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Lost Memories

Sakura & Sasuke ** RL ** 4 Kappi ist on x3 !!
von

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Lost

„Wie es sich anfühlt wenn man sich nicht mehr an seine
 

Freunde
 

erinnern kann?

An seine
 

Familie?
 

An seine komplette
 

Vergangenheit?
 

Das ist nicht zu beschreiben…
 

Man muss es erleben und selbst fühlen, erst dann weiß man wie wichtig jede noch so kleine Erinnerung und jedes Gefühl ist das man kennen gelernt hat und erst dann weiß man es richtig zu schätzen. Damit will ich niemanden beleidigen, doch ich denke ich sehe mein Leben und all die schönen und auch traurigen Dinge jetzt in einem anderen Licht.
 

Ich hoffe das ich den Menschen denen ich nahe stehe vermitteln kann, wie sehr man seine Erinnerungen braucht und das es sehr wichtig ist sie in Ehren zu halten“

[Haruno Sakura, leidet an Amnesie]
 


 

»Man fühlt sich verloren....«

First Memory

Erster Schritt
 

~~
 

„Ich weiß nicht mehr genau was passiert war. Nur noch, dass etwas kaltes, metallisches gegen meine Seite gestoßen ist. Danach spürte ich nur den Asphalt, auf dem ich gelandet war, an meinem Gesicht. An mehr erinnere ich mich nicht. - Oder doch. Es war auf einmal ganz nass, ich glaube es hatte angefangen zu regnen…“
 

~~
 

Zögernd stand Sakura vor der Tür des Sekretariats ihrer neuen Schule.

>Eine neue Schule…<

Sakura war etwas mulmig zu mute. Sie hatte noch nie die Schule gewechselt, denn ihre Alte war ein Institut, in das man sogar schon als Kindergartenkind gehen konnte, so wurde man bei entsprechenden Noten automatisch versetzt. Sie hob die Hand um an die schwere Holztür zu klopfen, doch sie hilt inne bevor sie das Holz berührte. Zum wiederholten male entrann ihrer Kehle nur ein Seufzer und sie ließ die Hand wieder sinken. Wenn sie sich weiter so anstellen würde, käme sie zu spät zu ihrer ersten Unterrichtsstunde. Das wollte die Rosahaarige auf keinen Fall und rang sich endlich dazu durch dumpf an das Holz zu hämmern.

Eine Weile herrschte Stille in dem Vorraum, in dem sie sich befand, doch dann vernahm sie ein gestresstes und routiniertes „Herein!“.

Als Sakura eintrat fand sie eine junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren vor, die hektisch an ihrem großen Schreibtisch auf ihren Stuhl hin und her rollte und anscheinend irgendetwas sortierte. Sakura schloss die Tür wieder hinter sich und trat dann an den Tresen, der sich zwischen ihr und der Sekretärin befand.

„Guten Tag, mein Name ist Sakura Haruno“, stellte sich das junge Mädchen etwas schüchtern und kleinlaut vor.

„Ah!“, machte die Sekretärin, hob den Kopf und blickte Sakura nun freudestrahlend an, während ihr die kurzen Haare gekonnt ins Gesicht fielen. Die Rosahaarige wusste nicht was sie von dieser Reaktion halten sollte, doch sie kam gar nicht dazu weiter darüber nachzudenken, denn die Frau vor ihr fing an auf sie ein zu reden.

„Mein Name ist Shizune. Ich habe schon auf dich gewartet. Gerade habe ich auch deine Unterlagen gefunden.“

Bei diesen Worten legte sie die Papiere auf den Tresen und stand auf um sich mit einem freundlichen lächeln über besagte zu beugen.

„Also, dies hier ist dein Stundenplan, hier steht drauf wo du welches Fach hast und das eine Liste aller wichtigen Ansprechpartner ...“, mit jedem Punkt ihrer Aufzählung gab Shizune Sakura einzeln die Unterlagen. Als letztes reichte sie Sakura etwas das Aussah wie ein Gebäudeplan. Stirnrunzelnd betrachtete Sakura sich diesen.

„Tut mir wirklich leid, aber die Direktorin hat im Moment zu tun und auch dein Klassenlehrer, deshalb musst du deine Klasse leider alleine finden.“

Etwas Entschuldigendes lag in dem Blick der Sekretärin, doch Sakura war bewusst, dass es Shizune in 5 Minuten nicht mehr interessieren würde, ob Sakura abgeholt würde oder nicht. Nach einem Blick auf die Uhr zeigte sie Sakura noch schnell wo sie sich befanden und wo die neue Schülerin hinmusste. Sakura bedankte sich und verließ das Sekretariat. Sie hatte keine Lust die ganze Zeit mit einem Plan vor der Nase durch das Schulgebäude zu rennen und in etwa hatte sie sich den Grundriss gemerkt und auch welche ihre Klasse war, also ging sie einfach drauf los.
 

Als Sakura auf den Hauptflur trat wurde sie sofort von den hereinströmenden Schülern mitgerissen und wusste schon nach kurzer Zeit nicht mehr wo sie war.

Genervt seufzte Sakura leise und war gerade dabei ihren Plan wieder herauszuholen, als ihr jemand auf die Schulter tippte. Da sie ihre Tasche auf ihrem Knie aufgestützt hatte, drehte sich Sakura etwas umständlich um und stockte mitten in der Bewegung, als sie in zwei blaue Augen blickte.

„Brauchst du vielleicht Hilfe?“, fragte das Mädchen freundlich. Sakura nickte nur verdattert und lies ihre Tasche wieder über ihre Schulter hängen.

Das Mädchen war etwa im selben Alter wie sie, hatte die blausten Augen, die Sakura jemals zu Sehen bekommen hatte und blonde, lange Haare, die geschickt zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden waren. Sakura brachte nur ein etwas hilfloses Lächeln zustande, während die Blondine Sakura strahlend eine Hand entgegen streckte.
 

„Mein Name ist Ino, Ino Yamanaka. Aber nenn mich ruhig Ino.“, stellte sie sich vor, nachdem Sakura ihre Hand ergriffen hatte und nun auch etwas sicherer war in dem was sie tat.

„Mein Name ist Sakura - …“

„Sakura und weiter?“, fragte Ino leicht skeptisch.

„Ähm, also…“, druckste Sakura herum, doch dann fiel es ihr wieder ein.

„Sakura Haruno! - Genau das war es!“ Nun war es an Sakura zu strahlen und Ino sah die Rosahaarige verdattert an. Als Sakura den Blick der Yamanaka bemerkte biss sie sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Sie ließen gegenseitig ihre Hände los und sofort verkrampften sich Sakuras Finger um den Gurt ihrer Tasche.

>Es muss doch für Ino gerade so aussehen als ob ich völlig bescheuert wäre! Erst finde ich mich hier nicht zurecht, packe mitten auf dem Gang meine Tasche aus, während alle anderen in ihre Klassen verschwinden und dann fällt mir noch nicht mal mehr mein Nachname ein! Vorhin im Sekretariat war das Erinnern doch auch kein Problem…!<

Ino merkte, dass irgendwas mit Sakura nicht stimmte und wedelte ihr mit einer Hand vor dem Gesicht herum. Als diese nicht reagierte drehte sich die Yamanaka halb von ihr weg.

„Hey Sakura, wir sollten vielleicht langsam mal in unsere Klasse gehen.“

Dieser Satz ließ Sakura aus ihrer Starre erwachen.

„Unsere… Klasse?“

Erst jetzt fiel dem Mädchen auf, das Ino gewusst hatte, das sie Hilfe benötigte. Hatte man ihr die Hilflosigkeit etwa so ansehen können, dass ein fremdes Mädchen auf sie zukam um ihre Hilfe anzubieten?

„Ja unsere Klasse. Kakashi unser Klassenlehrer hat mich zum Sekretariat geschickt um dich abzuholen. Dort sagte man mir das du schon weg wärst, aber Shizune hat dich gut beschrieben…“ Kurz musterte Ino die rosa Haarige, ehe sie sie am Handgelenk fasste und hinter sich her zu einem Raum drei Türen weiter zog.

„Du warst fast richtig!“, grinste sie Sakura an und öffnete dann die Tür.

Sie trat ein, nickte kurz einem jungen Lehrer zu und setzte sich ohne ein weiteres Wort. Als der Lehrer Sakura erblickte stand er auf und winkte sie zu sich herein.

„Hört mal alle bitte kurz zu“, sprach er die still arbeitenden Schüler an.

„Das hier ist eure neue Mitschülerin. Stellst du dich bitte selbst einmal kurz vor?“
 

Nach diesen Worten hatte er ein Taschenbuch gezückt und begann darin zu lesen. Sakura schaute in die erwartungsvollen Augen ihrer Klassenkameraden und ließ ihren Blick schweifen. Einige begannen zu kichern, was Sakura nur noch unsicherer werden ließ. Als ihr Blick auf den von Inos traf, der ihr aufmunternd und bestärkend entgegensah, holte Sakura einmal tief Luft und begann dann sich vorzustellen.

„Also mein Name ist Sakura Haruno. Ich komme aus Nagoya und bin diesen Monat das erste Mal in Tokio. Ähm.. na ja ich kann mir Nachnamen nicht gut merken und meine Hobbys…“

Während Sakura nicht mehr wusste was sie sagen sollte, nahm das Gekicher und Gemurmel im Klassenraum immer mehr zu. Kakashi räusperte sich kurz und alle waren wieder still.
 

>Die haben ja alle sehr viel Respekt vor ihm…<, dachte Sakura sich und sah ihren neuen Lehrer an, der wohl, Inos Informationen nach, auch ihr Klassenlehrer war.

„Ihr müsst wissen, das Sakura teils ihr Gedächtnis verloren hat und es ihr deshalb etwas wie sich Nachnamen zu merken oder besondere Ereignisse, schwerer fällt als euch allen. Nehmt also Rücksicht auf sie und helft ihr lieber anstatt sie auszulachen oder es ihr noch schwerer zu machen.“

„Sie haben sich aber gut über sie informiert, Kakashi-sensei!“, rief ein Junge mit Blonden Haaren aus der hintersten Ecke des Raumes und grinste dazu breit.

„Ich informiere mich immer über neue Schüler Naruto, nur das ihr noch nie einen hattet.“

„Wetten Tsunade hatte da ihre Finger im Spiel?“, fragte Naruto nun in die Klasse um Kakashi noch mehr zu provozieren. Dieser beließ allerdings dabei Naruto einen „Wir-sprechen-uns-später“-Blick zu zuwerfen und wies Sakura an sich auf den freien Platz neben Naruto zu setzten.
 

„Oi, Sakura, hast du wirklich dein Gedächtnis verloren?“, fragte Naruto seine neue Mitschülerin leise, als sich diese hingesetzt hatte. Die Angesprochene nickte nur.

„Ich kann mich an keine Details mehr erinnern. Ich weiß nur noch ungefähr was ich mal mochte und wer meine Freunde waren, oder sind. Wie man es halt nimmt.“

Sakura blickte Naruto traurig, in seine strahlend blauen Augen. Sie waren genau so blau wie die von Ino. Sakura fragte sich ob die Beiden nicht vielleicht verwandt wären.

Sakura schaute sich um und sah Ino zwei Plätze weiter rechts eine Reihe vor ihr, mit einem Mädchen reden. Das Mädchen hatte helle Haut und ungefähr Schulterlange schwarz-bläuliche Haare.

„Das ist Hinata Hyuuga mit der Ino da gerade redet.“

„Aha…“, machte Sakura nur auf Naruto Erklärung hin. Es war ihr schon vorhin bei Ino aufgefallen, aber nun sah man es noch deutlicher. Beide Mädchen waren wirklich hübsch. Sie hatten feine Gesichtszüge und ließen von ihrem Äußeren her nur gute Eindrücke zu. Ihr auftreten war freundlich und sie gehörten nicht gerade zur unteren sozialen Schicht, was man aber bei den Schuluniformen auch nicht anders vermuten konnte. Wieder einmal fragte Sakura sich, wie ihre Eltern es schafften sie auf diese Schule zu schicken. Es war so etwas Ähnliches wie eine Privatschule, mit großem Gelände und viel Grünfläche zum Wohlfühlen. Auch den Schuluniformen sah man ihre Herkunft an, fand Sakura. Für die Mädchen bestanden sie aus einem weinroten Faltenrock, der etwas über die Mitte ihrer Oberschenkel reichte und einer eng anliegenden weißen Bluse über die noch eine Jacke gezogen wurde, die den selben Farbton aufwies wie der Rock. Zu allem Überfluss waren vergoldete Knöpfe an der Jacke angebracht. Die Uniform der Jungen hielt sich genau so, nur das die ein etwas weiteres Hemd hatten und eine Weinrote lange Hose. Jetzt im Hochsommer ließ natürlich jeder seine Jacke zu Hause und die Mädchen waren froh, kurze Röcke zu tragen. Sakura kam sich irgendwie falsch vor. Wie in einer anderen Welt. In ihrer alten Schule gab es keine Uniformen.

Abwesend schüttelte Sakura den Kopf. Wie kam sie denn nun auf so etwas? Immer wieder drangen Einzelheiten aus ihrem Gehirn hervor, doch sie war sich nie sicher ob das, woran sie sich „erinnerte“ die Wirklichkeit gewesen war, oder nur Einbildung, weil sie sich ihre Erinnerungen wieder wünschte.

Kurz schloss das Mädchen die Augen. Bis sie am Arm angestupst wurde.

Verwundert wandte sich Sakura zu Naruto, der einen Bleistift in der einen Hand hielt, den er auf sie richtete, und sie aus den Augenwinkeln ansah. Mit der anderen Hand deutete er auf das Mathebuch. Erst da fiel Sakura auf, das sie es nicht einmal aufgeschlagen hatte. Kurz warf sie einen Blick nach vorne, auf Kakashi, doch dieser las nur in seinem komischen Taschenbuch und grinste dabei. Sie beeilte sich die Seite zu finden die an der Tafel stand und begann die Aufgaben abzuarbeiten. Laut Stundenplan war dies die Erste einer Doppelstunde und zu ihrem Glück hatte Sakura keine Probleme mit dem Stoff.
 

Nach den ersten zwei Stunden hob Sakura ihre Tasche auf ihr Pult und verstaute darin sorgfältig ihre Sachen. Als sie wieder aufblickte sah sie in 5 erwartungsvolle Gesichter. Zwei davon gehörten Ino und Naruto, doch die restlichen drei konnte sie nicht zuordnen. Sakura vermutete das alle in ihrer Klasse waren und das eine Mädchen könnte diese Hinata sein, dessen Name Naruto vorhin erwähnt hatte.

„Also Sakura, das du dein Gedächtnis verloren hast hättest du auch vorhin auf dem Gang ja schon erwähnen können!“

„Tut mir Leid das hatte ich…“

„-Vergessen. Schon klar“, grinste die Blonde und winkte ab.

„Erst einmal sollte ich dich glaub ich vorstellen. Das hier ist Shikamaru Nara. Er hat eigentlich immer Langeweile und alles ist ihm zu anstrengend. Dann hätten wir hier Sasuke Uchiha, eine Tiefkühltruhe aus dem Quelle Katalog. Und schließlich und endlich noch Hinata Hyuuga. Sie ist ein wenig schüchtern, also mach dir nichts daraus, wenn sie nicht mit dir redet.“ Sakura grüßte alle mit einem schüchternen „Hi“ und hob eine Hand dazu. Die Vermutung mit Hinata hatte sich soeben bestätigt, genau so wie Sakuras Gedanke über ihr Äußeres. Sie hatte wirklich blasse Haut und dazu noch unnatürlich helle Augen. Im Gesamtbild wurde ihre Erscheinung durch ihre glatten, dunklen Haare abgerundet. Shikamaru hatte braune Augen und braune Haare, die er zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden trug und sah wirklich ein wenig genervt aus wie Sakura zugeben musste. Ino hatte nicht übertrieben. Sasuke hatte rabenschwarze Augen und ebenso schwarze Haare. Er wirkte Kühl und sein Gesicht schien keine Emotionen zu zulassen, trotzdem war es fein und sah aus, als könnte man es wie Porzellan zerbrechen wenn man es wolle.

