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Angels have to fall [unfinished]

[Various Pairings]
von

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Prolog

Titel: Angels have to fall
 

Author: Angel-chan
 

Email: angel-chan@gmx.at
 

Archive: http://www.ice-demon.net/ --- (bald)
 

Disclaimer: D.N.Angel und all die wunderbaren Charaktere darin gehören Yukiru Sugisaki. Ich mache kein Geld mit dieser Story!
 

Fandom: D.N.Angel
 

Pairings: DaisukexDark, SatoshixKrad, KradxDaisuke/Dark, SatoshixDaisuke (vielleicht auch Dark) O_o
 

Warnings: Allen voran: Psycho (zumindest anfangs) O_o , Shounen Ai, Romance, Violence, Blood, Angst, Lemon (Also Yaoi - aber nur vielleicht! Aber wenn dann erst später), usw.
 

Note: Tja. Hier ist nun meine allererste D.N.Angel-FF und wie es sich für eine Yaoi/Shounen Ai-Schreiberin gehört ist es NATÜRLICH gleich mal eine eben solche. Also groooooßes Shounen Ai-Warning ^^ Für Riku/Risa-Fans schreib ich aber auch bald was. Versprochen! Hier in dieser FF werden die beiden eher selten vorkommen. Diese FF widme ich allen voran Sley, die von all meinen Freunden das D.N.Angel-Fieber am meisten mit mir teilt *zwinker*. Höre übrigens nebenbei unseren D.N.Angel-RPG-Soundtrack *gg*. Na denn... Viel Spaß beim Lesen. Ist übrigens ein Mehrteiler ^^ Hier mal der Prolog ^^
 


 

Prolog:
 

Dunkelheit. Tiefste Dunkelheit. Die Hand vor Augen war nicht zu erkennen in dieser Schwärze. Trotz allem schritt der Rothaarige vorwärts, ohne Ziel. Einen Gang entlang ohne Wiederkehr.
 

"Dark?" rief er schließlich als er ein Geräusch vernehmen konnte. Keine Antwort. Nur Stille. Totenstille. Und eisige Kälte, die den Jungen umschloss und ihn frösteln ließ.
 

Er schritt weiter vor, Schritt für Schritt. Langsam und gleichmäßig und vor allem vorsichtig. Er zitterte leicht.
 

Plötzlich jedoch... ein Aufschrei. Der Junge zuckte zusammen, fiel. Ein weiterer Schrei und das Geräusch von zersplitterten Glas.
 

Dann wurde es allmählich heller.
 

Daisuke hockte auf den Boden, in einem Scherbenhaufen. Seine Beine und Füße waren zerschnitten, bluteten stark. Er hatte die Zähne zusammengebissen um sich einen weiteren Aufschrei zu verkneifen. "Wie...?" begann er und sah sich um ehe er aufblickte... und erstarrte.
 

~"Willkommen, Wing Master."~
 

Daisuke hatte die Augen weit aufgerissen. Geschockt und gleichzeitig angsterfüllt starrte er Krad an welcher seinem Gesicht ein grausames Grinsen aufgesetzt hatte.
 

~"Ich habe dich bereits erwartet. Gefällt es dir hier?"
 

Daisuke konnte nichts erwidern. Seine Kehle war staubtrocken und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er schluckte den Kloß der ihm im Hals steckte hinab und wollte hochspringen, einfach nur davonrennen als ihn der andere jedoch schon am Hals packte und ihn empor hob. Daisuke zappelte unter Krad's Griff wie ein Tier in Todesangst. Er hatte auch allen Grund dazu. Ein Angstschrei entwich seiner Kehle ehe er dem grausamen Engel vor sich in die Augen sah. Eiskalte, blaue Opale. Erneut erstarrte er, hing nur noch regungslos in der Hand der blonden Teufels. Dieser hatte ihm einen Finger auf den Mund gelegt und grinste erneut.
 

~"Shhhhh.... Was wolltest du denn? Schreien? Zum Schluss könnte uns doch glatt Dark in die Quere kommen und das wollen wir doch nicht oder? Oder wolltest du gar Weglaufen?"~
 

Er beugte sich vor, leckte mit seiner Zunge über Daisuke's Wange, lachte böse. Der Andere wandte sich mit seinem Gesicht angewidert zur Seite so gut es ging. Er musste entkommen, irgendwie. Er war wegen seiner Unachtsamkeit in den Händen dieses Psychopathen gelandet. Er wusste, dass dieser ihn jederzeit töten konnte. Also musste er weg noch ehe der Andere seine Spielchen mit ihm beenden und ihm den Todesstoß geben würde.
 

Daisuke wimmerte leise und versuchte sich dem Griff seines Feindes zu entwinden, doch dieser hielt ihn weiterhin erbarmungslos fest.
 

~"Willst du etwa schon gehen? Du bist doch gerade erst gekommen."~
 

Krad lachte erneut und umgriff den Hals des Jungen fester. Dieser kniff die Augen zusammen und keuchte. Es schien aussichtslos. Daisuke fühlte sich schwach und matt, konnte sich kaum rühren. Noch dazu schien alles dunkel um ihn herum zu werden, je länger der Andere ihm die Luftzufuhr abdrückte.
 

"Hiwa....," flüsterte er schließlich, brachte dabei kaum einen ordentlichen Ton hervor.
 

Krad riss die Augen auf.
 

"Hiwa...tari... bitte... komm zu... dir... bitte."
 

Er brachte den Namen seines Schulkameraden kaum über seine trockenen Lippen, blickte jedoch weiterhin starr in die Augen des grausamen Engels vor ihm. Das Grinsen wich sofort aus Krad's Gesicht und Daisuke wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. Den größten Fehler seines Lebens vielleicht. Die kalten Augen des Anderen funkelten ihn hasserfüllt und, auf irgendeine Art, seltsam eifersüchtig an.
 

"Falsche Antwort," zischte der Eisdämon, seine Stimme war nicht lauter als ein Rascheln von Blättern, an welches Daisuke in dem Augenblick seltsamerweise denken musste. Er schloss die Augen, wusste, dass er nun wirklich sterben würde... denn Dark war nicht hier. Das konnte Daisuke deutlich fühlen. Die Leere in ihm war viel zu groß als dass Dark hätte hier sein können. Der Rothaarige verspürte plötzlich einen starken Schmerz in der Bauchgegend und schrie entsetzt und schmerzerfüllt auf. Er wurde zu Boden geschleudert, landete erneut in dem Splitterhaufen. Er war kaum fähig sich zu rühren, griff nur verwirrt und leidend an seinen Bauch. Als er die Augen endlich öffnen konnte war seine Hand voller Blut. Er riss die Augen auf, sah geschockt die Wunde an, die ihm Krad zugefügt hatte und das Blut, wie es aus seinem Körper schoss. Er würde verbluten... hier und jetzt. Ängstlich blickte der Junge schließlich hoch, starrte Krad ins Gesicht. Er konnte ganz deutlich den Hass und die Wut fühlen, die der blauäugige Teufel nun verspürte. Und dann sah er die schwarze Kugel, welche der Eisdämon in seiner Hand gebildet hatte und die zweifelsohne ihm galt.
 

"Stirb," flüsterte Krad schließlich mit dunkler und tiefer Stimme... und schoss.
 

Der rothaarige Junge vor ihm schrie auf als die Energie ihn erfasste und einschloss, sein Gewand zerfetzte und ihm tiefe Schnittwunden zufügte. Krad grinste nun wieder. Ein krankes Grinsen wie das eines echten Psychopathen. "Stirb," wiederholte er nochmals.
 

Daisuke fühlte wie er langsam schwächer wurde. Die Welt um ihn herum verblasste.
 

"Dark...," flüsterte er schwach, "Dark... Hiwatari... Papa... Mama...."
 

Dann schloss er die Augen und... alles wurde still.
 

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TBC!!!
 

Ich wollte nur noch sagen, dass ich den Teil nicht nochmal kontrolliert habe... War zu müde. Also sollte irgendwo ein grammatikalischer oder sonst ein Schmarrn stehen... >_< Wie gesagt: Der ist auf meine Müdigkeit zurückzuführen.
 

Feedback ist IMMER willkommen und seeeehr erwünscht... ^^"

Kapitel 1 - Thoughts

Autor: Angel-chan
 

Pairings: Für dieses Kapitel nur Andeutungen in Richtung SatoshixDaisuke... und KradxSatoshi
 

Warnings: Angst... sonst nichts...
 

Notes: Erst mal... ENDLICH! Ich bin fertig mit Kapitel 1. Jetzt kanns nur mehr bergauf gehen. Dieses Chapter widme ich all jenen, die schon so lange auf eine Fortsetzung warten. Insbesondere widme ich das Kapitel aber Shibou & Leya ^^ Aber natürlich bedanke ich mich auch bei allen Anderen, die Feedback abgegeben haben... Ich hoffe ihr lest diese Story weiter *sich verbeug*
 


 

Eine ohrenbetäubend-hohe Stimme drang an sein Ohr als Daisuke mit einem Aufschrei hoch schreckte. Schrill und quietschend klang diese Stimme und er fühlte sich für kurze Zeit wie gelähmt als er verdattert in zwei große Augen starrte, die ihn anglotzten.
 

"Endlich wach?"
 

Der Rotschopf schrie erneut auf und sprang förmlich zurück, knallte jedoch mit dem Kopf gegen die Wand. Sofort herrschte wieder Stille und der Junge sank auf dem Bett benommen zusammen. Towa-chan, die Besitzerin der großen Augen und der hellen Stimme, beugte sich mit besorgtem Blick über ihn. Er sah sie schwach an.
 

"Wo bin ich?" fragte er schließlich verwirrt.
 

Towa-chan zog eine Augenbraue hoch und fasste vor nach der Stirn des Jungen.
 

"Hast du Fieber, Daisuke Niwa?" fragte sie und kicherte und wieder erklang ihre "wundervolle", hohe Stimme als sie den Jungen mit einem Quietschen aus dem Bett zog.
 

"Es ist Mooooorgen! Zeit für Schuuuule!"
 

Der Albtraum schien wohl doch noch nicht zu Ende zu sein, musste Daisuke feststellen und rieb sich noch immer verschlafen die Augen, ehe er sich aus dem Bett bewegte. Der Morgen hatte ja wirklich verdammt toll angefangen und er fragte sich ob es nicht wohl besser gewesen wäre wenn er gar nicht aus diesem Albtraum aufgewacht wäre.
 

Ja. Der Albtraum. Krad.
 

Etwas nachdenklich rieb sich der Junge den Hinterkopf.
 

"Noch nicht einmal Riku habe ich in meinem Traum erwähnt. Wieso träume ich so etwas?" fragte er sich leise und marschierte schließlich ins Badezimmer.
 

******************
 

Dark hier. Dark da. Das Hauptthema des Tages war mal wieder der Dieb, der tief im Inneren von Daisukes Seele gerade ein Nickerchen zu halten schien. Zumindest war er vollkommen stumm und es fielen keine überflüssigen Zwischenmeldungen, mit welchen Daisukes dunkelhaariges Alterego sonst doch so großzügig um sich warf. Eine wahre Erleichterung für den Rothaarigen welcher, völlig ausgelaugt, mit dem Kopf auf dem Pult lag und mit offenen Augen vor sich hin döste. Der Diebstahl am Vorabend hatte ihn ganz schön mitgenommen. Er hätte eigentlich dringend mehr Schlaf nötig gehabt doch den bekam der Junge nicht.
 

"Daisuke?"
 

Der Junge hörte die Stimme weit entfernt.
 

"Daisuke?!"
 

Jemand rüttelte ihn leicht und der Rotschopf schreckte wieder hoch.
 

"Was. was ist?!" fragte er nervös und blickte sich etwas verstört um.
 

"Bist du dir sicher, dass alles ok mit dir ist?" fragte Riku neben ihm und lächelte sanft, "Vielleicht solltest du heimgehen."
 

Der Angesprochene rieb sich jedoch nur die Augen und schüttelte den Kopf.
 

"Es geht schon. Mach dir keine Sorgen."
 

Dann stand er lächelnd auf und ergriff ihre Hand. Sie sah ihn nur fragend an. Noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sie auch schon wieder losgelassen und den Raum verlassen. Einfach so und ohne irgendetwas zu sagen. Sie wollte noch seinen Namen aussprechen doch brachte dann keinen Ton hervor. Sorgen machten sich in ihr breit und sie seufzte leise, ehe sie sich herumdrehte. und sofort in zwei blaue Augen blickte. Ihr Herz machte einen Sprung und sie wich erschrocken zur Seite.
 

"Erschreck mich nicht so, Hiwatari-kun!" rief sie.
 

Der Angesprochene reagierte kaum darauf sondern richtete nur seine Brille zurecht, blickte nachdenklich zu der Tür aus der Daisuke verschwunden war. In Rikus Kopf machten sich tausende Fragezeichen breit und sie blinzelte verdattert. Warum machte sich Hiwatari Gedanken um Daisuke? Seufzend schüttelte sie erneut den Kopf.
 

"Männer. Ich werde euch nie verstehen," gab sie von sich und machte sich dann auf dem Weg zu ihrem Platz. Sie merkte nicht mehr wie der blauhaarige Junge, welcher noch vor wenigen Minuten vor ihr gestanden war, ebenso das Klassenzimmer verließ wie Niwa Minuten vor ihm.
 

******************
 

Daisuke lehnte sich müde gegen die Wand neben ihm und schloss die Augen. Seine Freundin hatte Recht. Er war mehr als übermüdet. Die letzte Nacht, aber auch der Albraum, der ihn hatte unruhig schlafen lassen, trugen viel dazu bei. Eigentlich wäre es wirklich besser gewesen wenn er Zuhause geblieben wäre.
 

