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48 Stunden mit einem lebenden Eisklotz

von

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Lehrer sind Idioten!!

Lehrer sind Idioten!
 

Oh verdammt. Nicht schon wieder. Wie ein Angestochener kurve ich auf den Schulhof und schmeiße mein Fahrrad in den Ständer. Lautes Klappern. Ein paar andere Drahtesel fallen um, wie die Dominosteine. „Scheiße!“ Schnell friemle ich meinen Schlüssel aus der Hosentasche und schließe mein klappriges Rad an. Als ob es jemand stehlen würde. Eigentlich traue ich den Dieben an unserer Schule schon ein bisschen mehr Stolz zu, aber man kann ja nie wissen. Vorgebeugt ist, besser, als auf die Schuhe gekotzt. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen.

Jaja, fragt mich ja nicht warum, aber ich hab meinem Fahrrad vor langer Zeit mal den Namen „Berta“ gegeben. Ziemlich schräg, oder?

Ein Klingeln reißt mich aus meinem Bemühen, die umgefallenen Räder wieder aufzustellen. „Mist! Warum eigentlich immer ich?“

Ob es ein Gesetz dafür gibt, wie viele Schimpfwörter man(n) an einem Tag ausstoßen darf? Panisch sprinte ich in Richtung Haupteingang und rüttle an der Tür. Abgeschlossen?!

„Nein, bitte nicht. Lasst mich rein!“ Moment mal. Hab das wirklich ich gesagt?

Also ab zum Hintereingang. Der Hausmeister will die Tür grad wieder zuschließen. „Hey! Nein! Bitte warten sie!“ Er wirft mir einen echt komischen Blick mit seinem Glasauge zu, hält mir dann aber trotzdem die Tür auf. ich lächle einfach dankbar, ohne auf das, sich selbstständig drehende Auge zu achten. Dann renne ich, so schnell mich meine Beine tragen, die Treppe hoch und verliere auch noch meine Tasche, weshalb ich wieder ganz runter muss. Kann diese blöde Schule denn keinen Lift haben?

Völlig außer Atem komme ich dann schließlich doch am Klassenzimmer an und renne fast gegen die Tür. Damit fange ich mir noch einen weiteren Tadel von Frau Hitashi und einen abschätzenden Blick vom Mr.-man-sollte-dich-an-die-Leine-nehmen-Kaiba.

„Sie sind zu spät, Mr. Wheeler, 10 Minuten!“, stellt sie überflüssigerweise fest. „Haben sie eine Entschuldigung dafür?“

„Äähh…!“ Doch! „Der Haupteingang war abgesperrt.“

„ Nun und das soll ich ihnen glauben? Setzen sie sich!“

Während sie der Klasse erklärte, was in der amerikanischen Wirtschaft so abging, nahm ich neben Kaiba in die letzte Reihe Platz. Keine Angst! Das war nicht meine Idee und Seine schon gar nicht. Eher hätte er sich Nadeln in die Augen gesteckt. Nein, das war unsere äußert geistreiche Lehrerin. Sie war fest davon überzeugt, dass wir uns dann besser vertragen würden.

„Du hättest doch auch einfach die Hundeklappe benutzen können, Köter.“, zischt es in mein Ohr. Um nicht noch mehr Ärger zu kriegen verkneife ich mir das « Ich bin kein Hund, Kaiba!»

„Mr. Kaiba, Mr. Wheeler! Wenn sie dann fertig sind, könnten ich dann das nächste Projekt erklären?“, kommt die freundliche Stimme von vorn.

Hey, verdammt! Ich hab nicht mal was gesagt! Wie gemein! Sofort will ich ihr irgendwas in der Art an den Kopf werfen, da höre ich schon im Voraus ein «Getroffene Hunde bellen.» von meinem netten Banknachbarn. Dazu sein arrogantes Grinsen… Nein, das muss ich mir nicht geben, also senke ich demütig den Kopf.

„Was denn, Kläffer? Ziehst du den Schwanz ein?“

Das reicht jetzt aber!

„ Mensch Kaiba! Wie oft denn noch? Ich. Bin. KEIN. Hund.“

Mit einem zufriedenen Geht-doch-Grinsen sieht er zu mir herauf und mit einem lauten Knall fällt der Stuhl hinter mir um. Alle Blicke sind sofort auf mich gerichtet, als hätte ich eben verlautet, schul zu sein.

„Ups!“ Ich stehe dort, wie angewurzelt. Frau Hitashi dreht sich langsam zu mir um.

„Ist das alles, was ihnen dazu einfällt?“

„Äähm…“

„Gut dann werden sie sich heute Nachmittag zum Nachsitzen einfinden, damit wir ihr Vokabular etwas aufbessern können.“ Sie macht eine Notiz in ihr böses rotes Büchlein.

„Aber…“

„Titititi! Keine Widerrede! Und nun setzen sie sich gefälligst wieder hin!“ Sie wackelte komisch mit ihrem Zeigefinger.

„Hmpf!“

„ So! Nun zum eigentlich Thema der heutigen Stunde. Wie sie ja alle wissen, steht jedes Jahr ein soziales Projekt an. Dieses Jahr haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht, damit sie ihre Mitschüler und deren Leben ein bisschen besser kennen lernen. Jeder von ihnen bekommt einen Partner zugewiesen, mit dem er dann einen Tag zu verbringen hat. Und damit meine ich nicht etwa nur in der Schule sondern 24 Stunden. Von 24 Uhr bis 24 Uhr des nächsten Tages. Sie werden eurem Partner nicht von der Seite weichen und einmal herausfinden, wie Andere ihr Leben verbringen. Nach einem Tag werden die Rollen getauscht. Der Gast wird zum Gastgeber und umgekehrt. Es wird eine wunderbare Erfahrung für sie alle werden. Ja, Mr. Muto?“

„ Können wir uns unseren Partner selbst aussuchen?“

„Auf keinen Fall. Es ist der Sinn, dass sie NEUE Leute kennen lernen. Aus diesem Grund werden die Gruppen auch aus einem Jungen und einem Mädchen bestehen. Ms. Gardner?“

„Ist das nicht… gegen die Schulordnung?“

„Ms. Gardner, ich möchte sehr schwer hoffen, dass wir alle hier in diesem Raum erwachsene Menschen sind, die miteinander umzugehen wissen und dass sie nicht übereinander herfallen werden. Was ist denn Mr. Wheeler?“

„Sind wir nicht 2 Jungs mehr als Mädchen in dieser Klasse?“

„Das ist der nächste Punkt, Mr. Wheeler. Da sich die Mädchen wahrscheinlich ein Bein ausreißen würden, um in Mr. Kaibas Gruppe zu sein, werden sie“, sie richtete ihren knochigen Finger auf mich, „diese Aufgabe übernehmen!“

Top, die Wette gilt!

Hey! Hätte nicht gedacht, dass die story überhaupt jemand liest... geschweigen denn, dass ich das 2. kappi auch noch schreibe ^^
 

danke an die bisherigen kommi-schreiber! *knuddl*
 

lg dat drachilein
 


 

Rumms! Und wieder fällt mein Stuhl zu Boden. Ich glaube die Erdanziehung ist heute besonders stark. Frau Hitashi sieht mich äußerst seltsam an.
 

„Mr. Wheeler! Was ist denn diesmal das Problem?“
 

Was das Problem ist? Er ist das Problem. Ich zeige auf Kaiba – was seltsam erscheint, wenn man(n) bedenkt, dass sie meine Gedanken eigentlich nicht hören kann – und setze einen total zornigen Blick auf.
 

„Ich werde auf keinen Fall mit diesem… diesem…“
 

Da hebt Kaiba seinen Arm, wie das ein wohlerzogener Schüler normalerweise tun würde und zwar ohne vorher seinen Stuhl umzuwerfen. Damit lässt er mich – wie immer – wie einen totalen Deppen aussehen.
 

„Mr. Kaiba, bitte!“

Wie??? Sie kann mich doch nicht einfach so ignorieren? Was soll denn das?
 

„Frau Hitashi, ich muss mich entschuldigen, aber da ich morgen einen wichtigen Termin habe, kann ich das Projekt unmöglich wahrnehmen. Außerdem möchte ich meinen neuen Kunden nicht durch so einen ungebildeten Stümper verlieren.“
 

Boah! So ein Schleimer… Moment mal! Meint der etwa mich? Der kann nachher was erleben!

Aber ich glaube das war kein guter Zug von ihm. Man(n) kann praktisch sehen, wie die leisen Rauchwölkchen aus Frau Hitashis Ohren kommen.
 

„Mr. Kaiba! Sie sind genauso Schüler dieser Lehranstalt wie jeder ihrer Mitschüler auch und dies verpflichtet sie dazu, an den Projekten teilzunehmen, ob es ihnen passt oder nicht. Sie werden auch keiner Extrabehandlung unterzogen werden und es ist mir egal ob sie der reichste Junge dieser Stadt sind, oder nicht!... Und sollten sie sich weigern an dem Projekt teilzunehmen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass sie die Schule mit der Zahnbürste putzen.“
 

Ja! Das hat gesessen. Frau Hitashi! Frau Hitashi! In mir tanzen ein paar kleine, grüne Männchen in Hularöckchen und mit Pompoms Lambada. Kaiba funkelt sie erst böse an, bevor er sie mit totaler Ignoranz straft. Ich steh irgendwie immer noch dort und sehe zwischen beiden hin und her. Hey! Und wer beschäftigt sich mit mir? Verdammt! Sogar im „Lehrer-ärgern“ ist er besser als ich. Das gibt’s doch gar nicht. So ein Idiot!
 

„Wenn sie wohl die Güte hätten, sich wieder hinzusetzen?“
 

Alle, außer Kaibas Augen sind auf mich gerichtet. Eben Genannter zieht es vor, die Lehrerin mit einem „Fall-tot-um-Blick“ zu versehen.

Hat sie etwa mich gemeint? Höchst wahrscheinlich schon, denn außer mir steht keiner einfach so im Raum rum. Mit hochrotem Kopf setze ich mich also an meinen Platz zurück.
 

„So und nun zu den anderen Gruppen: Mr. Shinya und Ms. Gardner.“ Thea verdreht die Augen.
 

Kein Wunder. Toru Shinya stinkt 10 Meilen gegen den Wind.
 

„Mr. Taylor und Ms. Kazufrakis.“ Mein armer Freund. Er hat die seltsame Austauschschülerin aus

Russland erwischt, die immer in knallbunten Röcken und einer Pelzmütze in der Schule erscheint.
 

„Ms. Valentine und …“, ihr Finger fliegt über die Liste in ihrem kleinen roten Büchlein. Alle übrigen Jungs zittern und schicken kleine „Bitte-nimm-mich!-Gebete zum Himmel., „…Mr. Muto.“
 

Mein bester Freund bekommt feuerrote Ohren. Mit so einer Partnerin hatte er wirklich nicht gerechnet. Man(n) kann die enttäuschten Gesichter der Anderen förmlich RIECHEN.

Vollkommen verwirrt sieht Yugi erst zu Atemu – der unauffällig neben ihm schwebt und den nur wir sehen können. Na gut! Kaiba kann ihn auch sehen. Aber… Verdammt! Muss der Kerl eigentlich alles können?!? – und dann zu mir, aber mehr als ein Schulterzucken kann ich ihm auch nicht bieten. Geradeso kann ich mir noch ein Grinsen verkneifen. Ich hab ja wohl am allerwenigsten zu lachen.
 

„… So! hat jetzt jeder einen Partner?“
 

Ein äußerst unzufriedenes, jedoch zustimmendes Murmeln erfüllt die Klasse.
 

„Gut! Während den 2 Tagen werdet ihr einen ausführlich Bericht darüber verfassen, was ihr gelernt und erlebt habt! Die Zensur darauf wird ein 1/3 ihrer Endjahresnote in Sozialkunde ausmachen.“
 

Lautes Stöhnen aller Schüler im Raum. Dann klingelt es endlich zur erlösenden Pause. Seufzend lehne ich mich zurück.
 

„Kaiba?“
 

„…“
 

„Kaiba!“ Meine Stimme wird lauter.
 

„Was ist denn?“ Er klingt sehr angeschlagen.
 

„Wie wär’s, wenn wir einfach irgend ’nen Bericht schreiben und nur in der Schule so tun, als ob?“
 

„Ich muss zugeben, Wheeler! Du hast ausnahmsweise Recht!“
 

„Aber sieh mal…“ Bitte?! Hatte ich richtig gehört? „Moment, hast du gerade gesagt, ich hätte Recht?“
 

„Ja sieht ganz so aus. Es ist wahrscheinlich besser, wenn wir uns nicht mehr als nötig, auf den Wecker gehen.“ Habt ihr das gehört? Seto Kaiba hat gesagt, ich habe Recht! Also entweder er ist krank oder… er hält es wirklich für ri… Nein er muss krank sein!
 

„Zumal du es sowieso nicht lange mit meinem Leben aushalten würdest!“ Da ist sie wieder, die wohlbekannte, bösartige Stimme meines Erzfeindes.
 

„Was soll denn das schon wieder heißen?“
 

„Ich denke, du hast mich schon verstanden. Es sei denn, du sitzt auf deinen Schlappohren.

Aber für die ganz Minderbemittelten wiederhole ich es gerne noch mal: Du würdest es keinen einzigen Tag in meinem Leben aushalten!“
 

„Ach ja? Jetzt pass mal auf, du arroganter, aufgeblasener Pinkel!“ Ich hefte meinen Finger auf seine Brust und er weicht soweit zurück, wie es der Stuhl erlaubt. „Mach mal nicht so einen Aufstand um deine Ach-so-tolle-Person und dein ultraschweres, anstrengendes Leben. Das schaff ich doch angekettet und mit einer Hand!“

In seinen Augen blitzt kurzzeitig etwas auf, was ich als Belustigung identifiziere. Der Sack macht sich doch tatsächlich über mich lustig! Dann verwandelt sich das Funkeln wieder in puren Zorn, so wie es jedes Mal zu sehen ist, wenn wir uns streiten.
 

„Nimm sofort deine räudigen Finger von mir!“ Irgendetwas in seiner Stimme lässt mich zurückzucken. „Du würdest jämmerlich nach deinem Zuhause winseln, wenn du mein Leben leben müsstest.“
 

„Wetten nicht?“ Ich schaue ihm provokativ in die Augen, er funkelt zurück.
 

„Soll das dein Ernst sein, Köter? Du willst mit mir wetten?“
 

„Natürlich! Warum nicht? Meinst du ich hab Angst? Oder hast du Panik zu verlieren?“
 

„Ich verliere nie. NIE! Merk dir das!“
 

„Wenn du meinst… Um was wetten wir?“ Er wird mich nicht schlagen. Denn diese Wette erfordert kein Wissen sondern pure Sturheit und darin bin ich nicht zu schlagen.

Er muss tatsächlich ein bisschen überlegen. Ich hatte erwartet, dass er sofort mit einer Idee rausrückt. Der sadistische Schimmer seiner Augen lässt mich innerlich ziemlich zittern.
 

„Wenn du aufgibst, wirst du für den Rest des Schuljahres mein persönlicher Sklave sein und mir jeden Wunsch von den Augen ablesen.“ Ich starre ihn an, wie ein Mondkalb. Bis zum Ende des Schuljahres?? Aber es ist erst August! Das würde bedeuten… Ich versuche an meinen Fingern abzuzählen, wie viele Monate das noch wären. Als ich auf über 14 komme, lasse ich es lieber.
 

„Aber das sind noch… verdammt viele Monate!?“
 

„Na gut, wenn du Schiss hast, Kläffer, dann lassen wir’s eben.“ Oh nein. So nicht. Nicht mit mir.
 

„Und wenn ich gewinne… wirst du aufhören mich wie einen Hund zu behandeln…“
 

„Ist das alles?“
 

“Nein lass mich doch mal ausreden! …und DU wirst in einem Hundekostüm zur Schule kommen.“ Ja! Go Joey! Go Joey!
 

„Einverstanden!“
 

„Top, die Wette gilt!“ Ich will ihm meine Hand reichen und die Wette besiegeln, als er plötzlich seine Hände hebt.
 

„Wie wär’s, wenn wir die Wette etwas … verschärfen? Um auf dein Angebot mit dem Anketten zurückzukommen.“ Mit einer linkischen Handbewegung zieht er ein Paar silberner, glänzender Handschellen aus seiner Tasche. Mir gehen die Augen über und ich muss schlucken. Um mal ganz außer Acht zu lassen, warum er so etwas bei sich hat… Was zum Teufel hat er damit vor??

Kaiba, unser Mafiaboss

DAS würde jetzt aber einen interessanten Schnappschuss abgeben: Kaiba, sadistisch grinsend, mit Handschellen, die an seinem Zeigefinger baumeln und ich, wie ich ihn anstarre als wäre er jahrelang verschollen gewesen und nun urplötzlich und aus heiterem Himmel wieder aufgetaucht.
 

„Was denn Köter? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Hallo?! Ist das etwa ein Wunder? Ich meine, seht ihn euch doch mal an! Ach egal. Meine Meinung juckt hier sowieso niemanden.
 

„Was. hast. du. vor?“ Ich betone jedes Wort einzeln, um meine Verwunderung noch ein bisschen mehr zum Ausdruck zu bringen und meine Stimme geht langsam in ein Quietschen über.

Er hat nichts besseres zu tun, als eine seiner elegant geschwungenen Augenbrauen zu heben und… Für einen kurzen Moment dachte ich, er hat gelächelt. Also nicht bösartig gegrinst, sondern…gelächelt! Nein! Völlig ausgeschlossen! Wahrscheinlich war es nur eine unkontrollierte Gesichtszuckung.
 

„Na was denkst du wohl, was ich damit zu tun beabsichtige? Hunde muss man an die Leine nehmen. Damit sie nicht weglaufen.“ Oh Gott! Gleich fallen mir die Augen raus. Kann mal bitte jemand das heftige Klopfen in meiner Brust abstellen?
 

„Du… willst mich mit dem Ding daran hindern, das Projekt abzubrechen?“
 

„Natürlich! Oder meinst du, ich bin scharf darauf, wegen dir ’ne schlechte Zensur abzufangen?“
 

„…“ Schweigen. Ein bisschen enttäuscht bin ich schon von dieser Antwort. Wieso, weshalb und warum, kann ich leider auch nicht sagen, ich meine: Das da ist Seto Kaiba. Der Kerl, der mit 18 schon ein riesiges Imperium leitet und Geld hat, wie Heu. Der denkt an nicht anderes, als an seinen Erfolg.

Aber irgendwie hatte ich gehofft… Ja was hatte ich eigentlich gehofft? Dass er mich ankettet, weil ich ihm vielleicht wichtig bin? Ich frage mich ernsthaft, ob ich nicht möglicherweise mal einen Arzt aufsuchen sollte. Irgendwas muss mit meinem Gehirn nicht stimmen.
 

„Also was jetzt? Kneifst du oder willst du die Wette trotzdem durchziehen?“ Natürlich. Mr. Gefrierschrank ist ja schließlich ein Geschäftsmann, dem seine Zeit zu kostbar ist, für ein paar Sentimentalitäten. Beinahe erwarte ich, dass er einen komplette Vertrag mit allem drum und dran auspackt, der mich dazu verpflichtet, ja nichts von seinen Sachen anzufassen, aber er tut nichts dergleichen, sondern sieht mir einfach nur in die Augen. Wäre ich ein Mädchen, ich wäre spätestens jetzt dahin geschmolzen. Wie kann man nur so unglaublich blaue Augen haben?
 

Ein bisschen mulmig ist mir jedoch schon, als ich ihm zum zweiten Mal meine Hand entgegenstrecke und er tatsächlich einschlägt. Das kann ja nichts Gutes werden.
 

„Sei pünktlich 24 Uhr an der Kaiba Corp. Und zwing mich nicht dazu, dich zu holen.“ Dann schweigt er wieder und mir fällt auch nichts mehr Sinnvolles ein.

Die Pause scheint ewig zu dauern. Nach ein paar Minuten halte ich das Schweigen einfach nicht mehr aus, denn eins interessiert mich doch noch.
 

„Kaiba?“
 

„Hm?“ Hey, er lebt ja doch noch. Ich hatte ihn schon für tot geglaubt.
 

„Ich will ja nicht aufdringlich oder so was sein,…“
 

„Zu spät.“ Grrrr. Wie konnte ich nur einen Augenblick denken, er würde mich vielleicht mögen. Eingebildeter Fatzke. Gekonnt ignoriere ich also seinen Kommentar.
 

„Es geht mich ja nichts an, aber: Warum zum Geier trägst du Handschellen mit dir rum?“
 

„Du hast es erfasst. Es geht dich rein gar nichts an, also kann es dir egal sein!“
 

Egal… Egal?!? Wie kann es mir egal sein, dass ein Typ, an den ich mich ganze 48 Stunden anketten lasse, immer ein Paar Handschellen bei sich trägt? Wer weiß, was sich noch so alles in seiner Tasche befindet? Vor mir tun sich Abgründe auf [1] und in meinem Kopf spuken Bilder von Kaiba im schwarzen Anzug , mit einer Knarre in der Hand herum. [2] Vor ihm ein wimmernder Kerl, der auf den Knien rutscht und dessen Gesicht verblüffende Ähnlichkeit mit dem Meinigen hat. Ein kalter Schauer nach dem Anderen jagt mir über den Rücken. Dann klingelt es und der nächste Lehrer, der den Schülern das Leben zur Hölle machen will, betritt das Zimmer.
 

Einige Stunden später, die Schule ist Gott sei Dank endlich vorbei, sitze ich aufatmend mit meinen Freunden im „Roxy“ und ziehe mir einen Erdbeermilchshake nach dem anderen rein.
 

„Tea du tuft mir leid.“, nuschele ich mit 2 Strohhalmen im Mund. Sie setzt ihre Mitleidsmiene auf.
 

„Ach ich komm schon klar. Zur Not prügle ich ihn einfach in die Dusche. Aber du bist noch viel ärmer dran. Ich meine… KAIBA?!? Und das 48 Stunden lang. Das hält doch kein normaler Mensch aus.“

Musste sie mich denn daran erinnern? Wütend starre ich in mein Glas. Am liebsten hätte ich es jetzt an die Wand gepfeffert, als Valon plötzlich, von einem Läuten begleitet ins Café kommt. Er holt sich bei Luigi einen Schokoshake und setzt sich mir gegenüber.
 

„Hey Leute. Was geht? Ihr seht aber alle ziemlich angepisst aus.“ Der Typ hat ja so was von keine Ahnung, weil er eine Klasse über uns ist und somit von der Hitashi-Diktatur verschont wird.
 

„DU würdest auch so aussehen, bei dem Projekt, das sie uns aufgehalst haben.“, entgegnet ihm Tristan.
 

„Ach kommt schon! SO schlimm kann es doch nicht sein.“ Eigentlich hat er Recht. Es wäre ein echt cooles und bestimmt ziemlich lustiges Projekt, wenn wir uns unsere Partner hätten selbst aussuchen dürfen. Deprimiert schauen wir alle vier auf die Tischplatte. Mir fällt auf, dass Yugi seine tomatenähnliche Farbe seit Sozialkunde immer noch nicht runtergefahren hat und deshalb muss ich Grinsen.
 

„Na los! Erzählt es Onkel Valon, ehe er vor Neugier platzt!“ Er lehnt sich zurück und schlürft geräuschvoll.

Tea ist die einzige, die sich die Mühe macht, ihm die Sache zu erklären.
 

„Also wir sollen für Sozialkunde 2 Tage lang mit jemandem zusammenwohnen, um mal nen Einblick in ein „anderes“ Leben zu haben. Irgend so ’n dummes Projekt. Und wir haben alle die goldene Arschkarte gezogen.“
 

„Bis auf Yugi, unseren kleinen Glückspilz! Er hat natürlich Mai abgekriegt. Du willst sie nicht zufällig gegen Kalinka tauschen?“, schlaltet sich Tristan mit einem hoffungsvollen Unterton ein. Ich hab gar nicht gewusst, dass Yugi seinen Kopf so schnell schütteln kann. Ich glaub auch nicht, dass das gesund ist… Valon lacht sich beinahe einen ab. Aber nur innerlich, damit er keinen bösen Kommentar abkriegt.
 

