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Midnighttravel - Old Version

Das ist die Alte Version! xD
von

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Schock

Es war ein ungewöhnlicher Abend, an dem hastige Schritte durch die Gassen der sperrigen Container am Hafen hallten. Doch urplötzlich verharrten die Schritte.

"Aber, aber! Ashley! Was hast du denn? Warum rennst du denn vor uns weg?", fragte Ty, der Anführer einer Gang, dich sich die "Bad-Devil-Boys", also kurz BDB, nannten. Sie bestand aus mindestens 15 Mitgliedern, soviel wusste Ashley. Im Moment waren jedoch nur fünf anwesend, plus Ty.

"Ich habe kein Geld! Das wisst ihr ganz genau, also lasst mich in Ruhe!", rief sie aufgeregt und versuchte an einem der Container hoch zu klettern. Sie hörte ein leises Schnipsen hinter ihr und Jack, der stämmigste der fünf Männer, trat nach vorne und hielt sie an ihrem Fuß fest. "Was soll das verdammt nochmal?", fluchte sie und versuchte sich zu retten, doch da hatte sie keine Chance. Jack hätte sie wahrscheinlich wie eine Fliege zerquetschen können, ohne, dass sie sich wehren konnte. So war das immer schon mit diesen Leuten gewesen. "Was wollt ihr denn noch von mir? Ihr habt mir doch alles genommen! Mein Zuhause, meine Familie und mein Geld! Mehr kann ich euch nicht geben!", rief sie entrüstet und wurde gefesselte, obwohl sie sich sträubte.

"Nun, deswegen habe ich bereits eine Lösung gefunden!", grinste er und fuhr zu seinen Männern herum. "Bindet sie mir an den Rücken, sobald ich mich hingesetzt habe! Wir werden sofort mit ihr aufbrechen!"

Ashley wollte protestieren, doch Jack hatte ihr bereits einen Knebel in den Mund gebunden und hielt sie hoch in der Luft. "Alles aufsetzen!", rief Ty schließlich und Ashley wurde ihm hinten drauf gebunden. "Ich weiß schon, dass du mich hasst, das brauchst du mir später also nicht mehr vorhalten!", flüsterte er ihr zu. Sie warf ihm einen giftigen Blick zu und dachte sich: Warte nur, bis ich wieder sprechen kann! Dann kannst du dich auf was gefasst machen! Als sie losfuhren, fuhr Ty voraus und grinste seelenruhig dahin. Dir wird das Grinsen schon noch vergehen!, dachte sich Ashley und schloss die Augen, um sich zu beruhigen.

Ty kicherte. Sie ist ja sooo süß, wenn sie sich aufregt! Ich wünschte nur, ich könnte sie mit zu mir nehmen! Aber das würde meinen Jungs ja auffallen! Ach schade! Ich hätt´ sie lieber bei mir daheim!, dachte er sich und seufzte.
 

Als sie endlich vor dem Hauptquartier der BDB ankamen, wurde Ashley schnell von Tys Rücken genommen und Jack trug sie vor sich her. Sie erschrak bei dem Anblick des Hauses, vor dem sie angehalten hatten. Es war riesengroß und schien mehr ein Hotel zu sein. "Da staunst du was? Wir sind mehr, als nur die 15 Männer, die du damals gesehen hast!", meinte Frank, der Dieb unter den Fünf und grinste breit.

"Redet nicht so lange, sondern bringt sie rein!", befahl Ty und ging voran. Alle anderen ihm hinterher.

Das Gebäude war riesig. Eigentlich wollte Ashley etwas vom Innenraum mitbekommen, doch noch bevor sie in der Nähe der Tür waren, schnipste Ty wieder mit den Fingern und ihr wurden Augen verbunden. Niemand sagte etwas und sie konnte auch nicht fragen, immerhin, hatte sie den Knebel noch im Mund, aber sie versuchte sich zu wehren, was jedoch keinen Sinn hatte.

Ty seufzte erleichtert auf und ging voran. Es war schade, dass er sie als Magd irgendwo verkaufen musste. Davor grauste ihm am meisten. Das Hauptquartier war riesig. Ty fand sich dort aber zurecht, als würde er schon sein ganzes Leben dort wohnen. Rechts führte eine große Wendeltreppe in den zweiten Stock, in dem die Männer von Ty ihre Quartiere hatten. Wenn man zur Tür hinein ging, stand man in einem großen Saal, der mit Sofas, Tischen und Bänken vollgestellt war. Wenn man dann den Gang gerade aus weiter ging, kam man an vielen Türen vorbei. Das waren die Zimmer der Mägde, die sich um den Haushalt kümmerten. Schließlich konnte man sich für zwei Richtungen entscheiden. Wenn man nach rechts ging, kam man zur Küche und zum Waschraum. Ty und seine fünf Männer mit Ashley im Gepäck gingen nach links. Dort lag Tys Zimmer und ein paar kleine Zellen waren an seinem Zimmer angeschlossen.

"Bringt sie rein! Dann könnt ihr gehen und ruht euch aus! Ein Bad wäre für euch auch angebracht!", befahl Ty und bekam einen Stoß von Larry versetzt. Die beiden lachten und alberten herum, als wären sie schon immer Freunde gewesen. "Genug! Komm geh mit!", sagte Jack, packte Larry am Kragen und zog ihn davon. Ty dankte ihm mit einem Nicken.

„So, jetzt sind wir allein!“, sagte Ty und öffnete die Augenbinde von Ashley und wurde ihren Knebel auch gleich los. „Wow! Das is´ ja ´n richtiges Luxuszimmer!“, meinte Ashley und biss sich sofort auf die Unterlippe. Was rede ich denn da? Ich will ihn doch nicht um dieses Zimmer beneiden!, dachte sich Ashley und achtete genau auf Tys Reaktion. „Ja, für mich is´ es aber etwas ZU luxuriös! Ich hab´s nich´ gern so aufgepuscht“, murmelte er und lief auf einer der Zellentüren zu, die an seinem Zimmer angrenzten.

Entsetzt starrte Ashley Ty hinterher und befürchtete das schlimmste. Als er ihren Blick bemerkte, lächelte er etwas ertappt und schob sie in die offene Zelle. „Es tut mir ja leid, aber so sind hier nun mal die Regeln, seid mein Uropa regiert hat. Sorry“, sagte er, machte ihre Fesseln ab und schloss die Tür hinter ihr zu. „Typisch Männer! Ich hasse es eingesperrt zu werden! Gott, wenn du mich hörst, dann bring mich hier bitte raus!“, flehte Ashley in den Himmel und hörte ein leises Lachen in der Kammer neben ihr.

„Was gibt’s da zu Lachen, du Hanswurst?“, fragte sie ihn gekränkt und er sagte: „Ich zitiere: ´Gott kann drei Dinge: Leben schaffen, über das Leben wachen und die Atmosphäre bewegen. Gottes Atem erreicht uns hier unten als Wind. Das ist der Kamikaze`. Du hast anscheinend noch nie ´Kamikaze Kaito Jeanne´gelesen, wie?“

Verdutzt starrte sie in seine Giftgrünen Augen und versuchte dort irgendeinen Sinn an der Sache zu sehen, doch sie fand keinen. Er starrte auch ihr in die Augen und lächelte zärtlich, als sie sich errötet wegdrehte. „Du bist richtig süß!“, kicherte er und verzog sich schnell aus dem Zimmer.

„Sagte er gerade süß?“, fragte Ashley sich leise und hörte, wie sich hinter ihr eine Tür öffnete. „Los, holt sie da drinnen raus und führt sie ein! Ich habe sie schließlich nicht umsonst mit hierher gebracht!“, hörte sie von dort aus Tys Stimme. „Schneller!“, befahl er in einem barschen Ton und zwei Mägde öffneten die Tür. „Das sind Tiffany und Clara! Sie werden dich bei deinem neuen Job einführen!“, sagte er, als er Ashleys verdutztes Gesicht sah. „Was für ein Job?“, fragte sie und er verzog sich nur grinsend aus dem Raum.

Tiffany und Clara zogen Ashley an den Armen in eine Kammer und zogen sie um. Verstört und ziemlich verwirrt, ließ sie alles über sich ergehen und betrachtete sich schließlich im Spiegel. Sie hatte ein langes, schwarzes Kleid an und ihre Haare waren hochgesteckt, wie es die anderen hatten. Doch die andern beiden hatten keine schwarzen, sondern weiße Kleider an. Außerdem hatten sie Stöckelschuhe, Ashley aber hatte schwarze Stiefel an. Warum?

Als sie das die Frauen fragen wollte, stürmte ein junger Mann herein und schob Ashley zurück in die Zelle. Ich dachte ich soll eingewiesen werden!, dachte sie sich und schaute den Mann verwirrt an. „Glotz nicht so! Befehl vom Chef!“, sagte er barsch und sie bleckte ihm die Zunge, als er sie wieder eingeschlossen hatte. „Und ihr raus!“, fuhr er die andern zwei an, die sofort mit eingezogenem Kopf und hochrot aus dem Zimmer traten. „Oh Gott, in was für einen Laden bin ich hier nur geraten?“, fragte sich Ashley und lehnte sich gegen die Wand. „Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass er dir nicht antworten kann!“, hörte sie eine Stimme von der anderen Seite sagen und sie rannte sofort zu dem vergitterten Fenster hinüber, um den Übeltäter zu sehen.

„WAS HAST DU MIT MIR VOR??“, fragte sie ihn laut und entdeckte ein breites Grinsen auf Tys Gesicht. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren!“, sagte er nur und lief gemächlich auf seinen Kamin zu, in dem das Feuer bereits knisterte. „Ich will es aber jetzt wissen! Warum bin ich so anders angezogen wie die Mädchen, die mit mir im Zimmer waren?!“, fragte sie weiter und entdeckte, wie sich Tys Pupillen zu einem Schlitz zogen. „Das geht dich nichts an!“, antwortete er wütend und warf ein Holzscheit ins Feuer.

Ashley seufzte und kniete sich auf den Boden. „Sag doch gleich, wenn ich nur als Menschenopfer für irgend so einen Gott, den ihr liebt geopfert werde!“, sagte sie und hörte schallendes Gelächter aus dem Zimmer nebenan. „Was is’?“, fragte sie gereizt und stand wieder kerzengerade im Raum.

Ty verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen und lachte: „Ich habe dir doch gesagt, dass Gott auf Bitten und Flehen nicht antwortet, also wird er auch nicht auf Menschenopfer anspringen! Hahaha! Du bist wirklich ziemlich naiv! Ich dachte ich hätte die richtige erwischt, weil du ja so mutig warst und dich gegen uns gewehrt hast, aber, dass du dann so reagierst, das hätte ich nicht gedacht!“

Verdattert starrte Ashley Ty an, der sich lachend in seinen Sessel warf und sie anschaute. „Wozu bin ich sonst hier? Als Lustobjekt eurer Begierden oder was?“, fragte sie verwirrt und Ty lachte nur noch lauter. Doch plötzlich unterbrach er sein Gelächter und antwortete mit ernstem Blick: „Ja, du bist endlich drauf gekommen! Ich dachte du wärst schneller und wüsstest es gleich.“ Geschockt fiel Ashley auf den Boden und stotterte wirres Zeug vor sich hin.

Ty stand mit einem breiten Grinsen auf und lief auf die Zelle zu. Jetzt hab ich sie wohl sehr geschockt!, dachte er sich und grinste nur noch breiter. Als er die Zellentür öffnete, zog er Ashley auf und lächelte ihr ins verwirrte Gesicht. „Das war doch nicht so gemeint!“, sagte er und ging zum Sessel, Ashley auf dem Arm haltend. Dann ließ er sich hinein fallen und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „W… Wie dann?“, fragte sie stotternd und schaute ihn an. Er ist eigentlich voll süß! Ich wünschte ich wäre ihm auf eine andere Weise begegnet!, dachte Ashley und wurde leicht rot, als er sie kurz auf die Wange küsste.

Dann stand er auf, stellte sie vor sich und umarmte sie schnell. „Leute!!“, rief er und man konnte getrampelt vor der Tür hören. „Tut mir leid, du wirst als Sklavin auf einem Sklavenschwarzmarkt verkauft. Ich hätte dich ja gern behalten, aber so verlangt es eben das Gesetz unserer Schicht. Die Menschen, die wir wegen ihren Schulden mitnehmen müssen, müssen auf dem Sklavenmarkt verkauft werden. Entschuldigung“, sagte er und küsste sie noch einmal auf die Stirn. Die Tür wurde aufgerissen und Jack, Larry und Frank kamen herein, die Drei, die sie schon kannte. „Bringt sie in den Wagen! Dies Mal will ich aber dabei sein, wenn meine kleinen Damen versteigert werden!“, lachte er und hatte wieder den bösen Ausdruck in seinen Augen, wie vorher. Sie versuchte zu fliehen, doch ihre Beine bewegten sich nicht mehr, sie konnten nicht mehr standhalten. Mit geweiteten Augen sackte sie zusammen. Sie war ohnmächtig geworden.

