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heute und für immer

the wolrd is not too much - search you all over the world
von

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I can't go away

heute und für immer

the wolrd is not too much - search you all over the world

Prolog

I can't go away
 

Kaiki Nagoya konzentrierte sich auf den Verkehr vor ihm. Interessiert hatte es ihn schon, was sein Sohn so wichtiges am Flughafen gewollt hatte, denn schließlich parkte man seinen Wagen nicht umsonst im Halteverbot, aber Chiaki schwieg. Er redete nicht und schaute nur nachdenklich aus dem Fenster. So kannte er seinen Sohn nicht. Chiaki dachte nie nach und fast nie war er so in sich gekehrt wie im Augenblick. Was war es wohl gewesen, dass seinen Sohn dazu getrieben hatte, den so hart erarbeiteten Mercedes einfach abschleppen zu lassen? Sein Sohn parkte nie falsch, im Gegenteil, er regte sich noch auf, wenn andere falsch parkten, also was war um Himmels Willen so wichtig gewesen, dass Chiaki anscheinend alle seine Prinzipien und sein heiß geliebtes Auto über Bord warf? Spekulieren brachte ja doch nichts.
 

„Soll ich dich nach Hause fahren oder willst du mit zu uns...“

„Ich muss bei euch auf Jackie warten, denn im Auto lagen nicht nur meine Brieftasche und Ausweise sondern auch meine Hausschlüssel!“, schnitt er seinem Vater das Wort ab und blickte wieder abwesend aus dem Fenster.
 

Etwas steif stieg Chiaki aus dem Auto seines Vaters, das dieser nicht etwa in die Garage fuhr - wie sonst - sondern vor dem großen Brunnen vor dem Anwesen stehen ließ, da er heute Abend mit seiner Mutter noch zu Freunden fahren wollte.

Denn gerade als Chiaki den Kiesweg zur Haustür schritt stürmte ihm Jacklyn entgegen. Freudestrahlend fiel sie ihm um den Hals und in der Tür stand seine Mutter mit Freudentränen in den Augen.

„Du bist perfekt Chiaki, ich liebe dich...“

Er verstand nicht, was sie meinte, doch als sie sich von ihm löste, ihn so verliebt mit den glasigen Augen anschaute, da wusste er, sie hatte den Ring gefunden! Zwischen seinen Hemden und Pullover, in einem Berg von Krawatten und Fliegen, eigentlich so gut versteckt hatte Jackie den Ring gefunden, den er bis zu einem bestimmten Moment ihr wirklich hatte schenken wollen... Doch was sollte er jetzt sagen?
 

Ihr Gesicht, es strahlte so viel Glück aus, so viel Liebe – nur für ihn, ihr Lächeln war allein für ihn bestimmt. Doch warum wünschte er sich jetzt ein braunhaariges unschuldiges Mädchen an Stelle von Jacklyn her?

Es war nicht richtig, so zu denken, denn schon vor 3 Jahren hatte Chiaki Jackie unverbindlich einmal die Ehe, auch wenn eher im Spaß, versprochen. Sie liebte ihn so sehr, und er konnte sie nicht vor den Kopf stoßen. Er konnte die junge Frau, die ihn anstrahlte, vor Glück weinte, ganz aufgeregt redete, nicht vor den Kopf stoßen:
 

Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie ganz sanft auf die Lippen, erstickte damit ihren ungeheuren Redeschwall, und drückte ihre linke Hand. Als er von ihr abließ ging er in die Hocke und hauchte einen leichten zarten Handkuss auf ebenfalls ihren linken Handrücken.

„Eigentlich sollte ich dir den Ring jetzt anstecken, aber da du ihn schon trägst, frage ich dich, Jacklyn Parson, willst du mich heiraten!“

Jacklyn schluchzte und heulte nur noch mehr, ehe sie sich stürmisch in Chiakis Arme warf, der, da er ja immer noch kniete, zurück in den Schnee fiel und von einer überglücklichen Jackie wild geküsst wurde...

Coffee

heute und für immer

Kapitel 1

Coffee
 

„Chiaki, steh endlich auf, altes Haus!“

Yamato Minazuci hatte alle Mühe seinen Kumpel aus dem weichen und bequemen Hotelbett zu ziehen.

„Ja doch!...“, verschlafen drehte sich Chiaki nochmals um und zog sich die Decke über den Kopf. Er wollte nicht aufstehen, wollte diesen grässlich guten Tag nicht entgegentreten, sondern sich einfach unter der Bettdecke versteckt halten. Es wäre doch gelacht, wenn er die letzen 5 Tage nicht auch noch mürrisch überstehen würde.

Schmatzend schloss er wieder die Augen und hörte nicht mehr auf Yamatos triezende Worte, wollte nur weiterschlafen. Seinem Freund stieg Wutröte ins Gesicht. Chiaki hatte ihn eingeladen zu dieser Reise, nicht umgekehrt, also sollte er ihm einen schönen Urlaub machen, und nicht seine armen Nerven Morgen für Morgen strapazieren. Gereizt rupfte er Chiaki die Decke vom Körper und schnauzte ihn ärgerlich an:

„Mach, dass du endlich aus den Federn kommst, Frühstück gibt es in zwanzig Minuten! Also mach hinne’!“

Und ja wirklich, Chiaki Nagoya setzte sich senkrecht auf und schaute seinen Freund aus müden Augen an. Er war nicht in der Stimmung raus zu gehen, er war einfach nicht bereit für diese schadenfrohe Sonne, die ihm seit etwas über einer Woche Tag für Tag die Laune vermieste. Er war nicht glücklich, er war es schon lange nicht mehr, die Beklemmungen bei jedem Atemzug wurden immer erdrückender...

Yamato seufzte nur und verließ das kleine Zimmer, in dem sein Freund auf der Bettkante saß und den Blick gen Boden abgewandt hatte.
 

Zwanzig Minuten später war Chiaki dennoch fertig gewaschen, angezogen und bereit für den Tag. Beide Männer verließen ihr Hotelzimmer und gingen in den Speisesaal. Immer noch war Chiaki mürrisch und schaufelte sich irgendwelche Marmelade auf den Teller, nur um dann als er mit Yamato am Tisch saß, darin herumzustochern.

Er mochte gar nichts Süßes zum Frühstück. Er mochte auch dieses Hotel nicht und er mochte Hawaii nicht. Er mochte sich selbst nicht mehr leiden. Seufzend schob er den Teller von sich weg und schaute Yamato fragend an, der sichtlich begeistert von seinem Frischkäsebrötchen Chiaki offen anlächelte. Der gute Yamato.

Er selbst hatte ihm die Reise geschenkt und vermurkste sie durch seine üble Laune.

„Es tut mir wirklich leid, Yamato!“

Verständnislos blickte sein Freund ihn an: „Was denn?“

Gezwungen lächelte Chiaki: „Dass ich so bin, wie ich bin!“

Yamato legte sein Brötchen zurück auf den Teller und schaute Chiaki nun ernst an: „Vergiss das Mädchen einfach, Chiaki! Die wirst du im Leben nicht mehr wieder sehen. Und selbst wenn doch? Würde es etwas ändern? Du bist verheiratet! Du würdest Jacky...“

Chiaki hörte nicht mehr zu, was sein Freund redete, denn er wusste, alles was Yamato sagte... es war richtig, oder? Gedankenverloren blickte er auf seinen kleinen gelbgoldenen Ehering und seufzte:

„Was hast du heute vor, Yamato?“, Chiaki lächelte. Die ganze Zeit war er mürrisch gewesen, hatte seinem Freund den Urlaub vermasselt, doch wenigstens die letzten 5 Tage wollte er ihm Erholung verschaffen.

„Strand? Da gibt es auch scharfe andere Frauen, die du dir anschauen darfst. Anschauen, nicht anfassen!“, betonte Yamato lachend, nahm sein Brötchen wieder auf und biss herzhaft hinein.
 

Kurze Zeit später waren die zwei jungen Herren, mit einer Badespaßtasche bepackt, am Strand angekommen. Chiaki gab sich große Mühe wirklich ungezwungen zu wirken, doch Yamato merkte natürlich, dass dieses fremde Mädchen immer noch Hauptbestandteil von Chiakis Gedanken war, doch Yamato ließ sich nichts anmerken. Echte Männer verstanden auch ohne zu reden.

Je mehr der Vormittag voranschritt, desto heißer wurde es und die ersten Frauen in knappen Bikinis bevölkerten den Strand. Und langsam wurde Chiaki wieder bewusst, warum er dieses Ziel für Yamatos und seine Reise gewählt hatte. Diese Kurven waren aufregend, exotisch... und dennoch gab es da jemanden den er viel lieber gesehen hätte.

Abwesend warf er die Frisbeescheibe, während er einer schwarzhaarigen, langbeinigen, braungebrannten Hawaiianerin hinterher starrte, die ihm zugezwinkert hatte.

„Chiaki!“, rief Yamato, deutete auf die fliegende Scheibe, die direkt auf jemanden am Strand sitzenden zusteuerte.

Ächzend rieb sich dieser jemand den Hinterkopf, als die Frisbeescheibe mit voller Breitseite getroffen hatte. Chiaki lief auf die Person zu. Erst später konnte er erkennen, dass die Person weiblich war, die goldbraunen Haare hochgesteckt waren, sie ein Top trug und eine lange weite Jeanshose. Vor ihr stand wohl ein Laptop, zumindest sah es so aus.

Er ging grinsend auf die Frau zu, die sich immer noch den Hinterkopf rieb; er würde sie ein wenig einwickeln und sie inständig um Verzeihung bitten, ihr ein dahin schmelzendes Lächeln schenken und gut war.

„Entschuldigen Sie bitte, das war meine Frisbee und...!“, es war wie ein Déjà-vu vom vierundzwanzigsten Dezember des vergangenen Jahres, als sich die Frau mit geröteten Wangen umdrehte und ihn finster anschaute...
 

Wutentbrannt stand die Frau auf und wirbelte eine vereinzelte Strähne hinters Ohr die sich gelöst hatte:

„Haben Sie heute Morgen kein Zielwasser getrunken? Haben Sie keine Augen im Kopf? Mensch, das tut verdammt weh, wenn man so ein beschissenes Stück Plastik im Eilflug um die Löffel gewedelt bekommt...“, Chiaki starrte das Mädchen vor ihm unverwandt an.

„Was glotzen Sie mich denn so an? Hab ich vielleicht Spinat zwischen den Zähnen?“

Hechelnd kam Yamato zu Chiaki gestoßen und wollte gerade anfangen sich für seinen Freund zu entschuldigen, als ihm auffiel, dass sein Freund wie neben sich stand, und die Fremde anschaute, als ob sie vom Mars wäre.