>Ino, Naruto, Hinata, Shikamaru und Sasuke! Diese darf ich nicht nie wieder vergessen!<

Zusammen gingen die 6 in die erste große Pause. Ino hatte beschlossen Sakura mitzunehmen. Ihrer Meinung nach konnte man sie nicht alleine lassen, denn wie sie wissen ließ konnte sie es sich nicht vorstellen ihre ganzen schönen Erinnerungen zu verlieren. Sakura hatte darüber nur lächeln können und darauf erwidert, dass sie ja noch einige Erinnerungen hatte und auch immer mal wieder welche zurückkamen.
 

In der Cafeteria ging Sakura hinter den Fünf, welche sich zielsicher auf einen großen Tisch in der hintersten Ecke zu bewegten, hinterher. Als sich alle nieder ließen, entdeckte Sakura zwei weiter Personen, die schon an dem Tisch gesessen haben mussten. Zum einen saß dort ein Mädchen, welche ihre braunen Haare zu zwei Dutts Hoch gebundenen hatte. Sakura steckte sie ebenfalls in die Kategorie der Leute, die nicht die größten Probleme hatten, wie es bei allen auf dieser Schule schien. Sie selbst hatte ja auch keine „richtigen Probleme“, außer das sie nichts Genaues über ihre Vergangenheit wusste. Der Junge neben dem fremden Mädchen hatte lange braune Haare und sehr helle Augen.

>Genau so helle Augen wie die von Hinata…<, dachte Sakura sich. Der Junge wirkte sehr kühl und distanziert, aber ebenso klug und mysteriös.

Als das Mädchen mit den Hoch gebundenen Haaren Sakura sah, stand sie sofort von ihrem Platz auf und ging um den Tisch herum auf sie zu. Ino die neben Sakura stehen geblieben war stoppte die Braun haarige, indem sie die Hände abwehrend hob.

„Immer langsam Tenten!“, sagte sie beschwichtigend.

„Das hier ist Sakura Haruno, sie ist neu bei uns in der Klasse…“

Sakura wurde vorgestellt und dann durfte Tenten zu ihr. Sie nahm eine Hand von Sakura und zog sie hinter sich her, um sie auf einen freien Platz neben sich zu lotsen. Da Sakura zu perplex über den gesamten Ablauf war, lies sie es einfach geschehen. Schon während sich Sakura setzte wurde sie von einem Redeschwall von Tenten überrascht.

„Ich hätte nicht gedacht, dass jetzt nach den Sommerferien ein neuer Schüler kommt. Das erste halbe Jahr ist ja noch nicht mal rum…“, so begann sie damit Sakura über dieses und jenes unwichtige oder wichtige an dieser Schule aufzuklären. Sakura hatte manchmal Mühe ihr zu folgen, doch sie schien sehr nett zu sein, so wie alle mit denen sie an diesem Tisch saß und bis jetzt kennen gelernt hatte. Tenten redete und redete. Sakura fand es nicht schlimm und auch kein anderer schien sich daran zu stören, denn alle unterhielten sich miteinander oder hingen ihren Gedanken nach. Bis Tenten auffiel, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte.

„Ach Entschuldigung!“, sagte sie hektisch.

„Tut mir wirklich Leid, dass ich vergessen habe mich vorzustellen. Mein Name ist Tenten Ama und das hier“, sie deutet auf den Jungen mit den hellen Augen, „ist Neji Hyuuga. Er ist der Cousin von Hinata. Wir beide gehen in die Klasse über euch.“

Sie lächelte freundlich, sodass Sakura gar nichts anderes übrig blieb als zurück zu lächeln.

Der restliche Schultag ging schnell vorbei. In den Unterrichtsstunden kam Sakura erstaunlich gut mit und verstand den Stoff auf Anhieb, was die meisten damit abtaten, das sie diesen bereits gelernt hatte und ihr nun aus ihrem Unterbewusstsein wieder klar wurde, wie was funktionierte. In der Mittagspause saßen alle wieder zusammen an dem Tisch in der Cafeteria und Sakura stellte fest, das alle ihre Stammplätze hatten. Sie aßen und lachten zusammen. Sakura konnte sich gut vorstellen das sie mit dieser Clique Freundschaft schließen könnte.
 

Gemeinsam gingen die 8 am Nachmittag, nach dem Unterricht, bis zum Schultor, an dem sich Neji und Hinata verabschiedeten, weil sie in die Entgegengesetzte Richtung mussten, als die anderen. Auch Naruto Shikamaru, Ino und Tenten trennten sich ein paar Straßen weiter von Sakura. Das Mädchen konnte ein leises Seufzten nicht unterdrücken.

„Was seufzt du so? Sind die dir zu aufgedreht?“

Als Sakura aufblickte, sah sie in die Rabenschwarzen Augen von Sasuke. Erstaunt darüber, dass er mit ihr redete, kam Sakura nicht zum Antworten.

„Hast uns alle wohl schon wieder vergessen.“ Sasuke konnte ein leichtes grinsen nicht unterdrücken. Sakura kam das alles mehr als nur spanisch vor. Eher schon chinesisch rückwärts! Sasuke. Der Sasuke, der von Ino als eiskalte Tiefkühltruhe beschrieben wurde, der keine Gefühle zeigt und den ganzen Tag in ihrer Hörweite noch kein einziges Wort gesprochen hatte, hatte sie angesprochen und grinste?!

„Ähm“, war alles was sie schließlich hervorbrachte. Sasuke schüttelte leicht den Kopf und sein grinsen verschwand wieder. Er wandte sich von Sakura ab und ging die Straße entlang, sodass Sakura mühe hatte mit ihm Schritt zu halten.

„Ähm ich habe euch nicht wieder vergessen.“, versuchte Sakura ein Gespräch anzufangen. Seine Stimme war ihr irgendwie bekannt vorgekommen, obwohl sie ihn ja erst heute kennen gelernt hatte. An ihre Freunde von Früher konnte sie sich schließlich erinnern. Nicht an alle und nicht genau, aber immerhin. Doch es passte nicht zusammen, dass ihr diese Stimme so vertraut vorkam. So vertraut, das sie ihm am liebsten wieder den ganzen Tag lang zuhören würde.

Die Rosahaarige schüttelte innerlich den Kopf. Wieso kamen ihr nur so absurde Gedanken?

Sasuke antwortete nicht mehr und so blieb Sakura gar nichts anderes übrig als ebenfalls schweigend den Heimweg fort zu setzten.

Abrupt blieb Sasuke stehen und wandte sich einem kleinen Weg zu, der nur 2 Minuten von Sakuras Haus entfernt war.

„Bis morgen“, war alles was der Schwarzhaarige noch sagte bevor er in den Weg einbog und hinter der nächsten Biegung verschwand. Sakura konnte über dieses Verhalten nur den Kopf schütteln. Erst kühl, dann offen und dann wieder auf Eis gelegt.
 

Sakura ging noch ein paar hundert Meter weiter, bis sie vor einem schönen weißen Haus stehen blieb. Sie öffnete das verschnörkelte Eisentor und trat auf die gepflasterte Auffahrt. Wieder einmal blieb sie kurz stehen, nachdem sie das Tor hinter sich geschlossen hatte. Ihre Eltern hatten sich wirklich ein schönes Haus ausgesucht. Weiß, mit Schwarzen Ornamenten unter dem Dach im ersten Stock und an der Tür und den Fenstern. Der Vorgarten, indem die verschiedensten Pflanzenarten, von Bäumen über Sträuchern zu Blumenbeeten, miteinander harmonierten rundete das ganze Bild gekonnt ab. Sie bewunderte ihre Mutter, das sie diesen tollen Vorgarten pflegen konnte und dabei auch das ganze Haus. Na ja, wenn Sakura genau war, nicht das ganze Haus. Die zweite Etage gehörte zur Hälfte ihr und die musste sie auch alleine sauber halten. Mit sicheren Schritten ging Sakura die Marmorstufen auf die eindrucksvolle Haustür zu. Sie schloss die Tür auf und zog ihre Schuhe aus.

„Mum, ich bin wieder zu Hause!“

Als das Mädchen keine Antwort bekam ging sie suchend von der Eingangshalle in das geräumige Wohnzimmer und von da aus ins Esszimmer das einen Tresen als Verbindung zur Küche hatte. Sakura schaute über das Eichenholz ging dann allerdings, ohne eine Spur ihrer Mutter zu finden wieder in die Eingangshalle und von dort aus die Treppe in den ersten Stock hoch. Das Mädchen schloss ihre Zimmertür mit einem Seufzen hinter sich, als ihr Blick auf ihren Schreibtisch fiel. Dort lag ein Zettel ihrer Mutter, auf dem stand, dass sie noch einmal einkaufen war und gegen 6 wieder zu Hause wäre. Sakura warf einen Blick auf die Wanduhr, die über ihrer Tür hing. Erst kurz nach 5. Sie ließ sich auf ihr Bett sinken und legte sich hin.

Ihr blieb noch genug Zeit. Zeit um ein wenig über den Tag nachzudenken, Zeit um über Sasuke nachzudenken, Zeit um über ihre Vergangenheit nachzudenken. Sakura gähnte einmal herzhaft und streckte sich in ihrem Bett.

Zeit… um einfach noch ein wenig zu schlafen und auszuruhen. In Sakuras Kopf hämmerte es. Irgendetwas Wichtiges hatte sie vergessen.

>Wie ironisch<, dachte sie sich. Bei Amnesie ist es doch normal, dass man etwas vergisst, nur warum hatte Sakura das Gefühl das es etwas besonders wichtiges war? Etwas das zu ihrem Leben einfach dazu gehört hatte?

Wie von selbst fielen ihr ihre Augen zu und Sakura fiel in einen unruhigen Schlaf.
 


 

+++
 


 

Soo~ Das war dann mal das erste Kapitel^^

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Tut mir leid das es so lange gedauert hat, doch auch das nächste könnte noch ein wenig brauchen, da meine Freundin - die meine Beta ist (danke nochmal!^^) - zurzeit viel zu tun hat mit der Schule und so...

Falls jemand das hier betan möchte der soll sich ruhig melden x3 ich weiß nicht wie lang der Stress bei meiner Freundin noch dauert^^°
 

VLG~ Yumizu^^

Second Memory

Fight! Und genieß den Augenblick
 

~~
 

„Langsam und verschlafen öffnete ich meine Augen. Ich blinzelte ein paar Mal und erkannte dann, dass ich mich im Stadtpark von Nagoya befand. Genervt von den Sonnenstrahlen schloss ich meine Augen schlecht gelaunt wieder und kuschelte mich abermals an die Schulter der Person neben mir. >Neben mir?!< ging es mir durch den Kopf und ich hob ihn langsam an, um zu sehen, an wen ich mich da gelehnt hatte. Ich schaute in die grünen Augen meiner Freundin, die mich angrinste und auf ihren Mund deutete. Schnell begriff ich und wischte mir den Speichel weg. So etwas konnte auch nur mir passieren! Mitten am Tag unter einem Baum im Stadtpark einschlafen und meine Freunde vollkommen dabei vergessen. Ich blickte in die Runde.

„Wagt es auch nur ein Wort darüber zu verlieren!“, giftete ich Gaara, Temaris jüngeren Bruder und Kankuro, ihr älterer Bruder, an. Sie selbst wusste, dass es sie teuer zu stehen kommen sollte, sobald sie auch nur ein Wort darüber verlieren sollte, wie ach so toll es doch war, dass ich eingeschlafen bin! Die drei grinsten immer noch, als ich mich erhob und mich streckte.

„Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“, fragte ich die Sabakunogeschwister.

Der Jüngste schaute auf seine Uhr und stand dann ebenfalls auf.

„Zeit zum Fahren“, mit gequälten Lauten standen auch Temari und Kankuro auf. Wir alle liebten es uns im Stadtpark aufzuhalten, doch leider mussten wir dazu immer von der einen Seite der Stadt zur anderen fahren. 5 U-Bahnstationen und noch 6 Bushaltestellen bis alle in dem Viertel waren, wo sie wohnten. Es war anstrengend und ein seltenes Glück, aber es lohnte sich hier in den Stadtpark zu kommen. Man konnte einfach mal ausspannen und sich die Zeit mit dösen und seinen Freunden vertreiben. Ich liebte diese Tage, wo wir alle einfach nur am See saßen, bis die Sonne unterging und die Laternen angingen, wenn wir dann zu 5 zu einem von uns nach Hause gingen und anschiss bekamen, dass wir so spät waren.

An diese Zeit werde ich mich immer erinnern und wenn es mir schlecht geht, dann denke ich an diese glücklichen Momente zurück.
 

Das dachte ich zumindest.“
 

~~
 

Sakura drehte sich noch einmal vor dem großen Spiegel in ihrem Badezimmer. Sie hatte ihr rosa Haar offen gelassen und ein schwarzes Top mit breiteren Trägern an. Dazu einen hellgrünen Rock, der ihr bis zu den Knien reichte. Sie sah gar nicht mal schlecht aus und es sollte ja auch nur ein gemütlicher Abend werden. Trotzdem war Sakura nervös und trat durch die Badezimmertür in ihr Zimmer. Sie sah sich um. War das Zimmer zu sehr aufgeräumt? War es so zu spießig? Sakura war sonst nicht der ordentlichste Mensch, doch wenn das erste Mal ihre Freundinnen zu besuch kamen, sollten sie keinen schlechten Eindruck von ihr bekommen. So hatte Sakura kurzerhand Samstagmorgens angefangen ihren Bereich des Harunohauses zu putzen und auf Fordermann zu bringen. Nervös knetete das Mädchen ihre Finger. Wenn sie an die letzten Abende bei Hinata und Ino zurückdachte, musste sie unweigerlich schlucken. Die Treffen bei ihnen hatten Sakura sehr viel spaß gemacht und ihre Häuser, beziehungsweise Anwesen, konnte man schon sagen, hatten Sakura wirklich beeindruckt. Hinatas Familie gehörte seit Generationen Kampfsportdojos in ganz Japan und sogar einige im Ausland und Inos Eltern besaßen eine In- und Exportfirma. Ganz nebenbei hatte Sakura erfahren, dass Tenten die Tochter der berühmten Sportmarke „Maa“ war, auf die, laut Werbung, so gut wie jeder gute Sportler schwört. Als vor zwei Wochen bei Ino festgestellt wurde, dass Sakura von ihnen als nächste im Alphabet und somit an der Reihe war, den Mädchenabend zu veranstalten, hatten die drei Freundinnen laut aufgequiekt.

Sakura hatte versucht sie zu beruhigen, doch sie ließen sich nicht von ihren Spekulationen abbringen. „Aber ihr stellt euch das alles viel zu toll vor…“, hatte Sakura geendet, nachdem sie mehr oder weniger gezwungen wurde ihr Heim ein wenig zu beschreiben.
 

Als es an der Tür klingelte, seufzte die Rosahaarige kurz auf und ging dann die Treppe hinunter zum Eingang. Sie drückte den Knopf neben der Videoüberwachungsanlage, auf der ihre drei Freundinnen schwer beladen mit Decken und allem möglichen Zeug zu sehen waren, und lies sie so durch das Eisentor. Sie öffnete die Tür und lies Ino, Tenten und Hinata eintreten.

Sakuras Schlafzimmer wurde vorübergehen zu einer Abstellkammer umfunktioniert und die Freundinnen setzten sich laut schnatternd auf das Sofa in Sakuras anderem Raum, der nur mit einer Schiebetür von ihrem Schlafzimmer abgegrenzt war.

„Du hast es schön hier“, bemerkte Hinata, als sie sich eins der hellgrauen Kissen des Sofas auf den Schoß legte.
 