Seufzend fasste sich der Junge an die Stirn. Er dachte an die letzte Nacht. Es war ein anstrengender Diebstahl gewesen. Beinahe wäre Dark sogar geschnappt geworden was vollkommen untypisch für den dunkelhaarigen Dieb war. Die Polizisten hatten sich schon auf ihn gestürzt gehabt. Wäre Wizz nicht gewesen hätten sie es sicher geschafft ihn zu schnappen. Was Daisuke jedoch am meisten wunderte war, dass er in der Vornacht, Satoshi gar nicht entdecken hatte können. Normalerweise war der Junge doch immer bei den Raubzügen dabei gewesen. Meistens zumindest. Vielleicht hatte Dark dadurch der Ansporn gefehlt. Ohne Hiwatari machten ihm die Diebstähle anscheinend keinen Spaß mehr.
 

"Hiwatari-kun," murmelte Daisuke leise und seufzte.
 

"Hai?"
 

Der Rotschopf riss die Augen auf und schnellte herum. Er glaubte jeden Augenblick im Erdboden versinken zu müssen. Warum hatte er Satoshi nicht bemerkt?! Verlegen lachte der rothaarige Junge auf und kratzte sich am Hinterkopf.
 

"Ga. Gar nichts. Habe nur laut gedacht."
 

"So?"
 

Der Blauhaarige schob erneut seine Brille zurecht während Daisuke nur zustimmend nickte. Dann jedoch stockte er.
 

"Wo... wo warst du gestern?" stieß er schließlich hervor ohne richtig darüber nachzudenken. Sofort suchte er nach Satoshis Blick doch dieser wich dem seinen aus.
 

"Nicht wichtig," gab der Junge zur Antwort und nahm die Brille ab um sie zu putzen. "Wirklich nicht?"
 

Ein Kopfschütteln als Antwort und der Rothaarige seufzte.
 

"Wenn es etwas gibt, dass du mir zu sagen hast dann kannst du immer mit mir reden. Ich hör gern zu."
 

Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Kleineren und Satoshi sah ihn endlich an - ein kühler Gesichtsausdruck, welcher Daisuke vollkommen verunsicherte. Doch dann lächelte auch der Blauhaarige leicht und nickte. Der Rotschopf strahlte.
 

"Gut! Na dann! Die Stunde fängt gleich an," gab er von sich und rannte los, "Beeil dich!"
 

Er ließ Satoshi zurück, welcher ihm ernst nachstarrte und dann zur Seite sah, aus dem Fenster aus welchem Daisuke zuvor geblickt hatte. Draußen prasselte der Regen in dicken Tropfen vom Himmel herab und die ganze Welt zeigte sich in einem dunklen Grau. Es war April. Launenhaft war das Wetter. Heute Morgen hatte noch die Sonne geschienen. Etwas nachdenklich fasste Satoshi nach dem kalten Glas, welches ihn von der Außenwelt trennte, blickte in sein eigenes Gesicht welches durch die Scheibe, die wie ein Spiegel wirkte, reflektiert wurde.
 

"Niwa...," flüsterte er schließlich als er die Hand zurückzog und gegen seine Brust drückte. Ein Schmerz durchzog seinen gesamten Körper und der Blauhaarige biss sich auf die Unterlippe. Wieso er zuhause geblieben war wollte der Rotschopf von ihm wissen? Es war besser so gewesen. Tausend mal besser. Ansonsten würde Daisuke wohl nicht mehr leben. Satoshi hatte am Vorabend einen schwerwiegenden Fehler gemacht, den der rothaarige Junge in seinem Namen bereut hätte. Wirklich bereut.
 

Der laute Gong riss den Blauhaarigen aus seinen Gedanken und er wandte sich vom Fenster ab, bevor er sich auf den Weg zurück in die Klasse machte. Jedoch langsam und etwas unsicher. Er konnte ganz deutlich die Hitze in seiner Brust fühlen, unterdrückte sie jedoch.
 

"Schlaf," gab Satoshi laut von sich, "Hier gibt es nichts was dich zu interessieren hat."
 

Der Blauhaarige klang aggressiver als er klingen wollte und fasste sich schließlich an die Brust als die Hitze zu einem regelrechten Feuer wurde, während er keuchend die Richtung wechselte und auf die Toilette zuwankte. Er hatte nicht einmal mehr Zeit die Tür hinter sich zu schließen als er den Raum betreten hatte und sank zu Boden. Schwarz wurde alles um ihn herum. Die Hitze verschwand. Stattdessen empfing ihn eisige Kälte. Er fasste noch schwach vor, als könne er das Fenster auf diese Weise erreichen, zu welchem er wollte. Dann verlor er jedoch das Bewusstsein.
 

******************
 

Daisuke blickte besorgt zu dem Platz an welchem Satoshi sitzen sollte. Er hatte der Lehrerin gesagt, dass der Junge sich auf der Krankenstation der Schule befand und später kommen wollte. Eigentlich hatte er sich gedacht, dass der Blauhaarige bald auftauchen würde, doch nun war die Stunde beinahe vorüber. Und die Besorgnis war größer geworden...
 

"Hiwatari-kun," murmelte der Rotschopf leise und seufzte. Nein. Er konnte nicht länger warten.
 

"Frau Lehrerin?"
 

Daisuke stand mit einem Mal aufrecht vor seinem Pult.
 

Die junge Frau an der Tafel wandte sich in seine Richtung.
 

"Was gibt es Niwa?" fragte sie.
 

"Darf ich bitte nach Hiwatari-kun sehen?"
 

Ein Murmeln ging durch die Klasse und Daisuke errötete leicht. Er wollte kein Aufsehen erregen. Seine Lehrerin jedoch nickte nur zur Antwort.
 

Der Rotschopf seufzte erleichtert und beeilte sich den Raum zu verlassen. Riku sah ihm nach.
 

"Warum wird er immer rot?" fragte sie nur leise und grübelnd und schüttelte über ihren Freund den Kopf. Er war wirklich seltsam... manchmal...
 

******************
 

Eigentlich wusste Dai-chan nicht wo er suchen sollte. Seine Füße trugen ihn einfach an alle möglichen Plätze der Schule - auch auf die Krankenstation. Doch er fand Satoshi nicht - auch nicht an dem Platz an dem er den Jungen zuvor begegnet war. Schließlich erblickte er die Toilette als er den Gang zurückging. Ein Spalt der Türe stand offen und der Rotschopf runzelte leicht die Stirn. Sein Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte, als er vorsichtig auf die Tür zuging und in den Raum blickte. Zuerst sah er nichts außer dem offenem Fenster auf der anderen Seite des Raumes. Dann jedoch erblickte er die weißen Federn, welche direkt vor dem Fenster auf dem Boden lagen.
 

"Krad...," gab Daisuke etwas geschockt von sich und blickte nach draußen. Nichts war zu sehen außer der grauen Wolken am Himmel und der Blitze des Unwetters, welches aufzog. Der Rotschopf lehnte sich über das Fensterbrett nach draußen und seufzte.
 

"Hiwatari-kun..."
 

/ Kannst du auch Mal über jemand Anderen sprechen? /
 

Daisuke zuckte zusammen.
 

"Dark!" rief er überrascht auf.
 

/ Nein - Der Weihnachtsmann. Überraschung. /
 

Daisuke merkte, dass Darks Stimmung auf dem Tiefpunkt war, denn der dunkelhaarige Kerl motzte in seinem Inneren. Der Junge nahm nur ein paar Wortfetzen wahr als er wieder in Gedanken versank. Aber eines verstand er sehrwohl - Schlaf...
 

"Vielleicht sollte ich auch schlafen," meinte der Rotschopf leise und zu sich selbst.
 

/ Nein! Mich zuerst um den Schlaf bringen mit Hiwatari hier und Hiwatari da und dann selber schlafen wollen?! So geht das nicht! /
 

Ja. Eindeutig. Dark war definitiv schlecht gelaunt. Das hatte Daisuke jetzt noch gefehlt. Er wollte nicht widersprechen und so wandte er sich vom Fenster ab, machte sich einfach auf dem Weg zurück in die Klasse. Doch noch bevor er losging bückte er sich und hob eine der Federn hoch. Er betrachtete sie genauestens, drehte sie auch mehrmals in seinen Fingern.
 

"Hiwatari-kun," murmelte Daisuke nochmals leise und besorgt und blickte wieder hinaus in die Schwärze, die aufgrund des starken Gewitters welches nun wütete, da Draußen herrschte.
 

"Ich hoffe es ist alles ok," flüsterte der Junge. Dark, welcher noch einmal zu einem Motzen ansetzte, verstummte.
 

TBC.... Und Feedback? *liebschau*

Kapitel 2 - Distance

Angels have to Fall - Kapitel 2 - Distance:
 


 

Der Junge sah nur Schwärze um sich als er seine, von Tränen verklebten Augen öffnete. Er tastete in die Dunkelheit um wenigstens zu wissen wo er sich befand. Doch er tastete nur in die Leere.
 

Seufzend griff er an die Seite, spürte etwas Weiches unter sich. Er umfasste eine Art Laken. War es sein Bett? Satoshi konnte es nicht genau sagen. Erst nach und nach wurde sein Blick wieder klarer. Er sah wieder Umrisse und erkannte die familiäre Umgebung seiner Wohnung um sich herum. Er war also wirklich Zuhause. Doch er konnte sich nicht mehr daran erinnern wie er hierher gekommen war.
 

Er schloss wieder die Augen, wollte sich zurücklehnen und ein wenig entspannen, bis plötzlich ein heißer Atem seinen Nacken streifte und der Junge erschrocken zusammenzuckte. Er wollte schon aufspringen, doch die Arme, die sich um seinen Körper schlangen hielten ihn davon ab.
 

"Ssshhh... Ganz ruhig, Satoshi-sama."
 

"Iie."
 

Schwach versuchte der Junge sich aus der Umarmung des Dämons hinter sich zu befreien. Die Gegenwehr wirkte jedoch nur jämmerlich und Krad lachte leise, während er Satoshis Hals liebkoste. Der Junge keuchte leicht auf, bemerkte missmutig wie sein erschöpfter Körper auf die Berührungen reagierte - jedoch nur kurz.
 

"Lass...," begann Satoshi, wurde jedoch durch Lippen, die die seinen umschlossen gestoppt. Er wurde auf das Bett gedrückt und schloss die Augen. Die Hände, die unter sein Hemd wanderten erzeugten einen unangenehmen Schauer. Eiskalte Finger erkundeten seinen Oberkörper. Am Liebsten wäre ihm gewesen, wenn er in diesem Moment nichts gefühlt hätte.
 

Er wollte den Kopf zur Seite ziehen um den Lippen auszuweichen doch wurde durch Finger daran gehindert. Er blickte schließlich mit zusammengebissenen Zähnen in die Augen des Eisdämons als dieser endlich den Kuss unterbrach.
 

"Nicht...," gab er kraftlos von sich und hörte den Zweiten lachen.
 

"Oh nein. Noch bin ich nicht fertig, Satoshi-sama."
 

Der Angesprochene erschauderte. Erneut erkundeten kühle Hände seinen Körper, wanderten über zarte, jedoch auch blasse Haut. Eine unangenehme Gänsehaut jagte nun die nächste.
 

Es war nicht das erste Mal, dass Krad ihn berührte, sich nahm wovon er glaubte, dass es ihm gehörte. Doch dieses Mal wirkten die Berührungen noch unangenehmer. Vielleicht lag es an dem Bild in Satoshis Kopf. Dem Bild eines Rotschopfes welcher ihm ein sanftes Lächeln zuwarf. Dieses Bild war ein absoluter Gegensatz zu den kalten Fingern, die ihm nun seine Hose über die Hüften hinab zogen. Es wirkte einfach abartig. Diese kalten Hände gemischt mit dem sanften Lächeln... Dieses Bild und dieses Gefühl...
 

Dennoch konnte Satoshi dieses Bild in seinem Kopf nicht verdrängen. Es verfolgte ihn unaufhaltsam und er schloss die Augen, schaltete alle seine Sinne ab, als er sich vollkommen auf den Rotschopf konzentrierte. Nach einer Weile fühlte er nichts mehr und ein Lächeln huschte auf sein Gesicht. Dieses wunderschöne Bild des rothaarigen Jungen vor ihm beruhigte ihn. Naiv war dieser wahre Engel... und voll Unschuld. Der Blauhaarige hätte ihn in diesem Moment am liebsten umarmen wollen. Er hatte ihn schon immer umarmen wollen...
 

"Niwa-kun...."
 

Die Stimme klang flehend, wenn auch leise und dennoch... Jeder einzelne Buchstabe drang an das Ohr des Eisdämons welcher seinen Kopf nun anhob und Satoshi ansah. Zu spät bemerkte der Blauhaarige seinen Fehler. Viel zu spät.
 

Geschockt riss er die Augen auf. Er wollte aufspringen, wollte weglaufen, doch er hatte nicht mehr die Gelegenheit dazu.
 

Die Hände des Zweiten packten die seinen und drückten ihn auf das Bett. Satoshi fühlte wie seine Finger unter dem harten Griff taub wurden und biss die Zähne zusammen.
 

"Das war ein Fehler. Großer Fehler... Du machst in letzter Zeit oft Fehler, Satoshi-sama."
 

Der Angesprochene schloss erneut gequält die Augen. Er wollte die Schmerzen, die nun seinen Körper durchzogen einfach nur ignorieren...
 

***********
 

Eine kühle Windbrise spielte mit den Haaren des Rotschopfes, welcher gerade das Gebäude der Azuma-Gakuen verlassen wollte. Gedankenverloren blickte er vorwärts, sah wie die vielen Schüler an ihm vorbeigingen. Sie alle hatten es eilig heimzukommen nur Daisuke schien alle Zeit der Welt zu besitzen. Schließlich trat er dennoch vor, wollte sich auf den Weg nach Hause machen bis er hastige Schritte hinter sich vernahm.
 

