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Sternschnuppe

for mah koko
von

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Mein Freund, der Idiot

for mah koko.. <333

your mah star *kussi*
 

Mein Freund, der Idiot

„John ist.. er.. ist...“ Jubes suchte nach dem passenden Wort. „Einfach nur ein Idiot!“ Schimpfte sie dann über ihren Freund. „Er beachtet mich manchmal überhaupt nicht und dann kommt er wieder an und küsst mich und erwartet, dass alles vergeben und vergessen ist!
 

„Und warum bist du dann immer noch mit ihm zusammen..?“ Fragte Kitty gelangweilt, während sie sich ein Gummibärchen in den Mund schon. Wenn John ankam und Jubes küsste dann war ja auch immer alles vergeben und vergessen. Wieso regte sich das Mädchen mit asiatischen Gesichtszügen dann überhaupt noch darüber auf? Und vor allem, wieso musste immer Kitty als Zuhörerin herhalten?
 

Dieses Gespräch führten die beiden Mädchen nämlich seit Jubes mit John zusammen war – Inzwischen schon ein Monat, drei Wochen und drei Tagen – mindestens einmal im Tag. Kitty hatte Glück, wenn es nicht noch mehr vorkam.
 

Jubilee hatte schon eine Ewigkeit ein Auge auf den total heissen und verdammt arroganten Feuerteufel mit anbetungswürdigen Augen und diesen verdammt tollen Haaren (<- Zitat von Jubes). Dieser hatte aber nie etwas von der Bewunderung erwidert.

Bis er vor zwei Monaten komischerweise Jubes zu einem gemeinsamen Kinobesuch eingeladen hatte. Kitty fragte sich wirklich, woher dieser plötzliche Sinneswandel kam. Doch egal wie unlogisch die ganze Sache auch war, ungefähr eine Woche darauf waren die beiden bereits ein Paar und im Institut verstand praktisch keiner mehr die Welt. Kitty war also in bester Gesellschaft.
 

Ein Wunder, dass die Beziehung bereits so lange hielt. Denn weder John, noch Jubilee waren normalerweise sonderlich treu. Die Durchnittszeit von Jubes Beziehungen bewegte sich um die zwei Wochen, doch diese Beziehung brach Grenzen.

Ausser man beachtete Jubes „Dauerfreud“ Duncan, ein sehr angesagter Junge an der Bayville High School, mit dem war Jubes mal eine Woche liiert, dann wieder nicht, dann wieder schon.. Man wusste nie genau, woran man war. Dieser Beziehung hatte John jetzt einen Riegel vorgeschoben, da er und Jubes ja nun zusammen waren.
 

„Kitty!!“ Juilee sah ihre beste Freundin schon fast böse an und stopfte sich dann eine Handvoll Gummibärchen gleichzeitig in den Mund. Dann ereiferte sie sich, während sie kaute ereiferte sie sich: „Mhhast..du.. mhm ihn dir vielleicht...“ Sie musste Schlucken, da sonst Weiterreden unmöglich wurde. „Schonmal mmhhm angesehen..?!!“
 

Sie schluckte erneut und ihr Mund war nun endlich wieder leer und sie konnte frei weiter sprechen, sodass sie Kitty gar keine Zeit liess, etwas auf die rhetorische Frage zu erwidern. „Wenn, dann hast du vielleicht auch von seiner totalen Heissheit..“ Das Wort existiert nicht, aber in dem Falle war es Jubes egal, es war einfach das, was John in Jubes Augen am besten beschrieb.
 

„Sie dir seinen perfekten Körper, seine Muskeln, seine Augen, seine Haare, seine Nase, seine Lllipppennn.. wenn du wüstest.. wie gut er küsst und noch andere Dinge damit macht...“ Schwärmte Jubes der Braunhaarigen vor. „Und erst dann darfst du auch nur an die Frage denken, warum wir noch zusammen sind, klar?!“
 

„Gut..“ Meinte Kitty und tat, als würde sie nachdenken. Dann setzte sie an: „Wenn ich John ansehe, dann sehe ich...“ Sie sah zu Jubes, die sie anstarrte, als würde sie ihre beste Freundin gleich umbringen, falls diese etwas falsches sagte.
 

Kitty schluckte und beschloss, das Wort heiss einfach irgendwo einzubauen, das würde Jubilee ruhig stellen. „Also.. wenn ich John ansehe dann sehe ich ein nerviges heisses Etwas..“ Die Braunhaarige sah fast schuldbewusst zu Jubes die aber mit dem Wort heiss schon vollkommen zufrieden schien und den Rest ganz überhört zu haben schien.
 

„Hach Kittyyyyyy...“ Jubes umarmte Kitty und drückte sie an sich, dann hauchte sie: „Und ich dachte schon, du hättest ne Geschmacksverirrung..“ Jubes liess Kitty los und kicherte über ihre eigenen Worte.
 

„Wie schön das dir meine Meinung so viel bedeutet.. und du mir auch immer so gerne zuhörst.“ Murmelte Kitty. Allerdings war das nun ironisch gemeint, da Jubilee ihr ja sowieso nicht richtig zugehört hatte, sondern nur heiss herausgehört hatte.
 

„Umarmst du da grad wen andern, Jubilation Lee?“ Diese Stimme gehörte unverkennbar John und dem Blick nach zu urteilen, den er Kitty kurz zuwarf, hatte er ihre Unterhaltung, oder zumindest den Teil mit dem nervigen, heissen, Etwas mitgekriegt. Er schlang seine Arme sofort besitzergreifend um seine Freundin
 

Kitty konnte nur genervt daneben sitzen, während die beiden sich mit einem leidenschaftlichen Kuss begrüssten. Viel zu lange für einen Begrüssungskuss.
 

Von allen Freunden, die Jubilee je gehabt hatte, war John definitiv der schlimmste.
 

Warum? Alles sprach doch eigentlich für einen perfekten Freund, er sah gut aus, küsste gut.. nur das einzige was nicht stimmte, und davon hatte Jubilee kein Wort gesagt. Der Charakter.
 

Johns Charakter war einfach zum Kotzen. Dieses ganze arrogante und überhebliche Getue und das dämliche Grinsen, welches immer sein Gesicht zierte.
 

