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Grausame Nachbarn

Ein Duppy kommt selten allein
von

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Tag und Nacht

Der Himmel hatte sich gerade ebene erst von einem dunklen rot in ein tiefes Schwarz verwandelt. Der Mond schwebte über das Gelände, als wüsste er genau, was in diesem Moment dort vorging und eine kalte Briese ließ die Gestalt, die zwischen den Gräbern wanderte, etwas erschaudern. Was war noch gleich der Grund, warum sie hier war und sich durch den wabernden Nebel durchkämpfte? Am besten, sie kehrte jetzt um und ließ das alles im nichts verlaufen, aber dann musste sie sich vorwerfen, nie etwas unternommen zu haben.

Leise seufzt die Gestalt, bevor sie sich an ein Grab stellte, in der rechten Hand ein Einmachglas mit einer braunen, hellen Flüssigkeit, in der linken eine kleine Münze. Noch einmal, warum tat sie das hier? Spaß an der Freude? Ihre sadistische Ader? Nein, nur eins trieb sie heraus, Punkt um Mitternacht, sie wollte Rache.

Die Gestalt spannte ihre Schultern an, hob den Kopf trotzig gen Himmel, dann stellte sie das Glas mit Rum auf das Grab, holte einmal tief Luft und warf dann die Münze in die Flüssigkeit.

Ihr entschlossener Blick haftete auf dem Grab, nichts geschah. Sie runzelte die Stirn und schaute auf die Uhr, nichts geschah. Sie beugte sich runter, legte den Kopf schief und schaute gespannt auf die Erde, nichts geschah. Warum war nichts geschehen? Sie hatte doch alles getan, was sie tun musste. Sie hatte jeden Schritt verfolgt, aber nichts geschah. War alles umsonst gewesen? Das rausschleichen? Das Blut? Die Hoffnung?

Sie richtete sich auf, und verzog schmollend das Gesicht, bevor sie entschloss, das Glas wieder hoch zu nehmen und zu gehen.

„WAS willst du?“

Die Gestalt schreckte auf, als sie eine grauenhafte, grollende Stimme vom Grab her vernahm. Da war nichts... da war doch nichts... und doch schien etwas zu sein, ein Duppy?

Egal, was es war, es hatte der Gestalt einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Wie ein Eiszapfen drehte sie sich wieder zum Grab zu, worüber eine leuchtende Gestalt seine Form angenommen hatte, das Gesicht verzehrt, voller Wut in den Augen.

„Ich will Rache“ Sie durfte jetzt nicht aufhören, sonst würde die Wut sich gegen sie richten. Sie musste weiter machen und wenn es das letzte war, was sie tun würde.

„Rache? Und dafür musst du mich erwecken? Dazu musst du meine Seele spalten?“

„Du bist die Seele eines Serienkillers. Viel zu spalten war da nicht. Du warst von Grund aus Böse und wirst es immer sein“

Der Duppy schaute sie nur verächtlich an, während wieder ein kalter Hauch durch die Gegend sich schlängelte.

„Ich habe dich errufen, du musst mir gehören!“

Der Geist lachte auf, während er von seinem Grab herunter schwebte und ganz dicht vor der Gestalt stehen blieb.

„ICH muss gar nichts. Hast du den nicht den Vertrag gelesen? Montags bis Dienstags habe ich Urlaub, da geht nur der AB ran und was dein ICH muss betrifft. Ich kann dich einfach töten, mit nur einer einzigen Handbewegung!“

Die Gestalt wich keinen Zehntimer von der Stelle. Das währe ja noch schöner, wenn sie vor dem Geist, der ihr diente, reis aus nehmen würde. Jetzt dauerte es nur noch wenige Stunden und alles, was sie wolle, wird erfüllt werden.

„Dann würdest du aber die Gelegenheit verpassen, die Familie von Richter Hemins wieder zu sehen!“
 

Das schlurfen von Schritten war unmerklich sogar von außen zu hören. Der Tag war noch frisch und ein paar Vögel sangen. Alles was die beiden Männer, die gerade vor der Haustür nur wenig interessierten.

Die schwere Eichenholztür wurde langsam von innen geöffnet und ein etwas älterer, glatzköpfiger Frackträger schaute die beiden Fragend an.

„Ja?“

Das ‚Ja’ welches, in die Länge gezogen war, verklang noch gar nicht richtig, als sich der ältere, kleinere von beiden nach vorne drängte und eine Hand ausstreckte.

„Guten Tag. Das ist Dr. Wood und ich bin Dr. Cold. Wir sind Spezialisten aus Kalifornien und sind von weit gekommen, um uns ihr Problem anzuschauen. Wenn wir dür.....“

„Nein“ Der Mann an der Tür verzog keine Miene, doch die Absage ließ den beiden Männern die Augenbraue nach oben schnellen. Mit vorgehaltener Hand flüsterte der Sprecher zu seinem Kameraden „Sehr freundlich der Gute!“, dann versuchte er es erneut.

„Da die Forschung uns auf diesem Gebiet weit gebracht haben, glauben wir, wir könnten ihr Problem schnell beseitigen“

„Nein“ Dean seufzte. ER war mit seinem Latein am Ende und nun konnte sich ruhig einmal Sam in die ganze Sache einmischen, der nur etwas verwunderlich schaute. Mit seinem Dackelblick sollte es wohl kein Problem sein, in das Haus zu kommen. Dean ging einen Schritt zurück und schubste Sam etwas vor, damit er die ‚stumme’ Aufforderung auch verstand.

„Also...“ super Anfang, Sammy, schoss es Dean sofort durch den Kopf.

„Vielleicht könnten wir einen Termin machen und später wieder kommen“ Dean schlug sich mit der Hand ins Gesicht und wischte sich damit die Verzweiflung aus den Augen. Sie musste JETZT darein, wenn sie noch irgend etwas unternehmen wollten. Die Leute waren JETZT in Lebensgefahr. Gut, später vielleicht auch nicht mehr, aber nur, weil sie dann schon tot sein konnten. Also musste Dean wieder eingreifen. Er wollte gerade wieder zu Wort kommen, als der Butler wieder begann zu sprechen.

„Nein“ Der konnte wahrscheinlich auch nicht mehr als diese eine Wort herausbringen.

Es hatte doch alles keinen Zweck. Wie sollten sie den auch darein kommen und mit den Leuten sprechen, wenn sie es nicht mal schafften, die Tür zu öffnen?

Von weitem war das Geräusch eines Motorrads zu hören, doch dies sollte die beiden nun nicht ablenken. Er seufzte lautstark und langte dann in den Kittel, den Sam für sie beide ausgesucht hatte, um ein Bündel Geldscheine herauszuholen.

„Können wir nicht etwas nachhelfen? Ich meine....“

Bruch, die Tür war zu. Anscheinend konnte der Mann wirklich nicht mehr sprechen. Das Motorradgeräusch war nun auch verschwunden. Etwas mürrisch zuckte Dean mit den Mundwinkeln. „Na super haben wir das mal wieder hinbekommen!“ dann drehte er sich zu seinem Impala um und wollte darauf zu gehen, doch er blieb abrupt stehen.

„Sam?“ fragte er dann leicht verwundert. „Wer ist das?“ Neben dem Impala stand ein Motorradfahrer in voller Montur, der den Blick in den Wagen schweifen ließ und Ausschau nach den Fahrern des 67er Traums hielt.

„Dein Impala scheint einen Bewunderer gefunden zu haben“ meinte sein Bruder nur schmunzelnd, während Dean auf den Typen zuging und breitschultrig vor ihm aufbaute.

„Brauchen sie Hilfe?“ fragte Dean, während er sich gegen das Dach SEINES Wagens lehnte.

Der Helm versperrte Dean die Sicht auf das Gesicht des Typen vor ihm, aber nicht auf dessen Gefährt, dass hinter dem Impala stand. Dean lehnte sich zur Seite, um besser sehen zu können und seine Mundwinkel entgleisten ihn. Da stand der Traum seiner Schlaflosen Nächte, vom Impala mal abgesehen. Schwarzer Lack, flammen verziert. Ein Yamaha XS 650 447 im aller besten Zustand. Deans Mund stand kurz offen, dann blickte er wieder zu dem Typen vor ihm. „Heißer Ofen“ entfuhr es ihm glatt und ein Lachen erklang.

„Falsch geraten, mein Name ist Hemins“ Der Typ packte mit beiden Händen seinen Helm und zog diesen elegant von seinem Kopf. schwarze, lange Haare fielen auf die Schulter der Person vor ihnen und das weiße, schmale Gesicht wurde von diesen umrundet. Ihr Augen waren tief schwarz und strahlten absolute Frechheit aus.

Dean war nun ganz perblex, doch seine Coolness verlor er nicht. Er lächelte ein wenig, während er dann zu dem Mottorad ging und es sich genauer anschaute.

„Wir sind Dr. Wood und Dr. Cold. Wir sind hier, um Richter Hemins zu untersuchen“

Das Mädchen schaute vom Impala auf und hob die Augenbraue.

„Richter Hemins? Mein Vater?“

Sam und Dean schauten gleichermaßen auf und runzelten die Stirn.

„Vater?“ Sam war beeindruckt und ergriff sofort diese Chance.

„Ihr Butler verwehrt uns den zutritt zum Haus, deshalb können wir nicht rein. Gäbe es eine Möglichkeit, in das Haus zu kommen?“

Das Mädchen blickte nun wieder in den Impala und schien zu überlegen.

„Mein Vater ist verdammt eigensinnig und misstrauisch. Er lässt keine Leute rein, die er nicht persönlich kennt, außer, ich stelle sie ihm vor“

Sie grinste nun breit und schaute kackfrech in Deans Richtung, bevor sie den Kopf schief legte, ihren Schlüssel aus der Hosentasche zog und dann mit stolzen Blick meinte.

„Es gäbe da eine Möglichkeit, wie ich euch da rein lassen würde. Doktore...Es gibt nur eine einzige Bedingung“

Dabei schlug sie sanft auf das Dach des 67er Impala und grinste dabei noch etwas breiter.

Sofort hob Dean die Hände. Nicht sein Baby.

„Nein....Nein...das kommt gar nicht in Frage!“ meinte er sofort und ging auf sein Auto zu, doch Sam reichte ihr schon die Hand.

„Abgemacht!“

Traumhaus

Die Tür des riesigen Hauses fiel ins Schloss und der alte Butler schlürfte die Treppen wieder nach oben, um in sein Zimmer zu gehen und dort zu lesen.

Mehr hatte er nicht mehr zutun, seit dem der Hausbesitzer und sein Boss erkrankt war. Dessen Frau und seine jüngste Tochter waren nach New York gefahren, um dort einen Spezialisten zu finden, der begleiten würde und den Fall des kränklichen Hausbesitzers zu klären. Cheffrai war es nicht egal, ob sein Heer weiter so kränklich blieb, oder nicht, denn er mochte die Familie, wenn auch gerade die Eigenarten, die diese Familie zu haben schien.

Zum Beispiel war die ältere der Geschwister, Delain, immer unterwegs. Sie sammelte Oldtimer, die hinterm Haus überall rumstanden und ihr Wäschestiel war etwas...düster.

Mr. Hemins war ein großer, schwerer, aber liebenswürdiger Mann, der mit gerechter Hand seine Fälle löst und dafür wahrscheinlich in die Hölle kommen wird.

Auch hat sich der alte Mann an die Gäste gewöhnt, welche das Mädchen, die Tochter aus erster Ehe, immer mitzubringen schien. Erst war es dieser Dickens, der immer und immer wieder vorbei kam und sich regelrecht durchfraß. Später brachte sie dann noch andere Männer an, die manchmal wie Kriminelle aussahen oder wie Rocker, die keinen festen Wohnsitz hatten. Allem in allem schien sie einen recht merkwürdigen Umgang zu pflegen. Auch heute wieder, als sie Cheffrai schmunzelnd den restlichen Tag freigegeben hatte, hatte sie zwei neue ‚Freunde’ mit reingebracht, die er doch kurz vorher freundlichst der Tür verwiesen hatte.

Es waren schon merkwürdige Kauze, die versucht haben, sich als Ärzte auszugeben. Cheffrai hatte den Wagen gesehen. Wahrscheinlich wollten sie nur zu Delain und ihre Autos anschauen, vielleicht sogar noch eins stehlen, aber wenn sie die beiden selber reinließ, so konnte er nicht mehr machen.

Ein kurzes Schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Der Größere von Beiden hatte ganz schön viel einstecken müssen, weil der andere - er glaubte, Dean war sein Name - am laufenden Band Kopfnüsse ausgeteilt hatte, während Delain mit einem triumphierenden Grinsen an ihnen vorbei zog. Sie hatte also wieder das bekommen, was sie haben wollte, so schien es jedenfalls. Als er nun auf dem Weg zu seinem Gemach war, hatte er sie nur noch gehört, wie sie gesagt hatte....
 

„Wartet hier kurz. Ich sag meinem Vater nur schnell bescheid“ Delain musste noch mal lachen, als Dean, der eher wütend schien, zu ihr grimmig nickte und dann wieder seinen Bruder mit einem bösen Blick fixierte.

„Und ...ehm... Lass ihn bitte leben. Ich habe Cheffrai gerade frei gegeben und auf diesen Teppich machen sich Blutflecke wirklich nicht sehr gut“

Sie öffnete die Tür zu dem Schlafzimmer ihrer Eltern und wollte gerade rein, als sie kurz wartete. Sie drehte sich wieder zu den beiden und schaute fragend in die Gesichter.

„Sagt mal...Wie stelle ich euch vor? Ich meine, eure Vornamen damit!“

Dean seufzte. Am liebsten würde er gar nicht mehr mit ihr reden. Sie wollte doch tatsächlich mit seinem Baby fahren, mit seinem ein und alles, seinem Schatz. Ein wenig knurrte er, als sie fragte, wie ihre Vornamen lautete und Sam begann schon zu reden.

„Mein Name ist Sam....“

„Cold“ unterbrach ihn Dean. „Dr. Arnold Cold“ Sie grinste ihn über beide Ohren frech an. „Gut, Mr. James Bond, ich werde dann schnell meinem Vater bescheid geben. Es könnte sich etwas hinziehen. Viel spaß beim warten“

Dann fiel die Tür zu und Dean konnte endlich seiner Wut Luft lassen.

„Sag mal, bist du noch von allen guten Geistern verlassen? Wie kannst du ihr den meinen Impala leihen? Wie kannst du ihr erlauben, mit MEINEM Baby zu fahren?“

„Wir mussten ins Haus“ verteidigte sich Sam etwas schmunzelnd.

„Wir mussten ins Haus“ äffte Dean ihn nach. „Wir währen sicherlich auch anders ins Haus gekommen, ohne meinen Stolz zu verkaufen. Wer weiß, wie sie fährt.“

Sam musste lachen und ging dabei im Flur des Hauses auf und ab.

Das Haus war riesig. Es glich einer Villa, die weiß verputzt war. Ein riesiger Garten grenzte von allen Seiten das Haus ein.

Aber innen war es nicht weniger Luxuriös. Sie waren in ein riesiges Foyer eingelassen worden, dessen zwei riesige Treppen nach oben ins zweite Stockwerk führen. Unten war dann auch noch eine riesige Küche gewesen, die dann ans Esszimmer angrenzte, welches im alten viktorianischen Stiel gekleidet war.

Oben waren dann die Schlaf- und Aufenthaltsräume für die Familie und die Bediensteten.

In einem Flur, wo die Familie unterkam, waren riesige, helle Fenster angebracht, welche die Bilder auf der andere Seite beleuchteten.

„Sie wird nicht solch einen schlimmen Fahrstiel haben, wie du“ meinte Sam belustigt, der sich die Bilder etwas genauer anschaute.