„Marron?“, brachte Chiaki krächzend leise hervor, sodass es erst nur Yamato verstand und wie ein Auto aus der Wäsche schaute, als Chiakis Gesichtszüge immer freundlicher und... fröhlicher wurden.

„Marron“, sagte er noch einmal, dieses Mal ein wenig lauter.

Das Mädchen blinzelte perplex, als auch ihr Gesicht sich ein wenig aufhellte: „Sie sind der Typ mit der Dose, der mich bis zum Flughafen verfolgt hat, nicht?“

Chiaki grinste, sie hatte ihn nicht vergessen.

„Ja,...“, sagte er, wusste nicht, was er so recht sagen sollte, weil es ihm so unwirklich vorkam, so... grotesk, ausgerechnet sie hier wieder zu finden...und dennoch, er hatte es sich seit ihrem Abflug gewünscht sie hier zu finden.
 

Yamato beobachtete Chiaki, wie er dieses Mädchen anstarrte. Hatte Chiaki jemals eine andere Frau mit einem solch glasigen und liebevollen Blick bedacht? Yamato schaute auf die Fremde, die Chiaki angrinste. Naives dummes Ding. Wusste sie denn nicht, dass Chiaki ein Wolf im Schafspelz war? Er war verheiratet und sie würde auf der Strecke bleiben.
 

Da Marron die Situation sehr unangenehm war und sie ebenso wenig wie Chiaki wusste, was sie sagen sollte und da sein Freund von nichts zu wissen schien, musste sie einfach etwas fragen:

„Kaffee?“

„Kaffee?“, fragte Chiaki perplex und war sich den Umständen, wie das hier zustande gekommen war immer noch nicht ganz bewusst.

„Kaffee!“, sagte Marron noch einmal munter.

„Kaffee?“, fragte ebenfalls Yamato, aber an Chiaki gewandt.

„Kaffee!“, fuhr Chiaki seinen Freund an, weil er ihn unterbrach seinen Weihnachtsengel weiterhin ansehen zu können.

„Kaffee!“, wiederholte Yamato gehorsam, und fragte nicht noch einmal.

„Kaffee!“, sagte Chiaki abermals, aber sehr viel sanfter zu Marron als zu Yamato.

„Kaffee!“, wiederholte Marron lachend und schob sich an Chiaki und Yamato vorbei, holte 3 Kaffee vom nächsten Strandautomaten.
 

So, das erste Kapitel ist nun fertig, nach dem bahnbrechenden Kommentaren musste ich weiterschreiben und habe wieder einmal vdnny, lg, vm, sddsadl und k&k vernachlässigt... *drop* aber gut, ich werde mich bessern, ich schwöre, und heute musste ich was hochladen, eher aus frust, aber gut, lassen wir das!
 


 

Kapitelinformationen

Es beginnt natürlich weit später als der Prolog aufgehört hat... denn der Urlaub war ja auch erst so was im März rum! Also jeder der darauf eine Anspielung im Kommentar macht, bei dem zweifle ich das logische Denken an, sorry, ist aber so... aber da ich ja ausschließlich gebildete und hochintelligente Leser und Kommentarschreiber habe, werde ich so ein Kommi sicher nicht vorfinden... wäre auch nicht weiter schlimm, denn Leute, egal ob ein Kommi, zwei Kommi oder gar kein Kommi...:

Ich schreibe weiter!
 

lg

manney, goddess of osaft

(alter leute wisst ihr dass der richtig dick macht... so lecker der auch ist, 45 kcal ist auf 100 ml echt heftig >.>)

Hat

heute und für immer

Kapitel 2

Hat
 

Yamato sah seinen Freund skeptisch an. War es wirklich nur Zufall gewesen, dass Marron hier gewesen war? Er, der geborene Realist, wollte es nicht so Recht glauben: „Chiaki!“, schärfer als beabsichtigt, entrang sich der Name seines Freundes aus seinem Mund.

„Sei ehrlich, wir sind hier nur auf Hawaii, weil du ganz genau wusstest, dass das Mädchen hier ist, oder?“

Irritiert schaute Chiaki zu Yamato hinüber, konnte gar nicht die Augen von der weggehenden Marron lassen.

„Was?“, fragte Chiaki, hatte überhaupt nicht hingehört, was er gefragt wurde.

„Sind wir hier, weil du wusstest, dass das Mädchen hier ist?“

Perplex sah Chiaki seinen Freund an. Wie kam er denn auf diese krumme Idee: „Nein, natürlich nicht! Ich hab den Flug schon vor meiner Abreise in die Schweiz gebucht, aber Marron erst am vierundzwanzigsten Dezember kennen gelernt!“

Und wie Chiaki das so sagte – Yamato konnte sich nicht helfen, er glaubte seinem Freund, denn in diesem träumerischen Zustand, wie er Marron, die Kaffee bestellen ging, weiter hinterher starrte, konnte jemand gar nicht lügen. Der braunhaarige junge Mann seufzte laut und bekam von seinem Freund nur einen ahnungslosen Blick zugeworfen.
 

Eine Dreiviertelstunde später saßen Marron, Chiaki und Yamato an einem Tisch in einem Strandrestaurant, da es seit ein paar Minuten Bindfäden regnete. Marron saß auf einer Seite der Bank und Chiaki und Yamato zusammen ihr gegenüber als sie gemütlich plauderten. Chiaki bemerkte, dass Yamato von Minute zu Minute unbehaglicher Zumute war. Aber Marron fand Yamato sehr nett und hatte ihn darum gebeten zu bleiben. Und Yamato konnte nicht ablehnen, denn auch wenn er Jacklyn gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, weil er von den Träumereien Chiakis wusste, wie schlecht wäre es, wenn er nicht wie ein Wachhündchen auf Chiaki aufpasste, dass er mit Marron in die Kiste hüpfte? Innerlich seufzte Yamato abermals. Er hoffte wirklich, dass das Mädchen vor ihm so anständig war und sich auf One-Night-Stands nicht einlassen würde.
 

Gerne hätte Chiaki seinem Freund in die Rippen geboxt. Nahm er einfach Marrons Einladung an! Wie konnte er nur, wusste er denn nicht, dass er mit Marron gern allein gewesen wäre? Er musste tief einatmen, sehr tief um nicht bis an die Decke zu gehen. Natürlich wusste Chiaki was Yamato damit beabsichtigte, er würde den Wachhund spielen, versuchen ihn im Zaum zu halten. Doch so leicht würde Yamato es nicht haben. Für diese Frau würde er alle Register ziehen. Absolut jeden Versuch unternehmen um endlich geheilt zu sein. Geheilt von diesen lästigen, kitschigen Träumen, diesen immer wiederkehrenden Gedanken vom letzen Heilig Abend.
 

Marron fühlte sich etwas dumm. Sie wusste, wer dieser blauhaarige Mann war, natürlich wie konnte man so jemanden vergessen, der an Weihnachten mit solch miesepetriger Stimmung durch die Gegend lief, aber in den letzten fünfundvierzig Minuten suchte sie vergeblich nach dem Namen. Sie sprach ihn einfach mit einem höflichen Sie an, und hoffte, dass sein Freund irgendwann einmal seinen Namen sagte. Aber nein, dieser redete ihn immerzu mit „Du“ an. Davon mal abgesehen, er redete so oder so nicht viel. Aber sie konnte unmöglich vor diesem Freund zugeben, dass sie den Namen des Blauhaarigen vergessen hatte! Wie würde sich dieser - sehr hübsche - Mann dann wohl vorkommen. Verarscht! Natürlich, er würde im Boden versinken. Und nicht nur er, sie auch! Sie hatte den Namen vergessen – okay sie vergaß sehr viele Namen, um nicht zu sagen fast jeden, den sie auf ihren Reisen bisher getroffen hatte, aber niemals die Gesichter – und ihr gegenüber hatte ihren auf Anhieb gewusst, als ob es gestern gewesen wäre, als sie auf dem New Yorker Airport gestanden haben.

Sie bemerkte vor lauter grübeln, wie denn nun sein Name war, noch nicht einmal, dass Chiaki ungehemmt mit ihr flirtete und ihr unentwegt versuchte in die Augen zu schauen.

Für die beiden Herren wurde Cola und für Marron ein Wasser gebracht.

„Ma’am, würden Sie bitte Ihren Hut abnehmen?“, die Kellnerin sah sie missmutig an. Als ob sie Gesocks wäre, die sich bei zwei smarten Beachboys einschleimte. Peinlich berührt nickte Marron, nahm den Hut ab und zum Vorschein kam ein hochrot angelaufenes Gesicht.
 

Chiaki sah rot: Niemand fuhr seinen Weihnachtsengel so an! Niemand!

„Wissen Sie eigentlichen, wen Sie da vor sich haben?“, er war nur ganz knapp davor zu explodieren. Yamato erkannte seinen Freund nicht wieder, er war doch sonst nicht so impulsiv, und der Hut war ja nur eine kleine Lappalie. Doch bevor Yamato Chiaki in seine Schranken verweisen konnte, hatte Marron Chiaki unterm Tisch schon gegen das Schienbein getreten.

Die Bedienung schaute Chiaki nur verwirrt an und ging weg, als dieser gerade ansetzen wollte, aber außer einem schmerzverzerrten Gesicht nichts von sich gab.
 

„Was sollte das?“, Chiaki war vollkommen überfordert! Warum ließ Marron so mit sich umspringen?

„Es war doch richtig, in Lokals und Restaurants trägt man nun mal keine Hüte!“

„Es ging doch gar nicht um den Hut, hast du... haben Sie nicht gesehen, wie diese Kellnerin Sie gemustert hat? Von oben herab, das haben Sie ja wohl absolut nicht nötig...“

Kopfschüttelnd betrachtete Marron Chiakis Augen: vollkommen Ernst, absolut jedes Wort, was er sagte meinte er so. Und sie wusste nicht, ob sie das jetzt lachhaft finden sollte oder eher als ein Kompliment ihrer Person. Doch Chiaki fügte noch etwas hinzu: „... denn schließlich sind sie die Enkelin von Gregory Ku...“
 

So schnell konnte Chiaki gar nicht sprechen in der Marron sich über den Tisch lehnte und Chiaki wütend die Hand auf den Mund presste. Es ging hier nicht um sie, als Fräulein, als junge heranwachsende Dame, mit der man im Allgemeinen nicht so umsprang, sondern um ihren Namen, um ihren Nachnamen.

