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Ungeahnte Verführung

AxS-Fanfiction
von

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~Prolog~

Meine neuste FF....mal anders....

ganz gewiss etwas schickes... ^^

Für jeden etwas....*lach*

viel spaß und ich danke für kommis ^^
 

~ Prolog ~
 

Ein Schuss fiel und Staub verstreute sich im Zimmer. Das Mädchen, welches vor ihnen stand hatte aufgeschrieen und war nun erlöst. Vor ihrer Vernichtung zauberte sich ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen.

Unberührt von solch einen Anblick ließ der Jäger seine Patronenhülsen fallen und wirbelte dabei den Totenstaub auf. Sein Weg ging weiter und weitere Monster entblößten sich ihm. Er schoss und langsam erhitzte sich seine Waffe, die reich mit Gold verziert war. Der Mann stoppte und sah sich sein Mordinstrument an, während einige Ghouls auf ihn zukamen. Er steckte sie weg und knackte mit seinen Händen. Mit einen schnellen Griff packte er die Hälse der Monster und drückte zu, nachdem seine andere Hand durch gezielte Stöße die Genicke von weiteren Monstern brach. Nur wenigen Minuten und es war wieder still. Staub bedeckte den Boden des Gebäudes.

Ein Klacken durchbrach die Ruhe und etwas fiel zu Boden. Scharren war zu hören und der Mann drehte sich um. Seine Hände gerieten in eine Kampfstellung und sein Blick hechtete hin und her.

„Warum bist du so nervös?“ Die Stimme eine älteren Frau erklang und man sah eine Dame, die vom Boden aufstand. Langsam schraubte sie eine Flasche zu, die mit Staub gefüllt wurde.

„Bist du fertig?“ Er schien sichtlich genervt. Sie nickte lächelnd.

„Gewiss... Wir können gehen.“ Er Seufzte und ging voraus.

„Bitte unterlasse solche Aktionen das nächste Mal, Avia...“,nörgelte er. Sie lächelte ihn weiter an und steckte die kleine Flasche in ihre ältere Handtasche.

„Was soll ich denn unterlassen?“ Trotz ihres Alters, schien sie noch ziemlich aktiv. Er schüttelte seinen Kopf und stieß die Eingangstür des Gebäudes auf.

„Wieso mussten wir wieder zurückkehren? Der Ort ist verflucht...!“ Er sprang von der Treppe, die aus dem Gebäude führte und landete auf trockener Erde. Der Wind wehte um ihn herum und sein violetter Schaal folgte der erfrischenden Brise. Doch ein Knoten hinderte ihn daran wegzufliegen. Er zitterte und strich sich über seine nackte Haut. Er trug nur ein schwarzes Hemd mit einem silbernen Totenkopf als Logo und dazu eine längere Hose, die mit einem sanften grün gefärbt wurde. Die Schuhe waren zerschlissen und an einigen Stellen durchlöchert. Sein Blick wandte sich zu der älteren Frau, die an der Treppe stand. Ihr von Falten geprägtes Lächeln beriet ihm eine Gänsehaut.

Langsam kam sie ihm näher und das schwache Licht in der Nacht ließ ein langes, braunes Kleid erscheinen, was aus Wolle bestand. Über ihren Schultern lag ein rötliches Tuch, was ihr Wärme spendete. In der Hand hielt sie ihre Tasche, die vollgestopft mit verschiedenen Dingen schien. Die Frau krümmte ihren Rücken mit jeden Schritt.

„Du weißt, dass ich diese Zutat brauche, also mache mir keinen Kummer und begleite mich lieber herunter.“ Der junge Mann kam zu ihr hoch und umfasste ihren Arm. Vorsichtig stiegen sie die Treppe herab. „Ist es dir denn so unangenehm, wenn wir wieder hier sind?“ Er schwieg. „Mein lieber Junge wieso sagst du nichts?“ Sie kamen am Ende der Treppe an und gingen langsam weiter den Weg entlang. Der junge Mann wandte sich um und seufzte.

„Das Haus muss schon wie lange leer sein? 25 Jahre... und doch sieht es genauso aus wie früher...“

„Das Hellsinghaus hat nur etwas Moos angesetzt...“ Sie musste Lachen und fing plötzlich an zu Husten. Er blickte sie besorgt an. „Mir geht es gut...“, blockte sie ihn ab.

Er nickte und sah wieder vom Haus weg. Es war schon sehr lange her...
 

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Prolog... und kappi eins kommt auch noch ^^

Ein schwarzer Tag

Nun.. das ist Kapitel 1 von Ungeahnte Verführung.....

ich hoffe es gefällt euch sehr ^^

*smile*
 

Kapitel 1 ----- Ein schwarzer Tag
 

Es war schon über 25 Jahre her, dass sie das letzte mal in diesen Ort waren. Es war zu einer Zeit, wo das Haus noch ziemlich belebt war, aber doch vom Tod heimgesucht wurde. Das Haus wurde von der dort herrschenden Erbin und ihren Bediensteten bewohnt. Ihr Name war Lady Integra Fairbrook Wingates Hellsing. Sie war die Leiterin einer geheimen Organisation und hatte von der königlichen Familie die Aufgabe erhalten das britische Land von den untoten Wesen zu befreien. Gewissenhaft ging sie dieser nach und führte das Familienerbe ihres Vater Arthur Hellsing weiter. Sie wurde loyal unterstütz von Wesen gegen die sie kämpfte. Vampire.

Einer ihrer Bedienstete hieß Nosferatu Alucard. Er war ein stattlicher Vampir, der es verstand seine Opfer zu quälen. Er fristete seine Existenz schon über ein halben Jahrhundert unter ihrer Familie und hatte das Prinzip des Respekts nie wirklich verstanden, denn seine liebste Beschäftigung war es, die weiteren Bewohner und ganz besonders seine Herrin das Leben so schwer wie Möglich zu machen.

Eine weitere Person war seine junge Schülerin Seras Victoria, die unter tragischen Umständen sich ihm anschloss. Ihr früheres Leben als Polizistin konnte sie nicht mehr weiter führen, da durch ein etwas schwachen Vampir ihr Leben vorzeitig beendet wurde. Doch Alucard begleitete sie zu einer Existenz nach dem Tod.

Neben ihr, als seine Schülerin, gab es noch ein jungen Söldner namens Pip Bernadotte, der diesen Personen unterstellt war. Sein Charme war sehr beflissen und sein Umgang mit anderen dominant und doch sexistisch, jedoch war er kaum mehr wegzudenken.
 

Diese Organisation lebte ihren gewohnten Alltag bis zu einer Stunde, wo sich alles änderte. Es war ein Tag, an dem der Mond noch hell schien und an dem die Vögel weit flogen, um in den Süden zu gelangen. Dieser Tag blieb stets in den Gedächtnissen der Beteiligten.

Alucard machte sich gerade auf den Weg zu seiner Herrin, die ihn vor einer guten Stunde gerufen hatte. Er schien es nicht Eilig, denn trotz seiner großen Macht, nahm er den sterblichen Weg durch die Flure und Türe, anstatt durch die Wände. Sein Mund zierte ein Grinsen und der lange blutrote Mantel fiel ihm locker vom Körper herunter. Der gemächliche Schritt kam ihrem Büro immer näher. Er spürte, dass sie sehr ungehalten war, was ihn sichtlich amüsierte. Er blieb stehen und sah zu ihrer Bürotür.

„Ich hörte ihren Ruf, Integra.“, schmunzelte er und trat durch ihre Tür. Sie schreckte fast vom Stuhl, als er vor ihr stand. Er musste breiter Grinsen.

„Wo warst du? Ich habe dich vor einer Stunde gerufen!!“, meckerte sie. Alucard lachte und setzte sich auf einen Stuhl, der ihr gegenüber stand.

„Und wieso riefst du mich?“ Sie beruhigte sich etwas und sah ihn an.

„Gewiss habe ich das... Schließlich musst du noch arbeiten!“ Sie musterte ihn, wie seine Augen im gesamten Raum umhergingen. „Hörst du mir überhaupt zu?“ Er stoppte und sah sie an.

„Sicher... ich bin doch nicht unhöflich.“ Sein Lächeln war teuflisch und Integra hatte Mühe ihn nicht den Kopf abzuschießen. Sie atmete tief ein und aus, während sie ihm eine Akte zufliegen ließ.

„Ließ das, dass kam vor einer stunde, wo ich dich rief, rein. Es gab ein Übergriff in einen Camp nicht weit von Norwich.“

„Überlebende?“ Lady Hellsing sah ihn an, als hätte er einen Mord an einen Menschen getätigt.

„Nur, weil es vor einer Stunde war, heißt es noch lange nicht, dass alle tot sind.“, stellte sie fest.

„Doch...“

„Wie?“

„Ich sagte doch,... besonders wenn hier drinnen steht, dass es eine Gruppe von seltsamen Wesen gesichtet wurden, die als die Campbesucher identifiziert wurden. Ich schließe daraus, dass sie tot sind...“ Sie sah ihn wütend an.

„Das wird hoffentlich keine Ausrede sein, dass du diesen Auftrag nicht annimmst?“ Sei funkelte ihn an, weshalb er anfing zu lachen.

„Wo denken sie hin? Ich doch nicht...“

„Alucard!“

„Ja?“, meinte er herausfordernd und hob eine Augenbraue.

„Alucard! Du hast seit mehr als drei Wochen deine Aufträge schleifen lassen! Du kamst immer zu spät, wenn man dich rief.. Überließt deinen Schützlingen die Aufträge, da die meisten Überlebende schon längst tot waren, wenn du gekommen wärst! Was ist mit dir los??“ Er lachte laut auf, was sie noch wütender machte. „Alucard!!“ Der gesamte Raum zitterte. Der Vampir ließ es aber kalt und mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf.

„War es das, oder willst du noch etwas von mir?“, fragte er sie.

„Du sollst deinen Auftrag erfüllen!!!“ Ihre Faust prallte auf den Tisch. Er blieb stehen und sah sie seitlich an.

„Wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich gehen.“

„Dann beeile dich!“ Ihr Blick senkte sich. Ihr Vampir ging wieder zur Tür, was Integra nicht entging. „Wieso wandelst du nicht durch die Wand?“, fragte sie ihn skeptisch. Er blieb stehen.

„Wieso nicht? Es ist eine andere Erfahrung wieder durch das Haus zu spazieren...“, grinste er.

„Glaube ich dir nicht.“ Ihr Ton war trocken, so wie ihr Blick. Alucard zuckte nur die Schultern und griff nach den Türknauf. Langsam öffnete er die Tür und sah noch einmal zu Integra, die ihn beobachtete.

„Wollen sie noch etwas?“ Sie schüttelte den Kopf. „Dann kann ich ja...“

„Pip!!!! Bleibe stehen!!“, schrie jemand, als eine etwas kleinere Gestalt an Alucard vorbei rannte und sich hinter der Tür versteckte.

„Wieso sollte ich, Mäuschen... ich finde das Thema doch passend.“, antwortete er und grinste in sich hinein. Alucard sah ihn verwirrt an und spürte das näherkommen von Seras. Sein Kopf wandte sich zur Tür.

„Ich kratz dir die Augen aus und werfe dich den Kötern im Garten vor!!“, schrie sei weiter. Pip blickte grinsend zu Integra, die dem Schauspiel gelangweilt zu sah.

„Wieso jetzt schon wieder?“, seufzte sie. Alucard hörte es, aber schwieg. „Was stehst du da so herum, Alucard! Geh und mache deine Arbeit!“, meckerte sie. Pip sah zu dem Vampir, der immer noch eisern stehen blieb.

„Pip!!!!“, ertönte wieder die schrille Stimme von der Draculina. Ihr Meister spürte, dass sie direkt an der Tür stand.

„Was sagst du, Schatz!“, provozierte er sie.

„Du hast es schon richtig gehört!! Ich werde dich...“ Sie wollte gerade in den Raum rennen, als Alucard die Tür zuknallen ließ. Es ertönte nur ein dumpfes Geräusch und ein Körper der auf den Boden fiel. Man vernahm ihr Stöhnen und ein leises „Aua“. Bernadotte und Integra sahen verblüfft zu Alucard herüber, der neutral zur Tür sah. Es schien, als berührte ihn seine Handlung nicht.

„Alucard? Was sollte das? Seras war da draußen!“, fragte Integra, während Pip sich das Lachen verkneifen musste.

„Wie? Das Fräulein Polizistin? Ich habe sie nicht gesehen.“ Er grinste und öffnete wieder die Tür. Sein Blick fuhr heraus und er erkannte seine Draculina auf dem Boden liegen. Sie hielt ihre Hand vor der Nase und kniff die Augen zusammen. Er musste unweigerlich Lächeln.

„Warum liegst du auf den Boden? Oder bist du neuerdings ein kleines Schwein, was sch im Dreck suhlt?“ Seras öffnete die Augen und blickte in das Lächeln von ihrem Meister.

„Master?“, fragte sie leise und sah weg.

„Steh auf!“, forderte er und ging an ihr vorbei. Sie sah ihn verwirrt an und ließ ihre Hand sinken. Nun entblößte sich eine blutende Nase. Er sah es und musste breiter Grinsen. „Komm stehe endlich auf!“, forderte er nochmals und ging weiter.

„Wo willst du hin, Master?“ Er blieb stehen. Drehte seinen Kopf.

„Wir haben einen Auftrag, schon über eine Stunde überfällig..“

„Auftrag? Wie, aber wir sind gerade von einen zurück...“ Er sah sie an.

„Ach? Und von welchem?“ Sie stand langsam auf und blickte zu ihm herüber.

„Nicht den, den sie sicher erledigen mussten...“, meinte sie trocken. Er schwieg und ging weiter.

„Beeile dich!“, rief er ihr zu und verschwand in der nächsten Wand.

„Idiot.“, nuschelte sie und setzte sich auf. Schnell bemerkte sie Pip, der sie interessiert ansah. Ihre Wut kroch wieder hoch. Sie funkelte ihn Wütend an, weshalb er verschreckt nach hinten taumelte.

„Ach, Schatz... Sei nicht böse auf mich, aber ich finde nun mal deine Sachen einfach erotisch... und das sollten die anderen auch mal sehen...“,grinste er schelmisch.

„Ich prügele dich windelweich!!!“, schrie sie und ballte ihre Fäuste. Pip sah sie verängstigt an.

„SERAS!!!!“ Alucards Stimme vibrierte in dem Fluren des Anwesen. Sie schreckte auf und sah sich verzweifelnd um.

„Er rief dich...“, nuschelte Bernadotte und lächelte ihr zu. Sie ignorierte ihn und stand seufzend auf.

„Ich bin unterwegs, Master!“, rief sie und lief von Integras Büro weg. „Aber glaube nicht, Pip, dass ich dich vergessen habe!“ Ihr Drohung kroch in sein Unterbewusstsein und ein grinsen trat auf.

„Pip, was sollte das eben?“ Integra blickte ihn an.

„Ach, Lady Hellsing... es macht einfach nur Spaß.“

„Dann unterlasse diesen Spaß, ansonsten erlebst du wahren Schmerz einer Frau, wie ich sie einschätzen würde...“ Mit diesen Worten senkte sich ihr Kopf und der Stift begann zu schreiben. Er sah sie fragend an.

„Wie bitte?“

„Sie wird dir den Kopf abreißen!“ Sie überdrehte die Augen.

„Aber Lady...“, setzte er an. Doch schnell traf ihm der Giftblick einer Hellsingerbin, was ihn verschreckt hatte.
 

„Küssen.“

„Nein!“

„Küssen.“

„Nein!“

„Küs-sen!!!“

„NEIN!!!!“ Seras schrie auf und sah ihn wütend an. Sie hatte schon genug zu ertragen, als das sie so etwas abstoßendes noch tun müsse. Ihr Meister sah sie erwartend und enttäuscht an.

„Du hast aber verloren.“, meinte er nüchtern und hob eine Augenbraue. Sie wandte sich ab und trat gegen einen abgerissenen Arm.

„Ja und! Dafür haben sie geschummelt!“, meckerte sie und verschränkte ihre Arme. Alucard ging langsam auf sie zu.

„Ich habe nicht geschummelt! Du hast gewettet und ich habe sie erfüllt! Also musst du es einlösen!!“ Seine Tonlage wurde lauter und sorgte dafür, dass seine Schülerin zusammenzuckte. Mit zusammen gekniffenen Augen drehte sie sich um.

„Wer hätte ahnen können, dass sie es innerhalb von drei Sekunden, mit einen Überschlag und nur einer halb kaputten Kugel zehn Ghouls, die in verschiedenen Ecken standen, vernichten könnten?“ Sei sah ihn fragend an. Er grinste nur.

„Jahrelange Übung, Fräulein. Jahrelange Übung...“

„Das glaube ich dir nicht.“, meinte sie trocken.

„Es ist mir egal, was du glaubst...du musst nun deine Schuld einlösen!“ Seras fing an zu seufzen und sah ihn traurig an.

„Ja, Meister.“ Sie ließ die Schultern locker und schloss ihre Augen. Es ertönte ein Rascheln und das Tropfen von Flüssigkeit. Seras wusste, was es war und kniff die Augen nun völlig zusammen. Langsam spitzen sich ihre Lippen und ihr Kopf bewegte sich nach vorne. Sie wollte nicht, aber es war eine Wette.

//Wie ekelhaft!//, dachte sie.

„Beeil dich, es wird kalt!“ Die Stimme ihres Meister erklang und sie hätte ihn in diesen Moment erschießen können.

„Ja ja...“ Sie setzte erneut an und in weniger als einer Sekunde berührten ihre Lippen etwas feuchtes. Der Geruch einer seltsamen Flüssigkeit stieg ihr in die Nase und als sie ihre Schuld einlöste, entfernte sie sich schnellst möglich von diesem Ding.

Ihre Hände wischten die Flüssigkeit von ihrem Mund und sie fing an zu spucken und zu röcheln.

Es war widerlich.

Ein neues Rascheln trat auf und Seras öffnete langsam ihre Augen. Sie erkannte ihren Meister, der sie grinsend ansah. Hass war in ihren Augen zu erkennen.

„Zufrieden?“, fragte sie zornig. Er nickte.

„Nun aber weiter. Das Örtchen ist nicht mehr weit.“ Seine Draculina konnte nur etwas grummeln, aber ging voraus. „Nicht so eilig... wir haben Zeit.“, meinte er belustigt. Sei aber war immer noch wütend.

„Wir haben keine Zeit! Ansonsten sind später alle tot!!!“

„Was ist daran so schlimm?“ Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um.

„Kommen sie einfach!“ Ihr Ton wurde scharf und brachte Alucard zum Pfeifen.

„Wie sie wünschen...“, sagte er höflich und lächelte dabei. Es bereitete ihn Freude.

Ihre Schritte gingen weiter über Berge von Körpergliedmaßen, die von Menschen stammten. Abgeknickte Bäume und verbrannte Wagen mit einer fremden Aufschrift standen daneben. Hunde und andere Haustiere umschwänzelten die Leichen ihre Herrchen und jaulten schmerzvoll auf. All das berührten die Jäger nicht. Sie kamen dem Kern der Unruhen näher. Den Ghouls.

„Was genau erwartet uns denn?“, fragte Seras und unterbrach die Stille.

„Wie immer... Ghouls ohne Verstand.“, sagte er trocken.

„Wie immer...“, wiederholte sie leise. Alucard musste sie mustern und stellte fest, dass in ihren Antlitz Langeweile zu erkennen war.

„Was ziehst du für ein Gesicht? Es wird bestimmt dennoch amüsant!“, lächelte er und tippt ihr leicht gegen den Schulter. Sie wurde zornig.

„Es war für mich viel schöner, als du noch kalt mir gegenüber warst!“, zischte sie. Ein Seufzen überkam ihn.

„Ach? Nun, dann...“ Mit diesen Satz drehte sich sein Körper weg und Kälte strahlte aus. Die Vampirin bemerkte es schnell und ihr war mulmig zu mute.

„Ach, Master...“ Sie schüttelte ihren Kopf und sah zu ihm auf. „Sie sind beleidigt, nicht wahr?“ Ein bezauberndes Lächeln trat auf ihre Lippen auf. Unweigerlich schwenkte sein Blick zu ihrem Gesicht und man erkannte eine wärmein ihm. Schnell riss er seinen Kopf wieder um.

„Konzentriere dich lieber auf den Auftrag!“, ermahnte er sie. Sie grinste weiter.
 

Der Wind pfiff um eine Ecke und umhüllte das zerstörte Holz. Wimmern trat auf und Keuchen, welches Fleisch verzerrte. Feuer fackelte und umgestoßene Tassen aus Metall lagen im Lagerfeuer. Blut floss in das Trinkwasser und zerstückelte Hände lagen umher. Zelte waren zerschlissen und Pferde liefen aufgewühlt umher. Lauten waren zerschlagen und verschieden Waffen lagen zerstört und weggeworfen um das Lager herum. Die Nacht untermalte das Grauen deutlich.

Alucard betrat das Lager und sah sich kurz um. Seien Sinne sagten ihm, dass es alles schon dem Tod gehörte. Unberührt ging er weiter. Sein Blick kreuzte nicht den seiner Draculina, die verschreckt ihre Augen schweifen ließ.

„Master? Was ist hier passiert?“ , fragte sie verwirrt.

„Na was wohl...Der Tod ist hier passiert... Ghouls.“ Er sah sich kurz um und ging weiter.

„Warten sie doch! Vielleicht gibt es Überlebende!“

„Nein, gibt es nicht.... also beeile dich!“, meinte er streng. Sie schmollte und blieb abrupt stehen.

„Beeile dich!“ Seras hörte nicht auf ihn, sondern sah schweigend um sich. Ihr Blick schwenkte weiter und suchte vergebens nach Leben. Sie sah nur Zerstörung und ein Keuchen und Wimmern. Wimmern?

Die Vampirin schreckte hoch und sah in die Richtung aus der das Wimmern kam. Langsam ging sie zu dem und sah hinter einen umgekippten Karren. Etwas bewegte sich schnell weg und wurde still.

„Hallo?“, flüsterte ihre liebreizende Stimme und die Augen versuchten die Gestalt zu erhaschen. Sie entwich. „Komm raus.. habe keine Angst... ich tue dir nichts.“, sagte sie lieblich. Plötzlich trat ein Auge auf und sah sie verweint an.

„Wer...wer bist du?“, fragte eine junge Stimme. Seras lächelte freundlich zu dem Knaben, der langsam unter den Karren hervorkroch.

„Mein Name ist Seras und ich bin hier, um dich zu retten..“, sagte sie leise und beugte sich herunter. Der Junge musterte sie.

„Wer ist denn dieses Gewürm?“, ertönte die bekannte Stimme von Alucard. Seras wandte sich abrupt um und blickte in seine Augen.

„Was...“

„Ich habe mich gefragt, wo du steckst... deshalb kam ich zurück.“, beantwortete er ihre ungestellte Frage. Sie sah ihn wütend an. Schnell verschwand der Junge wieder unter der Karre.

„Master, gehen sie weg!“, meckerte die Vampirin. Er blickte sie verärgert an.

„Wie war das?“, fragte er scharf. Seras schüttelte ihren Kopf und drehte sich von ihm weg. Ihr Körper bewegte sich unter den Karren zu dem Jungen, der sich versteckt hatte. Ohne es zu ahnen bot sie ihm einen erfreulichen Eindruck. Ihre gesamter Körper fuhr unter den karren. Sie kniete auf den Boden und stellte ihr Hinterteil in die Höhe. Zu Alucards Glück, war ihr Rock der Uniform zu kurz, weshalb sich ein Teil ihre hell, weißen Rüschenunterwäsche entblößte, was ihn unweigerlich zum Grinsen brachte. Seras bemerkte es nicht, sondern konzentrierte sich darauf den Jungen zu finden.

„Kleiner... wo bist du?“, nuschelte sie. Keine Antwort.

„Verschwende nicht deine Zeit mit einem Bengel... ich meine...es gibt noch ... an-de-re Sach-en...“ Sein Kopf drehte sich langsam nach unten, um besser die Aussicht zu genießen.

„Master, nein... er ist ein Überlebender!“, erklang ihre schrille Stimme unter Karren hervor. Er schreckt hoch und sah sie an.

„Ach?“ Sie bewegte sich nicht mehr und es schien, als würde sie zu ihm sehen.

„Master? Was tun sie da?“, fragte die Vampirin.

„Ich sehe dir zu, wie du versuchst unter einem Karren zu klettern...“, grinste er und sah zu ihr herunter.

„Unterlassen sie das!“, schrie sie auf und hob zu schnell ihren Kopf. Ein Fehler. Ihr Kopf prallte gegen die Unterseite des Karrens. “Aua!“ Alucard beobachtete es und musste breit Grinsen.

„Komm da unten heraus!“ Kam es von ihm mit einem herrschen Ton. Sie schwieg und gehorchte. Langsam kam sie geschmeidig unter den Wagen hervor und hockte nun mit dem Rücken zu ihrem Meister. Mit der Hand rieb sie sich die Stelle, wo sie sich gestoßen hatte und seufzte.

„Er ist nicht mehr da...“, murmelte sie.

„Ich weiß.“ Sie stockte und drehte sich zu ihm um. Ihr Blick glitt hoch in die rötlichen Augen ihre Meisters.

„Woher?“ Er sah in die Richtung, in dem der Wald lag und lächelte.

„Na, weil der Bengel, als du da unten herum gekrochen bist, sich in die Richtung aus dem Staub gemacht hatte.“ Sie blickte ihn wütend an.

„Was?“, schrie sie etwas lauter aus. „Und das sagst du mir erst jetzt!?“

„Ich war halt beschäftigt und du sahest auch beschäftigt aus. Abgesehen davon, hast du mich nicht gefragt...“, grinste er gehässig.

„Beschäftigt? Mit was? Mir auf meinen Hintern zu sehen???“ Seras kochte vor Wut.

„Beruhige dich... er hat sich dahinten versteckt...also wenn dir so viel an ihm liegt, dann suche ihn doch!“ Sie schien bockig und stand ohne ein weiteres Wort auf. Schnell verschwand sie in den Wald. Alucard blieb zurück und wartete geduldig.

Nur wenige Minuten waren vergangen, als man ein lautes Geschrei eines Kindes vernahm, welches von einem leisen aber doch deutlich hörbaren Fluchen einer Frau unterbrochen wurde.

„Lass mich los, du Monster!!!“, kreischte der Junge und zerrte an ihren Arm. Sie ließ nicht los, sondern zog ihn weiter aus dem dunklen Wald. Alucard beobachtete es mit einem breiten Lächeln.

„Hör auf! Ich bin hier, um dich zu retten!!“, entgegnete Seras und stand nach wenigen Sekunden vor ihrem Meister.

„Wie es mir scheint, ist er nicht sehr begeistert. Typisch Mensch.“, meinte Alucard und funkelte den Jungen an, der immer noch an Seras zerrte. „Hey! Bengel!! Halteendlich deine verfaulte Klappe oder es setzt was!“ Der Knabe sah ihn verängstigt an, als seine laute Stimme erklang. Alucards rote Augen funkelte ihn an und langsam begann das Kind an zu weinen. Seras wurde wütend.

„Alucard!! Hör auf dem Jungen Angst zu machen!“, forderte sie, aber es fand kein Gehör.

„Und wenn du nun anfängst zu heulen, dann reiß ich dir persönlich den Schädel ab, also verkneife dir es!“ Der Junge blickte ihn verschreckt an und klammerte sich an Seras Arm, die es schnell bemerkte. Instinktiv stellte sich die Frau vor dem Kind und sah zornig in die Augen ihres Herren.

„Ich sagte, dass sie aufhören sollen!!!“ Ihr Ton wurde immer unverschämter, was ihn nicht passte.

„Wie sprichst du mit mir?“ Sein Blick sah sie ernst an.

„So, wie sie mit dem Kleinen sprechen!“ Langsam wich sie mit dem Jungen ein Stück von ihm weg, aber verlor nicht den Blickkontakt.

„Da solltest du noch etwas üben, denn ich bezweifle, dass du es wagen würdest mich kleinen Abschaum zu nennen!? Liege ich da Falsch?“

„Sie sind widerlich!“

„Ich weiß...“ Er grinste sie an.

„Lassen sie den Kleinen einfach in Frieden!“ Er lachte sie aus und schritt an ihr und dem Menschenkind vorbei. Seras wusste nicht, wie sie es werten sollte.
 

Wieder fiel ein Schuss und der kleine Junge verkroch sich immer weiter in die schon dürre Gestalt von Seras. Nichts hören, nichts sehen und nicht sagen wollen.

Sie verstand es, wieso er es tat, denn als sie Alucard in seiner Arbeit vertieft beobachtete, merkte sie schnell, das es eine grausame Angelegenheit war. Er schoss nicht immer mit seinen Waffen, sondern nutze seine körperlichen Kräfte. Ein Kopf abgerissen, Ein Arm entzwei gebrochen. Den Magen durchstoßen oder einfach nur gegen den Baum gerammt, damit das Blut spritzte.

Sie empfand es als widerwärtig. Mit Streicheln versuchte sie den Menschen zu beruhigen, was nur wenig gelang.

Schnell war ihr Meister fertig und wandte sich den zurückgebliebenden zu, von denen ihn eine entsetzt ansah.

„Was ist? Du kennst das doch von mir, also warum siehst du mich so entsetzt an?“, stichelte er mit einem Grinsen. Sie schüttelte ihren Kopf und ging mit dem Jungen schweigend weiter, aber e konnte genau ihre Gedanken hören. „Du gebrauchst das Wort für meinen Geschmack zu oft!“ Sie schwieg und überhörte dieses geschickt, was ihn ärgerte. Der Junge sah ihn verängstigt nach, als er mit der Draculina weiter ging.

„Warum auf einmal so schnell? Wir sind nicht einmal in der Nähe des Ortes.“, rief Alucard ihnen nach, aber sie gingen weiter. Er wurde langsam immer wütender. „Wenn du mich weiter ignorierst, wirst du lernen, was es heißt zu leiden!“ Seine Tonlage war ernst und erbost zugleich. Seras blieb stehen, aber wandte sich nicht um.

„Was erwartest du, was ich antworte?“, fragte sie höflich. Er kam schnell zu ihnen nach vorne und ging an ihnen vorbei.

„Es ist nicht nur mein Auftrag, als kannst du auch einen Finger krümmen.“ Sie sah ihn verwirrt an.

„Aber... Lady Hellsing gab ihnen diesen Auftrag, während ich auf einen anderen war!“, verteidigte sie sich, aber Alucard ignorierte es. „Master!“, schrie sie. Er blieb stehen und drehte seinen Kopf zu ihnen herum.

„Die nächsten Ghouls gehören nur dir... egal ob du sie vernichtest oder nicht, ich werde nichts tun.“, meinte er bestimmend. Sie musste unweigerlich nicken, denn er war ihr Meister. „Gut, dann können wir weiter gehen...“ Sein Weg setzte sich fort stets gefolgt von seiner Draculina und dem Menschenknaben.
 

„Weg da!“, schrie Seras auf und stieß ihren Begleiter zur Seite. Der Junge fiel zu Boden und kroch verängstigt hinter einen Stein, während hinter ihm die Frau von Ghouls umzingelt wurde.“ Lasst mich los, ihr Mistviecher!!!“, kreischte sie auf und stieß einige weg. Sie fielen und standen erneut auf. Die Vampirin wurde wütender, besonders da sie ihren Meister erkannte, wie er an ein Baum gelehnt ihr zusah. Er hielt sein Wort und tat nichts. Sie funkelte ihn fies an, aber erhielt nur ein Grinsen als Antwort.

„Master!! Nun helfen sie mir doch!!“ Er schüttelte seinen Kopf.

„Dies musst du erledigen...“ Seine Antwort versetzte sie in Rage und aus Frust stieß sie einem Ghoul ihre flache Hand in den Magen. Erstieß ein Röcheln aus und spuckte Blut, während aus der Wunde sein restliches verdorbenes Blut spritzte. Zu Staub verdampfte er und verstreute sich vor den Augen des Menschens. Furcht überkam ihn und sein Körper bewegte sich von dem Geschehen weiter weg. Er weinte langsam und versuchte sein Wimmern zu dämpfen.

Seras machte weiter und riss einigen Ghouls die Köpfe ab. Schnell zog sie ihre Waffe und erschoss die restlichen Untoten.

„Zufrieden?“, knurrte sie und steckte ihre Waffe weg.

„Na ja, du musst wohl noch etwas üben, denn sauber erschien es mir nicht wirklich.“ Sie seufzte und drehte sch verärgert weg. Ihr Gesicht wandte sich dem Jungen zu, der am dunklen Waldrand stand. Sein Gesicht war von Furcht ihr gegenüber gekennzeichnet.

„Komm her, Kleiner...“,meinte sie lieblich, aber er rührte sich nicht.

„Lass ihn und komm weiter.“, nörgelte Alucard und wandte sich ab. Sie ignorierte ihn. Der Junge schüttelte seinen Kopf und blieb stehen.

„Komm bitte her...“, rief sie freundlich, aber er kniff seine Augen zusammen und blieb steif stehen. Sie besah es sich seufzend, bis plötzlich sich zwei fremdes Hände um ihn schlangen und seinen Mund zuhielten. Ein dumpfer Aufschrei erklang und das zücken einer Handfeuerwaffe, was Alucards Neugier weckte. Sein Kopf drehte sich zu dem Geschehen und sein fürchterliches Grinsen trat auf seinen Lippen auf.

Der Junge wurde in das Dunkle gezogen und versuchte sich mit Wedeln seiner Arme zu befreien. Es misslang. Seras zielte auf die Stelle, in der sie die Gestalt vermutete. Alucard stellte sich neben seiner Draculina.

„Du zielst etwas zu weit oben...“ Sie zuckte weg.

„Wie?“

„Na, du zielst etwas zu weit oben! Ihr Kopf ist tiefer...“ Er wandte sich zu ihr herunter und umfasste Seras Pistole. Langsam drückte er sie nieder und richtete diese nach seinem Ermessen richtig aus. Verblüfft beobachtete sie ihn und fühlte sich in ihr Kinderstadium zurückversetzt. Sie wurde wütend.

„Ma-ster...“, zischte sie und versuchte ihre Waffe aus seinem Griff zu befreien. Er schüttelte nur sachte sein Haupt und sah sie vorwurfsvoll an.

„Na, wenn du mich so lieb bittest.“ Sein Grinsen war fürchterlich. Wie sie es hasste. „Dennoch zielst du zu weit oben...“ Ihre Augen rollend machte sie einen Schritt nach vorne. „Und sie sind nicht mehr da.“ Beendete er seine kleine Rede. Seras blieb stehen, ballte ihre Fäuste und atmete lange aus. Alucard empfand ihr Verhalten als sehr belustigend. Mit dem letzten Ausatmen ging sie weiter. Enttäuscht sah er ihr nach. Immer weniger gelang es ihm sie zu ärgern. Es war frustrierend.
 

Äste nackten unter ihrem Gewicht und Erde wirbelte auf, als sie darüber hinweg liefen. Hand in Handdurchstreiften sie den Wald mit seinen verschiedenen Bäumen. Die Finsternis ließen sie zurück und suchten nur das Licht der Stadt. Vergebens.

Die Frau, mittleren Alters, hechelte kaum hörbar, aber dachte nicht ans stehen bleiben. Im festen Griff behielt sie den Jungen. Sein Gesicht war Aschfahl, aber von der körperlichen Anstrengung an den Wangen rötlich gefärbt. Beide spürten, dass ihnen jemand nach lief. Beide sahen, dass sich seltsam bewegende Wesen um sie herum wandelten. Es war zu viel geschehen. Nahe war eine Lichtung, in der sie mit ihrem Wanderzug aufhalten wollten, bevor es geschah. Heftig atmend blieben sie am Rand stehen, sahen sich um. Stille. Kein Vogel, kein Wind, nur das stetige Stöhnen der untoten Wesen, die sich um sie herum sammelten. Der Knabe sah sich verängstigt um und drückte sich näher zu der Frau, die in leichter Panik schwebte. Ihr grünliches Kleid aus selbstgewebter Baumwolle war von der Erde verstaubt und wirkte sehr alt. Ihre Tasche schlenkerte an ihrer linken Hüfte hin und her, während sich der Riemen durch das Gewicht des Beutels in ihre rechte Schulter schnitt. Ihr Blick wandte sich zu dem Jungen nieder, der sie hilfesuchend anblickte. Sie nickte lächelnd und hielt ihn weiter fest an der Hand. Mutig setzten Beide einen Schritt in die Lichtung und wollten hindurch gehen. Jedoch ertönte ein Klicken. Sie erstarrten.

„Ich glaube kaum, dass ihr da hindurch gehen solltet.“ Sein Grinsen leuchtete in der Dunkelheit und seine Hand, eingepackt in einem weißen Handschuh, strich über seine Waffe. Eines von seinen beiden Goldstücken. Die Casull 454 ‚Jesus Christus is in heaven’.

„Wer hat dig um deine Menung gebeten? Alles it better, als eug im Nagen zu haben!“ Ihr Akzent war vertraut, aber doch amüsant. Er musste sie mustern.

„Ein Mensch, nicht von hier...Aber doch anmaßend. Nicht gut.“ Prüfend legte er die Waffe in ihre Richtung an und sah zu ihr herüber. Sie blieb eisern stehen und funkelte ihn an. Das Kind hinter ihr. „Wie ich schon sagte, es wäre nicht ratsam, weiter zu gehen.“ Er zielte weiter.

„Verrecke!“ Er grinste und sah sie nun direkt an. Sie spürte, dass sein Finger den Abzug betätigen will und schloss ihre Augen. Der Körper verkrampfte sich und es ertönte ein Schuss. Der Junge schrie.

Langsam senkte er seine Waffe und sah lächelnd zu den beiden Personen. Die Frau öffnete ihre Augen und blickte verwundert an sich hinab. Keine Wunde.

Ein Wimmern ertönte und sie wandte sich um. Nah bei ihr sackte ein Ghoul nieder, der sie angreifen wollte. Weitere folgten und versuchten sie mit ihren blutigen Händen zu greifen.

„Lamias!!“, schrie sie.

„Nein, Ghouls...“ Erging gemütlich an ihnen vorbei und blieb abrupt stehen. „Aber diese gehören dem Fräulein Polizistin...“ Erblickte kurz zurück und steckte sichtlich seine Waffe weg. Die Frau sah ihn an und drehte ihren Kopf. Schnell erkannte sie Seras, die an einem Baum stand und ihn wütend anblickte.

„Schönen dank auch...“,murmelte sie und kam langsam auf ihnen zu. Ihre kleine Handfeuerwaffe lag in ihrer rechten Hand und ihr Gang war geschmeidig.

„Bitte sehr... Es war mir ein Vergnügen.“, stichelte er weiter. Die Menschen drückten sich aneinander und beobachteten es argwöhnisch.

„Dennoch... sie sollten die Ghouls vernichten. Sie wissen doch, ich bin darin unbegabt und sie haben die meiste Übung.“, lächelte sie lieb, weshalb er sie skeptisch ansah.

„Seit wann schleimst du?“ Er brachte es auf den Punkt. Sie schmierte ihn Honig um sein Mund.

„Seit ich dich kenne...“ Ein Grinsen trat auf. Ihr Meister seufzte nur leise und wandte sich um. Seine Waffe zückend, erschoss er die kommenden Ghouls.

„War das denn so schwer?“, fragte er sie. Seras lachte.

„Was fragst du mich das? Du hast sie eben erschossen!“ Alucard seufzte.

„Mag sein.“

„Jedenfalls können wir nun zurück kehren.“ Die Frau blickte die Vampirin mit großen Augen an.

„Ihr habt den Lamia vernigtet?“, fragte sie.

„Ein was?“

„Ein Lamia... ein großer Vampir, mit weißen, langen Haaren und eine dunkelblauen Kutte, die im Dreck schleift. Lange Fingernägel und ein Überbiss..“, meinte er beiläufig und sah über ihr hinweg, während die beiden Menschen sich verängstigt aneinander krallten.

„Woher wollen sie das wissen, dass dieser Lamia so aussieht?“, fragte Seras und musterte ihren Meister.

„Woher? Nun ich sehe ihn direkt vor mir.“

„Soll das wieder eine versteckte Beleidigung sein?“ Wut kroch in ihr hoch, aber Alucard deutete mit seinem Finger leicht auf ihre Rückseite. Verwirrt zuckte ihr Kopf zur Seite und sie spürte eine Anwesenheit. Sie machte große Augen, denn vor ihr stand ein Riese von einem Vampir, den Alucard wohl beschrieben hatte. Zu langsam reagierte sie, als er ihren Hals packte und sie wegschleuderte. Seine Bewegungen waren blitzschnell und er versuchte alles, damit sie nicht mehr aufstand. Für die beiden Jäger, waren das kleine Fische, aber sein Auftreten und die sofortige Kampfbereitschaft waren verblüffend.

„Master!“, schrie sie auf, als ihre Hände den Kopf des Vampires wegdrückten, damit er sie nicht biss.

„Ja?“ Er beobachtete sie mit einem Grinsen. Sie blickte wütend herüber und ihre rötlichen Augen strahlten vor Zorn auf.

„Sie könnten... könnten mir auch helfen...“, forderte sie. Alucard grinste und schüttelte seinen Kopf.

„Nein, das liegt alles an dir.“ Die Frau beobachtete interessiert das Geschehen. Sie spürte die Spannungen zwischen ihnen.

„Master!!!“, schrie sie verzweifelnd. Alucard lachte, während ihn die Frau anblickte.

„Wieso hilfst du ihr nig?“ Er blickte sie ernst an.

„Wieso sollte ich?“

„Du siehst doch, dat sie es nig schafft, ihn zu besiegen.“

„Ja und? Ich amüsiere mich. Helfen kann ich ihr noch später.“ Sein Blick drehte sich weg und fixierte wieder der verzweifelnde Versuch von Seras, sich zu verteidigen.

„Master!!“, schrie sie erneut auf. Weinend blickte sie zu ihm herüber, aber es ließ ihn kalt. Schmerzen durchfuhr sie, als der Vampir ihren Arm verdreht hatte und dabei ist, diesen ihr abzureißen. Alucard blieb regungslos stehen. „Master!!!!!“ Der Schrei hallte weiter.

„Verflucht sollst du sein, dass du einer Frau nicht zur Hilfe eilst!! Bockig wie ein Kind, so verhältst du dich. Nicht erwachsen kannst du sein!!!“, schrie die Frau dazwischen und griff nach einem Stein. Schnell warf sie ihn gegen den Kopf des Lamias und blickte diesen wütend an. Alucard musterte sie verwirrt, aber blieb dennoch stehen, während Seras ihren Kopf auf den Boden fallen ließ.

„Asche zu Asche!!! Staub zu Staub!! Aus den Tod bist du geboren, vom Leben verdammt!!!“, rief sie aus. Der Vampir grinste sie an und röchelte ihr in einer fremden Sprache bekanntes zu. Die Frau ließ sich nicht stören und kramte in ihrer Tasche. Schnell fand sie eine Flasche mit einem pulverartigen Mittel. Ihre Zähne zogen den Korken heraus und mit einem kräftigen Wurf zielte sie auf den Vampir. Seras beobachtete dies und kroch instinktiv beiseite, als die Flasche den Körper des Vampirs traf. Erblickte die ältere Frau geschockt an. In wenigen Sekunden löste er sich auf und wurde zu einem Haufen Asche.
 

Der Nebel verflüchtigte sich, als beide Vampire gemütlich den Weg zum Anwesen heraufgingen. Seras ließ ihren Kopf hängen und es ertönte ein lauter Seufzer. Ihr Meister schwieg und blickte etwas seitlich zu ihr herunter. Er hatte sich heute köstlich amüsiert, selbst wenn er nun zwei Überlebende des Angriffes im Schlepptau hatte. Seras jedoch empfand diesen Tag als erdrückend.

„Warum seufzt du die gesamte Zeit? Hast du den Tag nicht genossen?“, stichelte er, als sie erneut seufzte. Ihr Blick wanderte zu seinem Kopf.

„Ich finde es abartig, was du unter amüsant verstehst.“ Sie drehte sich weg und ging die Treppe zum Haupteingang etwas schneller herauf. Man sah es ihr an, dass sie erschöpft war. Alucard sah ihr grinsend nach.

„Bevor du Heia machst, solltest du deine Uniform flicken. Ich glaube in der Rauferei mit dem Abschaum hast du dir den Rock etwas zu weit zerrissen.“ Sie stoppte und drehte sich zu ihrem Rock um. Er hatte Recht und röte kroch in ihrem Gesicht. Der Riss fuhr vom Anfang bis fast ihren gesamten Hintern hoch, weshalb man die Hälfte ihres Hintern erkennen konnte und das sie einen String trug. Sie wollte schreien, aber schlug schnell ihre Hände auf die Stelle. Bevor sie ihre Augen zusammenkniff und sich wünschte, dass es nie passiert wäre, konnte sie ein dreckiges Grinsen auf den Lippen ihres Meisters erkennen, der sie beobachtete. Kann es denn noch schlimmer werden?

Seras lief in das Anwesen mit dem festen Ziel, ihr Zimmer zu erreichen.

„Ich hasse dich, Meister!!!!“, schallte ihr Schrei durch das Anwesen, wodurch die Hausherrin wusste, dass sie zurück waren.
 

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Das war kappi 1 und ich sende bald kappi 2 ^^

Einfach Kind sein

So, das zweite kappi ist da ^^

ich hoffe es gefällt euch

*smile*
 

heal Sturmi
 

Kapitel 2 ---- Einfach Kind sein
 

„Ich kann dich schon verstehen, Seras. Aber du bist ihn nun mal unterstellte und musst gehorchen, auch wenn sein Verhalten im Moment ziemlich nervenaufreibend ist.“, erklärte Integra seiner Jägerin.

„Sie brauchen das mir nicht erzählen!!! Es ist nur abgrundtief scheußlich!!“, schrie sie verärgert aus. Integra blickte sie argwöhnisch an, denn ihr gefiel der Ton nicht. Jedoch fühlte sie mit ihr, denn bevor Seras bei ihnen anfing, war sie selbst Alucards liebstes Opfer. Das ist ein Grund, weshalb sie Seras bei sich tolerierte. Eine Entlassung.

Integra seufzte und blickte auf ihren Schreibtisch. Sie hatte Glück, die Arbeit nahm ab und die Sichtungen wurden immer weniger.

„Hältst du es noch einen Abend aus?“, fragte sie diese und blickte hoch. Seras Gesicht zierte von Verwirrung.

„Wie meinen sie das?“ Die Hausherrin stütze ihren Kopf auf eine Hand, wodurch ihr langes Haar zur Seite fiel. Ihre großen, blauen Augen sah sie nüchtern an.

„Ich habe nur noch einen Auftrag erhalten. Wie es scheint, ist alles ruhig, weshalb ich aus diesen Grund und dem etwas speziellen Grund, der sich erneut verspätet, dir einige freie Tage bewillige. Zur Erholung.“

„Das würden sie?“ Erstaunt blickte sie diese an.

„Sicher. Ich weiß genau, wie zermürbend er sein kann, aber noch ist Arbeit vorhanden!“ Ihre Hand wich zu einer dünnen Akte, die, wie es schien, nur zwei Blätter enthielt. Damit wedelnd blickte sie immer noch starr zu ihrer Vampirin.

„Ja, wenn sie wollen, dann erfülle ich den Auftrag schnell. Je schneller ich frei bekommen und von ihm weg komme, umso besser!“ Integra musste bei ihren erfreuten Ausdruck schmunzeln, aber schüttelte den Kopf.

„Das brauchst du mir nicht sagen, aber es ist ein Auftrag für euch Beide.“ Seras erstarrte. „Es tut mir leid, aber trotz der Einfachheit, wäre es mir lieber, wenn Alucard mitkäme.“

„Einfachheit?“ Integra lächelte ihr zu.

„Nun, ihr müsst unsere Gäste in ein Städtchen, nicht weit von hier, bringen. Dort halten sich ihre Bekannten, nach ihren Angaben, auf.“ Die Gesichtszüge ihrer Jägerin entglitten.

„Ja, sehr einfach...“ Ihr Kopf senkte sich und langsam nahm sie die Akte. Ohne ein weiteres Wort ging sie aus dem Büro. Noch ein schwarzer Tag?
 

Ihre langsamen Schritte schallten in den leeren Kellergängen. Geschmeidig war ihr Gang, jedoch war ihr Körper müde. Schnell erreichte sie das Ende des Ganges und blickte auf eine alte Holztür, die der Weg in sein Gemach beginnen ließ. Seufzend trat sie ohne anzuklopfen ein. Ihr Blick schweifte über Dunkelheit. Es war alles ruhig. Sie spitzte ihre Ohren, als sie etwas unregelmäßiges vernahm. Verwirrt sah sie sich um und stieß sich an ein Tischbein.

„Aua!“, rief sie leise auf. Ihre Hand glitt zu der schmerzenden Stelle, um sie zu reiben. Nachdem die Vampirin sich beruhigt hatte, horchte sie erneut auf. Wieder ertönte etwas unregelmäßiges, was sie zuerst nicht einordnen konnte. Ihr Blick schweifte umher und ihre Hand glitt auf die Holzfläche des kleinen Tisches. Etwas nasses war zu spüren. Sie zuckte weg.

„Äh!“ Der Geruch von Wein war zu erkennen. Wie es schien, hatte Alucard vor seiner Ruhe getrunken. Der gesamte Saft tropfte auf den Boden herunter. Seras sah nieder, aber dachte nicht daran, es aufzuwischen.

Wieder ertönte das unregelmäßige Geräusch. Langsam fragte sie sich, was Alucard hier aufbewahrte, welches solche ein Geräusch machte. Ihr Gang ging weiter und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Finsternis. Schemenhaft sah sie Gegendstände, die sie versuchte zu vermeiden.

Immer weiter kam sie dem Geräusch näher und erkannte in einer Ecke des großen Zimmer seinen aufgebarten Sarg. Erleichtert ging sie vorsichtig zu diesen herüber. Ihr Blick schweifte über den Sarg und sachte klopfte sie an. Keine Antwort.

Erneut klopfte sie an und das Geräusch, welches sie die gesamte Zeit vernahm, ertönte. Unbewusste fing sie an zu kichern, denn es klang wie ein leises Schnarchen.

„Mein Meister schnarcht also.“ Sie schüttelte ihren Kopf und klopfte erneut an. Wieder keine Antwort. Seras seufzte und begann das Ende des Deckels abzutasten. Wie es schien, musste sie den Sarg persönlich öffnen. Bevor das geschah, zündete sie einige nahestehende Kerzen an, die den Raum erhellten. Sie begann erneut, den Sargdeckel abzutasten. Schnell fand sie die Stelle und fasste mit ihren Fingern unter. Für eine Vampirin war dies eine leichte Übung, was sie schnell bewies. Er war offen und erleichtert sah sie in diesen. Sie wusste, dass es ein Frevel war, seinen Sarg zu berühren, aber der Gedanke an Urlaub war zu stark.

Breit grinsend sah sie auf eine Gestalt, die durch das schwache Licht schlecht zu erkennen war, nieder. Sie war verwirrt, denn die Gestalt, die in dem Sarg aufschnarchte, war zu klein für ihren Meister. Vorsichtig setzte sieden Sargdeckel ab und nahm den Kerzenleuchter, um seinen Schlafplatz zu erhellen. Sie erschrak.

Der zu erwartende, große, schwarzhaarige Vampir war unauffindbar. Seras erblickte nur einen kleinen Jungen, der seitlich eingerollt in dem Sarg lag und schlief. Sein kurzes, schwarzes Haar fiel ihm ins Gesicht und das Hemd, welches er an hatte, war ihm viel zu groß. Die bläuliche Unterhose hing bei ihm auf halb acht und seine dürren Beine wirkten zerbrechlich.

„Wer ist das?“, fragte sie laut und sah ihn näher an. „Vielleicht ist Alucard hier irgendwo und erlaubt sich mit mir einen Scherz...“ Dieser Gedanke stimmte sie nicht wirklich glücklich. Die Draculina sah sich um, aber es war niemand weiteres zu erkennen. „Was ist hier los?“ Sie war verwirrt und ließ langsam die Akte fallen. „Ach, Master... Wo verstecken sie sich?“, seufzte sie laut. Ihr Blick schweifte erneut und ihre Sinne sagten sie, dass der Junge wach wurde. Sie ging zum Sarg zurück und beobachtete ihn.

Er drehte sich und stöhnte auf. Sein Arm bewegte sich zu seinem Gesicht und rieb seine Augen wach. Langsam öffnete sich ein Auge und starrte auf das weiße Samt des Sarges. Die andere Hand tastete auf die andere Seite und schnell wurde ihm bewusst, dass er nicht da war, wo er sein sollte. Seras hatte sich derweilen auf de Rand gelehnt und starrte herein.

„Na, noch nie in einen Sarg geschlafen?“, fragte sie ihn. Er erschrak und blickte in ihre rötlichen Augen. Seras lächelte. Schnell richtete er sich auf und drückte sich an die Sargrückwand. Sein Gesicht wurde fahler.

„Wer...wer... wer bist du?“, stammelte der Knabe. Seras lächelte lieblich weiter.

„Mein Name ist Seras, Kleiner.“ Er blickte sie verärgert an.

„Nenn mich nicht Kleiner, Weib!! Weißt du denn nicht, mit wem du sprichst?“, giftete er sie an. Seras hob eine Augenbraue und grinste breit.

„Nun, eigentlich dachte ich, vor mir liegt ein kleiner Junge in dem Sarg meines Herren, aber nun... Vielleicht verrätst du mir deinen Namen?“

„Mein Name lautet Vladislav der dritte Dracul, Sohn des Fürstens der Wallachei, also zolle mir Respekt, Dienstmädchen!!“, keifte er weiter. Sie belächelte es.

„Nun, vielleicht magst du in deinen Land Sohn eines Fürstens sein, aber hier bist du ein Knabe, der mir gegenüber ziemlich frech wird.“ Ihr Ton wurde scharf, aber Vladislav ließ sich nicht einschüchtern.

„Du arrogantes Weibsbild wagst es, mir zu drohen???“ Mit diesen Satz sprang er auf und stand im Sarg drinnen. Seras folgte seiner Bewegung und lehnte sich auf ihre Handfläche. Sie kicherte laut. Vladislav sah sie zornig an, aber bemerkte schnell, weshalb sie sich amüsierte. Seine Kleidung war für ihn zu groß und rutschte von seinem Leib. Das Hemd lag seitlich von einer Schulter herunter und seine Unterhose. Die war einmal, denn als er an sich runter sah, lag sie an seinen Füßen. Er wurde rot.

„Also, wie war das?“, schmunzelte sie leicht amüsiert. Der Junge blickte sie zornig an.

„Schau weg! Sofort!!!!“, schrie er, als er versuchte seine Unterhose zu greifen. Schnell zog er sie hoch und hielt sie so gut er konnte oben. Seras dachte nicht ans wegsehen.

„Sag mal... wie kommst du hier her?“ An seiner Kleidung zerrend, richtete sich sein Blick zu ihr nieder. Erst jetzt realisierte er, was in seiner Umgebung lag. Er erkannte den Untergrund, in dem er stand und erschrak. Verwirrt sah er sich weiter um, aber erkannte nur Schemen von Gegendständen.

„Wo bin ich?“, fragte er leise.

„Ähm...du bist im Hellsinganwesen, England.“ Sie beobachtete ihn neugierig.

„England???“ Der Junge schien schockiert.

„Ja, England...Eine große Insel mit viel Nebel, genauer in London, der Hauptstadt. Woher kommst du?“ Nun richtete sie sich auf. Sein Blick wurde wieder wütend.

„Rumänien! Und sprich mich gefälligst nicht so unhöflich an, wie ein Bauerntrampel!“ Sie ignorierte seine Forderung.

„Rumänien, wie? Ziemlich weit weg... Nun ja, mir ist es egal. Ich frage mich nur, wieso du in dem Sarg meines Meisters geschlafen hast?!“

„Woher Soll ich das wissen? Ich weiß nicht einmal mehr, wie ich hier her gekommen bin! Außer.... Außer ihr habt mich entführt!!“, schrie er aus. „Ihr habt mich entführt!! Und wollt meinen Vater und mein Land unterwerfen!!!“ Sie sah ihn perplext an.

„Nein haben wir nicht...“,sagte sie freundlich.

//Auch wenn ich bei meinem Meister nicht so wirklich sicher bin...//,dachte sie schnell.

„Lügnerin!!“ Schnell ging er nach vorne und sprang aus dem Sarg. Die Unterhose festhaltend lief er durch den Raum und rannte direkt gegen einen Schrank.

„Ah!“, schrie er auf. Seras hörte nur ein dumpfes aufprallen eines Körpers auf den Boden.

„Ach, Kleiner...“,seufzte sie und ging mit dem Kerzenständer zu der Stelle. Freundlich sah sie auf ihn nieder und bot ihre Hand an. Er lehnte ab. „Am besten ich berichte erst einmal meiner Chefin und dann sehen wir weiter... vielleicht kommst du auch nach hause.“ Er schwieg und drehte seinen Kopf demonstrativ zur Seite.

Leise stellte sie den Kerzenständer auf den Tisch, gegen den sie gerannt war und ging aus dem Raum. Sie schloss die Tür. Geschwind ging sie den gang entlang mit dem Büro von Integra, als Ziel.

Vladislav blieb liegen und starrte auf die dunkle Decke des Zimmers. Ihm war kalt.
 

„Integra!!“, schrie sie und stürmte in ihr Büro herein. Ihre Chefin sah sie verwirrt an.

„Seras! Es ist höflich, wenn man anklopft!“, nörgelte die Blonde und legte ihren Stift beiseite. „Und wieso bist du nicht bei Alucard und erfüllst deinen Auftrag. Ich dachte, du wolltest Urlaub haben?“

„Ja, das stimmt, aber ich fand Alucard nicht!! Nur...nur...nur einen kleinen Jungen, einen sehr unhöflichen, kleinen Jungen!“ Nun stand sie direkt vor ihrer Chefin und sah sie wütend an. Integra fühlte sich überrumpelt und konnte mit ihrer Aussage wenig anfangen.

„Bitte, was?“ Ihre Vampirin schnaufte und lehnte sich mit den Händen auf den Schreibtisch.

„Ich bin in Alucards Gemach gegangen, um ihn zu wecken, aber anstatt, dass er in seinem Sarg liegt, lag ein kleiner Junge, der, wie er sagte, Vladislav irgendwas heißt...“ Die Menschenfrau sah sie geschockt an.

„Wie? Ein kleiner Junge? Hast du Alucard irgendwo gesehen?“ Ein Kopfschütteln kam als Antwort. „Toll... und was sagte der Junge noch, wie kommt er hier her?“

„Bisher, nach den Beleidigungen, dass ich ein Weibsbild bin und ein Dienstmädchen, ich sterben soll... denkt er, wir hätten ihn entführt aus seiner Heimat, Rumänien.“ Ihr Tonfall wurde monoton.

„Rumänien auch noch?“ Sie schien nicht wirklich erfreut. „Was hat Alucard nur wieder angestellt?“ Ihr Kopf senkte sich und am liebsten hätte sie ihn sofort erwürgt.

„Lady Hellsing? Was soll ich tun?“ Sie sah ihre Untergebene an.

„Am Besten, wir warten auf Alucard.“

„Und der Junge?“

„Der Junge... Am besten du kümmerst dich um ihn, solange Alucard nicht da ist. Bestimmt hatte er etwas mit ihm vor, wenn mich auch interessiert, was.“ Sie schnaubte aus und sah ihre Chefin an.

„Ich soll Babysitten? Für diesen Frechdachs?“

„Reiß dich einfach zusammen! Wenn nötig, dann tue alles, was er will.“

„Wie???“ Sie war entsetzt. „Das ist nicht ihr ernst? Ich meine, er wird das mir nicht glauben!“

„Ja, dann erzähl ihm halt, dass sein Vater ihn her schickte, zum Studium, oder sonstiges!!“ Integra verlor ihre Geduld. Noch vor wenigen Minuten war sie mit den Gedanken bei freie, ruhigen Tage und nun so etwas.

„Okay...“ Seras drehte sich um und rollte mit ihren Augen. Immer lag es an ihr.

„Ich erkundige mich, wo dein Meister ist!“, rief ihr Lady Hellsing nach, als Seras durch die Tür schritt.
 

Die Tür ging auf und sie erkannte, dass das Licht noch immer auf dem Tisch stand. Ihre Augen schweiften umher, aber der Junge war nicht zu finden.

„Vladislav?“, rief sie aus. Keine Antwort. Seras rief erneut, aber alles war still. Mit einem weiteren Schritt war sie in den Raum.

„Wo warst du?“, ertönte seine junge Stimme. Die Vampirin schreckte hoch und fiel fast zur Seite.

„Erschreck mich nicht so!“ Sie fasste sich an die Brust und atmete heftiger.

„Ich habe dich etwas gefragt!“ Sie sah ihn an.

„Wie ich schon sagte, bei meiner Chefin.“

„Chefin?“

„Äh, ja... meine Chefin, Integra Hellsing...“

„Mag ich nicht...“ Langsam schritt er an ihr vorbei und ging zu dem Tisch, auf dem die Kerzen standen. Seras blickte ihn verwirrt an, was er spürte. „Der Name klingt schrecklich... ich mag sie nicht!“ Sein Kopf drehte sich zu ihr. „Wer bringt mich zurück nach Hause?“

„Nun, darüber habe ich mit ihr gesprochen... Sie sagte mir...“Die Frau atmete tief ein und sah auf den Boden. „Sie sagte mir, dass euer Vater sie her brachte, als sie schliefen, lange schliefen, damit sie hier mehr lernen können und ....ich soll mich um sie kümmern.“ Hastig sprach sie die unangenehmen Worte aus und versuchte dies zu vergessen. Vladislav aber grinste bei ihrer Antwort.

„Das ist schön, nur ich frage mich, wie ich den gesamten Weg über geschlafen haben kann. England liegt doch eine mehrwöchige Reise entfernt?“

„Du hattest Fieber.. bestimmt im Fieberwahn alles vergessen...“,warf sie schnell ein und sah ihn an. Er konnte es ihr nicht wirklich glauben, aber es blieb ihn nichts anderes übrig, schließlich wüsste er nicht, wie er nach Hause kommen sollte. Über das Meer.

„Wenn das so ist... gut. Ich akzeptiere.“ Er grinste breit.

„Als ob du eine Wahl hättest.“, fügte sie an. Er drehte sich nun vollkommen zu ihr um.

„Wag es nicht in solch einen Ton mit mir zu reden!“ Seras rollte erneut ihre Augen.

„Als ob du daran etwas ändern könntest...“

„Wie ich von dir hörte, sollst du alles tun, was ich will?!“ Diese Worte stachen ihr in ihr Gemüt und sie hätte sich dafür ohrfeigen können.

„Ja....“, grummelte sie und senkte ihr Haupt.

„Gut, dann verlange ich einen höflicheren Ton von dir! So wie man es von einer Dienerin erwartet.“

„Dienerin?“ Ihr Blick wurde entsetzt und Seras stemmte ihre Arme in die Hüfte. Demonstrativ sah sie ihn verärgert an, aber Vladislav ließ es kalt.

„Ja, ich habe beschlossen, dass du meine eigens persönliche Dienerin bist, was für dich eine Ehre ist.“, meinte er gelassen und ging mit schnellen Schritten zu dem Schrank. Die Vampirin zischte ihm nach und machte Anstalt ihn mit ihren Blick zu töten. Wie sie es hasste. „Mir ist kalt.“, unterbrach er ihre Mordideen.

„Wie?“

„Ich sagte, mir ist kalt... Hole mir was anderes zum Anziehen, diese Sachen sind viel zu groß und zu dünn...“, forderte er und schnipste mit seinen Fingern, als ob sie sofort springen sollte. Sie blieb stehen. Ein Schweigen herrschte.

Gemächlich wandte sie sich um und ging aus der Tür. Seras verkniff sich das Lachen über seine Art, was der Knabe nicht mitbekam.

„Und beeile dich!!“, rief er ihr nach, als sie die Tür schloss. Die Frau machte nicht die geringste Anstalt schneller zu gehen, geschweige zu rennen. Gemütlich kam sie die Treppen des Kellers hoch und konnte Pip erblicken. Der Söldner schien sie zu erwarten, denn sein Fuß tippelte auf und ab.

„Du bist wieder einmal zu spät!“, meckerte er und seine Gesichtzüge wurden erbost. „Was treibst du da unten? Pimperst du mit deinem Meister?“, fragte er direkt, was sie schockierte.

„Was erlaubst du dir? Das ist eine miese Unterstellung!“

„Aber wahr...“ Er grinste und schlug das Gespräch mit seiner Hand ab. Die Vampirin knurrte nur und ging geradeaus an ihm vorbei. Ihre Nase hoch in der Luft signalisierte sie ihm, dass er sie mal gern haben kann. Pip konnte sich darüber nur amüsieren.

Der Blick des Fräuleins glitt weiter in dem Gang entlang und schnell bemerkte sie die beiden Menschen, die mit gepackten Sachen vor ihr standen.

„Öhm, Pip?“, fragte sie ihn und drehte ihren Kopf in seine Richtung. Er blickte sie grinsend an, doch sie stockte.

//Oh, nein...//, fielen die Worte in ihren Gedanken. Der Söldner sah ihren geschockten Ausdruck, aber wusste im ersten Moment nicht, wieso. Langsam wichen seine Augen auf den Punkt, zu dem Seras entsetzt starrte und er erblickte einen kleinen Jungen mit einem schwarzen Schopf. Er trug ein langes, ihm viel zu großes, Hemd und eine Unterhose, die er sich dürftig am Leibe hielt. Sein Blick war wütend und sein dürrer Körper wirkte zerbrechlich.

„Wer bist du denn?“, fragt er den Jungen, der ihn keine Beachtung schenkte.

„Ich dachte mir schon, dass du trödelst!“, motzte er sie an. Seras fasste sich wieder und versuchte ihn nicht anzusehen. „Sprich gefälligst mit mir!“, forderte und seine rötlichen Augen glühten. Pip blickte abwechselnd zu Seras und dem Jungen.

„Sag mal, Seras. Wer ist das? Er scheint mir ziemlich hochmütig und frech für seine Größe...“, lachte der Mann und fasste sich mit einer Hand hinter seinem Kopf. Vladislav bemerkte ihn erst durch diese Bemerkung und funkelte ihn erbost an.

„Zügele deine Zunge, Knappe! Oder du spürst meinen Zorn und der meiner Familie!“, drohte er laut. Pip schmunzelte darüber und blickte auf ihn nieder.

„Vor dir, Knirps, gewiss nicht. Du halbe Portion reichst mir nicht einmal zum Kinn! Mag sein, dass du sie herumkommandieren kannst, aber mit mir hast du eine härte Nuss gefunden, wenn nicht sogar deinen Meister!“ Seras seufzte und rollte abermals ihre Augen, während ihr Blick sich wieder auf die Menschen richtete.

„Du wagst es, mich zu beleidigen, Abschaum!“, empörte er sich und sein Tonfall kam dem eines bekannten Vampirs nahe. Beide Jäger zuckten zusammen.

„Wieso auch nicht? Du bist mir nicht im geringsten gewachsen, Jüngling!“ Vladislav ballte vor Zorn seine freie Faust und versuchte sich zu beherrschen. Das wichtigste eines zukünftigen Herrschers ist die überlegende Ruhe und im Moment besaß er nicht allzu viel. Diese Situation gefiel ihm weniger. Zornig blickte er kurz zu Seras, die ihm den Rücken zugekehrt hatte. Ein Zeitpunkt sein Gesicht als Herr zu wahren, wenn sie es nicht sieht. „Was? Sprachlos? Komm schon, du hast doch mehr zu bieten!“ Sein gehässiges Grinsen hätte der Junge ihm am liebsten entrissen. Pip ließ sich davon nicht stören und setzte noch eines drauf. Seine Hand wich zu dem Kopf des Jungen und wie ein Baby tätschelte er ihm darauf. Das war zu viel.

Mit einem Satz, trat ihm der Knabe mit seinem Fuß direkt in sein Unterleib. Die Wucht war zu stark, als das er stehen bleiben hätte können. Schmerzgekrümmt sackte Pip mit einem Aufschrei nieder und fasste sich an die verletzte Stelle.

„Uhhh... Du elender Bastard...“, rief er mitverzerrten Gesicht aus. Seras hörte dies und drehte sich um. Sie wusste nicht warum, aber der Anblick war köstlich, denn Vladislav setzte noch eine drauf. Arrogant stellte er ein Fuß auf den Rücken von dem Söldner und drückte diesen auf den Boden, dass dessen Mund genau den Teppich traf.

„Verneig dich tief, denn ich bin dein Herr, du überhebliche Mistgeburt!“ Sein Grinsen wurde breiter. Pip konnte nichts mehr sagen und selbst der hilfesuchende Blick zu ihr herüber, war vergebens.

Wenige Sekunden ruhte sein Fuß auf diesen, bis es ihm zu langweilig wurde. Zügig nahm er diesen runter und sah auf das Häufchen Elend nieder. Seine Mimik war eiskalt. Er vergaß nicht, weshalb er hoch kam und schnell wich sein Blick wieder zu Seras, die ihn krampfhaft versuchte zu ignorieren.

„Also, wo sind die Sachen?“, fragte er verärgert. Sie drehte sich abrupt um und lächelte verlegen.

„Ich war gerade auf den Weg, als ich aufgehalten wurde.“

„Das ist jetzt nicht mehr der Fall, also wo sind sie?“ Sie zögerte mit der Antwort.

„Sie... hat... noch ein Auftrag...“, keuchte plötzlich Pip, der sich langsam wieder erhob.

„Habe ich dir erlaubt, dich zu erheben, geschweige dich einzumischen?“ Seine Stimme wurde bedrohlich.

„Nein... und ich brauche diese auch nicht.“ Langsam kehrte sein Stolz zurück. So schnell ließ er sich nicht unterkriegen und es schien, als würde es erneut eskalieren.

„Er hat Recht. Meine Chefin, dessen Namen sie nicht mögen, gab mir einen Auftrag, den ich vergessen habe, zu erfüllen. Daran hat mich Pip erinnert. Aus diesen Grund müssen deine Sachen ein wenig warten.“ Seras wagte es die Atmosphäre zu glätten, was ihr nur spärlich gelang. Der Junge blickte sie argwöhnisch an.

„Das ist mir gleich! Du sollst mir gehorchen und wie es mir scheint, muss ich dir noch beibringen, den nötigen Respekt mir gegenüber zu haben!“ Er ließ sich nicht besänftigen.

//Eine Tortur... schlimmer als mit Alucard...//, dachte sich Seras und seufzte. Wie sie es hasste.

„Nun, wenn ihr wollt, dass ich mich gegen meinen Boss auflehne, dann muss es wohl so sein. Tut mir leid, Pip, aber du musst den Auftrag wohl alleine erledigen.“ Ihr Blick glitt zu dem verletzten Söldner, der enttäuscht nickte. Hingegen sich auf Vladislav Lippen ein triumphierendes Lächeln abzeichnete.

„Wir sind noch lange nicht fertig, Knirps!“, schnaufte er und ging geradewegs zu den wartenden Menschen, die alles beobachtet hatten. Die ältere Frau blickte den Jungen fragend an, aber schwieg. Sie ahnte, was geschah. War sie es?
 

Es war schon wenige Minuten her, als Pip mit den Besuchern in ein Wagen verschwand und wegfuhr. Seras sah ihm seufzend hinter her, denn wie gerne wäre sie nun auch weg. Sie vermisste den Urlaub schon jetzt, obwohl sie ihn nicht einmal hatte. Aber sie wusste, er kommt nie wieder. Nicht solange er hier ist.

Seit geschlagenen fünf Minuten starrte er sie an, wie sie versuchte, passende Sachen zu finden. Integra hatte sich erbarmt und einige anliefern lassen, da sie im gesamten Anwesen keinen Jungen beherbergten, der ihm diese leihen hätte können.

„Pass mir darauf bloß auf!“, warnte sie die Vampirin, als ihr die beiden Beutel übergeben wurden. Seras wusste nicht genau warum, aber hatte keine Lust es in Frage zu stellen und es somit auszudiskutieren. Nun musste sie Kleidung finden, die ihm passten und gefielen. Eine harte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass ihre Gedanken stetig zum Urlaub abwichen.

„Hey! Ich rede mit dir!“, schrie er sie an, als ihr Blick zum Fenster schweifte. Die Frau schreckte zum zehnten Mal auf und wandte sich wütend zu ihm, aber er ignorierte es.

„Das gefällt mir!“, meinte er und deutete auf eine dunkle Hose, die sie vor zwei Minuten weglegte.

„Aber das war die Hose, die ich dir vorhin zeigte und dir nicht gefiel!“, nörgelte sie. Ihm war dies egal.

„Na und, nun gefällt sie mir! Nimm sie mit.“

„Mitnehmen?“ Er beäugte sie finster.

„Ja, mitnehmen. Denkst du etwa ich trage nur eine Garnitur? Das ist absurd.“ Seras seufzte und kramte weiter.

„Und vergiss nicht das teil neben dir. Das müsste dazu passen.“ Sei blickte neben sich. Wieder ein Kleidungsstück, was sie ihm vor wenigen Minuten darbot. Es war zum Haare raufen.

„Sag mal... machst du das mit Absicht?“, fragte sie ihn beiläufig.

„Was erlaubst du dir?“, fragte er empört.

