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Moon Child

Eine Nacht mit einem strahlenden Mond kann viele Geheimnisse bergen... (Main Pairing: XemSai)
von

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Rain

„Haltet ihn! Lasst ihn nicht entkommen!“, schrie eine Männerstimme in die Dunkelheit der Nacht.

Es waren viele hastige Schritte zu hören, die jemanden zu verfolgen schienen.

Er wusste, wenn er sich nicht beeilte würde man ihn erwischen und was dann sein würde… Daran wollte er gar nicht denken.
 

Deception

Disgrace

Evil as plain as the scar on his face
 

Jeder seiner schnellen Schritte erklang in den unendlichen Pfützen, die der Regen gebildet hatte.

Sein blaues, langes Haar und seine Kleidung waren völlig durchnässt.
 

Deception

An outrage!

He can't change his stripes!
 

Noch immer konnte er trotz des Regens seine Verfolger hinter sich hören.

Wenn er sie nicht bald los wurde, dann würde er wieder dorthin zurück müssen und wahrscheinlich gelang ihm dann keine zweite Flucht mehr.

„Da ist er! Los, schnell!“
 

Disgrace

For shame!

You know these outsider types!
 

Erschrocken sah er zur Seite, doch da war er auch schon umzingelt.

Seine goldenen Augen sahen sich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit um.
 

He asked for trouble the moment he came

Deception

An outrage!
 

Es schien aussichtslos. Seine Verfolger hatten ihn komplett eingekreist und kamen ihm bedrohlich nahe.

„Jetzt entkommst du uns nicht mehr. Unser Boss erwartet dich schon sehnlichst zurück.“

Er zuckte, als er das hörte. Nein, er wollte auf keinen Fall an diesen Ort zurück. Niemals. Er musste so schnell er konnte verschwinden.

Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, machte er sich den Weg so gut er konnte frei. Seine Verfolger machten es ihm nicht leicht und versuchten ihn zurückzuhalten.
 

Born in grief

Raised in hate

Helpless to defy his fate

Let him run

Let him live
 

Nur knapp schaffte er es zu entkommen und rannte kreuz und quer durch Strassen und Gassen.

Erst als er sicher war seine Verfolger endlich abgeschüttelt zu haben, verlangsamte er sein Tempo.

Er hatte keine Ahnung, wo er sich gerade befand, doch das machte nichts. Wenigstens gelang ihm die Flucht. Völlig erschöpft liess er sich auf den Boden sinken. Es spielte keine Rolle mehr, ob der Boden nass war und es immer noch regnete. Er war am Ende seiner Kräfte.
 

And he is not one of us

He has never been one of us

He is not part of us

Not our kind
 

„Wir haben ihn verloren…“
 

„Das wird dem Boss gar nicht gefallen…“
 

„Ziehen wir uns zurück. Jetzt finden wir ihn sowieso nicht mehr und wer weiss, vielleicht stirbt er auch. Dann hätten wir ein Problem weniger.“
 


 

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Autorenkommi! XD

Bei nem Prolog mach ich kein Header, also kommts halt am Schluss~

Hat wer das Lied erkannt? x3 Es ist "Not one of us" aus Lion King 2 (der deutsche Name is mir zu lang xD) Ich fand das sehr passend x3

Über nen Kommi würd ich mich freuen, also wenn ihr Zeit habt, schreibt doch einen =3 *smile*

Stray Child

Autorin: Atobe_Keigo (That’s me =3)

FF Titel: Moon Child

Kapitel: 1/?

Pairings: XemSai (mehr oder weniger öö‘)

Disclaimer: So gern ich Kingdom Hearts haben würde, gehört es mir leider nicht T^T (Ausser meine kranken Ideen xD‘)

Warnings: OoC, wie immer uu‘‘

Musik: Vor allem Lieder aus Nightmare before Christmas, Not one of us (aus König der Löwen 2), Voce del Buio und Sigla aus der italienischen Version von Mermaid Melody^^

Sonstiges: Es hat wirklich lange gedauert, gomen ~.~ Und da ich zur Zeit gesundheitlich nicht wahnsinnig gut drauf bin, war ich zum Beta lesen zu faul, also lasst meine Fehler in Frieden xD'

