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When you walk away..

..you dont hear me say dont go
von

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Prolog

Prolog:
 

Wolken bedeckten den Himmel, ließen keine Sonne mehr hindurch und tauchten die Häuser Twilight Towns in graue Schleier.

Erste Tropfen färbten das Pflaster dunkler und der prasselnde Regen zog sich bald wie grauer Nebel durch die Wohnblocks.

Wie ein Schatten stand er vor der Tür, legte immer wieder einmal die Hand auf die Klinke und zog sie ruckartig zurück, als er merkte wie kalt sie war. Die Haare verloren langsam ihre Form, fielen nass und strähnig in sein Gesicht, pieksten in seine Augen, die er zusammenkniff, Regentropfen wegblinzelend.

Er atmete ein, bevor er den Finger auf die Klingel drückte und von innen das helle Schellen hörte.

Fast sehnsüchtig wartete er auf Fußgetrappel hinter der Tür, die durch abblätternde Farbe Trostlosigkeit und Leere hinter sich verschloss.

Pfützen bildeten sich auf dem Boden und als er noch einmal klingelte, weiter darauf wartete, dass sich hinter der Tür endlich eine Regung zeigte, fing er an zu begreifen. Er hob den Arm, schlug immer wieder gegen das zähe, morsche Holz in der Hoffnung, ein Lebenszeichen zu erhalten. Doch er wurde wieder enttäuscht. Die Hoffnung entschwand aus seinen Augen, die jetzt kalt, leer und unendlich traurig wirkten. Es war, als würde etwas fehlen. Das Licht, welches einst in seinen Smaragden glänzte, war fort. Seine Faust, mit welcher er immer noch auf die Tür einschlug, wurde zur flachen Hand, welche zusammen mit dem Rest seines Körpers Richtung Boden sank. Traurig und müde lehnte er sich an das kalte, abweisende Holz, versuchte, auf Geräusche zu achten. Aber wo es keine Geräusche gibt, kann man nichts hören.

Die Fingerspitzen glitten ein letztes Mal über die Tür, ehe er sich auf seine Hände stützte und den verschleierten Blick gen Himmel richtete, die Tropfen in seinen Augen ignorierend. Der Blick wurde immer unklarer, bis sich unter die Regentropfen eine salzige Flüssigkeit mischte, welche in großer Menge aus seinen Augen trat. Gemeinsam mit dem Regen rannen sie an den Gesichtszügen des Fremden entlang, bis sie schließlich vom Kinn herunterfielen und zwischen den Händen landeten. Die Trauer kam wie eine Flut und ließ seinen Körper erzittern. Der sonst graue und kaputte Teppich wurde mit schwarzen Flecken übersäht. Der Wind fing an zu heulen und blies das Herbstlaub um den kalten, kraftlosen Körper, der sich auf der Suche nach Wärme weiter an die Tür drückte. Dann legte er seinen Kopf auf seine Knie, nicht weiter auf die Umgebung achtend, welche jetzt verschwand. Übrig blieben nur er und die Dunkelheit.

Nur ein einziges Wort, ein einziger Name vermischte sich mit dem lauten Wind. “Roxas.."

Der Fremde hörte nicht auf zu weinen, ebenso wenig wie der Himmel. Im Herzen des fremden war Dunkelheit, ein stürmischer Wind und ein Monsunartiger Regen. Nichts beendete den Sturm, und es gab wohl keine Möglichkeit wieder Licht in das Herz des vor der Tür kauernden Menschen zu bringen. Sein Licht, seine Wärme, war fort. Verschwunden..

Die letzte Blüte der Hoffnung verwelkte und fiel leise zu Boden, ebenso wie der entkräftete Körper vor die Tür fiel.
 

Man merkt erst, wie viel einem jemand bedeutet, wenn dieser jemand unerreichbar geworden ist.

Holy in the Memory (1)

Tada. ein neues Kapitel. Vielen dank für die Lieben Kommentare und einen großen dank an MiharuEndoh, die dieses Kapitel alleine gebetat hat, noch dazu sehr gut ^^ Aber mehr sag ich nu net. Viel spaß mit: Holy in the memory:
 

Finsternis. Wie er sie doch hasste. Verstoßen von Licht und Dunkelheit, lebend und doch wie tot. Verschwunden und doch da. Und er war allein. Sein Licht war fort und er hatte keine Hoffnung mehr, irgendwann von hier zu verschwinden. Aber er hatte es so gewollt, hatte sich selbst in diese Lage gebracht. Und nun bereute er es.
 

Ein Seufzen durchbrach die Stille und dann waren Schritte zu hören. Er lief immer weiter, doch Dunkelheit blieb Dunkelheit, und nichts änderte sich. Es war, als würde er nicht vorwärts kommen. Doch dann durchbrach ein Lichtstrahl die Dunkelheit woraufhin er geblendet die Augen zusammenkniff.

Nachdem sich seine Augen an das Licht gewöhnten, erblickte er einen großen, grauen Spiegel, dessen Lack bereits abblätterte. Oben zog sich von der linken zur rechten Ecke ein Schriftzug in strahlendstem weiß:

'The end of living and the beginning of survival'.(2)

In der linken oberen Ecke war ein Stück des Spiegels herausgebrochen, und unten befanden sich ein paar Risse.
 

Verwirrt blickte er sich selbst an, bevor das Bild begann sich zu verzerren. Als es wieder schärfer wurde, sah er seine ... Haustür? Entgeistert musterte er diese, bis ihm etwas vor der Tür auffiel. Auf seiner alten, kaputten Hausmatte lag ... ein Mensch. Ein Mensch? Und nicht nur das: Es schien jemand aus der Organisation zu sein, denn er erkannte den typischen, schwarzen Mantel. Als er kurz darauf ein paar rote Haare sah, wusste er, wer da vor seiner Tür lag. Vorsichtig legte er eine Hand auf den seltsam warmen Spiegel. Sehnsucht flackerte in seinen Augen auf und obwohl er nicht fühlen konnte, so wusste er, dass er sich nach Axel sehnte. Das Bild verschwamm erneut, ehe es ihm Bilder aus der Nacht zeigte. Eine Nacht, in der Axel vor seiner Tür stand, an seine Tür klopfte und ... weinte. Ja, Axel weinte. Wegen ihm. Sein Herz zog sich schmerzhaft in der Brust zusammen. "Axel ..."

Er sank zeitgleich mit Axel zu Boden, als auch bei ihm die Tränen liefen. Zu erschlagend war die Erkenntnis, ihn nie wieder zu sehen. Zu viel Trauer wallte in ihm auf. Er fragte sich in diesem Augenblick nicht mehr, warum er fühlen konnte. Er weinte einfach bis er eine leise Stimme vernahm.

"Warum weinst du denn?" Er sah sich um und erblickte nur wenige Meter von sich entfernt ein kleines, schwarzhaariges Mädchen im Alter von vielleicht 6 Jahren. Langsam kam sie näher und er ließ es zu. "Hast du dir wehgetan?" Er fing an zu schmunzeln. Die Kleine ließ es nicht zu, dass er weiter weinte, denn sie wischte die Tränen aus seinem Gesicht. Sie war wirklich niedlich. Er mochte Kinder und egal was er getan hatte, noch nie hatte er ein Kind oder eine Frau verletzt.

Roxas lächelte und sie lächelte zurück.

"Was tust du hier, Kleine", fragte er sie nach einer kurzen Zeit des Schweigens. Sie sah ihn empört an. "Ich bin nicht klein!" Sofort wurde sein Lächeln größer. "Natürlich bist du nicht klein. Vergib mir." Sie sah ihn versöhnlich an.

"Aber wie heißt du, Kl..." Er unterbrach sich gerade noch rechtzeitig. Allerdings kam die 'Kleine' um eine Antwort herum, da Roxas eine Stimme hörte. "Miharu? Wo steckst du denn? Ich hab dir doch gesagt, das du-" Sie stockte, als sie Roxas erblickte, welcher sich zu ihr umdrehte. Sie war cirka 15, hatte ebenso wie Miharu langes, schwarzes Haar, welches ihr rechtes Auge verdeckte. "Nummer 13. Roxas, richtig?" Verwirrt nickte er. "Woher kennst du mich? Und was willst du von mir?" Er erntete ein sanftes Lächeln. "Ich bin hier, um dir zu helfen. Du kannst einen eigenen Körper erhalten, und ein eigenes Herz. Du wärst nicht mehr von Sora abhängig." - "Und wo ist da der Haken?" Sie fing an zu lachen. "Es gibt keinen. Aber du musst bereit sein, alles hinter dir zu lassen. Noch dazu eilt deine Entscheidung sehr." Er begann zu grübeln. Noch kannte sie nicht einmal, wusste nicht einmal ihren Namen und dann sollte er ihr folgen, ihr blind vertrauen? Sollte er das wirklich tun?
 

Miharu nickte ihm ermutigend zu und er holte tief Luft, ehe er nickte.
 