„Ach meinst du? Wir sind bisher überall angekommen und dass viel schneller als mit dir am Steuer. Davon abgesehen... Sie ist eine Frau, sie ist Fremd und sie will mit meinem Wagen fahren. Ich mag sie nicht!“

Dean lehnte an der Wand neben der Tür und schaute mürrisch auf den roten Teppich, der im Flur ausgelegt war. Gut, das Yamaha hatte ihn schon beeindruckt und ihre Kenntnisse über seinen Impala, aber das hatte ja nicht zu bedeuten, dass sie fahren konnte.

Er murrte noch etwas vor sich hin und schaute dabei auf die Uhr. Erst vergingen 5 Minuten, in dem Dean sich strickt weigerte, mit seinem Bruder nur noch ein Wort zu sprechen. Dann waren es 10 Minuten und Dean hatte sich dazu entschlossen, sich zu einem kleinen Tischen zu bewegen, welches zwischen zwei Bildern stand und worauf eine Vase und eine Schüssel voller Pralinen abgestellt worden waren. Vom letztern griff er sich einige und aß sie genüsslich. Als Sam ihm dadurch inspiriert einen bösen Blick zuwarf, zuckte er nur mit den Schultern.

„Selbst schuld, wenn sie uns so lange warten lassen. Sind wir den die Wohlfahrt?“

Es vergingen weitere 10 Minuten und Dean hatte die Schüssel gelehrt und war nun auf der Suche nach einem geeigneten Örtchen, um die aufgenommene Flüssigkeit, die in den Pralinen vorhanden gewesen war, wieder loszuwerden.

Das Haus war einfach zu riesig, für seinen Geschmack. Und irgendwie war in all den Zimmern keine Toilette zu finden. Er ging die Treppe wieder runter und schaute sich dort um, ob er irgendwo eine finden konnte. Hätte dies den nicht mal ausgeschildert werden können? Er irrte noch eine Ewigkeit - es waren 2 Minuten – im Haus herum, als er endlich die passende Tür fand und sich erleichtern konnte.

Als er wieder rauskam, fühlte er sich eindeutig besser und wohler in seiner Haut. Er schlenderte den Weg zurück, den er gegangen war, um das Bad zu finden und schaute dabei genüsslich aus dem Fenster, welchen genauso wie in der ersten Etage den Blick auf den hinteren Garten boten. Dann stockte ihm der Atem.... Er blieb stehen und blickte hinaus, seine Augen wurden immer größer, dann ging er zum Fenster.

Sein Herz schlug schneller, bevor er die Tür öffnete und nach draußen stürmte, wo er am Ende dann vor einer riesigen Garage stehen blieb, deren Tor offen stand. Auf der rechten Seite standen Glied an Glied drei lange Reihen an alten, wunderschönen Fahrzeugen, die ihn alle mit ihren Scheinwerfern anschauten. Rolls Royce, ein Bentley S1 und sogar ein alter VW T1 Samba. Deans Träume schienen war zu werden. Auf der linken Seite das gleiche noch mal mit Motorrädern und Mopeds. XVS 650 Dragstar reihte sich an weitere Yamaha Modelle. Wem diese Maschinen wohl gehörten? Vielleicht könnte er sogar noch einen Impala.... Er fand eine. Einen 60er Chevy Impala. Er strich sanft über den Lack und seufzte etwas.

Kein Wunder, dass das Mädel sich so gut mit seinem Wagen auskannte, aber die Leidenschaft ihres Vaters wird sie wohl nicht so erliegen sein.

Er ging weiter durch die Reihen, schaute sich jedes Model an und vergaß dabei die Zeit, welche nur dahin floss. Von den anfänglichen 10 Minuten, die er weg gewesen war, wandelte sich schneller, als ihm lieb war, in eine Stunde. Delain war schon längst wieder raus gekommen und gemeinsam mit Sam suchte sie nun nach ihm, doch Dean bekam davon gar nichts mit.

Er hatte sich auf einen Stapel Reifen gesetzt und schaute sich weiterhin die Vielfalt der alten Modelle an.

„Eine Schande, dass keiner mehr mit euch fährt“

„Wie kommst du darauf, dass keiner mehr mit den Waagen fährt?“ kam eine weibliche Stimme aus der anderen Seite der Garage.

„Ach hier bist du. Hätte man sich denken können, wenn ich gewusst hätte, dass hier dein Paradies zu sein schein“ Sam tauchte hinter Dean auf und klopfte auf seine Schulter, während er sich selber etwas skeptisch umschaute.

„Sie sehen so ... unbeschadet aus. Ich meine, kein Staubkorn, kein Kratzer, nichts...!“

Delain schaute stolz grinsend zu ihm und verschränkte die Arme.

„Es kostet verdammt viel Arbeit, aber ich schaffe es, sie auf dem neusten Stand ihrer Generation zu halten. Weißt du, ich liebe.....“

„DU?“ brach es aus ihm heraus, als währe er nicht den unglaublichen Dingen gewohnt.

„DIR gehören diese Schlitten?“

„Na ja, Schlitten würde ich sie nicht nennen. Es sind meine Lieblinge“

Dean konnte das verheizungsvolle Grinsen ihrer nicht sehen, als Sam sich von den Autos abwandte und sich zu seinem Bruder drehte. „Nur ein 67er scheint ihr zu fehlen“

Dean schaute auf. Sein anfängliches, vor Freude strahlendes Gesicht verwandelte sich in eine matte Scheibe und mürrisch drehte er sich dann zu Sam. „Schlechter Witz, ganz schlechter Witz“ Er rutschte von den Reifen runter.

„Können wir dann zu deinem Vater?“ Jetzt wollte er hier raus. Diese Sammlerin, nachher tat sie noch böse Dinge mit seinem Impala. Nein, das gab es nicht. Er schritt an ihr vorbei und ging auf das Garagentor zu, ohne auf ihre Antwort zu warten.

„Sammy, nun komm schon!“

Vielsagende Blicke huschten zwischen den beiden Hinterbleibenden hin und her, bevor sich auch Delain auf den weg aus der Garage machte.

Sam blieb noch etwas zurück, dann ging auch er los. Kurz, bevor er die Garage verließ, stockte er. Er drehte sich etwas skeptisch zu einen der Motorräder um, eine Chopper. Ihr Sitz war durch ein weißes Tuch bedeckt, doch darunter schimmerte etwas hervor, was Sam ein wenig Stutzig machte. Er schaute sich noch einmal um, dann zog er das Tuch vom Sitz weg und sein Gesicht versteinerte sich. Auf dem Sitz war mit weiß eine Teufelsfalle aufgezeichnet. Zu perfekt, um nur eine Verschönerung zu sein, zu ordentlich, um von einem Laien gemacht zu sein. Natürlich, der Vorbesitzer hätte es drauf machen können. Sam wollte nicht gleich zu schlecht über Delain denken, doch seine Neugierde war erweckt. Er wollte den Sitz zurück klappen, um zu sehen, was sich darunter verbarg, was geschützt werden sollte, doch es ging nicht. Es war abgeschlossen.

„Sammy, nun komm doch endlich“ hörte er Dean noch einmal rufen und seufzend machte sich Sam auf den Weg, den beiden zu folgen.
 

Delain, saß am Bett ihres Vaters, der Schwach aus eins der auch hier angebrachten Fenster schaute und verträumt über die letzt gestellte Frage nachdachte.

Sam und Dean standen etwas abseits. Dean war nicht mehr so mürrisch, hatte aber die Arme verschränkt und Sam schien über etwas nachzudenken.

Delain kannte ihre Namen. Sie kannte sie beide und sie hatte sich das Lachen nicht verkneifen können, als Dean sich als Arnold vorgestellt hatte.

Aber sie würde ihnen nicht sagen, dass sie ihre wahren Namen kannte, oder besser gesagt, Deans wahren Namen.

Sie würde ihnen auch ihre Quelle nicht nennen, dass währe ja auch zu dumm, wenn das Spielchen jetzt schon vorbei währe.

„Es begann vor vielleicht einem Jahr!“ fing ihr Vater dann endlich an, kraftlos zu sprechen. Es zerbrach ihr jedes Mal das Herz, wenn sie ihn so sah, so sterblich, so krank.

Es erinnerte sie immer daran, wie ihre Mutter gestorben war, genauso Krank.

„Erst mit einer normalen Grippe, dann wurde es schlimmer. Die Ärzte wissen nicht mehr weiter. Der Tod ist nah!“

„Dad, du sollst so nicht reden“ sie hatte seine Hand genommen und drückte diese an sich. „Du hast nicht so viele Mordanschläge überlebt, um jetzt an einer lepischen Krankheit zu sterben!“

Sie schmunzelte, doch ihre Angst spiegelte sich in ihren Augen wieder.

„Und ihre Frau starb auch daran?“ Wollte Dean wissen, während Delain ihn mit einem bösen Blick strafte.

„Vor 13 Jahren, ja...“

„und andere in ihrem Haus?“

„Vor 26 Jahren starb mein Vater daran“

Delain stand nun auf und schaute die beide fragend an.

„Könnte es ein Gendefeckt sein?“ fragte nun Sam, der aus seiner Trance erwacht schien.

„Nein“ antworte sie für ihren Vater „Die Ärzte schlossen es aus, den mir geht es gut!“

„Wer weiß, wie lange noch, wenn sie einen Kratzer auf meinem Baby macht!“ hauchte Dean zu seinem Bruder, der ihn nur etwas überrascht anschaute.

„und hat er schon jemanden zum Tode verurteilt, der sich vielleicht rächen will?“

Offensichtlicher ging es schon gar nicht mehr, als diese beiden fragten, schoss es ihr durch den Kopf. Dachten sie etwa, sie währe noch nicht darauf gekommen. Sie schüttelte den Kopf.

„Nur einen, aber der ruht im Frieden auf dem städtischen Friedhof...verbrannt!“

Dann schaute sie zu ihrem Vater, der eingeschlafen war. Er hatte so an Lebensfülle abgenommen. Sein Körper war fahl geworden und seine Wangen eingefallen. Sie blickte auf und ging zu den beiden Brüdern.

„Doktore...bitte lassen sie uns raus gehen. Sie sehen, meinem Vater geht es nicht gut!“ Sie grinst wieder frech, trieb aber die beiden dann doch raus und schlug die Tür zu.

Sofort protestierte Dean. „Wir waren noch nicht fertig. Wir wissen noch nicht...“

„Keine Sorge, ihr beide könnt morgen wieder kommen, ARNOLD!“

Sie schmunzelte, dann ging sie den Gang entlang. „Doch jede Aufregung meines Vaters kostet ihm Kraft. Er muss sich erholen. Bitte versteht das!“

Die beiden Brüder folgten ihr den Gang entlang, jetzt mir gesenkten Blicken. Irgendwie schien sie ihnen leid zutun, sie verstand nur nicht warum. Warum waren sie überhaupt aufgetaucht? Das machte alles nur noch viel schwieriger. Dann läutete die Glocke an der Tür und noch bevor Cheffrai aus seinem Zimmer geschlurft kam, war sie schon an den Treppen und rief. „ICH MACH AUF!“

„Ganz stürmisch, die kleine!“ hatte Dean nur grinsen übrig, als sie am Gelände runter rutschte und an der Tür schlitternd zum stehen gekommen war. Sie schaute kurz durchs Gucklock, dann öffnete sie die Tür.

„DICKENS!“ schrie sie vor Freude und viel ihrem Kumpanen um den Hals. Doch nicht, um ihn wirklich zu umarmen. „Jetzt sei ganz ruhig. Ich habe prominenten Besucht. Die Winchester!“ flüsterte sie ihm ins Ohr und seine Augen weiteten sich für einen kurzen Augenblick, bevor er dann nickte.

„Ich bin eigentlich auch nur hier, um dir die neusten Ergebnisse vorbeizubringen, wegen dem ... ehm Schlachthaus!“ Sascha grinste sie ein wenig an und hielt Ausschau nach den beiden Jägern, die langsam die Treppe hinunter kamen und den Neuankömmling fragend musterten. Er trug ein langes, schwarzes Hemd und eine schwarze Permuda. Auf seinem Rücken ging ein Geigenkoffer und seine Rasterlocken fielen ihm Wild durchs Gesicht. Mit einer Hand hielt er ihr einen braunen Umschlag hin, der ziemlich schwer und gefüllt aussah.

„Ich muss auch los, hab ein Konzert. Wir wollen die Grupies ja nicht warten lassen!“

Er gab ihr noch einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange, dann winkte er ihr zu.

„Ich komme heute Abend noch mal vorbei und du... solltest dieses mal mehr Teichsteine einpacken!“

Dann ging er schon den langen Weg wieder lang. Delain wusste auch warum. Sie musste los.

Sie schaute ihm noch einmal nach und ignorierte das „Wer war das den? Ein Hawaipunk?“

Sie hatte nur den Umschlag geöffnet und las nun, was auf einem Blatt geschrieben stand. Einige Zeitungsartikel, einen Bericht, einige Fotos, doch Dean und Sam konnte nichts erkennen.

Ihr Blick verfinsterte sich zutiefst, ihre Stirn schlug falten.

„Arnold, Sam? Wir müssen los. Ich will die Schlüssel!“ Dean stockt sofort und schaut auf die ihm entgegengestreckte Hand.

„Wo willst du so schnell hin?“ fragte er skeptisch, während auch Sam ein Loch in den Bauch fragte.

„Eine kleine Spritztour. Mach lieber jetzt, dann hast du es hinter dir und ich belästige dich nie wieder!“ Er schüttelte den Kopf, sie seufzte.

Dann ging sie auf ihn zu, stellte sich ganz dicht vor ihm. Dann eben mit den Waffen einer Frau, dachte sie, auch wenn sie es ungern tat. Sie stand ganz dicht vor ihm, schaute ihn tief in die Augen und sagte dann. „BITTE!“ Dean schüttelte den Kopf „Nein“

Sie ließ den Kopf sinken, als er die Antwort gab.

„Ich muss aber ganz schnell wohin, bitte!“

„Ich sagte doch Nein“

Sam musste grinsen. Irgendwie musste er an den alten Butler denken.

„Bitte“

„Nein“

„Bitte“

„NEIN“

„BITTE“

Dean seufzte. Sie würde nie locker lassen und sie schaute ihn so süß an.

„NEIEN, kommt gar nicht in Frage!“

„Nicht mal, wenn ich ganz lieb bitte?“

„Nicht mal dann“

„Es war die Abmachung und Sam....“

„Das ist mein Wagen, nicht Sams.....“

Delain fluchte. Wie sollte sie gegen diesen Dickschädel nur gewinnen und sie musste sich beeilen, wenn sie noch ihr Ziel erreichen wollte. Leicht kratzte sie sich am Kopf, dann seufzte sie. Also fasste sie sich Mut und ging noch etwas dichter an ihn ran, dann stellte sie sich etwas auf die Zehenspitzen und flüsterte Dean etwas in die Ohren, wobei sich bei Dean ein spitzbübisches Grinsen bildete. „und?“
 

Der Schlüssel des Motors drehte sich einmal, dann schnurrte der Wagen auf und Delains Herz machte einen riesigen Sprung, als sie die Straße in einem 67er Impala entlang sauste. Neben ihr saß Dean, dahinter saß Sam, der sich schon die ganze Zeit fragte, was sie ihm wohl gesagt hatte.

„Ich liebe dieses Baby...!“ lachte sie auf. Sie wollte gerade Musik anschalten, als ihr Dean auf die Finger schlug. „Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben.“

Sam beugte sich etwas vor und schaute zu Dean, der die Arme verschränkte und nicht gerade mit seiner Entscheidung zufrieden zu sein schien.

„Was hat sie dir versprochen?“

Dean grinst wieder breit, bevor er dann meinte. „Das bleibt ein Geheimnis!“

Höllenfahrt

Die Landschaft um der kleinen Stadt, aus der gerade der 67er Impala gestartet war, erinnerte eigentlich mehr an einem schlecht-kitschigen Heimatfilm, indem die Leute mit grünen, blühenden Hügeln, blauen Himmel und einer langen, einsam – sich dahin schlängelnden- schmalen Landstraße vom eigentlichem Hauptfilm abgelenkt werden sollten. Einige Vögel, darunter auch ein paar schwarze Raben, saßen in den Ästen einer Baumallee, welche die kleine Landstraße umwuchs.