„Und Joey? Wen hast du denn erwischt?“
 

„Das willst du gar nicht wissen!“
 

„Doch eigentlich schon.“ Ich zögere erst, aber irgendwann würde er es sowieso aus mir rausquetschen. Ich kenn doch Valon. Also, was soll’s.
 

„Kaiba…“ Mit einem prustenden Geräusch landet sein Milchshake in meinem Gesicht. Wenn Blicke töten könnten, würde Valon jetzt erstochen, erhängt, gevierteilt und in siedendem Öl gekocht.
 

„Kaiba?? Ist das dein Ernst? Du willst mich verarschen, oder?“ Er schaut ungläubig drein.
 

„Sehe ich etwa so aus?“ Angewidert wische ich mir die Brühe aus dem Gesicht. Anscheinend checkt Mr.-Und-die-Frisur-sitzt jetzt erst, wo sein Getränk abgeblieben ist.
 

„Oh man. Sorry. Echt. Ich wollte nicht…“ Er springt auf und stößt an den Tisch, womit dann auch der Rest aus seinem Glas auf mir landet. Ich stehe dort wie ein – welche Ironie! – begossner Pudel. Kaiba hätte bestimmt seine wahre Freude an diesem Anblick. Dann sehe ich in die Gesichter meiner Freunde und irgendwie kann ich es nicht zurückhalten, aber ich fange tierisch an zu lachen. Jeder stimmt in das Gelächter ein.

Glaubt mir, es ist das Beste, was man(n) machen kann, wenn der Tag total im Eimer ist und es eigentlich nicht mehr schlimmer werden kann. Das tut verdammt gut.
 

Als wir endlich aus dem Lachen wieder rauskommen, steht Luigi mit nicht so freundlicher Miene vor uns, weil unser Stammtisch aussieht, wie eine explodierte Milchbar. Also müssen wir uns ans saubermachen ranmachen, aber irgendwie will das nicht klappen. Wir müssen bei einem Furz wieder anfangen zu lachen. Okay! Luigi findet es nicht so prickelnd, aber er schickt uns dann doch nach Hause und macht es lieber selber.
 

„Wir sehen uns Morgen, wenn Shinya mich mit seinem Gestank nicht ins Koma bringt.“, verabschiedet sich Tea von mir.
 

„Kann sein, dass ich da schon nicht mehr lebe…“, damit gehe auch ich in die andere Richtung.
 


 

Wo bin ich denn hier gelandet? Und wieso ist der Boden so weiß? Da wird man(n) ja schneeblind. Vorsichtig gehe ich ein Stückchen weiter. Da steht – nein, schwebt – ein gigantisches Bett mitten auf dem weißen Untergrund. Oh man, sieht das gemütlich aus. Als ich mich darauf niederlasse, kann man leises ein leises Gluckern hören. Ich wollte schon immer mal auf ’nem Wasserbett schlafen. Gerade will ich mich zurücklehnen, da sehe ich, dass jemand neben mir liegt. Ist das Kaiba? Muss mich der Kerl eigentlich überallhin verfolgen? Ich betrachte ihn eine kleine Ewigkeit. Er sieht eigentlich echt gut aus. Das wohlgeformte, markante Gesicht, die perfekt geschnittenen Haare, die in dem unnatürlichen Licht wie Bronze schimmern und der schlanke Leib. Dann öffnet er ein Auge und funkelt mich an, aber gar nicht böse sondern eher amüsiert. Er will irgendetwas sagen, aber aus seinem Mund kommt eine hohe Frauenstimme.
 

„Und nun die Nachrichten des Tages im Überblick.“
 

Ich fahre hoch, wie von der Hummel gestochen. Scheiße. Ich bin beim fernsehen eingeschlafen. Vielleicht sollte ich mal zum Arzt gehen. Das kann ja nicht normal sein, mit dem ständigen Schlafen. Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich noch genau eine Viertelstunde habe, um pünktlich an der Kaiba Corporation zu sein. Hastig krame ich ein paar Sachen aus dem Schrank, die, wie ich denke, eventuell ganz nützlich sein könnten: Pfefferspray, Schrotflinte, Zyankali,… Nein Scherz. Es sind nur der Pyjama, eine Taschenlampe, das Zeug, das ich morgen für die Schule brauche und mein Kulturbeutel, den ich, in weiser Voraussicht schon gepackt hatte.

Von meinem Vater verabschiede ich mich lieber nicht. Es könnte sein, dass ich dann paar gewischt bekomme. Er hasst es, wenn ich ihn wecke, also hinterlasse ich einfach einen Zettel auf dem Küchentisch. Dann spurte ich los um Berta aus dem Keller zu holen und fahre zur KC. 1Minute vor Mitternacht komme ich dort an.

Was sage ich denn, wenn mich einer seiner Securities fragt, was ich hier will. Ich kann ihnen ja nicht auf die Nase binden, dass ich mich 48 Stunden an ihren Boss ketten lasse. Zögernd drücke ich den Klingelknopf. Eine elektronische Stimme fragt mich nach meinem Namen.
 

„Joey Wheeler!“
 

„Bitte sprechen sie laut und deutlich in die Anlage.“ Das sagt die so. Die ist auch nicht in 2 Minuten durch die halbe Stadt gekurvt.
 

„Joseph Jay Wheeler.“
 

„Haben sie einen Termin?“ Was soll denn das jetzt wieder?
 

„Äähh…ja!“ Einfach immer „ja“ sagen, hat mir mein Vater beigebracht.
 

„Bitte warten!“ genervt lehne ich mich an eine der großen Säulen, die das Eingangstor halten und puste mir eine Strähne aus dem Gesicht.
 

„Kein Eintrag gefunden!“
 

„Mann Kaiba jetzt lass mich endlich rein! Es wird kalt!“
 

„Kein Eintrag gefun….Krrrrr“ Mit einem gezielten Faustschlag habe ich die Sprechanlage einfach außer Gefecht gesetzt. Das kommt davon, wenn man einem Joey Wheeler den Einlass verwehrt. Mit einem Schlag tauchen ein Dutzend Laser vor mir auf und richten ihre Fadenkreuze auf mich. Kaiba mit seiner scheiß Paranoia. Ich will nicht als Zielscheibe enden!! Ein Summen. Oh Gott. Jetzt ist es aus mit mir. Ich verschränke die Armen über meinem Kopf und kneife die Augen zu. Doch der erwartete Tunnel mit dem weißen Licht am Ende bleibt aus. Jetzt bin ich schon mal auf meinen Tod vorbereitet, jetzt klappt es wieder nicht. Funktioniert denn in dieser Welt überhaupt gar nichts nach meinem Plan?
 

„Wheeler! Du bist zu spät!“ Ich hätte nie gedacht, dass das mal kommen würde, aber ich bin so froh Kaibas Stimme zu hören. Die Laser sind weg. Puuh. Schwein gehabt.
 

„Als ich geklingelt habe, war es Punkt 12 Uhr.“ Meine Stimme hört sich noch ein bisschen panisch und quietschend an. Es folgt ein genervtes Schnauben seinerseits.
 

„Na los! Steig ein.“ Das ist der Befehl für mich, mich in Richtung Limousine zu bewegen, also tue ich das auch. Wer würde sich denn da weigern, wenn man schon so nett gebeten wird. Außerdem will ich nicht auf das Vergnügen verzichten in einer exquisiten Limo zu fahren. Auch wenn die Stimmung etwas unterkühlt sein wird.
 

[1] Es lebe Papa, mit seinen schlauen Sprüchen! *jubel*

[2] siehe Cover ^^ (okay, Joey kriecht nicht auf den Knien, aba egal)

In der Höhle des Löwen

Hey Leute! *wink*

Ich habs geschafft! 2 Kapitel in einer Woche *jubel* xD

Das Kapitel hier hab ich an einem Tag geschrieben. Ich konnte eh nicht reden, weil meine Stimme auf und davon war. Mitsamt meinem Geruchssinn. Und bevor ich mich langweile, hab ich mcih halt an pc gesetzt ^^
 

Ich hoffe, euch gefällts. Ich finds ja net so doll, aba naja...
 

Man könnte fast meinen Joey wäre schwanger, so oft wechseln seine Gefühle xD Oder vllt. gehts auch nur mir so...

Er ist halt ein bisschen überfordert mit der situation.
 

viel spaß beim lesen!
 

lg dat drachilein
 

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Während der Fahrt starrt Kaiba gedankenverloren aus dem Fenster. Er sieht fürchterlich erschöpft aus und die dunklen Ringe unter seinen Augen verschandeln sein schönes Gesicht. Plötzlich überschwappt mich eine große Welle Mitleid für meinen schlimmsten Erzfeind.
 

„Hey Kaiba! Alles in Ordnung mit dir?“ Er wendet sich ziemlich überrascht zu mir und für kurze Zeit sieht es so aus, als wolle er eine richtige Antwort auf meine Frage geben.
 

„Was geht dich das an?“ Durch den bösartigen Ton völlig verängstigt, flüchte ich auf die andere Seite der ewig langen Rückbank. Okay da hab ich seinen Blick halt falsch gedeutet. Oder?
 

„Schon gut! Man wird ja mal noch fragen dürfen!“ Dann eben nicht! Ist mir doch egal. Ich bin fast versucht, ihm die Zunge rauszustrecken, aber ich glaube, dann werde ich gekillt.
 

Roland hat ein ganz schönes Tempo drauf. Die Häuser von Domino fliegen nur so an uns vorbei. Beinahe alle Lichter sind gelöscht und ich komme mir auf einmal ganz schön verloren vor, in dem riesigen Wagen. So fühlt sich Kaiba also jeden Abend. Echt hart. Ich dachte immer, mein Leben wäre die Hölle, aber es gibt wahrscheinlich mehrere Interpretationen davon.

Normalerweise liege ich um diese Zeit schon längst in meinem kuscheligen Bettchen und schlummere tief und fest. Bei dem Gedanken fällt mir plötzlich auf, wie hundemüde ich eigentlich bin.
 

„Uwahhh!“ Ich gähne einmal herzhaft und strecke mich. Dabei kann ich aus den Augenwinkeln sehen, dass Kaiba mich beobachtet.
 

„Waas?“
 

„Nichts…“ Spielt da etwa ein kleines, fieses Grinsen um seine Lippen?
 

„Was gibt’s da zu grienen? Ich bin nun mal müde“
 

„Nichts.“ Oh, wie ich diese Antwort hasse. „Es sei denn, du hast vielleicht etwas gegen Spinnen…“
 

„Spinnen?“ Ganz langsam drehe ich meinen Kopf. Da hockt ein fettes, schwarzes, haariges Vieh auf meiner Schulter.

Mit einem spitzen Schrei fliehe ich auf den nächst besten Platz und rolle mich wie ein Baby zusammen.
 

„Mach sie weg! Mach sie bitte, bitte weg!“ So weit ist es also schon gekommen. Dass ich Kaiba anflehe, mich vor einem 5 cm großen Tier zu retten. Aber er zeigt sich tatsächlich gnädig, packt die Spinne an einem Bein und schleudert sie zum offenen Autofenster raus. Nur dumm, das wir so schnell fahren, denn der Typ hinter uns hat gleich mal einen schwarzen Fleck auf seiner Frontscheibe abgekriegt. Mir egal. Hauptsache sie ist weg. Ich jedoch zittere immer noch.
 

„D…Danke.“
 

„Keine Ursache. Und jetzt:“ Was ist denn das für ein liebenswürdiger Ton? Das hab ich von Kaiba ja noch nie gehört. Er lächelt auch noch so scheinheilig. „Runter von mir!!“, brüllt er mich an, dass mir bald die Ohren davon fliegen. Da hat sich die Sache mit dem liebenswürdigen Ton schon wieder erledigt. Sofort halte ich im Zittern inne. Tatsächlich. In meiner Panik vor dem achtbeinigen Ungeheuer bin ich auf seinem Schoß gelandet.
 

„Ähähähä…“ Er verfolgt mich mit Erdolchungsblicken [1], bis ich wieder auf meinem Platz sitze. Zum Glück ist es dunkel. So kann er meine unnatürliche Gesichtsfarbe nicht sehen. Mann ist mir heiß.
 

„’tschuldigung.“, murmle ich noch, dann bleibt der Wagen abrupt stehen.
 

Beim Aussteigen fliege ich fast über meine eigenen Füße. Was ja auch kein Wunder ist, bei dem Anblick der sich mir da bietet. Ich wusste ja, dass Kaiba verdammt reich ist, aber ich hatte keine Ahnung, dass ein menschliches Wesen überhaupt SO viel Kohle besitzen kann.

Ein gigantisches weißes Haus, mit hohen Fenstern und einer schweren Holztür als Eingang erhebt sich vor mir. Woran ich mitten in der Nacht all die Einzelheiten erkenne? Nun vielleicht liegt es an den yps – tausend Scheinwerfern, die das Gebäude („Haus“ kann man(n) ja nicht mehr sagen) wie ein Kino an einem Premiere – Abend aussehen lassen. Fehlt nur noch der rote Teppich quer durch den Garten, vorbei an den beiden Säulen mit den weißen Drachen (was sonst?), durch das schmiedeeiserne Tor bis zum Auto. Ich warte, aber nichts dergleichen tut sich. Schade eigentlich. Was denn? Ich möchte mich halt auch mal wie ein König fühlen. Mit völlig unbewegten Gesicht setzt sich Kaiba in Richtung Eingang in Bewegung. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihn dieser Anblick völlig kalt lässt. Wobei… ER sieht das ja jeden Abend. Da kann man(n) ja richtig eifersüchtig werden.

Ich folge ihm dann halt mal, wenn auch mit gebührendem Abstand.

Kurz bevor ich die Schwelle übertrete zögere ich. Ist jemand, wie ich, es überhaupt wert, auch nur einen einzigen Fuß in so ein… Schloss zu setzen?

Was ist denn mit mir los? Seit wann denkt denn ein Joey Wheeler darüber nach, ob er es wert ist ein Haus zu betreten? Innerlich streitend merke ich gar nicht, dass Kaiba innegehalten hat und sich zu mir rumdreht.
 

„Was ist? Bist du noch nicht fertig mit sabbern? Wenn doch, dann los jetzt!“
 

Ach egal. Wert oder nicht! Ich mache einen Schritt und bin irgendwie erstaunt darüber, dass ich nicht von Lasern zerlöchert wurde.

Innen drin ist das Haus noch ein bisschen beeindruckender. Lange Flure, mit tausenden vollkommen identisch aussehenden Türen. Einige wenige sind mit Zahlenschlössern gesichert.

Ein flauschiger, dunkelblauer Teppich. Und mitten im Eingangsraum… Nein wartete: EingangsHALLE (man(n) könnte hier einen Galaabend abhalten) führt eine … ich schätze… 5 m breite, strahlend weiße Treppe in ein weiteres Stockwerk. Oh Gott. Kaiba lass mich nicht allein! Ich würde mich hier verlaufen.

Um nicht einen sehr einsamen Tod in den Weiten dieser Halle zu sterben, bemühe ich mich, ihn einzuholen.

Sein Weg führt uns in die obere Etage zu einem – wer hätte das gedacht? – abgeriegelten Zimmer. Nach dem Eingeben eines etwa 100-stelligen Codes lässt sich die Tür dann endlich zur Seite schieben. Wir treten ein und Kaiba stellt seine Tasche auf den Schreibtischstuhl und schmeißt seinen Ich-wehe-auch-ohne-Wind-Mantel unordentlich darüber. Dann verschwindet er in einer der beiden Türen, die hier hinaus führen. Ich nehme an, dass dahinter ein Badezimmer sein muss. Derweil kann ich mich hier mal ein bisschen umsehen. Das Zimmer sieht ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt hab. In meiner Fantasie war es mehr wie ein Krankenhauszimmer eingerichtet. Also ein weißes Bett, sterile, chromfarbene Elemente und Parkett und so weiter.

Das Zimmer vor mir allerdings sieht aus, wie das eines jeden normalen Jugendlichen. Vielleicht mit etwas mehr Hightech. Der Boden wird von einem royalblauen Teppich bedeckt und die Wände sind in einem zarten Himmelblau gestrichen. An der Decke über dem Bett wurde Kaibas Lieblingskarte in Ölfarben verewigt und in der großen Schrankwand stehen, neben dem Plasmafernseher und einer Stereoanlage, allerlei kleine Sachen - wahrscheinlich Geschenke von Mokuba – und sein Schulzeug. Eine Wand wird komplett als Fensterfront genutzt und würde den Blick auf den Garten freigeben, aber leider ist es zappenduster draußen. Es ist richtig gemütlich hier und ich würde mich auch sofort heimisch fühlen, wäre das nicht das Zimmer meines schlimmsten Feindes.

Auf einmal fällt mir was ins Auge. Das Bett! Was daran so besonders sein soll? Na, es sieht aus, wie das, aus meinem Traum und… tatsächlich. Es ist sogar ein Wasserbett. Ob es so was wie Vorhersehung geben kann? Eigentlich bin ich ja totaler Feind von solchem Hokuspokus, aber das Bett rüttelt grade ein bisschen an meiner Überzeugung.

Ehe ich meine Gedanken fortsetzen kann, kommt Kaiba aus dem Badezimmer. Er scheint frisch geduscht zu sein, denn seine Haare tropfen noch und außerdem hat…er…nur…ein…Handtuch…um…seine…Hüfte.

So Stück für Stück setzt bei mir das Hirn aus. Warum, weiß ich selber nicht, denn er ist schließlich auch nur ein Kerl und nach Sport sehe ich die Anderen aus unserer Klasse auch immer so.

Nur ihn hab ich so noch nie gesehn, weil er nach Sport immer heim geht, zum duschen. Meine übrig gebliebenen grauen Zellen überschlagen sich gerade mit allen möglichen Gedanken, die ich jetzt besser nicht erläutere. Zu dem, was ich sehe, fällt mir nur eins ein:
 

„Wow!“ Schnell presse ich mir die Hände auf den Mund. Das wollte ich gar nicht laut sagen, aber entweder hat er es sowieso nicht gehört oder er will sich nicht näher damit befassen, denn er gibt keinen dummen Kommentar von sich.
 

„Na los, Köter! Geh duschen! SO lasse ich dich bestimmt nicht in mein Bett. Womöglich hast du noch Flöhe. Oder hast du das dringende Bedürfnis, dass ich dich begleite?“
 

Mein Herz klopft mir bis zum Hals und irgendwie hätte ich beinahe »ja« gesagt, doch meine Beine bewegen sich Gott sei dank schon ins Bad. Ich soll in SEINEM Bett schlafen? Das glaube ich ja jetzt nicht. Woher kommt denn der Sinneswandel? Oder hat er irgendwelche Hintergedanken? Will er mich mit einem Kissen ersticken? Ich bin viel zu jung zum Sterben!!, überlege ich, während das heiße Wasser über meinen Körper läuft. Nun ja, wenigstens sterbe ich dann in einem schönen Bett. Immer positiv denken!

Nach 5 Minuten bin ich dann auch fertig mit der Abendtoilette. Allerdings habe ich mir schon mal meinen Pyjama angezogen. Voller Erwartung auf eine wunderbare Nacht auf dem Wasserbett trete ich aus dem Bad raus. Mittlerweile hat auch er einen Schlafanzug an. Er ist genauso bis oben hin zugeknöpft, wie in der Schule auch. Bestimmt war das vorhin das einzige Mal, dass ich so viel von seinem bloßen Körper gesehen habe. An einem seiner schlanken Finger baumeln schon wieder diese metallischen Teile, aber er hat irgendwas um die Ringe gewickelt, das nach einem Stück Plüsch aussieht.

Als ich ihn ungläubig ansehe, meint er bloß:
 

„Das ist nur, damit ich mir das Handgelenk nicht aufreibe.“ Natürlich. Mr. Kaiba bleibt immer schön sachlich. Bloß nicht gucken, wie das aussieht. Na, mir soll’s egal sein. Hauptsache ich überlebe die 2 Tage. Er setzt sich aufs Bett und klickt eine Seite der Handschellen um seinen Arm. Dann zeigt er mit dem Kopf zur anderen Seite des 3-m-Bettes.
 

„Ich soll wirklich in dem Bett schlafen?“
 

„Wenn dir der Boden lieber ist…“ Dafür hat er nur ein Schulterzucken übrig.
 

„Nein! Also ich meine… mit dir? In einem Bett?“
 

„Du hast natürlich Recht. Wir können auch erst deinen Arm mit den Folterinstrumenten aus dem Keller strecken und dann kannst du dich in den Garten zu den Wachhunden legen.“ Ich ärgere mich sofort, dass ich überhaupt gefragt hab.

Murrend knie ich mich halt neben ihn auf die andere Seite und lass mir die zweite Hälfte der Handschellen ranmachen. Der Plüsch schmiegt sich angenehm um mein Handgelenk und ich muss leider zugeben: Das war eine echt gute Idee von ihm.
 

„So und jetzt noch eine Regel! Wir gehen nicht zusammen aufs Klo. Dafür werden die Teile abgenommen. Klar?“ Dazu kann ich nur nicken. Woran der Kerl alles denkt. Meint er etwa, ich würde beim Pinkeln wert auf seine Anwesenheit legen?
 

„Was machen wir mit dem Schlüssel?“ Er verdreht die Augen.
 

„Wir essen ihn, Köter. Möchtest du Pfeffer und Salz?“
 

„Mann, du weißt wie ich das meine. Wer nimmt ihn?“ Oh, oh. Dieser Blick hat nichts Gutes zu sagen. Er beugt sich zu seinem Nachttisch, wobei ich mitgezogen werde und nach vorne umfalle. Als ich mich wieder erhebe, hält er mir ein Lederband unter die Nase, an dem der Schlüssel baumelt.
 

„Nein!“
 

„Doch!“
 

„Kaiba! Ich werde das nicht anziehen!“ Mit einem gekünstelten Schmollmund betrachtet er das Halsband.
 

„Schade. Es würde dir so gut stehen.“ Hähähä. Sind wir heute wieder witzig.
 

„Nei…“ Ich komme gar nicht dazu, zu antworten, da werde ich brutal aufs Bett gedrückt und ein Klicken später bin ich „glücklicher“ Besitzer eines Halsbandes.
 

„Geht doch. Warum denn nicht gleich so? Und jetzt schlafen wir. Ich will morgen nicht zu spät kommen.“ Weitere Proteste meinerseits wurden damit eingestellt. Und begebe mich knurrend auf meinen Platz.
 

„Das wirst du mir noch büßen, Kaiba!“, brummle ich in meinen nicht vorhandenen Bart.
 

Trotz des unglaublich gemütlichen Bettes kann ich nicht schlafen. Das Bild von vorhin geistert immer noch durch meinen Kopf. Ich kann es mir nicht erklären, aber ich fand ihn einfach nur…geil. Er hat einen so durchtrainierten Körper, wie macht er das bloß wenn er den ganzen Tag in seiner Firma hockt. Ich brauche mich zwar auch nicht verstecken, aber ich muss auch Zeitungen austragen gehen oder meiner Nachbarin die Einkaufstüten tragen. Das macht schon was aus. Die Gedanken mache ich mir noch bis weit nach 2 Uhr, denn dann schlafe ich, durch das gleichmäßige Atmen meines Bettnachbarn eingelullt, endlich ein.
 

[1] Ein großer Dank an YamiXRebecca, die mir das schöne, neue Wort beigebracht hat ^^
 

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ to be continued ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Kaiba am Morgen...

*hust* das ging schnell oder? ^^ dafür is das kappi auch nich lang, aba ich will euch halt einfach nicht warten lassen, nachdem ihr mir immer so liebe kommis hinterlasst *knuddl* *knautsch*
 

ich bin euch unendlich dankbar für die kommis *megafroi* *im kreis rumhüpf*
 

viel spaß noch beim lesen
 

lg dat drachilein
 


 

Ein Rattern, das sich irgendwie wie eine Kette anhört, zwingt mich dazu, meine Augen zu öffnen, aber viel mehr kann ich trotzdem nicht sehen, denn es ist stockdunkel hier.