"Warte Niwa-kun!"
 

Daisuke wandte seinen Kopf zurück als er die Stimme seiner Lehrerin erkannte. Etwas verdattert blickte er schließlich auf die Zettel, die sie ihm hinhielt.
 

"Kannst du mir den Gefallen tun und das zu Hiwatari nach Hause bringen?" fragte sie.
 

Der Rotschopf sah die Zettel eine ganze Weile einfach nur stumm an ehe er sie annahm.
 

"Natürlich," murmelte er schließlich, "Wie... Wie geht es ihm denn?"
 

Die Lehrerin blickte betroffen zur Seite.
 

"Er geht nicht an das Telefon und da er allein lebt mache ich mir Sorgen. Er ist jetzt schon drei Tage abwesend ohne Meldung."
 

Drei Tage... Daisuke konnte es nicht glauben. War wirklich schon soviel Zeit vergangen? Für einen kurzen Augenblick sah er wieder gedankenverloren zu Boden ehe er den Kopf anhob und einfach nur nickte.
 

Ich werde nach ihm sehen..."
 

***********
 

Dark warnte ihn schon während des ganzen Weges davor dem Gebäude in welchem sich Satoshis Wohnung befand zu Nahe zu kommen. Der Dieb dachte die ganze Zeit daran, dass Daisuke dort vielleicht eine unangenehme Überraschung erleben konnte. Und er selbst hatte einfach keine Lust auf einen Kampf.
 

/Lass es sein.../
 

Doch Daisuke hörte nicht auf ihn.
 

"Keine Sorge, Dark," murmelte er als er endlich das Gebäude betrat, "Mir passiert schon nichts..."
 

Er schritt langsam die Stiegen hinauf bis in das Stockwerk in welchem sich Satoshis Wohnung befand. Dort blieb der Rotschopf jedoch erst mal stehen. Er machte sich natürlich Sorgen und fürchtete sich etwas davor an der Türe zu läuten vor welcher er nun stand.
 

Kein Namensschild. Daisuke fragte sich wieso der Blauhaarige eigentlich kein Namensschild an seiner Türe hatte. Lag es vielleicht daran, dass "Hiwatari" nicht sein wirklicher Name war? Oder hatte es einen ganz anderen Grund? Für einen kurzen Moment überlegte der Rotschopf noch ehe er die Hand langsam anhob. Er fühlte ein unangenehmes Kribbeln durch den Körper rasen als er die Klingel betätigte. Er hörte aus der Wohnung einen dumpfen, langen Ton. Dann wurde erneut alles so still wie vorher. Daisuke wartete. Vielleicht stand er sogar einige Minuten da ohne, dass etwas passierte. Dann klingelte er nochmals.
 

"Ist... ist er nicht...?" fragte der Rotschopf sich selbst leise, stockte jedoch mitten im Satz als er aus der Wohnung Geräusche vernahm. Jemand schloss die Türe auf, die Daisuke die ganze Zeit angestarrt hatte und welche sich nun langsam öffnete.
 

Der Rotschopf hob den Kopf ohne Eile an. Er ließ seinen Blick über das weiße Shirt schweifen, studierte für einige Sekunden dessen Verzierungen ehe er seine Augen weiterwandern ließ. Ein blasser Hals kam in sein Gesichtsfeld. Der Junge vor ihm schien zu schlucken, zumindest sah es so aus. Dann schweifte sein Blick zu einem zarten, feminin wirkenden Kinn, dann zu dünnen Lippen wobei Zähne auf die untere Lippe bissen. Beinahe wie verzweifelt wirkte diese Geste und endlich hob Daisuke den Kopf ganz an. Sein Blick traf diese beiden blauen Augen, die glasig und krank wirkten und er erschrak für einen Moment. Normalerweise hatte er in diesem Blau immer förmlich versinken können, wie in den Tiefen des Meeres. Doch nun wirkte es blass, tot beinahe schon. Der leere Blick des Zweiten durchdrang ihn und der Rothaarige ließ vor Schreck die Zettel in seiner Hand fallen. So verharrte er, die Augen etwas geweitet und den Mund leicht geöffnet als wolle er etwas sagen. Doch kein Ton entkam seiner staubtrockenen Kehle.
 

"Niwa-kun."
 

Die Stimme des Zweiten klang ruhig wenn auch etwas distanziert und der Angesprochene schluckte.
 

"Uhm... ich soll dir...," begann Daisuke als er endlich seine Stimme zurück gewann. Er bückte sich und fasste nach dem Papier, das ihm aus der Hand gefallen war. Sorgfältig sammelte er alles zusammen, richtete sich dann auf und ordnete die Blätter wieder. Dann reichte er sie ihm dem Blauhaarigen.
 

"Hier."
 

Der Arm des Zweiten bewegte sich wie in Zeitlupe, und die Finger ergriffen ebenso langsam die Schulaufgaben.
 

"Danke..."
 

Der Arm senkte sich wieder. Und wieder schwiegen beide, sahen einander an für eine endlos lange Zeit. Daisuke wusste nicht was er tun sollte. Diese blauen Augen schienen ihn zu fesseln, auch wenn sie so krank und leer wirkten. Er schluckte und wandte seinen Kopf dann jedoch plötzlich verlegen ab. Wie so oft wurde er rot, ohne etwas dagegen tun zu können.
 

"Go... Gomen, dass ich so einfach... hierher gekommen bin," stammelte er und verfluchte sich für seine Nervosität. Er hatte doch keinen Grund nervös zu sein, oder?
 

Sein Gegenüber seufzte leise.
 

"Es ist schön, dass du hier warst," sagte Satoshi dann leise. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich dann ab.
 

"Ich weiß noch nicht wann ich wieder in die Schule komme," gab er dann doch noch von sich, "Geh jetzt, Niwa-kun."
 

Die Tür schloss sich vor der Nase des Rothaarigen bevor dieser reagieren konnte. Er hatte eigentlich noch den Arm anheben wollen, hatte noch etwas sagen wollen, doch nun starrte er einfach nur das weiße Holz an. Er hatte ein komisches Gefühl im Magen und auch in seiner Brust als hätte man ihm die Luft aus den Lungen gedrückt. Er schluckte erneut, spürte wie schwer ihm dies fiel. Dann senkte er den Kopf und wandte sich zum Gehen.
 

/ Daisuke... /
 

Dark wollte seinen Host ein wenig aufmuntern, dachte darüber nach was er sagen konnte doch fand keine Worte.
 

"Schon gut, Dark," gab der Rotschopf leise von sich, "Es ist ja nicht so als ob Hiwatari und ich so gute Freunde wären..."
 

Darauf wusste der Dieb nichts mehr zu sagen. Er empfand Mitleid für den Rotschopf, welcher sichtlich enttäuscht und niedergeschlagen wirkte. Nachdenklich schwieg Dark nun. Er hielt es für das Beste. Allerdings hatte selbst ihn Satoshis Haltung überrascht. Der Junge benahm sich doch sonst auch völlig anders in Daisukes Nähe. Noch nie war er dem Rotschopf mit einer solche Distanz und Kälte begegnet. Eine Idee kam in ihm hoch. Sie war nahe liegend. Dark war sich sogar ziemlich sicher, dass sich diese Vermutung, die er hatte, bestätigen würde.
 

/ Ich frage mich, was er wohl mit ihm getan hat... /
 

Daisuke wurde aus seinen Gedanken gerissen.
 

"Was sagst du?" fragte er leise, als er die Straße weiter mit gesenktem Kopf entlang ging.
 

/ Krad... /
 

Daisuke wurde aufmerksam, hob den Kopf an und blieb stehen.
 

"Krad?"
 

/ Du glaubst doch nicht wirklich, dass Hiwatari-kun aus freiem Willen so kalt zu dir ist oder? Das war er doch noch nie. Warum sollte er es nun plötzlich sein? /
 

Nachdenklich blickte Daisuke zurück zu dem Gebäude aus welchem er gerade gekommen war. Was sollte Krad mit Satoshi getan haben? Er wusste, dass Krad grausam und gefährlich sein konnte doch er konnte sich nicht vorstellen, dass der Eisdämon auch vor Satoshi keinen Halt machen würde.
 

"Glaub es ruhig," kommentierte Dark mental die Gedanken seines Hosts, "Du kennst Krad nicht. Er hatte schon immer einen Hang zur Grausamkeit. Warum denkst du leidet Satoshi so unter ihm? Er tut ihm bestimmt auch einiges an was du dir gar nicht erst vorstellen willst, Daisuke."
 

Der Rothaarige schwieg nur und blieb an seinem Platz stehen.
 

***********
 

Keuchend lehnte Satoshi an der Wand seines Schlafzimmers, krallte seine Finger in das weiße Shirt, welches er anhatte, drückte die Hand fest gegen seine Brust. Schweiß rann seine Stirn hinab als er versuchte den Kampf gegen den Dämon in sich zu gewinnen.
 

"Lass mich in Ruhe! Ich habe ihn doch schon weggeschickt! Was willst du denn noch?!"
 

Die Stimme klang verzweifelt. Er wollte es doch nicht. Er wollte Niwa doch nicht wehtun. Weder körperlich noch seelisch. Doch er war sich sicher, dass er den rothaarigen Jungen gekränkt hatte. Er hatte noch immer diese traurigen Augen des Anderen im Kopf, die ihm hinterher gestarrt hatten als er die Türe vor dem Jungen geschlossen hatte.
 

"Was ich will?" kam die Stimme aus seinem Inneren und Satoshi keuchte gequält auf als sich plötzlich erneut zwei Arme um seinen Körper schlangen und ihn zurückzogen. Wie sehr er diese Berührungen doch hasste.
 

"Lass mich," gab er von sich, "Hast du mich in den letzten Tagen nicht schon genug gequält?"
 

Die Lippen, die an seinem Ohr knabberten ließen ihn wieder erschaudern und er wand sich unter dem Griff des Zweiten. Eine verführerische Stimme drang an sein Ohr.
 

"Aber nein... Ich will dich dafür belohnen, dass du das getan hast was ich dir befohlen habe, mein Satoshi-sama..."
 

Kurz blickte der Junge fragend vorwärts. Was sollte das nun wieder? Belohnen? Doch er fasste sich sofort wieder.
 

"Was bleibt mir anderes übrig? Ich tu das nur für Niwa. Nicht für dich," gab der Blauhaarige trotzig von sich. Der Dämon lockerte den Griff um seinen Körper, schwieg. Satoshi nutzte die Situation aus um sich aus der Umarmung zu befreien und schritt vor ehe er seinen Kopf in die Richtung des Anderen wandte. Kalt sah er den Zweiten an.
 

"Verschwinde endlich," zischte er voll Abscheu, "Lass mich endlich in Ruhe. Ich hasse dich..."
 

Krad sah ihn nur mit zusammengezogenen Augebrauen an. Dass der Dämon schwieg, beunruhigte Satoshi ein wenig, doch er ließ es sich nicht anmerken.
 

Der eiskalte Blick wich nicht aus seinem Gesicht. Weiterhin fixierte er die Augen seines Gegenübers. Seine Eigenen widerspiegelten förmlich den Hass den der Junge empfand. Der Blauhaarige machte sich auf eine weitere Grausamkeit des Dämons gefasst doch nichts dergleichen geschah. Auch nicht nach Minuten die vergingen. Noch immer sah Krad ihn an, etwas nachdenklich, vielleicht sogar etwas verletzt. Satoshi konnte den Blick nicht deuten aber mit einem Mal war ihm seine Unsicherheit anzumerken. Noch nie zuvor hatte er einen derartigen Blick auf dem Gesicht des Anderen gesehen. Dieser Blick machte ihm beinahe schon Angst. Er konnte ihn nicht deuten, hatte also keine Möglichkeit die Handlungen seines Gegenübers vorauszuahnen.
 

Dann endlich setzte sich der Dämon in Bewegung, kam auf den Jüngeren zu. Satoshi spannte jeden einzelnen Muskel an. Doch anstatt ihm weh zu tun so wie der Blauhaarige es geahnt hatte beugte sich Krad nur hinab und umschloss die Lippen des Anderen mit den seinen. Er zog den Jungen zu sich, streichelte sanft über dessen Nacken, kraulte den Zweiten dort sogar etwas. Der Jüngere hatte die Augen aufgerissen, verwirrt und unsicher zugleich. Er wusste nicht wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Das hier hatte er nicht erwartet. Er wollte den Zweiten von sich drücken, hielt dann aber inne. Als der Dämon nach einigen Minuten das zärtliche Spiel immer noch nicht stoppte entspannte sich Satoshis Körper nach und nach beinahe automatisch. Er sank etwas in die Arme des Zweiten ohne zu wissen was er wirklich tat. Er fühlte nur plötzlich etwas wonach er sich sehnte, glaubte, durch diese Reaktion dieses Gefühl in sich aufrechterhalten zu können. Doch er tat genau das worauf Krad gewartet hatte.
 

Fingernägel krallten sich plötzlich in seinen Nacken und der Blauhaarige schrie leicht auf. Das Gefühl welchem er sich hatte hingeben wollen verschwand mit einem Mal. Zurück blieb eine Leere, die den Jungen zu sich zog. Krad biss ihm fest in die Unterlippe, solange bis diese blutete ehe er den Jungen auf dessen Bett stieß. Satoshi landete unsanft, fühlte sich einen Moment benommen durch den Schmerz der seinen Körper durchzogen hatte.
 

"Du wirst deine Worte noch bereuen Satoshi-sama," zischte der Eisdämon plötzlich nahe an seinem Ohr während er dem Jungen die Kleidung vom Leib riss, "Du gehörst mir! Niemand anderer soll dich haben!"
 