Neuer Herrscher

„Sie wacht wieder auf!“, flüsterte Frank seinem Chef Ty zu. Er schaute nach hinten und seufzte. Er hob seine Hand, ein Zeichen, dass Frank ruhiger fahren sollte. Langsam stand Ty auf und seufzte wieder. ‚Ich will sie doch gar nicht weggeben! Vielleicht brauch ich ja doch ´ne neue Sklavin! Dann kann ich sie doch kaufen! Aber das ist ja verboten!’, dachte er sich und lief einen Schritt nach hinten, wo Ashley quer auf zwei Sitzen des Busses lag. Sie bewegte ihre Finger und versuchte aufzustehen, doch Ty drückte sie sanft wieder zurück. Er schaute sie mit traurigen Blick an, setzte sich auf die Bank neben ihn und sagte: „Wir werden bald da sein, also solltest du dich noch etwas ausruhen! Manchmal müssen Sklavinnen Tag und Nach stehen bleiben können, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen!“

Nun saß sie ruckartig im Bus und wollte los schreien, doch sie ließ es und drehte sich langsam nach hinten um. Weit hinten saßen noch mehr Frauen, jede schlafend und zugedeckt. Sie schaute auf den Boden. Dort lag eine Decke und ein Kissen daneben. „Ja, ich lasse niemanden auf den harten Bänken erfrieren oder zu hart seinen Kopf lagern! Ich bin eigentlich sehr nett!“, meinte Ty und setzte sich wieder neben Frank auf den Begleitpersonensitz. ‚Eigentlich! Wenn du nicht gerade jemanden verkaufst!’, dachte sich Ashley und hob Kissen und Decke wieder auf. Sie konnte nur hören, wie Frank auflachte und Ty rot anlief. „BAKA!!“, rief er nun aus und drehte sich beleidigt um.

„Hey, Ashley! Ty wird schon rot, wenn ich sage, dass er verliebt ist in eine bestimmte Person hier, die mit A anfängt und shley aufhört! Hahaha“, lachte Frank und Ashley wurde auch rot. „BAKA!!!“, rief sie aus und warf ihm das Kissen und die Decke auf den Kopf. Das brachte ihn nur noch mehr zum Lachen und auch Ashley drehte sich dem Fenster zu.

An ihnen zog eine wunderschöne Landschaft vorbei. Einmal ein Stück Wald, dann wieder Wiese. Sie fuhren übers Land von einer Stadt zur anderen. Keine Autobahn in Sicht, keine Staus, nicht mal ein Auto war auf dieser Straße zu sehen. Einige der Felder waren mit bunten Blumen übersäht und reichten bis an den Horizont. Die Sonne schien vom Himmel, als wäre das ein Ausflug mit der Familie. Sie machte einem so warm ums Herz, das man das Ereignis vergessen könnte. Doch diesmal nicht. Ashley schaute weiterhin verträumt aus dem Fenster, ohne zu merken, wie sich Ty neben sie setzte.

Frank lachte noch immer und musste sich ab und zu die Tränen abwischen. ‚Wie kann man nur über so was lachen?’, fragte sich Ty in Gedanken und beobachtete Ashley genau. In ihren Augen spiegelte sich die pure Neugierde, aber auch ein Funken Angst. „Hey Ashley! Ich muss dir was sagen“, flüsterte Ty ihr zu und sie drehte sich zu ihm um. Er lächelte sie an und sagte leise: „Ich habe schon einen Kunden für dich an der Hand und da wir gleich da sind, muss ich dir leider das hier ummachen!“ Er band etwas um ihr rechtes Handgelenk und hob es hoch. Es war ein dicker Strick, der wahrscheinlich nicht reißen konnte.

Sie schaute ihn verwirrt an und sah wieder einen gehässigen Blick. „ALLES AUSSTEIGEN!“, brüllte plötzlich Frank nach hinten und erst jetzt bemerkte Ashley, dass sie schon lange standen. Ty stand ruckartig auf und zog sie mit nach draußen. Frank ging nach hinten und führte die Frauen mit einem Strick, die er an den Händen befestigt hatte, nach draußen.

„Frank, du weißt ja, wie alles geht! Ich warte hier auf den Spezialkunden!“, sagte er zu seinem Untergebenen und führte Ashley zu einer Bank. Sie sprachen einige Zeit lang kein Wort miteinander. Ashley schaute sich in der Gegend um und Ty suchte nach seinem „besonderen Kunden. Doch schließlich begann sie die Unterhaltung mit einer Frage: „Wie heißt Ihr Kunde?“ Erstaunt schaute er sie an und sagte: „Nun, er heißt Herr Treatattack!“ Ashley musste sich das Lachen verbeißen und dachte sich: ‚So ein scheiß Name!! Hahahaha!’ In Gedanken schmiss sie sich auf den Boden und kullerte umher, aber sie wurde schon bald von einer fremden Stimme aus ihren Gedanken gerissen.

„Ah! Tyson Trickattack! Da sind Sie ja! Ich habe mich schon gewundert, dass ich Sie hier nirgends finde!”, begrüßte ein älterer Herr Ty. ‚Trickattack? Treatattack?? Sind die verwandt?’, fragte sich Ashley in Gedanken und verfolgte das Gespräch zwischen „Trickattack“ und Herrn Treatattack.

„Nun, ich sehe, Sie sind sehr erfolgreich! Ihre Sklavinnen sehen hervorragend aus!“, lobte Herr Treatattack Ty.

Der wurde rot und sagte: „Ach was! Das habe ich nur Ihnen zu verdanken, Herr Treatattack!“

„Sie sollen mich doch nicht Treatattack nennen! Nenn mich gefälligst TED!!“, brüllte er Ty an. Dieser nun total verdattert trat einen Schritt zurück.

„Tut mir leid, aber ich rede meine Vorgesetzten niemals mit ihren Vornamen, bzw. ihren Spitznamen an!“, bemerkte Ty und trat noch einen weiteren Schritt zurück, da „Ted“ anscheinend ziemlich wütend war, denn er hatte einen finsteren Blick drauf.

Abwehrend hob Ty seine Hände und sagte schnell: „Aber bei Ihnen mach ich eine Ausnahme, Ted! Hahaha!“ Ted legte sofort gutmütig seinen Arm um Ty und klopfte ihm auf die Schulter. Die Angst wich sofort aus seinem Gesicht.

Ashley sah dies als geeigneten Zeitpunkt ab zu hauen und versuchte sich aus dem Staub zu machen, als Ted sich weiter mit Ty unterhielt, doch sie spürte, wie sich der Strick um ihre Handgelenke enger zog und ihr Entführer den Strick schnell festhielt. „Du entkommst mir nicht!“, sagte er. Dabei sah er ihr direkt in die Augen und seine giftgrünen Augen verwirrten sie aufs Neue. Sie seufzte. Hier kam sie wohl nicht weg.

Langsam setzte sich Ashley wieder auf die Bank und musterte „Ted“ von oben bis unten. Er hatte braune kurze Haare und einen eiskalten Blick, denn seine Augen waren eisblau. Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. ‚Warum läuft mein Leben nur so verkehrt? Bin ich denn wirklich nichts weiter wert, als ein kleines Geschwätz unter alten Bekannten und ein paar Moneten? Ich bin doch ein Mensch! Ich müsste etwas wert sein! Aber warum nur? Erst meine Familie, dann ich! Was soll ich denn jetzt noch von meinem Leben verlangen?’, fragte sich Ashley in Gedanken und wischte sich schnell die Augen trocken, die feucht geworden waren.

Sie zog ihre Knie an ihr Kinn und dachte weiter über ihr Leben nach. Ist wirklich alles so schlecht gelaufen bis her? Gab es keinen einzigen schönen Moment? ‚Doch! Als Ty mich auf seinen Armen hielt und küsste!’, dachte sich Ashley und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf der Bank ein.

„Hey! Steh auf!“, sagte plötzlich eine barsche Stimme zu Ashley und sie blinzelte. Verwirrt von der schönen Umgebung schrak sie auf und schaute sich um. Doch noch bevor sie etwas fragen konnte, entdeckte sie wie ein junger Mann vor ihr stand und ihr die Hand reichte. Und plötzlich schoss ihr alles wieder in den Kopf. Das war Ty, der da hinten war Ted und sie war hier, weil sie verkauft wurde. Sie schluckte und stellte sich neben Ty hin. Er hatte ihren Strick noch immer in der Hand und gab diesen nun mit einem breiten Lächeln an Ted weiter. „Sie wird dir keine Schande bereiten!“, sagte er und verschwand wieder. Man konnte noch sehr lange sein Lachen hören und als auch dieses verklang und Motorengeräusche sich entfernten, war er weg. Wahrscheinlich für immer.

Plötzlich spürte Ashley, wie sie hastig weiter gezogen wurde. „W… Wartet! Ich weiß nicht, wie ich Sie anreden soll!“, rief sie Ted zu, doch er antwortete ihr nicht, sondern schob sie auf eine große Limousine zu. Verwundert schaute sie zu Herrn Treatattack, doch der stieß sie nur hinein und setzte sich neben sie. „Nach Hause!“, sagte er barsch zum Chauffeur und sie fuhren los.

Unterwegs starrte er Ashley immer wieder an, während sie aus dem Fenster sah. „Nenn mich bitte auch Ted, genauso wie Ty. Aber sprich mich weiterhin mit Sie an, verstanden?“, sagte er nach einer viertel Stunde und Ashley schaute ihn leicht verwirrt an. Doch als er sie leicht gereizt ansah, meinte sie: „Ja, Herr. Ich habe Sie verstanden!“ Sie schaute ihn wieder an und fragte sich, wie es wohl sein würde, bei ihm zu leben. Er war doch ganz anders, als sie erwartet hatte. Sie hätte ihn eher mit Ty gleich gestellt, doch er war wahrscheinlich ein noch schlimmerer Herrscher, als Ty. Doch wer konnte das sagen. Sie war nicht einmal einen Tag bei ihm gewesen. Gestern erst war sie um Mitternacht entführt worden! Es war erst einen Tag her.

Nach einer weiteren Stunde kamen sie schließlich bei einer großen Villa an. Die Tür wurde von einem Butler aufgehalten und Ted stieg als erster aus, darauf folgte Ashley. Als sie aus dem Wagen draußen stand, schaute sie sich um. „Winny! Kümmere dich um sie! Ich hab sie Ty abgekauft! Du weißt ja, wie die immer gezogen sind!“, befahl er einer kleinen Frau, die plötzlich auf Ashley zugestürmt kam. Ted verzog sich schnell in seiner Villa. Sie war riesengroß und strahlte etwas magisches aus. Der Garten und die Allee waren wunderschön und mit Pflanzen und blühenden Blumen nur so überwuchert! Wer war dieser Mann?

„Guten Tag. Ich bin Winny. Folge mir bitte!“, sagte sie zu Ashley, die ihr bereitwillig nach ging. „Wo sind wir hier?“, fragte Ashley schließlich Winny, die einen langen Weg entlang lief. Sie kicherte und antwortete: „Wir sind hier in der Villa ‚Black Life’! Du wirst auch bald erfahren, warum sie so heißt!“ Mehr sagten sie nicht zueinander, während sie den ganzen Weg entlang liefen.

Er führte bald zu einer Hintertür der Villa und wurde hastig von einem kleinen Jungen aufgestoßen. „Timethie!“, brüllte eine barsche, tiefe Stimme aus dem Haus und bald kam der Besitzer dieses Organs. Es war ein großer, kräftiger Mann, der mit einem wütenden Blick hinter den kleinen Jungen hinterher rannte. „Ich hab dir gesagt, du sollst nicht mehr klauen!“, rief er. Als er Timethie erwischt hatte und gerade wieder in die Villa wollte, entdeckte er Winny, die still, mit geschlossenen Augen, da stand und Ashley, die verdutzt drein schaute.

Schon wurde der Junge losgelassen und der Mann stellte sich vor: „Hallo, du schöne Maus!“ ‚Meint der mich etwa damit?’, fragte sich Ashley in Gedanken, während er weiter redete: „Mein Name ist Hovard! Ich bin hier der Koch!“ Er reichte ihr die Hand und schüttelte sie gekonnt durch. „Hovard, dass ist Ashley! Bagger sie nicht an, sie ist nämlich mit Ted her gekommen!“, meinte Winny plötzlich kühl und Hovard erstarrte zu einer Salzsäule. Verwirrter als vorher schaute Ashley zwischen Hovard und Winny hin und her. Warum waren sie plötzlich so still?

„HOVARD!!!!!!!!“, schallte es plötzlich durchs ganze Haus und jetzt erschrak auch Ashley ziemlich. Diese Stimme kannte sie, zwar noch nicht gut, doch gut genug um zu wissen, dass es Teds Stimme war, die sie hörte. „Ich komme her!“, rief Hovard hoch, während er einige Stufen nach oben trampelte.

Verwundert über so viel Lärm wurde Ashley von Winny in die Küche gezogen. „Bleib hier stehen!“, sagte sie zu Ashley, worauf sie nur nickte und sich weiter umschaute. Winny verließ den Raum. Nun war sie alleine. Sie könnte einfach wegrennen. Einfach wegrennen. Doch irgendetwas hielt sie in den Gemäuern fest. Etwas, dass sie nicht beschreiben konnte. ‚Warum renn ich nicht einfach weg? Warum?’, fragte sie sich, doch plötzlich wusste sie die Antwort: ‚Keiner wird mich vermissen! Ich habe niemanden mehr, der mich braucht! Ich bin alleine!’