„Na ja, dein ‚Zimmer’ ist aber auch nicht ohne!“, scherzte Sakura und brachte die anderen so zum Lachen. Hinata besaß ihr eigenes kleines „Haus“, wenn man es so nennen konnte. Es war wie ein Bungalow mit Küche, Bad, Wohn-, Gäste- und Schlafzimmer.

„Wisst ihr noch? Als Naruto letzte Woche bei Orochimaru in Chemie dachte, dass er eine gefährliche Säure umgekippt hätte?“, brachte Ino hervor. Es konnte sich keiner mehr zurückhalten und alle waren einem Lachanfall erlegen.

„Wie Sasuke ihn verarscht hat!“
 

Naruto hatte vor einer der gefürchteten Chemiestunden bei Orochimaru einen Glasbehälter mit Flüssigkeit vom Lehrerpult gestoßen, da er mal wieder mit Kiba, einem Jungen aus der Klasse, rumgealbert hatte. Als das Glas zu Bruch ging, war es Mucksmäuschen still im Raum und alle starrten schockiert auf den blonden Chaosschüler, der nur verdattert vor den Scherben zu Boden ging. Orochimaru war bekannt dafür, dass er giftige Chemikalien besaß und Sasuke hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als seinen besten Freund zu verarschen. >Oh man, Dobe! Das war dieses giftige Zeug, das Orochimaru uns heute zeigen wollte. Wenn wir jetzt alle sterben ist das deine Schuld.< >Naruto! Ich hatte eigentlich noch nicht vor zu sterben!<, fügte Sakura hinzu und unterdrückte ein Grinsen. Der Blonde stand auf und sah geschockt von seinen Freunden zu den Scherben und wieder zurück. >Ach das ist bestimmt nicht giftig!<, versuchte sich Naruto rauszureden und winkte ab. Sasuke setzte noch eins drauf indem er sagte: >Du kennt unseren Lehrer. Der lässt doch absichtlich Gift hier stehen.<

Naruto war dann nur noch panisch umhergelaufen und hatte geschrieen: >Was soll ich tun?! Was soll ich tun?!<, während alle anderen aus der Klasse einen Lachanfall bekamen, da sie gemerkt hatten, dass Sasuke nur geblufft hatte. Naruto war ziemlich sauer auf seinen Freund gewesen - auf Sakura nicht, die hatte ja ihr Gedächtnis verloren und außerdem war sie ein Mädchen.
 

Sakura hasste das. Sie wurde immer anders behandelt und mittlerweile wünschte sie sich, dass sie nie jemandem in ihrer neuen Klasse davon erzählt hätte, dass sie sich nicht mehr an alles aus ihrer Vergangenheit erinnern konnte.

Während die Mädchen immer noch lachten und darüber diskutierten, welchen Film sie an diesem Abend noch schauen sollten, klingelte ein Handy. Alle griffen in ihre Taschen und holten ihre Handys hervor.

„Meins“, sagte Sakura nachdem sie ihr Handy aufgeklappt hatte. Sie hob entschuldigend eine Hand und stand auf um ein paar Schritte von den anderen weg zu gehen.

„Hallo?“, sprach sie zu dem Anrufer. „Ach! Hi Tema! … Ja klar, natürlich geht’s mir gut - ja ich hab schon neue Leute kennen gelernt! Was denkst du eigentlich von mir?!“ Sakura lachte kurz auf. Hinata, Ino und Tenten hörten gespannt zu. Sie ließen es sich nicht nehmen, jede für sich zu rätseln, mit wem Sakura da telefonierte und Ino nahm sich jetzt schon vor Sakura gleich danach zu fragen, auch wenn man ihr von Haus aus etwas anderes, von wegen Privatsphäre, beigebracht hatte. So war sie nun mal. Tenten und Hinata wussten das und mussten sich deswegen auch keine Sorgen mehr machen, wie sie rausbekommen könnten wer am anderen Ende der Leitung war. ‚Tema’ war keine besonders genaue Beschreibung gewesen und man konnte sich schlecht etwas darunter vorstellen. Zum Glück hatten sie die Blondine bei sich, die sich nie von etwas abbringen lies, auch wenn es manchmal reichlich peinlich werden konnte.

Sakura hatte eine Zeit lang zugehört, doch das was ihr gesagt wurde schien sie nicht gerade zu freuen.
 

„Nein! Nein, nein und nochmals nein! Du brauchst nicht herkommen! - Mir ist egal ob du es willst oder nicht. … Ja… Nein es ist wirklich alles OK! Ja ich komme gut damit zurecht! Fang du nicht auch noch damit an!“

Unbewusst war die Rosahaarige lauter geworden und ihre Freundinnen machten sich mittlerweile Gedanken über Sakura. Sie war eigentlich immer zurückhaltend gewesen, nicht so schlimm wie Hinata, aber man konnte sie als Vorsichtig bezeichnen. Vielleicht kannten sie Sakura nach den zwei Monaten, in denen sie nun schon in ihre Klasse ging, gar nicht richtig. Immerhin ist doch jeder erst einmal vorsichtig wenn er in eine neue Klasse kommt. Tenten beschloss, dass dies egal war. Sie mochte Sakura und wenn diese ein bisschen mehr sagte und ein wenig frecher war, als in den letzten Wochen, dann war das nicht nur OK, sondern sehr gut.
 

„Ja, Tema… Natürlich ich würde mich freu’n!“ Sakura hatte sich wieder beruhigt. Soviel war klar. Die Person am anderen Ende der Leitung kannte Sakura wohl sehr gut, wenn sie das Mädchen, welches eben noch eine Vase ohne Rücksicht gegen die Wand schmettern hätte können, so schnell wieder beruhigt hatte.

„Ja... Klar... Ja OK Bye…“ Sie klappte ihr Handy zu und stellte die kunstvoll verzierte Vase wieder zurück an ihren alten Platz auf einer Kommode. Sakura drehte sich um und stellte sich wieder zu ihren Freundinnen.
 

„Saku-chan…“, begann Ino vorsichtig. Man konnte ja nie wissen wie Sakura reagieren würde, nachdem was sie eben gesehen hatten. „Wer war da eigentlich am Telefon?“

„Das war Temari“, antwortete Sakura locker und die Schwarzhaarige und die Braunhaarige atmeten erleichtert aus, dass Sakura das so einfach gesagt hatte. Wenn sie daraus ein Geheimnis gemacht hätte, wäre Ino nur noch mehr dahinter her gewesen und dann hätten sich alle den gemütlichen Abend abschminken können.

Hinata wagte den nächsten Vorstoß und fragte weiter:

„Wer ist Temari? - Wenn ich so frei sein darf zu fragen.“

„Klar Hina!“, lachte Sakura und setzte sich neben Tenten auf den gemütlichen Teppich, vor das Sofa auf dem Hinata und Ino mit angewinkelten Beinen und Kissen bewaffnet saßen. Man muss dazusagen, dass Hinata ein Kissen auf dem Schoss hatte und Ino gleich die restlichen 3 um sich verteilte. Dann begann die Rosahaarige zu erzählen:

„Temari ist eine sehr gute Freundin von mir. Ich bin wirklich froh, dass ich mich noch an sie erinnern kann. Ich kenne sie seit dem ich klein war und wir haben fast alles zusammen gemacht! Oft sind wir in den Stadtpark von Nagoya gegangen und haben uns dort irgendwo auf den Wiesen durchgedrängelt um einen der heiß begehrten Plätze unter einem der großen Bäume zu bekommen. Ihr müsst wissen:“, Sakura hob ihren Zeigefinger und wedelte damit in der Luft rum, „an Feier- oder Sonntagen in DEM Park einen Platz zu bekommen ist fast unmöglich.“ Sakura lachte kurz auf.

„Und wie habt ihr dann immer einen bekommen?“, fragte Tenten neugierig und beugte sich etwas weiter zu Sakura vor. Diese musste grinsen.

„Na ja, wir haben nicht immer Plätze bekommen und hatten auch nicht immer unsere Ruhe. Als wir etwa 9 Jahre alt waren, sind wir eigentlich immer sofort wieder nach Hause gefahren, konnten es aber trotzdem nicht lassen wenigstens vorbei zu schauen.“

„Ja und wie seit ihr dann später zurecht gekommen?!“, wollte Ino nun wissen. Das man Sakura aber auch alles aus der Nase ziehen musste! Die Blondine konnte das nicht verstehen. Sie selbst erzählte viel zu gerne und sie wusste wenn jemand darauf brannte mehr aus zu spucken.
 

„Wir haben Temaris Brüder mitgenommen“, war die knappe Antwort auf die Frage. Verwundert schauten die Freundinnen sich gegenseitig an, dann waren alle Blicke wieder auf Sakura gerichtet.

„Hey! Ihr braucht gar nicht so zu schauen! Die sind wirklich mitgekommen. Und das sogar fast freiwillig!“ Sakuras Grinsen wurde noch breiter, als es eh schon war und auch die anderen konnten es nicht mehr unterdrücken. An den fragenden Blicken ihrer Freundinnen konnte Sakura ganz genau erkennen, dass sie ein wenig mehr ins Detail zu gehen hatte, was sie mit vergnügen tat.
 

„Gaara ist ein Jahr jünger als Temari und wir und Kankuro ist ein Jahr älter“, klärte Sakura die drei auf. „Gaara ist ein wenig … kalt zu andern Menschen und Kankuro schreckt durch sein schräges Aussehen ab, aber beide sind voll OK! Zusammen mit der Zicke Temari und mir, haben uns alle den Weg frei gemacht. Das erste Mal als wir die beiden mitschleppen wollten, waren wir, wie gesagt, 9 Jahre alt. Gaara und Kankuro haben mich mal wieder wegen meiner Haarfarbe aufgezogen. Eigentlich stand ich da mittlerweile drüber, aber Temari kam an diesem Tag zu mir und nahm mich in den Arm. Sie sagte nur etwas von >Saku-chan, ganz ruhig. Die beiden meinen es nicht so… scht es ist alles OK, nicht weinen<. Damals war ich wohl noch relativ gut im Schauspielern, denn sofort fing ich lauthals an zu heulen, sodass unsere Eltern aus dem Nebenzimmer kamen. Als Strafe durften die beiden dann mitgehen!“
 

Sakuras letzten Sätze waren im allgemeinen Gelächter untergegangen. Nur Hinata saß etwas zurückhaltender neben Ino, die fast vom Sofa fiel, weil sie sich den Bauch vor lachen hielt und sich auf der recht schmalen Sitzfläche umherkugeln wollte, diese aber nicht dazu gemacht war und Ino somit kurzerhand auf Sakura landete. Damit war es auch für Hinata vorbei mit der Disziplin und den guten Manieren. Man lacht ja nicht andere einfach so aus. Die Mädchen lachten und kugelten sich auf dem Boden herum. Das Lachen schien kein Ende zu nehmen, erst recht nicht als Tenten begann Hinata aus zu kitzeln. Hinata bekam schon fast keine Luft mehr und wollte sich Hilfe bei Ino suchen, doch die saß nur neben ihr und lachte selber. Kurz um: Hinata fing an Ino zu kitzeln, welche wiederum Sakura flehende Blicke zuwarf und versuchte sie zu überreden, wobei ihr das reden sichtlich schwer fiel vor lauter Lachen, sie solle Tenten aufhalten.
 

Sakura hielt sich den Bauch vor lachen. Wie sie ihre Freundinnen so auf dem Boden sah, war einfach zu komisch! Immer noch kichernd und nach Luft japsend, raffte Sakura sich nach einiger Zeit auf und krabbelte auf Tenten zu. Kurz bevor sie bei ihr ankam, rief Hinata mit erstickter Stimme:

„Alle auf Saku!“

„Nein!!“, Sakura lies einen schrillen Schrei vernehmen. Sie wollte sich noch umdrehen und wegkrabbeln, aber es war zu spät.

Sofort ließen alle voneinander ab und begannen Sakura durchzukitzeln. Wie sich herausstellte war die Rosahaarige anscheinend noch kitzeliger als alle anderen zusammen.
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Es war bereits Mittag als Sakura herzhaft gähnte und die Kissen, die allesamt in der letzten Nacht irgendwann auf dem Boden gelandet waren, aufhob und achtlos auf das Sofa warf. In der letzten Nacht hatte keines der Mädchen besonders viel geschlafen und es würde schwierig werden die dicken Augenringe zu überschminken. Die Rosahaarige sah sich um. In diesem Zimmer konnte man mittlerweile wieder wohnen. Nun war noch ihr Schlafzimmer dran.

Als sie in dieses trat, musste sie schmunzeln. Zu mehr war sie vor Müdigkeit auch gar nicht fähig. Eigentlich hatte sich Hinata mit Ino Sakuras Wohnzimmer zum Aufräumen vorgenommen und Sakura mit Tenten ihr Schlafzimmer. Doch allen knurrte der Magen und Hinata erklärte sich bereit in der Küche nach etwas essbaren zu suchen. Das war nun fast eine Stunde her. Tenten besah sich gerade ihr Werk, als Sakura das Zimmer betrat. Sie hatte wirklich ganze arbeit geleistet, das musste man ihr lassen. Es war nichts mehr von der Nacht zu sehen. Anerkennend legte Sakura der Braunhaarigen eine Hand auf die Schulter und grinste. Tenten grinste zurück. Es war wahrlich nicht leicht gewesen alles wieder so herzurichten wie es war, da überall Sakuras Kissen und Decken, die sie in ihrer so genannten >Leseecke< aufbewahrte und gebrauchte, herumlagen. Bis Tenten alles an seinen Platz gelegt hatte, war sie zwischendurch schon zweimal fast verzweifelt. Zum Glück kam Sakura dann immer auf ihren Hilferuf und konnte ihr noch mal sagen, wo was hinkam. Die Rosahaarige hatte im Nebenzimmer dank Ino auch genug zu tun. Sie hatte festgestellt, dass Ino nicht zum Aufräumen geeignet war.

„Saku,…“, Sakura drehte sich leicht zur Seite. Ino kam vom Nebenzimmer zu den beiden und baute sich vor ihnen auf.

„Ich bin müde!“, klagte die Blondine, „Und ich habe Hunger.“ Sakura und Tenten sahen sich an und ihr grinsen wurde noch breiter. Ja, so war Ino!

„Gegen das Letzte lässt sich doch etwas unternehmen“ Hinata stand in der Tür zu Sakuras Zimmer.
 

Unten in der Küche setzten sich die vier Mädchen an den gedeckten Tisch. Hinata hatte Spagetti mit Bolognese gemacht. Es roch wirklich gut, genauso wie gestern Abend, wo die vier gemeinsam Kartoffelpüree mit Erbsen gemacht hatten und Hinata ihr mit ein paar Gewürzen, die die anderen nie dazu getan hätten, verfeinert hatte. So wusste Hinata heute auch wo was in der Küche war.
 

Hungrig fielen die Freundinnen über das Essen her. Hinata war in der Hauswirtschafts-AG wirklich genau richtig. Während des Essens redet keiner, doch da Ino als erste fertig war, kamen die anderen nicht drum herum ihr zu zuhören. Sie hatte sich zurückgelehnt und die Finger ineinander verschränkt.

„Sakura…“
 

Die Angesprochene schluckte. Ino hatte sie schon lange nicht mehr bei ihrem vollen Namen genannt. Direkt in der zweiten Woche nach den Ferien war sie zu ihr gekommen und hatte Sakura gefragt, ob sie sie einfach nur >Saku< nennen könnte, da ihr da andere zu lang war.

„In der letzten Nacht bist du ganz knapp an dem Thema vorbeigekommen, doch jetzt bist du fällig…“, Ino sprach ruhig. Zu ruhig für Sakuras Geschmack. Auch die anderen grinsten verschwörerisch. Wie Sakura es doch hasste, wenn sie in der Zwickmühle war! Es gab keinen Ausweg. Sie musste sich den lästigen Fragen ihrer Freundinnen stellen. Sie hasste Fragestunden. Sie hasste Fragestunden mit solchen Fragen. Sie hatte sie schon immer gehasst!
 