Satoshis Augen weiteten sich leicht, doch er tat und sagte nichts. Stattdessen blickte er direkt in die Augen des Dämons, der nun auf ihm lag und seine Beine auseinander zog. Und er sah es deutlich. Dieser Blick sprach mehr als tausend Worte. Er hatte Krad verletzt. Satoshi zog fragend die Augenbrauen zusammen als er in die Augen des Anderen blickte. Der Dämon fühlte wirklich? Der Blauhaarige konnte es kaum glauben doch der Blick des Anderen war deutlich von einem Funken Leid geprägt. Leid...
 

Er würde nun auch leiden. Das wusste er. Doch es geschah nichts. Krad verharrte so, zwischen den Beinen des Jüngeren kniend.
 

"Satoshi-sama... mein ein und alles. Du weißt gar nicht was du mir bedeutest."
 

Die Worte klangen so unwirklich und erweckten in dem Blauhaarigen wieder die ganze Abscheu, die er gegenüber dem Anderen empfand. Er blickte den Dämon emotionslos an. Und als könne Krad den Blick nicht ertragen zog er sich zurück, verschmolz mit dem Körper des Zweiten. Satoshi blieb nackt auf dem Bett liegen, den Kopf zur Seite gewandt. Seine Augen starrten aus dem offen stehenden Fenster auf der anderen Seite des Zimmers. Sein Blick hatte sich nicht verändert, wirkte kühl wie immer. Er öffnete den Mund. Seine Stimme klang abweisend und distanziert.
 

"Und ich...," er machte eine kurze Pause, "... hasse dich aus ganzem Herzen, Krad..."

Kapitel 3 - Confusion

Titel: Angels have to Fall - Kapitel 3 - Confusion
 

Author: Angel-chan
 

Fandom: D.N.Angel
 

Archiv: http://www.ice-demon.net/tenshi/
 

Pairings: Für dieses Kapitel - allen voran DarkxDaisuke, Hints zu KradxSatoshi und DaisukexSatoshi
 

Warnings: Violence, Depri, Fluff (?)
 

Notes: ENDLICH! Ich habs geschafft XD. Ich wusste einfach nicht ob ich dieses Kapitel überhaupt noch vorran bringe. Nach dem ersten großen Teil dieses Kapitels hatte ich eigentlich eine ganz andere Szene im Kopf. Diese habe ich dann gestrichen weil ich nicht weiterkam. Nach meinem rettenden Einfall ging mir das Schreiben aber wieder flott von der Hand. Endlich kann ich meine Ideen wieder ordentlich umsetzen *freu*.
 

Musik die ich dazu empfehlen kann: Während ich die große Szene mit Daisuke geschrieben habe, habe ich ununterbrochen "Shinjitsu no Uta (Symphonic-Version)" aus einem speziellen Inu Yasha-Soundtrack ("Wind ~ InuYasha Koukyourenga ~ Symphonic Theme Collection") gehört ^^. Zu der großen Satoshi-Szene kann ich "Snow" aus dem Noir-Soundtrack empfehlen.
 

Widmung: Gewidmet ist dieses Kapitel allen treuen Lesern, die schon lange auf die Fortsetzung von "Angel's have to Fall" warten. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.
 


 


 


 

"Warte doch!"
 


 

Eine liebliche Kinderstimme erfüllte die Gegend. Hastige Schritte waren im hohen Gras zu vernehmen, welches mit jeder Bewegung des Kindes raschelte. Ein Schmetterling stieg in die Lüfte empor, verschwand langsam am Horizont wo die untergehende Sonne mit ihren letzten, roten Strahlen die Gegend erhellte. Ein Aufjammern war zu hören und dann stoppten die Schritte und ein dumpfer Laut war zu vernehmen.
 


 

"Schade... er ist weggeflogen..."
 


 

Der kleine Junge, welcher dem Insekt nachgejagt war, hatte sich ins Gras fallen lassen, beobachtete nun die Wolken wie sie über ihm am rötlichen Himmel wanderten. Er hatte ein Lächeln auf seinem Gesicht.
 


 

"Schööön," gab er von sich und kicherte fröhlich als er sich aufsetzte. Sein Blick fiel nach einer kurzen Erkundung der Umgebung sehnsüchtig in die Richtung, in welche der Schmetterling verschwunden war. Seufzend strich der Junge sich eine Strähne seiner zarten, blauen Haare aus dem Gesicht und erhob sich. Er drehte sich einmal im Kreis, hatte die Arme dabei ausgestreckt.
 


 

"Fliegen," murmelte er leise und lächelte, "Frei sein wie ein Vogel."
 


 

In der Ferne hörte er die Rufe seiner Erzieher. Erschrocken kauerte er sich zusammen, blieb versteckt im hohen Gras. Er wollte nicht zurück, nicht zurück in dieses Kinderheim wo niemand ihn verstand. Ängstlich machte er sich noch kleiner als er die Schritte einer Erzieherin ganz in der Nähe hörte, begann sogar zu weinen.
 


 

"Bitte nicht... Lass mich frei sein," hauchte er leise.
 


 

Da stand die Frau auch schon neben ihm. Eine Hand ergriff seinen Arm und er hörte harte Worte wie sie ihm einprägten nicht mehr wegzulaufen. Die Hand zerrte ihn weg von dem Ort an dem er sich am wohlsten fühlte und der Junge weinte bitter.
 


 

"Nein! Bitte nicht! Mag nicht zurück!" schrie er und erntete eine Ohrfeige, die ihm noch mehr Tränen in die Augen trieb. Verzweifelt zerrte der Junge an der Hand die ihn zurück an den Ort bringen wollte an welchem er nicht sein wollte. Er wehrte sich immer mehr, erntete noch mehr Ohrfeigen und fühlte wie seine Wangen langsam anschwollen. Trotzig ließ er sich auf den Boden fallen, zerrte weiter an der Hand die ihn mitschleifte. Angst stand in seinen Augen geschrieben - Angst vor der Einsamkeit und Gefangenschaft, die ihn erwarteten.
 


 

Plötzlich fühlte er eine sanfte Hand, die über seinen Kopf strich. Seine geschlossenen Augen konnte der Junge jedoch seltsamerweise nicht öffnen. Stattdessen ließ ihn plötzlich die Hand der Erzieherin los und ein kurzer Aufschrei ihrerseits war zu vernehmen. Dem Jungen war als würde er zurückfallen doch er landete nicht, er fiel nur einfach von weißen Federn umhüllt. Er hörte ihr Rascheln und öffnete die Augen. Um ihn herum war nichts als Licht und er wurde von weißen Schwingen getragen. Lautlos glitt er durch dieses Licht und blickte sich verwundert um.
 


 

"Wo bin ich?" fragte der Junge leise und landete plötzlich sanft auf weichem Untergrund. Er wusste nicht wo er war, doch er fühlte sich wohl. Warm war es hier als wäre er in einer Familie die ihm Geborgenheit und Sicherheit gab.
 


 

Auf einmal ertönte eine angenehme Stimme. Ganz Nahe musste der Besitzer dieser Stimme sein, denn der Blauhaarige hörte sie laut und deutlich, wie sie seinen Namen rief. Und dann sah er eine Silhouette, wie diese auf ihn zukam. Er sah diese Person nur in reines schwarz gehüllt als wäre sie nicht mehr als ein Schatten. Eine Hand strich wieder über seinen Kopf und die Finger spielten mit seinen Haaren als der Fremde plötzlich vor ihm stand. Verwundert blickte der Junge auf und da erkannte er die weißen Schwingen die diese Schattengestalt schmückten. Ihm blieb der Mund vor Überraschung offen stehen und plötzlich strahlte er wieder.
 


 

"Du bist mein Schutzengel," gab der Junge glücklich von sich.
 


 

Ein leises, zurückhaltendes Lachen war zu vernehmen.
 


 

"Iie... Aber so etwas in der Art," bekam der Blauhaarige zur Antwort.
 


 

Diese Antwort hielt ihn aber nicht davon ab weiterhin der festen Überzeugung zu sein, seinen Schutzengel vor sich zu sehen. Strahlend und voller Erwartung sah der Junge hoch in das Gesicht der Schattengestalt und auch wenn er nichts erkennen konnte so glaubte er dennoch in ein wunderschönes Gesicht zu blicken.
 


 

"Bringst du mich in die Freiheit? Ich möchte Mama und Papa suchen..."
 


 

Die Finger der Schattengestalt glitten noch immer durch die Haare des Jungen und ein bedrücktes Seufzen war zu vernehmen.
 


 

"Das geht nicht. Du bist noch nicht alt genug um auf dich allein gestellt da draußen überleben zu können. Und deine Eltern wirst du... nicht finden."
 


 

Sofort wich das Strahlen aus dem Gesicht des Jungen und Tränen stiegen ihm erneut in die Augen. Er griff vor, umfasste das Kleidungsstück welches der Engel trug, klammerte sich verzweifelt daran.
 


 

"Warum nicht?" fragte der Junge, "Warum kann ich meine Eltern nicht finden? Ich will zu Mama und Papa."
 


 

Die Hand strich erneut durch seine Haare und stoppte dann. Kurz herrschte eine bedrückende Stille.
 


 

"Deine Eltern... sind tot. Sie sind Engel," kam schließlich zur Antwort und die Welt voll Licht zerbrach in tausende Scherben als der Blauhaarige langsam begriff.
 


 

"Du lügst. Mama und Papa haben mich doch ins Heim gebracht."
 


 

Die Schattengestalt schüttelte den Kopf. Mehr tat sie nicht, ehe sie vollkommen verschwand und den Jungen allein auf der Wiese zurückließ. Zuerst begriff der Blauhaarige nicht wo er war doch dann merkte er eine Reihe von Erziehern um sich herum, welche ihn entsetzt anstarrten und auch die Frau, welche ihn mitgezogen hatte und nun vor ihm lag. Schlief sie?
 


 

Der Junge blickte die Frau verwirrt an, sah die rote Flüssigkeit die unaufhaltsam aus einer Wunde an ihrem Hals trat. Sie rührte sich nicht. Ihre Augen hatte sie weit aufgerissen, den Blick in eine fremde, ferne Welt gerichtet. Sie war tot.
 


 

Die jungen Augen weiteten sich. Kurz stockte der Atem des Kleinen bevor er etwas Klebriges an seinen Fingern fühlte. Langsam hob er seine Hände an. Sie waren nicht zu erkennen, so blutgetränkt waren sie. Doch es war nicht sein Eigenes. Zitternd vor Angst ließ sich der Junge an den Baum hinter sich sinken.
 


 

"Ich... ich war's nicht," gab er mit leiser Stimme von sich, doch die Erzieher rissen ihn auch schon hoch, schleiften ihn auf brutalste Weise zurück ins Heim. Er wehrte sich nicht, war unfähig etwas zu tun außer zu zittern.
 


 

"Ich war's nicht... nein... ich war's nicht. Mama, Papa,...," flüsterte er nur immer und immer wieder... und weinte.
 


 

***********
 


 

Die Sonne war schon längst untergegangen als Daisuke wieder sein Zuhause betrat. Er hatte den gesamten Nachmittag damit verbracht zu Zeichnen. Wenn er so im Park saß, den Zeichenblock vor sich auf dem Schoß, dann fühlte er immer eine Ruhe, welche sich nach und nach in ihm breit machte. Er hatte diese Ablenkung auch bitter nötig gehabt. Satoshi war ihm dennoch nicht vollständig aus dem Kopf gegangen. Noch immer nagte die Sorge an dem Rotschopf - und die Angst. Er fühlte sich ein wenig hilflos, wusste nicht wie er seinem Freund helfen sollte.
 


 

"Ich bin wieder da!" rief Daisuke schließlich und schloss die Haustüre hinter sich. Von seiner Mutter wurde er wie immer sofort überfallen. Sie schloss ihn in die Arme, drückte ihn an sich während der Rothaarige nur gequält lächeln konnte.
 


 

"Schon gut, Kaa-san," gab er von sich und sie ließ ihn endlich los. Sofort fragte sie ihn über den Nachmittag aus und Daisuke hatte Mühe ihr klar zu machen, dass er wirklich den ganzen Tag gezeichnet hatte. Vielleicht wirkte er einfach zu nervös. Er wusste es nicht. Er sah nur wie seine Mutter immer forschender blickte. Ihren Adleraugen schien keine Regung in dem Gesicht ihres Sohnes zu entgehen.
 


 

"Warst du wirklich NUR zeichnen?"
 


 

Sie glaubte ihm nicht und Daisuke konnte nur nicken, musste sich abwenden damit sie den Rotschimmer in seinem Gesicht nicht erblickte.
 


 

"Ich... Ich geh auf mein Zimmer," stammelte er schließlich und zischte auch schon los bevor seine Gesprächspartnerin auch nur ein Wort dagegen erheben konnte. Erst in seinem Zimmer fühlte er sich jedoch sicher genug um seinen Herzschlag zu beruhigen.
 


 

"Toll... Auffälliger ging es nicht mehr, Niwa Daisuke," seufzte der Rotschopf schließlich zu sich selbst. Nachdenklich und während er an der Tür zu seinem Zimmer lehnte, musterte er seinen Zeichenblock, blätterte schließlich darin. Seine Bilder gefielen ihm nicht. Er entdeckte einige Fehler, die er sofort anstrich um sie nachher auszubessern. Er merkte, dass Landschaftsbilder den Block dominierten - und die Portraits von Riku. Er seufzte leise.
 


 

Riku... Wie lange war er schon nicht mit ihr ausgegangen? Es musste Wochen her sein. Er konnte sich erinnern mit ihr im Kino gewesen zu sein und danach...? Etwas traurig begutachtete er eines der Portraits, ehe er das Bild aus dem Block heraustrennte und es einfach zerriss.
 


 

/ Oi! /
 


 

Daisuke wollte die Stimme in seinem Kopf überhören, zerriss das Bild nochmals.
 


 

"Was soll denn das?!" fragte Dark empört, "So ein schönes Bild."
 