Kommentare: Würden mich freuen^^ Immerhin seid ihr meine Motivation =3

Ansonsten viel Spass~ ^^
 

~~~~~~
 


 

Es war bereits tiefste Nacht und in ganz Radiant Garden waren die Lichter aus. Nur an der berühmten Schule von Radiant Garden brannte in einem Raum noch Licht.

An einem Schreibtisch sass Xemnas und war in seine Arbeit vertieft. Als Direktor und Lehrer hatte man es wirklich nicht leicht, vor allem in seinem jungen Alter. Mit einem Seufzer legte er den Stift zur Seite und blickte auf die Uhr an der Wand. Es war schon nach Mitternacht. Der Silberhaarige gähnte und streckte sich leicht. Es war besser, wenn er nach Hause ging, denn eigentlich wollte er nicht an seinem Arbeitsplatz übernachten und gegessen hatte er seit Mittag auch nichts mehr. Er ordnete seine Blätter und räumte kurz den Schreibtisch etwas auf, ehe er sich erhob und mit seiner Tasche den Raum verliess.
 

Draussen hatte es unterdessen aufgehört zu regnen. Das Wetter war heute wirklich grauenhaft gewesen und vor allem abends hatte es wie aus Kübeln geschüttet. Ein Glück, dass dem nicht mehr so war, denn Xemnas hatte trotz Wettervorhersage den Schirm schon wieder zu Hause liegen gelassen. Mit zügigen Schritten lief er durch die schwach beleuchteten Strassen. Die Luft roch noch stark nach Regen und eine leichte Brise wehte durch die Stadt. Der Silberhaarige mochte diese Luft und die Stille der Nacht. Es war eine angenehme Abwechslung zu seinem hektischen Arbeitstag.
 

Der Gedanke daran schon bald in seinem Heim zu sein, erfüllte ihn auch ein wenig mit Kummer. Immerhin wohnte er alleine in einem sehr grossen Haus und das konnte manchmal schon etwas einsam sein. Nicht, dass ihn das bisher gross gestört hatte, aber manchmal hätte er sich doch etwas Gesellschaft gewünscht. Besuch hatte er sowieso kaum, wenn überhaupt. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen und er schaute in den sternenklaren Nachthimmel.

Seine Gedanken wurden jedoch abrupt gestört, als er über etwas stolperte und beinahe Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte. Glücklicherweise konnte er das Gleichgewicht gerade noch halten und er blieb stehen. Der Silberhaarige sah nach hinten, um zu sehen, was für ein unerwartetes Hindernis mitten auf dem Weg war. Im schwachen Licht der Strassenlaterne konnte er es nicht richtig erkennen, aber auf den ersten Blick hätte man meinen können, dass es ein Bein war. Auch wenn das irgendwie absurd war, so ging er doch näher, um sicher zu gehen. Tatsächlich, es war ein Bein. Xemnas‘ Blick fiel auf den ganzen Müll neben ihm, aus welchem das Bein hervorschaute. Er schluckte leicht, ehe er es wagte nachzusehen. Zwischen den Müllsäcken konnte er eine schlanke Gestalt mit blauen, langen Haaren erkennen. Eine Frau? Der Silberhaarige ging noch näher. Ihre Haut war ganz bleich und er konnte leichte Verletzungen erkennen. Zudem war ihr Körper völlig durchnässt. Vorsichtig zog er sie zwischen dem ganzen Müll heraus. Da musste er beschämt feststellen, dass es keine Frau war, sondern ein junger Mann. Sein Gesicht wirkte so feminin, obwohl diese x-förmige Narbe ziemlich in der Mitte seines Gesichtes herausstach. Xemnas schätzte den anderen nicht älter als etwa achtzehn Jahre. Der blauhaarige Junge schien bewusstlos zu sein oder zumindest hätte er schon aufwachen müssen, wenn er bloss geschlafen hätte. Der Silberhaarige tätschelte dem anderen leicht die Wange. „Hey, komm zu dir.