und ihr Shampoo war sicher mehr als nur etwas teuer! Wie konnte Setos perfekter kleiner Hund es denn bitte wagen so zu riechen???

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Joey hatte es mit verschiedenen Atemtechniken probiert, aber er hatte schnell gemerkt, dass die Kung-Fu-Filme im Fernsehen doch nicht ausreichten, um diese Techniken wirklich in absoluter Perfektion beherrschen zu können. Er erreichte leider nur das Ziel, dass ihm schwindelig wurde.

Daraufhin brach er diese Versuche ab und entschloss sich nach einer andere Lösung zu suchen. Als er sich von seinem Platz auf dem Boden der Limousine aus umsah, fiel sein Blick auf die verdunkelten Scheiben und irgendwann flüsterte ihm sein inneres Stimmchen etwas genervt, dass er doch einfach eine Scheibe öffnen könnte.

Joey nickte und beglückwünschte dieses Stimmchen zu diesem guten Vorschlag, aber schnell merkte der Blonde, dass er nicht so einfach umzusetzen war. Es gab nämlich keine sichtbaren Fensterheber, weder eine altmodische Kurbel, noch einen schicken Schalter. Wahrscheinlich, so schloss Joey nach einer oberflächlichen Inspektion, war diese Limousine einfach kinder- beziehungsweise hundesicher gestaltet worden und die Fensterheber waren ebenso sicher versteckt, wie die Minibar. Oder die Heizung.

Oder aber, es war alles ganz anders und Kaiba hatte geahnt, dass sein Straßenköter irgendwann hiermit fahren würde und deshalb schon vorgesorgt.

Zuzutrauen wäre es dem Größeren.

Das Stimmchen erinnerte wieder an ihre veränderte Beziehung, aber Joey blieb bei seiner Meinung. Einmal ein Kaiba, immer ein Kaiba, woraufhin seine Hinterkopfstimme sich seufzend zurückhielt und für den Rest der Fahrt schwieg. Normalerweise hätte Joey über diesen Sieg triumphiert, aber leider war er eben auch damit beschäftigt nicht mehr durch die Nase zu atmen, so dass er diese Gelegenheit prompt verstreichen lassen musste.

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Princess verschlief die Fahrt erschöpft und Joey musste den Welpen, samt Handtuch natürlich, aus dem Wagen tragen. Roland hatte den Aufzug und die Nässe nicht kommentiert, aber Joey war sich sicher, dass er hinter der Trennscheibe einen Lachanfall gehabt hatte. Nur, beweisen konnte er seine paranoiden Anwandlungen nicht.

Auch, als das Hauspersonal ihn, und die Pfütze, die er auf dem sauber polierten Boden hinterließ, mit verwirrten Blicken maß, änderte sich daran nichts. Außer, dass er die Blicke mit noch finsteren Blicken retournierte und so alles und jeden von sich fern hielt.

Alles und jeden, aber bei einem Kaiba wirkten Todesblicke nicht. Joey wusste nicht, ob es genetisch, oder ob es irgendein von Seto erfundener Computerchip war, aber Fakt war, dass Kaibas gegen Todesblicke und Todesdrohungen immun zu sein schienen. Auch gegen das Schicksal, worum Joey sie doch wirklich beneidete.

Kaiba würde ganz sicher nie in nassen Trainingshosen mit einem müffelnden Welpen auf dem Arm in einer Eingangshalle stehen und auf den teueren Marmor tropfen müssen! Das Schicksal würde sich so einen Scherz mit ihm nie erlauben, aber mit Joey konnte man es ja machen, der war ja nur ein Straßenköter und somit unwichtig.

Und, versank gerade in Selbstmitleid.

Mokuba störte das nicht, er rannte auf Strümpfen, die Schuhe in der Hand haltend, stürmisch die Treppe hinunter, rutschte gekonnt über den sauberen Boden und kam punktgenau vor Joey, dem er ein fröhliches Lächeln schenkte, zum Halt. Er musterte die Gestalt des Blonden und seine Mundwinkel zuckten dann doch recht verdächtig, während die Gewitterwolke über Joeys Kopf die Ausmaße eines Taifuns annahm.

Gerade wollte sich der erste Blitz entladen, als Princess wach wurde. Das Bündel Hund drehte und wandt sich in Joeys Armen und lenkte ihn so ziemlich gut von seiner Wut ab. Immerhin musste er sich ja bemühen Princess nicht fallen zu lassen, denn was immer er auch wirklich mit Seto haben mochte, er war sich sicher, dass eine von ihm verschuldete Verletzung des Welpen das alles enden lassen würde.

Und, daran hatte er kein Interesse.

Deshalb setzte er Princess auch ab und sah ihr seufzend hinterher, als sie irgendwo in den Tiefen des Hauses verschwand. Im Moment wünschte er sich auch einfach verschwinden zu können und somit kein solches Schauspiel mehr bieten zu müssen.

Leider gab es, egal wie sehr er sie auch herbeisehnte, keine tektonischen Aktivitäten in der Villa und somit brach der Boden auch nicht auf und verschluckte ihn. Wobei, wahrscheinlich war das auch gut so, Kaiba hätte ihn sicherlich deswegen verklagt.

Das innere Stimmchen zog es vor, das nicht u kommentieren, sondern schmollte weiterhin in einer der hinteren Ecken von Joeys Verstand. Es lieferte ihm aber leider infolgedessen auch keinen Rat, wie man mit solchen peinlichen Situationen umging, es war nämlich nicht wirklich schön, sich mit Mokuba anzuschweigen!

„Wie geht es Seto?“, das war hoffentlich ein unverfänglicheres Thema und würde den kleineren Kaiba vielleicht auch gleich von Joeys Aufzug und der immer größer werdenden Pfütze zu seinen Füßen ablenken, „Schläft er wieder?“ Joeys Hoffnungen darauf waren zwar sehr gering, aber er weigerte sich einfach alles schwarz zu sehen, vielleicht hatte das Schicksal ja doch mal ein Einsehen und sein…Was auch immer…hätte auf ihn gehört und würde immer noch in seinem Bett liegen.

Klar und Schweine konnten fliegen.

Und wirklich, Mokuba schüttelte den Kopf, „Er arbeitet, aber ich muss jetzt los. Ich treffe mich mit ein paar Freunden! Wir sehen uns beim Abendessen!“ Der kleine Junge hob grüßend die Hand, schlüpfte in seine Schuhe und verließ die Villa.

Beinahe erschien es Joey wie eine Flucht, aber das war sicherlich Einbildung, denn ein noch verbliebener Teil seines Weltbilds sagte ja klipp und klar, dass ein Kaiba, egal wie jung er auch sein mochte, vor nichts und niemandem fliehen würde.

Aber, vielleicht floh er ja vor einem älteren Kaiba?

Vielleicht gab es ja einen Grund, warum ein Kaiba nicht krank werden sollte?

Irgendwie beschlich ihn ein ungutes Gefühl, aber da er ja nicht ewig den Boden volltropfen konnte, beschloss er, dass er sich auf die Suche nach dem älteren Kaiba machen würde. Da es unwahrscheinlich war, dass er schnell fündig werden würde, wären seine Sachen bis dato vielleicht getrocknet, oder aber, er fand Setos Schlafzimmer vorher und könnte sich umziehen? Eigentlich war es gleich, die Suche würde ihn ablenken und er hätte auch genug Zeit, um sich eine Strafpredigt für seinen Freund auszudenken.

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Es hatte zwei Stunden gedauert und er trug, da die Suche bis eben nicht im Finden von irgendetwas gegipfelt hatte, noch immer seine, inzwischen wieder trockenen, von Seto geliehenen…ausgeborgten Sachen, dafür hatte er eine wunderbare Strafpredigt kreiert und sie auch an einigen, unschuldig dastehenden Statuen geübt.

Gut, hätte er das nicht getan, wäre seine Suche vielleicht etwas kürzer gewesen, aber letztendlich hatte er es geschafft und stand nun endlich vor der Tür, die er zumindest für die gesuchte Bürotür hielt.

Eigentlich schien es nur eine Tür wie alle anderen zu sein. Sie war reinweiß, aus Holz und wahrscheinlich auch, wie alles andere in diesen heiligen Hallen teuer genug, um ihn auf ewig arm zu machen, wenn er auch nur einen Kratzer in die Holzoberfläche fabrizierte.

Aber eine Sache unterschied diese Tür von allen anderen, hinter ihr schien es kälter zu sein.

Ja, Joey hatte, nachdem er ja nicht auf Princess’ eh sehr unzuverlässige Führung zurückgreifen konnte, doch wieder auf seine traditionelle Kaiba-Such-Methode zurückgegriffen und dieses Mal schien es ja auch geklappt zu haben. Beinahe erwartete er schon Eiszapfen an der Tür, aber sie unterschied sich, wie immer rein optisch in nichts von den anderen abertausend Türen, die sich wohl auch ziemlich schnell vermehrten und infolgedessen arme kleine Schosshunde in die Irre führten.

Aber sein Gefühl sagte ihm, dass es die richtige Tür sei und somit riss er sie auch auf. „Du eingebildeter reicher Sack! Was bildest du dir eigentlich ein? Du hältst dich wohl immer für den Tollsten? Du denkst wohl, du könntest dir alles erlauben, oder?“, Joey hatte, kurz bevor er die weiße Tür, deren Türgriff wirklich kalt gewesen war, geöffnet hatte, noch einmal tief Luft gehüllt und ließ nun seinem ganzen Frust und seinem ganzen Ärger über die Gesamtsituation freien Lauf, „Denkst du auch mal an andere, die sich vielleicht Sorgen um dich machen, du egoistischer Geldsack!"

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~Alle Wege führen zu Kaiba, nur muss man die Umwege bedenken~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

So, nun doch noch der heutige Update. Nachdem mich heute alle ärgern wollen ;)
 


 

Thanx…

Risuma…Und hier ist der nächste Teil ;) Oh, noch zur Klischeeff…Das Schwert hat schon seinen Besitzer gefunden ^-^ Was wäre denn ein Romeo ohne Schwert? XD Und, nun les ich endlich euer nicht mehr so ganz neues Kapitel! *-*

Statjana…Ob das Mut ist…Na ja, wir werden sehen…

Gizz…Macht doch nichts, ich freu mich immer, wenn man mir einen Kommentar hinterlässt!

Ange gardien…Joey ist es peinlich, bei dem anderen…Nun ja, da musst du dich überraschen lassen ^-^
 


 

~Alle Wege führen zu Kaiba, nur muss man die Umwege bedenken~

Irgendwann, zwischen der Beschimpfung von Kaibas Kälte und der Verunglimpfung seiner Vorfahren bis zurück in die achtzehnte Generation und als vor allem keine Reaktion von Seto kam, öffnete Joey die Augen und blinzelte reichlich verwirrt.

Entweder hatte Seto sehr seltsame Arbeitsgewohnheiten, einen Innenarchitekten, beziehungsweise Dekorateur, der schnell arbeitete, oder aber Joey hatte gerade ungefähr eine halbe Stunde, oder eine gefühlte Ewigkeit lang Putzmittel angeschrieen.

Probeweise sah er nun noch einmal genauer hin.

Reihen von Putzmitteln, zwei Staubsauger, Massen von Tüchern und andere Zeug, was vom Geruch her einfach nicht gesund sein konnte. Joeys Beine trugen ihn, ganz von selbst in den kleinen Raum hinein, sein Körper schien sich, obwohl sein Verstand nicht ganz mitzukommen schien, vergewissern zu wollen, dass der Raum wirklich nur eine Abstellkammer und nicht Setos getarntes Büro war.

Trotzdem tastete er, obgleich sie sich auch nach fünf Minuten immer noch als feste, wahrscheinlich aus Zement oder anderen haltbaren Werkstoffen hergestellte Wand darstellte und Joey auch keinen Schalter, der die Abstellkammer in das Büro zurückverwandeln würde, zu finden mochte.

Als diese Tatsache es denn doch durch sein überlastetes Gehirn geschafft hatte, errötete der Blonde leicht, verneigte sich vor dem Putzmittel und den Gerätschaften, murmelte sicherheitshalber auch noch eine leise Entschuldigung für seine Frechheit und schlug dann eilig die Tür hinter sich zu.

Er atmete noch einmal tief durch, dankte jeder Wesenheit im vorhandenen Universum, dass niemand, vor allem nicht Seto, diese kleine aber feine Eskapade gesehen hatte. Man brauchte sicher nicht wirklich viel Phantasie, um zu wissen, dass Seto sicher einen Weg gefunden hätte, um ihn damit aufzuziehen und ihn das nie vergessen zu lassen.

Also, das Problem war ja gelöst, nun musste er nur noch Seto Kaiba wiederfinden, was sich als gar nicht so leicht entpuppen würde, da die Villa ja scheinbar für jeden der Brüder ein eigenes Zimmer für jeden Tag des Jahres zu haben schien. Und, da die Türen scheinbar irgendwie einen Weg gefunden zu haben schienen, sich zu vermehren. Wenn Joey nicht so besorgt um den kaltherzigen Idioten, der sein Herz gestohlen hatte, gewesen wäre, hätte er sicher darüber nachgedacht, ob sich die Türen wohl per Ableger fortpflanzen, oder ob sie eine ganz neue Methode erfunden hätten.

Vielleicht würde er den Nobelpreis bekommen!

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Alles, was Joey bekam waren Blasen und großer Durst.

Er wusste, dass die Küche im Erdgeschoss war, aber nach der nun mittlerweile drei Stunden dauernden Suche, wahlweise nach dem Arbeitszimmer, oder aber nach einem Lebenszeichen seines Freundes, wusste er selber nicht mehr, in welchem Stockwerk er sich eigentlich gerade empfand. Und, da die Gänge keine Fenster hatten, konnte er das nicht überprüfen.

Oh und er hatte auch Hunger.