Knack. Aua! Das war meine Schulter. Verdammt! Ich kann meine Arme und Beine nicht bewegen, weil ich auf irgendeinem sehr harten Brett oder so festgemacht bin. Nach und nach gewöhnen sich meine Augen an das schummrige Licht und ich kann mich – soweit es die Fesseln zulassen – etwas umsehen. Der Raum hier scheint eine Höhle zu sein und überall an den Wänden sind Fackeln aufgehängt. Ist das in der Ecke etwa ein…elektrischer Stuhl? Mich schaudert ’s. Sieht ja aus wie in einem schlechten Horrorfilm.

Ein Kopf mit glänzend braunen Haaren schiebt sich in mein Blickfeld und grinst mich böse an. Meine Augen werden unnatürlich groß. Das ist Kaiba! Und er trägt nichts weiter als einen Lendenschurz und eine Peitsche. Ich muss hart schlucken. Angst!! Holt mich hier raus. Meine Augen wandern nach oben und dort wo die Decke der Höhle hätte sein müssen, ist eine Glaswand eingelassen und dahinter sitzen ein Dutzend Spinnen, jede etwa von der Größe eines Pferdes und applaudieren und jubeln. Dann stellt sich Kaiba hinter mich und ich muss meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. Er grinst immer noch und fängt dann an, an einem ziemlich großen Rad zu drehen und ich fühle mich sofort extrem gedehnt.

Oh mann. Das is ne Streckbank!! Scheiße! Panisch wandert mein Blick in der Höhle umher und ich will um Hilfe schreien, aber da kommt kein Ton aus meinem Mund raus. Da ist auch niemand, der mir helfen könnte. Die Spinnen klatschen immer noch und feuern Kaiba an, er soll doch weiter drehen. Jetzt hab ich noch viiieell mehr Angst vor den Scheißviechern. Das ist bestimmt ihre Rache an mir wegen dem Verlust den sie gestern erlitten haben Knack und noch mal: Knack. Langsam verabschieden sich meine Schultergelenke. Gleich reißen mir sämtliche Sehnen im Arm. Nein! Ich bin doch viel zu schön zum Sterben!
 

Vollkommen schweißgebadet und um Luft ringend schrecke ich nach oben.
 

„Es war nur ein Traum. Nur ein Traum.“, wiederhole ich mir immer wieder, wie ein magisches Mantra. Aber was für ein Traum. Aber hallo. Ich zittere immer noch am ganzen Körper und das bringt das Bett ordentlich zum Wackeln. Allmählich beruhige ich mich wieder. Jetzt erstmal sammeln. Erste Frage: Wer bin ich? Nein Scherz. Aber WO bin ich? Das Ganze sieht meinem Zimmer in keinster Weise ähnlich. Ich will mir durch die Haare wuscheln, um wieder zu Verstand zu kommen, aber da ist ein Widerstand. Handschellen… HANDSCHELLEN??? Ich muss zwei Mal hinsehen, um zu wissen, das die wirklich da sind. Moment mal. Träum ich noch? Vorsichtig zwicke ich mir in den Arm.
 

„Au.“ Nein ich bin wach. Da überrollt mich ein Geistesblitz, hart wie eine Stahlkugel und die Geschehnisse des letzten Tages fallen mir wieder ein. Genau. Ich bin bei Kaiba und wir ham so ’n Projekt am Laufen. Alles kein Problem. Boah, was das Unterbewusstsein so alles zusammen spinnen kann.

Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich noch 4 1/2 Stunden schlafen könnte, aber dazu bin ich jetzt zu aufgewühlt. Mit Aufstehen is auch nichts, also setze ich mich einfach bequem hin.

Da liegt er, mein Folterknecht und schläft seelenruhig. Ja er lacht sogar im Schlaf. Hat er etwa den selben Traum, wie ich? Dem werde ich morgen – nein, halt heute – mal auf den Grund gehen. Augenblick. Bitte mal auf sein Gesicht zoomen. Ja so ist’s gut.

Ich fass es nicht. Der große, unnahbare, eiskalte Seto Kaiba hat sich in sein Kissen gekuschelt und sich den Daumen in den Mund geschoben. DAS muss bildlich festgehalten werden. Zum Glück hab ich ja ein Fotohandy zu Weihnachten gekriegt. Also zücke ich es unauffällig und mache den Schnappschuss meines Lebens. Wer weiß? Wenn er wieder mit Spinnen und Folterinstrumenten ankommt, werd ich ihm das mal unter die Nase halten. Muhahaha.
 

Aber davon mal abgesehen, sieht er im Schlaf echt verdammt gut aus. So friedlich und verletzlich zugleich. Wie ein Baby, das man einfach lieb haben muss und das man immer beschützen will. Ich glaube, außer Mokuba und mir hat ihn noch nie jemand so gesehen. Was seine Fans wohl dazu sagen würden? Ich wette, sie wären begeistert. Warum kann er nicht immer so sein? Dann könnten wir ja vielleicht sogar so was wie Freunde werden. Aber wenn er sein Haus verlässt, wird er wieder zum frostigen und sachlichen Geschäftsmann. Scheiß Job. Macht bestimmt nicht immer Spaß.
 

Liebevoll streiche ich ihm eine einzelne Strähne aus seinem makellosen Antlitz und schlage mich gleich darauf innerlich schon wieder zusammen. Was sollte denn das werden, Wheeler? Ehrlich gesagt: egal, wie sehr ich suche, ich finde auf die Frage keine Antwort. Die Geste hatte auch keinen besonderen Hintergrund, sie war mehr wie ein Reflex. Wahrscheinlich fehlt mir mein Schlaf. Erschöpft lasse ich mich also nach hinten fallen und bin auch schon wieder weg. Ab ins Land der Träume. Doch diesmal beginnt es besser.
 


 

Hmm. Schön warm. Und es riecht so gut. Ich kuschle mich weiter an die unbekannte Wärmequelle und schlinge einen Arm darum. Kurz darauf kann ich einen Arm spüren, der sich um meine Schultern legt. Halt! Stopp! Zurückspulen! Ja genau da. Ein Arm? Um meine Schultern?

Meine Augen sind schon wieder total überfordert, aber diesmal wegen dem gleißenden Sonnenlicht, das durch die großen Fenster rein scheint. Ich liege auf irgendwem oder ~was drauf und es ist tierisch bequem. Zurück zu dem Arm. Er gehört einer Person, die ich noch nicht identifizieren kann. Oder? Doch! Die Person öffnet auch gerade ein Auge und für einige Momente starren wir uns einfach nur total Perplex an, bevor wir beide anfangen zu schreien.
 

„Waahhh!“, geht es vollkommen synchron und wir fahren auseinander soweit es die Fesseln zulassen. KAIBA!!! Ich wusste, ich hätte das Pfefferspray einpacken sollen.
 

„Was hast du in meinem Bett verloren, Köter? Und wieso lagst du auf mir drauf?“
 

Anscheinend ist er mit der Situation genauso überfordert wie meinereiner. In meinem Gehirn spielen sich schon wieder die verrücktesten Szenarien ab, die durch Kaibas Anblick noch erheblich verstärkt werden, denn sein Hemd ist offen und seine Haare sind total zerzaust. Er scheint ähnliche Gedanken zu hegen, denn er sieht mich äußerst seltsam an. Dann knöpft er sein Hemd wieder zu und macht nun wieder einen gefassten Eindruck.
 

„Was. machst. du. hier?“
 

„Solltest du dich erinnern: Wir haben ein Projekt, das wir zusammen machen sollen.“ Hah! 1:0 für mich. Wenigstens bin ich auch mal der, der den Durchblick hat.

Jetzt hat es auch bei ihm Klick gemacht, denn seine Miene ist schon wesentlich entspannter.
 

„Gut. Und dürfte ich auch erfahren, warum du dich an mich…rangekuschelt hast?“
 

„Hey, du warst doch derjenige, der seinen Arm um mich gelegt hat!“
 

„Da ist eine groteske Unterstellung! So was würde ich nie tun.“
 

„Soll ich dir mal zeigen, was du noch nie tun würdest?“ Mir war das schöne Bild auf meinem Handy eingefallen. Triumph! Dein Name sei Joey!

Mein Gegenüber atmet einmal tief durch und massiert sich seine Schläfen.
 

„Na schön. Belassen wir das auf sich beruhen. Und zu keinem ein Wort! Klar? Und jetzt gib mir den Schlüssel, ich muss mal.“ Widerwillig rücke ich das Halsband raus und lasse mir die Handschellen abnehmen. Ich hätte gern noch ein bisschen weiter gestritten, aber auch ich verspüre einen unangenehmen Druck auf meiner Blase.
 

„Beeil dich! Ich muss auch.“
 

„Jaja.“ Damit verschwindet er hinter der Tür. Was heißt hier «jaja»? «Jaja» heißt: Leck mich am Arsch. Idiot. Ich sammle derweil halt mal meine Siebensachen ein und verstaue sie ordnungsgemäß. Auch die Schuluniform hab ich schon an, als ich einen Blick auf die Uhr werfe. 6:30!! Ich hätte noch ne anderthalbe Stunde schlafen können. Jetzt nicke ich bestimmt in Sozi wieder weg. Und alles wegen dem Sack. Was braucht der eigentlich so lange auf dem Klo? Ist er ertrunken?

Ich trete an die Fensterfront heran und öffne die Terassentür. Warme Luft und ein himmlischer Geruch, wie nach einem kurzen Schauer umströmen mich. Der Garten ähnelt eher einem Park. Die Wege sind von hohen Eichen gesäumt und in der Mitte befindet sich ein großer Springbrunnen mit einem kleinen Hund als Wasserspeier. Ein Hund??? Als Wasserspeier? Der Kerl ist seltsam, aber wenigstens sind die Blumen schön. Da muss ich gleich mal dran riechen.
 

„Was ist? Willst du noch nen Knochen zum Vergraben?“ Bald. Bald bin ich das Gelaber los. Ich muss nur die blöde Wette gewinnen.
 

„Ich geh ins Bad.“ Er nickt nur.
 

„Was willst du zum Frühstück?“ Häh? War das jetzt ne ernsthafte Frage an mich?
 

„Phh. Keine Ahnug. Toast?“
 

„Bei mir gibt es keinen Toast! Du kannst frische Brötchen oder Bio-Müsli haben. Oder doch einen Knochen?“
 

„Grrrr. Ich nehme die Brötchen.“ Dann haue ich ab.

... bringt Kummer und Sorgen und zwar den ganzen Tag!!!

Endlich! Endlich gehts weiter. Tut mir leid, dass es n bissl gedauert hat, aba ich musste mit nur einer Hand auskommen.
 

Ich hab nämlich ne fette Sehnenscheidenentzündung im rechten Handgelenk und die werd ich nie wieder los. Hin und wieder meldet sie sich dann auch mal bei mir...
 

Nur so als Info, für alle die, denen ich keine Ens schicken konnte...
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Den hatte ich zumindest beim Schreiben.
 

lg dat drachilein
 

PS: Wisst ihr, wie schwer es ist, mit nur einer Hand zu tippen? ^^
 

Satt, aber weniger zufrieden sitzen wir schließlich in der Limo und sind auf direktem Weg zu Mokubas Schule, um ihn dort abzusetzen. Angekettet versteht sich. Was glaubt ihr, wie Moki heut Morgen geguckt hat, als ich aus seines Bruders Zimmer kam und dann auch noch Handschellen mit Plüsch trug. Ich hab ja gleich gesagt, dass das komisch aussieht, aber Mr. Kaiba weiß ja immer alles besser. So hab ich nur bedeutend gegrinst und er hatte dann mächtig zu tun gehabt, das Ganze seinem kleinen Bruder relativ verständlich zu machen und das es nicht so ist, wie es aussieht. Ich jedenfalls hatte meinen Spaß.

Es ist also erst 8:30 Uhr und wir sind jetzt bereits total angenervt. Schon einzig allein wegen dem bösen Erwachen vorhin. Welcher Mensch, der noch halbwegs normal im Kopf ist, würde denn bitte gern in Kaibas Armen aufwachen. Brrr.
 

„Wie ist das für dich? Wenn du ein Mal in deinem ganzen Leben pünktlich zur Schule kommst? Bestimmt aufregend.“
 

„Sollte es dir nicht aufgefallen sein: Ich komme nicht jeden Tag zu spät. Was kann ich dafür, dass ich Abends nicht pünktlich ins Bett komme?“ Oh man. Das wollte ich ihm eigentlich nicht erzählen, aber es ist mir so rausgerutscht. Mein Gehirn scheint in seiner Gegenwart immer nur 50 % zu geben. Er jedoch sieht mich nur kurz an und widmet sich dann seinen überaus interessanten Fingernägeln. Ich glaube so was nennt man „betretenes Schweigen“.

Wenige Minuten später haben wir Moki abgeliefert und betreten unser Klassenzimmer. Nach dem Vorfall mit Moki hat Kaiba darauf bestanden, dass wir das Plüsch tagsüber abmachen. Ein Mal eine gute Entscheidung. Trotzdem sehen uns alle ziemlich verdattert an. Sogar Frau Hitashi hat es die Sprache verschlagen und das will was heißen.

Als ob ihn die Blicke völlig kalt lassen würden, setzt er sich hin und durch seine kühle Ausstrahlung sammelt sich Frau Hitashi schnell wieder. Ganz zu trauen scheint sie ihren Augen trotzdem nicht. Ein kleines, fieses Grienen kann ich mir daher auch nicht verkneifen.
 

„Hör auf damit, Köter!“ Kaiba zerrt mich hinter sich her, zur Bank.
 

„Mr. Kaiba, Mr. Wheeler, dürfte ich fragen, warum sie … Handschellen tragen? Sind sie verhaftet worden?“
 

„… und jetzt finden sie die Schlüssel nicht mehr…“, kommt leises Gekicher aus einer der vier Ecken.
 

„Nein, Ms Hitashi. Wir wurden nicht verhaftet, aber wir haben beschlossen, uns für den Schutz der Bäume in unserem Stadtpark einzusetzen und deswegen in eine Art Protest zu treten.“, äußert sich unser kleiner Streber.

Damit ist sie jetzt überfordert. Sie weiß nämlich nicht, ob das sein Ernst gewesen ist oder ob er sie verarscht hat. Leise lache ich in mich hinein. Ich wusste gar nicht, dass Kaiba so hinterlistig sein kann. Applaus.
 

„Mr. Kaiba! Ich lasse mich nicht vergackeiern. Weshalb tragen sie beide Handschellen?“

Schade eigentlich. Da lügt der große Seto Kaiba einmal in seinem ganzen Leben und dann wird er gleich enttarnt.
 

„Wir möchten nur dafür sorgen, dass der Eine keine schlechte Note bekommt, weil der Andere das Projekt abgebrochen hat.“ Wer mit «der Eine» und «der Andere» gemeint ist, ist ja wohl klar. Ich ha…hasse ihn. Tief im Innern meines Herzen wird mir jedoch grade bewusst, dass dem eigentlich nicht so ist. Fuck! Wenn ich Kaiba nicht mehr hasse, bleibt ja praktisch nur das Gegenteil übrig und dass wiederum würde bedeuten, dass ich ihn ... mag. Oh Nein!! Nicht mit mir! Lieber hacke ich mir beide Füße ab, als dass ich DAS zugeben würde.
 

„Ach so. Dann ist ja gut. Aber wenn sie so erpicht darauf sind, etwas für den Erhalt unserer Natur zu tun… Ich hätte hier noch 2 Karten für die Protestaktion nächste Woche. Sie können sie sich nach der Stunde gern bei mir abholen.“ Na toll! Da hat er uns ja wieder in was reingeritten.
 

„Zu freundlich Frau Hitashi, aber wir haben bereits 2 VIP-Tickets für diese Veranstaltung.“ Ja! Los Kaiba! Gib’s ihr! Beide funkeln sich an, dann gibt Frau Hitashi nach und wendet sich wieder ihrem Unterricht zu, der so spannend ist, wie Klo putzen.

Auch Kaiba scheint Langeweile zu haben, denn er fängt auf einmal an, kleine Kügelchen aus Papier zu drehen und mich damit zu bewerfen. Das kann man auch zu zweit spielen. Wart’s ab. Ich tue erst so, als interessiere es mich nicht und als ich dann genug Kügelchen zusammen hab, schmeiße ich sie alle mit ein Mal zurück.
 

„Mr. Wheeler! Mr. Kaiba! Wenn sie das dringende Bedürfnis haben, sich wie kleine Kinder zu benehmen, dann will ich dem nicht im Weg stehen. Erheben sie sich bitte und folgen sie mir.“

Mit hochrotem Kopf stehen wir auf – also nur ich bin knallrot geworden. Kaiba passieren solche Gefühlsregungen ja nicht. – und als wir das Zimmer verlassen haben, bricht die gesamte Klasse in schallendes Gelächter aus.
 

„Weißt du, was sie vorhat?“, wende ich mich flüsternd an ihn.
 

„Sehe ich etwa aus wie Uri Geller[1]?“
 

„Hätte ja sein können. Ich dachte bloß…“
 

„Lass das Denken besser mal meine Sache sein. Das war noch nie deine Stärke.“ Ich kann mir nicht helfen, aber es klang gar nicht wie eine Beleidigung. Mehr wie eine einfache Feststellung. Er lässt nach.

Wir überqueren also den Schulhof und sehen dabei aus wie zwei geprügelte Hund. Mann! Immer diese blöden Vergleiche!!! Was will sie denn in der Grundschule? Etwa… Nein! So gemein kann nicht mal Frau Hitashi sein.
 

Oh, wie kann man sich nur so irren? Mit einem «Anette, ich habe hier zwei, die für die High-School noch ein bisschen zu jung sind. Mr. Kaiba, Mr. Wheeler, sie können ihren Spieltrieben hier freien Lauf lassen. Ich wünsche ihnen noch viel Spaß.», hat sie uns in der KiTa unserer Grundschule abgesetzt. Und nun sehen 16 kleine Augen fasziniert zu uns herauf. Sie haben sich alle in einem schönen Oval – das eigentlich ein Kreis sein sollte - niedergelassen und die Erzieherin bedeutet uns, uns dazu zu setzen. Kaiba weigert sich strikt, aber diesmal kann ich nicht lockerlassen. Noch mehr Ärger kann ich mir nicht leisten.
 

„So, Kinder. Wir wollen für heute zwei neue Freunde in unserer kleinen Gruppe willkommen heißen. Das ist Seto und das ist Joey.“ Kaiba will grad irgendwas in der Art «Ich würde es bevorzugen, gesiezt zu werden. » erwidern, aber ich schaffe es rechtzeitig, ihm meine Hand auf den Mund zu drücken und ihm ein leicht verkrampftes Lächeln zuzuwerfen.
 

„Ich will keinen weiteren Ärger, also lass es stecken!“, zische ich ihm ins Ohr. Soviel Dominanz ist er von mir nicht gewohnt, deshalb hält er den Schnabel.
 

„Na dann, liebe Kinder. Begrüßt eure neuen Freunde!“
 

Ein lautes „Hallo“ erschallt aus 8 kleinen Mäulern.
 

„Warum ham die denn Handschellen dran?“, wagt sich so ein kleiner Rotzlöffel zu fragen.
 

„Damit wir dich nachher besser wegtragen können.“, faucht Kaiba ihn an und der Kleine kriegt gigantisch große Augen.
 

„Seto, wir sind hier alle ganz freundlich zueinander. Und wer das nicht begreift, kommt in die Ecke.“ Sofort fühle ich mich schmerzlichst an meine Jugend (Ich ururalter Mann) erinnert. Damals habe ich das erste halbe Jahr in „der Ecke“ verbracht.
 

„So und nun wollen wir ein Buch lesen. Joey! Wie wäre es denn, wenn du uns heute mal was vorlesen würdest?“ Die Stimme!!! Ich feiere mich weg! Wie kann man nur sein Stimme so verstellen? Moment, halt! Hat sie etwa mich gemeint? Ich soll diesen sabbernden kleinen Freaks eine Geschichte vorlesen? Na, warum eigentlich nicht…
 

„Gut! Wenn’s denn sein muss… “ Kaum habe ich die Worte ausgesprochen, da hält sie mir ein Bilderbuch unter die Nase, auf dem eine kleine Katze und ein Tiger abgebildet sind. Ich schlage die erste Seite auf und stolpere schon beim ersten Absatz.
 

„Es war ein wunderschöner Tag im Wunderwald als“ , Gleich kotz ich., „Hatzimatzischatzikatzi auf Tipsi-Tiger traf.“ Hatziwer??? Wer bringt den Kindern denn so einen Schwachsinn bei?

„«Was wollen wir heute machen, Tipsi?», fragte Hatzimatzischatzikatzi. «Ich weiß auch nicht. Was willst du denn machen? », antwortete Tipsi-Tiger. «Wie wäre es, wenn wir hinunter zum Fluss gehen würden?» Tipsi-Tiger überlegte kurz und nickte dann. Also gingen sie gemeinsam zum Fluss um mit Berti-Biber zu spielen.“ Ich hebe das Buch einmal hoch, damit alle die hässliche kleine Katze und den blöden Tiger sehen könne, wie sie friedlich und voller Harmonie den Weg entlang spazieren. Wie unrealistisch. Als wäre das Leben immer voller Sonnenschein.
 

„Am Fluss angekommen,“ Da beugt sich Kaiba zu mir rüber und flüstert mir was ins Ohr, was mich grinsen lässt. Kaiba, du bist so gemein. Aber die Idee ist nicht schlecht. Also weiter: „Am Fluss angekommen wartete Berti-Biber schon sehnsüchtig auf seine beiden besten Freunde. «Hallo Tipsi, Hallo Hatzimatzischatzikatzi!», begrüßte er sie freundlich. «Hallo Berti!», antworten sie im Chor., «Wollen wir am Fluss mit Steinen spielen?» - «Aber gerne doch!», quietscht Berti begeistert. So machen sie sich auf den Weg, um kleine, flache Steine zu suchen. Die Sonne schien fröhlich auf sie herunter und so machte das Spielen noch viel mehr Spaß.“, Ich muss eine kurze Pause einlegen, weil mir von soviel Friede-Freude-Eierkuchen speiübel wird. „Zusammen bauten sie mit den gefundenen Steinchen kleine Türme ans Ufer und schlichteten sie zu Dämmchen im Wasser auf. Auf einmal verliert Tipsi-Tiger den Halt, als er ein Steinchen hinlegen will und er wird von der reißenden Strömungen mitgerissen. Lauthals schreit er um Hilfe, aber Hatzimatzischatzikatzi und Berti kommen nicht mehr an ihn heran. So verschwand Tipsi-Tiger auf Nimmer-Wiedersehen. Ende.“
 

Um mich herum sitzen 8 Knirpse, denen die Tränchen in die Augen steigen. Einige heulen schon lauthals und die Erzieherin funkelt mich böse an.
 

„Joey, das steht da gar nicht drin. Man darf doch nicht schwindeln! Ab in die Ecke! Ach Kinderchen, Joey hat nicht die Wahrheit gesagt. Schaut, Tipsi lebt immer noch und spielt mit seinen Freunden im Wunderwald.“, versucht sie die Tränenflüsse zu stoppen. Demütig stelle ich mich in die Ecke, mit dem Gesicht zur Wand, wobei ich Kaiba natürlich mitnehmen muss. Eigentlich kann ich gar nichts dafür! Es war seinen Idee!
 

„Das wirst du mir büßen, Köter.“
 

„Es war doch wohl deine Idee.“
 

„Seit wann machst du, was man dir sagt?“
 

„Ich…“ Verflixt. Wenn ich ihm sage, dass mir der Gedanke gut gefallen hat, füttere ich sein übergroßes Ego nur noch mehr. „Ach egal.“

Er gibt sich damit zufrieden. Anscheinend meint er, gewinnen zu haben.
 

Wir stehen noch in der Ecke, als Mrs Jackson schon zum Mittagessen klingelt und ich muss ganz dringend aufs Klo, aber ich wage nicht, mich zu bewegen.
 

„Joey, Seto, wenn ihr euch jetzt benehmt, dann könnt ihr euch zu uns setzen.“ Darauf habe ich gewartet.
 

„Kaiba, gib mir die Schlüssel! Ich muss mal.“
 

„Du hast sie doch selber!“
 

„Ja, aber ich krieg das Band nicht auf.“
 

„Dein Problem.“
 

„Kaiba, wenn ich mir in die Hose mache, dann bist du Schuld.“ Hah das zieht. Er schickt sich an, den tückischen Verschluss zu öffnen. Dann schließt er die Handschellen auf und ich stürme zur Toilette. Als ich wiederkomme, bietet sich mir ein irrwitziger Anblick: da sitzt Kaiba auf einem winzig kleinen Stuhl am Tisch und Mrs Jackson bietet ihm ein Lätzchen an.
 