“ Darauf zeigte der Blauhaarige keine Reaktion und er versuchte es etwas stärker. Erst reagierte der andere auch dann nicht, doch dann gab der Blauhaarige ein leises Stöhnen von sich und öffnete die Augen einen Spalt. Auch wenn der Junge die Augen nur für einen kurzen Moment offen hielt, so konnte Xemnas doch einen Blick auf die einzigartige Augenfarbe werfen. Auf eine Weise war er wirklich fasziniert vom Aussehen und da der Junge scheinbar erneut das Bewusstsein verloren hatte, beschloss der Silberhaarige ihn mit zu sich nach Hause zu nehmen. Auch konnte er den Blauhaarigen nicht einfach so liegen lassen. Womöglich hätte er sich so noch den Tod geholt.

Vorsichtig hievte er den anderen auf und schaffte es irgendwie den Blauhaarigen Huckepack zu tragen. Der nasse Körper des anderen liess auch seine Kleider nass werden, aber das war aus Xemnas‘ Sicht nicht so schlimm, immerhin war er bald zu Hause. Viel mehr erschreckte ihn die Kälte, die vom Körper des Blauhaarigen ausging. Er musste dort wirklich schon eine Weile gelegen haben.
 

Bei sich Daheim angekommen setzte er den Blauhaarigen auf das Sofa im Wohnzimmer ab. Als erstes musste der Junge aus den nassen Kleidern raus. Ihn aus den Sachen zu schälen war eigentlich kein Problem, da die Kleider schon ziemlich zerrissen waren. Nun waren die Verletzungen noch viel deutlicher zu sehen. Was immer auch der Blauhaarige hinter sich hatte, schön war es bestimmt nicht gewesen. Am besten entsorgte er diese Kleider gleich. Danach verschwand er in einem anderen Raum und suchte frische Sachen, die dem Jungen passen konnten, heraus. Als er etwas gefunden hatte, ging er kurz ins Bad und holte ein Tuch und Verbandszeug. Damit ging Xemnas schliesslich zurück ins Wohnzimmer. Dort versorgte er den Blauhaarigen sorgfältig und zog ihn ebenso behutsam wieder an. Danach liess er sich erschöpft auf den Boden sinken. Ein Blick auf die grosse Standuhr verriet ihm, dass es bereits zwei Uhr war. Besser wenn er sich auch langsam bettfertig machte, denn in wenigen Stunden musste er schon wieder zur Schule.

Der Silberhaarige seufzte leise und holte noch eine Decke und ein Kissen für den Blauhaarigen, damit er es auf der Couch bequemer hatte. Das lang nicht mehr benutzte Gästezimmer musste erst wieder hergerichtet werden und dazu war er einfach zu müde. Xemnas warf noch einen letzten Blick auf den Jungen. Noch nie hatte er Haare in solch einem Blau gesehen und diese einmaligen, goldenen Augen, an die er zurückdachte. Auch diese spitzen Ohren waren unüblich für einen normalen Menschen. Wer auch immer das war, er musste etwas besonderes sein. In seinen Augen jedenfalls.

Die Müdigkeit kam dann jedoch zurück und endlich begab sich auch der Silberhaarige zu Bett und hoffte später etwas mehr zu erfahren.
 

In den frühen Morgenstunden als sich bereits die Sonne langsam wieder zeigte, wachte Saïx auf. Er blinzelte noch etwas schlaftrunken, riss dann jedoch erschrocken die Augen auf und setzte sich hastig auf. Der Schmerz, der ihn daraufhin durchfuhr liess ihn allerdings wieder auf das Sofa sinken. Wo war er hier?! Das Haus seines Peinigers schien es nicht zu sein, sonst würde er wohl auch kaum auf einer weichen Couch liegen. Aber wo war er dann? Er konnte sich an nichts erinnern, was ihm hätte sagen können, wo er sich befand. Noch einmal richtete sich der Blauhaarige auf und sah sich im Raum um. Es war recht schick eingerichtet und sehr geräumig. Dann fielen ihm die Kleider und Verbände auf. Es waren nicht mehr seine alten Sachen und das T-Shirt, das er gerade trug war etwas zu gross, ebenso die Hose. Er strich über die Verbände und Pflaster. Jemand hat sich wirklich viel Mühe gegeben, wer auch immer es war. Dennoch wollte Saïx nicht an einem fremden Ort bleiben.