Wie bei jedem Hund, er konnte nun ja auch Princess als Beispiel anführen, was er gegen eventuelle Kommentare seines inneren Stimmchens, welches sich noch von dem durch das ‚Schrei das Putzmittel an’ entstandenen Lachanfall erholte, auch sofort tat. Das Stimmchen kicherte lieber in seinem Hinterkopf weiter und Joey sah unsicher den Gang entlang. Sollte er wirklich seine Suche aufgeben? Wahrscheinlich würde er nie wieder in diesen Gang finden, sondern immer wieder die gleichen Türen öffnen und Seto dahinter natürlich nicht finden! Oder sollte er seinen Hunger stillen gehen?

Sein Magen knurrte und somit war die Entscheidung endgültig gefallen, er musste jetzt nur noch in die Küche finden. Nur noch, es sagte sich so leicht, aber wenigstens wusste er, dass er nach unten gehen musste, das konnte ja eigentlich nicht so schwer sein!

Alle Wege führten doch nach Rom, oder wie hieß das Sprichwort?

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Joey war zwar, so weit er wusste, kein Römer, aber er änderte das Sprichwort, gegen den Protest eines gewissen kleinen, gerade wieder furchtbar penetrant klingenden Stimmchens, dass sich gerade wieder beruhigt hatte, einfach in „Alle Wege führen in Kaibas Küche’ um und machte sich dann, mit seinem knurrenden Magen, auf die Suche nach einer Treppe, oder einem anderen Weg hinunter in das Erdgeschoss.

Eine Treppe zu finden war wirklich nicht schwer, die Frage, die dem Blonden nur noch zu schaffen machte war, in welchem der Hausflügel er denn nun landen würde? Wahrscheinlich irgendwo in der hintersten Ecke, wo ihn niemand finden würde.

Aber, Seto würde ihn vermissen und ihn bestimmt suchen lassen, oder?

Oder?

Oder?

Das innere Stimmchen schwieg und der blonde Schosshund kaute frustriert auf seiner Unterlippe herum, während er vorsichtig die breite Marmorprachttreppe hinunterschritt. Wenn irgendetwas hier normal sein würde, würde solche Prachttreppe sicher nur in die Eingangshalle, in der sie die Besucher beeindrucken und einschüchtern sollte führen, aber leider war bei Kaibas eben scheinbar gar nichts normal und so könnte diese Prachttreppe auch in den Keller führen.

Zu den Spinnen, wie das innere Stimmchen säuselte und Joey zuckte zusammen. Er mochte keine Spinnen, sie hatten eindeutig viel zu viele Beine für sein Geschmack. Tiere mit mehr als vier Beinen fand er bedenklich, aber ob das bei allen Hunden so war, wusste er nicht. Vielleicht sollte er Princess mal fragen?

Und sich schnell etwas zu essen suchen. Princess fragen, mit einem Hund reden und eine Antwort erwarten? Zwar mochten ihn gewisse Leute als Hund betiteln, vielleicht trug er ein Hundehalsband und mochte es, wenn er von Kai…Seto gestreichelt oder gekrault wurde, aber er war sicher nicht fähig einen Hund zu verstehen!

Wah, seine Gedanken waren nun schon ganz konfus, war das nicht das erste Zeichen für ein Delirium? Er verhungerte und dass inmitten eines Prachtbaus, inmitten von Marmor, Kunstwerken und anderen teueren Dingen, wenigstens exklusiv. Leider tröstete ihn das nicht, denn wenn er schon sterben musste, dann doch bitte durch Seto.

Das war eben noch exklusiver.

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Der Fuß der Treppe war erreicht und Joey hob, wie seine Instinkte, die wohl doch mehr Hund waren, als er sich selber eingestehen wollte, den Kopf und versuchte sich anhand des Geruches zu orientieren. Es war die logischste Alternative, schließlich rochen Lebensmittel und selbst wenn die Küche in der Villa so aussah, als hätte man dort noch nie was anderes als Kaffee gekocht, so glaubte er doch an den Magen in Kaiba.

Immerhin aß der Braunhaarige auch Schokolade.

Gut Schokolade musste man nicht kochen, aber dennoch ließ das ja die Vermutung zu, dass es auch ab und an wirkliches Essen in der Villa gab. Zumindest wollte sich Joey an den Gedanken klammern, denn wenn dem nicht so wäre, würde er die Küche nie finden. Es wurde wohl wirklich Zeit für einen Faltplan.

Das innere Stimmchen, dass so verdächtig ruhig gewesen war, mischte sich nun auch wieder ein und erinnerte Joey an seine Kartenleseschwäche und an den letzten Versuch sich anhand einer Karte in einer Stadt zu orientieren. Na ja, damals war er sieben gewesen, aber seine Gruppe hatte bei der Schnitzeljagd, da er die Karte die ganze Zeit falsch herum gehalten hatte, ziemlich schlecht abgeschnitten und eigentlich hatte der Blonde diesen peinlichen, nun zum Glück schon lange zurückliegenden Vorfall vergessen gehabt.

Bis jetzt.

Das Stimmchen und Joey seufzten unisono und plötzlich wehte ein vertrauter Duft an Joeys Nase und der blonde, ehemalige Straßenköter schnupperte aufgeregt. Es roch tatsächlich nach Kaffee! Und wo Kaffee war, konnte die Küche, Dank Kaffeemaschine, nicht wirklich weit sein. Und, ganz vielleicht roch er ja auch den Kaffee aus der Tasse eines gewissen braunhaarigen Idioten, dem er noch eine Gardinenpredigt schuldete?

Stolz auf seine unschlagbare Kombinationsgabe spurtete Joey los, er schlitterte um die Ecke und folgte einfach stur dem Geruch nach Kaffee, bis er schließlich wirklich die Küche gefunden hatte und vor der Tür stand.

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Seine Gedanken rasten, in der Küche müsste irgendjemand, dafür sprach die angeschaltete Kaffeemaschine, deren Blubbern er hören konnte, sein. Es gab verschiedene Möglichkeiten, es könnte eines der Hausmädchen, Roland, oder aber auch Seto persönlich sein.

Den ersteren wollte er die Strafpredigt nicht halten, obgleich er mit den Putzmitteln wirklich schon geübt hatte, so war er der Meinung, er bräuchte nicht noch mehr Übung, sondern er könnte sich vielleicht ausnahmsweise mal nicht vor irgendwem lächerlich machen. Es wäre doch einmal eine schöne Abwechslung.

Andererseits, wenn wirklich Seto in der Küche sitzen würde…

Das innere Stimmchen mischte sich wieder ein und unterbrach Joeys Gedanken prompt, indem es ihm mitteilte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Seto in der Küche saß ungefähr so hoch wäre, wie die Chancen von Joey jemals Mathematik zu verstehen, Karten lesen zu können, oder seinetwegen auch Kaiba zu verstehen.

Also, sie tendierten gen Null und machten den Gedankengang zu Nichte. Joey musste also nicht die Tür aufreißen, wie in der Abstellkammer losbrüllen, und so den Überraschungseffekt gegenüber gewissen braunhaarigen Firmenchefs ausnutzen.

Wenigstens konnte er so ganz in Ruhe essen, bevor er weitersuchen wollte oder eher musste. Ein Seto Kaiba konnte sich doch nicht einfach in Luft auflösen! Siegfried und Roy waren erstens nicht in der Stadt und zweitens war Seto höchstens ein weißer Drache und kein weißer Tiger, mit denen die beiden Zauberer arbeiteten.

Großer Gott, es wurde wirklich Zeit, seine Gedankengänge wurden immer seltsamer und sein Magenknurren immer lauter. So legte er eine Hand auf die Türklinge, atmete aber doch noch einmal tief durch und öffnete die Tür erst dann langsam.

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Innere Stimmchen hatten nicht immer recht, war sein erster Gedanke, der zweite war, dass er dieses Bild unbedingt für die Nachwelt festhalten musste, sonst würde es ihm niemand glauben. Er selber glaubte es ja schon kaum und er sah es mit eigenen Augen.

Vielleicht sollte er sich erst einmal kneifen?

Nein, das tat zwar weh, aber das Bild blieb.

Seto Kaiba saß am Küchentisch.

Seto Kaiba saß am Küchentisch und aß Fastfood.

Ade, du schönes Weltbild.

Auf Wiedersehen Artikulationsfähigkeit.

Joey konnte einfach nur auf diese Bild starren und selbst das innere Stimmchen war vollkommen still und es jappste nur kurz. Seto selber schien seinen Beobachter nicht einmal bemerkt zu haben, als er nun in den Burger biss.

Ein leckerer Burger und schon reagierte sein Hundemagen und knurrte. Sofort wandt sich der Firmenchef zu ihm um und musterte in mit einem unleserlichen Ausdruck in den blauen Augen, denen man das Fieber immer noch ansah.

Seto war also immer noch krank?

Normalerweise, was im Umgang mit einem Kaiba ja meistens nicht zu zutreffen schien, hatte man, wenn man krank war, doch keinen Hunger…Bei Seto schien das anders zu sein und Joey, der sich, bevor er vom weiter darüber nachdenken noch Kopfschmerzen bekommen würde, einfach mit dieser Tatsache abfand, lächelte leicht und deutete auf das Fastfood, „Darf ich mal beißen?“

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~Auf und ab mit Zwischenstation Fußboden und Endstation sechseinhalbter Himmel~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Es ist sehr kurz >.< Ich bitte das zu entschuldigen, aber das Kyô Kara Maô-Plotbunny hat einfach nicht lockergelassen ^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Die Kekse nehme ich doch gerne *knurps* Das ist der leckerste Ansporn endlich mal wieder versuchen Zeit zu finden längere Kapitel zu schreiben ;) Ich wünsche dir einen schönen Mittwoch (Ich bezweifle dass es so schnell geschaltet wird, beziehungsweise, dass du so spät noch online bist XD)

Statjana…Es ist Seto, die Reaktion ist vorprogrammiert…Allerdings ist er ja auch krank, man muss sich als in Acht nehmen ;)

Ange gardien…Das Putzmittel hört ihm wenigstens zu und widerspricht nicht ständig, eine wahre Erholung für unser Blondchen!

Kia-chan23…Lol. Solange die Waschmaschine nicht geantwortet hat…

Assa-chan…Er hat es nicht einfach, aber er schafft das schon ^-^

DeathlySecret…Du musst nicht lange warten, ich bin ja kein Unmensch…Und ja, Joey ist so, er kann nicht aus seiner Haut, sehr zu meinem Vergnügen XD

Alle stillen Leser ^^…Danke auch an euch…
 


 

~Auf und ab mit Zwischenstation Fußboden und Endstation sechseinhalbter Himmel~

Kaibas, wohl dank des Fiebers nicht mehr ganz so kalte Blick, ruhte auf dem Blonden und Joey kam sich trotz des merklich gedämpften kalten Feuers in den blauen Augen irgendwie doch leicht seziert vor und er wurde dann doch langsam wieder etwas unruhig, als keine Antwort kam. Er wunderte sich, ebenso wie das innere Stimmchen, dass sich natürlich auch prompt gegen sein, seit einigen Minuten selbstauferlegtes Schweigegelübde entscheiden musste, dass er noch ruhig dastehen konnte und noch nicht zu einer Eisstatue oder etwas ähnlichem geworden war.

Vielleicht gab es in diesem Haushalt eine Regel gegen Eisskulpturen in der Küche?

Vielleicht wirkte das Fieber gegen den Eisblick?

Vielleicht konnte Kaiba dank des Schüttelfrostes nicht richtig zielen?

Joey würde all diese unterschiedlichen Theorie bei Gelegenheit, also dann wenn er mal keinen Hunger und sich auch nicht verlaufen hatte, mal zusammen mit Mokuba oder auch dem, hoffentlich wieder sichtbaren Hauspersonal genauer untersuchen, aber im Moment beschäftigte ihn dann doch leider sein knurrender Magen und das unruhige Warten auf die Antwort vollkommen.

Die Stille breitete sich aus.

Lastend.

Die Kaffeemaschine blubberte.

Der Geruch des Hamburgers kitzelte Joey in der Nase.

Sein Magen knurrte.

Ein Lächeln, nur für die Sekundenbruchteile von Sekundenbruchteilen einer Millisekunde sichtbar, schlich sich auf Kaibas Züge und Joey hätte dieses als nahezu unmöglich geltende Ereignis beinahe verpasst. Zum Glück hing sein Blick, auf eine Antwort wartend, aber eh an Kaibas wundervollen, wie er feststellte leicht geschwungenen Lippen, so dass er dieses kleine Weltwunder doch gesehen hatte. Ob er allerdings wirklich daran glauben sollte, wusste er dann doch noch nicht, es könnte ja auch eine, vom Hunger herbeigeführte Halluzination gewesen sein, angeblich bekam man so was ja, wenn man eine bestimmte Stufe des Deliriums erreicht hatte.

Und im Delirium war er ganz eindeutig, seine Beine waren wie Wackelpudding, er zitterte auch schon merklich und seine Gedankengänge wurden immer abstruser, während sein Magen immer lauter um Nahrung bettelte.

Sein Stimmchen im Hinterkopf, das von der Hunger-Deliriums-Theorie scheinbar gar nichts hielt, merkte allerdings nun sehr fröhlich an, dass dieses Gefühl auch ganz einfach nur an der Gegenwart des kranken Kühlschrankes liegen könnte. Aber wie schon so oft, wurde sowohl das Stimmchen, als auch seine Kommentare einfach ignoriert und der Schosshund sah weiterhin auf den Burger und auf den ernsten Kaiba, der ihn ruhig musterte.

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„Du willst also abbeißen? Was bekomme ich denn dafür?“, eigentlich hatte Joey schon längst nicht mehr mit einer Antwort des Größeren gerechnet, und so zuckte er nun doch erschreckt zusammen und fiepte kurz hilflos auf, als er so unsanft und plötzlich aus seinen Gedankengängen gerissen wurde.

Nachdem er sich dann aber doch wieder so weit gefangen hatte, dass er keinen Nervenzusammenbruch mehr befürchten musste, suchte er nach einem Anzeichen für einen Witz oder überhaupt Humor in den ebenmäßigen Gesichtszügen seines Gegenübers, aber alles was er fand war einfach nur Seto „Der absolute Nullpunkt ist warm gegen mich“ Kaiba in Reinkultur.