"Ich vertraue dir, Fremde." - "Xalen. Und jetzt folge mir." Mit diesen Worten schritt sie auf den Spiegel zu und ging durch diesen, Miharu folgte ihr eilig. Roxas sah sich noch ein letztes Mal um, ehe er ihr folgte.
 

~~~
 

Staunend blickte er sich um. "Wo bin ich hier?"

Xalen lachte, als er verdattert die durchsichtigen Menschen anschaute, die jetzt von überall herkamen und ihn misstrauisch beäugten. "Dies ist die Spiegelwelt, Roxas. Wenn Menschen oder Wesen einer anderen Welt sterben, so leben sie hier weiter. Sie sind eine Art Schatten und man kann sie nicht töten. Man kann sie nur für kurze Zeit verschwinden lassen." - "Gibt es ... mich auch hier?" Sie nickte.

"Sicher. Aber wir müssen weiter, die Zeit drängt." Sie packte Roxas am Arm und zog ihn durch die Menschen. Er stolperte regelrecht hinter ihr her.
 

Als sie die Menschenmassen hinter sich gelassen hatten, ließ sie ihn los. "Tut mir leid, aber hättest du einen von ihnen berührt, wärst du jetzt verletzt oder tot." Geschockt sah er sie an. "Und warum kannst du mich dann berühren, ohne dass ich verletzt werde?" Xalen blickte ihn nur kurz an und besah sich dann den Weg, auf dem sie Links abbog.

"Nun, die Wesen dort hinten haben ihre Seele und Erinnerungen aus dem anderen Leben aufgegeben. Sie sind in der anderen Welt tot. Ich nicht, ich lebe immer noch. Deswegen. Weil ich noch existiere."

Roxas dachte über ihre Worte nach, während Xalen ihn um weitere Abzweigungen führte. Links, rechts, recht, gerade aus. Langsam verschwammen die Wege vor seinen Augen und er verlor die Orientierung.

Nach einer halben Stunde – für Roxas eine gefühlte Ewigkeit, in denen sich seine Gedanken beinahe überschlugen, standen sie vor einer Tür, die eine '8' zeigte.

"Du musst nun allein weiter, denn ich kann nicht durch diese Tür gehen. Wir sehen uns drinnen." Schnell lief Xalen den Gang entlang und verschwand um die nächste Ecke, ließ ihn alleine. Dann spürte er ein Zupfen an seiner Hose und er blickte auf Miharu hinab. Wo kam die denn jetzt her?

"Hier, das ist für dich!" Sie hielt ihm einen kleinen Holzanhänger entgegen. "Den habe ich selbst gemacht", sagte sie stolz. Roxas lächelte leicht. "Ich werde ihn immer bei mir tragen. Wenn ich zuhause bin, mache ich ihn um eine Kette, versprochen." Miharu lächelte noch einmal und verschwand ebenfalls. Roxas holte noch einmal tief Luft, drückte den kleinen Anhänger ein letztes Mal in seiner Faust, bevor er ihn vorsichtig in die Taschen gleiten ließ und wandte sich der Tür zu.

Er legte eine Hand auf die kalte Klinke – atmete aus – öffnete die Tür.
 

Vor ihm lag ein leerer Raum. Nun, nicht ganz leer: auf dem Boden, an den Wänden und an der Decke befanden sich überall Spiegel in allen Formen und Größen.

Ihn beschlich ein ungutes Gefühl, weshalb er seine Schlüsselschwerter Oblivion und Sternenstreue rief, ehe er in die Mitte schritt und nach unten blickte. Er sah sich selbst ein Paar hundert Mal. Gerade als er den Blick wieder aufrichtete, hörte er Schritte, die langsam näher kamen.
 

Axel trat aus dem Schatten, sah Roxas kühl an und lehnte sich an eine Wand.
 

"A-axel?"
 

Erstaunt ließ Roxas seine Schlüsselschwerter sinken, ehe er weiter sprach.

"Wie bist du ... her gekommen?" Roxas sah man die Verwirrung an, er hatte keine Chance sie zu verbergen, und doch mischte sich noch etwas anderes in seinen Blick: Unglaube, Hoffnung und Neugier.

"Ich bin wegen dir hier." Die Hoffnung in Roxas` Augen vergrößerte sich. "Wegen mir? Aber wie bist du hergekommen?"

"Ich habe ihn hierher gebracht. Er ist dein Gegner. Wenn du ihn besiegst, kannst du gehen, ansonsten löst du dich auf oder aber du bleibst ewig hier." Xalen stand in einem Portal, welches die Form eines Spiegels hatte.

Was? Er sollte Axel besiegen? "Warum denn Axel?" Die Hoffnung in Roxas` Augen verwandelte sich in Verzweiflung. "Nun, es ist die beste Prüfung. Du musst zerstören was dir am meisten bedeutet, oder du wirst davon zerstört."

Roxas blickte erneut zu Axel, ehe er seine Schlüsselschwerter verschwinden ließ. "Nein. Ich werde nicht gegen ihn kämpfen!" Wütend blickte er auf, der Zorn loderte in seinem Herzen und ließ sie lächeln. "Wenn du meinst. Aber was willst du dann tun?" Das Lächeln verschwand.

"Willst du ewig hier bleiben?" - "Das ist mir lieber, als Axel zu töten." Dieser blickte Roxas in die Augen.

"Oh, hast du etwa Angst zu verlieren oder mich zu töten? Du bist feige, Roxy. Das hätte ich dir nicht zugetraut", sagte er verächtlich und gespielt enttäuscht kopfschüttelnd. Inzwischen verschwand sie und ließ die beiden jungen Männer allein. Axel sah voller Verachtung in die traurigen Augen seines besten Freundes, doch bevor er etwas sagen konnte, erklang eine Stimme.
 

"Du hängst lieber mit Seifer rum als mit mir? Dann hau doch ab! Ich brauche dich nicht!"

"Hayner.. Nicht du auch noch.." Roxas sah auf den Boden, wo er sich sehen konnte. Denn er hatte vergessen ... es war die Spiegelwelt, und wirklich alles war ein Spiegel. "Hayner, warum sagst du so etwas?" Eine Träne bahnte sich ihren Weg nach unten, brannte auf seiner Wange, als erneut eine Stimme erklang.

"Wegen die hätte ich beinahe meine Freunde verloren, du ignoranter Idiot! Du hast ja noch nie warten können!"

"P-pence?" Er merkte nicht, wie seine Sicht verschwamm, war zu sehr gefangen von diesen feindlichen Worten. Warum sagten seine Freunde so etwas?

"Sogar deine Freude sehen es ein, Roxy. Vermutlich aber waren sie nur aus Mitleid bei dir." - "Sei still! Du hast kein Recht, so was zu behaupten!", schrie der Blonde den Rothaarigen an. Dessen Augen weiteten sich kurz überrascht aufgrund dieser Aussage, ehe er überlegen lächelte. "Ach nein? Mal sehen, was deine anderen 'Freunde' noch so sagen."

"Ich hab dich nie leiden können, Roxas!"

Olette sprach seinen Namen voller Verachtung aus, so, als wäre es ein Schimpfwort. "Tja, Roxy, da hast du es." Erst jetzt wurde Roxas sich dieses Spitznamens bewusst. "Hör auf mich so zu nennen! So etwas würden sie niemals sagen!" - "Bist du dir da ganz sicher?" Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rief Axel seine Chakrams.

Durch das heiße Feuer zersprangen die Spiegel an der Decke. Große und kleine Splitter regneten auf Roxas herab, der sich schützend die Arme über den Kopf hielt und die Augen schloss. Er spürte, wie die scharfen und heißen Kanten seine Haut aufschnitten und verbrannten. Zischend vor Schmerz atmete er ein. Seine Arme brannten, und er schüttelte die Splitter von sich, ehe er seine Schlüsselschwerter ein weiteres Mal rief und Axel fixierte.

"Nur Eines noch...Ich wollte dir nie wehtun. Aber du hast danach gefragt!" Auch wenn es ihn in der Seele zerriss, griff er an. Roxas stürmte vorwärts, als Axel ihn abblockte und nun seinerseits angriff. Hastig wich Roxas den Chakrams und dem Feuer aus, warf Sternenstreue in Richtung Axel, welchen er an der rechten Hand traf. Schnell sprang Axel zurück und verschwand in den Flammen. Fluchend blickte Roxas sich um, suchte in den Flammen nach seinem 'Feind'.

"Willst du dich verstecken oder kämpfen", brüllte er ins Feuer. Als Antwort hörte er die Chakrams surren, sah sie aus dem Feuer fliegen und konnte ihnen nicht mehr ausweichen. Heiß und scharf schnitten sie in die Haut seiner Beine und er schrie auf, ehe er sich schwer atmend aufrappelte und Axel, welchen er im Feuer erspäht hatte, mit allem was er hatte, angriff. Sternenstreue und Oblivion schlugen auf jedes Stück Haut ein, das sie erreichen konnten. Roxas griff ohne Rücksicht auf Verluste an, konzentrierte sich nur auf den Angriff und vergaß, wer da vor ihm stand. Er gab Axel keine Chance zur Gegenwehr, griff an, bis er nicht mehr konnte, ehe er mit schnellem Puls und keuchendem Atem nach hinten sprang. Seine Schultern hingen schlaff herab und die Schlüsselschwerter lagen fast auf dem Boden. Über den sonst so roten Haaren entstand eine schwarze Wolke.
 

Wie eine Welle schlug die Erkenntnis über ihm zusammen, ließ ihn zu Boden gehen. Heiße Tränen, salzig und bitter, liefen seine Wangen hinab, tropften auf den Boden, auf welchem sie glänzten ehe sie langsam versiegten. Er legte sich die Hände auf sein gerötetes Gesicht.

Warm und schwer legte sich eine knochige Hand auf seine Schulter, bekannt und tröstlich lag sie da. Roxas fuhr hoch, sah in funkelnde Smaragde die Trost vermittelten, blickte auf Lippen, die wehleidig lächelten. Neue Wellen des Schmerzes durchfluteten ihn. Roxas nahm dieses ihm bekannte Gesicht in seine Hände, spürte die Haut unter seinen Fingern, vergänglich und doch wunderschön. Er küsste die weichen Lippen, schmeckte Salz, während eine letzte Träne zu Boden fiel und verschwand.

Und dann verschwand Axel, wie weiche Seide in einem Dunst Schwärze, verließ die Welt und ließ Roxas allein mit seinen Gedanken und Gefühlen.

Erneut bildeten sich Tränen in Roxas` Augen, doch er ließ ihnen keine Chance und blinzelte sie weg. Denn er war nicht mehr allein. Und vor Fremden wollte er nie wieder weinen.
 

Xalen stand vor ihm, blickte auf ihn hinab und deutete mit dem Kopf auf eine gläserne Tür. "Du kannst gehen. Deine Prüfung ist vorbei. Nun kannst du nur noch nach vorn oder aber hier bleiben. Es gibt kein zurück mehr. Doch sei gewarnt. Wenn du gehst, so gehst du ohne Erinnerungen." Sie trat in ein Portal. Kaum dass sie verschwunden war, kamen die Tränen über Roxas, ließen ihn schluchzen. Sie liefen unaufhaltsam über seine roten Wangen.
 

Rot ... so wie Axels einst strahlendes Feuer und sein weiches Haar. Das Feuer, welches das Gegenteil zu seinen wunderschönen und glänzenden Smaragden bildete, welche Roxas immer wieder mit einem Bann belegten. Doch Axel ... war fort. Er war fort, weil er, Roxas, ihn getötet hatte. Es war seine Schuld, denn er hatte seinen besten und einzigen Freund getötet, verraten ...

Ein bitterer Geschmack entstand in Roxas` Mund. Er versuchte nicht, die Schuldgefühle zu verdrängen, er hatte Angst, damit Axel zu verleumden. Aber ...

Sein Blick fiel auf die Glastür.

Er konnte gehen, sein Gefängnis verlassen, und vergessen. Er würde leben, sobald er durch diese Tür trat. Doch wenn er ging, so würde er Axel vergessen. Und doch wäre er in Freiheit und könnte nach seiner Vergangenheit suchen. Doch wo sollte er anfangen? Er würde sich an rein gar nichts erinnern können. Und außerdem, was, wenn er seine Erinnerungen nicht zurückbekam? Dann wäre Axel wirklich fort. Hieß es nicht, dass geliebte Menschen in Herzen weiterlebten, solange man sie nicht vergaß?

Er hatte eine Idee. Schnell nahm er ein kleines Messer aus seiner Hosentasche und ritzte sich ein schräges 'Axel' auf den rechten Arm. Ein wenig Blut lief über seine Hand und tropfte zu den Tränen auf den Boden, der sich langsam rosa färbte.

Roxas` Gedanken kreisten um Axel. So vieles hatten sie gemeinsam getan, durchlebt ... War es wirklich vorbei? Aber ... Warum auf einmal? Warum so plötzlich? Hätte man sie nicht früher trennen können? Ihm wurde schlagartig etwas bewusst. Man HATTE sie getrennt, und doch hatten sie sich gefunden.

Wie schon so oft.

Wäre Axel noch am leben, und wären sie zusammen. Es gab so vieles, was Roxas dann tun würde. Er würde öfter in Axels starken Armen liegen, dessen Wärme genießen und seine samtweichen Lippen küssen. Einfach Axels Duft in sich aufnehmen und die Zeit stillstehen lassen. Aber er hatte keine Wahl. Es war vorbei. Er sollte aufhören, Tagträume zu leben.
 

Roxas richtete sich auf und schritt auf die Tür zu. Bei jedem Schritt schmerzten seine Verletzungen mehr und mehr. Eine Stimme in seinem Kopf gewann die Überhand und befahl ihm, einfach zu gehen. Es gab nichts mehr, was er verlieren könnte. Nichts mehr, außer seinem Gedächtnis. Vieles war traurig gewesen, doch alles, was er mit Axel erlebt hatte, war besonders und anders. Mit Axel hatte er lachen und weinen können. Sie kannten den anderen besser als sich selbst und Axel wusste, wie es Roxas ging, bevor dieser es wusste. Und andersherum war es genauso gewesen. Sie hatten einander verstanden, waren einfach nur für den anderen da gewesen, wenn sie sich einsam fühlten.

Denn auch wenn sie keine Gefühle hatten, so wussten sie doch, was man in welcher Situation fühlte, so wussten sie doch, dass auch sie einen Nachhall einstmaliger Gefühle spüren konnten. Sie verstanden die Gefühle besser als alle, welche fühlendes ein Herz besaßen. Nur leider hatte Roxas das eine Gefühl zu spät erkannt. Niemals hätte er gedacht, diesen Fehler zu machen, der ihm Axel wegnahm.
 

Mit geschlossenen Augen trat er durch die Tür und spürte, wie ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, er in Dunkelheit fiel und das Bewusstsein verlor.
 


 


 

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(1) und (2) sind aus einer Rede von Chief Seattle, also nur geklaut. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. bei fragen stehe ich zur Verfühgung. Undtut mir leid, das es in diesem Kapitel so..schnell (kann man das so nennen?) geht. Gomen Nasai!
 

lg Im_Whats_Left

Your destiny is a mystery

Kapitel 2 Your Destiny is a mistery
 

~~~Ortwechsel
 

Roxas Augenlider zuckten und er öffnete seine Augen ein Stück.