Ein Geräusch aus einem anderen Zimmer liess ihn zusammenzucken und er blickte in die Richtung, aus der er glaubte das Geräusch gehört zu haben. Kurz darauf erschien Xemnas bereits für den kommenden Arbeitstag angezogen. Sein Blick fiel sofort auf den Blauhaarigen. „Oh, du bist wach!“ Der Silberhaarige ging zum anderen und musterte ihn. Saïx jedoch beäugte ihn misstrauisch und rutschte etwas zurück. „Du siehst schon deutlich besser aus als gestern“, meinte Xemnas dann. Der Blauhaarige sagte nichts, sondern sah den Grösseren nur weiterhin misstrauisch an. „Wer bist du?“, fragte Saïx schliesslich nach einer Weile. Erst da fiel dem Silberhaarigen auf, dass er sich dem Jungen gar nicht vorgestellt hatte. „Mein Name ist Xemnas und ich habe dich gestern Nacht auf der Strasse gefunden“, antwortete er darauf. „Und dein Name ist…?“ Der Blauhaarige antwortete auch darauf nicht und Xemnas seufzte. Aber was erwartete er auch schon? Immerhin befand sich der Blauhaarige an einem für ihn völlig fremden Ort. „Gut, wenn du ihn mir nicht verraten willst, werde ich dich einfach irgendwie nennen.“ Xemnas grinste leicht und marschierte dann in Richtung Küche. Der Blauhaarige zögerte und wusste nicht recht, ob er seinen Namen verraten sollte. „Saïx…“ Der Silberhaarige blieb stehen und sah nach hinten. „Wie?“

„Ich heisse Saïx…“ Der Blauhaarige sah auf den Boden und mied jeglichen Blickkontakt. „Saïx also… Falls du Hunger hast, kannst du gern mit mir frühstücken.“ Mit den Worten verschwand Xemnas endgültig in der Küche.
 

Saïx blieb auf dem Sofa sitzen. Er wusste nicht recht, was er von diesem Xemnas halten sollte. Eigentlich machte er einen recht netten Eindruck, aber der Blauhaarige wusste, dass er dieser Situation nicht trauen konnte. Hunger hatte er allerdings trotzdem und nach einem Zögern lief er ebenfalls langsam in die Küche. Hier war es eben so ordentlich und schick, wie im Wohnzimmer und sie war erstaunlich gross. Vorsichtig blickte er sich um und entdeckte Xemnas an einem Tisch mit einer Zeitung und einer Tasse Kaffee. „Bedien dich, es hat genug da“, meinte dieser nur, ohne von der Zeitung aufzuschauen. Erneut zögerte der Blauhaarige, bevor er es wagte eines der Brötchen und etwas Milch aus dem Kühlschrank zu nehmen. Er fühlte sich nicht sonderlich wohl, ging dann aber vorsichtig zum Tisch. In einem sicheren Abstand setzte er sich hin und beobachtete den anderen unauffällig.

Der Silberhaarige störte sich nicht daran und las ihn Ruhe weiter. „Sag mal, woher kommst du eigentlich?“ Saïx sah den anderen zwar an, antwortete jedoch nicht. Der Silberhaarige wartete einen Moment und schaute nun auch von der Zeitung auf. Doch er wartete vergebens. Etwas sagte ihm, dass er auch mit weiteren Fragen nicht weiterkommen würde und zudem sagte ihm die Zeit, dass er sich langsam auf den Weg machen sollte. Er legte die Zeitung beiseite und blickte Saïx an. „Nun, ich muss zur Arbeit, aber du kannst gerne bleiben solange du willst.“ Der Blauhaarige schwieg, aber nickte leicht oder zumindest glaubte Xemnas ein Nicken gesehen zu haben. „Ich werde erst gegen Abend zurück sein. In der Zeit kannst du dich ruhig umschauen. Fühl dich wie zu Hause.“ Der Silberhaarige erhob sich und verliess die Küche. Saïx wusste nun noch weniger, was er davon halten sollte. Er wurde doch tatsächlich eingeladen zu bleiben, ohne dass der andere überhaupt wusste, wer er war und woher er kam. In dieser Zeit hätte er schliesslich auch einfach die Wertsachen stehlen und dann abhauen können. Dieser Typ war wirklich seltsam. Dennoch hielt er es für das Beste vorerst hierzu bleiben und zu sehen, wie sich die Situation hier entwickelte.
 