Kitty bekam das viel öfters zu spüren als Jubes. Diese merkte das nur, wenn John sie sitzen liess, oder einfach nicht beachtete. Kitty merkte es allerdings immer sobald er anwesend war, weshalb sie ihm lieber aus dem Weg ging. Sie war sein Lieblingsopfer, aus ihr machte er sich am liebsten einen Spass, sie ärgerte er am liebsten.
 

Den Grund dafür hatte Kitty noch nie herausgefunden, sie hatte sich eine Lösung zurecht gedacht: Es gab einfach keinen. John hatte nur als sie sich kennen lernten ein Opfer gesucht und das war dummerweise Kitty gewesen.
 

Deshalb hatte war Kitty nicht sonderlich von Jubes neuem Freund begeistert, da war ihr sogar Duncan noch lieber gewesen - Auch wenn der zweifelsohne ebenfalls zur Kategorie Arschloch gehörte. Denn so war John noch öfters als sonst schon in ihrer Nähe, da er sehr oft in Begleitung von Jubes war und diese wiederum hielt sich gerne in Kittys Nähe auf. Das Leben war gerade einfach nicht fair zu Kitty Pryde.
 

Um genau zu sagen, es war ein Alptraum, der einfach nicht aufzuhören schien, da diese Beziehung scheinbar nicht kaputt zu gehen schien.
 

Hauptgrund für Kitty, der gegen die Beziehung von Jubes und John sprach war einfach – Es war er sichtlich – dass keiner der beiden den anderen wirklich liebte. Sie waren nur zusammen, weil der jeweilige andere eben einfach gut aussah. So vermutete die Braunhaarige es zumindest, wenn man Jubilee reden hörte, war man sicher auch gleicher Meinung.
 

Kein Wunder ging die Beziehung da nicht so schnell den Bach runter, da beide den gutaussehenden Freund behalten wollten. Leider.
 

Und Kitty musste damit Leben, dass der Freund ihrer besten Freundin ein Idiot war, der einfach nicht mehr aus ihrem Leben verschwinden wollte...

Wünsch dir was

Wünsch dir was
 

Es war eine wundervolle, klare Vollmond Nacht und der Sternenhimmel über dem Institut wurde von keiner einzigen Wolke getrübt. Ausserdem war es auch noch Spätsommer und die Luft war noch angenehm warm, aber auch nicht wieder so warm, dass man es draussen nicht aushalten konnte.
 

Kitty stieg durch eines der Dachfenster auf das Dach des Instituts. Sie brauchte einfach mal ihre Ruhe. Denn die letzten Tage waren ganz schön stressig verlaufen. Sei es wegen Jubes, die ihr die ganze Zeit wegen ihrer neuen Beziehung in den Ohren lag, oder wegen Peter, der schüchterne Annäherungsversuche unternahm. Oder auch wegen Lance der sie unbedingt ins Kino einladen wollte, was auch unglaublich süss war, doch Kitty war einfach müde. John Allerdyce und seine nervige Art trugen allerdings auch noch ihren Teil bei.
 

Sie atmete die frische Luft tief ein und ging dann langsam etwas vom Fenster weg. Dabei musste sie aber höllisch aufpassen, da man, obwohl es Vollmond war, durch die Dunkelheit nicht wirklich viel erkennen konnte.
 

Nachdem sie ein kleines Stück gegangen war, setzte sie sich auf das Dach und betrachtete eine Weile lange den Sternenhimmel. Heute war wirklich eine ausgesprochen gute Nacht. Sowas kam nicht wirklich oft vor.
 

Kitty legte sich nach einer Weile ganz auf das Dach und langsam ohne es zu wollen, fielen ihr die Augen zu und sie versank in tiefen Schlaf...
 

~
 

„Na sieh mal einer an.. Kitten, was tust du denn hier?!“ John sprach diese Worte absichtlich laut aus, sodass Kitty aus ihrem Schlaf schreckte. Er stand direkt hinter ihrem Kopf, sodass sie ihm direkt ins Gesicht das über ihr war sehen konnte.
 

//Verfolgt der mich?// Sie tat keine Bewegung sondern gähnte nur. „Bis jetzt wollt ich eigentlich nur meine Ruhe haben.. aber ich denke, dass kann ich jetzt vergessen, was?“ Grummelte sie verschlafen.
 

Es war immer noch Nacht, der Sternenhimmel war inzwischen noch dunkler geworden und Kitty fragte sich ernsthaft, was John hier draussen trieb. Sie hatte eigentlich gedacht, dass er mit Jubes aus war.
 

„Es is ziemlich gefährlich auf dem Dach einzuschlafen. Du könntest zum Beispiel runterrollen.“ Bemerkte John, während er sich neben ihr niederliess und Kitty konnte trotz der Dunkelheit sein Grinsen erkennen. Die Braunhaarige hielt es für besser, sich wieder aufzusetzen.
 

„Haha.. haben wir heut ein Witzbuch gefrühstückt?“ Gab Kitty sarkastisch zurück und meinte dann: „Solltest du nicht mit Jubes aus sein?“ Wieso war er hier und begann schon jetzt, ihr auf die Nerven zu gehen? Er störte die schöne Nacht, wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen.
 

„Hatte eben keinen Bock.“ War die einfache Antwort. „Ich glaub, sie schleppt Peter statt meiner mit.“ John zuckte nur mit den Schultern und sah Kitty dabei nicht an. Er streckte sich lediglich und richtete seinen Blick wieder auf den Sternenhimmel.
 

Kitty wollte gerade etwas erwidern und holte dafür die nötige Luft als John meinte: „Die Sterne sind heut besonders schön, nicht?“ Seine Stimme klang dabei sogar fast etwas verträumt.
 

„John...?“ Kitty sah ihn an, dank dem Vollmond konnte sie die Konturen seines Gesichtes recht gut erkennen. „Hast du getrunken?“ Dieser Tonfall war einfach nicht typisch John, wenn er statt arrogant verträumt klang, dann hatte er entweder getrunken oder war zu einem netten Jungen geworden – Was, wohl angemerkt, eigentlich unmöglich wäre.
 

John wandte seinen Blick zu ihr. Seine Mundwinkel verzogen sich automatisch zu einem Grinsen und er musste laut loslachen. „Hör ich mich etwa win Betrunkener an? Hach Kitten, über dich kann man immer wieder mal lachen.“ Meinte er zwischen lautem Lachen.
 