Zwei junge Raben, man könnte vermuten, sie seinen Geschwister, hatten sich auf eine riesige, alte Eiche niedergelassen und stritten sich nun lautstark um eine kleine Eichel, welche der jüngere gerade vom Baum gepflückt hatte.

Wild mit den Flügeln schlagend verteidigte der Finder seine Beute, während der andere mit dem Schnabel nach dem Begehrenswertem schnappte. Sie hoben beide vom Ast ab, kamen aber nicht weit, da sie unaufhörlich auf sich einschlugen. So fielen sie schon nach wenigen Metern, sich selbst am fliegen hindernd, nach unten und landeten laut kreischend auf dem Asphalt der Straße, wo sie sich – unbelehrbar – weiter um die Eichel stritten.

Die anderen Vögel, besonders eine kleine Elster, beobachteten sie aufmerksam und fast könnte man an einen Pausenhof einer Schule denken, wo die Schüler sich um zwei Kämpfende versammelt hatten, um ‚Kämpfen, Kämpfen’ zu rufen.

Die Eichel wanderte zwischen den beiden Streithähnen hin und her und niemand schien auch nur im entferntesten daran zu denken, aufzugeben.

Erst, als die Elster, die auf dem Baum gesessen hatte, aufschrie und einige Vögel von den Ästen flogen, weil ein schnelles, schnurrendes Motorgeräusch näher zu kommen schien, hoben die beiden Raben die Köpfe und blickten die Straße entlang.

Gerade noch rechtzeitig – das Auto war verdammt schnell gewesen – waren die beiden abgehoben und sich auf die Eiche zurück retten können.

Sie blickten noch skeptisch dem Wagen nach, bis sie sich an ihr Mittagessen wieder erinnerten und sie sofort nach unten stürzten, um ihr verlorenes Streitobjekt wieder zu finden, doch da war nichts.

Sie hüpften den ganzen Platz entlang, mit der Hoffnung in ihren Kohlschwarzen Augen, um das Gut vor dem anderen rechtzeitig verschlingen zu können.

Auf einmal hörten beide ein leises Knacken. Sie hoben die Köpfe und empört krächzend sahen sie, was geschehen war. Die Elster, die ihnen vorhin zugeschaut hatte, hatte nun den Schale der Eichel im Maul und verschlang den letzten Rest gackernd, bevor sie davon flog.

So gingen die beiden Raben wohl lehr aus, den wenn zwei sich streiten, so freut sich der dritte.

Im 67er Impala, der an all diesem gerade Schuld getragen hatte, schien das gleiche abgelaufen zu sein. Mit einer Hand am Lenkrad kurbelte Delain entnervt das Fenster runter, während Dean erschrocken ein „Warte...Nicht“ rief, was leider schon zu spät war und der schöne Schokoriegel, den sich Sam aufgespart hatte, aus dem Fenster flog.

„Eh, Leute echt mal“ begann sie etwas knurrend, während sie an einem Schild mit der Aufschrift „Clairens Villag“ vorbei fuhr.

„Wie könnt ihr euch um einen Schokoriegel streiten. Ich dachte ihr seid Ärzte!“

Natürlich wusste sie, dass es keine Ärzte waren, die ihr beim Fahren Gesellschaft leisteten, aber dennoch schwieg sie darüber, als würde sie ihre Scharade abkaufen.

„Na ja... Natürlich, aber das heißt ja noch lange nicht, dass wir uns nicht streiten dürfen!“

Dean hatte die Arme verschränkt und schaute mürrisch zu ihr, während sie die Augen etwas verleierte.

„Also gut, Arnold!“ sie sprach den Namen schon etwas spöttisch aus. Nach all den Erzählungen von Dickens hätte sie ihm einen besseren Namen zugetraut.

„Wie kommt es eigentlich, dass zwei junge Ärzte zusammen, alleine durch die Gegend fahren. Läuft da was zwischen ihnen oder....!“

Ein Räuspern unterbrach sie, dass eindeutig von hinten kam, doch Dean antwortete schneller als sein Bruder.

„Wenn ich das währe, was du gerade vermutest, dürftest du nicht mit meinem Baby fahren!“

Ihre Vermutung lies seine Laune anscheinend nicht nach oben wandern, sondern eher sie noch tiefer in den Boden treten.

„Sag mal, wohin fahren wir eigentlich?“

„Das sagt sie uns eh nicht, Sammy. Ich versuche es schon seid einer Stunde herauszufinden.“

„Wir fahren nach ‚Claires Villag’ Es ist ein Dorf, dass am nächsten unserer kleinen Stadt liegt. Eigentlich ein ganz niedliches Fleckchen!“

Irgendwie gefiel es ihr jetzt schon, Dean noch weiter zu ärgern, der nun ganz verstört schien, weil sie Sam und nicht ihm geantwortet hatte. Ein leichtes Schmunzeln umspielte ihre Lippen, während er sich etwas im Sitz zurück gleiten ließ und die Straße nur noch mehr fixierte.

Es schien fast schon so. als würde er die Steinchen zählen, an denen sie vorbei fuhren, nur um sich von diesem schrecklichen, nie zu ende wollenden Tag abzulenken.

„Und warum hast du mir nie geantwortet?“ fragte er nach einer weile mürrisch.

„Weil du mich nicht so nett gefragt hast!“

Sogar Sam musste ein wenig grinsen. So kleinlaut kannte er seinen Bruder eigentlich nicht, aber anscheinend schien Delain ihn immer und immer wieder auflaufen. Das Gespräch, welches sie in der einstündigen Fahrt gehalten hatten, hatte sie zwar nicht viel weiter gebracht, aber sie hatten viele Informationen bekommen können. Delain hatte erzählt, dass vermutete, dass ihre Familie nicht wirklich an einer Krankheit litt, sondern dass irgendwer oder irgendwas alle Krank zumachen schien. Außerdem meinte sie, dass diese Fälle bis ins 1800 Jahrhundert zurück zu führen sei, der Zeit, als ihre Vorfahren in die Stadt gekommen waren, um dort zu leben und zu arbeiten.

Außerdem verriet sie, dass ihr Vater, ein sehr bekannter Mann währe, der wohl sicherlich auch viele Feinde hätte, aber davon keiner über das benötigte Know-how verfügte, um diese Art von Tat zu vollführen.

Dean hatte sich jedoch mehr über ihre Maschinen interessiert, über welche sie sich anscheinend sehr gerne unterhielt.

„Ihr Seid keine Ärzte, gibt es doch zu. Was wolltet ihr von meinem Vater?“ Fing sie dann schon wieder an, sie langsam zu enttarnen. Dean seufzte leise und schaute hilfesuchend zu Sam, der nur mit den Schultern zuckte.

Er wollte etwas sagen, doch das Dorf, welches immer näher kam, rettete sie davor, unangenehme Fragen weiter zu beantworten und erleichtert atmeten sie beide auf – Dean etwas mehr, als sein Bruder – als Delain auf einen weiten Parkplatz fuhr, welcher am Dorf angrenzte.

Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, stieg sie aus- den Schlüssel natürlich gezogen, damit die beiden nicht einfach sie hier stehen ließen.

Mit fragenden Blicken folgten die beiden Männer ihrem Beispiel und schauten sich dann, als die Türen wieder zugingen, die Gegend an.

Sam registrierte als aller erstes ein riesiges, steinernes Kreuz, welches in der Mitte des Friedhofes aufgestellt worden war, anscheinend als ein großes Denkmal.

Delain steuerte sofort auf dieses zu und schien nicht einmal nach den beiden zu schauen.

„Hey...warte mal, gib uns mindest die Schlüssel wieder, dann können wir schon....“

„Das hättest du wohl gern“ rief sie ihm zurück „Ich fahre zurück. Ich werde nicht lange brauchen!“ Dann verschwand sie hintern einem Busch, der neben dem Kreuz wuchs.
 

„Ich werde nicht lange brauchen!“ amte Dean sie knurrend und entnervt nach, als sie schon eine geschlagene Stunde auf sie gewartete hatte. Dean lehnte gegen seinen Wagen, die Arme verschränkt und sich langweilend, während Sam das Kreuz näher in Augenschein nahm.

„In der Zeit hätten wir schon längst herausfinden können, was ihre Familie tötet, anstatt....!“

„Ein Friedhof“ meinte Sam dann etwas überrascht und Dean hob die Augenbraue.

„Wie ein Friedhof? Ein Friedhof bringt die Familie um? Ist ihr Haus etwa auf einem erbaut?“

Sam hob nun ebenfalls verwundert den Kopf und schaute zu seinem Bruder. Anscheinend hatte er gar nicht mitbekommen, über was Dean sich gerade beschwerte, den er brauchte eine gewisse Zeit, bis er den Zusammenhang erkannte.

„Ach Quatsch...nein. Der Parkplatz. Das war mal ein Friedhof. Er wurde stillgelegt und das Kreuz zur Beruhigung der Geister errichtet. Na ob das Funktioniert hat?“

Dean schien nun doch ganz interessiert, den immerhin war das aufspüren von Geistern ihre Aufgabe und vielleicht fand sich hier etwas, was sie irgendwann einmal verwenden konnten.

Er ging zu dem Kreuz und schaute sich das Ding etwas genauer an.

„Sind das alle, die hier vergraben waren?“ fragte er dann etwas nachdenklich, als er die Schrift auf dem riesigen Grabstein durchging.

„Es scheint wohl so. Es stammt aus dem 18 Jh. Schau mal hier...“

Dabei deutete er auf eine untere Stelle, welche durch ein kleines Symbol gekennzeichnet war.

Dan ging zu ihm hin und beugte sich runter, um alles besser sehen zu können. Es war ein kleines Symbol über einen Namen, welcher aber nicht mehr zu lesen war.

„hm....irgendwo kenne ich das her!“

„Natürlich kennst du das. Man hat es verwendet, um besondere Leute zu kennzeichnen, die große Dinge für die Allgemeinheit getan haben, dafür aber ihr Leben lassen mussten“

„Der Name ist unleserlich. Da scheint jemand nachgeholfen zu haben!“ Dean strich vorsichtig über den Stein, während er leicht seufzte.

„Also an der Stelle des Toten währe ich nun so richtig sauer!“

„Das habe ich mir auch schon überlegt....Aber wir sehen wahrscheinlich wieder Geister, wo keine sind. Wir vermuten doch überall übernatür......“

Dean hatte seinen Bruder noch rechtzeitig am Kragen packen können und weggezogen, bevor ihn eine riesige Axt, die aus dem nichts aufgetaucht schien, in den Boden krachte.

„Er ist sauer“ Sam rappelte sich schnell auf und stockte kurz, als er einer Kreatur in die Augen schaute, die wohl aus den schrecklichsten Horrorfilmen entstammen könnte.

Es war ein riesiger, fast Zweimeter Mann, der eine alte, kaputte Latzhose trug. Seine Haut war grau und durchlöchert und an einigen Stellen konnte man sogar verwestes Muskelgewebe, Sehnen oder Knochen durchschimmern sehen. Das Gesicht war eingefallen und zu einer hässlichen Fratze verzogen, während der Mann mit beiden Armen versuchte, die riesige Axt wieder aus dem Boden zu befreien.

„Verdammt, Sammy, KOMM!“ Dean riss seinen Bruder wieder am Kragen mit, um so schnell wie möglich zum Auto zu kommen, doch so weit, wie sie eigentlich wollte, kamen sie nicht, denn diese Kreatur war schneller, viel schneller, als sie dachten.

„Seid wann greift so ein Vieh Tagsüber an?“

„Darüber können wir später nachdenken, wenn wir noch Leben!“ Dean ergriff seine Waffe und feuerte einige Steinsalzkugeln auf die Kreatur, die sich sofort auflöste, aber auch genauso schnell wieder seine Form annahm.

„Wie jetzt...“ Dean schaute verdutzt auf seine Waffe, dann drehte er sich wieder um und schnappte rannte mit Sam in die andere Richtung.

„Verdammt...wo ist eigentlich Delain, hoffentlich hat diese Kreatur ihr nichts angetan!“

Darüber sollten sie sich lieber keine Sorgen machen, den sie konnten laufen, wie sie wollten, die Kreatur war schneller und ein zweites Mal krachte die Axt auf den Boden, da sich Dean schnell genug wegdrehen konnte, bevor sie traf.

„Solange wir nicht an den Wagen kommen, sind wir Hilflos!“ Sam suchte nach Auswegen, doch egal, wo sie hinrannten, die Kreatur war schneller dort. So dauerte es auch nicht lange, bis sie in einer Sackgasse waren und sie vor sich den Geist und hinter sich den Stein hatten.

„Sieh es positiv, Sammy“ begann Dean, während er etwas fragend zu ihm schaute.

„Wir sind auf einem Friedhof, da kann man uns gleich auf den Stein mit meißeln!“

Sam war es aber nicht zu lachen zu mute und so verzog er nur das Gesicht und drückte sich weiter an den Stein, der sich wie eine Mauer hintern ihnen aufragte.

Die Kreatur hob die At ein letztes mal, dann schlossen die beiden Brüder die Augen und das letzte, was sie hörten war das rauschen der Axt, die herunter sauste... oder halt...Dean öffnete die Augen. Es war nicht die Axt der Kreatur, es war sein Impala, der auf sie zukam.

Die Kreatur hatte in seinem Tun inne gehalten und schaute in die Scheinwerfer, die auf ihn zurasten, dann löste sich die Kreatur mit einem lauten Schrei auf – auch die Axt verschwand – und der Impala vor den Beiden zum stehen kam.

„Macht hinne, ich hab keine Ahnung, ob das Ding zurück kommt“ Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Es knallten Türen, die Reifen quietschten, dann fuhren sie auf die Straße zu, von der sie gekommen waren.

Sams und Deans Herz schlugen wie verrückt, aber zum Glück konnten sie sich schnell beruhigen, den sie waren noch lange nicht aus der Gefahrenzone.

„Du wusstest, dass das Ding....“ ein Geist ist, wollte Sam sagen, doch er wurde etwas nach vorne geschleudert, als Delain auf einmal scharf bremsen musste, weil die Kreatur in der Auffahrt stand und knurrend mit der Axt schwang.

Delain schaute auf die Kreatur, Dean schaute zu Delain, Sam schaute zu Dean und die Kreatur schwang seine Axt und ließ sie auf die Motorhaube des Impalas sausen.

Luft entweichte aus der Lunge von Dean und es hörte sich fast so an, als hätte er den Schlag abbekommen und wahrscheinlich fühlte er sich auch.

„MEIN AUTO....Na warte du....ich mach dich fertig!“ er griff nach einer Flinte, die unter dem Sitz versteckt war und wollte aussteigen, doch Delain betätigte die Zentralverriegelung.

„Was...lass mich raus, ich weiß, was ich tue!“

„Du hast gar keine Ahnung, was du tust, Dean Winchester!“ Sofort waren beide ruhig und schauten sie verdattert an, während sie den Rückwärtsgang einlegte, weil die Kreatur schon damit beschäftigt war, die Axt aus dem Wagen zu ziehen. Sie fuhr in rasender Geschwindigkeit etwas zurück, drehte sich während des Fahrens und schleuderte, sodass die Kreatur davon geschleudert wurde und der Wagen freie Bahn auf die Straße hatte, wo er nach wenigen Sekunden verschwand.
 

Der Wagen hielt erst wieder, als sie an einem kleinen Motel angekommen waren. Die ganze Zeit hatten sie versucht, aus ihr herauszubekommen, woher sie den Namen kannte, doch sie hatte die ganze Zeit geschwiegen, bis Dean dann eine Waffe an ihren Kopf hielt und meinte, sie sollte rechts ranfahren.