Ashley senkte den Blick. Ja, so war es. Niemand brauchte sie mehr, denn niemand war mehr da, der sie vermissen könnte. Niemand mehr. Ihr liefen einige Tränen an den Wangen hinunter und sie fing an leise zu schluchzen. „Ich hasse mein Leben!“, flüsterte sie. Und als sie zusammen brach und kniend auf dem Boden weinte, sah sie plötzlich, wie zwei Schuhe vor ihr zum Halt kamen. Langsam schaute sie auf und erschrak.

Black Life

„T… Ty?!“, rief Ashley verwundert aus und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. War er etwa die ganze Zeit schon hier gewesen? „Ashley! Wie geht’s dir? Du wunderst dich bestimmt, was ich hier suche, nun ja, so genau weiß ich das auch nicht. Ich wurde hier her verschleppt, als ich dich an Ted verkauft habe und gerade auf den Weg zum Bus war. Da haben sie den Bus geentert und mich und Frank einfach hier her verschleppt. Frank läuft mit Winny im Haus herum. Ich wüsste nur zu gerne, was der Alte jetzt schon wieder ausheckt!“, murmelte er und schaute wieder zu Ashley, die ihn verstört anschaute. „Tut mir leid, zu viele Informationen, was?“, lachte er und half ihr auf.

‚Warum fragt er mich denn nicht, warum ich geweint habe?’, fragte sie sich und beobachtete, wie er etwas aus dem Kühlschrank nahm. Er drehte sich wieder zu Ashley und gab ihr eine Banane. „Sie werden schon nichts dagegen haben, wenn ich dir was geb’“, sagte er und biss in seine Tomate. Langsam nahm Ashley die Banane an, schälte sie ab und biss hinein. Es schmeckte wunderbar. Sie hatte schon lange nichts mehr zu Essen bekommen. Als die beiden fertig gegessen haben, bedankte sich Ashley ausführlich bei Ty für die Banane.

Er schaute sie nur an und lächelte, als sie ihn anschaute. Dann folgte eine lange Zeit der Stille. Ashley räusperte sich nach zehn Minuten und fragte Ty schließlich vorsichtig: „B… Bist du mit Ted verwandt?“ Er schaute sie interessiert an und sagte erst mal gar nichts, sondern schaute auf den Boden. Dann nickte er. Ashley hielt sich die Hand vor den Mund um nicht loszulachen. Sie hätte es sich ja denken können.

Plötzlich wurde Ashley von hinten angetippt und in einen Arm gezogen. „Na Süße! Hast du meinen Gast schon gesehen?“, fragte Ted, der sie von hinten umarmt hatte. Ty schien das nicht zugefallen, denn er wurde rot im Gesicht und fragte gereizt: „Wozu bin ich eigentlich da?“ ‚Wenn ihr euch schon alleine vergnügen könnt!’, dachte er sich hinzu und bekam sofort eine Antwort von Ted: „Na weil ich dich ärgern will!“ Ashley senkte den Blick, hielt sich die rechte Hand an die Stirn und schüttelte den Kopf. Ted und Ty standen sich nun gegenüber und fingen an sich zu prügeln. Es war keine Spur von Winny oder Hovard zu sehen und so ergriff Ashley nun die Initiative und schüttete den beiden Streithähnen einen Eimer mit eiskaltem Wasser über die Köpfe.

Ohne ein Wort zu sagen, standen die beiden auf und schauten Ashley an. „Sie ist wirklich aus deiner Zucht!“, lachte Ted nach einer Weile und bekam sofort einen Schlag auf den Hinterkopf von Ty. „Ich hab sie nur mit zu mir nehmen müssen, weil sie uns nicht mehr bezahlen konnte! Sie ist nicht mehr als ein Mitbringsel und ein Mädchen, das uns nicht genug Geld brachte! Nicht mehr und auch nicht weniger!“, rief Ty aus und Ashley erschrak. Sie hatte sich zu viel eingebildet! Langsam trat sie einen Schritt zurück und bemerkte, wie Ted Ty gerade eine Ohrfeige geben wollte. Deswegen rannte sie nach draußen und setzte sich weit entfernt von der Villa auf eine Bank, die zwischen vielen bunten Blumen stand.

Es vergingen viele Stunden und die Sonne war dabei wieder unterzugehen, als Ashley plötzlich hörte, wie jemand näher trat. Sie schaute auf und sah, dass es Ty war. Sie schaute ihn wütend an und drehte sich wieder nach vorne. Als er ihren Blick bemerkte, kratzte er sich am Hinterkopf und setzte sich neben sie hin. „Es tut mir leid“, sagte er schließlich und sie schaute ihn missbilligend an. „Wieso denn? Sie haben nur getan, was Ihr Großvater und Ihr Urgroßvater auch getan hätten. So ist es doch schließlich Gesetz bei Ihnen! Stets die Frauen verkaufen, die sich eine Bezahlung nicht mehr leisten können!“, meinte sie und pflückte ein kleines Gänseblümchen aus dem Rasen.

Sie schaute es an, roch daran und stand schließlich auf. „Es tut mir leid, ich werde nun gehen!“, sagte Ashley zu Ty und gab ihm das Gänseblümchen. Dann lief sie wieder auf das Haus zu und begegnete Ted. „Was kann ich für Sie tun, Herr?“, fragte sie ihn höflich. Er schaute sie erstaunt an und sagte: „Du kannst die Sauerei in der Küche aufräumen!“ Sie nickte und lief schnell in die Küche, wo sie eine riesige Unordnung erwartete. Und so machte sie sich sofort an die Arbeit und überlegte, was Ted und Ty wohl jetzt beredeten.

Ty und Ted standen sich gegenüber und schauten sich gegenseitig tief in die Augen. Keiner schaute weg und Ted fing an zu fragen: „Na, warum hast du denn so gereizt reagiert, als ich sagte, dass sie aus deiner Zucht sei?“ Ty grinste böse und sagte: „Sie ist nun mal nicht aus meiner Zucht, sie ist ein unvorhergesehenes Problem! Ich habe ihre ganze Familie ermordet und von ihr Geld erpresst, damit wir sie nicht gleich mitnehmen müssen. Da du sie jetzt hast, erspart mir das eine Menge Scherereien.“

„Nun, wenn dem so ist, wieso bist du dann wütend geworden, als ich sie in den Arm genommen habe?“, fragte Ted weiter.

Ty wurde ungeduldig und antwortete: „Weil ich dein Gast bin und dich nicht unbedingt mit deiner Magd rum schmusen sehen will!“

Ted grinste breit und kicherte. Verwundert schaute Ty ihn an und wartete auf eine Erklärung, die auf der Stelle folgte: „Wer sagt denn, dass sie meine Magd ist? Ich habe sie von dir gekauft und darf mit ihr tun und lassen was ich will, wo ich will und wann ich will, egal ob ich Gäste habe, oder nicht! Du bist hier Gast und solltest dich nicht immer in alles einmischen, was dir gar nichts angeht!“

Tyson fing an zu zittern und wollte gerade etwas rausbrüllen, als Treatattack meinte: „Außerdem glaube ich, dass du in sie verliebt bist!“ Jetzt war Ty geschockt und starrte ihn mit geweiteten Augen an. „D… Das glaubst du doch jetzt selbst nicht!“, sagte er leise und schaute ihn giftig an. „Tja, ich kenn doch meinen lieben Verwandten! Ich weiß, dass du auf sie scharf bist!“, lachte Ted und wich gekonnt einer Kopfnuss von Ty aus. „D… Das ist doch vollkommener Blödsinn!!“, brüllte Ty raus und bekam eine Ohrfeige. Sein Verwandter hatte ihm direkt eins übergezogen, ohne mit der Wimper zu zucken. Er war baff. Noch nie war jemals jemand so brutal zu ihm gewesen.

„Tja, du solltest niemals deine Liebe verleugnen, sonst wirst du es ziemlich bereuen!“, meinte der Hausherr und Ty brüllte erneut: „DAS IST VOLLKOMMENER BLÖDSINN!!! Ich hasse sie!!“ Diese Worte jagten Ted ein breites Grinsen aufs Gesicht und er sagte: „Nun, wen dem so ist, kannst du gehen! Mein Chauffeur wird dich nach Hause bringen! Dich und deinen Bus!“ Mit diesen Worten trennten sich die Wege von Ted Treatattack und Ty Trickattack.

„VERDAMMT!!“, fluchte Ashley, als sie gerade zum dritten Mal den Aufwascheimer umkippte und noch einmal alles aufwischen musste. Ihr gefiel die Arbeit überhaupt nicht. Sie knallte den Lappen in den Eimer und hielt sich die Hände vors Gesicht. ‚Hoffnungslos. Es ist wirklich scheiße hier zu arbeiten! Verdammte Scheiße ich will wieder nach Hause! Ich will endlich wieder mein Leben leben!’, dachte sie sich und schluchzte. Sie konnte nicht mehr. Sie wusste ja nicht einmal, ob Ty sie nur veralbert hatte, oder ob er all das ernst meinte, als er sie küsste und sagte, sie sei süß! Langsam flossen die ersten Tränen an ihrer Wange runter. Es musste raus.

Als sie Schritte auf sich zu kommen hörte, kniete sie sich schnell wieder hin und wischte den Rest des Wassers auf. „Ah! Du bist noch da!“, sagte Ted und hob sie erfreut hoch. „Du bist wirklich süß!“, lachte er und tänzelte mit ihr umher. Schließlich kam er zum stehen und schaute in ihre Augen. Sie weinte noch immer.

„Och Gott Mädchen! Mach dir wegen diesem Arschloch Ty doch keine Gedanken! Er ist einfach nur ein kleiner Macho, der es immer auf Weiber abgesehen hatte! Du darfst ihn nicht ernst nehmen! Egal, was für Komplimente er gemacht hat, glaub mir, er hat es wie jedes Mal nur aufs Geld abgesehen! Glaub mir!“, sagte Ted und nahm Ashley fest in den Arm. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und fing an bitterlich zu weinen. „Lass alles raus!“, flüsterte er und hielt sie weiterhin auf dem Arm. „Danke“, schluchzte sie irgendwann zwischen drinnen, doch dann sagten sie beide eine lange Zeit kein Wort mehr.

Nach ungefähr einer Stunde befreite sich Ashley aus seiner Umarmung, stellte sich vor ihm hin und verbeugte sich. „Vielen danke, Herr. Aber ich fände es besser, wenn Sie das hier veressen. Ich möchte nicht, dass Sie denken, ich wäre eine Heulsuse!“, sagte sie und hob den Eimer auf, in dem das Wasser schon auf die Befreiung wartete. Ted stand da und überlegte. Ob er sie noch einmal umarmen sollte? Er schüttelte den Kopf. Nein, dann würde sie ihn sicher für aufdringlich halten. „Ähm… Ashley, Winny wird gleich das Essen zubereiten. Darf ich dir dein Zimmer zeigen?“, fragte er etwas schüchtern und sie schaute ihm sofort an. Lächelnd nickte sie und stellte den Eimer vor die Tür.

Ted nahm sie sofort an die Hand und zog sie mit ins obere Stockwerk, wo auf sie eine riesige Überraschung wartete. Dort waren die schweren Vorhänge vor die Fenster gezogen und man konnte in dem schummrigen Licht nur einige Andeutungen von Bildern an der Wand sehen. „Das sind einige meiner Verwandten!“, sagte Ted und lief weiter. Eigentlich wollte Ashley sich die Bilder anschauen, doch es blieb ihr nicht genügend Zeit, da er sie mit sich zog. ‚Aber später habe ich bestimmt noch Zeit, um mir die Bilder anzuschauen!’, dachte sie sich und ging weiter.

Als sie vor einer Tür ankamen und Ted diese sofort aufstieß, schaute sich Ashley überrascht um. Das Zimmer war mit vielen bunten Farben gestrichen und das Bett war überfüllt mit weichen Kissen und Decken. Überrascht schaute sie Ted an, der sie zu einem Schrank führte und dessen Türen weit aufriss. „BOAH!!!! SO VIELE KLEIDER???“, fragte Ashley laut und schaute sich jedes einzelne an. „Darf ich die alle haben?“, wollte sie wissen. Ted nickte und sagte: „Ich will, dass meinen neue Frau gut aussieht!“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, machte die Tür hinter sich zu und ließ eine kleine, geschockte Ashley zurück.

Unfall

nyooooo is a mal a kürzeres, aber besser als gar keins, oda? ^^°

viel spaß beim lesen=)

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Sie fiel ins Bett und stammelte unverständliche Sätze vor sich hin. Doch letztendlich kam sie zu einem Wort: „Warum?“

Vor der Tür stand noch immer Ted, der sich gerade gegen die Wand lehnte. „Verdammt! Hoffentlich überlegt Ty sich noch mal alles anders! Sonst hasst sie mich bestimmt für immer!“, murmelte er vor sich hin und schlich langsam den Gang entlang, bis er wieder zurück zur Treppe kam. Die ging er langsam nach unten und traf auf dem Gang Winny. „Und? Wird sie bleiben?“, fragte sie Ted. Er zog die Schultern hoch. Sie seufzte und ging gerade in die Küche, als es an der Tür klingelte. „Ich geh schon hin!“, rief Herr Treatattack ihr zu und öffnete schwungvoll das große Tor, das beinahe auf die Wand geknallt wäre, doch er hielt es auf und schaute erstaunt nach draußen.