In Gedanken hielt sie inne. Woher war sie sich so sicher, dass es so schlimm war? Und dass sie es schon immer gehasst hatte? Könnte ja durchaus sein das sie vor ihrem Gedächtnisverlust gerne nervige Fragen von ihren Freundinnen, die alles über ihr Privatleben wissen wollten, beantwortet hat!

Sakura seufzte hörbartief. Sie musste sich geschlagen geben. Gegen die drei kam sie nicht an und Freundinnen erzählte man ja eigentlich so oder so alles. Eigentlich.

„Was ist mit Sasuke?!“, platze es aus Tenten heraus.

Sofort wurde Sakura rot im Gesicht. Sie wollte es leugnen, aber an den Gesichtern ihrer Freunde konnte sie sehen, dass es keinen Sinn machen würde zu lügen oder Ausreden zu suchen. Sie legte ihre Gabel weg und rutschte auf ihrem Stuhl nervös hin und her, da sie nicht wusste wie sie anfangen sollte.
 

„Ok, ich helfe dir“, bot sich Ino an.

„Seit wann?“

„Ich … weiß es nicht genau…“, antwortet Sakura.

„Und wieso?“, fragte nun Hinata weiter.

„Ich weiß es… nicht genau…?“

Sakura wurde immer unsicherer. Sie wusste einfach nicht was sie auf die Fragen ihrer Freundinnen antworten sollte. Sie schaute auf, als Tenten ihr eine Hand auf die Schulter gelegt hatte und ihr aufmunternd zunickte. Abermals entfuhr der Rosahaarigen ein Seufzer.

„Also, angefangen hat das ganze als wir nach Hause gegangen sind-“ „Ist was passiert?!“ Ino war hysterisch aufgesprungen und hätte fast ihren Stuhl umgeworfen.
 

„Nein!“ Abwehrend hob Sakura die Hände und schüttelte den Kopf.

„Er hat nur so anders mit mir gesprochen!“

„Er hat mir dir gesprochen?“, fragte Tenten skeptisch und Sakura nickte.

„Das fand ich auch komisch, aber gleich an meinem ersten Tag bei euch, hat er auf dem nach Hause weg mit mir gesprochen. So komisch. Ich habe ihn nicht verstanden. Wir gehen ja immer ein Stück zusammen. In den zwei Monaten jetzt, hat er eigentlich oft mit mir gesprochen und das nicht wie in der Schule. Nicht so kurz angebunden wie immer. Oft hat er mich auch einfach nur ausgelacht!!“
 

„Er hat gelacht?!“, entfuhr es Hinata, Ino und Tenten gleichzeitig. Vor erstaunen standen ihnen die Münder offen.

„U-und wir reden hier wirklich vom selben Sasuke? Sasuke Uchiha?!“, brachte Hinata raus.

Sakura nickte nur. Wenn sie von dem Sasuke redete, der in ihrer Klasse war, dann ja. Der Nachname sagte ihr nämlich nichts.

„Und jetzt macht ihr auch noch das Projekt in Biologie zusammen!“, quietschte Ino vergnügt.

Sakura lächelte ihre Freundinnen an, die alle sofort wieder drauf los quasselten.
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Naruto lag alle viere von sich gestreckt auf Sasukes Bett, während Sasuke selber damit beschäftigt war, die Vorarbeit zu dem Schulprojekt mit dem Titel „Gedächtnis“ anzufangen. Der Uchiha verdrehte die Augen. Was für eine Ironie, dass er ausgerechnet dieses Projekt hatte aufgebrummt bekommen.

„Sasuke...“ Naruto räkelte sich und drehte sich mühsam auf den Bauch und sah zu Sasuke, der mit dem Rücken zu Naruto saß.

„Hn?“

„Wieso stöhnst du denn die ganze Zeit vor dich hin?“

„Hn!“, machte Sasuke nur verächtlich, was so viel heißen sollte wie ‚Tu ich gar nicht’. Und Naruto verstand.

„Doch tust du! Du stöhnst hier die ganze Zeit herum, als wäre es das Grauen überhaupt mit Sakura zusammen zu arbeiten! Ich dachte ihr versteht euch ganz gut? Zumindest dachte ich das, da du ja relativ viel mit ihr redest, aber da hab ich mich wohl getäuscht!“
 

Naruto hatte sich in den Schneidersitz gesetzt und die Arme vor de Brust verschränkt.

„Du denkst zu viel“, stellte Sasuke monoton fest. Er hatte absolut keine Lust mit Naruto über Sakura zu reden. Schlimm genug, dass der Blonde wusste, dass er mit ihr redete, aber nein! Wenn Sasuke sich verplapperte - und das passierte nicht gerade wenig, weshalb er es vorzog kaum oder gar nicht zu reden – wüsste Naruto und bald darauf die halbe Schule alles über ihn. Wieder seufzte, oder wie Naruto es gerne ausdrückte, stöhnte Sasuke vor sich hin und lies den Kopf hängen. Womit hatte er das nur verdient?

Naruto bedachte seinen besten Freund mit seinem besten Schmollblick und obwohl er das Gesicht des Schwarzhaarigen nicht sah, wusste er, dass dieser sich gerade ziemlich darüber aufregte. Er kannte ihn einfach viel zu gut.
 

Als Sasuke sich umdrehte und Naruto mit seinen schwarzen Augen fast durchbohrte, lief dem Chaosjungen ein Schauer über den Rücken. Er wollte allerdings wissen, wieso Sasuke so komisch auf Sakura reagierte und anscheinend forderte das drastische Maßnahmen.

„Sasuke...“, begann Naruto mit einer festen Stimme die ihn selbst überraschte.

„Was hast du mit Sakura zu schaffen? Sie kann ich schlecht fragen, sie weiß es sicherlich nicht mehr.“

Oh wenn der Junge, der da grad versuchte den eiskalten Blick Sasukes zu erwidern, wusste wie recht er hatte! Dann würde er bestimmt sofort zu ihr laufen und es ihr auf die Nase binden! Sakura konnte es nicht mehr wissen, aber Sasuke hielt das für gut so. Sie hatte ES vergessen und er würde nicht einmal für die tollste Frau der Welt riskieren, dass sie sich wieder daran erinnerte was vorgefallen war.

„Ich finde es interessant, dass sie einen Teil ihres Gedächtnisses verloren hat. Sieh es als ein Forschungsprojekt.“
 

Sasuke wollte Naruto mit dieser Antwort ruhig stellen, doch das hatte er sich zu einfach gedacht. Naruto verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, die pure Missbilligung ausdrückte.

„Ich dachte du wärst gegen Tierversuche? Warum dann Versuche an Menschen?“

Nach diesen Worten stand er auf, nahm seine Jacke und verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Kurze Zeit später konnte Sasuke Naruto in der Auffahrt sehen, wie er sich noch mal umdrehte und ihm den Vogel zeigte. Der Blonde war auch unverbesserlich.
 

Sasuke wandte sich weiter seinen Arbeiten zu. Das Projekt musste in drei Wochen fertig sein und sie hatten noch nicht einmal angefangen. Der Schwarzhaarige schaltete den Bildschirm von seinem PC ein und begann mit seinen Recherchen über die verschiedenen Stufen des Gedächtnisses.
 

Ultrakurzzeitgedächtnis – 20 Sekunden.
 

Kurzzeitgedächtnis – 20 Minuten.
 

Langzeitgedächtnis – mehrere Stunden bis Tage oder sogar ein Leben lang.
 

Wie konnte man etwas vergessen das im Langzeitgedächtnis war und sich schmerzhaft in das Gehirn eingebrannt hatte? So schmerzhaft, dass man bestimmte Orte und Personen mied nur um nicht daran erinnert zu werde, obwohl man so oder so die ganze Zeit daran dachte?

Wie bitte konnte man so etwas vergessen? Aus seinem Gedächtnis ausradieren?!

Wenn Sasuke das wüsste, hätte er seine Erinnerungen gerne selbst schon längst gelöscht, doch wie Sakura von einem Auto angefahren werden, dafür erschien es ihm dann doch nicht genug.

Der Uchiha dachte lange darüber nach, doch er kam zu keinem Schluss. Sakura konnte er nicht fragen, die wusste es ja nicht.
 

Wie ihn das nervte! Dauernd wusste sie etwas nicht mehr, was nur sie wusste!

Das erinnerte ihn nur wieder daran, dass er sich erinnern konnte, auch an die Tatsache, dass er sich erinnern konnte. Sakura. Sakura? Sakura! Immer und immer wieder musste er an dieses dumme kleine Mädchen denken, das von nichts eine Ahnung hatte und sich ach so sehnlichst ihre Erinnerungen zurückwünschte!

In Gedanken geriet Sasuke so in Rage, dass er irgendwann einfach nur noch den PC ausschaltete und sich rücklings auf sein Bett nieder lies. Es war zwar erst später Nachmittag, doch warum nicht sofort schlafen, wenn es ging und es so oder so nichts Besseres zu tun gab.

Gerade als Sasuke die Augen schloss, klingelte sein Handy. Er gab einen genervten Laut von sich und wälzte sich aus dem Bett um wieder zu seinem Schreibtisch zurück zu trotten. Er lies sich auf den Stuhl plumpsen und klappte sein Handy auf.
 

„Ja?“, fragte er gelangweilt.

„Ähm ... Sasuke? – Hi, ich bin’s Sakura.“

Als hätte er nicht schon die ganze Zeit über sie nachgedacht.

„Also ... wegen dem Projekt ... ich wollte dich fragen wann wir das machen wollen?“

Sie rief ihn wegen dem Projekt an? OK, warum auch sonst. Sasuke hätte sich in diesem Moment selbst für diesen Gedanken Ohrfeigen können.

„Mir egal“, brummte er dann nur.

„Hm, ja, OK“

Was war jetzt OK?

„Können wir uns dann in der nächsten Woche treffen? Ich wollte bis dahin schon mal ein paar Grundinformationen raussuchen...“

„Brauchst du nicht, hab ich schon“, es langweilte Sasuke was dieses Mädchen am anderen Ende der Leitung von sich gab. Sie dachte anscheinen gar nicht mit. Der Schwarzhaarige fuhr sich mit einer Hand genervt über sein Gesicht. Wieso war er auf einmal so müde? Wie schön es doch wäre sich einfach nur ins Bett fallen zu lassen und die Augen zu zumachen...

„Sasuke?“ Genervt öffnete er seine Augen wieder. Sakura helle und verunsicherte Stimme hatte ihn wieder zurück in die Realität geholt. Sasuke fiel auf, dass sie sich angespannt anhörte und bestimmt nicht aus freien Stücken bei ihm angerufen haben würde. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Ino und die anderen Mädchen saßen bestimmt neben ihr und kicherten vergnügt vor sich hin, während Sakura am Telefon immer leiser wurde und vor sich hin stotterte wie es sonst nur Hinata passierte.
 

Aber es passte zu dem rosahaarigen Mädchen. Manchmal konnte sie vorlaut sein und ihre Klappe ganz groß aufreißen und andernfalls wurde sie kleinlaut, dass sie Hinata ernsthafte Konkurrenz machte. Ein Seufzer entwich ihm.

„Das Projekt muss nächsten Freitag fertig sein“, begann er, da es ihm einfach zu viel wurde weiter mit ihr zu telefonieren. Wie hielten die Weiber das nur Stundenlang aus?!

„Ich ruf dich an. Such du Informationen über Therapien und so raus.“ >Wenn du sie nicht schon selbst zu Hause hast<, fügte der Uchiha in Gedanken hinzu und legte ohne ein weiteres Wort auf.
 

Sakura seufzte und klappte ihr Handy zu. Sie war ein paar Schritte durch das große Wohnzimmer gegangen und an die Fensterfront zu der Terrasse getreten. Draußen blühten die Blumen in ihrer vollen Pracht und die Äste der Bäume wurden leicht im Wind hin und her geschaukelt.
 

„Was hat er gesagt?“ Genervt verdrehte die Rosahaarige die Augen.

„Ich soll etwas über Therapien und so raussuchen und er ruft mich an, Hinata“, antwortete sie ihrer Freundin aufgeregt.

Ino nuckelte an ihrem Strohhalm und hielt dabei ihr Glas Orangensaft, in dem nur noch die Reste von Eiswürfeln schwammen, fest. Sie schien das ganze total locker zu sehen. Auch Tenten und Hinata waren anscheinend die Ruhe selbst. Obwohl Hinata ja auch ihre Zweifel hatte, aber die Schwarzhaarige hatte schließlich oft Zweifel, was wohl auch daran lag, dass sie so schüchtern war. Als Tenten die Idee gekommen war, dass Sakura Sasuke ja mal anrufen könnte, um wegen dem Projekt nach zu fragen, hatte Ino sie tatkräftig unterstützt und schließlich hatten Ino bei Shikamaru angerufen und so Sasukes Nummer bekommen.
 

„Ich würde sagen…“, begann Tenten langsam und Sakura schluckte.

„Das er dich als lästig ansieht und er das Projekt größten Teils alleine machen will.“

„Das macht er oft“, klärte Hinata Sakura auf.

„Die gleiche Show hat er auch mal mit Naruto abgezogen und nun sind sie die besten Freunde.“ Bei dem Gedanken an Naruto wurde die Hyuuga ein wenig rot. Es war wirklich schwer zu übersehen, dass sie mehr für den Chaoten empfand als Freundschaft. Immerzu fing sie an zu stottern und wurde rot, wenn er in der Nähe war. Als der Blonde sie einmal gefragt hatte, ob sie Fieber habe und seine Hand auf ihre Stirn gelegt hatte, wäre die Schwarzhaarige fast in Ohnmacht gefallen.

Ino seufzte. „Sakura. Du darfst dir das auf keinen Fall von ihm bieten lassen, auch wenn es dir noch so schwer fallen wird ihm etwas ab zu schlagen.“ Die Rosahaarige nickte als Zeichen das sie verstanden hatte.

„Er wird alles alleine erarbeiten und dir dann morgens vor der ersten Stunde alles präsentieren. Wenn du nicht die Initiative ergreifst, dann hat er wieder seine gute Note und du hast nichts davon.“

Sakura nickte abermals und lächelte dabei dankbar. Was würde sie nur ohne ihre Freundinnen tun?!
 

Kurz darauf verabschiedeten sich Hinata, Ino und Tenten, da sich auch ihre Hausaufgaben nicht von allein erledigten. Zum großen Bedauern, aller Anwesenden.

Sakura winkte ihren Freundinnen noch kurz nach und wand sich dann ab um zurück ins Haus zu gehen, als ihr ein Brief in einem hellgrünen Umschlag auffiel. Der Brief ragte halb aus dem Briefkasten, weshalb er eigentlich nicht zu übersehen war. Da Sonntag ja keine Post ausgetragen wurde, nahm Sakura an, dass sie den Umschlag gestern einfach übersehen hatte. Die Rosahaarige drehte den Umschlag in ihrer Hand und sah, dass der Brief an sie gerichtet war. Sie nahm das Kuvert mit auf ihr Zimmer und begutachtete es von allen Seiten. Eigentlich sollte sie jetzt schon mal etwas für ihre Projektarbeit raussuchen.

Sakura seufzte. Sie war einfach zu neugierig! Sie nahm sich vor diese Eigenschaft an sich zu ändern und öffnete das Schreiben, das sich als ein Brief von Temari entpuppte.

>OK, ich lese den Brief noch und mache mich dann ans Werk... Oder?... Nein eine Antwort schreibe ich lieber erst später. Den einen Tag kann Temari auch noch warten<, dachte sich Sakura und faltete das weiße Blatt Papier auseinander.
 

Hey Sakura!
 

Laut dem Datum deines Briefes braucht die Post heut zu tage aber wirklich lang, wenn man nichts per Eilpost schickt!
 