„Wenn du lachst oder es jemandem erzählst, bist du dran, Kläffer.“
 

„Okay…“ Aber ich kann es einfach nicht zurückhalten. Die Szene, die sich in meinem Kopf abspielt ist total abgefahren, also pruste ich los und kriege mich gar nicht mehr ein vor Lachen, bis Mrs Jackson auch mir so ein Ding anbietet. Jetzt liegt es an ihm zu lachen. Jaja, glaubt’s ruhig: Kaiba kann lachen.
 

„Buäh! Was ist denn mit deinem Gesicht los? Hast du irgendwelche Zuckungen?“ 1:0 für Joey Wheeler.
 

Dann stellt die Erzieherin jedem von uns einen Teller mit halb-kaltem Möhreneintopf hin.
 

„Lass es dir schmecken, Wheeler.“
 

„Dir auch einen guten Appetit, Kaiba.“ Unauffällig sehe ich mich schon mal um, wo sich das Zeug am besten loswerden ließe, aber hier gibt es nicht mal nen Hund. Mies! … Nein ich zähle mich NICHT zu den Hunden.
 

Nachdem wir das Mittagessen heruntergewürgt haben, ist Schlafenszeit. Wir sollen uns jeder eine Liege aus dem Schrank nehmen und dann unser Bettzeug überziehen.
 

„Weißt du, Kaiba. Wenn ich mir das Ding so ansehe, glaube ich nicht, dass es dich und deinen Daumen aushalten wird.“ Ruhig immer mal wieder damit aufziehen. Er jedoch scheint den Joke nicht verstanden zu haben oder er hat ihn großzügig überhört.
 

„Auf keinen Fall werde ich auf diesem Ding schlafen! Das bringt das Fass zum überlaufen.“ Genau meine Meinung, aber wie will er ihr das verklickern?
 

„Komm mit!“ Damit zerrt er mich zu Mrs Jackson, die darauf achtet, dass jeder an seinem Platz liegt.
 

„Mrs Jackson, ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich bezweifle stark, dass die Liegen dazu gemacht sind, um einen 18-Jährigen zu tragen.“
 

„Ja, Seto, ich denke, du hast Recht. Deshalb…“

Alle Fenster sind zugezogen worden und es ist wirklich stockdunkel hier. Und wisst ihr, wo ich gerade liege? In der Kuschelecke. Mit Kaiba. Natürlich mit Kaiba, weil wir zwei ja „unzertrennlich“ sind. Im wahrsten Sinne des Wortes.
 

„Ich bring dich um, Wheeler.“ Seine Stimme klingt ganz ruhig und ich bekomme ganz schön Angst, deshalb rutsche ich ein Stück beiseite.
 

„Ich kann gar nichts dafür. Du hast mit den Papierkugeln angefangen!“
 

„Wheeler, ich…“
 

„Ist jetzt bald Ruhe dahinten? Sonst komme ich mit einem kalten Waschlappen.“

Um diesem grausigen Schicksal zu entgehen, drehe ich mich eben um und versuche einzuschlafen.
 

Eine Stunde später bin ich putzmunter. Gar nicht schlecht, so ein kleines Schläfchen mitten am Tag. Auch Kaiba scheint es gut getan zu haben. Er sieht viel gelöster aus. Ich hab trotzdem Angst vor ihm.
 

„Seto! Joey! Legt die Scheren hin (Wir sind grad beim Blümchen basteln. Kaibas Blümchen sieht aus, wie eine welke Tulpe.) und kommt mal hier her.“

Wir tun natürlich wie uns geheißen.
 

„Ich denke, ihr habt eure Lektion gelernt, also entlasse ich euch jetzt aus eurer Strafe. Ehe wir mit dem Singen beginnen. Lasst mir das nicht noch mal vorkommen.“

Am liebsten hätte ich ihr jetzt die Füße geküsst. Endlich raus aus dem Horrorstall. Wir nicken selbstverständlich vollkommen synchron und gucken reumütig drein. Dann sind wir entlassen.

ohhh mann es tut mir sooo leid, dass das kappi so lang auf sich warten ließ, aber ich stecke erstens total im stress und zweitens in einem echten schreibtief.
 

ich kann mich nicht mal mit einem richtig guten kappi entschuldigen. das hier ist grottenschlecht.... ^^°
 

haltet mich bitte nicht für allzu unfähig. ich werde mir demnächst mehr mühe geben!!
 

lg dat drachilein
 

PS: wem ein geeigneter titel einfällt: Bitte melden!!
 


 

Kaiba…Mir is langweilig!“, quengle ich rum.
 

„Und?“
 

„Tu was dagegen!“
 

„Warum sollte ich?“
 

„Weil… Weil ich dich sonst an deiner Arbeit hindere.“
 

„Das tust du auch so.“ Er wendet den Blick nicht mal von seinem Ach-so-spannenden Laptop ab. Mein Arm bewegt sich hektisch hin und her, weil er ja an seinen gekettet ist und er wie ein Irrer auf die Tastatur eindrischt. Nein. Eigentlich sind seine Bewegungen total fließend und die schlanken Finger fliegen geradezu über die Tasten.

Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ich seit einer halben Stunde neben seinem Schreibtisch auf dem Boden hocke und nichts zu tun hab. Zudem kommt hinzu, dass ich gleich verhungere.

Nicht, dass das Büro nicht schön anzusehen wäre, nein. Geschmack hat er, das muss man ihm lassen. Da ist die große Fensterfront, hinter der es 18 Stockwerke in die Tiefe geht, der weiße Flauscheteppich (wie immer…), auf dem ichs mir „bequem“ gemacht habe, die schwarzen Schränke mit den schön verzierten Türen und der ganze Hightech-Kram. Ach, und der riesige Schreibtisch. Aber nach einer halben Stunde hat man doch jedes noch so kleine Detail in sich aufgesaugt.
 

„Kaiba…!“
 

„Was?“
 

„Mir ist immer noch langweilig.“
 

„Mein Gott. Dann beschäftige dich mit irgendwas!“ Genervt verdreht er die Augen.
 

„Mit was denn? Du hast meinen Arm in Beschlag genommen. Der übrigens so langsam ziemlich schwer wird.“
 

„Du hast doch noch ne Hand frei. Schreib einfach deinen Bericht. Mach irgendwas, aber lass mich in Ruhe! Ich muss arbeiten.“ Gar keine schlechte Idee. Ich nehme mir, begleitet von bösen Blicken, die ich großzügig ignoriere, einen Zettel und einen Stift von seinem Schreibtisch und überlege angestrengt.
 

„Kaiba?“
 

„Was denn jetzt noch!!?“, fährt er mich an und ich weiche erschrocken zurück.
 

„Warum muss ich eigentlich auf dem Boden sitzen?“
 

„Damit du nicht siehst, wie ich dich im Internet versteigere. Und jetzt halt die Klappe.“

Wie kann ein einziger Mensch nur so fies sein? Auf dem Bleistift kauend fange ich an, einen Anfang zu formulieren.
 

„Was ich bei meinem Sozialkunde- Projekt gelernt habe.

Von Joseph Jay Wheeler.
 

Was ich bei meinem Sozialkunde- Projekt gelernt habe ist vor allem eins: Mein Partner ist noch reicher, großkoziger und gemeiner als ich ihn mir anfangs vorgestellt habe…“
 

„Du weißt, dass ich zwei vollkommen gesunde Ohren habe und direkt neben dir sitze? Und übrigens: «großkotzig» schreibt man mit «Tz»“, fügt er mit einem Seitenblick auf mein Blatt hinzu.“
 

„…“ Sobald er wieder wegguckt, korrigiere ich meinen Text. Er soll bloß nicht glauben, dass er mir auf irgendeine Art und Weise hilft.
 

„Kaiba?“ Er seufzt vernehmlich.
 

„Was?“
 

„Knurrrrr.“ Das war mein Magen. „Ich hab Hunger.“
 

„Und?“
 

„Wenn ich an Hungertod sterbe, musst du dich den Rest deines Lebens mit dieser Schuld herumschlagen.“
 

„Ich denke, damit werde ich fertig.“

So wird das nichts. Ich stelle mich also neben ihn und tue etwas, was ich nur in ganz verzweifelten Lagen tue: Betteln.
 

„Bitte, bitte Kaiba. Ich hab soooo Hunger. Wir hatten nicht mal Zeit, um zu Mittag zu essen.“ Nebenbei werfe ich einen Blick auf den Monitor seines Laptops. Mir wird ja schon vom Hinsehen schwindelig. Eine endlose Reihe von Zahlen saust mit wahnwitziger Geschwindigkeit darüber und er scheint das auch noch zu begreifen.
 

„Also gut. Damit du dann endlich Ruhe gibst.“

Er drückt auf einen roten Knopf an seinem Telefon.
 

„Mitsuki bringen sie mir bitte einen Kaffee und …“ Ich höre ihn schon «Knochen» sagen.
 

„…eins von den Brötchen für Mokuba.“ Wow. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ich an seiner Stelle hätte Knochen gesagt.
 

Relativ zufrieden sitze ich dann wieder auf dem Boden und kaue vor mich hin. Lecker. Das hat dringend gefehlt. Nur mein Arm wird weiterhin hin und her geschüttelt, wie ein Milchshake.
 

Eine Stunde später habe ich immer noch nichts weiter fabriziert, als den ersten Satz.
 

„Kaiba?“
 

„Ja?“ Gut. Er scheint sich wieder beruhigt zu haben.
 

„Mir ist schon wieder langweilig.“
 

„Pech für dich.

Oh. Da fällt mir was ein. Etwas, dass er gestern gesagt hat, um mich loszuwerden.
 

„Hast du heute nicht einen Termin?“
 

„Wie kommst du denn da drauf?“
 

„Och, das hattest du gestern so erwähnt, um dich aus dem Projekt zu stehlen.“

Er hebt eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen und sieht mich an, als wäre ich das erste Auto.

Jetzt hab ich ihn. Kaiba den Lügner. Das werde ich morgen gleich mal Frau Hitashi nahe legen.

Wahrscheinlich checkt er jetzt, was ich meine, denn seine Augen weiten sich. Er drückt wieder den roten Knopf auf seinem Telefon.
 

„Mitsuki? Auf wann hatte ich den Termin mit Mr. Kagashima gelegt?“

Ein Klicken.
 

„Um 16:45 wollten sie sich mit ihm im „Chez Robert“ treffen, Sir.“

Sein Blick schweift zur Uhr. 16:15. Das „Chez Robert“ liegt am anderen Ende der Stadt und wir haben gerade Rush Hour.
 

„Danke, Mitsuki.“ Er erscheint trotz allem äußerst gefasst. „Los komm schon. Wir haben keine Zeit für Trödeleien.“ Halloo? Wer hat denn hier sein Treffen verpennt? Er oder ich?
 

Roland schlängelt sich durch den Verkehr, wie eine Schlange. Und das mit einer 6m langen Limo. Nicht schlecht. Kaiba sieht aus, als wolle er gleich selbst ans Steuer hüpfen und über alle anderen hinweg brettern und ich lache leise in mich hinein, um heut Nacht nicht eines sehr grausamen Kissentodes zu sterben. Schade eigentlich. Jetzt kann ich ihn nicht mehr als Lügner hinstellen. Das jedoch ist beinahe noch besser. Wetten, dass er gleich anfängt, auf den Fingernägeln zu kauen? Es fällt mir sehr schwer, nicht vor Lachen zu platzen.

Erstaunlicherweise kommen wir doch noch 5 Minuten vor dreiviertel am Restaurant an. Zwar mit einem leichten Herzanfall, aber das ist Kaiba egal. Hauptsache er ist immer der pünktliche Geschäftsmann.
 

„Kaiba, pass doch auf! Wenn du so zerrst, brichst du mir noch das Handgelenk!“
 

„Das ist nicht mein Problem.“
 

„Doch! Weil ich dich dann verklage.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibe ich mir über den Arm.
 

„Du würdest den Prozess verlieren.“
 

„…“
 

„Ah! Mr. Kaiba! Es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen.“ Hey! Was ist denn das für ein Irrer? Etwa Kaibas Kunde?
 

„Pfffrrrtt…“ Ich kann mich einfach nicht halten. Der Typ sieht total… freakig aus. Er trägt eine dicke Hornbrille und einen karierten Pullunder. Zudem noch ein Paar Leinhosen aus dem 8. Jahrhundert und sein Frisör scheint mächtig Pfusch gemacht zu haben, denn er hat eine Halbglatze, obwohl er höchstens 25 ist.
 

„Reiß dich zusammen, Joey!“ Mein Lachen verstummt sofort. Hat er gerade… Joey zu mir gesagt? Hab ich mich vielleicht verhört? Nein! Meine Ohren sind eigentlich noch ganz okay. Ach! Ich weiß. Er traut sich nicht, mich in der Öffentlichkeit „Köter“ oder „Kläffer“ zu nennen. Möglicherweise sollte ich öfter mit ihm rausgehen.

Aus! Joey aus! Solche Gedanken sind nicht gut für dich.
 

„Aber…“
 

„Nichts aber! Der Kerl hat mehr Geld, als du in deine Wohnung kriegen würdest.“
 

„Und warum steckt er es nicht in eine Schönheits-OP?“
 

„Wheeler, wenn du nicht sofort dein Maul hältst…

Mr. Kagashima, die Ehre ist ganz meinerseits.“ Er setzt ein gekünsteltes Geschäftsmann-Lächeln auf und reicht dem Freak die Hand. Dabei sieht er aus wie ein hochmoderner König.
 

Oh mein Gott ist mir langweilig. Heut ist echt nicht mein Tag. Anfangs war’s ja ganz lustig, Kaiba und dem Freak zuzuhören, aber mittlerweile sind sie beim geschäftlichen Part angekommen und ich hungere vor mich hin. Ja! Kaiba und sein Partner haben sich etwas zu essen bestellt. Nur ich durfte nicht. Ich bin ja auch nur das kleine, notwendige Übel.
 

„Es freut mich mit ihnen Geschäfte machen zu dürfen, Mr. Kaiba.“ Der Pullunder-Typ steckt seinen Füllfederhalter wieder ein und reicht meinem Erzfeind den unterschriebenen Vertrag.
 

„Eines interessiert mich aber doch noch…“ Uuh jetzt kommt’s! Wetten, dass er Kaiba gleich nach seinem Frisör fragt? Ich hoffe es für die Menschheit.

„Würden sie mir sagen, wer der junge Mann neben ihnen ist und warum er noch nichts gesagt hat?“
 

„Ja sie haben leicht reden! Sie werden heut Nacht auch nicht mit dem Bettlaken erdrosselt, wenn sie den Mund aufmachen.“ Mr. Kagashima sieht mich ziemlich schockiert an. Ähähähä. Das wollte ich gar nicht laut sagen. Warum kann ich auch immer meine große Klappe nicht halten. Ich werfe einen vorsichtigen Blick zu Kaiba, aber der sieht ganz ruhig drein. Falscher Alarm. Gott sei Dank.
 

„Machen sie sich keine Gedanken, Mr. Kagashima!“ Kaiba steckt den Vertrag ein und winkt nach dem Kellner. „Es ist nur ein unbedeutendes Schulprojekt, dem ich leider nachkommen muss.“

Autsch!

…Unbedeutend… Das Wort hallt in meinem Kopf nach, wie ein „Hallo“, das man in den Grand Canyon ruft. …Unbedeutend… ein Schulprojekt… mehr bin ich für ihn nicht.

Mensch Joey! Reiß dich am Riemen. Das wusstest du doch vorher schon!, posaunt die Stimme in meinem Kopf. Ja klar wusste ich das, aber es tut noch mehr weh, es aus seinem Mund zu hören.
 

Total mies gelaunt sitzen wir schließlich wieder in der schmucken Limo und fahren zurück zur KC.
 

„Köter? Ist alles in Ordnung?“
 

„Ja! Mir geht’s blendend!“
 

„Kannst du mir dann verraten, warum du schmollst?“
 

„Ich. schmolle. nicht!“ Was ist denn? Auf einmal zeigt er Interesse an mir? Hat er irgendwas Falsches gegessen?
 

„Doch! Tust du!“
 

„NEIN TUE ICH NICHT!!“ Er blickt mich total erschrocken (auch wenn es sehr gekünstelt aussieht) an und erwirkt damit, dass ich mich sofort richtig schuldig fühle. Es ist doch eigentlich schön, dass er sich anscheinend Sorgen um mich gemacht hat.
 

„…“
 

„Tut mir Leid, Kaiba. Aber ich habe schrecklich Hunger und weiß nicht, warum zum Teufel wir jetzt noch mal in die Firma fahren müssen.“
 

„Ach, nur um dich noch ein bisschen zu ärgern.“ Ja das hab ich mir gedacht. Der Arsch. Und beinahe hätte ich geglaubt, er würde sich wirklich um mich sorgen. Dabei wollte er nur einen Streit provozieren.
 

Zurück in der Firma: Das gleiche Bild wie heut Nachmittag. Er sitzt am PC und ich hocke auf dem Boden. Wie Herrchen und Hund. So ein Mist. Jetzt fange ich auch schon damit an. Innerlich beschimpfe ich ihn mit den schlimmsten Bezeichnungen, die mir einfallen, als auf einmal und ohne Vorwarnung alle Lichter ausgehen und es zappenduster um uns wird.
 

„Kaiba?“ Meine Stimme quietscht panisch.
 

„Ja?“
 

„Ich war's nicht.“ Erst mal klarstellen, dass es diesmal nicht auf meinem Mist gewachsen ist.
 

„Das ist mir klar.“
 

„Warum?“ Das interessiert mich jetzt aber.
 

„Weil dein Spatzenhirn nicht dazu in der Lage wäre, den Strom im gesamten Gebäude lahm zu legen.“ Idiot! Ich kann seinen Mantel neben mir rascheln hören und zucke bei dem Geräusch ängstlich zusammen.
 

„Hör auf zu zittern, Köter! Es ist nur ein Stromausfall. Nicht der Weltuntergang.“

Haha! Sind wir heut wieder witzig. Wer weiß denn, was den Stromausfall ausgelöst hat? Vielleicht treibt sich ja irgendeine gruselige Gestalt hier herum, die nur darauf wartet, uns das Hirn auszusaugen.
 

„Du siehst zu viel Fernsehen.“ Häh? Oh mann. Hab ich etwa laut gedacht? Scheiße.

„Roland, warum ist der Strom ausgefallen?...Hm… Am Zentralrechner?... Wer hat…?... Er ist gefeuert!“ Führt Kaiba etwa Selbstgespräche? Achso. Er hat telefoniert.
 

„Köter, wir sitzen bis morgen früh hier fest.“ Mir entfährt ein spitzer Schrei. Allein. In einer gruseligen Firma. Ohne Licht. Und das mit Kaiba. Mein schlimmster Alptraum ist wahr geworden.
 

„Krieg dich wieder ein. Ich bin vorbereitet für einen solchen Notfall. Allerdings…“
 

„Was allerdings?“

„Du wirst auf dem Boden schlafen müssen, weil ich nur eine Matratze im Schrank habe.“
 

„Ich soll bitte was? Auf dem harten Boden schlafen?“
 

„Sehr gut erkannt. Morgen früh kriegst du auch einen Keks dafür.“
 

„Grrrr.“ Es stört ihn überhaupt nicht, dass ich mich mit Händen und Füßen wehre. Gewaltsam werde ich quer durchs Zimmer geschleift und fliege immer wieder über irgendwas drüber bis wir dann endlich nebeneinander auf dem Boden liegen. Er liegt natürlich wesentlich bequemer als ich. Und er hat auch mehr von der Decke, aber ich kann sowieso nicht schlafen. Mir gehen zu viele Gedanken und Gefühle durch den Kopf. Einerseits möchte ich ihn gerne mit dem Laptop erschlagen und andererseits … Na das werde ich jetzt besser nicht erläutern.

Auf ein Neues...

jaaaaa! geschafft! ich habs endlich fertig gekriegt! *stolz sei*
 

es tut mir soooo leid, dass es so lang grdauert hat, aber ich war total demotiviert...
 

also hier: pitel 8
 

~+~+~+~+~+~+~+~+
 

Auf ein Neues...
 

Neben mir raschelt es ziemlich laut. Rascheln… Rascheln??! In meinem Bett hat nichts zu rascheln. Und warum zum Teufel ist mir so kalt? Ich ziehe die Decke noch ein bisschen enger um mich.
 

„Köter lass das!“ Ruckartig öffnen sich meine Augen. War das eben die Stimme, die ich glaube, dass sie es war? Gaaanz langsam drehe ich meinen Kopf und…
 

„Aaaaahhhh!“ Da liegt mein Erzfeind neben mir und hält sich ein Ohr.
 

„Komm schon, Köter. Das hatten wir alles schon mal. Und wenn du noch mal schreist, verklag ich dich, wegen einem Hörsturz.“ Ich sehe ihn total perplex an und jetzt erst beginnt mein Hirn zu arbeiten.

Ach ja. Stimmt. Das hatten wir gestern früh schon mal. Nur da war’s umgedreht. Apropos umgedreht: Heut bin ich dran mit Bestimmen. Muhahaha. Kaiba mach dich auf was gefasst!
 

„Wuuuaah.“ Einmal herzhaft gähnen.
 

„Machs Maul zu. Die Bandwürmer kriegen Husten.“ Man fühlt sich doch gleich viel besser, wenn man so eine nette Begrüßung am Morgen hat. Als ich versuche aufzustehen, fühle ich mich wie gerädert. Kein Wunder. Ich hab die Nacht auf einem verdammt harten Holzboden verbracht. Na warte! Meine Rache wird fruchtbar…äh furchtbar sein.
 

„Los! Hoch du Faulpelz.“ Ich mache mir die Handschellen ab um meine Morgentoilette zu erledigen und will mich gerade zum angrenzenden Bad begeben, als mich mit voller Wucht ein Kissen am Hinterkopf trifft.
 

„Hey! Wofür war das denn?“
 

„Dafür, dass du mir die Decke wegnehmen wolltest.“

Manchmal kann Kaiba echt kindisch sein. Aber das Spiel kann man auch zu Zweit spielen. Ist ja nicht so, dass ich die Regeln nicht beherrschen würde. Ich schnappe mir also das Kissen und werfe es zum Absender zurück. Dieser sucht schon nach neuer Munition, die auch sofort abgefeuert wird. So geht es noch ein ganzes Stück hin und her und zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich Kaiba nicht als Eisblock, sondern als richtigen Menschen. Irgendwann werden wir von einem Klingeln gestört, als ein weiteres Kissen scharf an meinem Ohr vorbei zischt.
 

„Ja?“ Ach! Sein Handy. „Guten Morgen Roland. … Ja?... Mmmmpf.“ Ich grinse ihn schief an.
 

„Treffer!“
 

„Köter, du… Nein sie sind nicht gemeint. Ja vielen Dank, Roland.“ Damit legt er auf und langt nach dem Kissen. „Jetzt bist du dran, Wheeler.“

Er steht ganz langsam auf und die Decke segelt zu Boden. Mir stockt der Atem. Er hat schon wieder nur seine Unterhose an… Gut! Ich auch. Als er sich meiner Blicke bewusst wird, läuft auch Kaiba leicht rötlich an. Wir beide stehen dort, wie die Salzsäulen, aber Gott sei dank kann ich mich aus der Lage reißen und ins Bad flüchten. Hektisch schließe ich ab und lehne mich gegen die Tür. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Kamiii. Wie kann der Typ nur so geil aussehen. Ich meine, ich brauche mich ja nun auch nicht zu verstecken, aber im Gegensatz zu ihm muss ich auch hart arbeiten. Hinterm Schreibtisch sitzen und auf den Computer einhacken kann ja wohl nicht soo anstrengend sein. Oder doch? Eigentlich ist es auch egal. Ich muss aufhören darüber nach zu denken. Vielleicht hilft erstmal eine kalte Dusche.
 