„Ach, vergiss es...“ Sie suchte weiter. Er nickte und sah ihr ruhig zu. Eine von wenigen ruhigen Minuten, wo man sich nur beobachtet fühlte.

So vergingen erneute Minuten, bis sie endlich jegliche schändliche Kleider, wie Vladislav es nannte aussortierte und sie neben Bauernfetzen, wie er sagte, legte. So blieben nur annehmbare Garnituren übrig, wie er sich ausdrückte. Die meisten in dunklen Farben. Seras verblieb nun die Aufgabe diese Sachen herunter zu tragen. Sie wunderte sich, weshalb er bisher kein anständiges Zimmer verlangte, aber dachte sich, dass dieses noch kommen würde. So schwieg sie darüber.

Schnell waren sie unten angekommen und bevor sie sich erneut an dem Tisch stieß, der immer noch voller Wein war, legte sie die Kleider auf einen nahen Schrank, den sie im immer schwächer werdenden Licht erkennen konnte. Schnell schritt sie zum Tisch und wischte ihn mit einem alten Lappen aus einer Ecke ab. Er blitze wieder und ließ nichts von diesen Malheur erkennen.

„Warst du wieder ungeschickt?“, grinste er und setzte sich auf einen Stuhl, der in ihrer nähe stand.

„Ja, aber es ist halb so wild... Ist nicht mein Wein...“, sagte sie beiläufig zu ihm und holte neue Kerzen.

„Wessen dann? Meiner gewiss nicht...“ Seras zündete neue Kerzen an und erhellte den Raum immer mehr.

„Das ist das Zimmer meines Meisters, Alucard.“ Sie schielte kurz zu ihm herüber, um seine Reaktion zu erhaschen, aber er war eiskalt.

„Aha, dein Meister... Nun, jetzt hat er dich nicht mehr zu interessieren, denn ab jetzt bin ich dein Herr!“ Der Ton schnitt in der Luft und veranlasst, dass sie anfing zu lachen. Vladislav blickte sie erzürnt an.

„Du und mein Herr? Niemals... Vielleicht kümmere ich mich um dich.. aber du bist gewiss nicht mein Herr, auch wenn du ihn in seiner seltsamen Art Toppen kannst.“ Er schwieg. Langsam begann sie sich zu beruhigen und verteilte die letzte Kerze im Raum. Erfreut, dass es so hell war, kam sie zu dem kleinen Schrank zurück auf dem die Sachen lagen und nahm sie hoch.

„Ich räume noch deine Sachen weg, den Rest schaffst du....“

„Nix da!“ Sei sah ihn verwundert an.

„Wie?“ Vladislav stand auf und sah ihr in die Augen.

„Wenn, dann zeihst du mich an!“ Seras stockte.

„Bitte? Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Ich meine, du müsstest alt genug sein, dich selber anzuziehen!“ Sie verstand ihn nicht. Er lächelte nur und drehte sich um. Seine Arme streckte er aus und drehte den Kopf zu ihr herum.

„Wozu selber Hand anlegen, wenn man eine Dienerin hat?“ Ein Seufzen kam über ihre Lippen.

„Das klingt logisch.“ Die Frau musste sich fügen. Schnell fischte sie einige Kleider aus dem Stapel heraus und legte den Rest ordentlich in den Schrank. Sie wunderte sich, denn Alucards Sachen waren noch in dem enthalten.

//Mein erster Blick in seinem Schrank... hätte ich mir sparen können. Der sieht wie ein stinknormaler Männerschrank aus. Unordnung ist die Ordnung...//, dachte sie sich und musste grinsen.

„Beeil dich, mich friert’s!“, riss er sie aus den Gedanken. Schnell schloss sie den Schrank und wandte sich ihm nun zu. Sie bemerkte, dass er sein zu großes Hemd schon auszog und während sie am Schrank hantierte, sich eine der Jungenunterhosen anzog. Innerlich war sie darüber erfreut.

Sie ließ sich nicht allzu viel Zeit und nahm das Hemd, welches sie ihm sogleich über die Arme streifte. Mit Zupfen rückte sie es zurecht und strich es glatt.

„Arme runter...“, befahl sie. Er gehorchte und sie glitten an seine Hüfte. Schnell knöpfte sie ihm das Hemd zu. Nun kam die Hose dran. „Willst du sie dir alleine anziehen, oder...“ Er blickte sie wütend an und ihre Frage hatte sich beantwortet.

„Okay, dann rechtes Bein hoch.“, sagte sie und bückte sich herunter. Er tat, was sie wollte und steckte den ersten Fuß in das passenden Hosenbein. „Das linke...“ Ebenfalls hob er diesen und tat das selbe. Seras ging um ihn herum und hockte sich hinter ihm nieder. Ihre Hände fassten die Seiten der Hosen und zogen diese hoch. Stück für Stück, bis sie oben war. Schnell griff sie um ihn und knöpfte die Hose zu. Reißverschluss zu und fertig. Vorsichtig steckte die das Hemd in die Hose herein und griff danach nach der Jacke. Vladislav ließ es geduldig mit sich machen, auch wenn sie ziemlich ruppig mit ihm umging. Sein Blick richtete sich auf sie, als Seras versuchte die Jacke auszubreiten, als sie hinter ihm stand. Sie sah wieder auf und sein Kopf drehte sich wieder weg. Das Fräulein bemerkte es nicht.

„Okay, breite deine Arme noch einmal aus...“ Er tat, was sie wollte. Schnell streifte sie ihm die Jacke über die Ärmel und zog sie ihm zurecht. Wieder ging sie um ihn herum und fing an ihn zuzuknöpfen. Die Jacke war eng und betonte sein Körper sehr, aber es störte ihn nicht. Die goldene Knöpfe strahlten von dem blauen Stoff auf und zierten es edler. Mit dem letzten Knopf erhob sie sich.

„Fertig.“, sagte sie und betrachtete ihr Werk. Vladislav fühlte sich unwohl bei ihrer Musterung, aber verkniff sich seinen Kommentar. „So und nun gehe ich meinen anderen Pflichten nach...“ Wollte sie diese Tat abschließen, aber er hielt sie fest.

„Noch nicht... erst zeige mir das Haus, schließlich möchte ich wissen, wo ich bin...“ Erneut seufzte sie und blickte zur Seite. „Und höre auf zu seufzen, das geht einem auf die Nerven...“ Seras schwieg. Er zog sie weiter aus dem Raum heraus. „Beeil dich... es wird bald hell!“ Verwundert sah sie ihn an. Es wurde bald Tag.
 

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dritte hockt bei mir ^^

Mein neues Heim

So, das nächste Kappi ^^

hoffe es gefällt euch

*smile*

heal Sturmi
 

Kapitel 3 ----- Mein neues Heim
 

Zimmer 124 war erreicht und die Tür ging auf. Es war wieder ein Gästeraum .Einer glich dem Anderen und bald wurde ihm langweilig. Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe hereinzublicken.

„Also das war nun fast das Letzte...“ Seras schloss die Tür und setzte zum nächsten Zimmer an. Er blieb stehen.

„Mir ist langweilig...“ Sein Nörgeln durchbrach die Stille und verleitete die Frau dazu, stehen zu bleiben. Ihr gelangweiltes Gesicht sah ihm tief in die Augen. Seine Mimik blieb ernst. „Was?“, fragte er lieber nach, aber sie schüttelte nur ihren Kopf. Ihr Gang setzte sich in Bewegung und er blickte ihr verwirrt nach.

„Wo gehst du hin? Was soll das? Bleib stehen!“, rief er ihr nach, als sie weiter ging. Keine Antwort. Vladislav wurde langsam wütend und machte sich schon zu einem Machtwort bereit, als sie plötzlich verschwand. Er sah verwirrt auf den Punkt, wo sie als letztes stand.

„Hey, wo bist du?? Komm zurück!!“, schrie er aus und kam der Stelle nahe. Er wurde nervös, als nichts von ihr zu hören war. Sein Kopf wandte sich in jegliche mögliche Richtungen, aber alles schien ausgestorben.

„Seras...“, murmelte er und sah sich weiter um. Nichts
 

„Ich verstehe sie nicht, Lady Hellsing! Wieso kommen sie darauf, dass Alucard mit dem Rotzbengel irgendwas vor hätte? Das Einzige, was er kann, ist rumkommandieren und nerven...“ Es schien, als würde ihr gesamter Frust der letzten Zeit hervortreten. Die Frau ihr gegenüber musterte sie schweigend. “Und dann sollte ich ihn noch anziehen! Was soll das für ein Junge sein, der sich nicht selber anzieht, nur weil er meint, er ist sich zu fein dazu....?? Er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.. geschweige hat er was an den Rippen...“,meckerte sie weiter. Integra musterte sie skeptisch. „Am liebsten würde ich ihm sein freches Mundwerk stopfen, abgesehen dass er Pip eine reingewürgt hatte, die es sich gewaschen hat.“ Sie fing an zu kichern. Seras bemerkte es schnell und blickte sie verwirrt an. Ihre lässige Haltung über der Stuhllehne änderte sich in eine normale Sitzhaltung. Ihre roten Augen bohrten sich in die blauen ihrer Chefin.

„Was haben sie?“, fragte sie nach. Lady Hellsing hörte langsam auf und strahlte sie fröhlich an.

„Es ist amüsant...“ Seras knirschte mit den Zähnen, denn sie konnte das Wort nicht mehr hören. „Es ist eine andere Erfahrung, wenn man dir zuhört. Du ärgerst dich über ihn, aber gleichzeitig klingt es ziemlich, als würdest du Mutterinstinkte entwickeln.“ Sie stoppte und schmunzelte in das verdatterte Gesicht ihrer Untergebenen.

„Wie meinen sie?“ Integra richtete sich auf und lehnte ihren Körper in die Lehne.

„Weißt du, ich kann verstehen, dass dich die momentane Situation verärgert, schon weil du deinen Urlaub nicht bekommen hast. Aber, solange Alucard nicht anwesen ist, musst du dich um ihn kümmern, egal, was er anstellt. Ich bin mir dennoch gewiss, dass du nicht alles tun musst, was er verlangt. Schließlich bist du nicht unter ihn geknechtet.“ Seras senkte ihren Kopf und es schein, als dachte sie darüber nach. Nur wenige Momente und sie blickte wieder auf.

„Wissen sie, sie haben Recht, wozu aufregen? Erist zwar schlimmer als Alucard, aber doch nicht mein Meister, also brauche ich ihm nicht gehorchen...“

„Bedingt!“, fügte sie ein. Die Vampirin sah sie verwirrt an.

„Wie?“

„Ich sagte bedingt...schließlich müssen wir den Schein wahren, was du ihm erzählt hattest. Ansonsten schöpft er Verdacht. Da fällt mir ein, was hast du ihm eigentlich erzählt?“, fragte sie und stütze ihr Kinn auf ihre Hände. Ein Seufzen kam von ihr Gegenüber.

„Was sie vorgeschlagen haben, sein Vater schickte ihn her, damit er studiert und er lag im Fieberwahn und hat es deshalb nicht mitbekommen und ich wenn nötig alles für ihn tun soll.“ Integra fing an zu grinsen, was Seras nur noch wütender machte.

„Unterlassen sie bitte das Grinsen!“, forderte sie.

„Lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster, Fräulein!“ Integras Blick wurde erbost und man spürte eine kühle Atmosphäre.

„Ja, Lady Hellsing.“ Ihr Blick senkte sich weiter auf den Boden.

„Sicher fragst du dich, weshalb ich gelacht habe, nun.. wie es mir scheint, hast du dir etwas dickes eingebrockt. Du sagtest, dass du alles, was er sagt, tun sollst... nun es klingt nicht gut und gewiss wird er es ausnutzen...“, kicherte sie. Seras wusste, dass es keine Glanzleistung war, aber ändern kann sie es nun nicht mehr. „Mach dir mal keine Gedanken. Wenn Pip wieder da ist, soll er sich auf die Suche nach Alucard machen. Sicher dauert es nicht lange und unser ausgebüchste Vampir ist wieder da und dann bist du erlöst.“

„Das ist gut.“, murmelte die Vampirin und sah aus dem Fenster heraus.

„Sag mal, Seras. Wenn wir schon von ihm sprechen, wo ist der Knabe?“ Sie schwieg und drehte ihren Kopf zur Seite. “Seras!!!“, ermahnte sie ihre Chefin.

„Ja ja, ich sage es ihnen ja. Er ist nicht hier.... ich habe ihn auf seinem Wunsch das Haus gezeigt, aber dann wurde ihm langweilig und mir zu bunt, deshalb habe bin ich gegangen. Bestimmt hockt er irgendwo in irgendeinen Gang herum und heult.“ Integra sah sie verblüfft an.

„Wie mir scheint, entwickelst du doch keine Mutterinstinkte.“ Mit diesem Satz nahm sie eine Zigarre und knipste sie ab. Das neben ihr liegende Feuerzeug zündete diese an und mit einer Rauchwolke, paffte sie den Dreck dieser Droge heraus.

„Wieso sollte ich? Und wieso bei ihm?“ Ihr Blick wurde ernster und mit einem Male winkte sie ihre Antwort ab. „Wieso streite ich mich mit ihnen, sie kenne ihn nicht. Ich bezweifle sogar, dass er sich bei ihnen blicken lässt. Er mag ihren Namen nicht...“

„Das ist schön, aber mir völlig gleich. Aber jedes Kind ist auf seine Art...süß... wieso, weiß ich nicht...“, seufzte ihre Herrin und paffte erneut Qualm heraus. „Geh und suche ihn, bringe ihn irgendwo unter, wo es nicht so dunkel ist und kümmere dich um ihn. Wenn du etwas tun willst, was du nicht willst, dann lass es, er kann sich bei mir beschweren, wenn es ihm nicht passt. Zufrieden?“ Die Vampirin nickte lächelnd und stand langsam auf.

„Kann ich ihn noch schmoren lassen?“

„Nein!“ Ihr Wort war scharf und der Blick zu ernst für ihre blonden Haare. „Und nun geh!“ Seras grummelte noch etwas leise vor sich hin, was Lady Hellsing nicht verstand, als sie aufstand und zur Tür hinaus ging. Mit einem Knall der Tür verabschiedete sie sich.
 

„Billiges Miststück. Haut einfach ab.“ Sein leises Fluchen wurde von einer Nachtigall übertönt, die nicht weit von ihm sang. Er mochte dieses Lied nicht, denn es erinnerte ihn an seine Heimat. Wie er sie vermisste. Trost konnte er hier auch nicht finden, nur inkompetentes Personal mit einer Chefin, die er nicht gesehen hat seit er hier war. Es störte ihn nicht sonderlich, aber dennoch wollte er wissen, wer ihm in der Quere stand. Er wusste, dass er kein Respekt bei irgendjemanden hier fand, wie auch bei dieser Seras.

Er fing an zu seufzen und suchte die Bäume nach der Nachtigall ab, was schwer fiel, da es Herbst war und die Blätter kunterbunt gefärbt waren.

Sein Blick schweifte in den Himmel und Vladislav bemerkte, das es anfing zu dämmern. Sollte er zurückkehren?

Wieso machte er sich darüber Gedanken? Früher ist er immer bis in den Tag wach geblieben und niemand hat es geändert. Doch da war er in seiner Heimat und kannte sich überall aus, wusste wo etwas interessantes stattfand. Hier ist es nur sterbend langweilig. Er seufzte erneut.

Irgendwie konnte er ihre Laune, ihr Seufzen und ihre gelangweilte Art verstehen, wenn man sich hier nicht amüsieren könnte. Ob es wohl Pferde gibt? Oder ein Dorf ganz in der Nähe, wo Kinder zum Ärgern waren? Vielleicht sollte er einfach mal fragen.

Er schwenkte die Augen wieder auf die Bäume und entdeckte einen Vogel, der auf und ab hüpfte. Das müsste sie sein? Sein Weg begab sich zu ihr und als er unter dem Baum stand, blickte er hoch.

„Oh, Nachtigall, oh Nachtigall, schön mag dein Gesang sein...aber ruhe auch mal davon ab, denn ich habe es satt!“ Bei den Worten musste er grinsen. Er fand sein Reimen zwar nicht gut, aber die Worte passten. Schnell sah er wieder hoch und musste feststellen, dass der Vogel weggeflogen war. Wunderbar.

Langsam setzte sich sein Weg fort und es ertönte wieder das Knirschen des Gießsandes, welches den Weg zierte. Er fand dieses Zeug seltsam, denn bei ihm gab es nur Sandwege, die mit Kutschen zu bewältigen waren. Hier würde nicht einmalein Pferd rüberlaufen. Dies minderte seine Hoffnung auf einen Reitstall. Erging weiter und blickte zu den Bäumen, die in einem regelmäßigen Abstand voneinander auf beiden Seiten standen. Solch ein Gebilde hatte er selbst in seiner Welt noch nie gesehen, aber er empfand es als lustig, denn es bildete eine Alleé. Am Ende diese Weges, weit ab von dem großen Haus, erkannte er einen langen Zaun mit einem Tor, an deren Seiten jeweils bewaffnete Männer standen. Ihre seltsame Kleidungen störten ihn relativ wenig, denn er konnte nicht genau sagen, ob es normale Tracht hier war. Bedacht blieb er stehen und sah sich um. Wohin nun?

Er hatte sich entschieden erst einmal nicht alleine von diesem Grundstück zu gehen, obwohl er nicht wusste, warum. Dennoch musste er eine Entscheidung treffen, schließlich könnte er nicht einfach stehen bleiben und so tun, als wäre er ein Baum. Nein, diese Vorstellung gefiel ihm nicht, aber umkehren wollte er auch nicht. Was also nun?

Erst einmal weiter umsehen, schließlich ist das Anwesen nicht so winzig. Sein Körper wandte sich um und der Weg führte ihn wieder zum großen Haus seiner Wirte. Er wusste nicht, ob es noch etwas gab, dennoch machte er sich die Mühe es zu überprüfen.

Schnell erreichte er wieder die großen Stufen des Hauses mit der schweren Eichentür. Etwas, was an sein Schloss erinnert hatte. Vladislav blickte nach rechts und links, aber beide Seiten wirkten gleich langweilig. Innerlich zählte er sie aus und wählte.

Rechts.

Sein Weg setzte sich fort und er schritt weiter auf dem Kies an der Hausmauer entlang.

Mit der fünften Minute bog er um die letzte Ecke und konnte ein gartenähnlichen Ansatz erkennen. Sein Kopf wandte sich nach oben, wo die gesamten Fenster von Räumen zu erkennen waren und einige Türme des Anwesen, während auf dem Boden ein ordentlich geputzter Sandweg, indessen Mitte weiße Steine lagen, weiter in das innere der Landschaft führte. Am Ende erkannte man den Beginn eines Waldes, was nur Schein war, denn es war die Mauer eines Gartens. Vladislav wanderte am Anfang auf den weißen Steinen und schlurfte mit den nackten Füßen über diese. Schuhe hatte er nicht. Was ihn erst am Beginn seines Spazierganges auffiel, als er diese Kieselsteine in seinen Sohlen spürte. Ein Grund sie wieder anzumeckern.

Langsam ging er weiter und sah sich müde um. Bete begannen sich aufzutun, die reich mit Farbenfrohen Herbstblumen geschmückt waren. Einige konnte er erkennen, aber fiele waren ihm fremd. Selbst die Farben hatte er noch nie an Blumen gesehen, nur am Adelsgewand. Wie seltsam.

Mit einem Male blieb er stehen und hob einen Fuß. Seine Sinne erzählten ihm vom Schmerz, was seine Augen bestätigten, denn seine Füße waren seltsam verwundet . Sie bluteten und Haut war kaum noch zu erkennen. Er hatte zu sensible Füße, wie die eines behüteten Adelsknaben. Ein Zischen trat über seine Lippen und er wagte es nicht, sie zu berühren.

„Diese kleine Steine tun nicht gut...“ Vorsichtig setzte er seinen Fuß ab und sah sich um. Sollte er zurückkehren?

Er entschied sich dafür, bevor es noch schlimmer werden würde. Bedacht ging er Schritt für Schritt und versuchte nicht auf scharfe Gegenstände zu treten. Es war schwerer, als er dachte, da das letzte Stück aus Kiesel bestand. Bevor er da ankam, blieb er stehen und sah sich nach einer Möglichkeit um, dies zu umgehen. Er fand nichts. Was nun?

„Vladislav, sei kein Weichei...“, sprach er sich zu und ging abrupt los. Trotz schmerzen ging er über den Kiesel und griff nach der Türklinke zum Hintereingang. Geschafft.

Erkonnte die Türschließen und befand sich in einem kleinen Raum, der etwas wohnlich gestaltet wurde. Die Küche war es nicht, denn dafür fehlten die Nahrungsmittel.

Ihm war dies gleich. Er suchte schnell ein Lappen, um seine Füße von dem Dreck zu reinigen. Schnell fand er einen passenden, doch wo war das Wasser?

„Was willst du mit dem Schuhlappen?“, ertönte ihre Stimme. Vladislav schrak hoch und drehte sich um. Sein Blick fiel auf von ihm erklärte Dienerin Seras Victoria, die ihn fragend anblickte. Schnell fasste er sich.

„Wo warst du? Wieso bist du einfach gegangen?“ Sein Blick war ernst und in diesem Moment vergaß er seine Schmerzen.

„Weg! Ich muss dir nicht alles erklären, was ich tue...“ Ihre Art glich der ihres Meisters, was sie in diesem Moment nicht bemerkte. Vladislav gefiel diese Wandlung nicht.

„Wie wagst du...“

„Mit dir so zu reden? Also jetzt hörst du mir einmal zu! Ich bin nicht gewillt dir irgendein Respekt entgegenzubringen bei diesem Ton, den du mir entgegenbringst! Also spreche nicht in meiner Gegenwart von Respekt!!!“, schrie sie ihn etwas lauter an und die rötlichen Augen funkelten bedrohlich. Der Junge blieb erstarrt stehen. Solch ein Benehmen wagte es noch nie ein Mensch ihm entgegenzubringen.

„Weibsbild, ich lass mich von dir nicht beleidigen!!“, schrie er aus. Seras versuchte sich zu sammeln, aber es misslang. Mit einem Male ohrfeigte sie ihn heftig. Vladislav fiel seitlich nach hinten über und knallte voller Wucht gegen den Boden. Geschockt starrte er zur Wand und fasste sich an die Wange, wo sie ihn traf. Sie sah verachtend nieder und zeigte kein Zeichen von Mitgefühl. Innerlich war diese bereit, dass er aufstand und sie anschrie, aber es blieb aus. Überraschend ertönte ein leises Wimmern vom Boden, was einem kleinen Jungen ähnelte, der brutal zusammengeschlagen wurde. Der Schmerz kam wieder hervor. Er hatte gelernt, es nie zu zeigen, aber zu viel drückte auf sein Gemüt, dass er diese Lehre vergaß. Die Vampirin musterte ihn fragend und stemmte ihre Arme in die Hüfte.

„Du heulst doch wohl jetzt nicht?“, fragte sie spöttisch. Er schwieg. „Also ich glaube es nicht... du heulst herum! Du, der so viel rumschreit, er sei der bessere.. heult rum, weil er einen Dämpfer bekam? Jäh...“ Sie stoppte. Ihr Blick glitt zu seinen blutverschmierten Füßen, die er langsam an sich anzog. Ihre Hände glitten wieder herunter und ihr Körper hockte sich zu ihm nieder. Er spürte es und richtete sich auf. Mit den Händen stützte er sich vom Boden ab und wich von ihr fort.

„Bleib stehen! Ich will dir nichts tun... ich möchte mir nur deine Füße ansehen... die bluten!“ Er schwieg und blieb stehen. Sein Blick senkte sich zur Seite. Er wollte sie nicht mehr sehen. Seras störte es nicht sonderlich viel und fasste vorsichtig seine Füße an, die rötlich gefärbt waren.

„Das sieht nicht gut aus... was hast du denn getrieben...bist du mit den Füßen auf Kies geschlurft?“, fragte sie ihn, aber er schüttelte seinen Kopf. Die Vampirin schmunzelte und setzte sein Bein ab. Geschmeidig kam sie ihm näher, was ihm nicht gefiel. Er wich weiter weg, aber sie hielt ihn fest.

„Soll ich deine Füße versorgen oder nicht...?“, fragte sie verärgert.

„Die heilen schon!“ Mit diesen Satz riss er seine Hand aus ihren Griff und richtete sich auf. Das Auftreten schmerzte, aber er wollte nichts mehr von ihr. Somit humpelte er leicht aus dem Raum. Sie blickte ihm nach und verspürte ein Gefühl, dass sie ihm folgen sollte, sich um ihn kümmert sollte. Integra hatte doch Unrecht.
 

Pip war nun schon seit einer geschlagenen Stunde unterwegs und versuchte sich in der Umgebung zurecht zu finden. Die Anweisungen seiner Schützlingen waren nicht sehr hilfreich und nervenaufreibend. Wieder eine Sackgasse und die kostete erneut fünf Minuten. Fünf Minuten, die er bei Seras hätte früher sein können. Es war zum Haare ausreißen.

„Nein, nein... du musst weiter fahren.. das Dorf , da waren wir schon mal!!“, meckerte der kleine Junge unbehelligt und hampelte im Rücksitz hin und her.

„Noral! Setzt dich wieder hin!“, schimpfte der Frau und blickte ihn wütend an. Der Junge schwieg und setzte sich auf seinen Platz. Schmollend starrte er aus dem Fenster und zählte die Kühe auf den Wiesen. Pip seufzte erleichtert aus.

„Danke...“, fügte er an und wandte sich kurz zu der Frau, die neben ihm saß hin. Sie lächelte nur nickend und sah wieder nach vorne. „Was wollten die Untoten denn von euch?“, fragte er direkt heraus.

„Die... Lamias?“ Pip sah sie fragend an, aber nickte schweigend. Die Dame musste kichern. „Lamias sind in eure Sprache.... unjote Wesen... Vampyre... mehr net.“

„Ah!“ Er nickte erneut.

„Nu... ich bin mir selbst net siger, was sie wollten... aber...“ Sie schwieg.

„Aber?“ Ihr Blick wurde leer und Trauer machte sich breit. Mit einem kurzen Hasch zu Noral, sprach sie weiter.

„Die Vampyre sind Wesen mit eigens Vorstellungen... Wir sind Romas... Menschen des Abseiten und wir helfen gern Menschen, die feindlich gesonnen zu diesen Wesen sind. Ich würde sachen...ein Rachéakt.“ Mit einem Pfeifen gab er Ausdruck über die Größe ihrer Erklärung.

„Avia, wann sind wir da?“ Der Junge schnaubte aus, denn er hatte genug Kühe gezählt.

„Gleich, es ist nicht mehr weit...“, sagte sie aus dem Effekt und wandte sich erneut Pip zu, der etwas schneller fuhr.

„Das sagtest du schon vor einer Ewigkeit!“, nörgelte er weiter herum.

„Ich weiß, also nun sei ruhig...“ Er wurde ruhig.

„Avia? Ist das euer Name?“ Sie schüttelte ihren Kopf und grinste.

„Nein... das ist ein Begriff für Großmama...mein Name ist Feroná und euer Pip, nicht wahr?“

„Ja...Euer Name ist auch sehr schön....“

„Danke....“ Er blickte sie lächelnd an.

„Immer doch...“ Ihr Kopf drehte sich zum Fenster und sie bogen erneut ab. Norwich stand auf einem Ortsschild. Pip blickte sie erneut an.

„Es müsste euch sehr seltsam vorkommen, also die Situation... bei uns.“

„Nein, wieso sollte es?“

„Nun... ich würde es seltsam finden, solch ein komischer Haufen und selbst mitten drin.“

„Wir sind es gewohnt... Auch wenn ich diesen großen Mann nicht verstehe.“

„Alucard?“

„Wenn er sich so nennt...“ Pip blinkte kurz und ordnete sich auf der anderen Spur ein. Noch einmal rechts abbiegen und sie sind auf der richtigen Straße.

„Wieso verstehe sie ihn nicht?

„Er wirkt wie ein Mann aus einer wohlerzogenen Familie, aber doch ist er wie ein Gossenkind zu seiner Freundin...“

„Partnerin!“ Feroná sah ihn fragend an, aber spürte, dass er etwas eifersüchtig wurde.

„Ich verstehe eure Rangvorstellungen nicht...“ Sie seufzte und sah in die Landschaft. Bald sind sie wieder unter bekannten Gesichtern.
 

Seras ging mit schnellen Schritten im Keller umher und öffnete die Tür in Alucards Gemach. Sie war etwas angesäuert, aber beherrschte sich sichtlich. Vielleicht wusste er nicht, dass es Frauen nicht mögen, wenn ein Kind, welches verletzt ist, einfach verschwindet. Es löste bei ihnen eine Überreaktion ihrer Mutterinstinkte aus, was bei Seras der Fall war. Den gesamten Weg hier herunter, dachte sie nach, was mit ihm passiert ist, wieso er sich nicht helfen lässt und was sie Falsch gemacht hatte.

Ihr Blick haschte in die Finsternis, aber sie erkannte kein Licht. War er denn hier unten?

Die Vampirin schüttelte ihren Kopf. Sicher war er hier, denn sie spürte eine Anwesenheit. Eine Sache, die sie als ‚Nichtvampir’, wie ihr Meister sie immer nannte, beherrschte. Ihr Blick schweifte über die Finsternis. Kein Geräusch. Einfach nichts.

„Vladislav...“,rief sie lustlos. Sie gab den Gedanken auf, dass er hier stecken würde. Es kam keine Antwort. Sie musste Seufzen.

„Vladislav...“, rief sie erneut. Stille. “Ich finde das nicht lustig! Melde dich endlich...“ Es klang verzweifelt. Seras wollte gerade wieder aus dem Raum gehen, als ihr eine Stimme in ihren Gedanken erklang. Sie blieb stehen.

//Dunkelheit.... ja.. Dunkelheit.// Ihre Erinnerungen quollen auf.
 

„Master... wieso müssen sie das tun? Ich hasse die Dunkelheit!“, nörgelte sie herum. Es war wieder ein Trainingtag mit ihrem Meister. Ein Tag, der vor wenigen Wochen stattfand.

Alucard grinste sie teuflisch an. Schlagartig tippte er sie aus der Dunkelheit an der Schulter an, weshalb sie zusammenzuckte. „Master!!“, meinte sie wütend. Es war schon die fünfte Berührung an einer speziellen stelle, die sie nicht mochte. Es war, als wüsste er genau, wo es ihr gefällt.

„Du musst lernen, selbst in der finstersten Dunkelheit zu sehen. Vampire beherrschen es perfekt, also streng dich an.“

„Aber ich möchte das nicht lernen!“, meckerte sie. Alucard kicherte leise, was sie hören konnte und ihr nicht gefiel.

„Du musst... konzentriere dich... suche dein inneres Auge, dein drittes Auge auf der Stirn.“ Seras blickte sie trotzig um und verschränkte ihre Arme vor sich. Demonstrativ blieb sie stehen und veranstaltete keine Bewegung. Die Vampirin spürte, dass es ihn nicht behagte, weshalb sie diese Haltung beibehielt.“ Spiel nicht mit mir, schließlich bin ich in der Position dir zu schaden...“, drohte er deutlich.

„Das ist mir bewusst, aber du kannst mich nicht zwingen...“

„Wenn du wüsstest, was ich alles kann.“ Mit diesen Satz trat er direkt vor ihr, was sie zu spät bemerkte. Seine Hand glitt an ihrem Körper und Seras stockte mit ihrem Atem. Röte schwelgte in ihr hoch und sie stockte mit ihren Einwänden.
 

„Konzentration...“, murmelte Seras. Sie stand noch immer in der Dunkelheit und schloss ihre Augen. Die Erinnerung an der Lehrstunde brachte sie in Verlegenheit und Wut stieg auf. Langsamversuchte sie alles los zu werden, aber es war einfacher gesagt, als getan. Sie atmete nochmals tief ein, aber es änderte nichts an ihrer Situation.

//Scheiße...// Seras war kurz davor aufzugeben, doch sie hielt sich davon ab. //Nein nein nein, Seras...konzentriere dich!!// Wieder schüttelte sie ihren Kopf. Doch es half nichts. Wütend riss sie ihre Augen auf und sah in die Finsternis.

„Scheiß Meister...“,murrte sie und versuchte sich zu beherrschen. Ihr Körper drehte sich um, als sie plötzlich merkte, dass sie mehr und mehr Silhouetten erkennen konnte. Verwundert sah sie sich um und erkannte die verschiedenen Möbelstücke von Alucards Einrichtung.

„Wow...“Sie war von sich selber beeindruckt und konnte es nicht verbergen. Ihr stand nun die Dunkelheit offen. Doch schnell fing sie sich wieder, denn sie suchte im Moment nur Vladislav.

Vorsichtig sah sie sich um und suchte jede Ecke ab. Ihr Gang ging durch das Zimmer und ohne Licht stieß sie nicht gegen ein Tisch oder ähnliches. Ihr Blick ging umher und ihre Ohren lauschten. Sie kam dem Sarg und dem Ende des Zimmers immer näher, als sie ein leises Atmen vernahm. Ihr Kopf wandte sich um und direkt vor ihren Augen stachen rötliche Pupillen hervor. Sie erschrak, aber fing sich schnell, denn ihre eigene Sehkraft verriet ihr, wer vor ihr auf einem Sofa saß. Sie erkannte ein gemütliches, kleines Damensofa, welches an den Enden lehnen besaß, aber keine für den Rücken. Jedoch stand sie an der Wand und an jedem Ende wurde ein riesiger Leuchter hingestellt, dessen Kerzen noch nie angemacht wurden. Ihr Weg setzte sich in seine Richtung fort und sie hätte schwören können, dass er genau sah, dass sie auf ihn zukam. Erstockte mit dem Atem und sein Körper, wie sie erkannte, spannte sich an. Die Decke, die er sich umgeworfen hatte und in der er sich einkuschelte wurde straffer. Sie ließ sich daran nicht sonderlich stören, aber ging vorsichtig an seine Seite. Eine Hand legte sie auf die Lehne und ihr gesamter Körper senkte sich auf die Knie. Ihr Blick wandte sich zu ihm hoch.

„Vladislav?“, fragte sie leise und die Draculina spürte, wie er zusammenzuckte. Es tat ihr leid. Sie wollte ansetzten, sich zu entschuldigen, aber er unterbrach ihre Gedanken.

„Sie tun weh...“, murmelte er leise und zog die Decke zurecht. Seras sah ihn fragend an, was er nicht erkennen konnte.

„Ich sagte dir doch, das sich sie behandeln will, aber du liefest einfach weg“ Schweigen. Er drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der er die Stimme vernahm du versuchte in ihre Augen zu haschen. Es schien ihm nicht schwer und bald sahen sie sich gegenseitig an. Sein Ausdruck war kalt und die roten Augen strahlten in der Dunkelheit.

„Du hast mich geschlagen.“ Seine monotone Stimme bürgte etwas Unheimliches.

„Ja, habe ich... und ich werde es wieder tun, wenn du es wagst noch einmal somit mir zu reden!“ Selbst Seras Tonlage wurde drohend, was ihn aber nicht abschreckte. Sein Kopf drehte sich nach vorne und es schien, als sah er seine Füße an.

„Kannst du meine Wunden versorgen?“, fragte er höflich und blickte sie nicht an.

„Jetzt auf einmal?“ Die Vampirin schienskeptisch und hob eine Augenbraue.

„Bitte.“ Stille.

Sie war fassungslos. Sagte er wirklich bitte? Bat er sie wirklich um etwas?

Seras musste grinsen. Für sie war das ein Triumph über sein Stolz, für ihn nur eine Lappalie. Er musste gesunde Füße haben und er konnte sie nicht selber versorgen. Vladislav wusste nicht einmal wo die Sachen, die dafür nötig waren, waren. Er wagte es nicht in ihr Gesicht zu sehen, aus Angst, sie würde ihn triumphierend anschauen, was auch der Fall gewesen wäre. Seine Augen schlossen sich.

„Okay...“, ertönte ihre zaghafte Stimme und er spürte, wie sie sich aufrichtete. „Ich hole nur noch das Verbandszeug.“ Er war dankbar. „Aber...“ Sein Atem stockte und ihre Bewegung war wie eine kühle Brise. Ihr Atem war heißer als ein dampfender Vulkan und er konnte sie ganz nahe an seinem Gesicht spüren. „Dafür bringst du mir gegenüber auch ein wenig Respekt.“ Ihre Stimme war sanft und erinnerte ihn an seine Mutter. Sein Blick hob sich und er erkannte nun erst jetzt, dass sie rote Augen besaß. Rot, wie das der Abendsonne.

„Du ...willst...von...mir...Respekt?“, fragte er zaghaft. Sie nickte. Wieder herrschte ein Schweigen. Sein Kopf senkte sich und leise atmete er aus.

„Wenn es dir so schwer fällt, dann muss es nicht gleich viel sein...Ich möchte nur bei meinem Namen genannt werden und nicht mit Dienerin oder Weib abgestuft werden, denn bei uns sind das böse Wörter.“, erklärte sie ihr Verständnis von Respekt. Er nickte, aber brachte kein Wort hervor. Seras musste bei seiner zurückgezogenen Haltung lächeln. Ohne es zu wollen, wuschelte sie ihm durch sein rabenschwarzes Haar, weshalb es noch wilder von ihm ab stand, als vorher. „Ich komme gleich wieder...“

Vladislav hörte, wie sie aufstand und aus dem Raum ging. Als die Tür sich hörbar schloss, kuschelte er sich in die Decke ein und ließ sich seitlich auf den Rest des Sofas fallen. Er war müde.
 

„Vladislav?“ Eine Frau rief ihn und er spürte eine ruhige Berührung, die ihn hin und her schüttelte. Seine verschlafenen Augen öffneten sich langsam und die Hand glitt zum Gesicht, um in diesen zu reiben. Der Schlafsand trug sich langsam ab und verteilte sich auf der Decke. Sein Blick sah direkt in die roten Augen, die ihn vor einiger Zeit verließen. Seras hockte vor ihm und lächelte in sein verschlafenes Gesicht. Verwundert darüber, dass er sie direkt sehen konnte, merkte der Junge, dass im Zimmer Kerzen brannten. Hell war es, was ihn erfreute.

Langsam richtete er sich auf und fing an zu gähnen.

„Du hast geschlafen...“,meinte sie freundlich. Doch sie bekam nur einen ungläubigen Gesichtsausdruck als Antwort. Seras ließ sich davon nicht stören und umfasste seine Knöchel, um deren Beine hochzuheben. Vladislav kippte bei dieser plötzlichen Aktion rasch nach hinten, da er sich versteifte und knallte mit dem Kopf gegen die hintere Wand.

„Ah!“, schrie er auf und kniff seine Augen zusammen. Seras ließ seine Beine sofort los und sah ihn besorgt an.

„Das wollte ich nicht... tut mir leid!“, entschuldigte sie sich und umfasste die Stelle, an der er sich stieß. Der Knabe riss ihre Hand fort und funkelte sie wütend an.

„Pass gefälligst auf, Wei.... Seras!“, schrie er sie an. Sie blickte erleichtert zu ihm herunter.

„Wie es scheint, geht es dir wieder gut... ich wollte nur zeigen, dass deine Füße wieder völlig in Ordnung sind.“ Ein grinsen konnte sie sich nicht verkneifen, was ihn in Verlegenheit brachte. „Es war nicht so schlimm, wie es aussah. Du hast sie dir nur aufgeschnitten, an Steinen... Das heilt schnell.“ Es schien, als wäre er sehr erleichtert, denn ein deutliches Ausatmen konnte er sich nicht verkneifen. Sie musste Lächeln.

„Ich bin müde...“, sagte er verlegen, denn er wusste, dass es nicht zu leugnen war. Seras musste unweigerlich bei dieser Bemerkung Lachen, was ihm nicht behagte. „Hör auf zu lachen!“, meinte er erbost und blickte sie direkt an.

„Ja, okay.“ Er schmunzelte. Wohl hatte der Knabe sie noch im Griff, auch wenn er sich einschränken musste.

„Aber nicht hier, dieses Zimmer ist mir zu grotesk...“, fügte er an, als sein Blick wieder auf die verschiedenen Möbelstücke harrte, die ihm nicht gefielen.

„Wenn du willst, genug Gästezimmer haben wir ja.“ Seras lächelte ihn erfreut an. Vladislav beriet es eine Gänsehaut. Die Frau ließ sich davon nicht stören und stand auf. Ihr Kopf wandte sich zur Tür und wie abwesend, sprach sie mit ihm weiter.

„Ich hole deine Sachen und dann gehen wir hoch..“ Der Junge sah sie nur ungläubig an.

„Denkst du etwa, dass ich mit meinen Füßen, die gerade versorgt wurden, umher gehe?“, meinte er leicht erzürnt. Sie sah wieder auf ihn herab.

„Oh, ja... das geht natürlich nicht...“, grinste sie.

„Sag mir doch, machst du das mit Absicht?“ Ihr Art schien verwandelt, was ihm nicht gefiel. Unschuldig erhielt er nur ein Kopfschütteln. Sein Instinkt riet ab, weiter zu fragen und so schwieg er.

Es war ihr gleich, denn mit einem Satz sprang sie zum Schrank und kramte seine gesamten Kleider heraus. Es waren nicht viele, aber doch reichten sie aus und gewiss würde sie in der nächsten Zeit welche auftreiben, falls Alucard nicht schon zurücksei. Wie sie diesen Tag sehnte. Der erste ihres Urlaubes, aber zuerst gilt es , sich um ihn zu kümmern, was nicht einfach war, dass wusste Seras. Vollgepackt ging sie zu ihm zurück und stellte sich direkt vor ihm.

„Ich habe mit Integra gesprochen und sie meinte, dass die Schuhe erst morgen kommen. Solange musst du im Haus bleiben...Ansonsten gehen die Wunden wieder auf.“, erklärte sie freundlich, während sich ihr Körper drehte und sie sich hinhockte.

„Was wird das?“, fragte er verwirrt.

„Du kletterst auf mein Rücken! Dann trage ich dich hoch.“, meinte sie beiläufig, als wäre das etwas Alltägliches. Vladislav verstand das Prinzip nicht, hatte aber keine Lust sich mit zu streiten. Er nickte und rutscht auf sie zu. Seine Hände umschlangen ihren Hals und er zog sich auf ihre Rücken. Die Beine legte er um ihren Bauch und vorsichtig drückte er sich an sie. Er hatte sichtlich Angst, ihren Körper weh zu tun, denn sie schien ihm doch etwas dürr. Seras stört es nicht und stand, als er völlig auf ihr hockte, auf.

„Hältst du das Gewicht denn überhaupt aus?“, fragte er, als sie auf ihren Beinen stand.

„Sicher...“ Mit diesem Wort ging sie zur Tür. Es war bequem, das musste er zugeben.

Ihr Bewegung war sinnlich und schien, als würde sie schweben. Kein schaukeln war zu spüren. Vorsichtig legte er seinen Kopf auf ihre Schulter, denn er war müde. Die Augen schlossen sich und die Luft ließ eine Verköstigung ihres Geruches zu. Lilien. Er roch Lilien. Seine liebsten Blumen. Zu schnell schwebte er in seinen Träumen hinfort.

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tja.. 4 ist fertig....

und fünf in arbeit... also kommt das nächste bald ^^

Die Frau, die ich nicht mag

So nun kappi 4 ^^

ich hoff ihr findet es witzig *smile*
 

heal Sturmi
 

Kapitel 4 ---- Die Frau, die ich nicht mag
 

Die Sonne schein hell und strahlte ihre Wärme weit ab auf die goldenen Wiesen der hohen Steppe. Bäume flogen mit dem Wind und raschelten ihr Lied, während Vögel in ihnen nisteten und sich gegenseitig versorgten. Kornblumen wucherten auf der goldgrünen Wiese und umrandeten sie mit ihren Farbtupfern. Verschiedene Kleintiere sahen aus dem Gestrüpp hervor und erkannten keine Gefahren. Der Wind flog rasant herüber und riss Blüten aus ihren Kelchen. Die gesamten Blüten flogen in den Himmel und durchstreiften diesen über dem Wald, von dem sie stammten.

Rot, blau, violett, rosa, sanftes gelb vermischten sich im immer stärker werdenden Wind und flohen fort von ihrem angestammten Platz. Weiter trieb sie die Luft und sie Sonne erhellte sie zusätzlich. Berge erkannte man und Täler so strahlend schön, als wären sie von einem Künstler gemalt. Flüsse rauschten und einige Blüten verloren sich in dem klarem Nass. Der Wind blies sie weit fort und ließ keinen zurück. Erneut wirbelten sie um sich und durchflogen Wolken so weiß, wie Schnee.

Doch dann ließ der Wind nach und die Luft senkte sich in eine schwere Wärme, die trocken über den Feldern saß. Blüten regnete herab und legten sich dicht auf den Ehren. Farbtupfer in einer goldenen Landschaft.

Nur Augenblicke blieb es ruhig, bis sich die Ehren bewegten. Ohne Wind drückten sie sich fort und die Blüten fielen herab auf dem Boden. Rosa, rot, blau, violett, sanftes gelb fielen nieder. Doch eine Hand streckte sich aus und die rosa Blüte landete sanft auf dieser. Die Sonne lachte und erhellte sie, während ein Kopf einer jungen Frau zu ihr hoch blickte. Ein zauberhaftes Lächeln entblößte sich der Sonne und braunes, welliges Haar legte sich sanft auf ihr kurzes Kleid. Die Luft war schwül, aber es minderte nicht ihre Schönheit.

Überraschend drückte sich ein Pferdekopf an ihre Hand und beschnupperte das Blütenblatt. Lächelnd drückte sie ihre Stute weg und ließ die Zügel los, die bis dahin in ihrer anderen Hand ruhten. Ihre Augen strahlen und ihre Antlitz war die einer Göttin. So dachte auch ihre Gemahl.

Er sah sie und verliebte sich in ihr. Ohne Umsicht auf Folgen nahm er sie zur Frau und verband zwei Familien miteinander. Der Adel sah es nicht gerne, aber ihm war es egal. Sie war eine Freude für ihn und sein trostloses Leben. Sie bekam alles, aber doch wollte sie nichts. Ihre Grazie war die einer Elfe und doch war sie so stark um drei gesunde Kinder auf die Welt zu bringen, sie zu pflegen, zu behüten und zu belehren. Ihr Wissen war groß und ihr Wesen rein. Was sie nicht in Kampfkunst und Ehre, Stolz und Macht lehren konnte, füllte ihr Gatte die Lücken bei ihren Söhnen.

Sie war glücklich und dankte Gott jeden Tag für ihr Glück, auch wenn die Menschen über ihren zweiten Sohn tuschelten.

Erneut tippt sie das Pferd an und riss ihre fliegenden Gedanken auf den Boden. Der Blick, sonst strahlend und bedacht, wurde irdisch und leuchtend. Die blauen Augen sahen nur das Leben.

Sie wandte sich um und lächelte in seine Richtung. Doch dann erstarrte ihre Antlitz. Schrecken und Leid waren in ihrem zu erkennen und ihre sonst so schöne Haut riss sich auf und wurde mit rot getränkt. Ein unhörbarer Schrei stieß sie aus und verzweifelt griff sie in seine Richtung. Ihr Pferd wieherte auf und sprang hinfort.

Ihr Kleid riss entzwei und kahle blutenden Haut kam zum Vorschein. Sie fasste sich an ihre Brust und eine nackte Wunde entblößte sich. Sie fiel nach hinten. Fiel ins dunkle. Fiel weiter.

Ihr Blick des Lebens wurde fahler und der Atem schwach. Sie fiel.

Er konnte sie nicht halten. Sah ihr nach, aber sie war fort. Kampfgeschrei und Leid ertönten, Schrei von Menschen und Feuer ertönte. Alles war dunkel.
 

Verängstigt riss er sich aus seinem Traum und ein lauter Aufschrei durchflutete das Anwesen. Schweißgebadet mit geweiteten Pupillen keuchte er nach Luft und umklammerte seine Bettdecke. Noch zitternd riss er sie an sich und starrte auf einem imaginären Punkt auf dem Laken. Ein Alptraum.

„Mutter...“,murmelte er leise und wischte sich durch sein nasses Haar. Langsam wurde ihm wieder klar, wo er sich befand und sein Zittern erstarb. Stille kehrte ein und seine Erinnerungen an dem Traum verblassten. Doch er wusste, dass es nicht nur ein Traum war. Es geschah wirklich. Es war da. Er konnte sie nicht retten.

Langsam hob sich sein Kopf und ein kühler Luftzug berührte die Nässe auf seinem Leib und bekam seine Aufmerksamkeit. Seine roten Augen erkannten ein offenes Fenster. Die Gardinen wehten in dem Raum hinein und sogen sich abwechseln in das Fenster. Dem Knaben wurde kalt.

Vorsichtig stand er auf und schritt auf das Fenster zu. Während er es schließen wollte, sah er hinaus. Es war Nacht. Seine Augen erkannten, dass die Abendröte noch violett am Horizont erschien und immer weiter verblasste. Lichter waren nicht weit von dem zu erkennen, die heller als ein Feuer brannten und gelber als die Sonne waren. Rot und blau, grün und braun, all diese Farben schienen ihm entgegen und selbst beim Anwesen waren gelbe Lichter vertreten, die den Weg zum Tor erhellten. Wo war er? Und was ist das?

Sorge machte sich breit, die seine Gesichtszüge dennoch nicht entgleiten ließen. Starr und ernst wirkte er, aber doch war ihm mulmig zu mute.

Langsam ließ er die Gardine los und drehte sich vom Fenster weg. Leicht verunsichert ging er zu seinem Bett und kuschelte sich in seine Decke ein.
 

„Wie es mir scheint, Seras, musst du doch noch länger auf ihn acht geben.“ Die Gesichtszüge ihrer Vampirin entglitten und eine stumpfer Blick richtete sich auf das Hellsingoberhaupt. Integra amüsierte es etwas.

„Wieso?“, brachte sie schwer aus sich heraus und versuchte ihre Chefin anzusehen. Lady Hellsing stützte sich gemütlich auf ihre Hände und richtete ihre Augen direkt auf die von Seras.

„Ich habe mich umgehört und soweit bekannt war, ist Alucard nirgends aufgetaucht. Selbst Pip hat ihn auf seiner Fahrt nicht gesehen. Und da ich keine Nachricht habe, gehe ich davon aus, dass es eine längere, geheime Reise sei oder man ihn entführt hat.“

„Entführt?“ Der Tonfall ihrer gegenüber sitzenden Dienerin nahm einen Höhe an, die selbst für sie ungewöhnlich war. Integra nickte nur und musste dabei schmunzeln.

„Obwohl ich das letztere weniger glaube...“ Es herrschte ein Schweigen.

Beide Frauen sahen sich nicht an und nur das Ticken einer Uhr zeigte den Takt.

„Und was meinen sie, wie lange das noch so gehen soll?“ Unterbrach Seras das Schweigen und versuchte in ihren Augen zu lesen. Integra machte es ihr einfach, denn sie sah ihre Untergebenen direkt an, während sich der gesamter Körper in dem Ledersessel bewegte.

„Nun, ich denke, dass wir ihm den Aufenthalt so bequem wie möglich machen sollten. Wir müssen abwarten. Aber zuerst, gedenke ich, ihn einmal kennen zu lernen, wenn er schon mein Obdach beansprucht.“, seufzte sie und streckte ihre Arme hinter ihrem Kopf. Seras sagte zu dem nichts, denn sie wusste, es würde doch wieder alles auf sie zurückfallen. Stumm nickte sie und stand gemütlich auf.

„Dann werde ich ihn einmal holen gehen...“, fügte sie nur noch leise an, aber bekam keine Zustimmung von Integra, was ihr in diesem Moment relativ egal war. Schnell verließ sie ihr Büro und ging den Flur entlang. Sicher hatte ihr Integra noch etwas hinter her gerufen, aber sie überhörte es. Wie sie es hasste.
 

Es klopfte.

Vorsichtig erhob sich ein schwarzer Schopf aus der perlweißen Decke und sah mit seinen rötlichen Augen hervor. Jedes Kind hätte ihn als Geist beschrieen, aber doch war er kein unsichtbares Wesen. Er war Vladislav.

Gähnend fixierte sich sein Blick raubtierartig auf die Tür und mit einem knappen ‚Herein’, öffnete sich die Tür. Sofort erkannte er Seras, die der Junge nicht mehr Dienerin nennen durfte. Ehrenhaft hielt er sich an dem Versprechen, was ihm dennoch missfiel.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte sie höflich und trat an seinem Bettende. Er nickte nur. „Das ist gut, dann kannst du ja aufstehen, schließlich ist es schon dunkel...“Etwas gelangweilt ging sie um das Bett herum und suchte einige Sachen zusammen. Es war etwas unordentlich, aber nur, weil Seras in der Frühe, als sie ihn ins Bett brachte, zu Faul war, aufzuräumen. Schnell waren die Sachen zusammengesammelt, die sie ihm entkleidete. Schnell knautschte sie diese zusammen und legte sie in einem Sessel. Ihr Blick richtete sich wieder auf Vladislav, der sich nicht bewegt hatte. Er sah ihr nur schweigend zu.

„Was ist? Willst du nicht aufstehen?“, fragte sie genervt. Er fixierte sie weiter und schwieg. Seufzend kam sie auf ihn zu und riss ihm die Bettdecke aus den Händen. Nun saß er nur noch in Unterhose auf dem Bett.

„Was soll das!!“, meckerte er laut, weshalb sie grinste und die Decke zusammenlegte.

„Du sollst aufstehen und erwarte nicht von mir, dass ich dich ankleide!“ Ihr Blick war ernst und forderte Gehorsam. Vladislav hätte sich davon nicht bedroht gefühlt, aber war nicht in der Stimmung mit ihr zu streiten. Aus diesen Grund stand er schweigend auf und kramte alle Klamotten aus dem Schrank. Zerknautscht fielen sie auf den Boden, was ihn nicht störte. Jedoch Seras empfand es als fürchterlich.

„Wieso möllst du sie alle raus?“, fragte sie empört. Er stoppte und sah sie kurz an. Mit einem Griff riss er eine Hose und ein Hemd heraus.

„Weil die ganz hinten waren und ich sie anziehen wollte.“ Ohne ein weiteres Wort ging er von seinem Schreck weg und legte die Sachen auf einem Stuhl, der direkt neben diesen stand. Schnell fischte er sich die Hose heraus und legte sie ordentlich aus. Sein Blick wich zu einer Kommode, die neben seinem Bett stand. „Was ist da drinnen?“, fragte er, als wüsste er es nicht. Jedoch hatte er im Halbschlaf sie beobachtet, wie Seras alles in die Schränke räumte.

„Deine Unterwäsche?“, meinte sie ungläubig. Sicher hatte sie es bemerkt, wie er sie beobachtet hatte, aber verschwieg es. Er nickte und ging darauf zu. Schnell machte er die Schublade auf und nahm sich eine heraus. Er ignorierte die Anwesenheit von Seras. Er sah sie immer noch als Dienerin an.

Als er wieder am Tisch stand zog er sich um. Seras besaß anstand und drehte sich weg. Sie wollte nicht genau wissen, was da ist.

„Lady Hellsing möchte dich sehen.“ Er schwieg. „Du weißt doch noch, wer das ist?“, fragte sie ihn. Er knöpfte seine Hemd zu und sah zur Decke hinauf.

„Die Hausherrin...“, sagte er trocken.

„Gut, dann kannst du ja mitkommen.“

„Wieso?“ Sein Kopf drehte sich zu ihr und der Blick blieb ernst.

„Wieso du dahin musst? Nun, weil sie dich kennen lernen möchte und du unter ihrem Dach lebst?“ Ihre Frage ließ weitere Gegengründe erübrigen.

Er wusste, dass es unhöflich war, wenn man sich dem Gastgeber nicht zeigte. So wurde es ihm gelehrt. Schnell war er mit dem ankleiden fertig und stand wie herausgeputzt vor der jungen Vampirin.
 

„Zum Nächsten gibt es noch die Tatsache, dass die Meisten in der großen Stadt nicht von unserer Existenz wissen, aus diesen Grund wäre es besser, wenn du auf meinem Grundstück bleibst, damit dir nicht geschieht, ansonsten wäre noch...“ Integra sprach ihn direkt an und merkte nicht, dass er schon längst mit seinen Gedanken woanders war.

Seit einer geschlagenen Stunde hockt er in ihrem Zimmer und musste die gesamten Regeln und Belehrungen, Vorschriften und Hinweise zuhören, die ihm das Leben hier vereinfachen sollten. Eher erschweren.

Leise seufzte er und nickte zustimmend, damit sie nicht dachte, er hört nicht zu. Sie ließ sich anscheinend nicht daran stören und redete unentwegt weiter, ohne auf ihn zu achten. Es schein, als redet sie einen endlosen Zettel herunter. Langsam schweiften seine Augen zur Seite und er musste verwundert feststellen, dass auch seine Dienerin auf dem Stuhl neben ihm, schlief. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Kopf stützte sich demonstrativ auf ihre Faust. Die andere Hand lag nur in ihrem Schoß und man vernahm ein leises Atmen. Vladislav musste kichern.

„Hörst du mir überhaupt zu?“, ertönte eine schrille Stimme von vorne. Er erschrak und gleichzeitig wurde Seras aus ihren Sekundenschlaf gerissen. Verwirrt sah sie sich um und erkannte, dass Integra aufgehört hatte zu erzählen.

„Sind sie schon fertig?“, fragte sie verwirrt.

„Nein, wie es mir scheint, schenkt man mir keine Aufmerksamkeit und meint alles ignorieren zu müssen, was ich sage, auch wenn es um sein Wohlergehen geht.“, moserte sie entrüstet. Die Vampirin sah Vladislav an, der ein trotzigen Eindruck machte und musste erleichtert aufatmen, dass sie nicht gemeint gewesen ist.

„Nun, dann fange ich von vorne an...“, fügte Integra an und nahm ihren Zettel auf.

„Was? Nein, dass...“

„Es muss sein, ansonsten werden Fehler gemacht, die man nicht so leicht erklären könnte!“ Ihr Blick war scharf, was Seras verstummen ließ.

„Aber ich möchte diesen Schund nicht mehr hören! Das ist Qual für jedes Ohr!“ Vladislav sah sie ernst an, jedoch hatte er nicht mit Integras Charakter gerechnet.

Schnell wandte sich ihr zorniger Blick zu ihm und Wut funkelte aus ihren Augen. Seras rutschte im Sessel herunter und ein leises ‚Oh, nein...’ vernahm der junge Knabe. Davon ließ er sich nicht beirren. Für ihn war das schlimmere Qual, als einen Dolch im Rücken.

„Ich empfinde dieses Gespräch als ermüdend und möchte, dass es aufhört!“, fügte er hinzu und nahm ihr die letzte Geduld. Die Vampirin wusste, was nun kam und hielt sich vorsorglich die Ohren zu.

„Wie kannst du es wagen mir so ins Wort zu fallen!!!????“, schrie sie aus Leibeskräften und stand dabei auf. Ihre Hände stemmten sich vom Schreibtisch ab und ihr erboster Gesichtsausdruck richtete sich direkt auf Vladislav, der davon unbeeindruckt ein leises Gähnen abließ. Er sah sie nicht einmal an, was sie nur noch mehr aufwiegelte. „Sieh mich gefälligst an, Junge!! Schließlich boten wir die Obdach, was wir nicht hätte tun brauchen!!!“ Er sah sie immer noch nicht n, sondern meinte nur gelassen.

„Sie und mir Obdach? Mir war aber so, als hätten sie ihrer Dienerin aufgetragen mir weiß zu machen, dass ich von meinem Vater hergebracht wurde....“ Sein Kopf drehte sich zu ihr und die rötlichen Augen, die nun Integra direkt auffielen, stachen sie nieder. Langsam ließ sie sich sinken und sah ihn wie hypnotisiert an.

„Das mag sein.... aber es ist nicht gelogen...“, log sie und verzog keine Mimik. Er glaubte es ihr nicht.

„Wenn ich erfahre, dass sie lügen, dann können sie mir glauben, dass es ihr letzter Atemzug war, denn ich HASSE Lügner!!!!“ Seine junge Stimme durchflutete den Raum und selbst der klägliche Versuch von Seras, sie mit ihren Händen das Geschrei zu ersparen wurde dadurch zunichte gemacht. Verschreckt sah sie ihn an und kroch wieder aus dem Sessel, während Integra nicht daran dachte aufzugeben.

Ihr Blick war standhaft und ihr Willen auch, schließlich kannte sie eine zähere Nuss.

„Ich bezweifle, dass du in der Position bist, mir etwas anzutun... schließlich bin ich hier die Herrin des Hauses und nicht du!!“, keifte sie ihn erneut an, aber behielt es sich vor, aufzustehen. Vladislav störte ihr Tonfall nicht, denn es spornte ihn noch mehr an, sie nieder zureißen.

Gleichermaßen dreckig grinsend sah er sie stetig an und machte sich schon für eine Gegenantwort bereit.

„Sie? Sie sind ein Taubendreck im Gegensatz zu meiner Familie! Wenn wir wollten, dann könnten wir ganz Europa gegen ihr läppisches Land, welches sie nicht einmal regieren, aufwiegeln und euch in den Boden stampfen!!!“ Sie schien schockiert. Er machte ihr eine direkte Kriegserklärung ohne mit der Wimper zu zucken. Integra konnte das nicht auf sich sitzen lassen und ihre Adern pulsierten.

„Wag es nicht, mir zu drohen!!! Ansonsten wird dein Leben hier eine einzige Tortur!! Schließlich kann ich meinem Untergebenen, Seras Meister, dazu befehligen dir Manieren bei zu bringen!! Und glaube mir, er ist kein freund von Geduldsproben! Wo nicht gemacht wird, was man ihm sagt, wird gequält!!“ Sie fühlte sich sicher mit dieser Aussage. Dachte, es schüchtert ihn ein.

„Und wo ist ihr ominöser Diener?“, lächelte er sie kindlich an.

„Glaubst du mir etwa nicht?“ Ihr Blick wurde kühl und der Atem ging schneller.

„Es hat nichts mit glauben oder nicht zu tun, sondern ich fragt, wo er ist? Schließlich möchte ich mir von meinem zukünftigen Peiniger, wie sie sagten, ein Bild machen. Ich möchte ihn sehen, der Seras so verkorks hat!“ Lady Hellsing wurde es zu wider, wie er sich aus dem Fenster lehnte und tat, ihm gehöre alles.

„Er.. er ist noch nicht angekommen.“, meinte sie ruhig und blickte leicht hilfesuchend zu Seras, die ihren Kopf sofort abwandte. Sie möchte nicht hineingezogen werden, denn schließlich musste sie noch eine längere Zeit mit ihm auskommen.

„Also drohen sie mit einer Person, von der ich mir nicht einmal sicher sein kann, dass sie wirklich existiert? Erbärmlich!“ Die Schlacht war so gut, wie gewonnen. Siegessicher grinste er sie an und stand auf. Integra vermochte nicht, etwas dagegen zu sagen. Sie dachte nur daran, was Alucard dazu meint, wenn er das zu hören bekommt. Sie dachte daran, was sie ihrem Diener um die Ohren wirft, warum er diesen Bengel mitbrachte und sie dachte daran, Vladislav endlich vor die Tür zu setzen. „Da sie nicht gedenken, mich weiter zu nerven, meine ich, gehen zu können.“, sagte er reichlich diplomatisch und ging zur Tür. Bevor er sie jedoch öffnete, sah er kurz zu ihr zurück.

„Und sie schimpfen sich Lady. Sie wirken auf mich eher wie ein junger Bauernspund, der ein auf Adel tut.“ Seine Hand glitt zu Klinke und innerhalb wenigen Sekunden schloss sich die Tür.

„Dieser... dieser... dieser..“, knirschte Integra und ballte ihre Finger zu Fäusten. Seras saß nun wieder ordentlich im Sessel und legte ihre Hände in ihrem Schoß.

„Ich sagte doch, er ist ein Ekel, auf seine eine und andere Art...“ Ihr gleichgültiger Blick trug nicht viel zu ihrer Beruhigung bei.

„Was soll das heißen?? Willst du mich auch als inkompetent bezeichnen?? Wagst du es etwa mich zu beleidigen??“, schrie sie auf, weshalb Seras kurz zusammen zuckte.

„Sie reagieren über, Lady Hellsing. Ich sagte nichts dergleichen, das haben sie sich nur eingebildet...“ Ein Fehler.

„Wie war das???? Jetzt mach ich auch noch permanent Fehler??? Wie kannst du es wagen???“ Seras stand ruckartig auf, denn sie kannte diese Tonlage bei ihr sehr gut. Alucard brachte sie so gerne zum, wie er meinte, quietschen und kassierte meist Bürogegenstände, die hinter ihm her flogen. Rasch eilte sie zur Tür und riss sie auf. Noch rechtzeitig sah sie den Tacker, der auf sie zu rauscht. Seras zuckte ihren Kopf nach unten und er flog gegen die Flurwand. Sie erblickte Integra, wie sie einen Packen Stifte girr, die angespitzt waren.

„Lady Hellsing, nicht....“,setzte sie an, aber es fand kein Gehör.

„RAUS!!!!“, schrie sie leicht quietschend und setzte zum Wurf an. Seras schloss noch rechtzeitig die Tür und es ertönte ein dumpfes Abprall der Stifte. Weiter Gegenstände folgten. Aufseufzend rutschte die Vampirin an der Tür herunter.

„Das alles nur wegen einem Jungen...“ Innerlich lachte sie darüber, denn es war wirklich erbärmlich für eine Lady.
 

--- kappi 5 kommt demnächst

Grabschändung

So, das neuste XD

*smile*

^^
 

Kapitel 5 ----- Grabschändung
 

Die Sonne flog tiefer und berührte den Horizont. Farben bäumten sich auf und durchzogen den Himmel. Dunkelheit und Kälte zogen von hinten auf das Land zu und stoßen die Sonne weiter fort und das Licht floh ängstlich.

Eine weitere Nacht brach an und läutete weitere Stunden von Qualen für die reinen Nerven einer jungen Dame ein. Sie fühlte sich gestraft und hoffte jeden Morgen, dass ihr Meister am nächsten Abend da sein würde. Vergebens.

Vorsichtig weckte sie ihr Schützling, der sie gekonnt ignorierte. Sie wusste, was mit ihm war. Er fühlte sich hintergangen. Seit sie bei Integra waren, blieb er alleine und schickte Seras immer fort. Er sah es als kleinen Verrat an, dass sie schwieg, als ihre Chefin ihn angriff. Zwar nur mit Worten, aber doch hasste er aufsässige Dienerschaften.

Schnell war er fertig und sah ihr nach, als sie sich mit ihren Worten verabschiedete ‚Ich gehe mich noch schnell waschen...’. Es störte und kümmerte ihn nicht. So hatte er wieder einmal Zeit für sich. Für sich und seinen Gedanken, wie er schnell wieder nach Hause kommen würde. Er setzte sich ein Ziel. Aus reiner Bosheit wollte er noch einen Monat bleiben, um zu zeigen, wer hier das sagen hätte und erst danach wollte er sich auf den Weg zur Heimat machen.

Schweigend ging er aus seinen Zimmer und durchstreifte die Flure. Alles war ruhig.
 

„Schach.“, ertönte ihre weibliche Stimme und eine Spielfigur fiel. Der Knabe besah sich das Brett und stützte sein Kinn auf seine Handfläche. Angestrengt dachte er nach, wie er ihr entkam und erkannte einen risikoreichen Zug. Eigentlich hätte er sich ohrfeigen können, dass sie so weit kam, aber er hat in einem Moment nicht acht gegeben und sie hat diesen genutzt. „Nun spiel endlich...“, nörgelte sie und ihr gesamter, schlanker Körper lehnte sich in das Kissen auf dem Bett rein. Das Kleid, welches sie trug, umsäumte ihren Körper perfekt und die Farben waren so dezent, wie ihre blasse Hautfarbe. Die rötlichen Augen, die ihn schon länger auffielen, stachen hell hervor und das kurze, blonde Haar war glatt gekämmt, auch wenn ihm der Haarschnitt nicht gefiel.

Er tat seinen Zug und setzte sich wieder gerade hin. Seine Augen glitten von ihren Anblick nun auf das Schachbrett. Seras merkte es nicht, sondern konzentrierte sich auf das Spiel. Ihr Anstrengung sah man nicht. Sie wirkte zu naiv. Ein schneller Griff und.

„Schach matt.“, sagte sie gleichgültig und blickte den Jungen an. Er hat den risikoreichen Zug getätigt und wusste schon, dass sie ihre Chance witterte. „Revanche?“, fragte sie unberührt und stellte die Figuren an ihr Platz zurück.

„Nein... dreimal verlieren reicht für heute.“ Er verzog keine Mine, sondern rutschte nur vom Bett herunter und ging zum Fenster. Seine Augen schweiften in das dunkle zu den hellen Lichtern.

„Kann ich verstehen.“, lachte sie und räumte die Figuren wieder in die Holzkiste. Ordentlich verpackt stellte sie das Spiel auf den Nachttisch und blickte zu dem Jungen. Wieder drückte sich ihr Körper in die Kissen.

„Denkst du etwa, ich bin schlecht?“, fragte er sie verärgert und drehte seinen Kopf zu ihr herum. Seras kicherte leise und schüttelte auf dem Kissen ihren Kopf.

„Nein... du hast mich missverstanden, ich meinte nur, dass es nicht sehr ermutigend ist, immer zu verlieren. Ich muss es wissen, ich verliere andauernd gegen meinen Meister.“ Ihr Blick wich zu der Decke des Zimmers und verharrte auf einem unsichtbaren Punkt.

„Du sprichst mit Respekt von ihm... ich bin verleitet ihn kennen zu lernen.“, sagte er beiläufig und musterte sie. Die Vampirin ignorierte es und lächelte zur Decke.

„Er ist eine Art für sich... Hat mich immer verspottet, wenn ich gegen ihn in Schach verlor. Meinte es ist ein Spiel der Könige und ich zeige, dass ich ein Bauer sei. Nachdenken solle man und nicht träumen. Arrogant muss ich sagen.“

„Sicher hat er auch einmal klein angefangen und das selbe gehört.“ Vladislav wandte sich vom Fenster ab und kletterte auf das Bett. Geschwind saß er ihr gegenüber am Bettende und blickte über ihre Rundungen hinweg, weit in ihr Gesicht.

„Für mich ist das kein Grund, teils ein Ekel zu sein, das hat niemand verdient.“

„Manche schon...“ Vorsichtig richtete sie sich auf und erkannte nun, dass er sie anstarrte. Ohne, dass er es merkte, flog ein Kissen gegen sein Gesicht und warf ihn fast vom Bett. Seras stand nun schnell auf und ging an ihm vorbei.

„Keiner hat es...“, fügte sie stolz an und glitt fast engelsgleich aus dem Raum. Vladislav zog das Kissen aus dem Gesicht und sah nur noch, wie sich die Tür schloss.
 

Ihre Schritte gingen durch die Flure und die Finger glitten über jeden Teil der Wände. Es war ein schönes Gefühl, wenn niemand hier ist, der sie beobachtete. Pip weg, Alucard weg und Integra hat so was nie interessiert. Nur Vladislav war meist in ihrer Nähe und führte sich wie ein verwöhnter König auf. Es störte sie weniger, seit er seine Kommentare unterdrückte. Sie wusste, dass er etwas vor hatte, aber konnte nicht erahnen, was. Dafür hätte sie sich verprügeln können, dass sie nicht lernte, wie man Gedanken liest. Es wäre hier sehr vom Vorteil. Aber die Erinnerung an den Lehrstunden waren für sie zu wider.

Langsam schritt sie herunter und konnte Integra erblicken, wie sie zornig in das Anwesen trat.

//Was ist nun schon wieder?//, dachte sich Seras und blieb auf der Treppe stehen. Integra erblickte sie und deutete mit einer Handbewegung, dass sie herunter kommen sollte. Die Vampirin gehorchte und stand rasch vor der Hellsing.

„Ja?“, fragte sie vorsichtig und schien erwartungsvoll. Integra ignorierte ihre Körpersprache und versuchte sich zu beherrschen.

„Wo ist der Junge?“, fragte sie noch recht leise.

„In seinem Zimmer, wieso?“

„Hast du ihn alleine gelassen, heute....im Laufe der Nacht?“ Ihr Ton wurde schärfer und Seras spürte, dass sie Luft förmlich in sich hineinsog.

„Ähm, ja... Als ich mich waschen ging, nachdem ich ihn geweckt habe.“

„Wo war er, als du wieder zu ihm gingst?“ Ihre Ader pulsierte und die Fäuste ballten sich weiter. Seras empfand es als beunruhigend.

„Hier unten?“, fragte sie leise. Lady Hellsing nickte und ging an ihr vorbei. „Würden sie mir bitte sagen, warum sie fragten?“ Keine Antwort. Sie sah nur, wie ihre Herrin in Richtung Zimmer des Jungen ging.

//Das kann ja noch was werden...//, seufzte sie innerlich und folgte ihr vorsichtshalber.
 

Mit einem Arm den Kopf abstützend, lag er auf der Seite und seufzte zum Fenster. Ihm war langweilig und er wusste nicht, wann Seras wieder kommen würde. Das Kissen, was sie ihm entgegen warf, lag nun wieder bei den Anderen und die Kiste mit dem Schachspiel wurde sicher in der Kommode verstaut. Er sollte mit diesen sorgsam umgehen, da es diesem Alucard gehörte, jedoch hatte er es dennoch in die eine Schublade gestopft. Er ahnte nicht, dass die Langeweile bald verfliegt.