„Schön, dass du dich so amüsierst.“ Knurrte Kitty zähneknirschend und meinte dann. „Wenn du nur hier bist, um mir auf die Nerven zu gehen, dann kannst du gleich wieder verschwinden!“ Sie zog die Beine an und schlang schmollende die Arme um ihre Knie.
 

„Denkst du wirklich, ich wäre deinetwegen hier?“ John klang belustigend, aber er lachte nicht mehr. „Ich wäre nur beinahe über dich gestolpert.“ Erklärte er dann.
 

Kitty wippte etwas hin und her und sah in die Dunkelheit hinaus. „Warum bist du dann hier?“ Fragte sie trocken.
 

„Alsooo..“ Beim komischen Klang seiner Stimme konnte die Braunhaarige nicht anders, sie musste ihn ansehen. „Es is Vollmond. Und die Nacht schweigt. Die Sterne lieben klar vor uns und die Zeit scheint stillzustehen...“
 

Kitty legte den Kopf schräg, spielte er etwa gerade Märchenonkel. „Was zum Teufel soll das werden, huh?“
 

„Unterbrich mich nicht, du ruinierst die ganze Stimmung.“ Zischte John und liess seine Stimme dann gruselig klingen: „Kein Windhauch weht uns um die Haare, nicht das kleinste Zirpen der Grillen ist zu hören. Das ist die Nacht dessen...“
 

Stille. Nur Kittys nervöses Atmen war zu hören.
 

„Der kommt, um den Mond zu besingen, ihn anzubeten, zu verehren, dessen, der das Blut in deinen Adern riecht und dich überall findet..“ Flüsterte John aus und war Kittys Gesicht auf einmal so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. Kitty lief bei der gruseligen Atmosphäre wirklich ein kalter Schauer den Rücken hinunter. „Das ist die Nacht des...“
 

John machte erneut eine Pause, Kitty spürte seinen heissen Atem auf ihrer Haut. Er roch nicht nach Alkohol. Sie blickte in seine Augen, verlor sich fast in ihren tiefen, die den Vollmond wieder spiegelten. Und er schwieg einfach nur.
 

„Werwolfs!!!“ Gleichzeitig spürte Kitty seine Hände auf ihrem Rücken, in dem Moment fühlten sie sich allerdings wie krallen an. Sie schrie erschrocken auf und versuchte sich zu befreien. „Meine Nacht!“ Kittys Augen weiteten sich.
 

„AAAUUUUUWWWWW!“ John ahmte einen Werwolf nach, auch wenn er es absichtlich nicht so klingen liess wie einen. Dann liess er die wie erstarrte Kitty laut lachend los. „Na, Schiss gekriegt?“
 

Kitty musste erstmal nach Luft schnappen und wäre ihm im nächsten Moment am liebsten an die Gurgel gegangen. „Du verdammter... Mistkerl!“ Brachte sie schliesslich hervor. Das hatte sie alles andere als witzig empfunden. Und vor allem war es mehr als nur peinlich.
 

Sie funkelte ihn wütend an: „Du bist ein richtiger Scherzkeks.“ Meinte sie zuckersüss und wollte dann schnell von dieser peinlichen Situation ablenken, zum Glück hatte sie niemand dabei beobachtet. „Wieso bist du jetzt hier, und diesmal ernsthaft!“
 

„Ich suche mein nächstes Opfer.“ John ahmte nun Logans Knurren nach, was ihm gar nicht schlecht gelang. Kitty gab keinen Kommentar mehr ab sondern liess ihn über seinen eigenen schlechten Witz lachen.
 

„Ich sag, wann es ernsthaft is und wann nicht.“ Begann er und sah in die Sterne. „Und nun ernsthaft: Ich bin hier, um die Sterne zu beobachten.. heute so ne besonders schöne Sternschnuppe zu sehen sein.. ich glaube der Stern heisst Helli oder Halley oder irgendwas.“ Erklärte John dann wieder mit der gleichen verträumten Stimme von vorhin.
 

Kitty bekam grosse Augen und konnte den Blick nicht mehr den Sternen zuwenden. Er war nun permanent auf John gerichtet. "Du, siehst dir Sterne an?“ Sie zog eine Augenbraue hoch, das war nicht gerade realistisch und die Beschäftigung, die sie John Allerdyce zugeschrieben hätte. „Und du weisst sogar was von dieser besonderen Sternschnuppe?“
 

John sah sie wieder an und meinte dann: „Also wenns ein Problem für dich is, dass ich weiss wie der Stern heisst, dann weiss ichs eben nicht.“ Gab er schulternzuckend zurück. „Sternschnuppe bleibt Sternschnuppe...“
 

„Nein, ich finde es nur..“ Begann Kitty, brach dann aber gleich wieder ab. „Ach, vergiss es..!“ Sie machte eine wegwischende Handbewegung und sah wieder in die Sterne hinauf.
 

Sie schwiegen sich eine ganze Weile an, beide in die Sterne schauend, doch plötzlich bemerkte John, dass Kittys Blick schon eine ganze Weile auf ihm ruhte. „Was??!“
 

„Seit wann interessierst du dich für Sterne?“ Das passte einfach nicht zu ihm, zu jedem, aber doch nicht zu dem Typen, der mehr Zeit damit verbrachte zu Trinken als Bücher oder sonstiges über Sterne zu lesen.
 

„Tu ich doch gar nicht.“
 

„Tust du wohl, sonst wärst du nicht hier.“
 

„Ich hatte nichts besseres zu tun.“
 

„Hier neben mir zu sitzen und den Sternenhimmel anzustarren nennst du also etwas besseres als mit Jubes auszugehen?“ Kitty legte den Kopf schräg. War er auf einem Trip oder was war heute mit ihm los.
 

„Jah das nenn ichs, Kitten, sonst wär ich nicht hier.“ Gab er gleichgültig zu und gab ihr dann grinsend eine nicht sehr harte Kopfnuss. „Und von der besonders schönen Sternschnuppe weiss ich, weil ich Astronomie belegt hab.“
 

Jetzt war Kitty vollständig verwirrt, sodass sie von der Kopfnuss keine grosse Notiz mehr nahm. „Astronomie is ein Freifach, dass weisst du aber schon.“ John Allerdyce, der doch sowieso am wenigstens seiner Zeit in der Schule verbrachte wollte ihr weiss machen, dass er ein langweiliges Fach wie Astronomie besuchte.
 