Er lag auf einem Bett in einem ihm fremden Raum, ohne zu wissen wie er herkam. Und ...

Wer war er?

Er hörte leise Schritte und die Tür öffnete sich. Herein kamen ein Mann mit blonden Haaren im mittleren Alter und einer, mit einem sehr langem weißem Bart und einer runden Brille. Der alte Herr sah zu ihm, während der andere seinen PC anschaltete, der eine ganze Wand des kleinen Raumes einnahm.

"Ah ... du bist endlich aufgewacht. Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Wie geht es dir, mein junger Freund?" - "Ähm ... wer sind sie?" Der alte Herr lächelte ihn an. "Wie unaufmerksam von mir. Das dort drüben ist Cid. Mein Name ist-"

In diesem Moment platzte jemand herein. "Merlin! Merlin! Ich habe eine neue Seite von Pooh gefunden!" Seufzend sah Merlin zur Tür. "Sora, warum immer so stürmisch? Bleib doch mal etwas ruhiger, das wird dich nicht umbringen ..." Sora? Der Name kam ihm bekannt vor. Aber woher bloß? Er konnte sich nicht daran erinnern. Er blickte zur Tür. Dort stand ein Junge mit brauen Haaren, ozeanblauen Augen, einem riesigen Grinsen im Gesicht und einem Zettel in der Hand. Er trat ein paar Schritte vor, woraufhin eine Ente im Türrahmen auftauchte und ein ... er konnte es einfach nicht beschreiben, hinterher watschelte. Und dies sogar mehr als die Ente.

"Sora?" - "Ja?" Erwartungsvoll sah Sora zu Merlin. "Könntest du mir einen Gefallen tun und Aerith suchen? Ich brauche ihre Hilfe." Er sah ihn verwirrt an. "Öhm ... sicher?" Er wollte sich gerade auf den Weg machen, als sein Blick Roxas streifte. Er sah von Cid zu Merlin und dann wieder zu Roxas.

"Roxas, was tust du ..." - "Sora! Wir haben keine Zeit! Das kannst du auch später noch klären." "Aber ..." Merlin sah ihn fordernd an. "Später!"
 

Sora gab sich widerwillig geschlagen und ging zusammen mit der Ente und dem ... was auch immer los, um Aerith zu suchen. Ein absolut verwirrter Roxas blieb zurück.

"Also bin ich wohl Roxas ...", flüsterte er leise. Merlin ging zu ihm und setzte sich auf die Bettkante. "Hast du dein Gedächtnis verloren?" Unsicher nickte er. Er konnte sich wirklich an nichts erinnern, nur an die Dinge, die passiert waren seid er aufgewacht war. Er wusste nicht, wo er sich befand, wo er zuhause war und ob er Familie und Freunde hatte, konnte sich nicht entsinnen, warum Sora ihm so vertraut vorkam, obwohl er fremd war.

Merlin seufzte beinahe unhörbar und stand auf, ging zu einem riesigen Stapel Büchern. "Mal sehen, ob ich da etwas finde ..." Er begann, seine Bücher durchzublättern und vor sich hin zu murmeln.

Roxas sah zu Cid, der schweigsam vor dem Computer saß und tippte, ab und zu den Bildschirm fixierte. Seufzend schloss er die Augen, doch in sich fand er nur Finsternis und Leere. Seltsamerweise machte diese Finsternis ihm Angst, und so öffnete er wieder die Augen, richtete sich auf. Als er sich auf den Armen abstützte, spürte er einen stechenden Schmerz im rechten Arm. Als er zur schmerzenden Stelle sah, bemerkte er, dass er dort stark geblutet haben musste. Auf seinem Arm war 'Axel' eingeritzt. Man erkannte es allerdings nur, wenn man genau hinsah, da das Blut alles verwischt hatte. Ein Blick auf das Laken verriet ihm, das er noch geblutet haben musste, als sie ihn gefunden hatten. Aber ... wer zur Hölle war Axel?
 

Sein Kopf schwirrte vor lauter Fragen und so begann er sich verschiedene Theorien auszudenken, wie er sein Gedächtnis hatte verlieren können. Erneut seufzte er leise, als die Tür sich öffnete und ein Mädchen mit brauen Haaren in einem rosanen Kleid eintrat. Sofort hatte sie Merlins Aufmerksamkeit.

"Ah, Aerith, schön, dass du so schnell kommen konntest." Merlin ließ das Buch sinken und stand auf, während sie nur freundlich lächelte. "Was kann ich für dich tun, Merlin? Sora meinte, es sei dringend." Grübelnd sah er sie an. "Nun, es geht um unseren jungen Freund hier, Roxas, soweit ich weiß. Er hat einige Wunden, woher wissen wir leider nicht, denn wir haben ihn nur gefunden. Er lag im Regen auf der Straße. Es wäre gut, wenn du ihn dir mal ansehen könntest." Sie nickte knapp. "Roxas, richtig? Also, dann lass mich mal sehen ..."

Roxas musste aufstehen und Aerith besah ihn sich genau, machte sich gedanklich Notizzettel mit Wunden. Als ihr Blick auf seinen Arm fiel, redete sie zum ersten Mal seit einer halben Stunde. "Woher stammt diese Wunde?" Er sah auf den Boden und lächelte traurig. "Das weiß ich nicht. Ich habe mein Gedächtnis verloren." Darauf nickte sie nur kurz, ehe sie ihn auf das Bett drückte. "Nun, ich werde soweit alles heilen können. Nur die Wunde auf dem Arm wird ein Problem. Ich könnte sie so verheilen lassen, dass eine Narbe bleibt, welche so oder so kommen würde", beantwortete sie Merlins unausgesprochene Frage. Aerith war also Heilerin. Roxas hatte das dringende Gefühl, das es für ihn später noch einmal wichtig sein würde, also merkte er es sich. "Roxas?" Fragend sah Aerith ihn an und er widmete ihr seine Aufmerksamkeit. "Hmm?" - "Ich werde einen Teil deiner Energie verbrauchen, damit du anschließend schlafen kannst. So umgehst du einiges an Schmerzen." Er nickte nur teilnahmslos und atmete tief ein, als Aerith zu zaubern begann. Er spürte, wie die Wunden anfingen zu brennen, immer stärker, während die Kratzer und Verbrennungen verschwanden. Roxas sank seitlich auf das Bett und verfiel in einen traumlosen und festen Schlaf.
 

~~~
 

Zitternd lag er auf dem Boden, als er langsam wach wurde. Nur Stück für Stück sickerten seine Gedanken schwer zurück zu ihm, als er bemerkte, wo er war. Immer noch benommen vom Schlaf rieb er sich die Augen, versuchte sich an etwas zu erinnern, was ihm einfach nicht einfallen wollte. Ein Traum ... oder doch nicht? War es Realität? Das hieße dann ... Erschrocken richtete er sich auf, sah zur morschen Tür. Nein, das war kein Traum mehr gewesen, schon lange war es bittere Realität. Er stand langsam auf, spürte seinen nassen Umhang an seinem durchgefrorenen Körper. Seufzend sah er zum Himmel, der noch immer wolkenverhangen über ihm schwebte. Mit einem unguten Gefühl machte er sich auf, nach Hause zu gehen.

Er erschuf ein Portal und verschwand darin.
 

~~~
 

Axel stand noch im Portal während er sich umsah.

Sein Unterbewusstsein hatte ihn hierher geführt, ohne dass er selbst etwas tat. Er stand vor der großen Stadt und sah weit entfernt am Himmel das graue Schloss, das er selbst auf diese Entfernung nur zu gut erkennen konnte. Leichter Nieselregen fiel auf ihn hinab, aber er schritt langsam und bedächtig durch diese Stadt, mit dem Gefühl, Roxas würde stumm neben ihm laufen, einfach nur da sein. So lief er weiter, bis er völlig durchnässt am Schloss ankam, denn der Regen wurde immer heftiger, die Tropfen größer. Er schritt durch das Schloss, hinterließ eine Spur aus Wasser, ehe er vor einer der hunderttausend gleichen Türen stehen blieb. Warum war er hier? Seine Füße waren scheinbar von alleine hergelaufen, während er an alles und nichts dachte. Axel stand vor der Zimmertür von Roxas, welche jetzt offen stand, denn das Zimmer war unbewohnt. Er ging hinein, sah sich um.

Nein, es war alles wie damals, aber doch fehlte etwas. Und dieses fehlende Etwas war … Roxas. Er selbst fehlte, um das Bild hier zu vervollständigen, um Axel ein heimatliches Gefühl zu geben. Hier, in diesem Raum hatte er so viel Zeit verbracht, wie sonst nirgends. Dies war ihm mehr ein Zuhause gewesen, als sein eigenes Zimmer, welches er immerhin selber eingerichtet hatte, welches seinen persönlichen Touch hatte. Und doch hatte er sich nur bei Roxas wirklich wohl gefühlt, etwas, was er viel zu spät erst erkannt hatte, was ihm zum Verderben geworden war.