Leider war der Braunhaarige, dank der zahlreichen Verhandlungen, die er ja führen musste, ein ziemlich undurchsichtiger Verhandlungspartner und seine Fähigkeiten seine Gefühle zu maskieren, war in der Zwischenzeit doch wirklich mehr als perfektioniert worden. Joey musste, da er anhand des Gesichtsausdrucks nichts erahnen konnte, kapitulieren und all seine weiteren Züge waren somit dem Glück unterworfen.

Das innere Stimmchen stöhnte nur genervt auf und verwies auf den mehr als eklatanten Mangel an Glück in den bisherigen Leben des ehemaligen Straßenköters, aber Joeys Magen übertönte das niedliche Stimmchen lautstark.

„Alles was du willst.“, sein Blick hing an dem Hamburger, den Seto betont langsam vor seiner zuckenden Nase herumschwenkte und währenddessen merklich amüsiert und längst nicht mehr so kalt wirkend, beobachtete, wie der Blick des Blonden jeder dieser Bewegungen folgte. „Du musst mir schon ein besseres Angebot machen.“, der Hamburger stoppte vor Joeys Nase, dann verschwand er und Kaiba biss genüsslich ein weiteres Mal ab.

Der Blonde stöhnte auf, sein Blick hing wie gefesselt an Setos Lippen und er schaffte es nur schwerlich einen einigermaßen vernünftigen Gedanken, der nicht damit zu tun hatte, Kaiba zu küssen, den Hamburger zu essen, Seto dann auszuziehen, um ganz unartige Dinge zu tun zu fassen. Wie schaffte Kaiba es bitte nur, dass selbst das simple Essen eines Stückes, sicher vollkommen ungesunden Fastfoods bei ihm so verdammt erotisch aussah?

Nein, das war nicht erotisch, es lag einfach nur an dem Hunger-Delirium.

Es musste einfach daran liegen!

Joey mochte zwar ein hormongesteuerter Teenager sein, aber selbst sein inneres Stimmchen, das wohl gelauscht hatte, zweifelte nun bei diesem Gedankengang wieder einmal vehement an Joeys, eigentlich eh schon mehr als nur etwas fragwürdigem Verstand.

Und dieses Mal musste Joey ihm auch recht geben.

Trotz dieses Wissens starrte er noch immer wie verzaubert auf den Burger und auch auf Kaibas, nun leicht glänzende Lippen, die förmlich danach schrien hier und jetzt sofort geküsst zu werden! Zwar war das da sein Freund, aber trotzdem konnte Joey seine seltsamen Gedanken nun tröstlicher weise immer noch auf das Delirium schieben, so war das ganze etwas erträglicher.

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Es war alles nur durch den Hunger geschehen.

Zumindest versuchte sich Joey das auch jetzt immer noch einzureden, denn es würde die Tatsache, dass er nun seit etwa zwei Minuten auf dem Küchenfußboden zu den Füßen von Kaiba hockte und leise um einen angebissenen, wahrscheinlich inzwischen auch schon kalten Hamburger winselte, irgendwie erträglicher machen.

Wie genau er hierhin, als braver Schosshund, der die Reste bekam und zu den Füßen seines Herren saß, gekommen war, war ihm selber nicht ganz klar und auch das penetrante und sonst so altkluge und besserwisserische Stimmchen konnte nur mit den imaginären Schultern zucken, als Joey die Frage gedanklich in seinen Verstand warf.

Kaiba schien davon nichts zu merken, er sah hingegen königlich auf ihn hinunter und wenn der Schüttelfrost nicht gewesen wäre, wäre dieser Anblick wirklich noch einschüchternder gewesen. Aber, Seto Körper befand sich immer noch im unbarmherzigen Griff des Schüttelfrost und seine einzige sichtbare emotionale Reaktion bestand einzig und alleine nur in einer gehobenen Augenbraue.

Aber dennoch reichte er ihm dann doch den Burger und fuhr ihm sanft durch die blonden Haare, bevor er dann wortlos aufstand. Er trat, von Joey, der immer noch auf dem Boden sitzend, seinen Hamburger verschlang, nur aus den Augenwinkeln beobachtet, an die Kaffeemaschine, versorgte sich mit seinem Grundnahrungsmittel und machte dann Anstalten die Küche zu verlassen.

Joeys innere Stimme schimpfte mit ihm. Und obwohl der Blonde über diesen Rüffel leise knurrte, musste er sich eingestehen, dass das Stimmchen eigentlich recht gehabt hatte, er hätte sich wirklich bei Seto bedanken sollen. Schon alleine aus Höflichkeit, selbst wenn der Kühlschrank das wohl für eine ansteckende Krankheit oder eine ausgestorbene Dinosaurierart halten mochte…Er musste es tun und gab sich nun, einen vom seinem furchtbar penetrant und plötzlich leider noch mehr nach Teak klingenden Hinterkopfstimmchen ausgehenden einen Ruck, und sprach Seto, dessen Vornamen er nur schwerlich in seiner Gegenwart über die Lippen bekam, natürlich mit dem Nachnamen an, „Kaiba?“

Der Größere blieb, als er die unsichere Stimme hörte, beinahe sofort stehen, er drehte sich dann sogar zu Joey um und die blauen Augen blickten beinahe schon amüsiert auf seinen, auf dem Boden sitzenden Schosshund, dessen Hände die wenigen noch verbliebenen Burgerreste krampfhaft, als würde an sie ihm wegnehmen wollen, festhielten. Seto antwortete ihm aber nicht, sondern schien ruhig auf irgendetwas, nun auch ein leichtes Lächeln, welches Joey sich sicher nur einbildete, auf den Lippen habend, zu warten.

„Danke.“, der blonde Schosshund spürte, wie ihm, unter dem prüfenden Blick seines Freundes, das Blut unaufhaltsam ins Gesicht schoss und seine Wangen langsam unangenehm warm wurden. Dennoch konnte und wollte Joey nicht so einfach nachgeben und versuchte weiterhin dem Blick aus den fiebrigen, deswegen ausnahmsweise nicht ganz so kalten Augen standzuhalten und ihm möglichst ruhig zu entgegnen. Er bemühte sich, wenn wohl auch eher ohne größeren Erfolg, würdevoll zu wirken, aber irgendwie schien es ihm, als würde er unter dem kalten Blick wieder zu einem tapsigen Welpen werden.

Ohne irgendeine erkennbare emotionale oder sonst welche Reaktion drehte sich Seto, den die Not seines Hündchens wohl doch kalt zu lassen schien, wieder zur weißen Tür um und legte nun wirklich eine Hand auf den Türgriff.

Joey wollte schon genervt seufzen, als der Braunhaarige doch noch weitersprach, „Du magst doch Cheesburger lieber, in der Tüte ist deiner.“ Bevor der vollkommen überrumpelte Joey irgendwie reagieren, oder sein Verstand das Ganze überhaupt verarbeiten konnte, fiel die Tür hinter Seto auch schon ins Schloss.

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~Wie gewonnen, so verronnen~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und nun auch wieder hier ^-^ Langsam bewegen wir uns auf das Ende zu ;)
 


 

Thanx…

Risuma…Ich hoffe mal, dass der Tag nicht so mühsam wird ;) Oh und Drachenlanze ist eine Fantasybuchreihe, sehr zu empfehlen, wenn man Götter, Ritter, Elfen, Zauberer und eben Drache mag…Die böse Königin tritt als fünfköpfiger Drache in Erscheinung (Wenn ich mich nun richtig erinnere) und seitdem bin ich geprägt ^-^ Das Patent für den Abgang ist übrigens angemeldet, Seto ist da gründlich ;)

Esmerauld_dragon…Welcome back!

Gizz…Noch ist er nicht aufgetaut, aber das Fieber arbeitet daran ;)

Kia-chan23…Wir alle lieben ihn ;)

Assa-chan…*kicher*…Er ist eigentlich ganz lieb. Manchmal. Selten. Fast nie.

Deathly Secret…Joey hätte alles getan *nick* Er gehorcht seinem Herrchen schon sehr gut, oder?
 


 

~Wie gewonnen, so verronnen~

Joey starrte auf die Tür, die gerade so stilecht und vollkommen lautlos hinter Seto Kaiba ins Schloss gefallen war und er konnte es noch nicht ganz verstehen. Seto hatte einen, wie üblich bühnenreifen Abgang hingelegt, das musste er ihm nun beinahe neidlos zugestehen. Er wünschte sich zwar, dass ihm so ein Abgang gelingen würde, aber dennoch beschäftigte nicht nur alleine das seinen Verstand, sondern er versuchte immer noch die letzte Aussage Kaibas zu verstehen und zu begreifen.

Cheesburger?

Seto Kaiba hatte extra für ihn einen Cheesburger bestellt gehabt?

Kurz sah der Blonde aus dem Fenster, aber entgegen all seiner Erwartungen sah er kein Anzeichen der Apokalypse. Falls er denn die Vorzeichen gekannt hätte. Aber, er sah nichts seltsames, nur einen von der Sonne beschienenen Park und das war ja hoffentlich kein schlechtes Omen, oder?

Er beschloss einfach mal, es als gutes Omen zu werten und suchte nun die von Kaiba, dem er gerade Sämtliches verziehen hatte, vor seinem schicken Abgang angekündigte Tüte mit dem versprochenen Cheesburger und er wurde sogar fündig. Eine buntbedruckte Tüte, aus der es mehr als nur etwas lecker roch, stand auf der Arbeitsplatte und wirkte so vollkommen unschuldig und so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte.

Die Jagdinstinkte des Hundes waren geweckt worden und er schlich sich vorsichtig, immer nach etwaigen Feinden umsehend, an sein Opfer heran. Noch trennten ihn ein paar Schritte von seiner Beute, aber er seine feine Hundenase nahm den Geruch schon wahr und sein Magen knurrte erwartungsvoll.

Drei Schritte noch.

.

.

.

Zwei Schritte.

.

.

.

Ein Schritt.

„Hi, Joey!“, ein fröhlicher, schwarzer Wirbelwind, dem dicht auf den Fersen ein blonder, ebenso enthusiastischer Welpe folgte, fegte an ihm vorbei und als der verwirrte größere Hund, der so unsanft aus seinem Jagdverhalten gerissen worden war, wieder klar sehen konnte, lag die unscheinbare, buntbedruckte Tüte, sein herbeigesehntes Ziel zusammengeknüllt auf der Arbeitsplatte. Joey winselte leise und sah sich suchend nach seinem versprochenen Cheesburger, der definitiv aus der, in diesem Zustand, nun nur noch faustgroßen Tüte verschwunden sein musste, um.

Er fand nur noch die wenigen Reste, ein großer Bissen verschwand gerade in Mokubas Mund und der kleine Kaiba kaute zufrieden darauf herum, während Princess ihren Anteil vom Boden fraß. Joey starrte die beiden nur fassungslos an, nicht nur, dass das sein Burger gewesen war, es konnte für Princess doch auch nicht wirklich gesund sein!

Aber der Junge schien Joeys Fassungslosigkeit und seine Sorge um den Gesundheitszustand von Setos Hund gar nicht zu bemerken, er beendete nun nämlich seinerseits fröhlich seinen Anteil vom Essen und wischte sich dann noch strahlend über den Mund, bevor er sich die Finger ableckte und Joey anstrahlte, „Das war lecker.“

Das innere Stimmchen schwieg sich dieses al aber wieder aus, es lachte einfach nur leicht hysterisch klingend und Joey bemühte sich gerade ernsthaft darum, nicht an eine großangelegte Verschwörung des Schicksals und Murphys Law gegen ihn zu glauben. Aber, es fiel ihm dennoch langsam wirklich verdammt schwer.

Es lebten, da man einfach mal davon ausgehen dürfte, dass sich das Personal so etwas nicht erlauben dürfte und Princess so etwas eigentlich nun wirklich nicht fressen sollte, nur zwei Hausherren in diesem Haus. Seto hatte den, nun vernichteten Cheesburger, laut eigener Aussage, die er vielleicht doch lieber auf Tonband hätte aufnehmen sollen, aber extra für ihn bestellt und würde ihn dann wohl nicht essen.

So sadistisch war noch nicht einmal Seto Kaiba!

Wie hoch war, nachdem Kaiba ausgeschieden war, dann bitte die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet mit Mokuba der zweite Hausherr in die Küche kommen und ihm dann sein kostbares und nahrhaftes Geschenk, ein Geschenk von Seto, zusammen mit dem Welpen, der Konkurrenz um Seto, wegessen würde? Nicht sehr hoch, das war ihm, auch ohne großartige Mathekenntnisse klar, aber dennoch war das einfach nur gemein!

Wie stand es doch gleich?

11:3

Und, er hatte immer noch großen Hunger.

„Komisch, Seto mag doch gar keinen Käse, er verträgt ihn nicht.“, der kleine Kaiba, der sich inzwischen auf dem Tisch niedergelassen hatte und mit den Beinen baumelte, nagte nachdenklich an seiner Unterlippe. Er musterte Joey mit großen Augen an, während sich Princess daran machte, ihren Napf nach weiteren Leckerbissen zu untersuchen, „Oh, ist was, Joey? Du siehst…leicht erschüttert aus.“ Mokuba hatte letztendlich wohl doch noch die wachsende Verzweifelung des Blonden bemerkt und nun sah er ihn reichlich besorgt an, „Hat Seto dir etwa was angetan?“

Joey konnte nur sprachlos mit dem Kopf schütteln, er konnte es noch nicht begreifen. Sein Cheesburger, die nahrhafte Rettung vor dem Hungertod, war nun eindeutig weg, er würde ihn nie wieder zurückbekommen und da er den fragwürdigen, zumeist ja doch flüssigen Inhalt des Kühlschranks kannte, würde er wohl auch so schnell nichts mehr zu essen bekommen.

Er würde verhungern, er würde ganz kläglich verhungern.

Ade, du schnöde Welt!