Nur einige Momente später sprang die Tür auf und eine wütende Integra trat in seinem Zimmer. Ihm war so, als vernahm er ein Knurren, welches aus ihrem Munde stammte. Sein gesamter Körper bewegte sich in die Waagerechte und blickte die Chefin seiner Dienerin an, die nun auch eintrat. Er konnte aus Seras Gesichtsausdruck Gleichgültigkeit ablesen und wusste, wenn es Ärger nun gab, konnte er auf ihre Hilfe verzichten. Wie immer.

Schnell trat die Blonde mit ihren langen Haaren an sein Bett und richtete ihren wütenden Blick auf dem Knaben.

„Wie kannst du es wagen?“, schrie sie heraus. Er blickte sie verwirrt an und zog seine Beine zu einem Schneidersitz.

„Wie kann ich was wagen?“, fragte er sie musternd. Integra schien, als ginge sie in die Luft.

„Du hast mein Familiengrab geschändet, du Bastard!!“, schrie sie weiter und knallte ihre Hand auf die Bettlehne. Er zog eine Augenbraue hoch und pfiff Luft aus seinem Mund, als ginge es ihm nichts an. Sie wurde wütender.

//Ich sollte lieber gehen...//, überlegte Seras und machte einen Schritt zur Tür, aber der Blick von Vladislav ließ sie erstarren. Innerlich fühlte sie sich, als würde er ihr befehligen, anwesend zu bleiben. Der Kopf senkte sich und ein Seufzen erklang.

„Hören sie, ich weiß nicht wovon sie reden...Ich schände keine Gräber!“ Der Tonfall wurde scharf und ernst. Für ihn war es Frevel Gräber zu schänden, denn dann würden die Toten nicht in den Himmel steigen und die Familie sei verflucht. Sagt sein alter Glaube. Lady Hellsing glaubte ihm nicht.

„Lüg mich nicht an, Bengel! Du warst es, wer denn sonst? Ich gewiss nicht, Seras würde nicht einmal daran denken und Pip ist noch nicht zurück!!!“ Vladislav sah sie erbost an. Er mochte es nicht als Lügner dargestellt zu werden.

„Nennen sie mich nicht so!“, drohte er ihr und stand vom Bett auf.

„Stell dich deiner Verantwortung!! Sicher hast du es nur getan, weil ich dich nieder gemacht habe!!!“, schrie sie, was Seras ein Grinsen verschaffte.

//Die hat Wunschvorstellungen...//,dachte sie sich und kicherte innerlich.

„Wie ich das vernommen habe, sind sie ausgetickt und haben Gegenstände um sich geworfen und nicht ich! Also stellen sie mich nicht als Lügner dar!“ Sein Weg ging an ihr vorbei zu Seras, die sich immer noch das Lachen verkniff. Integra wandte sich um und wollte ihm eine Pfeffern, als Seras eingriff.

„Lady Hellsing, ich bezweifle, dass er dies tun würde... Schließlich hätte er nicht genug

Zeit und solch eine schmutzige Tat, für so ein verwöhnten Bengel.. na ich weiß nicht...“ Vladislav funkelte sie wütend an, was sie nicht störte, denn sie sagte nur, was sie dachte, zu seinem Gunsten.

„Ach und wer deiner Meinung war es denn? Der liebe Gott??“

„Würde mich nicht wundern.“ Er zuckte seine Schultern und sah der Frau in die Augen, die fast am Explodieren war.

„Wie war das????“, zischte sie. Seras sah ihn nur verwundert an, denn sie hatte ihn bisher als ungläubigen kennen gelernt. Jemand, der Gott schon immer schlechtes gab und ihn deshalb verfluchte. Ganz wie ihr Meister.

„Gottes Wege sind unergründlich... Sicher mag es nur eine Prüfung sein, die zu bewältigen gilt. Schuldige kann man nie finden, nur Spuren seiner Existenz. Sehe es als Herausforderung deines Glaubens an.“, sprach er, als wäre das ein Text eines relativ schlechten Pastors. Selbst seine Handbewegungen zeugten davon. Für Integra war es aber nur eine Belustigung zu ihrem Nachteil.

„Bist du krank?`“ Seras machte sich Sorgen, denn diese Worte waren für sie wie ein neumodernes Brechmittel.

„Nein, das hat mir mal eine Bande von Priestern erzählt, als die mich vom Teufel reinigen wollten...“,meinte er beiläufig, als sei es alltäglich. Integra musterte ihn noch immer wütend.

„Anscheinend haben sie es nicht geschafft.“ Mit diesen Worten ging sie aus dem Raum und versuchte sich zu beherrschen.

„Wie es mir scheint, habe ich sie erneut in die Flucht geschlagen...“

„Oder verscheucht...das war eben sehr unheimlich...“ Vladislav zuckte mit den Schultern und schnappte sich seine Jacke.

„Bring mich zu diesem Grab. Ich möchte sehen, weshalb sie mich so anmeckert.“ Ein Seufzen erklang und ihre sanften, kalten Hände packten den Jungen. Schnell gingen sie aus dem Raum zum Flur hinab und blieben an der Tür stehen.

„Der Hinterausgang ist besser, da kannst du auch ohne Schuhe laufen...“, meinte sie abwesend und zog ihn in eine Tür hinein. Wenige Schritte und sie waren in dem Raum, wo Vladislav sich schon einmal befand. Er hatte keine guten Erinnerungen daran, aber verkniff sich sein Unmut dazu. Weiter zog sie ihn aus der Tür ins freie und kühle Nachtluft kam ihm entgegen. Es war finster und er konnte kein Licht erblicken, aber doch sah er alles perfekt, als wäre es hell.

„Wir müssen in den Garten, dort hinten.“ Ihre Stimme schallte in den Himmel und ihr Gang setzte sich fort.
 

Es waren gerade fünf Minuten vergangen, seit sie wieder vom Grab weggingen. Der Anblick war nicht der Schönste, aber für Beide relativ normal.

Sie kamen schnell am Grab an und erblickten ein Steingemäuer, das Mausoleum der Familie Hellsing. Innschriften ließen darauf schließen, dass mehrer männliche Personen und eine weibliche dort begraben lagen.

‚Geliebter Ehemann, geliebter Vater.... Geliebter Vater, geliebter Mentor... Geliebte Tochter... und geliebte Großmutter.’, standen auf den Innschriften. Sie waren deutlich in dem Metall lesbar und waren an der hängenden Türeingesetzt. Das Grab ans ich war offen und innen drinnen waren fast alle Gräber zertrümmert. Kerzenständer lagen am Boden und Särge waren ein wenig aufgebrochen worden, Knochen hingen heraus und Blumen vor der Tür und um das Gebäude herum waren herausgerissen, zerquetscht und abgeknickt. Dieses Ausmaß gab dem Begriff Grabschändung eine neue Dimension.

„Wir sollten es aufräumen...“,meinte Vladislav etwas berührt. Seras sah ihn auf dem Rückweg an und musterte ihn fragend.

„Bitte?“ Sie wollte nicht auch noch Totengräber spielen, schon, weil sie die Hellsingfamilie nicht sonderlich mag. Das gesamte Schreien und Zusammenstauchen, Herumkommandieren und beleidigen ging ihr relativ auf die Nerven.

„Nun, wenn wir das Teil da einiger Maßen aufräumen, so würde der Täter wieder kommen und wir können ihn stellen. Für mich schien es nämlich, als hätte da jemand richtige Wut auf diese Familie...“ Seine Worte machten Sinn und Seras vermag es nicht zu bestreiten. Schweigend nickte sie und sah wieder nach vorne.

„Gleich morgen Abend.“, meinte sie. Vladislav sah sie verwundert an.

„Wieso nicht gleich bei Tagesanbruch?“

„Weil ich da noch schlafe und nicht gestört werden möchte...“ Ihr Ton war bestimmend.

„Ich verstehe euch sowieso nicht, weshalb ihr nur in der Nacht aktiv seit und nicht am Tage, wie normale Menschen...“ Die Vampirin kicherte leise und dachte daran, dass sie kein Mensch mehr sein kann.

„Ich verstand es früher auch nicht, aber ich habe mich daran gewöhnt.“, sagte sie zufrieden. Er musste seinen Kopf schütteln und verschwieg sich weitere Kommentare.
 

Integra war noch immer entsetzt, was sie bei ihren Familiengrab sah. Es war für sie Schauer ohne Werbung. Sie war der festen Überzeugung, dass es diese Vladislav war, nur um ihr eines auszuwischen. Sicher bedachte sie noch andere Möglichkeiten, aber diese war für sie am greifbarsten.

Wütend durchstöberte sie einige Unterlagen und versuchte sich mit Arbeit abzulenken. Gedanken über seine Bestrafung machte sie sich erst später. Es sollte schließlich etwas feines sein, was er nicht so schnell vergessen würde. Bei dieser Überlegung fing sie an zu grinsen und machte sich innerlich ein Bild, wie er rumjammerte. Es war ein göttliches Bild.

Wieder flog ein Blatt in ihr Papierkorb und ein neuer Gedanke von Qualen eines Jungen machte sich breit. Sie kicherte vor sich her. Eindeutig war sie zu lange der Anwesenheit von Alucard ausgesetzt. Sein verhalten färbt deutlich ab, was sich für eine selbsternannten Dame des Hauses nicht ziemt.

Jedoch konnte sie es nicht unterdrücken und selbst Alucard gruselte sich manchmal davor. Ermeinte stets, dass Integra als Mensch ein zu vampirisches Verhalten an den Tag legte, während Seras für ein Vampir ein zu menschliches. Es war verwirrend für ihn und brachte ihn teilweise um den Verstand. Die Frauen wussten von seinen Worten nichts, denn er sprach sie meist in Gegenwart von Pip aus, der sich darüber nur amüsierte. Alucard empfand es nicht als lustig und meckerte meist verärgert mit ihm. Er fühlte sich sehr unverstanden. Dies war auch der Beginn der Folteraktion der Frauen, denn Pip riet ihm dazu, sie zu ärgern, wenn sie ihn damit verärgern. Es war eine verlockende Idee, der er sich nicht abgeneigt zeigte. Seit her mutierte der Vampir immer mehr zu einem Ekel.

Integra legte ihren Stift weg und sah auf ihre Notizen. Kopfnickend meinte sie für sich, dass es für heute genügen würde. Doch eine passende Idee hat sie noch nicht gefunden.

Sie gähnte und spürte, dass die Arbeit ihren Körper schwächte. Deshalb beschloss sie sich früher ins Bett zu begeben. Es sind zur Zeit sowieso keine Aufträge vorhanden.

Somit verließ sie ihr Büro und ging mit schnellen Schritten zu ihrem Zimmer. Sie wollte nur noch schlafen und den Schrecken vergessen.

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nächstes flgt demnächst ^^

Der Übeltäter (oder Täterin?)

So, hier ist das neuste XD

viel spaß ^^

*kicher*

heal Sturmi
 

Kapitel 6 ---- Der Übeltäter (oder Täterin?)
 

Schon seit einer geschlagenen Stunde hockten Beide im Gebüsch und beobachtete ihr aufgeräumtes Werk. Seras war es zu wider, Grabblumen zu berühren, aber verschwieg ihre Gemüt. Vladislav sah es als eine Bauernarbeit an, aber um endlich vor der keifenden Hexe ruhe zu haben, würde er auch Schweine schlachten.

Ihre Augen glitten immer wieder von den Grab zu dem Weg und um sich herum, als ein Knistern ertönte. Wieder nichts. Oder war es doch ein Tier?

Sie verhielten sich weiter still und hockten fast auf dem Boden. Beide waren müde und gähnte leise, aber gaben nicht auf.

Seras sah zu ihrem Schützling und wusste nicht, warum sie dies tat. Sie hatte besseres zu tun und empfand solche Aktion als kindisch. Sie hört schon ihren Meister sagen, dass sie zu sehr ein Mensch ist, dass in der Pubertät festhinge. Manchmal fragte sie sich, woher er diese Begriffe kannte, schließlich war er kein Freund der Moderne.

„Ich hoffe das dauert nicht so lange...“ Sein Flüstern war ein Weckruf aus ihren Gedanken. Ihr Kopf wandte sich zu ihm.

„Du wolltest es tun.“ Sie sah wieder zum Grab.

„Ich weiß, dennoch... der Schänder lässt sich viel Zeit.“ Ein Seufzen trat auf und er drehte sich mit dem Rücken zum Grab. Es war ihm zu langweilig. Seras versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen und achtete auf ihre Aufgabe.

Es raschelte erneut die Blicke von Beiden richtete sich auf den Ort des Geräusches. Vladislav drehte sich herum und krabbelte an Seras Seite. Eng hockten sie aneinander und sahen gespannt zu dem Ort. Es war spannend.

Nur wenige Momente später trat eine große Gestalt aus dem Dunkeln und lief unentwegt zum Grab. Wie benommen rannte die Gestalte gegen die Tür und fiel nach hinten. Es schien, als würde sie es nicht stören und rannte im liegen weiter.

„Was ist das für ein dämliches Wesen?“, fragte Vladislav und hob eine Augenbraue. Seras schüttelte ihren Kopf und beobachtete sie weiter.

„Eines, was nicht weiß, dass es auf dem Boden liegt...“ Die Gestalt blieb ruhig und erhob sich langsam. Es schien, als würde sie unterdrückte Wut entladen, denn auf einmal riss sie vom Boden Blumen heraus und warf sie zur Seite. Ihre Beine waren angezogen und sie wirkte wie ein Kind.

„Wir sollten eingreifen...“

„Lieber nicht, erst später...“ Seras nickte leicht und sah der Gestalt weiter zu, wie sie sich nun an der Tür zu schaffen machte. Sie zerrte an dieser und trat gegen sie. Kratzte und ein Stöhnen ertönte. Die beiden Personen mussten kichern.

„Nun aber.“ Vladislav nickte und sie standen aus dem Gebüsch auf. Zielsicher gingen sie in die Richtung des Grabes.

„So etwas aber tut man nicht!“, rief Vladislav grinsend und ging ein wenig schneller voran. Seras trottete ihm hinter her.

„Keine Antwort.“

„Merk ich...“, sagte der Junge und stand nun direkt hinter der Person. Er erstarb.

Seras trat auch näher und sah ihn von der Seite an.

„Was hast du?“ Er schwieg und deutete nur auf die Gestalt, die langsam das Schloss aufbrach. Seras drehte sich zu ihr und erkannte schockiert eine bekannte Person.

Ihr langes Haar fiel wild durcheinander und das lange Nachthemd in weiß ließ sie blass erscheinen. Der weiße Schein deutete zuerst darauf hin, dass es ein Geist sei, aber die blonden Haare und das markante Gesicht ließ nur auf eine Person deuten.

„Lady Hellsing?“, fragte sie ungläubig und beobachtete sie weiter. Es kam keine Antwort.

„Ich glaube sie schläft!“, rief Vladislav, als er neben Integra stand und ihr ins Gesicht sah. Seras kam zu ihm und überzeugte sich davon persönlich.

„Tatsächlich... Das ist auch einmal etwas... eine Frau, die ihr eigenes Familiengrab ruiniert.“ Der Junge kicherte und sah zu Seras.

„Und was nun?“

„Wir steuern sie von hier weg und erzählen es ihr morgen.“

„Ich bezweifle, dass sie uns glaubt. Sie würde uns als Lügner darstellen.“, meinte er altklug. Die Vampirin musterte ihn und dachte im ersten Moment, dass es ihr Meister hätte sein können, aber verwarf den Gedanken schnell.

„Ja, du hast Recht, aber wie stellen wir das an. Schließlich darf man Schlafwandler nicht aufwecken!“ Beide seufzten und sahen sich gegenseitig an. Es war frustrierend.

„Tun wir es dennoch?“, fragte er leise und sah sie direkt an. Seras musste grinsen und nickte erfreut. Gewiss wird das ein Spaß. Der Junge lächelte und wagte es Integra anzutippen. Diese zuckte nur zusammen und drehte sich wie perplext um. Steif schritt sie eisern zurück, was die Beiden verwirrte. Sie blickten sich wieder an und zuckten gleichzeitig die Schultern.

„Anscheinend soll es nicht sein.“ Er nickte und Seras ging etwas voraus. „Bringen wir sie lieber heil zurück. Das ist, glaube ich, das Beste.“, nuschelte Seras und ging weiter. Wiederwillig stimmte ihr Vladislav zu und folgte den Frauen.
 

„Pack mal mit an!“, befahl die junge Frau und umfasste die Beine ihrer Herrin, als sie zum wiederholten Male umkippte, wegen einer verschlossenen Tür.

„Lassen wir sie doch liegen...“ Dem Knaben war es zu unnütz sie immer wieder aufzuheben, damit sie zehn Meter weiter, wieder hinfällt. Auch wenn es lustig aussah, es war Arbeit. Seras blickte ihn wütend an und deutete auf ihre Hände, die er erneut packen sollte.

„Sei froh, dass sie ruhig ist, also helfe endlich!“, meinte sie etwas lauter. Vladislav zuckte mit den Schultern und nahm ihre Hände in seine. Beide packen sie an den Enden und hoben sie hoch, sodass ihr Körper durchhing. Vorsichtig hievten sie diese in ihr Zimmer und stießen teilweise mit Integras Rücken auf dem Boden und der Türschwelle. Sichtlich quälten sie sich mit deren Gewicht und kamen ins Taumeln.

„Wir sind gleich da!“ Wenige Meter trennte ihre Fracht vom Bett und sie wurden immer schneller. Integra ähnelte einer Schaukel, die hin und her wippte und dabei die Augen geschlossen behielt.

Geschafft! Letzte Zentimeter wurde ihr Korsos auf dem Bett gerückt und zugedeckt. Sie bekam nichts mit.

Beide gingen schleunigst aus dem Raum, falls sie aufwachen würde. Schließlich sähe es nicht sonderlich gut aus, wenn sie in Integras Zimmer rumlungern würden.

„Und wie machen wir es nun, dass sie nicht mehr glaubt, ich wäre es gewesen?“, erkundigte sich Vladislav, während sie gemächlich in ihre eigenen Gemächer zurückgingen.

„Lass das mal meine Sorge sein...“ Er blickte sie fragend an, aber erkannte keine Antwort in ihren Gesichtszügen.

„Da bin ich aber mal gespannt.“ Seras nickte und öffnete die Tür zu seinem Gästezimmer. Widerwillig ging er ein Schritt hinein und blickte sie fragend an.

„Was ist?“, fragte die Vampirin. Sein Kopf bewegte sich in die Schräge.

„Noch Lust auf ein Schachspiel?“ Sie musste es belächeln. Damit hatte die Frau nicht gerechnet, aber abschlagen würde sie dies auch nicht. Eifrig nickte sie, denn man sollte die Chance ergreifen, ihn zu schlagen.

„Gerne..., antwortete sie und trat ebenfalls in sein Zimmer ein. Er schloss höflich die Tür hinter ihr.
 

Nur Wind durchflog die Blätter und bewegte sie in seine Flugrichtung. Eine Amsel rief ihr Lied heraus und sah den Enten zu, wie sie in den Süden flogen. Schwäne gesellten sich dahinter und Gänse schnatterten ihren Part dazu.

Der Wald lag in eine Idylle, die den Garten Eden glich und nichts schien dieses harmonische Bild zu stören, außer eine lange, graue, asphaltierte Straße, die sich durch den Wald schlängelte. Sie war ohne Gras, ohne Moos und ohne Getier. Einfach glatt.

Die Amsel sah herunter und es dröhnte ein lautes Geroll in ihren empfindlichen Ohren.

Ein Auto raste über diese Straße und verleitete sie dazu, in den Himmel empor zu steigen. Wild piepend drückte sie ihren Ärger darüber aus. Es half nichts. Das Auto raste weiter.

Es war ein roter VW, importiert und für den Besitzer umgespritzt. Ein weißer Streifen über die Motorhaube zum Kofferraum gab ihm ein Gefühl eines Rennautos. Der leicht frisierte Motor schnurrte dröhnend und jedes Tief würde davon laufen.

Wie besenkt, drückte der Fahrer auf das Gaspedal. Ein schneller Fußtritt zur Kupplung und ein Handgriff zum Schalthebel und der sechste Gang war drinnen. Die Fahrt ging schneller voran. 160, 180, 200, 210, fast glich sein tempo dem eines Rennautos.

Schnell nahm er das Gasweg und schaltete herunter. Eine Kurve. Nur nicht herausfliegen.

Schon im Übergang zur Geraden trat er wieder herauf und fuhr schneller. Es schien, als hätte der Fahrer keine Angst vorm Schnelltod. Wieder ein Handgriff und der sechste Gang ist nun drinnen.

Im Auto lief altmodische Hip Hop Musik, die jedes Frauenherz erdrücken ließ. Songs über Hintern, Regenschirme und Uhren. Über Gefängnisse, Frauen und Ghettos bestimmten die Unterhaltung seiner Fahrt.

Als würde er zustimmen, nickte sein Kopf dementsprechend und eine Hand stützte seinen Kopf. Eine etwas lässige Haltung brachte der Braunhaarige an den tag, während sein Tacho auf Tempo 200 lief. Ihm schien es gleich. Er wollte nur schnell wieder zurück. Die Neuigkeit verbreiten und alles aufklären.

Wie konnte er nur so blind sein? Wie konnte er es nicht selber erkennen? Er hat sie alleine gelassen, mit...ihm.

Er wurde schneller und man spürte seine Nervosität.

Pip kurvte erneut weit in die Spur des Gegenverkehrs und fing sich nach der Kurve wieder. Wäre ein weiterer Wagen ihm entgegen gekommen, so sähe es schwarz für ihn aus. Seine Hand glitt zu der Lautstärkenregelung und fuhr diese hoch. Sein Auto brummte und dröhnte noch lauter. Er war auf sich sauer und brauchte Ablenkung. Wieso nur?

Sein Blick wich auf die Straße und er überlegte, wie alles begann, wie er es herausfand. Er wusste, dass er nach diesen einen Auftrag Alucard suchen sollte, was ihn Lady Hellsing auftrug, aber das es so einfach sein würde?

Trotz des Erfolges, war er frustriert, denn al er die Frau und den Jungen abgab, erfuhr er, was geschah. Was sie tat und wieso und weshalb es nicht geändert werden könnte.

Man fragt sich, was geschah. Er erfuhr die nötigen Informationen. Vor wenigen Stunden.
 

„Trink noch ein Schluck!“, rief ein junger Mann und klopfte dem Söldner auf die Schulter.

„Nein, danke,...ich muss wenigstens noch fahren können...“,entschuldigt er sich höflich und reichte den Becher weiter. Der Gastgeber belächelte es und setzte sich neben ihn.

„Da hast du Recht, aber unser Angebot gilt noch. Ruh dich aus und bleib ein wenig...“ Pip lächelte ihm zu und stach mit einem Stock ins Feuer.

Um ihm herum ertönten Gelächter und Freudenrufe über die Ankömmlinge. Speisen wurden aufgetischt und ein Schwein geschlachtet. Es briet nun über eine Extraflamme und ein Apfel steckte in dessen Mund. Leute umarmten sich und tanzten erfreut. Sie spielten Karten und lasen sich etwas vor. Kinder lief zwischen den Beinen und umarmen abwechselnd den Fremden Söldner. Es war ein lebhaftes Bild von Wandernomaden der rumänischen Provinz. Von Zirkusleuten und Wahrsagern, Hexen und kuriosen Kreaturen. Kurz um, Romas.

Die Gesellschaft verspottete sie als Penner, Obdachlose und Streuner. Die Politik sieht sie als Abschaum an und Außenseiter, gaben ihnen dennoch diesen Namen, denn im Mittelalter und in vielen weiten einiger Länder galten sie nur als eine Gruppe. Zigeuner.

„Ich bin immer noch so froh, dass wenigsten sie überlebten.“, seufzte der Mann, der ihm etwas zu trinken anbot. Pip sah zu ihm herauf, denn die Größe war beachtlicht. Sein wuschliger, dunkler Bart konnte man in den Feuer nicht als braun oder schwarz deuten, während seine lockigen, gekräuselten Haare lang an ihm herab fielen. Ein Stoffhut, bunt verziert mit Zeichen, eines Ostereis gleich, zierte sein Haupt. Die Kleidung besaß die selben Farben des Hutes. Das Hemd war bräunlich gefärbt und bot am Kragen Knöpfe, während es locker an seiner Hüfte herunter glitt. Er war schlank, aber doch sehr stämmig, was Angst einflößend war. Die Hose war ebenfalls braun und einfach gemacht. Über dem Hemd trug er eine Weste, mit den selben Zeichen, wie auf dem Hut. Sie war offen.

„Wieso?“, fragt Pip und schlürfte an seinem Magentee, den er sich machen ließ. Das Essen war doch sehr deftig. Der junge Mann sah ihn lächelnd an. Er wusste, dass seine Erklärung ihm nichts bringen würde, aber doch genoss er die verwirrten Blicke der Fremden.

„Unsere Feinde ließen sonst nie Überlebende zurück. Es ist ein großes Wunder, das es geschah. Du musst wissen, sie sind sehr gründlich, wenn es um das Leben geht.“ Genau beobachtete er seinen neuen Freund, aber es zeigte sich keine Regung, nur ein Lächeln.

„Ja, ja... Es sind Mistviecher, da kann man froh sein, dass es noch anständige Jäger gibt.“ Wieder nahm er unbehelligt einen Schluck und achtete nicht auf den überraschten Ausdruck seines Nebenmannes. Sein Blick wich wieder zu dem Feuer und die Geräusche ertönten vom Neuem. Ein neues Lied, Frauenstimmen und so viele Wahrsager.

Sein Nebenmann sah auch wieder auf die Flammen und musste laut auflachen. Der Söldner blickte ihn fragend an, aber es kam keine Antwort.

„Mein Freund, ich begebe mich nun zurück zum Getümmel. Bleib nur da, wo es ruhig ist.“, verspottete er ihn und stand auf. Pip sah ihm nach und musste grinsen. Recht hat er, es war bei ihm ruhig. Er wollte nur einmal Abstand von den Danksagungen. Er war es nicht gewohnt.

Er saß noch weitere Minuten alleine, bis es ihm doch zu ruhig wurde. Eilig stand er auf und schüttete den restlichen Tee weg. Vielleicht ist noch etwas vom geplünderten Schwein da oder Wein wäre auch nicht schlecht.

Seine Gedanken drehten sich nur darum und somit ging er zu dem Getümmel.

Viele lächelnde Gesichter und freudige Ausdrücke beobachteten ihn. Es war leicht gespenstisch, aber doch anders, als das er von Alucard und Seras gewohnt war.

„Komm her, Freund, und ich lese deine Zukunft für dich!“, weckte ihn eine ältere Frauenstimme aus den Gedanken. Er sah zu ihr und erkannte eine gebückte Frau, die sich an einen Stock klammerte. Ihre Kleider unterschieden sich nicht sehr von dem, die der Mann an hatte, nur die Farbe war heller. Ein gehäkeltes Tuch hing an ihren Kopf herunter und verbarg die weißen Haare. Er musterte sie.

„Wieso sollte ich?“, fragte er sehr skeptisch. Wie er Wahrsager hasste. Sie waren immer darauf bedacht ihm das schönste für die Zukunft zu erzählen, damit sie Geld bekamen, aber eintreffen würde es nie. Oft erlebte er dies und viele Personen machten sich damit verrückt, wenn man doch gesagt bekam, man werde sterben. Ehen zerbrachen daran, weil erzählt wurde, ein Ehebruch ging von statten.

„Ich sehe in euren Augen, dass ihr unerwiderte Liebe verspürt und dennoch hofft.“ Wie simpel es doch war. Die selbe Masche. Die selben Worte. Wer hatte nicht eine unerwiderte Liebe? Wer lebt nicht in Hoffnung, dass es ich doch ändern möge?

„Sag mir etwas, was nicht die gesamte Welt teilt!“, forderte er sie und sein Blick wurde ernst. Die Frau nickte und versuchte seinen Blick zu deuten.

„Das ist mir neu.“, meinte sie überrascht.

„Was? Werde ich etwa nicht sterben, wie deine anderen Kunden?“ Sie funkelte ihn empört an, aber verkniff sich weitere Kommentare.

„Nein... Es scheint mir, als lebst du mit dem Leben und dem Tod, als würdest du ihn jeden Tag spüren aber doch lebst du...“ Pip musterte sie. War das eine Anspielung auf Seras und Alucard? Auf die Vampire?

„Erzähl mehr!“, forderte er neugierig, aber sie schüttelte ihren Kopf.

„Nicht hier, es ist zu laut... komme in mein Zelt.“ Mit einer Handbewegung forderte sie ihn auf, ihr zu folgen. Er sah sie fragend an. „Keine Sorge, ich beiße nicht!“, lachte sie und schritt weiter fort. Er sah ihr nach, aber entschloss sich der Frau zu folgen. Einmal zuhören kann ja nicht schaden.
 

Er sah sie nur noch in ein Zelt verschwinden, aber folgte ihr schnell. Eine Hand schob sich zwischen den Vorhängen und drückten sie zur Seite. Sein Kopf trat als erster in dem Zeltein und die Nase wurde von öligen Duften und Räucherstäbchennebel überhäuft. Für ihn stank es bestialisch, aber sie liebte es wohl sehr. Vorsichtig kam er weiter herein und sah sich um. Eine Ansammlung von Regalen mit den Kuriosteen Dingen entpuppte sich als ihr Mobiliar. Schrumpfköpfe, Flaschen mit zähflüssigem Sekret, was selbst in einer Luftdichten Versiegelung blubberte, Häute, Bestecke verschiedener Arten, die an einigen Stellen schon rosteten und Bücher über Kräuterkunde. Das war ihr Besitz.

Dicke Vorhänge an allen Seiten, machten den Raum kleiner und schwerer, während die rote Farbe eine Aggression auslöste, die unverständlich war.

In der Mitte stand ein runder Tisch der von einem Zierdecken bedeckt wurde. Auf diesem Tisch war eine gläsernen Kugel, die in sich Nebel barg.

//Fauler Zauber!//, dachte sich Pip und kam dem Tisch näher. Seine Hand glitt zu einem Stuhl, der davor stand und setzte sich hin. Die Frau kam eiligst zu ihm und setzte sich ebenfalls, während sie einige Tarotkarten herauskramten. Sie wirkten sehr alt und zerbrechlich, aber doch waren sie wunderschön verziert.

„Und nun?“, fragte er beiläufig, während sie mischte.

„Sie sind einfach sie selbst.“ Ihre Stimme war beruhigend und durch den Rauch erdrückend dazu. Langsam wurde ihm schummrig, aber er musste durchhalten.

Schnell beendete sie das Mischen und legte die Karten in eine Linie. Drei Karten.

Sie besah sich diese kurz und blickte zu Pip, der fast am Wegdösen war.

„Die Karten in der Mitte stehen für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich werde sie nacheinander aufdecken und sie sagen dir, was in deiner Vergangenheit war, nun ist und bald geschehen wird. Jedoch sagen sie es dir nicht deutlich und wenn etwas auf diesen Karten steht, muss es nicht unbedingt dieses bedeuten.“ Er nickte nur und lehnte sich nach hinten. Wie schnell wollte er nur hier raus. Die Frau blickte nieder und begann. Die Karte der Vergangenheit wurde aufgedeckt.

Es entblößte sich eine Karte betitelt mit neun Stäben. Die Frau zeigte keine Regung und sah zu Pip, der damit nichts anfangen konnte.

„Die neun Stäbe und auch noch umgekehrt.“, sagte sie nüchtern und sah wieder auf diese.

„Sie Bedeutet Not und Elend in der Vergangenheit, aber auch schwierige Hindernisse, die zu überstehen waren.“ Der Mann blickte auf die Karte vor sich und erkannte neun Stäbe und einen Mann, der sich um einen klammerte. Deutlich wurde sichtbar, dass der Mann verletzt ist und sich auf dem Stab stützte.

„Aha.“, meinte er, aber dachte dennoch an seine schreckliche Vergangenheit mit seiner Familie und den Verlusten bei seiner Arbeit.

Erneut deckte sie die Karte der Gegenwart auf und es erschien die Liebenden. Der Söldner erbleichte. Sollte das eine Anspielung auf Seras sein? War es so, das sie doch füreinander bestimmt waren?

„Wie ich schon sagte, es hat nie den Anschein, dass es so sein muss...“, erinnerte sie ihn daran, als sei sein Funkeln bemerkte.

„Was bedeutet es denn?“ Seine Neugier war geweckt.

„Nun... Im Ganzen einfach, dass es eine Liebe gibt, jedoch muss sie nicht Glücklich sein. Aber doch scheint sie positiv.“

„Wie?“ Die Frau sah ihn an.

„Auf dem Bild lässt sich ein Paar, Adam und Eva gleich erkennen. ER sieht sie wollüstig an, während sie die Frömmigkeit zu Rafael sieht, der ihnen ihr Segen gibt, dennoch scheint im Hintergrund die Gefahr des Verlangens... Es ist eine verzwickte Lage von einem Pärchen.... aber...“, ermahnte sie, als er aufatmete. „Es muss nicht direkt auf dich bezogen sein! Es kann sich in deiner Umgebung abspielen, worin du einbezogen bist.“ Ihre Hände ruhten auf den Karten und ihr Blick war durchdringend.

„Na toll...“, maulte er und lehnte sich weiter nach hinten. „Und was bringt mir die Zukunft?“ Sie deckte die letzte Karte auf. Pokale vier, umgekehrt. Sei seufzte.

„Was?“

„Ein Neubeginn. Deine Vorahnung bestätigt sich, aber doch eröffnet sich neue Beziehungen und Weisungen... Ein völlig anderer Umstand.“

„Was ist daran so schlimm?“

„Werden deine Erwartungen nicht erfüllt,.. von der Liebe?“, fragte sie nach. Er schwieg und sah auf die Karte. Es schein, als lachten ihn die vier Pokale an, die auf der Karte sich anordneten. „Es ist doch alles egal...“, seufzte er und strich sich durch das Haar.

„Was ist denn so schlimm?“, fragte sie leise. Pip war es egal, was sie dachte.

„Es scheint mir, als würde alles schief gehen. Meine Freundin hat einen Rotzbengel an den Hacken, weil ihr Herr zu doof ist, um sich selbst um ihn zu kümmern und sich lieber verpisst, während ich ihn nun suchen darf...“, redete er alles von der Seele.

„Du sprichst von dem großen Vampir, den Feroná erwähnte?“ Er nickte.

„Stimmt, sie erzählte die Geschichte....“ Die Frau grinste.

„Du sagst, dass ein kleiner Junge deine Angebetene, die deine Liebe nicht erwidert in Beschlag nimmt und das ihr Herr verschwand, auf so wundersame Weise, nachdem er Feroná rettete?“ Genervt bejahte er es. „Ich finde es seltsam, schließlich hat sie ihn doch verflucht.“ Er stockte.

„Bitte was?“ Ein Lächeln machte sich breit und ihre Falten wurden tiefer.

„Feroná ist ebenfalls eine Zigeunerin und eine Hexe dazu. Ihre Flüche sind sehr wirkungsvoll und schnell ausgesprochen. Zurücknehmen kann sie die Desponas nicht... also die Ausflüche, wie ‚Geh zum Teufel’. Bei ihr haben sie die wundersame Angewohnheit eine Auswirkung zu zeigen... Deshalb geht sie sehr vorsichtig mit ihren Worten um. Es würde mich nicht sogar wundern, dass ihre ausgesprochenen Worte diesem Mann ebenfalls trafen.“ Pips Mundwinkel klappten sich herunter und ein Staunen machte sich breit. Sagte sie wirklich, dass Alucard unter einem Fluch leidet? Aber wenn es wahr ist, welchen?

„Wo ist sie?“ Er stand auf und sah in das Gesicht der Dame.

„Weg... sie fliegt noch heute in ihre Heimat.“

„Aber aber aber....“

„Beruhige dich, es muss nicht stimmen, schließlich kenne ich ihren Wortlaut nicht, dem sie ihm entgegen warf und abgesehen davon müsste er noch irgendwo bei euch sein.. und das würdest du doch merken?“ Ihre unbekümmerte Art ging ihm auf die Nerven. Er wollte nur noch schnell fort. Zurück zum Anwesen. Es Integra sagen und dann herausfinden, was wirklich hinter all dem steckt.

„Ich fahre!!“, rief er und rannte aus dem Zelt. Sie blickte nur lächelnd hinter her. Es war einfach ein Witz.

Der Söldner rannte durch das Lager, vorbei an den Kindern, die lachten, vorbei an den wunderschönen Frauen mit Schnaps in der Hand und vorbei an dem Ungetüm eines Mannes, der sich verabschieden wollte. Er wollte nur wieder zurück sein. Schnell fand er sein Auto und setzte sich hinters Steuer. Der Motor war an und sofort dröhnte der Bass des Motors. Er fuhr los. Nur eine Wolke ließ vermuten, wo er gestanden hatte.

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so fertig.... aber das Nächste kommt bald

Was für eine Verbesserung

So, das neue kappi... und tut mir leid, dass es so lange dauert.. seit doch froh, dass welche kommen *lach*

eigentlich müsste ich ja bis in die abendstunden lernen, aber ich tue es erst während der schulzeit nach den Winterferien.... da wird es dauern....

da wird es dauern ^^

heal Sturmi
 

Kapitel 7 ---- Was für eine Verbesserung
 

Die Sonne begann sich langsam von der nächtlichen Vertreibung zu erholen und kletterte den Horizont hoch, als ein schnelles Auto die Auffahrt des Hellsinganwesen hochfuhr. Sein Tempo wirbelte hinter sich Staub auf und ließ ihn in die Lüfte steigen.

Schnell kam der Wagen an den Anfängen der Stufen an und stoppte mit einer Kurve im Sand, weshalb alles verstaubt wurde. Der Wagen stand nun mit der Fahrerseite zur Treppe und die Tür öffnete sich, als das Schnurren des Motors verschwand.

Ein großer, kräftig wirkender, junger Manns stieg aus und ließ mit einer Kopfbewegung sein langes, zu einem Zopf geflochtenes Haar fliegen. Seine Kleidung war etwas ungewöhnlich und wirkte verschwitzt. Seine braunen Haare fettig und sein Gesicht wirkte schlapp.

Schnell, aber doch etwas wacklig auf den Beinen ging er die Treppe hoch und umfasste die Klinke. Er wollte nur schnell zu seiner Chefin, um ihr Bricht zu erstatten.

Pip riss die Tür auf und sah in die große Halle. Alles still.

//Scheiße, sind denn heute keine Soldaten unterwegs?//, fragt er sich gedanklich und ging weiter in das Haus hinein. Es wirkte verlassen.

//Vielleicht sollte ich doch erst zu Seras? Schließlich wird sie von dem kleinen Tyrannen bedroht!// Er sah sich um und hoffte im nächsten Moment jemanden zu sehen, aber es blieb alles ruhig.

//Okay, erst zu Seras!//, entschloss er sich und ging in Richtung ihres Zimmers. Sein Gang wirkte noch immer etwas wacklig, aber es schien ihn nicht zu kümmern. Er wollte nur zu seiner Angebeteten. Vorsicht nahm er eine Stufe nach der nächsten und erreichte das erste Geschoss. Nicht wie jeder andere denken würde, lag der Weg zum Keller im Erdgeschoss, sondern im ersten Geschoss. Man ging, wie er, einen langen Flur entlang und nahm eine geheime Tür, die eine endlose Treppe verbarg, die ins dunkle Nichts führte. Jeder Mensch, der sich da nicht auskannte, würde vor Schreck erstarren und ängstlich die Stufen herunter gehen, aber Pip kannte diese Treppe und wusste, dass daran nichts auszusetzen war. Er wollte im selben Moment die erste Stufe nehmen, als ihm etwas einfiel.

//Vielleicht ist sie doch nicht da unten? Vielleicht muss sie bei diesen Bastard bleiben?// Er wusste nicht warum, aber wie in Trance bewegte sich sein Körper in eine andere Richtung. Dorthin, wo das Gästezimmer des Jungen war.
 

„Sag mal...“, setzte der Junge an und blickte von den Karten auf. Seras hatte ihn vor wenigen Minuten das Spiel Mau-Mau erklärt und empfand es als ein passendes Spiel für ein Kartenanfänger. Vladislav stellte sich nicht schlecht an. Er hat schon eine Runde gewonnen, aber musste darauf wieder zehn verlorenen einstecken.

Nachdem er seinen Ansatz der frage gestellt hatte, sah sie ihn an und schnaufte kurz aus, während die Vampirin eine Kreuz acht legte.

„Ja?“ Sie ahnte Schreckliches, denn es war sehr lange still bezüglich seiner herrischen Art. Sein Kopf richtete sich zu ihr und ein finsteres, aber zugleich dreckiges Lächeln entblößte sich ihr.

„Ich habe mich die gesamte Zeit gefragt, nun.. ob du noch Jungfrau bist, bei deinen Ausmaßen würde es mich wirklich wundern, wenn doch.“ Die Luft blieb ihr in der Kehle stecken, als wäre diese durch ein Stein verstopft. Seine Worte schallten durch ihre Ohren und sie wurde abwechselnd rot vor Wut und Scharm.

„Wie war das?“, fragte sie so ruhig wie möglich nach. Vladislav ließ sich von ihrer abwechselnden Hautfarbe im Gesicht nicht stören und lächelte sie weiter vergnügt an.

„Ich fragte, ob du noch Jungfrau bist?!“ Die wiederholte frage schallten im Raum.

Es schien alles still, bis plötzlich ein lauter Schrei ertönte. Der Knabe musste sich bei dieser Lautstärke die Ohren zuhalten und kippte fast nach hinten. Er war sichtlich erstaunt, aber deutete diese Antwort als ein ‚ja’, was ihn noch mehr erstaunte.

Jedoch, als dieser Schrei erklang, lief ein junger Mann durch die Gänge und hörte diesen. Seine Sinne schärften sich und Panik machte sich breit.

„Seras!!!!!!!!!!!!!!“, schrie er verzweifelt auf und begann zu rennen. Was ist los? Warum schreit sie so? Was hat er ihr angetan?

Fragen über Fragen und alle überrumpelten ihn. Er malte sich auf seinen schnelen Weg die schrecklichsten Dinge aus. Ein Junge, wie ein Räuber grinsend fällt über die junge, zarte Frau her und quält sie mit seinen Lüstlingsgedanken. Der Junge, folterte sie, dürstend nach Gewalt und noch mehr.

Er rannte und stoppt abrupt vor einer Tür. Der Schrei der Frau ertönte immer noch und seine Hand glitt zur Klinke. Er drückte sie herunter.

„Seras!!!!“, schrie er und trat ein. Alles war still.

Die Vampirin sah ihn an und auch Vladislav blickte kopfüber zu Pip, der nun in der Tür stand.

Der Junge lag auf dem Bett. Sein Kopf am Fußende und sah zu dem Söldner. Der Aufschrei seiner Dienerin ließ ihn rückwärts aufs Bett fallen.

„Pip!“, sagte Seras überrascht und musterte den verschwitzen Mann.

„Du stinkst!“, mischte sich der Junge ein und hielt sich demonstrativ die Nase zu. Dem Söldner störte dies nicht. Er ließ die Tür los und ging in das Zimmer.

„Was hast du ihr angetan!! Was hast du mit ihr gemacht, du kleiner Bastard!!“, rief er wütend und stampfte auf den Jungen zu. Dieser richtete sich nicht einmal auf, sondern beobachtete ihn.

„Gar nichts...“ Seine Stimme klang etwas gedämpft, da er sich noch immer die Nase zu hielt.

„Lügner!!“, schrie der Mann und stemmte sich gegen die Bettlehne, um ihn direkt ins Gesicht zu sehen. Vladislavs Blick war gleichgültig und machte den Söldner noch wütender.

„Nenn mich noch einmal Lügner und es setzt was!“, drohte er ihn ruhig und nahm seine Hand von der Nase weg. „Und nun verschwinde aus meinem Gemach, du stinkst bestialisch!“ Seras beobachtete die Beiden und wusste im ersten Moment nicht, was hier los war.

„Ich gehe nicht ohne Seras!“, knurrte Pip und sah ihm tief in die Augen.

„Das tut mir leid, aber sie bliebt hier.“ Seras wechselte ihre Blicke zwischen den beiden Männern.

„Sie kommt mit mir!“, schrie er ihn an.

„Du hast mich angespuckt!“ In seinen Augen zeichnete sich blanke Wut ab und langsam erhob er sich. Mit einem kurzen Blick zu Seras, verneigte er sich. „Verzeiht nun mein Ausbruch.“ Sie sah ihn nur verwirrt an, aber als sie langsam ahnte, was geschehen würde, drehte sich Vladislav ruckartig um und schlug Pip ins Gesicht. Von der Wucht und durch die Überraschung fiel er nach hinten auf den Boden. Der Junge ließ sich nicht beirren und sprang vom Bett auf ihn nieder.

„Es ist zwar nicht meine Art, aber du wagtest es mich anzuspucken!!“, rief er und schlug nochmals mit der Faust auf ihn ein. Pip röchelte von der Wucht des Schlages und seine Lippe platze auf. Er spuckte Blut, aber Vladislav dachte nicht ans Aufhören. Sein Griff um den Kragen und sein Gewicht auf der Brust von dem Söldner behielt diesen am Boden.

Seras kroch schnell zum Bettende und sah auf das geschundene Gesicht ihres Verehrers herunter. Sie erschrak.

„Vladislav!! Hör sofort auf!!“, schrie sie und rückte flink vom Bett herunter. Erachtete nicht auf sie. Doch ihr Griff um seinen Handknöchel, als er erneut zuschlagen wollte, ließ ihn zu ihr aufblicken.

„Lass mich los.“, sagte er kühl, aber sie sah ihn nur wütend an. „Ich sagte, lass mich los!“, schrie er auf. Seras tat nichts in dieser Richtung, sondern zog ihn von Pip herunter, der langsam realisierte, was geschah. Mit einem Ruck warf sie den Jungen zum Fenster hin. Er stolperte etwas, aber fing sich schnell. Er war zornig. Wie konnte sie dies wagen?

„Pip! Kannst du aufstehen?“, fragte sie ihn, als ihre zarten Hände seinen Arm umfassten und diesen hochzerrten.

„Es geht schon....“, röchelte er und ließ sich von ihr stützen.

„Ich bringe dich lieber in dein Zimmer, da kann ich mich besser um deine Wunden kümmern...“ Es war einkleiner Freudensprung für Pip. Sie wird sich um IHN kümmern. Hätte er es gekonnt, so würde sich sein kopf zu dem Bengel drehen und ihn triumphierend anblicken, aber die Schmerzen am Kopf waren zu stark. Wenn er wüsste, dass der Junge ihm einige Gesichtsknochen brach und so sein Gesicht deformierte. Er würde nie wieder, wie früher aussehen.

„Hey! Was soll das!! Du bist nicht für ihn verantwortlich!!“, knurrte der Junge und ging auf sie zu. Erwollte seine Dienerin wieder. Seras stoppte und drehte ihren Kopf. Vladislav erstarrte.

Ihr Blick war unbeschreiblich furchterregend, als würde sie dich langsam töten und die dabei die Gedärme entfernen. In diesem Moment dachte er nur, wenn Blicke töten könnten, wäre er bei ihrem Ausdruck tausendmal gestorben.

Nachdem er sie geschockt ansah, drehte sie sich weg und schleppte Pip aus dem Zimmer.

Es schien, als hätte er den Kampf verloren. Wohl auch den Krieg?
 

Die Vampirin ging mit ihrem Ballast vorsichtig durch eine Tür. Vorsichtshalber schloss sie dieser und schleppte Pip auf sein Bett. Das Blut tröpfelte auf den Boden und regte Seras an.

„Ich hole nur noch schnell Verbandszeug.“, sagte sie eilig und verschwand schon wieder aus dem Raum.

Die Schmerzen begannen stärker zu werden, was erst durch den Schock verhindert wurde. Der Söldner fühlte sich, als würde alles an ihm abgerissen sein. Wo blieb sie?

Erfind langsam an zu wimmern und hoffte, dass die Vampirin schnell wieder kehrte, damit sie ihm die Schmerzen nahm. Morphium, Aspirin, irgendwas, was beruhigte, wenn es auch Schlafmittel sei.

Es erschien ihn wie Stunden oder ein endloser Tag, als die Tür aufging und Pip eine Frau eilen hörte. Er konnte sie nicht sehen, denn das Blut versperrte ihm die Sicht.

„Ich rief den Krankenwagen!“, rief sie, als diese seine Schulter packte und sich neben ihm setzte. „Vorsichtshalber reinige ich die Wunde, bis der Wagen hier ist!“ Sie wirkte sehr in Sorge.

„Wieso? Was ist denn...Aua!! Was soll das?“, schrie er auf, als sie das Blut wegwischte. Seras schwieg und machte unbehelligt weiter.
 

Der Tag war schon in vollen Zügen und die nächtliche Gesellschaft des Hauses Hellsing schlief. Nur Seras nicht. Sie wartete ungeduldig auf den erlösenden Anruf des Krankenhauses. Es ist schon wenige stunden her, als sie dem Pip den Sanitätern überließ, die sie verwirrt musterten. Solch eine Verletzung hätten sie noch nie gesehen, meinten sie. Seras bejahte es, dass es ihr selbst so erginge. Schweigend nahmen sie Pip mit und fuhren auf den schnellsten Wege zu ihrem Standort. Seit her hockte sie am Telefon und erwartete den Anruf, dass alles in Ordnung sei.

Gewiss war sie sauer auf den Jungen, aber im Moment wollte sie sich mit ihm nicht beschäftigen. Sie mied ihn eher.

Es klingelte und sie erschrak. Sofort schellten ihre Hände zum Hörer und sie nahm ab.

„Mrs. Bernadotte?“, fragte eine männliche Stimme. Ihre Gesichtszüge entglitten.

//Diese Sau hat es gewagt?!!//

„Nein, hier ist Fräulein Victoria. Ich bin eine Freundin von Mr. Bernadotte.“, sagte sie ruhig.

„Oh, verzeihen sie. Er gab sie als Lebenspartnerin an...“

//Lebenspartnerin? Als das ich noch ein Herzschlag in mir tätige...//

„Verstehe...“, antwortete sie.

„Nun, aber wegen dem Grund des Anrufes. Wie es schien ist er außer Gefahr und wir konnten die größten Teil der Knochen richten, auch die Haut ließe sich wiederherstellen, wenn auch nicht sonderlich gelungen. Wir müssen leider mitteilen, dass es leider bleibende Schäden geben wird. Die Wucht, die auf ihn gedrückt hatte, war zu stark.“ Diese Nachricht hatte sie nicht erwartet. Wie konnte ein Junge nur so stark sein?

„Es tut mir leid....“, fügte der Arzt an.

„Schon gut...“, sagte sie leise und wirkte etwas betroffen.

„Wenn ich mir die Frage erlauben dürfte... Wie kam es zu dieser Fraktur?“ Sie überlegte.

„Nun... ich bin mir nicht sicher, ich fand ihn so vor. Fragen sie ihn m Besten!“ Man vernahm deutlich ein Seufzen des Arztes.

„Nun, Mr. Bernadotte liegt zur Zeit in einem künstlichen Koma, damit ihm die Schmerzen nicht berührten. Er wird er’s t in wenigen Tagen aufwachen...“

//Das auch noch...// Sie war sichtlich wütend.

„Im Koma? Oh nein....“ Ihr Ton grenzte schon an Heuchelei.

„Ja, ich werde sie natürlich kontaktieren, wenn sich weiteres ergibt.“

„Danke...“

„Dann wünsche ich ihnen noch einen guten Tag...“ So legte er auf. Gewiss konnte er ihre heuchlerischen Töne hören, was ihn nicht gefiel. Seras war es egal. Sie wollte nur noch den Übeltäter bestrafen.

Kinder sollte man schließlich erziehen!
 

Vladislav langweilte sich schon die gesamte Zeit. Er hat es aufgegeben, sich zu fragen, warum sie ihm half. Er wollte es auch nicht mehr wissen. Er wollte sich nur nicht langweilen. Wieder drehte er sich im Bett zur Seite und starrte auf ein beliebeigen Punkt. Es war einfach zu öde.

Plötzlich ertönte ein Klopfen.

„Ja!“ Er hob seinen Kopf und hoffte innerlich, dass es Seras war. „Wenn du hier bist, um dich zu entschuldigen, dann trete ein!“, fügte er an. Er wollte diesen Blick nicht auf sich sitzen lassen.

„Was willst du?“, fragte ihre zarte Stimme scharf und sie knallte die Tür hinter sich zu.

„Du sollst dich entschuldigen! Schließlich darf sich eine Bedienstete es sich nicht erlauben Widerspruch gegenüber ihrem Herrn einzulegen.“ Sie erstarrte. Er wagte es erneut.

„Du kleine Ratte! Ich muss mir gar nichts von dir gefallen lassen! Wenn ich will, kann ich dich in einer Hand zerquetschen!! Und wer ist hier eine Bedienstete, Rotzbengel!“, meckerte sie ihn an. Ermusterte sie und sein blick wurde eiskalt.

„Wag es nicht in solch einen Ton mit mir zu sprechen!“, drohte er ihr knapp und stand vom Bett auf.

„Ich kann mit dir reden, wie ich will! Ich bin dir in keinster Weise verpflichtet!!“, schrie sie nun und war drauf und dran ihn anzugreifen. Vladislav wirkte kühl und kühn zugleich.

„Zügle deine Zunge, Fräulein!!“ In seiner Stimme lag ein bekannter Tonfall, den sie zusammenzucken ließ. Wieder erinnerte er sie an ihren Meister. „Schließlich habe ich nur meine Ehre verteidigt. Er ist selber Schuld, wenn er nicht auf mich hört!“

„Du hast ihn fast tot geprügelt!!!“ Er lächelte.

„Ja und... so was muss er ab können und du schuldest mir immer noch eine Entschuldigung. Dieser Blick war nicht angemessen für eine Dienerin!“

„Du miese Sau!!!“ Sie kochte. „Ich schulde dir einen feuchten Dreck!“ Sein Blick wurde nun ernster und zielstrebig kam er auf sie zu. Das locker, schwarze Haar fiel hin und her und der junger Körper wirkte angespannt. Genau vor ihr blieb er stehen und seine Augen kreuzten die ihre. Sie wollte standhalten, aber es schien, als versuchte er etwas in ihren Augen zu lesen. Abrupt wandte er sich ab und lachte auf.

„Du willst mich bestrafen, weil ich einen Mann zusammenschlug, den nicht einmal du leiden kannst? Was für ein Spiel ist das?“ Sie schwieg. „Ich sage dir, was das für ein Spiel ist. Du suchst nur einen Grund, damit du mich so richtig fertig machen kannst, aber nicht mit mir! Eher wird es andersherum laufen! Ich werde dich fertig machen!“ Sein Blick drehte sich wieder zu ihr. „Ich werde solche Respektlosigkeit nicht mehr dulden... und wenn du dachtest, du könntest mich erziehen, dann sage ich nur eines.. Ich werde eher dich erziehen, dass du mir mehr Respekt zollst!“ Es lag eine bestimmende Art in seiner Stimme. Seras sah ihn an und es schien, als wollte sie ihm erneut eine ohrfeigen.

„Du wirst dir an mir die Zähen ausbeißen! So etwas haben viele andere vor dir auch versucht und sie sind kläglich gescheitert!“

„Ich merke es, aber ich bin anders, als die anderen... ich habe andere Methoden!“ Etwas bereitete sie bei seiner Betonung sorgen. Methoden? Was für Methoden?

„Und noch etwas.... ich finde, er sieht nun viel besser aus.. Eine wahre Verbesserung seines deformierten Gesichtes.“ Vladislav lachte auf und ging wieder zum Bett zurück. Sie sah ihm nach und wollte ihm nur noch weh tun.

„Und nun geh! Ich erwarte dich morgen Abend, punkt acht Uhr... Da du sowieso nie Tags auf bist, muss ich mich wohl nach dir richten... wer will schon eine unausgeruhte Dienerin haben? Die macht doch nur Fehler!“ Seras wusste nicht, was sie sagen sollte. Es schien, als hätte er sie niederdiskutiert.

„Was guckst du so, geh heraus!“, meinte er und belächelte ihr verwirrten Blick. Wie Hypnotisiert verließ sie sein Zimmer und schritt in ihrem zurück. Was war nur geschehen? Hat er sie etwa schon geschlagen? Hat er ihren Willen, ihren Stolz, ihre Würde genommen?
 

-----nächste folgt i-wann

Der Fleck ganz leicht weg mit „Respekt leicht gemacht“

Sooo das neue Kappi ist da...

^^ es ist,wie man mir sagte boa O_O
 

Kapitel 8 ----- Der Fleck ganz leicht weg mit „Respekt leicht gemacht“
 

Seras ließ sich an ihrer Tür auf den Boden gleiten. Sie konnte es sich nicht erklären, aber in diesem Moment. In diesen kleinen Moment, hoffte sie, dass ihr Meister da sein würde. Trotz seiner seltsamen Art, war er doch bemüht, ihr solche Personen, wie Vladislav es ist, von ihr fern zu halten. Wäre der Bengel nur einige Jahre älter, könnte man glatt denken, er sei ein Schüler von Pip. Die Perverse Ader besaß er.

Langsam stand sie wieder auf und schmiss sich in ihren Sarg. Morgen, morgen könne sie endlich Pip abholen, der nun ihre einzige Rettung vor dieser Qual erschien.

Sie wollte die letzten zwei Tage vergessen.

Schnell zog sie ihre Uniform aus, die er ihr um die Ohren schmiss und schmiss sie in die nächste Ecke. Halbnackt lag sie in ihrem Sarg und schloss die Augen. Es war alles so ermüdend.

//Ach Master, wo stecken sie nur?//, seufzte sie in Gedanken und schlief ein.
 

Tag 1
 

Schon seit einer halben Stunde stand Vladislav vor dem Ausgang und wartete auf seine Bedienstete. Er war recht ungeduldig geworden, seit er vor einigen Stunden beschloss, ihr Respekt beizubringen. Eigentlich hatte er es vorher gut mit ihr gemeint. Fand sie recht nett und sah über ihre Fehler hinweg. Das war auch der Grund, weshalb er sie diesen Schnösel nicht überlassen wollte und ihn aus den Weg schaffte, aber sie schätze es wohl nicht sehr.

Er wurde ungeduldiger und ging hin und her.

//Wenn sie nicht sofort kommt, kann sie was erleben!// Wütend sah er auf, aber es erschien nichts.

Wieder schritt er hin und her. Es war zum verrückt werden. Er wollte gerade anfangen herum zu fluchen, als Schritte ertönten, die ihm näher kamen. Er wandte sich um und erblickte Seras, die gemütlich, aber doch widerwillig, sich zu ihm begab. Kurz vor ihm, blieb sie stehen.

„Du ließest dir aber Zeit! Erst weckst du mich nicht und dann kommst du auch noch zu spät!!“, schnauzte er sie voll, aber sie sah darüber hinweg.

„Erstens bist du alt genug, und brauchst keinen Wegdienst und zweitens habe ich gegessen!“ Anscheinend fand sie ihren Stolz wieder. Vladislav musterte sie und erinnerte sich, dass er sie bestrafen wollte.

„Gegessen? Und was ist mit mir.. man bekommt hier ja nichts...Abgesehen davon, wieso isst du? Du siehst doch schon fett genug aus, da kannst du doch die Mahlzeiten auslassen.. und abspecken!“ Ihre Nasenflügel fingen an zu zittern, was sie seit Neustem öfters taten.

„Wie meinen? Ich soll die wenigen Mahlzeiten, die ich noch habe, weglassen, nur weil du meinst ich sei zu fett!!!!! Ich bin jetzt schon ein Strich in der Landschaft!!!“, fuhr sie ihn an. Seine Hand glitt hoch, als Zeichen, sie soll den Mund halten, was sie unbewusst tat.

„Ja, das sage ich... du speckst ab, ab heute.... bis ich der Meinung bin, dass du dünn genug bist.“ Somit beendete er die Diskussion und drehte sich weg. Sie hätte ihn erwürgen können. In ihren Augen herrschte Feuer und Flamme. „So, da du nun da bist, können wir raus gehen.. mir wird hier noch langweilig... und ich will sehen, ob es einen Reitstall gibt.“ Schnell ging er heraus, aber blieb dann an der Tür stehen. Er vergaß, er hatte noch immer keine Schuhe. Und wieso sich die Wunden aufreißen, wenn man eine Dienerin hätte?

„Wir haben hier keinen Reitstall..“, sagte sie in der Hoffnung, er hört auf sie, aber weit gefehlt. Er drehte sich um und musterte sie ungläubig.

„Und das soll ich dir glauben, weil....?“, fragte er.

„Weil ich hier länger lebe...“ Ein Argument, dass musste er zugeben.

„Aber wer sagt mir, dass du nicht lügst, nur um nicht rauszugehen?“ Treffer. Seras wusste, dass er es wieder darauf anlegte. Nur dieses mal wollte sie gewinnen.

„Weil ich dich wohl kaum anlügen kann, ohne dass du es an meiner Nasenspitze sehen könntest!“ Ein Rückschlag, aber er ließ sich nicht beirren.

„Um das zu können, kenne ich dich nicht gut genug.“ Geblockt und sie lag nun zurück. Seras musste sich nun was überlegen, ansonsten ließ sie ihn gewinnen.

„Ich habe keinen Grund dich anzulügen!“ Sie ahnte, dass es vorbei war. Dieses Argument war zu schwach.

„Das ist kein Argument, sondern eine billige Flucht, also nun komm, oder es setzt was!“, sagte er bestimmend. Sie verharrte zuerst. Wollte etwas sagen, aber verschwieg es. Schließlich durfte sie ihm nicht weh tun. „Und da ich mir meine Füße nicht verletzten möchte, musst du mich tragen, also Buckel mal!“ Sein Finger deutete genau vor ihm auf den Boden.

„Ich soll was?????“ Es reichte ihr. Dieser Tonfall gefiel ihr ganz und gar nicht. Dies hätte sie nicht einmal vor ihrem Meister getan. Nun nicht unter diesen Umständen. Andere, darüber ließe sich reden.

„Buckeln, niederknien, meinetwegen hinhocken...“, sagte er ruhig und ließ sich von ihren geballten Fäusten nicht stören. „Hast du vor mich zu schlagen? Wenn ja, glaube nicht, dass ich mich nun nicht wehre.... ich habe keine Hemmungen eine Frau zu schlagen, wenn sie mir respektlos kommt!“, drohte er und sah ihr direkt in die Augen. Dieser Blick schien, als würde er gleich auf sie losgehen. Sie stockte.

//Vielleicht sollte ich mitspielen, nur solange Pip wieder in Ordnung sei und er ihn mir vom Leib hält. Ausrasten wäre keine gute Idee, rächen kann man sich ja noch später...//, sie grinste innerlich fies und ging zu ihm hin. Langsam hockte sie sich hin, sodass er sich an ihr festhalten kann. So, als sie ihn ins Bett trug.

Die Vampirin erhob sich und rückte sein Gewicht zurecht. Er hielt sich mit den Beinen, die er um ihre Hüfte schlang, fest und legte die Arme um ihren Hals.

Beide gingen nun nach draußen, wo der Mond schon weit oben stand. Es war eine herrliche Nacht, die sie gerne mit einem Spaziergang genossen hätte, wäre da nicht ihr nerviger Ballast.

„Geh mal schneller und guck nicht immer nach oben, ich will nicht gegen einen Baum laufen und schlurf nicht so, das hört sich abartig an!“, nörgelte er. Sie war mit den Nerven am Ende.

„Auf den billigen Plätzen, hör auf zu meckern oder ich lass dich kurzer Hand fallen!“

„Ja, dann meckere nicht! Schließlich ist ein Packesel von den billigen Plätzen!“, konterte er geschickt. Sie schoss sich ein Eigentor.

„Der sogenannte Packesel kann dich ganz schnell aussetzten, dann kannst du sehen, wie du wieder zurück kommst!“ So schnell gab sie nicht auf.

„Mag sein, aber dann bekommst du anschiss deiner Chefin! Ich bin wertvolle Ware!“

„Die man leicht verlieren kann.... und sie wird es mir, nachdem, was du mit ihr abzogst, nicht übel nehmen, vielleicht bekomme ich dafür eine Gehaltserhöhung!“

„Bezahlt wirst du auch noch für die schlampige arbeit... Sie muss wirklich mit Geld um sich werfen!“ Seras lockerte den Griff um seine Beine, sodass er etwas herunter rutscht.

„Hey, was soll das?“

„Ich sagte doch, Waren kann man schnell verlieren!“ Erneut sah sie unschuldig nach oben.

„Ich sagte du sollst nach vorne gucken, ich will nicht gegen einen Baum laufen.

„Wenn, dann laufe ich gegen einen Baum und dann würde ich etwas abbekommen und nicht du!“, stellte sie es klar und ging weiter. Er sah es schon kommen, aber hatte nicht mit ihren vampirischen Fähigkeiten gerechnet. Er wusste nicht einmal, dass sie eine Vampirin war. Sie sah immer noch in den Himmel und lief geradeaus weiter. Gewiss wusste sie, wohin sie lief, aber es schien, als würde sie direkt gegen einen Baum gehen. Vladislav sah es kommen.

„Pass auf, da ist ein...!!“,schrie er und kniff die Augen zusammen, als er sehr nahe war, aber sie wich dem aus und lachte.

„Da hast du schiss gehabt, wie? Dachtest ich pass nicht auf.“ Er sah sie an.

„Hätte ich nicht was gesagt, wärst du dagegen gerannt.“

„Glaubst auch nur du....“ Sie verschwieg Weiteres.
 

Seit einer halben Ewigkeit gingen sie umher. Rasen runter, Rasen hoch, Straße quer, wieder längs und durch den Bäumen hindurch, am Grab entlang, welches immer noch geschunden wirkte und wieder zum Haus. Erneut hinfort und an Beeten entlang. Seras Füße schmerzten, was sie einige male erwähnte, aber kein Gehör fand. Vladislav ließ nur den Blick schweifen und lauscht, in der Hoffnung, er hört ein Wiehern.

„Ich sagte doch, wir haben keinen Reitstall!“, meinte sie hörbar erschöpft.

„Lüg nicht und halt mal deine Schnute, ich höre da was!“ Er lauschte, aber konnte nichts erkennen.

„Ich lüge nicht!“, maulte sie und blieb stehen. „Und komm endlich...“ Sie stoppte, denn seine Hand glitt an ihren Mund und hielt ihn zu.

„Mund halten.. sagte ich!“ Sie gehorchte und er konnte in die Ferne lauschen. Der Wind wehte aber man konnte deutlich ein leises Wiehern vernehmen. „Da lang!“, rief er und deutete auf einen schmalen Pfad durch Gestrüpp.

„Da gehe ich nicht durch...“ Seras war nun trotzig.

„Doch, das tust du oder ich trete dir in die Seite! Dann bist du mein Pferd!“ Sie blickte zu ihm herauf, aber schwieg. Er sah sie wieder so an. Leise fluchend ging sie durch das Gestrüpp. Sie kämpfte sich hindurch. Die Büsche, Sträucher und Dornen zerrissen ihr die Kleider auf und zerfleischten ihre Haut, welches sich sofort wieder schloss, Die Haare kamen durcheinander, jedoch wusste sie, ihm erginge es auch so. Das brachte ein Grinsen auf ihren Lippen hervor.

Nach wenigen Sekunden kämpfte sie durch die letzte Mauer und stand auf einem weiten Feld. Es war satt grün und bot einen fernen Ausblick.

„Eine Koppel?“

„Nein, weißt es ist ein Wald“, sagte er sarkastisch.

„Ach wirklich und ich dachte das wäre eine Koppel, danke für deine aufklärenden Worte.“, konterte sie geschickt. Er ignorierte es und suchte nach den Wesen, die er hörte. Schnell erspähte er am Horizont mehrer Tiere, die umher liefen.

„Pferde!“, rief er aus und deutete auf sie. „Von wegen, ihr habt keinen Stall!“

„Haben wir auch nicht, oder siehst du einen?“ Er schwieg und sah sich um. Sie hatte Recht, hier war nirgends ein Stall, nur eine endlose Koppel mit vier bis sechs Pferden.

„Also, wer log hier?“

„Ich nicht....“, meinte er trotzig. „Außerdem meinte ich Pferde, dass ihr keine Pferde habt.“ Seras blieb die Spucke weg. Schnell drehte er es sich zurecht. Das war nun wirklich unter ihrem Niveau. Schmollend ließ sie ihre Hände von ihm und stellte sich gerade hin. Ihre Schlanke Figur machte es fast unmöglich sich festzuhalten und da er sich auf andere Dinge konzentrierte, fiel er kurzer Hand herunter. Es war ein unpassender Ort. Er saß auf dem Boden, sah sie wütend an, aber spürte etwas, was ihm nicht gefiel.

„Verdammter Mist...“

„Na, das kannst du laut sagen.. bist genau in ein Haufen Pferdemist gefallen.. das tut mir aber leid!“, meinte sie unschuldig und versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Es misslang und sie prustete sich. Das geschah ihm zu recht. Sein Blick wurde wütend und langsam stand er auf.

„Das ist alles deine Schuld!!! Wieso ließest du mich auch fallen??“, schrie er und seine Stimme bebte.

„Weil du ein arroganter Schnösel bist, der nicht zugeben wollte, dass er im Unrecht lag.“ Seras wollte nun ruhig bleiben, da er sich zu genüge aufregte. Vladislav knirschte mit den Zähnen und seine Augen verengten sich.

„Wenn du nicht eine Ohrfeige geschenkt bekommen haben willst, dann sei still!“ Es lag Brutalität in seinem Ton. Sie zuckte mit ihren Schultern und ging geradewegs an ihm vorbei. Es war ihr zu dumm.

„Komm wieder, wenn du dich abgekühlt hast!“, fügte sie an und verschwand im Gebüsch.
 

Wie sie die Ruhe genoss. Seit einer halben Stunde lag sie selig in ihrem Sarg und starrte die Decke an. Seras genoss es richtig, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten dürfte. Sicher hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn einfach da zurückließ, aber der Bursche ist klug und kommt schon alleine zurecht. Erneut drehte sie sich um Sarg und versuchte die Gedanken an ihm zu verdrängen. Vielleicht sollte sie nach ihm sehen?

Nein, darüber würde er lachen, wenn sie nun so schnell aufgab.

Plötzlich richtete sie sich auf. Sie tat es doch. Schnell krabbelte sie aus ihrem Sarg und lief herauf. Ihre Schritte wurden immer schneller. Oben angekommen bog sie ab mit dem Ziel des Haupteinganges. Sie konnte nicht ahnen, das dort eine Überraschung stand.

Die Tür ging auf und sie konnte von der Treppe her, die gesamte Halle überblicken. Sie blieb stehen und ihre Augen weiteten sich.

Seras fasste es nicht, was sie da sah. In der Halle stand ein großer Hengst. Ein Riese von einem Rappen. Gemütlich fraß er Heu vom Boden und wedelte mit dem Schweif, um die Fliegen zu vertreiben. An sich sah er stattlich aus, aber doch wirkte er teuflisch.

„Was...Was zum...“, stammelte sie und kam herunter.

„Oh, das Fräulein Respektlos ist gekommen... soll ich mich bezüglich des Besuches geehrt fühlen?“, ertönte eine junge Stimme, die sie gut kannte. Seras blickte auf Vladislav nieder, der gerade Heu hereinschleppte.

„Was soll das!!!“, schrie sie apathisch, denn sie dachte nur an die Reaktion von Lady Hellsing. Er sah sie nicht mehr an, sondern verteilte das Heu rund um den Hengst herum, der gemütlich weiter fraß.

„Wonach sieht es aus, ich kümmere mich um ihn oder willst du dies übernehmen?“ Lächelnd klopfte er dem Pferd auf dem Hals und drehte sich zu ihr um.

„Aber... aber.. aber hier??? Wieso hier?? In der Eingangshalle???“

„Wieso nicht?“

„Wir gehen hier durch.. und arbeiten.. und...“

„Arbeiten?“, er zog eine Augenbraue hoch. „Bisher habe ich hier niemanden arbeiten gesehen.... und außerdem habt ihr keinen Stall oder keinen ordentlichen, nur eine Ruine, also habe ich ihn mitgenommen.“

„Wieso??“, fragte sie hysterisch.

„Da du mich da ja zurückließest, musste ich irgendwie wieder hier her und ich konnte schlecht gehen, also habe ich ihn mir genommen.. er ist sehr zahm!“ Der Hengst rieb sich an ihm und genoss die Streicheleinheiten des Jungen.

„Das ist mir egal, was er ist, er muss hier weg!! Bevor Lady Hellsing das sieht!!! Ansonsten bin ich tot!!“ Man sah ihre Panik an. Sie rannte herunter und sammelte das Stroh ein, während er sie beobachtete.

„Hey...“,setzte er an, aber sie hörte nicht, sondern sammelte alles ein.

„Bring ihn heraus....Sofort!!“, befahl sie und verlor fast die Hälfte des Heues.

„Und wohin deiner Meinung soll ich ihn bringen? Wieder auf die Koppel?“ Sie nickte hysterisch.

„Ja!!!“

„Aber es regnet bald!“ Seine Hand glitt zu der Mähne.

„Bring ihn raus!!!“ Seras rannte schnell aus dem Gebäude und schmiss das Heu in eine Ecke. Woher er dieses nun wieder hatte?