„Lieks!!“ Doch nicht SO kalt. Wahrscheinlich ist bei Kaiba alles etwas extrem. Dabei hab ich den Kaltwasserhahn nur ein ganz kleines bisschen aufgedreht… Jetzt hüpfe ich zitternd vor der Dusche herum, weil ich mir in meinem Schock beim Rauspringen beinahe den Fuß am Rand der Duschkabine gebrochen hätte. Autsch! Autsch! Autsch! Ich trockne mich schleunigst ab und schlüpfe in meine Schuluniform. Dann verlasse ich das Bad. Und wen sehe ich da? Na wen wohl. Kaiba steht – angezogen, versteht sich - an einem großen grauen Kasten und dreht an irgendeinem Hahn rum.
 

„Hat dir Dusche gefallen, Köter?“ Ohhh. Jetzt check ich’s. Der Sack hat das warme Wasser abgestellt gehabt.
 

„Duuu…“
 

„Ich was?“
 

„Du…Du…!“ Mir fällt gleich gar kein passender Ausdruck ein.
 

„Ich glaube langsam auch, dass dein Vokabular einer dringenden Auffrischung bedarf.“ Damit wendet er sich zur Tür ab. „Los komm! Oder bist du festgefroren?“
 

Spinn ich oder hab ich ihn gerade ganz leise lachen gehört? Möglicherweise bekommen mir eiskalte Duschen am Morgen nicht gut.
 

Kurz darauf sind wir vor den Toren der KC angekommen und Kaiba will nach seiner Limo winken. Aber er hat die Rechnung ohne Joey, den Rächer der Genervten, gemacht.
 

„Vergiss es, Kaiba! Heute bin ich der „Gastgeber“. Das heißt, du hast dich nach MIR zu richten. Und das wiederum heißt auch, dass es keine Limousinen gibt und keine Luxusvillen oder sonstigen Kram. Wir werden, wie übrigens jeder normale Schüler, das Fahrrad zur Schule nehmen.“ Hah. Jetzt hab ich’s ihm gezeigt. Vielleicht sollte ich noch dafür sorgen, dass seine Augen nicht auf den Gehsteig kullern. Aber eigentlich…Neee.
 

„Du willst bitte WAS?“
 

„Das wir mit dem Fahrrad zur Schule fahren.“
 

„Auf gar keinen Fall!“ Er verschränkt trotzig die Arme vor der Brust, wie ein Kleinkind.
 

„Na gut. Wie du willst. Dann hab ich wenigstens schon einen neuen Absatz in meinem Bericht: «Mein Partner, Seto Kaiba, zeigte keinerlei Verständnis für meine Lebensweise und weigerte sich beharrlich, sich in irgendeiner Weise anzupassen.»“
 

„Jetzt pass mal auf, Wheeler! Erstens bin ich sehr wohl anpassungsfähig und zweitens...Wie hast du dir das vorgestellt, damit?“ Er hält sein Handgelenk hoch, an welchem ich festgemacht bin.
 

Nur kurze Zeit später fahren wir quer durch die Innenstadt und die Leute werfen uns schon komische Blicke zu. Eigentlich kein Wunder.
 

„Wenn du einen Sturz fabrizierst, verklag ich dich auf alles was du besitzt.“, zischt es hinter mir. Arme Berta. Jetzt muss sie den bösen Kaiba auf ihrem Gepäckträger durch die Gegend kurven.
 

„Ich kann ja wohl nichts dafür, dass ich nur mit einer Hand lenken kann.“ Wirklich nicht, denn dann würde er gleich auf der Schnauze liegen. Ein kleiner Junge, an dem wir gerade vorbeifahren, kugelt sich vor Lachen auf dem Boden. Seine Mutter ermahnt ihn streng, kann sich ein Lächeln aber auch nicht verkneifen. Man kann es ihnen ja nicht verübeln. Wie oft sieht man schon einen Seto Kaiba auf einem klapprigen Fahrrad sitzen und dann auch noch auf dem Gepäckträger.
 

„Nach Hause fahr ich! Verstanden?“
 

„Okay, aber jetzt halt still! Ich kann so nicht fahrn.“

Schließlich und letztendlich kommen wir in der Schule an. Und das sogar unbeschädigt. Na gut. Bis auf Kaibas Würde. Die hat ein bisschen gelitten. Ein bisschen sehr.
 

„Na los, Köter. Ich will nicht auch noch zu spät kommen.“ Zu spät?? Es ist erst 9 Uhr. Die Schule beginnt nicht vor 9.15.

Im Klassenzimmer werde ich von meinen Freunden begrüßt.
 

„Hey Joey! Sag mal, wo hat euch Frau Hitashi gestern eigentlich hingebracht? Wir ham dich ja nicht mehr gesehn.“
 

„Ähm… Ja also…“ Eigentlich will ich es ihnen nicht sagen, dass ich mich Kaiba im Kindergarten war um die kleinen Bälger zu ärgern. Zum Glück kommt da schon Mr. Sato in den Raum. Unser Mathelehrer. Er erinnert mich irgendwie an den witzigen Kunden von gestern Abend.
 

„Mr. Kaiba, Mr. Wheeler, wenn sie sich dann bitte setzen würden?“
 

Damit beginnt eine unheimlich spannende Stunde über Logarithmen, der auch Kaiba nicht widerstehen kann. Er stützt seinen Kopf auf seinen Arm und tut so, als würde er aus dem Fenster neben ihm sehen. Er hat anscheinend auch nicht sonderlich gut geschlafen heut Nacht, wenn er’s jetzt nachholen muss. Auf ein Mal kommt mir ein teuflischer Gedanke. Ich werfe unauffällig einen Stift nach unten und ziehe dann meinen Arm mit den Handschellen weg.
 

„Rumms.“ Mit einem lauten und sehr schmerzhaften Geräusch knallt sein Kopf auf die Tischplatte. Unser Lehrer dreht sich interessiert um.
 

„Tztztztz. Seto man darf im Unterricht nicht schlaf… Uhhrrrrg.“ Mein Satz wird jäh unterbrochen als sich seine schlanken Finger um meinen Hals legen und er zudrückt.
 

„Das hast du nicht umsonst gemacht, du verlauster kleiner Straßenköter.“ Bei der Stimme läuft es mir nicht nur kalt sondern EISkalt den Rücken runter.
 

„Ich… musste meinen Stift aufheben. Was kann ich dafür, wenn du schläfst?“, krächze ich gerade noch vor. Was mir gerade auffällt: Seine Hände sind erstaunlich warm. Ich hatte sie mir eigentlich immer wie den Rest von ihm vorgestellt, nämlich kalt. Nicht, dass ihr denkt, ich würde von Kaibas Hände träumen oder so… Memo an mich selbst: Ich muss mich unbedingt mal untersuchen lassen. Die Gedanken sind doch nicht mehr normal.
 

„Mr. Kaiba! Jetzt lassen sie doch den armen Mr. Wheeler los.“ Er tut tatsächlich wie ihm geheißen und ich plumpse wieder auf meinen Stuhl zurück. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er mich so weit hochgehoben hat. Unbemerkt greife ich mir an den Hals. Der Kerl hat ganz schön Kraft. Aber auch Kaiba reibt sich den Schädel. Hat bestimmt wehgetan. Ich kann einfach nicht anders. Ich MUSS einfach grinsen. Das gefriert mir allerdings gleich wieder, nach dem Blick, den er mir zuwirft.

Bis zur Mittagspause verläuft an sich alles ganz reibungslos, bis auf das wir zum Direktor vorgeladen wurden, nachdem Seto versucht hat, mich mit einem Geodreieck zu erstechen. Nur weil ich mir seinen sauteuren Kuli geliehen habe, um noch schnell eine Arbeit zu unterschreiben. So haben wir das Vergnügen, heut zum Nachsitzen anzutraben.
 

+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~
 

sow... dat wars erstmal... tut mir leid, dass es ein bisschen kurz war ^^°
 

kommis??!
 

Bitte, bitte??!? *bettel*

Essen und andere Katastrophen

Ha! Diesmal gings schneller ^^. Ich geb mir gaaaanz große mühe jede woche ein kappi hochzuladen, weil ich ja jetz gott sei dank endlich meinen nebenjob gekündigt hab xDD also vllt. fang ich gleich mal am we damit an
 

das ende des kappis is für meinen geschmack ein bisschen unpassend, aber ich hab da grad son lied gehört ( Ashley Tisdale - Suddenly (seeeehhr zu empfehlen ^^)) und die melodie naja.... die hat mich so friedlich gestimmt xDDD dazu noch der schöne sonnenuntergang auf meinem balkon ^^ nuja! hoffe es gefällt trotzdem
 

Viel spaß beim lesen!!!
 

lg dat drachilein
 

PS: Ein ganze großes Dankeschön an meine treuen Leser! Ganz besonders an die, die immer nen kommi hinterlassen xDDD (würd sie ja jetzt alle aufzählen, aber ich bin zu faul ^^)
 

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~
 

„Endlich Mittagspause!“ Schnell schnappe ich mir ein Tablett von dem großen Stapel und reihe mich in die endlose Schlange ein, die dann endlich zum Essen führt. Kaiba sieht sich sehr skeptisch um und nimmt sich dann auch ein Tablett.
 

„Was gibt es?“
 

„Keine Ahnung. Mal sehn.“
 

„Du erwartest von mir, dass ich in dieser… diesem Raum mit all den schreienden, kleinen Kinder etwas zu mir nehme und kannst mir nicht mal sagen, was ich runterwürgen soll?“
 

„Jap.“ Ehrlich gesagt, lässt es mich ziemlich kalt, ob Kaiba von der „netten“ Atmosphäre genervt ist oder nicht. Er nimmt auch nie Rücksicht auf mich. ~Kennst du den Spruch: Was du nicht willst, dass man dir tu… oder „Man sollte mit gutem Beispiel vorangehen.“?~, meldet sich das nervige Etwas, das sich mein Gewissen schimpft, zu Wort. Ich ignoriere es großräumig. Wer hat das eigentlich erfunden? Das Gewissen? Man sollt ihn vierteilen lassen.

Einmal „ewiges Anstehen“ später haben wir es endlich geschafft und die Kantinentussi klatscht uns einen großen Fleck „Undefinierbares“ drauf. Wahrscheinlich handelt es sich um Kartoffelbrei. Nur die leicht gräuliche Farbe gibt mir zu denken. Dann setzen wir uns an einen Tisch, der noch nicht bis auf den letzten Platz besetzt ist. ICH hätte mich ja zu meinen Freunden gesetzt, aber Mr. Gefrierschrank hat sich standhaft geweigert.

Eben genannter stochert jetzt angewidert in seinem Essen herum, während ich Meines gierig verschlinge. Kein Wunder. Ich hatte auch noch kein Frühstück.
 

„Mensch, Kaiba. Es wird dich schon nicht beißen.“ Er steckt seinen Löffel in die Pampe und versucht, ihn wieder raus zuziehen, was sich als äußerst schwierig erweist.
 

„Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich habe auch nicht vor, es zu beißen.“ Mit einem Mal bricht der Löffel ab und der eine Teil, der nun nicht mehr Kartoffelbrei steckt, fliegt quer durch den Saal.

Es ist das erste Mal, dass ich gesehn hab, wie Kaiba so richtig tomatenrot anläuft und ich kugle mich fast auf dem Boden vor Lachen. Als ich mich wieder beruhigt hab, frage ich ihn:
 

„Du kannst das jetzt ja eh nicht mehr essen, ne? Kann ich’s kriegen.“ Mit einem skeptischen Blick schiebt er seinen Teller zu mir und ich mache mich auch noch über sein Essen her, während er mich fasziniert beobachtet.
 

„Was is? Hab ich was zwischen den Zähnen? Oder warum starrst du mich so an?“
 

„Nein, nein. Schon gut. Ich hab mich nur gerade gefragt, wie man das Zeug da runterkriegt.“
 

„Ach, weißt du? Wenn man den Würgreflex erst mal im Griff hat, kann man so ziemlich alles essen.“ Ich muss irre anfangen zu lachen, aber er sieht mich an, als hätte ich gerade behauptet, dass Regenwürmer und Nacktschnecken zu meinen Leibgerichten zählen.
 

„Mann, das war ’n Scherz. So schlimm ist das Essen nicht. Man muss sich nur erst dran gewöhnen und darf nicht von klein auf mit Shrimps und Kaviar gefüttert werd…“ Mit einem lauten „Platsch“ landet Kaibas Nachtisch in meinem Gesicht.
 

„Was zum…?!“ Ich wische mir den Pudding aus den Augen, damit ich den Übeltäter ansehen kann. „Kaiba??“

„Du wolltest mich als verwöhntes, kleines Gör hinstellen. Das hast du nun davon.“
 

„Na warte!“ Ich greife nach meinem Schokopudding, werfe ihm einen letzten wehleidigen Blick zu – es ist mein Lieblingsnachtisch - und klatsche ihn dann meinem Gegenüber ins Gesicht. Dies ist der Anreiz für die Anderen im Saal, eine zünftige Essenschlacht anzuzetteln. Schnell flüchte ich unter den Esstisch und ziehe Kaiba mit mir. Über uns sausen Mengen an Kartoffelbrei und Pudding durch die Gegend und ich wette, der Speisesaal sieht jetzt schon aus, wie ein Schlachtfeld. Auf ein Mal stoppt das Ganze abrupt und ich schiebe meinen Kopf ein bisschen raus, um den Grund dafür zu erkennen.

Der „Grund“ steht mit verschränkten Armen in der Tür und tippt mit einem Fuß im Takt auf den Boden: Ms. Hitashi. Augenblicklich ziehe ich meinen Kopf zurück.
 

„Wer war das?“ Keiner rührt sich.
 

„Ich sage es noch EIN Mal: WER WAR DAS?“, donnert ihre Stimme an mein Ohr und ich kann die rund zweihundert Finger, die auf unseren Tisch zeigen, praktisch hören.
 

„Klack, klack, klack.“ Oh nein. Sie kommt auf uns zu! „Klack, klack.“ Gleich ist es vorbei. „Klack, klack, klack.“ Ich quetsche die Augen zu, in der Hoffnung, ein großes Loch würde sich unter mir auftun und mich verschlucken.
 

„Auuuu!“ Schmerzhaft werde ich an einem Ohr unter der Bank hervorgezogen, aber ich bin wenigstens nicht allein. Kaiba hat das gleiche Schicksal ereilt. Frau Hitashi zerrt uns durch die gesamte Schule, bis zum Direktor.

Herr Yamamoto verdreht die Augen als er mich erblickt.
 

„Mr. Wheeler. Sagen sie mir: Was soll ich denn noch mit ihnen machen? Das hatten wir doch alles schon einmal. Ich weiß nicht, was ihnen noch helfen könnte.“ Gerade will ich ihm widersprechen, da richtet er das Wort an meinen „Mitgefangenen“.
 

„Und sie, Mr. Kaiba? Ich dachte eigentlich, dass sie etwas zivilisierter wären. Anscheinend habe ich mich geirrt. Was zur Hölle hat sie denn zu dieser Aktion bewegt?“
 

„Er…er macht mich wahnsinnig!“, versucht Kaiba sich zu rechtfertigen.
 

„Na wenn das so ist, dann mach die Fesseln doch ab und gib auf.“ Ich belle kurz, um ihn an unsere Wette zu erinnern.
 

„Nur über meine Leiche!“
 

„Na DAS ließe sich einrichten.“ Wir stehen uns gegenüber und funkeln uns böse an.
 

„Oho! Das Hündchen kann ja sogar knurren.“
 

„Ich zeig dir gleich, was das „Hündchen“ noch so alles kann.“
 

„Versuchs doch!“ Er verschränkt die Arme vor der Brust, wodurch ich unsanft nach vorne gezogen werde.
 

„Mr. Wheeler! Mr. Kaiba! Jetzt reicht es aber! Sie werden zur Strafe die Cafeteria von dem befreien, was sie dort angerichtet haben.“ Herr Yamamoto sieht so aus, als würde er uns die Strafe nicht gerne geben und er tut mir in dem Moment richtig Leid.

„Aber… wir haben heut Nachsitzen…“, wage ich anzumerken.
 

„Dann müssen sie das auf Morgen verschieben. Und jetzt gehen sie! Meine Nerven sind sowieso schon am Ende.“
 

Jegliche weitere Äußerungen werden von der Schulklingel, die das Ende der Pause ankündigt, einfach abgeschnitten. Dies wiederum stellt mich vor die Wahl: Renne ich jetzt zurück ins Klassenzimmer oder wasche ich mir erst den Pudding aus den Haaren?

Die Entscheidung wird mir einfach von meinem „Allerbesten Freund“ abgenommen, der sich jetzt anschickt, noch relativ pünktlich zum Unterricht zu kommen.
 

„Hey zieh doch nicht so!“
 

„Dann lauf eben schneller!“
 

„Wir könnten doch auch rennen…“ Bei dem Blick, den er mir allerdings zuwirft, wird mir schlagartig wieder bewusst, dass ein Seto Kaiba NIEMALS rennt. Nicht einmal dann, wenn hinter ihm ein Flammeninferno ausbrechen würde. Er würde höchstens, allerhöchstens, ein bisschen schneller gehen und zwar nur, damit sein teurer Mantel keine Brandflecken davonträgt. Wenn man genauer darüber nachdenkt, dann würden die Flammen ihn auch nicht erreichen, sondern geduldig an seiner Eisaura zehren, bis er das Gebäude sicher verlassen hat.

Gerade noch rechtzeitig kommen wir im Klassenzimmer an, denn die Lehrerin hatte sich glücklicherweise auch verspätet. Während sie Shinya geduldig zum zehnten Mal erklärt, wann man „das“ mit einem und wann mit zwei „s“ schreibt, pflücke ich ein paar Puddingbrocken aus meinen Haaren. Dabei fällt mir auf, dass auch Kaiba noch Pudding im Gesicht hat und weil mein Magen sowieso grad knurrt, streiche ich mit einem Finger über seine Wange, was ein angenehmes Schaudern auf meiner Haut hervorruft, und hole mir ein bisschen Dessert. Set… äh ich meine Kaiba sieht mich nur total überrascht an. Nicht böse oder abwertend, sondern einfach nur überrascht und für einige Sekunden starren wir uns einfach an und ich versinke in seinen unglaublich saphirblauen Augen, bis er sich zum Fenster abwendet und mich wieder ignoriert. Mich würde mal interessieren, was genau ich ihm eigentlich getan hab… Warum zur Hölle er mich so hasst…

Über diese Fragen zerbreche ich mir noch die restlichen 3 Stunden den Kopf und komme zu dem Ergebnis, dass ein Kaiba einfach niemand mögen KANN. Das ist wahrscheinlich ein Geburtsfehler oder so.

Nach der letzten Stunde holt uns Ms Hitashi ab und lotst uns zur Mensa, wo sie uns einen Eimer und zwei Zahnbürsten in die Hand drückt. Wir glotzen sie beide ungläubig an.
 

„Nun Mr. Kaiba, ich habe ihnen gesagt, dass, wenn sie sich nicht an de Regeln halten, werde ich dafür sorgen, dass sie die Schule mit der Zahnbürste putzen. So können sie schon mal üben. Und sie Mr. Wheeler, haben eben das Pech, sein Partner zu sein.“ So oder so ähnlich könnte man es auch nennen. Als sie weg ist, sehen wir uns erstmal um. Die Cafeteria ist ganz schön groß, wenn man die ganzen Schüler nicht dabei hat. Zum glück haben sie die Wände nicht beschmiert und auch sonst ist nur ein relativ kleiner Umkreis betroffen. Die Betonung liegt auf relativ. Mit einem großen Seufzer lasse ich mich auf den Boden sinken.
 

„Das finde ich toll von dir, dass du das übernehmen willst. Ich werde dich von hier oben unterstützen.“ Oh nein! So nicht mein Freundchen. Ich rupfe einmal kräftig an den Handschellen, was Kaiba sofort auf Augenhöhe holt.
 

„Das ist eigentlich ganz allein deine Schuld und deine Angelegenheit. Ich habe eben nur…Pech. Also los. Sonst sag ich es Ms. Hitashi und die lässt dich wirklich das Schulhaus putzen.
 

„Tzz! Die Frau hat doch einen klappern.“ So schnell wie möglich hält er sich den Mund zu und ich muss tierisch lachen. DAS aus dem Mund von Seto Kaiba zu hören… Darauf muss man schon sehr lang hinarbeiten.
 

„Du hast Recht. Aber jetzt lass uns anfangen, sonst werden wir heut nicht mehr fertig.“
 

„Wenn du deine Zunge nimmst, haben wir’s ganz schnell hinter uns. Das kannst du doch so gut.“

Ich erwidere nichts darauf, sondern arbeite mich mit der Zahnbürste den Tisch entlang und auch Kaiba fängt endlich an. Wir kommen nur reichlich langsam voran, weil Kaiba erstens ständig was zu meckern hat und wir uns ja zudem nur eingeschränkt bewegen können. Nach einer Stunde lasse ich mich erschöpft nach hinten fallen.
 

„Was denn? Machst du schon schlapp, Töle? Brauchst du eine Pause?“ Widerwillig muss ich nicken. Warum auch sollte ich leugnen, dass ich total am Ende bin. Und das obwohl wir erst ein Viertel geschafft haben…
 

„Gut. Machen wir eine Pause.“
 

„…“
 

„…“
 

„Kaiba?“
 

„Hm?“
 

„Warum tust du dir das an?“
 

„Was?“
 

„Na das hier!“ Ich deute auf den großen Saal.
 

„Ich hab keine Lust auf noch mehr Ärger…“ Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass das nicht alles an Antwort war, aber ich habe einfach nicht die Kraft weiter nachzufragen und widme mich deshalb wieder dem Boden. Schließlich – nach 4 weiteren Stunden – blitzt die Cafeteria wieder wie neu und wir machen uns auf den Heimweg. Weil keiner von uns das Fahrrad fahren will, schiebe ich es nach Hause und er läuft nebenher. Seit Stunden haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Vielleicht bin ich ihm mit den Fragen im Speisesaal zu nahe getreten… Keine Ahnung.

Auf dem Hügel, auf dem mein Haus steht, bleiben wir beide stehen und sehen auf die Stadt hinab. Die Sonne geht langsam unter und taucht unsere Gesichter in ein angenehmes Orange. Ich schaue ihn an und entdecke ein kleines, sanftes Lächeln, das um seine Lippen spielt. Soso… der große, unnahbare Kaiba hat also doch so was wie Gefühle, aber ich habe seltsamerweise keine Lust ihn damit aufzuziehen. Der Anblick stimmt mich einfach zu friedlich. Als die Sonne endgültig untergegangen ist, schleppen wir uns in den 8. Stock zu meiner Wohnung, weil der Aufzug natürlich gerade heute im Eimer ist.
 

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sow.... das wars erstmal.
 

vllt. habt ihr ja noch die zeit, ein paar kommis zu hinterlassen Ôo
 

büdde, büdde??? *hundeblick*

Rache ist...

sow.... nun das 10. kapitel. vllt. schaffe ich ja zwei diese woche. mir gehts nämlich grad mal gut xDD
 

sonst gibts nix weiter großes zu sagen.. außer: viel spaß damit ^^
 

und kommis sind natürlich immer gern gesehn xD
 

lg dat drachilein
 

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Hastig schließe ich die Tür hinter mir ab, ehe mein Vater mich und meine Begleitung sieht. Der würde das sicher wieder in den falschen Hals kriegen. Auch das Fenster rupfe ich erst mal auf, damit der Gestank hier raus kann.
 

„Hast du Hunger?“, wage ich Kaiba zu fragen. Wir wollen wenigstens mal so tun, als wären wir ein guter Gastgeber. Erstaunlicherweise nickt dieser sogar. Also verlasse ich das Zimmer gezwungenermaßen noch einmal, nachdem wir die Handschellen abgemacht haben.

In der Küche finde ich noch ein paar Nudeln von gestern, die ich schnell in der Mikrowelle warm mache. Als ich wieder in mein Zimmer zurück will, steht – Nein. Lehnt – mein Vater in der Tür, weil stehen kann er ja eh nicht mehr.
 

„Willst du das etwa ganz allein essen?“, lallt er mir ins Gesicht und der Mundgeruch haut mich fast aus den Socken.
 

„Natürlich. Was denkst du denn.“ Ich versuche, mich an ihm vorbei zuschieben, aber er versperrt den Durchgang.
 