„Joey?“, Mokuba wedelte besorgt mit der Hand vor seinem Gesicht herum und holte ihn so aus seinen leicht panischen Gedanken heraus, „Was?“ „Ist alles ok, mit dir? Du wirkst so geistesabwesend.“, der schwarzhaarige Junge schien nun noch besorgter zu sein und Joey schenkte ihm ein halbherziges Lächeln, während sein Magen qualvoll knurrte, „Alles klar…Weißt du vielleicht, wo dein Bruder sich gerade herumtreibt?“ Der gequälte Blonde wollte nun getröstet und vielleicht auch noch einmal gerettet werden und das ging ja nur durch den ältesten Hausherr, oder?

Sein inneres Stimmchen gestand ihm zwar zu, dass diese Ausrede nicht so schlecht sei, er aber eigentlich einfach nur Sehnsucht nach seinem ‚Was auch immer er denn nun sein mochte’ haben würde, aber Joey war inzwischen sehr talentiert und bewandert darin, es konsequent zu überhören. Was allerdings nicht heißen sollte, dass das Stimmchen dann schweigen würde.

Ganz im Gegenteil, das kleine Stimmchen wurde lauter und vertrat seine Meinung, um die es niemand, am allerwenigsten Joey gebeten hatte, nun noch vehementer. Aber das blonde Schosshündchen des Hausherren bemühte sich einfach nur es zu ignorieren und sich voll und ganz auf Mokubas Antwort zu konzentrieren, „Wahrscheinlich ist er in seinem Arbeitszimmer.“ Der Jüngere zuckte hilflos mit den Schultern, „Er hält nicht viel von Bettruhe und sagte, er hat keine Zeit dafür, da hört er nicht einmal auf mich. Vielleicht hast du ja mehr Erfolg als ich.“

„Beschreibst du mir denn den Weg?“, er hatte keine große Lust auf weitere Touren durch das weitläufige Anwesen, er würde es, in seinem geschwächten, schon halbwegs deliriösen Zustand, auch nicht schaffen und er wollte immer noch nicht als verschrumpelte Mumie in irgendeinem Seitengang oder in irgendeinem Abstellraum enden.

Er wollte doch nur etwas Trost, ein paar Streicheleinheiten, oder wenigstens die, erstaunlich beruhigende und angenehme Gegenwart Kaibas haben, was dass denn bitte zu viel von seinem Leben verlangt?

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Mokuba hatte ihm eine, wie der Kleine sagte, kurze Beschreibung, die nur zehn Minuten in Anspruch genommen hatte, gegeben. Leider gab es, obgleich die Nachfrage sicherlich riesig wäre, immer noch keine Falkpläne von der Villa, die Joey ja eh nichts genutzt hätten, schließlich verzweifelte er schon mit sicherlich kleineren Stadtplänen von Domino! Aber mit den Anweisungen des kleineren Kaibas bewaffnet, sah Joey dann doch zumindest kleine eine Chance, dass er sich nicht schon wieder hoffnungslos in den verwinkelten Gängen verlaufen würde. Anders als das Hausmädchen, dass ihm die letzte Beschreibung, die mit völliger Orientierungslosigkeit geendet hatte, gegeben hatte, verzichtete Mokuba glücklicherweise auf Fremdworte wie ‚Monet’ und sagte einfach Sachen wie ‚Am Gemälde, dass aussieht, als hätte ein dreijähriges Kind mit Farben gespielt, musst du links’, mit denen Joey letztendlich wesentlich mehr anfangen konnte.

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Er kam auch gut voran und stand, nur zwanzig Minuten und einen kleinen Ausflug in einer kleine Sackgasse, da er zwei, sicherlich einander sehr ähnlich sehende Gemälde verwechselt hatte, dann wirklich vor einer, schicken weißen Tür, die zu, wenn der Weg richtig beschrieben worden und Joey ihm richtig gefolgt war, 70%iger Wahrscheinlichkeit die lang gesuchte Bürotür war.

Nun musste nur noch Seto wirklich dahinter sein.

Von außen wirkte sie wie jede andere Tür in dieser riesigen Villa auch, sie wollte partout nicht verraten, was sich wirklich dahinter befand. Nach all seinen bisherigen Erfahrungen und der Tirade für das Putzmittel, war er da wirklich sehr vorsichtig geworden.

Dieses Mal legte das blonde Schosshündchen ein Ohr an die Tür und lauschte auf irgendwelche Geräusche aus dem Zimmer, die ihm vielleicht verraten würden, vor was für einer Tür er denn nun wirklich gelandet war. Leider blieb es hinter der Tür aber geradezu verdächtig ruhig, was eigentlich nur Platz für wenige Theorien ließ.

1. Seto war nicht in dem Büro.

2. Es war gar nicht Setos Arbeitszimmer.

3. Seto war hinter seinem Schreibtisch eingeschlafen.

Ok, die letzte Theorie war eindeutig nicht wirklich schlüssig, aber die ersten Beiden, wenn man denn Joeys Verhältnis zum Schicksal in Betracht zog, konnten stimmen. Joey hoffte aber trotzdem, dass er sich irrte.

Es gab aber leider nur einen einzigen Weg, um diese zwei Theorien entweder zu beweisen oder zu widerlegen und so legte er seine leicht zitternde Hand auf die Türklinge und drückte sie hinunter.

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~Dornröschen und der strahlende Ritter, alles in einer Person, wie praktisch~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und nun, auch wieder hier. Es tut mir leid, dass ich am Wochenende mein Versprechen mit den täglichen Updates nicht einhalten konnte. Aber, wie einige Leute ja schon festgestellt haben, hatten mich ein Haufen kunterbunter Plotbunnys belagert und neue Kapitel gefordert. Ich werde nun aber versuchen mit dieser Geschichte fertig zu werden ^-^
 


 

Thanx…

Risuma…Seto ist doch da zum Trösten, es kann also nicht schlimmer werden, oder?

Statjana…Mokuba ist noch im Wachstum, da wird ihm so was von seinem großen Bruder verziere, zumal er ha eh keinen Käse mag!

Emerauld_dragon…^-^ Trotzdem schön, dass du wieder da bist und dass es dir immer noch gefällt!

Gizz…Och, ein Kaiba ist immer für eine Überraschung gut, dass wissen wir ja XD

Kia-chan23…XD Ich glaube, das gibt schrecklich hohe Strafen, aber Joey findet ja nicht einmal ein Telephon, er ist also verdammt… ;)

Deathly Secret…Er hätte alles gemacht, nur seine Phantasie funktionierte eindeutig nicht richtig, sonst hätte Joey sicher einen wunderbaren, nichtjugendfreien Vorschlag gemacht… Oder Kaiba einfach ins Bett gesteckt…
 


 

~Dornröschen und der strahlende Ritter, alles in einer Person, wie praktisch~

Joeys erster, ziemlich überraschter Gedanke war, dass es in der perfekten Villa, dem größten privaten Irrgarten der Welt, der einzig und alleine dafür gebaut worden war, damit Seto Kaiba sich zurückziehen und nicht gefunden werden konnte, wirklich eine Tür gab, die leise knarrte. Der zweite, nicht weniger überraschte Gedanke des blonden Hundes, drehte sich dann aber doch eher um den seltsamen Anblick, der sich ihm hinter der knarrenden Tür bot:

Seto Kaiba schlief.

Na ja, eigentlich hatte er den Anblick ja schon mehrfach gehabt und er hatte auch schon mit Seto in so einer Situation das Bett geteilt, so dass er sich darüber eigentlich nicht mehr wundern sollte, aber dennoch war das hier anders. Vollkommen anders und für diesen Moment, als er versuchte diesen Anblick irgendwie zu begreifen und sich zu wünschen, dass er doch eine Kamera dabei hätte, um das für die Nachwelt festzuhalten. Er würde sich viel Geld dafür bekommen.

Aber, wie das kleine Stimmchen, dass nun auch wieder gegen die protestierende Stimme seines Hungers ankam und sich wieder verständlich artikulieren konnte, anmerkte würde er durch diese Aktion seine neugewonnenen Privilegien und seinen neuen Status bei Seto, wie immer der auch sein mochte, verlieren.

Joey zuckte getroffen und leicht entsetzt bei dieser Vorstellung seinem geliebten Tiefkühlfach mit den schönen Augen nicht mehr nah sein zu dürfen, zusammen und verdrängte den Gedanken an einen Verkauf der Photos, die er eh nicht machen konnte, sicherheitshalber ebenso konsequent, wie die Gedanken an ein Leben ohne Setos Gegenwart. Erstaunlich, wie sehr man sich an einen Eisberg gewöhnen konnte, oder?

Viel lieber nährte er sich nun Seto und ging neben ihm in die Knie. Damit, dass ausgerechnet die dritte Theorie, dass Seto hinter seinem Schreibtisch eingeschlafen wäre, die er ja von vorneherein gleich ausgeschlossen gehabt hatte, zumindest teilweise als wahr beweisen würde, hätte er nun wirklich nie für möglich gehalten. Aber, nun hatte er den unumstößlichen Beweis, dass auch unmögliche Theorien über Kaiba sich letztendlich auch einmal als wahr erweisen konnten.

Seto Kaiba lag auf der Couch im Arbeitszimmer.

Er wirkte vollkommen entspannt.

Und er schlief tief und fest.

Joey kniete sich nun vor der niedrigen Couch und betrachtete die ruhigen Gesichtszüge und den sich langsam hebenden und senkenden Brustkorb. Auch wenn er über kein oder im besten Fall nur über kaum ärztliches Wissen verfügte, so konnte er nun doch mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass der Schlaf Kaiba gut tat.

Außerdem sah er so wirklich verdammt niedlich aus und wann konnte man das schon von dem großen braunhaarigen Firmenchef mit den sozialen Kompetenzen einer ausgehungerten Würgeschlange, sagen?

Der Blonde konnte bei diesem friedlichen und niedlichen Anblick nun aber einfach nicht mehr länger widerstehen, vorsichtig, um Seto bloß nicht aufzuwecken, streckte er eine Hand aus und strich dem größeren sanft über die, wie er nun seufzend feststelle, immer noch viel zu warme Haut.

Seto reagierte darauf mit einem leichten Lächeln und einem Laut, der, wenn es sich bei der Person die ihn ausgestoßen hatte, nicht gerade um Seto Kaiba handeln würde, verdächtig nach einem verschnupften Schnurren klang.

Da es sich aber eben bei dieser Person um Seto Kaiba handelte, litt Joey sicherlich nur an akustischen, sicher von seinem Hungerdelirium hervorgerufenen Halluzinationen. Und, als hätte dieser Gedankengang den Hunger wieder aus seinem Schläfchen aufgeweckt, knurrte in diesem Moment sein Magen und der Blonde errötete zutiefst, als dieses laute Geräusch im großen Arbeitszimmer überlaut wiederhallte.

Eigentlich hätte er auch geflucht, aber denn hätte er hundertprozentig sicher Seto wirklich aufgeweckt und dass wollte er ja unbedingt vermeiden, er war ja wirklich froh, dass der Braunhaarige endlich einmal schlief und sich so hoffentlich auch endlich etwas erholen und neue Kräfte tanken konnte.

Das innere Stimmchen meldete sich nun aber mit einem diskreten Hüsteln und riet dem Blonden die Augen sofortwieder zu öffnen. Als Joey diesem ungewohnten Befehl mit einer schrecklichen Vorahnung und einem mehr als unguten Gefühl schließlich wirklich nachkam, blickte er direkt in verschlafene blaue Augen, die einen Moment brauchten um sich auf ihn zu fokussieren.

Leider war dieser Moment, wie ebenfalls von dem altklugen und nervigen Stimmchen, dass an dieser Situation Gefallen zu finden schien, zu vernehmen war, viel zu kurz, um an eine unerkannte Flucht auch nur zu denken und so fand der Blonde sich mit seinem Schicksal ab und seufzte, „Ich wollte dich nicht wecken…“

„Du hast mich, wenn wir genau sind, nicht geweckt, dass war dein Magenknurren, reicht dir ein Cheesburger etwa nicht?“, Seto hatte sich aufgesetzt und streckte sich nun vorsichtig, während Joey nun wieder, wie ja auch sonst immer, zu ihm aufsehen musste und eh nicht wirklich wusste, was er nun darauf antworten oder tun sollte.

Sollte er Mokuba und Princess verpetzen?

Sollte er weiterhin als verfressen dar stehen?

Würde Seto ihm überhaupt ein Wort glauben?

Würde es ihn überhaupt interessieren?

„Ähem.“, Joey schreckte, wie viel zu oft in letzter Zeit, aus seinen Gedanken hoch und sah unsicher in die, inzwischen nun viel wacher wirkenden blauen Augen seines…Er wollte nun nicht wieder in Gedanken versinken und versuchen einen Begriff für ihren Status zu finden…Auf jeden Fall spürte er den vertrauten Blick der kalten blauen Augen auf sich, und suchte verzweifelt nach Worten. Aber, sein Magen nahm ihm die Antwort ab und knurrte wieder erbärmlich.

Plötzlich fand er sich hoch- und in Richtung Schreibtisch gezogen und als er leise und fragend fiepte, verstärkte sich der Griff um seinen Arm nur noch mehr. Unbarmherzig wurde der Blonde, der sich gerade fragte, was er getan hatte, ob nun vielleicht doch sein letztes Stündchen geschlagen und was für Waffen Seto in seinem Schreibtisch versteckt haben könnte, zum Schreibtisch gezogen. Er schloss, nun in Erwartung des Schlimmsten die Augen und hörte ängstlich, wie Schubladen geöffnet und geschlossen wurden und wie Seto etwas zu suchen schien.

Eine Waffe?

Gift?

Plötzlich, noch bevor seine wiederauflebende Phantasie sich weitere Todesarten ausdenken und ihm vorgaukeln konnte, wurde der Griff um seinen Oberarm gelöst und etwas wurde ihm in seine Hand gedrückt. Verschreckt fiepste er und vollkommen überrascht hörte er ein Seufzen, das in Ermangelung von weiteren anwesenden Problemen, ja nur von Seto stammen konnte, „Soll ich etwa vorkosten?“

Vorkosten?

Irgendwie passte das nicht in seine Erwartungen und zu seinem, sicher unmittelbar bevorstehenden Tod und so folgte er dem Ratschlag des kleinen Stimmchen zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit und öffnete die Augen.