Sie hatte nur „Erschieß mich doch und gehe dabei drauf, weil ich in den letzen Sekunden bis zum Tod dein liebes Auto gegen einen Baum fahren würde!“ Dean hatte die Waffe wieder sinken lassen und musste nun zugestehen, dass sie weiter fahren mussten.

Nach einer weile hatte Sam dann versucht, in die Tüte zu schauen, die sie nach ihrem Verschwinden auf der Rückbank platziert hatte, doch sie meinte nur „Finger weg“ und er ließ es, den immerhin hatte sie ihnen das Leben gerettet und warum sollte er ihr deshalb nicht danken?

Nun gingen die drei zu dem Motelzimmer, welches Dean und Sam gebucht hatten und Delain fing an zu reden.

„Es tut mir leid, wegen dem Wagen. Ich werde ihn gleich morgen reparieren lassen!“

„ES TUT DIR LEID?“ Dean war außer sich. Mit erhobenen Händen drehte er sich zu ihr um und schaute sie wütend an. Zum Glück konnten Blickte nicht töten.

„Verdammt, wir währen beinahe drauf gegangen. Was bist du eigentlich? Woher kennst du uns?“

Delain hob die Augenbraue und schaute zu Sam, der nur mit den Schultern zuckte.

„Ich bin ein Mensch, so wie ihr. Und ich kenne euch, weil ihr so unprofessionell wart, euch von der Polizei schnappen zu lassen. Dafür kann ja wohl ich nichts.

„Unprofessionell? Was soll den das heißen. Du weißt doch gar nicht, was wir machen!“

„Vielleicht besser, als ihr denkt!“

„Na super, ein Fan. Das hat uns ja noch gerade gefehlt!“

Sie gingen weiter in Richtung der Tür und Delain fauchte weiter.

„Du bist so ein arrogantes Arschloch. Macht den großen Macker, aber von Null eine Ahnung haben. Wie konntest du bisher nur überleben!“

Sofort blieb er stehen, drehte sich zu ihr um und stand, da sie nicht rechtzeitig stoppen konnte, dicht vor ihr.

„DU hast meinen Wagen geschrotet und nun tust du so, als währe ich daran schuld?“

„Wer ist den auch so doof und berührt ein Hexensymbol?“

„ICH“

Dann knallte die Tür vor ihrer Nase zu und leicht seufzend musste sie sich zurück ziehen. Zum Glück war es bis zu dem Haus ihres Vaters nicht all zu weit.
 

Als sie dann endlich ankam, stand das Auto ihrer Stiefmutter schon in der Einfahrt und Lisa kam auf sie zugerannt.

„DELAIN“ schrie sie ihr zu, und dann umarmte sie ihre große Schwester.

„Was hast du da?“ Sie deutete auf die Tüte, die Delain in der Hand hatte und die nun hinter dem Rücken verborgen wurde.

„Das ist nichts für dich, tut mir leid. Aber oben ist was für dich. Und, wie war es in der großen Stadt?“

Mit ihrer Schwester in der Hand lief sie nun den Weg nach oben, um dann ins Haus zu gehen.

„Es war wundervoll. Wir waren sogar im Zoo und da waren Urang-Utas... die waren toll“

Ein wenig musste Delain schmunzeln, als ihre kleine Schwester so weiter schwärmte.

„Weißt du was, ich bringe mal schnell die Erde nach oben und dann gehen wir zu Daddy!“

„Machst du heute wieder diesen Zaubertrick?“

„Welchen Zaubertrick?“ Delain vermutete schlimmes. Wahrscheinlich hatte Lisa sie einmal gesehen, als sie das Ritual durchzog.

„Nein, Ich mache keine Zaubertricks mehr!“

Dann ging sie die Treppe hoch, um anschließend mit ihrer kleinen Schwester ihren Vater zu besuchen.
 

Dean und Sam waren noch einmal im Archiv gewesen, um Informationen zu sammeln, doch leider hatten sie nichts besonderes rausbekommen.

Dean war weiterhin mürrisch gewesen.

„Vielleicht solltest du ihr Angebot annehmen und deinen Wagen von ihr reparieren lassen!“

„Das mache ich schön alleine, Sam!“ knurrte er und ging dann hoch zu dem Zimmer, dass sie gebucht hatten.

Noch in Gedanken versunken trottete Sam hinterher, blieb dann aber abrupt stehen, als er das Licht im Zimmer brennen sah. „Haben wir vergessen, das Licht auszumachen?“

Dean schüttelte den Kopf und zog dann, ohne etwas zu sagen, seine Waffe aus dem Hosenbund.

Dann legte er vorsichtig die Hand auf den Türknauf und stieß diese dann auf, um sofort auf eine Gestalt im Zimmer die Waffe zu richten. Erst nach wenigen Augenblicken ließ er diese wieder sinken und schaute das arme Geschöpf, welches auf seinem Bett saß, genau an.

„Delain?“ fragte er etwas verunsichert.

Delain hob den Kopf, während ihr weiter Tränen über die Wangen flossen. Mit zittriger Stimme, und kraftlosen Ton sagte sie dann leise.

„Dad ist tot!“

Geheimnisse

Delain schaute auf den Boden, während sie das Taschentuch in ihrer Hand hielt, welches Dean ihr vor fast 2 Stunden gegeben hatte. Es war vorbei, sie weinte schon nicht mehr. Alles hatte ein ende, dass hatte sie schon immer gewusst und doch kam es ihr zu plötzlich.

Die Jungs mussten sie ja für ziemlich Stark halten, weil sie ihrem Vater anscheinend schon nach wenigen Minuten nicht mehr nachweinte, doch es war genau das Gegenteil. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie es nicht hatte verhindern können, dass sie den Grund nicht hatte fangen können und dass sie so kläglich versagt hatte. Nun lag er tot in seinem Bett und Lisa, die zerstört zusammengebrochen war, weinte sich bitterlich die Tränen aus.

Eigentlich hatte Delain ihre kleine Schwester trösten wollen, doch hatte Marianne, die Mutter von Lisa, nur den Kopf geschüttelt und war dann bei ihrem Mann geblieben.

Voller Zweifel war Delain daraufhin zu den beiden Jägern gegangen. Sie hätte es verhindern können. SIE war daran schuld, dass es soweit gekommen war und nun würde sie den Tod ihres Vater rächen und wenn es das letzte währe, was sie tun würde.

„So...Und nun noch einmal von vorne!“ begann dann Dean, der auf und abging, zu fragen. Sie wahren mittlerweile nicht mehr in dem schäbigen Zimmer im Motel, sondern sie waren mit dem halb zerstörten Impala, wobei Delain dieses mal nicht gefahren war, zu dessen Freund Sascha Dickens aufgebrochen und nun saßen sie in dessen Zimmer. Dean schien sich richtig wohl zu fühlen, auch wenn der Grund des Erscheinens nicht wirklich fröhlich war. Sascha war ein riesiger Fan von einigen Rockgruppen, die auch Dean zu gefallen schien und seine ganze Wand schien über und über mit dessen Postern voll zu hängen. Ab und an hingen dann darüber die Gitarren des Musikers und eine andere Wand schien mit einem Bücherregal mit Akten, alten Büchern und anderen merkwürdigen Gegenständen vollgestellt zu sein. Wiederrum hatte die letzte Wand, die weder mit Schränken, Bett oder Musikanlagen vollgestellt zu sein schien, einen riesigen Schreibtisch, welcher durcheinander, unstrukturiert und komplett zugestellt schien. Mit Not konnte man noch einen Computer im Dauerbetrieb erkennen.

Dann öffnete sich die Tür und Sascha kam etwas seufzend herein, um dann auf einem Tablett einige Tassen Kaffe zu verteilen. Mit einem sorgenvollen Blick schaute er zu seiner Freundin, dann setzte er sich auf den halbzerstörten Drehstuhl, der vor dem Schreibtisch stand.

„Delain, es tut mir leid!“ meinte er dann leise, bevor er irgendwas unter seinem Schreitisch zu suchen begann. „Wir...hätten uns mehr auf den Duppy konzentrieren müssen“

„DUPPY?“ Sam schaute auf. Im Gegensatz zu Dean schien er sich gar nicht hier wohl zufühlen und dieses spiegelte sich in seinem Gesicht sehr gut wieder.

„Ja, einen Duppy. Er suchte ihre Familie schon vor vielen Jahren heim.“

„Stop...Ich will jetzt mal wissen, was hier passiert ist. Das mit deinem Vater ist wirklich schrecklich. Glaub uns, wir wissen, wie du dich fühlst, aber wir brauchen Informationen. Woher kennst du uns, wer bist du... und all den mist!“ Dean hatte sich neben sie aufs Bett gesetzt und blickte zu ihr, mitleidig, bedauernd und doch ein gewissen Maß an Misstrauen.

Delain blieb nichts anderes übrig, als die ganze Geschichte noch einmal, vielleicht etwas weniger durcheinander zu erzählen, also holte sie einmal tief Luft und erzählte dann mit einer ruhigen, gefassten Stimme, was eigentlich geschehen war.

„Vor 13 Jahren starb meine Mutter an dieser Krankheit, ich war da gerade mal 9 und ich hatte es gesehen. Ich hatte gesehen, wie der Duppy sie berührt hatte. Ab da an, wusste ich, was es gibt, was da draußen los war. Es dauerte nicht lange, bis ich Kontakt mit Jägern bekam.“

„Als Neunjährige?“ Dean war entsetzt. Wie leicht war es, Jäger in diesem Land zu finden, doch sie nickte nur und seufzte.

„Cheffai. Er war Jäger und nicht besonders schlecht. Er brachte mir ziemlich schnell das Schießen und Jagen bei und mit 12 lernte ich dann Sascha kennen, der schon selbst begonnen hatte, nachzuforschen. Er ist sozusagen das, was Ash für euch ist.“

„DU kennst ASH?“ Jetzt waren die beiden wirklich perplex.

„Ja natürlich. Aber ich muss schon sagen, Sascha ist mir viel lieber. Nun jedenfalls brauchte ich Transportmittel und das wir reich waren, kam mir sehr zu gute. Ich kaufte nach und nach Mopeds, Motorräder und Autos, natürlich erst, als ich 16 war. Ab da an hatte ich auch erst begonnen, richtig zu jagen. Vorher hatte das Cheffrai nie zugelassen.“

„Ist ja auch richtig zu. Für einen Möchtegern Jäger ist.....“

„Nun mach aber mal halb lang Dean, ja? Ich habe schon einige gute Jobs abgeschlossen und dass ich den Duppy nicht erledigen konnte hat nur einen Grund gehabt...!“

„Du hättest doch nur den Beschwörer finden müssen“ Sam hob die Augenbraue und schaute etwas irritiert. Ein Duppy war nun wirklich nicht schwer, wenn er auch gefährlich war und einer der hinterhältigen Geister, die einen per Berührung eine todbringende Krankheit verabreichte oder mit einem Hauch ans Bett fesselte. Trotzdem brauchte man nur den Beschwörer zu finden und ihn von seinem tun abbringen. Ein Duppy war ein beschwörter Geist, wobei man das böse von dem guten des Verstorbenen getrennt hatte und dieses nun des Beschwörers Befehle befolgte.

„Oh, keine Sorge, wir haben ihn gefunden!“ Sascha war nun wieder unter seinem Schreibtisch hervor gekommen und schaute dann zu Delain, die ihn wohl böse anschaute.

„Und wo liegt dann das Problem?“ Dean war nun etwas entnervt. Die beiden hatten ihn und seinen Bruder ganz schön gelinkt. Hoffentlich würden sie dieses nie wieder tun, doch anscheinend schienen sie noch immer nicht ganz mit offenen Karten zu spielen.

„Nun ja, der Beschwörer ist bereits tot!“ Sascha hatte sich auf den Weg gemacht, die Regale nach einer bestimmten Akte nachzusuchen. Mit seinen Fingern fuhr er über jeder entlang und suchte eifrig nach der passenden, bis er dann endlich eine herauszog.

„Es ist ein wenig kompliziert. Nun ja...Im 18 Jh starb der Beschwörer und der Duppy ließ meine Familie in Ruhe, aber... Als der Beschwörer zurück kehre, da kam auch der Duppy zurück, um sein Werk zu vollenden.“

Sascha reichte während Ausführungen Delains, den beiden Brüdern die Akte, doch sobald diese einen Blick hineingeworfen hatten, verfinsterte sich ihr Gesicht.

„Das Axtteil...“ meinte Dean mit einem bösen Nachgeschmack. „Er ist also der Beschwörer. Sehr praktisch. Töten wir einen, so machen wir auch den anderen platt, auch wenn es ziemlich schwierig zu sein scheint.“

„Warum kam er zurück, wisst ihr dass? Hat es mit dem Namen zutun?“

Sam wollte ihr helfen, dass stand fest, doch die Frage war nur, wie. Immerhin schien dieser kein normaler Geist zu sein. Irgendwas, oder irgendwer muss ihn ebenfalls beschworen haben, so stark er doch war.

„Da bin ich gerade dran. Ich habe noch einiges herausgefunden, aber dann geschah ja...“ er hielt inne. Natürlich kannte er Delains Trotz und ihre Sturheit, aber man musste es ja nicht heraufbeschwören. Er ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich daran, dann begann er in rascher Folge zu tippen.

„ALSO...“ fing er an, bevor er einige Bilder auf dem Bildschirm zeigte.

„Als ihre Familie in diese Stadt zog, war hier gerade ein Mord geschehen. Ein Schwerverbrecher hatte 3 Menschen auf dem Gewissen und er wurde von Hemins zum Tode verurteilt. Ich vermute, dies ist unser Duppy. Einige Jahre später würden wir also unseren kleinen Axtmörder wieder finden.“ Delain war aufgestanden und hatte sich hinter Dickens gestellt, wo sie sich auf dessen Schultern abstützte.

„Er war ein Gesetzeshüter, übertrieb jedoch maßlos. Er hatte jeden, der der Stadt etwas böses wollte, niedergestreckt und als ihm durch Richter Hemins die Befugnis entzogen wurde, rastete er Buchstäblich aus. Er starb, obwohl er der Stadt nur gutes wollte, aber mit den Worten, dass er wiederkommen würde, wenn dem Dorfe, in dem er vergraben liegen würde, etwas schreckliches zustoßen sollte. Wir vermuten außerdem, dass er den Fluch des Duppys noch wenige Tage vor seinem Tod auf die Familie gelegt hatte.“

„Und?“ fragte Sam, der sich die Bilder, die Malereien und die Fotos noch weiter anschaute.

„Wird der Stadt etwas schreckliches Geschehen?“

„Es scheint so“ meinte Delain, die nun zu den anderen beiden schaute.

„Das Dorf ist schon seid Jahren dabei, zu schrumpfen und vor wenigen Wochen hatte ein Kaufmann das Land gekauft und will nun dort ein Erholungszentrum aufbauen.“

Sie nahm Dean die Akte aus der Hand und kramte danach, um dann einen Zeitungsartikel herauszukramen und ihn den beiden unter die Nase zu halten. Darauf war in großen Buchstaben geschrieben ‚MORD AUF PARKPLATZ“

„Die Sekretärin des Kaufsmann hatte man verstümmelt vorgefunden“

Dann kramte sie weiter und suchte wieder einen Artikel raus, auf dem ‚Planierraupenfahrer Kopflos gefunden’

„Das war Mord Nummer 2. Er ereignete sich vor knapp 4 Wochen“

Zum Schluss holte sie den letzten Artikel aus der Akte und zeigte diesen vor. ‚Axtmörder schlägt wieder zu – Kaufmann gemeuchelt’

„Zeitungen sind geschmacklos, aber das war der letzte Mord. Der Bau wurde auf Eis gelegt, da der Kaufmann verstorben war, trotzdem will ich diesen Mistkerl erledigen und nun erst recht. Ich werde ihn kalt machen und wenn es das letzte ist!“

„Du solltest nichts überstürzen. Mit Wut im Bauch machst du nur Fehler. Glaub uns, wir haben das schon ... nicht ganz hinter uns, aber wir haben es durch!“

Dean überflog noch einmal die Artikel und seufzte, den anscheinend war sie nicht von ihrem Vorhaben abzulenken.