„Un wenn ich nu auch no was will?“
 

„Dann geh arbeiten und kauf dir was zu essen. Das hier hab schließlich ich bezahlt.“
 

„Wamms!“ Und schon hab ich ein Paar sitzen. Die Teller allerdings hab ich nicht fallen gelassen.
 

„W…wage es nich…Hick…in diesem Ton mit mir ze sprechn.“ Dann rutscht er am Türrahmen hinab und fängt an zu schnarchen. Soll er doch dort verrecken. Ich steige über seine Beine hinweg und gehe zurück in mein Zimmer.
 

„Hier! Lass es dir schmecken. Is zwar kein Gourmet-Essen, aber wenigstens is es warm.“ Dann flüchte ich ins Badezimmer, das gleich an mein Zimmer grenzt, um die Stelle zu kühlen. Ob er’s gesehn hat? Oder den Streit gehört? Auf jeden Fall, weil mein Vater ziemlich laut geworden ist. Und auch das Klatschen hat man wahrscheinlich bis in den 1. Stock gehört. Was interessiert’s mich eigentlich auf einmal, was Kaiba sieht, hört oder denkt?
 

„Bist du bald mal fertig da drin?“, höre ich eine dumpfe Stimme vor der Tür und ich bekomme schon Angst, dass mein Vater doch wieder aufgewacht sein könnte, aber dann fällt mir ein, dass ich ja noch Besuch habe.
 

„Ja! Warts ab!“ Als ich aus dem Bad komme, steht Kaiba vor mir und an seinem Zeigefinger baumelt etwas großes, helles, das ich aber wegen der Dunkelheit nicht ausmachen kann. Ist der Typ denn nicht in der Lage, Licht zu machen? Ich stolpere also zum Lichtschalter und als das Licht aufblitzt, sehe ich auch endlich was da an seiner Hand hängt. Er schmunzelt komisch.
 

„Na, Köter? Was ist denn das? Es kommt mir bekannt vor.“ Oh Nein! SO ein Mist Jetzt hat er doch tatsächlich mein dunkelstes Geheimnis aufgedeckt, von dem niemand weiß, dass es existiert. Dabei wollt ich es eigentlich noch verstecken, bevor er es findet. Es ist nämlich ein kleiner Plüschhund, dessen Fell zwar schon ziemlich abgenutzt ist, aber früher mal die gleiche Farbe hatte wie meine Haare. Er stammt von einem Weihnachten, wo alle in unserer Klasse einen Zettel ziehen mussten und demjenigen ein Geschenk machen sollten, dessen Name darauf stand. Ich habe Toru Shinya damals ein Deo geschenkt, dessen Gebrauch er bis heute nicht entschlüsselt hat.

Na und ich hab eben den Hund in meinem Päckchen gehabt und mir war natürlich sofort klar, von wem das Geschenk kam.
 

„Ähähähä…“
 

„Ich hatte eigentlich erwartet, dass du ihn wegwirfst oder verbrennst oder was weiß ich, aber dass du ihm auch noch einen meiner Knöpfe ans Halsband machst… ich fühle mich geschmeichelt.“ Ich könnte ihm nicht mal sagen, warum ich ihn behalten hab. Er würde sich kugeln vor Lachen. Was kann ich auch dafür, dass das blöde Vieh so gut nach ihm riecht und ich ohne es so schlecht schlafen kann. Mit einem leichten Grinsen schmeißt er Seto… äh ich meine den Hund wieder aufs Bett und widmet sich weiterhin seinem Essen (mich wundert’s, dass er noch nicht dran rumgemeckert hat), bevor auch er ins Bad verschwindet.

Als er weg ist krabble ich schnell in mein Bett, kralle mir mein Lieblingsplüschtier und rieche daran. Hmm… Ein leises Klacken. Mit geschlossenen Augen bete ich, dass Kaiba jetzt nicht aus dem Bad gekommen ist.
 

„Eigentlich wollte ich nur fragen, ob es in dieser Hundehütte so was wie Handtücher gibt, aber jetzt weiß ich nicht, ob ich mich geehrt fühlen sollte oder Angst vor dir haben muss.“ Mit einem hochroten Kopf stolpere ich ins Bad um ihm wortlos zu zeigen wo sich die Handtücher befinden und fliehe dann, so schnell mich meine Beine tragen, wieder in mein Zimmer. Oh mein Gott ist das peinlich. Muss so was eigentlich immer mir passieren?
 

Wenige Minuten später, ich habe meine unnatürliche Gesichtsfarbe mittlerweile wieder runtergefahren und bin gerade dabei, Bettzeug für meinen Gast zu überziehen, kommt Kaiba zurück.
 

„Mein Bett ist leider keine drei Meter fünfzig, daher müssen dir heut Nacht auch mal 1.20 m reichen.“
 

„Das glaube ich nicht, Köter. Ich bin auf solche Fälle vorbereitet.“ Und mit diesen Worten holt er einen kleinen Würfel aus seiner Tasche, stellt ihn neben mein Bett und drückt den roten Knopf. Auf einmal kommt irgendwas aus dem Würfel, das aussieht wie ein Schlauchboot und sich sofort selbständig aufbläst.

Da hat der reiche Pinkel doch tatsächlich sein eigenes Bett mitgebracht. Murrend krieche ich in das meinige und reiche ihm seine Decke und sein Kissen, weil ich nicht annehme, dass er dafür auch nochn paar Würfel einstecken hat. Der Typ regt mich so auf. Immer hat er für alles und jeden einen Plan. Ich möchte einmal sehen, dass er nicht auf irgendwas vorbereitet ist.
 

„Gute Nacht, Kaiba!“ Und während ich noch überlege, wie ich ihn drankriegen könnte, nimmt mich der Schlaf gefangen.
 

So gegen Mitternacht werde ich wach, weil mir der Vollmond direkt ins Gesicht scheint. Kann er nicht woanders langschweben? Glücklicherweise weiß ich diesmal sogar, warum Kaiba neben mir liegt und breche nicht in einen Schreikrampf aus, weil ich Handschellen trage.

Sobald sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben, wende ich meinen Kopf in Richtung meines Bettnachbarn und ich bin wie hypnotisiert von seinem Anblick. Der Mondschein, der aus dem geöffneten Fenster ins Zimmer dringt, malt silberne Schatten auf sein blasses Gesicht und auf die Decke, die sich in regelmäßigen Abständen hebt und wieder senkt. Er liegt auf dem Rücken, den Mund leicht geöffnet, ein Arm liegt in meinem Bett, der andere auf seiner Decke. Er sieht fast aus wie ein kleiner Engel. (OK. Ein kleiner großer Engel) Sogar die Eisaura lässt sich nur noch geringfügig wahrnehmen. Ich glaube, das ich diesen Anblick verdammt vermissen werde, wenn wir uns nur noch in der Schule sehen. Dann kriege ich ihn nie wieder so zu Gesicht. Bei diesem Gedanken wird mir ganz schwer ums Herz. Alles in Allem waren es doch 2 lustige Tage, auch wenn ich viel Ärger mit ihm hatte.

Während ich die Szenen der vergangenen Tage noch mal Revue passieren lasse, fällt mir auf, dass sein Anblick dem des Prinzen aus dem Märchenfilm, den ich letzte Woche gesehn habe, ähnelt.

Und in just diesem Moment kommt mir auch mein Racheplan wieder in den Sinn.

Oho. Das wäre etwas, worauf er ganz sicher nicht vorbereitet wäre. Teuflisch vor mich hingrinsend sitze ich also in meinem Bett und feile an meiner Idee. Es muss ganz schnell gehen, damit ich ihn nicht vorher wecke. Und ich muss höllisch aufpassen wegen den verflixten Handschellen… Es gäbe so viel zu beachten, aber ich habe einfach keinen nerv dazu. Schließlich fasse ich mir ein Herz, knie mich neben ihn und beuge mich vorsichtig hinab. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das nur von der Aufregung kommt. Ich hoffe es jedoch sehr. Immer weiter beuge ich mich zu seinem Gesicht hinunter und schließlich… küsse ich ihn direkt auf den Mund.
 

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uuuund CUT
 

und nun folgt die sommerpause. wir sehen uns dann im september wieder....
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

... *evil smile* nein natürlich nicht! da bin ich gar nicht mehr im land. es geht natürlich so schnell wie möglich weiter. ich wollte nur mal bisschen gemein sein xDDDD

...LECKER!!!

hey! ^^ da bin ich doch schon wieder.

scheint ne gute woche für mich zu sein. ^^ ich hoffe, dass es auch so schnell weiter geht... -,-
 

diesmal: nix besonderes einfach nur: Have Fun!
 

lg dat drachilein
 


 

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Hmm… Es hat was von Vanilleeis, wie ich mir leider eingestehen muss. Ich liebe Vanilleeis…

Und NEIN! Ich habe es schon vorher geliebt und nicht erst seit jetzt! Es ist, als würde ich 7m über dem Boden auf einer rosaroten Wolke schweben. Nein, wie peinlich! Aber es ist ein tolles Gefühl.
 

Doch mit einem Mal werde ich unsanft von meiner Wolke in die Realität zurück geholt. Und zwar schon wieder von dieser Hand an meiner Kehle.
 

„Uhhhhhhrg.“
 

„Was sollte denn das eben werden, du dreckige, kleine Misttöle?“ Schade! Ich hatte gehofft, er würde schreien oder mich wenigstens anbrüllen. Damit hätte ich umgehen können, aber mit dieser gruselig ruhigen Stimme bin ich total überfordert. Da er meine Luftzufuhr und somit auch meine Fähigkeit zu sprechen abdrückt, starre ich ihn einfach an und antworte nicht.
 

„Und jetzt geh gefälligst runter von mir!!“, schreit er mir in mein Ohr. Dabei lässt er von meinem Hals ab und stemmt mich mit purer Armkraft aus seinem Bett.
 

„Jaiiips!“ Ich falle natürlich auf der Seite runter, auf der kein Bett steht, welches mich auffangen könnte und dadurch dass wir immer noch aneinander gekettet sind, zerrt es Kaiba gleich hinterher. Nun die ganze Szene umgedreht: Ich liege auf dem Boden und er sitzt beinah auf mir drauf. Wenn JETZT jemand (etwa mein Vater) reinkommen würde (genug Krach haben wir schließlich gemacht), würde derjenige völlig falsche Schlüsse ziehen können und ich könnte es ihm nicht mal übel nehmen.
 

„Jetzt reicht es mir, Köter! Was zu viel ist, ist zuviel. Gib mir die Schlüssel. Ich gehe nach Hause um meinen Anwalt zu konsultieren und dir eine heftige Klage auf den Hals zu hetzen.“ Damit richtet er sich auf und streckt mir seine Hand entgegen. Oho. Mr.-Ich-bin-perfekt-und-du-nicht hat also doch so was wie Erziehung erfahren. Als ich jedoch nach der mir so angebotenen Hand greifen will, zieht er sie weg.
 

„Glaubst du ernsthaft, ich fasse so was wie dich noch mal an? Den Schlüssel will ich. Aber plötzlich!“ Autsch… Kaiba das hat verdammt noch mal echt wehgetan. Aber na ja. Wie konnte ich auch nur daran denken, dass er so was wie Nächstenliebe kennen würde.
 

„Was heißt hier «Gib mir die Schlüssel!» Die hab ich dir gestern Abend gegeben, bevor ich dir was zu Essen geholt hab. Was weiß denn ich, was du damit gemacht hast.“, fauche ich ihn an und sehe die Ader auf seiner Stirn schon gefährlich zucken. Dann schreitet er hinüber zum Fenster. Ich nehme mal ganz stark an, dass er den Schlüssel aufs Fensterbrett gelegt hat. Als er jedoch panisch die Blumentöpfe hin und her schiebt und sogar unten drunter guckt, wird auch mir leicht anders. Was, wenn der Schlüssel weg ist?? Dann muss sich entweder einer von uns die Hand abschneiden (Derjenige werde ICH ganz sicher NICHT sein) oder wir müssen bis an unser Lebensende zusammengekettet bleiben…. Die zweite Variante wäre mir persönlich lieber, doch ich bezweifle, dass ich dann ein sehr langes Leben haben würde.

Während ich diese Gedanken im Kopf weiterspinne, merke ich gar nicht, wie Kaiba hektisch durchs Zimmer rennt und sämtliche Sachen durchwühlt. Immer mit mir im Schlepptau versteht sich.
 

„Würdest du dich vielleicht an der Suche beteiligen? Oder hast du etwa Lust, länger als nötig an mir dran zu hängen?“ Will er die Wahrheit oder etwas Nervenschonendes? Wenn ich nämlich ehrlich bin, dann wäre meine Antwort: Ja.

Waas? Ich kanns nun mal nicht ändern. Das Vanilleeis hat mir wahrscheinlich den Verstand eingefroren.

Um meinen – mittlerweile ziemlich ängstlich aussehenden – Mitgefangenen zu beruhigen, schüttle ich mit dem Kopf. Mein Zögern hat ihn höchstwahrscheinlich ganz schön erschreckt. Und dann mache ich mich auch mit die Suche nach dem bösen Schlüssel.

Nach einer halben Stunde haben wir schließlich mein ganzes Zimmer umgegraben, alle Schubladen ausgeschüttet, meine Klamotten aus dem Schrank gerupft und sogar unter der Matratze nachgesehen, aber nirgendwo ist auch nur ein Fitzelchen von ihm zu entdecken.
 

„Vielleicht ist er ja aus dem Fenster gefallen?!“
 

„Warum sagst du das erst jetzt, wo wir hier fertig sind?“, schnauzt er mich an. Soviel zu dem Thema: Nerven wie Stahlseile. Schnell stolpert er… nein…wir zum Fenster und sehen hinunter in die pechschwarze Nacht.
 

„Ähm, ich glaube nicht, dass du ihn von hier aus sehen wirst.“
 

„Ach sag bloß! Schau da!“ Er zeigt auf einen Fleck mitten in der Dunkelheit und ich kneife meine Augen zusammen, um besser sehen zu können. Da! Genau da auf dem Baum neben meinem Fenster blinkt es kurz silbern auf, als der Lichtstrahl das Metall streift.
 

„Na los! Geh ihn holen!“
 

„Wieso denn ich?? Du hast ihn doch aufs Fensterbrett gelegt!“
 

„Aber du bist der Köter und ich das Herrchen. Du tust gefälligst, was ich dir sage!“
 

„Pff! Vergiss es! Ich hab die Wette gewonnen. Schon verdrängt was? Das heißt, du darfst mich nie wieder wie einen Hund behandeln.“…

Kurz darauf lehne ich murrend, aber gehorsam doch aus dem Fenster. Kaiba ist sogar so freundlich, mich festzuhalten.
 

„Ich komm nicht ran!“
 

„Dann streng dich ein bisschen an, du Loser!“ So richtig ermuntert, strecke ich mich also noch ein wenig und fasse in irgendetwas Weiches.
 

„Liieks!“
 

„Was denn jetzt schon wieder?“
 

„Nichts. Ich glaube der Schlüssel liegt in einem Vogelnest…“
 

„Und wenn er in nem Mini-Taj-Mahal liegen würde, wär’s mir auch egal. Hol ihn einfach her!“ Immer dieser nette Befehlston. Vorsichtig taste ich mich dort heran, wo ich den Schlüssel vermute, denn sehen kann ich sowieso nichts. Kaiba versperrt mit seiner Gestalt dem Licht den Weg durchs Fenster.

Als ich endlich glaube ihn gefasst zu haben und Kaiba gerade ein Zeichen geben will, mich wieder rein zu ziehen, spüre ich auf einmal einen stechenden Schmerz auf meiner Faust. Und noch einmal, sodass ich den Schlüssel wieder ins Nest fallen lasse.
 

„Krah, Krah!“

„Hast du was gesagt, Töle?“
 

„Nein, aber mich hat irgendwas in die Hand gehackt. Hol mich wieder rein!“ Als ich endlich wieder in meinem Zimmer stehe, reibe ich mir die noch immer schmerzende Hand.
 

„Hast du den Schlüssel?“
 

„Nein, ich hab ihn wieder fallen gelassen.“
 

„Und weshalb hab ich dich jetzt wieder reingeholt?“
 

„Da sitzt irgendwas in dem Nest. Geh doch gucken!“ Er tut wie ihm geheißen.
 

„Du hast Angst vor einer kleinen Elster? Wie kläglich.“
 

„Hol du doch den scheiß Schlüssel!“ Auch dafür hat er nur ein Schulterzucken übrig und beugt sich übers Fensterbrett. Ich beeile mich, ihn festzuhalten. Nicht, dass ich um seinen Tod trauern würde – oder ich würde es zumindest nicht öffentlich zugeben – aber wenn er fällt, dann ich gleich hinterher.
 

„Kch! Kch! Los du blöder Vogel! Verschwinde endlich!“ Die Elster jedoch scheint immun gegen jegliche von Kaibas Drohungen und er wirft ihr gerade ziemlich viele an den Kopf. Aber ob eine Elster weiß, was ein Anwalt ist?… Da hab ich auch so meine Zweifel. Da sich das Vieh nicht bewegen möchte, sondern sich einfach in sein Nest gesetzt hat und uns ignoriert, halten wir nun Kriegsrat in meinem Zimmer.

Doch auch die weiteren Versuche sind zum Scheitern verurteilt: Wir haben versucht, sie mit Licht zu vertreiben und mit Wasser, wir haben kleine Steinchen nach ihr geworfen, aber nie getroffen und wir haben versucht, sie mit einer alten Baseball zu fangen. Doch alles was sie tut, ist kurz aufflattern – mit dem Schlüssel im Schnabel natürlich – und sich dann mit schief gelegtem Köpfchen auf den Ast zu setzen. Schaut irgendwie süß aus so und ich muss sie einfach anlächeln.
 

„Ach nein, niedlich. Der Köter hat eine neue Freundin gefunden.“
 

„Schnauze Kaiba!“
 

„Gib mir den Stock, Wheeler! Jetzt ziehen wir andere Seiten auf.“
 

„Aber… du willst sie doch nicht mit dem Stock schlagen!“
 

„Nein! Ich will sie nur ein bisschen aufscheuchen, damit sie den Schlüssel fallen lässt.“ Nur zögerlich gebe ich ihm den Stock. Wer weiß, was Kaiba alles anstellt, wenn er wütend ist. Er würde sicher auch vor harmlosen kleinen Elstern keinen Halt machen.

Mit dem Stock wedelt er ein wenig um den Vogel herum, was diesen absolut nicht stört und schließlich fuchtelt er so wild, dass er das gesamte Nest runter wirft.

DAS findet die Elster jetzt überhaupt nicht mehr witzig und aus ihrem niedlich «Tschiep?» wird ein fuchsteufelswildes Gekrächze. Sie flattert in unser Zimmer hinein, setzt sich auf Kaibas Kopf und hackt ein paar mal ordentlich zu, bevor sie aus dem Fenster in die schwarze Nacht fliegt. Die ganze Zeit den Schlüssel im Schnabel.

Fassungslos starre ich dem Tier hinterher.
 

„Kaibaa! Was hast du getan? Jetzt ist sie weg und weil du ihr Nest zerstört hast, wird sie nie wieder kommen.“ Betreten steht er da und reibt sich den Schädel. Schon das zweite Mal innerhalb von 24 h.

Ich kann’s noch gar nicht glauben: Wir wurden ausgetrickst! Und das von einer Elster…
 

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und schon wieder: CUT! ^^
 

bis zum nächsten mal. *wink*
 

leave kommis??? please???

Und jetz?!

jaaaa *jubel* endlich!!! ich habs tatsächlich noch geschafft xDDD
 

ich entschuldige mich schon mal im vorraus, dass ein bisschen kurz is, aba ich wollt euch auch nicht noch länger warten lassen... *drop*
 

trotzdem recht viel spaß ^^
 

lg dat drachilein
 

PS: ich werd mich beim nächsten pitel mehr beeilein >.< versprochen!!!
 

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Niedergeschmettert von dieser Erkenntnis sitzen wir auf meinem Bett und selbst Kaiba scheint auf einmal die Lust am Streiten vergangen zu sein.
 

„Und jetzt?“, wage ich nach etwa einer halben Stunde Schwiegen zu fragen. Das schreckt ihn aus seinen Gedanken.
 

„Wie: Und jetzt? Was soll jetzt sein? Ich hab die Schnauze voll und geh jetzt Heim. In dieser Hundehütte bin ich lang genug gewesen.“ Seltsamerweise traue ich mich nicht, ihn darauf hinzuweisen, dass ich die Wette theoretisch gewonnen habe und er nicht mehr das Recht hat, irgendwelche Hunde-Vergleiche zu machen. Seine Stimme klingt so… tiefkühlfachmäßig aber auch ein bisschen erschöpft, wie ich herauszuhören glaube. Von was ist er bitteschön erschöpft?? Ich glaub’s ja wohl nicht. Ich bin hier das bemitleidenswerte Hündchen, dass an den Kühlschrank gekettet ist, aber trotzdem nicht an ihn rankommt.

Was für ein Vergleich! Ich bin glatt ein bisschen stolz auf mich. Auf einmal – und ohne jegliche Vorwarnung – steht Kaiba auf und ich falle beinah schon wieder vom Bett.
 

„Los, Wheeler! Du willst doch auch von hier weg.“
 

„…“
 

„Was ist? Guck nicht wie ein Hündchen, wenn’s blitzt!“
 

„…“ Mir hat es glatt die Sprache verschlagen. Bin ich im falschen Film oder ist Kaiba gerade wirklich dabei, mich – relativ – freiwillig in sein Haus einzuladen? Hab ich Hallus? Oder hat die Elster vielleicht ein bisschen hart zugehackt? Beide Varianten kann ich nicht ausschließen. Auch die Idee von den hirnaussaugenden Aliens kommt mir auf einmal ziemlich plausibel vor. Mein Gewissen flötet irgendwas von „Nächstenliebe“ und „guten Taten“, aber ich war schon immer irgendwie immun gegen dieses innere Stimmchen.

Um Kaiba nicht ohne Antwort dastehen zu lassen, nicke ich zögerlich und er sieht mich abschätzig an.
 

„Wheeler, normale Menschen haben in der Grundschule gelernt, dass man auf Ergänzungsfragen in ganzen Sätzen antwortet. Ich fragte dich, was mit dir los sei. Nur als kleine Gedächtnisstütze.“

1:0 für mich. Mein Gewissen geht diesmal leer aus. Von wegen „Nächstenliebe“ und so.
 

„Nichts ist los. Mich hat’s nur gewundert, dass… ach vergiss es! Gehen wir!“ Besser ich sag’s nicht. Dann überlegt er’s sich womöglich noch anders. Wortlos folge ich Kaiba aus meinem Zimmer hinaus und schließe die Türe ab. Meine Reisetasche hab ich eh gestern – nein vorgestern, wir haben es ja schon 3.40 Uhr – Früh in seinem Zimmer stehen gelassen.

Vor der Haustür ruft Kaiba Roland an, damit dieser die Limousine schickt. Allerdings versteht er sein eigenes Wort beinahe nicht, denn es schüttet in Strömen und wir finden gerade so im Hauseingang einen halbwegs trockenen Platz. Dann schweigen wir uns weiter an. Aber es ist – wie ich zu meinem Verwundern feststellen muss – kein kaltes Schweigen sondern eher, wie bei zwei alten Freunden, die sich in ihrem Leben bereits alles erzählt haben und jetzt jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt.

Schließlich steht Roland mit der Limo vor dem Haus. Selbst seine Sonnenbrille versteckt die dunklen Augenringe nicht und er gähnt herzhaft, als er uns die Türen öffnet. Anscheinend konnte er den Chauffeur nicht auftreiben. Die weitere Fahrt und auch die Ankunft am Kaiba-Anwesen sind nicht halb so spektakulär wie beim ersten Mal. Jetzt kenn ich das Ganze ja schon und so landen wir schnell und ohne große Umschweife beide in Kaibas Bett.

… Nicht so, wie ihr das jetzt wieder denkt! Man, man, man!