Sakura grinste. So war Temari, sie nahm kein Blatt vor den Mund.
 

Na ja, ich hoffe du hast dich mittlerweile gut eingelebt, denn ich werde dich dann gerne mal besuchen kommen!
 

Die Rosahaarige wusste genau wie breit Temaris Grinsen in dem Moment, wo sie diese Zeilen geschrieben hatte, war.
 

Da du mir geschrieben hattest, dass du Uchiha nicht getroffen hast, werde ich ihn selbst suchen!

Wieso musstest du auch gerade DAS vergessen! Es ist echt zum Haare raufen mit dir!
 

Ich ruf dich an
 

Kuss

Temari
 

+++++
 

So das wäre dann mal das zweite Kapitel und mein persöhnlicher Rekord x3

echt so viel habe ich noch nie geschrieben xD wird wohl nicht zur gewohnheit wie es beim dritten Kapitel gerade aussieht^^°

Na ja ich hoffe es hat euch gefallen und VIELEN VIELEN DANK AN VERTSCHL die dieses Kappi gebetat hat^^ Danke! ♥
 

Bis zum nächsten Kappi hoffe ich ^.~
 

[EDIT:] Das neue Kappi kommt bald - es ist fast fertig x3

Third Memory

Hören
 

~~
 

„Ich war wütend!

Richtig wütend!

Wie kann man ein Mädchen nur über eine Stunde lang warten lassen?!
 

Das ging mir absolut nicht in den Kopf. Der Typ hatte praktisch um ein Date gebettelt und jetzt lies er mich hier einfach so sitzen. Ich wollte ja erst gar nicht, aber dann hatte Temari mich doch überredet, weil sein Kumpel ganz süß war und sie so an ihn rankommen könnte. Das Mädel war auch echt immer nur auf ihre Vorteile aus!

Ich sollte mich nicht so viel aufregen, schließlich stand ich aus freien Stücken mal wieder Stundenlang vor dem Spiegel, um mich zu Recht zu machen, für einen Typen der nicht kommt!!

Ich lies mich auf eine nahe gelegene Bank fallen. Eigentlich wollten wir zusammen ein Eis essen gehen, an diesem warmen Herbsttag, doch in diesem Moment habe ich mir gewünscht einfach zu Hause in der Badewanne zu liegen und ein gutes Buch zu lesen. Dann würde ich das ganze Make-up auch wieder abbekommen. Ich trug neues, da Temari es mir empfohlen hatte, doch es wollte nicht ganz so wie ich. Somit hatte ich schon zwei gute Gründe ihr eine kurzzeitige Hölle auf Erden zu bereiten. Oder eben eine etwas längere, das kam darauf an ob ich mir bis dahin in meinem hellgrünen Minirock und meinem weißen Top, über das ich nur eine leichte Jacke trug, eine Erkältung eingefangen hatte oder nicht.
 

Nach insgesamt 2 Stunden Wartezeit erhob ich mich wieder und machte mich auf den Weg nach Hause.

Mittlerweile war es recht kühl geworden und die Sonne ging bereits unter. Ich sah mich auf den Straßen um und bemerkte, dass ich völlig allein war. Ein Schauer lief mir über den Rücken. SO hatte ich mir den heutigen Samstagnachmittag garantiert NICHT vorgestellt!

Ich holte mein Handy aus der Tasche und hatte Temaris Nummer schon gewählt, als mir einfiel, dass sie um diese Uhrzeit gerade bei einem – und wie sie hoffte, bald ihrem – Freund war. Da wollte ich sie dann doch nicht stören. Die beiden sahen sich so oder so nicht so oft, da er schon um ein paar Jahre älter war als Temari, doch wir kannten ihn alle schon lange und ich fand ihn ganz nett. Nicht gerade mein Typ, aber wenn Tema meinte … war ja nicht mein Problem.
 

Ich war schon seit etwa einer halben bis dreiviertel Stunde unterwegs. Eigentlich wollte ich mit dem Bus fahren, doch da ich den, bei meinem Glück, mal wieder verpasst hatte und zu aufgedreht war um still zu sitzen und eine halbe Stunde auf den Bus zu warten, war ich kurzer Hand einfach los gegangen.

Von hier aus musste ich noch ein gutes Stück durch einen Park bevor ich zur richtigen U-Bahnstation kam. Es graute mir ehrlich gesagt davor allein da durch zu gehen und das auch noch wo bereits die Straßenlampen angingen. Ich wusste ich war ein Schisshase, aber das ließ sich auch nicht mehr ändern. Ich betrat den Park und hielt mich immer in der Nähe der Laternen – ein reiner Schutzreflex: Wenn jemand was von mir wollte, musste er so weit zu mir kommen, dass ich ihn sah.

Zitternd schlang ich die Arme um meinen Oberkörper. Heute Nachmittag war es noch so schön gewesen und nun war es durch das frühe einsetzten der Dunkelheit bereits so kühl geworden, dass ich am ganzen Körper Gänsehaut bekam.

In den Ästen hinter mir Knacke es und ich blickte mich verängstigt um.
 

Dort war nichts.

Generell war da niemand.

In dem Park, der Tagsüber immer so belebt war, schien nachts, oder zumindest um diese Uhrzeit, keiner zu sein. Ich schauderte bei dem Gedanken an alles was hier schon passiert war und was hier passieren könnte.

Was MIR passieren könnte…
 

Ich beschleunigte meine Schritte; rannte fast. Immer wieder schaute ich mich panisch, über meine Schulter, nach hinten um.

Sah nichts.

Lief weiter.

Ich achtete nicht darauf was auf dem Weg vor mir war und so kam es wie es kommen musste:

Ich stolperte und fiel der Länge nach hin.
 

Benommen setzte ich mich auf und hielt mir den schmerzenden Kopf. Meine Hände fuhren über meine Knie um zu fühlen ob ich mich schlimmer verletzt hatte, da ich kaum etwas sah. Es schien nicht so, also versuchte ich aufzustehen. Vergeblich. Mein Fuß war anscheinend verstaucht. Er tat zumindest höllisch weh, wenn ich auch nur daran dachte ihn zu belasten.

Ich stöhnte genervt auf und ließ mich wieder auf den Boden sinken.

Meine Blicke waren panisch, als ich mich in der Dunkelheit umsah und ich zog die Knie an meine Brust und schlang die Arme um meine Beine.

Ich weiß nicht wie lange ich so da gesessen hatte, doch als ich es nicht weit entfernt von mir in einem Gebüsch knacken hörte, fuhr mein Kopf hoch. Dutzende von Möglichkeiten wer oder was da auf mich zukam gingen mir durch den Kopf.
 

Keine stimmte. Es war … ein Freund. Glaubte ich.

Er wollte mir Hochhelfen und streckte mir eine Hand entgegen, doch ich lehnte ab. Es war gegen meinen Stolz mir von IHM helfen zu lassen. Doch er machte sich nichts draus und packte mich an beiden Oberarmen und zog mich so auf die Füße.

Ich weiß noch genau wie sehr mein Herz geklopft hat, als er mich den ganzen weg bis vor meine Haustür stützte. Er ließ sich nicht abwimmeln, als ich ihm beteuerte mein Fuß sei wieder so weit in Ordnung, dass ich laufen könnte (was natürlich gelogen war) und er sprach die ganze Zeit nicht.

Bei mir zu Hause angekommen ließ er mich los, als ich mich an der Haustür angelehnt hatte. Ich wollte ihn etwas fragen, ihm danken, doch ich wusste nicht wie. Kein Wort kam über meine Lippen als ich meinen Mund zum Sprechen geöffnet hatte. Mein Blick ging gen Boden. Es war mir aus irgendeinem undefinierbaren Grund peinlich, dass er mir geholfen hatte. Was war nur los mit mir?!

Ich spürte seine Blicke auf mir ruhen, doch er sagte immer noch nichts. Ich hatte schon immer gewusst, dass er schweigsam war, aber so extrem?!

Er drehte sich um und ging die lange Straße, die wir gekommen waren, wieder zurück. Er ging den gleichen Weg, den wir zusammen gekommen waren, zurück.“
 

~~
 

Montagmorgens eine Minute vor acht Uhr: Sasuke Uchiha betritt den Klassenraum. Gequietschte Aufschreie, die seinen Namen darstellen sollen und kurz darauf, pünktlich um acht Uhr kommt der Lehrer.

So sah der normale Aufstand aus, wenn der Schwarzhaarige morgens zu Schule ging. Er kam immer kurz vor knapp, damit die Mädchen ihn nicht belästigen konnten, doch sie schafften es immer wieder.

Mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck ließ er sich auf seinen Platz nieder und hoffte, dass bald ein Lehrer reinkommen würde, damit er endlich seine Ruhe hätte. Gerade als Sasuke dies gedacht hatte, ging die Tür auf, doch zu seinem Leidwesen trat kein Lehrer ein, sondern Shikamaru. Auch Shikamaru schien genervt, doch das war er ja ständig. Er stellte sich vor das Lehrerpult und versuchte ruhe zu schaffen, da er etwas Wichtiges zu verkünden hatte. Als er die Aufmerksamkeit der meisten Schüler hatte, atmete er einmal tief durch. (Naruto spielte da eine Ausnahme; der war gerade mit seinem iPod beschäftigt und auf dem blonden Jungen zu warten, war dem Nara zu mühselig – wie eigentlich fast alles, weshalb sich auch besonders seine Freunde fragten, wieso er den Posten als Klassensprecher angenommen hatte.)

„Also“, begann Shikamaru, „Kurenai-sensei wird uns heute nicht unterrichten können, das heißt, dass wir die ersten beiden Stunden und die 7te und 8te Stunde eigentlich frei hätten, doch Kakashi-sensei meinte, er verlegt seinen Unterricht in die 7te und 8te Stunde, sodass wir alle die ersten 4 Stunden haben um an unseren Projekten zu arbeiten.“

Wie nicht anders zu erwarten gab es lauten Protest von der Klasse, doch der Braunhaarige besänftigte die Meute wieder.

„Wir können die PCs im Informatikraum leider nicht benutzen, da dort schon andere Klassen eingetragen sind, weshalb wir auf die PCs in der Bücherei ausweichen müssen.“

Jeder wusste was das bedeutete und allgemeines Jubeln brach aus. Die PCs in der Bücherei waren nicht gesichert, sodass man auf jede beliebige Seite im Internet gehen konnte. Dabei musste man nur bedenken den Verlauf nachher zu löschen, da es bekannt war, dass die Direktorin Tsunade gerne mal hin und wieder über einige Listen drüber sah und den entsprechenden Schülern irgendwelche unmöglichen Strafaufgaben aufbrummte.
 

Als Shikamaru geendet hatte, suchten alle schnell ihre Sachen zusammen um möglichst einen der PCs in der hinteren Ecke, des mit Büchern voll gestopften Raumes, zu bekommen. Auch Sakura nahm ihre Mappe mit ihren Unterlagen aus ihrer Tasche und sah sich nach Sasuke um. Der Schwarzhaarige hatte den Raum anscheinend schon verlassen, was Sakura irgendwie traurig stimmte. Sie hatte auf den Rat ihrer Freundinnen gehört und das Projekt somit - im Rohformat - fast fertig.

Tenten klopfte ihr auf die Schulter und lächelte das Mädchen an. Sakura verstand und nickte. Auf dem Gang warteten schon Hinata und Ino und gemeinsam gingen die vier zur Bücherei.
 

Es beeindruckte Sakura immer wieder wie viele Bücher eine Schule besitzen konnte. Die Bücherei der Meihatsu-Highschool befand sich im Kellergeschoss. Da man eine Treppe hinauf musste, um zum Eingang zu kommen, lag der ‚Keller’ nur Halb unter der Erde, sodass es eine gemütliche Atmosphäre ergab.

Für Sakura sah es so aus, als sei das gesamte Schulgebäude mit dem riesigen Raum unterlegt. Die PCs standen in einer der hinteren Ecken. Alleine hier standen 30 funktionstüchtige Computer, die nur darauf zu warten schienen, dass Schüler auf falsche Ideen kamen und sich zu irgendetwas verleiten ließen.

Sakura hielt Ausschau nach Sasuke. Sie entdeckte seinen schwarzen Haarschopf in einer der letzten Reihen an einem der großen Fenster. Das Mädchen schluckte und straffte die Schultern. Wieso war es ihr noch einmal so wichtig selbstsicher vor dem Schwarzhaarigen auf zu treten? Ach ja, weil er immer alle hängen gelassen hatte - aber nicht mit ihr! Nicht mit Sakura Haruno!
 

Sakura straffte die Schultern und ging auf den Schwarzhaarigen zu.

Sasuke war gerade dabei den PC hoch zu fahren und verzog das Gesicht zu einer grimmigen Miene, da der Rechner so lange brauchte.

Das Mädchen schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. Der Junge, fast schon ein junger Mann, der nur drei Schritte von ihr entfernt saß, sah wirklich gut aus.

Diese Tatsache war Sakura vorher nie richtig bewusst gewesen und Sakura schluckte noch einmal, als sie ihn genauer musterte. Sasukes schwarze Haare fielen ihm wirr in sein Gesicht, das durch die Morgensonne, die durch die Fenster neben ihm schien, noch heller und feiner aussah als sonst. Mit seinen schwarzen Augen suchte er genervt und in hoher Geschwindigkeit den Bildschirm ab.

Sakura entfuhr ein Seufzer und wandte den Blick von Sasuke ab.
 

„Willst du da noch lange Rumstehen?“, fragte Sasuke mit wütendem Gesichtsausdruck. Der PC funktionierte anscheinend nicht so wie er wollte. Innerlich seufzte Sakura wieder. Wenn er nur mal lachen oder auch nur lächeln würde, lägen ihm die Mädchen ausnahmslos zu Füßen und Sakura war sich sicher, dass ihm diese Tatsache bewusst war. Trotzdem fragte sie sich, ob er auch zu Hause oder in Gesellschaft seiner Freunde je gelacht hatte.

Sie ließ ihre Mappe neben ihn auf den Tisch fallen.

Sasuke beäugte diese nur misstrauisch, als könnte jeden Moment etwas Gefährliches – wie zum Beispiel eine schlechtere Note als 2-! – heraus springen.
 

Die meiste Zeit arbeiteten sie schweigend.

Immer wenn Sakura ein Gespräch anfangen wollte, blockte Sasuke mit einem „Hn“ ab. Darauf hatte Sakura, die sonst ein relativ geduldiger Mensch war, irgendwann auch keine Lust mehr und so blieb es bei der Stille.

Gemeinsam – obwohl man eher von „Sasuke, dem eine angepisste Sakura zuschaute“ sprechen müsste – durchforsteten sie das Internet nach Informationen.

Sakura verdrehte die grünen Augen.

Sasuke schloss die Internetfenster und öffnete neue, anstatt einfach einen anderen Link einzugeben. Und das immer und immer wieder!

Gerade als Sakura etwas sagen wollte, entfuhr Sasuke ein wütendes Grummeln und keine zehn Sekunden darauf erschienen unzählige Fenster auf dem Bildschirm, mit Inhalten die nicht ganz Jugendfrei waren. Erschrocken wich Sakura ein Stück zurück – als ob es etwas bringen würde.
 

„Sasuke? – Was soll das?!“, fuhr sie den Schwarzhaarigen giftig an.

„Ich mache gar nichts, ich kann die Maus nicht mehr bewegen und die Tastatur funktioniert auch nicht!“, meckerte ihr Partner nicht minder verärgert zurück.

Sakura wollte sich selbst davon überzeugen und drängte Sasuke so zur Seite, dass sie an Maus und Tastatur kam. Als diese, wie Sasuke gesagt hatte, nicht funktionierten, hämmerte sie fast darauf herum. Sasuke zog sie am Oberarm von dem Gerät weg und setzte sich selbst wieder davor. Während Sasuke sich hinunter beugte um den PC neu zu starten, entfuhr Sakura ein kurzer, leiser Schrei. Sasuke richtete sich wieder auf und sah erst Sakura an, die mit einem zweifelnden Blick immer noch auf den Bildschirm starrte und dann wand er sich selbst dorthin.
 