„Jah, man musste ein Freifach wählen und ich dachte, Astronomie wär am wenigsten anstrengend.“ Gab er zu und schien etwas darüber enttäuscht, dass sie über seine Kopfnuss nicht empört angefangen hatte, auszurasten.
 

„Ahh...jah.. Bei dem Fach muss man doch auch immer am Abend zur Sternwarte und so, und das findest du wenig anstrengend?“ Hakte Kitty nach. Ihr fiel sehr wohl auf, wie dämlich dieses Thema gerade war, aber es wirkte alles einfach unglaubhaft.
 

„Ach verdammt ich habs beim auswählen mit Philosophie verwechselt, kann doch jedem Mal passieren.“ Gestand John schliesslich und Kitty konnte nur noch laut auflachen.
 

„Du verwechselst Astronomie mit Philosophie? Astronomie und Philosophie???“ Kitty hielt sich die Hand vor den Mund, da ihr lautes Lachen die ruhige Nacht zu sehr störte und eigentlich jeder sie hören konnte. „Astrologie und Astronomie wäre ja noch verständlich.. aber Astronomie und Philosophie, wie dämlich bist du eigentlich John Allerdyce??“
 

Sie wandte den Kopf ab um sich wieder etwas zu beruhigen, denn inzwischen hatte sie zu viel gelacht, sodass sie nun laut hustete. „Wäre doch beides scheisse gewesen, darauf kommts wirklich nicht an...“ John wollte gerade weiter erklären doch Kitty meinte nur leise vor sich hin hust- lachend:
 

„Philosophie mit Astronomie verwechselt, Philosophie und Astronomie.. jah klar John, dass passiert doch jedem Mal. Und was träumst du Nachts?“ Fragte Kitty spöttisch. Es war natürlich nur eine Fangfrage um John darauf hinzuweisen, dass er tagträumte.
 

„Vieles..“ John ging sogar noch auf die Frage ein. Doch wie er dieses eine Wort – Vieles – betonte, liess Kitty verstummen und ihn starr ansehen. Was meinte er mit Vieles..? Es klang fast so als ob..
 

Schweigen, wie immer, wenn sie sich nicht gerade stritten, dann schwiegen sie sich an. Kitty hing ihren Gedanken nach. Kittys Blick hing an John. John hing seinen Gedanken nach und starrte zum Sternenhimmel, als würde demnächst ein grosses Feuerwerk oder ähnliches gezündet, das er verpassen würde, wenn er nicht ständig in den Sternenhimmel starrte.
 

„Weisst du, was Sternschnuppen sind?“ Wieder drehte John seinen Kopf und suchte nach ihren Augen. Kitty war ihm bei der Suche etwas behilflich und schon bald schauten sie einander in die Augen.
 

„Tote Sterne, die durch All rasen.“ Gab Kitty ohne sehr viel Phantasie, Wissen aus dem Schulunterricht zum besten. „Wenn du den Unterricht etwas öfters besuchen würdest, dann wüsstest du das jetzt.“
 

„Mir hat man früher immer erzählt, dass Sternschnuppen sterbende Sterne sind, die...“ Wollte John gerade beginnen doch Kitty fuhr ihm ins Wort.
 

„John, glaubs mir einfach oder frag einen der Lehrer. Wer auch immer dir das erzählt hat, hat keine Ahnung von Sternen, die sind nämlich schon tot.“ Berichtigte sie.
 

„Verdammt, Kitten, Gott hat dir Phantasie gegeben, damit du sie nutzt. Das hat mir meine Mum früher immer erzählt, es is ne Kindergeschichte!“ Gab John im selben genervten Ton wie sie zuvor zurück.
 

„Oh..“ Nuschelte Kitty leise. Deshalb hatte er also Mum gesagt.. Sie wusste nicht viel von John, weder von seiner Kindheit noch jetzt. Aber sie wusste, dass seine Eltern ihn, als sich seine Kräfte gezeigt hatten, ausgesetzt hatten. Das war wohl auch der Grund weshalb er nicht direkt gesagt hatte, dass die Geschichte von seiner Mum herstammte. „Erzähl weiter..“ Sie lehnte sich etwas vor, da er vorhin so leise gesprochen hatte und sie ihn nur mit Mühe hatte verstehen können.
 

„Also nochmal. Mum sagte immer, dass Sternschnuppen eigentlich sterbende Sterne seien..“ John lehnte sich ebenfalls vor. Die beiden waren sich nun schon fast bedrohlich nahe, sodass Kitty nun ohne Mühe und auch nur mit der spärlichen Mondlicht- Beleuchtung, Johns gesamte Gesichtskonturen erkennen konnte.
 

„Und wenn eine sieht und sich etwas wünscht...“ Wieder diese verträumte Stimme, die magisch wirkte. So Un- John- Haft. Kitty bewegte sich noch etwas in John Richtung und spürte bereits seinen heissen Atem auf ihrem Gesicht.
 

„Dann..“ Kitty hatte inzwischen die Augen geschlossen und lauschte seiner Stimme. Gerade dann, wenn er so verträumt klang, klang seine Stimme sehr viel schöner wie normal. Oder vielleicht klang sie immer so, nur Kitty nahm davon sonst keine Notiz, da sie meist nur ziemlich laut miteinander redeten.
 

„Lebt der Stern für immer weiter.. in deinem Herzen, wenn du es so willst. Und zum Dank dafür, erfüllt er dir einen Wunsch.“ Hauchte John, Kitty konnte seinen Atem jedes Mal noch verstärkter auf ihrer Haut spüren, wenn er ihr das nächste Wort zuhauchte.
 

Aus irgendeinem Grund hatte sie das Bedürfnis, dass er sie jetzt küsste. Aber die paar Zentimeter, die noch zwischen ihnen waren, wollte sie ihm überlassen. Doch nichts passierte.
 