 

Sein Host konnte nur den Kopf schütteln.
 


 

"Es ist nicht schön," erklärte der Rotschopf, "Ich schaffe es nicht Rikus Schönheit auf Papier zu bringen. Ihre Ausstrahlung fehlt, ihre Fröhlichkeit."
 


 

Dark schwieg und das Bild landete im Papierkorb, während Daisuke in seinem Kopf bereits das nächste Werk formte und sich an seinen Schreibtisch setzte. Er wollte Riku zeichnen. Eine schöne Pose sollte es werden doch er schaffte es nicht die Gestalt des Mädchens in seinen Kopf zu bekommen. Dennoch nahm er den Stift zur Hand und begann zu skizzieren. Er hatte keine Ahnung was er zeichnen sollte doch seine Finger schienen wie von selbst über das Papier zu gleiten. Wie in Trance kritzelte er, ohne auch nur eine Pause einzulegen. Er hatte das Bild nach einer Weile genau im Kopf.
 


 

Diese Gestalt, die er täglich sah, größer als er, blass und schlank aber auch unglaublich graziös. Diese Schultern, dieses beinahe feminine Gesicht, dieser ernste Ausdruck - erwachsen wirkend. Diese weichen, dünnen und kurzen Haare. Dieser Blick, der immer auf dem Rotschopf saß, nicht einmal von ihm gewand. Diese Augen.
 


 

Der Rothaarige zeichnete einfach. Er dachte über keinen der Bleistiftstriche auch nur ein einziges Mal nach, bis er schließlich Satoshi vor sich auf dem Bild hatte. Ein Schauer durchfuhr den Jungen und er ließ den Stift, mit welchem er gearbeitet hatte, fallen. Fassungslos sah er das fertige Bild vor sich und sprang vom Stuhl auf.
 


 

"Do.... Dooshite?" fragte er keuchend und bedeckte das Bild peinlich berührt sofort mit einem Buch. Das konnte doch nicht sein. Wieso hatte er Hiwatari gezeichnet?
 


 

Fragen über Fragen häuften sich im Kopf des Rotschopfes. Auf keine dieser Fragen wusste er eine Antwort.
 


 

"Dooshite?" wiederholte der Junge schließlich seine Frage nochmals verzweifelt und in seinem Kopf konnte er ein Räuspern vernehmen.
 


 

/ Niwa Daisuke hat sich doch glatt verliebt. Unglaublich. Unfassbar. Und dreimal dürfen sie raten wer es ist. Richtig! Hiwatari Satoshi, Generalbeauftragter im Fall "Dark". /
 


 

Sofort wurde Daisukes Gesichtsfarbe seiner Haarfarbe gleich und er riss die Augen auf.
 


 

"Spi... Spinnst du?!" stieß er hervor und Dark konnte nur lachen.
 


 

/ Ich wünschte es wäre so. /
 


 

Daisuke errötete umso mehr, setzte sich wieder und verstaute den Zeichenblock schnell in seiner Schultasche.
 


 

"So ein Blödsinn. Ich bin nicht in Hiwatari-kun verliebt. Ich mache mir nur um ihn Sorgen, das ist alles," grummelte er vor sich hin.
 


 

"Wirklich?" hörte er schließlich eine Stimme neben sich. Als Daisuke den Kopf anhob erkannte er Dark. Erschrocken sprang der Rotschopf erneut auf und wich zurück, fiel im nächsten Augenblick auch schon auf das Sofa in seinem Zimmer. Dark grinste nur.
 


 

"Wollen wir es einmal testen?" hauchte der Dieb. Daisuke war der Tonfall nicht geheuer und er rappelte sich ein wenig auf.
 


 

"Wa... Was meinst du? Und... was machst du außerhalb meines Körpers?" stammelte er als er Darks Grinsen erkennen konnte. Der Dieb kam näher an ihn heran und lehnte sich schließlich nahe zu ihm.
 


 

"Leugnen sie es nicht, Niwa Daisuke. Sie lieben Hiwatari Satoshi mehr als Harada Riku. Gestehen sie!"
 


 

Dark klang wie ein Richter und Daisuke konnte schon nichts mehr dagegen sagen. Schmollend sah er seinen Freund an.
 


 

"Gar nicht wahr," brummelte er schließlich mehr zu sich selbst als zu seinem zweiten Ich. Der dunkelhaarige Dieb vor ihm schien mit der Antwort jedoch nicht zufrieden und ergriff das Kinn des Rotschopfes, beinahe schon zärtlich.
 


 

"Testen wir es," wiederholte Dark und kam mit seinem Gesicht näher.
 


 

Kindliche Augen weiteten sich mit Entsetzen.
 


 

"Was denkst du was du da tust Dark?" ertönte die Stimme des Jüngeren unsicher. Ein Lachen kam zur Antwort.
 


 

"Testen," säuselte der Dieb, "Nur ein Test. Beruhige dich."
 


 

Im nächsten Augenblick fühlte Daisuke auch schon die Lippen des Pseudo-Casanovas, welcher sich mit ihm den Körper teilte, auf den seinen. Kurz erstarrte der Junge einfach nur und riss die Augen auf. Doch er stieß den Zweiten nicht von sich, verharrte eine ganze Weile regungslos. Und dann, ohne nachzudenken, küsste er zurück. Zaghaft aber dennoch gut bemerkbar, die Augen dabei geschlossen und einen Rotschimmer auf der Nase. Dark grinste und zog seinen Kopf zurück.
 


 

"Ertappt," hauchte er verführerisch und Daisuke errötete noch mehr, "Ich habe das Bild genau gesehen. Du kannst es nicht mehr leugnen, Daisuke."
 


 

Einen Augenblick raste das Herz des Jüngeren schneller und er schluckte.
 


 

"Ein blauhaariger, guter Bekannter," gab Dark amüsiert von sich. Der Rotschopf nickte schließlich ein wenig verträumt und beschämt zugleich wirkend ehe er in seinen eigenen Gedanken versank. Stille herrschte für Sekunden, die Minuten zu sein schienen, ehe Dark von einem Moment auf den Anderen seinen Host an den Schultern packte.
 


 

"BIST DU WAHNSINNIG?!?!"
 


 

Vor Schreck stürzte Daisuke rücklings direkt vom Sofa. Ein dumpfer Laut war alles was zu hören war, während er einfach nur verdattert liegen blieb. Dark schnappte ihn am Kragen.
 


 

"Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, Daisuke! Hiwatari Satoshi ist unser Feind! Und du liebst Riku!"
 


 

"Falsch! Er ist DEIN Feind!" empörte sich der Rotschopf und sah den dunkelhaarigen Dieb vor sich trotzig und sauer zugleich an, "Hiwatari ist mein Freund!"
 


 

Dark ließ ihn los, wandte sich ab.
 


 

"Dann tu doch was du willst!" gab der Dieb beinahe wütend klingend von sich. Doch auch ein Hauch von Leid war aus der Stimme herauszulesen. Verwirrte Blicke lagen auf ihm während Dark schließlich wieder in Daisukes Körper verschwand. Sein Host sah nicht seinen verletzten Ausdruck im Gesicht, fühlte nicht den Schmerz im Inneren des Diebes.
 


 

"Was ist los mit dir, Dark?" fragte Daisuke schließlich beinahe verstört. So hatte er den Dieb noch nie erlebt. Dieser gab doch sonst auch nie so schnell auf. Noch nie hatte er so schnell aufgegeben. Doch der Junge erhielt keine Antwort, spürte wie Dark sich mehr und mehr verzog. Daisuke wusste nicht was er falsch gemacht hatte, wenn er überhaupt etwas getan hatte. Er konnte sich nicht erklären wieso der Zweite so verletzt geklungen hatte, wusste einfach keine Antwort. Er wusste ja nicht mal wieso der Andere ihn geküsst hatte. Darüber nachdenken wollte er jedoch auch nicht.
 


 

Nach einer Weile erhob sich der Rotschopf vom Boden, schritt zurück zu seiner Tasche. Er holte nochmals die Zeichnung von Satoshi hervor, betrachtete es nachdenklich.
 


 

"Verliebt," flüsterte er schließlich und senkte die Augenlider. Er trennte das Blatt vorsichtig vom Block, legte diesen zur Seite. Weitere Minuten vergingen in welchem Daisuke das Bild einfach nur nachdenklich ansah und schließlich den Kopf schüttelte. Dann zerriss er es.
 


 

TBC... ^^
 


 

Feedback pleeeease?

Kapitel 4 - Past & Present

Titel: Angels have to fall - Kapitel 4 - Past & Present
 

Author: Angel-chan
 

Fandom: D.N.Angel
 

Warnings: Angst, Depri (?)
 

Pairings: SatoshixDaisuke (Andeutungen), Satoshix??? (?????)
 

Notes: ^^" Tja... Dieses Kapitel kam ja flotter als die letzten XD. Naja... die Schreibwut hat mich gepackt XD Ist noch immer da. Aber dieses Mal ist das Kapitel etwas kürzer. Und es gibt einen Cliffhanger mitten im Kapitel XD Bitte seid mir nicht bös *ggg*
 

Ach ja... nicht verbessert - Rechtschreib- und sonstige Fehler einfach ignorieren ^^" Oder mich aufmerksam machen XD.
 

***********
 

Ein glänzender Sternenhimmel schmückte die Dunkelheit, ließ sie heller erscheinen als sie war. Der Mond leuchtete greller als in irgendeiner Nacht zuvor. Der Wind spielte sich mit dem hohen Gras inmitten Daisuke stand. Eine seltsame Melodie untermalte die Atmosphäre noch ein wenig. Und es war... kühl.
 

Der Rotschopf sah sich um, die Arme zum Schutz vor der Kälte um seinen Körper geschlungen. Er wusste nicht wo er war oder wie er hierher kam, war vollkommen verwirrt, blickte sich suchend um.
 

Er entdeckte Wälder in der Ferne, hörte das Plätschern eines Baches ganz in der Nähe. Wind, der seine Haare umspielte und Schmetterlinge die über die vom Mond erhellte Wiese tanzten. Diese Umgebung sah aus wie auf einem Gemälde - wunderschön und geheimnisvoll und Daisuke dachte er wäre in einem solchen.
 

"Wieder... ein Traum...?" fragte der Rotschopf leise und erschrak im nächsten Augenblick. Seine Stimme... Was war aus ihr geworden? Sie klang so jung und hoch, wie die eines Kindes.
 

Als der Junge seine Hände anhob und dann endlich an sich herab sah traf es ihn wie ein Schlag. Er war ein kleines Kind, vielleicht fünf Jahre alt - nicht älter. Wieso war es ihm nicht früher aufgefallen?
 

Tapsig bewegte er sich etwas vor und schluckte. Ein mulmiges Gefühl hatte sich in seiner Magengegend breit gemacht. Ihm war das hier nicht geheuer. Diese schöne Traumwelt und dazu er als kleines Kind, diesen fremden Mächten seiner Phantasie hilflos ausgeliefert - das war nicht gut. Etwas ängstlich blickte der Junge sich um. Er hatte das Gefühl, dass diese Gegend bald zu einem Albtraum werden würde.
 

Ein wunderschöner, blauer Falter, welcher sich auf seinen Kopf setzte, riss Daisuke schließlich aus seinen Gedanken. Blinzelnd blickte der Kleine hoch, stutzte etwas, ehe er ein Rascheln in der Nähe hörte, welches ihn erschrocken herumschnellen ließ. Für einen Augenblick sah er nur einen Schatten vor sich, ungefähr in seiner Größe und dann zwei blaue Augen die im Mondlicht schimmerten. Die Eigenen geweitet blickte er schließlich den kleinen Jungen vor sich lange an. Noch niemals in seinem Leben hatte er so schöne, strahlende Kinderaugen gesehen.
 

Der Fremde lächelte fröhlich, drückte einen kleinen Plüschstern gegen seine eigene Brust.
 

"Mein Schmetterling mag dich," gab er strahlend von sich und tapste vor. Seine blauen, zarten Haare fielen ihm ins Gesicht und er blickte unschuldig in das rote Feuer, welches Daisukes Augen in Wärme hüllte, legte den Kopf leicht fragend schief. Es schien ihm zu gefallen, ihn zu faszinieren.
 

"Hi... Hiwatari-kun?" fragte der Rotschopf beinahe tonlos und schluckte.
 

Der Junge vor ihm wirkte irritiert, ehe er den Kopf schüttelte, kicherte und Daisuke die Hand entgegen streckte.
 

"Ich heiße...,"
 

/ DAISUKE!!! /
 

Licht...
 

Das Bild verschwand und der seltsame Junge ebenso. Alles schien in tausende Scherben zu zerbrechen während der Rotschopf die Hand, der Dunkelheit entgegen streckte. Im nächsten Moment riss er auch schon die Augen auf, blickte irritiert an die Decke seines eigenen Zimmers. Über ihm gelehnt stand Dark, blass und mit einem besorgten Ausdruck auf dem Gesicht. Er rüttelte seinen Host leicht bis er merkte, dass dieser endlich die Augen aufgeschlagen hatte.
 

"N... Nani?" fragte Daisuke leise und Dark biss die Zähne zusammen, ließ die schwarze Feder, die er in einer Hand gehalten hatte, verschwinden.
 

"Endlich! Ich dachte du würdest gar nicht mehr zurückkommen, Baka!"
 

Irritiert zog der Angesprochene die Augenbrauen zusammen.
 

"Wa... Was meinst du?" fragte der Rothaarige verdattert, während ihn der Dieb vor ihm plötzlich an sich drückte.
 

"Deine Seele... Sie war nicht in deinem Körper."
 