Vladislav stand starr da und wollte ihr nicht gehorchen, jedoch tat es das Pferd. Wie auf Kommando trabte es aus der Halle ins freie und zog den Jungen mit sich. Er ließ es verwundert geschehen, während Seras die gesamte Halle säuberte.
 

Eine geschlagene Stunde brauchte sie für diesen Raum. Erschöpft sackte sie nieder. Sie hatte Glück, denn Integra machte keine Anstalt aufzustehen. Ein Seufzen trat aus ihren Lippen und erleichtert schloss sie ihre Augen.

„Nicht einschlafen!“, rief Vladislav, als er eintrat. Sein Gesicht wirkte etwas verärgert.

„Was ist denn nun schon wieder?“ Sie bereitete sich auf eine Konfrontation vor.

„Ich habe dir gesagt, ihr habt einen Stall... gleich neben der Kopple seitlich von dem Grab!“ Seras sah ihn verwirrt an.

„Ja und?“

„Nichts na und... du wolltest es mir nicht glauben!“

//Wer sagt, dass ich es jetzt tue?// Sie grinste und stand auf.

„Sag mal, wo sind deine Kleider?“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass er oben herum ohne lief und nur mit einer Hose bekleidet war.

„Sie waren doch dreckig, also zog ich sie aus und nahm mir eine andere Hose... ach und du musst die dreckigen Sachen waschen.“, entschied er sich und ging an ihr vorbei.

„Was soll ich? Sehe ich aus wie ein Waschweib?“

„Nein, aber du bist daran schuld, dass sie dreckig sind... also los komm!!“ Er winkte sie zu sich und ging dann voraus. „Ich möchte sie morgen sauber haben!!“ Seras wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, geschweige halten sollte.
 

„Ja, sag mal, bist du blind? Ich sagte, da vorne ist noch ein Fleck und nicht da hinten!!!“, schrie er sie an und deutete direkt auf eine Stelle. Sie fauchte ihn an und rieb weiter auf dem Waschbrett herum. Wieso musste die Waschmaschine nun kaputt sein?

Wieder seufzte sie und rieb mit de Kernseife darauf herum. In diesem Moment war sie froh, dass sie diese Art des Waschens im Heim gelernt hatte.

Wieder schrubbte sie und das Wasser schäumte. Das letzte Teil war nun fertig und sie wrang das Wasser heraus. Einmal ausschüttelt und aufhängen. Geschafft. Erleichtert atmete sie auf und wischte sich mit ihren feuchten Händen den Schweiß aus dem Gesicht. Ein Lächeln trat auf.

„Du bist noch nicht fertig!!“, schnauzte er sie an. Ihre Gesichtszüge entglitten. „Du musst das Wasser noch auskippen!“

„Ich weiß...“, maulte sie und ging zum Becken. Vorsichtig hob sie es an und brachte es zum Waschbecken. Doch sie sah nicht, wohin sie ging. Ihr Fuß trat direkt auf die Bürste und die Borsten stachen in ihre Haut. Seras jaulte auf und verlor das Gleichgewicht. Der Bottich fiel nach hinten und verschüttete das dreckige Wasser. Es wäre nicht so schlimm gewesen, säße Vladislav nicht i der Flugbahn. Er konnte nicht schnell genug ausweichen und somit wurde er mit über der Hälfte des Inhaltes überschüttet. Seras lag auf dem Boden und drehte sich schnell zu ihm um. Er wirkte, wie ein begossener Pudel und sein Gesichtsausdruck ließ Unheil verlauten. Sofort stand sie auf und schnappte sich ein Handtuch, mit dem sie ihn trocken wischen wollte.

„Tut mir leid!“, sagte sie und rubbelte durch sein Haar. Er sah sie neutral, wütend an.

„Das gibt Rache...“, sagte er trocken und schlug ihre Hände weg. Sie sah ihn verwirrt an.

„Ich sagte doch, es tut mir leid!“, versuchte sie sich herauszureden.

„Von wegen!!! Du bist ein widerlicher Tollpatsch!!! Und zur Strafe wirst du das Chaos beseitigen!!!“, schrie er sie an und sprang von seinem Sitzplatz herunter. Sie sah ihn verwirrt nach. Was sollte das für eine Strafe sein? Schließlich hätte sie es doch sowieso machen müssen.

Vladislav ging aus dem Raum, aber kam schnell wieder zurück. Er trug etwas in den Händen, was Seras nicht gefiel.

„Eigentlich wollte ich dir das nicht antun, aber wegen diesem!!“ Seine Hände deuteten auf seinen gesamten nassen Körper. „Ziehst du die nun an!!“ Mit diesem Satz warf er ihr eine Dienstmädchenuniform entgegen. Sie war platt.

„Bitte?“

„Du hast schon richtig gehört!!! Als Dienerin trägt man passende Sachen und da ich dies gerade fand!“ Sie entfaltete es und erstarrte. Es wirkte eher wie eine Sexuniform, aller Pip. Jedoch ahnte sie nicht, dass es eine echte Uniform des englischen Königshauses war. Es war im gesamten kurz geschnitten, an den Enden mit Rüschen bestickt und schwarz und weiß gehalten. Ein Untersaum machte den Rock fluffiger und der Ausschnitt ließ Männerherzen höher schlagen. Seras musterte es skeptisch.

//Der Junge ist pervers....//

„Sag mal.. wie alt bist du noch mal?“, fragte sie vorsichtig. Nicht das ihn die Eltern verkorkst haben.

„14...“

//Das erklärt einiges... schieb es ruhig auf die Pubertät...//, dachte sie sich und seufzte.

„Ich ziehe das nicht an!“, meinte sie bestimmend, aber Vladislav akzeptierte kein ‚nein’.

„Entweder du ziehst es an und machst sauber oder du rennst nackt umher!“ Er ließ ihr wirklich keine Wahl. Sie sah ihn pikiert an.

„Und du bist dir sicher, dass du 14 bist... du wirkst eher wie 18, der gerade seine Sexfantasien auslebt!“ Er musterte sie stark.

„Ja, ich bin 14 und zu deiner Information...mit dir kann man seine Sexfantasien nicht ausleben, dazu müsste man blind und taub sein... und nun zieh es an oder renn nackig umher!“, befahl er. Sie musste seufzen und nickte. Besser als nichts anzuhaben ist es schon.

Kurz herum zog sie es an, nachdem er den Raum verließ. Sie konnte sagen, was sie wollte, es passte ihr perfekt. Aber doch fühlte sie sich unwohl, denn es war ziemlich kurz.

„Gut, dann kannst du ja sauber machen!!“, befahl er. Erbost stemmte sie ihre Arme in die hüfte und sah ihn erwartend an. Sein Blick fiel darauf. „Ja, was ist, willst du noch einen Arschtritt, damit du beginnst?“

„Wie war das???“

„Wasche dir die Füße!“ Mit diesen Satz ging er zu seinen angestammten Platz, um sie zu beobachten. Seras ließ sich das nicht gefallen.

//Nicht mit mir!// Mit einem Satz packte sie seinen Arm und zerrte ihn aus dem Raum. Vor Vladislav Nase knallte sie die Tür zu. Er blieb erstaunt zurück.

Wen sie schon sauber machen muss, dann nicht unter seinen Augen. So begann sie den Boden aufzuwischen.

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nächstes kappi wird heftiger

Pubertät lässt grüßen

So, mein neues Kappi ^^

also viel spaß und meuchelt mich nicht T_T
 

Kapitel 9 ----- Pubertät lässt Grüßen
 

Tag 2
 

Die Nacht brach schon längst an und wie vor wenigen Stunden wartete Vladislav in der Haupthalle. Nur dieses mal war Seras früher da. Sie wollte es nicht riskieren, dass sie ihn erneut schleppen musste.

„Endlich!“, nörgelte er indirekt und griff nach ihren Arm. Sie wusste nicht, was geschah.

„Vorsichtig!“ Ihre Hand hielt den Rock der Dienstmädchenuniform fest, der bei ruckartigen Bewegungen schnell hochrutschte und mehr entblößte, als er verdecken sollte. Vladislav wandte sich um und entdeckte das Problem. Doch anstatt vorsichtiger zu sein, zerrte er sie noch weiter und grinste bei dem Anblick, welcher ihm geboten wurde.

„Lüstling...“, schnauzte sie, aber anscheinend überhörte er dieses.

Schnelle Schritte führten die Beiden in den ersten Stock. Seras ließ sich weiter zerren, aber wusste nicht, wohin.

„Ähm... Wohin gehen wir?“, fragte sie nach wenigen Minuten.

„In mein Zimmer... du sollst es aufräumen!“ Wieder eine Dienstmädchenaufgabe. Da fragte man sich, wozu man Geld für dieses faule Pack ausgab, wenn man Seras mit dem ‚S’ auf dem Rücken hätte.

„Wenn es weiter nichts ist...“, fügte sie gelangweilt an. Er grinste und sah zu ihr herüber.

„Von oben bis unten.. es soll wie geleckt aussehen, sodass man sich überall spiegeln kann!“

„Falls es dir entgangen ist, du hast einen Teppich als Bodenbelag!“ Es war relativ unmöglich einen Teppich zum Spiegeln zu bringen.

„Nein, ist es mir nicht... der wird dennoch gereinigt.. selbst wenn es mit der Hand ist!“ Ziemlich pingelig, dass musste man ihm lassen, aber was sollte sie dagegen tun? Schließlich war es ihr im Moment noch nicht vergönnt ihm weh zu tun.

„Na, mal sehen...“, murmelte sie und ging ruhig weiter.

Schnell kamen sie in seinem Zimmer an. Ihr Blick bemerkte sofort die schräge Tür und ein dort hinter lauerndes Chaos. Seras hätte stocken können. Denn das aufgeräumte Zimmer glich nun einer Müllhalde. Wie es schein, hatte Vladislav mehrer Vasen zerstört, Bettlaken herausgekramt und seine Sachen überall verstreut. Blumeerde lag überall herum und die Vorhänge waren mit Dreck vermischt. Es war ein Wunder, dass er das Haus nicht angezündet hatte.

„Hat hier ein Orkan gewütet?“, fragte die Vampirin und wagte es nicht einmal in die verschiedenen Pfützen klebrigen Zeugs zu treten.

„Nein... mir war langweilig und da habe ich mir diese Aufgabe für dich überlegt.“ Sie sah ihn verwundert an.

„Wenn es nichts weiter ist...“ Ein Kopfschütteln ließ sich nicht verbergen.

„Na, wenn es dir gefällt, dann fang einfach an!“ Grinsend trat er vorsichtig in das Zimmer herein und kletterte auf dem freien Tisch. Nachdem er sich gemütlich machte, sah er zu Seras, die noch immer an der Tür stand. “Fang an...“, wiederholte er etwas lauter. Seras stand noch an der Tür und überlegte, ob sie es tun sollte.

„Warum sollte ich, schließlich ist das dein Raum!“, meinte sie gleichgültig. Vladislav lächelte und schüttelte seinen Kopf.

„Nein, ich bin ein Fürst, ich mache mir doch die Hände nicht schmutzig!“ Sie hob eine Augenbraue und seufzte.

„Mir egal.. ich kann dir gerne helfen, aber du musst aufräumen!“ Es klang nicht sehr bestimmend, aber doch sagte sie ihre Meinung. Er sah etwas pikiert aus und fing langsam, an mit seinen Beinen zu wackeln.

„Sehr...nett ausgedrückt... jedoch bist du nicht mal im entferntesten meine Mutter!“, konterte er und grinste siegessicher. Seras ließ es kalt. Wieso sollte sie sich darüber aufregen?

„Ja, da hast du recht, denn wäre ich deine Mutter gewesen, hätte ich dich ordentlich erzogen und nicht verzogen!“ Der Junge stockte.

„Wag es noch einmal meine Mutter zu beleidigen, oder ich...“

„Oder du...?“, fragte sie und stemmte ihre Hände in die Hüfte. Vladislav schwieg und es schien, als würde er überlegen. „Ahhh... da überlegst du nun? Sehr amüsant...“, lachte sie.

„Du hast gewagt sie zu beleidigen, du hast doch keine Ahnung!!!“, entrüstete er sich. Die Vampirin zuckte mit ihren Schultern und ging aus dem Raum.

„So, wie ich das sehe... war sie eine schlechte Mutter!“, rief sie noch herein.

„Halte dein teuflischen Mund, du Hure!!!!“, schrie er ihr nach. Seras hörte nur noch das Zuknallen der Tür.
 

//Sie hat doch keine Ahnung... Sie ist einfach dumm...// Wütend sprang er vom Tisch herunter und ging durch das verwüstete Zimmer. Seine Fäuste lagen steif an seiner Seite, aber am liebsten hätte er irgendwo gegen geschlagen. Für ihn war die Erinnerung zu schwer. Und nun musste er ihr Andenken noch bewahren. Wie hätte er das tun können? Er kannte sie doch nicht so lange. Er war doch erst fast drei gewesen, als sie starb.

Verärgert und wütend über sich selber, dass er ihr nicht Einhalt geboten hatte, schmiss er sich auf das Bett und starrte auf die Decke. Er war wütend, aber doch flossen Tränen über sein Gesicht. Es hatte ihn tief getroffen.
 

„Vladislav! Pass auf!“, weckte ihn eine sanfte, aber doch bestimmende Stimme. Er schreckte hoch und seine Träume flogen hinfort. Die Person lächelte ihm zu und die warme, sanfte Hand strich ihm über seinem schwarzen Schopf. „Du solltest besser acht geben.. vielleicht brauchst du noch die Lektionen?“, erklärte sie ruhig. Der Junge nickte etwas.

„Aber wozu? Wozu muss ich diese unwichtigen Dinge wissen?“

„Etikette, mein Lieber, Etikette!“, ermahnte sie und ein Finger zeigte weise auf ein Buch.

„Etikette hin oder her, ich bin nicht daran interessiert, was ich bei... bei Frauen beachten muss...was Höflichkeit ist!“ Nun wurde ihr Blick wütender. Solch eine Antwort hätte sie von ihrem eigenen Sohn nicht erwartet.

„Vladislav! Gewiss denkst du nun, dass es Unsinn ist, aber du wirst es brauchen... Auch du musst eines Tages den Thron besteigen und eine passende Frau suchen.. und dafür musst die Kunst der Höflichkeit besitzen.. Nur der Charme, macht einen Fürsten beliebt!“ Er rollte mit seinen Augen und legte seinen Kopf auf dem Tisch.

„Das ist mir gleich!“, meinte er und seufzte.

„Hör auf zu seufzen und hebe deinen Kopf... Wiederhole nun meine letzten Worte des Kapitels!“, befahl sie. Er gehorchte.
 

//Eine ungehörige Frechheit. Etwas derartiges, unverschämtes habe ich noch nie erlebt. Dem werde ich erst mal Manieren beibringen... was seine Mutter wohl versäumt hatte!//, schnaufte sie und stieß dabei eine Tür auf. Die Besenkammer war vollgeräumt und nur schwer durchsehbar. Sie kramte flink herum und fand einige Eimer, Putzlappen und Staubsauger.

Sie nahm alles und ging mit schnellen Schritten zurück zu seinem Zimmer. Schließlich sagte sie doch, sie hilft ihm.

Ihr Weg zu ihm war kurz, jedoch sehr wackelig. Sie trug die gesamten Eimer, Staubsauger und Lappen auf ihren Armen. Ihr Kopf lugte kaum über den Haufen hervor und selbst ihre Hände waren nicht frei. Wie sollte sie die Tür aufbekommen?

Seras war jedoch einfallsreich. Die gesamten Dinge drückte sie mit ihrem Körper gegen die Wand neben der Tür und hob ein Bein. Langsam versuchte sie die Klinke herunter zu drücken, was ihr beschwerlich gelang. Ihre Muskeln spannten sich und es schmerzte. Aber sie schaffte es dennoch.

Die Tür ging auf und sie konnte mit ihrem gesamten Putzutensilien in das Zimmer eintreten.

„Ich habe die Putzsachen, womit wir das Zimmer aufräumen können, nimmst du mir etwas ab?“, fragte sie und versucht hervorzulugen. Sie schaffte es und sah sofort Vladislav, der einige Bücher in das Regal räumte. Er blickte sie an und stellte ein Exemplar von Shakespeare herein. Sein Ausdruck wirkte sanfter und erzogener.

„Ja...“, sagte er leise, weshalb es die Vampirin nicht hören konnte. Er legte die Bücher auf den Tisch und trat zu ihr. Vereinzelt nahm er ihr einige Dinge ab, sodass sie wieder alles umfassen konnte. Er legte diese auf den Boden und ging schweigend wieder zum Regal.

Sie schien etwas verwirrt und nahm einen Eimer.

„Okay... es ist schön, dass du auf mich hörst...dann hole ich Wasser...“, sagte Seras und ging nochmals aus dem Raum. Er nickte leicht.

„Mutter sagte... Man sollte Frauen immer Recht gut behandeln, ansonsten machst du dir einen schlimmen Feind.“, murmelte er und stellte das letzte Buch in das Regal.

Nur wenige Minuten, indem er einen Stuhl aufstellte, Die Scherben der Vase aufsammelte und die restlichen Kissen in das Bett zurücklegte, vergingen, als sie wieder eintrat. Vorsicht schleppte sie einen Eimer mit Wasser herein, indem noch Putzmittel war.

„Ich bin eigentlich überrascht, dass du selber aufräumst. Ich habe Wasser mit Putzmittel für die Flecken!“ Sie stellte diesen auf dem Boden und sah zu ihm auf. Sein Ausdruck glich einer Musterung.

„Was ist da drinnen?“, fragte er skeptisch. Sie lächelte.

„Putzmittel...Seife...“ Er blickte in ihre Augen.

„Und ich soll den Boden schrubben... ich weiß doch nicht einmal wie das geht.“, meinte er fast schon hilflos. Die Vampirin seufzte und nahm einen Besen.

„Zuerst saugst du aus.. dann wird geschrubbt...Am besten umgehe die klebrigen Flecken...“ Sie drückte ihm dem Staubsauger in die Hand und deutete auf den Boden.

Er sah auf den Gegenstand und auf den Boden, wieder zurück und auf Seras. Er verstand nicht wirklich, warum sie dies nicht tat, aber wollte ihr nicht wiedersprechen.

„Was ist das?“, fragte er verwirrt. Seras blickte ihn entsetzt an.

„Das.. ist ein Staubsauger... kennst du dies nicht?“ Er verneinte. „Seltsam...okay... du nimmst das Rohr in die Hand und drückst die flache Seite auf den Teppich, dann steckt man den Stecker in eine Steckdose und schaltet das Gerät ein!“, erklärte sie, während Seras es vorführte. „Wenn er an ist, gehst du damit über den Boden...“ Sie schaltete ihn ein und fing an zu saugen. „So in etwa... und nun du!“ Vladislav schreckte bei dem Lärm zurück und musterte sie ängstlich.

„Teufelswerk!!“, meckerte er. Sie sah ihn fragend an.

„Du musst wohl aus einer wirklich behüteten Ecke stammen... Das ist kein Teufelswerk... es ist ein Staubsauger... Glaub mir, das Ding tut dir nichts! Probiere es doch!“ Sie hielt ihm das Rohr hin, aber er schüttelte sein Kopf. “Nimm es!“ Wurde sie lauter. Der Junge sah ihr tief in die Augen und hielt vorsichtig seine Hand hin. Er umfasste das Rohr und musterte es. Vorsichtig hielt er die flache Seite auf dem Boden. „Okay.. ich mach es an!“, meinte sie und drückte auf den Knopf. Es wurde laut.

„Was für ein Krach!“, schrie er und fuhr mit dem Sauger auf dem Boden hin und her, wie sie es ihm vorführte.

„Völlig normal!“, antwortete sie und beobachtete ihn dabei. „Das machst du wirklich gut!“, lächelte Seras. Er grinste zurück.

„Dafür mache ich die Flecken weg, bevor du wieder nörgelst!“ Er schwieg und fuhr fort.
 

Ihre Hand drückte den Lappen in das warme Wasser und wrang es aus. Mit einem Klatschen schmiss sie diesen auf den Boden und schrubbte herum. Die Knie stützten sich auf den Boden. Sie schrubbte auf den Fleck hin und her. Er war schon eingetrocknet.

„Kriegst du den weg?“, fragte Vladislav und sah auf sie nieder. Er saß nun auf dem Tisch und ließ die Beine baumeln, während Seras auf dem Boden hockte. Sie nickte nur und wischte sich die Schweißperlen weg.

„Ja ja...“, keuchte sie und säuberte den Lappen im warmen Eimerwasser.

„Bist du dir sicher?“, fragte er nach.

„Ja!“, schnitt ihre Stimme und sie rieb weiter auf dem klebrigen Fleck herum. Es stellte sich als schwieriger heraus, als Seras dachte. „Sag mal.. was ist das für Zeug?“

„Ähm.. so ein seltsames Getränk.. es stand... in dem Schrank der so kalt ist.... ziemlich dickflüssig.. und natürlich Tinte.“, erzählte er und sah ihr weiter zu. Sie stoppte und drehte sich etwas zu ihm um.

„Ein Schrank, der kalt ist? Du meinst den Kühlschrank... und gewiss ist das Traubensaft... na toll...“, seufzte sie und schrubbte weiter. Er sah ihr weiter zu. Jedoch wanderte sein Blick bei ihren ruppigen Bewegungen weiter nach unten. Der Rock war wirklich zu kurz und rutschte immer mehr nach oben. Er musste grinsen. Gewiss wusste der Junge, das dies passieren würde. Leise stieg er von dem Tisch herunter und ging auf sie u. Seras bemerkte es nicht, denn sie versuchte vergeblich den Fleck wegzukriegen. Ihr Hintern bewegte sich nach vorne und zurück. Er beobachtete es und langsam übernahm sein Instinkt die weiteren Handlungen.

Sein Gang ging zu ihr und bevor Seras es bemerkt, schwang er ein Bein über sie und setzte sich direkt auf ihren Rücken. Sein Oberkörper legte sich auf ihren Rücken nach vorne und der Kopf befand sich in ihrem Nacken. Die Beine hingen an der Seite, wie auch die Arme. Jedoch klemmte er die Beine etwas an ihrem Körper, damit er nicht viel. Sie stockte und versuchte zu ihrem neuen Gewicht zu blicken. Bevor sie das tat, spürte sie, wie er seine Arm um ihren Hals schlang ihr die Luft fast abschnürte. Es störte sie nicht wirklich, jedoch legten sich seine Hände an eine unangenehme Stelle. Seras lief rot an und wurde wütend.

„Vladislav!!“, drohte sie wütend. Erlächelte und hatte die Augen geschlossen.

„Ja...?“

„Behalte deine Hände bei dir!!“, sagte sie zornig. Er öffnete seine Augen und rückte etwas zu ihr hoch. Seine Beine drückten sich an ihrer Hüfte und somit stützte er sich dabei ab. Sein Gesicht lag nun direkt an ihrem Ohr und ein fieses Grinsen entblößte sich.

„Wieso?“, hauchte er. Sie beherrschte sich weiter und der Kopf wandte sich zu ihm. Ihr Blick stach direkt.

„Flossen weg!“, meinte sie zorniger. Er grinste weiter und schüttelt seinen Kopf. Erneut wurde sie rot. Sie sah herunter und bemerkte, dass seine Hände nun nicht mehr auf ihren Brüsten lagen, sondern auch hereinkniffen. Er begrabbelte sie förmlich.

„Vladislav!!!“, schrie sie und richtete sich zu schnell auf. Er konnte sich nicht rechtzeitig festhalten und viel direkt nach hinten, während Seras noch immer auf den Boden aufrecht saß. Schnell drehte sie sich um und blickte erbost auf ihn nieder.

„Was sollte das???“, fragte sie lautstark. Vladislav kicherte und richtete sich langsam auf.

„Was sollte was?“, grinste er.

„Tu das noch einmal und ich Pfeffer dir eine!!“, drohte sie, aber er ignorierte es. Sein Kopf schüttelte sich und blitzartig sprang er zu ihr und umarmte Seras. Seine Arme schlangen sich um ihren Schultern und drückten diese fest an ihren Körper. Sein kopf vergrub sich in einer unmöglichen Stelle und es wirkte, als kuschelte er sein Gesicht direkt in die Mitte herein. Die Frau war im ersten Moment geschockt. Schnell blickte sie zu ihm herunter und stellte fest, dass er sich in ihre Brüste vergrub. Wieder lief sie rot an.

„VLADISLAV!!!!“, schrie sie, sodass es das gesamte Haus hören konnte.

„Ja?“, erklang seine gedämpfte Stimme. Sie versuchte ihn von sich zu drücken, aber die Umklammerung war zu fest.

„Lass mich los!!“, schrie sie. Sein Kopf erhob sich und er sah direkt in ihre Augen. Ein Lächeln ließ sich nicht vermeiden.

„Wieso? Ist doch gemütlich?“ Es verschlug ihr die Sprache. Wütend drückte sie ihn mit aller Kraft von sich. Er war überrascht und wurde von ihr weggerissen. Erfiel fast erneut nach hinten, aber konnte sich noch am Boden abstützten. Grinsen blickte er sie an.

Seras aber war sehr zornig. Sie nahm eine Hand hoch und gab ihm eine Ohrfeige. Wütend stand sie auf und schritt zur Tür.

„Kleiner Perversling!“, rief sie und schlug die Tür zu. Er lachte und fasste an die Stelle, wo sie ihn schlug.
 

Seras ließ sich an ihrer Tür auf den Boden gleiten. Sie konnte es sich nicht erklären, aber in diesem Moment. In diesen kleinen Moment, hoffte sie, dass ihr Meister da sein würde. Trotz seiner seltsamen Art, war er doch bemüht, ihr solche Personen, wie Vladislav es ist, von ihr fern zu halten. Wäre der Bengel nur einige Jahre älter, könnte man glatt denken, er sei ein Schüler von Pip. Die Perverse Ader besaß er.

Langsam stand sie wieder auf und schmiss sich in ihren Sarg. Morgen, morgen könne sie endlich Pip abholen, der nun ihre einzige Rettung vor dieser Qual erschien.

Sie wollte die letzten zwei Tage vergessen.

Schnell zog sie ihre Uniform aus, die er ihr um die Ohren schmiss und schmiss sie in die nächste Ecke. Halbnackt lag sie in ihrem Sarg und schloss die Augen. Es war alles so ermüdend.

//Ach Master, wo stecken sie nur?//, seufzte sie in Gedanken und schlief ein.
 

--- nummer 10 folgt demnächst

Pips Rückkehr

So.. neues kappi da XDDD
 

jaja produktiv.. sind auch nicht so viele Seiten ^^"
 

Kapitel 10 ---- Pips Rückkehr
 

Die Sonne schien. Der Raum wurde erhellt und das Licht fuhr in das Gesicht eines Patienten. Er kniff die Augen zusammen und rieb sich an dem Verband in seinem Gesicht. Wie es nur juckte. Seine Hand hielt er langsam hoch, damit das Licht ihm nicht störte.

„Schwester!“, rief er und drückte dauerhaft auf dem Rufknopf.

Die Tür wurde aufgerissen und eine junge Frau trat lächelnd herein. Sie erkannte das Problem und zog die Vorhänge zu.

„Guten Morgen, Herr Bernadotte.“, meinte sie freundlich und ging zu seinem Bett. Ihre Hand griff nach dem Krankenblatt und las darin.

„Ich sagte doch, ich heiße Pip, meine Kleine.“, lächelte er charmant, was man nur schwer erkennen konnte. Sie lächelte zurück.

„Ja, das sagten sie. Freuen sie sich denn heute? Sie werden entlassen.“, meinte diese und ging zu seinem Bett, nachdem sie das Krankenblatt wieder anhing. Pflichtbewusst schüttelte sie sein Kissen auf und prüfte den Tropf.

„Ja, mag sein... Jedoch bin ich mir nicht so sicher, ob es so gut wäre.“

„Wie kommen sie darauf? Es ist doch immer schön nach Hause zu kommen.“, lachte diese und ging zur Tür.

„Mag sein...“

„Das Frühstück wird ihnen gleich serviert und danach wird man sie zurück bringen.“ Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Pip seufzte nur.
 

„Seras!!!!“, rief er amüsiert. “Komm heraus. Verstecke dich nicht !!!“ Vladislav ging durch die Gänge und grinste breit. Er rieb sich innerlich seine Hände. „Ich tue dir auch nichts!!“, meinte er laut, aber es kam keine Antwort.

//Das glaube ich dir nicht, du kleiner Perversling!//, sagte sie sich in Gedanken und stand schweigend n einer Tür gelehnt. Ihre Augen waren zum Holz gewandt und sie lauschte, wie er auf dem Flur entlang lief. Eigentlich hätte sie noch schlafen sollen, denn der Tag war erst angebrochen, aber es wurde verhindert. Seras dachte darüber nach und wurde wütender.
 

----- Vor einer Stunde -----
 

Sie war selig eingeschlafen. Träumte von einer ruhigen Zeit und träumte von Spaß. Der Sarg war gemütlicher, als sonst. Trotz ihrer Angewidertheit gegenüber diesem Gegenstandes, war sie froh, ihn zu haben. Alles war so ruhig.

Seras musste lächeln, denn sie schwebte in ihren himmlischen Sphären. Doch eine Sache störte sie. Etwas schweres umklammerte sie und drückte das Gewicht gegen ihren zarten Körper. Sie spürte es auch in ihren Träumen, denn sie lag auf dem Rücken und ihre Arme waren nach oben gestreckt. Irgendetwas streckte sich auf ihr und drückte ihre Brust herunter. Die Vampirin kniff ihre Augen zusammen und machte ihre Augen langsam auf.

Was war das?

Sie sah an sich herunter und konnte nur eine schwarze Gestalt erkennen. Zu müde, als das sie ihre Vampiraugen nutzen konnte. Aus diesem Grund hob sie ihre Arme und tastete ihren Sarg ab. Schnell merkte sie, dass er ein Spalt offen war. Sie griff darein und hob den Sarg hoch. Der Deckel fiel seitlich herunter. Das Gewicht machte ihr zu schaffen.

Endlich schien etwas Licht einer Kerze herein. Es war seltsam, denn eigentlich machte sie alle Lichter aus. Doch in diesem Moment half es ihr. Sie sah erneut an sich herunter, da sie eine Bewegung spürte. Die Frau erschrak.

Ihr Blick erkannte ihn. Vladislav. Er hatte es gewagt, in ihr Zimmer sich zu schleichen und in den Sarg zu steigen. Trotz der Preisung seines Mutes in einen Sarg zu steigen, war sie wütend. Schon, wie er auf ihr lag.

Sein gesamter Körper hat sich direkt auf sie verteilt. Die Brust lag auf ihrem Bauch und sein Kopf bei den Brüsten. Die Augen schienen geschlossen und sie Arme lagen an ihrer Seite und fassten diese sanft an. Sie hätte schwören können, dass er sie streichelte.

Sein rechtes Bein war leicht angewinkelt und lag mit dem Knie an ihrem Unterleib. Das andere Bein war ausgestreckt. Und umfasste fast ihren Fuß. Sie spürte seine Haut und das Atmen.

„Vladislav!“, rief sie und machte Anstalt ihn zu wecken.

„Lass mich schlafen.“, ertönte sein Flüstern. Sie sah ihn ungläubig an.

„Was suchst du hier??? Runter von mir, du...“

„Ich will schlafen!!“, meckerte er und sah zu ihr hoch. Kein Grinsen, nur ein ernstes Gesicht. Sie funkelte ihn an.

„Raus!“, meckerte sie. Er schüttelte etwas den Kopf und strich ihr an der Seite entlang. Seras wurde rot. „Lass das!!“, murrte sie und konnte ein Zucken unter der Berührung nicht verkneifen. Er grinste.

„Das magst du wohl.“, stellte er fest. Sie schwieg und packte seine Hände. Mit einer gewaltigen Kraft drückte sie seine Hände weg und sah ihn finster an.

„Finger weg!“, zischte sie. Er grinste sie an. „Du hängst wirklich in der Pubertät fest!“, murrte sie und ließ seine Hände los. Er nahm die Chance war und legte sie wieder an ihrer Seite. Doch bevor er sie wieder streicheln konnte, packte Seras seinen Nacken und zog ihn hoch. Es schmerzte ihn und so folgte er ihrer Bewegung. Mit diesem Griff drückte sie ihn aus dem Sarg. Er fiel zur Seite und knallte auf dem nackten Boden.

„Aua!“, rief er aus und rieb sich an seinen Hintern. Erst jetzt bemerkte sie seine Aufmachung. Nicht nur, dass er sich in ihren Sarg wagte, sondern er hatte nichts als seine Unterhose an. Sie war sichtlich erzürnt. Schnell nahm sie ihr Kissen und warf es ihm um die Ohren.

„Verschwinde!!“, schrie sie. Er grinste sie nur teuflisch an.

„Wieso, ich finde es sehr gemütlich bei dir.“, sagte er ehrlich. „Auch wenn ich dein Fetisch in einem Sarg zu schlafen nicht ganz nachvollziehen kann.“ Er hob eine Augenbraue und musterte sie stark. Ihr Anblick gefiel ihm sichtlich.

„Ja, lass mich doch.. es ist nun mal meine Vorliebe!“, log sie. Er musterte sie abermals.

„Wenn das so ist.“ Langsam stand er auf und klopfte sich den Dreck von der Haut. „Jedoch kannst du ihn nicht weiter ausleben.“ Diese beiläufige Bemerkung machte sie stutzig.

„Wie meinst du das?“, fragte sie vorsichtig. ER grinste ihr teuflisch ins Gesicht und kam zu ihr. Seine Hände stützte er am Rand des Sarges ab und sein Gesicht sah ihr tief in ihres.

„Ich meine damit, dass du mir in meinem Zimmer Beischlaf tätigst.“ Sie stockte und lief zuerst rot an. Jedoch verfinsterte sich ihre Ausdruck. Er bemerkte es. „Ach nun stell dich nicht so an, gewiss machst du es auch bei deinem Meister, wie du ihn so nennst.“, fügte er lächelnd hinzu. Sie lief nun völlig rot an, denn selbst der Gedanke, war ihr zu schamvoll.

„NEIN!!“, schrie sie ihn an und sprang aus dem Sarg. Er kicherte.

„Ich kann es mir schon vorstellen, wenn du bei ihm bist. Die erfreuten Schreie. ‚Meister! Meister! Fester Meister!’“, lachte er und schlug sich demonstrativ immer auf den Hintern, um die Situation besser zu beschreiben.

„Zügle deine Zunge!!“, rief sie ihm zu und drohte mit dem Finger. Er sah sie ungläubig an.

„Wieso? Ist doch bestimmt so, oder warum nennst du ihn Meister?“, fragte er. Sie schwieg. „Da kann man ja nur denken... Ach prügelt er dich denn kräftig durch oder musst du nur mit gespreizten Beinen daliegen und du bist schon befriedigt?“, fragte er grinsend. Seras verlor ihre Kontrolle. Schon der Gedanke, macht sie zornig. Schnell packte sie ihn wie hypnotisiert und schmiss ihn gegen die Wand.

„Ah!“, schrie er und keuchte, als er herunter rutschte. Ihr Griff fuhr zu seinem Hals und sie drückte ihn wieder gegen die Wand. Die roten Augen sahen ihn wutentbrannt an.

„Man sollte dein Drecksmaul so richtig rauswaschen und die übers Knie legen und vermöbeln, du verlauster Bengel!“, zischte sie bedrohlich. Er ließ sich nicht abschrecken.

„Ist das ein Versprechen?“, fragte er. Sie drückte seinen Halskurz zu, jedoch konnte er noch keuchend atmen.

„Wenn ich will, kann ich dir sofort die Gurgel abschnüren!“ Er kniff die Augen zusammen. Er keuchte stärker und umklammerte ihren Griff. Seras bemerkte dies und merkte, dass er kaum noch Luft bekam. Sie erschrak.

Abrupt ließ sie ihn fallen und sah auf den hustenden Jungen nieder, der sich an seinem Hals hielt. Doch ihr Mitleid verflog und Wut kroch hoch. Sie ließ ihn links liegen und ging aus dem Zimmer.

„Lass dir das eine Lehre sein!“, rief sie.

ER stand schnell auf und lief ihr nach. Vladislav packte ihren Arm und zog sie zu sich. Sie hielt stand und sah ihn zornig an.

„Willst du es riskieren?“, fragte sie drohend. Er sah ihr direkt in die Augen.

„Du vergisst, dass du mir nichts tun darfst und mir gehorchen sollst! Also möchte ich, dass du bei mir schläfst!“, befahl er ihr. Sie riss sich aus der Umklammerung und verschwand plötzlich. Er schreckte zurück. Wie hat sie das gemacht?
 

----- eine Stunde später -----
 

Seit her streifte er durch das Gebäude und suchte sie. Seras versteckte sich so gut es ging, aber schon einige male fand er sie und zerrte an ihr herum. Schlimm genug, dass er sie nicht in Ruhe ließ, jedoch hatte sie keine Zeit zum Anziehen gehabt. So lief sie immer noch halb nackt durch das Anwesen.

Sie hatte es satt, wollte eigentlich Integra wecken, aber man vernahm nur Schnarchgeräusche. So ärgerte sie sich mit einem ralligen Jungen herum, der in der sexuellen Pubertät hing.

„Seras!!“, rief er nochmals. Die Vampirin hörte, wie er den Flur verließ und erkannte ihr Chance abzuhauen. Ihr Gedanke hing an ihrem Zimmer, wo die Kleider waren. So öffnete sie leise die Tür und schlich sich in den Keller.

Sie hoffte, dass er es nicht bemerkte und ging mit schnellen Schritten weiter die Treppen herunter. Ein Ruck und die Tür war auf, doch was sie fand, war nichts.

Leer. Die Schränke waren leer. Alle ihre Sachen weg. Es war ein Schock.

„Vladislav!“, murrte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Ja?“, ertönte seine überhebliche Stimme. Sie drehte sich um und sah, dass er sich ein Hemd anzog, welches er offen trug.

„Wo sind meine Sachen?“, fragte sie wütend.

„Bei mir.“

„Wie?“ Er nickte.

„Das ganze rum Gerenne machte mich müde und da dachte ich mir, eigentlich kannst du gleich immer bei mir schlafen.“, lachte er. „Deshalb trug ich deine Sachen schon mal hoch... ich muss schon sagen.. nette Dinger habt ihr Frauen.“ Er zog einen Slip heraus, der hell rosa war und mit Rüschen bedeckt gewesen ist. Es war derselbe, den sie trug, als Alucard ihr auf den Hinter sah.

„Du Sau!“, schrie sie und stürmte auf ihn zu. Er wich ihr geschickt aus und wedelte damit herum.

„Ui, willst du es haben? Wieso?“, lachte er, aber sie griff erneut an. Wieder wich er ihr aus und brachte sie fast zum Stolpern. „Fang mich doch! Fang mich doch!“, lachte er, aber sie blieb stehen.

„Kleiner Perversling...“, sagte sie leise und es schien, als würde sie weinen. Er blieb auch stehen und sah ihr in die Augen.

„Sag bloß, du heulst?“, fragte er sie. Vorsichtig kam er ihr näher und wollte ihr in die Augen sehen, die durch den Pony verdeckt wurden. Sie ergriff die Chance und riss ihm den Slip aus der Hand. Stolz lächelte sie.

„Wie kommst du darauf?“ Vladislav blickte erbost zu ihr.

„Fies.“, meinte er. Sie grinste nur, was ihn auch zum grinsen brachte. „Das gefällt mir!“, meinte er und ging zu ihr. Sie blickte ihn verwirrt an. Doch bevor sie etwas tun konnte, hatte er sie schon umarmt und fest an sich gedrückt. Man merkte, dass er kaum größer als sie war. Sein Kopf endete bei ihrem Kinn.

„Lass mich los“, zischte sie. Vladislav schüttelte leicht den Kopf.

„Komm mit mir... und ich bringe dich in die himmlischen Sphären, wo du nicht einmal träumst hinzukommen, selbst wenn du es wolltest.“, sagte er leise. Seras hörte es und wurde fürchterlich rot.

//Der Junge ist pädophil veranlagt//, heulte sie innerlich. Überrumpelt riss sie sich aus seiner Umklammerung und rannte heraus.

„Ahhh!! Niemals!! Du Schwein!!!“, schrie sie entsetzt und fing an zu weinen. Er sah ihr verwirrt nach. Vielleicht hatte er es Falsch ausgedrückt.

„Seras, warte!“, rief er zurück, aber sie schrie weiter und man hörte, wie sie sich weiter entfernte. Sofort folgte der Junge ihr.
 

„Seras!! Warte doch bitte!!“, rief er erneut.

„Niemals, Du versautes Schwein!“, antwortete sie und rannte die Treppe herunter. Er folgte ihr gehend und blickte ihren Körper nach. Ermusste seufzen.

„Ich bin nicht versaut, ich habe dir nur ein Angebot unterbreitet.“, meint dieser, aber sie schrie ihn nur an.

„Du bist schlimmer als Pip und mein Meister und die sind schon verachtenswert!!“ Er schüttelte seinen Kopf.

„Vergleich mich nicht mit deinem Lover und dem sogenannten Beschützer.“, sagte er herrisch, aber sie schrie weiter.

„Halt dich bloß von mir fern!!“ Er befand sich nun vor ihr und besah sie sich von oben bis unten.

„Nein.“, meinte er ernst. Sie wurde wütender und drehte sich um. Ihr gesamter Körper zeigte nun zur Tür. „Seras, bitte...höre doch..“ Er wurde unterbrochen, denn die Tür ging auf. Beide sahen zu dieser. Die Vampirin schreckte zurück, als Licht einfiel und versucht nicht herein zu sehen. Schnell wurde sie wieder geschlossen.

„Seras??? Es ist Tag, was suchst du...?“, setzte eine bekannte stimme an. Sie sah auf und erkannte Pip, dessen Gesicht in Bandagen gewickelt wurde und sie entsetzt ansah. Seras blickte ihm direkt in die Augen und erkannte zuerst nicht, was mit ihm war.

„Pip!“, rief sie aus, aber fand kein Gehör.

Ihre Augen sahen zu seinen, aber diese waren nicht in ihre gerichtet. Verwirrt folgte er seinem Blick und sah an sich herunter. Sie erschrak. Sie war ja noch halbnackt.

„Ahhh!!!“, rief sie entsetzt aus und hielt sich die Hände vor der Brust. „Perverse Sau! Starr gefälligst woanders hin!!!“, meckerte sie knallrot. Vladislav hatte es bemerkt und schnell geschaltet. Wie ein aufmerksamer Hund, zog er sein Hemd aus und rannte zu ihr. Er schlag es ihr von hinten über und zog es zu. Sie hatte Glück, denn er nahm sich ein altes Hemd von Alucard, was seinen Körper besser bedeckte und nun ihren. Seine Arme schlangen sich um sie herum und hielten das Hemd zu. Der Kopf lag auf ihrer Schulter und seine roten Augen sahen direkt zu Pip, der wohl gerade erwachte. Beide Männer blickten sich an. Seras gefiel es nicht, dass er sie umarmt, aber war im ersten Moment froh, dass sie das Hemd an hatte.

„Dies gebührt nur mir, Kleiner!“, zischte Vladislav und funkelte ihn direkt an. Pip wich etwas zurück. Es schien, als hätte er vor ihm Angst.

„Na wenn du es meinst.. jedoch wird es ihr nicht gefallen“, fügte Pip mit einer zittrigen Stimme an. Seine Hand deutete auf Seras, die ihre Wut unterdrückte, als sie seine Umklammerung realisierte.

„Sie findet sich damit ab!“ Nun entschied er auch für sie. Seras ließ es sich nicht gefallen und entriss sich seinen Armen. Wütend zog sie das Hemd zu und tapste aus der Eingangshalle.

„Seras, warte!!“, rief ihr der Söldner nach.

„Fahrt zur Hölle!“, antwortete sie und stieg die Stufen hoch.

„Aber nur mit dir, Geliebte!“, rief er spaßeshalber und folgte der Frau. Pip sah rot und rannte den Beiden nach. Schnell überholte er ihn, da er nur gemächlich ihr folgte. Mit einem grinsenden Gesicht, lief der Söldner weiter. Vladislav ließ sich davon nicht beirren.
 

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jaja nummer 11 wird auch toll..dann versteht ihr etwas die sachlage XD

Eine wahre Vermutung

Sooo neues kappi... dieses erklärt etwas XD

also damit ihr nicht dumm sterbt ^^
 

heal Sturmi
 

Kapitel 11 ---- Eine wahre Vermutung
 

„Seras, Schatz!! Warte... ich möchte nur mit dir reden!“ Pip rannte, aber sie war aus irgendeinen Grund immer schneller. Somit wurde er schneller. Ein Fehler.

Das Geschrei, weckte jemanden. Plötzlich wurde sie Tür aufgerissen und Pip knallte mit seinem geschundenen Gesicht gegen die Holztür. Sein Körper flog rückwärts nach hinten.

Ein blonder Kopf ragte aus der Tür und sah auf den gefallenen Körper. Sie wirkte Müde und rieb sich die Augen.

„Oh, entschuldige, Pip.“, meinte sie leise und trat nun völlig aus dem Raum. Sie trug nun ihre Arbeitskleider. Wie es schien, hatte sie wohl endlich ausgeschlafen. „Aber was schreit ihr denn so? Und wieso trägst du Bandagen in deinem Gesicht?“, fragte sie verwirrt und sah auf. Ihre Augen erblickten Vladislav, der halbnackt an ihr vorbei ging und demonstrativ über Pip stieg. Sein Weg setzte sich schweigend in die Richtung fort, in der Seras verschwand.

„Was macht der hier... und wieso ist er halbnackt?“, fragte sie sich und kratzte sich an ihrem Kopf. Ein Stöhnen erklang und sie sah auf ihn nieder. Der Söldner stand langsam auf und hielt sich am Kopf fest.

„Ah...“, stöhnte er und sah in Integras Augen, die ihn musterten.

„Oh, Lady Hellsing... Gut, dass sie da sind!“, rief er erfreut aus und stand auf. „Ich habe wichtige Informationen, aber zuerst muss ich Seras von diesen Widerling befreien!“ Sie nickte kurz und sah zu ihm.

„Was ist denn eigentlich passiert?“, fragte sie verwirrt.

„Ich weiß es nicht, aber ich lass es nicht zu, dass er sie halbnackt herumlaufen lässt!“, sagte er ernst und ballte eine Hand zu einer Faust.

„Er ließ was?“ Integra war entsetzt.

„Ja, ich kam nach Hause und sie stand nur in Unterwäsche vor mir und er...“

„Er auch...“, fügte sie an. „Ich hoffe sie hat nicht etwas getan, was sie später bereuen wird.“ Die Blonde seufzte und schloss ihre Tür. „Okay.. geh und hole sie.“, meinte Integra und winkte ihn weg. Pip nickte.

„Aber die...“

„Die können warten... ich will nicht, dass etwas passiert... wer weiß, was schon alles geschehen ist.“ Der Söldner verstand schnell und rannte den Flur entlang.
 

Es war eine Blamage. Verärgert stieß sie ihre Zimmertür auf und krachte herein. Wie sie es hasste. Nun hatte nicht nur der Bengel sie halb nackt gesehen, sondern auch Pip. Es war einfach zu viel für sie. Gewiss, jetzt hatten die Beiden einen Vorsprung gegenüber ihrem Meister, was sie nicht wollte.

Was dachte sie da nur? Was soll das? Es klingt schon, als wollte sie, dass ihr Meister in dieser Aufmachung sieht.

Seras schüttelte ihren Kopf und ging zu ihrem Sarg. Der Deckel war noch immer an der Seite und lag auf dem Boden. Sie kletterte aber dennoch herein und lag im offenen Schlafplatz. Wie lange wird das noch so weiter gehen?

Sie legte sich zur Seite und sah auf die Seitenwand ihres Holzgefängnisses. Ein Seufzen trat über ihre Lippen und ihre Augen wollte sich nur noch schließen.

„Bist du traurig?“, fragte sie plötzlich eine bekannte Stimme. Sie wurde erbost, aber sah nicht auf.

„Verschwinde, Knirps, oder ich mach dir Beine!“, keifte sie leise und blieb liegen. Er sah weiter zu ihr nieder und fing an sie am Kopf zu streicheln.

„Du sollst nicht traurig sein.“, meinte er mit einer Spur mitleid in der Stimme. „Er kann nichts dafür, dass er so ein Dummkopf ist...“, lächelte er. Sie blickte ich verwirrt an.

„Wie?“

„Na, dieser Typ mit der neuen Visage... er ist ein Dummkopf und dafür kann er nichts.“, grinste dieser und sprang in den Sarg. Nun stand er direkt über ihr, aber hockte sich nieder, sodass sein Körper auf ihrer Hüfte saß. Die Beine legte er mit den Schienbeinen aufn den Sargboden und seine Hände stützten sich auf ihre Seite ab. Er lächelte sie lieblich an. Jedoch gefiel es Seras nicht und sie wand sich unter sein Gewicht.

Erreichen konnte sie damit nichts. Das drehen in die Rückenlage sorgte nur dafür, dass er nun auf ihrem Becken saß und nach vorne fiel. Hätte er sich nicht mit den Händen am Boden abstützte, wären ihre Gesichter zusammengeprallt. Nun sahen sie sich gegenseitig an.

„Was hast du mit deiner Bewegung denn vor?“, fragte er eindringlich und lächelte, als würde er andre Gedanken hegen.

„Nicht das, was du dachtest, Schwein!“, zischte sie. Er nickte nur und hauchte ihr zu. Die Vampirin konnte seinen Atem spüren und der Geruch irritierte sie. Er war ihr so bekannt. Leise fing sie an zu knurren, was ihn nur noch mehr zu dieser Tat anspornte.

„Ich mag es, wenn du dich windest... ich bekomm dabei Lust dich abzulecken!“, kicherte er.

Plötzlich packte sie seinen Mund und schloss ihn mit ihrer Hand. Er sah sie erschrocken an, denn ihr Griff war stark. Der Blick erbost.

Mit ihrer Kraft drückte sie ihn hoch, sodass er sich hinknien musste und aufrecht hockte. Schnell kroch sie unter ihm hervor und sprang aus dem Sarg, nachdem sie ihn losließ. Er blickte sie verwirrt an, aber da war es schon zu spät. Mit einem kurzen Grinsen zu ihm, nahm sie den Sargdeckel und hob ihn. Er sah es und sein Gesicht verlor seine Mimik.

„Was tust du da!???“, schrie er und legte seine Hände über den Kopf, um diesen zu schützen.

„An deiner Stelle solltest du dich nieder knien!“, meinte sie belustigt. Er verstand nicht und würde es auch nicht tun, aber da war es zu spät. Sie drückte ihn nieder, sodass er sich in den Sarg fallen ließ. Geschickt schloss sie diesen und setzte sich auf den Deckel. Nur ein Hämmern drang hindurch.

„Da bleibst du nun!“, meinte diese. Man vernahm nur einen dumpfen Einwand.

„Seras!“, rief Pip, als er eintrat. „Da bist du ja...“ Er schien erleichtert.

„Wo sollte ich sonst sein?“, fragte sie, jedoch fiel ihr schnell wieder ein, dass sie kaum bekleidet war. Ihre Hände zogen das Hemd zu und wütend sah sie zu ihm. Er spürte es und drehte sich sofort weg.

„Keine Sorge, ich kann nichts sehen.. jedoch soll ich dich zu Integra bringen... es ist wichtig!“, meinte er eindringlich.

„Sie ist wach? Na endlich...“ Die Frau sprang vom Sarg und ging an ihm vorbei. „Ich habe ihr einiges zu verklickern!“ Somit gingen Beide aus dem Raum. Ließen ihn zurück.
 

„Nun sprich, was wolltest du mir sagen?“, gähnte die Blonde und versuchte nicht auf den Tisch zu fallen.

„Was haben sie nur? Drei Tage haben sie durchgeschlafen!“, nörgelte Seras und setzte sich auf einen Stuhl. Integra sah sie fragend an.

„Gewiss, ich habe auch Schlaftablette genommen, damit ich euch nicht ertragen brauch!“ Die Vampirin musterte sie und langsam fiel ihr ein, was vor drei Tagen geschehen war.

„Sie schlafwandeln.. nicht!?“, fragte sie nun. Lady Hellsing nickte leicht.

„Ja, seit über zehn Jahre. Hast du alles Alucard zu verdanken.. Ich kann froh sein, dass ich kein Haarausfall bekam!“ Die Frau fing an zu lachen, was ihre Chefin verwirrte.

„Und in ihrer Wanderzeit haben sie ihr Familiengrab geschändet... putzig!“, schnaufte Seras und hielt sie die Hände vor ihrem Bauch. Das Hemd rutschte und ihre Reizwäsche entblößte sich den anderen.

„Bedecke dich lieber, Kindchen!“, stach Integra zischend zurück und sah nun zu Pip.

„Es ist mir nun gleich, was vor wenigen Tagen geschah... aber nun zu dir Pip... was ist geschehen?“, fragte sie besorgt und sah in sein bandagiertes Gesicht.

„Ach das... er hat sich mit unsere Gast angelegt. Die haben sich gestritten und Vladislav hatte die Schlagkräftigeren Argumente...“, kicherte Seras, als sie das Hemd zuknöpfte. Integra blickte kurz zu ihr und wieder zu Pip.

„Ich hoffe es geht dir besser?“ Er nickte nur. „Dann bin ich beruhigt...“, atmete sie aus. „Nun gut.. eines nun nach dem anderem. Seras, ich frage mich bisher, was der Kleine so macht und warum du ein Hemd von Alucard an hast?“ Sie musterte diese. „Ist er schon wieder daheim?“

„Das ist eine miese Unterstellung!!“, knurrte sie und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

„Bitte, was?“

„Sie unterstellten mir eben, dass ich mit meinem Meister schlafen!!!“, schrie sie entsetzt.

„Nein, das tue ich nicht.. ich fragte dich nur, ob er schon zurück sei...“

„Weil ich nun mal sein Hemd anhabe.. wäre es ihnen lieber, ich renne nackig umher??“, schrie sie weiter aus.

„Mir schon..“, nuschelte Pip.

„Ich fragte dich nicht nach deiner Meinung, du Stockfisch!!! Du bist genauso schlimm, wie dieser verzogenen Bengel... Ihr könnt auch nur begrabbeln und begrabschen, was nicht auf drei auf den Bäumen ist!!!“ Sie war den Wuttränen nahe.

„Also ich werte das als ein nein...“, unterbrach Integra sie. Seras blickte zu ihr herunter.

„Wenn er es wäre... hätten sie durch das gesamte Anwesen Schmerzenschreie gehört...“, knurrte sie verbittert.

„Ja, da tut er mir leid.. jedoch, wieso diese Wut, Fräulein Polizistin?“, fragte ihre Chefin nach.

„Er hat sie umarmt!“, schrie Pip dazwischen und wimmerte leicht. Sie sah ihn fragend an. „Er hat sie umarmt!!! Vorhin, unten in der Eingangshalle und.. vor zwei Tagen, bevor er mich auf unfaire Weise zusammenschlug hat er ihr irgendwas angetan!! Jedenfalls schrie sie sehr laut!!“

„Ach?“ Die Herrin des Hauses sah zu ihrer Untergebene, die Pip nur scharf anblickte.

„Er war nicht unfair... schließlich hast du ihn angespuckt!“, knurrte sie.

„Das war nicht mit Absicht!!!“ Der Söldner wirkte verzweifelt.

„Dennoch hast du ihn angespuckt und das mochte er nicht!!!!“ Ein Streit entbrannte.

„RUHE!!!!“ Ihre Stimme durchbrach ihr Gehör und ließ sie zurück schrecken. „Danke... also zum Einen ist es mir gleich, wer nun angefangen hat und wer was getan hatte.. zum Anderen höre ich mir die Beschwerde über den Gast nicht mehr an. Er ist hier und nehmt das hin... solange wir nicht wissen, wo Alucard ist und was er mit ihm vor hatte, tun wir gar nichts!“

„Wer weiß, vielleicht ist Alucard doch hier...“, murrte Pip und versank in dem Sessel.

„Wie war das???“

„Abgesehen davon hören sie sich die Beschwerden nur nicht an, weil er sie schnell unterbuttert und sie keine Lust haben sich mit ihm zu streiten...“,entgegnete Seras ungeachtete Pips Worten.

„Jetzt haltet mal die Luft an, dass ist ja wohl die Höhe!!“, empörte sie sich.

„Es ist nur die Wahrheit...“, knurrte Seras und verschränkte ihre Arme. Der Kopf wich zur Seite und die Beine schlug sie übereinander.

„Kein Grund so frech zu sein!“, stach sie zurück. Pip verkniff sich seine Meinung und zappelte auf seinem Stuhl.

„Lady Hellsing...“, flehte er förmlich und ballte Fäuste.

„Was?“, zischte sie ihn an.

„Wenn ich euren kleinen Streit unterbrechen dürfte... ich habe Informationen, die diese Umstände hier erläutern könnten...“,erklärte er leise. Beide Frauen sahen ihn verwirrt an.

„Welchen Umstand?“, fragte Integra und musterte den nervösen Mann.

„Den des Aufenthaltes des Jungen.“

„Was soll da für Informationen herausgekommen sein. Alucard schleppte ihn her und machte sich aus dem Staub, damit ich mich mit ihm rumärgern darf, Ende!“, knurrte Seras und funkelte Pip an, der sein Kopf schüttelte. „Was heißt hier nein?“

„Wir gingen bisher davon aus... jedoch.. ich bezweifle, dass Alucard sich einfach aus dem Staub gemacht hatte, ohne etwas zu sagen.“

„Zutrauen würde ich es ihm.. schließlich ließ er schon seine Arbeit schleifen!“, unterbrach Seras ihn, während Integra zustimmend nickte.

„Mag sein, aber doch nicht so urplötzlich, als er....“ Er stockte.

„Als er was?“, fragte Integra nach. Der Mann seufzte kurz auf und holte tief Luft. Es schien, als kostete es ihn Überwindung.

„Besonders, als er Seras einen kleinen, langen, expliziten Besuch abstatten wollte.“ Die Worte hallten in ihrem Büro.

„Einen was?“, unterbrach die Vampirin die Stille und musterte den jungen Mann.

„Klosterweib!“, knurrte Pip. Die Vampirin funkelte ihn wütend an. „Der Kerl wollte dich Festhämmern, zunageln, durchlullen, mit dir spielen....“, erklärte er es ihr. Aber Seras verstand noch immer nicht. Integra jedoch lief rot an und versuchte einen Aufschrei zu unterbinden.

„Das wollte er wirklich?“, fragte sie zitternd nach. Der Söldner nickte.

„Könnt ihr bitte den Straßenslang lassen... ich bin wohl erzogen worden.“, murrte Seras und sah Beide abwechselnd an. Ihre Chefin seufzte und schüttelte verständnislos ihren Kopf.

„Seras...was Pip dir eben erklären wollte war, dass Alucard dir.... Beischlaf gewähren wollte...“

„BITTE WAS???????“, kreischte sie auf und stand abrupt auf. Sie war entsetzt. Nicht auch nun er. Auch wenn sie sich geschmeichelt fühlte.

„Ja.. aber sehe darin nun nichts Falsches... wir haben gewettet.“, schmiss Pip ein. Er roch seine Chance deren kuriose Beziehung zu zerstören. Sie hörte es und fiel wieder auf den Stuhl.

„Eine Wette...“, wiederholte sie die Worte. Ein Schock.

„Du kannst ihn meinetwegen lynchen.. aber nun hören wir erst mal Pip an.. was er uns erklären wollte...“, beschwichtigte Integra sie.

„Danke...“, lächelte Pip. „Also, was ich sagen wollte.. Alucard wollte an dem Abend bevor er verschwand und nach dem Auftrag zu ihr. Deshalb bezweifle ich, dass er abhauen würde. Der Wetteinsatz wäre für ihn zu intim gewesen...“

„Welcher?“, fragte Seras. Der Söldner blickte sie kurz an.

„Einen Tag nackt durch die Gegend zu schlendern....“ Beide sahen ihn an und versuchten ihr Lachen zu verkneifen.

„Die Wette hätte er verlieren sollen...“, kicherte Seras.

„Na noch hat er dich nicht genagelt...“, grinste Pip. Sie nickte etwas.

//Aber beinahe der Knirps//

„Nun, wie dem auch sei... das ist meiner Meinung ein Grund, warum er nicht einfach verschwindet..“

„Und wo ist er dann?“, fragte Integra, als sie sich wieder einkriegte.

„Da kommen die Zigeuner ins Spiel, bei denen ich war. Diese Frau mit dem Jungen, die ihr gerettet habt, war eine Hexe unter den Zigeunern und bei ihr ist es wohl so.. sie spricht liebend gerne Flüche aus!“, erklärte er. „Es mag vielleicht komisch klingen, aber vielleicht wurde Alucard verflucht und ist nun... dieser Rotzbengel.“ Die Frauen sahen ihn ungläubig an. „Ja, wie gesagt, es klingt komisch...“

„Woher hast du diesen Unsinn?“, fragte Seras.

„Na ja von einer... einer Wahrsagerin.“ Gab er ehrlich zu.

„Und so was glaubst du?“

„Ja und wenn du mir den Wortlaut, womit sie ihn verfluchte sagen würdest, könnte ich es dir beweisen!!“, sagte er erfreut und blickte sie direkt an.

„Tut mir leid, aber ich war zu beschäftigt, um mein Leben zu kämpfen, während er sich über mich lustig machte!!“, keifte sie. Der Mann sah sie traurig an.

„Das ist dumm...“

„Ein Fluch?“, seufzte Integra. „Nun... gehen wir lieber davon aus... man ist anfällig dafür.“

„Wie bitte???“ Seras war entsetzt, dass selbst die konservative Integra dies glaubte.

„Nun es würde erklären, warum der Junge so altmodisch ist und rote Augen hat!“, meinte sie laut. Seras sah sie frustriert an. Gewiss wusste sie, dass er rote Augen hatte, aber hat sich nie etwas dabei gedacht. Und was hat altmodisch etwas damit zu tun?

„Ihr wisst doch...Alucard hatte seine Jugend in einer älteren Zeit verbracht... um genau zu sein Ende des Mittelalters.“, erläuterte sie dies.

„Ja und...“

„Nichts ja und... das heißt jedeglich. Der Knabe ist Alucard, wie er jung war und ist verflucht ein Kind zu sein!“

„Humbug!“ Mit diesen Worten stand sie auf und verließ den Raum Die Vampirin war wütend.

„Seras!!“, rief ihr Integra nach, aber sie hörte nicht.

„Kommt wieder, wenn ihr wieder klarem Verstand seit!“, keifte sie und knallte die Tür zu. Es war einfach nicht zu glauben. Oder wollte sie es nicht glauben? Ihr Meister soll der kleine, verzogene Junge sein? Der Junge, der sich mitten in der Pubertät befindet und sie nicht in Ruhe lässt?

Passen würde es.
 

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bitte bitte bitte ^^

Kann er es sein?

Uff.. ich habs geschafft XDDDDD

ich bin guuut.. ^^

naja fast XDDD
 

Kapitel 12 ------ Kann er es sein?
 

Ihre Schritte hallten und schienen beunruhigt. Die Frau kam der Tür immer näher und konnte eine gewisse Nervosität nicht leugnen. Die Worte von dem Mann ließen sie nachdenken. Abwägen und urteilen. Es stand zu viel dafür und zu wenig dagegen. Zu viele Fragen waren offen. Ist er es wirklich?

Seras öffnete die Tür und sah in ihr Zimmer herein. Alles war ruhig. Der Sarg stand offen und kein Wesen war zu spüren. Wo ist der Junge?

Die Vampirin sah sich gründlichst um, aber fand niemanden.

//Na toll... ein verzauberter Meister auf Abwegen...//, dachte sie sich spaßeshalber und setzte sich auf ihren Stuhl. Eigentlich war es simpel. Alucard wurde verflucht, schrumpfte zusammen und wurde Vladislav, der sich an nichts erinnern kann und in seiner Kindheit festhing, die nicht gerade rein war. Einfach und doch kompliziert. Wenn es wahr ist, dann ist er ein Vampir und wenn Integra recht behält, dann war er es früher nicht. Eine komplizierte Sache. Wie sollte man einem jungen Mann, der denkt er sei lebendig und kann am Tage wandeln, normales Essen zu essen und trinken, wie auch sich im Spiegel sehen, erklären, dass er dies alles nicht kann, da er eigentlich tot sei. Seit über 500 Jahren! Es war ein Drama und gewiss gebührt Seras die Aufgabe es ihm zu erklären.

Ihre Augen schweiften umher und sahen nur Dunkelheit.

Gewiss wird er bald auftauchen und sie nerven, sie ärgern oder schlimmeres. Ja, er könnte ihr Meister sein, aber gleich so versaut?

Sie wollte dies nicht glauben. Es wäre zu unhöflich. Eine Sache, die er stets predigte. Es war zum verzweifeln.

„Ah, da bist du endlich!“, erklang eine gedämpfte Stimme. Sie sah auf und erblickte einen nassen Vladislav. Wie es schein, war er im Bad, denn er trug ein Turbanähnliches Handtuch auf dem Kopf und ein weiteres um sein Unterleib gewickelt.

„Ja, wo sollte ich sonst sein, dass ist schließlich mein Zimmer!!“, knurrte sie gereizt. Erlächelte sie freundlich an.

„Da ist jemand aber angespannt.“, stellte er nüchtern fest. Langsam kam er zu ihr.

„Wenn ja, ist es egal... also bleib fern, Monster!“, keifte sie. ER gehorchte und stand still.

„Entschuldige, dass ich dich nur massieren wollte.“, lächelte er zuckersüß. Sie musterte ihn skeptisch.

„Du warst baden?“, fragte sie ihn. Er nickte erfreut.

„Ich würde es dir auch ans Herz legen, denn du müffelst nach ihm!“

„Nach wem?“

„Dem Versager, der sich Pip nennt....“Sie fing an zu lachen. Wieder eine Sache, die er mit ihrem Meister gemeinsam hatte. Beide konnten ihn nicht ausstehen.

„Stimmt.. ich rieche etwas streng...“,meinte sie und besah sich. „Jedoch nicht nach ihm...“

„Wonach sonst.. wer weiß, was ihr da alleine getrieben habt.. Bäh.. ich mag es mir gar nicht vorstellen!“, maulte er angewidert. Sie grinste breit.

„Ich habe nichts mit ihm angestellt...wir waren bei Integra und ich bezweifle, dass ich deshalb nach ihm riechen kann.. eher nach dir!“, kicherte Seras.

„Nach mir? Ha.. Sehr witzig... aber wenn du bei der Nutte warst, dann ist es kein Wunder, dass du stinkst, wie aus einem Loch!“

„Werd nicht frech!“

„Okay...“ Gab er bei. Es war überraschend. So schnell? Was hat er vor?

„Sag mal, Kleiner...“, fing sie an. Er sah zu ihr auf. „Wieso bist du so.... nun ja...“

„Pervers, versaut, zum anwidern?“, beendete er ihren Satz. Sie sah ihn erschrocken an. „Was ist, so nanntest du mich doch.“, kicherte Vladislav.

„Ja schon.. aber es kam mir halt schon so...“

„Vielleicht bin ich etwas aufstürmend...jedoch nicht verklemmt, wie die meisten hier. In euren Augen ist das pervers, was ich tue.. aber ich lernte halt früh, wie man sich ausdrücken soll.“

„Du bist nur erdrückend, herrisch und verzogen!“, knurrte sie.

„Mag sein.. ist aber meine Sache... In meinen Augen bist du auch nicht anders.. dennoch mag ich dich.“, lächelte er ihr zu. Sie wurde rot. „Und wie ich sehe und das sehe ich zur Zeit oft, gefällt die diese Art der Aufmerksamkeit.“ Seine Worte klangen nicht wie welche eines Knaben, sondern wie die eines jungen Mannes, der weiß, was er will.

„Du hast doch keine Ahnung...“, seufzte sie und sah ihn nicht mehr an.

„Wenn du es so sagst, jedoch frage ich dich nochmals höflichst....“ Er verneigte sich vor ihr. „Gewährt ihr mir eure Anwesenheit.“ Sie blickte ihn verwirrt an. War das wirklich der Junge, der sie begrabscht hatte? War es der Knabe, der sie zwang, eine zu enge Uniform anzuziehen? Nein, es wirkte, als sei er jemand anderes, als wolle er sich bemühen. Nur warum?

„Was sollen diese Spielchen? Wieso zeigst du mir nicht, wie du wirklich bist und wechselst nicht dein Verhalten?“, fragte sie ihn. Er grinste sie an.

„Ich bin nun mal so erzogen worden... wie du es nennst.. verzogen worden.“ Er lachte und verneigte sich abermals. „Bitte.“, fügte er hinzu. Seras wusste nicht mehr, was sie tun sollte.

„Ähm... nun...“, stotterte sie.

//Eigentlich brauche ich wirklich ein Bad, aber ob er dabei sein darf bezweifle ich stark... und bei ihm schlafen nach den letzten Aktionen, wohl kaum!//

„Ich gehe mich baden...“, sagte sie stolz und schritt an ihm vorbei, ohne eines Blickes zu würdigen. Er spürte dies.

Plötzlich blieb sie stehen und sah zum ihm. Ein Lächeln machte sich breit.

„Danke dennoch für das Hemd.. auch wenn die Anzieh-Methode unkonventionell war.“ Somit ging sie aus dem Raum. Er grinste.

„Bitte, nichts zu danken...“
 

Das Wasser floss durchgehend in die Wanne und Dampf stieg auf. Es war angenehm heiß, was ihr Körper jedoch nicht wahr nahm. Ihr war es egal. Es war Wasser und somit eine Möglichkeit sich zu waschen. Die Seife erzeugte Schaum und türmte sie spielend auf. Wie sie dies nur genoss. Lange konnte sie sich nicht baden. Hatte sich nie getraut. Die Gefahr, dass sie beobachtet wurde, war zu groß. Nun gebannt.

Vorsichtig stieg sie in das Wasser und es umhüllte ihren geschundenen Körper.

„Ah...“, stöhnte sie erfreut auf. Es war so angenehm.

//Wie lange ist das nun her.. ein Bad.//, kicherte sie in Gedanken. //Was er nun aber macht?// Ihr Blick ging zur Decke und beobachtete die Seifenblasen, wie sie nach oben steigen. Es war ein wolliges Gefühl.
 

„So... ja mal sehen, was kann man hier noch tun?“, murmelte der Junge und sah sich in dem Frauenzimmer um. Es war recht ordentlich, aber irgendwas störte ihm. Er zuckte kurz mit den Schultern und blickte sich erneut um. Sein Augenmerk erhielt ihr Nachtschränkchen. Er stand auf und ging mit schnellen schritten zu diesem Möbelstück. Neugierig öffnete er diese und durchwühlte es.

Ein Buch, Töpfe voll mit klebrigen Zeug, welche in verschiedenen Farben dalagen. Ein Kamm, der sehr breit wirkte und Schmuck. Nicht viel Schmuck, aber doch ansehnlich. ER kramte weiter und fand weitere Dinge. Aber auch ein Bild.

„Was ist denn das?“, fragte er sich und nahm sich das rechteckige Bild heraus. Es glänzte und zeigte ihm eine bekannte Person, wie sie ihm entgegenlächelte. Es war Seras, in ihren jungen Jahren, als sie noch eine Polizistin gewesen war. Er musste schmunzeln und ohne nachzudenken, steckte er das Bild ein. Es war ansehnlich.

„Vladislav!!“, rief ihn jemand. Er schreckte auf und kramte die Sachen wieder herein. Etwas durcheinander schloss er die Schublade. Im selben Moment öffnete sich die Tür. Er stand abrupt auf und sah verschreckt in die Richtung.

Pip trat ein und suchte ihm im Raum. Für ihn war die Dunkelheit unerträglich. Es klickte und das Licht ging an. Vladislav schreckte auf. Es wurde auf einmal hell.

„Da bist du...“, murrte Pip und sah ihn wütend an. „Lady Hellsing hat sich entschieden...“

„Entschieden, was?“ Er grinste bestialisch, was durch die Bandage nur noch mehr gruselte.

„Wirst du schon sehen , kleiner Hurensohn.“ ER sah ihn wütend an.

„Soll ich dein Gesicht noch mal deformieren?“, drohte er. „Vielleicht aber auch etwas anderes!“ Er sah weiter an ihm herunter. Der Söldner erstarrte.

„Wag es, denn sie gehört mir!“ Er grinste breit.

„Dafür, dass sie dir gehört, hasst sie dich sehr...“ Seine Bemerkung war sichtlich beiläufig.

„Sie liebt mich...wer kann es ihr verdenken..“

„Ziemlich hochmütig!“, knurrte er deutlich. Pip kicherte und drehte sich um. „Ich bin eher der Meinung, dass sie ihren Meister liebt.“, rief er ihm nach. Sein Blick wandte sich zu dem Jungen um.

„Wie bitte?“

„Du hast schon richtig gehört... Was ich bisher gehört habe, lässt mich darauf schließen... sie ist völlig in ihn vernarrt.“, lachte er auf.

„Das wünscht du dir!“

„Wieso?“ Er sah ihn fragend an. Pip stockte und musste gestehen, dass er es schlecht wissen könne. „Wieso, fragte ich!“

„Ach.. vergiss es.... komm einfach mit!“

„Nein.“, sagte er ernst und setzte sich auf einen Stuhl. Der Söldner war schon zur Hälfte aus der Tür, als er dies hörte. Schnell wandte er sich um.