Kitty öffnete die Augen. „Du weisst aber schon, dass das wahrscheinlich die einzige Gelegenheit ist, mich je in deinem Leben zu küssen.“ Bemerkte sie dann und kam ihm noch ein wenig näher. Wie wenn sie ihn überzeugen wollte, sie jetzt zu küssen. Sie hätte gerade so gut sagen können: Küss mich, jetzt sofort! Der Sinn der Worte hätte sich kaum verändert.
 

John überwand tatsächlich die Zentimeter, die noch zwischen ihnen waren, allerdings küsste er sie nicht, sondern legte seinen Kopf an ihre Wange und flüsterte ihr ins Ohr: „Du würdest es nur bereuen, glaub mir.“ Hauchte er leise, ihm selbst musste doch auch bewusst sein, dass das nicht nach ihm klang. Aber Kitty konnte sein dickes Grinsen nicht sehen, dass sein gesamtes Gesicht prägte
 

„Würde ich nicht!“ Erwiderte Kitty, in etwas lauterer Tonlage. Sie löste ihre Wange von Johns Kopf um ihm wieder in die Augen sehen zu können. „Tu ich nicht!“ Meinte sie und wollte ihn gerade küssen, doch John wandte den Blick ab.
 

Er starrte ins leere. //Was ist los mit ihm..?// Kitty war verwirrt, noch nie, seit sie ihn kannte, hatte er einer Aufforderung eines Mädchens – Wenn sie etwas hübsch war, und Kitty war hübsch – widerstehen können. Nicht einmal, wenn er eine Freundin hatte.
 

Was war überhaupt los mit ihr, dass sie um einen Kuss von John Allerdyce bettelte. Dem Typen, den sie eigentlich hasste wie die Pest? Kitty wusste es selbst nicht, sie wollte nur einfach einen Kuss. Vielleicht auch einfach, um zu sehen, ob er auch wirklich so toll küsste, wie Jubes ihr immer vorschwärmte.
 

„Jubes würde dich umbringen...“ Murmelte er leise und war im Begriff aufzustehen. Kitty packte seinen Arm und hinderte ihn daran.
 

„Ich kann phasen, sie kann mir nichts anhaben.“ Versicherte sie rasch und fügte dann hinzu: „Nebenbei: dich wahrscheinlich auch.“
 

„Um mich mach ich mir keine Sorgen.“ John brachte sie mit leichtem Kraftaufwand dazu den Griff um seinen Arm zu lösen und stand dann auf. „Aber du wärst dann bestimmt nicht mehr ihre beste Freundin.“ Der Feuerteufel zwinkerte ihr verschmitzt zu und wandte sich zum Gehen.
 

Aus seiner Aussage wurde Kitty wiederum nicht schlau. Ihm konnte es doch eigentlich egal sein, was aus ihrer und Jubilees Freundschaft wurde. Normalerweise hätte er doch liebend gern für Zickenzoff oder ähnliches gesorgt.
 

Kitty starrte in die Nacht hinaus, sie wusste, dass er sie jetzt noch hörte also rief sie ihm hinterher: „Jubes ist doch eh nur wegen deinem Aussehen mit dir zusammen, sie würde dir verzeihen!“ Kitty war sich eigentlich fast sicher, dass John nichts davon wusste, dass Jubes ihn höchstwahrscheinlich nicht wirklich liebte. Doch sie irrte sich.
 

„Ich weiss, dass sie John nicht liebt.“ Kitty wusste, dass er stehengeblieben war. Denn sie hörte seine leisen Schritte nicht mehr. „Aber sie liebt Pyro...“ Er schwieg, liess seine Worte auf sie und auch auf sich selbst wirken. Und dann meinte er, als ob er das vorhin gar nicht gesagt hätte: „Wenn du die Sternschnuppe heut noch siehst, wünsch dir was schönes und behalte den Stern am Leben. Er wird’s dir schon danken.. irgendwann.“ (höhö.. vllt versteht ihr jetzt nicht, was er damit meint, aber wird später dann hoffentlich klarer)
 

Kitty schwieg und wusste, dass er nun weg war. Doch sie war vollkommen in Gedanken verloren. Wenn Jubilee nur Pyro kannte, wer war dann John? War John der verträumte Junge von vorhin, der sich an alte Märchen aus seiner Kindheit erinnern konnte und dabei nicht innerlich von Hass auf Eltern und Menschen zerfressen wurde? War John der Junge, der sie – Kitty Pryde, die auf der Hassliste bei ihm eigentlich ganz oben zu stehen hatte – beinahe geküsst hätte und der nur im letzten Moment von der Wirklichkeit eingeholt worden war.
 

[~ End of chapter.one – Wünsch dir was]
 

Kitty hatte sich wieder hingelegt und war wieder fast dabei, einzuschlafen, als sie etwas helles am Sternenhimmel blitzen sah, dass sich in rasender Geschwindigkeit fortzubewegen schien. Die Braunhaarige setzte sich blitzschnell auf und beobachtete das helle Licht kurz, dann zögerte sie. Schien sich zu überlegen, ob sie sich auch das richtige wünschte.
 

Schliesslich befolgte sie Johns Anordnung und wünschte sich etwas. Selbst erstaunt über den Wunsch, hatte sie auch kaum Hoffnung, dass er in Erfüllung gehen würde.
 

Auch war ihr klar, dass sie schon morgen anders darüber denken würde und sich darüber ärgern würde, sich so etwas dummes gewünscht zu haben, genauso wie sie sich dann auch darüber ärgern würde, John um einen Kuss angefleht – Ja, so konnte man es doch wirklich nennen – zu haben.
 

Sie wünschte es sich trotzdem. Nur schon um John beweisen zu können, dass der Stern es ihr sowieso nie danken würde.. oder einfach nur um der Phantasie Willen...~
 


 


 

Und nur um der Phantasie Willen, bleibt Kittys Wunsch auch geheim, überlegt mal schön ^.-.. und ausserdem, schonmal davon gehört, dass man niemandem erzählen darf, was man sich gewünscht hat, weil sonst der Wunsch nicht in Erfüllung geht?
 

Und wir wollen doch, dass er in Erfüllung geht <3 weshalb Kittys genauso hält ^___^

Idioten ändern sich nie

Idioten ändern sich nie
 

Kitty wickelte gedankenverloren eine der zwei Haarsträhnen die ihr, wenn sie ihre Haar zu einem Pferdeschwanz zusammenband, noch ins Gesicht hingen, um den Finger und betrachtete sich in dem grossen Spiegel des Badezimmers.
 