„Ok, wir können dir helfen!“

„Ich will eure Hilfe doch gar nicht!“

Dean sah getroffen aus, vielleicht sogar etwas verletzt, den er verzog das Gesicht, als hätte er es nicht gehört. Sam dagegen seufzte nur und setzte sich in einen aufblasbaren schwarzen Sessel.

„Alleine wirst du nicht mit ihm fertig, dafür ist er zu mächtig!“

„Ich sagte doch, ich brauche eure Hilfe nicht. Ich komme alleine klar!“

Sie hatte den beiden die Akte wieder aus den Händen gerissen und war nun zur Tür gegangen, um den Raum zu verlassen. Was glaubten die beiden, dass sie ein armes, hilfloses Mädchen war? Sie wusste gar nichts, absolut gar nichts. Und sie hatte ja, was sie brauchte. Sie hatte die Erde, sie hatte die Knochen und sie hatte die Macht dazu, diese Kreatur zurück zu schicken.

„Verschwindet einfach. Sucht nach neuen Fällen oder lasst euch einen von Sascha geben, aber....VERSCHWINDET!“

Sie schaute die beiden nicht an, während sich eine eisige Kälte im Zimmer von Sascha ausbreitete. Sam und Dean schaute sie schon entsetzt an, doch sagten sie nichts, bis Dean sich dann erhob.

„Na gut, dann eben nicht. Sicherlich wirst du deine Gründe für diese Reaktion haben!“ Noch bevor sie ebenfalls zur Tür gehen konnten jedoch, unterbrach Sascha ihr handeln, welcher Stirn runzelnd noch immer am Computer saß und sich einen neuen Zeitungsartikel durchlas.

„Du, Delain, vielleicht solltest du ihre Hilfe annehmen!“

„Warum?“ Sie wurde misstrauisch. Was hatte er herausgefunden? Langsam ging sie zu ihrem Freund und schaute auf den Bildschirm, bis sich ihr Blick erst verfinsterte, dann schockiert abwandte. Was hatte sie entdeckt? Auch Sam und Dean kamen nun an den PC und lasen den neu entdeckten Zeitungsbericht, der wie folgt lautete:

‚[...] Das Dorf, welches der ermordete M. Karten erworben hatte, wird heute an dessen Schwester Marianne Hemins überreicht, welche sich mit ihrer Tochter auf den riesigen Platz vor dem Dorf einfinden wird. Um 19:00 soll die Übergabe der Urkunde stattfinden[...]’ Dann folgten nur noch einige Kommentare, noch mal die Erinnerung der Morde und die Tatsache, dass sie alleine da sein würden, damit keine weiteren stattfinden konnten.

Delain war außer sich. Ihre Verzweiflung konnte man in ihren Augen lesen, dann nickte sie Dean und Sam zu, ihren Stolz gebrochen, ihren Trotz beiseite geschoben. „Helft ihr mir?“

Dean und Sam waren der gleichen Meinung, sie nickten, dann trat Dean kurz vor. „Sicher helfen wir dir. Du bist mir doch noch was wegen meinem Impala schuldig.“ ER grinste breit, den er wollte die Situation auflockern. Auch Delain begann etwas zögerlich zu grinsen, dann nickte sie.

„Danke, wartet draußen. Ich werde gleich kommen. Ich muss noch einmal nach Hause, um einige Waffen zu holen!“

„Kein Problem, wir warten“ Auch Sascha war aufgestanden, nachdem Sam schon den Raum verlassen hatte, dann schmunzelte Dikens ein wenig. „Delain, ich glaube, dass wird heute einer der Finalen Kämpfe zwischen dir und diesem Monster!“

„Ich hoffe...Keine Sorge, Unkraut vergeht nicht!“ Sie umarmte ihren Kumpel, dann ging sie zur Tür. Dean, der schon an dieser stand, musste gestehen, dass er ein mulmiges Gefühl hatte, als Delain ihren Freund umarmt hatte, doch sagte er nichts und verließ, ebenfalls wie Sam, das Zimmer.

„Delain...warte mal kurz!“ Sascha schien etwas besorgt, als er seine Freundin zurück gerufen hatte.

„Du hast es ihnen nicht gesagt, nicht wahr?“

Delain runzelte die Stirn und drehte sich zu ihm um, während sie vorsorglich die Tür schloss, damit Dean uns Sam nichts mithörten.

„Was? Was ich bin? Dann könnte ich mir auch gleich eine Kugel durchs Herz schießen!“

„Du musst es ihnen sagen, irgendwann finden sie es heraus!“

„Wenn ich glück habe, ist bis dahin alles vorbei“

Sascha seufzte und ging weiter auf sie zu, bis er dicht vor ihr stand. „Und wenn er dich vorher holt? Das kann nicht gut gehen! Es war ein Feh.....“

„JA Verdammt, es war ein Fehler, mich mit ihm einzulassen, aber verbockt ist verbockt. Ich war 13, was hätte ich machen sollen und nun lass mich damit in Ruhe, Ja?“ Sie schmunzelte, obwohl sie in großer Gefahr war, und Sascha nickte, und zeigte erst seine Sorge und seine Befürchtungen, als sie ebenfalls das Zimmer verlassen hatte.
 

Es dauerte nicht all zu lange, dann kamen sie an dem Haus an, wo Delain lebte, wo ihr Vater gestorben war und wo sich irgendwann die Wege der drei wieder trennen würden. Das Auto ihrer Zweitmutter war schon weg, sie mussten sich also beeilen.

Delain hatte kein Wort gesprochen und ab und an war sogar noch eine Träne gefallen, wenn sie an ihren Vater denken musste. Nun waren sie auf den Weg in ihr Zimmer, wobei sie aufpasste, nicht Cheffrai über den Weg zu laufen.

Dean und Sam waren ihr gefolgt und nach wenigen Minuten sahen sie sich in einem großen, schwarzen, relativ merkwürdigen Zimmer wieder. Im Gegensatz zu Saschas hatte es sogar 5 Wände und alle, außer eine, die mit Schrank und Schreibtisch verstellt worden war, bestanden aus Bücherregalen, oder Vitrinen, in denen Gegenstände von großen Wert drin waren, jedenfalls für Jäger. Für die Familie waren es anscheinend nur Schnickschnackdinge, die die Tochter des Hauses unbedingt haben wollte. In der Mitte stand ein Tisch und drei riesige, bequeme Sessel, worin Dean sich fallen ließ. Über dem Schreibtisch hing ein riesiger Bildschirm und anscheinend schien dies nicht nur der TV zu sein, sondern auch der Monitor für ihren Computer. Ansonsten waren an den wenigen freien Wände Bilder von Kreaturen, Zeichnungen von Victoria Frances oder Photos von ihren Maschinen.

„Und wo schläfst du, wenn ich fragen darf?“ fragte Dean nach einer weile, als ihm aufgefallen war, dass kein Bett in ihrem Zimmer vorhanden war, doch sie grinste nur frech, während sie zu dem Schreibtisch ging und dann nach oben deutete.

Über ihnen schauten sie auf eine schwarze Decke, die mindest 4 Meter nach oben reichte, jedoch über den Schreibtisch viel kleiner war. Dort schienen es fast nur 2 Meter zu sein.

Delain ging zu einen der Schränke und nahm davon eine Leiter ab, um sie dann anzulegen und nach oben zu klettern - Dean fand das sogar sehr gut, weil sie nur einen langen Rock anhatte, auch, wenn er nicht alles sehen konnte und wofür er glatt eine Kopfnuss von Sam bekommen hatte, von SAM.

Als sie oben angekommen war, schaute sie nach unten.

„Hier oben ist mein Bett. Keine Sorge, es würde noch einer hinpassen, sollte ich mal jemanden mitbringen, aber darum geht es ja nicht!“

Sie kroch etwas zurück und lange Zeit war nur ihre Schritte zu hören und dann ein Gekramte, als würde sie mit Decken herumhantieren, bis sie dann einen mechanisches Klicken vernehmen konnte. „Was war das?“ fragte Sam, doch bevor Dean mit den Schultern zucken konnte, fuhren drehten sich die Regale, und die Platte des Tisches, wobei einige richtig Tolle Waffen zum Vorschein kamen. Die Jungs kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und Dean vergaß beinahe nach Delain zu schauen, als sie die Leiter wieder herunter kletterte, aber eben nur beinahe. Leider trug sie auf einmal eine schwarze, zum Glück enganliegende, Jeans. Sie ging zu dem Tisch, neben den die beiden saßen und nahm davon zwei kleinere Waffen, die sie sich in ihren Hosenbund steckte, dann lief sie zu den größeren Waffen, die hinter den Regalen verborgen gewesen waren.

„Winchester?“ fragte Dean etwas skeptisch. „Du benutzt Winchester?“ Sie musste lachen und nahm eins der Gewehre vorsichtig ab, bevor sie auf den Knopf drückte und alles wieder zurück fuhr.

„Ich bin ein Oldtimerfan, sogar, was Waffen angeht!“ Dabei entsicherte sie dieses und lief an den anderen vorbei.

„Während ich euren Impala reparieren...“

„Nichts ist. An mein Baby lege nur ich Hand an, verstanden?“

„Schon gut, Dean. Also, wir nehmen einen meiner Babys und dann können wir dein Baby später reparieren!“ Damit war Dean einverstanden. Die beiden Brüder gingen daraufhin schnell, um aus ihrem Wagen ein paar Waffen zu holen, während Delain etwas nachdenklich an der Tür zu Cheffrais Zimmer stand, klopfte und darauf wartete, dass er aufmachte.

„Wir fahren nun los, diesen Mistkerl zu töten“

Cheffrai schaute sie fragend an, als er die Tür dann endlich geöffnet hatte.

„Sei vorsichtig. Das sind Jäger. Ich kenne solche. Denen ist es egal, was sie erlegen, solange es übernatürlich ist!“

„Ich werde vorsichtig sein, aber... ich wollte fragen, kann ich... kann ich...“

„Du meinst den Chopper? Nein, das tut mir leid. Ich habe das Zeichen nicht umsonst darauf gemacht. Er gehört dir, aber was darin ist, wirst du nicht bekommen, nicht so lange er in deiner Nähe ist“

„Er war schon lange nicht mehr da, ich brauche die Waffe!“

„Nein“ und damit ging die Tür wieder zu, während sie grübelnd dastand und leicht seufzte. Sie hatte eine Idee, doch war das eigentlich nicht ihre Art und Weise. Sie lief die Treppe runter und rannte zur Garage, wo Sam und Dean gerade ihren 66er Ford Thunderbird, der einen fast genauso großen Kofferraum hatte, wie ihr 60er Impala, den sie auf keinen Fall auf diese Fahr hatte mitnehmen wollen.

Dean hatte sie Schlüssen und er durfte auch fahren, doch noch immer hoffte er auf die wirkliche Erfüllung ihres Deals wonach er sich alle Finger leckte.

Delain kam auf die beiden zu und deutete dann auf den alten Chopper, der noch verborgen hinter anderen Motorrädern stand. „Dean... könntest du so freundlich sein und mir daraus noch die Waffe holen?“ fragte sie schon beinahe Schüchtern und Dean nickte natürlich und ging auf das Gefährt zu, um den Sitz nach oben zu klappen. Natürlich fiel ihm die Teufelsfallen auf, doch nahm er es nicht all zu ernst, jetzt, wo er wusste, dass sie Jägerin war. Komisch war nur, dass es wohl das einzige Fahrzeug in der ganzen Garage war, welches zugedeckt war und welches anscheinend schon lange weder benutzt noch gewartet worden war.

„Kannst du mir mal kurz helfen?“ fragte Dean nach einer kurzen Zeit und zögerlich trat Delain neben ihm, um dann zu nicken.

„Was soll ich tun?“

„Halt mal den Sitz fest, ich brauch beide Arme dazu“

Sie schaute ihn verzweifelt an, das konnte sie nicht, auch wenn sie es wollte. Wir sollte sie ihm das sagen, ohne dass er verdacht schöpfte? Sie griff schnell zu einem Besenstiel und hielt damit die Sitzklappe fest, während Dean etwas langes, in Leinengewickeltes hervorlangte.

„Was ist das?“ fragte er dann etwas und stutzt, als er sich richtig aufgestellt hatte und sah, dass Delain den Sitz mit einem Besenstiel festhielt.

„Du weißt, dass wir einen Deal hatten und dann willst du nicht mal einen Meter an mich heran? So schlimm bin ich auch nicht!“

Er grinste nur etwas, hatte aber in seinem Hinterstübchen etwas Skepsis aufgebaut, an die er denken würde, sobald das obere Gehirn sich wieder einschalten sollte.

Delain achtete nicht darauf. Schon zu lange hatte sie es haben wollen und nach nur wenigen Augenblicken schmiss sie den Besenstiel davon und griff nach dem Sarazehnschwert, welches sie so lange schon begehrte.

„Lasst uns aufbrechen“ flüsterte sie, währen sie, das Schwert anstarrend, zu dem Ford ging, der auf sie wartete.
 

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Also erstmal danke für eure lieben Kommis. Irgendwann musste ich das ja mal schreiben^^

Ab nächstes Kapi werde ich fragen beantworten und wenn ihr welche habt, dann stellt sie jetzt *grins*

Finale

Ein frischer Wind zog über den großen Platz mit den wenigen Autos und dem großen Kreuz in der Mitte. Marianne zog ihren Mantel etwas enger zusammen, und mit einem besorgten Blick zu ihrer Tochter seufzte sie leise. Die Anstrengung des letzten Tages war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Ihre Augen waren vom Weinen ganz rot und nicht mal eine Tonne Make-up konnte dies bereinigen, trotzdem musste es, obwohl ihr Mann erst verstorben war, das Leben weiter gehen und sie durfte nicht zeigen, wie sie sich fühlte, wenn sie den Traum ihres Bruders beenden wollte. Vielleicht hätte sie den Termin doch verlegen sollen, immerhin hin wahren in kürzester Zeit ihr Bruder und ihr Mann verstorben und auch ihre Tochter, gerade mal 12 Jahre alt, sah sehr mitgenommen aus. Sie hatte, seid sie es gesehen hatte, kein Wort mehr gesprochen und eigentlich hätte sie sie zuhause lassen wollen, doch Lisa war nicht von ihrer Seite gewichen.

Leicht seufzte Marianne, als der zuständige Beamte für die Übergabe des Landes auf den Parkplatz trat und auf die beiden zuging. Er schien zu lächeln, nicht wissend, welchen herben Verlust die Familie vor gerade mal knapp 5 Stunden erleiden musste. In der Ferne versank bereits die Sonne und der Himmel verfärbte sich in ein sattes rot-orange.

„Guten Abend, Mrs. Hemins. Ich hoffe, dass es ihnen gut geht. Sie sehen etwas kränklich aus!“

„Keine Sorge, Mr. Rodus. Es geht mir ganz gut. Danke der Nachfrage. Können wir das schnell hinter uns bringen? Mir ist die Gegend nicht ganz geheuer!“

Der Mann nickte nur schnell, anscheinend fühlte er sich ihr gleich, dann öffnete er seinen Aktenkoffer und langte einige Papiere heraus, welche er dann überreichte. Noch bevor Marianne diese durchlas, holte er noch einen Lolli heraus und hielt ihn der kleinen Lisa hin.

„Hier, kleines. Das muss doch wirklich langweilig für dich sein!“

Er hielt ihn ihr lange unter die Nase, aber es dauerte eine Weile, bis er verstand, dass sie ihn nicht nehmen würde, dass sie scheu, wie sie eigentlich nicht war, sich hinter ihrer Mutter versteckte und dass er keine Chance hatte, den Lolli loszuwerden.