Er stand wirklich neben dem Schreibtisch und Seto stand so dicht neben ihm, dass er die Körperwärme des anderen spüren konnte, was Joey aber nun wirklich nicht störte. Wenn er schon aus dem Leben scheiden musste, dann wenigstens in der Nähe des Kühlschrankes, an den er sein Herz verloren hatte.

„Ähem.“, das fragwürdige Etwas, bei dem es sich ja zweifelsohne um eine Waffe handelte, wurde Joey aus der Hand genommen und nach mehrmaligem Blinzeln erkannte der Blonde auch die Schokoriegelverpackungen, die er auch schon in Setos Zimmer gesehen hatte. Dieser Riegel, der bis eben noch in seiner Hand gelegen hatte, wurde nun ausgepackt und Seto brach ein kleines Stück ab, das er sich dann in den Mund steckte.

Joeys erster Gedanke war, dass er sich nicht geirrt hatte, Seto aß also wirklich diese Schokoriegel und sie schienen ihm sogar zu schmecken. Sein zweiter Gedankengang, dass es sicher schön wäre Seto nun küssen zu können und dann die Schokolade zu schmecken, hingegen wurde von seinem knurrenden Magen unterbrochen und schließlich fiepste er einfach nur kläglich und frustriert.

Wollte Seto ihn etwa ärgern?

Ihm etwas vorfuttern?

Vorwurfsvoll und mehr als nur leicht beleidigt sah er den Größeren an. Dieses Mal wirkte der Blick des verletzten und traurigen kleinen Hundes und der Firmenchef seufzte erneut und gab dann den angebrochenen Schokoriegel an Joey zurück, „Traust du mir jetzt? Die Riegel sind nicht vergiftet.“

Joey sah zwischen Seto und dem Schokoriegel hin und her und schließlich hörte Joey wieder auf sein inneres Stimmchen, oder vielleicht auch auf seinen Hunger, da war er sich selbst nicht sicher. Auf jeden Fall biss er vorsichtig, Seto nicht aus den Augen lassend, von dem Riegel ab und versuchte das Gift herauszuschmecken.

Den Kommentar seines, sich hörbar amüsierten Stimmchens, dass Seto sich sicher nicht so viel Mühe machen müsste, wenn er ihn loswerden wollen würde, nahm er einfach hin. Im Moment überwog eindeutig nur sein Hunger und so merkte er kaum, dass Seto ihm, nachdem der Blonde den ersten Riegel verschlungen hatte, einen zweiten reichte.

Auch dieser wurde hungrig verschlungen und nach Riegel Nummer drei funktionierte dann auch endlich wieder der Verstand des Schosshündchens. Joey errötete leicht, er vermied den Blick mit dem sicher wütenden Seto und wich auch sicherheitshalber ein paar Schritte von ihm zurück, „Entschuldige bitte, dass ich dir nicht vertraut habe.“

„Ist es jetzt besser?“, Setos Stimme war immer noch leicht kratzig, aber egal wie sehr Joey den Tonfall und die Intention untersuchte, so hörte er doch keinen verborgenen Vorwurf oder keine Wut heraus. Stattdessen klang Seto nur ganz leicht amüsiert und auch, wenn Joeys Ohren keinen plötzlich selektiven Hörfehler aufwiesen, besorgt.

Zögerlich hob er den Blick und sah unsicher zu Seto, der mittlerweile wieder hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte. Der Braunhaarige erwiderte seinen Blick und lächelte sogar sanft, „Lass mich mal raten, Mokuba hat den Cheesburger gegessen?“

Ertappt und ohne großartig nachzudenken, nickte Joey, „Er und…Princess.“ Früher hätte er nun mit einem Wutausbruch von Kaiba gerechnet, aber sein Weltbild hatte in den letzten Wochen und Tagen schon so viele Wandel erlitten, dass selbst sein inneres Stimmchen nun beschlossen zu haben schien, keine Prognose mehr abzugeben, was passieren könnte. Joeys Verstand blieb leer. Es könnte alles passieren!

Seto könnte sauer sein.

Er könnte dieses wunderschöne Lächeln lächeln.

Es könnte etwas ganz anderes passieren.

Irgendetwas.

Die Unsicherheit, die für Joey im Umgang mit Kaiba nun eigentlich so vertraut sein sollte, blieb bestehen und der Blonde fragte sich, ja nicht zum ersten Mal, ob es irgendwo auf der Welt eine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit Seto Kaiba geben würde. Es würde vieles leichter machen…

Seto Kaiba war ein Mann der tat, er griff nach seinem Arm und zog sein Hünchen an den Ort, wo es hingehörte, auf seinen Schoss. Wie von selbst landete Joeys Kopf auch nach wenigen Sekunden an Setos Halsbeuge und auf irgendwelchen Wegen, die das Schosshündchen nicht nachvollziehen konnte und auch nicht großartig wollte, waren Joeys Hände unter Setos Pullover gelandet und strich dort über die weiche Haut.

Ein paar Minuten genossen sie still diese ungewohnte Nähe und die Zärtlichkeiten, dann kreuzte ein unschöner und bedrückender Gedanke durch Joeys Verstand und er öffnete kurz die Augen, „Seto…Bin ich wirklich nur dein Schosshund?“

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~Schweigen im Arbeitszimmer und ein kleines leidendes Hundeherzchen~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Dank den bissigen Klischeeplotbunnys heute hier mal ein kurzes Kapitel.

Jetzt sind übrigens nur noch drei weitere in Planung, es ist also wirklich mal ein Ende abzusehen…Und dann kommt, wie sich jemand gewünscht hat, sowohl der zweite Teil von Kirin, wie auch von dieser hier…Allerdings kann ich da noch nicht genau sagen, wie lange es bis dahin wirklich dauert…
 


 

Thanx…

Emerauld_dragon…*g*…Ich mag solche Kapitelenden, aber das merkt man ja doch wohl schon, egal wie ich mich dagegen wehre ^-^

Risuma…Er hat sein Herrchen eher gut dressiert! XD

Jenny…Danke, dass du dir die Zeit genommen hast ;)

Statjana…Auch an dich ein liebes Danke!
 


 

~Schweigen im Arbeitszimmer und ein kleines leidendes Hundeherzchen~

Das Schweigen wurde immer belastender und mit jeder verstreichenden Sekunde wurde Joeys kleines Herz schwerer. Eigentlich war Zeit eine lineare, unveränderbare Konstante, sie konnte nicht schneller oder langsamer vergehen, egal was das menschliche Gefühl auch sagte, aber gerade hatte der Blonde wirklich das Gefühl, dass die Zeit sich im Laufe der letzten gefühlten Ewigkeit seit er die Frage gestellt hatte, irgendwie in eine äußerst zähe Masse verwandelt hatte, die sich in seinem Magen breitgemacht hatte und die Schmetterlinge dazu brachte noch heftiger als sonst zu flattern.

Was war denn an dieser Frage bitte so schwer zu beantworten?

Musste Seto den harten Holzhammer erst verzuckern?

Wollte er ihn loswerden?

Ihn wegschicken?

Wegen dieser Frage?

Joey hatte Angst.

Schreckliche Angst vor der Reaktion und vor allem auch vor der Antwort des Größeren. Er würde auch als Hündchen bei ihm bleiben, die Hauptsache war für ihn inzwischen wirklich nur die Gegenwart des Dunkelhaarigen. Ihm war klar, dass Außenstehende das vielleicht nicht verstehen könnten, aber er kannte Kaiba inzwischen besser. Er wusste, dass der gar nicht so unterkühlt war und er war bereit, sich seinen Respekt und seine Liebe, falls das überhaupt möglich war, zu verdienen.

Er hoffte es zu sehr. Dieses schreckliche Schweigen, dass sich in dem großem Raum immer weitere auszubreiten schien, trug aber auch nicht gerade zur Beruhigung seiner eh schon sehr überstrapazierten Nerven bei. Selbst sein inneres Stimmchen schwieg und schien angestrengt auf eine, vielleicht nur leise kommende Antwort zu lauschen. Beinahe erschien es so, als hätte es seine sonstige Altklugheit zum aller ersten Mal abgelegt, während es ebenso nervös wie Joey auf irgendeine, wie auch immer geartete Antwort wartete.

Normalerweise wäre Joey froh über diese kurze Ruhrphase vor den unmöglichen Ratschlägen und Kommentaren gewesen, aber die momentane Situation schien für solche überemotionalen Gefühlsausbrüche nicht unbedingt geeignet zu sein und so nagte der Blonde nur nachdenklich an seiner Unterlippe und wünschte sich weit weit weg.

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Seto hatte eine tickende Uhr in seinem Arbeitszimmer. Sonst konnte Joey dieses nervtötende Ticktack dieser Uhren partout nicht leiden, es nicht einmal ertragen, aber dieses Mal half es ihm, irgendwie ruhig zu bleiben und die Zeit, die Seto nun schon schwieg, etwas besser einschätzen zu können.

Es waren, wie Joey nun feststellte, höchstens fünf Sekunden vergangen, aber für den kleinen vielleicht nun doch nur Schosshund, war es mehr als ein ganzes Leben. So viel hing von dieser einen Antwort, die partout nicht kommen wollte, ab!

„Nein.“, die Antwort kam dann schließlich doch noch und Joey wurde aus seinem unruhigen Sekundenzählen gerissen, „Nein? Nein, was? Nein?“ „Nein.“, Seto wiederholte es ein zweites Mal geduldig und beugte sich etwas nun wieder zu dem blonden Jungen auf seinem Schoss hinunter, um ihm einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze zu hauchen, „Du sitzt zwar scheinbar gerne auf meinem Schoss, aber du bist kein Schosshund für mich. Oder dachtest du etwa Princess darf mit ins Bett und ich würde sie wie dich küssen?“

Ganz kurz, nur für den Bruchteil eines Herzschlages tauchten vor Joeys innerem Augen die dazu passenden Bilder auf, und er zuckte getroffen zusammen, während das innere Stimmchen in einem tiefen Winkel seines Verstandes, nur frustriert seufzte und Joey gefälligst anwies nicht über so einen Blödsinn nachzudenken, sondern Seto einfach zu küssen, bevor das Schicksal oder Murphys Law wieder zuschlagen würde.

Joey hörte nun wirklich mal wieder auf das kleine Stimmchen, dessen Einmischung er ja erwartet hatte, und so küsste er den menschlichen Kühlschrank, während das innere Stimmchen seinen Sieg feierte.

Der Kuss hätte ewig dauern können, zumindest wenn es nach Joey ging. Aber, da er dem menschlichen Bedürfnis nach Atemluft unterworfen und Seto immer noch krank war, endete der Kuss mit einem, wie sicher nur Joey fand, niedlichen kleinen unterdrückten Niesen des Dunkelhaarigen, was Joey nur wieder zum Kichern brachte, „Du…Seto? Wenn dein Schosshund dich nicht ins Bett stecken darf, darf es denn…dein Freund?“

Seto schien zumindest ernsthaft über diese Möglichkeit nachzudenken und da er dieses Mal Joey unterdessen auch weiterhin sanft im Nacken kraulte und ihn nicht von seinem Schoss, der erstaunlich bequem war, verbannte störte diesen das herrschende Schweigen dieses Mal denn aber doch herzlich wenig, wurde es doch von seinem Schnurren abgemildert.

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Scheinbar hatten der Freund wirklich dieses Recht oder Seto hatte einfach kein tragbares Gegenargument gefunden, aber auf jeden Fall lernte der verwirrte Joey nun, dass es wirklich eine Person gab, die sich mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit in den schrecklich verwinkelten Gängen der irrgartenartigen Villa zurechtfanden. Gut, Seto war ja auch der amtierende Hausherr, da sollte er sich, wenigstens um seinen Ruf zu wahren, nicht unbedingt verirren, aber dennoch war Joey überrascht, dass man die Strecke zwischen Arbeits- und Schlafzimmer auch in einer Zeitspanne unter drei Stunden zurücklegen konnte.

Er kommentierte das allerdings nicht, sondern schielte nur kurz auf seine Armbanduhr, als Seto schließlich die Tür zu seinem…Nun ja, nun wohl ihrem…Schlafzimmer öffnete. Sie hatten, wie er nur einmal fürs Protokoll und für das innere Stimmchen festhalten wollte, nur knapp zwei Minuten für die Strecke gebraucht und Joey beschloss, dass er sich in der Villa nicht mehr ohne einen Führer, bei dem es sich vorzugsweise um seinen Freund handeln sollte, bewegen wollte. Aber nun wollte er erst einmal, dass sein Freund ins Bett ging.

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Es war seltsam Kaiba halbnackt zu sehen, und noch seltsamer war es, wenn man bedachte, dass er ihn selber ausgezogen hatte. Es war noch sehr ungewohnt, aber trotzdem nutzte Joey die gute Möglichkeit und sah sich seinen Freund…Oh man, das klang wirklich neu und noch sehr fremd, aber nachdem Seto es ihm nun vorhin ja bestätigt hatte, durfte er wohl von ihm als seinem Freund denken. Sein Freund der Kühlschrank, der aber gerade vor Fieber glühte, wie Joey bemerkte, als er Seto nun das übergroße Schlafshirt reichte.

Seiner Meinung nach könnte Seto zwar auch nackt schlafen, aber er war sich ziemlich sicher, dass es gesünder für ihn wäre. Leider. Aber, wie Joey wenige Sekunden später feststellte, verwandelte sich Seto durch das Shirt von einem sexy jungen Mann in einen niedlichen Jungen und auch in dieser Form gefiel er Joey wirklich.