Auf dem schwarzen Bildschirm prangte in weißen großen Druckbuchstaben ein einziges Wort.
 

»Hören«
 

Sasuke konnte den Sinn des Wortes noch nicht richtig erfassen, da war der Bildschirm auch schon wieder normal.

Der Desktop zeigte sich wie gehabt und kurz zweifelte Sakura an ihrem Verstand. Auch Sasuke schüttelte nur verwundert den Kopf.

Sie wurden nicht schlau aus dem Vorfall und den Rest der Stunde kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen, außer der Ermahnung wegen Ruhestörung in einer Bücherei. Kurenai war sehr verwundert gewesen, als sie bemerkte, dass die Unruhe von dem sonst so ruhigen Uchiha ausging, doch sie war nicht wirklich sauer. Wie sie die Rosahaarige da so mit dem Schwarzhaarigen streiten sah - einfach unbeschreiblich. Kurenai stand ein paar Meter von Sakura und Sasuke entfernt und schaute ihnen belustigt zu. Es war etwas ganz neues Sasuke in Rage zu erleben, sodass die Frau die beiden Zankhähne erst zur Ordnung rief, als der Streit zu eskalieren drohte.

Alle in der Umgebung amüsierten sich über diesen Streit, doch einer auf eine ganz besondere Art und Weise.
 

„N-Naruto-kun!“, begann Hinata zaghaft.

„D-Du solltest nicht so auffällig zu den beiden schauen…“

„Ach was … Die sind so oder so, so sehr mit sich selbst beschäftigt, die merken das gar nicht“, lachte Naruto und grinste Hinata breit an. Das Mädchen lief rot an und wandte den Blick von dem Blonden. Wie immer wenn Naruto sie direkt ansah. Sie hielt es einfach nicht aus!

Wie sehr wünschte sich Hinata ein bisschen mehr Mut zu haben, um Naruto endlich ihre Gefühle zu beichten. Jeder hatte es anscheinend bemerkt wie lange sie ihn schon mochte und doch war er anscheinend zu Naiv. Selbst Sasuke hatte schon versucht es seinem Freund klar zu machen, indem er eindeutige Hinweise auf Hinatas verhalten ihm gegenüber geäußert hatte.

Doch was machte Naruto?

Er hatte nur ein ‚Ah ja?’ von sich gegeben und dann das Thema auf Nudelsuppen gewechselt.

Hinata seufzte und warf Naruto noch einen kurzen Blick zu, bevor sie sich, im Gegensatz zu ihm, wieder dem Bildschirm und dem Projekt zuwandte, das sie noch gemeinsam bewältigen mussten. Gemeinsam. Dieses Wort lies ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Es beideutete sie beide. Naruto und sie. Naruto und Hinata.

Bei dem Gedanken errötete Hinata gleich wieder. Sie legte sich eine Hand auf die gefärbte Wange und senkte den Blick.

>Naruto-kun…<

„Oi, Hinata ist irgendwas?“ Als Hinata aufsah war Naruto direkt vor ihr, sodass die Blauhaarige vor Schreck aufquietschte.

„Äh, nein… n-nichts, Naruto-kun…“, redete Hinata sich heraus.

Naruto setzte sich wieder richtig hin und legte den Kopf schief.

„W-wieso schaust d-du nicht mehr zu S-Sakura u-und … Sasuke-kun?“, versuchte Hinata den anscheinend immer noch skeptischen Naruto ab zu lenken.

„Ach die! Die sagen und schreien immer nur das gleiche… Das wird langsam langweilig!“, grinste Naruto. Hinata lächelte zurück.

Ablenkungsmanöver erfolgreich.

Nur wieso wollte sie sich am liebsten schon wieder in irgendein Mauseloch verkriechen?!
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

In der Pause vor der sechsten Stunde war Sakura zu ihm gekommen und hatte ihm mit wirren Worten erklärt, dass sie beide einkaufen gehen sollten.

Sie hatte ihm einen Einkaufzettel hingelegt und ihn mit einem Blick angesehen der sogar Eis zum Schmelzen brachte. Sasuke wollte nicht noch mehr Zeit mit dieser Ziege verbringen, aber was blieb ihm anderes übrig. Ihr Blick hatte ihm nichts ausgemacht, doch unter der Liste war ein Schulstempel und eine Unterschrift der Direktorin.
 

Der Schwarzhaarige seufzte. Er befand sich gerade in einem Laden (oder eher Lädchen, was Sasuke für eine bessere Bezeichnung hielt) für Kunst- und Zeichenbedarf. Als Sakura zielstrebig darauf zugesteuert war, konnte er ein bestürztes >Bastelladen?!< nicht unterdrücken.

Er besah sich noch einmal die Liste.

Weiße Farbe, schwarze Farbe, große Pinsel (wobei das „große“ dick und fett unterstrichen worden war), dann noch 50 Bleistifte, 30 Farbkästen, 40 Schwämmchen und und und….

Er wäre ja in ein Bauhaus gegangen (bis auf die Farbkästen) bekam man dort seiner Meinung nach alles billiger. Aber seine Meinung zählte ja nicht.

Das ungestüme rosahaarige Mädchen war losgelaufen.

Und dann nicht mehr auf zu finden gewesen.

Sasuke hatte allen Ernstes fast eine viertel Stunde nach ihr gesucht, war ihr mehr schlecht als Recht gefolgt, bis er sie dann vor diesem Lädchen hatte stehen sehen.

‚Chelsea’ stand in geschwungenen Buchstaben groß und in hellblau auf der Fensterscheibe. Es war wirklich nur ein kleiner Laden, in einer dieser verlassenen kleinen Gassen, doch von außen sah er um einiges Schäbiger aus als von innen und das beruhigte Sasuke ungemein.
 

Sakura unterhielt sich gerade angeregt mit der Verkäuferin über verschiedene Farben und noch einiges mehr von dem Sasuke nichts verstand und seine Ohren auf Durchzug stellte, als er sich entschloss die beiden doch zu unterbrechen.

„Weist du Kindchen, wenn du diese zwei Farben eins zu vier mischst, dann-“

„Dann sind wir noch später wieder in der Schule und noch später wieder zu Hause“, sprach Sasuke und legte Sakura eine Hand auf die Schulter. Er drehte sie um und griff nach ihrer Hand ohne in ihre verdutzten grünen Augen zu Blicken und ohne den leichten Rotschimmer auf ihrem Gesicht zu bemerken.

„Abe-“, begann Sakura, doch Sasuke zog sie einfach weiter mit sich auf die Tür zu. Das Mädchen riss sich los und blieb stur mitten im Gang stehen. Diesmal war es an Sasuke verdutzt zu schauen.

„Was soll das Sasuke?! Du kannst mich nicht einfach wegziehen wenn dir etwas nicht passt! Das wäre ja noch schöner wenn ‚Mr. Ich-bin-ja-so-cool’ jetzt auch noch alles machen könnte was er wollte, nich’?“ Mit diesen Worten drehte Sakura sich um und ging wieder zu der Verkäuferin.
 

Nachdem die Verkäuferin sie weiter beraten hatte, kaufte Sakura die 50 Bleistifte und die 30 Farbkästen noch und verlies dann den Laden.

Suchend sah sie sich nach ihrem schwarzhaarigen Begleiter um und konnte ihn doch nirgends entdecken.

Erst als sie von der kleinen Gasse wieder auf die Haupteinkaufsstraße trat, sah sie Sasuke an einer Straßenlampe lehnen und gelangweilt in der Gegend umherschauen. Sakura lächelte unwillkürlich bei seinem Anblick. Ihr war als hätte sie ihn schon einmal so gesehen, doch sie konnte sich nicht erinnern wann das gewesen war und auch sah der ‚Sasuke’ (wenn er es überhaupt war) in ihrem Gedächtnis irgendwie anders aus. Er hatte ein rundlicheres Gesicht und war nicht so groß – wie es bei Kindern ja so üblich war, doch irgendetwas war anders. Sakura sah ihn nicht so wie sie ihn jetzt vor sich sah. Auf dem Bild in ihrem Kopf konnte man seine Ungeduld und die Erwartungen, die auf seinem Gesicht standen, besser lesen. Es lag Offenheit und Fröhlichkeit darin.

Bevor Sakura die Straße, die sie trennte, überquerte, schaute sie nach links und nach rechts und sah dabei wie sich so ziemlich jedes Mädchen nach Sasuke umdrehte und ihm einen Blick zuwarf der mehr sagte als es Worte konnten.
 

Sakura spürte ein nervöses Kribbeln in ihrer Magengegend. Besorgt fasste sie nach der Stelle. Sie versuchte das Gefühl zu ignorieren, doch dies war leichter gesagt als getan.

Es schien ihr als breitete es sich in ihr aus, als würde es ihre Lungen lähmen, ihr das Atmen schwer machen. Dann griff es ihr Herz an lies es langsamer schlagen und breitete sich immer weiter aus.
 

Schließlich ging sie zu ihm hinüber und gemeinsam machten sie sich auch den Weg zurück in die Schule. Wenn sie Glück hatten, würden sie noch vor Schulschluss wieder dort sein. Erst gestern Abend hatte es ein Gewitter gegeben und die Straßen waren überall noch nass.

Nicht das einer der beiden verzweifelt wäre, dass sie den Unterricht eines ganzen Nachmittags verpasst hatten, aber es war anstrengend gewesen die Materialien einzukaufen und Hausaufgaben gab es schließlich auch noch. Außerdem konnte bei den Wolken, die sich am Himmel dunkel über ihnen türmten, jederzeit ein Regenschauer hereinbrechen.

Den Weg über redete keiner mehr ein Wort. Sakura verkniff es sich Sasuke danach zu fragen, ob er die Blicke der Mädchen bemerkt oder nur ignoriert hatte.

Die Rosahaarige schüttelte leicht den Kopf.

Es war nicht gut so viel darüber nachzudenken, was Sasuke machte. Vor allem nicht mit wem er was machte.
 

„Hörst du das?“, brach Sakura eine Straße vor ihrem Ziel das Schweigen.

„Was denn?!“, gab Sasuke nur mürrisch zurück und erwartete allerdings keine Antwort. Sakura schaute auf den Boden. Er sah sie nicht mehr an und sprach nur noch mit jemand unsichtbarem. Als würde er mit der Luft reden. Dann bemerke Sasuke das was Sakura gemeint hatte. Er hörte leise Sirenen und fragte sich, wie sie die hören konnte, so weit weg schienen die zu sein. Das Geräusch kam rasch näher, aber in dieser Gegend passierte öfters mal ein Unfall oder die Ärzte wollen im Berufsverkehr schneller nach Hause bzw. zurück in das Krankenhaus aus dem sie kamen.

Gerade als Sasuke und Sakura in die Straße, die zu der Schule führte, einbiegen wollten, sauste ein Krankenwagen mit Blaulicht an ihnen vorbei. Erschrocken fuhr Sasuke zusammen. Wo kam der denn auf einmal her? War sein Gehör wirklich so schlecht oder war er einfach nur zu sehr in Gedanken gewesen? Er konnte den Krankenwagen jetzt noch auf dem nassen Asphalt hören. – Ja das musste es sein, er war in Gedanken gewesen. Aber über was für Schwachsinn er nachgedacht hatte! Versucht eine Erklärung zu finden wieso Sakura etwas früher hörte als er?! Er muss verrückt sein… Das war die einzige logische Erklärung die Sasuke sich selbst geben konnte.

Sasuke ging einig Meter in Gedanken versunken weiter, als ihm etwas auffiel. Er schaute neben sich und sah nichts. Nichts Menschliches.

Sakura war weg!

Panisch sah er sich um und Erleichterung machte sich in ihm breit.

Sie saß zusammengesunken auf dem Gehweg, ein paar Meer von ihm entfernt. Wenn er genau nachdachte, war es die Stelle an der der Krankenwagen sie überholt hatte. Er ging die paar Schritte zurück und sah von oben auf Sakura herab die immer noch reglos da saß.

Sie zitterte am ganzen Leib und rührte sich auch nicht als Sasuke sie mehrmals ansprach.

Er grummelte genervt und hockte sich vor sie. Ihre sonst so strahlenden Augen hatten einen apathischen Ausdruck angenommen und es schien als blicke sie durch den Dunkelhaarigen hindurch.

Sasuke fasste Sakura an den Schultern.

„Ey! Sakura!“ Er rüttelte sie und endlich bewegte sie sich, doch der regungslose und entsetzte Gesichtsausdruck blieb. Sie hob ihre Hände und presste sie auf ihre Ohren. Verstört schloss sie die Augen. Sasuke besah sich das ganze skeptisch. Er wusste zwar, dass sie schon immer etwas sonderlich gewesen war, aber so hatte sie sich noch nie angestellt.

Er schüttelte Sakura weiter und versuchte auf sie einzureden, doch diese blockte nur ab indem sie in anschrie er solle damit aufhören, er solle dieses Geräusch weg machen. Auf Sasukes Frage welches Geräusch sie denn meine, schrie das Mädchen nur sich immer noch die Ohren zu haltend:

„Na DIESES Geräusch!! Mach es endlich weg! Ich will es nicht mehr hören! Ich kann nicht mehr!“
 

„SAKURA!“

Die Angesprochene zuckte zusammen. Sasuke seufzte. Endlich schaute sie ihn wieder an und nicht mehr nur durch ihn hindurch.

„Hn?“, machte sie so, wie er sonst immer und nahm ihre Hände von ihren Hörmuscheln. Ihre Augen waren wieder voller Leben und funkelten ihn zornig aber auch misstrauisch an.

„Was machst du da Sasuke?“ Mit dem Kopf deutete Sakura auf Sasukes Hände, die immer noch auf ihren Schultern ruhten. Seine Finger hatten sich schmerzhaft um ihre Schultern gekrallt und Sakura war sich sicher dort spätestens morgen blaue Flecken vor zu finden.

„Was ich mache?“, stellte Sasuke die Gegenfrage und fühlte sich als hätte er gerade einen Schlag ins Gesicht bekommen. War Sakura überhaupt noch bei klarem Verstand so wie sie sich benahm? Erst irgendeinen Schwachsinn labern und dann nicht mal merken, dass man ihr helfen will?! Sasuke stöhnte innerlich und stand auf. Dieses Mädchen war einfach zu viel für ihn.

Auch Sakura stand wieder auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Sasuke schenkte sie nur noch wieder einen skeptischen Blick, bevor sie einfach weiter ging um endlich mal nach Hause zu kommen.
 


 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Ich glaub ich hab die beste Beta dies gibt xD

Heute Nachmittag erst das Kappi zu ihr geschickt und dann heut abend gleich im Postfach x3

Echt toll ♥♥♥

Dankeschöööön^^ auch an alle die mir ein Kommi geschrieben haben und die diese FF auf ihrer Favo-liste haben !!!

Echt HAMMER!! 46 Leute!^^ Das haut mich echt von den Socken xD Ich freu mich da so riesig drüber das glaubt wahrscheinlich keiner von euch^^

DAS hätte ich nie für möglich gehalten ^/////^

DANKE!! ♥
 

(und ich hoffe ihr hattet spaß an diesem Kappi und es hat euch hoffentlich gefallen ^.~)

Fourth Memory

Blackout mit guten Folgen?
 

„Müde ließ ich mich auf die Bank in der Mädchenumkleidekabine fallen. Um mich herum surrten erschreckend hohe Stimmen, die mir in den Ohren wehtaten. Ich schloss die Augen und versuchte den Übelkeit verursachenden Geruch, von abgestandenem Schweiß und stinkendem Deo, zu ignorieren. Ich stellte mir vor wie ich auf einer saftig grünen Wiese stand. Auf dieser Wiese blühten Blumen so weit das Auge reichte. Ich konnte mir noch nie Blumennamen merken, aber in diesem Moment hätte ich es gerne gekonnt, damit ich mich später besser an diese Pracht erinnern könnte. Es duftete herrlich dort, die Vögel zwitscherten und Schmetterlinge umschwirrten meinen Kopf.
 