Verdattert schaute Chiaki auf das kleine Geschöpf, dass ihm die Hand auf den Mund presste: „Mein Nachnamen und die Namen meiner Verwandten sind in der Öffentlichkeit absolut tabu!“ Als Chiaki gehorsam nickte, nahm sie die Hand weg und ignorierte Yamatos fragenden Blick gekonnt. Mit den Armen vor der Brust verschränkt, schaute sie aus dem Fenster. In ein paar Minuten würde der Regen aufgehört haben.
 

Yamato schaute Chiaki an. Nachnamen? Verwandte? Chiaki las diese Fragen auf der Stirn seines Freundes. Er hatte ihm von dem Mädchen erzählt, von ihrem Aussehen, von ihrer sehr überschwänglichen aber genauso distanzierten Art, von ihrem Lächeln, aber er hatte jedes Mal verschwiegen, dass es sich um eine Millionenerbin handelte. Um die Tochter vom Schmuckschmied und Designer Takumi Kusakabe und Enkelin des erfolgreichsten Schmuckdesigners Gregory Kusakabe!
 

ach ja... jetzt werde ich der Reihe nach viele Kapitel von anderen FF's hochladen... hoffe ich, also 3 schon geschriebene habe ich noch im petto, aber der rest muss bis zum 5 oder 6 July noch warten leider,... nun gut...

ich hoffe es hat gefallen

lg

manney

Dispute - I love how you love me

heute und für immer

Kapitel 3

Dispute I love how you love me
 

Sie schwiegen sich gegenseitig an. Nicht einmal die Kellnerin, die ihre Getränke brachte, bekam ein Wort des Dankes zu hören. Es war eigentlich nicht Marrons Art, so unausstehlich zu sein, aber sie ärgerte sich so sehr.

Die letzten kleinen Regentropfen fanden den Weg auf den grauen Asphalt und schon sehr bald würde die Sonne wieder unverfroren ihre Hitze abgeben und die Menschen in der Hitze schwitzen lassen. Eine gute Gelegenheit!

„So, meine Herren, ich verabschiede mich! Der Regen hat aufgehört“, sie erhob sich blitzschnell und leerte ihr Glas in einem Zug:

„Es hat mich gefreut Sie wieder getroffen zu haben“, sie streckte Chiaki die Hand förmlich hin, zog sie aber zurück, als Chiaki sie nur perplex anstarrte und kein Wort zu Stande brachte.

Danach gab sie Yamato die Hand, der sie schüttelte und sich höflich verabschiedete. Schließlich legte sie fünf Dollar auf den Tisch und kaum eine Minute später ging Marron, mit ihrer Laptoptasche bepackt, am Fenster außen entlang, während Chiaki ihr hinterher starrte und noch immer wie paralysiert war.

Fast schon hysterisch motzte Chiaki seinen Freund an, er solle ihn aus der Nische lassen, um ihr hinterherzulaufen, er konnte sie doch nicht einfach so gehen lassen. Das Schicksal gab einem Menschen nur eine zweite Chance. Eine dritte, da war er sich sicher, gab es nicht noch einmal.

„Lass mich raus, Yamato. Ich muss ihr hinterher!“

„Sicher nicht, Chiaki! Es ist besser, dass sie gegangen ist, womöglich wärst du mit ihr noch ins Bett gehüpft, so wie du sie angestarrt hast!“

„Schwachsinn! Los, lass mich raus, Yamato!“

„Nein!“, Yamato wurde etwas lauter und er zitterte schon leicht vor Wut. Wenn er Chiaki jetzt gehen ließ, würde er sich seines Lebens schämen und als Trauzeuge Jacky niemals mehr in die Augen blicken können.

„Bitte Yamato!“, Chiaki ließ nicht locker, er flehte, winselte fast.

„Was bekommst du bei ihr, was Jacky dir im Bett nicht geben kann?“

„Ich will mit ihr doch gar nicht ins Bett, vertrau mir, aber ich kann sie nicht einfach so gehen lassen... ich meine, es war wie Schicksal, dass wir uns hier getroffen haben.“

Was sollte sein bester Freund aus Kindertagen jetzt noch erwidern? Seufzend und hoffend, dass er das richtige tat, erhob sich Yamato und ließ seinen Freund aus der Bank hinaus, setzte sich wieder hin und sah Chiaki, wie vor eineigen Minuten Marron, am Fenster draußen entlanglaufen.

Na super, dachte der braunhaarige, und jetzt darf ich auch noch zahlen!

*hier würde ungeheuer gut ein *hmpf* hinpassen XDDD
 

Geschwind lief Chiaki die Strandpromenade entlang. Gott, dieser Yamato, wenn er Marron wegen dieser Hinhaltung nicht mehr finden würde,... der könnte was erleben!

Bis zu einer Kreuzung lief er nun schon und hatte sie nicht gefunden. Super. Zwei Wege, nur welcher war der richtige? Er nahm den Weg zu seiner linken, es war eine kleinere Straße, aber umso mehr Passanten, die sich wie Heringe in der Gasse zusammendrängten.

Nach einigen Metern sah er tatsächlich eine Frau mit dunklem Schlapphut von hinten. Wenn das nicht Marron war, würde er glatt einen Besen fressen. Sie musste es einfach sein.

Er fühlte sich wie am zweiten Weihnachtstag. Er lief ihr hinterher und betete, dass eine doch völlig fremde Frau es in einer Menschenmasse war, um mit ihr zu reden, um sie anzusehen, etwas über sie zu erfahren.

What am I gonna do

What am I gonna say

Lying in the afterglow

You took my breath away

And I can't believe it

And dream of you

How could I ever hope

How could I ever pray

Looking to the stars above

Now that we've found a way

And I can't believe it

Er hatte noch an Tempo zugelegt bis er endlich die Frau erreichte und sie herrisch an den Schultern packte und zu sich umdrehte. Es war nicht Marron!

„Was fällt Ihnen eigentlich ein?“, es war ein hoch gewachsenes Kind, etwa vierzehn Jahre alt, mit roter Brille, schlank aber Doppelkinn und mit Akne befallen.

*musha, das ist meine rache an einer ganz besonderen person *hehe*
 

Chiaki war von seinem Sprint noch ganz außer Atem.

„Von wem hast du den Hut?“, er war sich absolut sicher, es war Marrons Hut, den das kleine Mädchen hier trug. Unschlüssig sahen ihn ein paar grüne Augenpaare, mit knallgelben Liedschatten umrahmt, an.

„Den hat mir eine Frau geschenkt, vorne an der Ecke!“, sie deutete auf die Richtung, aus der Chiaki gerade gekommen war.

Chiaki sprach schneller als das er dachte: „Und welchen Weg nahm sie dann?“

„Von hier aus, links an der Kreuzung.“

Ohne ein Wort des Dankes verließ Chiaki das Mädchen und sputete sich zurück zur Ecke zu kommen, um dann den anderen Weg einzuschlagen.

Der Weg, der zwar etwas größeren Promenadengasse war breiter, es waren aber kaum Menschen hier, weshalb er einen guten Überblick hatte, aber leider keinen Braunschopf entdecken konnte. Nach fast fünfhundert Metern trennte sich der Weg abermals auf, in eine Seitengasse mit kleinen Läden und die richtige Einkaufspassage. Er hoffte wirklich, dass er dieses Mal richtig lag, als er die Seitengasse durchforstete.

Diese Gasse entpuppte sich länger als wie er gedacht hatte, denn sie wurde nach einigen hundert Metern breiter und ab und an kamen ihm ein paar Menschen und Fahrradfahrer entgegen. Ebenfalls musste er unter einer kleinen Unterführung durch, wo oben drüber die Autos zur Innenstadt fahren konnten, sowie die öffentlichen Verkehrsmittel.

I love how you love me

Forever and a day you can trust in me

Just believe I love how you love me

I love how you love me

No matter what will be you can trust in me

Eternally I love how you love me

When you love me

Wie weit konnte Marron denn gelaufen sein? Er zweifelte langsam an der Entscheidung, den richtigen Weg gegangen zu sein, als er eine Steintreppe hoch rannte und eine weitere Einkaufspassage zum Vorschein kam. In der Schweiz hätte man so eine mittelgroße Ladenstraße vermutlich als Altstadt-Promenade bezeichnet. Mit den Schultern voran lief er weiter, als er endlich einen mittelbraunen Schopf schlendernd an einem Geschäft abbiegen sah. Er rannte weiter, wusste instinktiv, dass es dieses Mal Marron sein musste, die da lang lief. Packte sie, wie das falsche Mädchen, fest bei den Schultern und drehte sie um, glücklich, dass das Schicksal es doch noch mal gut mit ihm gemeint hatte.

„Was machen Sie denn hier?“, sie verschränkte leicht gereizt ihre Arme vor der Brust. Sie war eigentlich nie schlecht gelaunt, sie lachte und lebte, war selten angefressen oder angriffslustig, aber diese zwei Kerle waren einfach zu viel Schlechtes für einen Tag.

„Warum sind Sie denn so schnell weggegangen?“

„Warum?“, echauffierte sie sich wild geworden.

Chiaki wich einen Schritt zurück. Sie war gerade zur Furie mutiert. Gut, dass hier nur Autos lang fuhren, aber kaum ein Mensch auf dem Bürgersteig lang lief.

„Warum? Das wollen Sie wirklich wissen? Wo soll ich anfangen, sie flirten mit mir, lassen ihren armen Freund vollkommen überflüssig werden, machen erst ein Kompliment und ziehen es dann zurück, indem sie nichts anderes wollen, als all die anderen Idioten, die meine wahre Identität kennen auch: Marron Kusakabe, die Enkelin von Gregory Kusakabe, Tochter von Takumi Kusakabe! Ich bin für Sie doch nur ein Image, womöglich wollen Sie ins Blitzlichtgewitter. ´Tschuldigung, aber da sind Sie bei mir an der falschen Adresse!“

„Nein... nein, so mein ich das nicht, wirklich nicht, nur...“

„Nein?“, sie schrie schon fast, so sehr war sie aufgebracht. „Wie denn dann, Sie eingebildeter... gemeiner Fiesling, Sie... Sie... ach was weiß ich was Sie sind...“

I remember all my life

Waiting for someone like you

Searching for a paradise

Everything I found in you

And I can't believe it and dream of you

I can see clearly now

You're the one to guide my way

Take away the falling rain

Now there is a brighter day

And I can't believe it

Chiaki hatte sie einfach an sich gezogen und ihren Wutausbruch in einem langen Kuss versucht zu unterdrücken. Sie protestierte, wollte sich aus dieser Lippenmassage befreien, wollte ihm weiter sagen, was er für ein Schuft war. Wusste er denn nicht, dass es sie immer wieder aufs heftigste verletzte, wenn Menschen auf sie zukamen und das nur wegen ihrer Abstammung. Dieses Gefühl hatte sie an Weihnachten nicht gehabt, aber dafür heute. Wie Nadelstiche in ihrer Brust.