Ein sachtes Türknallen vermittelte ihm, dass Xemnas wohl gerade das Haus verlassen hatte. Der Blauhaarige schob sich das letzte Stück seines Brötchens in den Mund und wollte dann eine Erkundungstour durch das Haus starten. Dieses Vorhaben setzte er auch schnell in die Tat um. Jetzt wo der Silberhaarige nicht mehr da war, wurde er etwas mutiger und sah sich jeden Raum im Haus an. Saïx konnte gar nicht recht glauben, dass eine einzige Person ganz allein in so einem grossen Haus wohnte. Vielleicht lebten hier auch noch andere Leute, auch wenn es überhaupt nicht danach aussah. Zu gern hätte der Blauhaarige auch irgendwo alleine gewohnt, aber das konnte er sich nicht leisten und auf der Strasse war man meistens nicht alleine. Er seufzte innerlich und liess sich dann auf das Sofa fallen mit dem er schon mehr oder weniger vertraut war.

Auch wenn das alles hier sehr verlockend wirkte, so wollte er nicht hier bleiben, jedenfalls nicht länger als nötig. Ausserdem kannte er diesen Xemnas auch gar nicht. Wer wusste schon, was das für ein Typ war und etwas in ihm wollte es auch nicht wissen. Es waren doch oft diejenigen die Schlimmsten, die anfangs freundlich auftraten und der Silberhaarige kam ihm schon fast etwas zu freundlich rüber.

Mit der Zeit wurde es Saïx zu langweilig bloss auf der Couch herumzusitzen und Löcher in die Luft zu starren. Deshalb schaltete er den Fernseher an, immerhin hatte Xemnas gesagt, dass er sich wie zu Hause fühlen sollte, auch wenn das bestimmt nie der Fall sein würde, denn es gab keinen Ort, den er als Zuhause bezeichnen würde.

Das Fernsehprogramm war mehr als langweilig und schon nach der ersten halben Stunde schaltete er den Apparat wieder aus. Am besten ging er jetzt einfach. Es war die beste Gelegenheit dazu. Kurz sah er sich noch im Haus um, ob er etwas mitnehmen konnte, das ihm hätte nützlich sein können. Der Blauhaarige beschloss dann aber, ohne irgendetwas zu verschwinden, ausser mit den Kleidern, die er im Augenblick trug. Saïx lief zum Eingang und als er dort ankam, konnte er einen Mann in schwarzer Kleidung vor dem Haus stehen sehen. Schnell trat er einen Schritt zurück und spähte dann vorsichtig zum Fenster hinaus. Der Mann war bereits weitergegangen, aber er konnte ihn noch deutlich sehen. Der Blauhaarige biss sich auf die Unterlippe. Scheinbar war er seine Verfolger immer noch nicht los, wie er gehofft hatte. Dann blieb ihm nichts anderes übrig, als doch noch länger hier zu bleiben. Das gefiel ihm eigentlich gar nicht, denn so fühlte er sich schon wieder gefangen und er hasste dieses Gefühl.
 

Da er im Moment keine andere Wahl hatte, begab er sich wieder ins Wohnzimmer und liess sich auf das Sofa fallen. Ihm war langweilig und er wollte hier weg. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen und je länger er auf der Couch lag, desto müder fühlte er sich. Viel geschlafen hatte er in letzter Zeit sowieso kaum und irgendwie spürte er das in diesem Augenblick stark. Im Grunde genommen wollte er nicht schlafen, aber seine Augen fielen irgendwann von selbst zu und sein Körper holte sich den Schlaf, den er brauchte.
 

Es wurde später als erwartet und das nur, weil Xemnas solange gebraucht hatte, bis er passende Kleider für Saïx im Kleidergeschäft gefunden hatte. Dann war die Verkäuferin auch nicht gerade eine der Schnellsten und es zog sich so nur noch mehr in die Länge.