Breit grinsend lehnte er sich gegen den Torrahmen und fragte mit einem kühlen, gelangweilten Blick: „Was willst du noch hier?“

Beschämend auf dem Boden blickend, antwortete Ty, der vor der Villa stand: „Ich hab was wichtiges vergessen!“

„Tut mir leid, wenn du Ashley damit meinst, dann musst du schon was blechen, damit du sie bekommst, oder du musst bei mir arbeiten und in einem meiner Zimmer schlafen!“, sagte Ted bis über beide Ohren hinaus grinsend.

Schnaufend wollte Ty gerade etwas sagen, als Frank von hinten fragend rief: „Und? Rückt der alte Sack Ashley raus?!“

Sofort schlug sich Tyson die Hand auf die Stirn und schrie zurück: „Du musst Heim fahren! Ich muss sie abarbeiten!“

Nach einem kleinen Augenblick der Stille konnte man schallendes Gelächter hören und wie dieses sich mitsamt des Brummens eines Busses verzog.

Wieder verstrichen einige Minuten bis Ted zu Ty sagte: „Du weißt schon, was für einen Schwachsinn du ihm da zu gerufen hast, oder? Abarbeiten! Ahahaha! Wie kann man so was sagen?“ Er lachte sich schlapp und führte seinen Verwandten in die Halle. „Warte hier!“, befahl Treatattack Trickattack und lief nach oben zu Ashleys Zimmer.

Ashley war gerade dabei sich einen normalen Pferdeschwanz zu machen und hörte, wie es an ihrer Zimmertür klopfte. Sie hatte sich mittlerweile beruhigt und sagte: „Herein.“ Langsam öffnete sich die Tür und ein breit lächelnder Ted kam hereingestiefelt. „W… Was gibt es?“, fragte sie ihn und schaute ihn ängstlich an. „Sei doch nicht so ängstlich, Ashley-Schatz! Das mit der Frau war doch bloß ein Scherz! Hahaha! Keine Sorge! Ich habe unten deinen wirklichen Mann stehen, nur weiß er davon noch nichts, hehe!“, sagte er, rieb sich die Hände und schaute die verdutzt drein schauende Ashley an.

Ted wurde rot, räusperte sich und meinte dann: „Na gut, lass uns runter gehen! Aber sag nichts zu ihm. Wir tun einfach so, als wären wir ein glückliches Liebespaar, okay?“ Ashley schaute ihn komisch an und fragte dann: „Warum tun wir das?“ Ted grinste jetzt nur noch breiter und sagte: „Na, weil Ty dich abarbeiten muss! Und je mehr er von dir abgearbeitet hat, desto mehr darfst du dich von mir wegbewegen und die andere Sachen, sogar Hosen anziehen! Ist doch ´n Deal, oder?“

Ashley schaute ihn erleichtert an und flog ihm um den Hals. „Du bist spitze, Ted!“, rief sie aus und rannte an die Treppe. Ohne, dass Ty etwas merkte, konnte sie ihn von oben bis unten mustern. Sie hatte ihn trotz all der Gemeinheiten, die er gesagt hat, vermisst. Als sie die Stufen hinunter gehen wollte, spürte sie Teds Hand an ihrer Hüfte und wie er sie an sich zog. „Keine Sorge, wir schauspielern etwas!“, flüsterte er ihr zu und führte sie lächelnd nach unten.

„Für was braucht ihr mich? Ihr habt euch doch lieb!“, maulte Ty, als Ted und Ashley bei ihm zum Stehen kamen. „Sei doch nicht so sauer!“, sagte Treatattack und löste sich von seiner „Frau“. Ashley stand mit zittrigen Händen neben den zwei Herren, die sich gegenseitig ärgerten und beobachtete das Specktakel. Irgendwie wurde ihr schlecht. „T… Ty, T… Ted! M… Mir ist schwindelig!“, stotterte Ashley. Die beiden schauten auf und hörten nur noch ein dumpfen Schlag. Ashley war zusammen gesackt. „Hey! Ashley!!! Was hast du?!“, fragte Ty laut und versuchte sie aufzuwecken. „Man! Meinst du die weiß das, wenn sie ohnmächtig ist?! Winny!! Schnell!! Notfall!!“, rief Ted laut und schon kam seine Haushälterin angerannt.

Kopfschüttelnd hob sie Ashley an und rief nach Hovard, der sofort angerannt kam und Ashley auf seine Schultern packte. „Ihr beide überlegt euch mal, was ihr angestellt habt! Und zwar in Teds Zimmer! Verstanden?! Ab jetzt!“, sagte Winny und schickte die beiden Männer in Teds Zimmer.

Die Wahrheit und der Putzfimmel

Ted und Ty verschwanden sofort in Teds Zimmer und überlegten sich wirklich, was sie angestellt hatten und warum Ashley umgekippt ist.

Währendessen waren Ashley, Winny und Hovard in einem kleinen Zimmer, nahe der Küche, angelangt und Ashley wurde dort auf ein Bett. „Was hat sie denn?“, fragte Hovard besorgt und sah nur das breite Grinsen von Winny. „Zu viel stress. Es wird schon wieder. Dass mit Ty und Ted seit gestern, das war ihr einfach zu viel!“, lachte sie und deckte Ashley zu. „Sie wird sich schon wieder beruhigen. Aber du könntest die oben trotzdem verprügeln! Schadet den beiden nichts!“ Hovard grinste breit und stiefelte einige Minuten später mit wuchtigen Schritten und einem ernsten, wütenden Blick nach oben. Währenddessen wachte Ashley auf und schaute Winny vor ihr an.

„Was ist passiert?“, fragte sie Winny. Ashleys Gesicht war noch immer bleich, aber doch besser, als vorher. „Du bist vor Stress umgekippt. Du weißt anscheinend nicht mehr, wo dir der Kopf steht“, antwortete Winny und gab ihr ein Glas. „Da hast du recht!“, meinte Ashley und trank. „Wir warten ab, was jetzt passiert, ja?!“, sagte Winny und die beiden unterhielten sich weiter, während man von oben wilde Schreie hörte.

„HOVARD!!! WAH!!! STOP!!! WARTE!!!“, brüllte Ty ängstlich. Ted hatte sich schon mit einem blauen Auge davon geschlichen. „Nicht nur der Herr, sondern auch du wirst jetzt geschlagen!“, grollte Hovard und schon bekam Ty eine runter gehauen. Stöhnend warf er sich aufs Bett und Hovard verließ den Raum, mit einem befriedigten Grinsen und stolzgeschwellter Brust.

Ted stand vor einer großen Tür und starrte sie an. ‚Irgendwann werde ich es schaffen, sie wieder zu öffnen!’, dachte er sich und lief wieder einen Schritt davon weg. Dann seufzte er und lief wieder in sein Zimmer zu seinem Verwandten. Dann warf er sich mit aufs Bett und schlief ein.

„Ach so! Das hat Ted jetzt also vor!“, lachte Winny und hörte, wie es klopfte. „Ja?“, fragte sie und Hovard trat wieder mit einem breiten Grinsen herein. „Die beiden werden heute Nacht gut schlafen können, hehe“, grinste er und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ashley seufzte und schaute auf ihre Hände, die sie auf die Decke gelegt hatte. „Was hast du denn, Ashley?“, fragte Winny sie und schaute in ihre Augen. „Seid ihr zwei eigentlich die einzigen Arbeiter hier?“, wollte Ashley wissen und blickte die beiden neugierig an.

Winny und Hovard waren auf diese Frage nicht gefasst gewesen, doch Winny wusste, was sie zu sagen hatte. Die Wahrheit. „Ja, sind wir. Ted ist hier der einzige Bewohner und bisher hat es niemand länger als drei Tage bei uns hier ausgehalten. Und ich denke es wird endlich Zeit, dass wir dir zeigen, weshalb!“, meinte sie und nahm Ashleys Hand. Dann führte Winny sie hinaus und lief eine dunkle Treppe hinunter.

Ohne ein Wort zu sprechen, kamen sie immer tiefer in ein Kellergewölbe. Ashley war geschockt. Von den Decken hingen große Spinnennetze herunter und auch einige Spinnen liefen vor ihnen davon. Sie hörte etwas zischeln und blieb kurzerhand stehen. Da rannte Hovard auf sie drauf und beruhigte sie: „Keine Angst, wir beschützen dich!“ Winny machte eine Fackel an und Tausende von Fledermäusen jagten aus dem Gewölbe. Als ob Ashley da keine Angst bekommen hätte.

„Wir sind da!“, sagte Winny nach einer langen Stunde und öffnete eine große Tür. Hovard stapfte mit Ashley im Arm nach drinnen und machte das Licht an, während Winny wieder die Fackel löschte.

„W… Wo sind wir?“, fragte Ashley stotternd und schaute sich ehrfürchtig um. „Wir sind hier im alten Arbeitszimmer von Ted, das er schon seit vielen Jahren nicht mehr aufgesucht hat. Ich bin öfters hier runter gekommen und habe es etwas entstaubt. Aber du siehst ja, es wird nicht mehr sauber!“, antwortete Winny mit einem milden Lächeln.

Rätselnd schaute sich Ashley ein riesiges Gemälde an. „Das ist der Vater von Ted und Ty! Die beiden sind Brüder, auch wenn man es ihnen nicht ansieht. Hahaha! Ihr Vater war grauenhaft zu den beiden! Hat sie geschlagen und immer wieder getriezt! Bis Ty dann irgendwann abgehauen ist und bei seinem Großvater angeheuert hat, der auch was gegen seinen Sohn hatte! Hahaha! Familienliebe! Deshalb wohnt Ted hier und hat den Namen seines Vaters und Ty wohnt in dem alten Hauptquartier und hat den Nachnamen seines Großvaters! Ziemlich kompliziert, aber wenn man es versteht, ist es schon gar nicht mehr so schwer zu verstehen!“, lachte Hovard und pustete einmal kräftig über die Regale.

So wirbelte er zwar viel Staub auf, doch das störte nicht weiter, da Winny sofort ein großes Fenster aufmachte. Schnell hastete Ashley hin und schaute nach draußen. „WOW!!!“, rief sie begeistert aus und wollte gerade aus dem Fenster steigen, als Hovard sie aufhielt und nach unten deutete. Der Boden war ziemlich weit entfernt und man würde sterben, wenn man hinunter aus dem Fenster stieg. „So ist schon jemand umgekommen!“, flüsterte Hovard wehleidig und rannte aus der Tür. ‚Hatte er etwa Tränen in den Augen?’, fragte sich Ashley in Gedanken und schaute nach unten.

„So ist die Mutter von Ty und Ted umgekommen. Hovard konnte sie nicht mehr stoppen. Er war gerade dabei etwas hier rein zu tragen, als er sah, wie Alicia sich aus dem Fenster stürzen wollte. Er hatte sie schon fast wieder zurück, doch sie sah das Bild und sprang eiskalt, ohne über die Folgen nachzudenken. Danach lief Ty weg, erst später erfuhren wir, dass er zu seinem Großvater gegangen war. Jedem Mädchen, dass bisher hierher kam, haben wir diese rührselige Geschichte erzählt und alle sind sie davon gerannt, weil sie nicht das Schicksal mit uns allen teilen wollte. Ich weiß nicht, ob auch du so bist, wie all die anderen, doch ich hoffe es nicht, denn ich spüre bei dir etwas wunderbares, was uns vielleicht retten könnte“, sagte Winny und ging auch aus dem Raum.

Verwirrt hatte sich Ashley auf den Stuhl beim Schreibtisch gesetzt und schaute sich jetzt noch einmal alles genau an. Das Fenster war hinter einem riesigen Schreibtisch, der mit viel Papierkram und Büchern ausgelastet waren, außerdem stand darauf noch eine Schreibtischlampe. An den Wänden hingen einige Gemälde und die Bücherregale waren vollgestopft bis obenhin. Außerdem war alles bis oben hin vollgestaubt und einige zerknüllte Blätter lagen auf dem Boden herum. Auch stand ein Sessel vor einem großen schwarzen Loch, das wahrscheinlich einmal ein Kamin gewesen sein musste. Sie seufzte. Hier konnte sie nicht leben, nein, aber sie konnte auch nicht fortrennen, wie alle anderen, sie musste hier endlich mal Ordnung ins Leben bringen.

Tief einatmend ging Ashley zur Tür hinaus und traf dort Winny und Hovard vor. Sie schaute auf den Boden, richtete sich dann kerzengerade auf und sagte: „Ich bräuchte einen großen Eimer voll warmen Wasser, einen nassen Wischlappen, einige trockene Tücher und Staublappen, dann bräuchte ich auch noch große Kisten und einen Wischmopp und macht hier mal alles etwas sauber, kehr aus, mit einem Besen oder so! Einen Mülleimer bräuchte ich auch und das alles etwas schneller und heute noch, wenn’s geht!“ Sie klatschte in die Hände und schon liefen Hovard und Winny breit grinsend zurück zum Haus und holten alle, was Ashley verlangt hatte.