„Wie bitte?“ Vladislav ignorierte ihn, sondern starrte auf das Bild, welches er sich nahm. Er musste lächeln. Der Mann sah es und ging schnell zu ihm. Ohne eine Vorwarnung, riss er ihm das Bild von ihr aus den Händen und sah es sich an. ER fing breit an zu grinsen.

„Hey, gebe das zurück!!!“, meckerte der Kleine. Pip zog das Bild hoch, als er es sich wieder nehmen wollte.

„Was sehe ich da... da ist eine vernarrt! Klaust ihr einfach Fotos!“, lachte er auf.

„Das ist nicht wahr!!“, jaulte dieser und versuchte es weiter.

„Ich dachte, du wolltest nicht lügen!!“, lachte er laut auf. Es war für ihn amüsant.

„Ich lüge nicht!! Gebe mir es zurück!!“ Pip hörte auf zu lachen und packte ihn am Kopf, damit er auf dem Boden blieb.

„Okay... Ich gebe es dir zurück unter einer Bedingung.“ Sein breites Grinsen verhieß nichts Gutes.

„Welche Bedingung?“ Er sah zu ihm auf. Aus irgendeinen Grund, wollte er das Abbild von ihr zurück. Egal, was er tun müsste.

„Du mischt dich nicht ein!“

„Hä?“

„Schon richtig gehört... du mischt dich nicht ein... ich frage sie nach einer Verabredung und gewiss wird sie nicht ablehnen und du mischt dich nicht ein....“ Sein grinsen wurde noch breiter.

„Du hast mehr vor!“, murrte Vladislav.

„Gewiss.. sie ist eine schöne Frau... und da kann man doch nicht anders... Also?“ Er sah ihn wütend an. Einerseits wollte er das Bild wieder haben, aber doch nicht zulassen, das er mit ihr. Nein, das konnte er nicht. Pip spürte seine Zweifel, aber wollte nicht verlieren.

„Und ich sage ihr auch nicht, dass du ihre Sachen durchwühlt hast. Du weißt, wie sie austicken könnte. Wer kann schon sagen, vielleicht bringt sie dich noch um.“ Der Junge sah erschrocken auf. Er hatte wohl recht, es gehört sich nicht in Sachen andere zu wühlen. Aber was sollte er dagegen tun?

Er sah nieder und der Söldner erkannte seine Chance.

„Ich nehme dein Schweigen als ein ja.“, kicherte er und gab ihm sein Bild wieder. Er nahm es erfreut an und drückte es unabsichtlich an sich. Wie kindisch.

Der Mann ging lachend aus dem Raum.

„Nun gut, dann können wir ja zu Lady Hellsing.“

„Nein...“, sagte er und drehte sich erneut um.

„Wie?“

„Ich möchte diese olle Schrulle nie mehr sehen.“ Dies schien sein letztes Wort. Er akzeptierte es und ging schulterzuckend heraus.
 

„Vlad!!“, rief sie aus und wanderte durch die Gänge. Seras war etwas frustriert, denn erst nach dem Baden fiel ihr ein, dass der Junge ihre Sachen hatte. Sie wandte sich überall um, aber niemand war zu sehen. Sie seufzte auf und zog ihr Handtuch höher. Wenigstens hatte sie den Slip, sodass ihr Körper unten herum bedeckt wurde.

„Seras!“, ertönte eine sanfte Stimme. Sie drehte sich um und erkannte Pip, wie er auf sie zukam.

„Was willst du hier?“, fragte sie scharf und funkelte ihn tödlich mit ihren Augen an. Er grinste erfreut.

„Entschuldige... ich wollte dich nicht stören...“

„Ach und was wolltest du dann?“ Er lächelte.

„Dich etwas fragen.“ Sie sah ihn skeptisch an. Er nickte. „Ja, ich wollte dich fragen, ob du... mit mir ausgehen würdest?“, fragte er sie unbehelligt. Ihr Atem stockte.

//Wieso sollte ich....// Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Junge nicht da war. Ihr war bewusst, dass er so etwas verhindern würde.

„Äh....“ Sie war überfordert. Schnell kam Pip ihr näher und nahm ihre Hand.

„Erweise mir die Ehre!!“, meinte er erfreut und lächelte sie an. Die Vampirin fühlte sich bedrängt. Sehr bedrängt.

„Ich weiß nicht.. ich äh... Ähm...“

„Sag ja!!“, drängte er sie und drückte sich an ihr. Ihr nasser Körper törnte ihn förmlich an, aber Seras versuchte ihn wegzudrängen.

„Lass das.. bitte...“,murmelte sie und verlor fast ihr Handtuch. Er hörte jedoch nicht auf.

„Lass sie los, widerwärtiger Abschaum!“, ertönte ein lautes knurren. Er drehte sich um und sah in die zornigen Augen des Halbstarken.

„Ich dachte wir hätten eine Abmachung?“, fragte er erbost nach.

„Die ist geplatzt und nun flossen von ihr oder du krepierst hier!“ Seras sah etwas erleichtert aus.

„Nein, oder ich...“

„Oder du sagst, dass ich ein Bild von ihr habe... das ist mir schnurz. Ich lass mich von dir nicht erpressen oder erniedrigen. Eher lehre ich dir das fürchten!! Sollst du mich hassen, solange du mich fürchtest!“, knurrte er laut auf. Pip schreckte zurück. So in Rage sah man ihn bisher nie. Selbst Seras war dies neu. Es erinnerte sie an ihrem Meister. Sogar der Ausspruch war derselbe.

„Du wagst,...“

„Ich wage alles, wenn du sie noch einmal anrührst, wird mehr als dein Gesicht dran glauben müssen!!!“ Diese Drohung hallte im Flur entlang. Man sah, wie er vor Zorn bebte und wie Seras sich langsam versucht zu entfernen. Wie Pip zurückschreckte und seine Augen aufriss.

„Ich tue es dennoch!“, lachte er auf. Erneut drückte er sich an Seras, die wieder von ihm wich.

„Na, warte du Mistkerl!!“, schrie er aus und sprang auf den Söldner. Er wurde überrascht und fiel durch das Gewichtes des Jungen. Es war ein Fehler.

Er klammerte sie an Seras Handtuch und riss es herunter. Sie war entblößt.

ER fiel auf den Boden und blickte auf. Es war ein schöner Anblick. Seras schrie auf und hielt sich ruckartig die Hände vor der Brust.

„AHHHHHHH!!!!!!“, kreischte sie. Pip wurde rot und Blut floss aus seiner Nase. Vladislav bemerkte es, aber sah nicht hoch. Er erblickte nur das Handtuch in seiner Hand. Er schaltete und griff es aus dessen Hand. Ruckartig stand er auf und kniff seine Augen zusammen. Er faltete das Handtuch aus und hielt es vor Seras, die auf den Boden sackte. Sie sah flehend zu ihm. Sie lächelte leicht. Schnell nahm sie das Handtuch und hielt es sich vor ihrem Körper.

„Wunderbar...“, sabberte Pip. Der Junge blickte zeitgleich mit Seras auf ihn nieder.

„Du...!!“, knurrte sie und wollte eben auf ihn losgehen.

„Ich mach dich fertig!!!“ Vladislav fiel auf ihn los. Er schlug ihn in den Magen und packte seinen Arm. Pip konnte nicht so schnell reagieren, als er schon seinen Arm verdreht hatte. Er schrie auf. „Ich sagte doch... flossen von ihr oder du krepierst!!“, schrie er ihm ins Ohr. Es klingelte förmlich. Seras wollte, dass er aufhört, aber fand diesen Anblick befriedigend.

Er schlug wütend weiter auf ihn ein. Blut spritzte und nur ein leises Röcheln war zu vernehmen. Seras besah es und ihre Augen funkelten rötlich auf. Aber sie fing sich schnell.

„Hör auf!“, schrie sie. Er stoppte zögerlich. Sah zu ihr. Man erkannte und hörte, dass er außer Atem war. Seine roten Augen verloren langsam an Glanz. „Es reicht.. er hat genug.“, meinte sie leise und sah bemitleidenswert zu dem Söldner. Er blickte herunter und sah sie wieder an. Langsam stand er auf.

„Idiot!“, knurrte er verachtend. Seine Hand erhob sich und er reichte ihr diese. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Wickelte sich so weit es ging das Handtuch um ihr Leib und stand auf. Schweigend verschwand sie in ihr Zimmer zurück. Vladislav sah erneut zu dem Söldner.

„Dieses mal versorgt sie dich nicht.. du hast verschissen...“ Lachend verschwand er in dem Gang.
 

Es war demütigend. Einfach demütigend. Nicht nur der Junge, der vielleicht ihr Meister war, hat sie nackt gesehen, sondern auch Pip. Sie heulte. Sie heulte schwer. Verweint wickelte sie ihren Körper in das nasse Handtuch. Es war demütigend.

Sie heulte noch einmal auf, bis es klopfte. Verschreckt sah sie zur Tür und drückte das Handtuch noch näher an sich.

„Wer ist da?“, fragte sie wimmernd.

„Vladislav... Darf ich eintreten...?“, fragte er leise. Sie blickte auf den Boden, aber fand keinen Grund, warum er es nicht darf.

„Okay, wenn du keine Scheiß machst!“, murrte sie etwas.

„Okay.. versprochen.“ Somit trat er ein. Sein Gang war langsam und vorsichtig. „Ich habe dir etwas mitgebracht...“ Sie wischte sich die Nässe aus den Augen. Ihre rotunterlaufenen Augen sahen ihn fragend an. Er wirkte mitfühlend. „Ich dachte mir.. das wäre besser...“ Schnell legte er etwas auf den Tisch und nahm ein großes Stück Stoff auf. Es entfaltete sich durch die Schwerkraft und ein langes Kleid, welches ein Kragen bis zum Hals besaß, entblößte sich. „Damit... keiner auf dumme Gedanken mehr kommt.“, fügte er hinzu und reichte es ihr. Es verdeckte wirklich alles.

„Danke...“, meinte sie leise. „Und meine restlichen Sachen?“ Natürlich hoffte sie nicht, dass er sie auch brachte. Er war schließlich Vladislav.

Wie erwartet grinste er.

„Das weißt du doch...“ Sie seufzte enttäuscht.

„Verstehe...“

„Du weißt, wo sie sind... und wieso.“

„Na danke auch... du munterst einen auf.“ Sie drückte das Handtuch noch enger an sich. Erneut seufzte sie. „Verstehe... nun, dann...“ Sie stand auf und nahm sie die Sachen. Damit verschwand sie in der Dunkelheit. „Guck weg!“, sagte sie scharf. Er gehorchte und drehte sich um.

„Wie es scheint.. bekommst du deinen Willen... denn ich habe keine Lust mehr auf solche Aktionen... Und schuldig bin ich dir noch etwas.“ Es war ein Eingestehen. Sie hatte verloren.

„Danke.. aber so scharf bin ich...“

„Lüg nicht... du findest schon die Vorstellung wunderbar..“ Er lachte auf.

„Okay... wenn du es so willst.“ Nur wenige Minuten später, stand sie hinter ihm.

„Du kannst dich wieder umdrehen.“ ER nickte und wandte sich um. Er musste breit lächeln.

„Du siehst schön aus...“ Sie lächelte.

„Dafür, dass ich in einen umhangartigen Kleid stecke und wie enthaltsam wirke, danke...“ Er nickte.
 

„Es ist dir peinlich, oder?“ Ein Flüstern drang durch den Raum. Er blickte sie an.

„Peinlich? Das hier?“

„Nein... was unten geschah... Du hast fast völlig deine Würde verloren...“

„Die habe ich schon vor dir verloren...“ Er kicherte und drehte sich auf den Rücken, nun sah er zur Decke und breitete dabei seine Arme aus. Seras sah ihn an. Sie saß auf einen Stuhl und es schien, als würde sie wachen.

„Du hast vor mir deine Würde nicht verloren und auch nicht deinen stolz... so was würde ich nie zulassen.“ Seras fing an zu lächeln.

„Wie kommt das?“

„Weil ich nie zu weit gehen würde, auch wenn ich manchmal zu direkt bin.“

„Wohl wahr, wohl wahr...“

„Willst du eine Decke haben?“ Sie sah ihn an und schüttelte ihren Kopf.

„Nein...“

„Okay, aber jammere nachher nicht, wenn du frierst!“ Sie grinste.

Vladislav legte sich langsam hin und deckte sich zu. Er genoss es, dass sie hier war.

Wenige Minuten der Stille vergingen. Nur des leisen Rauschen des Windes vernahm er. Die Fenster waren zugezogen und es war dunkel. Er wollte schlafen, aber er konnte nicht. Nur dösen war ihm vergönnt. Seine Träume, sie flogen mit ihm, aber waren nicht gut gesonnen.

Es schien, als wollte die Nacht nie enden und immer Unruhiger werden.

Seras wachte auf. Er wühlte und war verschwitzt. Ein Alptraum, einer von vielen.
 

Erneut sah er Blut, sie fiel. Ein Schrei, Tod.

Seine Mutter, sie lag vor ihm. Der Bauch war aufgeschlitzt und nur ein leises Röcheln ertönte aus ihrem Munde. Er lag bei ihr und weinte. Männer, sie kamen. Wollten ihn packen. Weiße Zähne fletschten und nahmen ihn mit. Er wollte nicht. Er konnte sich nicht wehren. Tod. Gewalt. Hilflosigkeit!
 

„Nein...“, keuchte er auf und seine Augen rissen ihm aus dem Alptraum. Sein Körper bebte und stand aufrecht im Bett. Ein Alptraum. Schrecklicher, als sie sonst waren. Jedoch spürt er sanfte Berührungen. Ein Blick, noch starr und verschreckt, richtete sich auf die junge Frau. Sie lag neben ihm, umarmte ihn. Wollte ihn beruhigen und schlief ein. Er musste lächeln, denn es war ein schönes Gefühl. Erleichtert, dass sie da war, legte er sich wieder hin. Kuschelte sich in die Decke ein und lehnte den Kopf an ihre Schulter. Selig war der Moment und die Alpträume verflogen. Das Traumland hatte ihn wieder.
 

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naja das nächste wird.. romantischer, oder so Oo

Was bin ich?

So.. das neue Kappi ist fertig.. naja so in etwa....

also erfreut euch dran und verabschiedet euch von Vladdi XDDDDD

*lach*

*muhahahaha*
 

Kapitel 13 ------ Was bin ich?
 

Es herrschte ein kühles Klima in dem Flur des Kellers. Eisig war es für Menschen.

Sie fror. Integra Hellsing ging den Gang entlang. Sie wollte zu Seras. Mit ihr reden. Warum?

Die Frau empfand es als traurig, wie sie in Tränen aufging. Trost versuchte sie gerne zu spenden. Ratschläge zu geben. Zu helfen.

Warum?

Es war ein Mysterium.

Ihr Weg setzte sich fort und langsam spürte sie etwas ungewohntes an ihren Füßen. Integra blieb stehen. Sah an sich herunter und leuchtete mit ihrer Lampe dahin.

Blut lag auf dem Boden und war schon geronnen. Es glänzte matt.

„Was zum...?“ Sie leuchtete weiter und erkannte einen blutverschmierten Arm. Integra schreckte hoch. Die Lampe schwenkte und sie erkannte einen Mann. Er lag röchelnd auf den Boden.

„Pip!!!“, schrie sie entsetzt auf und ließ die Lampe fallen. Es war nun dunkel.
 

Er war schwer und die Soldaten schwitzten. Das Blut machte es nicht einfacher, denn man wusste nicht genau, wo die Wunden lagen. Integra trat besorgt ein und dirigierte sie direkt zum Bett.

„Beeilt euch! Ist der Arzt schon da?“, fragte sie flüchtig und zog die Bettdecke nach hinten. Die Männer legten den Verwundeten in sein Bett und gingen zur Seite.

„Ist er schon wach?“, fragte sie laut. Alle verneinten und blickten zum Boden. „Was ist nur passiert?“, nuschelte die Frau.

„Lady Hellsing! Der Arzt ist da...“, bemerkte einer der Männer. Sie drehte sich ruckartig um und erkannte ihren persönlichen Hausarzt.

„Kommen sie!“, rief sie und winkte den Mann in weiß zu sich. Er lief und erblickte prompt den Verletzten.

„Was ist passiert?“, fragte dieser bestürzt. Integra schüttelte ihren Kopf. Er verstand und öffnete sein Koffer. „Ich brauche eine Schüssel mit Wasser und Lappen, wie Handtücher!“, befahl er und winkte die Dinge her. Sofort liefen einige der Männer aus dem Raum.

„Wie lange werden sie benötigen?“

„Das kann ich noch nicht sagen.. er ist übel zugerichtet. Wer immer es war, er besitzt Kraft.“

Sie seufzte und setzte sich auf einen Stuhl. Wie es schien, musste Seras noch warten.
 

Es klickte. Der Wind fuhr um das Haus und das Fenster drückte gegen die Mauer und wieder weg. Die Scheiben klirrten und gaben ein seltsames Geräusch von sich. Es war störend. Erweckend.

Rote Augen stachen in der Dunkelheit und es raschelte. Man warf die Decke zur Seite und stand auf. Eilend waren die Schritte zum Fenster. Die Blicke sahen zum Fenster und ihr Atem stockte. Der Tag brach an.

Sie zog ihre Gardine zu und sah zu dem Bett. Er schlief. Tief.

Seras ging langsam auf ihn zu und sah auf ihn nieder. Sollte sie ihn wecken? Schließlich wäre es für ihn auch gefährlich, wenn er ihr Meister wäre.

Ein seufzen trat über ihre Lippen, wodurch er langsam wach wurde. Seine roten Augen sahen auf ihr Antlitz und er musste lächeln.

„Was ist?“, fragte er leise und reckte sich. Seras sah kurz zum Fenster.

„Es wird bald Tag und ich muss zurück in meinem Raum.“, flüsterte sie und der Blick war starr. Er musterte sie und begann zu grinsen.

„Darf ich dich begleiten?“ Seras sah kein Gegenargument.

„Ich wollte dich sowieso mitnehmen.“ ER nickte und zog die Decke von sich. Schnell rappelte er aus dem Bett und stellte sich zu Seras. Er sah ihr tief in die Augen.

„Komm einfach.“ Gemächlich gingen sie aus dem Raum.
 

Ihr Tapsen war laut in dem Gang zu hören. Es war eisig, aber der Teppich ließ es nicht vermerken. Die Bilder schienen im Morgengrau gruselig, aber doch tot. Beide gingen unentwegt weiter.

„Ich weiß nun glaube ich, warum du in einem Sarg schläfst.“ Durchbrach er die Stille. Ihr Gesicht wandte sich zu seinem.

„Ach ja?“

„Ja und ich bezweifle, dass du so ein Fetisch hast.“

„Wie darf ich das denn nun verstehen?“ Er blieb stehen und sah sie direkt an.

„Ich bin nicht blöd.. ich kenne die Geschichten aus meinem Land, aber hätte mir nie erträumt, dass sie wahr sind.“ Sie sah ihn fragend an.

„Geschichten? Welche Geschichten?“ Er lächelte.

„Vampire... Du bist ein Vampir.“ Seine Feststellung durchfuhr den Raum. Seras lächelte ihm entgegen.

„Ja, das bin ich, aber ich stehe da nicht alleine.“, fügte sie an.

„Du redest von deinem Meister...“

„Auch.“ Er musterte sie fragend.

„Auch? Wer denn noch?“ Die Vampirin erkannte, dass er sich dem nicht bewusst war.

„Ich erzähl es dir ein anderes mal.“ Er nickte nur.

„Gut... es interessiert mich nicht besonders.“ Ihr Weg setzte sich fort.
 

„Ich finde diesen Raum kalt und abstoßend.“ Zitternd kuschelte er sich in eine wollige Decke und betrachtete den Raum näher.

„Ja, irgendwie.. fehlt eine weibliche Hand bei der Einrichtung...“, lachte Seras und reicht ihm ein Glas.

„Eine weibliche Hand...wie das klingt. Aber recht hast du. Es ist zu kahl.“ Er sah sich immer noch um. Seine Hand packte das Glas und drückte es an sich. Mit beiden Händen heilt er es fest und sorgte, dass der Inhalt nicht verschüttet würde.

„Aber... ich kann dies nicht ändern... Es ist nicht mein Raum.“

„Der deines Meisters?!“ Vladislav hob das Glas und setzte an, jedoch stoppte er. Sein Blick ging zu dem Inhalt des Gefäßes. „Was ist das?“, fragte er als er das etwas zähflüssigere Zeug unter die Lupe nahm. Er roch daran und schreckte zurück. Es stank nicht, es roch nicht süßlich oder bitter, aber es weckte in ihm ein Verlangen.

„Ähm... Tomatensaft.“, meinte sie und füllte sich ebenfalls etwas in ein Glas. Seras hatte kurz vorher die Flüssigkeit in eine Flasche abgefüllt.

„Tomatensaft?“, fragte er ungläubig nach. Sie nickte stumm. „Saft der nicht riecht?“ Sie nickte nochmals. Vorsichtig tunkte er seinen Zeigefinger herein und legte diesen ab. Es schmeckte köstlich, auch wenn es an Eisen erinnerte, welches man lutschte. In ihm weckte sich erneut die Gier. „Und Tomatensaft, der nach Eisen schmeckt , anstatt nach Tomaten???“ Seine Stimme wurde immer ungläubiger. Was versucht sie ihm anzudrehen?

„Schmeckt es dir?“, fragte sie unbeirrt. Seras schwenkte das Glas und trank selber ein Schlug. Er beobachtete dies und sah ihr leichtes Grinsen.

„Ich hoffe du hast nicht vor mich zu beißen.“, fragte er etwas besorgt. Sie schüttelte ihren Kopf.

„Das ist mir noch fremd.“ Sie sah lächelnd auf ihn nieder. „Und hat es geschmeckt?“ Ihre wiederholte Frage störte etwas.

„Ja...“, murrte er und sah wieder in das Glas. Es roch nun angenehm, was ihn wunderte.

„Was hast du?“, fragte sie ihn, als sein Gesichtsausdruck ihre Aufmerksamkeit weckte.

„Es ist seltsam... aber es riecht nun nach etwas süßlichem... Ich kann nicht sagen nach was, aber es riecht appetitlich.“ Seras schmunzelte.

„Wirklich?! Das ist doch schön...“

„Kann sein...“ Er seufzte. „Es ist dir also fremd...“, kicherte Vladislav weiter. Sie lachte kurz auf und stellte ihr Glas auf den Tisch.

„Dies ist nicht witzig... ich bin darin nur nicht geübt.“ Er blickte sie verwirrt an.

„Liegt das nicht in eurer Natur?“

„Könntest du einfach deine Zähne in den Hals eines Fremden reindrücken und saugen?“, entgegnete sie ihm. Er blickte auf den Tisch und sah der roten Flüssigkeit zu, wie sie im Raum glänzte.

„Es wäre schwer... aber doch möglich...Für mich ist das einfach eine Frage vom Willen.“

„Und für mich eine Frage der Menschlichkeit.“

„Du bist aber nicht menschlich...!“ Sein Blick traf ihren und sie blickte sofort weg. Er sagte die Wahrheit. So wie ihr Meister es auch immer tat.

„Ich wünschte manchmal, ich wäre es noch...“

„Dann wärst du nicht mehr du.. sondern wohl tot.“ Sie nickte und sah weiter auf ihrem Schoß.

„Ich wäre tot...“

„Also, dann erfreue dich an dieser Chance...“

„Und lebe mit den Nachteilen...“ Er blickte sie fragend an. „Das sagte mein Meister gerne.“

„Der Typ wird mir langsam sympathisch...“, kicherte der Junge. Seras musterte diesen. Sein Verhalten war schon seltsam.

„Warum bist du manchmal so... nett und dann wieder unreif?“ Vladislav richtete sich auf. Er schüttelte seinen Kopf und ging zum Sofa, welches nicht weit von dem Tisch stand. Er setzte sich darauf. Und schwieg sie an. „Ich verstehe...“ Sie stand ebenfalls auf und stellte sich zur Tür. „Halte dich von Fenstern und Silber fern, hast du Hunger, sage mir bescheid.“ Mit diesen Worten ging sie aus dem Zimmer.

//Ich? Auf dich hören? Wieso sollte ich?//, kicherte er innerlich und stand auf. Sie war nicht einmal fünf Minuten fort, als er sich eine Decke schnappte und um sich schlang. Sein Grinsen war erschreckend.

Wie ein Kind tollte er aus dem Raum. Es schien, als wäre er putzmunter. Seine Schritte hallten über den toten Boden. Wie ein Plätschern ertönte es. Schnell kam er der Treppe entgegen und die Decke wehte in seinem Fahrtwind. Er sah herauf und schmunzelte.

Sein Weg ging dort herauf.
 

Es war endlich ruhig. Sehr angenehm. So angenehm, als sie badete. Der Sarg bot ihr Schutz und zur Vorsicht, schloss sie die Tür ab und hatte den Sarg abgeriegelt. Ihr Kopf senkte sich in dem Kissen und kuschelte sich zufrieden ein. Es fehlte nur noch ein süßer Traum.

Wie gewünscht, verfolgte sie dieser und kroch in ihr Unterbewusstsein.
 

Süße roch man deutlich. Ihre Nase fühlte den Luftzug und die Süße stieg in dieser. Es war ein warmes, wolliges Gefühl. Zu hell für ihren Geschmack. Sie musste ihre Augen zusammenkneifen, um es in ihren Sinn dunkler zu machen. Es half nicht.

Langsam öffnete sie ihre Augen, als eine Blume ihre Haut kitzelte. Die Hand schlug sie weg, aber zu flexibel war die Pflanze und berührte sie erneut.

„Ah!“, rief sie auf und zitterte am ganzen Leib. Ihre Beine winkelten sich an und erst jetzt bemerkte sie, dass ein Kleid ihr Körper zierte. Verwundert berührte sie den Stoff. Er war hell. Einfach geschnitten und unterstrich ihren Teint. Es war einer ihren liebsten Farben. Bräunliches orange mit einem Schimmer von gelb. Es glitzerte förmlich im hellen Licht. Es war verwunderlich. Sie sah auf und erkannte. Es war Tag. Die Sonne schien ihr auf ihre blasse Haut und unterstrich ihre dunkleren Augenumschattungen. Seras genoss es sehr. Sonnenlicht, aber wie kann dies sein? Sie war doch ein Vampir?

„Wie ist das...?“, setzte sie an, als ihr plötzlich eine junge Stimme in den Ohren erklang.

„Mama!!!“, rief ein junges Mädchen und tollte durch die Blumenwiese, worauf Seras lag. Die Vampirin sah zu dem ihr fremden Mädchen. Etwas verwirrt, wen sie rief, stand sie auf. Hier war doch niemand außer Seras.

„Mama!!“, rief sie erneut und lief auf die Frau zu.

„Wie? Ich?“, fragte Seras leise. Das Mädchen hörte dies nicht und rannte auf sie zu. Mit einem Sprung traf sie auf sie und umarmte sie heftig. Ein breites Lächeln war auf ihrem Gesicht und sah zu ihr auf.

„Wer.. wer bist du?“, fragte sie verstört. Das Mädchen sah sie perplext an.

„Aber Mama.. ich bin es.... Deianeira... deine kleine Tochter!“ Ihr Blick wurde leicht verweint und ähnelte einem Hundewelpen.

„Mei...mei...meine Tochter?“, stammelte Seras und drückte sie unbewusste.

„Ja, Mama! Deine geliebte Tochter!“, kicherte diese und kuschelte sich in ihre stramme Brust ein. Seras musste lächeln.

//Ich habe eine Tochter?// Es war ihr noch immer nicht bewusst.

„MAMA!!“, rief sie. Die Frau schreckte zusammen und sah auf das erfreute Etwas nieder. “Du träumst wieder... ich musste dich dreimal rufen...“ Eine leichte Enttäuschtheit ertönte in ihren Worten.

„Entschuldige... Die...?“

„Deianeira!“, murrte diese. Schnell richtete sie sich auf und ergriff ihre Hand. „Mama, du hast wieder Gedächtnislücken.. das wird Papa nicht gefallen!“

„Papa?“ Ihre Tochter riss sie hoch und deutete auf eine Gestalt, die auf einer Wiese saß. Es war ein Stück von ihnen auf eine Anhöhe und man sah deutlich, dass es noch weiter steil herab ging. Es war eine Klippe. Seras konnte den Mann nicht wirklich im hellen Sonnenschein erkennen, aber musste zugeben, es sah idyllisch aus.

„Komm! Gehen wir zurück, bevor du wieder einschläfst...“, lachte das Kind und zerrte sie auf ihre Beine. Sie ließ es ihr gefallen und folgte dem Mädchen. Mit schnellen Schritten durch das Blumemeer, was an Fliegen glich, kamen sie dem Wiesenstück immer näher. Die Konturen des Mannes, welcher mit dem Rücken zu ihnen saß, wurden schärfer. Nur wenige Meter waren sie von ihm entfernt, als Deianeira stehen blieb und Seras Hand los ließ.

„Papa!!“, wedelte sie und rief voller Freude. Er zuckte seinen Kopf und sah seitlich zu ihnen. Er war noch immer kaum zu erkennen, aber man erkannte, dass er seine Beine angewinkelt hatte. Das Kind war nicht zufrieden und lief zu ihm. Stürmisch umarmte sie ihn, was ihm wohl gefiel.

„Mama....“, klang es nörgelnd. Es war ein Bitten, das sie auch kommen sollte. Seras überhörte es nicht und ging lachend zu ihnen. Ihr Haar wehte im Wind und das Kleid folgte der Brise. Sie kam den Beiden immer näher, aber der Mann, wandte sich noch immer nicht um. Langsam ließ sie sich lächelnd auf den Boden gleiten und blickte zu dem Gatten, den sie wohl hatte. Er wandte sich um und hielt seine tollende Tochter in den Armen. Sie erschrak.

„Na, hast du endlich ausgeschlafen, Prinzessin?“, fragte er lieblich und grinste ihr in ihr helles Gesicht.

„Hey! Das ist mein Name!!“, nörgelte Deianeira und kniff in die Seite ihres Vaters. Er kicherte auf.

„Ja Ja... du bist auch meine Prinzessin... mein kleines Goldstück, aber deine Mama ist meine geliebte Königin... die holde Prinzessin....“, lachte er. In Seras Gesicht stieg röte und sie konnte es nicht verbergen. Sein Gesicht. Sie kannte das Gesicht. Sie wusste, wer er war.

Seras wollte etwas sagen, aber kein Wort kam aus ihrem Mund. Er sah zu ihr und es schien, als wüsste er, was sie dachte. Er reichte ihr seine Hand und bat somit, dass sie auch zu ihm kommen soll. Sie blickte zögerlich zu ihm.

„Ach, Seras... bist du schon wieder so verkrampft...“, lachte er laut auf. Sie blickt ihn verärgert an.

„Wie war das?“, knurrte sie, jedoch mit einem Lächeln.

„Was hast du... komm zu mir!“, grinste er weiter. Sie ließ sich nicht auf ein Streitgespräch ein und rutschte zu den Beiden. Sein Arm schloss sich um sie und Wärme seines Körpers durchfuhr ihren. Sie genoss es und sah zögerlich zu ihm herauf. Als würde sie ein Gedanken haben, sah er sie auch an und lächelte in ihr Gesicht.

„Mama hat wieder diese Gedächtnislücken...“, lachte ihre Tochter. Der Vater hielt ihr die Hand vor ihrem kleinen Mund und sah sie bestimmend an. Das Kind schwieg. Erneut sah er Seras an und drückte sie an sich. Es war ein wolliges Gefühl.

„Du hast geträumt....“, lächelte er. „Von was war es dieses mal?“ Sie wollte mitspielen.

„Von dir.... wie du hättest sein können...“, kicherte sie mit einem breiten Lächeln. Er erwiderte es und streichelte ihr über den Kopf.

„Woher willst du nicht wissen, dass die nun ein Traum sei?“, fragte er freundlich.

„Dafür ist es zu schön, Alucard....“ Er lachte auf.
 

Seine Schritte hallten durch die Gänge. Tänzerisch und leichtfüßig stolzierte er über den Steinboden hinauf auf die Treppen und in den Teppichbedeckten Flur. Die Bilder interessierten ihn nicht. Die Farben, die durch die aufkommende Sonne sich erhellten, störte ihm nicht. Er summte im Flur. Er wollte frei sein. Er wollte hinaus.

Sein Weg führte ihm zu der Eingangshalle. Die Treppe herab und den Blick auf die Tür gerichtet. Ein Spaziergang, das wollte er nun. Hinaus in den Tag, hinaus in die Sonne, einfach nur gehen. Die Wärme spüren, die Blumen riechen, den Wind fühlen.

Seine Hand war schon auf der Türklinke und im Begriff hinunter zudrücken, als er ein seltsames Gefühl bekam. Er sah sich um und musste feststellen, dass etwas seltsames an der Tür geschrieben war. Ein Siegel.

„Was soll das denn?“, knurrte er und berührte die Klinke abermals. „Bestimmt soll Seras nicht ausbüchsen!“, lachte er auf und drückte herunter. Sie sollte öffnen, aber etwas surrte und Funken zuckten. Er erschreckte sich und bekam dadurch einen Schlag. Irgendeine Kraft drängte ihn zurück und schleuderte seinen Körper zehn Meter nach hinten.

„Ah!“, schrie er auf und prallte gegen die erste Stufe der Treppe. Es war schmerzhaft. „Verdammt!“, fluchte Vladislav und stützte sich mit seiner Hand ab. Die rechte Hand fuhr an die verletzte Stelle, aber er konnte keine Wunde feststellen. Gedanken machte er sich nicht darüber.

„Na, wenn ich nicht durch die Tür komme, dann eben durch das Fenster.“ Sein Vorhaben war beschlossen und ohne Bedenken stand er auf und lief die Treppe herauf. Sein Ziel war neu gesteckt und doch so einfach.

Wenige Sekunden und er gelangte an die bekannte Tür. Sein Zimmer, was man ihm gab. Schnell drückte er ohne Nachzudenken die Klinke herunter und trat ein. Die Vorhänge waren zugezogen und verdunkelten den Raum. Man sah deutlich, dass die Sonne schien, trotz der Wolken. Er ging stolz auf das Fenster zu und streifte einige Möbelstücke.

Er hätte Acht geben sollen.

Seine nackte Hand berührte ein Messer. Brieföffner, aus purem Silber. Er lag da seit neustem, wurde hingetragen. Der Grund war unbekannt.

Vladislav zog verschreckte seine Hand zu sich und starrte auf eine klaffende Brandwunde. Etwas verätzte seine Haut und er konnte nicht sagen was. Der Blick fiel auf das Messer, welches etwas dampfte. Nur wieso?

„Was soll der Scheiß!“, schrie er wütend aus und schlug das Messer vom Tisch. Er fügte sich eine Wunde zu. Ein Schnitt, zu tief, dass kein Narbe daraus werden würde.

„Verdammt, das auch noch...“ Sein Knurren war erbost, aber er wollte dennoch hinaus. Unberührt, ging er zum Fenster und fasste die Vorhänge an. Sie wollten weg, sie störten das Licht. Er konnte nichts sehen.

„Nur noch wegziehen und...“

„Nein!!“ Eine Frau schrie auf und packte ihn um die Hüfte. Die Wucht ihrer Kraft riss ihn vom Fenster fort, weshalb er den Vorhang mitnahm. Er riss aus seinen Verankerungen und das Licht drang in den verdunkelten Raum.

Vladislav prallte mit der Frau auf den Boden und rutschte etwas auf dem Teppich. Seine Haut war geschunden und seine Laune war noch tiefer.

„Was soll das!!!“, schrie er auf und drückte die Frau von sich. Nun erkannte er, wer es war, wer sich verkrampft versuchte sich und ihn vom Licht fern zu halten, welches weiter in den Raum flutete. „Ich habe dich etwas gefragt, Seras!!“, keifte er, aber sie schwieg und zog ihre Beine an sich, als das Licht darauf scheinen wollte.

„Du muss weg vom Licht!“, meinte sie panisch und drückt ihn zu sich. Er entriss sich ihr und sah sie ungläubig an.

„Du hast doch nicht mehr alle! Du bist ein Vampir und nicht ich!!“, knurrte er. „Ich beweise es dir!“ Mit diesen Worten stand er auf und wollte in das Licht gehen. Sie hielt ihn fest und drückte ihn wieder an sich.

„Nein!“ Er entriss sich ihr erneut und hielt demonstrativ eine Hand in das Licht.

„Sieh, es passiert nichts!“, lachte er.

„Deine Hand!!“, kreischte sie auf und wollte diese aus dem Licht reißen. Er blickte zu dieser und musste feststellen, dass sie sich auch verätzte.

„Wie?“ Er wusste nicht, was geschah. Seine Hand wurde schwarz und die Knochen entblößten sich. Die Haut fiel ab und die Muskeln wurde rabenschwarz. Die Vampirin reagierte und riss seine Hand aus dem Licht. Drückte ihn an sich und hielt ihm vom Licht fern. Er lag vor ihr und sie umschlang ihn schützend von hinten.

„Halte dich vom Licht fern, Vladislav!“, murmelte sie. Er sah geschockt zu seiner Hand. „Keine Sorge, ich bekomm das schon hin!“ Ihr Lächeln war seltsam. Und ihr weiteres Verhalten genauso.

Seras biss sich in ihren Arm, damit es blutete. Es tropfte heraus und versaute den Teppich. Vorsichtig hielt sie es ihm hin. Er sah sie verwirrt an. Sein Kopf drückte sich von ihr weg, aber Seras Griff war zu fest. Bestimmend drückte sie die blutende Wunde an seinem Mund, sodass er schlucken musste. Sein Ausdruck war verängstigt. Er trank Blut. Wieso?
 

„Geht es dir besser?“ Ihre Stimme war ein himmlischer Ton in seinen Ohren. Ihre Berührungen, ihr Streicheln ihr Atem war sinnlich. Er fühlte sich geborgen. Er fühlte sich wohl. Sein gesamter Körper fühlte sich schwach an und fiel schlaff an ihr herunter. Sie drückte ihn immer noch von hinten an sich, während sein Kopf an ihrer Brust lag. Kein Herzschlag.

Das Blut floss ihm aus dem Mund. Er weigerte sich, es auch noch herunterzuschlucken. Sein Blick an seiner Hand angeheftet. Er sah ihr zu, wie sie langsam verheilte. Es war beängstigend.

Vorsichtig blickte er auf die andere Hand. Die Schnittverletzung, war verschwunden.

„Du darfst keine Angst haben. Es ist normal, dass der Körper sich regeneriert. Jedoch, wärst du im Sonnenlicht gewesen, wärst du nun Asche.“ Er nickte schweigend und sah den heilenden Wunden weiter zu.

//Was bin ich?//
 

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nächstes wird eine Wende XD

Ein neuer Lebensabschnitt

So, das neue.... *lach*

nja eine neue Wende... *kicher*

*muahahahahah*
 

Kapitel 14 ----- Ein neuer Lebensabschnitt
 

Die Haut wahr sanft und glatt, so wie sie früher einst war. Die Wunde war verschwunden, aber die Angst, der Schrecken noch vorhanden. Er senkte seine Hand und spürte noch immer den lieblichen Druck ihrer Arme, die um ihn geschlungen waren. Es roch nach Blut, welches getrocknet war und es roch nach der Wärme der Sonne. Es lockte ihn, aber ihre Arme waren wie ein starkes Seil. Sein Gesicht wandte sich dem Licht zu, aber doch wurde er in der Dunkelheit gehalten. Es widerte ihn an. Verachtend ballte er seine Hände zu Fäusten und verletzte sich selber. Sie machte keine Anstalt ihm zu helfen. Er rang mit sich selbst. Gedanken überfluteten ihn. Er wusste, was sie war. Er ahnte, was er war. Aber wieso war er dies?

„Was bin ich? Was bin ich? Was bin ich?“, murmelte er leise und nur ein Wispern drang an ihren Ohren. Sie senkte ihr Haupt und Mitleid war zu erkennen.

„Beruhige dich...“, flüsterte sie und versuchte ihn still zu halten, aber sein Winden übernahm sie. Er entriss sich ihr und stand verärgert auf.

„Nein!!!“ Er ahnte, was er war. Er wusste was sie war. Er war es nun auch. Sein wutentbranntes Gesicht drehte sich zu ihr herab und das Funkeln in den Augen wurde stärker. „Du!!!“, knurrte er auf. Seras sah zu ihm auf und ihr Blick war getränkt durch Mitleid. „Du bist daran Schuld!!!“, schrie er sie an. Sie schüttelte sanft ihren Kopf und richtete sich ebenfalls auf.

„Nein... du bist ein...“

„Ich bin kein Monster!!!!! Du bist eines!! Ich bin... ich war ein Mensch!!“ Sein Geschrei grenzte an Trauer, an Verzweiflung, an Ignoranz. Er wollte sie schlagen, aber vergaß nie seine Erziehung. Er wollte sie in das erhellende Licht stoßen, aber vergaß nie seine Gefühle. Er wollte sie Anschreie, aber verlor seine Stimme. Es wurde alles verhindert. Er konnte nicht. Er war getroffen. Sie war ein Vampir. Er nun auch?

War er ein Wesen der Nacht, welches zum Leben Blut benötigte? War er ein grausames Monster, welches Menschen aus Spaß tötete? War er unsterblich und ewig lebend? Ist er deshalb hier?

Fragen, die ihm ohne Antwort hinterlassen wurden.

„Ich bin nicht daran schuld.“, setzte sie beschwichtigend an. Vladislav hörte ihr nicht zu. Er war zu verwirrt.

„Doch!! Du bist daran Schuld... Du!!! Du bist ein Monster!!“, schrie er und wollte gehen, aber das Licht gab ihm eine Grenze. Sein Blick war gefestigt. Das Licht hatte den gesamten Raum geflutet. Nur ein großes Stück, passenden für Beide, war noch finster.

Seras sah wieder herab und ließ sich an der Wand auf den Boden gleiten. Sie war ein Monster in seinen Augen. Es war die alte Leier.

„Ich bin kein Monster... nicht minder, wie du.“, flüsterte sie apathisch. Er horchte auf und wandte sich um.

„Ich töte aber nicht!!! Ich quäle nicht.. ich bin kein verabscheuendes Wesen!!“ Er war wütend und hielt sich nur von ihr durch ein dünnes Seil fern. Sie grinste kurz auf und sah ihm in die Augen. Ihre Röte war wie Feuer.

„Du tötest mit Worten, Quälst mit Handlungen und bist ein perverser Widerling... Was deiner Meinung unterscheidet dich von einem Monster?“ Er sah ihr weiter in die Augen. Sie brachte es auf einen Punkt. Auf den speziellen Punkt.

„Ich trinke aber kein Blut!“ Seras lachte.

„Vor wenigen Stunden tatest du dies.. und es schmeckte dir... Vor wenigen Minuten hast du es... aus meinen Adern.. aber du hast es wohl vergessen... Kleiner Vlad.. du warst gierig danach!“ Er biss sich auf die Lippe und drehte sich verkrampft um. Sie hatte ihn besiegt.

„Du hast mich gebissen!!“, keifte er innerlich und versuchte sich von der Finsternis loszureißen. E wollte nicht mehr.

Seras reagierte und hielt ihm am Arm fest. Ihre Kraft war stark und sie zog ihn herunter. Auf ihren Schoß. Die Arme umschlossen ihn, wie ein Band und er konnte sich aus Scham nicht rühren. Die Erinnerung, wie es war, schmerzten. Nur eine war so zärtlich. Seine Mutter.

„Ich habe dich nie gebissen. Ich würde es nie können, denn ich habe den Willen nicht dazu... Erinnerst du dich?“ Ihr Flüstern war eine sanfte Engelsmelodie, aber doch war sie nach seinem Glauben eine Abgesandte des Teufels. Er schloss seine Augen. Roch den Wind und Blumen. Ein Traum. Er sah das Bild seiner Mutter und Wärme durchflutete ihn. Selig lag er in ihren Armen und wollte nicht mehr hinfort. War dies die Verbindung, die ein Vampir zu seinem Master einging? Oder war dies mehr als nur Zuneigung?

Vladislav war sich seinen Gefühlen stets sicher, aber sie brachte diese Durcheinander. Ihm wurde heiß. Er kochte innerlich und es fühlte sich an, als würde alles zerbersten. Seine Knochen schmerzten und sein Leib brannte, aber sie umarmte ihn weiter. Fühlt sie nicht seinen Schmerz? Fühlte sie nicht die Wärme? Was war los?

Ist sie eiskalt? Sie war tot.

Sie war ein Vampir. Sie fühlen keine Wärme, nur tot. So wie er nun?

„Aber... wie...“, stammelte er verzweifelt. Der Schmerz sollte aufhören. Es war zum verrückt werden.

„Ich weiß es nicht.. du bist einfach einer,...“ Sie log. Er spürte es. Sie zog sich von ihm. Er fühlte es, aber drückte sich an ihr. Er wollte sie nicht gehen lassen. Die Wärme, sie flog nur davon. Der Schutz, sie bot ihm den. Er wollte ihn nicht verlieren.

„Du lügst,...“, keuchte er. Er bekam Wallungen. Die Hitze stieg in ihm auf. Die Panik, das Licht könnte sie töten. „Ich will hier weg...“ Ein Jammern aus Verzweiflung, oder Scham?

„Du bist zu schwach dazu... du hast nicht genug Macht.“, murmelte sie und lehnte sich gegen den Jungen. Ihr Atem, so frisch, als könnte er Blumen riechen. Sie fühlt sich nach Erholung an. Er genoss es, aber fürchtete sich davor. Zu viel wurde ihm gesagt. Vampire, sie verführen und töten. Die Frauen sind die schlimmsten.

Doch er spürte dennoch keine Bedenken. Er wollte nicht, dass sie ging.

Sein Körper bäumte sich auf und der Schweiß rann ihm hinunter. Seras roch es und fühlte sein Winden, wusste aber nicht, was sie tun sollte. Sie durften nicht weg. Er würde sterben, sie würde nur geschwächt sein, er würde verbrennen. Wieso?

Wenn er ihr Meister war, wieso verletzte ihn das Licht?

„Du musst dich beruhigen. Wir sind sicher... habe keine Angst.“, flüsterte sie, aber er horchte nicht mehr. Er wusste nicht was war, aber die Wärme stieg höher und fuhr aus ihm heraus. Er wollte nur noch sterben. Der Schmerz war zu groß.
 

Die Uhr tickte und der Kuckuck sehnt sich nach der Tür. Nur wenige Minuten und sie könnte acht schlagen. Die Sonne, sie schien. Das Zimmer war durchflutet. Es war einer der seltenen Tage, wo die Wolken sich verzogen und die Sonne ganz London erhellte. Nur die Person, die im Bett lag, konnte es nicht genießen.

Weit stand die Tür zum Balkon offen und die Gardine flatterte in das Zimmer herein. Eine weitere Person stand auf diesen und genoss die Strahlen, die Wärme. Ihr langes, blondes Haar flog mit dem Wind und ließ sie heilig erscheinen. Das Weiß in diesem störte nicht und niemand besah sich ihren Körper. Von Makeln versehne aber doch glich er einer starken Frau.

Ihre Kleider drückten sich an ihr Leib und formten ihn noch üppiger. Der Kopf drehte sich zum Wind und die Wärme, der Duft der Blumen und die Vögel berauschten ihre Sinne. Ein herrlicher Herbsttag.

„Wie ist das Wetter da draußen?“, rief eine männliche Stimme aus dem Zimmer heraus. Sie schmunzelte und strich sich ihr Haar hinters Ohr.

„Einfach fantastisch.. nur leider kannst du es nicht genießen.. dank deiner Unachtsamkeit!“ Ihr Lachen war erschreckend gehässig, aber er ließ sich nicht ablenken.

„Danke auch... aber hier drinnen ist es wenigstens ruhig.“ Eine schwache Überlegung. Die Räume sind so erdrückend und als gehbürtiger Engländer genoss man jeden Sonnenstrahl. Aber er stammte nicht aus England. Er war Söldner. Er lebte überall und dann nirgends.

„Du kannst es nicht verstehen, Pip. Du bist anders.“

„Sie auch.“ Sie lächelte und ging in das Zimmer zurück.

„Ich muss wieder an die Arbeit.“

„Wie immer...“ Sein Verhalten war beängstigend, aber es gefiel ihr dennoch.

„Wie immer.. ja.. denn ich muss die Frau finden, die Alucard verfluchte. Das ist Notwendig.“ Er sah sie an, jedoch erkannte man dies nicht. Der Arzt legte ihn in Gips. Sein Körper lag in Gips und er konnte sich nicht bewegen. Die Arme wurden hochgezogen an Flaschenzügen, wie auch ein Bein. Er lag, wie im Krankenhaus ans Bett gefesselt.

„Schmerzt es?“, fragte sie ihn besorgt. Er kannte diese Frage, denn diese stellte sie ihm immer.

„Nein und nun gehen sie... Sie müssen dem Unsinn ein Ende setzten. Der Alucard, der jetzt hier ist, ist verrückt. Unser ist nett.“ Er lachte. Über seine Worte, denn früher dachte er nie so.

„Dies wollte ich eben tun. Also... Ruhe dich aus!“, befahl sie und verließ sein Zimmer.
 

Röte stieg in das bläuliche und der Horizont strahlte vor Farben. Die Sonne stieg ermüdet herab und sah nur noch lächelnd zu der Welt. Die Nacht brach heran. Das Licht schwächte sich ab und zog sich aus den Räumen hinfort. Die Lichter der Stadt gingen an und erhellten diese künstlich. Das Nachtleben ging seinen Gang.

Menschen wanderten und gingen schlafen. Tiere liefen und legten sich hin. Pflanzen senkten ermüdend ihr Haupt und der Himmel verfinsterte sich mit leuchtenden Punkten als Schauspiel.

Auch in den Zimmern herrschte ein schwaches Regen. Männer gingen in ihre Bette, andere standen auf und machten sich fertig. Frauen lagen schlafend auf ihrem Platz und andere lagen gefesselt in ihrem Bett. Nur ein anderes, heftigeres Regen war in einem Zimmer zu erkennen. Die Gardine herunter gerissen, das Fenster weit befreit von allen Dingen. Der Stoff lag auf dem Boden und der Stuhl umgekippt. Auf dem Tisch lag ein Dolch, trieft von getrockneten Blut und zischte vor sich her. Personen lagen an der Wand und winkelte ihre Beine an. Ihre Augen geschlossen.

Ruhig atmeten sie und vergaßen ihre Sorgen. Die Arme fast umeinander geschlungen.

Ihr Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig und ihre Sinne waren abgeschaltet. Er lag auf ihr und der Kopf grub sich in ihrem Bauch. Die Arme um ihre Hüften geschlungen und die Beine fest an sich gepresst. Sie schliefen ein, als der Tag am höchsten war und verloren sich in ihrer Erholung.

Doch die Nacht brach an und er erwachte zögerlich. Die Dunkelheit weckte ihn und zitternd stützte er sich vom Boden ab. Er sah zu ihr und musste Schmunzeln. Jedoch nicht aus dem Grund, der sein sollte.

Langsam beugte er sich über sie. Der Körper mächtig und stark, wirkte dennoch elegant. Er war breiter und größer als sie und erinnerte an eine bekannte Person.

Vorsichtig senkte wer sich und kam ihrem schlummernden Gesicht näher. Seine Lippen spitzten sich und ein sanfter Kuss umgarnte ihren Mund. Er ließ los und wollte sie dadurch nur erwecken.

Sie regte sich unter ihm und kniff die Augen zusammen. Wie Dornröschen öffnete sie diese langsam und blickte in große, dunkelrote Augen, die sie förmlich auszogen. Ein schreck durchfuhr ihren Körper und sie konnte es erst nicht fassen.

„Maa..Ma..“, stammelte sie, aber er hielt ihr einen Finger auf den Mund.

„Schhhht...“, säuselte er und lächelte sie zuckersüß an. Sie erkannte das Schmunzeln, aber er konnte es nicht sein. „Wir sind eingeschlafen...“ Hieß seine Begründung. Langsam stützte er sich von ihr ab und kniete in Richtung des Fensters.

„Wir müssen aufstehen, es ist Dunkel... Zeit zu essen...“, meinte er leise. Seras sah ihn verwundert an. Nein, dass kann nicht ihr Meister sein. Er war fiel zu umgänglich. Verwirrung machte sich breit. Er löste sie nicht.

„Komm...“,meinte er sanft und hielt ihr seien Hand hin. Sie nahm sie zögerlich und stand mit ihm auf. Verwirrt blickte sie ihn förmlich starrend an. Er ließ sich dadurch nicht stören. Sein Gang setzte sich zur Tür fort. Die Frau blieb stehen und starrte ihn ängstlich an.

„Wer bist du?“, fragte sie ihn. Er war ihr fremd. Auch er blieb bei ihrer frage stehen. Seine Hand hielt an der Klinke inne und sein Kopf wandte sich vorsichtig zu ihr. Es schien, als überlegte er, als sein Blick ihren traf, aber doch war er lebendig. Ein Lachen begleitete seine Antwort.

„Hast du wieder Gedächtnislücken? Ich bin es doch... Vladislav!“ Sein Lächeln war ihr bekannt. So gehässig und süß, wie der des Jungen.

„Das ist unmöglich...“,meinte sie ernst. Es war furchtbar. Oder doch nur der Fluch?

„Erinnerst du dich etwa nicht... ich bin der Bengel, den du pervers nanntest..“, lachte er auf und drückte die Türklinke hinunter. Sie erschrak bei seinen Worten. „Aber nun lass uns frühstücken gehen...“ Es war ein Satz, der verlangend klang. Er lechzte förmlich nach ihrer Begleitung.

Sie erhörte sein Flehen und ging vorsichtig an ihm vorbei.

Wenn er es wirklich war, dann hat sie damit keinen Jackpot gezogen.

//Er ist nun erwachsen... bestimmt war das der Fluch... Und wenn er erwachsen ist.. dann gibt es kaum halt mehr vor ihm!// Sie bekam Angst bei den Gedanken. Sie konnte ihn kaum als Kind abhalten, wie wird er als junger Mann sein?
 

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das neue kommt auch bald... ^^"

I' m Young, Hot and Sexy

Sooo... mein neues Kappi ^^ es ist länger, also hat es länger gedauert...

*kicher*

also erfreut euch daran...

*smile*
 

^-^
 

Kapitel 15 ---- I’ m Young, Hot and Sexy
 

„Warum bist du so nachdenklich?“ Seine junge, raue Stimme durchbrach die Stille, die um den beiden Vampiren herrschte. Ihr Blick war verängstigt, aber doch entspannt. Sie lächelte matt und sah wieder in den Gang. Seit nicht mehr als fünf Minuten taten sie keinen Schritt. Seras wagte es nicht, weiter zu gehen. Sie spürte seine raschen Blicke und seine durchdringenden Augen. Es war zum fürchten.

„Ich überlege, warum du in Boxershorts umherrennst...“ Sie log, aber Vladislav belächelte es.

„Das könnte ich dich auch fragen.“, stellte er musternd fest und blickte von oben nach unten. Seras wusste, dass sie noch immer in Unterwäsche umherlief, aber ihr fiel keine bessere Antwort ein.

„Das tut nichts zur Sache!“

„Ich finde schon...“ Sie verschränkte ihre Arme und sah ihn wütend an. „Schließlich hast du mich dasselbe gefragt.“, fügte er lächelnd hinzu und sein Kopf ging langsam in die Schräge. Seras blickte ihn nur kurz an, jedoch wirkte seine Kopf- und Körperhaltung sehr kindisch. Hingegen sein Blick süß wurde.

„Du bist ein komischer Vogel.. Siehst mich an, als wäre ich Mutter Erde persönlich, aber behandelst mich, als wäre ich ein kleines Mädchen!“, knurre sie schmollend und wandte sich um. „Geh dir erst einmal etwas anziehen....!“ Ihre herrische Art ließ sein Grinsen nur noch breiter werden.

„Wie du wünscht...“, murmelte er noch hörbar. Die Vampirin ging darauf gemütlich in die andere Richtung.

„Dann bis später...“, meinte sie gelassen und würdigte ihm keinem Blickes. Vladislav hingegen senkte kurz seinen Kopf. Es ähnelte einer Verbeugung.

Kurz darauf wandte er sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung.
 

//Ich muss zu Integra!!// Sie keuchte und flog förmlich durch die Gänge. Ihre Schritte waren schneller als die Gedanken und erst fünf Meter später fiel ihr auf, dass ihr Büro schon gewesen war.

Stockend blieb sie stehen und wandte sich um. Schnell lief sie zurück und hielt vor der Tür. Wie ein Patronenfeuer hagelte sie mit dem klopfen gegen die Tür.

„Lady Hellsing!“, schrie sie auf. Es war dringend.

Es schien ihr, als würden Stunden vergehen, als sich hinter der Tür etwas regt. Erleichtert hörte sie mit dem Hämmern auf und ging ein Schritt zurück. Gespannt lauschte sie den Schritten, die schnell zur Tür kamen und der Hand, die den Griff anfasste.

Wütend wurde diese aufgerissen und eine zersauste Frau mit langem blonden Haar starrten sie wütend an.

„Sag mal!! Hast du eine Ahnung, wie dein Sperrfeuer an Klopfen klang???“, knurrte sie fast kreischend heraus. Seras blickte sie lächelnd an und verneigte sich kurz ls Entschuldigung.

„Verzeiht.. aber...“, lächelte sie. Integra wusste sofort. Etwas stimmte nicht.

„Was ist? Willst du mich zu Tode Grinsen oder wie nun?“, fragte sie sichtlich genervt.

„Nein, würde ich nie.. aber... wir haben ein Problem...“, nuschelte die Vampirin und wich etwas von ihr.

„Und welches?“ Ihr Blick wirkte wie das einer Giftschlange, die ihre Beute fixierte.

„Vladislav, äh der kleine Junge.. er ist nicht mehr so klein.. er ist groß...“ Lady Hellsing musterte sie stark argwöhnisch.

„Was ist daran so schlimm.. dann ist er halt groß... er plustert sich doch immer auf...“, murrte sie. Die Vampirin sah sie an.

„Nein, sie missverstehen mich.. er ist nicht mehr klein..“ Ihre Hand ging in die Höhe ihrer Brust. „Sondern groß.“ Und schoss über ihrem Haupt hinweg. Die Augen ihrer Chefin folgten den Gesten und es schien, als würde ihr Gehirn arbeiten. Nur wenige Millisekunden vergingen, als ein Glanz in diesen erschien und sie aufschreckte.

„Was groß!!!!“, schrie sie entsetzt. Dies fehlte ihr noch.

Ihre Untergebene nickte nur.

//Sie hat aber lange gebraucht...// Ein Lächeln breitete sich aus. Integra fixierte sie nur wütend.

„Grins mich nicht an!!!“, knurrte diese und schloss die Tür hinter sich. „Wo ist er nun?“, fragte sie Seras.

„Sich anziehen...“ Ein naiver Gesichtsausdruck machte sich auf deren Mimik breit, welches die Herrin des Hauses anwiderte.

„Das kannst du ebenfalls tun...!“

„Wollte ich ja, aber ich hielt es für wichtig, es ihnen zuerst zu sagen...“, verteidigte sich diese.

„Und mir deinen blanken Körper unter die Nase zu reiben!!“ Ihre gesamte Haltung ging auf Angriff. Die Frau verstand ihre Chefin nicht mehr.

„Haben sie irgendein Problem mit mir?“, fragte sie vorsichtig.

„Nein.. wie kommst du darauf...“ Ihr Sarkasmus schallte durch die Gänge. Dies wollte sich die Vampirin nicht bieten lassen.

„Ich geh mich ankleiden...“, murmelte sie und setzte ihren Gang in Richtung Vladislavs Zimmer fort, wo sie ihre Sachen vermutete. Integra sah ihr erbost nach.

Ahnte sie das Gleiche, wie Seras?
 

„Wo sind diese verflixten Sachen!“ Eine Vase fiel. Sie blickte erbost herunter und kramte darauf weiter in den Schubladen. Sie wühlte alle Sachen heraus, aber fand nicht ihre eigenen. Wütend kreischte sie auf und riss einige Dinge von den Tisch. Nun sah sein Zimmer wieder chaotisch aus. Ihr war es egal. Sie ging durch das Gerümpel hindurch und öffnete die Tür. Vielleicht sind sie wieder in ihrem Zimmer.

In Gedanken sah sie aus dem Zimmer in den Flur. Nur langsam realisierte sie, wer vor ihr stand. Ein Schock breitete sich aus.

„Na, warum bringst du das alte Zimmer in Unordnung? Hat dir die hässliche Einrichtung nicht gepasst?“ Er schmunzelte über sie. Seras schüttelte den Kopf und musterte ihn. Er hat sich einige Sachen von Alucard genommen, wie sie feststellen musste. Sie kannte die Kleidung von Alucard gut. Schon aus dem Grund, weil sie diese manchmal reinigen musste. Eine Aufgabe als Draculina, wie er immer sagte.

Er trug eines seiner weißen Hemden, jedoch ließ er dieses bis zur Brust oben offen, was etwas an einem Macho erinnerte. Eine Weste zog er darüber, die bläulich schwarz gebleicht wurde und silbernes Garn enthielt. Die Hose war schwarz und passte ihm recht gut. Die Schuhe schiene wie aus Lack, jedoch war es gewiss wieder glänzende Lederschuhe. Sehr schwer zu reinigen und zu polieren, wie auch pflegen.

„Du hast dir Sachen genommen...“, nuschelte die Vampirin.

„Ja... du wolltest doch, dass ich mir etwas anziehe...jedoch sehe ich deine Kleidung nicht mehr. Oder ist das deine neue unsichtbare Kleidung?“, spaßte er erfreut. Sie schüttelte ihren Kopf.

„Ich suche meine Sachen...“

„Wie? Immer noch nicht gefunden?“, lachte er auf.

„Ja! Ist das so witzig?“ Sie fixierte ihn wütend.

„Hast du schon in deinem Zimmer gesucht?“ Sein Grinsen wurde breiter. Sie schüttelte nur ihren Kopf und ging an ihm vorbei. Er sah ihr kurz nach und folgte ihr daraufhin.

„Ich komme schon alleine zurecht.“, murrte sie. Ihr Blick wich zu ihrem Verfolger, der darauf nicht antwortete.
 

Schnell erreichten sie den Keller und beide Vampire gingen vorsichtig die Stufen herunter. Seras hielt immer einen gewissen Abstand zu Vladislav. Sie wollte nicht riskieren. Jedoch wurde sie immer schneller. Der Gedanke, dass er sie halbnackte mustert konnte, gefiel ihr nicht.

„Warum so eilig? Ich will dir schon nichts tun...“, fragte er sie verwirrt. Seras schwieg und ging schneller. Er tat es ihr gleich und holte sie nach wenigen Metern ein. „Was ist mit dir?“, fragte er vorsichtig. Sie sah ur starr geradeaus und versuchte ihn zu ignorieren.

„Rede mit mir!“, forderte der junge Mann, aber sie schwieg. „Seras!!“ Es klang wie ein Flehen. Die Vampirin reagierte nicht, sondern hielt abrupt an ihrer Tür an. Eilig wurde diese geöffnet, während er hinter ihr stand. Sie trat ein und wollte die Tür schließen, aber er folgte ihr geschmeidig in dem Raum. Seras bemerkte es zu spät und schloss die Tür. Sie seufzte auf.

„Also warum ignorierst du mich?“, fragte er schon erbost. Sie schrak auf und wandte sich um.

„Wieso bist du hier!“ Sie wollte sich in Ruhe umziehen. Er ging langsam zu ihrem Tisch und setzte sich auf einen Stuhl. Sein rechtes Bein legte er auf sein Knie und faltete seine Hände. Es ähnelte der bevorzugten Haltung von Alucard. Seine Augen wanderten kurz durch ihrem Raum und wieder zu ihr zurück.

„Ich dachte du suchst deine Kleider, aber irgendwie siehst du mich nur böse an.“ Seine Feststellung untermalte er mit einem Lächeln. Seras widerte es etwas an. Die Ähnlichkeit mit Alucard war erschreckend.

„Langsam glaube ich, sie hatten Recht.“ Er sah sie verwirrt an.

„Wie meinst du das?“ Sie blickte ihn an.

„Ach nicht so wichtig...“ Schnell winkte sie das Thema ab und ging zu ihrem Schrank. Seras öffnete diesen und musste verwundert staunen.

Ihre gesamten Kleider waren ordentlich in ihrem Schrank einsortiert. Selbst nach Farben eingeräumt. Es sah ordentlicher aus, als zuvor. „Was zum...“

„Als du weggegangen bist, habe ich sie wieder eingeräumt...“, meinte er höflich. Ihr Blick wanderte zu ihm.

„Danke...“, nuschelte sie leise.

„Keine Ursache. Ich dachte mir, dass es eine kleine Wiedergutmachung sei. Wegen den letzten Tagen...“ Sein Blick wanderte zur Seite.

„Ist es aber nicht.“ Sie schlug die Schranktür zu, nachdem ihre Auswahl an Kleider getroffen wurde. Schnell bewegte sie sich zum Sarg und legte sie darauf. Selbst frische Unterwäsche wollte sie sich anziehen.

„Nicht?“

„Nein und nun geh raus.. ich muss mich umziehen.“ Sie sah ihn wütend an und wartete, bis er sich erhebt. Dies tat er aber nicht. „Was ist? Warum sitzt du immer noch?“ Er blickte sie fragend an. Langsam legte er seine Füße herunter und sah sie ebenfalls an.

„Willst du das wirklich?“, fragte er sie direkt. Seras musste grinsen.

„Gewiss, sonst würde ich es nicht sagen und nun erheb dich aus deinem Stuhl und warte vor der Tür oder ich gebe dir einen Arschtritt!“ Ihr unscheinbares, kindliches Lächeln ließ sie etwas dämonisch wirken. Vladislav störte dies nicht.

„Nun gut, wenn du mich so lieb bittest.“ Mit diesen Worten stand er auf und ging aus ihrem Raum. „Ich warte draußen auf dich...“

„Mach dir keine Mühe...“, knurrte sie ihm nach. Er wandte sich zu ihr um.

„Doch, für dich immer...“ Somit schloss er die Tür.
 

Integra saß seit einigen Minuten wieder an ihrem Schreibtisch. Ein Glas voll mit Wodka und einem Würfel Eis stand vor ihr. Sie blickte es an und es schien, als wartete sie, dass es sich erhob und zu ihr kam. Dies war nicht der Fall und so wanderten ihre Augen zum Telefon. Keine Anrufe, so keine Arbeit, so wurde sie Seras nicht los. Ihren versprochene Urlaub konnte sie ihr auch nicht geben, nachdem sie die Vampirin zum Hüter für den jungen Vladislav verdonnert hatte. Eine plötzliche Umentscheidung würde nur auffallen.

Was also sollte sie nun tun?

Für sie stand fest, abwarten. Sie wusste, dass Seras sehr launisch in solchen Dingen war und es war eine Frage der Zeit, bis sie ihn deutlich abwies. Dies hoffte sie.

Und wenn dies der Fall sein wird, dann ist freie Bahn.

Nun griff sie nach dem Glas und nahm ein schluck aus diesen. Es brannte, aber sie war daran gewöhnt. Schnell stellte sie es wieder hin und ließ es hin und her schwappen.

Ihr Blick ging wieder davon weg.

Integra wusste genau, was ihr nun bevorstand.

Es klopfte, weshalb die Hellsingfrau zuckte.

„Herein!“, sagte sie laut und sah auf. Die Tür ging auf und ein großgewachsener, junger Mann trat ein. Ihr Atem stockte. „Ja, bitte...?“, fragte sie leiser. Er lächelte ihr kurz zu, aber diese wich schnell aus seinem Gesicht.

„Guten Abend...“, meinte er höflich. Sein schwarzes Haar war zu einem Zopf gebunden und lag auf seinem weißen Hemd, welches nur bis zu Brust offen war. Integra begutachtete ihn sehr lange, was ihm auffiel. Er trat zu ihrem Schreibtisch und setzte sich auf einem Stuhl direkt vor ihr hin. Integra griff sofort zu ihrem Glas und schluckte den Rest an Alkohol herunter. Es brannte erneut, was ihr wieder zu klarem Verstand half.

„Vladislav...“, sagte sie wissend.. und blickte ihn weiter an.

„Ja..“ Sein Blick musterte ihr Verhalten genau.

„Was führt dich zu mir?“, fragte sie nun ruhige und stützte ihr Kinn auf ihre gefalteten Hände. Die Ellbogen standen auf ihrem Schreibtisch.

„Ich wollte mich erkundigen, wie es mit Seras Arbeit steht... Wie ich hörte, hätte sie eigentlich Urlaub gehabt, aber...“

„Sie musste auf dich acht geben... ja genau... nun, wenn du so fragst, wäre es dir wohl recht, wenn sie wieder arbeitet!“ Integra breitete für sich eine Chance aus.

„Eigentlich...“, setzte er an und hob eine Augenbraue. Sie ignorierte seinen musternden Blick.

„Ja, eigentlich habe ich recht.. und ich werde mich sofort nach etwas für sie umsehen. Schließlich sollst du dich mit ihr nicht rumärgern. Sie ist doch nur eine Last...“,redete sie weiter. Vladislav seufzte auf. Integra blickte ihn lächelnd an. „Nach deiner Reaktion, bist du wohl erleichtert... nun gut, dann werde ich sofort sie wegschicken, dann bist du sie noch heute Abend los...“ Er stand nun auf und es schien, als wurde er überredet.

„Gut, du kannst eigentlich gehen, wir haben alles besprochen.. oder..“ Er wollte etwas sagen, aber sie winkte ihn ab. „Ja, wir sind fertig.. okay... bis später.. Ich komme kurz vor Sonnenaufgang noch mal herunter, dann kann ich dir berichten, wo sie hinkommt.. bis dann...“ Mit diesen Worten winkte sie ihn aus dem Arbeitsraum. Er blieb stehen und kratze sich am Kopf. Integra seufzte auf und stand auf. Sie wollte eigentlich so etwas nicht tun, aber er wollte wohl nicht recht gehen, oder verstand ihr winken nicht.

„Los, du kannst gehen...“, meinte sie lächelnd und packte seine Hand. Schnell zog sie ihn aus dem Raum, was ihn nur noch verwirrte.

„Äh...“, stammelte er leicht, aber Vladislav stand schon vor der Tür. Sie schloss diese vor ihm und winkte noch zum Abschied. „Äh...“, fügte er dazu an.
 

Seras war nun in ihren Sachen. Sie ließ es sich nicht noch nehmen zu duschen. Es war ein Genuss und kein Vladislav weit und breit. Vielleicht hält es sich noch bis zum Morgen. So hoffte sie und nahm sich ein Buch. Seit mehr als drei Wochen konnte sie es nicht mehr lesen. Irgendwer hatte sie stets gestört. Nun setzte sie sich auf einem Stuhl und fing an zu lesen.

Jedoch hielt ihre Ruhe nicht lange an.

„Sag mal...“ Sie schreckte hoch und sah sich verwirrt um. Schnell erblickte sie Vladislav, der auf dem Boden saß und sich an ihren Sarg lehnte.

„Was tust du hier???“, fragte sie laut. Er schüttelte seinen kopf und sah sie an.

„Sag mal...“, fing er erneut an.

„Was?“ Er blickte sie an und stand nun auf.

„Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, als hätte mich deine Chefin zu Grunde geredet...“ Seras sah ihn nach, wie er durch den Raum ging, immer bedacht einen Abstand zu ihr zu haben.

„Wie meinst du das?“

„Ich weiß nicht... Ich bin zu ihr gegangen und fragte sie, ob du noch halt Arbeit hast, da du ja angeblich Urlaub hättest... Und nun... ich glaube nun will sie dich wegschicken und meint, es wäre meine Idee.“ Er hob eine Augenbraue und seufzte laut auf.

„Das will sie tun? Na ja mir soll es Recht sein.“ Seras drehte sich wieder um und nahm ihr Buch. Er sah sie schockiert an.

„Wieso? Ich dachte du freust dich über freie Tage?“

„Tue ich auch, nur keine freien Tage mit dir.“ Sie blätterte um und las weiter.

„Das ist ziemlich unhöflich von dir!“ Er ging langsam zu ihr herüber.

„Noch ein schritt und ich verfrachte dich mit einem Arschtritt aus dem Gebäude!“ Ihr Knurren veranlasste, dass er stehen blieb und sie beeindruckt ansah. „Ich bin nicht unhöflicher, als du es bist, also nörgele nicht herum!“ Sie sah wieder in ihr Buch und las weiter. Vladislav merkte, dass es für sie das letzte Wort war. Er fügte sich dem gehorsam. Wollte er Frieden?

Kein Wort kam mehr über seine Lippen und so ging er aus ihrem Raum.

„Vladislav!“, rief sie ihm nach. Er stoppte und sah zu ihr. „Vergiss nicht... Die Revanche in Schach steht noch an.“ Er nickte.

„Vor Sonnenaufgang...“, fügte sie an und sah wieder in das Buch. Der junge Mann ging weiter.
 

„ Ich wär so gern... ein kleiner Sonnenstrahl, ... ein kleiner Lichtblitz, Lichtblick am Horizont... Ein gute-Laune-Bringer, ein Friedensbote und... ein Freudenspender, Glücksversender, ein Lächeln ohne Grund....“ Sang er in seinem dunklen Kellerraum und räumte einige Kissen auf das karge Sofa. Er wollte es sich etwas gemütlicher machen. Schließlich wollte Seras kommen.