Seufzend steckte er ihn wieder weg und trat näher an die Interessentin heran.

„Ich hoffe, es ist alles zu ihrer Zufriedenheit!“

„Ja.... alles ist in bester Ordnung. Wo soll ich unterschreiben?“

„Hier...hier und hier!“ dabei deutete Rodus auf die zu unterschreibenden Seiten. Mit zittrigen Händen kramte Marianne einen Kuli aus ihrer Manteltasche und setzte zu der ersten Unterschrift an.

Lisa schaute während dessen auf das riesige, steinerne Kreuz, welches zum Himmel empor ragte. Eine Gänsehaut überzog ihren jungen Körper und leise summte sie ein Lied, um ihre Angst zu überdecken. Hatte sich da gerade etwas bewegt?

Langsam ging sie auf den Busch zu, der neben dem Kreuz stand schaute etwas genauer nach. Der Busch bewegte sich, erzitterte, als sie näher kam und ein leises fauchen war darauf zu hören.

Was war das? Sie ging näher und beugte sich etwas vor, um genauer etwas erkennen zu können.

„Hallo?“ fragte sie leise mit ihrer kindlichen Stimme. „Ist da wer?“ Nur noch wenige Schritte und sie würde am Strauch sein, sie würde sehen, wer sie da belauschte, sie würde sehen, wer ihnen auflauerte.

Dann stand sie direkt vor der Pflanze und kramte mit den Händen in den Ästen herum. Wieder dieses Gefauchte, wieder hielt sie inne. Ruhe kehrte ein und sie hörte die Stimme ihrer Mutter, die mit dem Bürotypen etwas diskutierte.

Leicht seufzte sie, dann beugte sie sich noch etwas weiter vor. War da nicht etwas gewesen? Sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben, etwas zu entdecken, als etwas langes, schwarzes auf sie zuflog und sich an ihrem Bein festkrallte. Sie schrie auf, erschrocken, ihr Herz rasend.

Sofort blickte Marianne zu ihrer Tochter. „Lischen? Alles in Ordnung?“

„Ja Mami, das war nur eine Katze!“ Sie schaute zu dem kleinen Wollknäuel herunter, welches sich an ihrem Hosenbein fest gekrallt hatte, dann hob sie das Tier vorsichtig mit ihren auf und nahm das verschrockene Tier auf den Arm.

„Ganz ruhig, kleine!“ meinte Lisa, während sie über das weiche Fell streichelte. „Keine Sorge, hier ist niemand, der dir etwas tun wollte!“ Die Katze schnurrte ein wenig, während sie sich der Streicheleinheiten erfreute.

„Siehst du, ich tue dir nichts“ Lisa hatte sich nur noch der Katze zugewandt und hoffte den Rest der Welt, die Verluste und die Angst vergessen zu können, doch die Katze begann zu fauchen, kratzte Lisa am Handgelenk und sprang dann rasch, mit einem riesigen Buckel von deren Arm und verschwand wieder im Gebüsch.

An der Wunde saugend kniete sich Lisa wieder hin und schaute, ob sie die Katze wieder finden würde, doch sie war spurlos verschwunden, dann hörte sie den Schrei, den Schrei ihrer Mutter und sofort sprang Lisa auf und sah, wie der leblose, verstümmelte Körper des Beamten nach vorn überkippte, während hinter ihm ein riesiger Mann mit einer Axt stand. Lisa schrie sofort auf.
 

Der Ford bog auf den Parkplatz ein und hielt dann weiter vorne, da Delain nicht wollte, dass er genauso leiden musste, wie der Impala. Der Tag war schrecklich, es war einfach zu viel geschehen. Das Auftauchen der beiden, Vaters Tod, der Überfall des Axtmörders... Es war zum Verzweifeln. Und jetzt musste sie ihre Stiefmutter und ihre geliebte Schwester retten. Sie stieg langsam aus, dicht gefolgt von Dean, der am Steuer gesessen hatte und Sam, der auf der Rückbank sitzen musste, wobei man nun das knacken seiner langen Gliedmaßen hören konnte.

Wo waren sie? Auf dem Parkplatz stand niemand. Es war keiner zu sehen und die Sonne war doch schon fast untergegangen.

„Vielleicht sind sie schon wieder weg!“ spekulierte Dean, während er seine Waffe aus dem Hosenbund zog.

„Nein, dass glaube ich nicht. Mariannes Auto steht noch dort!“ sie zeigte auf einen neuwertigen Audi, der groß genug für eine ganze Fußballmannschaft war. Dean nickte, dann deutete er auf etwas, was auf dem Parkplatz etwas weiter weg verborgen lag und zeigte Sam an, dass sie es sich mal besser anschauen sollten. Die ganzen Jahre der harten Ausbildung ihres Vaters hatten zwar ihren Tribut gezahlt, aber sie waren bestens vorbereitete. Während Dean etwas gebückt vorlief, gab ihm Sam Rückendeckung, während sie dieser Stellung ab und an wechselten. Delain während dessen, hatte das Sarazehnschwert auf ihren Sitz gelegt und die Winchester hervor geholt, um den beiden zu folgen.

„Delain... Ich glaube...“ Dean schaute auf, als er am Ziel angekommen war und seufzte etwas mitleidig. „Ich glaube, wir kommen zu spät!“ Delain schaute auf und rannte, ohne darauf zu achten, welchen lärm sie machte, auf das Opfer zu. Es war ein Mann gewesen, wahrscheinlich der Beamte, der die Urkunde überreichen würde. Leicht seufzte sie. Es waren keine weiteren Leichen zu sehen, Marianne und Lisa konnten also noch leben, sie konnten noch irgendwo in Sicherheit sein. Nur, wo waren sie?

„LISA???“ schrie sie und sofort kam von beiden ein „schtttt....“ Sie verleierte die Augen und wütend drehte sie sich zu ihnen um. „Mit ist egal, ob er weiß, wo wir sind, ich muss Lisa finden, verstanden?“

Dann lief sie etwas auf und suchte weiter nach dem Rest ihrer Familie. Vielleicht fand sie ein paar Spuren, ein paar Hinweise, wo sei sein könnten. Sie hörte ein rascheln, von dem Strauch. Erleichtert seufzte sie und ging darauf zu, während sie „Da seid ihr ja!“ meinte, trotzdem die Waffe in ihren Händen auf ihr Ziel gerichtet.
 

„Und dann meint sie, wir sind Unprofessional“ meinte Dean etwas entnervt, während er ihr hinterher schaute. Mit einem leichten seufzend machte er sich auf den Weg, die andere Gegend zu sichern. Vielleicht war der Mann wirklich schon weg, aber man sollte auf Nummer sicher gehen.

„Sam? kommst du?“ fragte er, während er zwischen einigen Autos hin und her ging, um noch einmal nachzuschauen. Sam folgte ihm sofort. Als er einen Schatten bemerkte, hob er die Waffe auf Anschlag und ging dem ganzen nach. Leise näherte er sich einem braunen Cadillac, der etwas schräg eingeparkt war, dann wartete er ein paar Sekunden und als er ein leichtes seufzend vernahm, sprang er um das Auto und hielt die Waffe auf den Verursacher des Schattens, der sofort zusammen zuckte und ängstlich zu ihm schaute. Sam ließ die Waffe wieder sinken und seufzte erleichtert. Vor ihm saßen eine gutaussehende, älter Frau und deren vielleicht 12 jähriges Kind. „Mrs. Hemins? Lisa?“ fragte er etwas erleichtert und als sie nickten, hielt er Ausschau nach Dean. „ICH hab sie!“ rief er seinem Bruder zu, als er ihn entdeckt hatte. „Es scheint ihnen gut zu gehen!“ Dean schaute auf und nickte ein wenig, dann entgleisten ihm die Gesichtszüge.

„Hatte Delain sie nicht gefunden?“ Er reagierte zu langsam, ein Schuss aus einem Gewehr zu vernehmen und das laute Wiederhallen dröhnte in ihren Ohren, bis es ganz verebbte. Dean und Sam schauten sich kurz an, dann rannten sie los, ihrer Freundin zu helfen.

„Wartet hier!“ meinte Sam, der sich noch einmal zurück gedreht hatte und dann weiter mit seinem Bruder rannte.

Als sie angekommen waren, sahen sie, wie eine keuchende Delain ein Gewehr auf ein Ziel richtete, dass schon längst verschwunden war.

„Geht es dir gut?“ fragte Dean etwas besorgt und schaute sich noch einmal genauer um.

„Sicher, ich wurde nur gerade beinahe mit einer Axt gemeuchelt. Klar geht es mir gut!“

Sarkastisch schaute sie zu Dean, der nur die Augen verleierte und dann noch bemerkte, er habe Marianne und Lisa gefunden, was ihm ein Räuspern von Sam einbrachte.

Delain hob ihr Gewehr wieder und schaute Dean vielsagend an, als er mit seinen Ausführungen geendet hatte, und erst runzelte er die Stirn, bevor er verstand. „Bei drei zu den Autos Eins....!“ meinte Delain, dann schoss sie auf Dean, der sich schnell genug duckte und nicht er, sondern der Axtmann wieder verschwand.

„DREI!“ rief Dean und alle drei stürzten los, um zu den Autos zu kommen und um dort Schutz zu finden.

„Ich dachte immer, nach eins kommt zwei“ meinte Delain etwas abgehetzt.

„Ich habe in Mathe nie aufgepasst!“ Sie schaute sich um, doch der Geist war nirgends zu sehen, zum Glück.

„Er hat es nicht auf uns abgesehen“ mischte sich Sam ein. „Er will deine Stiefmutter. Er wird zu ihr rennen!“

„Ich habe eine Idee!“ Delain blieb stehen und sofort hielt auch Dean an, der sie fragend anschaute. „Komm verdammt, er wird dich in Stücke hauen, wo eine Fleischer große Augen machen würde!“

„Hört zu, ich kann ihn ablenken, bringt meine Familie hier raus und stellt dann keine dummen fragen!“

„Was meinst du?“ Dean runzelte die Stirn und schaute sie fragend an, während sie sich etwas wegdrehte. Was hatte sie vor? Mit ihm zu kämpfen? Er ging auf sie zu.

„Mach jetzt keinen Quatsch um ko....!“ er hielt inne. Dean hatte Delain an der Schulter gepackt und sie zu sich gedreht, aber es schaute ihn keine Delain mehr an, sondern Marianne mit einem enttäuschten, entschuldigenden Gesicht, dann nickte sie. „Bitte geht“ es war die Stimme von Delain. Wie hatte sie das gemacht. War das eine Täuschung? Ein Formwandler war sie nicht, dafür hätte auch die Stimme anders sein müssen.

„Was bist du?“

Er bekam keine Antwort, den der Axtgeist stand nun hintern ihnen und Sam konnte seinen Bruder gerade noch so mitziehen.

„Komm, wir müssen die beiden rausbringen!“

Dean ließ sich mitziehen, doch sein Blick war nun auf die Frau gerichtet, die ihm kurz anschaute und dann einen Schlag des Geistes gerade noch so ausweichen konnte.

„Mehr hast du nicht drauf?“ hörte er ihre freche Stimme, dann war sie nicht mehr zu hören.

Dean schaute zu Sam. „Bring du sie raus. Ich muss ihr helfen!“

„Wie willst du das machen? Du müsstest dich durch 2 Meter Beton graben!“

„Ich hole das Schwert!“ damit machte er sich auf den Weg, zum Ford.
 

Delain schaute in das halb zerfressene Gesicht des Geistes. Natürlich hatte sie noch einige Tricks auf Lager, trotzdem bereute sie es, dass das Schwert im Waagen lag. Wie sollte sie ihn besiegen, ohne dieses?

Sie wich noch einen Schlag der Axt aus, dann wurde sie zum erstemal getroffen. Geschliffen eher, mit dem Griff der Axt, aber dennoch fiel sie zu Boden.

Mit einem leichten Keuchen rappelte sie sich wieder auf und schaute nach oben, wo der Mann gerade mit der Axt ausholte und diese auf sie niederfallen ließ.

Mit einem schnell Griff konnte sie diese Festhalten, bevor sie in ihrem Körper eindrang. Der Geist war stark, zu stark. Sie konnte ihm nicht lange standhalten, also musste sie ihm zeigen, wer sie war.

Das Gesicht veränderte sich wieder und Delain war wieder Delain. Sie schnaufte, konnte nichts sagen, aber der Geist hielt inne in seinem Tun und schaute sie erst erstaunt, dann böse an.

Sie hatte ihre Stunden gezählt, glaubte, dass sie nun dran war, dass ihr Leben vorbei war, dann hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr nur all zu bekannt vorkam.

„Delain, du scheinst Hilfe zu gebrauchen!“ eine Stimme, die sie nie hätte wieder hören wollen.

„Hör auf, dich einzumischen“ meinte sie. Der Geist schaute sie an, dann zerfloss er in schwarze Fliegen und war verschwunden, bevor sie ganz verstand, was geschehen war.

Schnell rappelte sie sich wieder auf und seufzte leicht, um sich dann zu den anderen zu drehen, die auf die Autos zu gingen.

Der Geist hatte von ihr abgelassen, doch er war hier noch irgendwo. Er lebte noch, wenn man das ‚leben’ nennen konnte und er würde es nun auf ihre Familie abgesehen haben.

Sie rannte auf sie zu, irgendwie musste sie die drei ja warnen. Wo war Dean?

Darüber konnte sie später nachdenken.

Sie rannte weiter, rief ihnen zu, doch sie hörten noch nichts, bis Lisa dann stehen blieb.

„NICHT stehen bleiben. RENNT weiter!“ Sie fasste es nicht. Wussten sie den nicht, in welcher Gefahr sie waren? Sam drehte sie um, den er suchte nach dem Geist, der sie verfolgte, dann materialisierte er sich wieder vor ihnen.

Delain rannte schneller, sie musste ihnen helfen, sie musste. Sie durfte sie nicht so im Stich lassen, wie sie ihren Vater im Stich gelassen hatte.

Der Geist hob wieder seine Axt und ließ einen kehligen Laut von sich, dann sprang Delain vor ihn und hob eine Hand.

„HALT“ schrie sie, dann rief sie wütend einige Worte auf alt lateinisch, die Sam in ‚Steh still und beweg dich nicht’ übersetzte. Er runzelte die Stirn. Glaubte sie wirklich, das würde helfen? Glaubte sie, dass der Geist auf sie hören würde, nur weil sie Lateinisch sprach?

„Los, rennt. Lange kann ich ihn nicht...!“ Sie sank auf die Knie, hielt aber die Hand weiter oben, während Sam nickte und Lisa, die wie angewurzelt da stand, losrannte.

Nach einer Weile brach der Befehl und die Axt sauste nieder, wobei Delain gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte und nun den anderen drei nachsetzte. Sie hatten es nicht bis zum Wagen geschafft und verborgen hinter einem Audi kauerten sie, während Sam Ausschau nach der Kreatur hielt, die nun nach ihnen suchte.

„Wartet hier“ flüsterte er, als Delain ihre kleine Schwester in den Arm nahm, um sie zu trösten. Sam verschwand dann darauf, um die Kreatur mit einigen Ladungen Steinsalz zu erschießen, doch er traf nicht.

„keine Sorge Liese, er wird uns hier nicht finden!“ meinte Delain leise, wobei sie weiterhin Ausschau nach Dean und Sam hielt.

Es verging einige Zeit, es waren Schüsse zu hören und sie fluchte leise, dass sie ihnen nicht weiter helfen konnte. Verdammt, sie musste etwas tun, aber wahrscheinlich hatte Dean schon so einen zu großen Verdacht geschöpft. Diese kleinen Tricks konnte sie noch erklären mit ein paar kleinen Spielchen, doch wenn sie die Macht einsetzte, dann würden die beiden wissen, wer sie war, was sie war, ganz zu schweige davon, dass er kommen würde, um sie endlich zu holen.