„Saaaa~kura!“, rief eine Stimme neben mir und ich konnte sie im ersten Moment nicht zuordnen. Ein furchtbarer Gestank stieg mir in die Nase. Nein! Ich wollte noch nicht, dass es aufhörte! Ich versuchte das Trugbild vor meinem inneren Auge aufrecht zu erhalten, doch als eine meiner Mitspielerinnen und eine (bis dahin, wie ich mit viel Sarkasmus in diesem Moment gedanklich festhielt) gute Freundin mir ihr halbe Wasserflasche auf das Oberteil kippte.

Ich fuhr hoch und keifte sie an.

„Sag mal geht’s noch?! Du hast sie doch nicht mehr alle!“

Yurii runzelte die Stirn.

„Ich wollte dich nur wieder zu den Lebenden zurückholen, du sahst zwischendurch ganz schön blass aus und hast so dümmlich gegrinst.“ Yurii grinste mich frech an.
 

Was hatte ich da nur angerichtet? Früher war sie so ein liebes Mädchen gewesen. Schüchtern. Ruhig. Nie aufmüpfig. Sie hat immer allem zugestimmt.

Allem.

Als dann vor einem Jahr ein paar Jungen, zwei Klassen über uns und somit weit außerhalb ihres Machtbereiches sich zu wehren, sie belästigten, hatte ich mir geschworen ihr mehr Selbstvertrauen an zu trainieren. Irgendwie war ich stolz auf ‚mein Werk’. Sie nahm mittlerweile bei gleichaltrigen kein Blatt mehr vor den Mund. Auch bei Leuten aus höheren Jahrgängen riskierte sie öfters Mal eine große Klappe, aber mit Lehrern und Erwachsenen legte sie sich nie an.
 

Ich stierte Yurii immer noch an, als sie sich schon wieder mit einem Schulterzucken von mir abgewandt hatte um sich fertig umzuziehen. Erst wollte ich sie noch einmal anmachen, aber dann ließ ich es doch bleiben. Dazu waren wir zu gute Freunde, als das ich lange auf sie sauer sein konnte. Schließlich drehte ich mich doch zu meiner Tasche und zog mir mein nasses T-Shirt über den Kopf.
 

„Sag mal, Sakura?“, begann Yurii wieder, diesmal vorsichtiger, doch ich hörte trotzdem den angriffslustigen Unterton in ihrer Stimme.

„Wieso hast du dieser,… dieser Bitch vom anderen Team nicht einfach den Ball in die Fresse gehauen?!“

Ich sah Yurii perplex an. Sie war wütend auf mich. Doch dann grinste ich.

„Weil sie es nicht wert ist“, sagte ich kühl und anscheinen mit einem Blick, der das Mädchen das hinter Yurii stand und zufällig in meine Richtung blickte, einen Schauer über den Rücken jagte. Wenn ich mich nicht irrte, sah ich einen Augenblick etwas wie Verzweiflung und großer Angst in ihren Augen.

Yurii wollte sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben.

„Wir hätten gewonnen, wenn du einfach geworfen hättest!“ Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern.

„Und? Was soll ich jetzt deiner Meinung nach machen?“ Ab da schwieg Yurii. Sie wusste, dass ich nichts anderes mehr von mir geben würde. Ich wunderte mich selbst darüber, dass ich nicht einfach an ihr vorbei geworfen habe, dies war mir schon so manches mal geglückt, aber nachdem sie sich vor mir fallen gelassen hatte und so tat als hätte ich sie gefoult war mir das echt zu billig gewesen.
 

Im Endeffekt haben wir halt die Meisterschaft verloren, aber ‚shit happens’ nun mal.

Was mich allerdings die ganze Zeit beschäftigte, war die Tatsache, dass dieses Mädel da, mit ihren manikürten Fingernägeln und der ‚perfekt’ sitzenden Frisur, in einem Handballteam ist und nicht in einem Clownclub. Bei dem Geschmiere das sie selbst beim Sport in ihr Gesicht geklatscht hatte.

Ich fragte mich wie sie es anstellte, dass ihre Fingernägel nicht kaputt gingen…“
 

~~
 

„Meinst du?“ Sakura war sich nicht so sicher wie Ino.

„Na klar! Volleyball ist ganz einfach und fit bleibst du dabei auch noch!“

Unsicher blickte Sakura wieder auf die Liste vor sich. Mittlerweile war ihr klar, wieso Sasuke und sie einkaufen geschickt worden waren. Sie hatte als einzige noch keine AG gewählt und Sasuke brauchte anscheinend nicht so viel trainieren wie die anderen, er war entschuldigt worden, obwohl Gai-sensei sonst bei jeder Fehlminute einen riesigen Aufstand machte.

Wieder lies sie ihren Blick über die Liste schweifen.

Baseball, Kendo, Volleyball, Fußball, Tennis, Leichtathletik, Cheerleading, Schwimmen, Ikebana, Teezeremonie, Chor, Koto, Kunst, Zeichensprache, Bibliothek, Schülerzeitung und Fotoclub.

Mittlerweile hatte Sakura in Erfahrung gebracht, dass Tenten in fast jedem Sportteam war, wenn sich die Trainingszeiten nicht zu sehr überschnitten, Ino war beim Volleyball, Hinata half bei der Bücherei, Sasuke und Naruto waren beim Fußball und Neji und Shikamaru waren bei der Schülerzeitung tätig. Als Shizune sie heute Morgen noch vor dem Unterricht auf dem Gang abfing, hatte sie Sakura nur den Zettel in die Hand gedrückt, mitleidig gelächelt und war wieder verschwunden. Die Arbeit.

Sakura saß in Kantine der Meihatsu-Highschool und stützte den Kopf auf die Hände. Ino hatte ihr eingetrichtert, dass es eine wichtige Entscheidung zur Integration an dieser Schule sei, in welche AG sie gehe. So ganz glaubte Sakura da nicht dran, aber eben doch ein bisschen…

Sie stöhnte leise auf und stütze den Kopf auf die Hände.

„Was ist Sakura?“, fragte Hinata besorgt, die der Rosahaarigen gegenüber saß.

Sakura blickte auf und sah in Hinatas leicht verlegenes Gesicht. So wie ihre Freundin schüchtern und lieb lächelnd da saß, konnte Sakura nicht anders als zurück zu lächeln.

„Ach weißt du Hina es ist nichts besonderes, ich kann mich nur nicht entscheiden welchem Club ich beitreten soll!“, Sakura klang anklagend und Hinata verstand sie. Das Mädchen mit den dunklen Haaren nickte verständnisvoll, während Sakura auf ihrem Stuhl weiter nach unten rutschte und Hinata sich in diesem Moment sicher war Sakura gleich auf dem Boden der Cafeteria wieder zu finden.

„Ich bin in der Bücherei…“

„Ich weiß!“ Sakura war genervt und wollte ihr nicht zuhören. Es gab Wichtigeres. Viel Wichtigeres. Die Auswahl ihrer AG zum Beispiel. Wieso fing Hinata ausgerechnet jetzt mit ihrer AG an?!

„Ich weiß, dass du das weißt“, sagte Hinata ruhig und rührte in ihrem Cappuccino.

„Was du aber nicht weißt, ist, dass ich diese AG nicht freiwillig gewählt habe. Ich konnte mir nicht aussuchen etwas zu machen woran ich Spaß hätte. Nimm es nicht immer für selbstverständlich, dass du die Wahl hast und das Recht Entscheidungen zu treffen!“

Hinata stand auf, nahm ihr Zeug und lies Sakura sitzen. Diese schaute ihr verdutzt hinterher. So hatte sie Hinata noch nie erlebt. Sie nahm sich vor Ino und Tenten mal auf Hinatas merkwürdiges Verhalten an zu sprechen. Für sie war das ganze zu verwirrend und so schüttelte sie den Kopf und ging weiter ihren Grübeleien nach.
 

Sie lies ihre Hände mit Wasser voll laufen und spritze sich dieses ins Gesicht. Sich auf beiden Seiten des Waschbeckens abstützend sah Hinata in den Spiegel. Ihre Haare waren wirr und ihr Gesicht gerötet. Sie seufzte und kramte eine Haarbürste aus ihrer Tasche hervor.

Als sie fertig wieder aus der Toilette kam, wollte sie nur noch in die nächste Stunde – auf ihren Platz und ihre Nase in einem Buch verstecken. Hinata bog um die Ecke und fand sich Sekunden danach auf dem Boden wieder.

Sie war in Neji hineingerannt, der ihr entgegen gekommen war. Er hatte noch versucht sie auf zu fangen und nach ihrer Hand gegriffen, doch es war zu spät gewesen. Auch wenn Hinata mit dem Boden Bekanntschaft gemacht hatte: Ihre Hand hatte Neji fest gehalten.

„Auauauauau…“

„Warte ich helfe dir!“, bemerkte Neji zuvorkommend, als Hinata versuchte sich aufzurichten. Mit einem Schwung zog er sie hoch, doch dabei lies er all seine Sachen fallen.

Hinata konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Gemeinsam hoben sie ihre Habseeligkeiten von den Fliesen, wobei Hinata die neueste Ausgabe der Schülerzeitung in die Hände fiel.

„Wisst ihr immer noch nicht was da gestern passiert ist?“, fragte sie nachdem sie die Schlagzeilen überflogen hatte. Es stand dort, dass Krankenwagen und Notarzt wiederholt zum Einsatz gekommen waren. Viele an der Schule, die die Schülerzeitung regelmäßig kauften, wunderten sich darüber. Die „High-Times“ war die Informationsquelle aller Klatsch- und Tratschtanten, wobei auch ernste Angelegenheiten thematisiert wurden, wie zum Beispiel Unfälle und Überfälle.

„Nein“, antwortete Neji deprimiert auf Hinatas Frage.

„In den Zeitungen steht nicht genug darüber, es war ja auch nur ein kleines Ereignis, nur für unsere Zeitung ist es wichtig, da wir alles drin haben wollen, was in diesem Viertel passiert. Außerdem fehlen uns die nötigen Leute dieser Sache selbst auf den Grund zu gehen. Wir bräuchten so was wie einen Außenreporter, jemand der von der Schule aus nachfragt. Am besten jemanden der einmal am Tag bei der Polizei vorbei geht… Aber wir brauchen alle für die Gestaltung und Ausarbeitung der Artikel…“

Neji hatte Hinata die Zeitung aus der Hand genommen und war bereits ein paar Schritte gegangen, bevor er sich noch einmal zu ihr umdrehte.

„Ach ja, weshalb ich dir eigentlich nachgegangen war…“ Hinatas Farbe um die Nasenspitze wurde wieder rötlicher, bei seinen Worten.

„Es war mutig von dir, Sakura zu sagen was du dachtest!“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich freundlich grinsend und ließ eine hochrote Hinata zurück, die sich sofort wieder auf den Weg in die Toilette machte.
 

Sakura hatte sich inzwischen auf den Weg in ihr Klassenzimmer gemacht. Latein. Wieso wurde diese Sprache eigentlich unterrichtet? Sprechen würde Sakura sie so oder so niemals, aber es war immer noch besser als Französisch.

Als sie am Lehrertrakt vorbei kam blieb sie stehen. Trotz der anderen Schüler, die um sie herum gingen und sich darüber aufregten, dass sie einfach stehen geblieben war, hatte sie einen guten Blick auf das, was sich hinter den Glastüren vom Vor- und Warteraum des Sekretariats gerade abspielte.

Ein blondes Mädchen flirtete gerade mit einem braunhaarigen Jungen, den Sakura sehr gut kannte. Das dieses Gespräch von ihr ausging und nicht von ihm war klar. Dazu musste sie gar nicht erst nachfragen, das konnte sogar ein Blinder mit ’nem Krückstock sehen.

Das besondere an dieser Szenerie war, dass sie das Mädchen auch gut kannte.

Sakura musste grinsen.

DAS hätte sie nie im Leben für möglich gehalten.

Sakura machte ein paar Schritte auf die Türen zu, doch sie konnte sich nicht durch die Massen an Schüler kämpfen. Sie wurde nicht durchgelassen und so entschied sie sich ihre Freundin später darauf an zu sprechen und ging zum Unterricht.
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Sakura stand in der Eingangshalle des Krankenhauses und versuchte verzweifelt sich irgendwo fest zu halten. Schwindelanfälle überkamen sie und ihr Magen versuchte das was sie in der Mittagspause zu sich genommen hatte auf dem gleichen Weg wieder los zu werden.

Sie wusste selbst nicht genau wieso sie hier nun stand, aber es war zu spät um sich zu beklagen. Das Mädchen stützte sich an einem Türrahmen ab und torkelte zwei Schritte bis sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte und nun, so autoritär es ging, zu der Rezeption schritt.

Sie holte einen Schreibblock und einen Kugelschreiber aus einer riesigen, hässlichen, blau-violett gemustert und verzierten Umhängetasche, die ihr Neji gegeben hatte und sprach die Krankenschwester, die hinter einem großen Bildschirm saß, an.

„Entschuldigung? Mein Name ist Sakura Haruno. Ich komme von der Meihatsu-Highschool und recherchiere für die Schülerzeitung ‚High-Times’.“

Sakura hatte sich entschieden zur Schülerzeitung zu gehen. Im Unterricht war Neji breit grinsend auf sie zugekommen und hatte anscheinend ganz zufälligerweise von ihrem Problem mit der AG gehört. Er hatte ihr vorgeschlagen, Sakura solle mal einen Probetag machen und schauen ob Journalismus etwas für sie wäre. Da er der Chefredakteur sei und mal sehen wollte was sie so zu Stande bringen konnte, sei dieser eine Tag kein Problem, meinte er.
 

Die Frau tippte weiter im Schneckentempo auf der Tastatur ihres Computers rum und würdigte Sakura keines Blickes. Sakura blies vor Ärger die Wangen auf. Was wenn sie eine Patientin wäre? Würde sie dann auch so behandelt werden?!

Einen Versuch war es wert.

Sakura entfernte sich von der Information und verschwand hinter der nächsten Ecke. Sie zog ihre dunkelgrüne Jacke aus und drehte sie um, sodass sie weiß war. Wehmütig dachte Sakura an den Tag, an dem ihre Mutter sie dazu genötigt hatte diese Wendejacke zu kaufen – jetzt dankte sie ihr im Stillen dafür. Sie band sich noch die Haare zu einem Zopf, während ihr vorne noch zwei Strähnen heraus hingen, dann ging sie wieder auf die Frau zu.

„Entschul-chöchö“, hustete Sakura mit verstellter Stimme, doch von der Frau keine Reaktion.

Egal was Sakura versuchte um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, es gelang ihr nicht.
 

Sie atmete tief durch, doch das sollte ein Fehler gewesen sein.

Ihr wurde der beißende Krankenhausgeruch wieder bewusst und die Übelkeit kehrte zurück. Dass draußen gerade in diesem Moment ein Krankenwagen vorbei fuhr, machte das ganze für Sakura nicht besser und sie musste sich abermals irgendwo abstützen.

Sie sah sich um und entdeckte dann was sie gesucht hatte.

Die Toilette.

Das Mädchen stürzte in eine Kabine und übergab sich in die Schüssel.

Im ersten Moment danach ging es ihr dadurch besser, doch der Geruch von Erbrochenem vermischte sich allmählich mit dem reinlichen und brennenden Geruch der hier überall herrschte und Sakura wurde schwarz vor Augen.
 

Am nächsten Tag stand Sakura noch vor Unterrichtsbeginn vor dem Chefbüro der High-Times.