Das innere Stimmchen unterbrach seine Siegesfeier nur kurz und verkündete Joey, dass das alles nur der erste Liebesrausch wäre. Der Blonde ignorierte das Stimmchen und machte sich daran den fiebernden Kaiba zu zudecken und ihm Champ wieder ins Bett zu legen. Als er sich dann sicher sein konnte, dass es seinem kranken Freund an nichts mehr fehlen würde, beugte er sich zu ihm hinunter und küsste ihn, „Schlaf nun, Seto.“

Er wollte eigentlich gehen, aber plötzlich hielt ihn jemand fest. Verwundert drehte er sich wieder zum Bett um und musterte den braunhaarigen, der dem Blick mit müden Augen begegnete, „Hab ich was vergessen?““

„Ich will nicht mit Champ schmusen.“, Joey machte sich eine geistige Notiz, dass ein kranker Seto Kaiba ab und an doch wirklich mal kindlich sein konnte und ließ sich auf der Bettkante nieder, „Hast du irgendwo noch andere Stofftiere?“

„Bist du denn wirklich so begriffsstutzig? Ich hatte dich eigentlich doch für intelligenter gehalten.“, plötzlich wurde der verblüffte und unvorbereitete Joey, der sich gerade rechtfertigen wollte, in eine liegende Position gezogen und während Champ endgültig aus dem Bett verbannt wurde, wurde er gleichzeitig unter die warme Bettdecke und ganz nah an Seto herangezogen, „So ist es gleich viel besser.“

Der Braunhaarige hatte die Augen wieder geschlossen und sein Gesicht in den blonden Haaren seines lebensgroßen Ersatzplüschtiers vergraben, woraufhin dieses leicht kicherte, „Du hättest mich auch einfach fragen können, ob ich zu dir ins Bett komme…“

„Ein Kaiba fragt nicht, er nimmt sich einfach was er will.“, das wurde in Joeys Ohr gewispert, aber bald darauf fühlte er den ruhigen und regelmäßigen Atem des Größeren über seinen Hals streichen und er war sich dann sicher, dass sein Freund eingeschlafen war. Ihm blieb, was er ja auch nun wirklich nicht als unangenehm empfinden konnte, nichts anderes über, als ruhig neben ihm liegen zu bleiben und diese ungewohnte Nähe zu genießen. Innerhalb weniger Minuten war allerdings auch er, eng an Seto gekuschelt und von dessen Armen sicher festgehalten, eingeschlafen.

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~Das böse Erwachen und Trick 17 mit Selbstüberlistung~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Und, auch wieder mal ein Update hier. Es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so nachlässig war, aber leider hat mich die andere Geschichte doch etwas mehr Aufmerksamkeit gefordert, als ich selber gedacht hätte…Entschuldigung ^-^
 


 

Thanx…

Sachmet…Was passieren wird, werden wir sehen, glaub mir! XD

Risuma…Er hat einen festen Platz in Setos Herz, nur hat Seto überhaupt ein Herz?

Stajana…Vielen Dank!

Kuestenfee…Das hoffen alle, besonders Joey ^-^

Gizz…Danke, pass auf, dass es nicht doch noch einen Zuckerschock gibt ;)

Ange gardien…Tja, nun ist er wieder gesund…Wir werden also abwarten müssen ;)
 


 

~Das böse Erwachen und Trick 17 mit Selbstüberlistung~

Die nächsten Tage, genauer gesagt die nächste Woche über erlebte Joey etwas, was er nur als den Himmel auf Erden bezeichnen konnte und wollte. Der Blonde verbrachte diese Zeit fast ausschließlich in Setos Bett und das auch noch in den Armen von besagtem Dunkelhaarigem und nichts und niemand störte diese wunderbare Zweisamkeit.

Na ja, eigentlich sollte man wohl eher sagen, dass Seto sich einfach nicht stören ließ. Der Größere verschlief, krankheitsbedingt, wie Joey ehrlich zugeben musste, den größten Teil dieser Woche und wurde immer nur kurz wach, um irgendwelchen menschlichen Bedürfnissen, die Joey und jeder andere Mensch ihm noch vor wenigen Tagen abgesprochen hätten, zu frönen.

Ab und an kam natürlich auch eines der Hausmädchen, oder auch der besorgte Mokuba in das Schlafzimmer und brachte ihnen irgendetwas zu essen. Für Seto, der aber immer nur reichlich widerwillig wach wurde, gab es Hühnerbrühe, die Joey dann aber auch immer Löffel für Löffel an ihn verfüttern musste, und der Blonde konnte sich seinerseits immer über Leckerein aus der Küche freuen.

Der Einzige, der in absolut unregelmäßigen Abständen wirklich störte und Seto auch jedes Mal aufs Neue zum Knurren brachte, war der Hausarzt. Joey sah es ja auf einer Seite ein, dass ein Arzt den Gesundheitszustand seines Herrch…Äh, seines Freundes überwachen musste, aber dennoch störten diese Kuschelunterbrechungen ihn dann andererseits doch sehr. Zumal Joey ja eh schon wirklich Angst vor dem Moment hatte, wenn der Arzt Kaiba sagen würde, dass er wieder gesund sei und Aufstehen dürfte.

Was würde denn passieren?

Noch war es, wie Joey feststellte, als er über Setos Wange, die aber immer noch etwas zu warm zu sein schien, strich aber nicht soweit. Und auch, dass die einzige Reaktion auf diese Zärtlichkeit nur ein, wie Joey feststellte, niedliches Brummen, das niemand jemandem wie Kaiba zugetraut hätte war, bestärkte ihn in dieser Diagnose und er entschloss sich, dass er diese Zeit nun einfach genießen würde. Er würde sich einfach nicht erlauben an später zu denken, dann kam ‚später’ vielleicht ja einfach gar nicht?

Seufzend schloss er die Augen und kuschelte sich, wie so oft in letzter Zeit, wieder an den warmen Körper neben sich. Auch Seto reagierte wieder , er zog sein Ersatzkuscheltier gleich wieder in seine Arme und vergrub, wie schon immer zuvor, sein Gesicht in Joeys Haar, bevor er friedlich und nichts von den traurigen und ängstlichen Gedanken, die sein Hündchen quälten, ahnend einschlief.

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Aber auch die schönste Zeit musste irgendwann einmal vorbeigehen und obwohl Joey es immer gewusst und auch befürchtet hatte, traf es ihn letztendlich doch wieder vollkommen unvorbereitet. In den letzten Tagen hatte er sich einfach so sehr daran gewöhnt gehabt, dass er, sobald er die Augen öffnete immer Seto direkt neben sich vorfand, dass er nun vollkommen schockiert war, als er sich nach dem Aufwachen erstmals vollkommen alleine im Bett wiederfand.

Sein Verstand schüttelte die Müdigkeit schließlich ab und nahm dann doch wieder seine Arbeit auf und versuchte die Situation einigermaßen sinnvoll zu analysieren. Seto war nicht mehr im Bett, selbst nach mehrmaligem Herumtasten fanden Joeys Finger keine Spur einer zweiten Person in dem breiten Bett.

Das ließ nur zwei Schlüsse zu.

1. Er hatte alles nur geträumt.

2. Seto war also irgendwann in den letzten Minuten aufgestanden.

Der zweite Schluss schien der Richtige zu sein und noch war das kein Grund für eine ausgewachsene Panik, immerhin gab es ja auch gewisse menschliche Bedürfnisse, die eindeutig nicht in ein Bett gehörten. Irgendwann würde Seto schon zu ihm ins Bett zurückkehren und er dürfte sich dann wieder still und leise an ihn ankuscheln. Er müsste nur abwarten, sagte er sich selber und die bissigen Kommentare seines inneren Stimmchens, welche schon das Schlimmste, nämlich die Genesung des Braunhaarigen befürchtete, wurden konsequent ignoriert und schließlich schlief das blonde Hündchen wieder ein.

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Seto kam aber nicht zurück.

Mittlerweile war der Blonde, dem sein neugewonnenes Lieblingskuscheltier fehlte, wieder wach und er starrte an den, in der Dunkelheit nur vage zu erahnenden Sternenhimmel über dem Bett. Er hatte brav gewartet, ganz wie immer eben, aber im Gegensatz zu sonst, war Seto auch nach einigen Minuten, oder vielleicht waren es auch schon Stunden? Joey wusste es nicht, er wusste nur, dass Seto nicht zurückgekommen war.

War es nun etwa so weit?

Joey setzte sich widerwillig auf und schlug, nachdem er noch ein mal über die Situation und die Möglichkeiten nachgedacht hatte und zusammen mit dem inneren Stimmchen zu dem Schluss gekommen war, dass Seto wohl nicht im Badezimmer zusammengebrochen wäre, die Bettdecken zurück.

Zwar hatte er noch immer keine Ahnung, was nun von ihm verlangt wurde, aber ihm war schon klar, dass er Seto finden müsste. Das Finden setzte, wie sollte es auch anders sein, eine Suche voraus und in der Zeit, in der er suchte, könnte er sich dann auch gleich überlegen, was genau er nun eigentlich von Seto wollte.

Ihre…Ob er es wirklich Beziehung nennen sollte, wusste er nicht, denn immerhin hatte Seto, als er ihn zu sich ins Bett holte, hohes Fieber gehabt. Mit Fieber war man, das wusste selbst der Blonde, nicht immer zurechnungsfähig, aber andererseits hatte er Seto nie dafür gehalten. Die Begriffe ‚emotionaler Kühlschrank’, und ‚Zurechnungsfähig’ hatten einfach nicht zusammengepasst und Joey würde beinahe jede Wette eingehe, dass es auch im Duden irgendeine Regel geben würde, die den Gebrauch dieses Wortes in einem Atemzug mit Seto Kaiba verbieten würde.

Ihn würde es jedenfalls nicht wundern.

Aber nun stand Joey, beinahe wie bestellt und nicht abgeholt im abgedunkelten Schlafzimmer, das entweder seinem Exerzfeind, oder seinem Freund gehörte. Hieß es nicht, dass Hunde Sicherheit bräuchten? Scheinbar galt das auch für kleine Exschosshunde, die sich ihren Platz hart hatten erkämpfen müssen!

Und so leicht würde Joey, egal ob er gerade wirklich nur Shorts und ein Shirt von Kaiba, dass auch nach diesem roch, trug und er sich sicher in dem Aufzug lächerlich machen würde nicht aufgeben. Er hatte sich, angespornt von seinem inneren Stimmchen, das scheinbar unbedingt eine kitschige Liebeserklärung hören wollte, dazu entschlossen durch die verwinkelten und joeyhassenden Gänge, die von einem hundeunfreundlichen Architekten verwirklicht worden waren, zu irren und hoffentlich irgendwann Seto zu finden.

Und, da Joey lernfähig war, würde er, wie er nun vor der Schlafzimmertür beschloss im Arbeitszimmer beginnen. dahin kannte er ja nun den Weg und das Haus würde sich innerhalb der Woche ja hoffentlich nicht von selbst umgebaut haben, nur weil sein Herrchen mal nicht aufpassen konnte!

Das Haus hatte ja wohl keinen eigenen Willen, oder?

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Das Haus hatte wirklich seinen eigenen Willen, oder aber Seto hatte verdammt schnelle und vor allem auch sehr leise Bauarbeiter gefunden, die sein Haus in sicher unregelmäßigen Abständen vollkommen umbauten. Vielleicht war es aber auch nur der Innenarchitekt, der die Kunstwerke dauernd umhängte, damit man sich nicht zurechtfinden konnte?

Welcher Sinn aber denn bitte dahinterstecken sollte, wusste Joey dann zwar auch nicht zu beantworten und selbst das innere Stimmchen zog es vehement vor zu dieser Überlegung zu schweigen, so dass Joey nur ein imaginäres und mentales Kopfschütteln von seiner Seite aus mit bekam.

Auch die Vermutung, dass Kaiba das Haus immer wieder umbauen ließ, damit er der Einzige wäre, der sich darin noch zurechtfand, blieb unkommentiert, viel lieber wurde hämisch darüber gegrinst, dass Joey sich in den weißen Fluren, die ihn nun doch ein ganz kleines bisschen an ein Krankenhaus erinnerten, wider einmal verlaufen hatte.

Und jetzt?

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Nach Trick 17 mit Selbstüberlistung, besser bekannt als das häufig auftretende und trotz aller wissenschaftlichen Forschungen noch immer als absolut unheilbar geltende ‚In den verwinkelten Gängen der Kaiba-Villa Verlaufen habend’-Syndrom, kam dann der laute und hoffnungsvolle Schrei nach Hilfe.

Joey hatte, in Zusammenarbeit und nach längerer hitziger Diskussion mit seinem inneren Stimmchen beschlossen, dass er sicherheitshalber an Ort und Stelle bleiben wollte, und dass er nun einfach seinen Stolz überwinden um Hilfe rufen würde, irgendjemand würde ihn schon finden und aus seiner misslichen Lagen befreien. Und vielleicht hatte dieser Jemand ja auch eine Ahnung, wo sich Seto aufhalten würde?

„Haaaaa~aaaaalloooo~oooo? Hööö~ööört mich jemand?“, der Blonde hatte die Hände trichterförmig um den Mund gelegt und benutzte die verstärkende Funktion, während das innere Stimmchen wieder nur stumm den Kopf schüttelte und sich aus der weiteren peinlichen Situation durch Schweigen ausklinkte.

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Scheinbar war Joey in einem unbenutzten Teil der Villa gelandet, vielleicht war er aber auch gar nicht mehr in der richtigen Dimension, sondern in einer Art von komischer Twilight-Zone? Vielleicht war ja hier alles anders? Er war der Herr der…Äh…Wheeler Corporation und Seto war sein Sc…Freund, er sollte sich wirklich endlich mal das Denken in Hundemetaphern abgewöhnen! Der Vorschlag des inneren Stimmchens, dass sein Schweigen nun auch brach, lautete allerdings, dass er das Denken vielleicht lieber ganz einstellen und stattdessen lieber noch einmal um Hilfe rufen sollte, da dass Gemälde, auf das Joey nun seit längerer Zeit starrte, nicht sehr interessant war.

Seufzend erfüllte Joey dem Stimmchen den Wunsch und mobilisierte noch einmal seine letzten Stimmreserven und rief ein letztes Mal um Hilfe, „Seee~eeetoooo~oooo!!!!“ Seine Stimme war beinahe schon flehend und er wünschte sich seinen persönlichen weißen Ritter mit eiskaltem Blick herbei, der ihn aus dieser misslichen Lage rettete.