Nach zehn Minuten waren die beiden auch wieder da und gaben Ashley alles in die Hand. „Gut! Nun nehmt ihr die Besen und kehrt da draußen alles sauber! Macht die Fenster auf, wenn ihr welche findet und schaltet das Licht ein, ich kümmere mich um diesen Raum und schaue, ob es noch mehr hier gibt! Also, ran an die Arbeit!“, rief Ashley übermütig und schon machten sie sich alle an die Arbeit.

Die Zeit verging wie im Flug. Hovard und Winny wischten draußen sogar noch einmal alles frisch durch, rissen die Fenster auf und bald durchzog eine herrliche frische Luft die Gänge, die so finster waren. Ashley war derweil mit den Bücherregalen beschäftigt. Ein Bücherregal räumte sie auf, wischte es durch und stellte die Bücher wieder rein und immer so weiter. Natürlich hatte sie davor den Kamin sauber gemacht, der jetzt in seiner ganzen Pracht strahlte. Die Wände waren eigentlich wunderschön vertäfelt, doch man konnte es durch den Staub nicht sehen.

Nach einer Stunde war sie fertig und schaute sich befriedigt ihr Werk an. Dann schleppte sie die Sachen nach draußen und lief die Gänge entlang, um weitere Zimmer zu suchen. Und sie fand noch zwei. Ein Badezimmer und ein Schlafzimmer. Anscheinend hatte hier mal jemand früher übernachtet. Seufzend schliff Ashley die Waschsachen mit sich zu den beiden Zimmern und machte alles sauber. (Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie da alles geblitzt und gefunkelt hat ^^)

Hovard und Winny hatten derweil in der Küche ein riesiges Mahl vorbereitet und deckten freudig den Tisch für fünf Personen: Ty, Ted, Ashley und die beiden selbst. Sie waren überglücklich, dass Ashley nun doch blieb.

Ty war inzwischen aufgewacht und starrte die Decke an. „Was hab ich damals nur falsch gemacht?“, fragte er leise und hörte wie sein Bruder antwortete: „Nichts, wir haben alles richtig gemacht. Unser Vater hat uns einfach misshandelt!“ Das war eine typische klare Ansage von Ted, die Ty schon von früher gewohnt war. „Warum hat sich Mutter aus dem Fenster gestürzt?“, wollte Tyson wissen. „Weil Vater sie geschlagen hat und sie nicht wollte, dass er uns behandelte, wie Tiere“, gab Theodore wieder zurück. „Du weißt wohl alles, wie?“ Ted grinste und meinte: „Nein, alles nicht. Zum Beispiel weiß ich nicht, was hier so gut duftet und warum es so etwas leckeres gibt und vor allem, warum wir noch immer nicht gerettet worden sind! Und wie es Ashley geht und ob sie schon gegangen ist.“

„Wie meinst du das?“, fragte Ty. „Winny und Hovard haben ihr wahrscheinlich schon die Gänge unten gezeigt. Vielleicht hat sie sich auch aus dem Fenster gestürzt und ist weggelaufen“, seufzte Ted und legte sich den Arm über die Augen. Langsam und leise konnte man ihn schluchzen hören.

Breit grinsend stand Tyson auf, streckte sich und sagte: „Quatsch! So ist Ashley nicht! Ich kenn sie zwar noch nicht wirklich gut, aber sie ist ein ganz besonderer Mensch, sonst hätte ich sie nicht dir anvertraut! Sie verlässt niemanden einfach so, ohne, dass sie ihn näher kennen gelernt hat und ohne, dass sie einen triftigen Grund findet. Immerhin glaubt sie noch immer an die Gütigkeit von Gott! Und wer aus diesem Haus tut das schon noch, außer Winny und Hovard?“ Er lachte und stellte sich zur Tür.

Fragend schaute er seinen Bruder an, der sich sofort breit grinsend auf ihn stürmte und die Tür aufriss. „Ich bin schneller!“, rief Trickattack und rannte eilig die Stufen nach unten. „Nee! Ich!“, lachte Treatattack und rutschte das Geländer hinunter. Schnell kamen sie im Speisesaal an, wo bereits der Tisch gedeckt war und Hovard an einer Seite saß. „Winny und die Herrin werden bald nachkommen, Herr“, brummte er und schenkte jedem etwas Weißwein ein.

Es dauerte nicht lange, bis Winny Ashley gefunden hatte. Sie war lange nicht gekommen und da Ashley so müde gewesen war, hatte sie sich kurzerhand ins Bett gelegt. „Komm mit! Es gibt Essen, aber vorher, zieh dir das Kleid an!“, sagte Winny hastig und gab Ashley ein Kleid.

Die beiden kamen langsam zum Tor herein. Winny in einem langen roten Kleid und Ashley ein mit schwarzen Rüschen besetztem Kleid, das mit vielen Schleifen und Kreuzen ausgestattet war. Stumm vor staunen, gafften Ted und Ty Ashley nur an und konnten kaum glauben was sie sahen. Sie hätten wirklich nicht gedacht, dass sie IHR so ähneln könnte. „Was ist?“, fragte Ashley neugierig und setze sich neben Hovard. „Nichts!“, riefen die Brüder aus einem Mund und fingen an zu Essen, während Ashley angeregt mit ihrem Tischnachbarn sprach.

„Sag mal, wo wart ihr eigentlich den ganzen Tag?“, fragte Ty nach einer Weile. Geschockt ließ Ashley den Löffel fallen und schaute bedrückt auf den Tisch. Konnte sie es ihm sagen? Einfach so ins Gesicht?

An eurer Stelle

„Was hast du, Ashley?“, fragte Ted besorgt und schaute sie fragend an, genau wie Ty. „Nichts! Ich war zusammen mit Winny und Hovard unterwegs!“, sagte Ashley schnell und schaute besorgt zu Winny hinüber. „Und was habt ihr drei heute getrieben?“, fragte Ty und steckte sich einen Löffel des Essens in den Mund. „Wir haben uns einigen unerfreulichen Staubflächen gewidmet und alles wunderschön sauber gemacht“, antwortete Winny und nahm sich noch etwas vom Essen. „Und wo? Hier sieht es ja nicht anders aus als heute Morgen!“, meinte Ted und schaute Winny fragend an.

Ashley schluckte, stand auf und nahm ihren Teller mit in die Küche. Als sie ihn in die Spülmaschine geräumt hatte, stellte sie sich in die Tür zum Esszimmer und sagte: „Wir waren in diesem komischen Kellergewölbe. Also auch im Arbeitszimmer eures Vaters. Es tut mir leid, wenn es euch nicht passt, aber ich werde es sicherlich nicht mehr verkommen lassen, dass alles einstaubt. Ihr braucht mir auch kein Zimmer hier im großen Haus zu zuteilen. Ich geh nach drüben.“ Sie lief zielstrebig zum Arbeitszimmer von Tysons und Theodores Vater. „WARTE!!!“, rief Ty, doch da war Ashley bereits außer Hörweite. Verdattert blieben die anderen Vier sitzen und starrten Ashley hinterher. Ty und Ted sahen sich in die Augen, nickten einander kurz zu und rannten ihr hinterher, während Winny und Hovard wieder anfingen zu essen.

„Ashley! Warte!“, riefen Ty und Ted aus einem Munde und stießen die Tür zum Arbeitszimmer auf. Dort sahen sie, wie Ashley auf dem Fensterbrett saß und ihre Beine nach draußen hängen ließ. Sie schaute nach unten und Tyson entdeckte, wie ein kleine Träne aus ihrem Auge nach unten fiel. „Warum habt ihr euch nicht um diese Räume hier gekümmert?“, fragte Ashley Ted und dessen Bruder. Beide schluckten hörbar und sprachen kein Wort mehr. Sie senkten viel mehr ihre Köpfe.

„Eure Mutter hat sich doch hier auch gerne aufgehalten und früher war dieses Haus bestimmt ein wundervoller Ort! Warum also habt ihr euch nie um das hier gekümmert? Warum seid ihr vor der Verantwortung davon gelaufen?! Schon besonders du, Ty! Ich hätte niemals gedacht, dass du so ein Schlappschwanz bist!“, rief Ashley und machte das Fenster von Innen zu. „WAS HÄTTEST DU AN UNSERER STELLE GEMACHT??? HÄTTEST DU DICH WEITER VON DEINEM VATER MISSHANDELN LASSEN?????“, wollte Ty jetzt laut wissen. Doch sofort klatschte er sich auf den Mund. Wo er doch genau wusste, dass Ashley ihren Vater nie wirklich kennen lernen durfte. Und das auch noch wegen ihm.

„Seid froh einen Vater gehabt zu haben! Aber wenn mich mein Vater so misshandelt hätte, wäre ich nicht weggerannt, oder hätte mich wie eure Mutter umgebracht. Nein. Ich hätte ihn mit meinen eigenen Händen erwürgt, bis er eiskalt gewesen wäre. Seine Leiche hätte ich dann einfach in einen Fluss oder Kanal geworfen. ABER AN EURER STELLE WÄRE ICH FROH GEWESE, ÜBERHAUPT EINEN VATER ZU HABEN!!!!“, brüllte sie und rannte in das Schlafzimmer, das in den Gewölben versteckt lag.

„ASHLEY!!!!“, schrie Tyson ihr hinterher. Doch Theodore hielt ihn auf, bevor er ihr hinterher rennen konnte. „Lass sie sich erst mal beruhigen. Morgen wird die Welt hoffentlich wieder ganz anders aussehen“, meinte Ted und ging Tyson vor sich herschiebend wieder zurück in den Speisesaal. Dort sahen sie, wie Winny und Hovard gerade den Tisch abdecken wollten. „Winny. Bringst du uns bitte zwei Flaschen Absinth und den ganz großen Kübel voll mit den verschiedensten Eissorte, außer Pistazie und Straciatella, bitte“, bat Ted seine Angestellte, die schließlich mit Hovard die ganze Tischdecke wegzog und dann den riesigen Kübel Eis anschleppte und dazu noch die zwei Flaschen Absinth.

Winny atmete erleichtert auf und seufzte: „Da, hoffentlich schmeckt’s. Wir zwei werden ins Bett gehen!“ Ty und Ted hoben die Hand und Ted sagte: „Jo, gute Nacht. Aber seid leise ja, wir wollen keine Alpträume nur wegen eurem Gestöhne kriegen!“ Lachend nahm Hovard Winny auf die Arme, um die beiden Jungs zu schützen, da die Angestellte wieder einmal am ausrasten war. „GUTE NACHT!!!“, rief Ty ihnen hinterher und nahm sich sofort eine Flasche Absinth weg, dann nahm er einen großen Löffel und schaufelte sich ordentlich voll. Ted ließ Tyson allerdings nicht alles alleine Fressen und Saufen und so half er kurz darauf mit. Beide tranken, unterhielten sich und aßen das Eis, bis der Morgen dämmerte und sie einschliefen.

Als Ashley schließlich um halb neun am Morgen ins Esszimmer kam, da sie etwas frühstücken wollte, entdeckte sie die zwei Alkoholleichen auf dem Tisch lümmelnd und drehte sich kurzerhand mit einem kühlen Blick um. „Hey! Ashley! Bitte lass uns nicht allein. Wir brauchen dich!“, murmelte Theodore und schaute sie mit einem müden Blick an. Sie seufzte, drehte sich um und setzte sich zwischen die beiden Geschwister. „Hier, habt ihr was zum richtig lümmeln!“, sagte sie streng und fing an ihr Müsli zu essen. „Danke“, murmelte Ty. Die beiden legten sofort ihre Köpfe an ihre Schultern und schnarchten weiter. Seufzend schüttelte Ashley mit ihrem Kopf und aß ruhig weiter.

Während Tyson und Theodore so bei ihr saßen, dachte sie darüber nach, was wohl nun geschehen würde. Sie hatte die beiden doch irgendwie zu Unrecht angeschrieen. Denn schließlich war ihr Vater nicht gerade der beste gewesen. Die Mutter hatte sich nur aus Kummer in die Tiefe gestürzt. Doch warum wurde sie den drückenden Schmerz nicht los, irgendetwas falsch gemacht zu haben?

Noch einmal seufzte Ashley auf, bis sie bemerkte, dass sie von einem kleinen Jungen angestarrt wurde. „Hi, mein Name ist Timethie! Ich hab dich schon am ersten Tag hier gesehen, musste nur die ganze Zeit Zwiebeln schälen und schneide, war vielleicht eine Heidenarbeit! Aber, wie ich sehe, kommst du gut klar! Ich bin übrigens der Sohn von Winny und Hovard. Die beiden wollen das bloß nicht so wahr haben!“, lachte er und setzte sich im Schneidersitz auf den Tisch vor Ashley.