Seufzend ließ er sich auf dem Boden nieder, lehnte sich an das große, leere Bett und ließ den Blick über den Schreibtisch gleiten. Dort stand ein Bild. Interessiert trat er näher. Ein Bild hatte er hier noch nie gesehen, also beschloss er, es sich einmal anzusehen. Als er es dann sah, weiteten seine Augen sich vor Überraschung. Auf dem Bild war er selbst zu sehen, in der schwarzen Kutte, wie er beim Training die Chakrams auf Zielscheiben warf und Feuer spucken übte. Roxas hatte ihn von der Seite fotografiert, und ein winziges Bild von ihm in die Ecke gestellt, eine Art Passfoto, welches ihn von vorne zeigte. Verwundert nahm er es in die Hände, als plötzlich die hintere Wand abfiel und ein Blatt Papier auf den Boden segelte. Schnell war das Bild vergessen und er widmete seine Aufmerksamkeit diesem Zettel. Gespannt las er ihn, und doch begriff er den Inhalt nicht auf Anhieb, zu verwirrend war das ganze. Der Brief war von Roxas, er erkannte die Schrift sofort als dessen, aber der Inhalt ergab einfach keinen Sinn, es schien eine Art Gedankengang des jüngsten Organisationsmitgliedes zu sein. Widersprüchliche Gedanken waren hier geschrieben, sprachen für und gegen einen Weggang, für und gegen den Verrat an der Organisation. Und am Ende des Briefes standen ein paar Zeilen, die an ihn, Axel, gerichtet waren.
 

Axel, es tut mir leid, dass ich gehe. Du warst mir immer ein guter Freund, aber ich muss dennoch wissen, wer ich war. Ich möchte Sora kennen lernen, aber es fällt mir schwer, dich allein in dieser Organisation zu lassen. Ich hoffe, dass du als erster und einziger diesen Brief findest. Ich habe nur eine winzige Bitte: Mach es mir nicht noch schwerer, zu gehen, die Organisation zu verlassen, sondern hilf mir bitte. Ich hoffe, du lernst das Feuerspucken noch bevor ich Sora finde.

Lebe wohl.
 

Roxas
 

Langsam ließ er den Brief sinken.

Also war Roxas nur gegangen, um Sora kennen zu lernen? Nur deshalb hatte er seinen besten Freund an das Licht und ihren größten Feind verloren? An den Jungen, der ihnen nur helfen sollte, Herzen für Kingdom Hearts zu sammeln? Einzig und allein Roxas’ Neugier wegen hatte er seinen besten und einzigen Freund verloren, die Person, die ihm am meisten bedeutete? Das konnte ... nein, das durfte einfach nicht wahr sein! Sollte das Roxas’ Schicksal sein? Doch das war nicht gerecht, und es hieß doch immer, dass das Schicksal gerecht sei. Was Axel nicht bemerkte, waren die Tränen, die langsam sein Gesicht herunterliefen, und glänzende Spuren hinterließen. Er spürte tiefe Trauer in sich aufkeimen, Verzweiflung ergriff sein Herz, Hoffnungslosigkeit machte sich erneut in ihm breit und Angst packte sein Herz, fasste es mit eiskalten Fingern an und schnürte es zu für andere Gefühle. Zum ersten Mal in seinem Leben als Nobody begann Axel wirklich zu fühlen. Doch das war für ihn nur nebensächlich, denn er hörte hastige Schritte, die sich der offenen Tür näherten. Schnell ließ er den Brief in seinem nassen Ärmel verschwinden, wischte sich hastig die Tränen weg und hoffte, dass jetzt nicht Xemnas oder Saïx durch die Tür kamen, denn dann hätte er ein Problem gehabt.

Er hatte sich einfach vorm Wachdienst gedrückt, war die ganze Nacht weggewesen und war nun in einem verbotenen Raum. Wenn jetzt die falsche Person hereinkam, konnte er sich auf etwas gefasst machen. Doch dann erkannte er die die Schrittfolge. Das war eindeutig Demyx. Und eben dieser trat jetzt durch die offene Tür. "Ich wusste doch, dass ich dich hier finde. Und jetzt beeil dich. Saïx hat Verdacht geschöpft, als er eben an deine Zimmertür klopfte und du nicht geantwortet hast. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis er hier auftaucht.“ Der Wassermagier wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern zog Axel sofort mit sich mit Richtung Ausgang. "Wo warst du eigentlich die ganze Nacht? Ich hab wegen dir noch eine extra Schicht eingelegt und deinen Wachdienst übernommen, dafür schuldest du mir noch was! Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Dies schien nicht der Fall zu sein, denn Axel lief einfach nur neben dem Blonden einher und versuchte an nichts zu denken, was sich als unmöglich herausstellte. Seine Gedanken kreisten immer noch nur um Roxas. Er registrierte seine Umwelt erst wieder, als er vor der Tür des Wassermagiers stand, der ihn ungeduldig ansah. "Jetzt komm schon rein, dann kann ich dich trocknen und wenn du willst, kannst du mir dann erzählen was heute mit dir los ist.“ Axel trat ein. "Was soll schon mit mir sein?“ Der Blonde fing an zu grinsen. "Na hör mal, das merkt selbst ein Blinder mit einem Krückstock.“ Er wurde wieder ernst. "Ich weiß, dass du im Moment wenig redest, aber es kam noch nie vor, das du deine Umwelt komplett ausblendest und auf nichts reagierst.“
 

Da hatte er wohl Recht. Axel konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie er hierher gekommen war. Er legte seine Hand auf den Hinterkopf und zuckte, als er seine eiskalten und tropfnassen Haare spürte. Ehe er reagieren konnte, klatschte ihm ein Handtuch ins Gesicht und er fing es hastig auf, bevor es zu Boden fiel. Wenigstens hatte er noch ein paar Reflexe übrig, was ja schon mal ein kleiner Trost war. Immerhin hatte er schon länger nicht mehr trainiert, was ihm jetzt leid tat. Er würde Feuer spucken lernen, und wenn er ewig dafür brauchte. Das schuldete er Roxas jetzt.
 

"Hm … also wenn ich dich so sehe, denke ich, dass das Handtuch nicht reichen wird. Bleib so stehen.“ In einer flüssigen Bewegung ließ er das Regenwasser aus Axel`s Haaren und seiner Kleidung laufen, schickte es Richtung Badewanne. "Schon besser. Soll ich den Kamin anmachen?“ Axel schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich dem Feuerholz zuwandte. "Das kann ich auch noch selber“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. Er stapelte das Holz im Kamin und schuf mit seinen Händen ein kleines Feuer, als ihm ein Gedanke kam. Das Grinsen vergrößerte sich. Er holte tief Luft und pustete Richtung Kamin. Eine lodernde Flamme schoss aus seinem Mund hervor, ließ das Holz lichterloh brennen. Demyx sah entsetzt von ihm zur Flamme und blickte dann in den Kamin zum Feuer, das jetzt, da Axel aufgehört hatte zu pusten, seelenruhig brannte und flackerndes Licht an die blauen Wände warf. "Ähm … Was war denn das jetzt?“ Das Grinsen vertiefte sich weiter, wenn das überhaupt noch möglich war, und so langsam machte Axel Demyx Angst. Doch da erstarb das Lächeln und er sah Demyx ernst an, der dem Stimmungswechsel seines Freundes nicht wirklich folgen konnte. Was war denn mit dem Einzelkämpfer los? Seit Roxas fort war, benahm Axel sich seltsam und war für niemanden mehr ansprechbar. Schon komisch, was für Stimmungsschwankungen er immer hatte. Mal war er mit einem großen Grinsen zu sehen, dann verkroch er sich allein in seinem Zimmer und niemand bekam ihn dort heraus. Demyx seufzte. Das war schon sehr merkwürdig. Und dann war er auch noch die letzte Nacht weg gewesen, etwas, was Axel noch nie getan hatte. Nie hielt er sich außerhalb des Schlosses auf, wenn er keinen Auftrag hatte. Also steuerte er seinen Freund zu seinem Bett und gebot ihm, sich zu setzen. Doch kaum das er saß, ließ Axel sich nach hinten fallen, so das er mit angewinkelten Beinen auf dem Bett lag.
 

Dann hob er den rechten Arm und zog aus seinem linken Ärmel ein Stück Papier, hielt es Demyx hin, woraufhin dieser danach griff und anfing zu lesen. Seine Augen weiteten sich in stiller Erkenntnis. Deshalb war Axel so durcheinander? Nur wegen Roxas? Na ja, nur konnte man dazu nicht sagen. Auch ihm fehlte der Kleine, selbst wenn sie sich kaum kannten, so war zwischen ihnen doch ein stilles Einverständnis, den anderen zu akzeptieren und zu respektieren, ihn bei Aufträgen zu unterstützen. So war es gewesen, ja. Und mit Roxas war ein weiterer Teil der Organisation verschwunden, welche immer weiter schrumpfte. "Willst du darüber reden?“ Demyx war beinahe überrascht, wie sanft seine Stimme manchmal klang. Axel sah ihn kurz an, ehe er leicht nickte und sich bequemer hinlegte. Demyx ließ sich neben ihm nieder und wartet darauf, das der Rothaarige das Wort ergriff, was aber noch dauerte, da dieser sich erst noch die richtigen Worte zurechtlegte, nicht wusste, wo genau er anfangen sollte. "Demyx? Willst du alles hören?“ Der Angesprochene nickte. Ja, denn er wollte wissen, was seinen Freund bedrückte. Außerdem tat er ihm einen Gefallen damit. Also begann Axel zu erzählen, erst zögerlich, dann immer schneller und schneller. Manchmal fragte Demyx sich, wie viel Schmerz Axel kennen gelernt hatte, und wie er das tragen konnte. Denn sie fühlten sehr wohl, nur nicht mal ein zehntel so stark wie normal. Doch das machte die Last nicht weniger. Axel erzählte von dem Moment an, ab dem er Roxas kennen lernte, was für ihn wohl anders gewesen war, denn seltsamerweise sprach er nur positiv über die Zeit mit dem Schlüsselschwertträger. Besonders interessant wurde es für Demyx, als Axel davon erzählte, was Roxas sagte, als er ging. Er stoppte Axels Redefluss kurz.
 

"Moment mal … Soll das heißen er glaubte, niemand würde ihn vermissen? Ja ist er denn bescheuert gewesen, oder wie? Weiß er eigentlich, dass ich mir auch Sorgen gemacht habe? Und von dir wollen wir gar nicht anfangen!“ Es regte ihn schon ein wenig auf, und Axel konnte ihn verstehen, hatte er am Anfang doch das Selbe gedacht. Noch immer war er verwirrt darüber, das Roxas so etwas gesagt hatte, doch nun fing er an zu begreifen. Roxas` Brief hatte ihm die Augen geöffnet. Roxas hatte dies nur gesagt, um ihn so zu verletzen, dass er nichts mehr von dem Blonden wissen wollte und somit leicht über sein Verschwinden hinweg kam. Doch erst jetzt verstand er es, erste jetzt sah er klar durch den Nebel aus Fragen, Fragen, die ihm teilweise schlaflose Nächte bereitet hatten. Er erzählte weiter, gestikulierte dabei mit seinen Händen und sah erst wieder zum Blonden, als er seine Erzählungen geendet hatte. Dieser hatte einen Finger auf den Lippen und schien nachzudenken. Er seufzte kurz und nahm die Hand runter. "Er bedeutete dir sehr viel, oder?“ Axel nickte.

Ja, er vermisste Roxas. Er war ein Teil seines Lebens geworden, ein Teil, den er nie wieder missen wollte. Damit hatte Demyx wirklich Recht. Überhaupt kannte der Wassermagier ihn nach Roxas am besten, wenn man von Xemnas mal absah. Der kannte alle Organisationsmitglieder sehr gut.
 