Aber seine Lippen machten es wieder gut, diese weiche Kosung, anders als ihre damaligen Mitschüler im Eliteinternat mit ihren sabbernden Mündern und der untalentierten Zunge.

Das hier war so ganz anders, sehr viel besser und ihre Gegenwehr nahm zusehends ab. Und das, ohne das er ihr die Zunge in den Mund schob. Konnte dieser Mann küssen!

Ein wohliges Aufseufzen entrang sich ihrer Kehle und sie entspannte sich völlig, ließ die Arme an den Enden hinunterhängen; wollte nicht eine Sekunde von diesen schönen warmen, weichen, geschwungenen Lippen getrennt sein.

Love how you love me

(When you love me)

Forever and a day you can trust in me

(Oh you can trust me Baby)

Aber da alles ein Ende hatte, beendete Chiaki nach schier endlos langer Zeit den Kuss, lehnte seine Stirn an ihre und schmunzelte, als sie immer noch die Augen geschlossen hatte und unregelmäßig ein- und ausatmete.

„Ich bin so froh, Sie hier wieder gefunden zu haben! Ich muss andauernd an Sie denken“, er holte tief Luft, nachdem sie die Augen geöffnet hatte und direkt in seine schaute.

Wie sollte er ihr seine Gefühle erklären? Anlügen? Anlügen konnte er jeden, selbst seine Ehefrau, aber nicht diesen wunderbar wundersamen Weihnachtsengel.

Er stellte sich wieder aufrecht hin, hatte die Hände sanft auf ihre Oberarme gelegt: „Ich kann kaum eine Nacht schlafen ohne an Sie zu denken und ich weiß, es hört sich vermutlich schrecklich an, aber es ist es gar nicht, ich muss einfach nur mit Ihnen schlafen und dann bin ich von diesen merkwürdigen Gedanken, die andauernd nur um Sie kreisen, geheilt. Glaub mir ich bin eine Granate im Bett...“

So schnell wie Marrons Gehirn Chiakis Worte verarbeitete, konnte dieser vermutlich selber nicht mehr realisieren, was er denn da überhaupt geredet hatte. Diese Frau brachte ihn einfach aus der Fassung und bemächtigte ihn, nicht mehr klar zu denken

I love how you love me

Forever and a day you can trust in me

Just believe I love how you love me

I love how you love me

No matter what will be you can trust in me

(Forever)

Eternally I love how you love me

Als erstes gab Marron ihm eine Ohrfeige, schnell, laut, gezielt, präzise, wie sie nur eine Frau einem Mann geben konnte.

So schnell konnte Chiaki sich gar nicht mehr erholen, wie Marron ihm mit dem Hacken auf den Fuß trat, fest, mit ganzem Gewicht. In dem Moment ärgerte sie sich fast, dass sie heute keine Highheels trug.

Nachdem er sich dann die Wange reibend, den Fuß anziehend, Marron perplex anschaute und die Welt nicht mehr zu verstehen schien, gab es das letzte kleine Geschenk vom Weihnachtsengel: ein fester Tritt, nicht zu fest, aber so, dass es ihn unmittelbar in die Knie zwingen würde, zwischen die Beine in das Heiligtum eines Mannes.

Er schrie dumpf auf, sackte auf die Knie zusammen und hielt nun weder seinen Fuß, noch seine Wange fest, sondern seine Körpermitte.

„Sie sind das allergrößte... widerlichste, ekelhafteste und unemanzipierteste...“, sie gestikulierte mit den Armen, nach passenden Worten suchend, „... Wesen, das ich in meinem ganzen Leben kennen gelernt habe!“

Sie drehte sich um, lief ein paar Schritte, ließ den Kerl einfach so sitzen, störte sich nicht an einigen missmutigen Blicken von Passanten, die ihrem Geschrei wohl gelauscht hatten.

Doch sie stoppte und drehte sich um: „Und wissen Sie was?... Ich bin im Nachhinein froh, dass ich nicht mehr wusste wie Sie heißen. Ja! Ich weiß nicht wie Ihr Name ist! Und ich blöde Kuh hatte fast ein schlechtes Gewissen, von wegen!... Außerdem, was denken Sie eigentlich, als ob ich eine billige Bahnhofsschlampe wäre, die mit jedem wildfremden Typen mal eben in die Kiste springt? Idiot!“

Dann machte sie endgültig Kehrtmarsch.

Oh Baby

You can love me baby

You can trust in me


 

lyric by Melanie Thornton - i love her *heul*
 

vielen Dank für die Aufmerksamkeit

lg

manney +.+ (I'm dead XD)

Stalker

heute und für immer

Kapitel 4

Stalker
 

Frustriert saß Chiaki am Abend in irgendeinem Open-Air-Club in Honolulu, in den Yamato ihn geschleppt hatte, um seiner miserablen Laune Abhilfe zu schaffen – vergebens. Was war am Mittag nur in ihn gefahren, dass er sich als so selbstgefällig vorführte und die Vorzüge seiner Lenden offenkundig und unverblümt darstellte. Es ging ihm nicht darum, sie einfach nur ins Bett zu zerren und seinen Trieben ein Ende zu setzen. Vielmehr waren es seine Gedanken, die gestillt werden mussten. Die Gedanken von romantischen Abendessen zu zweit, ein Spaziergang im New Yorker Central Park am Nachmittag und Beisammensitzen abends vor dem Fernseher, an einem kalten ungemütlichen Winterabend. Seine üblichen Gedankengänge waren einfacher gestrickt, ein Bett, ein Präservativ und wenn möglich hinterher noch eine Dusche. Die Emotionen überschlugen sich, er wollte diese Frau, dieses Mädchen, ganz und gar mit jedem bisschen seines Verstandes, er wollte sie nicht nur körperlich in- und auswendig kennen, sondern auch alles über sie erfahren, als Mensch, als Person, ihren Charakter noch besser kennen lernen, von dem er bis jetzt nur die Vorzüge kannte, aber auch die Abgründe herausfinden wollte. Aber gab es bei einem Engel überhaupt abgründige Gedanken. Ganz sicher und überzeugend konnte er seine Frage mit einem „Nein“ beantworten.
 

Doch es war grotesk. Was dachte er noch über das Mädchen nach. Das Schicksal hatte ihm heute eine, nein zwei Chancen gegeben, sie von ihm überzeugen, ihn kennen lernen zu wollen, wie er sich nichts sehnlicher wünschte seit sie damals mit einem Lächeln in den Flieger gestiegen war. Doch was machte er? Er verbockte es. Nie mehr würde er sie sehen, würde sich immer fragen, was wäre gewesen, wenn er nicht so dumm gewesen wäre und erst nachgedacht und dann gesprochen hätte. Was wäre passiert, wenn er sich von Jacky scheiden lassen hätte. Wenn er mit ihr hier auf Hawaii gelebt und ein neues Leben begonnen hätte, mit lustigen Strandspielen, ernsten Gesprächen, Problemen, die sein Engel hatte, sie zum Lachen bringen, Spaziergängen bei Nacht im Mondenschein.

Er seufzte. Was wäre gewesen, wenn...
 

Egal wie viele Frauen heute Abend mit ihm versucht hatten zu flirten und ihn zu umgarnen, erstmals empfand er es als lästig, wirklich lästig von berechnenden, blonden, langbeinigen, von Silikonbrüsten verzierten Zicken angesprochen zu werden, zu denen er eigentlich niemals „Nein“ gesagt hätte, wäre ihm heute nicht die Chance seines Lebens durch die Lappen gegangen.

Langsam erhob er sich von dem runden kleinen Tisch, überblickte die große Tanzfläche und versuchte in der Menge Yamato ausfindig zu machen, um ihm zu sagen, dass er gehen würde. Er wollte nur noch ins Hotelzimmer und schlafen, schlafen und vergessen, Trübsal blasen solange er noch konnte, bis er übermorgen wieder bei Jacklyn war und gute Miene zum bösen Spiel vorgaukelte.
 

Mit den Schultern voran, kämpfte er sich Richtung Ausgang. Dies dachte er zumindest, kam aber leider am falschen Ende an. Eine große schwere Holztür, in der mit großen rotgoldenen Buchstaben „Private“ eingraviert war- was ihn jedoch nicht daran hinderte hindurch zu gehen - schließlich würde es sicher bei den Räumen auch einen weiteren Ausgang geben, und nochmals durch diese Meute wandern lag ihm heute auch nicht. Eigentlich war er ein Partylöwe, aber nach feiern war ihm einfach nicht mehr zu Mute. Seufzend schloss er die Tür hinter sich und schaute sich um. Der Flur war schemenhaft beleuchtet, die dröhnende Musik von draußen war merklich gedämpft, dafür hallten aber seine Schritte auf den Fliesen wider und ihm wurde doch mulmig. Was wenn jetzt ein Schrankmann von Türsteher kam und ihn in seine Schranken wies? Aber gab es in dieser Bar, Disco, Disco-Bar überhaupt einen?
 

Mit den Händen in den Hosentaschen seufzte er abermals auf und ging rechts um die Ecke den Weg des Flures weiter entlang. Ein sehr viel längerer Korridor erstreckte sich vor ihm und eine von den Kellnerinnen, die alle in ein weißes eng anliegendes trägerloses Kleid gesteckt worden waren, erspähte er, als sie in einem Schrank der auf dem Flur stand etwas zu suchen schien. Diese Frau unterschied sich jedoch von den anderen. Sie trug zu ihrem Kleid eine dunkelblaue weite Jeans und Turnschuhe.

Bedächtig ging er weiter und erst als er knapp vor dem Schrank war, sah er wieder diese Frisur, diese Hochsteckfrisur, die er, auch als Nichtschwuler-Frisör, unter Tausenden erkannt hätte. Abrupt blieb er stehen und atmete einmal tief ein, als die braunhaarige Frau die Schranktüren zuknallte und wütend etwas brummte.
 

„Marron?...“
 

Erschrocken drehte Marron sich um:

„Oh. Mein. Gott!“, quietschte sie aufgekratzt und taumelte zwei Schritte zurück. Dieser Mann verfolgte sie, er stellte ihr nach. Wie hießen diese Leute doch gleich? Striker? Streeter? Sweeter? Stealer?

Sie achtete gar nicht wirklich darauf, dass Chiakis Gesicht sich freundlich erhellte und so niemals ein Stalker gucken würde, wenn er verrückte Triebe ausleben würde, aber sie war so verschreckt, erstaunt und...überrascht. Ja! Überrascht traf den Nagel auf den Kopf. Sie war überrascht – ob positiv oder negativ konnte sie nicht wirklich sagen.