***********
 

Seit Stunden saß Satoshi wohl schon aufrecht im Bett, hatte sich keinen Millimeter bewegt. Und auch jetzt rührte sich der Blauhaarige immer noch nicht. Er starrte nur gedankenverloren auf das weiße Laken seines Bettes. Er war eingeschlafen nur um von einem Traum erfasst zu werden, der in ihm alte Gefühle und Ängste weckte, traurige Erinnerungen ans Tageslicht brachte. Nach einer weiteren kurzen Zeit rührte er sich endlich wieder, hob eine Hand an um auf diese zu starren.
 

"Dooshite?" fragte er zischend und ballte die Hand zu einer Faust. Er hatte doch alles vergessen wollen, alles jahrelang verdrängt und verschlossen. Er wollte keinen Gedanken mehr an seine Vergangenheit verschwenden, doch gegen Träume, die Erinnerungen weckten war er machtlos.
 

Langsam erhob sich der Junge. Für einen kurzen Augenblick stand er unschlüssig in dem dunklen Raum. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass es längst Nacht geworden war. Aber eigentlich war es ihm gleich. Wenn er es recht bedachte so mochte er diese Zeit des Tages noch immer am meisten. Es war ruhig und dunkel. In diesen Stunden konnte er einfach am besten arbeiten, war konzentrierter als tagsüber. Doch er brauchte Licht um überhaupt mehr als nur Umrisse wahrnehmen zu können.
 

Seine Finger suchten nach einem Lichtschalter, betätigten diesen als sie ihn fanden. Das Strahlen der Glühlampe war grell, brannte für einen Augenblick in den Augen des Blauhaarigen und er kniff sie zusammen. Es verging einige Zeit bis er sich wieder an die Helligkeit gewohnt hatte und er ließ seinen Blick schließlich durch den Raum schweifen.
 

Sollte er arbeiten? Oder sollte er einfach weiterschlafen und wieder von seiner Kindheit träumen - einer Kindheit welche er nie hatte. Unschlüssig stand er da und starrte in die Leere. Nein. Er wollte nicht erinnert werden. Er wollte nichts mehr von dem Waisenhaus wissen in welchem er aufgewachsen war bis er adoptiert wurde. Er wollte diese Qualen seiner Seele nicht ein weiteres Mal ertragen. Es war so lange her, zehn Jahre wahrscheinlich. Sein Gedächtnis gab ihm keine Auskunft. Er wollte auch keine haben.
 

Energisch schüttelte Satoshi den Kopf um wieder vollständig in die Realität zurückzukehren und nicht länger in seinen eigenen Gedanken gefangen zu sein. Langsam ging er auf seinen Schreibtisch zu, machte den Laptop an, welcher dort stand. Er warf einen prüfenden Blick zu dem Faxgerät und erkannte, dass auf ihn keinerlei Arbeit wartete. Es frustrierte ihn ein wenig. Er brauchte eine Ablenkung und die beste die er bekommen hätte können wäre ein weiterer Raubzug Darks gewesen. Seufzend ließ sich der Junge auf seinen Schreibtischstuhl fallen, wandte sich dem Computer zu. Doch auch zur Arbeit fehlte ihm einfach der Kopf. Von Konzentration keine Spur obwohl er in den letzten Tagen mehr Schlaf als üblich bekommen hatte. Sturheit siegte jedoch und der Blauhaarige ließ einige Sekunden später auch schon seine Finger über die Tasten wandern auch wenn sich sein Kopf anfühlte als hätte jemand darin herumgewühlt.
 

Nach dem Abtippen einiger Sätze, was ihm nur noch mehr Kopfschmerzen bereitete, befreite ihn das Klingeln des Telefons von der Arbeit, welche er sich selbst aufgehalst hatte. Erleichtert fasste Satoshi nach dem Hörer der ihm ein wenig Pause verschaffen würde, dachte gar nicht darüber nach wer es denn sein könnte. Zumindest so lange nicht bis er die ruhige, familiäre Stimme am anderen Ende vernehmen konnte.
 

"Satoshi..."
 

Ein eiskalter Schauer lief dem Körper des Jungen hinab, ließ ihn frösteln und er schluckte leicht. Der Blauhaarige brauchte einen Augenblick um sich wieder zu fassen.
 

"Tou-san..."
 

Einen Augenblick herrschte wieder Stille, die Satoshi beinahe zu erdrücken schien und die Kälte schürte, welche die Wohnung in einen reinsten Kühlschrank verwandelte.
 


 

"Ich habe gehört, dass du nicht in die Schule gehst."
 

Dieser Kerl schien wohl überall seine Spitzel zu haben.
 

"Hai. Es ging mir nicht gut."
 

Das entsprach der Wahrheit auch wenn der Grund seines Fernbleibens eigentlich ein ganz anderer gewesen war.
 

"Aber Satoshi... Ich habe dir doch gesagt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn es dir schlecht geht. Ich zahle für dich die besten Ärzte."
 

Der Blauhaarige lachte auf.
 

"Tut mir Leid. Aber gegen meine "Krankheit" gibt es keine Heilung," gab er sarkastisch zur Antwort und unterbrach seinen Adoptivvater bevor dieser zu seinem nächsten Satz ansetzen konnte: "Oyasumi nasai, Tou-san."
 

Mit diesen Worten legte er auf, verspürte keinerlei Reue dabei. Die Kälte jedoch, von welcher er erhofft hatte, dass sie verschwinden würde, blieb. Er hatte nicht damit gerechnet gehabt, dass sein Vater anrufen würde, war also mental nicht darauf vorbereitet gewesen. Aber wen hatte er erwartet? Niwa vielleicht?
 

Satoshi lachte bitter auf und schritt auf den Balkon, ehe er seinen Blick in die Ferne schweifen ließ. Die Stadt leuchtete warm, wirkte gemütlich und einladend. In ein solch warmes Licht war auch Daisuke gehüllt. Es umgab ihn, schützte ihn, ließ ihn sein Lächeln und seine Unschuld bewahren. Und es entlockte dem Blauhaarigen ein Seufzen.
 

"Niwa..."
 

Nachdenklich blickte der Junge in die Ferne, versank in Gedanken. Seine Augen schlossen sich und er fühlte wie die Umgebung vor ihm verschwomm. Er spürte wie warme, sanfte Arme ihn fest umklammert hielten und er selbst umarmte den kleineren Körper vor sich, zog ihn fester gegen seinen Eigenen. Seine Finger spielten sich mit einer wuscheligen, roten Mähne und zwei unschuldige Augen blickten ihn verliebt an. Diese Vorstellung brachte Satoshis Herz zu rasen und lockte ein Lächeln auf seine Lippen.
 

Verliebt...?
 

Nein...
 

Niemals...
 

Mit gesenkten Augenlidern kehrte der Blauhaarige in die Realität zurück. Die Realität in welcher der Rotschopf seinen verliebten Blick, Riku schenkte und nicht ihm. Eine harte Realität an welcher Satoshi nichts ändern konnte auch wenn er sich noch so sehr bemühte. Niwas Herz gehörte Riku. In einigen Jahren würde er sie heiraten, würde einen Sohn bekommen und Dark würde in die nächste Generation weiter wandern. Und Satoshi... würde als letzter seiner Familie bis zu seinem Tod dieses verfluchte Leben weiterleben.
 

"Ich werde es zu Ende bringen. Allein," murmelte der Junge leise zu sich, "Kein weiterer Hikari mehr. Kein weiteres, verfluchtes Menschenleben."
 

Es wäre so oder so zu Ende gegangen, denn er war in einen Jungen verliebt. In einen Jungen mit einer solch immensen Lebenskraft und Ausstrahlung, dass alles andere rund um ihn verblasste und nur dieser Rotschopf in seinem hellen Licht erstrahlte. Sofort sah Satoshi wieder das Lächeln desjenigen den er liebte, sah wie dieser rot wurde, ihn so süß und unschuldig mit seinen roten Augen anblinzelte. Er hörte seine liebliche Stimme wie sie als fröhliches Lachen im Kopf des Blauhaarigen hallte.
 

"Satoshi..."
 

Der Blauhaarige wurde aus seinen Gedanken gerissen und schnellte herum, erstarrte im nächsten Augenblick als er das beinahe krank wirkende Lächeln und die braunen Augen erblickte.
 

"Tou-san!" stieß er überrascht hervor und wich einen Schritt zur Seite um seinem Adoptivvater nicht unnötig näher zu kommen. Sichtlich erschrocken schluckte er schließlich.
 

"Wie...."
 

Sein Gegenüber lachte.
 

"Aber Satoshi. Ich habe doch einen Schlüssel."
 

Der Minister für innere Sicherheit wedelte beinahe freudig mit dem Schlüsselbund während ,sein Sohn' sich auf die Unterlippe biss. Das hatte er vollkommen vergessen. Langsam fasste sich der Junge jedoch wieder, schritt an seinem Vater vorbei und zurück ins Schlafzimmer. Er griff beinahe automatisch nach seiner Brille, welche auf dem Nachtkästchen lag ehe er sich seinem Vater zuwandte. Dieser lehnte noch immer am Rahmen der Tür, die hinaus auf den Balkon führte.
 

"Was willst du?" fragte der Blauhaarige und klang distanziert und kühl.
 

,Sein Vater' lachte auf.
 

"Morgen gehst du wieder in die Schule. Wie willst du sonst mit deinen Ermittlungen vorankommen?"
 

Ein kaltes Lächeln fand sich auf den Lippen des Ministers wieder und Satoshi zog die Augenbrauen zusammen, ehe er sie erschrocken weitete.
 

"Du weißt wer Dark ist, nicht wahr?" fragte Hiwatari-senior sachlich, "Ein Junge aus deiner Schule vielleicht? Aus deiner Klasse?"
 

,Sein Sohn' war wie steif gefroren. Wie viel wusste dieser Mann eigentlich? Er konnte doch nicht über die zweite Identität des Meisterdiebes bescheid wissen. Das war unmöglich. Außer den Hikaris war niemanden bekannt, dass die Niwas, Dark in sich trugen und es gab auch keine Aufzeichnungen darüber. Woher also hatte der Mann seine Informationen? Wusste er etwa, dass Daisuke, Dark war? Das durfte nicht passieren!
 

"Iie...," gab Satoshi mit einer etwas unsicheren Stimme zur Antwort, wandte den Kopf ab. Panik machte sich in ihm breit und er begann zu schwitzen.
 

"Überlass einfach mir die Sache, Tou-san. Bald habe ich Dark. Dann..."
 

Erneut wurde er durch ein Auflachen seines Vaters unterbrochen.
 

"Satoshi, das sagst du seitdem ich dich mit dem Fall beauftragt habe. Nur ein Hikari kann Dark fangen. Das weißt du doch. Ich mische mich nicht ein aber... Lass deine Spielchen endlich."
 

Erneut biss sich der Junge auf die Unterlippe. Er hasste diese Gespräche mit seinem Vater. Nein, korrigierte er sich selbst. Er hasste diesen Mann, den er Vater nennen musste allgemein, zeigte keinerlei Reue für dieses Gefühl. Warum sollte er auch?
 

Eine kurze Weile schwieg der Jüngere ehe er zu seinem nächsten Satz ansetzte: "Ich... spiele nicht. Ich habe schon einen weiteren Plan. Und ich würde dich nun bitten zu gehen. Ich habe morgen Schule und muss... ins Bett."
 

Noch immer hatte der Junge seinen Blick dem Fenster neben sich zugewandt, die Hände zu Fäusten geballt. Dann hörte er die Schritte, spürte förmlich wie der Zweite auf ihn zukam und plötzlich eine Hand auf seiner Schulter. Ein Schreck der durch Mark und Bein ging. Beinahe instinktiv wich Satoshi zurück, presste sich gegen die Wand, an die er stieß, auch wenn er wusste wie jämmerlich er nun wirkte. Er traute sich kaum dem Zweiten ins Gesicht zu blicken, sah dann wieder dieses kranke, kühle Lächeln. Diese eindringlichen Augen des Mannes ließen ihn erschaudern, trieben ihm erneut den Angstschweiß auf die Stirn.
 

"Mach deine Arbeit gut, Satoshi...," gab der Zweite noch von sich ehe er sich sichtlich amüsiert von dem Jungen abwandte und wenige Sekunden später auch schon die Wohnung verließ. Im selben Augenblick brach der Blauhaarige zusammen. Es war als würden seine Beine, die wie Gummi wirkten, seinem Gewicht nicht mehr standhalten können. Erst jetzt bemerkte er, dass er zu Zittern begonnen hatte. Ein Zittern, welches ihn nicht mehr losließ, immer heftiger zu werden schien.
 

"Kami," flüsterte der Junge schwach und ihm wurde deutlich schlecht. Er fühlte eine Regung in seinem Inneren. Krad. Hatte er sein zweites Ich schon wieder bis in die hintersten Winkel seiner Seele verdrängt gehabt so wie er es in diesen Situationen immer getan hatte?
 

~ Satoshi-sama? Was war das? ~
 

Die Frage bestätigte seine Vermutung und der Junge zog die Atemluft scharf durch die Zähne ein.
 

"Mein Kreislauf," gab er schließlich sachlich zur Antwort während noch immer der Angstschweiß in kleinen Tröpfchen über seine Stirn perlte und er gegen die Übelkeit ankämpfte.
 

Krad schwieg wieder, so wie er es die letzten Stunden getan hatte.
 