Leicht seufzte sie, dann stand sie auf und zog ihre letzte Waffe aus ihrem Hosenbund.

„Wartet hier“ Marianne schaute auf und schien schockiert.

„Seid wann hast du Waffen?“

„Ein anderes mal, bitte!“

Dann blickte Delain über das Dach des Wagens und suchte weiter, um dann diese Kreatur von ihrer Familie fernzuhalten.

Dann entdeckte sie Dean, der mit dem Schwert in der einen Hand auf sie zukam. Dieser Trottel, dachte sie. Wie so nahm er ihr Schwert? Sie seufzte, dann blieb er stehen.

„DELAIN!“ rief er ihr zu, doch es war zu spät. Sie duckte sich noch gerade, aber sie war gar nicht das Ziel gewesen. Die Hand des Geistes griff nach den Haaren von Marianne, dann zog er sie um das Auto herum und schleppte sie weg. Marianne schrie und Lisa wollte hinter ihr her. Tränen fielen zu Boden und Delain griff ins Leere, als sie Lisa festhalten wollte. Sie rannte ihrer Mutter nach.

Dean, der gerade auf die Kreatur schießen wollte, hielt inne und konnte die Kleine noch gerade so packen, dann war alles vorbei.

Lisa schrie auf, Dean schaute weg und Sam, der gerade dazu kam, schoss einige male auf die Kreatur, doch sie war mit ihrem Tun fertig.

Schockiert, ganz in Trance stand Delain da, schaute auf den leblosen Körper ihrer Stiefmutter und dann zu Dean, der, weil er zu dicht dran gestanden hatte, über und über mit deren Blut bespritzt war.

Wut stieg in ihr auf. Schon wieder versagt, schon wieder verloren, schon wieder jemanden nicht retten können. Sie sprang los, noch während die anderen sich nicht rühren konnten. Sie rannte auf Dean zu, schnappte sich das Schwert und rammte es der Kreatur in den Magen, diese schaute sie nur erschrocken an.

„Du wirst mir keinen mehr nehmen, nie wieder!“ Dann schrie die Kreatur auf, schaute in den Himmel und verbrannte dann von innen, bis nichts mehr von ihr übrig war.

Zur gleichen Zeit kam aus dem riesigen Kreuz eine weitere Geistergestalt, der Duppy und schrie fürchterlich. Als feiner weißer Nebel flog sie auf Delain zu, gezielt, bis sie dann durch diese fuhr und ebenfalls für immer verschwand.

Dean schaute sie fragend und besorgt an, genauso wie Sam, der langsam auf sie zukam.

Grinsend ließ Delain das Schwert fallen, schaute die beiden an und meinte dann.

„Hab es geschafft“

Dann wurde es schwarz um sie herum, sie hörte noch schnelle Schritte, dann den kalten Boden unter ihrer Haut. Von ihrem Arm rann eine warme Flüssigkeit. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie die Axt sie noch einmal geschliffen hatte, doch sie spürte eh nichts mehr. Nur noch innere Zufriedenheit und diese Stimme, welche leise meinte. „Du hast deine Prüfung bestanden!“

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Das schwarzhaarige Mädchen stand am Grab ihrer Mutter, eine weiße Rose in der Hand, während ihre zarten Tränen nach unten kullerten und vom braunen Boden aufgezogen wurden. Sie war nun 17 Jahre alt und ihr leben war seid 8 Jahren zerstört. Natürlich, ihr Vater war für sie da, doch es ging ihm immer schlechter und sie wusste auch warum, nur konnte sie nichts machen.

Auch Sascha war für sie da, ein richtiger Draufgänger. Er hatte sie aufgebaut, als es ihr am schlechtesten ging und er gab ihr Informationen, wenn sie wieder solch einem blöden Vieh in den Hintern treten wollte. Vor einer Woche war es ein Geist gewesen, der im Stadtpark Katzen ermordet hatte. Und natürlich so einen merkwürdigen Kobold, der sein Schabernack in der Bibliothek verübte.

Sie war nun seid 5 Jahren mit Sascha befreundet, aber trotzdem hatte sie es ihm nicht erzählt. Sie sagte ihm nicht, was sie vor 4 Jahren getan hatte, wen sie getroffen hatte.

Das Mädchen lief den Friedhof entlang und legte dann die Rose auf irgend ein Grab, aber nicht auf das ihrer Mutter. Warum fühlte sie sich so schlecht?

Dann beugte sie sich herunter und nahm eine Handvoll Erde davon und dann noch eine, bis ein kleines Loch entstanden war, dann holte sie ein Feuerzeug heraus und sprach leise ein paar Lateinische Worte. Warum tat sie das eigentlich?

Sie nahm vorsichtig die kleine Rose in die Hand und zündete sie dann an, ließ die Asche in das Loch fallen und schüttete es wieder zu, dann wartete sie.

Warum konnte sie nicht einfach aufhören?

Rauch stieg vom Grab auf, Wolken zogen sich zusammen, dann war alles vorbei. Es dauerte nie lange, aber es reichte. Es reichte, um die Seele des Verstorbenen zu binden und sie ihm zu schicken. Warum?

Er war kurz nach dem Tod ihrer Mutter aufgetaucht und hatte ihr ein Geschenk gemacht. Er hatte ihr MACHT gegeben. Macht, die immer stärker werden würde, bis sie stark genug war und er sie holen würde. Dafür musste sie Geister bannen, dafür war sie Jägerin, dafür würde sie irgendwann mit ihm gehen. UND dann würde sie ihn töten. Er war an allem Schuld, er war es, der sie schon seid Kindertagen verfolgt hatte, der den Geist von Hemon, dem Axtmörder zurück geholt hatte und ER hatte sie dazu gebracht, viele schreckliche Dinge zutun, nur um die Macht zubekommen, ihn zu töten. Hoffte er so stark auf seien Charme?

Sie ballte die Hände zu Fäusten drehte sich um und wollte gehen, doch dann erstarrte sie. Er, der sich schon seid knapp 4 Jahren nicht mehr blicken gelassen hatte, stand nun vor ihr und grinste mit einem bösen Funkeln in den Augen.

„Delain“ flüsterte er. „Schön dich wieder zu sehen. Du bist richtig erblüht!“ Langsam ging er auf sie zu und hielt ihr eine schwarze Rose hin, welche er ihr immer geschenkt hatte.

„Verschwinde, ich will nicht mehr, kapiert?“

ER lachte nur laut auf, bevor er näher zu ihr kam und dann weit vor ihr stand.

„Du willst es, das weiß ich!“ sanft pochte er mit dem Zeigefinger gegen ihre Stirn.

„Ich kann deine Gedanken lesen. Das Böse lockt dich, die Macht, das Geheimnisvolle“

Er grinste weiter und legte dabei den Kopf schief. Eigentlich musste sie gestehen, dass er sexy war. Er hatte langes, schwarzes Haar, was sein schmales, helles Gesicht einrahmte und sein langer, schmaler Körper schien Kraftvoll, aber dennoch zärtlich. Leicht seufzte sie, dann schob sie seinen Finger weg.

„Ich will das nicht mehr, wirklich nicht. Ich höre auf, verschwinde, komm nie wieder!“

„Deine Mutter war schwach, sie hatte es nicht geschafft, aber du wirst nur noch eine Prüfung vor dir haben und dann werde ich dich holen!“

Sie schüttelte den Kopf, doch es schien ihn nicht zu interessieren. Er stand nun genau vor ihr und strich ihr Schulterlanges, schwarzes Haar nach hinten.

„Keine Sorge, es tut nicht weh!“ Dann küsste er sie, was sie gar nicht erwartet hatte. Sie wehrte sich nicht, aber dennoch rebellierte sie in Gedanken, dann sah sie Sascha und ER auch. ER schaute auf und in seinen roten Augen blitzte etwas, bevor Sascha auf einmal in Flammen stand. Sie schrie auf und stieß den Dämon beiseite, während sie auf Sascha zurannte. „Hör auf“ schrie sie. „Hör auf, er ist ein Freund, hör auf!“ doch er ließ nicht locker. „Hör doch auf!“

„Nur, wenn du weiter machst!“ Delain nickte, ihr liefen Tränen über das Gesicht, dann verschwand der Dämon und Sascha hörte auf zu brennen. Dann hörte sie die Sirenen eines Krankenwagens. So schnell? „Sascha, hör zu, es tut mir leid, bitte“

Sascha hob schwer die Augen und grinste, wie es seine Art war. „Keine Sorge, ich komme schon durch. Vergiss nur nicht, wer du bist, vergiss das niemals, Delain!“
 

„Delain? Jetzt wird es aber mal Zeit, aufzuwachen, Sculli!“ Delain fuhr nach oben und schaute in ein Gesicht. Ihre Augen bräuchten sicherlich noch lange, bis sie richtig aufwachen würden, aber ihre Reflexe funktionieren und sofort verpasste sie dem Typen, der auf dem Bett saß und sie musterte, eine Ohrfeige, die durch den ganzen Raum zu fliegen schien.

Erst dann erkannte sie, dass es Dean war und somit feuerte sie ihm gleich noch eine.

„Für was war die den?“

„Dafür, dass du mich geweckt hast und ich halb nackt hier liege!“

Es stimmte. Sie hatten ihr schwarzes Oberteil ausgezogen und ihr einen Verband um die Stelle gelegt, wo die Axt sie getroffen hatte. Sie saß praktischerweise nur in Hose und BH da und das gefiel ihr gar nicht.

„Und für was war dann die zweite?“ fragte Dean mürrisch, während sich die Tür öffnete und Sam mit einem Becher heißen Kaffe reinkam.

„Das weiß ich noch nicht. Lass mich mal nachdenken, irgendwann fällt mir was ein!“

Dean konnte nur die Augen verleiern, dann nahm er einen Becher in die Hand und deutete für Sam auf einen Stuhl neben dem Bett.

„Endlich bist du wach. Wir haben uns schon sorgen gemacht!“ meinte dieser, während er ihr seinen Kaffe reichte, anstatt ihn selber zu trinken.

„Wie lange habe ich den geschlafen?“

„Drei Tage. Wir haben dich hier behalten, weil Sascha meinte, im Krankenhaus würde es nur dumme Fragen geben.“

„Drei Tage? Wie geht es Marianne?“ Dean und Sam warfen sich vielsagende Blicke zu. Der Schock schien ganze Arbeit geleistet zu haben.

„Es tut uns leid!“ begann Dean dann leise. „Ihr war nicht mehr zu helfen!“

Delain schaute sie erschrocken an, bevor sie realisieren konnte.

„Und Lisa? Wie geht es ihr?“

“Sie war im Krankenhaus!“ begann Sam. „Sie hatte einen Schock, aber soweit geht es ihr wieder gut. Morgen wird sie entlassen und kommt dann zu Cheffrai.“

„Und Sascha?“

Diesmal antwortete weder Dean, noch Sam, sondern Dickens selber, der aus einer neben Ecke trat.

„Ich habe gewacht und gehofft, du wachst endlich mal auf, Schlafmütze.“

„Hast du... hast du...“

Sascha schaute zu Dean und Sam, bevor er sie unterbrach.

„Ich erzählte ihnen nichts. Das ist wohl deine Aufgabe.“

Sie nickte kurz, dann drehte sie sich zu ihnen und lächelte ein wenig, wobei sie Ausschau nach irgend etwas zum Anziehen hielt.

„In meiner Familie scheint sich mal irgendwas übernatürliches eingeschlichen zu haben. Meine Mutter hatte auch einige Fähigkeiten, wobei die sich auf Sachen wie Telepathie beschränkte. Ich kann ab und an Geister steuern oder für kurze Momente mein Aussehen ändern, aber mehr auch nicht.“

Die beiden Brüder schauten sie misstrauisch an, nickten dann aber. Überrascht schienen sie nicht, haben sie es schon gewusst.

Sie warf Sascha einen Blick zu, der grinste und den beiden Brüdern eine offene Hand hinhielt.

„Ich sagte ja, sie wird es euch sagen, also her mit den Zehnen!“

Mürrisch kramten die Brüder nach dem Geld und überreichten es Sascha, der noch einmal nachzählte und es dann wegsteckte.

„Du bist so ein Idiot!“ schrie Delain und warf nach ihm mit dem Kissen, doch er lachte nur.
 

Es vergingen noch weitere 5 Tage, bevor der Tag der Abschied kam. Lisa hatten sie aus dem Krankenhaus geholt und alle drei, Delain, Lisa und Cheffrai hatten entschlossen, sie ebenfalls für die Jagd auszubilden, zumal da sie nicht alleine bleiben konnte. Delain hatte das Haus geerbt und würde es wohl als Stützpunkt umfunktionieren und als Hotel für Jäger, wobei Cheffrai sie unterstützen wollte. Sascha zog bei ihr ein.

Ihre Autos und Mottoräder blieben natürlich in ihrem Besitz, und sie kaufte sich sogar weitere.

Dean und Sam hatten nicht lange gebraucht, um Delain davon zu überzeugen, in der Stadt zu bleiben. Sie arbeitete lieber alleine und wollte nicht mit ihnen mit. Sie hatten ihr das Schwert wieder übergeben und sie hatte es weg gebracht, in ihrem Zimmer verschanzt und nie wieder rausgerückt, wodurch der ehemalige Butler sie anfangs misstrauisch beäugt hatte.

Nach und nach vergaßen sie die schrecklichen Taten und es kehre wieder Ruhe ein. Lisa, die schnell verstanden hatte, um was es ging, schien den Tod ihrer Mutter sehr gut verkraftet zu haben und half ihrer Schwester dabei, alles wieder in Ordnung zu bringen.

Dean hielt sich die meiste Zeit in ihrer Garage auf und reparierte seinen Impala, während im Hintergrund Metallica lief, oder andere seiner Lieblingsbands. Ab und an leistete Delain ihm etwas Gesellschaft, doch meistens gingen sich die beiden aus dem Weg. Trafen sie dann aber doch zusammen, so neckten sie sich, bis einer aufgab und ging. So auch am Tag vor Deans und Sams abreise.

Es war schon um Sechs und Dean stand an der Garage, um den Deal mit Delain einzulösen. Für ihn wurde es auch langsam Zeit. Fast zwei Wochen hatte er darauf warten müssen, weil sie es immer wieder hinausgeschoben hatte, doch nun gab es kein Zurück und sie würde ihr Wort halten, dass wusste er.

Da kam sie, in einem schwarzen Outfit, wie immer. Ihre Haare waren offen und in der Hand hielt sie das ersehnte, den Schlüssel des 60er Impalas.

„Hör zu, wenn nur ein Kratzer auf dem Lack ist, ich schwöre, ich breche dir nicht nur deinen Hals!“

„Ist das eine Drohung?“ Sie ging auf ihn zu und warf ihm die Schlüssel zu, die er mit einem eleganten Schlenker der Hand, fing. Doch sie lief weiter und blieb ganz dicht vor ihm stehen.

„Worte vielleicht nicht, aber Taten!“ Sie schaute ihn vielsagend an.

Dean hatte sich schon so lange darauf gefreut und mit schnellen Schritten bewegte er sich zur Fahrertür und setzte sich ans Lenkrad, wobei er dann auf Delain wartete, die sich neben ihn setzte.

„Wohin?“

„Ich würde sagen, wohin die Straße uns führt!“ dann fuhr er los und Delain musste feststellen, dass sein Fahrstiel mehr als nur fahren war.

Die Straße war lang, leer und gerade und Dean konnte aufs Gas treten, ohne Angst haben zu müssen, von Polizisten angehalten zu werden, nicht, dass er da Angst hätte.

Er fuhr ein paar Stunden und ließ dabei seine Musik spielen, während er sich mit Delain über Motorräder und Waffen unterhielt, welche sie gemeinsam nutzten. Dann fuhr Dean auf eine Wiese vor einem riesigen See. Was für eine kitschige Atmosphäre, dachte sich Delain, stieg jedoch trotzdem aus, um es sich genauer anzuschauen.