„Ich wär so gern...ein kleiner bunter Fisch, ... ein Flossenschwinger, ein Wasserpanscher voll von Lebenslust, ... ein Lebenskünstler, Glücksgenießer, leben für den Augenblick, geplanter Ablenkungsmanöver von deinem Problem...“ Fuhr er mit dem Lied fort. Es war sein liebstes Lied eines Minnesängers aus seiner Heimat. Er hatte es oft auf dem Marktplatz gehört und empfand es als passend zu seiner Zeit, wo er in Liebe schwebte. Tut er dies nun auch?

„Ich wär so gern... ein großer, grüner, starker Baum, ein Berg, ein Fels im Sturm und Brandung, warmer sicher ort, ... eine starke, feste Schulter, Spender für Geborgenheit, ... die Rückendeckung, Sicherheit, Vertrauen für alle Zeit...“ Er erinnerte sich an diese Zeit. Es war wunderschön. Jedoch kam danach das Grauen, welches er selbst ausblendete. Nun aber hatte er aus seiner Sicht eine zweite Chance, die er nutzen wollte.

„Ich würd dich dann verfolgen, stets deinen Mickehrhelm, ... alle Schatten vertreiben, alle Hindernisse fällen ... und wenn alles grau ist, in deinem See der Seele, ... wär ich der einzige Farbklecks, Hoffnungsschimmer für dich...“ Seine geliebte liebte das Lied und er liebte es auch. Für ihn war es ein Zeichen, dass er etwas schönes fand. Nur was?

„Doch zu mein Bedauern, .. wenn ich darf und gar nichts sein, ... denn ich bin stink normal ... und habe jedeglich nur Schwein, ... dass du an mir was findest, ... drum versuch ich zumindest ... vom Sonnenstrahl, ... vom Fisch, ... vom Baum ... ein Stück für dich zu klaun.“ Es war für ihn ein himmlische Melodie. Er summte sie immer weiter, während seine Hände das Zimmer aufräumten.

„Was summst du da?“ Er schreckte hoch und sah zur Tür. Sie war zu früh.

„Seras?“, fragte er erschrocken.

„Ja... ich sagte doch, die Revanche beim Schachspiel.“, meinte sei nüchtern und ging zum Tisch. Sie nahm einen Stuhl und setzte sich darauf. Ihr Kopf legte sich auf ihre Hände. Der Ellbogen stütze sie auf dem Tisch. Ihr Haupt senkte sich etwas zur Seite und ihre Augen blickten ihn wie ein jünglichen Hund an, aber wirkten dennoch gefährlich.

„Recht früh...“, fügte er freundlich an. Sie lächelte.

„Für dich kann es nie früh genug sein.“

„Na ja bei einer Sache nicht...“ Ihre Mimik verfinsterte sich.

„Die lassen wir einmal außen vor.“ Es schien, als teilten sie sich einen Gedankenstrang.

„Nun gut, ich hole das Schachspiel...“, wechselte er das Thema und ging zu einer Kommode. Eine Schublade wurde aufgerissen und seine Hand glitt in diese und kramte ein Spiel heraus.

„Und.. welches Lied hast du da gesummt?“, fragte sie erneut. Er km langsam zu ihr und stellte das Spiel auf den Tisch. Sein Blick stets nach unten gerichtet. Sie sah ihn erwartungsvoll an.

„Es ist ein altes Minnelied. Sehr alt.“

„Minne.“, klang es etwas enttäuscht.

„Ja, Minne. Ein Vagabund, ein Minnesänger, der Lieder über Liebe singt und verfasst und sie der Öffentlichkeit vorspielt.“

„Sag bloß, du bist ein Minne...“ Er blickte sie pikiert an.

„Nein.. ich hörte es und es gefiel mir sehr... Das ist alles.“ Damit öffnete er das Kästchen und stellte die Figuren auf.

„Bestimmt steckt mehr dahinter....“, meinte sie belustigt. „Eine kleine Liebensaffäre mit einem verlobten Dorfmädchen oder eine vergebliche Liebe zu einem treuen Weib zu ihrem Mann oder ne Selbstmörderin...“, spaßte sie. Er stockte und sah sie zornig an.

„Spar dir dein Atem damit!“, sagte er etwas lauter. Sie hörte auf und musterte ihn.

„Da traf ich wohl eine empfindliche Stelle?“, fragte sie wissend. Er nickte leicht.

„Ich würde bei dir auch eine treffen, wenn ich dir sage, dass du hier doch nur ein Sexobjekt wärst und du zu recht tot bist...“, keifte er zurück. Sie stockte und blieb stumm. „Na, da schweigst du.. und nun lass uns spielen.. sonst überlege ich mir noch, dir den Kopf abzureißen... eine Frechheit...“, knurrte er laut und stellte die letzte Figur auf. Er wirkte sehr erregt.

//Ich hätte nicht so weite gehen sollen.. na ja ist nun mal passiert... lass ich ihn halt in Schach gewinnen...// Sie fing wie üblich an.
 

„Mh...Schach.“ Er setzte eine Figur und sah zu ihr hoch. Es war eine kleine Zwickmühle für die junge Frau, aber sie ließ sich nicht abschrecken. Ihre Hand glitt vom Kinn zu einer Figur, die sie wegsetzte.

“Du bist dran...“ Er nickte wissendlich und sah auf das Brett. Ein Zug war ihm Möglich und er konnte sie schlagen. Ein anderer wäre Möglich und sie könnte siegen. Was sollte er tun?

„Ich weiß...“ Er tätigte den anderen und überließ ihr den Sieg. So dachte er. Seras merkte, dass er einen Fehler ihrer Meinung machte. Sie musste schmunzeln.

„Okay...“ Ihre Hand glitt zu einer Figur und sie setzte ihren König in Gefahr. Vladislav beobachtete dies und wusste nicht, was er davon halten sollte.

„Mh.. ich frage mich, wie das nun enden wird?“

„Wie meinst du das?“ Sie sah ihn fragend an.

„Nun.. ich frage mich, entweder bist du zu blöd und siehst deine Chancen nicht, was ich eher bezweifle, oder du willst, dass ich gewinne...?“ Seras lächelt ihm zu.

„Nun, ich denke, du weißt die Antwort.“, meinte sie stolz und lehnte sich zurück. Er beobachtete sie und grinste.

„Du willst mich gewinnen lassen... Hast du ein schlechtes Gewissen?“ Sie sah weg. Gewiss hatte sie es. „Wenn ja... du sollst keines haben. Du hast nichts Falsches gemacht.“

„Und doch hast du mich angeschrieen.“, stellte sie fest und musterte ihn. Vladislav schmunzelte. Er zog und setzte seine Dame.

„Schachmatt.“ Nun lehnte er sich auch zurück und sah ihr lachend in das Gesicht. Sie hob eine Augenbraue und lehnte sich vor.

„Du wechselst das Thema...“ Er zuckte seine Schultern und blickt zu ihr. Nun bemerkte er ihre Aufmachung. An ihrem gesamten Körper zog sich nur ein Kleidungsstück entlang. Es besaß dünne Träger und war tief geschnitten. Der Stoff des Kleides lag eng und zog sich bis zu den Knöcheln herunter, jedoch war es an der Seite bis hoch zu den Hüften aufgeschnitten. Es war, wie er erkannte, ein dunkler, schwarzer Stoff mit einem rötlichen Schimmer.

Durch ihr Vorbeugen hatte er einen erfreulichen Einblick. Das Kleid betonte sehr ihre Oberweite und durch den tiefen Ausschnitt, kam mehr raus, als es verdecken sollte. Er versuchte wegzusehen, aber seine Hormone ließen es nicht zu.

„Ähm...“ Sie kicherte laut bei seiner Reaktion.

„Was hast du?“ Ihre Frage war so Falsch wie ihre Freundlichkeit.

„Du lässt gerade ein Männerherz höher schlagen... das ist dir sicher bewusst.“ Er war von ihr gebannt. Seras grinste in sich hinein und stand langsam auf, sodass er den Blick nicht verlieren konnte. Er tat es auch nicht. Schnell stand sie aufrecht und ging um den Tisch herum. Er folgte ihr mit seinen Blicken und als sie direkt vor ihm war, stockte sein Atem. Er wollte aufstehen und rückt mit dem Stuhl etwas zurück, aber sie legte die Hände auf seine Schulter und drückte ihn in dem Stuhl. Er war verwirrt, angetan und überrascht. Sie aber setzte sich elegant auf seinem Schoß. Ihre Beine lagen zwischen seinen und ihr Rücken drückte sich an seine Brust. Ihre Hände krallten sich in seine Knie und der gesamte weibliche Körper rieb sich an seinen. Ihr Kopf drehte sich zur Seite, sodass fast sein Mund ihren berührte. Er spürte ihren Atem und ihre Worte.

„Das gefällt dir wohl...“, keuchte sie. Vladislav lief rot an und wusste nicht, was er tun könnte. Sein Körper beugte sich ihr entgegen und die Hormone sprudelten aus ihm. Ihr gesamter Körper verursachte etwas für ihn unangenehmes. Sie spürte, dass sich unter ihm etwas bewegte, was ihre Absicht gewesen war.

„Du bist im Moment ein kleines Luder...“, keuchte er und kniff seine Augen zusammen. Er versuchte den Gedanken an ihren Körper zu vertreiben, aber es gelang ihm nicht. Sie stoppte und sah ihn so gut es ging an.

„Du nennst mich Luder, obwohl du dich deswegen antörnst...“ Ihr Kichern war fies. Er wusste jedoch, was sie meinte. Sie lehnte sich nochmals an ihm und lauschte sein unregelmäßiges Atmen. Nun bestrafte sie ihn für all die anderen Unannehmlichkeiten.

„Fies....“, zischte er.

„Ich weiß...“ Sie lehnte sich abermals an ihn und rieb sich etwas hoch. Er keucht auf und konnte es nicht verbergen, dass es ihm gefiel. Doch sie wurden gestört.

Ruckartig ging die Tür auf und eine junge Frau mit langen blonden Haaren stand in der Türschwelle. Ihr Atem stockte und sie spannte sich förmlich an. Ihre Kleidung strafte sich und man sah, dass das Kleid ihr etwas zu klein war. Sie sah nicht wirklich vorteilhaft aus. Und es schien fast, als trug sie zum ersten Mal ein Kleid. Selbst die Farbe betonte ihre Unwissenheit. Sie blickte schockiert zu den Beiden.

„Was zum....“, fauchte sie gleich aggressiv. Seras blickte sie verwirrt an und stand abrupt auf. Vladislav wünschte, sie hätte es nie getan. Integra sah schockiert zu den Beiden und bemerkte etwas für sie Schreckliches.

„Lady Hellsing!“, rief Seras lächelnd aus und versuchte sich so höflich wie möglich zu verhalten. Integra sah sie an.

„Was habt ihr....“

„Nichts.“, meinte die Vampirin und lächelte ihr zu.

„Nichts?? Und warum hat er..... Sieh ihn dir doch mal an!“ Sie deutete mit ihren Zeigefinger auf den überforderten Vladislav, der auf dem Stuhl eher hing, als saß. Seras blickte zu ihm, aber zuckte mit den Schultern.

„Eben nichts. Was soll mit ihm sein?“, fragte sie ihre Chefin direkt. Lady Hellsing sah sie pikiert an.

„Du... Wieso bist du überhaupt hier?? Du hast ihr gar nichts zu suchen!“, knurrte sie bestimmend. Seras lächelte und ging demonstrativ wieder auf Vladislav zu. Dieser erholte sich langsam und rutschte auf seinem Stuhl hoch. Es schien, als realisierte er langsam, wer nun ebenfalls in diesem Zimmer war. Sein Blick wich zu Integra und er musterte sie von oben bis unten. Seine Augen verdrehten sich und er hielt dich die Hand an dem Kopf. Es wirkte, als hätte er Kopfschmerzen.

„Integra, was wollen sie hier?“, fragte er leicht entnervt.

„Ja, was wollen sie hier?“, fragte Seras nun ebenfalls und setzte sich erneut auf seinem Schoß. Dieselbe Haltung. Ihr Kopf stützte sie auf ihren Ellbogen und lehnte sich nach vorne. Ihr Blick ging zu Integra, die vor Zorn rot anlief.

„Was ich hier will?? Na, was schon, ich habe es mit ihm verabredet, dass ich heute hier herunter kommen und...“ Seras blickte ihn an.

„Das muss es gewesen sein, wo du meintest, sie hat dich belabert?“, meinte die Vampirin spaßig. Vladislav blickte Lady Hellsing verwirrt an.

„Sagen sie, sie dachten.. und ich hätte... Okay, das ist nun wirklich lustig.“ Sein Ballast sah ihn verwirrt an.

„Was faselst du da?“ Selbst Integra erschien es nun als Peinlich. Vladislav sah sie an und seufzte aus. Er fasste ihre Hüfte n und hob sie hoch. Darauf stand er nun auf und ging um den Tisch herum.

„Regelt das alleine,...“ Mit diesen Worten nahm er sich ein Glas und die Weinflasche. Er setzte sich auf das Sofa und schlug ein Bein über das Andere. Sein Blick ging zu den Frauen, während er sich etwas einschenkte. Es war für ihn nicht neu. Zwei Frauen, die sich um ihn stritten.

Seras sah ihm nach und wurde nun etwas ungehalten. Sie hatte ihn schon fast so weit, von ihm alles zu verlangen. Besonders, dass er sie in Ruhe lässt.

„Seras, ich verlange, dass du sofort verschwindest!“, meckerte sie und deutete aus den Raum heraus. Die Vampirin blieb stehen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Ich habe noch immer nicht verstanden, weshalb sie hier, wie eine Presswurst, auftreten.“ Ihre Chefin stockte der Atem.

„Ich sagte schon, ich bin mit ihm verabredet!!“, knurrte diese. Seras kicherte.

„Das wünschen sie sich doch nur. Kein Mann würde sich freiwillig mit ihnen verabreden. Er gewiss nicht.“ Sie zuckte kurz mit dem Kopf zu ihm herüber, während er sein Glas in ihre Richtung hob, als Zeichen, sie hätte Recht. Integra plusterte sich auf, wodurch das Kleid noch enger sich an ihren Körper presste.

„Wie war das??“

„Sie sollten sich nicht noch weiter anspannen, sonst platzt das Kleid.“, wies Seras darauf hin. Integra entspannte sich sofort und das Kleid ebenfalls. „Gut und was wollten sie eben sagen...?“

„Ob du es nun glauben willst oder nicht, wir haben eine Verabredung und aus diesem Grund bist du hier unerwünscht.“ Sie klang so ruhig wie möglich. Seras kicherte auf.

„Das denken sie... Ich jedoch meine, dass sie sich selbst eingeladen haben... und er es nicht einmal wusste!“ Sie blickte ihre Dienerin verwirrt an. „Sie haben richtig gehört... Ihre Stimme und sogenannten Argumente und Vorhaben mir Arbeit zu verschaffen, damit sie ungestört sind... mit ihm...“ Sie deutete auf Vladislav. „Sorgte dafür, dass er geplättet ist und ihnen nicht antworten konnte, geschweige Widersprechen!“ Vladislav sah zu ihr und wieder zu Integra. Es war ein Genuss.

„Da liegst du Falsch, denn er....“

„Okay, das wird mir etwas zu langweilig.“ Er stand auf und ging zum Tisch und stellte sein Glas hin. Die Frauen sahen ihn verwirrt an. Er blickte zu Seras.

„Du, kannst gehen, ansonsten verabschiedet sich ein geliebtes Teil von mir wegen deinem Anblick...“, sagte er schon flehend. Sie blickte ihn schmollend an.

„Wieso sollte ich...“

„Tu es einfach!!“, knurrte er. Sie sah ihn pikiert an und ging aus dem Raum. Wütend stapfte sie an Integra vorbei, die siegreich grinste.

„Und sie!!“ Damit wandte er sich an Integra, die versuchte so süß, wie möglich zu Lächeln.

„Verziehen sie nicht ihr Gesicht und gehen sie aus meinem Zimmer!!!“, knurrte er laut. Sie schreckte zusammen.

„Aber...“

„Kein aber... Ich stimmte nie einer Verabredung zu und werde es auch nie tun! Also nun gehen sie und pellen sie sich aus der Wurstpelle!“ Somit schob er sie aus dem Raum und schloss die Tür. Es war ihm doch zu viel.
 

„Seras!!“, schrie sie ihr hinterher und stampfte wütend nach vorne. Die Vampirin blickte nach hinten und wirkte gelangweilt.

„Was?“ Integra blieb vor ihr stehen und sah sie wütend an.

„Wieso schmeißt du dich an ihn heran, ich dachte, du hasst ihn? Und was soll diese Aufmachung...?“ Seras kicherte,

„Sind sie neidisch? Na ja verstehen kann ich es, schließlich würde ihn so etwas nie im Leben stehen, dafür haben sie zu viel Testosteron!“

„Wie war das??“, knurrte sie.

„Sehen sie sich an, sie sehe aus wie ein verkommenes Kind ohne Modegeschmack, was seit dem letzten Shoppen zu viele Pfunde auf die Rippen bekam.“ Integra blickte sie pikiert an und sah an sich herunter.

„Was ist daran Falsch?“

„Alles...Ein völliger Männerabtörner... Nun ich glaube, ich bin eher das Gegenteil.. sie haben ja seine Latte gesehen.“ Sie zwinkerte. „Man muss nur wissen wie.. und sie wissen es nicht!“ Integra kochte vor Wut.

„Luder!“, brachte sie als einziges heraus und ging erbost an ihr vorbei. Seras grinste und wackelte mit ihrer Hüfte.

„I’ m young, hot and sexy!“, sagte sie leicht erotisch und leckte an ihren Zeigefinger. Mit einem ausgesprochenen Zische auf ihrer Brust, als sie den Finger daran hielt, zwinkerte sie ihrer Chefin zu und kicherte.
 

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So,das nächste.... kommt bald es wird kürzer sein ^^

Du hast angefangen!

So das neue kappi ist nun endlich da.... *in der Woche faul war*

naja da nur faul.. hatte lernstress ^^"
 

egal.. ich hab beimletzten vergessen zu erwähnen, das ied, was Vldislav sang, das stammte von Schandmaul, Sonnenstrahl ^-^

wirklich entzückend...
 

So aber nun das neue Kappi... es ist... nun ja... eine antwort auf ihre Tat XD
 

heal Sturmi
 

Kapitel 16 ---- Du hast angefangen!
 

Die Nacht stand nun mehrere Stunden über der Stadt und verdunkelte diese. Kaum ein Mensch war mehr auf den Straßen. Alle Lichter kamen nur von Laternen und Fenstern. Kaum Leben war mehr zu vernehmen. Doch trotz dieser Ruhe, herrschte Leben in einem Haus. Das Anwesen war gewaltig und nur vereinzelt leuchteten Lichter und huschten Gestalten umher. Das Regen befand sich im unteren Gewölbe des Hauses.

Wie immer suchte Seras ihre Sachen zusammen und kuschelte sich in eine Decke. Das Buch, welches sie wegen einer Unterbrechung nicht lesen konnte, behielt sie in ihrer Hand und nahm es sich wieder vor, als die Kerzen leuchteten. Es war eine romantische, aber doch gemütliche Atmosphäre. Ihr Kleid hatte sie ausgezogen und streifte ihr Pyjama über.

Nun saß die Vampirin auf ihren Stuhl, in die Decke gekuschelt und neben sich ein Glas Wein, welchen sie sich aus der Vorratskammer von ihrem Meister nahm, und um sie herum lauter Kerzen. Man sah es ihr deutlich an, dass sie es genoss.

Ihre Augen streiften über die ersten Worte ihres Romans, als es klopfte. Sie sah auf und es schien, als versuchte sie zu erspähen, wer es sein könnte. Doch es gab nur eine Person, die nun zu ihr kommen würde. Pip ist ans Bett gefesselt worden, Integra sauer auf sie und ihren markelosen Körper. Also kann es nur eine Person sein.

Sie seufzte und legte das Buch beiseite. Gewiss machte sie keine Anstalt aufzustehen.

„Ja?“, fragte sie gelangweilt. Die Tür öffnete sich und eine hochgewachsene Gestalt trat ein. Er sah kurz zu ihr und ging in ihren Raum. Sie blickte auf. „Was ist?“, fragte diese etwas genervt. Sie wollte eigentlich in Ruhe lesen.

Vladislav trat weiter ein und sah sich um. Es schien, als belustigte ihn diese Atmosphäre. Sein Blick schwenkte zu den Kerzen und seine Hand fuhr über die Flamme. Sie flackerte und wurde kleiner, aber gewann wieder an Kraft. Er richtete seinen Kopf zu ihr um und grinste in ihr Gesicht. Seras blieb regungslos und hob nur eine Augenbraue.

„Hast du genug mit dem Feuer gespielt?“, fragte sie herablassend. Er sah sie gelangweilt an und ging an dem Raum, um sie herum, entlang. „Also was willst du?“, fragte sie abermals, aber er schwieg. Es ertönten nur seine langsamen Schritte.

Langsam wurde sie nervös und spannte sich an. Sie rutschte unter ihrer Decke hoch und spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Er kam ihr näher und er schien ihr unberechenbar.

„Was sollte das vorhin eigentlich?“, ertönte seine Stimme. Sie wandte sich um, aber er war nicht mehr hinter ihr.

„Vorhin?“, fragte sie und spürte einen Lufthauch. Die Vampirin drehte ihren Kopf und sah nun plötzlich direkt in seine Augen, die sie direkt fixierten.

„Ja, vorhin...“ Sie grinste breit.

„Das war nichts, wieso?... Legtest du dem viel zu?“ Er lächelte und lachte leise auf. Langsam erhob er sich und ging einige Schritte von ihr weg. Sie sah ihm nach. Sein Weg hielt vor ihrer Musikanlage.

„Mh...was ist das?“, fragte er leise. Sie erblickte ihr Gerät und zog ihre Decke höher.

„Das ist eine Stereoanlage... eine Musikanlage. Man könnte sagen, ein kleiner Spielmann steckt in diesem Teil!“, kicherte sie.

„Du denkst, ich bin ein Kleinkind, was nichts mit euren Dingen anzufangen weiß, wie? Da hast du dich geirrt...“

„Und warum fragst du mich das?“ Er stand wieder auf und drückt auf einen Knopf. Die CD, die in der Anlage lag, fing an zu spielen und es erklang eine ihr bekannte Musik.

„Aus reiner Höflichkeit...“, grinste er und trat zu ihr. Seras schien verwirrt und zog die Decke höher. Die Musik wurde immer ruhige und passte zu der Atmosphäre ihres Zimmers.

„Was hast du vor?“, fragte sie skeptisch und beobachte jede seiner Bewegungen. Er lächelte nur und hielt ihr eine seiner Hand hin.

„Willst du tanzen, my Lady?“, fragte er sie und verneigte sich. Sie sah dem zu und war verwundert.

„Wieso sollte ich?“ Sein Blick richtete sich zu ihr.

„Aus reiner Höflichkeit.“ Seine knappen Antworten ließen auf keine Hintergedanken schließen, aber waren doch verwirrend.

„Nein, ich habe keine Lust. Ich wollte lesen!“ Sie nahm das Buch und zeigte es ihm. Sein Lächeln verschwand und er richtete sich auf.

„Ein nein?“, fragte er nach. Sie nickte und legte das Buch beiseite. Ihr Blick wich zur Seite und ihre Hand griff das Weinglas. Vladislav jedoch akzeptierte dies nicht. Die Musik setzte ein spannungsvollen Ton an. Es schien, als leitete sie ihn.

Er schritt zu ihr, nahm ihre Hand mit dem Glas und zog sie aus dem Stuhl. Seras war überrascht und verschüttete die Hälfte des Weines auf den Boden. Die Decke fiel auf den Boden.

„Was soll das?“, rief sie aus und versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien. Er ließ es nicht zu und mit einem Ruck drückte er sie an sich. Seine Hand glitt zu ihrer und das Glas fiel. Es zerbarstet und der restliche Wein verteilte sich auf den Boden.

Ihre Hände waren fest ineinander verschlungen und seine andere Hand fuhr zu ihrem Rücken. Seras andere Hand lag unbewusst an seinem Oberarm und ihr Gesicht geschockt zu ihm hoch blickend.

„Du bist eine Frau, den man erst einen Schups geben muss, damit sie sich traut.“, erklärte er leise und sein Lächeln war wieder zauberhaft süß. „Tanzen wir!“, flüsterte er ihr zu und seine langsamen Schritte zu dem Takt der Musik begannen. Seras verkrampfte sich und wusste nicht, was dies sollte. Er drückte mit der Hand an ihren Rücken sie näher an sich. Ihr Atem stockte leicht. „Entspann dich...“, säuselte er, aber sie blickte ihn nur wütend an.

„Was soll das?“, knurrte sie und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu befreien. Er verhinderte es.

„Ich möchte mit dir tanzen...“

„Und ich sagte nein!“

„Aber wolltest es...“ Sie musterte ihn und unbewusst folgte sie seiner Führung. In gewisser Weise hatte er Recht.

„Du akzeptierst kein nein, oder?“ Er grinste ihr zu.

„Genau.“ Sie schmunzelte.

„Sollte ich dich erst schlagen, damit du mich in....“

„El Tango...“, hauchte er. Er drückte sie an sich und ging einige schnelle Schritte nach vorne. Seras war sehr überrascht. Doch die Musik leitete sie.

Mit einer Drehung drückte er sie wieder an sich und ging eng umschlungen kreisend im Raum umher. Sie genoss und hasste es gleichzeitig. Er zog sie immer mehr in seinem Bann.

Mit einem Ruck drehte sie sich erneut und stand im Raum. Er ging um sie. Sie wusste nicht, was los war und wollte sich von ihm entfernen. Aber er hielt sie fest und drückte sie wieder an sich. Erneut gingen sie schnelle Schritte und sie spürte den festen Druck seiner Hand und die sanfte Berührung auf ihrem Rücken. Wieder eine Drehung.

„Ich liebe es, wie du riechst...“, säuselte er leise. Seras horchte nur. Er hatte sie mit ihrem Rücken an seiner Brust gepresst und streichelte ihr sanft unter ihrem Pyjama über ihre Haut. Ihr Atem stockte und sie kniff die Augen zusammen. Gänsehaut machte sich breit.

„Was soll das?“, zischte sie und sah seitlich zu ihm auf, als die Musik leiser wurde. Er grinste und griff ihre Hand. Die Andere hielt er an ihrem Bauch und schritt langsam um sie herum. Ihre Augen beobachteten ihn genau. Der Takt ertönte.

Sein Körper kam ihrem näher und sie schreiten wieder vor und zurück. Der Block war ernst und verlangend. Leidenschaftlich und verschwommen. Voller Hass, aber doch Liebe.

Beim Höhepunkt stieß sie ihn weg. Die Vampirin fand wieder Kraft und ging zum Ende des Raumes. Es war ihr zu heiß geworden und so strich sie sich den Schweiß weg. Vladislav ließ nicht von ihr ab und schritt mit der Musik auf sie zu. Sie sah es und es schien, als wrang sie sich an der Wand. Er kam näher und nahm ihr Hand. Mit einem Schwung drehte sie sich in seinem Arm. Schnell drückte er sie auf den Boden, sodass sich ihr Rücken nach unten verbog. Nur schwer konnte sie sich an ihm festkrallen. Ihr Atem stockte und sie hörte sein Keuchen. Solch eine Leidenschaft hatte sie noch nie verspürt.

Das Lied endete, der Tanz starb, der Tango und die enthaltene Leidenschaft verflog. Sie fand sich wieder und drückte sich von ihm, aber sein Griff war noch zu stark. Er zog sie wiederhoch und ließ sie los. Seras schritt an die Wand von ihm weg und keuchte. Es war ein Schock.

Doch Vladislav kam auf sie zu. Seras presste sich an die Wand.

„Bleib mir fern!!“, keifte sie und ihr gesamter Körper drückte sich an die kalte Mauer. Es ließ ihn kalt. Er kam ihr nahe.

Eine Hand stütze er neben ihrem Kopf an der Mauer ab und die Andere strich ihr hinterm Rücken zu einem ihrer Schenkel entlang. Sie wandte den Kopf von ihm weg, aber sein Atem verriet ihr, dass er ihr immernäher kam. Sie kniff ihre Augen zusammen. Ihr fiel nichts ein, was sie dagegen hätte tun können. „Du sollst mir fern bleiben!“, zischte sie leiser. Sie war deutlich angetan.

Vorsichtig kamen seine Lippen ihrem Ohr nah und ein feuchter Hauch berührte ihre Ohrmuschel. Sie knickte fast zusammen, aber er hielt sie mit der Hand. Er nahm den Schenkel hoch und knickte ihn zu ihren Körper hin ein. Sein Körper pulsierte und kam ihrem näher. Sie musste keuchen, denn er pustete ihr über den Hals. Ihr gesamter Körper zitterte.

„Du hast eine schöne Haut.“, flüsterte er und küsst sie. Seine Lippen fuhren dem Hals entlang. Er spürte ihr winden, aber ignorierte es.

Sein Körper lag an ihrem und die Hand fuhr an ihrem Bein entlang. Er nahm es und legte es um sich. Es schien, als gehorchte sie und ließ es geschehen. Sie entspannte sich und spürte seine sanften Küsse auf ihrer Haut. Ein Aufkeuchen ließ sich nicht vermeiden.

„Nicht...“, stieß sie leise aus und ihr Kopf drückte sich von ihm. Sie zerrte an ihm und nahm ihr Bein von ihm runter, aber er machte weiter.

Seien Hand strich ihr unter das Oberteil und zog es Stück für Stück höher, bis zum Ansatz ihrer Brust. Seras spürte es und wurde rot. Sie konnte dies doch nicht geschehen lassen.

Ihre Hände legten sich an seine Brust und drückten dagegen. Sie stemmte ihn von sich und seine Lippen verloren den Kontakt zu ihrer Haut. Er sah sie kurz an und es schien, als sei er verärgert und leicht verwirrt.

Ihre Augen drehten sich ebenfalls zu ihm.

„Lass das!!“, knurrte sie lautstark. Sein Grinsen wurde breiter und sein Körper kam ihr wieder näher, als er ihre Arme von ihr streckte.

Er küsste ihren Hals, während sie laut zischte.

„Wieso, du hast mich doch verführt...“, kicherte er und kniff mit seinen Zähnen an ihrer Haut. Sie keuchte auf. Es war zu viel. Mit einem Ruck riss sie ihn von sich und stieß ihn ein Stück weg. Er sah sie erbost an, aber Seras erwiderte diesen Blick ernst.

„Ich sagte, du sollst das lassen!“ Sie fasste sich an der Wunde, wo er sie kniff. Durch den Ruck riss sie ihn weg und somit auch ein Stück ihrer Haut. Er trat wieder ruhig ein Schritt zu ihr, aber ihre Hand hielt ihn ab.

„Was ist? War es nicht das, was du wolltest?“ Sie sagte nichts, sondern sah ihn nur wütend an. Sein Grinsen widerte sie an. Wut kroch in ihr auf. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und versuchte sich den Ärger zu verkneifen. Ihn zu Ärgern, war eine Sache, aber sich an einem so heranzuschleichen, eine andere.

„Dafür wirst du büßen!“, knurrte sie auf. Er blickte überrascht und rechnete nicht mit ihrer Reaktion. Sie griff ihn an.

Der Schwung mit ihrem Gewicht und die Kraft, die darin lag, schleuderte ihn mit ihr zum Boden. Sie drückte ihre Knie auf seinen Brustkorb und umfasste seinen Hals mit ihrer Hand. Die Wut war in ihrem Gesicht geschrieben.

„Was willst du? Mich schlagen?“, keuchte er lachend und sah sie direkt an.

„Was glaubst du wohl, du Schwein!“ Sie hob ihre Faust, aber er reagiert und packte sie. Seine Kraft, mit der er sie zu sich herunter drückte, war stärker als ihre Gegenkraft. Nur noch Millimeter waren ihre Gesichter voneinander entfernt. Er sah ihr direkt in die Augen und mit einer schnellen Bewegung drehte er sich mit ihr um. Sie lag nun unten und ihre Beine waren angewinkelt. Sichtlich unbequem und das Gewicht seines Körpers auf ihre Beine schmerzte. Vladislavs Hände umfasste ihre Schulter mit einem festen Griff.

„Tut das weh?“, fragte er gehässig, als sie wegen dem Druck, den er ausübte aufkeuchte. Sie schwieg. „Du willst mich schlagen, nur weil ich den ersten schritt tätige?“ Sie sah ihn wütend an. „Du bist so schön und so voller Temperament, wenn du willst.“ Er drückte sich ihr entgegen und nur schwerlich konnte sie ihn wegstemmen, was ihm nicht sonderlich gefiel. Sein Gewicht tat ihr weh.

„Am liebsten würde ich dir deine mickrige Zunge rausreißen, damit du dein verdammtes Mund halten kannst!“

„Das sagst du nur so...“ Eine Hand fuhr zu ihren Beinen und spreizte sie auseinander. Röte stieg ihr ins Gesicht. Jedoch spürte sie den Druck seines Körpers nicht mehr, nur wie er sich über ihr beugte. Ihr Blick war genau auf ihn gerichtet.

„Was hast du vor?“, fragte sie ihn leise. Er lächelte ihr zu und strich durch ihr blondes Haar. Sein Mund bewegte sich zu ihrem Hals und er küsste diesen, aber sie drückte ihn weg.

„Was hast du vor!“, fragte sie abermals, aber ihr Kopf war zum Boden gebeugt.

„Ich führe das fort, wo du begonnen hattest, bevor wir unsanft unterbrochen wurden...“ Seras lachte auf und drückte ihn weiter von sich. Er wurde ungeduldig.

„und ich habe keine Lust mehr!“ Er blickte sie geschockt an.

„Wie?“

„Ich habe keine Lust... Hast du etwas mit den Ohren?“ Sie schob ihn immer weiter von sich weg. Er ließ es mit sich machen. Es schien, als wäre er geschockt. Schnell zog sie sich unter ihm hervor und grinste überlegen. Er sah dies und schüttelte lachend den kopf, was sie verwirrte. Er stand auf und sah sie lächelnd an.

„Ich bin mir gewiss, dass wir dies noch mal wiederholen werden und es nicht abbrechen.“ Mit diesen Worten verließ er stolz ihren Raum. Sie war verblüfft, wie er diese Situation so geschickt umwandelte.

„Was für ein seltsamer Kerl.“

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Das Nächste folgt demnächst.. ein Füller wird es... also erwartet nicht viel °°

Und danke für die Kommis.. wenn das so weiter geht *schnief* dann knacke ich i-wann kommit 50 und wenn das so ist, überlege ich mir was hübsches,... XD

Frau VS Frau

So mein neues kappi und i-was wollte ich dazu noch sagen O_O

habs vergessen XD

^^°

lest mals chön und danke für die kommis.. hab euch alle lieb! (heal!)

Sturmi
 

Kapitel 17 ------- Frau VS Frau
 

Der Abend umspielte die gesamte Stadt und ließ einige Kinder in den Schlaf sinken. Es war noch ziemlich früh am Abend, aber dennoch verkroch sich die Sonne.

Die Einkaufsstraßen mit ihren Massen an Menschen verdünnten sich und man konnte gemütlich hindurchschlendern.

Dies taten auch zwei Frauen, die an fast jedem Schaufenster stehen blieben und sich die Sachen betrachteten. Nur selten gingen sie in einen Laden und kamen mit Tüten heraus. Der Grund war einfach.

Wieder gingen sie an einem Geschäft vorbei und es ertönte ein Seufzen. Die größere Frau blieb stehen und wandte sich zu ihrer Begleiterin um. Ihre blauen Augen fuhren über das Outfit der Seufzenden und langsam verschränkten sich ihre Arme.

Innerlich spöttelte sie über die eingepackte Frau mit ihrer zu engen Mütze und Skibrillen ähnlichen Sonnenbrille, aber sie war zu gut erzogen, als das sie es laut aussprechen würde.

„Was ist denn nun schon wieder?“, fragte sie entnervt und sah sie direkt an. Die Kleinere hob ihren Kopf und sah dann in das Schaufenster.

„Seit geschlagene zwei Stunden wandern wir hier umher und haben nur Sachen für sie gekauft, könnten sie wenigstens einmal halt machen, wenn mir etwas gefällt?“, erklärte sie und deutete auf ein im Schaufenster stehendes blaues Kleid, welches einen schrägen Schnitt besaß. Der Blick wanderte dort hin und sie fing an zu grinsen.

„Dieser alte Fetzen? Den kannst du dir doch nicht leisten...“,spöttelte diese und drehte sich weg. „Und nun komm, wir haben noch einige Läden vor uns.“

„Gehen sie ruhig, ich sehe mich in dem Geschäft um!“ Mit diesem Satz trat sie ein. Das Glöckchen bimmelte und sofort sah eine Verkäuferin lächelnd auf.

„Guten Tag, kann ich ihnen helfen?“, fragte sie sofort, während die Besucherin kopfschüttelnd verneinte. Sie spürte, dass ihre Begleiterin am Schaufenster stand und sie beobachtete, aber das interessierte sie herzlich wenig.

Es bimmelte erneut und auch die Große, Blondhaarige trat ein.

„Guten tag, kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte die Verkäuferin, wie eine Maschine mit einer Endlosschleife.

„Nein, vielen Dank... ich bin mit ihr hier.“, antwortete sie und deutete auf die Jüngere. „Mach aber schnell, Seras. Es ist bald Nacht.“ Sie drehte sich zu ihrer Chefin um und lächelte.

„Aber, aber.. heute ist Mitternachtsshopping.“, lachte sie und steckte ein Bügel mit einem Oberteil zurück. Ihr Griff ging zu einem Minirock, der schwarz mit roten Verzierrungen war. Sie musterte diesen genau.

„Entschuldigen sie? Haben sie diesen vielleicht in einer anderen Größe und etwas länger?“, fragte Seras und hob das Kleiderstück hoch. Die Verkäuferin, die gerade am Tresen ankam, kam zu ihr und sah auf das Etikett.

„Einen Moment.“, setzte sie an und verschwand wieder hinter dem Tresen.

„Wozu dieser kurze Rock? Du kannst ihn doch sowieso nicht immer tragen und außerdem ist er viel zu kurz...und...“

„Und etwas, was sie niemals anziehen würden, da es ihnen nicht stehen kann. Mir schon, wozu habe ich diese dünnen, langen Beine...“ Integra rollte mit ihren Augen und winkte ihre freche Antwort ab. Schließlich hatte sie auch Vorzüge.

„Was ist der Grund, weshalb du ihn anstatt dem blauen Kleid haben möchtest?“

„Er gefällt mir, sieht sehr interessant aus und ich mag die Farbe.“ Lady Hellsing sah sie skeptisch an. Seras wich ihrem Blick aus, denn gewiss hatte es auch einen anderen Grund. Eigentlich war das blaue Kleid nur ein Vorwand, um in diesen Laden zu gehen. Sie hatte schon einmal ein Auge auf diesen Rock geworfen. Oder jemand anderes hat ihn erfreut begutachtet.

„Es hat kein anderen Grund? Ich könnte mir schon gut vorstellen, wem dieses Stück von nichts an dir gefallen könnte. Schon aus dem Grund, da du diese Farben selten trägst, geschweige gar nicht, aber der gewisse andere Herr sie nur in seinem Schrank hat.“, kombinierte diese und zog ein Oberteil aus dem Kleiderhaufen. Seras sah sie gespielt empört an.

„Wie meinen? Wie soll dies denn gegangen sein? Denken sie, mein Meister würde mit mir Einkaufen gehen?“, fragte sie die Frau. Integra konnte es sich schlecht vorstellen. Diese Vorstellung vertrug sich nicht, ein Mann geht vergnügt mit einer Frau einkaufen.

„Das sagte ich nicht, aber es könnte sein...“

„Da muss ich sie enttäuschen. Ich würde nicht mit meinem Meister hier Bummeln gehen...“ Sie drehte sich zurück und sah zu der Verkäuferin, die einige Kleidungsstücke mitbrachte. Nur gut, dass sie nicht log. Sie wollte mit ihm nicht in die Stadt, aber ein Einsatz ließ es auf dem Rückweg nicht vermeiden.

„Wir hätten diese Varianten zur Auswahl. Leider in ihrer Ausführung, die sie in der Hand haben, nicht mehr. Nur in blau und länger. Rot und eine Nummer größer...“

„Ich benötige eine Nummer kleiner...“, fügte sie an.“

„Nun gut...“ Sie legte einige weg. „Dann wie gesagt, blau und länger, dann hätten wir in der gewünschten Größe noch rot und etwa die gleiche Länge, komplett schwarz und länger, jedoch geht dieses dann bis zu den Knie und noch völlig rot und kurz.“ So gut es ging, hielt sie die Stücke ihr vor. Seras begutachtete diese und überlegte kurz.

„Ich nehme diesen.“ Sie tauschte ihren gegriffen Rock mit dem Zwilling in ihrer Größe aus und faltete ihn.

„Wünschen sie noch etwas?“

„Im Moment nicht, ich sehe mich noch etwas um...“

„Nehme doch gleich ein passendes Oberteil, welches einen tiefen Ausschnitt besitzt!“, störte Integra und sah zu ihr herüber. Auch sie hatte sich Kleidungsstücke ausgewählt. Jedoch waren sie mehr nonnenhaft, als aufreizend.

„Eine recht gute Idee, wenn man bedenkt, dass sie sich auch an ihn ranschmeißen wollen...“, stichelte Seras. Ihre Begleiterin sah sie pikiert an.

„Kann man e einen verübeln....“

„Sie sagten doch zu mir, dass das Alucard sei und nun werfen sie sich ausgerechnet JETZT an ihn heran?“ Ihre Stimme wurde lauter. Integra lächelte matt.

„Manche brauchen vielleicht etwas länger, um einiges zu realisieren...“

„Oder sie haben erst jetzt gerafft, wie attraktiv er aussieht, wenn er mal seine Klamotten, die mehr verdecken, als zeigen auszog.“ Seras fing an zu lachen. „Nur schade, dass sie nicht mehr zu Gesicht bekommen.“

„Wie meinst du das?“ Langsam ging sie zur Umkleide.

„Wie ich das meine? Merken sie es eigentlich nicht... Er begrabbelt eher mich, als das er sie jemals ansehen könnte.“

„Du spinnst....“, sagte sie es ruhig. Es schien, als blockte sie die Wahrheit und hörte nur das, was sie hören wollte.

„Nein... Schon als der Kerl lütt war, waren die ersten Worte, als ich sie erwähnte, dass er sie nicht mag...“, lachte sie weiter und ging in die Umkleide nebenan. Sie fand ein passendes Oberteil, welches recht ansehnlich war.

„Ja und, da war er noch klein...“

„Und nun ist er groß? Empfinde ich nicht so... 24 Ist kein Alter, wo man sagen könnte er hat sich um 180° gedreht. Schließlich war er 14, als er klein war, oder der Körper...“ Die Verkäufern sah zu den Umkleiden und blickte verwundert drein.

//Wovon reden die Damen?// Ihr Gesprächstoff war zu hoch für sie.

„Seras... das klingt alles, als redest du mir ihn aus. Schließlich kenne ich ihn schon über 10 Jahre. Du hingegen recht wenig.“

„Was bitte schön sehen sie von ihm? Wie sie sagten, sie haben sich in ihn verguckt, weil er nun mehr zeigte, als früher, nun wissen sie, dass er ansehnlich ist!“

„Das sagtest du!“

„Aber sie dachten es!“ Sie zog ihre Hose aus und legte sie über die Tür. Ein Fuß stand schon im Rock.

„Selbst wenn es so wäre...“

„Das zeigt, dass sie ihn kaum kannten... Ich hingegen habe ihn schon halb nackt gesehen und wäre ich nicht aus dem Zimmer geflohen, dann hätte ich ihn mehr als nur halbnackt gesehen.“ Seras verzog bei dem Gedanken ihre Mimik und es trat Gänsehaut auf. Sie hörte, wie der Atem ihrer Chefin stockte.

„Bitte was? Du hast ihn...?“

„Bitte erinnern sie mich nicht daran. Manchmal war es so, als wäre das eine Möglichkeit, mich zu nerven und zu ärgern. Ich bin mir sogar sicher, dass er spannt.“

„Das ist nichts Neues...“ Die Vampirin sah mit dem Kopf durch das Shirt. „ Dies tat er auch bei mir...“

„In ihren Träumen...“

„Nein Seras, nicht in meinen Träumen... und gewiss hat er dich schon nackt gesehen...“ Integra kam aus der Kabine und betrachtete sich im Spiegel. Sie drehte sich und prüfte, ob ihr die Farbe stand, das Muster angemessen war und es nirgends knitterte. Sie trug einlangen Rock, der wollartig erschien. Er war dunkelgrün, während sie ein weißes Hemd an hatte, was sie bis zur Brust oben offen ließ. Eine Jacke, die sie mit zwei Knöpfen unterhalb der Brust zuknöpfte gab dem einen weiteren Farbschliff. Es hatte dieselbe Farbe, wie der Rock inne.

Auch Seras trat heraus und sie erinnerte an eine sexy Frau im Schulmädchenalter.

„Wie meinen?“, fragte sie scharf. Integra blickte auf die Vampirin, die ihre Hände in die Hüfte stemmte und sie erbost ansah. Der schwarze Rock, welcher am kurzen Ende Falten warf und somit aufgepuschter wirkte, hatte mit roten Fäden Verzierungen am Ende und ging ihr nur bis knapp über den Schenkel. Das Oberteil war eine Bluse, die bage-weiß gehalten war und am Ärmel eine schwarz, rote Schärpe besaß. Sie war bis kurz über der Brust zugeknöpft, weshalb man ihren Ausschnitt gut erkennen konnte. Durch ihre Oberweite zog die Bluse oben Falten und ging passend an ihrem Bauch entlang herunter. Wie ein japanisches Schulmädchen trug sie eine Krawatte mit derselben Farbe, wie der Rock. Diese war weit geöffnet und hing locker an ihrem Hals.

„Ich sagte doch, viel zu aufreizende!“, versuchte Integra das Thema zu wechseln. Seras wich dem aus, denn ihre Meinung interessierte sie herzlich wenig.

„Was meinten sie damit, dass er mich schon nackt sah! Das ist unmöglich, ich habe stets dafür gesorgt, dass es nicht so war...“ Integra rollte ihre Augen.

„Mag sein, aber nicht als du zu uns kamst. Du erinnerst dich doch noch? Du wurdest gebissen und warst über und über voll von Blut. Deine Haare, deine Kleidung, Haut und Gesicht, alles. Es war nicht einmal dein Blut.“

„Ja und?“ Lady Hellsing ging zurück in die Umkleide und sammelte ein anderen Outfit zusammen.

„Nichts ja und... erinnere dich doch einmal, in welchen Sachen du aufwachtest...“ Sie sah weg.

„Na, nicht in ihren oder seinen...!“

„Nein, in deinen... In deinem Schlafanzug.“, kicherte Integra und zog die Bluse aus. Es klingelte innerlich bei Seras. Sie hatte recht. Sie trug ihren blauen Pyjama und war sauber. Ihr gesamter Körper war gewaschen worden.

„Das ist doch nicht wahr!!“, nörgelte sie und war den Tränen nah.

„Leider doch, ich konnte es ihm schlecht verbieten, da kümmerte er sich schon um dich. Um ehrlich zu sein, habe ich es nicht einmal bemerkt. Jedoch gab er es zu, als ich ihn deswegen fragte. Er schämte sich nicht.“ Seras ging in die Umkleide und zog ihre Sachen aus.

„Das ist beschämend. Ich habe keinerlei Geheimnisse mehr vor ihm.“ Es war frustrierend.

„Mh... eines wohl noch, oder?“, fragte Integra vorsichtig.

„Ja, ja.. aber wenn das so weiter geht, dann dies auch nicht mehr... lange halte ich das mit meinen Nerven nicht mehr aus!“

„Deswegen wollte ich noch mit dir sprechen...“

„Ich werde ihn nicht an ihnen abtreten!“ Integra lachte auf.

„Nein, dass weiß ich,.. ich wollte dich nur fragen, ob du deswegen, wegen dem Stress nicht auch Yoga machen möchtest? Es hilft. Ich tue dies schon seit ich 14 bin...“

„Wegen Alucard?“

„Ja...“ Sie überlegte kurz.

„Nein danke... Es würde bei mir nicht helfen. In seinen Augen würde es an Karma Sutra grenzen...“

„Wie darf ich das denn verstehen?“ Seras trat in ihren Sachen heraus und ging zu dem Tresen. Sie wollte bezahlen.

„Weil ich schon Yoga mache... Im Waisenhaus legten sie es mir ans Herz. Ich war da wohl etwas unausgeglichen... Jedenfalls, wenn ich es gemacht habe und er beobachtete dies, amüsierte er sich darüber, welche Verrenkungen ich täte und ob ich dies auch im Bett so machen würde... und dann kam dieser Blick.“ Sie seufzte laut und gab der Verkäuferin ihre Kreditkarte. Integra kam ebenfalls in ihren Sachen heraus. Schnell räumte sie alle Ausgesuchten weg. Es war wohl doch nicht das Richtige.

„Sein Blick?“ Seras unterschrieb und nahm ihre Karte mit Tüte. Sie nickte dankend.

„Auf Wiedersehen und beehren sie uns bald wieder.“, meinte die Verkäuferin und lächelte. Es schien, als sei sie froh, diese Kunden los zu werden.

Beide Frauen traten mit einem Bimmeln aus dem Laden und gingen die Einkaufsstraße weiter herunter.

„Ja, sein Blick. Sie kennen ihn wohl nicht, wie?! Der Blick. Der sie-wäre-bestimmt-gut-im-Bett-Blick.“ Lady Hellsing stockte der Atem. Sie hätte Alucard nie so sexistisch eingeschätzt.

„Bestimmt irrst du dich. So kann er doch nicht sein?“

„Und sie sagten, sie kennen ihn besser als ich. Wenn sie wüssten.“ Die Vampirin seufzte auf und senkte ihren Kopf. „Eigentlich freue ich mich auf das Bummeln. Weg von ihm und von seinen Kommentaren. Brutal ist er auch noch!“ Sie sah zu ihrer Chefin auf. „Manchmal wünschte ich, ich wäre von ihm frei, dann müsste ich seine Anspielungen nicht mehr aushalten!“

„Und ich dich nicht mehr!“, fügte die Große an. Seras sah sie verwundert an.

„Sagen sie bloß, sie hassen mich?“, kicherte diese.

„Nein, noch nicht.“

„Aber bald, oder wie nun?“

„Auch nicht... Es war nur ein Scherz...“

„Ein ziemlich schwacher Witz. Sie sollten sich etwas besseres überlegen.“ Ihre Schritte waren gleichmäßig und die Sonne kroch weiter dem Horizont herunter entlang.

„Ist das der Grund, warum ihr nach einem Auftrag meist zu spät kamt? Ihr wart bummeln?“, fragte Integra plötzlich. Sie merkten, dass es immer leerer wurde, aber es störte sie herzlich wenig.

„Teils. Eigentlich nur, wenn die Geschäfte noch nicht zu hatten und eigentlich bin ich meistens daran Schuld, weil ich nie zum Einkaufen komme. Er hätte ja nicht mitkommen brauchen, aber er wollte mich nicht alleine gehen lassen. Nun weiß ich warum.“

„Warum?“

„Na die Wette!“ Integra blickte sie fragend an. „Ich verstehe. Sie sind Jungfrau und wissen nicht, wie sich Männer einschleimen, um mit einem in die Kiste zu steigen.“

„Du bist auch Jungfrau!“ Seras grinste.

„Schon, aber nur, weil ich dies immer durchschaute. Es ist eine alte Masche. Schleime dich ein, indem du mit ihr alles machst, was sie will und sie begleitest. Sozusagen zeige, dass du eigentlich ein netter Kerl bist und irgendwann wird sie es dir vergelten.“

„Nicht sehr nett, aber das hätte er doch wissen müssen, das du dies durchschaust?“ Sie lachte.

„Eben nicht! Die denken doch nur, dass ich ein kleines, naives, unwissendes Ding bin, was allem und jedem Vertraut und nichts böses dahinter vermutet, sondern nur, dass sie richtig nett zu mir sind.“

„Na ja, sei ehrlich, so wirkst du auch.“

„Dem widerspreche ich auch nicht.“ Ihr Weg führte die Einkaufsstraße weiter herunter.

„Dennoch lässt du die Finger von ihm.“ Die Vampirin sah sie an und wirkte verwirrt.

„Wie meinen?“

„Du hast schon richtig gehört, das war ein Befehl!“

„Wer sagte, dass ich etwas von ihm will?“ Integra blieb stehen.

„Das sagte deine Handlung bei ihm im Zimmer, am Abend vor einigen Tagen!“ Seras lächelte.

„Darf ich ihn nun auch nicht quälen? Sie sind fies.“

„Quälen? Wäre ich nicht gekommen, wäre er auf solche Einladungen angesprungen und hätte dich, ohne Rücksicht auf dich zu nehmen, auf dem Tisch durchgevögelt!“

„Aber, aber, Lady Hellsing, nicht solche Ausdrücke...“, schwenkte sie ihren Zeigefinger zur Ermahnung.

„Es ist aber so.“

„Das ist mir klar, aber ich hätte mich schon körperlich gewehrt.“ Die Größere seufzte.

„Meinst du, dass hätte etwas genützt? Wie du schon sagtest, er ist brutal.“

„Dann hätte er mich vergewaltigt und das wäre ein weitere Grund ihn zu kastrieren!“, kicherte sie.

„Du bist unmöglich.“

„Ich weiß...“

„Nein, du bist genauso unmöglich, wie dein Meister! Wie sagt man so, Gleich und Gleich gesellt sich gerne...“ Seras sah sie mit großen Augen an.

„Das klingt, als lassen sie ab... danke, Lady Hellsing.“, grinste sie und ging weiter.

„Wie? Ich? Nein!“ Integra folgte ihr schnell. Das sollte nicht der Sinn ihrer Worte sein.
 

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sooo das nächste ist in arbeit XD

Ein schöner Tag

So, mein neues Kappi... ich hoffe, dass ich nun die kommi 50 marke knacke.. also bitte.. ansonsten lade ich das nächste nicht hoch, da es eine kleine belohnung ist,.... mit einem höhenflug eienr person ^^"

*smile*

*grins*
 

heal Sturmi
 

Kapitel 18 ------ Ein schöner Tag
 

Es sind nun schon drei volle Tage vergangen, an dem die beiden Frauen einkaufen waren. Der Tag neigte sich nun schon erneut zum Ende. Die Arbeit in dem Hellsinganwesen begann von Neuem und Seras dachte sich Möglichkeiten aus, ihm zu entkommen. Zum einen das Einkaufen, der Besuch bei Pip oder doch nur verschlafen und vorher abgeschlossen. Doch nun wusste sie nicht mehr, was sie tun könnte, um ihn los zu werden.

Schnell zog sie sich an und kämmte sich ihr kurzes Haar. Es war schon recht spät und sie lag kurz vorher noch eine Stunde im Sarg herum, ließ ihre Gedanken schweifen und überlegte, welche Gefühle sie im Moment hegte.

Es war eine verzwickte Situation, denn sie wollte ihre Gefühle nicht zugeben. Aus Angst vor den Reaktionen. Alle erwarteten immer etwas anderes von ihr, was sie erdrückte. In diesen Tagen half kein Yoga zur Entspannung, kein Einkaufen zum Erholen und auch keine einsame Ruhe im Zimmer. In diesem Moment wünschte sie sich, dass ihr Meister bei ihr sein würde und sie auf seine art zu nerven, ihr Aufmerksamkeit zu spenden und mit ihr zu witzeln. Sie gab es nie zu, aber sie liebte diese Aufmerksamkeit. Es verzauberte sie immer von Neuem. Doch nun gab es dies nicht. Sie hatte es nun mit einem Vampir zu tun, der an mehr nun Interesse zeigte und es aufdringlich bewies. Er war attraktiv, aber das war für sie kein Grund sich ihm hinzugeben. Sie wollte mehr, als nur Liebesgeturtelt im Bett oder im Sarg. Doch sie wusste, dass er ihr das nicht wirklich geben könnte. Er war einfach zu notgeil und nannte sich Fürst. Wie erbärmlich.

Ihre Hand glitt zur Türklinke und drückte sie herunter. Sie ging auf. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet und wirkte verträumt. Sie merkte nicht, wie jemand vor ihr stand und lief in ihm herein.

„Aua!“, keuchte er auf. Der Aufprall war recht heftig und somit rieb er sich an der Stelle, wo sie auftraf. Seras krachte zurück und schüttelte ihren Kopf. Erst jetzt realisierte sie ihn und blickte auf.

„Oh, tut mir leid...“, meinte sie neutral und wirkte immer noch verträumt.

„Ach, schon gut.. tat nicht weh.“, meinte er und nahm seine Hand herunter. Er log absichtlich, denn die Stelle pochte. Sie lächelte matt und wollte an ihm vorbei gehen. Eigentlich dachte sie, dass er sie nicht ließ, aber er ging zur Seite und sie konnte in den gang treten. Abwesend schritt sie von ihrem Zimmer weg. Er folgte ihr.

„Was hast du Seras? Du wirkst abwesend...“,meinte er freundlich und ließ einen kleinen Abstand zwischen ihr und sich. Sie lächelte ihn erneut matt an und sah wieder auf den Boden.

„Nichts.“ Er sah sie verwundert an.

„Nach nichts hört es sich nicht an. Bist du krank?“ Er schien besorgt.

„Nein, bin ich nicht... ich fühl...“ Sie stockte. „Ach nichts...“ Er sah sie fragend an und schwieg. Die Vampirin bemerkte, dass er sich zurückhielt, was sie verwunderte. Ihre Augen wanderten zu ihm hoch.

„Du sagst ja nichts?!“ Er lächelte ihr zu.

„Wozu, wenn du nicht darüber reden möchtest.“

„Wie kommst du darauf. Ich sagte nie so etwas.“ Er fixierte sie leicht und grinste.

„Soll dich einer verstehen... aber okay...“ Er überlegte kurz. „Warum bist du so betrübt? Erzähl, was ist los?“, fragte er höflich. Sie sah erneut weg.

„Es ist nichts“, seufzte sie. Er hob eine Augenbraue.

„Ja, also so kommen wir nicht weiter.“, meinte er immer noch lächelnd.

„Ist mir doch gleich.“ Sie schien regelrecht frustriert. Er bemerkte ihren Tonfall und konnte ihre Stimmung nicht einordnen.

„Nun, dann muss ich wohl unvoreingenommen deine Stimmung aufbessern.“

„Wie bitte?“, fragte sie nach. Nun sah sie ihn wieder an. Er lächelte ihr lieblich zu.

„Nun.. ich kann nicht mit ansehen, wie du hier deprimiert herumläufst. Also möchte ich dich aufheitern und ich weiß schon genau, wie.“ Sie musterte ihn skeptisch.

„Du hast doch Hintergedanken?“ Er schüttelte seinen Kopf und lächelte weiter.

„Vertrau mir einfach! Ich werde dich auch nicht bedrängen!“

„Wieso sollte ich dir vertrauen?“ Er seufzte und hielt eine Hand an seine Stirn.

„Du machst es einen recht schwer, aber du hast schon recht, wieso solltest du mir vertrauen? Nun ich kann es dir nicht beantworten, bei der Scheiße, die ich baute. Deshalb bitte ich dich, mir nur einmal zu vertrauen.“ Sie sah weg. Langsam kamen sie der Treppe näher. Sie stiegen diese herauf.

„Mh... Ich weiß nicht, aber... Was habe ich großartiges zu verlieren?“

//Außer meiner Unschuld...//, fügte sie in Gedanken an. „Aber okay.“ Sie nickte zu ihm, weshalb sich ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

„Habt dank, my Lady.“ Er verneigte sich kurz.

„Und was hast du vor?“, fragte sie vorsichtshalber. Er blickte kurz zu ihr und lief einige schritte höher. Seine Hand breitete sich zu ihr aus und bot sie an, diese zu nehmen. Sie blickte dem skeptisch zu, aber tat es. „Und?“ Er lächelte ihr zu und zog sie hoch. Mit schnellen schritten gingen sie die Treppe hoch.

„Was hältst du von einem kleinem Ausritt?“

„Wie bitte?“ Er sah kurz zu ihr herunter.

„Du weißt doch, ihr habt Pferde, also was hältst du von einem Ausritt?“ Seras zuckte mit ihren Schultern.

„Nette Idee.“

„Gut, denn das hatte ich mit dir vor, natürlich unter etwas anderen Bedingungen.

„Welche? Soll ich halbnackt da antanzen oder doch in Strapsen?“ Es ertönte ein Kichern.

„Nein, ganz und gar nicht! Du sollst nur nicht sehen, wohin es geht.“

„Aber dann kann ich nicht reiten!“

„Du sitzt bei mir und musst eine Augenbinde tragen, einverstanden?“ Zögerlich nickte sie und ging mit ihm den Flur entlang.

Nach einigen Minuten kamen sie in die Eingangshalle, wo sie gleich in die untere Etage gingen, um in den Garten zu gelangen.

„Wir sind gleich da.“ Seras hörte nicht mehr hin, sondern blickte sich um. Wie sie diese Einrichtung verabscheute.
 

Die Tür zum Garten ging auf und der fallende Abend war schon fast verschwunden. Nur noch ein violetter Schimmer ließ auf die Sonne vermuten. Die Sterne entblößten sich und der rötliche Vollmond erhellte den Weg zu den aktiven Pferden. Beide gingen dem steinigen Weg zu dem Wald. Die Blumen ließen ihre Köpfe sinken. Kein Licht. Sein Tempo verlangsamte sich und Seras holte ihn langsam auf. Nun gingen sie nebeneinander. Er hielt noch immer ihre Hand fest in seiner. Es schien, als störte sie es nicht. Er blickte auf und betrachtete den Mond, während sie zu den Blumen sah.

„Und was hast du dir nach dem Ausritt gedacht?“, fragte sie leicht neugierig. Er sah zu ihr herunter und grinste. Lachend hob er seine und ihre Hand in die Lüfte. Sie ließ es zu und war etwas verwirrt.

„Ach so einiges. Dies und das, dann wieder anderes.“, meinte er erfreut. Sie erwiderte matt das Lächeln. „Lass dich überraschen.“ Seras nickte etwas erfreut.

Ihr Gang wurde immer langsamer und die Blicken schweiften immer wieder voneinander weg. Nur ihre Hände waren miteinander verbunden. Nach wenigen Sekunden sah er kurz zu ihr. Stockte mit seinen Gedanken und blickte auf den Boden. Es schien, als überlegte eine Tat. Seras bekam es nicht mit. Ihre Augen beobachteten ein Blumenbeet, welches vom Mond beschienen wurde.

Vorsichtig drückte er ihre Hand, aber wagte es nicht sie anzusehen. Sie spürte diesen Druck und blickte kurz seitlich zu ihm. Die Frau erwiderte kurz den Druck und ließ wieder ab. Bei ihrer Reaktion wurde sein Lächeln breiter.

Sie kamen am Rand des Waldes an und Vladislav blieb abrupt stehen. Seras wunderte sich etwas und sah ihn fragend an.

„Was ist?“ Er sah ihr in die Augen.

„Ab hier, möchte ich dir die Augen verbinden, wenn ich darf.“

„Wenn du es willst.“ Sie blieb stehen und drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Die Augen schlossen sich. Er lächelte und holte aus seiner Brusttasche ein schwarzes Tuch aus Seide. Vladislav schüttelte es kurz auf und falteten es zu einem schmalen Streifen. Vorsichtig trat er zu ihr näher heran und legte es um ihre Augen. Der Knote wurde nicht zu fest geschlossen.

„Ist es so angenehm?“, fragte er sachte. Sie nickte. „Nun gut, dann halte dich an mir gut fest. Ich führe dich zum Pferd.“ Erneut nickte sie und tastete nach seinem Arm. Er kam ihr zuvor und nahm ihre Hand in seine. Sachte drückte er sie an sich und ging mit ihr durch den Wald. Sie genoss die Nähe, aber gab es in Gedanken nicht zu.

„Kannst du wenigstens etwas sagen, damit ich weiß, dass du noch da bist?“ Er lachte auf.

„Okay.“ Er überlegte kurz. „Also ich empfinde das als eine kuriose Nacht. Sehe selten einen roten Mond.“ Sie stach ihm mit ihrem Ellbogen in die Seite. „Aua! Was sollte das?“

„Sehr witzig, du siehst...“, lachte sie. Er blickte zu ihr.

„Nun ich dachte, du hättest es vorhin auch gemerkt.“

„Nein, ich war etwas abwesend.“

„Okay, nun dann überlege ich mir in anderen Thema, wo du mir nicht zu gefährlich mit deinem Ellbogen wirst.“ Seras kicherte, weswegen er grinste.

„Gibst du mir einen Tipp?“, fragte sie ihn.

„Wo wir hin gehen? Mh... warum nicht? Also man hat da eine recht passable Aussicht.“ Seras dachte nach und versuchte sein Gesicht zu erspähen.

„Okay, davon gibt es nicht so viele Orte.“ Sie grinste erfreut.

„Mag schon sein... Oh, wir sind da.“

„Wie?“

„Beim Pferd!“

„Oh...“ Vorsichtig tastete sie in der Luft, als suchte sie es. Vladislav bemerkte es und nahm ihre Hand. Langsam führte sie diese zum Hals des Pferdes. Sie ertastete es und streichelte sanft darüber.

„So, ich heben dich vorsichtig herauf, in Ordnung?“ Wieder nickte sie und suchte mit den Händen den Knauf des Sattels. „Es gibt keinen Sattel, du musst dich an der Mähne festhalten.“, kicherte er. Sie verzog ihr Gesicht.

„Na toll...“ Langsam ertastete sie die Mähne und klammerte sich daran. Vladislav faste ihre Hüfte an und hob sie sanft hoch. Schnell hob sie ihr Bein und schwang es um den Rücken des Pferdes. Sie saß auf dem Rappen. „Hat das Pferd einen Namen?“

„Keine Ahnung.“ Er hielt sich ebenfalls an der Mähne fest und schwang sich auf den Rücken. Nun saß er hinter ihr und drückte sie fest an sich. Seras ließ es geschehen, da sie befürchtete sonst herunter zu fallen.

„Nett. Ein Pferd ohne Namen.“

„Dachte ich mir auch, deshalb habe ich ihn Schakal getauft. Passt zu einem schwarzen Rappen.“

„Aha.“ Vorsichtig tastete sie an der Mähne entlang und krallte sich darein. Schakal schnaufte kurz auf, weswegen ihn Vladislav mit einem Klaps am Hals beruhigen musste.

„Es geht los.“, warnte er sie vor. Seras lehnte sich zurück und kuschelte sich ungewollt an ihm. Er lächelte und umfasste sie mit einem Arm. Der Andere hielt sich in der Mähne. Mit einem Klaps an der Wadengegend schritt der Rappe fort. „Ich sage dir bescheid, wenn wir galoppieren werden.“, fügte er hinzu und rückte sie an sich.

„Tu dies.“, murmelte Seras und schloss ihre Augen. Der Rappe schritt weiter und nahm eine Richtung ein, die vom Anwesen weg führte.
 

Er hielt sein Wort. Er warnte sie vor. Und sie bemerkte es nicht. Der Ritt ging los und die Frau wäre fast gefallen. Doch sein sanfter Griff hielt sie in seinen Armen.

Der Rappe flog über das Feld und seine Muskeln zogen und entspannten sich. Er krallte sich in die Mähne, die im Wind flatterte. Die Last war groß. Er musste sie festhalten, denn ihre Hand wurde lockere. Er spürte, dass sie schlief.

Es war ein herrlicher Anblich, jedoch nur für kurze Zeit. Er achtete artig darauf, wohin die Reise ging. Das Ziel war ihm bewusst und Schakal führte sie eiligst dahin. Unter dem Sternenhimmel rannte er mit seiner Last weiter durch die Felder. Wie ein Gespenst wirkte er.

//Schneller, Freund!// Es schien, als hörte er dies. Es fühlte sich an, als würde er eins mit ihm sein. Der Ritt wurde schneller.

Schakal sah nur gespannt in die Finsternis und die perlschwarzen Augen ließ nur ein weißes Leuchten erkennen. Er schnaufte und tobte heftig.

Der Mond erhellte sich und wurde immer strahlender. Das Rot verschwand und es schien, als wäre es eine zweite Sonne in der Nacht.

Der Ritt ging nun schon eine Stunde und sie bekam nichts von dem mit. Keinen Wind, der sie umsauste, keine Gerüche, die umherbrausten und auch keinen Ton der Natur.

Schakal wurde langsamer und trabte nun einem Ort entgegen. Er war höher gelegen und der Rasen wurde durch den Morgentau langsam feucht. Die Sonne ging noch nicht auf, aber die kühle, englische Luft veranlasste den Tau. Es schien, als wäre es eine kleine Klippe, jedoch war es nur ein Hügel, der am Ende steil abfiel. Schakal schritt nun langsam darauf zu und blieb bei einem Busch stehen. Sein Kopf senkte sich und ein Schnauben ertönte. Er schüttelte seinen Kopf und die Mähne flog umher. Vladislav hielt sich fest und schwang das eine Bein herum. Er stieg schnell ab, ohne jedoch Seras herunterfallen zu lassen. Sie schlief immer noch, was ihn amüsierte. Schakal blieb still stehen.

Der junge Mann umfasste sanft ihre Hüfte und zog sie herunter. Leise glitt sie von dem majestätischen Rücken des Pferdes und fiel in seine Arme. Mit ihr ging er zu dem Hügel. Sachte legte er sie auf den feuchten Rasen ab, bevor er sich neben ihr setzte. Seras lag in diesem und schlief. Seine Hand glitt zu ihrem Gesicht und langsam nahm er ihr die Augenbinde ab.

Sein Blick schwenkte zu den Sternen. Er zog seine Beine an sich und legte seinen Kopf auf die Kniee. Wieder lächelte er, während der Rappe anfing zu grasen.

Die Nacht war still, aber er unterbrach die Ruhe mit leisem Summen. Der Mond senkte sich immer weiter.
 

Ruhe zeigte sich, aber wurde durch ein Ticken unterbrochen. Gleichmäßig, rhythmisch und störend. Es ließ auf eine große Uhr schließen. Der monotone Ton störte die sanfte Ruhe einer Person, die mollig eingepackt auf dem Sofa lag. Sie kniff ihre Augen zusammen und öffnete sie langsam. Das Licht war aus, aber sie sah, als wäre es Tag. Ihre roten Augen durchstreiften den Raum. Es war ein Wohnzimmer mit einem eingelassen Sitzbereich. Verwundert, aber doch nicht verschreckt drehte sie sich um und betrachtete alles weiter. Sie bemerkte zwei Sessel mit einem großem Sofa, auf dem sie lag. Die Kissen waren groß und der Kamin prasselte hinter ihr vor sich hin. Der Blick schweifte weiter und sie sah einige Kommoden, die aus altem Holz waren. Landschaftsbilder waren aufgehängt und auf dem Tisch stand ein Glas mit Wein und die passende Flasche. Weiter ab, auf einem kleinen Tisch neben einer Tür, stand ein weiteres Glas, während neben ihr eine andere Tür eingebaut war, die einen Spalt offen stand. Licht strahlte da heraus und es ertönte langsam eine Stimme. Es war ein prächtiges Zimmer, aber doch fremd und wieder vertraut.

Vorsichtig stand sie vom Sofa auf. Sie legte die Decke zur Seite und ging zu der Tür, aus dem Licht kam. Die Frau merkte nicht, dass sie ein seichtes Kleid trug und Barfuss unterwegs war.

Vorsichtig kam sie der Tür näher und umfasste den Griff. Mit einem kurzen Knarren ging sie auf und sie erblickte ein erhelltes Schlafzimmer. Von Lampen geflutete und von Kerzen geschmückt. Leise trat sie ein und wie von Zauberhand gingen die Lampen aus und die Kerzen flackerten heller. Die Frau erschrak.

„Na, bist du endlich wach?“, ertönte eine Stimme. Sie sah zu ihm und beobachtete ihn, wie der Mann zu ihr schritt. Die Frau erkannte, wer es war und ein Lächeln wich auf ihre Lippen. „Du hast ziemlich lange geschlafen?“ Sie nickte leicht und sah sich um. Es wirkte sehr romantisch.

„Was soll das hier?“, fragte diese und ging zu ihm. Er blickte sich kurz um.

„Ja, schön nicht.“, lachte er auf. Sie blickte ihn fragend an. „Sag mir nicht, dass d es vergessen hast?“ Stille. Sein Blick wurde erwartend, dann seufzte er laut auf. „Seras, wir haben Jahrestag...“ Es klang enttäuscht.

„Tut mir leid, dass ich es vergaß.“, entschuldigte sie sich leise und sah ihn ungläubig an. Er lächelte ihr lieblich zu.

„Schon gut. Ich kann damit leben.“ Er ging zu ihr und nahm ihre Hand. Sie sah ihn fragend an. „Komm schon, du hast mir etwas versprochen!“

„Ach und wenn ich schon unser Jahrestag vergessen habe, wie sollte ich mich an das Versprechen erinnern.“, witzelte sie und ließ sich ziehen. Er drehte sich um und zog sie zu sich. Mit einem Ruck küsste er sie. Seras war überrascht, aber ließ es geschehen. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals. Langsam löste er den Kuss und sah sie an.

„Erinnerst du dich nun wieder?“ Sie lächelt ihm zu.

„Ich weiß nicht...“ Er kam ihr näher und strich ihr am Bauch entlang.