Der nächste Tag beginnt mit einem gewaltigen Donnerwetter. Also im Sinne von „Gewitter“, damit wir uns richtig verstehen. Den wunderschönen Blümchen in Kaibas Garten knicken die Köpfe ab vom vielen Regen und der Blitz, der gerade am Himmel zuckt, taucht die Halbschattenlandschaft in ein geheimnisvolles und zugleich beängstigendes Licht. Das Gewitter ist noch meilenweit entfernt und der Donner lässt sich nur geringfügig wahrnehmen. Trotzdem sieht es draußen stark nach Weltuntergang aus. Ich hab’s gewusst. Wenn Kaiba einmal menschliche Züge zeigt und ein armes Gassenhündchen in sein Bett holt, bricht die Apokalypse aus.

Die Schule fällt heut übrigens auch aus. So wie alles andere. Geschäfte bleiben geschlossen. Fabriken öffnen ihre Türen für die Arbeiter nicht. Heut Nacht hat es dermaßen geregnet, dass auf den Straßen höchste Aquaplaning-Gefahr herrscht. Niemand traut sich auch nur einen Schritt nach draußen. Die armen Vögel, die es vor dem Ausgangsverbot, welches der Stadtrat heut morgen ausgerufen hat, damit keine Unfälle entstehen oder es sogar Todesopfer gibt, nicht mehr nach Hause geschafft haben, müssen in ihren Fabrikhallen und Büros hocken bleiben und auf ein Ende des Unwetters warten.

Gelangweilt stehe ich an den großen Fenstern in Kaibas Schlafzimmer und sehe dem Regen bei seinem Treiben zu, während ich darauf warte, dass es Frühstück gibt. Kaiba telefoniert derweil mit einem der „armen Vögel“ (seinem Wachdienst) darüber, was es in der Firma Neues gibt und ob sein eintägiges Fehlen sehr große Verluste gebracht hat. Pah! Die Kerle werden ja wohl genug Grips haben, um mal einen Tag ohne seine Lordschaft, Kaiba den Gefrierschrank von der Nordpolburg, auszukommen. Trotz dieses einleuchtenden Zustandes läuft Genannter gerade wie ein Tiger in seinem Käfig hin und her. Jedenfalls soweit es die Fesseln zulassen. Auf mich oder meinen Arm nimmt er dabei keine Rücksicht. Wieso sollte er auch? Ist ja nicht seine Schulter, die gleich ausgekugelt wird. Oohh, wie ich ihn ha…ha…nicht mag… «Das ist nicht wahar!», zwitschert die altbekannte Stimme des bösen Gewissens mal wieder, aber da ich diesen Satz schon mehr als ein Mal gehört habe, geht er zu einem Ohr rein und zum anderen wieder raus.

Die Regentropfen fließen langsam am Fenster hinab, verbinden sich mit anderen lang gezogenen Tropfen bevor sie am Ende der Scheibe ihr kurzes Leben beenden. Der Anblick deprimiert mich ein bisschen. Er hat irgendetwas dramatisches und ich hab das Gefühl, dass mir das Schicksal damit etwas sagen will, aber ich komm einfach nicht drauf…. Quatsch, Joey! Da gibt es nichts zu sagen! Es ist nur ein Unwetter. Wie jedes andere auch.

Hab ich da grade das Klappen eines sich schließenden Handys gehört? Ist Kaiba etwa fertig? Ich wende meinen Kopf von den faszinierenden Regentropfen ab und richte meinen Blick auf Kaiba. Dieser hat tatsächlich aufgehört zu telefonieren. Ich bin erstaunt.
 

„…“ Gerade hab ich den Mund aufgemacht, um etwas zu sagen, da klingelt dieses kleine blaue Ungeheuer doch schon wieder.
 

„Ja hier Kaiba!... Sehr gut! Schicken sie sie mir!... Was?...Nein!....“ Ach, leck mich! Dann redest du eben nicht mit mir. Missmutig drehe ich den Kopf wieder in Richtung Außenwelt und versinke in Philosophien über das Liebesleben der Kühlschränke bei Regen.

Ein gewaltiges Donnern holt mich aus meinen – wie ich zugeben muss nicht ganz jugendfreien – Gedanken. Ich quietsche erschrocken auf und stolpere nach hinten. Jetzt hätte mein Hintern bestimmt eine äußerst unsanfte Begegnung mit dem teuren Parkettboden gemacht, wenn mich nicht zwei rettende Arme aufgefangen hätten. Ich biege meinen Kopf nach hinten um meinem Retter zu danken.
 

„Kaiba?“
 

„Was ist? Wen hast du denn erwartet? Den Heiligen Geist? Oder Micky Maus vielleicht?“ Als ich mir Kaiba mit zwei großen schwarzen Mausohren und gelben Schuhen vorstelle, muss ich übers gesamte Gesicht grinsen.
 

„… Mr. Kaiba? Sind sie noch da?“, kommt es ziemlich gedämpft aus einer Ecke. Kaiba und ich sehen synchron in die Richtung, aus der die Stimme kam. Dort liegt ein kleines blaues Handy auf dem Boden und auf dem Display prangt in leuchtenden Buchstaben „Mr. Kagashima“. Vollkommen verblüfft sehe ich Kaiba an und muss sogar zwei Mal blinzeln, um ganz sicher zu gehen. Hat er wirklich sein Handy auf den Boden geworfen, nur um mich aufzufangen? Noch dazu wo dieser oberwichtige Futzi dran war? Dieser Irrtum scheint ihm auch gerade bewusst zu werden, denn er setzt mich – gaaanz vorsichtig – ab und angelt nach seinem Telefon.
 

„Ja Mr. Kagashima. Ich bin noch da. Der Empfang war nur kurzzeitig unterbrochen. Sie wissen… der Regen.“ Und lügen kann er auch noch…Total verwirrt über diese plötzliche Wende bleibe ich erstmal auf dem Boden hocken und zwinge Kaiba damit, sich zu mir zu setzen. Dann ist er endlich fertig mit seinem besten Freund – neben der Kaffeetasse, versteht sich.
 

„Kaiba?“
 

„Hm?“
 

„Wieso hast du mich aufgefangen?“ Er zuckt mir den Schulter.
 

„War ein Reflex.“ Damit steht er auf und zerrt mich hoch. „Los wir gehen frühstücken und dann muss ich mit dem Schlüsseldienst telefonieren.“
 

Schon wieder dieses böse „T-Wort“.
 

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soooo das wars leider auch erst mal... keine angst, es geht bald weiter ^^
 

immer schön kommis hinterlassen, ne? *lieb grins*

Regentage... müssen nicht zwangsläufig langweilig sein.

*Puuuuuh* Das war vielleicht ne schwere Sache. Mir wollte einfach nichts rechtes mehr einfallen.

Ich hoffe, dass es trotzdem einigermaßen gelungen ist. >.<
 

Wünsche euch viel Spaß beim Lesen
 

lg euer drachilein
 


 

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Frühstück! Endlich! Normalerweise die schönste Zeit des Tages…Vorausgesetzt man war nicht an Seto Kaiba gefesselt und der kleine Kaiba einem nicht ohne Punkt und Komma erzählt, was sein toller großer Bruder und er bei Gewittern immer gemacht haben.

Mittlerweile wiederholt er zum 5ten Mal, dass sie beide bei einem Gewitter an den Niagarafällen beinah ums Leben gekommen wären. Für einen klitzekleinen Moment blitzt hinter meiner Stirn in roten Leuchtbuchstaben ein „Schön wär’s gewesen“ auf, das ich auch sofort wieder bereue.

Um den Knirps zu ignorieren schweifen meine Gedanken zurück zu den Niagarafällen und mein Unterbewusstsein erzählt mir grad in leuchtenden Farben, was man hinter einem Wasserfall so alles für nicht-jugendfreie Sachen mit Kaiba machen könnte. Augenblicklich schießt mir das Blut in den Kopf.
 

„Joey?“
 

„…“
 

„Joey? Ist alles in Ordnung? Du bist so rot im Gesicht. Hast du Fieber? Hörst du mir überhaupt zu??“

Langsam verschwimmt die Szene hinter dem Wasserfall vor meinem Auge und die quietschende Stimme von Mokuba holt mich in die Realität zurück. Ich muss auch kurz blinzeln um den Kleinen überhaupt zu erkennen.
 

„Häh?“
 

„Ob du mir zugehört hast, wollte ich wissen.“ Seine Stimme hört sich allmählich schon sehr gefrierfachmäßig an, wenn auch noch nicht ganz so schlimm wie die seines großen Bruders. Ob das vielleicht erblich ist?
 

„Joeyyyy!!“, quietscht es mir ins Ohr.
 

„Was ist denn??!!“

Erschrocken fährt der Kurze zusammen und setzt seinen „verletztes-Hündchen-Blick“ auf. Hey! Das ist mein Gesicht! Allerdings wirkt es wie immer blendend.

„Tut mir leid. Ich war nur grad in Gedanken versunken.“ Mokubas Mine hellt sich schlagartig wieder auf und er beginnt von Neuem mit seinen Erzählungen.
 


 

„Tick! Tack! Tick! Tack!...“ Begleitet von diesem netten monotonen Geräusch bewegt sich der Zeiger des Metronoms immer hin und her und hin und her…

Mir? Neeeiiiin!! Mir ist nicht langweilig. Wie kommt ihr denn da drauf? Hört man den Sarkasmus in meiner Stimme? Ja? Gut!

Weshalb ich mich mit dem Ticken des Metronoms beschäftigen muss? Na weil Mr.-Geschäftsmann-egal-was-passiert nicht an sich halten konnte und nun dort sitzt und einen etwa 50!!! Zentimeter hohen Stapel von Unterlagen unterschreibt. Jaa! Er hat sich vorgenommen, den ganzen Stapel zu schaffen.

Ich glaub, der Kerl hat bei seiner Geburt, kaum, dass er draußen war, erstmal einen Vertrag aufgesetzt, der seine Mutter dazu verpflichtet, ihn auch regelmäßig mit Kaffee aus der Nuckelflasche zu füttern.

Leicht angepisst wende ich meinen Blick nach draußen, aber dort droht mal wieder die pure Apokalypse und ich frage mich, ob ich hier jemals wieder rauskommen werde oder ob Kaiba irgendwann mal mit einem Skelett neben sich hier sitzt und immer noch unterschreibt. Zuzutrauen wär’s ihm ja… Mein Seufzen übertont das blöde Metronom, aber nicht mal das kann den Gefrierschrank dazu bringen, von seiner Arbeit aufzusehen.

Ich hasse Langeweile. Wenn mir langweilig ist, dann schweife ich immer in seltsame Gedanken ab. Apropos seltsame Gedanken. Mir geht immer noch dieses Bild durch den Kopf, wie Kaiba mich vorhin aufgefangen hat. Das kann einfach kein Reflex gewesen sein. Ich kann mir bei Kaiba eigentlich nur den „Kaffeemaschinenschalter-drücken-wenn-ich-in-die-Küche-komme“-Reflex vorstellen. Die Reste meines gesunden Menschenverstandes fragen mich zwar ziemlich lautstark, weshalb er es denn sonst getan hätte, aber auch darauf hat diese blöde Hinterkopfstimme eine Antwort. Nämlich, dass er nicht wollte, dass ich mir weh tue. Das würde bedeuten, Kaiba macht sich Sorgen um mich und dies wiederum würde heißen, dass… Noch bevor das Stimmchen seinen Gedanken aussprechen kann, wird es schon von den Schlägertypen des Menschenverstands zusammengeschlagen.
 

Ohoo!!! Was haben wir denn da? Sonnenschein? Strahlend blauer Himmel? Strand und Meer? Wo bin ich denn gelandet?? Egal. Da sind keine Handschellen mehr um mein Handgelenk und es herrscht kein Weltuntergang, also bin ich schon mal hochzufrieden. Mal schauen, was sich hier noch so finden lässt…Vorsichtig, um in dieser wunderbaren Welt ja nichts kaputt zu machen, setze ich einen Fuß vor den anderen und bewege mich auf den Schatten zu, der da am Horizont zu sehen ist. Nebenbei komme ich noch an einem Eisstand vorbei, der gaanz zufällig nur mein Lieblingseis hat. Mit dem Grundnahrungsmittel ausgerüstet gehe ich also weiter, aber der Schatten will einfach nicht näher kommen und es wird immer wärmer hier. Auf einmal fällt mir auf, dass ich ja noch meine gesamten Klamotten anhabe. Derer entledigt [AN: bis auf die Boxershorts ^^] lässt es sich auch viel leichter laufen.

Und auf einmal ist der Schatten auch nur noch 10 Meter von mir entfernt, durch die Hitzeflimmer aber immer noch nicht auszumachen. Den Rest des Weges lege ich nun etwas schneller zurück. Es reizt mich eben, was da so in der Gegend rum sitzt. Das „Etwas“ scheint tatsächlich ein Mensch zu sein. Und zwar ein ziemlich gut aussehender. Plötzlich erhebt sich der Schatten zu seiner vollen Größe und kommt auf mich zu. Mit einem erschrockenen Quietschen hüpfe ich ein Stück zurück. Ich weiß zwar noch nicht, wer oder was das da ist, aber ein bisschen Sicherheitsabstand ist ja immer gut. Und mit einem Mal steht es – nein eigentlich ist es ein Er – direkt vor meinem Gesicht und als ich die Augen vorsichtig öffne, blicke ich direkt in zwei strahlende Saphire, die nur einem Men…Wesen gehören können. Ich weigere mich weiterhin standhaft Kaiba als Menschen zu bezeichnen. So viel Kaffee würde ein normales Mensch nämlich nicht vertragen. Nun also zurück zu Kaiba, der da gerade vor mir steht – mit gerade mal 10 cm Entfernung zwischen unseren Nasenspitzen – und mich weiterhin unverwandt ansieht und zwar mit einem Blick, der mir das Blut in den Kopf treibt und mir warme Schauer über den Rücken jagt. In meiner Bewegung eingefroren, fällt mir mein leckeres Eis aus den Händen. Er soll weggehen!! Ich hab Angst. Vor allem, weil er immer noch nichts gesagt hat… Ich meine, gut ich hab auch noch nicht viel zum Gelingen eines Gesprächs beigetragen, aber… Warum sieht er mich denn so an??? Behutsam gehe ich ein Paar Schritte zurück, aber er kommt mir einfach hinterher. Also versuch ich’s noch mal. Und noch ein Stück, und noch ein Stück… Auf einmal stolpere ich über irgendwas und falle nach hinten. Wild mit den Armen rudernd komme ich auf dem Boden an. Wo kommt denn auf einmal das Handtuch her?? Darauf scheint Kaiba nur gewartet zu haben. Mit einer fließenden Bewegung kniet er über mir und beugt sein Gesicht zu meinem hinunter. Oh mein Gott! Was hat er nur vor?? Vor meinem inneren Auge spielen sich die verrücktesten Fortsetzungen, die allesamt nicht ganz jugendfrei sind. Ich meine… man braucht sich die Szene doch nur mal ansehen. Wie Kaiba so halb auf mir drauf liegt, lässt doch überraschend viel Platz für solche Phantasien, oder?? In Erwartung des Unmöglichen – und auch des Möglichen, nämlich, dass Kaiba mir gleicht ins Gesicht spuckt oder so – kneife ich die Augen zusammen und…
 

…nichts geschieht. Keine Geräusche um mich herum, nichts. Langsam öffne ich erst ein Auge und dann das Andere und finde mich gleich überhaupt nicht zurecht. Da ist kein blauer Himmel über mir und auch kein Meeresrauschen mehr. Das einzige, was meine Ohren wahrnehmen, ist ein gleichmäßiger Luftzug. Das, worauf ich liege hat auch überhaupt kein Ähnlichkeit mit einem Handtuch. Und was macht denn die Hand auf meinem Bauch? Oder besser: Wem gehört sie?

Als ich meinen Kopf zur Seite dreh, kann ich ihm direkt ins Gesicht sehen. Genau! Kaiba liegt hier neben mir und jetzt weiß ich sogar, wo ich bin. In seinem Bett. Da klebt nämlich der weiße Drache über mir an der Decke. Jaa! Meine Kombinationsgabe ist einmalig. Die nächsten Fragen, die sich mir aufdrängen sind nun: WIE bin ich das Bett gekommen und WAS genau ist davor passiert? Ich hasse diese ständige Fragerei.

Der Luftzug, den ich gespürt habe, ist eindeutig Kaibas Schnarchen zuzuordnen. Ich puste ihm leicht ins Gesicht, um ihn so in diese Welt zurückzuholen und damit er mir die ganzen Fragen beantworten kann.
 

„Was ist? Ich schlafe nicht!!“, fährt er vollkommen erschrocken nach oben.
 

„Nein, natürlich nicht…“
 

„Wheeler? Wieso bist du wach?“ Wieso ich wach bin?? Halloo? Ist er so’n bisschen verpeilt oder so?
 

„Naja, weißt du, wenn man im Schlaf die Augen öffnet, dann…“
 

„Das mein ich nicht. Du hast doch die ganze Zeit geschlafen.“
 

„Die ganze Zeit? Wie lang liegen wir denn schon hier??“
 

„Na vielleicht seit 4 Stunden oder so. Du bist mit deinem Kopf auf meine teure Schreibtischplatte geknallt, die jetzt übrigens eine ganz schöne Delle hat und…“
 

„…Und weiter?“ Erst jetzt bemerke ich auch die brummenden Kopfschmerzen.
 

„… und Roland meinte dann, dass man dich besser ins Bett bringen sollte. Wegen Gehirnerschütterung und so… ja und dann hat er dich ins Bett getragen. Die verpasste Arbeitszeit werde ich aber heute noch aufholen müssen.“ Da muss ich mir doch glatt an den Kopf greifen. So ein Workaholic. Ist ja nicht zu fassen. Aber die Geschichte kaufe ich ihm so nicht ab. Irgendwas daran ist ganz schön faul.

Ein lautes Rumoren aus der Gegend um meinen Magen herum, bringt mich allerdings davon ab, weiter darüber nachzudenken.
 

„Könnte es eventuell sein, dass du ein klein wenig hungrig bist?“, kommt es leicht sarkastisch von meinem Bettnachbarn. Leider oder vielleicht auch glücklicherweise trifft er damit nicht ins Schwarze. Der Grund für den Tumult in mir ist ganz eindeutig, dass ich seit gestern Abend nicht mehr auf Toilette gewesen bin. Um Himmels Willen!!! Wie soll denn das funktionieren?? So an Kaiba gekettet?
 

„Kann ich heute noch mit einer Antwort rechnen oder wäre es dir lieber, wenn ich einen Telepathen hole, der mir dann deine Gedanken übersetzt?“ Es dauert erstmal ein ganz schönes Stück, bis Kaibas Worte zu mir durchgedrungen sind und von meinem Hirn verarbeitet werden können. Telepath? Gedanken übersetzen? Was will der Kerl?? Vielleicht will er eine Antwort, auf die von ihm vorhin gestellte Frage?, meldet sich das Hinterkopfstimmchen zu Wort.
 

„Wheeler? Alles in Ordnung? Bist du sicher, dass du kein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen hast?“
 

„Jetzt hör doch mal auf mit der ständigen Fragerei!!! Da kann man doch nicht nachdenken!!!!!“, schreie ich ihn an. Und er macht natürlich sofort einen auf „geprügeltes Hündchen“. Fehlen bloß noch die großen hängenden Ohren und dass sich die Unterlippe so ein kleines Stück nach vorne schiebt. Jaaa! Genau so. Oooohh wie süüüüß! DAS habe ich auch nicht gesagt! Ich? Mitleid mit ihm? Nö. Dazu fehlt mir wahrscheinlich ein Gen oder so.

Zurück zu meinem nächsten Problem. Wie komme ich ohne Kaiba auf die Toilette? Ein kleines nettes Stimmchen erinnert mich selbstverständlich daran, wie ich vor 2 Tagen fast ja gesagt hätte, als Kaiba mit mir ins Bad „wollte“. Ich ignoriere es großräumig.
 

„Wheeler dir kommen schon langsam kleine Rauchwölkchen aus den Ohren. Wie wäre es denn, wenn du mir erzählt, was dein Hirn so überlastet und wir versuchen zusammen eine Lösung zu finden?“
 

„Du willst wirklich wissen, was ich denke?“ Ein ernstes Nicken seinerseits.
 

„Bist du ganz sicher?“ Wieder ein Nicken. Diesmal mit einem ziemlich genervten Blick dazu.
 

„Na meinetwegen. Sag mir doch, wie DU dir das vorgestellt hast, wie wir so“, Ich hebe meinen Handschellen-Arm, „ins Badezimmer gehen wollen!“
 

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Na? Bin ich nicht nett? xDD ich versuch, diese Woche noch eins on zu stellen. Ob's das letzte sein wird, kann ich leider noch nicht sagen.
 

Kommis nicht vergessen... xDDD

Ich sag's euch: Macht niemlas ein Austauschjahr!! Ihr werdet keine Zeit mehr für irgendetwas haben. Nicht mal, um eurer besten Freundin einen Brief zu schreiben, die dann aus lauter Frust was mit eurem Freund anfangen will... *seufz*
 

Dann kam auch noch die blöde Muse und setzt mir einen Floh ins Ohr von verwegen neuer FFs... (schaut sie euch doch bei Gelegenheit mal ^.- *schleichwerbung*)
 

Deshalb ist das Pitel so kurz... >.< Das nächste wird länger! Versprochen!!!! Dann sind es noch etwa... 2 - 3 Pitel dann ist Schluss. -,-
 

Aber erst mal viel Spass mit diesem hier ^-^
 

lg dat drachilein
 

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„Ich sag es nur noch EIN Mal: Verkneif’s dir!“
 

„Nichts werd ich mir verkneifen, du eingebildeter Sack! Ich muss verdammt noch mal auf Toilette. Ganz egal was du sagst. Zur Not nehm ich die Säge aus dem Schuppen und schneid das Scheißding durch.“
 

„Gar nichts wirst du tun! Du wirst doch mal einen Tag aushalten. Spätestens morgen kommt der Schlüsseldienst mit dem Ersatzschlüsseln.“
 

„Was zum Geier hast du denn gegen die Säge-Variante? Dann müssten wir nicht mehr länger auf einander hocken.“
 

„Das geht dich einen Scheißdreck an, was ich dagegen habe! Du wirst es einfach nicht tun und damit basta!“
 

Eingeschnappt verschränke ich die Arme vor der Brust und mein Gesicht ballt sich zur Faust. (AN: Ich hoffe, ihr wisst wie das gemeint ist... :)) Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ich muss verdammt nochmal aufs Klo. Und nicht einmal ein Kaiba kann mich davon abhalten. Seine Reaktion auf mein Schmollen ist – wie sollte es auch anders sein – ebenfalls schmollen. Ich glaube wir würden ein herrliches Bild abgeben, wie wir hier so sitzen auf dem gigantischen Bett, jeder die Nase in eine andere Richtung gedreht. Aber das ändert nichts an meinem Zustand. Ich zermartere mir das Hirn, wie sich dieses Problemchen wohl lösen ließ. Ich könnte zum Beispiel… Nein, zu grausam. Ein Zewa-Wisch-und-weg hab ich leider auch nicht bei mir. Bleibt eigentlich nur die radikale Methode… Jaa! Dann hätte ich auf jeden Fall den Überraschungsmoment auf meiner Seite.

Also: Vorsichtig ein Bein aus dem Bett setzen. Kontrollieren? Nein, er hat noch nichts gemerkt. Und jetzt das andere Bein. Nochmal kontrollieren. Der Drache ist immer noch am Schmollen. Gut so! Und jetzt mit einem kräftigen Ruck…! Ich drücke mich mit den Füßen vom Boden ab und versuche Kaiba hinter mir herzuziehen. Immer das Badezimmer im Blickfeld. Und wie gewünscht ist Kaiba vollkommen überrascht von meiner Aktion und… kippt vornüber und knallt mit dem Kopf volle Kanne gegen den metallenen Bettpfosten. KLONK!
 

Auweia! Das gibt Stress, wenn nicht sogar Apokalypse. Ein, um Verzeihung heischendes, Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.
 

„Tut mir Leid!“ Von unten herauf trifft mich nur sein eiskalter Blick. Blau gegen Braun. In seinen Augen steht eindeutig geschrieben: ‘Ich. Bring. Dich. Um.‘ Oh verdammt! Das wollte ich doch gar nicht…Jetzt kann ich absolut sicher sein, dass ich mir für alle Zeiten seine Verachtung eingefangen habe. Auf seiner Stirn prangt eine fette, rote Beule. Eieieieiei…

Er richtet sich auf…

Oh mein Gott, gleich bin ich tot!