„Das ist unglaublich!“, murmelte ihr gegenüber und seine Augen funkelten. Sein Gesicht strahlte eine unglaubliche Wärme aus und Marron konnte aber nicht anders, als weiterhin zu denken, dass dieser Mann ein Stalker – ja genau, Stalker war das Wort was sie gesucht hatte – war, kam ihr einfach nur absurd vor. Sie setzte an, wollte etwas sagen, aber außer einem warmen Atemhauch brachte sie doch nicht mehr hervor. Gab es eigentlich richtige Worte in dieser Situation? Beide begegneten sich, verloren sich über drei Monate aus den Augen, fanden sich, verloren sich und – fanden sich?

Sie runzelte die Stirn, es war einfach so unwirklich, als er einfach auf sie zuschritt und sie hypnotisierend anschaute. Diese durchdringenden Augen, die ihr irgendetwas erklären wollten, etwas sagen, dass er etwas sagen wollte, aber genauso wenig wie sie, nach der ersten Eingebung nichts sagen konnte.
 

Abermals versuchte sie ihm etwas zu sagen, als eine schneidende Stimme hinter Chiaki erklang: „Wo bleibst du denn bitteschön mit den Gläsern, Marron, wir haben nicht ewig Zeit Kunden zu bedienen!“
 

ALOHA- from Hawaii, im wahrsten Sinne des Wortes... oder der Fanfiktion!

Also, liebe Leute, ich melde mich zurück!

Mit neuen Kapiteln für M, K&K und VM!

Ja, kaum zu glauben, aber ich bin momentan einfach so ungeheuer gut in meinem Fernschul-Ding, dass ich heute (7. Tag des neuen Monats) schon mit meinem Pensum für die nächsten sieben Tage durch bin - GOIL!

Nun ja, was gibt es neues zu erzählen, manney hat abgenommen! YES, aber leider frisst sie schon wieder viel zu viel... nun gut, als Santa Clauses Frau darf sie das *hust*!

Dieses Kapitel schmeckt mir nicht so wirklich, ich meine, es ist so... so... MONOTON! Ich bin eher ein Mensch der VIELEN Worte, der ÜBERSCHWÄNGLICHEN Worte, der unglaublich AUSGEFALLENEN Worte - aber wie man sicher gelesen hat, in diesem Kapitel wird außer heißer "um" und "urgs" nichts produktives von sich gegeben!

Allerdings ist dieses Kapitel die Ausgangssituation gewesen! Durch diese Phantasie, wie wohl zwei Menschen, die sich eigentlich so viel zu sagen haben, nichts sagen können, wie reagiert man, wie kann man reagieren, oder hilft das Schicksal aus, und man MUSS gar nichts sagen?

Aber keine Bange - diese Marron ist ein Plappermaul, wenn sie erstmal "aufgetaut" ist, und das, liebe Leser, wird im nächsten Kapitel kommen, denn MIR brennen soviel Worte für sie im Kopf, dass das Feuer bald gelöscht werden muss - sonst fackeln mir meine schönen lange Haare ab!

Ich hoffe es hat trotzdem ein wenig gefallen.

vielen lieben Dank an meine DREI Betaleser, Verena, Sarah und Jasmin!

- mehr oder minder!

lg

manney

PS: das erste Kapitel was neu hochgeladen wird, seit manney nun volljährig ist!!!

Drugs

heute und für immer

Kapitel 5

Drugs
 

Da stand er nun, zwei Uhr morgens, vor einem Open-Air Club in Honolulu, hellwach, aufgeregt und – allein! Als diese doofe Kellnerin um die Ecke bog und Marron herumkommandierte, hatte diese ihm nur noch sagen können: „Am Eingang in einer Stunde!“ Schön!

Eine Stunde hätte er sich wirklich noch gefallen gelassen, es waren nun aber schon zwei. Auch das Durchforsten des Clubs hatte nichts gebracht, er fand sie nicht. Vielleicht machte er sich auch zum totalen Affen. Möglicherweise war sie schon durch die Hintertür verschwunden. Er seufzte. Noch keine Frau war so mit ihm umgesprungen, noch von keiner hatte er es sich gefallen gelassen und er wusste jetzt auch genau warum. Er kam sich schlichtweg albern vor.

Abermals entkam seiner trockenen Kehle ein Seufzer, er ging über die wenig befahrene Straße und lehnte sich an das Geländer was die Einkaufsstraße vom Strand trennte. Die Situation war doch vollkommen abnormal, grotesk, unwirklich, schwachsinnig und ... romantisch – nicht?

Der Strand war vollkommen leer und nur dieser fast schon unnatürlich volle Mond spiegelte sich in den schwarzen Wellen des Wassers. Schon wieder seufzte er kläglich auf.
 

„Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid! Furchtbar – wirklich!“

Geschwind drehte Chiaki sich um, als das kleine braunhaarige Mädchen über die Straße lief und den Schlapphut auf beiden Seiten ins Gesicht zog. Er war gar nicht wirklich sauer, denn die Hauptsache war: Sie war da. Gott was war er doch für eine Weichflöte, wenn seine Gedanken um diese Frau kreisten!

„Kein Problem, gut dass du ...“

„Kalani hat mich gebeten noch zu bleiben und ich kann ihm so schlecht einen Wunsch abschlagen“, sie grinste und kam knapp vor ihm zum Stehen.

„Wir sollten wirklich einmal reden, meinst du nicht auch? Also jetzt wirklich reden, nicht nur anstarren! Denn glaub mir, es ist wirklich unvorteilhaft nicht zu wissen wie der Mensch heißt, der einen ins Bett ziehen will, sich selbst als „Granate im Bett“ bezeichnet und wildfremde Frauen auf offener Straße küsst. Ich hab mich die ganze Zeit unglaublich bemüht, deinen Namen irgendwo in meinem Gedächtnis zu finden, aber leider vergebens. Hätte ich ihn Weihnachten doch bloß aufgeschrieben ...“

Viele Worte und Chiaki hätte sie einfach nur auf die bewegenden Lippen küssen wollen. Diese rosa Lippen waren wie eine Droge.

„Du weißt meinen Namen also wirklich nicht?“

Sie schaute ihn von unten herauf an, die Lippen aufeinander gepresst, zu einem kleinen Lächeln verzogen und schüttelte leicht ihren Kopf.

„Chiaki Nagoya ...“ eigentlich wollte er noch etwas sagen; dass sie sich keinen Vorwürfe machen müsste und er es ganz witzig fände aber sie ließ ihn gar nicht mehr ausreden.

„Stimmt, Chiaki Nagoya! Ein toller Name, für einen noch tolleren Menschen ...“
 

Chiaki kannte diese Worte.

Und es war nicht mehr nötig, seine Gedanken für alles andere auszublenden. Allein diesem Mädchen gehörte seine gesamte Aufmerksamkeit. In einer fließenden Bewegung zog er sie mit einer Hand an der Hüfte noch näher zu sich heran, und die andere Hand in ihrem Nacken dirigierte ihren Kopf in eine leichte Schräglage, ehe er sich hinunterbeugte und seine Lippen stürmisch auf ihre presste.

Sie verlor den Boden unter den Füßen.

Diese Lippen konnten Dinge, die sie niemals für möglich gehalten hatte. Und sie kam nun schon zum zweiten Mal in den Genuss, diese perfekten Lippen spüren zu dürfen, obwohl es jedes vernünftige Denken verbot, sich von einem Wildfremden küssen zu lassen. Ein leiser Seufzer kletterte aus tiefer Kehle hervor, ehe ihre Beine versagten und Chiaki sie nur mit Mühe halten konnte, da er nicht darauf vorbereitet war und sie auch nicht gerade harsch an sich gedrückt hatte.

„Ich ...“, schnaufte sie und hing immer noch in seinen Armen, als ob ihr ganzer Körper aus Wackelpudding bestand.

Es war unglaublich, was dieser Mann durch einen harmlosen Kuss mit einer realistisch denkenden und emanzipierten Frau anstellte. Oh nein, so eine Sabbertasche wie die Jungen aus ihrer Schulzeit war der hier nicht ...

Doch Chiaki konnte nur grinsen. So einfach war sie schon zu begeistern - durch diese kurzen Küsschen?

Sie spürte, wie heiße Röte in ihre Wangen schoss, als ihr Verstand wieder einigermaßen funktionierte und sie sich versuchte wieder aufrecht hinzustellen.

>Sag was Gescheites ...<

„In Japan würde man dich wegen sexueller Belästigung anklagen, nicht zu vergessen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Und spätestens jetzt wären wir nach diesen zwei unglaublich intensiven Küssen in Arabien oder der Türkei verlobt!“

>Nein ... definitiv falsch und nicht gescheit!<

Ihre Wangen glühten noch mehr, als Chiaki breiter grinste und ihr leicht über die Wange streichelte, eine Hand immer noch an ihrer Hüfte verweilend.

„Unglaublich intensiv, ja?“, ein kleiner Muskel auf Chiakis Wange zuckte leicht.

Mit all ihrer Kraft schob sie Chiaki von sich weg.

„Es ist wirklich nicht die Art, wie du küsst ... also es waren die besten Küsse, die ich je hatte, wirklich!“

„Schön zu wissen“, er lachte leicht, liebte es, wie ihre Wangen vor Scham mit Blut voll gepumpt worden.

„Aber ich will das nicht!“

Chiakis Gesichtszüge entgleisten.

„Bitte was?“

„Ich will nicht, dass du mich weiter küsst – vorerst ... Ich kenne dich doch überhaupt nicht, und du mich auch nicht und ich denke, damit ich zumindest sagen kann, dass ich meinen Prinzipien treu geblieben bin, werde ich mich so lange weigern, bis ich wenigstens etwas mehr über dich erfahren habe als nur deinen Namen.“

Chiaki zog eine Augenbraue hoch. Sie würde ihn küssen und mit ihm ins Bett springen wenn sie ihn näher kennen lernt? Okay, das war mit Abstand das Merkwürdigste und Romantischste, was er je gehört hatte. Sie wollte also keinen unverbindlichen Sex, sondern wissen, mit welchem Charakter sie ein paar erotische Stunden verbringen würde? Er wusste, warum ihm diese Frau niemals aus dem Kopf gegangen war – sie war einfach unglaublich.

„Du sagst ja gar nichts? Also ...“

„Eine wunderbare Idee, schlaues Köpfchen!“, er würde vermutlich nicht vorher mit ihr schlafen können, bis sie jede letzte Information aus ihm herausgepresst hatte, aber solange konnte er sie unmöglich nicht küssen. Dafür war er schon viel zu süchtig nach ihren Lippen.

Geschwind schob er diesen lästigen Hut aus ihrer Stirn, versenkte seine Finger in ihrer Flut aus zusammengesteckten Haarwellen und küsste sie abermals wild auf die Lippen.