„Eigentlich sollten wir etwas vorsichtiger sein, aber...“ Sein Blick ging von ihrem Bauch zu ihren Augen. „Aber ich glaube so schlimm wird es nicht sein.“ Er küsste sie erneut und schlang seine Arme um ihre Taille. Sie drückte sich an ihn. Sie wollte sich mit ihm auf den Boden gleiten lassen, aber er blieb stehen und hielt sie fest. Wieder löste sich der Kuss. Er lächelte ihr ins Gesicht.

„Willst du mich jetzt nur küssen oder darf ich noch mit etwas anderem rechnen. So wie es klang, sollte es weiter gehen, Alucard.“, flüsterte sie ihm zu. Er nickte und zog sie weiter in dem Raum hinein. Gemeinsam setzten sie sich auf das Bett. Sie lächelte ihn an. Aber sein Grinsen verschwand. Seine Hand glitt zu ihrem Schoß und sanft berührte er ihre Schenkel. Sein Blick war durchdringend, weshalb sie langsam Angst bekam. „Was ist?“

„Ach, Seras. Ich mache mir nur Sorgen. Das ist alles.“ Seine Hand fuhr zu ihrem Bauch und streichelte sanft herüber. „Es ist mir nämlich wichtig, dass du gesund bist.“

„Bin ich doch, hoffe ich.“, fügte sie an. Er lächelte ihr zu und küsste ihr auf die Wange.

„Wenn du es so sagst. Es liegt ganz bei dir. Du kennst die Risiken.“ Seras nickte zögerlich, auch wenn sie nicht wusste, wovon er sprach.

Plötzlich stand er auf und rutschte zum Bett hoch. Seine Griffe gingen zu den Kissen, die er zur Seite legte. Die Oberdecke und die Bettdecke zog er zurück. Seras drehte sich zu ihm und beobachtete ihn. Alucard kniete auf das Bett und blickte zu ihr.

„Kommst du?“, fragte er vorsichtig und legte sich unter die Bettdecke. Er hatte schon einen Pyjama an, der glänzte. Sie nickte kurz und krabbelte zu ihm hoch. Sie zeigte keine Angst. Schnell krabbelte sie unter die Bettdecke und zog sie zu sich hoch. Er umarmte sie und drückte sich eng an sie. Seras genoss es und schloss ihre Augen. Sein Gesicht vergrub sich an ihrem Hals.

„Gute Nacht, Prinzessin...“,grinste er. Sie lächelte und drehte sich zu ihm um. Ihre Hände vergriffen sich in seinem Pyjama und sie lehnte den Kopf an seine Brust.

„Gute Nacht, Alucard.“ Er strich ihr über den Kopf.

//Vielleicht ein anderes Mal...//, ertönte ein Gedanke von den Beiden.
 

Der Wind wehte um ihr goldenes Haar und durchwirbelte es. Der Rasen bewegte sich mit den Brisen und ein kleiner Schauer breitete sich auf eine Haut aus. Ein Wiehern erklang und es ertönte ein Schütteln. Vorsichtig stieß heftiger Atem gegen das junge Gesicht einer Frau. Die behaarte, feuchter Schnauze eines Pferdes stieß gegen ihren Mund und stupste sie weg. Die Augen kniffen sich zusammen und der Mundgeruch des Tieres vom frisch gefressenen Gras stieg in ihre Nase. Sie nieste auf und schlug mit ihren Armen den Kopf fort. Der Rappe zog ihn zurück und wieherte laut auf. Er stemmte sich nach hinten und zeigte seine majestätische Schönheit. Laut kamen seine Vorderhufen auf den Boden und die Erde bebte. Sie sah zu hm auf und richtete sich langsam auf.

Es war ruhig und niemnd war zu sehen. Die Nacht schien noch dunkler zu sein und kein Licht des Mondes glitt direkt auf sie, sondern nur auf die weiten Felder, die sich unter dem Hügel erstreckten. Mondblumen strahlten hell und zeigten ihr weißes Funkeln. Die Sterne versprenkelten sich im gesamten Himmel und vereinzelt bildeten sie kleine Bilder, die nur schwer zu erkennen waren. Sie sah sich um. Dunkelheit und der Geruch des Grases. Die feuchte des Taues unter sich. Ihre Hände krallten sich darin und das Gefühl war erfrischend. Sie lächelte und rupfte ein wenig des Grünen heraus. Es flog durch den Wind in die Lüfte.

Wieder stupste sie der Rappe an. Sie blickte verwundert zu ihm. Er schupste sie weiter und abrupt stand sie auf. Das Pferd fing an ihrem Sitzplatz an zu grasen. Sie belächelte dies.

„Du bist wach!“, ertönte eine bekannte Stimme von hinten. Sie drehte sich um und blickte in die strahlenden, roten Augen von Vladislav, der keuchend zu ihr trat.

„Wieso atmest du so heftig?“ Erlächelte sie an und zog hinter sich einen Blumenstrauß von Mondblumen hervor. Ihre Augen wurden größer. „Für mich?“, fragte sie überrascht, weswegen er kichern musste.

„Ja, für dich. Sie blühen nur in einer klaren Tauvollmondnacht.“ Sie nahm den Strauß an und drückte ihn fest an sich. Vorsichtig roch sie an dem herrlichen Duft, den diese Blumen vertrauten. Er war sinnlich und süß.

„Danke...“, nuschelte sie und fing ungewollt an zu lächeln.

„Ich will dich nur glücklich machen.“

„Na, da strenge dich an... Das ist kein Zuckerschlecken.“, lachte sie laut auf und betrachtete den Strauß. Er war herrlich arrangiert und die weißen Blumen mit dem dunklen Grün wirkten harmonisch. Sie bemerkte vereinzelte rosafarbene Blumen mit einigen Tupfern blau.

„Habe ich bemerkt. Entweder beleidigst du mich oder schläfst ein.“ Sie lächelte ihm zu. „Aber ich sehe darüber hinweg.“ Er ging langsam zu Schakal, der immer noch fraß. Sanft streichelte er ihm über den Hals und lehnte sich gegen ihn. Er wirkte zufrieden.

Sie bemerkte es und wusste nicht, was diese Tat nun sollte.

„Was hast du eigentlich noch vor außer hier Rast zu machen?“ Er sah zu ihr auf.

„Keine Rast. Das ist der Ort, den ich dir zeigen wollte, aber.. du hast die passende Situation verschlafen.“

„Was denn?“ Er lächelte ihr zu. Sein kopf wanderte zu der Blumenwiese.

„Die Mondblume. Ihr aufblühen. Es ist ein Spektakel eines Wunders gleich.“ Seras trat zu ihm und stellte sich direkt an seine rechte Seite. Sie sah ebenfalls zu den Blüten, die sich langsam wieder schlossen. Leicht konnte man Sporen erkennen, die im Mondlicht glitzerten.

„Schön.“

„Ja, es war noch schöner... aber nun ist es zu spät. Wir sollten auch zurück. Die Sonne geht bald auf.“ Er drehte sich um und zog Schakal vom Gras weg. „Komm!“, sagte er zu ihr und hielt ihr seine Hand hin. Sie nahm diese an. Wie gekonnt schwang sie sich auf den Rappen und hielt sich fest. Er lächelte ihr zu und tat es ihr gleich. Eng aneinander gepresst tippte er die Ferse von Schakal an und er schritt los.

„Ich danke dir für diese schöne Nacht.“ Sein blick ging an ihr herunter.

„Ach?“ Seras nickte.

„Ja,... es war erholsam und eine Abwechslung. Danke.“ Er lächelte erfreut.

„Bitte, Prinzessin.“ Sie stockte und drehte sich zu ihm um.

„Wie bitte?“ Er grinste nur.

„Prinzessin.. bitte, Prinzessin.“, wiederholte er.

„Wieso nennst du mich so?“

„Weil du eine Prinzessin für mich bist.“ Plötzlich klapste er das Pferd an und der Galopp begann. Seras konnte sich nur mit Mühe festhalten.

„Ah, was...“ Er überhörte sie und ritt weiter. Der Wind flatterte ihnen durch die Haare und die Dunkelheit erhellte sich wieder von vorne. Die Sonne ging auf.
 

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ich warte |D

Sehnsucht, die mich zerfrisst

SRY!!!!

Das es sooo lange dauerte.. ber ich hatte kein inet und wenn doch, dannnicht an meinem PC...

aber nunmal danke für die 50 kommis ^^

nun kommt ein schickes kappi...^-^

hab auch fleißig wieter geschrieben XD
 

Kapitel 19 ------ Sehnsucht, die mich zerfrisst
 

Die Blätter der Bäume rauschten dem Wind nach. Es klang wie ein Jubeln, aber doch schien es gedämpft zu sein. Erste Sonnenstrahlen erhellten das Grün und Vögel begannen ihr Lied zu singen. Der Wind ließ nicht nach und die Düfte des Morgen durchfluteten jede Nase.

Rose, Veilchen, Lilien, Margariten, Blumen, die hier angelegt wurden und ihre letzten Düfte verstreuten. Aber es war nicht ihre Zeit.

„Riechst du das?“ Seras blieb stehen und drehet sich um. Das Rauschen der Bäume nahm ab und die Blätter legten sich wieder. Sie sah sich um und versuchte den Ort der Düfte zu erspähen. Vladislav trat zu ihr und Schakal trabte zu ihnen. Er stupste ihn an, weshalb seine Hand zu deren Schnauze glitt und ihn abhielt.

„Was riechen?“

„Diese Düfte?“ Er sah sich um und hielt seine Nase in die Lüfte.

„Das riecht unangenehm...“ Sie musste lachen.

„Wie das?“ Sein Blick wanderte zu ihr. Der Ausdruck wirkte gequält.

„Zu viel Parfüm von zu vielen Flaschen...“ Die Vampirin wusste nicht, was er meinte. “Und ich kenne diesen Geruch...“

„Ach?“ Er nickte und stieß Schakal von sich.

„Ja, ach... Integra stinkt so.“ Sie stockte. Wild wanderten ihre Blicke sich um.

„Ich habe mich schon gewundert, warum so viele Düfte im Herbst umherfliegen...“

„Meiner Meinung stalkt sie!“ Seras fing an zu lachen.

„Das ist nicht dein ernst?!“ Er nickte und trat zu ihr. Sein männlicher Körper stand nahe an ihrem weiblichen Körper. Sie sah zu ihm auf, aber sein Blick wanderte zum Heimweg. Die Vampirin wunderte sich über seine Reaktion. Wenige Sekunden vergingen der Stille. Nur Schakal durchbrach diese Ruhe. Es schien, als sahen sie wie gebannt zu den Bäumen, die wieder anfingen zu Rauschen.

„Uhm?“, ertönte es auf einmal und ihr Gesicht verzog sich. Spannung breitete sich aus und die Muskeln spannten sich an. Sie blickte verunsichert an sich seitlich herab und erkannte die Ursache ihrer Reaktion. Vladislavs Hand glitt zu ihr an die Seiten und drückte sie an seine Hüfte. Sanft streichelte er ihr mit einem Finger an dieser entlang. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte.

„Was soll das?“, knurrte sie und sah zu ihm. Er grinste nur geradeaus. „Was soll das????“ Wurde sie lauter. Er blickte zu ihr herunter.

„Was denn? Willst du sie nicht herzlich begrüßen?“, fragte er sie.

„Wen? Und wieso so?“

„Sieh doch zu.“ Sein Griff war sanft und doch fest. Er ging schnell mit ihr den Weg weiter und lächelte erfreut. Seras wusste nicht was dies sollte, aber war neugierig und ließ es sich gefallen.

„Bedeutet das, dass du Integra ärgern willst?“ Sie hatte darüber nachgedacht und blickte ihn neugierig an. Er nickte zögerlich.

„Das ist doch ein guter Abschluss des Abends. Sie zu Weißglut zu treiben. Es ist doch immer amüsant, es zu sehen.“

„Auch wahr, aber was ist,...“

„Pst!“ Er legte einen Finger auf ihren Mund und drückte sie noch näher an sich. Sein Blick schwenkte zum Weg und aus der Dämmerung des Tages kam eine Schattenfigur auf sie zu. Seras sah dorthin und wartete, bis man mehr erkennen konnte. Sie riss seinen Arm herunter und grinste. Auch Vladislav blickte in die Richtung und wartete.

Nur wenige Sekunden und man sah mehr von der kommenden Person. Ihr blondes Haar schwenkte hin und her und passte sich ihrem Gang an. Aber sie wirkte erregt. Der Gesichtsausdruck zeugte von Wut, was Seras genau kannte.

„Wo wart ihr!??“, fragte sie laut und blieb direkt vor den Beiden stehen. Vladislav seufzte belustigt und versuchte sich das Lachen zu verkneifen.

„Wir waren aus dem Haus.“, meinte Seras zweideutig. Integra blickte wütend zu ihr und bemerkte schnell, dass er seine Hand an ihrer Hüfte hielt. Ihr Feuer in den Augen wurde heller.

„Ach? Und wieso? Ich habe euch keinerlei erlaubt!!!“, schrie sie schon fast. Der junge Vampir grinste nun auf und drückte Seras zu sich.

„Ach, seien sie nicht wütend.. ich wollte nur...“

„Heben sie sich diese Szene für ein billiges Theater auf. Diese Falten stehen ihnen nicht, wenn sie sich künstlich aufregen! Es ist mir egal, was sie erlaubt haben. Es ist meine Sache, wenn ich mit jemanden ausgehe.“, unterbrach die Vampirin ihren Nebenmann. Er sah sie überrascht an. Auch Integra wunderte sich etwas. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und zischte sie an.

„Ich kann machen was ich will und es sollte dir nicht egal sein, Vampir!“ Eine Ader pochte. Seras erkannte eine Chance und lehnte sich gleich an Vladislav, der dem Geschehen erst zusah. Ihre Hand glitt an seine Brust und der Kopf lehnte sich an seine Schulter. Sie grinste zu ihr. „Seras!!“, schrie sie auf.

„Was denn?“, fragte diese gelangweilt. Ihre Finger strichen über seine Brust und formten einen Kreis.

„Lass das!!!“, knurrte diese und spielte mit den Gedanken ihr an die Gurgel zu gehen.

„Ach, Integra... Beruhige dich doch...“, kicherte er plötzlich und umschlang ihren Körper mit seinen Händen. Der Kopf ging zu ihr herunter und er leckte ihr über das Ohr. Seras musste sich zwingen weiter zu lächeln.

„Wie?“, schreckte sie auf, als er dies tat.

„Ja, verstehe doch... Ich will nichts von dir. Nur von ihr.“ Erleckte ihr erneut über dem Ohr und hauchte ihr zu. Seras zuckte zusammen und versucht sich nicht von ihm zu reißen. Integras Augen zuckte leicht.

„Ich verstehe...dann ist es so, aber glaubt mir, dass hat ein Nachspiel!“ Sie drehte sich um und wollte gehen.

„Elende eiserne Jungfrau.“, knurrte die Vampirin. Ihre Chefin drehte sich abrupt um.

„Wie war das??“

„Sie sind zu steif, dass sagte sie...“Er kniff in Seras Seite, damit sie ruhig sein sollte, aber sie ließ es sich nicht gefallen.

„Nein, ich sagte sie sei...“Er hielt ihr den Mund zu. Ihr Blick wurde wütend.

„Wie ich schon sagte, sie sind zu steif.“ Integra musterte die Beiden.

„Und gewiss wirst du bei ihr auch ganz steif.“, murmelte sie hörbar. Vladislav lächelte erheitert.

„Nicht immer...“, erwiderte er, weshalb Lady Hellsing erschrak. Seras sah zu ihm hoch. Doch sie spürte nichts dergleichen.

„Wie nett...“, keuchte Seras unter seiner Hand. Er sah lächelnd auf ihr herunter.

„Bei dir kann sich kein richtiger Mann wie ein Eunuch verhalten.“ Sie wurde rot.

„Könntet ihr bitte mit euren Liebesgeturtel aufhören???“ Beide blickten zu der erbosten Frau.

„Wieso denn? Das ist meine Sache, sie müssten doch nicht hinsehen!“ Integra kniff ihre Augen zusammen und drehte sich erneut um. „Geht doch...“ Sein Kichern brachte ihre Alarmglocken zum Klingeln.

„Wenn du nicht sofort aufhörst, kannst du auf deine geliebte Freundin verzichten, weil sie dann im Kerker verrotten wird!“, drohte sie.

„Lady Hellsing... das würden sie nicht wagen?!“

„Oh, doch, Seras!“ Er sah sie wütend an. Ruckartig ließ er die Vampirin los und ging geradewegs zu ihr herüber. Integra wusste nicht wie ihr geschah, als er ihren Kragen packte und ihr wütend in die Augen blickte. Beide Blicke trafen sich, aber er war eiskalt. Zischend zeigte er seine Zähne und drohte dieser ins Gesicht.

„Wenn du das wagst, wird ihr Leben eine Kürze erreichen, dass sie nicht mehr Zeit für einen Atemzug haben werden! Also legen sie sich nicht mit mir an und lassen sie Seras in Ruhe!“

„Du hast mir gar nichts zu sagen!“, zischte sie. Er wurde noch kälter.

„Komm, lass sie. Das hat doch keinen Zweck. Integra ist stur.“

„Jeder, der ihr droht oder zu leibe rücken will, bekommt es mit mir zu tun!“ Mit diesen Worten schmiss er Lady Hellsing unsanft auf den Boden. Sie keuchte auf.

„Wie kannst du es wagen?“, keifte sie vom Boden auf.

„Halte dich zurück!“ Er ging zu Seras, die geschockt davor stand, zurück. Seine Hand glitt zu ihrer und er beküsste sie kurz. Die Vampirin errötete kurz.

„Wozu? Wenn du es auch nicht tust.“ Integra richtete sich auf und klopfte sich den Staub von ihren Sachen. Vladislav sah zu Seras.

„Wollen wir sie noch einmal quälen?“, flüsterte er nur für sie hörbar in ihr Ohr. Seras musste nicht darüber nachdenken. Ihr Grinsen wurde größer und ein kleines Nicken war zu vernehmen.

Integras Gesicht wanderte zu den Beiden und sie stockte. So schnell konnte sie nicht sehen, als er Seras Hand zu sich zog und ihren Körper mit. Ihre Lippen berührten sich.

Es schien wie ein maroder Kuss, aber sie bemerkte etwas anderes. Vladislavs linke Hand ließ ihren Arm los und berührte ihre Wange. Sanft strich er über diese, während sich seine rechte Hand um ihre Hüfte und an ihrem Hintern entlang schlang. Seras machte keine Anstalt dies zu verhindern. Selbst ihre Hände glitten an seinem Hals entlang und hielten da inne. Integra atmete schwer und hatte Probleme sie nicht gleich auseinander zu reißen. Sie beobachtete es weiter und erkannte, dass ihr Kuss nicht einfach ein Kuss war. Es schien als spielten sie mit ihren Zungen.

Ihre Münder öffneten sich weiter und Lady Hellsing erkannte deren Zungen, wie sie sich umeinander schlangen.

„Abartig!“ Stieß sie aus und war den Tränen nahe. Ihr Körper wandte sich um und sie lief geradewegs zurück.

Vladislav bemerkte es, indem er sie mit einen Auge beobachtete. Es war ihnen gelungen. Vorsichtig versuchte er den Kuss zu lösen. Zentimeter waren sie entfernt und ihre Zungen hinge aus dem Mund. Nur Speichel verbannt sie noch und ihre Lippen lechzten nach mehr. Er sah sie an und spürte, wie ihre Hände an seine Oberarme glitten. Ihr Griff klammerte sich an diesen und sie k ihm wieder näher.

Seras Zunge war in ihrem Mund, der nur wenig geöffnet war, aber nach seinen Lippen suchte. Nur kurze Küsse, die an Lippenstreifen erinnerten, wurden ausgetauscht. Sein Versuch dies zu beenden, scheiterte, aber es störte ihn nicht, denn nun wollte sie es freiwillig.

Wieder berührten sich ihre Lippen und anders, als vorher, drückte er sich eng an sie. Seras küsste ihn fordernd und zerrte an seinem Hemd. Er beugte sich herunter und küsste sie intensiver. Seine Hand glitt zu ihrem Shirt und knöpfte es auf. Sie ließ es sich gefallen und tat dasselbe mit seinem Hemd. Der Plan Integra zu ärgern weitete sich zu einer Leidenschaft aus, die kaum zu bändigen war.

Der Vampir drückte sie langsam mit seinen Körper an einen Baum. Sie wollten herunter gleiten, aber trauten sich nicht. Ihr Kuss ging weiter und die Hände zogen sich gegenseitig die Oberteile aus bis sie auf dem Boden lagen. Ihre Hände glitten an seine Brustmuskeln und strichen darüber. Er löste den Kuss und leckte an ihrer Wange zu ihrem Hals. Seras Kopf legte sich in die schräge und sie keuchte schwer auf. Die Leidenschaft und das Verlangen übermannte sie, aber der Gedanke hing an jemanden anderen.

Er strich ihr sanft an der Seite entlang und schob seine Hand in ihren Rock. Sie stöhnte auf und der Gedanke wurde stärker. Mit zusammengekniffenen Augen zuckte ihr Kopf. Vladislav spürte es und sah nur kurz zu ihr hoch. Seine Hand glitt heraus und fuhr nun von ihrem Schenkel unter ihrem Rock. Er berührte sie sanft und die Vampirin stockte. Ihre Augen rissen sich auf und sie keuchte laut auf. Er genoss es und beküsste ihren Hals weiter entlang, während sich seien Hand unten bewegte. Plötzlich stöhnte sie lauter auf.

„Ah!“ Sie biss sich auf die Unterlippe und krallte sich in seinen Rücken. Solche Gefühle hatte sie noch nie gespürt. Der Vampir rieb sich an ihren Körper und fuhr mit seinen Finger woanders hin. Sie stöhnte erneut auf. Er wollte nur eines hören. Seinen Namen.

Doch Seras Gedanke hing woanders. Er bewegte seine Finger erneut geschickt und veranlasste sie zum aufschreien.

„Alucard!!“, ertönte ihre hohe Stimme.

Er hörte es und stockte. Seine Hand glitt heraus und der sah sie geschockt und gleichzeitig wütend an. Es war nach seiner Ansicht nicht sein Name. Seras keuchte und ließ sich etwas nieder sacken. Sie war beschämt. Er war es nicht. Ihr Kopf glitt etwas zur Seite, während er einen Schritt von ihr weg ging. Ein Schweigen herrschte.

Er bückte sich und nahm sein Hemd. Sie sah ihn nun an und setzte ihre Naivität auf.

„Was....Was ist?“, fragte sie ihn. Sein Blick wurde ernst und wütend.

„Ich verstehe.... du würdest also lieber deinen Meister vögeln, als mich?“ Er sah sie trocken an. Seras ahnte, dass sie es versaut hatte, aber es berührte sie nicht sonderlich. Ihr Blick wich zur Seite. „Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!!“, schrie er. Die Vampirin zuckte zusammen und blickte benommen zu ihm. „Und wag es jetzt nicht, zu heulen. Das zieht nicht mehr bei mir!“ Sie ließ es über sich ergehen. „Von wegen, du hast es nicht bemerkt, was du eben getan hast! Eigentlich frag eich mich, ob du immer an diesen Kerl denkst, wenn du mich siehst?“ Er stoppte und zog sein Hemd über. „Gewiss musst du das, ansonsten hättest du nicht seinen Namen geschrieen. Kannst du meinen Anblick überhaupt ertragen, wenn du mal nicht an ihn denkst??“ Er wurde lauter. Seras schwieg weiter. „Ach, vergiss es.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

Seras Blick folgte ihm. Es schien, als hegte sie Schuldgefühle.
 

Die Tür wurde aufgerissen und eine junge Frau stürmte in ihr Kellerzimmer. Es war finster und kalt. Ganz so, wie sie es zurückließ. Niedergeschlagen nahm sie sich ein Kissen und setzte sich in ihrem Sarg. Er stand weit offen, als sie sich auf die Seite hineinlegte und das Kissen fest an sich drückte. Die Augen fest geschlossen, summte sie in dieses hinein und versuchte die letzte Situation zu vergessen. Es misslang.

Warum musste sie das tun? Wieso konnte sie nicht an etwas anderes denken? Wieso ließ er sie nicht in Ruhe?

Vladislav hatte sie leidenschaftlich geküsst und sie genoss es sehr. Doch in dem entscheidenden Moment, wo er ihr Glücksgefühle bescherte, verletzte sie sein Ego. Der Gedanke an ihren Meister übermannte sie und kroch aus ihrem Mund.

Wieso?

Ihr Gesicht vergrub sich immer mehr in das Kissen und füllte dieses mit Tränen. Etwas in ihr zerriss sie. Sie vergaß völlig Integras Worte. Sie vergaß, wer Vladislav wohl ist. Sie wollte nur das andere Gesicht sehen. Sie wollte nur den Mann hören, der sie ärgert und auch liebt. Auf seine besondere Art.

Sie wollte den Mann spüren, der ihr alles beibrachte. Der ihr zeigte, wie das Unleben verläuft. Sie wollte von ihm aufgeheitert werden. Sie wollte Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, bei der sie im Mittelpunkt für mehr als wenige Sekunden und Minuten stand. Sie wollte jemanden Fürsorglichen. Aber er war weg.

Es war nass und ihre Augen trocken. Sie sah kurz auf und versuchte sich an die letzten Stunden zu erinnern, in denen sie das bekommen hatte, was sie sich zum Teil wünschte.
 

Es war ein herbstlicher Tag und der Wind stürmte über die Ebene des Anwesen. Die Sonne ging langsam auf und versteckte sich hinter den Wolken. Nur herbstliche Düfte durchströmten die Lüfte. Die Temperatur sank stetig.

Nur zwei Gestalten befanden sich auf einen steinigen Weg und durchschlenderten die Allee der Bäume. Der Wind rauschte durch die Blätter, die sich von den Ästen lösten. Es war ein Anblick der Götter, wie sich die Farben vermischten und miteinander spielten.

So fiel auch nicht die Kleider der Personen, die dort entlang gingen, auf. Ein Mann und eine Frau, die sich erregt unterhielten. Es schien, als spielte er einen Seelensorger, während sie sich ihr Herz ausschüttete.

Die roten Kleider, der rote Hut und die rotgetönte Sonnenbrille betonten sein rabenschwarzes Haar, während der Gang eher an etwas schleichendes erinnerte. Sie lief aufgeregt an seiner Seite und fuchtelte wie wild mit ihren Armen. Das kurze, blonde Haar flatterte im Wind. Der Mann hielt sich seinen Hut fest. Ihre Uniform schien verdreckt, aber es störte sie nicht. Sie reckte sich nur auf.

„Beruhige dich, Seras.“ Seine tiefe Stimme besänftigte sie etwas, aber die Wut war dennoch vorhanden. Ihr Blick wich zurück in seine Augen. Die Vampirin atmete schwer.

„Wieso? Wieso soll ich mich beruhigen, wenn diese olle Schwachmatin von einer Kuh so etwas abzieht??“ Er seufzte bei ihrer Reaktion. Es war nicht das erste mal, dass sie sich für den Rückweg nach einem Auftrag Zeit ließen. Es war beruhigend, wie Alucard gerne sagte. Er musste einige Kompromisse bei den Zielen eingehen, aber dies war ihm gleich. Wie ihr auch.

Sein Blick wich nach oben und wieder zurück. Er hatte die Sonne stetig im Blick. Es war Zeit.

„Seras. Wieso regst du dich noch einmal auf? Wegen ihren Beschuldigungen?“ Sie sah ihn gekränkt an.

„Als ob du dies nicht wüsstest. Du lauscht doch überall mit!“ Er lächelte zustimmend.

„Mag sein, aber dennoch...“

„Nichts dennoch! Sie unterstellte mir Schwachsinn!“

„Nur weil sie sagte, du seiest ein elendes Flittchen und würdest mit jedem halbattraktiven Mann in die Kiste steigen?“ Sein Grinsen wurde breiter.

„Meister!“, schrie sie auf. „Wiederholen sie es nicht. Das ist schon furchtbar genug gewesen, es aus ihrem Mund zu hören und nun aus deinen?!“ Sie hielt sich demonstrativ die Ohren zu. Der Vampir belächelte dies und ging zu ihr. Seine Hände nahem ihre von den Ohren.

„Beruhige dich, Fräulein Polizistin. Nimm es hin. Mir unterstellt sie so etwas regelmäßig.“ Ihr Blick wurde hellhörig. „Ja, siehe mich nicht so an. Das würdest du auch von mir denken, wenn...“Er stoppte und ließ sie los.

„Wenn ich was?“, fragte sie nach und folgte ihm, als er weiter ging. Er sah zu ihr zurück.

„Ich habe eine Idee, wie du auf andere Gedanken kommst.“ Ihr Blick wurde nun noch interessierter. „Komm einfach mit, dann erkläre ich dir es genauer.“, lächelte er. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. So nickte sie nur.

Ihr Weg setzte sich schweigend fort, bis sie an dem Eingang zum Haus ankamen.

„Was hast du eigentlich vor?“

„Ich kann dir schlecht erklären, weswegen sie mir so etwas vorwirft. Also zeige ich es dir.“

„Zeigen.“, fragte sie ungläubig nach. Er nickte.

Schnell erreichten sie die unteren Kellergewölbe und kamen einer Tür nahe. Seras wusste, dass es nicht ihr Zimmer war. Es war seines. „Was hast du vor?“, fragte sie erneut. Er öffnete die Tür und bat sie herein. Sie gehorchte.

Beide standen in seinem Raum. Er war wenig erhellt, aber dennoch konnte man viel erkennen. Ein Sofa, weinrot mit Gold verziert. Der Tisch aus schönsten Edelholz mit passenden Stühlen und Gläsern darauf. Weiteres verschwand langsam in Finsternis.

Alucards Schritte gingen bis zum Tisch, wo er seinen Hut hinlegte. Er machte sich nicht die Mühe seinen Körper umzudrehen, damit ihn Seras von vorne sehen könnte.

„Also du willst mir zeigen, warum sie dich so anpöbelt?“ Er zog seinen Mantel aus und legte ihn über den Stuhl. Schweigend knöpfte er sein Hemd auf und streifte es sich ebenfalls ab. Sie sah dem zu und wusste nicht, was sie davon halten sollte. „Meister, was tust du da? Wieso entkleidest du dich?“ Es war ihr zu verwirrend. Alucard ließ sich davon nicht stören. Sein Oberkörper war nun völlig entkleidet. Langsam drehte er sich um und ging zu ihr. Das Licht betonte seine Muskeln genau.

„Okay. Sie konnten mir nicht sagen, dass Integra sie anpöbelt, weil du so ein muskulösen Körper besitzt? Soweit ich weiß, ist dein Ego schön groß, dass es dich nicht beschämen müsste mir so etwas zu sagen. Also warum zeigen?“ Er lächelte sie an.

„Weißt du. Ich hatte keine Lust es dir kleinkariert zu erklären. Es würde mir zu viel Kraft kosten.“

„Wieso? Denkst du, ich sei zu dumm, um es zu verstehen? Aber da ich es gesehen habe, kannst du dich wieder anziehen.“

„Wozu?“, fragte er sie lächelnd. Seras seufzte auf.

„Alucard, bitte... Ich habe keine Lust auf solche Spielchen.“ Sie wandte sich um und hielt sich an ihrem Kopf. Er resignierte und nahm sich sein Hemd.

„Bitte, wenn du meinst.“ Er stülpte es sich über und sah sie nüchtern an. Seras ging gemächlich zu einem Stuhl und setzte sich schweigend hin. Ihr Kopf sankt auf die Hände, die sie auf der Tischplatte abstützte. Die Augen schlossen sich und ein Seufzen ertönte. Er blickte sie weiter nüchtern an.

„Ich weiß zwar nicht, was diese Aktion sollte, aber zum Heben meiner Laune trug dies nicht bei.“, kritisierte sie ihn. Erlächelte verlegen und ging zum anderen Stuhl, der ihr gegenüber stand. Sein Körper glitt auf diesen.

„Danke, für die Lorbeeren, aber ich nehme sie lieber nicht an. Sei mit dem zufrieden, was du hast.“, sagte er ruhig. Ihr Blick wanderte zu seinem.

„Hä?“, stieß sie ungläubig aus. Sie bemerkte, dass er seine Augen rollte.

„Du nörgelst immer wieder über jede Kleinigkeit, aber anstatt damit zufrieden zu sein, was du hast, meckerst du weiter, über Dinge, die du nun nicht mehr hast. Sei einmal zufrieden!“ Sein Tonfall wurde lauter und eindringlicher. Seras fing an zu schmunzeln.

„Aber so kenne ich dich überhaupt nicht, Meister.“

„Ich stecke voller Überraschungen, so wie ein Poet.“

„Nun übertreiben sie nicht.“, lachte die junge Frau auf.

„Wenigstens lachst du wieder.“ Man spürte, dass er erleichtert war. Seras winkte diesen Kommentar ab und stützte ihren kopf wieder auf die Hände.

„Wer weiß für wie lange...“, kicherte diese und ihr Lächeln durchfuhr ihn, wie ein Blitz.
 

Die Uhr tickte und ihr Blick war leer. Die Gedanken schweiften über diese Zeit. Ihr Gespräch dauerte den gesamten Tag hindurch. Sie hat gelacht und er lachte über sie. Kein Zwang. Kein Druck. Alles war friedlich.

Sie redeten über vieles, an vielen Tagen. An Wochen und Monaten. Er kam manchmal zu ihr. Sie zu ihm oder gingen bewusst langsamer den Weg zurück zum Haus.

Seras drehte sich im Sarg um und sah wie benommen an die Seitenwand. Diese Ruhe schmerzte.

//Was ist nur mit mir los? Seit Tagen fühle ich mich immer mieser. Seit Tagen vermisse ich Alucard. Wieso?// Sie fing wieder an zu weinen. Das Kissen wurde nun noch feuchter. Ihr Gedanken hing wieder bei ihm.
 

---

das wars leider ^^

Unerwartete Gäste

So, mein neues kappi XDDDD

nicht so toll, aber doch etwas °°

nächstest kommt bald ^^
 

Kapitel 20 ------ unerwartete Gäste
 

„Nichts! Gar nichts!!“, schrie eine Frau mittleren Alters auf. Ihr Wurf feuerte ein Buch gegen eine veraltete Wand und ließ es niederknallen. Die Seiten zerfletterten allesamt und verstreuten sich auf dem Boden. Der Blick der Frau wich zurück und schien noch verärgerter. Wieder ein Erbstück ruiniert.

Das Blonde Haar fiel nach vorne und ihr Gesicht vergrub sich in den Händen, die sie vor sich hielt. Es schien, als würde sie verzweifeln.

„Neun Stunden.... neun verdammte Stunden sitze ich hier und ich habe nichts gefunden, gar nichts!“, durchfuhr ihr Jammern den Raum. Es roch immer noch nach altem Papier und feuchtem Holz. Das Knarren der Regale ließ auf eine seltene Benutzung der Räumlichkeiten schließen. Die Stille betonte es noch mehr und man hätte die Holzwürmer fressen hören können.

Sie richtete ihren Kopf auf und strich eine lange Haarsträhne hinters Ohr. Ihre Hand griff sich eines der unteren Bücher aus einem Stapel, den sie sich zusammengesucht hatte.

Die Seiten rochen wie das gesamte Zimmer und wirkten zerbrechlicher, als eine Keramikvase. Sie blätterte kurz durch und wusste, dass dieses Stück ihr auch nicht helfen konnte. Sie legte es beiseite. Ein Seufzen durchfuhr den Raum. Gefolgt von einem Schurren auf dem Boden, erhob sich eine Gestalt. Sie ging mit einigen Büchern zu den Regalen zurück und sortierte sie ein. Sie musste vorsichtig sein, denn die Regale wirkten sehr wackelig.

Integra wischte sich den Staub von den Händen und wollte den nächsten Stapel einsortieren, als es an der Tür klopfte. Sie sah zu dieser.

„Ja?“, fragte diese.

„Lady Hellsing, Gäste sind eingetroffen, die unbedingt mit ihnen sprechen wollen.“, antwortete die Stimme eines Dienstbotens.

„Gäste? Ich erwarte keine Gäste.“ Die Frau ging langsam zur Tür und öffnete sie. Der junge Mann verneigte sich kurz und deutete in dem Flur, dass sie ihm folgen möge. Dies tat sie auch. „Haben sie ihre Namen genannt?“ Der junge Mann sah verneigend zu ihr.

„Feroná mit ihrem Enkel.“ Seine ruhige Stimme war erholend und ein Gegensatz zu dem Tumult, den sie in letzter Zeit erlebt hatte.

„Feroná? Mh.... ich glaube Pip erwähnte diesen Namen.“, überlegte sie laut. Der Mann schwieg und ging mit ihr zu dem Büro.

„Ich ließe sie in ihrem Büro warten.“

„Ja, danke. Das ist gut.“ Sie gingen weiter.
 

Die Uhr tickte und das Pendel, welches reich verziert war, schwenkte hin und her. Ein Junge beobachtete dies neugierig und wippte ungeduldig hin und her. Die Beine schwenkten über dem Boden. Eine Frau im mittleren Alter saß neben ihm und blickte verkrampft auf den Schreibtisch. Es war ihr zu ruhig.

„Avia, wann fahren wir wieder nach Hause?“, fragte der Junge und sah zu ihr. Die Frau zuckte zusammen und blickte lächelnd zu ihm.

„Bald, mein Schatz, bald...“

„Was wollen wir eigentlich hier?“ Sie sah wieder nach vorne und versuchte sich zu entspannen.

„Erinnerst du dig noch an die beiden Lamiane? Diese, die uns gerettet hab’n. Eine mehr als der andere?“ Er nickte. „Oma Marta hat mir gesagt, dat ich wohl etwas angestellte hätte, was hier viel Aufregung bragte. Ich wollte dies regeln, bevor wir hier verschwinden.“

„Und dann sehe ich Papa wieder?“ Die Frau nickte und griff in ihre Tasche.

„Hier, ich versüße dir den Aufenthalt ein wenig, okay?!“ Erfreut riss er ihr den Riegel aus der Hand und machte die Verpackung auf.

„Danke, Avia!“ Genüsslich aß er diesen. Laut schmatzend sah er wieder zu ihr. „Glaubst du, Papa bringt mir alles bei?“ Sie sah zu ihm und lächelte.

„Na, nachdem, was dir wiederfahren ist, gewiss. Du musst dog seinen Platz einnehmen und unsere Familie stolz magen.“

„Ja, aber ich hatte Angst, als der böse Lamia da war. Ich lief weg zu meiner Schmach.“ Vorsichtig strich sie ihm über das Haar.

„Liebes, das ist keine Schande. Jeder hat einmal Angst und gewiss wirst du ein hervorragender Jäger. Du wirst mig dann unterstützen, bei meinen Zaubereien.“, lachte sie auf. Er grinste sie mit seinen Schokoladenverschmierten Gesicht an.

Die Tür wurde aufgerissen und eine junge Frau trat ein. Ihr langes, blondes Haar schwenkte zu ihrer Schrittbewegung passend. Sie kam ihnen näher. Die Beiden Zigeuner wandten sich zu ihr um. Integras Blick wich in deren Gesichter.

„Ihr seit es?“, fragte sie laut aus. Die Frau nickte und drehte sich um, während der Junge mit seinen Augen Integras Schritten folgte. „Wie komme ich zu dieser Ehre, .... Feroná?“ Die Hellsingerbin setzte sich auf ihrem Sessel und sah zu ihrem Gegenüber.

„Man hatte mir berigtet, dass hier einiges drunter und drüber geht. Wohl wegen einem Ungeschick von mir.“, meinte sie neutral. Integra musterte sie und lehnte sich genüsslich zurück.

„Erzähl doch, was du meinst...Ich darf dich doch Duzen?“, wollte sie ihre Unhöflichkeit verbergen. Feroná nickte und sah über die arrogante Art hinweg.

„Bevor wir gingen, haben wir einen kleinen Jungen bei eug geseh’n. Die junge Lamianin hatte schwer mit ihm zu schaffen. Wer ist er?“ Feroná sah zu Lady Hellsing, die sich nun nach vorne beugte.

„Verstehe. Nun, dann ist es gut, dass ihr gekommen seit.“

„Bitte?“ Ihre verwirrende Antwort war unverständlich.

„Tut mir leid, ich habe einen Schritt weiter gedacht.“

„Wie meinen sie dat?“ Der Knabe beobachtete das Geschehen und sah seine Großmutter fragend an.

„Wie ich das meine? Nun, Pip war bei euren Verwandten und traf eine ältere Frau, die ihm erzählte, dass sie eine gewisse Begabung in einer gewissen Sache beherrschen, die man nicht in Büchern beschrieben findet.“

„Es ist eine Gabe, ein Fluch.“, unterbrach sie die Frau.

„Wie auch immer. Er erzählte mir, dass er erfuhr.... sie haben wohlmöglich meinen Hausvampir verflucht. Erwurde zu einem Kind. Einem nervenden Kind.“ Feroná nickte und sah auf ihre Schenkel.

„Verzeiht, dass ich dies unvorsichtig aussprach, aber seine Handlung bragte mich in Rage. Eine Frau in Not Hilfe zu verweigern ist unhöflich und seinem Stand gewiss nigt angemessen!“ Wurde sie lauter. Integra seufzte.

„Das ist Alucard. Seras weiß das.“

„Verzeiht! Ich wusste dies nicht!!“, flehend senkte sie ihren Kopf. Integra winkte dies ab. „Wenn ihr mir sagt, wo der Knabe ist, dann könnte ig versuchen den Fluch zu brechen!“

„Ich dachte das geht nicht?“

„Doch, es ist möglich. Außer man wartet, bis er sig von selbst löst.“

„Ein Fluch von Selbst?“ Die Frau nickte und kramte in ihrer Tasche. Eine Flasche mit einer roten Flüssigkeit entblößte sich.

„Von selbst, dies dauert, denn als Vampir mut er Blut trinken. Je mehr und öfters, umso größer wird er, bis er gelernt hat, erwachsen zu sein. Ich kann den Fluch noch bregen, wenn er ein Knabe ist, denn dann ist er formbar.“ Sie schwenkte die Flüssigkeit und sah zu Integra, die seufzte.

„Nun, dann kannst du uns nicht helfen, denn.... er ist kein Junge mehr, sondern nun ein junger Mann und bereitet einem mehr Ärger, als einem lieb ist.“

„Älter? Wie verhält er sich? Wie ein Kind?“, fragte diese stürmisch.

„Wenn sie meinen, dass ein Vorspiel kindgerecht wäre?“ Feroná stockte und steckte die Flasche zurück.

„Dann kann es sig nur noch um Tage handeln, bis er sich anständig verhält und sich selber erlöst.“

„Wie darf ich das verstehen?“ Lady Hellsing musterte sie verwirrt. Auch der Junge hörte interessiert zu.

„Flüche lösen sich meist mit einem Mittel. Liebe. Jedog sind diese ausgesprochenen Flüche des Alltäglichen anders. Sie lösen sig, wenn man dies erfüllt, wat man dort verfluchte. Wie bei mir. Mit seinem kindischen Verhalten, dat er nie erwachsen sein kann. Wenn er es ist, also wenn er sich erwachsen verhält, wird er befreit vom Fluch. Er mut aber dennog als Vampir leben. Blut trinken.“

„Ich verstehe, auch wenn es mir als unlogisch erscheint.“

„Ist es immer, wenn Avia etwas erklärt.“, unterbrach der Knabe das Gespräch. Integra sah ihn kurz an und blickte wieder zu Feroná.

„Erfreuen sie sig an den Gedanken, dat er bald wieder normal sein wird.“ Ein Aufseufzen ertönte und die Frau lehnte sich in ihrem Sessel zurück.

„Wenn ich mich nur darauf freuen könnte.“ Feroná sah sie fragend an.

„Wie darf ig dat verstehen?“

„Wie es mir scheint, wird er erwachsen, indem er sich Seras und folglich seiner Dienerin sehr näherte. Das möchte ich nicht, denn dann kommt es zu mehr Unruhe, wenn er wieder normal sein wird.“

„Dat tut mir leid.“

„Ist auch egal.“ Ihr Blick wandte sich wieder zu den Gästen. „Und nun muss ich also abwarten?“ Feroná nickte und sah nieder. „Danke. Diese Information hilft sehr.“

„Wie das?“ Integra lächelte.

„Ich muss ihn nur zum Blut trinken bringen und er wird wieder ein Stückchen der Alte und wie ich ihn kenne, ist sein Durst unersättlich.“ Langsam stand die Zigeunerin auf und musterte sie von oben herab.

„Ich wünsche ihnen nigts. Kein Erfolg oder Glück, denn ig bin der Meinung, dat jeder seinen eigenen Herzenswunsch finden sollte. Wenn er an ihr hängt, wird er es aug, wenn er wieder der Alte ist.“ Sie verneigte sich kurz und nahm ihren Enkel an die Hand, der ebenfalls aufgestanden war. Schweigend gingen sie aus dem Raum. Lady Hellsing ließ ihre Worte sacken. Ob es wohl stimmt?

Ablenkung ist die beste Medizin

So, nun... mein neues Kapitel.. und ich bin nur noch ein Kapitel (dieses) von dem WOW-Kappi entfernt ^^

vor ab dann.. das nächste wird ein Adult chapter....also unter adult gestellt... ich lade in ff.de ein non adult-verwion hoch ^^ aber wer die adult-version hben will...sollte mich anschreiben.. mal sehen, was sich machen lässt °°

*winke*

viel spaß!!
 

Kapitel 21 ------ Ablenkung ist die beste Medizin
 

Dunkelheit durchflutete den Raum und ein stetiges Tropfen war das einzige Geräusch, was man vernahm. Es war hypnotisierend und leise, aber hörbar.

Etwas bewegte sich und das Tropfen verblasste. Die Person hielt ihre Hand unter dem Nass. Wein.

Es floss langsam in seiner Handfläche und überfüllte diese. Schnell kroch es an der Seite entlang und flog von der Handfläche hinab auf den Boden. Es platschte laut und große Tropfen verteilten sich auf den Boden. Die Weinflasche lag auf dem Tisch und ergoss das rötliche Gut über den Boden. Ein leeres Glas stand glänzend daneben und spiegelte ein Abbild, welches nur schweigend und leer auf die Flüssigkeit starrte. Sein markantes, fahles Gesicht wies Trauer auf und Gedanken, die in ihm hervorgingen. Die schwarzen Haare lagen feucht an seiner Seite. Das weiße Hemd war rot getränkt. Die Haltung war gelassen, aber er wirkte dennoch steif. Es floss weiter, bis nichts mehr in der Flasche war und der Rest herauströpfelte. Er blickte auf und schloss seine Hand. Der Rest quetschte sich heraus. Es klopfte.

Der Mann sah auf und zwinkerte kurz. Kein Ton kam aus ihm heraus. Die Tür öffnete sich. Klacken war zu vernehmen. Keuchen ertönte und Angst verbreitete sich. Der Mann sah steif zu der kommenden Person und dem stetigen Klacken.

„Hättest auch Licht an machen können!“, ertönte ein Vorwurf. Die Person stand auf und blickte zu dieser, die gesprochen hatte.

„Für dich nicht...“, meinte er trocken. Er drehte sich um und sah sich nach einem Stuhl um. Mit einem Blick und Griff stand er nun neben seinem. Der Besucher verstand die Geste und kam diesem näher. Die Hände hielten Krücken in ihrem Griff. Er setzte sich langsam. Es herrschte Stille.

„Na, sie hat dich aber wirklich vorgeführt!“, klammte er an. Der Mann schmunzelte nicht. Sein Blick war hohl. „Nimm es nicht so tragisch...“ Er drückte seiner linken Hand die andere Krücke rein und versuchte sich gemütlicher hinzusetzten. Er beobachtete ihn.

„Wie soll ich es denn dann nehmen?“ Die Stimme war ruhig. Pip grinste.

„Weniger beachten. Das würde ich tun. Schließlich ist sie jung und weiß nicht, was sie...“

„Sie wusste sehr wohl, was sie tat. Abgesehen davon, was geht dich das an? Willst du dich an den Frust andere ergötzen?“ Er brachte die Fragen, die im Raum schwebten, auf den Punkt. Sprach sie aus.

„Selbst wenn du es mir nicht glaubst... Das will ich nicht. Ich fühle mit.“

„Aha?!“ Die Ungläubigkeit zierte sein Gesicht. Der Söldner seufzte aus und lehnte sich nach vorne.

„Weißt du, was du nun brauchst. Einen klaren Kopf!“

„Ich frage nochmals... Was geht dich das an?“ Er wurde lauter. Sein Gast lehnte sich zurück und verteilte die Krücken auf seine Hände. Er machte anstallt aufzustehen.

„Trotz unserer Reibereien, finde ich es als nicht amüsant über einen zu lachen, den so etwas geschehen ist. Du glaubst mir vielleicht nicht, aber du tust mir leid.“ Vladislav sah weg. Pip schmunzelte und hinkte zur Tür. Es herrschte Schweigen.

„Woran hast du gedacht?“ Durchbrach er diese. Der Söldner blieb stehen und grinste. Erfreut sah er zu ihm.

„Komm mit, dann wirst du den Ort kennen lernen, an dem jeder Mann all seine Sorgen vergessen kann!“
 

------- Vor wenigen Stunden --------
 

„So, wir haben es bald geschafft!“ Die männliche Stimme zerrte an den Nerven. Das Fummeln am Gips war unerträglich. All dieser Aufwand nur, damit er sich nicht an ihn vergreift. Wieso sollte er dies tun? Er hegt keine Wut mehr, nur Furcht.

„Ich hoffe sie bedenken das nächste Mal nicht solch ein Risiko einzugehen!?“, ermahnte ihn der Arzt. Benommen und in Gedanken versunken nickte er. Das Laster war von ihm genommen. Man gab ihm Krücken, damit er beweglich ist. Für ihn war es nur eine Umstellung. Er wird froh sein, wenn er irgendwann hier weg kommt.

„Wie geht es ihm, Doc?“ Die Frauenstimme war unterbrochen von einem Paffen aus ihrem eigenen Mund. An dem Türrahmen gelehnt sah sie zu den Männern und dem halb nackten Söldner, der sich auf die Krücken stützte. Er blickte auf und bemerkte sie.

„Lady Hellsing?!“, bracht er hervor. Sie schmunzelte und kam auf ihn zu.

„Ihm geht es gut. Er wird bald wieder in Ordnung sein, wie früher.“ Schön wäre es.

„Gut, denn ich habe einen Auftrag für ihn. Es ist etwas passiert.“ Pip beobachtete ihre Schritte. Er wusste, es war nichts Gutes.

„Schießen sie schon los. Ich verkrafte es schon...“ Seine Stimme schien gedämpft. Die Frau blickte schmunzelt zu ihm herüber und versuchte krampfhaft freundlich zu wirken. Es ähnelte aber eher wie eine Schießbudenfigur mit verzerrtem Gesicht.

„So schrecklich ist es nicht. Du musst mir nur behilflich sein.“ Der Söldner drehte den Kopf etwas seitlich und wirkte verunsichert. Integra schüttelte sachte ihren Kopf und nahm sich einen Stuhl. Elegant versuchte sie sich rauf zu setzten, aber es war eher plump und hart. „Du musst eine gewisse Person von einer anderen ablenken.“

„Hä?“ Der Ausspruch war laut und bewirkte, dass der Arzt mit den Schwestern das Zimmer verließ. Weniger wegen ihnen, mehr wegen ihrer getanen Aufgabe. Die Frau seufzte.

„Der kleine Vladislav ist nun älter, größer.“, setzten sie an.

„Älter? Wie das?“

„Der Fluch. Der ließ ihn über Nacht wachsen. 10 Jahre altern. Nun ist er größer.“ Pips Mimik entglitt ihm. Älter? Gleich 10 Jahre?

„Geil.“, brachte er aufgebracht heraus. „Und ich soll ihn von jemanden ablenken? Von wem?“

„Seras.“ Ihre Tonlage war ernst. Er blickte sie verblüfft an.

„Wieso? Was ist passiert?“ Integra rollte leicht mit ihren Augen.

„Ich weiß und kann es mir denken, dass es dir nicht passt, dass sie sehr schnell zueinander finden. Mir passt es genauso wenig.“

„Und, woran dachten sie?“

„Bringe sie auseinander. Mache Seras schlecht oder bringe ihn auf den Geschmack einer anderen Frau.“ Der Söldner musterte sie.

„Lassen sie mich raten. Die andere Frau sollen sie sein?“ Ihr Grinsen verbreitete sich deutlich. Der Mann schmunzelte. „Mh... Ich lenke ihn von Seras ab, aber ich wüsste gerne den Grund, weshalb.“ Schnell erhob sich Lady Hellsing und nickte kurz.

„Ich drücke mich so aus. Nachdem sie sich deutlich vor mir positioniert haben und mir deutlich gemacht haben, dass ich unerwünscht gewesen war....“ Sie wandte sich um und ging zur Tür. Schnell ergriff sie die Klinke. „Hörte ich Meter weiter den Ausruf eines uns bekannten Namens.“ Sie war halb durch die Tür, als sich ihr Kopf zu ihm umwandte. „Alucard.“ Somit schloss sie die Tür.
 

------- Stunden später -------
 

Die Stadt war erhellt von den vielen Lichtern. Straßenlaternen, Innenbeleuchtungen, Reklamen und andere Neonlichter erstrahlten über einer Straße entlang. Männer streiften in Läden umher, die verdeckt waren. Frauen präsentierten sich vor ihnen und zogen die Menschen magisch an. Stämmige Männer standen und bewahrten den Laden vor Übeltäter. Es war eine Straße voller Freudenhäuser.

„Sag mal. Wo genau sind wir?“ Vladislav sah sich neugierig um und konnte diesen Anblick nicht einordnen. Pips Kopf sah deutlich geradeaus.

„Wir sind im Freudenviertel, wie ich es nenne. Eine Straße voller Häuser mit willigen Frauen. Mehr oder weniger.“ Sein Grinsen war widerlich.

„Dir ist schon bewusst, dass ich kein Interesse an Huren habe?!“ Er nickte nicht. „Hast du gehört?“

„Ja, ja. Aber ich sagte dir doch schon, du brauchst Ablenkung. Mehr als man hier geben könnte.“ Vladislav schwieg darüber und folgte ihm weiter. Es war alles Neuland für den jungen, strammen Mann.

„Wir sind da.“ Ruckartig blieb er stehen und sah deutlich zu einer sexistischem Leuchtreklame auf. Eine Frau, von Neonlichter umrandet, lag in einer Pose, die einladen erschien, dar und lächelte verführerisch. Die Aufschrift „Haus des Glückes“ verriet nicht viel, aber doch genug. Vladislav blickte staunend hoch. Was ihn da wohl erwartet?

„Haus des Glückes?“ Seine Frage klang voll misstrauen.

„Ne, Halunkenspelunke, weißt du?!“, antwortete er sarkastisch. „Sicher Haus des Glückes und du wirst bald den Grund erfahren, warum.“

„Na, vielen Danke.“ Voller Neugierde folgte er ihm und betrat die muffige Bude. Das rötliche Licht durchflutete ihre Augen und die Luft verreit Alkohol und Zigaretten. Die Stimmung war geheizt und nach einem kurzen Check durch den Türsteher betraten sie den großen Raum voller Tanztische. Frauen wrangen dich um Stangen und Männer jubelten ihr zu. Scheine wechselten die Besitzer und Alkohol wurde in Massen ausgeschenkt. Kellnerinnen waren halbnackt bekleidet und lachten mit den Gästen auf deren Schößen. Es war alles neu für ihn.

„Und was nun?“ Die Frage schien im Raum zu verhallen. Pip schritt nach vorne und breitete seine Arme aus. Die Frauen jubelten und rannten ihm in die Arme.

„Pip!!“, schrieen sie voller Freude und drückten sich ihm entgegen. Er lachte und knuddelte sie durch.

„Meine Ladies. Schön euch wieder zu sehen...“ Sie kicherten und sahen kurz zu Vladislav, der sich im Hintergrund hielt.

„Wer ist dieser junge, schnuckelige Mann?“, fragten beide zeitgleich, die an seinen Armen hingen und gingen sofort zu Vladislav. Sie ergriffen ihn genauso, wie sie es vorher mit Pip taten und ihre Köpfe drückten sich seinen Schultern entgegen. Der Söldner sah zu ihnen herüber und schmunzelte.

„Das ist ein Freund... Ich musste ihn mitbringen. Ihm wurde sein Herz gebrochen und vielleicht könnt ihr ihn aufmuntern.“ Er erntete einen verachtenden Blick des Vampires.

„Aber sicher!“, ergriff eine das Wort. Ihr Hasenkostüm strahlte unter dem Licht durch die Paletten und die Netzstrumpfhose gab ihr einen weiteren erotischen Tatsch. Vlad sah zu ihr herab und sein Blick erinnerte eher an Anwiderung. „Komm, mein Süßer. Ich bringe dich zu einem Tisch, da hast du auch eine wunderbare Aussicht!“ Er Lächeln ließ keine Wut zu und auch kein Sträuben. Man musste einfach mitgehen.

„Na, komm Süße. Wir gehen auch.“ Der Söldner drückte die Zweite an sich und schritt ebenfalls zu dem besagten Tisch. Schnell saßen sie und beide Frauen genehmigten sich auf deren Schöße ihren Sitzplatz. Sie fragten nicht, es war einfach so.

„Was hast du genau vor?“, fragte Vladislav und sah zu Pip. Er ließ sich nicht von der Frau auf seinen Schenkel stören.

„Zum letzten Mal. Dich aufheitern und diese hübschen Damen werden mir dabei helfen.“

„Wie?“ Der Söldner sah ihn lächelnd an.

„Wirst du schon sehen!“

„Pip! Sie hat dich vermisst.“, kicherte seine Frauenbegleitung. Er lächelte ihr zu.

„Sie wird in wenigen Minuten auftreten, oder?!“ Beide nickten. Er wandte sich dem Vampir zu. „Eine wunderschöne und elegante Tänzerin, die jeden Mann gewiss ablenken und betören könnte. Du wirst sie lieben.“

„Bestimmt nicht.“ Er sah weg. Im selben Moment ertönte Musik.

„Es geht los!“ Seine Freude war groß. Sein Nachbar sah gelangweilt zur Bühne und beobachtete die Lichter, wie sie einen Platz in das Zentrum rückten. Mit einem Takt der Musik und dem Umschwung zum Swing, tauchte eine Frau auf. Ihr Kleider waren hauteng und schwarz wie die Nacht. Der Rock zu kurz und der Ausschnitt zu tief. Die Enge quetschte ihre Brüste förmlich heraus, aber es wirkte um so mehr. Unter der schwarzen Jacke war ein weißes T-Shirt. Es zeigte weniger Kleidung als Haut. Sie tanzte und es schien sehr elegant. Die Stange war nur minder ein Hilfsmittel. Ihr gesamter Körper war ihre Bühne. Langsam kam sie den Männern näher, die nur eine Armlänge von der Bühne entfernt gewesen waren. Es war durch die Musik ein Freudenspiel. Selbst Vladislav schien sichtlich angetan. Der Söldner erkannte es und grinste breiter.

„Sie gefällt dir, wie?“ Die Frage war in seinen Ohren unbedeutend. Nur Nicken war sichtbar. „Ja, allen gefällt sie.“ Der Vampir sah nur wenig zu Pip und schwieg. Er kannte es nicht, dass eine Frau so elegant um ihn herum tanzte und noch weniger, dass eine auf seinem Schoß saß und sich bewusst an ihn rieb und mit ihm lachte.

„Worauf willst du hinaus?“, fragte er wenige Minuten später, als sie am Ende der Vorführung war.

„Wieso fragst du? Auf nichts.“ Erfühlte sich ertappt.

„Du fängst nicht ohne Grund solch ein Gespräch, ob mir eine Frau gefällt.“ Er hatte gewiss Recht.

„Ich wollte dich nur darauf ansprechen, ob sie dir gefällt.“

„Und worauf danach?“ Die Frau bewegte sich um sich herum und hatte sich nun ihr Shirt entledigt. Der Rock und die Jacke lagen schon auf dem Boden.

„Hör mal, es gibt noch andere extravagante Frauen bei uns. Nicht nur Seras.“ Seine Augen sahen direkt in deren.

„Welche?“

„Ich dachte an... Integra.“ Der Name verhallte. Die Frau war nun ohne BH und der Körper herunter gebeugt. Man sah ihre Haut deutlich. Aber die Männer hatten kein Blick dafür.

„Okay, nun fühle ich mich, wie nach einer kalten Dusche. Du willst mir Integra schmackhaft machen und dafür Seras absahnen? Noch mehr Wünsche?“ Seine Tonlage war ernst und bedrohlich. „Ich habe kein Interesse an deiner Aufmunterung mehr, wenn das dein Hintergedanke war!“

„Mach mal kein Drama daraus. Das war nur ein Vorschlag. Auf ihren Mist gewachsen. Mir schwebt etwas anderes vor.“

„Ach?“

„Ja, ich will dir jemanden vorstellen. Um ehrlich zu sein, habe ich die Tatsache mit dir und Seras hingenommen. Ich hatte meine Chance.“ Seine Worten schienen ehrlich.

„Okay.“

„Reiß Integra später den Kopf ab.“

„Gerne.“ Die Musik verstummte und wechselte wenige Sekunden zu einem langsamen Takt, der am Anfang schon gewesen war. Die Frau war hinter der Bühne.

„Komm. Sie hat Pause.“ Er klopfte seinem Mädchen auf den Hintern, weshalb sie sofort aufstand und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Ihre Kollegin richtete sich ebenfalls auf, worauf Vladislav folgte. Sein Blick verhinderte einen Kuss. Abgeschreckt ging sie ein Stück zurück, aber lächelte immer noch.

„Wir hoffen dass wir euch bald wieder sehen. Besonders dich, Pip!“, meinten Beide und gingen zur Bar. Sie wunken ihnen zu.

„Wo geht es hin?“ Er ging voraus und kam durch eine Tür hindurch. Der Vampir folgte ihm.

„Zu der Dame, die uns eben etwas vorgetanzt hatte. Sie ist hinreißend und vielleicht kann sie dir etwas beibringen. Wie Anstand.“

„Witzig.“

„Mag sein.“ Sie gingen durch einen Flur, der durch Showgirls durchsetzt war. Sie kicherten und lächelten den Männern zu. Vlad ließ sich nicht stören und Pip war in seinem Element. Es glitzerte überall. Lichter funkelten und Gelächter war zu hören. Wenige Sekunden waren vergangen, als sie an einer Tür hielten, die mit einem Stern verziert war. Er klopfte.

„Herein.“ Die Frauenstimme war fahl und leise, aber doch markant. Er tat, wie geheißen und öffnete die Tür. Ein Grinsen ließ sich nicht vermeiden. Pip beobachtete die Frau, wie sie sich die Haare kämmte. Der Bademantel verdeckte ihren Körper und schien glänzend, seidig. Sie sah nur kurz in den Spiegel und schmunzelte. Geschmeidig drehte sie sich um und legte die Bürste aus Schweinsborsten weg.

„Pip!“ Ihr Akzent war kaum zu verdeutlichen und ließ heimatlichen Flair zu Vladislav wehen. Er sah zu ihr und musterte sie genau. Die Frau stand nun auf und ging zu den Männern. „Tretet ein!“ Sie Lächelte und ergriff seinen Arm. Vorsichtig zog sie ihn herein und bat Vladislav ebenfalls in den Raum. Er folgte. “Ich freue mich über deinen Besuch.“

„Ich liebe deinen französischen Akzent.“, säuselte der Söldner. Sie grinste.

„Rumänisch, mein Lieber, Rumänisch.“ Der Vampir horchte auf.

„Ja, ja, rumänisch. Wie ich dies hasse.“ Die Frau ging zu einem Sofa, welches mit schwarzen Stoff bezogen wurde. Sie ließ sich darauf fallen und sah zu ihm herüber.

„Fluche nicht über mein Mutterland oder seines.“ Ihr Blick wich zu Vlad, der sie schweigend beobachtet hat. Er zeigte keine Regung.

„Woher weißt du dies?“ Er war sichtlich verblüfft. Sah man es Vladislav an, dass er aus Rumänien war?

Sie grinste und kicherte auf.

„Setzt euch doch!“ Ihr Hand deutete neben sich und klopfte auf den Stoff. Der Söldner ließ es sich nicht zweimal sagen und ließ sich neben sie nieder sinken. Sein Arm glitt um ihren Hals, aber sie rückte gekonnt von ihm weg. „Na, na, na!“ Sie sah zu Vladislav. „Und du?“ Er schüttelten seinen Kopf und verschränkte die Arme.

„Also woher?“ Sie sah ihn an.

„Man sieht es ihm an. Schwarzes Haar und solch eine Statur sieht man hier nicht oft. Und ich habe geraten.“, lächelte diese. „Aber bitte, setzt dich doch, Ähm...“

„Vladislav.“ Er hockte sich auf die Lehne und sah zu ihr nieder.

„Und? Was führt euch zu mir? Euch entschuldigen, dass ihr euren Streit mehr Beachtung geschenkt hattet, als meinem Auftritt?“ Beide lachten.

„Wieso sollten wir? Dein Auftritt schien mir nicht so besonders zu sein.“, sprach der Vampir und setzte sich ordentlicher hin.

„Ach? Nicht besonders?“ Sie drehte sich zu Pip. „Was willst du hier? Was führt dich zu mir?“

„Er.“ Sie drehte sich kurz zu Vlad und wieder zurück.

„Was könnte ich für ihn denn schon tun?“ Der Söldner lehnte sich zurück und atmete durch.

„Willst du es sagen?“ Vladislav sah ihn an.

„Hör mal! Ich habe nicht einmal eine Ahnung, was ich hier soll und wie sie etwas dagegen tun könnte.“ Die Frau schmunzelte über diese Konservation.

„Ja, stimmt. Also Mary.“

„Mary?“ Die Tänzerin sah ihn an.

„Nur weil ich Rumäne bin, muss es nicht heißen, dass ich einen Namen aus meiner Heimat tragen muss.“ Er Lächeln war schmeichelhaft.

„Wie dem auch sei. Vladislav hat ein Problem mit einer Frau. Im entscheidenden Moment war ihr Gedanke eher bei einem anderen Mann, als bei ihm und seither ist er gekränkt.“

„Oh.“

„Ja, oh.“ Sie sah zu dem Opfer. Er blickte sie ernst an.

„Versuch es nicht mit Mitleid, Weib.“

„Hatte ich auch nicht vor, mein Lieber.“

„Ja, er mag es nicht sonderlich...“ Sie sah Pip an.

„Du schweigst einmal und lässt uns alleine.“ Verführerisch lächelte diese.

„Aber...“

„Kein aber.... Geh!“ Er nickte. Der Söldner wusste, dass er gegen sie nicht ankommen könnte. Schnell war er aus dem Raum verschwunden.

„Was sollte das?“ Vlad sah ihm nach und blieb regungslos auf der Lehne sitzen. Mary stand auf und ging geschmeidig zu ihrem Spiegel. So elegant, wie sie aufstand, setzte sie sich wieder. Ihre Hand griff nach dem Puder und vorsichtig bestrich sie sich damit. Er folgte ihrer Bewegungen.

„Ich kann dir nicht sagen, was er von mir erwartet.“, begann sie auf rumänisch zu sprechen. Er horchte auf.

„Hast du Angst, das er mit lauscht?“ Seine Antwort in seiner Muttersprache durchflutete den Raum und er fühlte sich ein Stückchen heimisch.

„Ich mag es nicht, wenn er Privates mitbekommt und gewiss sind es Dinge, die du ihm nie erzählen würdest. Oder irre ich mich, dass ihr nicht gerade Freunde seit?“ Vladislav schüttelte seinen Kopf. „Was hast du von diesem Besuch erwartet, also in dieser Bar?“

„Ablenkung?“ Er rutschte von der Lehne in das weiche Sofa. Sie sprachen weiter auf Rumänisch.

„Aber die bekommst du nicht, oder?!“ Wieder schüttelte er seinen Kopf. Vorsichtig bepuderte sie sich weiter und legte diesen dann weg. Die andere Hand griff den Lipgloss. „Was fühlst du, nachdem das mit deiner Freundin passiert war?“

„Wieso fragst du mich so etwas...“

„Intimes? Das ist meine Arbeit.“ Er musterte sie verwirrt. „Ich bin nicht nur Tabletänzerin, sondern habe auch Psychologie studiert. Ich bin also so eine Art Psychologin und kann gut zu hören.“

„Aja.“ Sie sah ihn durch dem Spiegel direkt an.

„Vladislav. Du kannst sie nicht vergessen, das sieht man dir an. Du verweigerst jeglichen anderen Gedanken und lässt dich dennoch von Pip beschwatzen hier her zu kommen. Denkst du im Ernst, dass er locker lässt. Ich weiß, dass er sie immer noch haben möchte und dafür muss er dich auf andere Gedanken bringen.“ Ihr Grinsen schien seinem gleich.

„Danke, das weiß ich.“

„Geh lieber. Wie man so schön sagt, höre auf deine innere Stimme, denn der erste Gedanke ist meist der Richtige. Lass dich nicht von Patzern ablenken. Vielleicht musst du ihr nur zeigen, wer der Wahre für sie ist.“ Er richtete sich auf und ging zur Tür.

„Danke für nichts oder wenig.“ Die Tür schloss sich und Mary war nun wieder alleine.

„Und? Was sagte sie?“ Pip war von Neugierde gebeutelt.

„Ich weiß nicht was du tust, aber ich gehe Heim. Ich habe irgendwie das Bedürfnis jemanden einen Besuch abzustatten.“ Eilig ging er den Flur entlang und hob zum Abschied seine Hand. Ein Dank?

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so, das wars erstmal.. werde nächste woche das nächste hochladen.. danach ist erstmal für 3 wochen pause...muss abi schreiben ^^

und dann.. ma schaun *g*

Wir zwei

soooooo mein neues kappi ^^ ich wollte es unter adult stellen, aber habs verpennt, naja sie luden es dennoch hoch XD

also das in klammern ist nur für über 18, der nrest muss sich die augen zuhalten XP

danke für eure kommis und eure treue.. ich bin mit tränen davon gerührt Q.Q
 

Kapitel 22 ------- Wir zwei
 

Es wurde langsam hell und die Kerze flackerte im Raum. Eine Hand glitt zu dieser und durchfasste die Flamme. Ihre roten Augen beobachteten diese und Seufzen durchflutete den Raum. Ihr war langweilig.

Seras blies in die Kerze, die fast aus ging und das gesamte Zimmer in Dunkelheit tauchte. Sie empfand es als romantisch, wenn eine Kerze brennen würde. Sie wusste nicht warum, denn mit nur einer Lichtquelle war alles beängstigender. Sie pustete erneut und betrachtete das Schauspiel. Es klopfte. Seras schrak hoch und sah verwirrt zur Tür.

„Äh, ja?“, brach sie hervor und stand vom Stuhl auf. Er kippte durch den Aufschwung um und ließ sie erneut zusammen schrecken. „Ah, verdammt!“, fluchte die Vampirin. Es klopfte erneut und wirkte ungeduldiger. „Jaha!“, meckerte sie. „Komm doch rein!“ Sie wandte sich um und sah zur Tür. Sie öffnete sich.

Ein schwarzer Schopf blickte herein und versuchte sich zu orientieren. Schnell erkannte er Seras, die erschrocken in seine Augen sah. Ihre Mimik entglitt ihr und offenbarte Abscheu.

„Ach du bist es.“ Er lächelte ihr zu und kam rein. „Was lächelst du so? Hast du wieder vor mich anzuschreien oder wie darf ich das verstehen?“ Sichtlich war sie von seiner empörten Reaktion noch beleidigt.

„Beleidigt, wie?! Kommt reichlich spät.“, fügte er an und kam zum Tisch. Die Tür war geschlossen. Seras musterte ihn. Vorsichtig glitt sie herunter und ergriff den Stuhl. „Wie kommst du nur darauf? Vielleicht weil ich von dir angeschrieen wurde, bedroht wurde oder ähnliches?“ Der Sarkasmus entglitt ihren Lippen. Er schüttelten lächelnd seinen Kopf. „Was?!“ Ihr Zischen klang bedrohlich, aber hielt Vladislav nicht davon ab zu ihr zu kommen.

„Es tut mir leid, wenn ich überreagiert habe...“

„Überreagiert? Wie wird es denn sein, wenn du ausrastest?“ Der Vampir blieb am Tisch stehen und sah zu ihr.

„Lenk nicht ab.“ Herrisch klang es in ihren Ohren. Sie schwieg. „Ich sagte es tut mir leid, aber du hast mich eben auch gekränkt.“ Es schien ihn kaum zu bekümmern, dass sie mit ihren Augen rollte. „Hast du gehört?“ Die Vampirin ließ sich auf den Stuhlnieder und blickte auf.

„Was erwartest du? Einen Blumenstrauß zur Entschuldigung oder Mitgefühl? Halt nein, ich soll verleugnen was ich fühle und dafür dich reinschieben...“

„Ganz schön schnippisch.“ Seras zuckte mit ihren Schultern. Es sprach sie alles nicht an und dazu noch dieses gedämpfte Licht.

„Was willst du hier?“

„Darf man sich nicht für sein Benehmen entschuldigen?“

„Immer doch.“, lächelte sie. „Und warum? Was willst du?“

„Du wiederholst dich.“ Vorsichtig kam er ihr näher. Die Frau spürte dies und versuchte sich in den Stuhl hineinzudrücken.