"Sag mal, wo warst du denn gestern eigentlich, um auf meine eigentliche Frage von vorhin zurückzukommen?“ Axel sah ihn kurz an und musterte dann die Decke, als gäbe es nichts Interessanteres. „Nun ja, die anderen sagten, er habe Sora gefunden, aber ...“ Demyx nickte verstehend. "Aber du wolltest es nicht wahrhaben und hast dich kurzerhand selber davon überzeugt." Axel nickte knapp. "Und? War er da?“ Die Antwort bestand aus einem tiefen Blick aus den Smaragden, die ihm einen Einblick in Axels inneres, in tiefe Trauer boten. "Du hast ihn also nicht gefunden?" Axel schüttelte kurz den Kopf, ehe er zur Seite blickte und jeglichen Augenkontakt vermied. Er war nicht mehr da, würde es auch nie wieder sein. Eine einzelne Träne lief bei diesem Gedanken über seine Wange und zog Demyxs Aufmerksamkeit auf sich. Noch nie hatte er Axel, den einsamen und starken Axel, weinen gesehen. Immer war der Rothaarige absolut ruhig geblieben, ließ sich nie aus der Fassung bringen. Doch jetzt schien etwas tief ihn ihm zerbrochen zu sein. "Axel" hauchte Demyx fassungslos, als der einen Träne noch viele folgten. Und da er nicht wusste, was er sonst tun sollte, nahm er seinen Freund in den Arm und wiegte ihn sanft.
 

Der Einzelkämpfer ließ sich fallen, klammerte sich an Demyx wie ein Ertrinkender an einen Rettungsreifen und ließ sich fallen. Er ließ die kaputte Blockade fallen und zeigte sein wahres Gesicht. Als er sich wieder beruhigt hatte, erzählte er Demyx von seinem Traum, denn er wusste, dass dieser ihm zuhören würde, und er wurde die ganze Zeit festgehalten, was er nicht einmal schlimm fand. "Und du denkst, der Traum war Wirklichkeit?" Axel zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, Demyx, ich weiß es wirklich nicht."

On my way is something...

Kapitel 3: On my way is something...
 

wb an alle Leser und Kommischreiber ^^

Ursprüglich sollte das Kappi noch länger werden, aber naja ^^ Dafür wrd das nächste wohl etwas länger sein, promise ^^ Hoffe es gefällt euch und danke noch mal an Fakesmile, die dieses Kappi gebetat hat. Wenn ihr Fehler findet, sagt es mir (und ihr XD)
 

Viel Spaß wünscht euch das

Im_Whats_Left
 


 

Roxas wurde durch leise Stimmen geweckt. „Aerith, konntest du das mit der Narbe wirklich nicht ändern?“ Er hörte ein leises Seufzen. „Narben verschwinden, wenn die Zeit reif ist.“ Er konnte das wissende Lächeln förmlich hören. Er hustete leise, tat aber weiter so als würde er schlafen. Merlin erhob seine Stimme: „Sag mal, Sora, woher kennst du ihn eigentlich?“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dies selber heraus finden sollte, weshalb er sich dann auch aufrichtet und leicht gähnte, so, als sei er gerade erst aufgewacht. In Wirklichkeit war er bereits seit 2 Stunden wach, wenn er seiner Zeiteinschätzung trauen durfte. Verschiedene Augenpaare richteten sich sofort auf ihn und er wurde von einem braunhaarigen Jungen gemustert, welcher an einer wand lehnte. Dieser stieß sich kurz darauf von der Wand ab und ging aus dem Haus, zusammen mit Aerith und einem schwarzhaarigem Mädchen. Nun waren nur noch dieser Sora, Cid und Merlin da und blickten ihn erwartungsvoll an. „Wie geht es dir?“ Sora sah ihn besorgt an und er blickte verwirrt zurück. Das blau dieser Augen war… extrem. So blau wie der Ozean, schoss es Roxas durch den Kopf. "Ganz gut, denke ich." Scheinbar schienen sie mit dieser Antwort zufrieden zu sein, denn Cid schenkte dem PC wieder seine Aufmerksamkeit, Merlin blätterte wieder Bücher durch. Nur Sora sah ihn noch nachdenklich an. "Hey, Roxas, soll ich dir die Stadt zeigen? Vorausgesetzt, es geht dir dafür gut genug." Hastig nickte er, war froh, sich endlich bewegen zu können. Er war wohl nicht der Typ, der den ganzen Tag im Bett lag und nichts tat, daher freute er sich beinahe auf den Ausflug. Und vielleicht konnte er hier ja auch heraus finden, was mit seinem Gedächtnis war, oder wer dieser geheimnisvolle Axel war? Was hatte es mit diesem Namen auf sich, der ihm so bekannt vorkam und dem er doch kein Gesicht geben konnte? Er stand auf, denn Sora trat bereits ungeduldig von einem Bein auf das andere und wartete auf ihn. Sein Blick fiel auf seine Kleidung. Er trug einen schwarzen Mantel, darunter eine Stoffhose und ein helles T-Shirt. Seine gesamte Kleidung war mit Rissen versehen. Nervös lächelnd legte er eine Hand an seinen Hinterkopf. "Kann man hier auch irgendwo Kleidung kaufen? Ich glaub nicht, dass meine es noch allzu lang macht." Sora fing an zu grinsen. "Komm einfach mit, wir werden schon was Passendes in dieser Stadt finden."