Es war Sakuras Meinung nach viel zu früh um schon in der Schule, geschweige denn wach, zu sein und dem entsprechend sah Sakuras Mimik auch aus. Nejis Meinung hingegen konnte es für eine Zeitung nicht früh genug sein, sodass er meist als erster Schüler die Schule betrat.

Müde fuhr sich Sakura noch einmal mit der Hand über das Gesicht, bevor sie ihre Schultern straffte und dem ‚Herein’ das auf ihr klopfen gefolgt war, eintrat.

Es erstaunte Sakura, dass sie nicht wie vermutet Neji sondern Shikamaru hinter dem Computer sitzen sah.

„Ähm…“, begann Sakura geistreich und Shikamaru deutete ihr nur ohne auf zu schauen mit einer Hand an dass sie sich setzten solle, bevor er weiter auf der Tastatur rumdrückte.

Sie hatte sich gerade in dem Lehnsessel niedergelassen, als die Tür hinter ihr aufging und ein völlig aufgelöster Neji an ihr vorbei rauschte.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein!“, rief er und die Tür knallte laut hinter ihm zu.

„Neji…“, begann Shikamaru, doch dieser wollte anscheinend nicht mit sich reden lassen.

„Was?!“, blaffte er seinen Freund an.

„Hör mal. Ich wollte dir sagen, dass-“, Shikamarus ewig gelangweilter Ton und Gesichtsausdruck blieb, trotz der Hektik seines Kumpels.

„Nein jetzt hörst DU MIR erst zu!“

Der Aufforderung seines Freundes folge leistend lies Shikamaru von dem Computer ab.

Sakura rutschte in dem Sessel weiter runter. Sie hatte ihn noch nie so wütend erlebt, geschweige denn gedacht, dass er seine Wut so offen zeigen würde.

Neji hatte Sakura nicht bemerkt und begann mit einem Wall von Schimpfwörtern und Bezeichnungen, die sie nie mit einem Menschen in Verbindung gebracht hätte, auf jemanden, den er noch nicht erwähnt hatte. Bis jetzt.

„Dieses Weib macht mich noch verrückt! Glaubt sie wirklich sie kommt damit durch mich aus dem Sportteam schmeißen zu lassen? Nur weil Tenten im Leichtathletik-Club Kapitän ist braucht sie mich doch nicht rauswerfen! Immerhin war ich einer der besten – und das hat sie nur mit dem Grund bestimmt, dass ich Redaktionschef bin!“
 

„Oh!“, rutschte es Sakura raus und sie hielt sich vor Schreck den Mund zu, doch es war zu spät.

Blitzschnell hatte Neji sich zu ihr umgedreht und starrte sie nun mit einem durchbohrenden Blick an. Das Mädchen wunderte sich über die Kälte in seinen Augen, obwohl sein Gemüt doch durch die ganze Aufregung so erhitzt war.

Shikamaru verdrehte die Augen.

„Ich wollte dir gerade sagen, dass Sakura zu Besuch ist“, vervollständigte Shikamaru nun den Satz, den er vor Nejis Wutausbruch angefangen hatte.

Es schien als brauchte Neji sehr viel Mühe um sich wieder zu beruhigen. Er schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus, bevor er sich auf den freien Stuhl neben Sakura sinken lies. Als er Sakura den Kopf wieder zuwandte, hatte er seine emotionslose Maske aus Eis wieder aufgesetzt.

„… Zu keinem ein Wort, Sakura oder es wird eines der letzten sein, die du gesprochen hast.“ Neji funkelte Sakura hassvoll an, doch sie war sich nicht sicher ob dieser Hass im Moment ihr galt oder nicht doch eher Tenten. Sakura schluckte nur und nickte mit skeptischem Blick.

Shikamaru seufzte.

„Wieso bist du eigentlich her gekommen?“, fragte er Sakura und überging Nejis schlechte Laune somit einfach.

„Ich wollte zum Chef, da ich gestern im Krankenhaus etwas … entdeckt habe? Aber ich muss zugeben, dass ich ein wenig verwirrt bin. Ich dachte Neji sei hier der Chef und nun sitzt du da…“ Mit dem Kopf deutete sie auf den Schreibtisch auf dem ein Schild mit der Aufschrift „Redaktionschef“ stand.

„Wir machen den Job gemeinsam“, erklärte Neji um sich an dem Gespräch zu beteiligen.

„So haben wir beide nur die hälfte der Arbeit.“ Sakura nickte, als Zeichen das sie verstanden hatte.

„Also, was hast du denn raus gefunden?“, nahm Shikamaru den Faden wieder auf.

Sakura stand auf und griff in die riesige hässliche Umhängetasche, die Neji ihr am vorigen Tag gegeben hatte, da klingelte es zur ersten Stunde. Sakura sah auf ihre Armbanduhr. Sie hatte jetzt Latein. Irgendwie hatte sie, wenn sie darüber nachdachte immer in den unpassendsten Momenten Latein. Das Problematische an Latein war eigentlich weniger das Fach, als der Lehrer. Bei Asuma eine Sprache lernen erwies sich als schwerer als zuerst gedacht, besonders, weil er im Gegensatz zu Kakashi immer pünktlich war und dann mit den Unterricht begann.

Sakura schmiss die hässliche Tasche fast auf den großen Schreibtisch und bemerkte da erst, dass noch ein zweiter PC in der anderen Ecke auf dem riesigen Schreibtisch stand.

Mit einem gemurmelten „Muss los - Asuma“ verschwand Sakura schnell aus dem Raum und lies die zwei völlig verdatterten Chefs allein.

Nach einem Blickaustausch waren sich die beiden Freunde einig: Gut, dass sie Französisch gewählt hatten!
 

Der Unterricht zog sich an diesem Tag noch mehr in die Länge, als er es sonst schon tat und Sakura wurde von Minute zu Minute nervöser.

Wenn die Informationen, die sie Shikamaru und Neji gegeben hatte, den beiden gefallen würden, hätte sie einen sicheren AG Platz und musste nicht in die Mädchenfußballmannschaft die von Gai geleitet wurde. Bei der Vorstellung begann Sakura zu frösteln. In dieser AG waren nur die Mädchen, die entweder nichts von Sport verstanden und nicht in ihre eigentlichen Wahlkurse gekommen waren, und die Mädchen, die besessen von diesem Sport waren, wo 20 Leute einem Ball nachjagten. Von letzteren gab es reichlich wenig. Soweit Sakura das wusste, gab es nur Tenten und noch eine, die Freiwillig in diesem „Not-Club“ waren. Von dieser anderen wusste Sakura nicht einmal den Namen.

Als die Schulklingel endlich das Ende der letzten Stunde angekündigt hatte, packte Sakura mit zitternden Fingern ihre Sachen zusammen. In der Pause hatte Neji ihr gesagt, sie solle nach Schulschluss noch einmal in das Büro kommen, dort würde alles Weitere besprochen werden.
 

Sakura klopfte dreimal und trat dann ein.

„Hast du heute Nachmittag schon was vor?“, begrüßte Neji Sakura mit einem engelsgleichen Lächeln, was so gar nicht zu seiner Laune von heute morgen passte. Auch in der Pause war Neji ganz normal geblieben, obwohl Tenten nur zwei Plätze weiter gesessen hatte. Keiner hatte den Rausschmiss mit nur einem Wort erwähnt.

Sakura schüttelte den Kopf. Das interessierte jetzt doch gar keinen! Was hatte Neji noch mal gefragt…?

„Gut!“, gab er erfreut von sich, „dann kannst du heute ja noch mal in das Krankenhaus gehen. Wenn das, was du hier in dem Notizblock stehen hast, stimmt wird das eine Sensation!“ Voller Euphorie klatschte Neji in die Hände und grinste schelmisch. Er erinnerte Sakura so wie er da auf seinem Schreibtisch saß eher an ein kleines Kind, das gerade einen Streich ausgeheckt hatte, der nicht schief gehen konnte, als an einen fast erwachsenen jungen Mann.

Neji erklärte Sakura die weitere Vorgehensweise und sie war erstaunt, dass er solche Ideen hatte. Mit ihrem Urteil von dem kleinen Kind hatte sie gar nicht so unrecht gehabt. Diese Idee konnte wirklich nicht schief gehen!

Bei diesem Gedanken war ihr klar, dass nicht Neji sich die Sache ausgedacht hatte.
 

„Neji…“, begann sie, als dieser alles haarklein vor ihr ausgebreitet hatte und sich beide sicher waren, dass kein Fehler in dem Plan enthalten waren. Wenn Shikamaru dies mitbekomme hätte, wäre er wahrscheinlich beleidigt gewesen, doch eine Panne konnte sich heute keiner erlauben.

„Wieso ist eigentlich nie ein Lehrer hier?“

Neji hielt inne und sah Sakura fragend an.

„Du suchst dir eine AG aus ohne den Lehrer zu kennen?“, fragte er skeptisch.

Verlegen nagte Sakura an ihrer Unterlippe und sah auf ihre Füße. Neji musste ein Lachen unterdrücken.

„Wetten du weißt nicht mal wie der Lehrer heißt, der die AG hier - für die Schulakte zumindest – leitet?“ Er schien es immer belustigender zu finden, als Sakura nur den Kopf schüttelte und Neji aus ihren grünen Augen verlegen und unschuldig ansah.

Neji konnte nicht mehr und lachte laut los. Sakura blies vor Ärger die Wangen auf und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Lach mich gefälligst nicht aus! Ich bin neu hier, ich muss nicht jeden kennen!“, grinste sie Neji an. So wie Neji sich vor ihr kaputt lachte, konnte Sakura bald nicht mehr anders als einfach mit zu lachen.

Als sich beide wieder beruhigt hatten klärte Neji Sakura auf.

„Der eigentliche Leiter dieser AG ist Jiraiya. Er ist schon ein wenig älter und ein Buchautor. In bestimmten Kreisen verkaufen sich seine Bücher sogar recht gut, doch lass lieber die Finger davon. Ich denke nicht, dass das was für dich ist.“ Neji grinste wissend und Sakura sah in nur mit wenig Verständnis an. Schließlich seufzte Neji und ging um den Schreibtisch rum. Aus einer Schublade zog er ein abgegriffenes Buch mit dem Titel „Flirt Paradies“.

Auf dem Cover sah man ein lachendes Mädchen das mit beiden Armen ausgestreckt vor einem gelben Hintergrund lang lief. Über dem Ganzen befand sich ein großes rotes Zeichen, was Sakura aus dem Straßenverkehr kannte und so viel bedeutete wie „Verboten!“.

Angewidert verzog sie das Gesicht.

„Und so was schreibt ein Lehrer von uns?“ Sie konnte sich vorstellen was dort alles drin stand.

Neji nickte und grinste.

„Ich an deiner Stelle würde aufpassen beim Umziehen in den Umkleiden!“
 


 

~*~*~*~*~
 

Ich weiß das Ende ist ein wenig abgehackt, aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen^^°

Na ja, irgendwie ist mir am Ende aufgefallen das Sasuke gar nicht vorkommt o.o

Und *tädääää* meine liebste Beta hat das Kappi mal wieder sehr schnell übersetzt x3 DANKEEEE ♥♥♥

Ich hoffe das Kappi gefällt euch :) - ich hör jetzt auch auf zu labern sonst wird der Text hier noch länger als das ganze Kappi xDD
 

hel^^
 

[EDIT:] Das nächste Kappi wird leider noch ein wenig auf ich warten lassen müsse, da ich einfach sehr viele Klausuren schreibe zur Zeit und bis Freitag noch "Under my Skin" fertig schreiben muss/möchte, da diese FF erstens für einen Wettbewerb ist und mir zweitens sehr am Herzen liegt ^^

Bitte habt ein wenig verständnis^^°
 

Vielen Dank ♥ ~ *verbeug*



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Kommentare zu dieser Fanfic (46)
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Von:  Shi-rai
2008-09-06T21:54:20+00:00 06.09.2008 23:54
jop, Sasuke hat eindeutig gefehlt xD
bin gespannt, was Sakura rausgefunden hat
teils war das Kapitel ein wenig verwirrend, weil es an manchen Stellen keine Übergänge gab (oder liegt's dran, dass ich müde bin?? .___.), dadurch wirkt das ganze ein wenig abgehackt
hoffe es geht bald weiter
lg Shirai_chan
PS: thx für die ens und sry, das mein Kommi erst so spät kommt >__<
Von: abgemeldet
2008-08-30T09:27:35+00:00 30.08.2008 11:27
Hey^^

Gomen das ich so Spät nen Kommi schreibe, hatte aber vorher keine Zeit <.<

Na jedenfalls fand ich das Kapi klasse x3
Ich bin so gespannt dadrauf, was Saku im Krankenhaus entdeckt und rausgefunden hat!!!

Mach schnell weiter, freu mich schon x3

lg sukima-san
Von: abgemeldet
2008-08-27T11:09:15+00:00 27.08.2008 13:09
oh mann wie geil
hab mich manchmal echt totgelacht >_<
und gut das du endlich weitergeschrieben hast ich sachte das kommt nie mehr ^^
Von:  paralian
2008-08-27T09:43:03+00:00 27.08.2008 11:43
Hejj.

Danke für die ens.
tolles Kappi^^

LG
Von:  aiyang_88
2008-08-26T08:11:18+00:00 26.08.2008 10:11
Ich mag das Kapitel, auch wenn Sasuke mal nicht mitgespielt hat, denn du schreibst gut.

Die Erinnerung am Anfang hat mich erst irritiert, doch dann hab ich mich eingefunden und ich fand sie gut, dachte daher aber die ganze Zeit, dass die Haruno doch eigentlich in den Volleyball, oder war das Handball, na ja, in den Kurs sollte.
Und ich fand, dass diese Yurii und Hinata sich ähneln, zumindest soll die Yurii ja auch mal so schüchtern gewesen sein. Nicht, dass Sakura jetzt eine Power-Hinata erschafft.

Es würde mich auch wirklich interessieren, was sie herausgefunden hat, als sie im Krankenhaus war, und wie sie das geschafft hat, da die nette Dame am Empfang sie ja nicht beachten wollte. Zuerst musste ich daran ich an eine Schönheits-OP denken, die eine Obertussi der Schule gemacht hat. Würde allerdings nicht erklären, warum der Krankenwagen so oft dort langfährt. XD~

Na ja, schreib einfach weiter, und wir lassen uns überraschen.
Von:  Tanaletheia
2008-08-25T12:31:13+00:00 25.08.2008 14:31
zu kurz nächstes mal bring ich dich dazu länger zu schreiben!!
aber sonst ist es gut^^
Von:  RedVelvet
2008-08-24T22:00:40+00:00 25.08.2008 00:00
klasse kapi
ich frag mich auch was sie rausgefunden hat
wenn sakura bei leichtatletik oder schwimmen mitgemacht hätte wäre das bestimmt interessant geworden
freu mich wenns weiter geht
mach weiter geht

gglg Lovely-Sasuke
Von: abgemeldet
2008-08-24T20:45:32+00:00 24.08.2008 22:45
hmm, stimmt: sasuke hat gar nich mitgespielt!! o.o
^^ bin ma gespannt, wie der tolle Plan von "neji" lautet un was sakura rausgefunden hat
hmm, vllt, dass die Toilette nie gereinigt wird oda sie testpersonen im keller halten? xDD
menno, spann uns bidde nich mehr länger auf die folter, als nötig, ja?
ich freu mich jedenfalls schon aufs nächste kap :) un auf die nächsten sasusaku-szenen ^^
Von:  xxx
2008-08-24T20:30:39+00:00 24.08.2008 22:30
hey
klasse kappi^^

gruß xxx
Von:  Vertschl
2008-08-24T20:05:14+00:00 24.08.2008 22:05
Hey :)

Ich wusste gar nicht, dass ich das Kapitel übersetze XD
Frag mich was Sakura im Krankenhaus herausgefunden hat... dass sich die Frau an der Rezeption nicht um die Patienten kümmert?^^

lg Vertschl


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