…greift sich an den Kopf…

Ade du schöne Welt! Ich kneife vorsorglich schon mal die Augen zusammen.
 

„Na dann, gehen wir eben, bevor du mich hier noch umbringst.“

Häh?? Was war das denn? Also irgendwie ist Kaiba in letzter Zeit komisch… Vielleicht ist er ja schwanger? Was denn?? Habt ihr vielleicht ne bessere Erklärung für seine Stimmungsschwankungen? Vom „Ich-bring-dir-den-schmerzhaftesten-Tod-auf-Erden“-Modus hin zu lammfromm in nur anderthalb Sekunden. Hört sich an wie ein schlechter Buchtitel.

Aber immerhin hab ich meinen Willen gekriegt, oder? Sieg für mich!!!
 

„Bist du derjenige, der sich den Kopf angeschlagen hat, oder ich?“

Gemeiner Kerl! Mein Hirn arbeitet eben nicht ganz so schnell. Ich strecke ihm die Zunge raus und halte mitten in der Bewegung auch gleich inne. Eigentlich sollte ich es mir mit Kaiba nicht verscherzen, jetzt wo er schon mal seine „guten“ fünf Minuten hat.
 

„Geht das nicht schneller?“ Oh mein Gott, was für eine Szene: Kaiba steht in seinem (gigantischen, vollkommen aus Marmor und Silber!!!!! bestehenden) Badezimmer, den Arm so weit wie möglich nach hinten gestreckt um das arme blonde Hündchen auf seiner Toilette nicht sehen zu müssen.
 

„Tut mir ja Leid, aber es ist nicht meine Schuld, dass ich seit beinahe 24 Stunden nicht auf Toilette war.“, fauche ich und werfe seinem Hinterkopf einen bitterbösen Blick zu. „Kann ja nicht jeder einen eingefrorenen Stoffwechsel haben!“
 

5 Minuten und einige böse Blicke später sitzen wir wieder auf seinem Bett. Um mich herum herrscht eisiges Schweigen. Mensch, Kaiba! Lass doch das sadistische Grinsen und sag etwas! Verdammt! Der Kerl macht mir echt Angst. Erinnert mich ein bisschen an den Blick eines hungrigen Drachen, der noch ein bisschen mit seinem Abendessen spielen möchte. Gruselig ist auch, dass er immer noch nichts zu dem Vorfall mit dem Bettpfosten gesagt hat. Es muus mittlerweile höllisch weh tun. Das jedenfalls schreit mir das feuerrote Horn in der Mitte seiner Stirn geradezu entgegen. Irgendwas hat er vor. Ich komme nur noch nicht drauf. …und wenn er einfach nicht böse auf mich ist? … Okay! Dummer Gedanke. Ich muss vollkommen übergeschnappt sein – was nach meiner derzeitigen Lage zu urteilen auch nicht verwunderlich wäre – oder der viele Regen hat mir das Hirn weichgespült. Apropos…Regne es eigentlich immer noch? Ich kann schon seit einigen Minuten nichts weiter wahrnehmen, als Kaibas gleichmäßiges Ein- und Ausatmen.

Ein Blick zum Fenster zeigt mir, dass es tatsächlich ein bisschen aufgeklärt hat. Na endlich! Apokalypse vorüber. Wobei… Das bedeutet ja dann, dass wir morgen wieder in die Schule müssen… Meine Augen weiten sich. Memo an mich selbst: Kaiba fragen, ob wir die Schlüssel noch vor dem Unterricht bekommen.
 

„Weißt du, manchmal würde ich einiges dafür geben, in deinen Kopf gucken zu können.“

Hm? Wo kommt denn die Stimme her?
 

„Obwohl ich wahrscheinlich nichts darin finden würde.“ Ein Seufzen. “Hallo! Erde an blondes Hündchen. Befindest du dich noch unter den Lebenden?“

Ich würdige ihn keiner Antwort, sondern stehe auf um mir den Sonnenuntergang vom Fenster aus anzusehen. Kaibas Zimmer hat wirklich einen unglaublichen Ausblick. Blöd nur, dass ich immer ums Bett herum laufen muss. Diesmal ist Kaiba jedoch auf einen Spezial-Angriff meinerseits vorbereitet und zieht seinen Arm mit den Handschellen zurück. Diese kleine, unscheinbare Aktion wickelt mich vor lauter Überraschung um den Metallpfosten des Himmelbettes und mit einem bösen „Klonk“ lande ich mit meiner Stirn dagegen.
 

„Auauauauauau!“ Wie ein Angestochener hüpfe ich durchs Zimmer und halte mir die Stirn. Kaiba beobachtet mich unbeeindruckt.
 

„Da siehst du mal, wie sehr das weh tut!“ Blöder Arsch! Ich wusste, dass er das nicht einfach so hinnehmen würde. Naja. Jetzt haben wir wenigstens jeder ein schönes, rotes Horn am Kopf. Moment! Hab ich da gerade eben ein Lächeln über sein Gesicht zucken gesehn? Ich glaube ich habe mir den Kopf ein bisschen zu hart angeschlagen. Fasziniert starre ich zu ihm hinauf. (AN: Joey hat sich aus Trotz auf den Boden gesetzt :))
 

„Was ist los, Hündchen? Hab ich einen Pickel auf der Nase?“ Hm!? Doch nur eine Halluzination… Schade eigentlich. Kaiba würde bestimmt süß aussehen mit einem Lächeln auf den Lippen… Oh mein Gott! Was zur Hölle denke ich hier überhaupt? Also so hart kann doch nicht mal die Metallstange sein. Und wieso hab ich eigentlich schon wieder das Gefühl ein Hund zu sein? Hm. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich auf dem Boden zu Kaibas Füßen sitze…

Ich seufze und Kaiba sieht mich verwundert an. Ich höre ihn Luft holen, um etwas – sicherlich sehr Gemeines- zu sagen, doch er wird von einem netten Klingelton unterbrochen.
 

„Braves Hündchen! Mach Sitz! Und bleib!“ Damit wendet er sich zu seinem Handy und beginnt das Gespräch. Ein Knurren entflieht meiner Kehle. Ich bring ihn um! Diesen eingebildeten, stinkreichen …Sack! Ich bring ihn um!!
 

„Was soll das heißen? Nicht rechtzeitig fertig?... Es ist mir verdammt nochmal scheißegal, ob ihre verfluchte Maschine funktioniert oder nicht! Ich will die Schlüssel! Und zwar morgen früh, oder sie können die Reste ihrer Firma aus der Kanalisation fischen. Haben sie mich verstanden? …“

O lá lá… scheint nicht so gut gelaufen zu sein. Wenn er schon zu fluchen beginnt… Was will er eigentlich mit Schlüsseln? Ein leises Klappern erinnert mich jedoch sofort daran, was der Kerl für Schlüssel braucht. Oh nein! Dem netten Gespräch zufolge kann der Schlüsseldienst wohl die Dinger bis morgen früh nicht fertig machen. Das bedeutet… Noch ein Tag mit Kaiba…!
 

Geschockt von dieser Erkenntnis kippe ich nach hinten um. Shit!

Thoughtful Thoughts

Okiii... es ist nich sehr viel länger geworden, aber immer hin ist es jetzt on -.- Ich werd aber das letzte Kappi in den nächtsen Tagen dann noch hochladen, da ich gerade mit einer heftigen Erkältung ans Bett gefesselt bin.

Ja... und dann war es das auch mit dieser FF ;_; *schlurz* Naja... auf jedenfall war es nicht meine letzte FF, das könnt ihr mir glauben ^.-
 

Jetzt viel Spass beim Lesen ^.^
 

lg dat drachilein
 

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„Shit!“, leise fluch ich vor mich hin.

22.38 Uhr

22.39 Uhr

Seit einer Stunde liege ich schon hier rum und starre an die Decke. Die Minuten ziehen sich hin wie zähflüssiger Schleim. Ich weiß mittlerweile, dass der Drache über mir exakt 32567 Schuppen hat.

Irgendwie ist die Langeweile heute mein ständiger Begleiter…

Ich verhungere… und verdurste…und ganz nebenbei kann ich auch nicht schlafen!

Wollt ihr wissen, wie es zu dieser misslichen Lage kam? Naja eigentlich kann man sich das ja denken. Die Ursache trägt wie immer nur einen Namen…
 

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FLASHBACK:
 

„Kaiba?“
 

„Was?!?“ Oha. Sind wir heute wieder angepisst.
 

„Heißt das…“, ich deute auf sein Handy, „…“
 

„Ja!“, werde ich unterbrochen.
 

„Man wird ja mal noch fragen dürfen!“ Der Kerl muss doch seine Wut nicht an mir auslassen. Ich bin auch nicht begeistert davon, noch einen Tag mehr an ihn gekettet zu bleiben.
 

„Lass uns ins Bett gehen…“ Seine Stimme klingt erschöpft, als würde irgendetwas ihm Schmerzen zufügen. Zu gern würde ich jetzt mal in seinen Kopf sehen können und hören, was er denkt.

Ich warte allerdings noch auf das fiese „Je eher alles vorbei ist, desto besser“, aber er wendet sich nur um und entledigt sich, soweit als möglich seiner Kleidung.

Ich verstehe ihn einfach nicht. Egal wie viele Erklärungen ich mir für sein Verhalten zurechtlege. Er schmeißt sie immer wieder über den Haufen. Er ist… bizarr. Ja! Das ist genau das richtige Wort dafür.

„Aber…“
 

„Was denn?“ Er liegt schon, in seine Decke gekuschelt, im Bett und ich sitze immer noch wie angewurzelt neben ihm. Nicht mal ansehen tut er mich. Blöder Arsch! Noch nie was von Höflichkeit gehört, oder was?
 

„Was ist denn mit Abendessen?“ Mein Magen knurrt unaufhörlich. HUNGER!! Aber Kaiba antwortet nicht mehr, sondern schaltet einfach das Licht aus. Mit einem Seufzen lege ich mich neben ihn.
 

FLASHBACK ENDE
 

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Ich drehe meinen Kopf weg von dem bedrohlichen Drachen an der Decke und sehe den schlafenden Drachen neben mir an. Das wird allmählich ein Anblick, an den ich mich gewöhne. Wie kann man nur so unwahrscheinlich schön sein? Wie ein Engel sieht er aus. Man mag gar nicht glauben, dass er, wenn er wach ist, so ein Arsch sein kann.

Er bewegt sich ein bisschen im Schlaf und kuschelt sich noch tiefer ins Kissen. Ein paar bronzene Strähnen fallen ihm wirr ins Gesicht und ich muss hart arbeiten, um dem inneren Zwang zu widerstehen, ihm die Strähnchen aus dem Gesicht zu streichen.
 

Das ist vielleicht das letzte Mal, dass ich ihn so sehen darf. So schutzlos, friedlich und verletzlich. Dieser Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen und ich hab absolut keine Ahnung warum.

Eigentlich hasse ich ihn doch, oder?

Oder?

Ja. Ich hasse ihn! Er ist immer gemein, sarkastisch und hat einen fiesen Sinn für Humor. Man MUSS ihn einfach hassen. Einer wie Kaiba verdient einfach keine Liebe! Vollkommen von meiner Schlussfolgerung überzeugt drehe ich mich auf die andere Seite und verschränke die Arme vor der Brust.

Plötzlich fällt etwas Warmes und ziemlich Hartes auf mich. Oh mein Gott! Was zum… Hilfe…! Ich traue mich nich, nachzusehen, was genau da auf mir gelandet ist, aber meine Neugier siegt letztendlich. Vorsichtig werfe ich einen Blick nach oben.
 

„Aaaaahhhhhh!“
 

„Was? Was ist passiert?“ In Sekundenschnelle sitze ich im Bett, mein Herz bis zum Hals klopfend.
 

„Wheeler? Was ist los hab ich gefragt?“, fährt Kaiba mich an. Er sitzt neben mir und starrt mich an, mit einer Augenbraue hochgezogen.
 

„Da…da war was auf meinem Rücken, aber…jetzt is es weg.“
 

„Ist das ein blöder Scherz oder so?“ Ich schüttle den Kopf. Warum komm ich mir neben Kaiba nur immer so klein und mickrig vor?
 

„Oh man… Ich kann‘s kaum erwarten, dich endlich loszuwerden. Ist doch echt nicht zum Aushalten das hier.“ Wütend und auch ein bisschen genervt schmeißt sich Kaiba zurück aufs Bett und verschränkt genau wie ich die Arme vor der Brust, was dank der Handschellen meinen Arm mitzieht und ihn auf Kaibas Seite platziert. Oooh… Jetzt schnall ich auch was da auf mir gelandet war.

Ein bisschen im Stolz gekränkt lege auch ich mich wieder hin. Nur noch 7 Stunden…, denke ich mir und weiß dabei meine Gefühle absolut nicht einzuordnen.
 


 

Piep piep piep… piep piep piep… piep piep piep! Mit einem gezielten Schlag setze ich den Wecker außer Gefecht. Blödes Vieh!
 

„Hey Kaiba! Aufwachen!“, krächze ich. Na toll…. Jetzt ist auch noch meine Stimme im Eimer.
 

„Neee Mami… Nur noch 5 Minuten bitte.“ Heh? Macht der Kerl sich etwa über mich lustig?
 

„Kaibaaa! Schluss mit lustig. Wir müssen zur Schule.“ Meine Stimme ähnelt mehr einer Krähe als mir selbst, doch Kaiba scheint mich gar nicht wahrzunehmen, sondern zieht sich nur die Decke weiter über den Kopf. Langsam beginne ich mich zu fragen, ob er sich an der Bettkante nicht vielleicht doch ein bisschen zu hart angeschlagen hat. Möglich wärs doch…

Normalerweise wäre es mir egal, ob Kaiba zur Schule kommt oder nicht, aber ICH kann mir verdammt noch mal nicht leisten, zu spät zu sein. Zudem haben wir heute ja auch noch Nachsitzen.

Also schüttle ich Kaiba so lang, dass er beinahe aus dem Bett fällt.
 

„Was ist denn lo~os? Kann ich nicht mal in Ruhe schlafen?“
 

„Nein! Kannst du nicht! Wir haben Schule, also hoch!“ Naja… irgendwie hört sich das aus meinem Mund doch extrem seltsam an, oder?
 

„Ach halt’s Maul, Wheeler. Du klingst schlimmer als meine Großtante.“
 

„Wirst du jetzt wohl aufstehen? Oder muss ich erst Mokuba mit einem nassen Waschlappen kommen lassen?“ Plötzlich, wie von der Tarantel gestochen, sitzt Kaiba im Bett.
 

„Also gut, meinetwegen. Gehen wir halt zur Schule.“
 

Nach dem Ankleiden – was jedesmal in einem Desaster endet, weil ich mich weigere, meine Kleidung durchschneiden zu lassen – und dem gigantische Frühstück sind wir also wieder in der Limousine. Meine Stimme ist mittlerweile zu einem hübschen Krähen geworden und jedesmal wenn ich den Mund aufmache, schüttelt sich Kaiba vor lachen. Hätte nie gedacht, das auch Kaiba lachen kann…

Als wir den Klassensaal betreten, wird es komplett still, abgesehen von dem Getuschel der Mädchen. Die uns folgenden Augenpaare nicht beachtend, setzt sich Kaiba an seinen Platz und ich muss seinem Beispiel folgen. Dann betritt Frau Hitashi den Raum und als allererstes fällt ihr Blick natürlich auf mich…
 

„Oh… Es freut mich, sie einmal pünktlich zum Unterricht erscheinen zu sehen, Mr. Wheeler. Anscheinend hat Mr. Kaiba einen äußerst guten Einfluss auf sie.“ Dann stockt ihre Stimme und irh Blick wandert auf die Handschellen um meinen und Kaibas Arm.“Also ich weiss ihr Engagement zur Rettung der Bäume und auch in meinem Projekt ja sehr zu schätzen, aber zur ihrer Information, die zwei Tage sind jetzt vorbei.“ Die Klasse fällt in lautes Gelächter und ich kann Kaiba mit den Zähnen knirschen hören.
 

„Mr. Wheeler, Mr. Kaiba! Haben sie mich nicht verstanden? Das war ein Wink mit dem Zaunspfahl, dass sie ihre lächerlich Handschellen abnehmen sollen.“
 

„Eh…“ Mehr krieg ich nicht zustande, weil erstens Kaiba mir seinen Fuß in die Wade rammt und zweitens meine Stimme ihren Dienst verweigert. Ich versuche noch ein paar Mal, einen Ton rauszubringen, aber es will einfach nicht.
 

„Ja, Mr. Wheeler? Was wollten sie sagen?“ Ich schüttle nur mit dem Kopf und deute an, dass ich nicht sprechen kann.
 

„Wollen sie mich etwa zum Narren halten?“ Erschrocken und mit weit geöffneten Augen schüttle ich wieder den Kopf.
 

„Ich glaube, was Mr. Wheeler sagen möchte ist, dass er keine Stimme hat…“ Danke Kaiba… Ich kritzle ein großes „Danke“ auf meinen Notizblock und will es ihm gerade rüberschieben.
 

„Wer hat auch schon mal einen sprechenden Köter gehört…“ Ich zerknülle das Blatt in meiner Faust. Ich bring ihn um!!
 

„Mr. Kaiba, Mr. Wheeler. Wenn ich ihre kleinen Streitereien wohl unterbrechen darf… Oder muss ich sie wieder an den Ort schicken, den sie das letzte Mal besucht haben?“ Ich spüre, wie meine Ohren anfangen rot zu glühen und sogar über Kaibas Gesicht legt sich ein leicht roter Schatten. Nicht schon wieder in den Kindergarten. Das halt ich nicht aus. Glücklicherweise schenkt Frau Hitashi uns keine weitere Aufmerksamkeit sondern wendet sich wieder der Tafel zu.
 

Nach vielen weiteren Stunden und seltsamen Blicken des Lehrervolks ist es endlich soweit: SCHULSCHLUSS! Das heißt, in weniger als einer Stunde bin ich endlich von Kaiba getrennt. Ich zerre ihn zum Ausgang, als auf einmal der Rektor vor uns steht.
 

„Wo wollen wir denn hin, hm?“ Was für ne blöde Frage… Raus natürlich. Leider kann ich ihm nicht antworten, da meine Stimme immer noch abhanden ist, also werfe ich Kaiba einen auffordernden Blick zu, dieser regt sich jedoch nicht um einen Zentimeter.
 

„Ich hoffe, die Herren haben nicht vergessen, dass sie heute Nachsitzen haben.“ Ehm… doch.
 

„Folgen sie mir, Wheeler, Kaiba!“ Eben genannter setzt gerade zu einer Beschwerde an, dass man ihm in dieser Schule eindeutig zu wenig Respekt entgegenbringt, aber ich halte ihm den Mund zu und schüttle mit dem Kopf. Kaiba gehorcht. Ich bin baff.
 

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Dankeschööön fürs Lesen ^.^ *verneig*

ûber Feedback freu ich mich immer ^.-



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Von:  Miracel
2009-09-15T21:37:10+00:00 15.09.2009 23:37
Hab deine Story regelrecht verschlungen, echt witzig wie die beiden an einander gekettet sind.
Bin schon ganz gespannt wie`s weiter geht.
Gruß Mari77
Von:  MaiRaike
2009-07-23T11:37:31+00:00 23.07.2009 13:37
Hab grad die ganze Fanfic gelesen und bin echt begeistert!

Schreibst du mir eine ENS wenn das nächste Kapitel hochgeladen ist?

Lg
Von:  zintia
2009-04-21T21:15:21+00:00 21.04.2009 23:15
hay !
ich hab mir jetzt deine ganze ff an einem stück durchgelesen und sie hat mir wirklich mehr als nur gut gefallen
dein kappi hat mir mal wieder sehr gut gefallen
ich liebe diese sticheleien zwischen kaiba und joey
und vorallem frag ich mich wann joey klar wird das er sich verknallt hat wenn er sich verknallt hat
das wird bestimmt ein ziemlicher schock werden
oder auch nicht
ich glaube aber nicht das er es kaiba dann sagen würde
und wenn doch dann wird kaiba ziemlich geschockt sein oder aber auch glücklich
ich glaube aber weniger das das so ist und wenn würde er es wahrscheinlich nicht so gerne zeigen
hoffe es geht bald weiter

hdgdl deine zintia ^.^

Von:  night-blue-dragon
2009-01-26T12:45:17+00:00 26.01.2009 13:45
Hi,

mein Kommi kommt, wenn auch später, aber er kommt.

Ein absolut süßes Kapitel... *nick*

Schon eine lustige Vorstellung, das Joey Seto antreibt
um pünktlich zur Schule zu kommen. Dumm das dem Blondschopf
seine Stimme abhanden gekommen ist.... oder auch nicht. Joey
ist manchmal ziemlich impulsiv ... da ist es wohl besser so.

In beiden Köpfen ist nur noch der Gedanke, die dummen Handschellen
los zu werden, da vergessen sie doch glatt, das sie noch nachsitzen
müssen. Der Rektor hat es nicht vergessen... *grins*
Um noch schlimmeres abzuwenden, hält Joey Kaiba den Mund zu...
verbietet ihm so, auch nur ein Widerwort zu sagen und ...oh Wunder..
Seto Kaiba gehorcht...

Da sie nun aber den anderen Termin verpassen, müssen sie wohl noch
ein bisschen aneinander gekettet bleiben.... *grins*

Ich freue mich auf das nächste Kapitel

glg night-blue-dragon
Von: abgemeldet
2009-01-14T22:23:38+00:00 14.01.2009 23:23
Nach einigen schlechten FFs hier auf Mexx endlich wieder ein Lichtblick. Hab den heutigen Tag genutzt deine FF zu genießen und es hat sich gelohnt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Besonders schön finde ich, dass die beiden sich nur langsam und stufenweise näher kommen.
Von: abgemeldet
2009-01-14T21:37:57+00:00 14.01.2009 22:37
*freu* es geht weiter^^
und es war gut, nur schade das es schon wieder fast zu ende ist aber ich freue mich auf das ende, also schreib schnell weiter^^

lg yoko_mia
Von:  Jin-chi
2009-01-14T18:58:27+00:00 14.01.2009 19:58
Jetzt isses schon zu Ende.... *schnief*

Das is ne gaaanz tolle FF!! <3

Schreib bitte ganz, ganz schnell weiter, ja??

GLG Jin ^^
Von:  Tomoaki-chan
2009-01-14T18:33:53+00:00 14.01.2009 19:33
Oh man... Seto hat irgendwie echt... weiß nicht.
Er benimmt sich äußerst komischXD
Joey hat Verantwortungsbewusstsein bekommen und denkt plötzlich an seine Noten und Kaiba nennt ihn seine Mami, wobei er die wohl schon seit er gaaaaaaaanz klein war(wenn überhaupt) gesehen hat.
Außerdem hat er seine Zunge verschluckt, den Lehrern gegenüber!!! Er hat doch normalerweise die Macht über die Lehrer XDDD
Und Joey? Im Stimmbruch oder wie?

XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

Das Kappi war kurz, ein wenig seltsam ;P aber unglaublich lustig!!!!!!
Freue mich schon aufs nächste Kappi XDDDDD
Schön mal wieder was von dir zu hören^^
Ich wünsch dir eine gute Besserung!!!

gggggggggggggggggggglG Yami =^.^=
Von:  Doggy-chan
2009-01-14T16:51:13+00:00 14.01.2009 17:51
hollt schnell einen arzt
*ruf*
kaiba hört auf jou das gibt es doch nicht
ein schönes kapitel einer schönen ff

was soll ich nur mehr sagen
ich hoffe es gibt bald wieder ein neues kapi
gggglg Hundi X3
Von:  Shakti-san
2009-01-14T14:23:51+00:00 14.01.2009 15:23
Seto hat sich eindeutig den kopf zu hart angestossen, Joey aber auch.
haben die grad heut die rollen getauscht?? Seto will nicht aufstehen, Joey aber in die schule. Joey will das Seto keine widerworte wg dem nachsitzen sagt und dieser folgt brav.
hat aber spass gemacht zu lesen
LG Ran


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