--------- TBC! Feedback please? ^^ ---------

Kapitel 05 - Doubts & Misunderstandings

Angels have to fall - Kapitel 5 - Doubts & Misunderstandings
 

Author: Angel-chan
 

Archive: http://www.ice-demon.net/tenshi/
 

Fandom: D.N.Angel
 

Pairings: Satoshi x Daisuke (Yeah XD - ein Kapitel nur für die Beiden XD)
 

Warnings: Angst, Depri (ein wenig), Fluff XD
 

Note: Für diese Fanfic gibt es ein paar Veränderungen, die für zukünftige Kapitel in Kraft treten und auch in den letzten Kapiteln abgeändert wurden. An Krads Redensweise hat sich Einiges geändert. Ich habe sie umgeändert, wollte mich mehr an die japanische Version halten in welcher Krad ja eine seeeehr formelle, beinahe schon aristokratische Ausdrucksweise hat. Das passt zu ihm und deswegen habe ich vor allem an seinen Worten zu Satoshi Einiges abgeändert. Des Weiteren hat Krad jetzt offiziell GOLDENE Augen. Ich halte mich hierbei an den Anime und die neuesten farbigen Bilder zum Manga. Der Rest bleibt bestehen bis auf die Tatsache, dass ich die Formatierung der gesamten FF geändert habe. Warnings/Pairings und Rechtschreibfehler wurden auch angepasst bzw. ausgebessert.

Tut mir außerdem Leid, dass ich so lange zum Schreiben brauche. Zuerst hatte ich eine Schreibblockade und in letzter Zeit kam dann der Schulstress dazu. Aber diese FF wird sicher NICHT auf Eis gelegt! Ich hab nun den gesamten Plot der FF im Kopf. Es dürfte also mit den Ideen keine Probleme mehr geben.
 

Widmung: Ich widme dieses Kapitel meinen Musen: D-chan, Sei-chan und Dai-chan (Koi *hach*).
 

Disclaimer: D.N.Angel und all die Charaktere darin gehören Yukiru Sugisaki. Ich mache kein Geld mit dieser Story! Einige Charaktere in dieser FF wurden jedoch von mir frei zum D.N.Angel-Universum erfunden.
 

***********
 

"Hört mal her Leute! Dark schlägt wieder zu! Heute Nacht! Ich habe diese Info aus erster Hand!"
 

Nicht einmal Saeharas Stimme konnte Daisuke aus seinen Gedanken reißen. Den gesamten Morgen hatte er schon über seinen Traum in der vorherigen Nacht nachdenken müssen. Er konnte sich Darks Worte einfach nicht erklären. Der Dieb hatte sich auch geweigert näher auf seine Fragen einzugehen nachdem Daisuke ihn förmlich damit bombardiert hatte.
 

Vollkommen ruhig saß er jedoch nun da, seinen Blick auf die Tischfläche gerichtet - diese fixierend. Er bemerkte nicht die Schritte welche plötzlich neben ihm stoppten, bemerkte nicht den Schatten über ihm. Zumindest solange nicht, bis eine familiäre, ruhige - ja sogar schon angenehm klingende Stimme neben ihm erklang.
 

"Niwa-kun."
 

Daisuke riss die Augen auf, ließ seinem Mund einen erschrockenen Aufschrei entweichen und stand mit einem Mal aufrecht an die Wand neben sich gepresst da. Er starrte, seine eigenen Augen selbst weit aufgerissen, in jene des Blauhaarigen vor ihm, welche ihn sichtlich verwundert anblickten. Sein Herz raste, hämmerte wie wild gegen seine Brust während er den Jungen vor sich einfach nur perplex und noch immer erschrocken anstarrte.
 

Die Klasse war zusammen mit den beiden Jungen vollkommen still geworden. Alle Blicke waren auf Daisuke und Satoshi gerichtet - abwartend was nun geschehen würde. Vor Nervosität aufgrund dieser Stille bekam der Kleinere keinen Ton aus der Kehle. Er schluckte nur schwer. Zu seinem Glück jedoch rettete sein Gegenüber die peinliche Situation indem er die Hand anhob um seine Brille etwas an seiner Nase hochzuschieben.
 

Einige Mädchen begannen zu Kreischen und Quietschen und die ursprüngliche Lautstärke der Klasse kehrte zurück. Alle hatten sich wieder von den beiden, durch das Schicksal verbundenen Jungen abgewandt.
 

Der Rotschopf atmete erleichtert aus.
 

"Arigatou... Hiwatari-kun," murmelte er schließlich und entspannte sich sichtlich. Sein Gegenüber lächelte leicht - setzte dann jedoch wieder den kühlen, typischen Satoshi-Blick auf. Er erwiderte nichts, fing nur Daisukes Blick mit dem Seinen. Der Kleinere der Beiden schluckte als dies geschah. Er starrte in diese blauen Opale, versank wieder förmlich in ihnen wie in den Tiefen des blauen Meeres. Sein Herz begann erneut heftig zu schlagen und er fühlte wie seine Knie weich zu werden schienen.
 

"Kami... Dark hatte recht," flüsterte Daisuke leise.
 

Der Blauhaarige vor ihm zog eine Augenbraue hoch.
 

"Was hast du gesagt, Niwa?" fragte er ruhig. Sein Gegenüber wurde mit einem Mal rot wie eine Tomate.
 

"Ga... Gar... nichts...," stammelte der Junge und wirkte nur noch nervöser und unsicherer. Verlegen rieb er sich den Hinterkopf, setzte seinem Gesicht ein absolut verlegenes Lächeln auf. Auch ein nervöses, beinahe peinlich klingendes Lachen entwich seinem Mund. Er konnte nicht hier bleiben. Er durfte sich nicht verraten, sich nicht noch lächerlicher machen. Er sah nur wie der Blauhaarige sichtlich verwirrter blickte als zuvor - beinahe schon vollkommen verdattert.
 

Satoshi kannte diesen Blick, dieses Verhalten. Er hatte Daisuke genauestens studiert, kannte den Jungen in und auswendig. Und dennoch war der Zweite immer wieder aufs Neue ein Rätsel für den Blauhaarigen, so wie in diesem Moment auch. Zwar war der Kleinere schon oft in Satoshis Gegenwart rot geworden, jedoch nie so wie in diesem Moment. Nein. Diese Röte, dieses Verhalten zeigte Daisuke nur in Gegenwart Rikus - normalerweise.
 

Plötzlich riss der Blauhaarige jedoch die Augen auf - erkannte den violetten Schimmer in den Augen seines Gegenübers und sah wie dieser sich verkrampfte. Der Rotschopf stürmte im selben Moment an ihm vorbei, raste aus der Klasse und stieß einige seiner Mitschüler um welche ihm ebenso verwirrt nachblickten wie Satoshi auch.
 

"Das war doch... Dark..."
 

Satoshi schluckte schwer während er dies leise zu sich selbst flüsterte und, sich fragte warum er plötzlich der Auslöser für die Verwandlung Daisukes sein könnte.
 

Konnte es vielleicht sein, dass...?

Nein!

Das war unmöglich!
 

Der Junge wandte sich ab, trat zum Fenster. Er hatte nicht vor länger darüber nachzudenken zumal sein Herz nun ebenso raste wie Daisukes Herz Minuten zuvor. Er atmete tief durch und fasste nach seiner Brust um den Ausdruck seiner Gefühle spüren zu können. Sein eigener Herzschlag ließ in dem Jungen mehr der wundervollen Gefühle aufkommen, die er für den Rotschopf empfand aber in diesem Augenblick am liebsten verdrängt hätte. Denn er konnte deutlich spüren wie diese Gefühlsregungen den Dämon in ihm weckten. Er verdrängte seine eigenen Emotionen bevor Krad sich auf diese Zugriff verschaffen konnte, verdrängte all seine schönen Gedanken.
 

Sein kühler Blick wanderte dennoch wieder zu der Tür aus welcher der Rotschopf geflüchtet war. Lange starrte Satoshi diese Türe an, nachdenklich wirkend und vollkommen auf seine Gedanken konzentriert.
 

Zu seiner Überraschung jedoch regte sich Krad trotz dieser direkten Gedanken, welche sich nur um den Rotschopf drehten, kein einziges weiteres Mal.
 

***********
 

"Das darf nicht wahr sein!!!"
 

Vollkommen perplex starrte Daisuke "sein" Spiegelbild an. Er hatte sich doch tatsächlich verwandelt. Nur seine Persönlichkeit war gleich geblieben. Nun stand er da, in Darks Gestalt, wusste weder ein noch aus. Er konnte sich diese halbe Verwandlung nicht erklären.
 

"Hey, ich hab versucht es aufzuhalten! Mehr kann ich auch nicht tun," ertönte jedoch plötzlich Darks Stimme in seinem Kopf. Daisuke weitete die Augen
 

"Außerdem habe ich dich gewarnt," fügte der dunkelhaarige Casanova noch hinzu, "Nun hast du den Beweis. Du BIST in Hiwatari verliebt."
 

Die Farbe der Wangen des Rotschopfes, welche ja eigentlich Darks waren, wurde seiner ursprünglichen Haarfarbe gleich, als der Dieb dies so nebenbei von sich gab. Verlegen grinste er schließlich, doch er wusste, dass Dark Recht hatte. Er hatte sich wirklich in Satoshi verknallt auch wenn er es selbst nicht fassen konnte.
 

Lange starrte er das Spiegelbild an, fragte sich warum er sich um Gottes Willen gerade in den Blauhaarigen verlieben musste. Er fand keine Antwort. Warum Hiwatari? Warum nicht eine der Harada-Zwillinge? Jedoch wurden seine Fragen im Keim erstickt als sich ein seltsames Gefühl gleichzeitig in ihm breit machte und das Herzklopfen verdrängte. Daisuke konnte sich nicht erklären wieso er plötzlich diesem Gefühlsumschwung ausgesetzt war. Doch mit einem Mal fühlte er sich traurig, beinahe leidend. Er blickte in die Augen, die ihn vom Spiegel heraus anstarrten. Diese dunklen, geheimnisvollen aber auch unglaublich leidend wirkenden Augen.
 

Hatte er je zuvor diese Leere in ihnen bemerkt, diese Angst, diese Sehnsucht? Der Junge hob die Hand an, strich über die Wangen der Gestalt in welcher seine Seele steckte. Sanfte, warme Haut...
 

"Du solltest vorsichtig sein," murmelte Daisukes zweites Ich als dieser sich plötzlich wieder zurückverwandelte, "Nicht wegen Hiwatari... sondern..."
 

Kurz starrte Daisuke einfach nur verdattert sein eigenes Spiegelbild an. Dark sprach nicht weiter doch der Rotschopf wusste genau über WEN der Dieb sprach.
 

"Weißt du... Krad er..."
 

Daisuke stockte als er die Stimme des Anderen vernahm. Sie klang nicht so hasserfüllt wie sonst - nein - im Gegenteil. Sie klang sanft, beinahe so als würde Dark den blonden Dämon in Schutz nehmen.
 

"Er... hat Satoshi weh getan," murmelte Daisuke nur. Dark schwieg kurz - holte dann jedoch tief Luft.
 

"Ich kann ihn verstehen."

"WAS?!"
 

Dark seufzte wieder.
 

"Versteh mich nicht falsch, Daisuke. Krad und ich... sind Feinde... Todfeinde. Aber er ist mir ähnlicher als irgendjemand Anderer auf dieser Welt," bemerkte der Dieb, ehe er sich in die hintersten Winkel von Daisukes Seele verzog und den Jungen allein mit seinen Gedanken zurückließ.
 

***********
 

"Daisuke, ich muss mit dir reden."
 

Als der Rotschopf zurück in die Klasse kam und seinen Kopf anhob, blickte er direkt in Rikus Augen, die besorgt und auch ein wenig traurig wirkten. Er seufzte leise und nickte nur. Das auch noch? Wie viel musste er noch ertragen am heutigen Tage? Kurz schweifte sein Blick zu Satoshi, welcher ruhig auf seinem Platz saß und seinen Kopf einem Buch zugewandt hatte. Wie schön und elegant er wirkte, während er so da saß. Ein wahres, lebendig gewordenes Kunstwerk. Wie ein Gemälde betrachtete Daisuke den Blauhaarigen und vergaß für diesen Moment, dass Riku mit ihm sprach bis diese mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herumwedelte.
 

"Hörst du mir zu?!"
 

Daisuke zuckte zurück als er ihre laute Stimme vernahm. Als er sie endlich ansah wirkte sie verärgert und verletzt zugleich.
 

"Niwa-kun! Ich versuche hier ein ernstes Gespräch zu führen und du...?! Was ist in letzter Zeit nur los mit dir?!" fauchte das Mädchen plötzlich mit einem seltsamen Unterton in der Stimme. Der Rotschopf konnte nur schlucken.
 

"Nicht hier, Riku-san," murmelte er leise und wandte sich ab. Er konnte ihr nicht länger in die Augen sehen. Ratlos verließ er den Klassenraum wieder als sie ihm auch schon nachlief und ihn herumdrehte.
 

"Liebst du mich?!" stieß sie plötzlich hervor und sah ihn beinahe verzweifelt an. In Daisuke zog sich alles zusammen. Was sollte er nun zur Antwort geben? Einfach "Ja" sagen, damit sie ihn in Ruhe ließ? Nein. Das konnte er nicht. Dazu war er nicht fähig. Er war sich seiner Gefühle einfach noch nicht bewusst. Hätte sie ihn nicht früher um eine Antwort bitten können? Es wäre so einfach gewesen "Ja. Sicher Riku." zu sagen. Doch nun war es eine Qual die Antwort selbst nicht zu wissen, sich seiner Gefühle nicht bewusst zu sein. Was wenn er wirklich Hiwatari liebte? Er glaubte es immer noch nicht aber sein Herz führte ihn genau in Satoshis Richtung, lenkte ihn in dessen Arme und klopfte schneller wenn der Blauhaarige in der Nähe war.
 

"I.... Ich...," begann er schließlich nach einer endlos langen Zeit, merkte jedoch sofort, dass er nichts als ein Stammeln hervor brachte. Die Augen des Mädchens vor ihm weiteten sich. Kurz starrte Riku ihn einfach nur perplex an, ehe sie ihn losließ.
 

"Schon gut," hauchte sie plötzlich, "Ich habe verstanden..."
 