„Und du? Wer bist du eigentlich? Noch nie hat es jemand geschafft, dass die beiden Brüder hier so friedlich nebeneinander sitzen und sich durch Eis und Absinth die Birne weggeknallt haben! Was machst du denn eigentlich hier?“, fragte der Junge weiter. Und plötzlich erschrak Ashley und antwortete mit einer stockenden Stimme: „Ich… Ich habe keine Ahnung, was ich hier mache. Niemand hat mir gesagt, weshalb ich hier bin. Und… ich… bin einfach … nur jemand, der überhaupt keine Familie mehr hat!“ Sie brach in Tränen aus und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen.

Geschockt starrte Timethie sie an, da er so eine Reaktion nicht erwartet hätte. „Pscht!! Beruhig dich! Ich hätte dich das nicht fragen sollen! Es tut mir leid!“, entschuldigte er sich und gab Ashley einen Kuss auf die Stirn. „Hier, ich hab es noch nicht schmutzig gemacht. Behalte es! Es wird dir bestimmt Glück bringen!“, meinte der Junge und verschwand wieder in der Küche. Er hatte ihr ein rein weißes Taschentuch in die Hand gedrückt, das mit einem wunderschönen Blassblau verziert war. „DANKE!!!“, rief Ashley ihm noch hinterher, doch er war schon viel weiter weg, als sie es wahrscheinlich vermutete.

Ashley tupfte sich ihre Tränen mit Hilfe des Taschentuches weg und steckte es behutsam in ihre Seitentasche der Latzhose, die sie anhatte. Darunter hatte sie ein weißes T-Shirt angezogen und weiße Turnschuhe. Tief atmete sie ein. Zum Glück hatte sie sich wieder einigermaßen im Griff, da schon Hovard herein kam. „Oh! Haben die beiden dich als Kopfkissen missbraucht?“, fragte er mit einem fragenden Blick. „Nein, ich sitze hier, ganz freiwillig!“, antwortete Ashley und lächelte ihn friedlich an. „Also ist die Welt wieder in Ordnung?“ Sie schaute ihn an. „Ja, die Welt ist wieder in Ordnung!“, lachte sie und aß den Rest ihres Müslis.

Nachdem die Schüssel einigermaßen sauber war, nahm Ashley diese in die linke Hand und schlug mit dem Löffel, den sie in der rechten Hand hatte, gegen die Schüssel und weckte so die Brüder auf.

Verschlafen schauten die beiden sie an. Doch das strahlende Lächeln, das ihnen entgegen winkte, stimmte sie sofort fröhlich und schon sagte Ashley: „Ich werde den Garten in den Gewölben endlich wieder zu einem Garten machen!“ Darauf fielen Ted und Ty erst mal in Ohnmacht.
 

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Tut mir leid, dass das jetzt so ewig gedauert hat!!! Ich werde mich bessern, ich schwörs!!!!
 

Bei Wikipedia:

Absinth:

Der Alkoholgehalt historischer Absinthe lag zwischen 45 % und 78 %. In diesem Bereich befinden sich, mit wenigen Ausnahmen, auch die heute erhältlichen Absinthsorten. Absinth ist aber auch mit einem Alkoholgehalt von bis zu 90 % erhältlich. Wegen des hohen Alkoholgehaltes wird Absinth in der Regel verdünnt getrunken.

Außer Wermut (Artemisia absinthium) enthält in Frankreich und der Schweiz hergestellter Absinth noch Anis, teilweise ersetzt durch den billigeren Sternanis, sowie Fenchel, Ysop, Zitronenmelisse und pontischen Wermut. Andere Rezeptvarianten verwenden auch Angelika, Kalmus, Origanum dictamnus, Koriander, Veronica, Wacholder, Muskat und verschiedene weitere Kräuter. Wermut, Anis und Fenchel sind dabei die Kräuter, die den typischen Geschmack des Absinths ausmachen. Die übrigen Gewürze dienen der geschmacklichen Abrundung. Die grüne Farbe, die viele Absinthsorten aufweisen, stammt vom Chlorophyll der typischen Färbekräuter wie pontischem Wermut, Ysop, Melisse und Minze.
 

(Ted und Ty hatten aber den 90%-igen Absinth unverdünnt getrunken ^^ Und er hatte alles drinnen xD)

Der Garten

„Ty? Ted? Geht’s euch gut?“, fragte Ashley besorgt und schüttelte sie erst mal kräftig durch. „Wir leben noch! Aber, was ist los? Was hast du gesagt?“, fragte Theodore verwirrt und half Tyson auf. „Ich werde den Garten der Gewölbe wieder herstellen, den, den man durch das Fenster des Arbeitszimmers eures Vaters sieht!“, antwortete sie noch einmal und schaute die beiden ratlos an, da sie wieder kurz vorm Umfallen waren.

Plötzlich hörten die drei Freunde, wie laute Schritte auf sie zukamen. „Hey, ich helfe dir dabei, okay?“, sagte Hovard und nahm Ashley in den Arm. Mit freudigen und überraschten Augen warf sie sich um seinen Hals und zog ihn sofort mit in den Garten. „WEHE IHR KOMMT NICHT!!“, rief sie noch den anderen zu und verschwand schon.

Verwirrt starrten Ty und Ted den beiden hinterher. „Was war das jetzt?“, wollte Ty verdattert wissen und schaute seinen Bruder an. Der erwiderte den verstörten Blick nur und zuckte mit den Achseln. „Ich hab keine Ahnung, aber wir sollten wohl lieber mal hinterher gehen, nicht?“, fragte Ted und kratzte sich am Hinterkopf. Tyson nickte nur und schon gingen sie los, nun, was heißt gingen los? Sie rasten wie die Irren los!

Als sie im alten Arbeitszimmer ihres Vaters angekommen waren, schauten sie sich suchend um. „Hey! Hier geht’s lang!“, rief plötzlich Ashley und zog die beiden am Kragen einen langen Gang entlang und schließlich durch eine Tür. „Voilà!“, sagte sie und rannte wieder zu Hovard, der gerade dabei war einen Rasenmäher aus dem Garten zu ziehen. „Ah! Die Herren haben sich auch hier runter bewegt! Wie nett!“, meinte auf einmal Winny neben ihnen, die gerade dabei war die Beete vom Unkraut zu befreien.

Hovard flüsterte etwas Ashley zu, die sofort zu Ted und Ty kam. „Bei Fuß!“, sagte sie nur und ging grinsend voran. Die zwei folgten ihr beim Fuße, wie zwei Hunde. Sie hatte die beiden voll in ihren Bann gezogen, denn so zielstrebig hatten die beiden bisher nur ihre Mutter gesehen.

„Theodore? Könntest du bitte Hovard beim Rasenmähen helfen? Das wäre sehr lieb von dir“, meinte Ashley und lächelte ihn lieb an. „Natürlich“, sagte er und ging zu Hovard.

„So, Ty! Komm mit!“, sagte sie wieder und ging mit ihm durch eine Tür und holte zwei Harken und zwei Paar Handschuhe. „Wir graben jetzt die Erde in den Beeten um! Verstanden?“, fragte Ashley. Tyson nickte nur und schon machten sich alle an die Arbeit.

Die fünf waren erst um Mitternacht fertig und schaute den halbfertigen Garten an. „So! Morgen müssen wir noch ein paar Blumen einpflanzen und die Wasserrohre austauschen, dann noch die Quelle aufgeschlossen und schon können wir die Brunnen und die Sprengleranlage wieder aufdrehen!“, meinte Ashley voller Tatendrang. Lachend gingen alle fünf zurück in die Villa und legten sich schlafen.

Am nächsten Morgen war Ashley so aufgeregt, dass sie in der Nacht kaum geschlafen hatte, jedoch voller Energie war. Sie überlegte sich, ob sie die anderen vier wecken sollte, doch sie ließ es. Sie wollte ihnen etwas ruhe gönnen, nachdem sie ihr so sehr geholfen hatten.

So ging sie nach unten in die Küche, nahm sich etwas vom Obst und entdeckte plötzlich wieder den kleinen Jungen vor sich. „Ah! Timethie! Danke für dein Taschentuch. Du bist sehr freundlich. Ich hätte da eine kleine Frage“, stürmte Ashley sofort los. „Was gibt’s?“, fragte der kleine Junge grinsend. „Ich müsste wissen, wo man hier Blumensetzlinge bekommt. Wir erneuern ja gerade den Garten in den Gewölben und wir brauchen noch einige Blumen. Kannst du mir helfen?“, wollte sie von ihm wissen.

Timethie grinste und antwortete: „Klar, komm mit! Ich habe schon längst den Gärtner angerufen, als ihr heute morgen noch geschlafen habt. Ich hab euch ja gehört, so wie du gelacht hast! Also komm schon! Er wartet hinten auf dich!“ Lachend rennte er voraus, während Ashley ihm wie in Trance nach lief. ‚Er… Er hat sich schon darum gekümmert?’, fragte sie sich immer wieder.

Als Ashley schließlich mit Timethie im Garten stand, war sie vollkommen verblüfft. „W… WOW!!“, rief sie aus und rannte den Schotterweg entlang. „DANKE TIMETHIE!!“, rief sie aus und sah, wie gerade ein paar Männer die Quelle anschlossen. Freudig rannte sie zu den drei Männern hinüber und fragte, ob sie den Wasserhahn aufdrehen dürfe. Sie nickten grinsend und schon drehte sie ihn voll auf. „SUPER!!“, brüllte sie und tanzte unter den Regen, der von den Sprengern kam, umher. Sie war so glücklich, dass sie sogar einen der Männer mitriss und mit ihm tanzte.

Erst als sie Tysons Stimme hörte, drehte sie sich um. „HEY!! WIR SIND FERTIG!!!“, schrie sie ihm zu und tanzte mit einem breiten Grinsen weiter.

„Fertig?“, fragte er und bemerkte, wie Timethie plötzlich neben ihm zum Stehen kam. „Ja, ich habe alles restliche organisiert. Vielleicht kommt jetzt endlich wieder Frieden in dieses Haus!“, sagte er und lächelte.

„Ja, vielleicht“, meinte Ty und fing an zu grinsen. Den Garten in dieser Pracht zu sehen, stimmte ihn fröhlicher, als irgendetwas anderes. Plötzlich tauchten auch Hovard, Winny und Theodore auf und alle grinsten nach unten und beobachteten die fröhlich lachende Ashley bei ihrem Tanz.
 

THE END?? ^^

Streit mit Ty?

Einige Tage waren nun schon vergangen, seit dem Ashley fröhlich im Garten tanzte.

Tyson und Theodore hatten sich wieder vertragen und waren kaum voneinander zu trennen. Auch waren Winny und Hovard endlich dazu bereit zu heiraten, nachdem Ashley ihnen ordentlich die Meinung gegeigt hatte. Timethie war über diesen Entschluss super glücklich gewesen und ging seitdem breit lächelnd durch die Welt.

Doch es zogen wieder Wolken über die Villa „Black Life“ und das Leben wurde wieder schwärzer. Denn einen Tag nach der Hochzeit von Winny und Hovard verkroch sich Ashley in ihr Zimmer und setzte sich vors Fenster, um nach draußen zu schauen. Sie hatte einen traurigen Blick und sah, wie die ersten Tropfen gegen ihre Fensterscheibe klatschten.

„Hey Ashley! Was machst du da?“, fragte Tyson sie plötzlich und stand hinter ihr. Erst jetzt bemerkte er ihre Tränen. „Hm? Was hast du?“, wollte er wissen. Ashley antwortete sofort und ohne Umschweife, wie sie es gelernt hatte: „Ich bin doch hier eigentlich ´ne Sklavin, was soll dann der Scheiß?“

Ty erschrak und sagte schließlich ruhig: „Ich weiß, dass du eigentlich eine Sklavin bist, aber merkst du nicht, dass ich dich liebe? Dass ich nur wegen dir in dieses Haus zurückgekehrt bin? Ich wollte dich Ted wieder wegnehmen, weil ich dich Zuhause zu meiner Frau machen wollte! Ich liebe dich! Merkst du das etwa nicht? Ich musste das Gesetz meines Großvaters befolgen und dich verkaufen!“

Plötzlich fing Ashley breit an zu grinsen. „Müsstest du nicht eigentlich schon längst wieder bei deiner Gang sein? Sie machen sich bestimmt schon Sorgen und stellen deine ganze Bude auf den Kopf vor Langeweile! Du solltest besser zurück zu dir nach Hause gehen. Ich muss hier meine Pflichten für Theodore erfüllen.“

„ABER ICH WILL DICH DOCH ZURÜCK BRINGEN!!“, rief Tyson.

„Wohin? Ich habe weder ein Zuhause, noch eine Familie, die mich vermissen könnte!! Ich bin alleine! Nur bei Ted fühle ich mich wohl!“

„WARUM HAST DU SO NE STIMMUNGSSCHWANKUNG???“

„WEIL ICH NICHT EINSEHE, IMMER AUF DICH HÖREN ZU MÜSSEN!!!! ICH WILL MEIN LEBEN HIER LEBEN!!! OHNE DEINE NERVIGE GANG!! ALSO LASS MICH!!!!!”

„ABER ICH LIEBE DICH!!!“

Es trat wieder ein Moment der Stille ein. Ashley atmete heftig, da sie zu viel geschrieen hatte, so wie Ty.