„Und diese Schwachköpfe dachten wirklich, es haben Produzenten angerufen?“ fragte sie, nachdem Dean ihr die Geschichte des Spukhauses erzählte, wo sich der Geist als Illusion entpuppte hatte.

„Sie glaubten es und sie haben es uns großkotzig unter die Nase gerieben, bis sie abgefahren sind. Ich hätte zu gerne ihre Gesichter gesehen, wenn sie Sams Fisch gefunden haben!“

meinte er, während er die Fahrertür des Wagens zuschlug und um diesen herum ging.

Sie schauten auf das glitzernde Licht des Wassers und Delain verschränkte die Arme.

„Wie kitschig“ murrte sie, während sie die Augen verleierte und die Arme verschränkte.

„Komm, der zweite Teil des Deals fehlt noch!“

„Muss ich wirklich?“

„Du hast es versprochen“

Sie holte tief Luft und krabbelte dann auf die Hinterbank des 60er Impalas, und fing an, ihr Hemd aufzuknöpfen, während Dean sie grinsen musterte.

Als sie das bemerkte, fauchte sie ihn böse an und zog die Tür zu, um dann das Fenster mit einer Decke zuzudecken.

Grinsend lehnte sich Dean gegen den Wagen und schaute in den Sonnenuntergang, während er darauf wartete, dass sie wieder rauskam, auch wenn er sie auch gerne hätte beim Ausziehen gesehen. Es dauerte ihm zu lange, Dean langweilte sich und lief schon hin und her.

„Nun beeil dich doch endlich, die Sonne geht schon unter!“

„Ach halt die Klappe, ich bin schon seid zehn Minuten fertig!“

„Und warum kommst du dann nicht raus?“

„Weil ich mich so nicht dir zeige!“

„Es war aber ein Deal und nun komm schon!“

Sie seufzte laut auf, dann öffnete sie die Tür und stieg zögernd aus.

„Schau, was du mir angetan hast!“

„Ich finde dich richtig sexy!“ Dean musste sich aber dennoch ein Lachen verkneifen, als sie so vor ihm stand, richtig ekelnd vor ihren neuen Klamotten. Der Deal war, dass sie ihre schwarzen Sachen ablegte und sich in die Sachen rein zwängte, welche Dean ihr aussuchen würde. Eigentlich hätte er ihr am liebsten ein Krankenschwesteroutfit gegeben oder ein anderes, sexy Kleid, hatte sich aber fairer Weise dann doch lieber für etwas anders gestimmt, damit sie ihm nicht noch wichtige Dinge abschneiden würde, so wie sie es gedroht hatte.

Er hatte sich für eine zerschlissenen, enganliegende Jeans entschieden und, was sie am meisten ärgerte, ein pinkes, knappes Oberteil, welches ihre Rundungen gut hervorbrachte.

„So, genug gesehen? Kann ich mich wieder in meine Depri-farbe hüllen?“

„Kann ich dir beim Ausziehen helfen?“

Sie schaute ihn mit erhobenen Augenbrauen an.

„So haben wir nicht gewettet. Dean Finger bleiben bei dir!“

„Och schade, ich hätte so gerne....“

Sie grinste und schüttelte den Kopf, während sie sich dann wegdrehte.

„Diese Sachen gefallen mir gar nicht, Dean.“ Sie drehte sich um und lief auf das Wasser zu, doch sie kam nicht weit, den Dean hielt sie am Handgelenk fest und grinste breit, während er sie wieder an sich ranzog und sie zärtlich küsste.

„Ich helf dir gerne, wirklich“ Dann ließ er sich nach hinten auf den Rücksitz fallen und zog sie mit sich.

Die Sonne verschwand hinter dem See und einzelne Sterne gingen auf, sowie ein wundervoller Vollmond, der wohl mit ansehen konnte, das irgendwo auf der Welt um genau 24:00 ein Feuerwerk gestartet war, das von Schönheit kaum zu überbieten war.
 

Um 6 Uhr wollten Dean und Sam aufbrechen und so lieferte Dean das Auto und dessen Besitzerin vor ihrem Haus ab und mit einem Kuss verabschiedete er sich von ihr. Sie trug nun ihre schwarze Hose, darüber jedoch das pinke Top, was sie sosehr hasste, doch in der Dunkelheit hatte sie nicht schnell genug ihre Sachen zusammen finden können.

„Das war eigentlich nicht geplant!“ sagte sie, während Dean in seinen Impala einstieg.

„Ach meinst du?“ er grinste frech und zündete dann den Motor.

Sie wusste, sie würde ihn nicht wieder sehen, aber es war ihr egal, sie winkte ihm, als er davon fuhr, um für die Abreise alles fertig zu machen, dann lief sie in ihr Haus, um sich noch mindest ein paar Stunden ins Bett zu legen.

Sie schaute noch mal bei Lisa vorbei, die ruhig schlief und bei Sascha, der Lausstark Musik anhatte.

Sie war schon fast beim einschlafen, als sie endlich in ihrem Zimmer angekommen war. In einer Hand hatte sie ihre Sachen, in der anderen hatte sie eine Kassette von Metallica mitgehen lassen, für was sie Dean sicherlich köpfen würde.

Leicht grinsend kletterte sie die Leiter nach oben und schmiss dann die Sachen, die sie oben auszog, nach unten. Die Kassette legte sie in den Spieler und leise hörte sie der Musik zu, welches spielte.

Mit einem langen schwarzen Nachthemd legte sie sich in ihr Bett und schloss die Augen, bis sie kurz stutzte.

Da fehlte doch etwas. Sofort fuhr sie hoch und schob die Matratze beiseite.

Tatsache, das Schwert war weg. Sie fluchte, wahrscheinlich hatte es Cheffrai geholt. So ein leichtes versteck. Es konnte es sich nicht geholt haben. Sie knurrte, fluchte und drehte sich um, um nach unten zu klettern und das Schwert wieder zu holen, dann stockte sie. Vor ihr stand ein schwarzgekleideter Mann, in der Hand das Sarazehnschwert, fett grinsend.

„Schön dich wieder zu sehen, Delain!“
 

Dean kam halb 5 im Motel an. Sam hatte schon ausgesckeckt und stand mit den Koffern schon in der Einfahrt, um auf Dean dort zu warten. Natürlich spielte sich auf seinen Lippen das Typische Ich-weiß-was-du-letzte-nach-gemacht-hast-Grinsen. Dean seufzte nur und stieg dann aus, um Sam mit dem Gepäck zu helfen.

„Sag nur kein Wort!“ meinte Dean grinsend. Er fühlte sich einfach zu gut, um jetzt schlecht drauf zu sein, einfach zu gut.

„Wirst du sie wieder sehen?“ fragte Sam ihn. Er wollte nicht, dass es wieder eine Beziehung war, wie mit Cassy, die er wohl auch nie wieder sehen würde.

„Sammy, sie ist Jägerin. Natürlich werde ich sie nie wieder sehen!“

Er grinste noch breiter und holte dann einen schwarzen Schal heraus, den sie vergessen hatte.

„Trophäe?“ fragte Sam nur lachend, während er sich auf den Beifahrersitz setzte.

Dean setzte sich neben ihn und kramte, um seine Lieblingskassette zu finden, doch er fand sie nirgends. „Diese verdammte Elster!“ knurrte er wütend. „Immer muss sie stehlen.“

„Sie hat sich halt eine Trophäe mitgenommen!“

Dean lachte leise, dann fuhr er rückwärts aus der Einfahrt. Am Straßenrand stand ein alter Baum, auf dem zwei Raben saßen und ihnen nachschauten. Beide hatten ein Stück Käse im Maul, während eine Elster weiter weg mit einer zweiten davon flog.

Dean wollte noch einmal am Haus vorbei schauen. Natürlich, er wollte es ein letztes mal sehen.

Die Straßen waren leer, doch als er Sirenen hörte, krampfte sich ein Magen zusammen.

„Was da wohl los ist?“ fragte Sam, doch Dean antworte nicht. Er trat aufs Gas und sah schon weitem, was geschehen war.

Er stellte den Impala mitten auf die Straße und blickte zu dem Haus, welches Lichterloh in Flammen stand. Sofort stockte er. Das konnte nicht sein. Irgendwo musste sie sein.

Er rannte los, wollte ins Haus, wurde aber sofort von Polizisten ferngehalten. „DELAIN?“ rief er sie, doch er fand keine Antwort.

Von der Seite kam Lisa angerannt und Butler Cheffrai humpelte auf ihn zu.

„Wo ist sie?“ fragte er.

Er schaute noch einmal zu dem Haus. Sogar die Garage brannte. Alle Fahrzeuge, alle Waffen, alle Dinge verloren, Delain, verloren.

Von der Seite legte ihm Sascha eine Hand auf die Schulter. Ihm standen Tränen im Gesicht. „Wir haben sie nicht gefunden. Der Brand brach in ihrem Zimmer aus. Ich glaube nicht....“ er konnte nicht weiter sprechen, der Schmerz war zu groß.

Auch Sam trat heran und wollte seinen Bruder trösten, den er verstand ihn, jetzt teilen sie das gleiche Schicksal.
 

Dean und Sam blieben noch. Sie blieben bis zur bis nach der Beerdigung, mit einem leeren Sarg. Sie hatten keine Leiche gefunden, sie hatten gar nichts von ihr Gefunden.

Es war eine Beerdigung, ohne einen Toten.

Leicht seufzte Dean, als er mit Sam in seinem schwarzen Smoking zum Impala ging. Es tat ihm weh, auch wenn er es nicht zugeben wollte.

„Dean?“ fragte Sam etwas besorgt.

„Keine Sorge, Sammy, mir geht es gut, mir geht es wirklich gut!“

Er stieg in den Impala und Sam setzte sich auf den Beifahrersitz.

„Wir werden sie finden“

„Dean, sie ist tot“

„Nein, Sammy, sie ist nicht tot“ Besorgt blickte Sam zu seinem Bruder.

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es halt“

Dann donnerte der Wagen über die kleine Landstraße, hinein in ein endloses Ziel.



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Trollfrau
2008-09-06T18:46:48+00:00 06.09.2008 20:46
Oh man... Was für ein Ende. Noch trauriger konntest du es wirklich nicht machen.

Ich muss gestehen, dass mir der Epilog besser gefallen hat, wie das Kapitel davor. Da hatten hin und wieder Worte gefehlt, oder ein Satz war nicht zu Ende geschrieben, dass ich sie immer wieder lesen musste, um zu verstehen.

Was war das für ein Kerl, der sie geholt hat?
Gibt’s eine Fortsetzung?

man liest sich

LG
Die Trollfrau

Von:  Trollfrau
2008-09-06T18:45:25+00:00 06.09.2008 20:45
gutaussehende, älter Frau? (genauso war es geschrieben) was ist bei dir denn alt?
Dank dem Ende hier bin ich gerade völlig wirr.

Ich denke, du brauchst einen Beta-Leser.

LG
Die Trollfrau

Von:  Trollfrau
2008-09-06T18:44:46+00:00 06.09.2008 20:44
In Saschas Zimmer schien alles nur da zu sein? Poster Schreibtisch... aber diese Sachen waren doch wirklich dort, oder? Wenn ja, würde ich schien nicht schreiben. Das hat so was von möglicherweise.
Zweitmutter? Klingt irgendwie nach Zweitwagen
Warum wollte Cheffrai nur verhindern, dass sie an dieses Schwert heran kann?

LG
Die Trollfrau

Von:  Trollfrau
2008-09-06T18:43:37+00:00 06.09.2008 20:43
Maul? Würde ich bei einer Elster nicht schreiben.
Wenn so viele in dem Haus bereits gestorben sind, weiß ich echt nicht, ob ich da hätte noch länger leben wollen. Das wäre mir irgendwie zu unheimlich.
Oh je... der nächste Tote.
Wirklich gut geschrieben. Wie in der Serie...

Von:  Trollfrau
2008-09-06T18:42:54+00:00 06.09.2008 20:42
böse Schreibfehler: Heer, Waagen, Gucklock
Freundlichst? Irgendwie mag ich diesen Cheffrai
Hawaipunk finde ich gut :-)
Mit den Waffen einer Frau...
Ich finde diesen Wagen übrigens auch unheimlich schön und was da alles an Waffen in den Kofferraum passt... *gg*

LG
Die Trollfrau

Von:  Trollfrau
2008-09-06T18:42:18+00:00 06.09.2008 20:42
Hab dich über Fanlisten: Fluch der Karibik gefunden und fand deinen Nick gut also dachte ich mir: Kuck ich doch mal...

Ich weiß nicht, wann ich angefangen habe, diese Serie zu kucken, aber ich denke, es muss so ziemlich am Anfang gewesen sein. Dean kannte ich ja bereits aus Dark Angel.
Steht eigentlich schon fest, wann es da weitergehen soll, oder hab ich’s schon verpasst??

Und jetzt mein erster Kommi zu deiner FF :-)

Auf jeden Fall gute geschrieben und ich werde mich weiter äußern.

Kackfrech? *gg* Klingt originell.
Und dann „vertickt“ der auch noch sein Auto...

LG
die Trollfrau

Von:  Pueppi
2008-04-11T21:17:33+00:00 11.04.2008 23:17
oh mein Gott das war toll *~*
Das war echt super klasse, das letzte kapi ^^
Hach ~ *sigh*
also ... die Szene da am See und Auto war echt cool ;) die Idee mit den Klamotten fand ich echt lustig xD
aba ich würde nieee pink anziehen x___X xD
aber sieht man mal hehe ... och das war süß ^^ mir hats gefallen =)
hehe aber am Ende hatte man ja beides drinnen xD der Deal war einmal das Auto und die Klamotten ... naja, und das andere hat Dean nebenbei dann auch noch bekommen *lach*
lol du hast die Vögel noch mal eingebaut xD find ich lustig ^^
oha ... aber das Ende is echt oO
ich glaube aber nich, dass Delain tot is *kopfschüttel*
nene ... dafür is sie viel zu zäh ;)
ich hoffe ja auch mal auf eine Fortsetzung =)
wär echt klasse ^^
*knuddel*
Von:  Pueppi
2008-04-11T20:51:24+00:00 11.04.2008 22:51
oh maaaaaan hier kommt mein Kommi - mit Verspätung ^.~ aber es kommt ^^
;___; schon gleich zu Ende? Wie traurig ...
aber das Kapi hier war echt toll =)
hat mir gut gefallen und da war richtig spannend geschrieben und alles ^^
woah, aber dass noch jemand sterben wird, hab ich auch nich gedacht oO
holla die Waldfee ... aber jetzt haben sie ihn ja gekillt, den Axtmörder >o<
aber was is jez mit Delain oO
ich bin gespannt ... und les direkt weiter xD
*knuffel*
Von: abgemeldet
2008-04-07T15:01:22+00:00 07.04.2008 17:01
ich fand es super *___*
ich hoffe du schreibst bald eine neue geschichte!
und auch ich bin der festen überzeugung das delain nicht tot ist *nick*
*hofft auf kein wunschdenken* XDD
*knuddels* deine Jay-chan
Von:  Persephone
2008-04-07T07:40:09+00:00 07.04.2008 09:40
Hallo!

Ah super geiles Kapitel, och ja...der Typ am Anfang is ja interessant und es war nicht der, wo ich erst dachte, dass er es wäre Oo
Weist scho xD

Ach schön!
*große Augen bekommt*
Ich würde auch gerne mal mit einem ihrer Autos fahren...höhö xD
Ach und das mit den Klamotten fand ich lustig! Super cool... und ach ja, das mit den Vögeln (xD) also ich meine die Tiere, hast du auch noch mal eingebaut! Fand ich super....hehe...*grins*
Na ja ich denke oder hoffe nich, dass Delain tot is!
*ganz fest daumen drück*
*Keks geb*

Ich hoffe, es geht bald weiter^^
Also in Sachen Fortsetzung^^


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