Sie drehte sich und warf dann einen Blick über ihre Schulter. Alles sah aus wie immer. Die Braunhaarige drehte sich wieder so, dass sie direkt in den Spiegel schaute und betrachtete die Haarsträhne, die nun fest um ihren Finger gewickelt war.
 

„Ob ich mir Strähnen machen sollte? Hellbraun.. oder vielleicht sogar blond..?“ Überlegte die Braunhaarige laut, liess dann aber von der Haarsträhne ab und packte statt dessen einen schwarzen Kajal.
 

Gerade als Kitty dabei war, die leichte schwarze Umrandung ihrer Augen etwas nachzuziehen und zu verstärken, kam Jubilee ins Badezimmer. Sie sah Kitty überrascht an, da das Bad um diese Uhrzeit eigentlich immer ganz ihr gehörte. Jubes bemerkte natürlich sofort, dass sich Kitty stärker geschminkt hatte, als sonst und meinte:
 

„Hm.. steht dir.. betont deine blauen Augen.“ Jubes lächelte Kitty an und fügte hinzu: „Solltest duöfters machen.“ Keine Bemerkung darüber, dass sie es nicht gewohnt war, das Bad mit jemandem zu teilen.
 

Die beiden hatten sich schon eine ganze Weile schweigend vor dem Spiegel geschminkt, als Jubilee plötzlich meinte: „Wieso machst du dich heute eigentlich so hübsch? Willst du dir etwa endlich einen süssen Typen angeln? Vielleicht mit Namen Lance...?“
 

Kitty errötete und liess, wie ein kleines Mädchen, dass man bei etwas Verbotenem erwischt hatte, den Kajal sinken. „Wie.. wie kommst du darauf?“ Fragte sie dann, so unschuldig wie möglich.
 

„Naja..“ Jubilee schnaubte ärgerlich auf und erklärte dann: „Mein ach so toller Freund hat mich gestern sitzen gelassen, ja, du hörst richtig! Und du warst auch nicht zu finden, also musste ich mit Pete raus.“ Jubilee schüttelte nur über sich selbst den Kopf. „Aber ich gönns dir, wenn du und Lance endlich mal wieder ein Date hattet, sonst wird nie was auch euch.“ Jubes knuffte Kitty freundschaftlich in die Seite.
 

Kitty selbst musste bei den Worten ihrer besten Freundin einige Male schlucken. Hatte John Jubes ja nicht indirekt wegen ihr sitzen gelassen und das mit Lance, war sowieso ganz Jubilees Phantasie entsprungen. Doch die Braunhaarige beschloss, diese gute Ausrede als Tarnung für das, was wirklich passiert war zu verwenden.
 

„Hehe.. du hast mich.. ähm ich meine uns, erwischt.“ Kitty kratzte sich verlegen am Kopf und zupfte sich dann den Pferdeschwanz zurecht. Und wie sie so darüber nachdachte, spürte sie plötzlich wieder Johns heissen Atem auf ihrer Haut, roch sein Aftershave und fühlte ihn so nahe, wie nie zuvor. Und, sie erinnerte sich, dass sie ihn um einen Kuss angebettelt hatte.
 

Kitty erstarrte bei diesem Gedanken, damit konnte er sie ja ewig aufziehen. Zwar würde er es wegen seiner äusserst merkwürdigen Beziehung zu Jubilee nicht an andere weitererzählen. Doch es reichte auch nur schon, dass er es wusste, und dass sie es wusste.
 

„Du willst also echt, dass ich gekränkt bin?“ Jubes empörte Stimme klang durch Kittys Gedanken an ihr Ohr und riss sie aus ihnen. Kitty drehte ihren Kopf fragend zu ihrer besten Freundin, die sich ereiferte: „Dann red ich eben auch mit dir nicht mehr, du hörst ja nichtmal zu. Und mit John red ich auch nicht mehr. Mich lässt keiner sitzen! Mich nicht!! Wenn er keine gute Entschuldigung hat, soll er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst!“
 

Nun verstand Kitty den Zusammenhang nicht mehr. Da sie offenbar nicht alles mitgekriegt hatte und sie fragte leicht verwirrt nach: „Worum geht’s jetzt genau? Bist du auf mich, oder auf John sauer?“ Wusste sie etwa vom gestrigen Abend? Kitty stieg gleich noch mehr Röte ins Gesicht und ihr Herz begann vor Angst zu flattern.
 

„Auf euch beide, verdammt! Das hab ich doch gerade gesagt, warum hört einem hier keiner zu!!! Von dir als beste Freundin...“ Begann Jubilee und klang dabei richtig ernst. Kitty duckte sich bereits leicht, da sie mit dem schlimmsten rechnete.
 

„..erwarte ich einfach, dass du mich auch etwas an deinem Liebesleben teilhaben lässt und nicht immer alles verheimlichst. Ich muss dich richtiggehend ausquetschen, damit du mir überhaupt erzählst, dass du ein Date hattest.“
 

Kitty fiel ein Stein vom Herzen, falscher Alarm und wie falsch. Sie atmete auf und meinte dann versöhnlich: „Tut mir Leid, Jubes. Ich werde mich bessern, versprochen.“ Meinte sie dann und sah ihre beste Freundin entschuldigend an.
 

Jubilee musste grinsen und meinte schliesslich: „Na gut! Ich verzeihe dir noch einmal.“ Jubes klang dabei wie irgendeine Königin, die einem Untergebenen, der vor ihr auf die Knie gefallen war vergab.
 

Die beiden besten Freundinnen umarmten sich, um das ganze zu besiegeln. Kittys Gesicht war dabei dem Spiegel zugewandt und die Braunhaarige hatte so sich und Jubilee im Blickfeld. Die junge Mutantin fühlte sich plötzlich mies. Wegen dem ganzen gestrigen Abend. Sehr mies sogar.
 

~
 

Die beiden Mädchen verliessen gerade das Institutsgelände, als die beiden jemanden nach Jubilee rufen hören konnten.
 