Ashley schluckte, senkte ihren Blick und sagte schließlich: „Davon habe ich anfangs nicht viel gespürt. Sagtest du nicht noch, dass ich nicht mehr als ein Mitbringsel sei, weil ich euch nicht mehr bezahlen konnte? Weshalb sollte ich glauben, dass du mich liebst? Ted könnte mich genauso lieben, er hat mir mehr von der Liebe gezeigt, als du! Findest du nicht, dass du es weit gebracht hast? Dass ich jetzt unbedingt hier bleiben will? Ich bin Theodores Sklave und muss seine Befehle befolgen, doch mit dir habe ich nichts mehr zu tun. Leb wohl!“

Schnell ging Ashley an Tyson vorbei und knallte die Tür hinter sich laut zu. Sie würde niemals wieder auf ihn reinfallen, hatte sie sich geschworen. Doch war es so einfach? Ihr stiegen wieder Tränen in die Augen und sie lief hinunter in die Gewölbe in das Büro von Teds und Tys Vater.

Ty stand mit geballten Fäusten in Ashleys Zimmer und zitterte vor Wut. Vor Wut, dass er sie nicht in die Arme genommen hatte und ihr gezeigt hatte, wie sehr er sie liebte und wie sehr ihm ihre Worte weh getan hatten. Plötzlich lockerte sich sein Griff und er lächelte milde. „Wenn sie es sagt“, flüsterte er nur und ging nach unten, wo er auf Theodore traf. „Ted, ich werde jetzt wieder zu meiner Gang gehen, bye!“, sagte Ty nur und verschwand schon aus der Tür. Ted stand nur schnell blinzelnd da und starrte ihm verwirrt hinterher.

Erst als er ein paar Motorengeräusche hörte, rannte er seinem Bruder hinterher und schaute ihm fassungslos hinterher, da Tyson mit einem Mottorad davon brauste. „TY!!!“, brüllte Ted, doch das Brummen war zu laut und er war schon längst verschwunden.

Durcheinander ging Ted zurück in seine Villa. „ASHLEY!!!!“, rief er quer durchs Haus, bis sie vor ihm stand. Sie hatte eine Dienstbotenuniform an und fragte höflich: „Ja, Herr, was kann ich für Sie tun?“

Erstaunt blinzelte er ein paar mal und wollte schließlich von ihr wissen: „Ich möchte wissen, weshalb Tyson so plötzlich verschwunden ist.“

Fröhlich lächelte Ashley ihn an und antwortete: „Weil ich ihm meine Gefühle offenbart habe und die Wahrheit dazu!“

Verwirrt schaute Theodore sie an. „Noch mal zum Mitschreiben!“

Ashley seufzte und erklärte schließlich: „Ich habe ihn daran erinnert, was ich bin und weshalb ich hier bin und dass er mich schließlich hierher gebracht hat und ich ihn nicht liebe, weil er mir gesagt hat, dass ich nur hier bin, weil ich gegen seine Gesetze verstoßen habe. Deswegen bin ich hier. Also, Herr, was gibt es zu tun?“

Entsetzt starrte Ted sie an. Während sie lächelte und kicherte, konnte er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Langsam senkte er seinen Kopf. ‚Dass ich nur hier bin, weil ich gegen seine Gesetze verstoßen habe.’, dieser kleine Satz hallte in ihm wider und wider.

„Ted? Was haben Sie?“, fragte Ashley ihn und schaute ihn mit schief gelegtem Kopf an.

Er hob seinen Kopf und lächelte sie an. „Nichts“, antwortete er, „Kannst du mir vielleicht Winnie schicken. Sie ist in der Küche. Dort kannst du das Essen weiter zu bereiten, dass sie angefangen hat.“

Ashley nickte und trat einige Schritte zurück. Dann wand sie sich zur Seite und ging in die Küche, wo sie auf Winnie traf, die mit Hovard etwas herum alberte. Ashley räusperte sich kurz und sagte: „Ich soll ausrichten, Ted dich im Wohnzimmer sprechen will.“

Lachend lief die Haushälterin ins Wohnzimmer. Hovard schälte die Zwiebeln, während Ashley das Gemüse schnitt. „Wo ist Timethie?“, fragte sie nach einer Weile der Stille. Vom Wohnzimmer konnte man nichts hören.

„Er spielt auf dem Rasen im Garten bei den Gewölben. Du hast ja extra ein Fußballtor für ihn aufstellen lassen. Das gefällt ihm sehr! Noch nie hat jemand dieses kleine Häuschen so zum Strahlen gebracht“, antwortete er.

Sie grinste matt, senkte den Blick und meinte leise: „Wenn es nur so wäre, Hovard. Wenn es nur so wäre…“

Plötzlich konnte man einiges Gebrüll aus dem Wohnzimmer hören. „ASHLEY!!!!!!!“, brüllte Winny und man hörte, wie sie angestapft kam. „Ich bin dann weg!“, sagte sie zu Hovard und blinzelte ihm zu, dann verschwand sie hinter der Tür, die zu den Gewölben führt.

„WO IST SIE???“, konnte sie Winny herum brüllen hören. Doch ihr Mann antwortete nur mit einem kleinen „Weiß nicht!“ und machte sich wieder über seine Zwiebeln. Ashley schluckte und lief die langen Gänge zum Arbeitszimmer von Teds und Tys Vater.

Sie konnte kaum glauben, wie sie Tyson angefahren hatte. Doch es musste sein. Schließlich war sie nur hier, um sich um Theodores Wohlbefinden zu kümmern. Sie sah aus dem Fenster und entdeckte, wie Tim sich lachend mit jemanden unterhielt.

„Schuss und … VORISCHT!!!“, brüllte Timethie. „PASS DOCH AUF!!!“, brüllte plötzlich eine Stimme, die Ashley sehr bekannt vor kam. „Sorry!“, hörte sie den Jungen sagen und schaute hinunter, doch sie konnte die beiden nicht entdecken. Schnell raste sie zum Garten, um zu sehen, mit wem sich der kleine Junge unterhielt.

Schnell warf sie die Tür auf und blickte in zwei Augen, die sie niemals hätte vergessen können.

Es war nicht so gemeint

„Ashley!“, rief der Mann ihr gegenüber aus.

Geschockt starrte sie ihn an und blieb auf der Stelle stehen. Ashley war rasend schnell zu einer Salzsäule erstarrte und fixierte den Mann gegenüber von ihr.

Timethie schaute verwirrt zwischen den Beiden hin und her. Er lächelte sie überglücklich an, während sie ihn wie einen Geist anstarrte. Er zuckte nur mit den Achseln. Für ihn war das etwas, was er nicht verstand. Dann lief er gelangweilt wieder zurück zu seinen Eltern, da Ashley und der Mann sich für Sekunden nicht mehr regten, was ihm zu lange war.

Lachend kam der junge Mann auf Ashley zu und umarmte sie. „Es tut mir leid, kleine Schwester, dass ich nicht eher zurück kommen konnte, doch ich habe erst gestern erfahren, dass du hier bist“, sagte er und drückte sie fest an sich. „ALEXANDER!!!“, rief sie endlich befreiend aus und krallte sich an ihm fest. Sie fing an, ohne Unterbrechung zu weinen. Endlich kamen die Tränen, die sie so lange in sich gehalten hatte, die sie nie zuvor weinen konnte.
 

Währenddessen stand Tyson wieder vor Ted im Esszimmer. Winny ist ihm kurzerhand hinter her gerast und hat ihn mit sich mit gezogen. Er hatte nichts gefragt, Ty war einfach so mitgegangen. „Was wollt ihr noch?“, fragte er teilnahmslos und ließ sich auf einen Ledersessel fallen.

„Wir wollten, dass du hier bleibst!! Vielleicht kommt Ashley zur Vernunft, wenn sie weiß, dass du nicht alle aus ihrer Familie getötet hast!!“, brüllte Winny.

Genervt verdrehte Theodore die Augen. Er wusste, dass seine Haushälterin schnell in Fahrt geriet und ungern auf Befehl ihren Mund hielt.

Überrascht schoss Ty auf und fragte laut: „WAS?? EINER LEBT NOCH????“

Sein Bruder fing an zu grinsen und antwortete ruhig: „Klar. Du hast Alexander vergessen. Er konnte sich gerade noch so retten, als du ihre Eltern umbrachtest. Als er nach Ashley greifen wollte, hattest du sie schon am Arm gepackt, herum gedreht und ihre Augen genau auf ihre Eltern gerichtet, die dort tot herum lagen! Du hast es ja richtig darauf angelegt, dass sie dich hasst. Also wundere dich nicht, dass sie dich so angeschrieen hat! Aber ich möchte gerne, dass du hier bleibst, schließlich bist du mein Bruder und Frank kann genauso gut die Leitung deines kleinen Imperiums übernehmen. Also, bleib jetzt endlich hier! Du warst Jahrelang weg! Langsam könntest du wieder nach Hause kommen! Hier her!“

Eindringlich schauten Winny und Theodore Tyson an. Der sich schließlich am Hinterkopf kratzte und mit einem ermüdeten Blick nach gab. „Ja, meinetwegen!“, sagte er und hob die Schultern. „Wenn’s sein muss.“ Jubelnd sprangen Ted und Winny um ihn herum und lachten und lachten.
 

Derweil saß Ashley mit ihrem großen Bruder Alexander, den sie schon als verloren geglaubt hatte, auf der Wiese, auf der sie sich wieder gefunden hatten. „Wo warst du? Was hast du gemacht? Warum hast du mir nie geschrieben?“, fragte Ashley sofort los und schaute ihren großen Bruder in seine grünen Augen. Wie sehr hatte sie diese Augen vermisst und seine roten Haare, in denen sie immer so wunderbar herum wuscheln konnte. Sie hatte so lange auf ihn gewartet. So lange.

„Ich war in der ganzen Welt unterwegs und habe versucht wieder zu dir zurück zu kommen. Da ich leider nicht wusste, ob du noch lebst, bin ich sofort zu Tys Stützpunkt gefahren. Sie hatten mich einmal dorthin verschleppt, als sie wissen wollten, wo unsere ganze Kohle hin gekommen ist. Ich habe mir den Weg gemerkt und bin vorgestern erst wieder dort angekommen. Es hat einen ganzen Tag gedauert, bis ich hier her kam, um dich endlich wieder in meinen Armen zu halten. Es tut mir leid! Ich hätte schon viel früher kommen sollen!“, gab er zu und drückte Ashley fest an sich.

„Oh Alexander!“, schluchzte sie und fing wieder an zu weinen. „Ich hab dich so vermisst! Bitte verlass mich nie wieder!“, schniefte sie und versteckte ihr Gesicht in seiner Schulter. Er streichelte ihr lächelnd über ihre Haare und küsste sie. „Ich werde dich nie mehr verlassen!“, versprach er und nahm sie fest in den Arm.
 

„OOOOOOH!! Was für eine rührende Szene! Zu schade, dass sie nicht lang halten wird! Ashley! Komm sofort mit!“, befahl Tyson plötzlich von der Seite. „Nein! Vergiss es Ty! ICH HASSE DICH!!! Deinetwegen habe ich jahrelang ohne meine Familie leben müssen und jetzt… jetzt habe ich wenigstens wieder einen Bruder, der mir beisteht! Einen Bruder der mich liebt!!“, brüllte Ashley und stand schon vor Alexander um ihn vor Ty zu beschützen.

Tyson lachte nur und sagte dann: „Pah! Hahaha! Das kannste ja so was von knicken! Er ist einfach nur ein Schwächling, wie du! Er hat es nicht verdient zu leben!! Also verschwinde!“

„NEIN!!“

„LOS!! VERSCHWINDE!!!“

„VERGISS ES!!!!“

„DU KLEINE PUTAIN!!!“

„LASS MICH IN FRIEDEN!!! DU CONNARD!!!“, rief Ashley und schoss an Tyson vorbei.

„ASHLEY!! WARTE!!!“, brüllte Ty, doch da war sie schon mit ihrem Bruder am Arm in die Gewölbe verschwunden.

„VERDAMMT!!!“, war das letzte Wort von Ty. Er ließ sich auf den Rasen fallen und schüttelte mit dem Kopf. Er konnte nicht glauben, dass er sie als Schwächling bezeichnet hatte. Einfach so! Er wusste nicht, was ihn geritten hatte.
 

Schwer schnaufend kam Ashley mit Alexander im Garten von Ted an, wo die Blumen wunderschön blühten. „Puh! Da sind wir ja noch mal davon gekommen!“, lachte sie und schaute ihren Bruder an. „Du bist echt unmöglich!“, sagte er und nahm sie lachend in den Schwitzkasten. Die beiden lachten, bis sie keinen Atem mehr hatten und auf die Bank zurück fielen, auf der auch schon Ashley gesessen hatte.

„Ich bin so froh, dass du endlich wieder da bist!“, seufzte Ashley und lehnte sich an die Schulter ihres Bruders an. „Ja, das bin ich auch“, flüsterte er und küsste sie auf ihre Haare.