Die Gänge blieben leer und Joey rutschte mutlos an der Wand hinunter, „Seto?“

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~Wunder gibt es immer wieder, auf einige muss man aber die Ewigkeit plus vier Jahre warten~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Freunde sind ja etwas schönes, Besuch auch, aber es ist trotzdem am allerschönsten, wenn der Besuch wieder fährt und man seine kleine Wohnung und sein Bett wieder für sich hat…Ich brauche nun jedenfalls erst mal Urlaub von meinem Wochenende…
 


 


 

~Wunder gibt es immer wieder, auf einige muss man aber die Ewigkeit plus vier Jahre warten~

Es war wirklich unglaublich wie viele unterschiedliche und immer schrecklicher werdende Horrorszenarien sich der Verstand eines kleinen, blonden und inzwischen doch schon sehr vereinsamter Schosshund mit gewissen Tendenz zum Fatalismus ausmalen konnte und wie wenig Zeit er dafür bräuchte, um ein inneres Stimmchen dazu zu bekommen lautstark gegen diesen Pessimismus anzureden und es in einen imaginären Streit, der dem Blonden Kopfschmerzen bereitete, zu verwickeln.

Auf gut Deutsch, Joeys Verstand war pessimistisch, sein inneres und reichlich altkluges, aber auch sehr siegessicher klingendes Stimmchen war optimistisch veranlagt und Joey selber stand, oder besser saß zwischen den beiden Stühlen und wusste nicht, wem, er glauben und was er tun sollte.

Die Argumente des Stimmchens, dass Seto ihn lieben und somit sicher bald auch suchen kommen würde, klangen ebenso richtig wie die Argumente seines Verstandes, der ihm Kaiba immer noch als den eiskalten Eisberg, an dem man sich höchstens die höchste Stufe Gefrierbrand holen konnte, zeigte.

Leider musste er sich entscheiden, aber langsam aber sicher wollte seine Stimme nicht mehr und er klang, wobei sich sein inneres Stimmchen und auch sein schwarzseherischer Verstand zum ersten Mal und seit langer Zeit doch einmal einig waren, fast wie Kaiba noch vor etwas weniger als einer Woche, als dieser seine Stimme nahezu verloren hatte und nur noch leise hatte krächzen können.

Trotzdem rief er weiter um Hilfe, immer noch mit der vagen Hoffnung, dass auch irgendjemand, natürlich immer noch vorzugsweise Seto selber, ihn hören und auch retten können. Für einen Ritter auf einem stolzen Hengst war der Gang dann leider wohl doch zu schmal, aber Joey würde sich von Kaiba auch in Schuluniform, oder in Unterwäsche retten. Natürlich auch nackt, aber bei dem Gedanken errötete er sofort und seine Hilferufe verstummten einen Moment, bis sein Körper die Blutverteilung zwischen Wangen und Körpermitte von selber geregelt hatte.

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„Hilfe?“, inzwischen, nach einer Zeitspanne, die Joey wie gesamte die Ewigkeit plus mindestens vier Jahre vorkam, klangen die heisere Rufe seine Stimme, die scheinbar ungehört und unbeachtete durch die Villa hallten, da wohl alle Türen doch schallisoliert waren, nur noch fragend, und die optimistische Einstellung seines inneren Stimmchens kam ihm nun plötzlich gar nicht mehr so nachvollziehbar vor. Stattdessen verlockte ihn nun die pessimistische Haltung seines Verstandes, woraufhin sich das innere Stimmchen vollkommen beleidigt zurückzog.

Joey starrte in das Halbdunkel des Ganges, er hatte keine Uhr und da sich auch keine Fenster in der Nähe befanden, hatte er auch keine wirkliche Chance anhand des Sonnenstandes oder des Lichteinfalls, falls er denn Pfadfinder oder Survivaltrainer gewesen wäre, die vergangene Zeit abzuschätzen.

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Joey blinzelte, da war ein Schemen unweit von ihm.

Er bewegte sich und Joey folgerte daraufhin mehr als messerscharf.

Ein Schatten nährte sich, oder vielleicht litt Joey inzwischen an komischen Halluzinationen oder aber es gab Geister in der Kaiba-Villa. Gut, Geister würde es nicht geben, immerhin war ja Seto der Hausherr und jeder Geist würde sich Arbeitslos melden müssen, denn Seto konnte nicht erschrecken. Zumindest nicht als Phantom, da war er sich wenigstens sicher. Aber egal worum es sich bei dem komischen Schatten, der sich mittlerweile auch wirklich auf ihn zu zu bewegen schien, wirklich handeln mochte, so nahm Joey seine ganze verbliebene Kraft zusammen und hauchte das Wort „Hilfe“ nur noch, bevor er hustete und seinen, hoffentlich nicht halluziniertem Retter entgegensah.

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Joey hatte gar nicht gemerkt, dass er kurz die Augen geschlossen haben musste, aber als er sie dann nun wieder öffnete, sah er direkt in große, blaue Augen, die ihn etwas erstaunt und wie Joey auch zu erkennen glaubte, etwas überrascht musterten. Im ersten Moment war er sich sicher, dass er nun wirklich vollkommen übergeschnappt war und sein Verstand, der es ebenso wenig glauben wollte, stimmte ihm sofort fröhlich zu, aber als dann schließlich eine Hand vor seinem Gesicht herumgewedelt wurde und ihn sein Gegenüber ansprach, da war er sich sicher, Kaiba hatte ihn gefunden!

Und Finden setzt, wie Joey ja wusste, eine Suche voraus. Also, wenn man dieser logischen Schlussfolgerung weiterhin folgen wollte, dann hatte Seto das Bedürfnis gehabt ihn wiederzuhaben, denn ansonsten wäre eine Suche ja sinnlos und er hätte ja auch sein Personal schicken können. Sein Verstand führte, wohl als letzte verbliebene Rettungsmaßnahme an, dass das hier sicher nur ein Zufall gewesen war und dass Seto nur durch Zufall hier vorbeigekommen war und dass er nun Nutznießer der Situation war, aber Joey wollte das nun wirklich gar nicht hören, sondern er wollte weiterhin an das Gute im Kaiba glauben. Vor allem an das Gute in diesem ganz besonderen Kaiba, der vielleicht doch nicht für ihn verloren war und ihm ganz vielleicht doch gehören konnte.

Dieser ganze Gedankengang und das Nichtbeachten des Verstandes, der gegen das Herz ja eh nur selten ankam, dauerte nur etwa Null Komma zwei Sekunden, und somit war seine Reaktion schneller als die, ja nun höchstwahrscheinliche Verspottung oder Strafpredigt, als er sich nun schutzsuchend in die Arme des, reichlich überraschten Größeren, der ihn aber wohl aus Reflex einfach festhielt, warf.

Für ein paar Minuten konnte der Blonde nicht sprechen, er genoss einfach die starken Arme, die ihn festhielten und ihn nun auch hoffentlich aus dem Irrgarten geleiten würden, aber dann legte sich die erste Euphorie und zögerlich schielte Joey aus der Sicherheit der Umarmung hoch, um den Gesichtsausdruck des Braunhaarigen irgendwie zu deuten. Falls es denn etwas zu deuten geben sollte.

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Er sah ein Lächeln, sein Verstand versuchte es wieder mit der Theorie der Halluzination, aber Joey konnte förmlich hören, wie sein inneres Stimmchen, dass bei diesem Anblick gerade in Jubelstürme ausgebrochen war, schwang eine imaginäre Bratpfanne. Es gab hässliche, natürlich auch wieder imaginierte Laute und danach schwieg sein Verstand und sein inneres Stimmchen forderte ihn fröhlich auf, sich bitte endlich mit Kaiba auszusprechen!

Joey war folgsam, „Du hast mich gerettet.“

„Gerettet?“, nun klang Seto doch etwas irritiert, aber er zog Joey nun wieder auf seine Beine und führte ihn wirklich zielsicher durch das Labyrinth aus den verwinkelten Gängen, bis vor eine, der zahlreichen und für Joey eben alle vollkommen identisch aussehenden weißen Türen, „Du solltest dir einen Plan zulegen, ich werde nicht immer hier sein.“

Der Blonde hatte den Weg über geschwiegen, und nun hatte er ein paar Herzschläge lang die hübsche weiße Tür gemustert und sich gefragt, wo genau sie denn nun schon wieder gelandet waren, so dass er die letzte Aussage von Seto erst gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Erst, als sein inneres Stimmchen sie ihm geduldig wiederholte, drehte er sich wieder zu Seto um und starrte den Größeren fassungslos an, „Ich darf wirklich bleiben?“

„Natürlich, warum solltest du das denn nicht tun?“ Seto zog fragend eine Braue hoch und öffnete, nachdem der Blonde weiterhin keine Anstalten machte, sich irgendwie zu bewegen, die Tür und schob Joey dann auch gleich sanft hindurch, „Soll ich dir vielleicht einen Haustürschlüssel machen lassen? Oder reicht dir eine größere Hundeklappe?“

Wenigstens konnte Joey sich dank des letzten Satzes nun wirklich sehr sicher sein, dass wirklich Seto Kaiba neben ihm stand, aber trotzdem fehlten ihm nun die Worte, als er plötzlich feststellte, dass er inmitten von Kaibas Privat-Badezimmer, das er bisher immer nur kurz betreten hatte, stand. Er drehte sich, nachdem er die riesige Badewanne und den danebenstehenden Champagnerkühler entdeckt hatte hektisch zu Seto um und sah ihn fragend an, während seine Stimme dank seiner Nervosität einige Oktaven zu springen schien„Was wollen wir hier?“

„Entspannen.“, Seto zuckte mit den Schultern.

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Wenige Minuten saßen sie wirklich in der Wanne.

Joey hatte sich erst etwas geniert, aber nachdem ihn sein altkluges Stimmchen daran erinnert hatte, dass er auch schon mit einem halbnacktem Kaiba einige Zeit das Bett geteilt, dass er ihn schon mehrfach nass und zumindest halbnackt gesehen und dass er ihn selber auch schon ausgezogen hatte, fing er sich wieder und ertappte sich dann wirklich dabei, wie er sein Gegenüber verstohlen beobachtete.

Seto schien es nicht zu bemerken und schon bald fand sich Joey wieder in Setos Armen wieder. Eigentlich hätte er den Firmenchef, vor allem bei dessen Ruf in der Öffentlichkeit, nicht für so verschmust gehalten, aber auch das war wohl wieder einer der zahlreichen Irrtümer, die mit dem Namen Seto Kaiba verknüpft zu sein schienen.

Sein Seto, vielleicht sollte er ihn als ‚Privater-Seto’ bezeichnen, damit es nicht zu seltsamen Verwechslungen kommen würde, war auf jeden Fall sehr verschmust und Joey war nur zu gerne bereit es zu genießen. Deshalb lehnte er sich nun auch entspannt gegen den Größeren und schloss die Augen, während sanfte Hände über seinen Bauch strichen.

Solange er nun nicht darüber nachdachte, dass er vollkommen nackt war, errötete er auch nur bedingt durch die Hitze des Badewassers. Zumindest redete er sich das auch weiterhin ein und versuchte nun auch verzweifelt seine Gedanken vom nackten Körper Kaibas, der seinem so nahe war, abzubringen, bevor es noch zu peinlichen Reaktionen, die sicher zu einem Rauswurf führen würden, kommen würde, „Was ist in dem Champagnerding?“

„Was wohl, etwas zu trinken.“, Setos Stimme erklang direkt neben seinem Ohr und obwohl er sich solche Mühe gab, kam er nicht gegen die Gänsehaut, welche die Stimme über seine Haut kriechen ließ, an. Er erzitterte kurz und verspannte sich auch, was Kaiba, der seine Streicheleinheiten nicht unterbrach, einfach nicht zu bemerken schien.

„Ich…mag…keinen…Champagner.“, die Worte kamen nur noch Stoßweise und Joey war sich nun wirklich sicher, dass sein Kopf nun nicht nur hochrot war, sondern auch dass das nicht nur von der Hitze des Wassers kommen würde.

„Ach wirklich?“, die Stimme Setos klang immer noch so ruhig und ganz kurz strich eine Hand federleicht über Joeys Oberschenkel, was dem Blonden ein Stöhnen entlockte. Aber nicht nur Setos Hände jagten Schauer durch Joeys Körper, auch seine Lippen, die gerade kurz sein Ohr streiften, als er etwas hineinflüsterte, sorgten für körperliche Reaktionen, die dem blondem Jungen doch recht peinlich waren, aber Seto nicht zu stören schienen, „Was möchtest du denn, Joey?“

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~Der erste Höhepunkt, danach eine Talsohle, dann wieder ein Höhepunkt, es ist ein Muster erkennbar, oder…?~

Jealousy of a dog
 


 

Authors Note…

Es ist vollbracht…

Das hier ist wirklich das letzte Kapitel des ersten Teils von Jealousy…(Ja, ich weiß, wie blöd das formuliert ist, aber es ist halb eins morgens ^-^;)

Ich hoffe wirklich, dass ihr mir auch beim zweiten Teil, den es prüfungsbedingt allerdings erst irgendwann im September geben wird, die Treue haltet ;)
 


 

Thanx…

An alle, welche die über 250 Kommentare verursacht haben ;)

An die 73 Leute, welche Jealousy als Favoriten haben *-*

Risuma…Ich weiß nicht, ob du dir das hier so gedacht hast, aber ich hoffe trotzdem, dass es dir gefallen wird…

Sachmet…Was Joey will…Ob er es bekommen wird…Na ja, das sind ja wirklich gute Fragen, ich hoffe, dass ich sie dir beantworten kann ;) Ach ja, der Joeys Schaden hat übrigens auch keinen Verstand genommen…

Gizz…Vielleicht schafft er es ja im zweiten Teil endlich einen Orientierungssinn zu bekommen? Und in der Wanne kann er sich ja wohl nicht verirren…Hoffe ich zumindest, um Setos Willen…

Ange gardien…Im Moment grübelt er noch XD

Statjana…
 


 

~Der erste Höhepunkt, danach eine Talsohle, dann wieder ein Höhepunkt, es ist ein Muster erkennbar, oder…?~

Joey, dessen Wangen nun sicher nicht nur wegen dem heißen Wasser so unangenehm warm zu sein schienen, lehnte sich vorsichtig noch etwas weitere gegen den Körper des Größeren und schloss die Augen, während er versuchte sich voll und ganz auf die Wünsche, welche die unheimlich sanften Berührungen hervorriefen, zu konzentrieren und sie irgendwie auch in verständliche Worte zu fassen, damit er Seto endlich eine Antwort geben konnte. Er bemühte sich wirklich darum, aber als Setos Finger nun wieder vorwitzig über seinen Oberschenkel strichen und die Lippen des Größeren langsam seinen Hals entlang wanderten, fiel es ihm nur noch schwer, seinen einigermaßen vernünftigen Gedankengang weiterzuverfolgen.