„Jubes! Warte!“ Unverkennbar John in seiner Begleitung waren Kurt, durch den Inducter wie immer in Menschengestalt und dann noch Bobby und Rogue, arm in arm wie praktisch immer. Die beiden waren nun schon so lange zusammen, dass man sich langsam fragte, wann sie heiraten würden.
 

Jubilee und Kitty blieben stehen, sodass die anderen vier sie in kurzer Zeit eingeholt hatten. Kitty musterte John und ihr fiel sofort wieder der gestrige Abend ein. Eine leichte röte umspielte sogleich ihre Nase.
 

John hingegen schien Kitty keines Blickes zu würdigen und wollte Jubes statt dessen mit einem Kuss begrüssen. Doch diese blockte stur ab. Sie zog die Schmollnummer zu Kittys Erstaunen tatsächlich durch und meinte streng: „Ich hoffe mal für dich, dass du ne gute Erklärung hast.“
 

Das Mädchen mit etwas Asiatischem Aussehen verschränkte die Arme vor der Brust und blieb stehen. Dass die anderen zuhören konnten schien sie wenig zu stören.
 

„Entschuldigung wofür?“ John schien ganz kurz verwirrt, kapierte aber im nächsten worum es Jubilee ging.
 

Zwar sagte er noch nichts, aber Kitty wusste trotzdem genau, dass er an den gestrigen Abend dachte. Denn der Blick des Feuerteufels ruhte nun auf ihr. Sie sahen sich in die Augen. Kitty so desinteressiert, wie möglich und John. Jah, dessen Lippen verzogen sich plötzlich zu einem schelmischen Grinsen, dass fast schon fies wirklte. Das kündigte schon an, dass er nichts gutes im Schilde führte.
 

„Also.. ich finde, meine Ausrede is gut.“ Begann John. Obwohl er mit Jubilee redete, war sein Blick weiterhin stur auf Kitty gerichtet. Es war so auffällig, dass bereits alle neugierig zwischen ihnen hin und her schauten.
 

„Meine Ausrede ist nämlich Kitty.“
 

Kitty erstarrte, als ihr Name fiel und ihre Augen wanderten nervös von John zu Jubes und wieder zurück. Er würde doch nicht..? Nein, so wahnsinnig war doch nicht einmal John.
 

„Man kann sich mit ihr echt toll unterhalten.. und.. sie riecht so gut nach.. naja, gestern wars irgendwas erdbeeriges, vielleicht ists heute auch was anderes..“ Kitty sah wieder zu John und fand seinen Blick sofort. Sie schüttelte nur immer wieder ängstlich und vor allem ungläubig den Kopf.
 

//Nein, das ma<cht er nicht..! Nein! Bestimmt nicht! ... oder?// Dachte Kitty verzweifelt und schluckte. Ihr Herz pochte wie wild und sie zitterte bereits langsam. Was für ein Idiot! Er machte ja nur seine eigene Beziehung kaputt.. und ihre Freundschaft noch dazu..!
 

„Sie wollte mir auch zeigen, wonach ihre Lippen und ihr Mund schmecken..“ Fuhr John unbeirrt fort, ohne auf die Zeichen zu achten, die Kitty ihm verzweifelt sandte. Er wurde ja sogar leicht dichterisch, wie er die Szene von gestern umschrieb, doch Kitty hätte ihm anstelle von dastehen und auf das warten, was noch kam am liebsten ins Gesicht geschlagen um ihn zum Schweigen zu bringen.
 

Ein letzter Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen war, ihn so wütend wie eben möglich anzufunkeln. Johns Grinsen wurde dadurch aber nur noch breiter. Der Feuerteufel legte absichtlich eine kleine Pause ein, wollte er etwa die Spannung bis auf die höchste Stufe treiben?
 

„Und ja, sie schmecken mir beide, Kitty.“ Vollendete John sein kleines Geschichtchen. Dieser Lügner. Kitty hätte John am liebsten mit ihrem Blick getötet, wenn es nur möglich gewesen wäre, und ihm dabei ins gesicht geschrien: Du verdammter kleiner Lügner. Aber es blieb leider nur bei der Vorstellung.
 

Stille. Alle schienen erst realisieren zu müssen, was John gerade gesagt hatte. Jubes schien sogar schon vergessen zu haben, dass sie eigentliche wütend auf ihn war.
 

Und plötzlich begann Kitty hell und hoch zu lachen. Absichtlich gekünstelt, sie wollte einfach, dass diese verdammte Stille aufhörte. Dann brach sie abrupt ab und meinte: „Toll John, ist die Märchenstunde jetzt zu Ende oder hast du noch so einen witzigen Scherz auf Lager?!“
 

Die Braunhaarige versuchte dabei, so kühl und ruhig wie möglich zu klingen. Sodass man nicht anmerkte, dass fast alles von Johns Geschichte der Wahrheit entsprach. Sie hoffte damit, dass die anderen ihr abkauften, dass es sich dabei um einen schlechten Scherz handelte.
 

Immer noch Stille. Kaum ertragbar. John grinste Kitty triumphierend an und wandte seinen Blick nun erstmals Jubes zu. Diese war es auch, die als erste wieder Worte fand: „John.. du und..?“ Mehr kam da nicht, das war einfach komisch und total verwirrend zugleich, hatte John doch völlig ernst erzählt. Wäre es nicht so unpassend würde sie es ihm sofort glauben.
 

John sah sie durchdringend an und liess seinen Blick dann über die anderen schweifen. Er grinste nur verschmitzt und schüttelte über die ganze Situation den Kopf. Für Jubilee musste es so wirken, als würde er innerlich selbst über die Zusammenstellung, Kitty und John, lachen, weshalb sie den Gedanken lieber gleich wieder verwarf.
 

John sah noch einmal kurz zurück zu Jubilee und meinte: „Ach, ihr seid doch alles Idioten!“ Erst jetzt lachte der Feuerteufel leise auf und setzte sich in Bewegung.
 

Er besass die Frechheit jetzt einfach so zu gehen. Ohne weitere Erklärung.
 