Also gingen sie zusammen Richtung Innenstadt, wobei sie von der Ente und dem Was-auch-immer begleitet wurden. „Das sind übrigens Donald“, Sora zeigte auf die Ente, „und Goofy.“ Ein Fingerzeig auf das, was auch immer es darstellen sollte. Roxas nickte nur knapp, um zu zeigen, dass er mitbekommen hatte was Sora zu ihm gesagt hatte und es auch aufnahm. Der Marktplatz war überfüllt mit allen möglichen Menschen, überall wurde angeboten und verkauft, nachgefragt und sich unterhalten. Häufig gab es kleine Grüppchen, die am Rande standen und diskutierten, über dies und jenes, all das, was heute noch anfiel, was sie noch vorhatten und so weiter. Roxas sah sich staunend um, war sich sicher, das er hier alles finden würde, was er suchte, obwohl er selbst nur Kleidung benötigte. Sora zog ihn in einen etwas kleineren Laden, der den drei Feen Flora, Fauna und Sonnenschein gehörte. Sie besahen sich kurz Roxas und fingen dann an zu tuscheln, ehe sie synchron die Zauberstäbe hoben und seine Kleider kurzerhand flickten. „Leon hat uns darüber informiert, dass ihr herkommen würdet. Deine Kleidung ist nun auf magischer Ebene.“ Fauna trat näher und hielt ihm eine kleine Kugel entgegen. „Nimm ruhig“, sagte Sora nachdem Roxas die Kugel sehr misstrauisch beäugt hatte. Kaum das er dieses leuchtende Etwas berührt hatte, spürte er, wie eine ungeheure Kraft durch ihn strömte. „Was passiert mit mir?“ Er wollte es wissen und andererseits wollte er es selber herausfinden. „Du wirst es merken, wenn die Zeit reif ist.“ Oh, na toll, es sollte immer dann etwas geschehen, wenn die Zeit reif war, wirklich klasse. Und wann genau war die Zeit reif? Seufzend sah er zu Sora, ehe er sich den drei Feen zuwandten und sich höflich bedankte, immerhin musste er sich jetzt keine neue Kleidung kaufen, denn er fühlte sich in diesen Klamotten sehr wohl, weshalb wusste er nicht. Liegt wohl daran, dass ich diese Kleidung schon vor dem Gedächtnisverlust trug, fiel es ihm plötzlich ein. Das war für ihn ein plausibler Grund und somit war diese Frage schon mal geklärt. Der Braunhaarige zog ihn schon weiter durch die Stadt, zeigte ihm alles, aber er beantwortete keine Fragen, die Roxas selbst betrafen. Der Blonde blieb stehen und funkelte seine Gegenüber wütend an. „Warum sagt ihr mir nichts über mich, wenn ihr mich scheinbar kennt? Warum darf ich nichts über mich wissen?“ Sora, Donald und Goofy warfen sich kurze Blicke zu, ehe Donald zu sprechen begann, wobei Roxas Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen. „Roxas… Wir dürfen dir nichts sagen, da du es selber herausfinden musst.“ Goofy nickte bestätigend und Sora sprach weiter. „Aber wenn du willst, werden wir dir helfen, dich zu erinnern. Wir sollten zurück zu Merlin, vielleicht hat er inzwischen einen Zauber gefunden. Weißt du, Merlin ist ein Magier.“ Danach wurde von keinem von ihnen noch etwas gesagt und sie gingen schweigend Seite an Seite zurück zu Merlin. Roxas war in höchsten Maßen verwirrt, wusste nichts mehr. Er vertraute Fremden, was ihm äußerst befremdlich erschien, vermutlich hatte er dies früher nicht getan. Aber Sora war ihm irgendwie sympathisch und auch seine Freunde sahen nicht unfreundlich aus, Merlin war eine Person an sich und schon etwas seltsam, aber noch lange nicht so seltsam wie dieser komische Cid, mit welchem Roxas gar nichts anfangen konnte. Als sie wieder bei Merlin ankamen, fiel Roxas zum ersten Mal auf, dass das ganze Haus nur aus einem einzigen Raum bestand, etwas, das er vorher gar nicht bemerkt hatte oder eher: Etwas, auf das er vorher nicht geachtet hatte. „Sora, gut, das ihr wieder da seid. Ich habe den Zauberspruch endlich gefunden.“ – „Ja, aber nur, weil ich im Internet danach gesucht habe“, meldete Cid sich zum ersten Mal seit Roxas Ankunft zu Wort. Merlin schmollte sichtlich, und ehe Roxas sich versah, brach ein Streit zwischen den beiden aus, bis Sora seine Hände kurz bewegte und daraufhin wurden die beiden Streitenden klatschnass. Gleichzeitig riefen sie ein „Sora!“ aus, welcher dann verlegen grinste. „Sorry…“ Ihm schien es kein Stück leid zu tun, und Roxas musste grinsen. Er mochte diesen Humor sehr, war wahrscheinlich genau wie seiner, nicht das er es wirklich sagen konnte. „Nun denn, kommen wir wieder zum Wesentlichen. Roxas, würdest du bitte kurz herkommen?“ Er nickte und ging zu Merlin, welcher ihn dann kurz anblickte und einem Zettel dann seine Aufmerksamkeit schenkte. „Also gut, ich werde jetzt versuchen herauszufinden, weshalb oder eher wie du dein Gedächtnis verloren hast.“ Er hob die Hände über Roxas’ Kopf und begann zu murmeln. „Nimuè estró fingîlly mothra`m Uvt’rapdun“. Er wiederholte diese Worte immer wieder, bis er einfach verstummte. Seine Augen blickten leer nach vorne, ebenso die von Roxas, welcher gestürzt wäre, hätte Leon, welcher gerade durch die Tür kam, ihn nicht rechtzeitig aufgefangen. Vorsichtig legte er Roxas auf das zweite Bett im Zimmer, welches Merlin per Magie erschaffen hatte, nachdem er und der Computerfreak Roxas gefunden hatten. Er wusste inzwischen einiges über den Blonden, hatte er oft genug mit Sora geredet, wobei Sora der Redner und er der Zuhörer gewesen war. Nach ein paar Minuten erwachte Merlin langsam aus seiner Starre, doch Roxas wachte nicht auf. „Er schläft jetzt.“, erklärte der Magier leise und begann dann zu erzählen, was er gesehen hatte.
 

~~~
 

Axel lag inzwischen auf seinem Bett, war nach dem Gespräch mit Demyx zurück in sein Zimmer gegangen, wo ihn dann ein wutschnaubender Saïx besucht hatte. Dieser war sichtlich enttäuscht, Axel nichts Verbotenes anhängen zu können, das war etwas, was Axel einen Grund für ein kurzes Grinsen gegeben hatte. Und erst jetzt, wo er hier lag, fiel ihm auf, dass die Schadenfreude und die Erleichterung nicht in einer abgeschwächten Form aufgetreten waren, nein, sie waren klar und rein gewesen. Er hatte wirklich gefühlt, und das zum ersten Mal seit seiner Geburt als Nobody, was schon sehr seltsam war. Was war letzte Nacht WIRKLICH geschehen? War es doch kein einfacher Traum gewesen, wie er sich erst hatte weismachen wollen?

Wenn ja, war Roxas dann wirklich…? Nein, das… das… Nein, das konnte nicht sein! Das hätte er doch gemerkt, oder etwa nicht? Axel war felsenfest davon überzeugt, dass Roxas nicht… war! Es schien ihm wirklich so zu sein, das er es gespürt hätte, wäre der andere… gestorben. Allein dieses Wort zu denken, verletzte ihn tief, und er wollte diesem Wort nicht trauen, wollte es nicht glauben. Es schien ihm einfach zu unwirklich, denn niemals hätte er Roxas töten können, ohne es wirklich zu realisieren. Doch war es für ihn nur wie ein Traum gewesen, und er wusste tief in seinem Herzen, dass Roxas noch lebte. Warum er es als Herz bezeichnete, wusste er nicht, doch er spürte dieses kleine Ding immer schnell schlagen, wenn er an Roxas dachte, und er fühlte fremde Dinge. Es war, als hätte jemand den versperrten Tunnel zu den wahren Gefühlen geöffnet, so dass er echte Emotionen spürte. Und das machte das ganze nur noch schlimmer, denn nun vermisste er Roxas noch mehr als ohnehin schon, machte es schier unmöglich nicht an den Blonden zu denken, etwas, das Axel sich eigentlich vorgenommen hatte. Doch ließ es ihm jetzt keine Ruhe, schlafen konnte er auch nicht, das hatte er schon vor Roxas Haustür. Jetzt dachte er schon wieder an ihn, es war doch nicht zum aushalten! Bestand sein ganzes Leben nur aus dem Blonden, der verschwunden war? Eine Stimme in seinem Kopf flüsterte leise 'Ja', aber er wollte ihr nicht glauben. Axel war niemand, der sich leicht von anderen abhängig machen ließ, er war ein Einzelgänger und kämpfte nur für sich und seine Ziele. Warum also sollte er sein Leben und seine Gedanken in die Hände eines anderen legen? 'Vielleicht, weil du ihm vertraust und er dir etwas bedeutet?', sagte die Stimme jetzt lauter, um nicht ignoriert zu werden. Seufzend stand er auf, zog sich einen frischen Mantel an und ging los zu Xemnas. Er hatte eine Idee, wie er herausfinden konnte, ob Roxas noch lebte, was ja auch nicht anders sein konnte. Also musste er seinen 'Chef' fragen. Nicht verzagen, Xemnas fragen! Er blieb vor einer etwas größeren Tür stehen, immerhin hatte der Leader andere Rechte als die anderen Mitglieder. Er klopfte an, wohl wissend, dass, wenn Xemnas schlief und er ihn aufweckte, es durchaus Ärger geben könnte. Doch unerwarteter Weise hörte er ein leises 'Herein', das ganz und gar nicht müde oder verschlafen klang. Als er eintrat, sah er Xemnas, der am Schreibtisch über einem Stück Papier gebeugt saß, Axel nur flüchtig ansah und sich wieder dem Dokument zuwandte. Axel wusste, dass es jetzt warten hieß, bis Xemnas ihn ansprach, alles andere wäre ein sehr großer Fehler. So blieb er also an der inzwischen geschlossenen Tür stehen und wartete auf ein Zeichen seines Leaders, dass er anfangen durfte zu sprechen. Eben jener Leader winkte ihn just zu sich und gebot ihm, sich ebenfalls das Dokument anzusehen. Es war eine Karte von Hollow Bastion, früher bekannt als Radiant Garden, einen Namen, den nur noch wenige Menschen kannten. "Axel, ich wollte dich gerade rufen lassen, welch Zufall, dass du hier bist." Angesprochener hob eine Augenbraue, denn Xemnas redete in einem für ihn unnormalen Tonfall. Er gebot dem rothaarigen, sich zu setzen, und redete weiter. "Ich habe einen Auftrag für dich. Wie du sehr wohl weißt, ist Sora mit seinem Universalschlüssel eine große Bedrohung für uns und ich möchte, dass du ihn beschattest und versucht, Schwachpunkte zu finden." Xemnas grinste ihn hinterhältig an, wusste ganz genau das Axel und Roxas Freunde gewesen waren. Er konnte nicht zulassen, dass er Axel nun ebenfalls verlor, die Organisation war schon sehr geschrumpft. Und er konnte keinen weiteren Hinterhalt erlauben, weshalb er nicht nur Axel, sondern auch Demyx auf Sora ansetzen würde. Er hatte bemerkt, dass sich zwischen den beiden eine gefährliche Freundschaft entwickelt hatte, die er um jeden Preis stoppen musste. Axel würde sich verdeckt halten und Demyx... nun, der Wassermagier würde Sora direkt zum Kampf herausfordern. Der Herrscher der Sitar war keine allzu große Bedrohung, es sei denn, er entdeckte nach all der Zeit die Hinweise auf seine wahre Stärke. Gedanklich schüttelte Xemnas den Kopf und fixierte Axel mit undefinierbarem Ausdruck. "Wenn du dich weigern solltest, werde ich dich in einen Dämmerling verwandeln lassen und jemand anderen auf diesen Job ansetzen... Wie wäre es mit Saïx?" Axels Kopf ruckte hoch, ehe er ergeben nickte. "Ich nehme den Auftrag an. Wann soll ich anfangen?" Xemnas lachte. "So schnell es geht. Mach dich auf den Weg nach Hollow Bastion, dort wurde er vor 2 Stunden von Demyx gesehen, der deine Schicht übernommen hat. Und jetzt raus!" Mit diesen Worten warf der Leader in aus seinem Büro und Axel machte sich auf den Weg zum Wassermagier, um ihm mitzuteilen, wohin er gehen würde, dann müsste der andere sich keine unnötigen Sorgen machen. Allerdings blieb die Tür des anderen verschlossen, er schien zu schlafen. Halt, hatte der Blonde nicht etwas gesagt? Axel versuchte sich daran zu erinnern und tatsächlich dauerte es nur wenige Sekunden, ehe ihm die Worte wieder in den Sinn kamen. 'Ich habe heute Nacht schon wieder Aufsicht, wenn was sein sollte, schreib mir einen Zettel und schieb ihn unter der Tür durch.' Oh je, also war er gar nicht da! Und Axel wurde auch bewusst, dass er keine Ahnung hatte, wo genau Demyx jetzt Aufsicht führte. Den entsprechenden Plan hatte Xemnas in seinem Büro, aber jener hatte ihn gerade dort herausgeworfen. Verdammt! Also blieb ihm wirklich nichts anderes übrig, als Demyx eine Notiz zu hinterlassen. Kurz rannte er in sein Zimmer, kritzelte etwas auf ein Blatt Papier, und verkohlte eine Ecke des Papiers, da er vergessen hatte zu unterschreiben und sich nicht sicher war, ob der andere seine Schrift erkannte oder nicht. Nachdem dies erledigt hatte, schob er das Blatt unter der Tür durch und lief durch die schwarze Nacht, ehe er in einem Portal verschwand.