Daisuke wollte noch die Hand nach ihr ausstrecken, sagen, dass es ihm Leid tat, doch er konnte nicht. Bedrückt senkte er den Kopf und seufzte leise.
 

Mehr konnte er wirklich nicht mehr falsch machen, oder?
 

***********
 

Der Kies knirschte unentwegt mit jedem Schritt. Es wirkte laut auf diesem menschenleeren, vergessenen und ungepflegten Friedhof. Nur das Krächzen der Krähen wirkte lauter. Ihre schwarzen Federn glänzten in der Sonne und ihre stechenden Augen erforschten die Umgebung genauestens. Sie erkannten den in einen Mantel gehüllten, beinahe weiß- und langhaarigen Mann sehr gut. Dieser hatte den Kopf gesenkt, ging den Weg weiter entlang ohne Eile - direkt auf eine Art überdachte und künstlerisch verzierte Gruft zu.
 

Bis er vor sie trat verging einige Zeit, da er wirklich, beinahe bedacht langsam, einen Fuß vor den anderen setzte. Seine zitternden Finger strichen schließlich über die Steinplatte, welche an dem Gittertor angebracht war - befreiten es von Staub und sonstigen Unreinheiten.
 

Sein ganzer Körper spannte sich an als die darunter liegende Schrift zum Vorschein kam. ~Hikari~ war in den Stein eingraviert. Die Schnörkel waren selbst nach Jahrhunderten noch deutlich zu erkennen und jagten dem Mann einen Schauer über den Rücken. Ein Zähneknirschen war zu vernehmen.
 

"Liebste... ich war lange nicht hier," durchdrang die warme, sanfte Stimme des Kerls die Luft, seine Lippen zitterten ebenso wie seine Finger während er sprach, "Aber ich habe dich nicht vergessen... wie könnte ich jemals?"
 

Er atmete tief ein während er hinter das Gitter blickte und das große Grab erkannte.
 

Der Zustand der Gruft zeigte, dass hier wohl schon Jahrzehnte niemand mehr gewesen sein durfte. Sie erinnerte an ein Gruselkabinett - voll Spinnweben, Staub, Dreck, Unkraut und Ungeziefer.
 

Die Hikari waren in Vergessenheit geraten.
 

Als der Mann dieses riesige, hier verborgene Grab betrachtete, weinte er sogar leicht, wobei man dies jedoch nicht von seiner harten Miene ablesen konnte. Nur die Tränen, die über seine Wangen rannen zeigten, wie er wirklich fühlte. Nach außen hin war er ein reiner Eisklotz, ohne jegliche Regung.
 

Er blickte auf das Grab hinab, spannte sich vollkommen an während er dies tat. Er sah sie vor sich - die Frau die er geliebt hatte und noch immer liebte. Wunderschön war sie gewesen. Seine Verlobte... Zumindest zu Beginn. Er konnte gar nicht daran denken, dass sie sie ihm weggenommen hatten. Seine Liebste, an welche er Tag ein, Tag aus dachte. Er sah sie in seinen Träumen, im realen Leben, einfach überall. Sie gab ihm Kraft obwohl sie nicht mehr bei ihm war.
 

Er spannte sich ein weiteres Mal an und ein lautes Krächzen einer Krähe, welche über der Gruft kreiste war zu vernehmen.
 

"Rache...," flüsterte er nur leise, "Rache."
 

***********
 

"Hiw... Hiwatari-kun!"
 

Die Sonnenstrahlen hüllten den Blauhaarigen vollkommen ein, während er sich auf dem Heimweg befand und Daisukes Stimme vernahm. Die warme, angenehme Stimme, die er so liebte und die ihn an eben diese Sonnenstrahlen erinnerte, die ihm nun ein angenehmes Klima verschafften. Seine Laune war an einem Höhepunkt angelangt nach all den Tiefen die er in letzter Zeit erlebt hatte. Der Tag war für ihn bisher einfach wundervoll verlaufen, auch wenn er sich noch immer Gedanken darüber machte wieso Daisuke sich Stunden zuvor so plötzlich und vor allem ohne ersichtlichen Grund verwandelt hatte.
 

Sofort stoppte Satoshi seine Schritte und wartete bis Daisuke ihn eingeholt hatte.
 

"Was gibt es, Niwa-kun?" fragte er schließlich mit einer ruhigen und gleichzeitig auch sanften Stimme. Ein verlegenes, leises Lachen kam von seinem Gesprächspartner. Süß und unschuldig klang es und war wie Musik in den Ohren des größeren Jungen. Anscheinend wusste der Rotschopf selbst nicht wieso er sich in die Gegenwart des Blauhaarigen begeben hatte.
 

Satoshi wandte den Kopf Daisuke zu welcher nur leicht lächelte und fröhlich wirkend mit den Schultern zuckte.
 

"Um ehrlich zu sein... ich..."
 

Nun suchte der Rotschopf nach einer Ausrede, das wusste Satoshi ganz genau. Er kannte diesen Jungen in und auswendig - jede Reaktion, jeden Charakterzug. Geduldig wartete er die Erklärung des Kleineren ab, während er einfach weiter ging und der Zweite ihm blind folgte.
 

"Kann ich dich nach Hause begleiten?" ertönte schließlich Daisukes Stimme.
 

Satoshi blieb nicht stehen als er seinen Kopf etwas nach rechts neigte und zu dem anderen Jungen schielte.
 

"Tust du das nicht schon?" kam die Gegenfrage und ein deutlicher Rotschimmer schlich sich auf die Wangen des Kleineren welcher nur wieder ein verlegenes Lachen von sich gab. Der Andere konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wie süß dieser kleine Dieb doch war...
 

Einige Zeit lang gingen sie einfach nur nebeneinander - inzwischen wieder stillschweigend wie ein frisch verliebtes Paar. Fuß vor Fuß setzend - beinahe im selben Rhythmus. Nur das Herzklopfen des Kleineren hätte diese Stille, die hier in diesem Park welchen sie durchquerten herrschte, wohl übertönt, wenn er doch nur etwas lauter gewesen wäre. All der Stress des Tages schien wie weggeblasen in diesen wundervollen Minuten der Ruhe und Geborgenheit. Und irgendwie wusste Daisuke nun, dass seine Gefühle mehr als nur richtig waren. Er fühlte sich einfach wohl.
 

"Nur die rosarote Brille fehlt noch," kommentierte plötzlich Dark die Situation beifällig, sehr zum Leidwesen seines Hosts, welcher aus seinen Tagträumen gerissen wurde.
 

"Sei doch still," murmelte Daisuke nur leise und spürte im selben Moment wieder Satoshis Blick auf sich. Erneut etwas verlegen, lächelte er nur und legte den Kopf leicht schief während er den Zweiten mit unschuldigen Augen anblickte. Der Andere grinste nur plötzlich leicht - mit seinen tiefblauen Augen den Kleineren fixierend.
 

Irritiert blinzelte dieser. Was war nun los? Hatte er etwas falsch gemacht?
 

Unsicher lächelte Daisuke weiter. Er wusste nicht was er nun wieder getan hatte, sodass er die Aufmerksamkeit des Zweiten wieder vollkommen auf sich gelenkt hatte. Zumindest wusste er es so lange nicht bis er die Stimme seines Klassenkameraden hören konnte.
 

"Dark gefällt das hier wohl nicht was?"
 

Es klang beinahe frech was Satoshi da von sich gab, doch er konnte es sich nicht verkneifen. Erwartungsvoll sah er den Rothaarigen an, welcher plötzlich still wurde, erwartete eine Antwort.
 

Dark knirschte mit den Zähnen. Daisuke konnte es deutlich hören und runzelte leicht die Stirn. Dann bekam er nichts mehr mit. Er hob nur den Kopf an und kurz nahmen seine Augen einen violetten Schimmer an. Satoshi spannte sich an als er dies erkennen konnte. Auch er war stehen geblieben - allerdings hatte er bei dem Anderen niemals eine derartige Reaktion provozieren wollen. Kurz sahen ihn diese veränderten Augen an - ehe sich ein Grinsen auf das Gesicht Daisukes schlich, ein Grinsen welches so gar nicht zu dem unschuldig wirkenden Jungen passte.
 

"Er gehört mir."
 

Die Worte, gemischt mit der Stimme Darks aus dem Mund des Rotschopfes jagten Satoshi einen eisigen Schauer über den Rücken. Er wurde blass als er den Sinn der Worte registrierte.
 

"Dir?" fragte der Junge verwirrt nach. Nun war er derjenige, der seinem Gesicht einen perplexen Ausdruck aufsetzte. Seit wann wollte Dark etwas von Daisuke? Das war ihm neu - machte ihm gleichzeitig jedoch auch wieder Angst und Zweifel.
 

"Du hast mich verstanden, Hikari. Lass ihn in Ruhe. Er hat schon mir gehört, bevor du ihn überhaupt kanntest! Du hast kein Recht ihn mit diesen Gefühlen zu quälen!"
 

Die eiskalte, beinahe gefühllos wirkende Stimme des Diebes erklang und die Anspannung wurde noch viel größer. Als Dark, dem Hikarijungen schließlich direkt in die Augen sah, fühlte dieser Panik in sich aufsteigen. Das waren nicht länger die Augen des Diebes, den er so gut kannte. Nein. Dies waren die Augen eines Kunstwerkes, die Augen eines Lebewesens, welches nicht in dieser Welt geboren wurde. Dämonenartige Augen, violett und rot schimmernd und gleichzeitig auch unglaublich Furcht einflößend in diesem Augenblick. Die Augen eines echten Monsters.
 

Jegliches schöne Gefühl war mit einem Mal verschwunden als Satoshi in diese violetten Tiefen blickte. Er erkannte keinerlei Menschlichkeit mehr darin. Aber er kannte diese Augen. Es waren dieselben Augen, die ihn jede Nacht anblickten - jede freie Sekunde - jene, die ihn rund um die Uhr beobachteten. Der einzige Unterschied bestand in ihrer Farbe. Diese, in welche er nun blickte, waren nicht golden.
 

Hastig wandte der Blauhaarige sich ab und rannte los. Er wollte weg. Einfach nur weg als er Übelkeit in sich aufsteigen fühlte.
 

"Er ist MEIN!" rief Dark ihm noch nach. Doch der Junge hörte ihn auch schon nicht mehr.
 

TBC!
 

Feedback bitte ^^" *liebschau*



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von:  BehindTheMirrors
2006-12-16T15:38:46+00:00 16.12.2006 16:38
echt prima! *pfeif* so richtig schön psycho und genau nach menem geschmack ^^ ich bin schon supergespannt und werde unter garantie bis zum schluss dabei bleiben! wird es ein "happy"-end geben???
naja^^ was auch immer draus wird, ich freu mich riesig.
Von:  BehindTheMirrors
2006-12-16T15:38:46+00:00 16.12.2006 16:38
echt prima! *pfeif* so richtig schön psycho und genau nach menem geschmack ^^ ich bin schon supergespannt und werde unter garantie bis zum schluss dabei bleiben! wird es ein "happy"-end geben???
naja^^ was auch immer draus wird, ich freu mich riesig.
Von: abgemeldet
2005-10-07T11:13:16+00:00 07.10.2005 13:13
wow, also im punkto "verwirrendes paaring " bist du die Nr.1 . Aber mal ganz ernst, ich finde du solltest deine FF unbedingt mal wieder weiterschreiben. Ich finde es aber total ...(versteh mich net falsch, ich bin totaler Dark fan und desshalb sehe bzw. lese ich es nicht gerne wenn er ploetzlich aenlichkeit mit Krad bekommt)

Aber ansonsten toll, schreib doch bitte wieder weiter
Von: abgemeldet
2005-04-09T08:01:32+00:00 09.04.2005 10:01
*quiek*XDXDXD
Deine Story is voll geil du must unbedingt weiterschreibe!!!!!!!
Die Paarings sind super und, dass sie sich überkreuzen, find ich noch besser!!!!!
Alles in allem, mach weiter so!!!! X3
Von:  Maitomi
2005-04-08T20:49:52+00:00 08.04.2005 22:49
Okiiii, dass Dark in Dai is, hab ich mir ja schon gedacht, aber SOWAS nicht!
Oh man....JETZT hab ich echt kp wie's weitergehn könnte,schreib also schnell weiter!! bd!!
Von:  Maitomi
2005-04-08T20:19:10+00:00 08.04.2005 22:19
uiui, warum so führsorglich krad? tztz....
Von:  Maitomi
2005-04-08T18:56:50+00:00 08.04.2005 20:56
Papierverschwendung! Unnutze unsinnige Papierverschwendung ist das Daichan! Schäm dich *nick*

Dark is in Dai, oder?
bg!
Von:  Maitomi
2005-04-08T18:39:47+00:00 08.04.2005 20:39
Kein Kommi? o.O
Uff.....na, dann bin ich halt die Erste! *smile* *noch die erste war*
Ähm, ich hab zum Kappi eigentlich nur eins zu sagen:
KRAD!! FASS IHN NOCH MAL AN UND ICH ZIEH DIR NEN KRÜPPEL ÜBERN KOPF!! *motz* *zeter*
bg!!

PS: Hye!! Alle, die diese Fic lesen können echt nen Kommi dalassen! Nur lesen ohne Kommi is echt fiese!!!
Von:  Maitomi
2005-04-08T18:24:14+00:00 08.04.2005 20:24
Dark hält die klappe, wasn das? xDDD
bg!!!! (und ich kenne deine Fich doch! xDD)
Von:  Maitomi
2005-04-08T17:47:05+00:00 08.04.2005 19:47
Du hast 100pro deine Fic schon auf ner anderen Site on gestellt, odeR? *sich sicher ist sie schon gelesen zu haben* *nick*
Ich weiß bloß nicht mehr wo und wie sie weiter geht^-^'''''
Ähhhm, bis jetzt supi!! Das weiß ich auch noch von damals *smile* bg!!


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