Was in Gottes Namen sollte sie tun, wenn sie keines klaren Denkens mehr mächtig war, wenn dieser Mann sie küsste? So küsste, dass sie alles um sich herum vergaß und einfach nur für immer diese warmen weichen Lippen spüren wollte?

Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrem Mund und Chiaki nutzte die dargebotene Chance, um ihre Lippen entschieden mit seiner Zunge zu teilen.
 

Es war nicht gut.
 

Es war ... grandios.

Hilfe suchend klammerte sie sich an seine Oberarme; war dankbar für den starken Unterarm, der sich um ihre Hüfte geschlungen hatte und sie vor dem sicheren Fall bewahrte; erlaubte ihm zitternd ihren Mund zu erkunden. Sie wollte sich nicht lösen, sollte sie doch ersticken, was wäre das für ein schöner Tod gewesen! Es war unglaublich, wie ein einzelner Kuss so viele Facetten von Wild bis Sanft haben konnte, dass es fast schon schmerzte, als er sich mit kleinen Küsschen von ihren Lippen zurückzog.

„Bist du dir sicher, dass ich dich nicht mehr küssen soll? Auch vorerst nicht?“, er grinste schelmisch, als sie an ihn gelehnt, die Augen geschlossen und unregelmäßig atmend vor ihm stand.

Jetzt war auch sie süchtig.
 

Aloha...bevor ich wieder so viel labere, wie beim letzten mal, kurz und knapp:

vielen dank an meinem Beta-Leserin Lina_Kudo[insider: GELÄNDE=GELÄNDER]

vielen dank für die aufmerksamkeit

lg

manney

Lie

heute und für immer

Kapitel 6

Lie
 

Das musste ein Traum sein. Ein wunderschöner, rosaroter Traum, wie ihn jedes Teenager-Mädchen zu haben pflegte und sich Mr. Amillo Wibbire als Freund wünschte. Es war unwirklich, es war zu perfekt. Nie in seinem Leben hatte er eine Vollkommenheit dieser Art gespürt. Es war für ihn selber schwer zu verstehen, er hatte sich nie nicht ganz oder komplett gefühlt, aber jetzt wo dieser Engel neben ihm herlief, ohne etwas zu sagen fühlte er sich wie... etwas gefunden zu haben, was er hätte eigentlich immer vermissen müssen, es aber nie tat, weil er es nie kennen gelernt hatte. Paradox – vermutlich, aber das war ihm vollkommen egal.
 

„Nun erzähl mal was Loverboy!“, sie grinste schelmisch, während sie sich im Gehen zu ihm umdrehte und sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr klemmte.

„Du bist wunderschön!“ – Wie pathetisch!

Sie grinste ihn von unten herauf an, eine kleine Röte hatte sich über ihre Wangen gezogen.

„Du sollst mir was über dich erzählen! Außerdem musst du mich nicht mehr umschmeicheln und mit Heuchelei versuchen mich in ein Bett zu zerren!“, sie schüttelte leicht verschlagen den Kopf und drehte sich um, sodass sie nun wieder vorwärts lief und durch den herben Nachtstrandwind ihr weißes Kleid furchtbar an ihren Frontkörper gedrückt wurde. Verloren stöhnte er auf.

„Huh?“, sie neigte den Kopf zu ihm, schaute ihn nichts wissend an.

Gott machte ihre leichte kindliche Naivität ihn an.

„Weißt du wie schwer es für einen Mann ist, zu wissen, dass er eine attraktive Frau in den nächsten achtundvierzig Stunden irgendwann lieben darf, aber dieser Anblick...“, er strich ihr einmal vom Hals, über ihr Dekollete, zwischen ihren Brüsten auf dem Kleid bis zum Bäuchlein hinab, „noch einhundert Mal schlimmer ist, weil diese attraktive Frau sich ihrer Ausstrahlung noch nicht einmal bewusst ist?“

Ihre Wangen wurden von einem leichtrosa zu einem purpurrot. Ihr Nase kräuselte sich und ihre süßen roten Lippen verzogen sich zu einem undefinierbaren Lächeln.

„Du machst mich ein wenig verlegen“, nuschelte sie.

Gott, er musste sie einfach noch einmal küssen.
 

„Ein wenig?“, fragte er, als seine warmen Lippen ihren heiß geküssten Mund verließen.

„Hab ich nicht gesagt, nicht mehr Küssen, du bist ja fast so schlimm, wie meine Mama!“

Er zog die Augenbrauen hoch. Er küsste also wie ihre Mutter?

„Bitte?“, um sie vom Gegenteil zu überzeugen, wollte er sie abermals küssen, was ihm jedoch misslang, da auch endlich Marron seine Bewegungen hatte lernen einschätzen können, und sich ihm, die Zunge rausstreckend, geschwind entzog.

Lachend drehte sie sich um, lief ihm rasant davon, so schnell es halt möglich war, in Turnschuhen, auf Sand und gegen den Wind. Sie hatte null Chancen ihm zu entwischen, doch wollte sie das überhaupt wirklich? Eher nicht.

Zwei starke Arme schlangen sich von hinten um ihre Taille, zogen sie an einen muskulösen Oberkörper, sodass sie für einige Sekunden den Boden unter ihren Füßen verlor.

„Ich küsse also wie deine Mutter, ja?“, zischte er gespielt scharf nahe ihres Ohres, während seine Hände an Druck verloren, dafür aber zu ihren Rippenbögen fuhren und einen hexischen Plan ausübten, sie durchkitzelten.

Gackernd, schreiend, heulend, lachend, wütend, bettelnd und unterlegen beugte sie ihren Oberkörper nach vorn und ließ sich auf die Knie sinken, vollends kraftlos winselte sie unter lachenden Tränen, dass er doch aufhören sollte.
 

„Wer küsst wie deine Mutter“, fragte er, als auch er sich in den Sand niederließ, sie vom Bauch auf den Rücken drehte, damit er ihre wunderbaren glänzenden Augen sehen konnte, wenn sie ihm versicherte, dass er gut war, dass sie es genoss, dass sie es selbst wollte, dass sie verloren war, wenn er sie so erbarmungslos küsste!

„Um Gottes Willen...“, noch einige kleine Kichereien schüttelten ihren Körper, ehe sie sich zusammenriss und ihm in die nur wenig entfernten Augen schaute, „du küsst nicht wie meine Mutter, aber du willst es so oft, wie meine Mama!“ Sie musste sich zusammenreißen, um nicht unentwegt auf seine Lippen zu starren.

Oh je, sie war doch nicht mehr ganz bei Trost. Was hatte dieser Mann, was andere nicht auch hatten? Zwei Augen, wunderschöne braune, funkelnde, lachende und weise Augen; eine Nase, eine Nase, die in sein markantes Gesicht perfekt hineinpasste, weder zu groß, noch zu klein, und auch keine hässlichen Nasenhaare hingen heraus; Zwei Wangen, keine pausbackigen, keine hohen, sondern wunderbare, harte Wangen mit dazugehörigen Wangenknochen, einem Raubtiergebiss; und (!) einen samtweichen, perfekt für ihren eigenen, unwiderstehlichen, Lust bescherenden, verheißungsvollen Mund.

Sie hatte nicht wirklich das Wissen, was einen Mann, Jungen, besonders machte, dafür war ihr 60.000$ Eliteinternat von zu vielen Snobs und Schönlingen vergiftet gewesen. Aber bei ihm stimmte einfach alles. Ja, dieser Mann war schlichtweg atemberaubend schön! Den harten muskulösen Körper, der gerade halb auf ihr lag, nicht zu vergessen. Ergeben seufzte sie auf.

Er grinste schelmisch und erhob sich von ihr, setzte sich aufrecht hin und schaute auf das schwarze Meer, in dem sich der helle Vollmond immer noch geduldig spiegelte.

„Was hat dich eigentlich dazu gebracht, deine Meinung zu ändern? Ich meine, heute Nachmittag... gestern Nachmittag warst du eher weniger angetan von meinem unwiderstehlichen Charme!“, er gab ihr einen wissenden Blick, worauf sie sich nun auch hinsetzte und ihre Turnschuhe öffnete.

„Es lag an Kalani!“, sagte sie schlicht und verpackte ihre nun ausgezogenen Schuhe mit samt den Socken in ihre Tasche.

„So?“

„So!“, erwiderte sie schlicht, errötete leicht.

„Nun sag schon!“, er piekste sie zwischen eine ihrer Rippen, worauf sie einen unterdrücken Lacher hervorpresste.

„Nun ja,... er meinte, dass ich vielleicht ein unglaublich gutes Erlebnis verpassen würde und...“, sie räusperte sich „dass ich noch was...“, sie begann zu nuscheln „vielleicht dazu lernen könnte.“

„Huh?“, mit Augen ähnlich groß wie Teller schaute er auf das Mädchen, was nun ihre kleinen nackten Füße im Sand vergrub, hinab.

Verstand er das richtig, dass sie von einem gewissen Kalani, dazu aufgefordert wurde, ihre Sex-Techniken, anscheinend besser gesagt fehlenden Sex-Techniken, zu verbessern? Warum?... Vielleicht, weil dieser Kalani selbst mit ihr keinen Spaß im Bett hatte? War es das? Wurde er hier jetzt als Sexlehrer benutzt, weil dieser Kalani eine Flasche im Bett war?

Doch bevor er ausrasten konnte und ihr unsägliche Dinge an den Kopf werfen konnte, die er von diesem reinen Engel eigentlich nie gedacht hätte, wurde er aufgeklärt.

„Also... uh... ich habe also eher selten zwischenmenschlichen Körperkontakt. Und... uh... ich bin neunzehn Jahre alt und seit ich eben nicht mehr zur Schule gegangen bin da... nun... also...“

Seine unbegründete Wut und auch ein bisschen Verletztheit nahmen augenblicklich ab, als er verstand. Dieser Kalani hatte ihr geraten, nicht so viel nachzudenken und zu wagen um möglicherweise zu gewinnen. Etwas anderes konnte man von diesem reinen Engel, der nun schon bis zu den Fußknöcheln im Sand eingegraben war, gar nicht erwarten. Er schämte sich fast dafür, so brutal schlecht von ihr gedacht zu haben.

„Soso.“, er grinste und schaute von ihr wieder auf das Wasser. Die Wellen schwappten sekündlich immer mehr über den Strand. Er rückte ein Stückchen näher an das zierliche Mädchen neben ihn ran, legte seinen linken Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Schulter, als er bemerkte, dass sich eine leichte Gänsehaut auf ihren Unterarmen gebildet hatte.