Nothing is going forward

Chrm. Ja ich weiß, ich sollte mich echt schämen .__.

Aber mir haben einfach Ideen und Zeit gefehlt, und ich wollte diese fanfiction wahrlich nicht verhunzen, indem ich schnell irgendwelches Zeug dahin schreibe.

Es ist lange her, aber ich hoffe, dass es immer noch Menschen gibt, die diese FanFiction lesen werden.
 

lg Im_Whats_Left
 


 


 


 

Demyx tauchte an seinem Arbeitsplatz in Hollow Bastion auf, blickte auf die Dächer einiger Häuser.

Sein Auftrag? Sora beobachten und mehr über ihn herausfinden. Also begab er sich auf Position und wartete auf interessante Geschehnisse, die nicht lange auf sich warten lassen sollten.
 

~*~
 

Roxas blinzelte und öffnete die Augen, richtete sich langsam auf.

„Guten Morgen“, sagte Aerith und reichte Roxas ein Tablett mit Frühstück. „Sora lässt dir ausrichten, dass er in der Stadt auf dich wartet.“ Der Blonde nickte knapp, aß seine Brötchen und stand auf.

Aerith nahm das Tablett, verschwand durch eine unscheinbare Tür aus dem Zimmer, während Roxas seine Kleidung auf einem Stuhl neben dem Bett entdeckte.
 

Langsam zog er sich an und trat dann aus dem Haus, sah sich in der Gegend um und hatte das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden. Als er sich umsah, erblickte er einen Typen in schwarzer Kutte, die ihm seltsam vertraut vorkam. Verwirrt sah er weg und folgte dem Weg, den sein Instinkt ihm vorgab, die Schritte des Fremden stets im Ohr. Sein Atem ging schnell, als er am Marktplatz ankam.
 

„Hey! Hier drüben!“ Rasch lief er zu Sora, und sie begrüßten sich knapp. Der Blonde überlegte, ob er Sora von dem Unbekannten erzählen sollte und hob gerade die Stimme, als Leon angelaufen kam.

„Sora!“ Er stellte sich neben die beiden kleineren und holte kurz Luft. „Es sind tausende von Herzlosen auf dem Weg in die Stadt, wir brauchen jede Hilfe!“ Sora nickte und rief sein Schlüsselschwert, Ultima. Fasziniert und wie gebannt sah Roxas das Schwert an. Diese Waffe kam ihm so… vertraut vor. Ihm war, als würde etwas vorsichtig seine Seele berühren, um eins mit ihr zu werden. Instinktiv schloss er die Augen und streckte eine Hand aus, hielt kurz darauf eine ähnliche Waffe wie Sora in der Hand.
 

„Was ist das?“, fragte er verwirrt und besah sich dieses Ding genauer.

„Das ist ein Schlüsselschwert. Es wird dich im Kampf gegen die Herzlosen und Niemande leiten“, erklärte Sora ungeduldig.

„Wenn du helfen willst, folge uns“, meinte Leon und lief los in Richtung des Schlosses.

Der Brünette und der Blonde folgten ihm zugleich. Unterwegs trafen sie Donald und Goofy, die ebenfalls mit ihnen kamen.
 

~*~
 

Nach einer Viertelstunde trafen sie, gemeinsam mit vielen Freunden Soras, auf einem großen Platz eine schwarze Masse, bestehend aus tausenden von Herzlosen.

„Was zum…?“ Staunend besah Roxas sich diese Wesen.

„Herzlose. Wir müssen sie von der Stadt fernhalten“, erklärte Aerith ihm.
 

Er nickte und lief im selben Augenblick wie Sora los, folgte der Stimme in seinem Kopf, wich aus und griff an, schaltete das Denken aus und ließ sich von dem Licht leiten. Erstaunt sah Sora zu Roxas, der vollkommen in seinem Element schien.

Er zuckte nur die Schultern und machte weiter, doch der Strom der nachkommenden Herzlosen schien unerschöpflich. Sora hörte einen Schrei, als Roxas verletzt wurde und die Herzlosen verschwanden. Dafür erschien der Unbekannte, welcher Roxas bereits beobachtete hatte.
 

„Roxas!“ Der Mann in schwarz lief hastig zu dem Blonden, der sich den verletzen Arm hielt, trotz allem das Schlüsselschwert fest umklammerte. Doch noch bevor er ihn erreichen konnte, wich Roxas zurück, direkt in die Arme eines anderen Organisationsmitgliedes.

Das Herz des Blonden begann zu pochen, als er einen feinen, kaum merklichen Duft wahrnahm.

Das verschwommene Bild eines Mannes tauchte in seinem Kopf auf, er wurde von Kopfschmerzen übermannt. Stöhnend griff er sich an den schmerzenden Kopf, lief das Schlüsselschwert fallen, während er festgehalten wurde.
 

„Die Organisation!“, hörte er Donald rufen, spürte, wie der andere aufschreckte und ihn losließ.

„Roxas… Ich komme wieder, versprochen. Sag Sora und den anderen, dass ich dir nichts tue, okay?“ Der Blonde sah verwirrt zu dem Typen im Mantel, nickte knapp, aber schon war der andere verschwunden.

„Verdammt! Welche waren das jetzt wieder?“

‚Axel’, schoss es Roxas durch den schmerzenden Kopf. Irgendetwas sagte ihm, dass dieser Typ Axel war, ohne Zweifel. Seufzend ließ er sich auf den Boden fallen.

„Alles in Ordnung?“, hörte er Aeriths leise Stimme.

„Ich… denke schon.“ Er rappelte sich auf und alle machten sich auf den Weg zurück zu Merlins Haus.
 

~*~
 

Kaum, dass Axel und Demyx in dem Zimmer des Pyromanen auftauchten, fing dieser auch schon an zu zittern, Tränen liefen sein Gesicht entlang.

„Er… Er! Ich… kann es nicht glauben!“ Der Wassermagier nickte, ihm gelang es auch nicht besser. Wieso war Roxas wieder da? Und warum hatte er sie nicht erkannt?

„Was um alles in der Welt ist nur passiert?“, murmelte der Blonde leise.

Axel ließ sich aufs Bett fallen, weinte bittere Tränen. Demyx ließ sich neben ihm auf die weiche Matratze sinken, legte Axel eine Hand auf den Rücken. Er erstarrte, als er den gleichmäßigen Herzschlag des anderen spürte, etwas, das Niemande nicht besaßen. Sie hatten kein Herz, aber warum hatte Axel jetzt einen stetigen Puls?

Als es an der Tür klopfte, schreckte Demyx aus seinen Gedanken, warf Axel einen Blick zu. Der Rothaarige nickte und ging zur Tür, öffnete sie dann.

Vor ihr stand –
 

~*~
 

„Roxas!“

Der Blonde ließ sich auf einem Stuhl nieder, Sora setzte sich neben ihn.

„Wir müssen diese Männer aufhalten. Sie gehören zur einer Organisation von Niemanden.“

"Nein." Roxas schüttelte den Kopf.
 

"Ich weiß, dass diese beiden uns nichts böses wollen. Sie haben eine gute Chance gehabt und sie nicht genutzt. Vielleicht sind andere aus dieser merkwürdigen Organisation böse, aber nicht die beiden." Nein, das wollte und konnte er einfach nicht glauben, das die Unbekannten böse sein sollten. Es ging einfach nicht in seinen Kopf hinein. Ein Teil von ihm wusste, das sie seine Freunde waren, das sie ihm nichts tun würden. Sie würden an seiner Seite stehen, ganz gleich was geschah.
 

Vielmehr interessierte ihn jetzt seine eigene Reaktion auf den Unbekannten, gegen welchen er gestoßen war. War das wirklich Axel? Axel, dessen Namen er aus unbekannten Gründen für immer auf seinem Arm tragen würde? Der Axel, der in ihm ein so vertrautes Gefühl hervorrief, dass es ihm schon beinahe Angst machte?

Wer war er? Warum war er hier gewesen?

Woher kannten sie sich?
 

Roxas spürte, wie die Kopfschmerzen wiederkehrten. Grübeln brachte ihn nicht weiter, er konnte nur hoffen, bald weitere Erinnerungsfetzen zu erlangen. Oder aber Axel erneut zu treffen und dann endlich fragen stellen zu können.

Denn anscheinend erinnerte der andere sich sehr wohl an ihn....
 

"Du, Sora?", fragte Roxas nach einer ganzen Weile, in der er sich aus dem Gespräch herausgehalten hatte.

"Wer sind diese Männer aus der Organisation? Kennst du sie? Was wollen sie? Ich... ich verstehe von alledem nicht viel."

Sora sah erstaunt auf. Es kam nur selten vor, dass Roxas sprach, noch dazu so viel an einem Stück.
 

Also fing Sora an zu erzählen, von seiner Reise und seinen Kampf gegen die Herzlosen, von der Entdeckung der Niemande, von all den Freundschaften, die er in verschiedenen Welten gewonnen hatte und das, was er von den Niemanden wusste, was wahrlich nicht allzu viel war, Roxas jedoch viel zum Nachdenken gab.
 

Roxas bleib bei Sora. Er hatte das Gefühl, er könne dem Anderen trauen. Dessen besten Freund, Riku, stand er jedoch misstrauisch gegenüber. Der andere schien ihn - aus welchem Grund auch immer, Roxas war stets bemüht höflich zu anderen zu sein - nicht besonders leiden zu können. Das Mädchen hingegen, Kairi, kümmerte sich um ihn, wenn auch in einer Art, die Roxas zuweilen nervte. Andauernd fragte sie, ob er sich wieder an etwas erinnern könne, als wäre es nicht schon schlimm genug, das er KEINE weiteren Flashbacks hatte. Nur zu gern würde er mehr über sich erfahren, und er entwickelte das dumpfe Gefühl, dass alle mehr wussten als er - was ja auch nicht allzu schwer war.
 

Jedoch war nur allzu bald die Zeit gekommen, Hollow Bastion zu verlassen und eine "andere Welt" aufzusuchen, was Roxas unsicher werden ließ. Er mochte Hollow Bastion, immerhin hatte er hier seine einzigen Erinnerungen. Und wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass der Unbekannte ihn in einer anderen Welt finden würde? Wie kam man da überhaupt hin?

Wieder einmal Fragen über Fragen und erneut keine Antwort in Sicht.

Roxas fragte sich im Stillen, ob er jemals etwas über sich selbst oder Axel herausfinden würde. Aber vielleicht war es ja besser so, wie es jetzt war?
 

Wenn er seine Vergangenheit nicht kannte, war es schwer zu beurteilen, ob sein Gedächtnisverlust ein Segen oder ein Fluch war.
 

~*~
 

Keuchend blieb Axel stehen und hielt sich die Seiten. Demyx hatte er schon vor einer Weile auf einer der anderen Welten getroffen, aber er wusste, wo er den Blonden in einiger Zeit würde treffen können - einen Platz, an den Xemnas sie nicht verfolgen konnte.

Axel atmete tief ein und machte sich auf den Weg, seine Gedanken überschlugen sich, während sein Puls sich langsam beruhigte.
 

Saix hatte vor seiner Tür gestanden, wollte wissen, warum sie schon wieder da waren, da sie offensichtlich noch bei ihrem Auftrag sein sollten.

Dementsprechend war das Funkeln in den sadistischen Augen gewesen und Saix ging an Axel vorbei in dessen Zimmer.

Demyx würdigte er nur eines kurzen Blickes, ehe er sich Axel zu wandte.
 

"Du hast erneut deinen Auftrag nicht zu Xemnas' Zufriedenheit ausgeführt. Du weißt, welche Konsequenzen das mit sich zieht?" Oh ja, und wie er das wusste. Seine Aufgabe würde sein, sich einen ungefähren Überblick über die Anzahl der schwächeren Niemande zu machen. Die perfekte Strafe, um Jemanden für einige Stunden zu Tode zu langweilen.
 

Da er wusste, dass es unklug war, Saix auf eine Antwort warten zu lassen und ihn somit noch weiter zu provozieren, nickte er. "Ja, dessen bin ich mir bewusst. Richte Xemnas aus, dass ich mich Morgen darum kümmern werde."

Saix sah ihn kalt an. "Nein. Du wirst sofort beginnen. Und dann ist da noch etwas. Xemnas hat angeordnet, das ICH nun deinen Auftrag in Hollow Bastion übernehmen werde. Des weitern wird auch Demyx diese Aufgabe entzogen." Er wandte sich dem Sitarspieler zu. "Deine neue Aufgabe wird es sein, Malefitz zu beschatten."
 