Aber endlich war er wieder zu Hause und er hoffte, dass der Blauhaarige noch da war, denn er hatte nicht gerade den Eindruck gemacht, als würde er lange an einem fremden Ort bleiben wollen. Als er ins Wohnzimmer trat, stellte er erleichtert fest, dass Saïx noch anwesend war und er stellte die Tasche neben das Sofa. Leise verliess der Silberhaarige den Raum wieder, schliesslich wollte er den anderen nicht aufwecken.
 

Saïx jedoch wurde schon wach, als er die Tür hörte. Allerdings blieb er mit geschlossenen Augen ruhig liegen, um zu sehen, was Xemnas tun würde. Aber er hörte bloss ein rascheln neben sich und danach wie der andere den Raum verliess. Ein wenig überraschte es den Blauhaarigen schon, denn er hatte andere Erfahrungen gemacht. Trotzdem liess sein Misstrauen kein bisschen nach. Er richtete sich auf und warf einen Blick neben das Sofa. Sogleich entdeckte er die Tasche und die Neugierde in ihm wurde so gross, dass er hinein schaute. „Die sind für dich.“ Saïx fiel vor Schreck von der Couch und landete neben der Tasche auf dem Boden, als Xemnas urplötzlich wieder ins Wohnzimmer kam. Er hatte den anderen gar nicht kommen hören und sah den Silberhaarigen düster an. Xemnas störte sich aber nicht daran und setzte sich auf den Sessel gegenüber. Danach widmete sich der Blauhaarige wieder der Tasche und fischte ein paar Kleidungsstücke heraus. „Für mich?“ Saïx blickte die Sachen skeptisch an, denn Geschenke bekam er nie und das liess ihn gleich noch viel misstrauischer gegenüber dem anderen werden. „Das hab ich doch eben gesagt, oder? Meine Sachen sind dir ja zu gross, wie man deutlich sieht.“ Der Blauhaarige sah an sich hinunter, schwieg jedoch. „Ich wusste nicht recht, was du magst, also hab ich Klamotten herausgesucht, die ich in deinem Alter auch getragen habe“, redete Xemnas dann weiter, während sich der andere die Kleider anschaute.

Saïx musste zugeben, dass er die Sachen irgendwie mochte, zeigte dies allerdings nicht äusserlich. „Ich schlage vor, du probierst es einfach mal an.“ Daraufhin erhob sich der Silberhaarige und ging in Richtung der Küche. Der Blauhaarige war erleichtert, dass der andere von selbst ging, denn er wollte sich nicht vor einem Fremden umziehen. Die Klamotten passten wie angegossen, sehr zum Erstaunen von Saïx. Er wusste, dass im Flur bei der Garderobe ein Spiegel war und ging auch gleich dort hin. Eine Weile starrte er sich einfach an, doch dann für einen kurzen Augenblick lächelte er. Xemnas hatte einen guten Geschmack und er sah schon fast normal damit aus, wie er fand.
 

Kurz darauf betrat er die Küche, wo der Silberhaarige bereits wartete. Dieser musterte ihn kurz von Kopf bis Fuss. „Der Stil steht dir wirklich gut und passen tun die Kleider scheinbar auch. Nochmal Glück gehabt.“ Xemnas lächelte leicht und deutete dem Blauhaarigen sich zu setzen. Unerwartet errötete Saïx ein wenig und senkte den Kopf. „Danke… Für die Sachen“, murmelte er und setzte sich an den selben Platz wie am Morgen. „Kein Problem. Ich bin nicht gerade ein talentierter Koch, also hab ich etwas beim Chinesen besorgt. Ich hoffe du magst chinesisch…“ Der Silberhaarige stellte eine noch warme Box vor Saïx und setzte sich dann ebenfalls hin. Der Blauhaarige sah die Box an, ehe er sie öffnete. Das Essen darin, sah sehr merkwürdig aus. „Sowas hab ich noch nie gehabt…“ Xemnas hob eine Augenbraue, beschloss aber keine Fragen zu stellen, denn irgendwie hatte er das Gefühl auf einem guten Weg zu sein, was das Kontakt knüpfen mit dem Jungen anging. „Probier ruhig.“