Verschmitzt grinsend schaute sie zu ihm auf, drehte seinen Kopf energisch und gab ihm einen kleinen dankenden Kuss, für die spenden Wärme, auf seine Wange.

Mit einem ergebenen Seufzen schloss sie für einen Moment die Augen und lehnte ihren Kopf in Chiakis Halsmulde.

„Loverboy?“, sie öffnete ihre Augen wieder und schaute über den Horizont zum Mond hinauf.

„Hm?“

„Willst du nicht langsam mal anfangen, etwas von dir zu erzählen? Sonst kommst du am Ende doch nicht auf deine Kosten.“

Er lachte herzhaft auf. Sie redete, als ob er sie nur als Eintagsfliege abhaken würde, allerdings, war dem nicht so? Genau diesen Grund hatte er ihr deklariert; aber belog er sich eigentlich nicht nur selbst?
 

Sie seufzte, als er nicht sprach:

„Also, da du selber nicht sprichst, werde ich dich halt ausfragen müssen!“, sie befreite ihre fragilen Füße aus dem angenehmen warmen Sand und setzte sich dann direkt vor ihn in einen Schneidersitz, blickte ihm verbindlich in seine Augen.

„Warum ist so ein Prachtexemplar von der Spezies Mann eigentlich noch ungebunden?“

Es war wie der präzise gesetzte Schlag, den sie schon am gestrigen Nachmittag seinem Gesicht verplättet hatte, nur war diese Situation weitaus verfänglicher.

Mit gespielter Ironie, die ja im Grunde gar keine Ironie war, weil er ja log, fragte er sie aufgesetzt nachdenklich:

„Wer hat jemals behauptet, dass ich ungebunden bin?“

Ihre Augen verdunkelten sich gefährlich, ihre Wangenknochen erhärteten sich, wie er es zuvor eigentlich nur bei rasenden Männern gesehen hatte, ein winziger Muskel nahe ihres Ohrläppchens pulsierte im Takt zu ihren leicht aufeinander reibenden, knirschenden Zähnen. Es war offensichtlich wie sie zu One-Night-Stands stand, die auf einen Treuebruch hinauslaufen sollten.
 

„Was denkst du von mir? Also wirklich!“

Keck lachte er auf, fand, dass es sehr echt wirkte, und wurde mit einer sich entspannenden Marron belohnt.

Noch hatte er nicht wirklich gelogen, nur eine Frage mit einer Frage beantwortet, diese ein wenig in der Stimmlage verändert, so dass es entrüstet klang, als eine Feststellung, dass sie nämlich genau das richtige von ihm, Chiaki Nagoya, dachte.

Leicht verunsichert und auch beschämt, so schlecht von ihm gedacht zu haben, räusperte sie sich:

„Also nur fürs Protokoll, du bist weder Ehemann mit Kindern, die auf ihren Papa warten, noch bist du verheiratet ohne Kinder, oder gar überhaupt in einer Beziehung.“

Chiaki schluckte dramatisch.

„Nein, wo denkst du hin? Glaubst du wirklich, ich wäre so ein schlechter Mensch?“ Oh ja, er war ein solch schlechter Mensch, noch dazu ein Lügner. Nein, keine Notlüge, oder eine Überraschungs-Lüge, das hier war eine Lüge-Lüge!

„Gut“, sie atmete beruhigt aus.

Dann hob sie den Kopf wieder ein Stück an und grinste ihn schelmisch an:

„Dann sag doch aber, warum ist so jemand wie du noch nicht vergeben?“

Chiaki wusste gar nicht so wirklich was er sagte, erlebte alles gar nicht so wirklich mit, als er ihre kleine zierliche Hand in seine großen nahm, diese dann zu seinem Mund führte und eine Hauch von Kuss auf ihren Handrücken drückte:

„Vielleicht, weil ich noch keine gefunden habe, die mich so verzaubern konnte, wie du es geschafft hast?“

Dies war keine Lüge.

„Schleimer“ lachte sie herzhaft.
 

„Und du? Warum ist so eine attraktive Prominente noch solo?“

Marron saugte die Unterlippe zwischen ihren Zähnen ein und kaute nachdenklich darauf herum.

„Ich überhöre jetzt einfach mal das „Prominent“ und sehe es als Kompliment an...“, sie schenkte ihm ein viel sagenden suborientierten Blick, damit er doch vorher einfach denken sollte, um dann möglicherweise immer noch das falsche zu sagen.

„... aber ich bin ebenso ungebunden und kann dir leider keine so charmante Antwort geben!“

„Das habe ich gar nicht von dir verlangt! Nun sag schon und mach es nicht so spannend? Warum gibt es bei dir keinen Mann an deiner Seite? Die Männer müssten doch Reihenweise Schlange stehen.“

„Nein...“, sie schüttelte belustigt den Kopf, konnte ihn leider immer noch zu wenig einschätzen, um zu wissen, was denn nun ehrlich gemeint und was schlichtweg überheblich übertriebene Taktik war.

„Außerdem, wolltest du nichts über mich wissen, sondern ich wollte dein übergroßes Ego kennen lernen, Loverboy! Deine Familie, Eltern, verheiratet? Geschwister? Weiterentfernte Familie gutes oder schlechtes Verhältnis. Nachbarschaftsstreit, in was für einem Haus wohnst du,... vielleicht immer noch bei Muttern’, oder vielleicht ist...“

„Stop!“, er amüsierte sich köstlich über ihren Übereifer alles über ihn zu erfahren. Vermutlich würde sie am Ende ihrer Arrangements mehr über ihn wissen, als es seine besten Freunde, geschweige seine Ehefrau, je von ihm erfahren hatten.

„Noch einmal... langsam...“, er stupste leicht ihr Nasenspitze mit dem Finger an.

„Okay. Deine Eltern... erzähl mir was von deinen Eltern...“
 

„Uuuh... ja, meine Eltern sind ein Fall für sich. Mein Vater ist Chefarzt in der Klinik seines Vaters. Es wird in der vierten Generation geführt. Er ist ein Workaholic schlecht hin, und meine Mutter beschwert sich zumeist immer bei meiner Fr... Freundin... also bei meiner besten Freundin...“, >Wie blöd bist du eigentlich, Chiaki, erst erzählst du ihr, dass du gar keine Beziehung hast, von einer Ehe einmal ganz abgesehen, und dann verplapperst du dich doch fast... dummer, dummer Junge!< „... dass er zumeist nie da ist.“

„Also ist dein Vater mit seiner Arbeit verheiratet?“

„So kann man es nennen. Nun ja, meine Eltern führen eine durchschnittliche Ehe...“

„Was ist denn bitte eine Durchschnittsehe?“

Chiaki seufzte: „Im Durchschnitt gehen 63% der Nord-Amerikaner mindestens einmal in ihrer Ehe fremd... und genauso ist es ebenfalls bei meinen Eltern.“

Marron schluckte einen Kloß so groß wie eine Bulette in ihrem Hals herunter.

„Und es stört dich gar nicht?“

„Ich denke, es hätte mich mehr gestört, wenn ich in meiner Teenagerzeit davon erfahren hätte. Und das kaschieren sie vor meiner Schwester wirklich einsame spitze. Wo wir zu einem weiteren Punkt kommen... Geschwister, nicht?“ Ein bisschen abwesend nickte Marron.

„Mein Schwester. Ester. Fünfzehn. Leicht dem Magerwahn verfallen. Boygroups sind der absolute Hit. Ist momentan so ’ne Gothik-Punk-Rock-ach-keine-Ahnung-nicht-Band aus Deutschland total angesagt...“

„Uh, ja ich weiß welche Band du meinst, meine Güte, die sind ja total, aber total...“ Marron setzte einen Ekel erregenden Würgelaut hinter ihren Satz, der ihre nichtvorhandene Sympathie mit diese Band Ausdruck verleihen sollte. Sie schaffte es wirklich hervorragend.
 

Chiaki grinste.

„Ja, Teenager!“

„Aus, pfui! Ich bin schließlich auch noch einer und weder Boygroups verrückt noch bin ich dem Magerwahn verfallen...eher im Gegenteil!“, letzteres nuschelte sie kaum hörbar.

„Wie alt bist du denn jetzt eigentlich genau?“, er konnte ja nur schätzen und hatte sie etwa auf achtzehn junge Jahre getippt.

„Ich?“

„Nein, der Sand...“

„War das eine Kritik an meinem Aufnahmevermögen?“

„Würde ich doch nie wagen... Nun sag schon, wie alt“, er grinste breit.

„Du weißt schon, dass es nicht angebracht ist, eine Frau nach ihrem Alter zu fragen?“

„Sagt das Mädchen, was ungefähr so reich ist wie Hilari Ponts, aber dennoch in einem unscheinbaren Club in Honolulu arbeitet und durch die Welt tingelt. Ziemlich exzentrisch, nicht?“

„Nein.“, antwortete sie schlicht.

„Nun gut, dann erkläre mir, warum das nicht exzentrisch ist, und versuche gleich über deinen Schatten zu springen, und über dein Alter zu sprechen!“

Sie räusperte sich umständlich.

„Mein Alter, Geburtsdatum, und Werdegang meines neunzehn Jahre alten Lebens, steht alles in einer Enzyklopädie im Internet, auf meiner Homepage, auf der Homepage der Familie Kusakabe und in fast jedem Klatschblatt. Und... ich finde es nicht exzentrisch. Es wirkt vielleicht so, aber nur auf Leute, die meinen Hintergrund nicht kennen...“

„Zu deinem Leben gibt es einen Hintergrund?“

„Kann man so sagen... aber solltest du mir nicht Fragen beantworten, und nicht umgekehrt?“

„Ich finde es sehr interessant mehr über meinen Weihnachtsengel und Weltenbummlerin zu erfahren.“

„Huh? Weihnachtsengel?“

„Ich hab dich zu Weihnachten kennen gelernt“, seine Augen funkelten wunderschön und sie bemerkte, wie sie sich daran gewöhnen könnte diese Augen immer zu sehen.

„Ah...“

„Kommen wir auf den Hintergrund zurück...“

„Kennst du die „Statistik zum Nachdenken“?“

„Uh... Nein, muss ich leider passen.“

„Wenn du dir die immer mal wieder vor Augen hältst wird dir bewusster, dass es Menschen gibt, die mehr Hilfe benötigen als du oder ich sie je verspüren könnten. Und nicht nur irgendwelche Spendengelder, von irgendwelchen Menschen die im Internet surfen, oder Fernsehen schauen oder am Telefon Hunderte von Dollars spenden, sondern Menschen, die etwas anpacken. Die selber etwas in die Hand nehmen und das nicht immer nur zur sentimentalen Vorweihnachtszeit sondern das ganze Jahr immer wieder...“
 

So hatte er das noch nie gesehen.