„Ich bin eben neugierig.“ Er überhörte ihre Aussage. Mit einem Schritt war er bei ihr und ergriff ihre Hand. Sie war leicht geschockt, aber ließ es zu. Eng aneinander gepresst blickte er ihr tief in die Augen. „Was hast du vor? Wieder eine Schmach erleben?“ Er grinste leicht.

„Mir ist bewusst geworden, dass es mir gleich ist, wen du haben willst.“ Verwirrt sah sie ihn an und fühlte seine Berührungen.

„Was hast du vor?“, flüsterte sie sachte. Vladislav lächelte ihr zu.

„Kannst du mich überhaupt leiden?“ Die Frage hallte in ihren Ohren.

„Wieso sollte ich nicht, Vlad?“ Das war das erste mal, dass sie ihn so ansprach. Es war ein sanfter Ton, den er genoss.

„Ich kann dich nämlich sehr gut leiden...“ Sein Kopf kam dem ihren immer näher und die Lippen spitzen sich. Er war nicht voreilig und nicht arrogant. Er begann es, wie sich es eine jede Frau wünschte. Ein langsam kommender, herzhafter Kuss. Seine Worte hauchte er ihr zu.

Ihre Lippen berührten sich.

Genüsslich kosteten beide es aus. Der Speichel wurde ausgetauscht und die Zungen bewegten sich. Sie umschlangen sich und spielten miteinander, während Seras ihre Arme um seinen Hals legte. Sie versuchte sich so gut es ging größer zu machen, aber dennoch bückte er sich zu ihr nieder. Der Kuss schien endlos.

Doch alles hat ein Ende. Eng umeinander geschlungen lösten sie sich und sahen einander an. Ihr Atem war unregelmäßig und heftig. Es schien, als sprachen sie in Gedanken zueinander.

Wieder kam er ihr näher und suchte ihre Lippen. Nur kurz erwiderte sie diese. Ihre Hand durchfuhr sein Haar und sie spürte, wie seine Hände ihren Rücken umfassten und sie eng an ihn pressten. Sie atmete schwerer, aber genoss es.

„Sie... wird ..es bemerken.“, keuchte Seras und legte ihren Kopf in den Nacken. Seine Zunge glitt ihrem Hals herunter und durchsetzte diesen Weg mit Küsse.

„Egal.“ Er strich ihr über den Rücken und riss sich zusammen, ihr die Kleider nicht zu entreißen.

„Sie wird... uns bestrafen.“, keuchte sie erneut. Er drückte sie weiter in den Raum, aber versäumte es nicht sich mit ihr zu drehen. Der Tisch lag ihr im Rücken.

„Egal.“ Seine Finge fuhren an ihrer Seite entlang, während seine Schritt sie zum Möbelstück führten. Sie hielten und die Vampirin wandte den Kopf um. Die Kante presste sich fühlbar in ihre Wirbelsäule.

„Wir werden dafür büßen.“, meinte sie grinsend. Seras wusste, worauf er anspielte.

„Egal!“ Mit diesem Wort öffnete er ihre Jacke. Die Uniform bestand nur aus Knöpfen, die es darauf anlegten geöffnet zu werden. Er gehorchte ihrem Ruf und einer nach dem anderen Sprang aus dem Schlitz. Die Jacke öffnete sich Zentimeter um Zentimeter. Mehr und mehr ihrer Brust entblößte sich ihm. Nur der BH versperrte ihm ihre gesamte Haut. Schnell zog er ihr das Kleidungsstück über die Schulter und warf es zur Seite. Sein Kopf glitt zu ihrer Brust und sanft beküsste er die Ansätze. Seras grinste und vergrub ihre Finger in seinen Haaren.

Sein Gewicht drückte sie immer weiter auf die Tischplatte. Die Kante schmerzte, aber sie beschwerte sich nicht. Seine Hände fuhren unter ihrem Hintern und drückten ihn hoch. Mit einem Ruck saß sie auf dem Tisch, während sich sein gesamter Körper über sie stülpen wollte. Nur schwer konnte sie ihn davon abhalten.

„Dein Hemd...“, keuchte sie unter seinen Druck. Er ließ von ihrer Haut ab und sah sie kurz an. Seras ergriff die Chance und packte sein Kleidungsstück. Er bekam ihre Ungeduld zu spüren. Sie zerrte daran und riss die Knöpfe von dem Stoff. Schnell zerrte sie es ihm vom Oberkörper und eine durchtrainierte Brust entblößte sich ihr. Sanft strich sie herüber und sah schmunzelt zu ihm rauf. Sie konnte nur ein Grinsen erkennen und spürte wie er ihre Hand an seiner Brust ergriff. Leicht streichelnd legte er sie neben sich auf den Tisch und drückte sie daran. Es wirkte, als sei sie ihm ausgeliefert. Seine Lippen bewegten sich zu ihrer Haut und wollten sie weiter beküssen. Doch Seras entriss sich seinem Griff und richtete sich auf. Ihre Finger umfassten seine Wange und ein sanfter Kuss wurde ihm geboten. Er genoss ihn.

Schnell glitten ihre Finger zu ihrem BH-Verschluss.

Sie strich sich ihm ab und ließ ihn neben sich fallen. Wie bei einem Startschuss sprang Vladislav auf die Tischplatte und kniete über sie. Ihr Körper lag nun und die Augen fixierten seine. Herausfordernd lächelte sie ihm zu.

Vorsichtig beugte sich sein Kopf herab und die Zunge streckte sich und versuchte ihre Brustwarzen zu berühren. Sanft leckte er sie ab und die Hälfte seines Speichels ließ er auf ihrer Brust zurück. Es war Feucht und sie spürte dies. Dennoch erregte sie es. Keuchend bäumte sie sich leicht auf und umfasste seine Oberarme so gut es ging, aber sie waren zu breit. Er ließ sich nicht stören und nahm den Speichel mit einem Kuss, bei dem er an ihrer Brust saugte, wieder auf. Sie genoss es und kniff ihre Augen zusammen.

Vladislavs Hände kniffen in ihr Fleisch. Vorsichtig massierte er ihre Brust und versucht sein Gewicht auf ihr zu vermindern. Seras nutze die Gelegenheit, als er sich mit seinem Becken erhob und fuhr zu seiner Hose. Ihre Finger griffen nach dem Einbund und dem Knopf. Schnell war sie offen.

„Du hast noch Schuhe an...Tz, tz, tz. Schäme dich.“, pisakte sie ihn und versuchte dabei nicht aufzustöhnen. Er grinste.

„Du doch auch.“ Seine Hand glitt zu ihrem Schenkel und hob ihn zu sich. Ihre Strümpfe gingen bis zum Knie und waren im Schuh versteckt. Er sah dem Verlauf ihres Beines nach und schmunzelte. Aufgerichtet öffnete er die Schnürsenkel und zog ihr den Schuh von dem Fuß. Die andere Hand glitt zum Ansatz des Strumpfes und rollte ihm von ihr ab. Das gesamte Bein lag nur mit ihrer Haut bekleidet vor ihm. Sanft strich er ihr diese entlang und hob, als er am Ansatz ihres Beckens war, das andere Bein. Wie beim Ersten zog er ihr dort den Schuh aus und den Strumpf. Sie sah ihm zu.

„Und nun deine...“, kicherte sie. Er blickte zu ihr herab und versuchte bei ihrem Anblick nicht gleich über sie herzufallen.

„Wieso sollte ich die ganze Arbeit tätigen?“ Sie schüttelte ihren Kopf und richtete sich auf. Mit einem Kuss drückte sie sich an ihm. Ihre Hand glitt zu seinem Schuh und versuchte krampfhaft die Schnürsenkel zu öffnen. Er musste in den Kuss hineinkichern. Sie spürte es und war davon nicht begeistert. Vladislav aber glitt mit seiner Hand zu ihrer und zog sie zu sich.

„Lass sie doch.“, grinste er und drückte sich mit ihr auf den Tisch. Seras ließ es und umschlang seinen Hals mit ihren Armen. Er küsste sie kurz und stemmte sich ab. Aufgerichtet zog er seine Hose herunter. Die Kniee jeweils an ihren Seiten, sodass sie unter ihm lag. Die Vampirin besaß einen guten Ausblick.

Er aber ließ nur seine Unterhose an und beugte sich wieder über sie. Sie küssten sich erneut. Die männlichen Hände glitten zu ihren Brüsten und massierten sie erneut. Ein Keuchen durchbrach den Kuss. Sie verkrampfte sich leicht und bäumte sich unter ihm auf. Seras konnte es voller Erregung kaum erwarten, was er als nächstes tun würde. Schnell zog sie ihren Rock herunter, bis er nur knapp unter ihren Kniee hing. Er bemerkte es und fuhr mit einer Hand über ihren Slip. Er fühlte sich seidig und sanft an. Man vernahm von ihm ein Keuchen und ein weiteres Grinsen entblößten sich auf seinen Lippen.

Mit einem Griff in den Stoff des Slips riss er ihn herunter. Seras keuchte auf, denn sie spürte es deutlich, dass man ihr etwas entriss. Geschockt sah sie ihn an. Vladislav ließ sich davon nicht beirren und leckte an ihrem Bauchnabel entlang. Mit nur einem kurzem Blick war die Frage gestellt. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und bot ihm die Antwort. Sein gesamter Körper spannte sich an und rückte zu ihr hoch. Ihre Gesichter waren dem anderen jeweils gegenüber. Ihre Atem trafen sich. Seine Hand strich ihr an der Seite entlang und nur schwer konnte er ihren Blick erwidern.

Ein Aufkeuchen ertönte und die junge Frau blickte verunsichert in seine Augen. Sie spürte, wie er in sie eindrang. Langsam und stetig bewegte sich sein Glied in sie hinein.

Er strich ihr sanft durchs Haar und stieß sich Stück für Stück weiter herein. Sein Körper bewegte sich auf und ab. Seras stöhnte schmächtig auf und krallte sich in seine Haut. Ein Zischen strömte aus seinem Mund. Es blutete. Jedoch ließ sie nicht locker.

Vladislav bewegte sich dennoch weiter und wurde bald von den Glücksgefühlen durchflutet. Sie genoss es sehr und hörte sein schweres Atmen. Vorsichtig bewegte sie ihre Schenkel hoch und umklammerten ihn damit. Die Hände des Vampires hielten sich an ihrer Schulter fest und mit schnelleren und rhythmischeren Bewegungen drang er weiter in sie ein. Sie stöhnte laut auf. Er wurde langsam immer schneller.

Seras versuchte sich nicht zu verkrampfen, aber dies erwies sich als schwierig. Seine Bewegungen wurden immer unregelmäßiger und so konnte sie kaum voraussehen, wann sie dieses himmlische Gefühl ereilen würde. Sie keuchte und der Schweiß rann ihr über die Haut. Vladislav ließ sich davon nicht stören und drang weiter in sie hinein. Immer weiter.

Ohne zu ahnen kam er an einem Punkt an, der sie sehr schmerzte. Die Vampirin wart stark und verkniff sich den Schmerz, als er mit einem Stoß ihr Jungfernhäutchen zerriss. Es blutete. Ein Zischen entfleuchte ihr, weswegen er aufsah.

„Alles,... okay?“, fragte er leicht außer Atem. Sie nickte stumm und verdrängte das Ziehen. Vorsichtig bewegte er sich weiter und spürte ein Kribbeln. Auch Seras ereilte ein durchflutendes Gefühl. Keuchen und Stöhnen kündigten es an. Er drang noch einmal in sie ein und brachte sie zum Aufstöhnen, sodass der Raum bebte.

„Vlad!!“, schrie sie mit voller Lunge, was ihn zum Grinsen brachte. Sie hätte mit den Füßen treten können. Auch er stieß ein Laut auf und bekam seinen Höhepunkt. Es schien, als wäre es zeitgleich.

Erschöpft sackte er fast auf sie, aber mit den Händen hielt er sich wacker fest. Seras schloss ihre Augen und keuchte. Punktgenau fühlte sie, dass er sich noch immer bewegte. Es war ein schönes Gefühl. Ungewollt lächelte die Frau und strich ihm über die Arme. Sein Kopf hob sich und er rückte vorsichtig an ihren. Ein sanfter Kuss ließ ihre Augen öffnen. Sie blickten sich gegenseitig an und schmunzelten.

Vladislav erhob sich und kam langsam aus ihr heraus. Sie keuchte. Sachte ließ er sich neben sie fallen und legte seinen Kopf nahe ihrem. Wieder trafen sich die Blicke und man spürte nur, wie sich zwei Körper aneinander rieben.
 

Die Sonne ist schon seit wenigen Minuten aufgegangen und belebte das Land mit wenigen Lauten. Der Herbst verzog sich und ließ dem Winter den Platz. Es wurde kälter und fröstelte öfters. Seen waren eingefroren und die Bäume ohne Laub. Vögel verschwanden und Menschen packten sich warm ein. Heizungen liefen auf Hochtouren und erfüllte den Raum mit Wärme. Sie brummte und man vernahm das Wasser, wie es durch die Rohre pfiff. Ein Stift schrieb unentwegt auf Papier und kratze umher. Es war nichts weiteres zu vernehmen. Wenige Sekunden hielt es an.

Das Blonde Haar lag auf dem Tisch und die bläulichen Augen sahen unentwegt auf das Papier. Ihre blasse Hand glitt auf dem Papier mit dem Stift auf und ab. Sie schien wie fixiert und ließ keinen anderen Eindruck zu. In voller Konzentration wurde sie durch das Klingeln des Telefons aus ihren Gedanken gerissen. Reflexartig griff sie nach dem Hörer und eine kalte, entrüstete Stimme entfuhr ihr.

„Ja!“ Es herrschte ein Schweigen, aber sie vernahm deutlich das Atmen einer Person. Nur zögerlich kam eine schwache Stimme zu ihr herüber.

„Lady Hellsing?“, fragte diese. Sie nickte kurz.

„Ja?“ Integra wusste genau wer mit ihr sprach und hatte seinen Bericht schon erwartet. Es wunderte sie, dass er anrief.

„Ich habe ihre Bitte berücksichtigt und den Auftrag gewissermaßen ausgeführt. Nur leider nahm es einen anderen Ausgang, als gedacht.“ Er schwieg. Die Frau atmete kurz durch und machte sich auf alles gefasst.

„Welchen?“ Er sah es nicht, aber sie zitterte sichtlich.

„Nun,... nach meinen Erdenken war er von ihrer Vorstellung, die ich ihm nahe bringen sollte, nicht sehr angetan. Eher kam es mir vor, als hielte er an seinen eigenen Weg fest. Wenn sie verstehen, was ich meine.“ Diese Umschreibungen waren verwirrend.

„Nein, nicht direkt. Was hat er denn gesagt?“ Der Stift sank in ihrer Hand und prallte auf den Tisch.

„Er lehnte sie ab und hat es wohl noch mal bei ihr versucht.“ Integra spürte, dass er ihren amen vermiet.

„Also ist er bei Seras?“ Es Seufzte.

„Ja.“

„Danke.“ Mit diesem Wort legte sie auf. Das Hellsingoberhaupt hatte keine Nerven sich noch mit ihm weiter darüber zu unterhalten. Wenn er die Wahrheit sprach, dann war er schon längst bei ihr unten und man konnte sich denken, was sie dort treiben. Es war ein Gedanke mit dem sie sich nicht anfreunden konnte.

Abrupt schlug sie mit ihrer Faust auf den Tisch und ein Aufschrei von Frust entlockte sich ihr. Sie hat verloren.

„Nur der Kampf, nicht der Krieg, meine Liebe.“, zischte sie und ein Grinsen breitete sich aus.
 

Eine Flamme flackerte und ging kurz zur Seite. Das rot und gelb verteilte sich und feuerte wieder auf. Der Raum lag noch immer in Finsternis. Etwas kratze und man vernahm Bewegungen.

„Ah, hör auf!“, kicherte eine Frauenstimme. Rote Augen leuchteten auf und sahen nieder.

„Wieso? Es macht spaß...“ Der Mann fuhr mit seiner Hand zu ihrer Seite und kitzelte sie durch. Die Vampirin verkrampfte sich und lachte.

„Nicht!“, versuchte sie ihn davon abzuhalten, aber es war ihm gleich.

Ihre Blicke trafen sich und langsam wurde sein Kitzeln weniger. Wie hypnotisiert kamen sie sich näher und küssten sich einander. Zärtlich schmiegten sich ihre Körper einander. Sanft waren sie eingebettet auf dem feinen Stoff des Sofas. In ihrer gemeinsamen Stunde hatten sie es bis dahin geschafft.

Ihre Hand glitt an seinem Rücken entlang und streichelte ihn sanft. Die Bedenken schienen vergessen. Es war nur die gemeinsame Stunde da.

Sie lösten sich voneinander und sanken auf das Sofa. Sein Körper glitt unter ihr, während seine Hände auf ihren Rücken lagen. Seras lag über ihm und schmiegte sich an seine Brust.

„Hast du Hunger?“ Ihre schmächtige Stimme schien noch leiser zu sein. Man sah ihr an und hörte, dass sie erschöpft war. Sie sah kaum merklich auf und die roten Augen blickten in seine.

Er ergriff ihre Hand und schnupperte daran.

„Was meinst du denn?“, grinste er und kuschelte sich an sie. Seras lächelte.

„Lass mich aufstehen und ich hole etwas.“ Es schien, als würde er überlegen. Seine Hand behielt er immer noch auf ihrem Rücken.

„Mh... Noch nicht...“, grinste er und drückte sie an sich. Seras blickte ihn direkt an.

„Wirklich nicht? Nicht das du mich noch anfällst.“ Ihr Lächeln war für ihn bezaubernd.

„Na gut.“ Er ließ sie los. „Aber beeile dich, ansonsten werde ich ungeduldig.“, hauchte er ihr zu und fuhr ihr durch das Haar. Sie nickte kichernd. Vorsichtig krabbelte sich von ihm herunter und ging zum Schrank. Er sah ihr die gesamte Zeit zu und betrachtete ihren Körper. Die eleganten Kurven betonten ihre weibliche Figur. Das blonde Haar passte sehr gut zu ihrer weichen Haut.

Sie zog langsam einen dünnen Bademantel an und machte ihn zu. Ihr Weg setzte sich in Richtung der Tür fort. Wenige Sekunden und sie schloss sich und Vladislav legte sich gerade auf den Rücken.
 

„Wie es mir scheint, hattest du Spaß?!“ Seras wandte sich um und erblickte ihre Chefin. Sie konnte ein Schmunzeln nicht verbergen.

„Wie es mir scheint, wirken sie nicht besonders glücklich darüber.“

„Worüber?“, stichelte sie. Seras lachte nur kurz auf und nahm eine weitere Blutkonserve aus dem Kühlschrank. Langsam richtete sie sich auf und wandte sich völlig zu Integra.

„Sie wissen worüber.“ Ungeniert ging sie an ihr vorbei.

„Seras! Bleib stehen!“ Sie hielt und sah zu ihr.

„Ja, was ist? Ich habe es eilig!“, nörgelte diese. Integra überhörte ihre schnippische Art.

„Dir muss bewusst sein, dass wenn du ihn Blut zu trinken gibst, dass er bestimmt wieder normal sein wird. Auch weil er sich wie ein Mann verhält.“

„Hä?“ Ihre Worte waren verwirrend. Lady Hellsing schüttelte ihren Kopf.

„Was ich meine ist, dass wenn er Blut getrunken hat er.... ach vergiss es!“

„Nein, sagen sie es... Bitte.“

„Ich habe mit der Zigeunerin gesprochen, die ihn verfluchte und der Fluch löst sich nur auf, wenn er sich nicht mehr kindisch verhält. Durchs Blut trinken wird er auch immer ein Stückchen der Alte. Aber da er sich erwachsen beträgt, würde ich sagen, dass er bald wieder der Alte Alucard sein wird und wie ich es mir denken könnte, hat er vergessen, was er getan hatte.“

„Okay... ich verstehe... denke ich.“ Sie drehte sich um. „Danke.. ich werde es schon schaukeln.“ Ohne weitere Worte verschwand sie.
 

„Wo warst du solange?“ Kaum trat sie durch die Tür, als er schon sie umschlang und an sich drückte. Vor Schreck ließ sie die Konserven fallen.

„Na toll!“, murrte sie.

„Entschuldige.“ Vorsichtig bückte er sich und hob Beide auf. Sie sah ihm zu. Sein markeloser Körper war nur durch wenige Narben durchzogen. Sie schienen klein, aber markant. Er war ein Adonis.

Langsam kam er wieder hoch und lächelte ihr zu. Sie winkte es ab und nahm eine Konserve. Schnell riss sie den Verschluss auf und trank. Vladislav beobachtete dies und tat es ihr gleich. Er spürte wie das Blut seine Kehle herunterlief. Er stoppte.

„Lecker....“,schmatzte er und sah zu ihr. Seras trank alles aus und nickte lächelnd. Vladislav grinste ihr entgegen und schlang einen Arm um ihre Hüfte. „Sag mal...“ Sie sah ihn direkt an.

„Du bist mir ein Nimmersatt.“, lachte die Vampirin. Vorsichtig klopfte diese ihm auf die Brust und befreite sich aus der Umklammerung. Elegant ging sie in Richtung des Sofas.

„Soll das ein ja sein?“, fragte er nach und folgte ihr. Sie sah ihn an.

„Eigentlich nicht. Es ist Tag und ich bin müde.“ Vladislav blieb bei ihr stehen und sah sie an.

„Mh... wirklich?“, fragte er nach.

„Ja.“, seufzte diese.

„Okay.“ Vladislav ging an ihr vorbei und nahm sich seine Hose, die neben dem Sofa lag. Schnell zog er diese an und lächelte ihr zu. „Eine gute Ruhe.“ Mit einem Kuss ging er aus dem Raum, nachdem er sich die restlichen Kleidungsstücke zusammengesucht hatte. „Ich hoffe, ich darf dich bald wieder besuchen...“

„Bestimmt.“
 

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soo nächstes kappi kommt wohl erst in wenigen wochen °°

Alles vergessen

Sooooooooo...

*sfz*

mein neues Kappi

ich schreibe fleißig weiter

*denkt es*

und ich hoffe ich komme zu neuen, schönen ideen ^^

solange nicht.. hier mein neues kappi..ach und das das vorige.. naja nicht adult gestellt ist, war ein versehen... ich habs verdattelt und die freischalter nicht gesehen.. wird aber nicht wieder vorkommen ^^"""""

*lach*
 

so aber lange rede, kurzer sinn... hier das kappi 23
 

Kapitel 23 ------- Alles vergessen
 

Der Raum war finster und bot keine Lichtquelle. Alles schien ruhig und nur leises ein- und ausatmen war zu vernehmen. Ein sanfter Ton der Lunge, was auf eine Frau herleiten ließ.

Sie lag schlafend auf dem Sofa und war nur mit einem dünnen Badenmantel bedeckt, der zur Hälfte offen war. Die Ansätze ihrer Brust waren zu sehen.

Seras schien nicht zu träumen, schien nicht schlecht zu schlafen. Es ähnelte einer Trance ihres Körpers. Nur wenige Sekunden vergingen, als sich die Tür zu ihrem Raum öffnete. Schritte hallten herein und kamen dem Sofa immer näher. Ein Mantel hing knapp über dem Boden. Er hielt und sah nieder. Seine roten Augen blitzen bei ihrem Anblick.

Plötzlich seufzte Seras auf und drehte sich etwas zu ihm. Der Anblick wurde interessanter. Der Mann sah nieder und schmunzelte.

„Seras.“ Seine Stimme war tief und klar und die Tonlage erinnerte an einem Engel im Traum. Sie drehte sich erneut. „Seras, wach auf!“ Wurde er lauter und beobachtete sie weiter. Keine Reaktion. „Fräulein Polizistin!“, sprach er lauter aus. Abrupt erschrak sie und saß senkrecht auf dem Sofa. Ihre Hände klammerten sich in die Seite des Möbelstückes. Verwirrt sah sie zur Seite und erkannte eine Person, die neben ihr stand. Die roten Augen erblickten einen roten Mantel. Sie sah weiter herauf und erkannte rote Augen, die in einem markanten Gesicht saßen. Sie wurde bleich.

„Master?“, fragte sie verwirrt und bemerkte nicht, dass ihr Mantel lasch offen war. Der Mann grinste breit und sah zu ihr nieder.

„Ja, so nennst du mich, aber schließ erst einmal deinen Mantel. Man sieht sonst alles.“, befahl er. Sie blickte nieder und erschrak.

„Was!“, schrie sie aus.

„Rege dich nicht auf...“,meinte er und machte sich auf eine Schreiattacke gefasst. Doch die blieb aus. Schweigend schloss sie ihren Mantel und lächelte hoch.

„Danke.“, fügte sie hinzu, was ihn verblüffte. Die Vampirin setzte sich ordentlich hin und bot ihn damit einen Platz neben sich. Er blieb stehen.

„Stehst du nun auf. Du hast verschlafen.“, sagte er.

„Verschlafen? Wieso? Es liegen doch keine Aufträge vor.“ Ihr Meister schwieg. „Master?“ Vorsichtig nahm sie seine Hand und zog ihn herunter, sodass er neben ihr saß. „Du bist ja wieder normal.“ Sein Blick zeigte keine Regung.

„Wieso wieder normal? War ich denn anders?“ Seine Frage bestätigte Integras Worte. Er hatte alles vergessen. Oder wollte er sie nur verunsichern?

„Ähm, Master. Du warst verflucht und hast hier mehr Ärger verursacht, als eine gesamte Waisenhausbande.“ Er regte sich immer noch nicht.

„Aja. Hast du getrunken? Oder schlecht geträumt?“, fragte er vorsichtig. Seras sah ihn entrüstet an.

„Wenn du meinen Worten nicht glaubst, dann frage doch Lady Hellsing. Sie wird gewiss auch noch glücklich sein dich zu sehen.“

„Glücklich?“ Er hob eine Augenbraue. „Was ist hier los? Willst du mich nur Ärgern oder wie darf ich das verstehen?!“ Die Vampirin grinste breit. „Hör auf dich lustig zu machen! Du könntest es mir wenigstens erklären!“ Sie schüttelte arrogant den Kopf und stand auf.

„Ich tue es gewiss nicht. Frage deine Herrin.“ Er stand auf und verschwand.

„Gut, ich frage sie, aber danach will ich es auch von dir hören! Das ist ein Befehl!“
 

Erneut kratze sie mit ihrem Stift auf Papier. Es war keine Arbeit, es war Ablenkung. Seit Stunden erwartete sie den Zeitpunkt, indem Alucard wieder in ihren Büro platzen würde. Sie vermisste seine Störungen, obwohl sie nicht sonderlich schön waren. Sekunden dieses Gedanken vergingen, als sie einen dumpfen Schritt vernahm. Integra blickte auf, als sie ein Hauch verspürte und erkannte eine ihr bekannte Person.

„Alucard!“, keuchte sie aus. Er sah sie mit demselben Blick an, wie Seras. Klare, rote Augen.

„Würdest du mir erklären, was hier los ist?“ Seine Herrin lächelte auf.

„Setz dich doch.“

„Fang nicht damit an. Seras wollte auch, dass ich mich setzte.“, verweigerte er es.

„Okay, dann eben nicht.“ Ein Seufzen ertönte. „Also, was geschehen ist. Wie soll man das erklären? Alucard, du warst verflucht.“ Der Punkt ließ ihn aufsehen.

„Verflucht?“ Sie nickte.

„Ja. Erinnerst du dich an den Auftrag mit Seras, wo ihr eine Frau und einen Knaben retteten? Diese Roma Frau hat dich verflucht.“ Er hörte zu und schwieg. „Du wurdest zu einem Kind wegen deinem Verhalten Seras gegenüber, so war ihr Begründung. Nun ja und du warst recht ungezwungen, starrköpfig, stolz, überheblich, leicht sexistisch und unhöflich. Eigentlich du in Miniformat.“ Ihr Blick wich nicht von seinen. „Dann hast du Blut getrunken, wurdest älter und hast halt mehr angestellt.“ Sie setzte erneut ab und sah ihn an.

„Ja, was nun?“ Es schien, als wäre er ungeduldiger geworden. Integra bemerkte es und dachte nach. Sie könnte ihn nun alles mögliche erzählen. Gewiss wird er es ihr glauben.
 

„Wie bitte?“ Sein Tonfall wurde lauter und es schien, als wäre er geschockt. Integra grinste nur breit und sah zu, wie er reagierte.

„Ja, genau.“ Er schüttelten seinen Kopf.

„Sie wollen mir ernsthaft sagen, dass ich verflucht wurde, ein kleiner Junge wurde, der euch das Leben schwer machte?“ Sie nickte. „Ich wegen Blut älter wurde?“ Sie nickte nochmals. „Gut, dass kann ich noch nachvollziehen, aber dass ich mit dir?“ Er wagte es nicht einmal auszusprechen.

„Ja genau.“

„Also in dieser Zeit, wo ich ein junger Mann wegen dem Blut gewesen bin, haben wir miteinander rumgeschäkert und damit Seras eifersüchtig gemacht und zur Krönung noch miteinander geschlafen?“ Seine Tonlage verriet die Ungläubigkeit. Integra nickte weiter. „Also bei allem Respekt. Das glaube ich dir nicht.“

„Wie?“

„Das hast du schon richtig verstanden. Ich bezweifle das, was du sagtest. Das mit dem Fluch glaube ich dir, aber das, was ich als junger Mann getan haben soll, ... nein... das glaube ich dir nicht.“ Integra wirkte enttäuscht und wütend. „Wirklich, bei allem Respekt, aber das ich dich vor ihr vorziehen würde ist unglaubwürdig. Wenn ich sie schon jetzt wunderschön finde, wieso sollte ich sie erst früher nicht so finden? Unter Geschmacksverirrung leide ich noch nicht und blind bin ich erst recht nicht.“

„Alucard!“, stieß sie aus. Es war eine offene Beleidigung.

„Was? Ich bin nur ehrlich, was sie wohl nicht sind.“ Er seufzte auf. „Ich hätte Seras die Antwort rauskitzeln sollen, aber sie schickte mich ja zu dir. Wieso höre ich nur auf eine Draculina?“ Er schüttelte entrüstet seinen Kopf und drehte sich um. „Guten Tag.“, meinte er noch zu der verblüfften Integra und verschwand in der nächsten Wand.
 

Das Haus war wieder vom alten Meister belebt. Er huschte durch die Wände, als präsentierte er einen Boten. Von Seras zu Integra. Von Integra zu Seras.

Schnell kam er bei ihr an. Sein Blick traf eine angezogene Draculina, die schnell ihre Sachen in eine Tasche packte.

„Das Gespräch mit Integra hat nichts gebracht. Also sagst du mir endlich, was geschah?“ Er beobachtete ihre Handlungen und bemerkte schnell, dass sie in ihm bekannte Sachen gekleidet war. Es war der Rock mit dem Shirt, welches er unter ihrem Drängen einmal auswählte. „Wo willst du hin?“ Sie stoppte nicht.

„Weg.“ Er sah sie verwirrt an.

„Ja, aber wohin?“ Die Vampirin nahm ihre Tasche und ging an ihm vorbei. Er folgte ihr. „Seras,... wohin?“, fragte er erneut. Sie schwieg und ging geradewegs zu Integra. „Seras!!! Wohin? Und wieso willst du weg? Was ist der Grund??“, löcherte er sie.

Stürmend betraten sie Integras Büro, die verschreckt aufsah. Der Anblick von einer stürmischen Seras, die ihre Tasche auf dem Sessel schmiss und einen ihr folgender Alucard, der mit einer einzigen Frage sie sichtlich reizte war verwirrend.

„Wohin willst du, Seras?“, fragte er erneut und blieb direkt hinter ihr stehen.

„So! Ich will nun meinen versprochenen Urlaub!“, rief sie aus und schlug mit der Hand auf ihren Tisch. Sie zuckte zusammen.

„Urlaub?“, fragte Alucard verwirrt. Lady Hellsing nickte etwas und sah zu ihr.

„Wieso jetzt?“ Seras runzelte ihre Stirn.

„Wieso, wieso?? Weil sie sagten, wenn er wieder da ist, dann darf ich mir Urlaub genehmigen. Und er ist nun da, also nehme ich mir den Urlaub!“, sprach sie, während ihr Finger auf Alucard deutete. Integra grinste.

„Wie? Du lässt mich mit ihr alleine?“, mischte sich Alucard ein. Seras sah nur kurz zu ihm.

„Was meckerst du so? Schließlich warst du doch vor meinen auftauchen mit ihr zehn Jahre alleine.“ Das Argument stimmte.

„Mag sein, aber da habe ich noch nicht penetrant hässlich zu ihr gesagt.“ Seine Tonlage wurde leiser und es schien, als würde er seine Worte bereuen.

„Du hast sie beleidigt?“ Er nickte. „Damit musst du leben. Hättest es ja verschweigen können.“ Sie sah zu Lady Hellsing, die nicht besonders glücklich über seine Worte schien.

„Gut, Seras. Geh ruhig. Ich kümmere mich schon um ihn.“, grinste Integra. Seras schwieg und nickte. Ihr griff galt der Tasche und mit einem kurzen Blick ging sie an Alucard vorbei.

„Warte!“, warf er ein. Sie sah zu ihm. „Sagst du mir wenigstens wohin du gehst?“

„Damit du mir folgst?“

„Damit ich weiß wo du bist.“, mischte sich Integra ein. Die Vampirin sah sie an.

„Ich bin in einer Berghütte bei Schottland und genieße den Winter.“ Mit diesen Worten verließ sie das Anwesen.

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wieder vorbei ^^

*sry*

nächstes dauert etwas....ist lang

Endlich Urlaub (Oder nicht?!)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

männliche Eifersucht

So mein neustes Kappi *smile*

ich hoffe es gefällt euch.. hab mir mühe gegeben XD
 

Kapitel 25 ------ männliche Eifersucht
 

Langsam legte sich der Schneesturm und der blaue Himmel kam zum Vorschein. Die Sonne erstrahlte das Weiße. Es glitzerte. Selbst das Haus war erhellt.

Jegliche Vorhänge waren zugezogen und verdunkelten das Blockhaus. Es schien, als wollten sie keine Störungen zulassen.

In der Hütte vernahm man nur das Knistern des Feuers, welches langsam immer weiter nieder brannte. Vor dem Kamin, was aus roten Kacheln bestand, lag ein Fell. Ein Bärenfell. Die Spuren führten auf dem kuscheligen Fell weiter und stoppte an nackter Haut. Sie bewegte sich und rieb sich an weiterer Haut. Der muskulöse Schenkel richtete sich auf und eine starke Hand fuhr an dem zärtlichen Schenkel herunter. Sie zitterte aber genoss es. Auch die andere Hand fuhr an einem Hautstück entlang und kitzelte sanft herüber. Ein Kichern entfleuchte.

Kurz darauf fuhr eine weibliche Hand über die Brust, weiter zur Seite und streichelte sanft entlang. Mit wenig Druck hielt sie sich da fest.

Mit einem Ruck zog er sie auf sich und legte sich unter die Dame. Seine Arme verschränkte der Mann hinter seinem Kopf und sah hinauf in das strahlende Gesicht. Ihr Kopf senkte sich zu ihm herunter und beküsste seine Brust mit den Lippen. Er genoss es sehr und streichelte ihr durch das Haar. Sie machte weiter und ließ sich von seinen zärtlichen Berührungen nicht stören.

„Und?“, ertönte seine raue Stimme. Die Frau hob ihren Kopf und blickte ihn fragend an.

„Was und?“ Vorsichtig legte sie ihren gesamten Körper auf ihn.

„Ich wollte wissen, wie es war.“, grinste er breit. Seras lächelte.

„Ich stell mich grade dumm... Was meinst du genau?“ Der Vampir seufzte. Mit einer zärtlichen Berührung streichelte er ihr über den Rücken.

„Wie war ich?“ Seine Draculina kicherte. „Hey, wir sind nicht mitten im

Spiel, also ist es nicht abturnend.“, lachte er auf. Sie kicherte weiter. „Seras...“

„Entschuldige...“, begann sie. „Du hast schon Recht... Aber,... wie kann ich es beurteilen, wenn ich keine Vergleichswerte besitze?“

„Ach, sei nicht so.. bestimmt hast du dich von Pip verleiten lassen...“ Sie rümpfte ihre Nase.

„Willst du auf diese dumme, idiotische, hirnverbrannte Wette eingehen?“ Er sah sie pikiert an.

„Äh...“

„Ja, ich weiß davon.. und nein... ich war nicht mit ihm im Bett!“, raunzte sie laut. Alucard zuckte zusammen und sah ihr direkt in die Augen.

„Dann bin ich ja beruhigt...“, fügte er an, damit die Situation nicht eskalierte. Seras grinste und rutschte näher zu ihm hoch. Leidenschaftlich küsste sie ihn. „Und welche Antwort gibst du mir?“, fragte er, als sie den Kuss löste.

„Wenn ich dir antworten würde, würde dein männliches Ego in die Höhe steigen und ich müsste damit leben.“

„Ich verspreche, dass ich mich beherrschen werde.“ Sie zögerte.

„Okay, nagut...“, begann sie und lächelte ihm entgegen. „Du warst... nach meinen mageren Erfahrungen... toll.“ Er stockte.

„Was? Nur toll? Das grenzt schon an ging so!“, maulte er und packte ihre Seiten. Sie sah ihn verwirrt an.

„Beruhige dich.“

„Wie soll ich mich bei solchen kränkenden Worten beruhigen?“ Sanft strich sie ihm über die Haut.

„Es graut schon, am besten wir gehen schlafen.“, versuchte sie das Thema zu wechseln.

„Ich war schlecht, grausig... So etwas hat bisher niemand gewagt zu sagen...“

„Weil sie vielleicht vor dir Angst hatten?“

„Auch wahr, aber dennoch.. ich war schlecht, schlecht, SCHLECHT!!“ Seras seufzte.

„Nein, du warst nicht schlecht! Ich habe gelogen!!!“, meinte sie lauter. Er sah sie fragend an.

„Wieso?“

„Ich kenne dich, du hättest bei meiner ehrlichen Antwort einen Höhenflug gestartet!“

„Ich war nicht schlecht?!“

„Ja, zum letzten Mal! Du warst das Gegenteil.. gut, sehr gut, grandios.... hätte ich ein Minihirn, hättest du es mir aus dem Kopf gepoppt!“, rief sie laut aus. Er grinste.

„Solche Worte aus deinem Mund? Sehr Vulgär.“

„Das ist mir doch egal!! Nur hör auf rumzujammern!“, beendete sie das Gespräch und legte ihre Kopf auf seine Brust. Er spürte, dass sie wütend war und verkniff sich einen weiteren Kommentar. Langsam strich er ihr weiter über die nackte Haut.

Sie versuchte sich zu beruhigen, doch es erwies sich als schwierig. Zu viel ging ihr durch den Kopf, zu viele Gefühle stauten sich auf. Die Vampirin genoss es auf der Brust ihres Meisters zu liegen, seinen Duft einzuatmen und von seinen zärtlichen Berührungen verwöhnt zu werden. Wie kam sie nur hier her?

Sie dachte nach. Monte, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden waren vergangen, seit sie ihm das erste Mal gesehen hatte, seit sie zur anderen Seite übergewechselt hatte. Ihre Augen sagten ihr, ja, ihr Kopf sagte ihr, sei vorsichtig, doch ihr Herz, sprach ihr Mut zu. Nur Zeiten später hatte sie sich verliebt. Jedoch war sie gestraft.

Seine Art war erniedrigend, stolzbrechend und verletzend. Sie hatte sich verliebt.

Seine Zärtlichkeiten waren hart und gepeinigt durch Worte stieß er sie weiter weg. Sie hatte sich verliebt.

Er gab ihr kaum das Gefühl der Geborgenheit, nutzte sie aus. Doch sie hatte sich verliebt.

Dies alles schien mit seinem Fehler behoben? Was war geschehen?

„Alucard?“, begann sie leise.

„Mh?“ Vorsichtig hob er seinen Kopf und sah auf sie nieder.

„Warum hast du dich so verändert?“ Ihr Blick hob sich und beide Augenpaare trafen sich. Seras wirkte verunsichert und traurig. Einige Sekunden trat ein Schweigen ein.

„Hab ich dies?“

„Du warst früher ein solcher Arsch und nun das? Wieso?“ Seine Gesichtszüge entglitten.

„Ein Arsch?!“, fragte er ungläubig. Seras nickte. Er schwieg und atmete ruhig ein. „Du findest also, ich sei ein Arsch?“ Seine Brustmuskeln zuckten. „Danke auch.“

„Was? Alucard, was?!“

„Ich finde es ziemlich arrogant so etwas zu sagen...“ Mit einem Ruck schupste er sie von sich herunter und richtete sich auf. Sein Blick richtete sich auf sie.

„Musst du gerade sagen. Du bist doch hier die Arroganz in Person!“

„Werd nicht frech!“

„Bei dir schon!!“, fing sie an zu schreien. Schnell schwieg sie und schien selber über ihre Worte überrascht zu sein. Er sah sie pikiert an.

„Ich verstehe. Nun, ... ich werde dich dann mit meiner Arroganz nicht weiter belästigen, damit du dich nicht erniedrigen musst zu schreien.“ Er stand auf und ging mit einem Griff auf dem Tisch, wo seine Unterhose lag, in das Bad.

Ein grausiger Wind wehte über die Straße. Rotes Licht leuchtete auf und wurde durchsetzt vom blauen Scheinwerfern. Ein Menschengetümmel drängelte sich um eine Absperrung und betrachteten die Karambolage. Metall und Räder, Feuer und Rauch durchfuhr die Straße und Sirenen heulten auf. Blaulicht eines Notdienstes. Polizei und Feuerwehr. Die Dunkelheit verschlang an den Rändern die Landschaft.

Weit ab vom Getümmel standen zwei Polizisten und besprachen die Lage. Sie wirkten nervös und uneinig. Ihr Blick wandte sich abwechselnd zum Notdienst, der seine Arbeit an einer jungen Frau verrichtete, die außer Leben schien.

„Wie konnte dies nur passieren?“ Der Jüngere sah wieder von ihnen weg und schloss seine Augen. „So jung und doch so unvorsichtig...“

„Mache dir keinen Kopf, dies geschieht sehr oft.“, meinte der Ältere und versuchte nicht teilzunehmen.

„Aber doch keine geadelte!!“ Sein Gegenüber nickte zustimmend.

„Traurig.“

„Wie es scheint, müssen wir an oberer Stelle Meldung machen...“, fügte der Jüngere hinzu.

„Warten wir noch ab, was die Rettungskräfte berichten...“

„Was sollen sie schon sagen? Eine Frau, Mitte 20, wurde durch den Frontbereich ihres Wagen und den Frontbereich eines externen Wagen eingequetscht. Starke innere Blutungen und Quetschungen der Organe, Nierenriss und Knochenbrüche. Wie es auch schien, hatte sie Alkohol im Blut, was die Ursache für einen Unfall zu sein scheint.“ Der Mann lächelte erheitert.

„Das war eher ein Polizeibericht, als ein Notarztbericht.“ Der Jüngere zuckte mit seinen Schultern und klappte sein Notizbuch zu.

„Mag sein. Dennoch ist es gleich. Sie ist anscheinend tot. Armes Mädchen, dennoch selber Schuld. Traurig.“ Sein Partner nickte zustimmend. Wieder sahen sie zu dem Unfallort mit dem Notarzt. Sie zogen den Reißverschluss des Totensacks zu.

Sie war tot.
 

„Wo willst du hin?“ Seine raue Stimme war monoton und herrisch. Sie sah ihn nur ernst an und wandte sich um. Ihre Hand glitt zu ihrem Mantel, den sie schnell anzog. „Ich habe dich etwas gefragt!“, wurde er lauter.

„Ich gehe herunter ins Dorf.“, antwortete sie nüchtern und versuchte nicht, ihn anzusehen. Es herrschte Kühle, jedoch begann sie von seiner Seite. Sie hasste es. Es trieb ihr Tränen in ihr Gesicht.

„Wozu? Du hast keinen Grund, dich bei den Menschen blicken zu lassen.“ Ein Vorwurf?

„Vielleicht siehst du es so, aber ich genieße es. Wie ich dich jedoch kenne, würdest du nicht mitgehen, also nun lass mich in Ruhe. Ich habe es eilig.“ Sie versuchte so gut wie möglich ihre Gedanken klar zu behalten.

„Ich lasse dich bestimmt nicht alleine gehen.“

„Ach, wie nett...“, meinte sie sarkastisch. Alucard bemühte sich nicht mit einem weiteren Kommentar und nahm seinen Mantel vom Stuhl. Seras stand schon längst vor der Tür und zog sich ihre Mütze auf. Schnell stand er an ihrer Seite. Sie achtete nicht darauf und ging ohne Worte den schneebedeckten Weg in der Dunkelheit entlang.

Nur das Knistern des Schnees war auf dem Weg zu hören. Ihm war diese Stille bald zu wider.

„Wieso redest du nicht mehr mit mir?“, fragte er lautstark. Sie sah immer noch nach geradeaus.

„Wieso nicht...“

„Hör auf damit!!“, knurrte er. Sie blieb stehen und sah ihn wütend an.

„Sei einfach still!! Ich habe im Moment keinen Nerv für deine Befehle oder arroganten Kommentare!!!“, meckerte sie laut. Alucard sah sie verblüfft an.

„Rege dich nicht auf, das ist nicht gut für deinen Teint.“, versuchte er ruhig zu bleiben. Sie schwieg und drehte sich wütend um. Schnell setzte sie ihren Weg fort und tauchte in die Dunkelheit des Waldes ein. Er folgte ihr überrascht.
 

Die Musik dröhnte und muffige Luft durchfuhr den großen Raum. Das Holz schien voller Rauch gefüllt. Alkohol tünchte sich durch die Bar und verschiedene Gestalten süften dahin. Junge Männe runterhielten sich an der Bar miteinander und der Barkeeper sah dem lächelnd zu. Kellnerinnen in rosa Röcken und weißen Schürzen rannten mit Essen und Kaffee umher. Es schien, wie aus dem neuen Amerika zu stammen.

In mitten dieser Bar, öffnete sich die Tür und eine junge Frau trat mit ihrem größeren Begleiter ein. Wenige sahen auf und der Barkeeper nickte ihr lächelnd zu. Eine Kellnerin trat auf sie zu.

„Na, Seras. Wieder da? Und wie ich sehe mit einem schnuckeligen Begleiter...“, sprach sie.

„Ja, kann sein... den selben Tisch bitte.“, wich die Vampirin aus. Die Frau nickte und ging voraus. Schnell standen sie vor einem Tisch nicht weit von der Bühne. Beide setzte sich auf einem Stuhl, der dem anderem gegenüber stand. Sie sah ihn nicht an und ließ ihren Blick in dem Raum schweifen. Sein Blick blieb auf ihr haften, was sie deutlich spürte.

„Ich geh mir was zu trinken holen...“, murmelte sie.

„Welchen jungen Mann denn?“, grinste er. Ihr Blick wich zu ihm und erschien erbost.

„Alucard, bitte...“, knurrte sie. Er grinste sie weiter an. Ohne ein weiteres Wort ging sie zur Bar. Der Vampir lehnte sich gemütlich nach hinten.

Er spürte, wie sich jemand hinter ihm zu sich gesellte.

„Wie ich sehe, bist du mit Seras hier, mh?“, ertönte eine jüngere Stimme. Alucard machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen.

„Es klingt, als sei dies Frevel...“, antwortete er und beobachtete seine Draculina, wie sie an der Bar mit dem Barkeeper redete.

„Ey, Alter, du klingst, wie vom anderen Stern!“, kicherte er.

„Ich bin nicht dein Alter und nun sag, was du willst, Mensch!“ Seine Geduld war am Erliegen. Es ertönte ein Rümpfen von seinem Gesprächspartner.

„Ich habe nur festgestellt, dass du mit der heißen Seras da bist.“, lachte er. „Findest doch auch, dass sie ne Sahneschnecke ist, mh?!“ Der Vampir sah kurz zu ihm und erkannte einen verwilderten, jungen Mann, der einem Drogendieler ähnelte. Seine Augenringe waren tief, jedoch schien er immer noch fit. Sein Blick war genau auf den des Vampirs gerichtet. Sein Grinsen stoppte bei dem Anblick von Alucards Augen.

„Eine Schnecke? Wohl eher nicht...“

„Na, wenn du es so sagst.“, kicherte er etwas und wandte sich um. „Ich würde sie immer gerne nageln.“ Sein Grinsen strahlte von Neuem. Alucard sah wieder zu Seras und langsam kroch in ihm ein ungewohntes Gefühl auf. „Wie wohl jeder hier...“, fügte er zuletzt an.
 

„Und? Das Übliche?“, fragte der Barkeeper und wischte ein Glas ab. Sie nickte und haute kurz auf den Tisch. Elegant setzte sie sich auf einen Hocker. „Und? Was ist los?“ Sie sah zu ihm.

„Was soll los sein?“

„Na, weil du kommst das erste Mal mit Begleitung.“ Er nickte zu Alucard, der sich in diesem Moment zu seinem Gesprächspartner umdrehte. Sie sah nicht hin.

„Ist das so verwerflich?“ Der Mann stellte ein Glas hin, welches sie gleich an sich nahm und daraus trank.

„Ist es nicht, nur neu. Bestimmt wird es einigen hier nicht gefallen, Kleines.“ Seras blickte auf und musterte den älteren Mann.

„Wie meinst du das?“

„Nun, du bist hier nicht unbeliebt. Die jungen Herren mögen dich sehr und einige scheinen schon besessen zu sein. Nur gut, dass du nie deinen Aufenthaltsraum nanntest.“ Sie kicherte.

„Das ist nicht so schlimm. Ich kann schon auf mich acht geben.“ Er sah zu ihr und hob eine Augenbraue.

„Wenn du meinst. Nur pass auf dich auf.“ Sie nickte.

„Sag mal...“, fing sie von neuem an. Der Mann sah zu ihr. „Wie hast du das gemeint, mit den jungen Männern, die...“ Ein Lachen unterbrach ihre Frage. Die Vampirin blickte ihn fragend an.

„Sieh dich um.“, meinte er nüchtern und lächelte ihr zu. Sie tat es und ihr Blick erhaschte einige jungen Männer, die sie angrinsten und wieder andere, die versuchten sie nicht anzusehen, was ihnen sichtlich schwer fielen. Es war ein seltsames Schauspiel.

Ein Teil ihrer bekannten Gesichtern, die sie hier oft antraf, lächelten ihr zu und versuchten etwas auf sich aufmerksam zu machen. Sie ignorierten zum Teil ihrer weiblichen Begleiterinnen, die wütend zu Seras sahen und mit lauten Gemeckere auf ihre Freunde die Aufmerksamkeit erkämpfen wollten. Es misslang und ein Streit entbrannte. Die ihr unbekannten, männlichen Gesichter blickten sie lüstern, fast schon vergewaltigend an. Es war ihr langsam unangenehm. Mit deren Frauen verhielt es sich gleich. Man spürte, dass sich die Bar mit Unmut füllte.

Ihr Blick ging weiter und hielt für eine kurze Dauer bei Alucard, der ziemlich ungehalten wirkte. Sein Gesprächspartner erzählte weiter und es schien, als würde es dem Vampir nicht gefallen, was er ihm erzählte. Sie kannte den Menschen und mochte ihn von Beginn an nicht. Er war einer der Männern, von denen alle Mütter ihre Kinder warnten.

Schnell drehte sie sich um und ließ ihren Kopf hängen. Ein Seufzen durchfuhr sie.

„Und?“ Seras sah auf.

„Es ist ziemlich verrückt. So etwas erlebe ich zum ersten Mal.“

„Mh, ich auch. Solch eine Ausmaße hat es noch nie angenommen. Du musst wohl ein ziemlich anziehendes Parfüm haben, meine Liebe.“

„Ach? Und wieso verhältst du dich nicht so?“

„Ich habe kein Belangen dafür. Und ich finde dich schon attraktiv, aber enthalte mich jeglichen Handlungen. Es wäre gegen meine Berufsehre.“

„Danke...“, nuschelte sie und lächelte ihm zu. Er nickte und ging zu einem nächsten Kunden, der bestellen wollte. Die Frau trank den Rest aus und wollte gerade gehen.

„Seras!“ Sie drehte sich um und erblickte eine Kellnerin.

„Ja?“ Sie stellte ein volles Tablett auf dem Tresen hin.

„Dies sind deine ausgegebenen Getränke von einigen Herren hier.“ Die Vampirin machte große Augen.

„Okay...“ Die Kellnerin stellte alles auf dem Tresen und nahm ihr leeres Tablett wieder in die Hand. Schnell ging sie wieder an ihre Arbeit. „Wie verrückt...“, seufzte sie.

„Ich hab dir gesagt, dass du etwas faszinierendes, erotisches ausstrahlst.“ Sie schreckte auf und drehte sich um. Alucard stand hinter ihr.

„Ach, du...“ Sie wandte sich um. „Hast du durst?“ Ihre Hand deutete auf einige der Getränke. Er lächelte ihr zu und setzte sich auf einem Hocker neben ihrem.

„Danke, aber ich verzichte. Das sind deine sogenannten Geschenke oder Einladungen, also nimm sie an.“

„Ich verzichte.“, meinte die Vampirin. Vorsichtig blickte sie ihn an und bemerkte, dass seine Augen durch die Bar schweiften. Was suchte er?

„Ich habe gesehen, dass du dich mit dem Kiffe runterhalten hattest.“, fing sie an.

„Eher anders herum. Er mit mir.“

„Ach?!“

„Es war sehr interessant... wie es schien, möchte er dich gerne, wie sagte er, nageln...“ Sie stockte. „Wie wohl gute 90 % der Männer hier.“, fügte er hinzu.

„Alucard, bitte zieh mich damit nicht auf.“, bat sie.

„Tue ich nicht... Es ist interessant.“ Sie sah ihn seitlich an.

„Diese Vorstellung gefällt dir wohl nicht, oder?!“ Er schwieg. „Bist du etwa eifersüchtig?“ Schnell entfachte ihr Grinsen.

„Nein, bin ich nicht! Diese Vorstellung ist absurd.“, meinte er etwas lauter. Sie nickte wissend und lächelte dabei.

„Hey, Seras...“, sprach sie plötzlich der junge Mann an. Sie drehte sich nicht um und sah auf dem Tresen. Er ließ sich von ihren Schweigen nicht einschüchtern. Alucard schwieg. „Ich find es toll... sehr toll, dass du wieder da bist...“, gluckste er. Der Vampir versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Schnell glitt der junge Mann an ihre Seite und versuchte sie anzusehen. Sein Blick wirkte leer und seine Körperhaltung erinnerte an einen Mann, der zu viele Drogen nahm. „Ähhhh....“, keuchte er und grinste kläglich. Sie rückte etwas weg.

„Lass mich in Ruhe...“, murrte Seras. Er tat es nicht.

„Ich sehe doch, wie du immer zu mir siehst...“, grinste er unverschämt. Sie sah zur Seite.

„Lass mich, klar!!“, versuchte sie ihn mit einem herrischen Ton wegzuscheuchen. Er blieb.

„Ach, komm... du willst es doch auch....“ Er ließ nicht locker.

„Hör auf sie zu belästigen, Erwin!!“, mischte sich der Barkeeper ein und knallte ein Glas hart vor ihm auf dem Tisch. Er schreckte etwas hoch und sah ihn verärgert an.

„Al, misch dich da nicht ein, du SAU!!“, schrie er wie ein Betrunkener. Al blieb unbeeindruckt und sah ihn finster an.

„Erwin, hörst du nicht auf, lasse ich dich aus meiner Bar entfernen !“, drohte er weiter. Der junge Mann grinste weiter und sah erneut zu Seras, die es nicht zu interessieren schien. Er griff schnell nach ihrem Handgelenk und zog sie zu sich.

„Küss mich, meine Liebste!“ befahl er und wollte sie dazu zwingen.

„Hey, was...!! Los lassen!!“, schrie sie. Er packte ihre Kopf mit seinen Händen und versuchet diesen zu seinem Mund zu drücken, den er gespitzt hatte. Sie wehrte sich.

„Komm schon, Süße!“, hauchte er und sie konnte den Alkohol riechen.

„Nein!!“, wehrte sie sich erneut. Er ließ nicht locker.

„Pfoten weg von ihr, Abschaum.“, tönte es auf und mit einer schnellen Handbewegung wurde Erwin vom Hocker auf dem Boden neidergeworfen. Er landete hart und keuchte kurz auf. Schnell rückte er hoch und sah in die wütenden Augen eines großen Mannes.

„Ey, Alter, was soll das.“, schimpfte er. Doch der Mann sah ihn weiter wütend an.

„Wenn sie sagt, du sollst sie lassen, dann lässt du sie gefällig!!“, knurrte er deutlich. Erwin stand auf.

„Alter, reg dich ab, ey! Es ist genug für uns beide da...“, grinste er zwielichtig. Alucard schnaufte aus und schritt auf ihn zu. Mit einem Griff zu seinem Kragen hob er ihn hoch und sah zornig in seine Augen.

„Wie war das?“, fragte er ihn deutlich. Erwin verstand seine Situation nicht und erkannte sie nicht als bedrohlich.

„Na, ich nehm sie und du bekommst den Rest...“, grinste er.

„He, Junge, lass ihn runter!“, versuchte Al dazwischen zu gehen. „Ich will hier kein Blutbad!“, fügte er hinzu. Doch es war zu spät. Alucards Griff wurde fester und mit einem laschen Wurf, landete Erwin an der nächsten Wand und rutschte auf einen vollgedeckten Tisch herunter. Die dort sitzenden Gäste sprangen auf und liefen instinktiv von ihrem Platz weg. Langsam schritt der Vampir auf ihn zu und ballte seine Faust.

„Wenn du so etwas noch einmal sagst, reiß ich dir eigenhändig die Zunge heraus und spieße dich auf einen nächstgelegenen Pfahl! Ich erlaube nicht, dass ihr Schmarotzer euch an ihr angeilt und sie mit euren verwerflichen Gedanken besudelt!!“, rief er laut aus. Man spürte, wie der Zorn bebte. Viele der männlichen Gäste zuckten zusammen und sahen sofort von ihr weg. Nur wenige lachten laut über seine Drohung. „Ich werde jeden Einzelnen die Gedärme rausreißen, wenn ihr sie noch einmal anseht!!“, schrie er hinzu. Nun sahen auch die Letzten ängstlich weg und versuchten aus der Bar zu flüchte. Seine Aura war erdrückend und man wusste, dass man sich mit solch einen großen, wütenden Mann nicht anlegen sollte. Seras sah dem Schauspiel neugierig zu. Sie hatte Alucard noch nie so außer Rage wegen ihr gesehen.

Er blieb stehen und sah auf den Ächzenden Erwin nieder, der sich in seinem betrunkenen Zustand versuchte aufzurichten und immer wieder an dem Essen nieder rutschte. Er wirkte orientierungslos, denn sein Kopf und Blick wechselte von einer Richtung zur Nächsten. Dem Vampir störte es nicht. Er griff erneut zu seinem Kragen und ein lautes Wimmern ertönte.

„Nein, nein! Sorry, Alter... ich tus auch nie wieder!!“, weinte er. Doch Alucard kannte kein Erbarmen. Heftig wurde Erwin gegen die Wand gedrückt. Er konnte unter dem Druck nur Keuchen und die Luftversorgung versagte fast völlig. Seine Gliedmaßen zappelten, aber sein Gegner kannte kein Mitleid.

„Alucard, es reicht.“, mischte sich Seras ein. Es schien, als wollte sie ihm helfen, aber doch lag ihre Tonlage an Gleichgültigkeit. Ihr Körper war zum Tresen gedreht, an dem sie sich anlehnte. Sie sah nur mit einem kurzem Blick zu ihm. Wie auf Befehl lockerte er seinen griff, sodass Erwin aus diesen rutschte und hart auf den Tisch knallte. Er drehte sich um und ging zur Bar.

„Das musste nicht sein.“, meinte sie nüchtern.

„Wie es schien, schon...“

„Ich hätte mich schon gewehrt!“, murrte sie. Er sah sie seitlich an.

„Sicher und wann? Nachdem er dich vielleicht weggeschleppt hätte? Oder hattest du das schon mal gehabt? Jemand wollte dich ohne deine Zustimmung küssen?? Erzähl! Was hast du hier so getrieben?“ Wurde er lauter. Sie schwieg und stand auf.

„Ich bin Müde.“ Mit diesem Satz ging sie aus der Bar, nachdem sie ein wenig Geld für den Drink dagelassen hatte. Er folgte ihr. Es schien, als sei dieses Gespräch noch nicht zuende.

-----

to be continued....
 

und bitte .. über kommis würde ich mich freuen

Erschreckende Nachricht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

~ Epilog ~

Sooooo......

Danke... für die vielen Kommis

*herzinfakt hatte*

*von 76 auf 101*

X__X

ich bin fast weggekippt....

*wein*

T_T

*schnief*

*heul*

Ich daaaanke euch!!!!!!

*flenn*
 

aber nun muss alles schöne enden.... hier ist der epilog....

also die story endet hier...

*tränen wegwischt*

ich bin sehr gerührt.....

DANKE AN ALLE, DIE MEINE STORY KOMMENTIERT HABEN UND DIE SIE GERNE GELESEN HABEN!!!!
 

LG Sturmi
 

~Epilog~
 

Die Tür des Wagens knallte zu. Der junge Mann mit seinem violetten Schaal setzte sich ordentlich auf den Fahrersitz. Eine ältere Dame sah ihm zu und schnallte sich korrekt an. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen.

„Danke, mein Junge.“, fügte sie hinzu.

„Avia, was wird hier weiter geschehen?“ Er sah sie fragend an und startete den Motor. Die Frau sah nach vorne und seufzte laut auf.

„Ich weiß es nicht. Die beiden Lamiane existieren nun in einem anderen Land und treiben ihren geliebten Unfug.“

„Eher Streit! Man hört da mehr Krach, als bei vielen anderen.“ Seine Avia lächelte und keuchte kurz auf. Er sah ihr besorgt entgegen.

„Avia!“ Sie winkte es ab.

„Fahr, mein Junge. Es ist noch ein weiter weg.“ Mit einem Nicken legte er den ersten Gang ein und fuhr nach dem Loslassen der Kupplung und das Treten auf das Gaspedal los.

Der Wind folgte ihnen.
 

Wie ein Sturm flog diese aufwirbelnde Luft über das Land, durch die Stadt und übers Meer, hinaus in die Berge. Kalte Luft ließ sie steigen und es gewann wieder an Fahrt. Wie ein Sturm brauste es hinüber in die Berge der Karpaten und Wallachei. Bäume mit Frost und Schnee bedeckt wurden aufgerüttelt und ließen ihre weißen Decken fallen. Der Boden erhielt neues Nass. Er flog weiter und erreichte ein Dorf. Stürmisch stieß er Karren und Körbe um, ließ Röcke hoch wehen und Haare durchwühlen. Er zog weiter hinauf zu einem kühlen, steinernen Ort. Einem Schloss. Es brannte Licht.

Wie eine Brise schlug es durch ein offnes Fenster und blies Eine von Hundert Kerzen aus.

„Unschön.“, klang eine sanfte Stimme und brachte das Wasser in Bewegung. Ihr Bein hob sich und zeigte eine schöne Sillouette. Eine stärkere Hand umfasste ihren Fuß und streichelte ihre Haut. Sie kicherte lautstark. „Schließ doch bitte das Fenster.“, bat sie und deutete auf dieses hin. Der Wind wehte weitere Kerzen aus.

Wasser plätscherte und eine große Gestalt erhob sich. Mit einer geschmeidigen Bewegung schloss er das Fenster und setzte sich wieder hinein.

„Danke.“, sagte sie und fing an zu lächeln. Sein Blick wich wieder zu ihr und mit einer Bewegung rückte er zu ihr herüber.

„Wo waren wir stehen geblieben?“ Die Antwort war offensichtlich.

„Bei deiner Unfähigkeit.“, kicherte sie und drückte seinen Körper weg. Er schien gekränkt.

„Ich meinte etwas anderes.“

„Du meintest Sex, ich meine eine Aussprache. Also du bist unfähig auf anderes, als auf deine Bedürfnisse einzugehen!“, begann sie. Alucard rollte mit seinen Augen.

„Können wir nicht danach darüber reden?“, versuchte er es erneut.

„Nein, denn u hast mir auch eine Frage nicht beantwortet, abgesehen von deiner Unfähigkeit.“

„Welche denn?“ Sie grinste.

„Ich fragte, ob Vampirinnen schwanger werden können.“ Er stockte.

„Woher sollte ich dies wissen?“ Seras zuckte ihre Achseln und sah ihn belustigt an. „Du liebst es wohl, mich zu quälen?!“

„So wie du mich.“ Der Vampir grinste breit.

„Wie wir uns nur ergänzen.“

„Meinst du...“,lachte sie und strich mit ihrem Fuß über seine Brust. Er nahm diesen und beküsste ihn.

„Wie gesagt, du bist unfähig auf meine Bedürfnisse einzugehen...“

„Kann nicht sein.... ich lese dir fast jeden Wunsch von deinen Augen ab, verwöhne dich nur und du kannst fast alles hier tun!“

„Stimmt, fast.... Wo bitte, kann man hier Shoppen?“ Er schien pikiert.

„Dafür könntest du doch deinen Hintern bewegen und in die nächste Stadt fliegen, oder? Wozu habe ich es dir denn sonst beigebracht?“ Seras zuckte mit ihren Schultern. Er kam ihr wiedernäher und küsste sie. Beide genossen es. „Was hast du noch auf den Herzen?“

„Mh.... Nichts weiteres.“

„Dann können wir also in Ruhe zuende baden?“ Seras grinste und küsste ihn erneut. Alucard schien glücklich. Mit einem Ruck lehnte er sich auf sie und drückte sie mit sich in das Wasser. Es schwabte über, aber beide gingen küssend unter. Mit ihren Beinen plätscherten sie und tauchten nach wenigen Sekunden wieder auf. Eng aneinander geschlungen, küssten sie sich erneut und züngelten miteinander.

Kurz lösten sie sich.

„Ich liebe dich! Habe ich dir das schon gesagt?“ Er sah auf.

„So ungefähr eine halbe Million Mal.“

„So wie du mir....“ Er lachte auf.

„Genau... und.. es ist doch etwas anderes, wenn ein gewisser Mensch uns nicht stört?“

„Hätte sie nach 25 Jahren sowieso nicht mehr so gut gekonnt.“, kicherte Seras und umschlang ihn. Er pflichtete ihr bei. Erneut tauchten sie unter und plätscherten weiter.

Das Fenster sprang auf, was sie nicht bemerkten. Kerzen flackerten und deuteten auf einen Luftzug. Der Wind flog weiter heraus über die Berge. Er verschwand in den Wäldern und Dörfern, bis er sich völlig im Himmel verlor.

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Alles schöne hat einmal ein Ende....

*smile*

bis demnächst.....



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Von:  --Lucy--
2014-05-02T09:18:32+00:00 02.05.2014 11:18
Jetzt nachdem ich deine ganze Geschichte gelesen habe, schreibe ich auch mal einen Kommentar :)
Deine FF war wirklich super schön und ich musste an vielen Stellen echt lachen und es war mal etwas anderes, wie so manche FF´s hier ;)

Dein Schreibstil gefällt mir und Rechtschreibfehler habe ich glaube ich auch keine wirklich gesehen, aber da ich mich eh eher auf die Geschichte konzentriert habe, sind die mir auch gar nicht aufgefallen^^
Schade das die FF schon zu Ende ist, aber sie ist dir wirklich mega toll gelungen *daumen hoch* :D
Lg Lucy
Von: abgemeldet
2009-07-02T21:15:16+00:00 02.07.2009 23:15
Das war eine super mega unglaublich schöne FF!
Du MUSST so weiter machen! Dein Schrebstil is super, kaum oder fast gar keine Rechtschreibfehler und man kann es super und flüssig lesen =)
Also schön so weiter machen

GLG Love
Von: abgemeldet
2008-06-05T08:38:51+00:00 05.06.2008 10:38
wow das nenn ich mal Mysteryös^^ klngt gut werde gleich weiter lesen.
mach weiter so!! *freu*
Lg Judy90
Von:  Suraja
2008-05-28T19:49:59+00:00 28.05.2008 21:49
Sooo...nun schreibe ich dir mal noch nachträglich einen Kommentar zu dieser wunderschönen Fanfiction. Hihi ich hatte die am Montag angefangen zu lesen und die am Mittwoch früh gegen 6 Uhr zu Ende gelesen. Loool und ich war so begeistert, das ich dir noch nen Kommentar dazu geben wollte, aber dann doch frühs 6 Uhr so müde bin, das ich ins BEtt gefallen bin. Daher kommt der Kommentar jetzt nachträglich ;) hihi

Die Story ist einfach nur total süß geschrieben und ich fande es immer sehr amüsant, wie Charmant Alucard zu Seras und zu Integra und so war :D hihi..und wie er ständig Pip verkloppt hat :D loool und ich glaube, wenn ich an SEras STelle gewesen wäre, mit diesem kleinen Bald der so frech und versaut und pervers ist wie es Vladislav war...loool dann hätte ich ihn wohl schon längst umgebracht und hätte mich nicht mehr zusammen gerissen..daher Respekt an Seras...loool er war ja teilweise wirklich so ein verzogenes Kind :D rofl..aber jut..jedem das seine..hehe Vladislav gefiel mir dann schon besser, als er etwas erwachsener war, da war er auch charmanter zu Seras und hat sie ja dann doch schließlich noch ins BEtt bekommen, obwohl sie von dem Grund ihres Herzens doch immer nur den richtigen und wahren Alucard liebte *schnief* diese Erkenntnis und Darstellung fande ich doch ziemlich rührend und das hast du wirklich super rüber gebracht. Ich war dann selber mit so erleichtert und gerührt, als der richtige Alucard zurück war und habe mich mit für Seras gefreut :D

Sehr knuffig fande ich es auch, wie du Alucards Eifersucht beschrieben hattest...das war einfach nur funny und süß von ihm..hätte man ihm gar nicht zugetraut, aber ok..harte Schale weicher Kern ;) hihi

Hmn gut die ganze Sache mit Integra, wie sie mit ihr umgesprungen sind, das ist natürlich nicht sehr toll..da sollten sich Seras und Alucard schämen :( Ok Integra war auch richtig link und falsch und fieß gegen über Seras, wenn es um Alucard ging, aber sie irgendwie in die Richtung Selbstmord (was es ja dann mehr oder weniger war, wenn man mit solchen Alkohol im Blut, fährt) zu treiben, das ist natürlich net so toll. Und da fande ich schon toll, das Pip die zwei da auch etwas naja...Zusammengeschissen hat. :D hihi Aber gut...mit diesem Gewissen müssen die zwei nun selber weiter leben und joar..da sie ja noch sehr sehr lange leben loool wünsche ich ihnen viel SPaß dabei :D loool

Gut ich höre erstmal auf, sonst texte ich dich hier viel zu sehr zu, das muss ja nicht sein ;) also winke winke und deine Story geht auf jeden Fall ab zu den Favos. Ich finde nämlich deine AlucardxSeras Storys sind mit einer der besten die ich gelesen habe. :D *Daumen hoch dafür* mache weiter so :) wäre schön, wenn man noch viele andere solcher schönen STorys von dir lesen dürfte :D
Von: abgemeldet
2008-05-15T19:25:18+00:00 15.05.2008 21:25
ich würde gerne mal etwas langes schreiben *schnif*
ABER dann würde ich nur alles wiederholen ... und das wollen wir doch nicht wirklich oder ? :3 naja ich finde es schade das es ende ist aber ein schönes ende..

lg Nick
Von:  Saphiria
2008-05-15T15:14:00+00:00 15.05.2008 17:14
*heul*
T_T
Q_Q'
warum muss es zuende sein? x_X
deine FF war so schön.. auch wenn ich zwei kappis nicht lesen konnte x)
naja... kann man leider nichts mehr machen.. ;_; *snüff*
aber ich hoffe das dir bald neue ideen einfallen und du dann wieder was neues schreibst :D
mach weiter so^^
*kekse dalass*

LG Saphi~ ^^
Von: abgemeldet
2008-05-15T13:19:07+00:00 15.05.2008 15:19
Q^Q
Q^Q

RABÄÄÄH!


die FF ist zu Ende? Dx Ich weiß nicht einmal, worum es im letzten Kapi ging und bin ziemlich verloren Dx Aber sie ist jetzt wohl zuende... *heul*


Aber schön war es. Ja, wunderschön.
Von:  sweetangle
2008-05-14T18:51:43+00:00 14.05.2008 20:51
Danke für das kappi.
Ich fand es gut hat mir usper gefallen, besonder wie du das alles beschrieben hast. Einfach geil.
Das ALu so eifersüchtig sein kann, fand ich auch sehr amüsant. ^^
Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

bussi sweety
Von:  sweetangle
2008-05-14T18:50:39+00:00 14.05.2008 20:50
Was versucht ihm denn iNtegra da aufzutischen.
Das würde der Alu doch nciht machen, selbst, wenn er betrunken wäre oder??
Nein das würde er nicht machen. ^^


bussi sweety
Von:  sweetangle
2008-05-14T18:49:57+00:00 14.05.2008 20:49
Das ist mein neues lieblings Kappi. ^^

Das war echt gut.
Aber ich hab mich so schrott gelacht, wegen den schuhen. ^^

Einfach geil.
Das jemadne ausgerechnet DAS stört.
Aber naja. ^^

bussi sweety


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