Er würdigte sie keines weiteren Blickes und wollte gerade nach der Klinke greifen, als er innehielt.

"Ah... Äußerst interessant. Es wird Xemnas sicher brennend interessieren, wie du wieder zu einem Menschen geworden bist, Axel."

Axel sah den Angriff kommen, wich Saix rasch aus und rief seine Chakrams.

"Demyx, du weißt wo ich sein werde! 3 Stunden!" Er schuf ein Portal und verschwand hastig, Saix folgte ihm auf dem Fuß.
 

Axel seufzte erleichtert, als er den Glockenturm erreichte. Saix hatte er irgendwo in der Unterwelt abhängen können - wie praktisch, dass dieser dreiköpfige Hund Axel mochte - und sicherheitshalber hatte er noch weitere Welten besucht, um sich sicher zu sein. Und jetzt hieß es hoffen, dass auch Demyx die Flucht gelungen war. Ihm war klar, dass er nicht zurückkonnte, und sie waren zu sehr "befreundet", als dass Demyx weiterhin "leben" würde. Er hoffte nur, dass es dem Blonden gut ging und erst jetzt wurde er sich dessen gewahr, was Saix behauptet hatte.
 

Er? Ein Mensch? Aber wie?

Sein Herz war doch schon vor langer Zeit verloren gegangen, hatte sich der Dunkelheit beugen müssen. Und wieso sollte gerade er ein neues Herz verdient haben?

Axel schreckte auf, als er leise Schritte hörte.

"Es gibt kein zurück mehr, nicht wahr?", flüsterte Demyx und setzte sich neben ihn.

"Nein. Wir können nicht zurück. Und sie werden uns suchen.

Wir können uns in nächster Zeit nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Von daher würde ich vorschlagen, die Zeit zu nutzen, unsere Kräfte zu sammeln und uns dann dem "Licht" anzuschließen."
 

Demyx schaute irritiert zu Axel. "Du willst wirklich die Seite wechseln? Sie werden uns das doch niemals glauben."

Axel lächelte und stand auf, reichte Demyx seine Hand.

"Glaub mir, mein Freund, sie werden uns glauben. Ich weiß es. Roxas wird nicht zulassen, dass sie uns etwas tun."

Ein letztes Portal wurde geschaffen und die beiden Gestalten verschwanden spurlos vom Kirchturm in eine andere Welt.
 

~*~
 

Staunend sah Roxas sich um.

Diese Welt war so.. ANDERS als Hollow Bastion. Nicht umsonst trug diese Stadt den Namen "Halloween Town". Er sah zu Sora, Donald und Goofy und fing an zu lachen, als er ihre seltsame Kostümierung sah.

Sora lachte ebenfalls, und sagte zu ihm: "Roxas, du solltest dich mal sehen!"

Was Roxas dann auch in einem verzerrtem Spiegel tat und erneut fing er an zu lachen.

Dabei überkam ihn das Gefühl, dass er früher nicht viel zu lachen gehabt hatte.
 

Sora winkte die Gruppe weiter und Roxas half ihnen, einige Herzlose zu beseitigen und für etwas Ruhe in der Stadt zu sorgen. Donald erklärte ihm, dass sie einige Zeit bleiben würden, um zu sehen, wie das Verhalten der Herzlosen sich entwickeln würde. Genau genommen war es Roxas egal. Er wollte nur nicht alleine sein und sich all den Fragen stellen, die mit der Einsamkeit nachts immer kamen. Was würde er dafür geben, sich wenigstens an Axels Gesicht erinnern zu können?
 

Sora, welcher den in sich gekehrten Roxas beobachtetem beschloss, ihn morgen mit zu einer Überraschung zu nehmen. Es würde ihn doch stark wundern, wenn es nicht einen Weg gäbe, Roxas wenigstens einen Wunsch zu erfüllen, wenn dieser sich schon an nichts mehr erinnern konnte. Und vor allem interessierte es auch ihn, wieso Roxas sein Gedächtnis verloren hatte, und warum die beiden Mitglieder aus der Organisation ihn nicht einfach wieder mit sich genommen hatten.
 

Jene beiden Mitglieder, welche sich gerade auf die lange Suche nach Sora und Roxas machten...
 

tbc



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  Anfang
2009-04-18T18:39:59+00:00 18.04.2009 20:39
Also, dieses Kommantar schreibe ich hier grade mit deiner Tastatur, die mir wieder einmal das Leben rettet, weil ich irgendwie keine Batterien für meine habe. Schöne Scheiße.

Also, wo ich denn grade mal Zeit habe schreibe ich dir einfach mal, auch wenn ich es als Betaleser (wenn ichs denn noch bin) komisch finde, Kommentare zu schreiben.

Also los - den ersten Absatz mochte ich sehr. Ich fand, der klang sehr schön als Einleitung.
"und obwohl er nicht fühlen konnte, so wusste er, dass er sich nach Axel sehnte" ... das war ein schöner Weg, darzustellen, wie eine Beziehung zwischen zwei Nobodys doch auf einer Art Gefühle basieren kann. Man fühlt nichts, aber duch das Wissen um ein Gefühl fühlt man es trotzdem irgendwie.
"Sein Herz zog sich schmerzhaft in der Brust zusammen." Du hast hier auch aufegefasst, dass ich denke, dass Nobodys sehr wohl ein Herz haben. Das banale Organ Herz, nur nicht das Seelenherz, das gesselschaftliche Herz.
... Miharu. Wie schön *lach* Naja, jetzt ist ja noch alles recht mysterios, aber deine Idee wird wahrscheinlich spannend und interessant im Laufe der Geschichte. Xalen. Der Name hat ein Wenig Ähnlichkeit mit dem neuen KH Charackter "Xion". Es wäre vielleicht gar nicht so dumm, den Namen noch zu ändern, vor allen Dingen weil Xion auch vom Aussehen ein wenig Ähnlichkeit mit Xalen hat. Ich an Roxas Stelle hätte auch erst nicht gewusst, was ich davon halten soll. Aber die Aussicht auf eigenes Herz ist für einen Nobody sicherlich verdammt verlockend.

Dass er keinen von den Seelen-Schatten-Teilen berühren darf ist echt gruselig und cool. Sehr schöne Idee von dir (Ich habe grade übrigens ausversehen fruselig geschrieben *tropf*)

Über die Zeitangabe von einer halben Stunde bin ich etwas gestolpert. Wenn ich ehrlich bin, würde ich so eine genaue Zeitangabe in einer so unwirklichen Welt nicht einsetzen.

"drückte den kleinen Anhänger ein letztes Mal in seiner Faust" Diese Geste ist sehr Kingfom Hearts-ish. Sora drückt ja auch immer irgendeinen Talisman in der Faust an seine Brust, obs nun Namines oder Kairis ist. Und das Roxas jetzt auch so einen Gegenstand hat, ist echt cool und eine gute Idee.

"Du musst zerstören was dir am meisten bedeutet, oder du wirst davon zerstört" Das ist ein sehr ausdrucksstareker Satz und ich finde ihn auch perfekt so. Gutes Ding!

Also, die Scherbenszene - die kann ich mir bestens vorstellen und sie ist wunderschön. ABER, ich finde sie ist etwas zu unspektakulär geschrieben. In der Szene ist trotz allem irgendwie kein "Feuer" drin und kein ... "Glitzern" und das ist wahnsinnig schade ...

Du hast dir ein Roxas Kampfstil sicher ein Beispiel an der KH Szene genommen, in der Roxas das erste Mal zwei Schlüsselschwerter hat und man Axel in dem Feuerkreis vermöbeln kann. Seine Bewegugen waren genau die Selben und das fand ich echt super!

Der Rest ist einfach traurig .......................
Von:  Unschuldig
2008-06-08T11:08:48+00:00 08.06.2008 13:08
so, das, was mir nicht so gefallen hat, zuerst ^^°:
mach maln paar mehr absätze, mädel ^-^
mein bro kam zwischendurch ins zimmer und ich hab mit ihm geredet.. wollt dnaach weiterlesen und hab fast nicht mehr die stelle wiedergefunden ._."

sonst aber mal wieder total tollig +.+
ich wüsste zu gerne mnal, was merlin gesehen hat und was passiert wenn axel auf sora und somit jah auch auf roxas trifft :)
aber ich erfahrs jah auch dann im nächsten kappi :)

lieb dich, habibii~
<33
Von:  sinistersundown
2008-06-06T16:27:11+00:00 06.06.2008 18:27
Juheee^^ Endlich ging es weiter! Ich hab mich sehr gefreut! Also; das Kappi war wirklich kurz, aber gut gemacht. Es ist etwas ruhiger gewesen als sonst, und verschaffte mal etwas Ruhe zwischen dem Geschehen, wie ich finde.
Nun, Axel soll Sora also beobachten... dann wird er ja auch schnell auf Roxas treffen, oder? Das wird bestimmt für viel Verwirrund sorgen... und Roxas "kennt" Axel ja nicht mehr! Ich ahne schlimmes. Nun ja; ebenso bin ich gespannt, was Merlin denn nun gesehen hat und wie die anderen damit umgehen werden.
Zum Schluß noch ein kleiner Kritikpunkt: Absätze^^ Dem Leser wird das Lesen leichter fallen, wenn du Absätze reinpackst. So wie jetzt verliert man sich schnell in der Zeile und nach längerem Lesen können einem die Augen schmerzen :)
Also, freue mich auf das nächste Kapitel! *hibbel*
MFG, Sinister-Sundown
Von:  AsteriaGaia
2008-04-08T14:36:05+00:00 08.04.2008 16:36
Man
*schnief*
Das ist ja voll traurig
*heul*
Aber es was supi, konnte richtig mit fühlen...
*Tränen weg wisch*
Bin sehr gespannd wie es weiter geht und ob es nicht noch trauriger wird XD
*schnief*

Mach weiter so ist wirklich gut dein Stly ist einzigartig würde ich schon sagen^^

LG
Me-chan
Von:  Unschuldig
2008-03-29T20:18:12+00:00 29.03.2008 21:18
uiii
*sprachlos ist*
das war toll ^^
mein schatzih musste mich schütteln damit ich wieder zurück komme =)
aku tut mir so leid Q_Q
Von:  sinistersundown
2008-03-29T19:50:09+00:00 29.03.2008 20:50
Ich krieg die Krise! Wie kann man nur so gut schreiben? Das ist ja schon unverschämt! Unverschämt gut! Wie du den Leser in die Irre führst, es ist unglaublich. Ich versank voll und ganz in deiner Story...
Sora hast du wirklich gut getroffen - quietschfidel und munter^^ Was nun passieren wird? In gewisser Weise hat sich Roxas Wunsch ja erfüllt; er kann Sora nun kennenlernen, aber er hat damit auch eine andere Welt zerstört...ich freue mich riesig auf die Fortsetzung!
MFG, BloddyVampire1990
Von:  sinistersundown
2008-03-29T19:23:34+00:00 29.03.2008 20:23
Wirklich gut geschrieben! Diese Aufgabenstellung...

>>Du musst zerstören was dir am meisten bedeutet, oder du wirst davon zerstört."<<

Es ist hart...ich hatte wirklich geglaubt, das Roxas Axel nicht töten wird. Und doch hat er es getan. Irgendwie gruselig^^
Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird; Roxas hat ja nun ein neues Leben...!
Mach schön weiter so!
BloodyVampire1990
Von:  sinistersundown
2008-03-29T18:58:04+00:00 29.03.2008 19:58
Mir kamen die Tränen.
Wirklich. Als ich diesen Prolog gelesen habe, kamen mir die Tränen, weil du mit so viel Gefühl scheibst...ich liebe so etwas. Vor allem, das du einen so lange im ungewissem gelassen hast -
man erfuhr erst spät, wer vor der Tür hockte. Dieser Prolog ist so viel versprechend, das ich weiterlesen muß! Einen neuen Leser hast du auf jeden Fall schonmal :) Und noch ein kleiner Tip: Zeilenumbrüche. Es macht das Lesen etwas einfacher.
MFG, BloodyVampire1990
Von:  Unschuldig
2008-03-08T17:00:17+00:00 08.03.2008 18:00
oh, roxas tut mir leid..

schön geschrieben, auch wenn ich mich am anfang erst überhaupt nicht zurechtgefunden hab.. najah, nachher habsch dann verstanden, was das zu bedeuten hatte (=
ich find du schreibst voll schön <3~
mal schaun ob das reingeritzte axel auch dableibt ...

*chu*
Von:  Yuyuchi
2008-03-08T12:48:42+00:00 08.03.2008 13:48
[ Das ist alles nur geklaut Ehohehoh XD ]
Xalen ne? XD
Make that She comes back! X'DD
Exisitere. Es wird einen ewigen Platz in meiner Sinnlosliste haben XD
Irgendwie habe ich im Moment einen Komplex bzgl. "sprach dasundas so aus als wäre es ein Schimpfwort." In meiner FF wollte ich dann auch so eine Szene irgendwo einbauen, und dann kam dabei irgendwie raus: "'Arschloch!' Sie sprach das so aus, als wäre es ein Schimpfwort." Und dann fiel mir auf, dass das ja ein Schimpfwort war... Und dann habe ich diesen dämlichen Beitrag gelöscht |D
Und dann zum Schluß: Er fällt.
"And he fell, and fell, and fell, and fell, and fell, and fell... *Seite umblätter* ... and fell, and fell, and fell, and fell, and fell, ..." XD
Mach weiter so, Keks!

PS: ICH WAR DIE ERSTE!!! <3
In PoPoLiebe
fake-chan


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