Er öffnete nach einer Weile, in der festen Überzeugung, dass er sich nun an die Berührungen gewöhnt und sich endlich wieder gefangen hätte, und somit nun auch wirklich eine vernünftige Antwort artikulieren könnte, den Mund und errötete nur noch mehr, als an Stelle der erwarteten Antwort ein heiseres Stöhnen herauskam. Seine Röte wurde, falls das überhaupt noch möglich war, dann nur noch um ein paar Nuancen tiefer, als er Seto leise Kichern hörte.

„Ich…“, Joey versuchte es erneut, aber auch dieses Mal kam er nicht weiter, denn Seto biss im selben Moment nun auch noch zärtlich zu und somit war der arme Joey den talentierten Händen und den noch talentierter erscheinenden Lippen Setos hoffnungslos ausgeliefert. Er war nun also endgültig rettungslos verloren und ein Sklave seiner überschäumenden Teenagerhormone, die ihm, wie er wohl zu recht befürchtete, nun wohl wirklich schon aus den Ohren in die Wanne tropften.

„Was ist denn los, Joey?“, widerstandslos legte der Angesprochene den Kopf schief und stöhnte auf als die Lippen des Braunhaarigen nun wieder betont langsam nach oben wanderten und Seto nun die günstige Gelegenheit nutzte und am Ohrläppchen des Blonden knabberte, „Gefällt dir das was ich tue etwa nicht?“ Die mehr als nur leichte Belustigung schwang in seiner Stimme mit und Joey erwachte zumindest kurz aus seiner Trance und schaffte ein warnendes Knurren, bevor Setos Atem kurz seine erhitzte Haut streifte und ihn jeglicher, vielleicht noch verbliebender Widerstandskraft beraubte.

Joey öffnete den Mund, heraus kam, obwohl er wieder versucht hatte zu sprechen, ein leises und sehr gepresst klingendes Stöhnen und Setos Hand strich nun quälend langsam über die überraschend empfindliche Innenseite der Oberschenkel, die Joey daraufhin nur zu willig spreizte, während er den Kopf in den Nacken legte und sich unwillkürlich nur noch näher an Seto drückte.

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Was genau nun passieren sollte, wusste er nicht, aber er war vollkommen entspannt und das heisere Stöhnen hatte sich inzwischen in ein wohliges Schnurren, dass immer nur noch stärker wurde, um so mehr Setos Hände seinen überregierenden und vollkommen außer Kontrolle geratenen Körper weitererforschten und zu Joeys eigener Überraschung immer wieder neue empfindliche Stellen, die ihm immer wieder wohlige Schauer über den Rücken schickten, zu finden schienen. Der Blonde hielt die Augen weiterhin geschlossen und konzentrierte sich vollkommen auf die Berührungen seines Freundes.

Sein gesamter Körper schien in Flammen zu stehen und seine Nervenenden waren schließlich wirklich so überreizt, dass er nicht mehr sicher feststellen konnte, wo sich Setos Hände gerade tatsächlich befanden. Dennoch verharrte er einfach vertrauensvoll zwischen Setos angewinkelten Beinen und tastete sich nun auch erstmals vorsichtig über den schlanken Körper seines Freundes.

Seto, der nicht mit Eigeninitiative und Forschungsdrang seines Hündchens gerechnet zu haben schien, stöhnte daraufhin überrascht auf und seine Finger verharrten für eine Sekunde auf Joeys langsam anschwellender Erregung, was diesen leicht japsen ließ. Aber der Braunhaarige fing sich dann doch schnell, seine Lippen streiften wieder kurz Joeys Ohrmuschel, „Du hast dich also doch entschieden?“

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Tausend Möglichkeiten ‚Ja’ zu sagen oder irgendwie seine Zustimmung zu zeigen, geisterten kurz durch Joeys Verstand und brachten die wenigen noch nicht vollkommen überlasteten Synapsen weiterhin zum Glühen, als Setos Hand nun die Erregung umfasste und sie sanft pumpte. Jegliche Möglichkeit seine Zustimmung zu signalisieren verschwand daraufhin endgültig, der Blonde war nicht mehr fähig zu denken, als er sich nun, auffordernd über Setos lange Beine streichend und sich gegen ihn drückend, vor sich hinstöhnte.

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„Wau?“, Joey brauchte einen Moment, bis er das Geräusch als den Laut eines Hundes identifiziert hatte. Ebenso lange dauerte es, denn bis er sowohl feststellte, dass dieses Geräusch nicht von ihm gekommen war und dass Setos Hand nicht mehr auf seinem vorstechendstem Problem lag, obwohl das Feuer nach wie vor in ihm brannte.

Ob er sauer oder gekränkt oder etwas ganz anderes sein sollte, wusste er selber ebenso wenig, wie die Herkunft des Bellens, aber er war sich ziemlich sicher, dass Seto beim Sex sicher keine Hundelaute von sich geben würde. Allerdings, sein Weltbild hatte in den letzten Wochen so sehr gelitten und sich so oft verändert, es könnte also doch sein?

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„Wuff.“, da war dieses komische, so gar nicht zur Situation passen wollende Geräusch schon wieder und plötzlich gab es ein lautes ‚Platsch’ und das Wasser schwappte hektisch in der Wanne hin und her und gegen Joeys erregten Körper. Keine Erklärung, die sein überhitzter und eindeutig gerade an vollkommen anderen Dingen interessierter Körper ihm dafür anbieten konnte, schien zu passen, so dass sich der Blonde dann schließlich doch überwandt und die Augen öffnete.

Princess.

In der Badewanne.

Bei ihnen.

Joey blinzelte.

Das Bild blieb.

Princess versuchte gerade etwas von dem Badeschaum zu fangen.

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„Wie…?“, Joey, dessen Erektion wie von Geisterhand beim Anblick des Lustkillers ‚niedlicher und total unschuldiger Hundewelpe’ verschwunden war, war nun auch mehr als nur etwas geschockt und drehte sich zu Seto, der merkwürdig still geworden war, um, „Was soll das?“

„Du bist doch der Hundeexperte, Töle.“, Seto hatte seine Arme nun jugendfrei um Joeys Oberkörper geschlungen und seinen Kopf auf Joeys Schulter gelegt. Von dieser Position aus beobachtete er nun lächelnd den unschuldigen Welpen, der keine Ahnung hatte, was genau er gerade unterbrochen hatte, „Sag du mir doch, was deine kleine Artgenossin will.“

„Wieso, es ist doch dein Hund, Kaiba. Und, du hast sie sicher auch reingelassen!“, Joey, beziehungsweise dessen Körper schien diese Unterbrechung nicht so leicht verzeihen zu wollen und so schmollte er nun, woraufhin Seto wieder dieses angenehme Kichern hervorbrachte, „Mein Hündchen ist verstimmt…Was kann man denn dagegen tun…Mmmmh…Ich hab da glaube ich schon eine Idee…“ Setos Lippen wanderten an Joeys Hals entlang und dessen Ärger schwand sichtlich.

„Das ist unfair, Seto…“, er seufzte zufrieden, als Seto an seinem Hals saugte und wohl auch einen deutlich sichtbaren Fleck hinterließ, „Wir können doch nicht vor dem…Nicht vor Princess! Sie ist noch ein Baby!“

„Was willst du denn?“, irgendwie wurde Joey trotzdem das Gefühl nicht los, dass Seto mit ihm spielte und dass, egal was er nun auch antworten würde, eh schon alles geplant war und dass er so oder das bekommen würde, was er wollte.

Er wollte Seto Kaiba.

Alleine.

Ganz für sich.

„Bett?“

Seto kicherte und hauchte einen Kuss in Joeys Nacken.

„Aber ohne den Hund!“

„Ich soll also alleine ins Bett?“

Joey schmollte.

Wenn er Seto nicht so lieben würde, dann würde er sich über diesen Hundevergleich nun aufregen.

Gut, dass er ihn liebte.

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---Ende Teil eins---



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Von:  Lunata79
2012-08-18T09:05:19+00:00 18.08.2012 11:05
Diese Story finde ich wirklich gut gelungen, obwohl ich sie anderseits doch etwas stark übertrieben finde, vor allem Joey´s Gedankengänge von wegen Hundsein.
Zudem ist mir aufgefallen, dass du 'denn' und 'dann' immer vertauscht hast, von den anderen grammatischen Fehlern mal abgesehen.

Gibt es tatsächlich eine Fortsetzung? Muss nachher gleich nachschauen.
Hätte mich nämlich wirklich mal auf eine Adultszene gefreut.

Lg
Lunata79
Von:  Sweet-Akane
2009-08-11T21:02:12+00:00 11.08.2009 23:02
'Ich liebe diese FF XDDD.
Vor allem die Szene in der Wanne war sooo knuffig ^^.
SChade dass Princess gestört hat, aber der Satz von Seto hats rausgerissen XDDD.
*FAV*
Von:  MaiRaike
2009-07-24T09:42:32+00:00 24.07.2009 11:42
Kawaiiiiiiiiiiiiiii

Wie, risuma sagt es gibt eine Fortsetzung?

Dann habe ich keine Zeit einen längeren Kommi zu schreiben sonern muss gleich nachschauen ob dies den Tatsachen entspricht.

*wegwusel*

*im wegwuseln über die Schulter ruf* "Superklasse Geschichte, wirklich!"
Von: abgemeldet
2008-07-22T19:54:14+00:00 22.07.2008 21:54
aaaawwww der letzte satz von kaiba is ja süß xDD wenn auch ein bisschen gemein.

dir ist ein total tolles ende gelungen. so richtig süß und passend und einfach nur großartig. wo ich eh grad auf wolke sieben schwebe passen mir solche niedlichen happy ends noch mehr ^^

bis zum zweiten teil dann.

lg dat drachilein
Von: abgemeldet
2008-07-22T19:45:24+00:00 22.07.2008 21:45
gott sei dank wurde das hündchen noch rechtzeitig gerettet. zwar nicht vom weißen ritter, aber es kommt doch in etwa gleich ^^

ein total süßes kapitel. jaja unser kaiba hat bestimmt einige seiten, die man ihm eigentlich gar nicht zutraut ^^
ich liebe diese story und ich kanns nur immer wieder sagen. freu mich tierisch auf den 2. teil (hoffentlich lässt mich meine gastfamilie ins internet >.<)

lg dat drachilein
Von:  kuestenfee1
2008-07-22T15:48:37+00:00 22.07.2008 17:48
Ein typisches Ende bei Joeys Glück.^^
Endlich an Ziel, wird er doch wieder von seiner Konkurrenz gestört.

Bin gespannt, wann es mit Teil 2 weiter geht.

lg kuestenfee
Von:  Statjana
2008-07-22T14:39:36+00:00 22.07.2008 16:39
ahh, Seto ist der hammer, wahnsinn, tolles kapitel und süsses ende.

Freue mich schon auf die fortsetzung =)
bin sehr gespannt was noch kommt ^^

*knuddel*

bis dann, lg statjana^^
Von:  risuma
2008-07-22T14:36:19+00:00 22.07.2008 16:36
Ich weiß ja nicht, was du glaubst dass ich erwartet habe...^^
aber mir gefällt das Ende ausgesprochen gut...

Meine Meinung bleibt bestehen...
Seto hat sich schon im Vorfeld erkundigt, was man mit einem Joeyhündchen so alles anstellen kann...*jaja*

und ich bleibe nach wie vor dabei:

Seto hat sich Princess nur angeschaft, um sein anderes Hündchen, das wichtigere, endlich aus der Reserve zu locken...*nachdrücklich nick*

und Princess war eindeutig zuuuu langsam...*nick*
jetzt ist sie nur noch ein Störenfried...*grins*

und wie es mir scheint, darf das Hündchen auch recht bald sein Revier markieren...*freu* *Konfetti werf* *Feuerwerk steigen lass*

Danke für diese wunderschöne Geschichte
*riesengroße Dankeschön-Torte hinstell*
und ich freu mich riesig darüber, dass es eine Fortsetzung geben wird...

lg, und bis zum nächsten Teil von Joeylousy...

deine risuma

Von:  Statjana
2008-07-21T14:48:22+00:00 21.07.2008 16:48
uiii, *grins*
Süss, hmm, wie weit Seto jetzt wohl geht? und was hat er noch vor mit seinem Joey? =)
bin sehr gespannt, wie es nun weiter geht^^

klasse gemacht, mit der bade szene =)

*knuddel*
bis zum nächsten kapitel^^


Von:  risuma
2008-07-21T11:30:50+00:00 21.07.2008 13:30
Sooo ein schönes Kapitel...*schwärm*

Nachdem Joey schon fast die Hoffnung aufgegeben hat, findet ihn SEIN Seto und rettet ihn aus seiner misslichen Lage...*freu* *Seto knuddel*
und nimmt ihn mit zu sich ins Bad...
zum Entspannen...
na, ob Joey da wirklich entspannen kann?...*nachdenklich schau*
Seto scheint sich aber schon so seine Gedanken gemacht zu haben...*nick*

Und da Joey bleiben darf...>Möchtest du einen Hausschlüssel,oder reicht eine größere Hundeklappe?<...*grins*
Seto bleibt eben doch nichts verborgen...*nick*
schlage ich vor, dass Joey seine eigene Form eines Planes der Villa bekommt, mit Kennzeichnungen die er auch versteht und wieder erkennt...
vor allem brauchen für Joey die vielen gleichaussehenden weißen Türen ein paar Zeichen...*nick*

aber eigentlich hatte ich erwartet, dass Princess ihren großen 'Artgenossen' finden würde...*grins*

auf ein heißes Baden...

lg, deine risuma


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