Plötzlich hörte er ein paar Schritte hinter sich und drehte den Kopf zur Seite. „Ah! Tyson! Hast du dich abreagiert?“, fragte Alexander. Ashley sagte nichts. Sie klammerte sich nur mit einem giftigen Blick an ihren Bruder und starrte Ty an.

Er räusperte sich kurz, kratzte sich am Hinterkopf und meinte dann schließlich mit einem roten Gesicht: „Es tut mir leid, dass ich euch beide auseinanderreißen wollte und eure Familie umgebracht habe, aber damals hatte mir mein Großvater tierischen Druck gemacht und kurz nach diesem Vorfall ist er gestorben und ich bin eben nicht der Typ, der sich gegen seinen Chef auflehnt und so… Ich liebe dich wirklich Ashley und ich werde mich auch bessern. Für euch beide werde ich auch versuchen mit dir, Alex, auszukommen. Wenn ich euch das als Entschuldigung reicht?“

Ashleys Blick klärte sich auf und sie merkte, dass ihr Bruder aufstand. Der schritt nun langsam auf Tyson zu und stellte sich ihm gegenüber hin. Zwischen den beiden Männern gab es nicht einmal einen Größenunterschied! Sie schienen sogar gleich stark zu sein.

Als Alexander etwas sagen wollte, kam plötzlich Timethie angerannt rief: „ASHLEY!! SCHNELL!! WIR BRAUCHEN HILFE!!!“

Was zum...?

„Timethie? Was ist los?“, fragte Ashley und lief hinter dem kleinen Jungen hinterher. „TED! Er ist zu einem Monster mutiert!“, rief er aufgeregt. „Was???“, riefen Alexander und Ashley unglaubwürdig aus. „Scheiße!!!“, brüllte Tyson und rannte voraus, während die anderen Drei folgten.

In kürzester Zeit stand Ty schon in der Eingangshalle und sah seinen Bruder dort stehen. Er war zu einem Monster mit blutroten Augen, Hörnern und verwuschelten Haaren mit einer riesigen Statur mutiert. „THEODORE!!!! WACH AUF!!!!“, grölte Tyson und schlug ihm voll ins Gesicht.

„Du Wicht wagst es?!“, fragte Ted, doch es war nicht er selbst. „Na warte!“, murmelte Ty und schloss konzentriert seine Augen. Plötzlich verwandelte Ty sich selbst auch in ein riesiges Monster, das dem anderen zum Verwechseln ähnlich sah – dieselben blutroten Augen, dieselben Hörner und dieselben verwuschelten Haare, nur dass der Blick nicht so wild war.

„Ted, es tut mir leid, dass ich das jetzt tun muss!“, brummelte Ty und attackierte schon seinen Bruder.

Plötzlich kam Ashley durch die Tür gerannt und erstarrte vor dem Anblick der beiden. Timethie und Alexander kamen gerade erst den Weg entlang. Die beiden Monster hatten sich fest in den Armen und versuchten sich gegenseitig umzuwerfen. Doch keiner war stark genug dazu.

„W… Was soll das?“, fragte Ashley leise und zog Tysons Blick auf sie. „VERSCHWINDE!!!!“, brüllte er laut und stemmte sich noch mehr gegen seinen Bruder. „Wenn er dich sieht bist du verloren!!“, rief er und versuchte sie damit aus der Trance zu holen, doch es gelang ihm nicht. Langsam trat Ashley näher auf die beiden Monster zu und sah schon bald den einzigen Unterschied, den die beiden hatten: Tys Pupillen waren zu einem Schlitzgezogen, während Ted überhaupt keine hatte. Diese Schlitze in Tys Augen hatte sie schon einmal gesehen... wann war das? Vor einer Woche? Vor zwei? Sie hatte keine Ahnung mehr. Es war alles zu schnell gegangen, die ganze Streiterei und alles andere. Alles zu schnell vorbei.

Mit einem abwesenden Blick stand Ashley schon bald direkt neben den beiden Männern, die sich in den Armen hielten – so sah es jedenfalls aus. Sachte hob sie ihre rechte Hand und berührte Theodore. Sie wusste nicht weshalb; es erschien ihr einfach so, als wäre es nötig. Und, als hätte er das wirklich gebraucht, schrumpfte Ted wieder und lag schließlich ohnmächtig auf den Boden, wieder zu einen Menschen geworden. Verdattert starrte Tyson Ashley an, der allmählich wieder zu einem Menschen wurde. „Was zum...?“, wollte er fragen, doch er sprach es nicht aus. Er sah nur den aufgelösten Blick in ihren Augen und umarmte sie sofort.

Schon kullerten ihr die Tränen über die Wangen. „Ty!“, schluchzte sie und klammerte sich an ihn fest. „Es wird alles gut. Keine Angst. Theodore geht es gut. Es wird wieder besser. Es ist nur ein Fluch. Es wird nie wieder passieren!“, sagte er mit sanfter Stimme und strich ihr über die Haare. „Alles wird gut!“, flüsterte er wieder und merkte, wie sie plötzlich in seinen Armen zusammen fiel. Sie war eingeschlafen. Erleichtert seufzte er und wurde plötzlich von Alexander angetippt. Schnell drehte Ty sich um und wurde fragend angeschaut. „Was ist passiert?“, war die einzige Frage, die im Raum schwebte und Tyson hatte sie zu beantworten.
 

Alexander hatte zusammen mit Ty Theodore und Ashley auf die Couch gelegt. Winny war mit Hovard und Timethie spazieren gegangen, sie wussten bereits, was jetzt wieder neu erzählt wurde. Wieder einmal, nach einem Jahr...

„Was war das vorhin?“, fragte Alexander noch einmal, als die beiden mit einem warmen Tee in der Hand am Tisch saßen. Tyson seufzte und trank noch einmal einen Schluck.

„Das vorhin war ein kleiner Kampf zwischen mir und meinem Bruder. Es ist ein schrecklicher Fluch, den wir da haben! Und wir können ihn niemals loskriegen, bis wir sterben. Aber das tun wir nur aus natürlichen Gründen. Wenn wir versuchen würden uns umzubringen, würden wir ins Koma fallen und nach einer Woche wieder aufwachen. Es ist einfach nur ein schrecklicher Fluch, der meine ganze Familie betrifft!“

„Was ist das für ein Fluch?“

„Es ist der Fluch, der uns zu Monstern macht. Wir haben keinen Namen für ihn, wissen jedoch wann er auftaucht. Und dass das heute geschehen ist, tut mir sehr in der Seele weh.“

„Warum?“

„Sie wollte mit dir davon laufen. Sie wollte sich nicht wirklich bei mir entschuldigen. Sie hatte seit dem Streit heute morgen schon beschlossen, dass sie weglaufen würde. Egal wie weit, egal wohin. Wenn nötig hätte sie sich sogar umgebracht. Deswegen bin ich auch im Garten so ausgetickt. Ich wollte sie nicht mehr verlieren! Ich wollte sie für immer festhalten und sie anflehen bei mir zu bleiben! Selbst Theodore wusste das und ist deswegen zu diesem Monster mutiert. Es war schrecklich für ihn. Das Schloss war voller Leben gekommen und dann wollte es wieder weg! Deswegen hat er sich in das Monster verwandelt. Glücklicherweise konnte ich mich noch beherrschen und mich in das gleichstarke Monster verwandeln, das ihn aufhalten konnte, aber es hätte auch zu spät sein können. Ashley hat eine wunderbare Ausstrahlung. Nur dadurch konnte sie Ted vor dem ewigen Monster retten.“

„Woher weißt du das? Woher weißt du, dass sie sich sogar umbringen würde, wenn sie hier nicht wegkäme?“

„Ich habe es gespürt. Ich liebe Ashley wirklich weißt du? Und auch Theodore liebt sie auf eine brüderliche Weise. So haben wir noch nie jemanden betrachtet, außer Winny, Hovard und Timethie. Die drei haben es sofort erfahren. Wir dachten, sie würden wieder verschwinden. Doch ihnen gefiel diese Aussicht, für immer hier bleiben zu müssen. ‚Black Life’ unsere bescheidenen Villa, die immer schon von einem schwarzen Leben beherrscht wurde.“

„Hm.“ Das schien Alexander zu verstehen, denn er stellte keine Fragen mehr.

Plötzlich hörten die beiden etwas hinter sich poltern und bemerkten Ashley, die gerade in der Tür zusammengesackt war. „ASHLEY!!“, riefen die beiden aus und schon waren die beiden an ihrer Seite.
 

Flackernd öffneten sich wieder ihre Augen und sie sah drei Männer um sich herum stehen. Langsam wurde ihr Blick klarer und sie erkannte Tyson, Theodore und Alexander. Alle drei lächelten sie glücklich und aufatmend an. „Endlich bist du wieder wach!“, riefen sie alle drei gleichzeitig aus. „T… Ty!“, flüsterte Ashley und schaute ihn an. Er stand am weitesten entfernt. „Was ist?“, fragte er bekümmert und kam näher.

„Ich liebe dich!“, hauchte sie in sein Ohr und streckte die Arme aus. Schnell hob er sie an und drückte sie fest an sich. Theodore und Alexander lachten und bemerkten, wie drei weitere Gestalten rein kamen. Doch Tyson und Ashley lagen sich noch immer in den Armen und weinten.

Winny, Hovard und Timethie sahen sich diese Szene mit einem erleichtertem Ausdruck auf dem Gesicht an und lächelten. Auch Ted und Alexander waren sehr erleichtert.
 

Tage später lebten die sieben Kindsköpfe friedlich miteinander in der großen Villa, die nun endlich den Namen „A Beautifull live“ tragen durfte. „Ein wundervolles Leben“
 

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Tjaja, so kommen wir nun zum Ende des heißersehnten Kapitels und der Geschichte! Keine Sorge, werde sie noch mal überarbeiten, ist schließlich ziemlich viel wirr-warr *lach*



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FantasyFreak
2008-10-04T19:17:09+00:00 04.10.2008 21:17
jaja... süß :D
was soll ich dazu sagen? Mal wieder ein schönes Kappi....
und die sieben kindsköpfe... ^^ Finds toll, dass Ty und sie am ende zusammen gekommen sind.. :D schade, dass es zu Ende ist..
Von:  FantasyFreak
2008-07-27T19:30:19+00:00 27.07.2008 21:30
ok.... hat mir gefallen^^
Obwohl das mit Ty nen bisschen komisch war, erst schreit er und dann is er wieder ganz lieb... (vllt ist er schizophren... nimm dich vor ihm in Acht... xD)

War nen süßes Kappi... mach schnell weiter...
Von:  FantasyFreak
2008-07-12T13:33:23+00:00 12.07.2008 15:33
armer Ty, arme Ashley :'-( das war traurig....
bin gespannt, mit wem sich Tim da unterhält^^
mach schnell weiter
Von:  FantasyFreak
2008-06-20T15:05:01+00:00 20.06.2008 17:05
The End? Na ich hoffe doch nich^^ Schließlich soll sie noch mit Ty zusammenkommen.... xD

Dass sie verkauft wurde, dass hat Ashley schon längst vergessen, oder? =P
Von:  FantasyFreak
2008-05-11T10:59:17+00:00 11.05.2008 12:59
juhuuuuuuuuuuu... endlich ging es weiter....
auch wenn es schon soooo lange her is, dass ich mich nich mehr an alle kleinigkeiten erinnern kann... (sorry^^)
Was war nochmal mit Ash´s Eltern? xD

ne ne... war nen schönes Kappi und ich finds geil, dass Ash die beiden mal richtig schön angeschrien hat... hätte ich auch mal gemacht... xD
Mach schnell weiter^^
Von:  FantasyFreak
2008-03-01T09:14:07+00:00 01.03.2008 10:14
Ist mir IHR, die Mutter der beiden gemeint?
Und wieso schämt sich Ashley dafür, dass sie sauber gemacht hat?
ich finde dein Kappi mal wieder super, auch wenn du dich an manchen stellen hättest besser ausdrücken können...^^ *grinz*
freu mich schon aufs nächste Kappi...
Von:  FantasyFreak
2008-02-09T11:39:11+00:00 09.02.2008 12:39
ok... warum is sie ohnmächtig? War das geschauspielert oder echt?
Ich find Ted iwie witzig, aber auch voll fies gegenüber Ty...
bin gespannt, wie es weitergeht...^^
Von:  FantasyFreak
2008-01-11T12:47:44+00:00 11.01.2008 13:47
Frau?! Hilfe...^^
Na ja.. hoffe ich halt ma, dass Ty das nicht zulässt^^
Ich mag deine Geschichte immer mehr.. is iwie voll mein Stil muss ich sagen =)
Freu mich schon aufs nächste Kappi
Von:  FantasyFreak
2007-12-27T21:35:27+00:00 27.12.2007 22:35
Gemein, gemein, gemein... wer steht denn da?
Weiterschreiben, weiterschreiben, weiterschreiben *fleh*
^^
Voll cool^^
Von:  FantasyFreak
2007-12-26T19:28:46+00:00 26.12.2007 20:28
Ich finde deine Fic richtig gut...
un ich hoffe ma, dass sich da noch was zwischen Ty und ihr entwickelt^^
Sagst du mir bescheid, wenn du weiter schreibst? Ich freu mich schon darauf *^^*



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