Zögerlich sah sich der Blauhaarige nach Besteck um, aber alles was er sah, waren zwei Stäbchen, also griff er mit der Hand nach den Nudeln. Xemnas hielt inne, als er das sah und wusste nicht, was er davon halten sollte. Kurz darauf räusperte er sich und Saïx sah auf. „Du hast wirklich noch nie etwas chinesisches gehabt, was? Man isst mit den Stäbchen, schau.“ Der Silberhaarige zeigte, wie man sie hielt und danach wie man damit ass. Dem Blauhaarigen war die Sache furchtbar peinlich, aber welcher Mensch ass schon mit Stäbchen? Das war doch bekloppt… Vor allem weil es gar nicht so einfach war. Leise fluchend spiesste Saïx ein Fleischbällchen auf, während Xemnas ein Lachen nicht unterdrücken konnte. „Das bekommst du schon noch irgendwann hin.“
 

Nachdem beide alles restlos aufgegessen hatten, hatte Xemnas noch genug Zeit, um sich um das Gästezimmer zu kümmern. Es war wirklich schon eine Ewigkeit nicht mehr benutzt worden. Das letzte Mal musste es gewesen sein, als sein Bruder nach Radiant Garden ziehen wollte und noch keine Wohnung gehabt hatte. Glücklicherweise brauchte Xemnas nicht allzu lange, um den Raum wieder herzurichten. Er wusste schliesslich nicht, wie lange der Blauhaarige hier bleiben würde und da brannte ihm auch schon eine neue Frage auf der Zunge. Diese stellte er dem Blauhaarigen auch, als er ihm das Gästezimmer präsentierte. „Sag mal, Saïx, was ist eigentlich mit deinen Eltern? Machen sie sich keine Sorgen?“ Daraufhin wurde das Gesicht des anderen finster. Einen Moment starrte er den Grösseren mit einem undefinierbaren Blick an, dann jedoch sah er zu Boden. „Das… geht dich nichts an.“ Xemnas seufzte. Das hätte er sich ja denken können. Nun herrschte eine unangenehme Stille und der Silberhaarige beschloss den anderen besser allein zu lassen. Bevor er den Raum verliess, drehte er sich noch einmal um. „Du kannst gern solange bleiben wie du willst.“
 

Saïx sah dem Grösseren nach und liess sich danach auf das Bett fallen. Eigentlich konnte er dem anderen nichts übel nehmen, sie kannten sich ja nicht und er redete nicht gern über sich. Vor allem nicht über das, was er bisher vergeblich zu vergessen versuchte. Vielleicht sollte er doch noch ein paar Tage bleiben. Zumindest bis er wusste, wohin er gehen sollte. Danach rollte er sich in der Decke ein und schloss seine Augen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Lumina_in_the_Dark
2008-12-27T18:55:50+00:00 27.12.2008 19:55
ah, cool,dass es hier weitergeht, hab sschon gewartet^^
Ich fand's ganz gut, hoffe, es geht bald weiter
Von:  Marikuishiyutaru
2008-04-27T17:08:11+00:00 27.04.2008 19:08
Also für den Anfang finde ich es gut, und bin schon aufgeregt wie es weiter geht
Saix tut mir ein wenig leid, so ganz alleine und durchnässt D:
Dein Schreibstil gefällt mir und ich freue mich mehr zu lesen ^^
Von:  Kohanir
2008-04-26T20:05:34+00:00 26.04.2008 22:05
Nach langer Zeit raffe ich mich auf einen Kommentar zu schreiben(gibt ja nicht mehr sovile von mir;)) Also ganz gut der Anfang nur etwas kurz. Obwohl lange schreiebn das kann ich auch nicht also wird das nicht als Kritikpunkt gerechnet. Aber ansonsten das Lied war passend(obwohl ich mir die Namen von den Orgatypen nicht gemerkt habe aus dem einfachen Grund das ich die Sequnzen nie geguckt habeXD) Also vileicht die Absätze ein wenig länger dann wird das schon hinhauen.
Achja den Schreibstil find ich ja sehr geil^^


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