Er war einer der Menschen, die sich im Dezember vor den Fernseher setzen und in einer Unterhaltungsgala 500$ spendete. Doch das Jahr über, kümmerte er sich ausschließlich um sich und seine eigenen Probleme... eher Problemchen.

„Deiner Reaktion zur Folge, entnehme ich wohl, dass du auch so einer bist!“, sie lächelte leicht.

„Und du, Weltenbummlerin, bist also anders, weil du in einem Szeneclub auf einer Ferieninsel arbeitest?“, er schnaubte verächtlich. Eine Heilige war sie dadurch sicher nicht.

„Nein, das macht mich nicht ‚anders’ oder gar besser, und es hat auch sehr wenig mit dem Open-Air Club von Kalani zu tun, aber er war der Einzige, mit dem ich den Vertrag habe abschlißen können, dass ich bei ihm arbeite, dafür aber kostenfrei in einem seiner Wohnungen leben darf. In Europa sind die da weitaus freundlicher, da kannst du denen diesen Deal bei fast jedem Job anbieten und die würden es so machen. In Amerika ist das... komplizierter.“

Chiaki runzelte immer noch skeptisch die Stirn.

Doch je länger er über ihre Worte nachdachte, desto mehr Sinn ergaben sie. Und auch sein eigenes Ansehen für sich selbst nahm proportional ab, zu jedem Wort was Marron gesprochen hatte.

„Und was bewirkst du hier?“

„Versteh mich nicht falsch, ich bin keine Samariterin, die täglich einhundert gute Taten vollbringt und ähnlich wie Hippies den Luxus absolut für unangebracht halten, aber ich denke, auch wenn es nicht viel ist, kann ich auch ärmeren Leuten ein Gefühl vermitteln, dass sie da sind, dass man sie nicht vergisst. Das es Menschen gibt, die sich nicht um ihrer Selbstwillen um andere kümmert, sondern weil endlich jemand etwas vorantreiben muss. Auch wenn man auf dem Posten, auch als Prominenter, sehr, sehr allein dasteht.“

„Und dein Vermögen? Ich meine...“, er wusste selbst nicht warum er versuchte, in Marron irgendetwas schlechtes zu sehen. Vielleicht das schlechte Gewissen, einen so reinen Menschen letztendlich zu belügen, damit er auf seine Kosten kam, bzw. damit er sie endlich vergas, wie jede andere Frau auch...

„Zinsen, Loverboy, Zinsen. Es ist eine ganze Menge was bei rund 25mio$ bei einem Zinssatz von 11,5 % so rumkommt. Es reicht nicht, wohl war... aber ich denke, es ist mehr damit geholfen, wenn jeden Monat, jedes Jahr etwas zusammen kommt an Geld, als wenn man einmal einfach drauf los irgendwas unterstützt...“

Chiaki schwieg.

Wann hatte ihre anfangs so schnelle und wortgewandte Unterredung einen solch melancholischen Punkt erreicht?

„Du bist ein unglaublich guter Mensch, weißt du das eigentlich?“, Chiaki hatte, tief bewegt, einige leichte Schluckbeschwerden.

„Lass mal stecken, ich weiß, ich könnte vielleicht mehr tun, aber...“, sie seufzte, ließ den Satz unbeendet.

Doch Chiaki kannte das Ende.

Aber ich bin auch nur ein Mensch und kann nicht immer alles – so gern ich vielleicht auch wollte.

Eben, aber würde es mehr solche Menschen wie Marron geben, vielleicht nur einen, zwei in jeder Stadt, würden Kinder in Afrika nicht an Wasserbäuchen und mit Fliegen in den Augen sterben.

„So nun bist du wieder dran...“ geräuschvoll zog Marron die Nase hoch. Es war furchtbar kalt geworden.
 


 

BOOM

BACK

with new power

with new creativity

with new ideas

with a new spirit

with a brand new view of the world
 

MANNEY'S BACK
 

@animexx: ich hasse euer neues ff-layout... wenn ihr schon weißen untergrund haben wollt, dann nehmt euch ein beispiel an ff.net ;)



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Kommentare zu dieser Fanfic (47)
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Von:  ItachiUchih4
2016-06-23T22:52:17+00:00 24.06.2016 00:52
Hiho,
schaue grade die JdKD FF's durch und bin auf deine hier gestoßen,
finde ich echt klasse wie du schreibst und vor Allem die Geschichte an sich!

Chiaki ist verheiratet O.O und lügt Maron an :(
Das is alles so wundervoll geschrieben^^ auch die Küsse, der in der Stadt oder der vor dem Club :)
Einfach toll!

Gabs denn hierzu eine Fortsetzung?

Grüße
Von: abgemeldet
2008-11-25T16:36:44+00:00 25.11.2008 17:36
Hi Süße
Also ich bin ein wenig über diese schnelle Annäherungsweise gestolpert. Mir geht es einen Ticken zu schnell, auch wenn man inhaltlich und stilistisch wie immer nichts bei dir auszusetzen hat.
Weißt du, beim letzten Mal hat sie ihm eine geschossen und ich fands angemessen und nun geht der wieder so ran und sie hat ja schon vorher bemerkt, er sei ein Stalker. Ich versteh vollkommen, dass sie ihn toll findet, aber sie macht es ihm zu einfach. Auf eine Art, denn du hast ja schon angemerkt, dass sie keinen unkonventionellen Sex möchte, was Chiaki noch Probleme bereiten wird *nicknick*.

Ansonsten habe ich nichts auszusetzen. Mir gefällt Chiaki weiterhin sehr gut, nur Marron hätte ich mehr Rückrat zugestanden.
Ich bin gespannt, was du daraus machst.

Kuss
Von: abgemeldet
2008-11-11T09:35:41+00:00 11.11.2008 10:35
yeaaah endlich mal nen neuen kapitel *ganz freu* mach schnell weitaaaa
Von: abgemeldet
2008-11-09T19:11:42+00:00 09.11.2008 20:11
Mein Gott war das Kapitel intensiv. Wie du die Spannung zwischen den beiden aufgebaut hast, der Wahnsinn.

Jetzt wo sie seinen Namen weiß, kann sie sich dann auch noch an das letzte Treffen mit ihm erinnern??

Na mal sehen, wie sich das zwischen Chiaki und Marron noch so entwickelt.

LG
Marrojeanne
Von:  tinka-chan
2008-11-09T18:56:18+00:00 09.11.2008 19:56
ich werd jedes mal neidisch auf "deine" marron
ich hät ganz ehrlich auch bock auf eine kleine romanze ^^ und nen geilen typen, der mir nachläuft xD
deswegen mag ich deinen schreibstil ^^ man kann sich toll in die charaktere reinversetzen :)
Von:  Vertschl
2008-11-09T18:36:38+00:00 09.11.2008 19:36
Hi :)

Klasse Kapitel! *gg*
Ich hoffe, dass Marron nicht doch noch schwach wird ^^

lg Vertschl
Von:  Lina_Kudo
2008-10-25T08:15:48+00:00 25.10.2008 10:15
Hey manney!!!

Ich habe erst jetzt dein neues Kapitel entdeckt ... Sorry!!! >_<

Ja, also ich weiß wirklich nicht, was ich an diesem Kapitel auszusetzen habe! xD Vielleicht ein Satzzeichenfehler *lol* Also ich finde es wirklich schön, wie du Chiakis Gedankenwelt geschildert hast! Und dein Stil, Ausdrucksweise ... Perfekt! Und die hervorstechende Ironie hinterlässt natürlich auch einen humorvollen Touch *grins*

Hach, war das schön, als sie sich wieder getroffen haben ... So süß!!! >__< Oh ja, vor allem die Sache mit dem Striker, Stealer und letztendlich auch Stalker: Da sieht man mal wieder, wie du leichtfertig mit den Wörtern spielst^^ Wirklich sehr geschickt von dir! *grins*

Ich würde auch gerne so einen abwechslungsreichen Stil haben ...^^' Aber zu meiner momentanen Story passt das leider nicht herein (spielt vor 2000 Jahren xDDD), da muss ich aufpassen, auch so zu klingen, wie die Menschen früher gedacht haben ...^^' Aber bei einer modernen Story wie bei dir ist das natürlich äußert angebracht!!! *___*

Ah! Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel! >________< xDD

Liebe Grüße
Lina_Kudo
Von:  datina
2008-10-07T20:53:34+00:00 07.10.2008 22:53
HUHUUUUUUUU *wink*

na du? am ende meines anstrengenden tages komm ich auch mal dazu des kappi zu lesen... wenn auch irgendwie sehr spät.

SO ich denke das kappi ist so ein "gedanken" kappi was irgendwie um chiakis gedankengänge welche mit marron zu tun haben handelt. Also so hab ich das gefühl.
Aber ein wenig lustig find ich schon, dass die beiden sich immer und immer wieder finden *kicher* das MUSS doch was heißen oder manney-chaaaan?

aber das kappi an sich hat schon was, auch wenn es nicht gerade dein "stil" hat. ALso im vergleich zu den anderen vielen kappis von dir ;]

naja ich muss dann leider auch schon wieder. ich hab arge rückenschmerzen und bin hundsmüde...

zuerst nach rheinberg dann krefeld von da mein neues bett nach haus gefahrn dann 2 stockwerke in mein zimmer verfrachtet und i-wie versucht aufzubaun bis mein vater mir dann geholfen hat und es in ca 30 min feddich war... jetzt schmeiß ich mich erstma drauf und entspann ne runde ;)

wir schreiben gelle?

hdl
bis denne fabii
Von: abgemeldet
2008-10-07T18:35:27+00:00 07.10.2008 20:35
juhu neues kapi neues glück :D
fand das kapi toll au wenn du meinst, es wäre monoton.. stimmt aber gar nicht!

bin gespannt wie das jetz weitergeht, muss chiaki jetz au als kellner arbeiten? wär doch ma was xD
aber is ja deine ff ^^

hoffe du schreibst bald weiter =)

liebe Grüße

Michi
Von: abgemeldet
2008-10-07T16:32:56+00:00 07.10.2008 18:32
Wow es geht weiter. *Freude!!!*

Worum ging es eigentlich nochmal in der FF? *kurz den Anfang gelesen...*

Ach ja.

Ich weiß gar nicht, was du an dem Kapitel auszusetzen hast, ich find es gut. Man bekommt einen guten Eindruck von Chiakis Gedankenwelt.
Auch würd ich ja schon fast sagen, das Schicksal will, dass die beiden zusammen kommen, so oft, wie die sich jetzt über dem Weg gelaufen sind, dass kann kein Zufall sein.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es hier so weitergeht.

LG
Marroejeanne


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