Als John an Kitty vorbeiging, die sich inzwischen wieder etwas vom ersten Schock erholt zu haben schien, da das alles, was John erzählt hatte scheinbar von keinem richtig geglaubt wurde. John raunte der Braunhaarigen, von allen anderen unbemerkt, schadenfroh zu:
 

„Erwischt, Kitten!“
 

In dem Moment, in dem er das sagte erklang sein Lachen endlich laut und durchdringend. Kitty hätte ihm den Hals umdrehen können. Was für ein Idiot! Die Braunhaarige konnte nur hoffen, dass Jubilee ihr nach diesem ‘Scherz‘ die Lance- Geschichte noch abkaufte. Und vor allem dass die anderen das ganz schnell wieder vergassen.
 

John eindeutig bewiesen hatte, dass er nicht davor zurückschreckte, Kitty auch vor anderen mit dieser Geschichte aufzuziehen. Egal was dann aus seiner Beziehung wurde. Gut, wann hatte John schon je Rücksicht auf Verluste von Freundinnen und anderem genommen?
 

Einmal Idiot, immer Idiot.
 

~*[Idioten ändern sich nie - End

John Allerdyces ganz persönliche Studie (Teil I)

John Allerdyces ganz persönliche Studie (Teil I)
 

„Was zum Teufel hast du dir heute Morgen eigentlich dabei gedacht?“ Fauchte Kitty John wütend an. Moment..? Hatte er überhaupt was gedacht? Wohl eher nicht. John gähnte, das Gespräch begann ja schon sehr vielversprechend.
 

Kitty hätte das Gespräch wohl auch gleich im Gemeinschaftsraum, wo sie John gefunden hatte, so angefangen, hätte der Braun- blondhaarige sie nicht rechtzeitig gepackt und vor das Institut gezerrt. Er verstand sowieso nicht, warum sie so einen Aufstand machte, keiner der anderen hatte sie noch einmal darauf angesprochen. Und Jubilee war immer noch ihre beste Freundin und seine Freundin, also wo war das Problem des Kätzchens? Die anderen würden das schon morgen vergessen haben.
 

Nun standen sie aber in der Dunkelheit der Nacht neben dem Haupteingang des Instituts, wo sie keiner belauschte. John rauchte gelangweilt eine Zigarette und schien, zu Kittys Ärgernis, gar nicht einsehen zu wollen, wieso sie gerade so rumzickte.
 

„Ich hatte ne gute Ausrede, is daran was falsch, Kitten?“ John sah sie nicht einmal an, als er das sagte. Die Dunkelheit schien sehr viel interessanter zu sein als das Mädchen, starrte er doch schon die ganze Zeit in die Dunkelheit hinaus.
 

Aufgebracht gab Kitty zurück: „Ach, das nennst du eine gute Ausrede?! Was bitteschön soll daran denn gut sein, deine Beziehung und nebenbei noch meine Freundschaft aufs Spiel zu setzen, nur um mir eins auszuwischen?!!!“ Kitty wurde immer lauter, bis sie fast schon brüllte, vielleicht hörte sie so doch jemand. Dass er sie überhaupt nicht beachtete linderte ihre aufkommende Wut natürlich in keinster Weise.
 

„Und sieh mich verdammt nochmal an, wenn ich dich anbrülle!!!“ Jetzt war es definitiv ein Brüllen und die Braunhaarige bebte vor Wut.
 

John wandte sich Kitty, nach dieser äusserst liebenswürdigen Aufforderung, trotzdem zu und meinte: „Es ist immer besser, gleich die Wahrheit zu sagen.. naja. Wenn man dann noch ein Bisschen übertreibt und alles wirkt sie dann nämlich plötzlich gelogen. In unserem Fall wars gar nicht nötig zu übertreiben, weils eh unlogisch gewesen wäre.“ Kam dann eine leicht genervte Erklärung.
 

Kitty sah John so ungläubig an, dass er hinzufügte: „Funktioniert laute einer langjährigen Studie bei 90%.“ Er grinste, Kitty konnte es genau erkennen, auch wenn es bereits sehr dunkel um sie war. Der Mond und die Sterne spendeten genug Helligkeit, dass sie seine Silhouette erkennen konnte, somit auch sein Grinsen.
 

„Und woher wusstest du, dass Jubes zu diesen 90% zählt, huh?!“ Fragte Kitty, immer noch vollkommen verwirrt. Was für eine kranke Studie war das überhaupt? John log sicher wieder wie gedruckt. Wie er es doch praktisch immer tat.
 

„Und ausserdem, Kitten, wie heisst es doch so schön: No risk, no fun!“ John zwinkerte ihr amüsiert zu und lachte dann leise vor sich hin.
 

„Und woraus bestehen die restlichen 10%.“ Hakte Kitty misstrauisch nach. Inzwischen hatte sie sich wieder etwas abgekühlt, sodass sie in normalem Ton sprechen konnte. Wer bitteschön machte so eine Studie?
 

„9% davon hätten uns an Ort und Stelle zerfleischt, ne Riesenszene gemacht und alles.“ Klärte John Kitty auf und blies einige Rauchringe in die Luft. „Und das übrige 1%, naja.. das rastet so etwa ein, zwei Tage später aus. Aber Jubes passt schon rein charaktermässig in dieses 1%.“ Fügte der Feuerteufel dann hinzu.
 

Kitty schnaubte. Das klang ja nun wirklich unglaublich beruhigend. Im Klartext hiess das ja dann, dass Jubilee vielleicht doch noch darauf kam, dass man sie hinters Licht geführt hatte. Denn Johns Einschätzung von Kittys bester Freundin war einfach nur oberflächlich.
 

„Und woher hast du diese lächerliche Studie? Internet?“ Kitty musterte ihm misstrauisch. Bei John musste man echt auf alles gefasst sein. Irgendwie schaffte er es immer, sich auf eine andere Art über sie lustig zu machen.
 

„Selbst erarbeitet.“ John klang dabei sogar noch irgendwie stolz auf sich selbst. Kittys Mund klappte überrascht auf. Na gut, John war durchaus zuzutrauen, dass er so eine Studie aufstellte. Definitiv.
 

„Ach ne.. was für eine Überraschung, du bist krank, weißt du das? An wie vielen Leuten hast du das denn getestet?“ Kitty hatte ihren Mund unter Kontrolle und fragte gleich auch noch weiter nach. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Och.. mit nicht wirklich viel..“ Druckste John etwas herum. Wich der Feuerteufel ihr etwa aus, wo er doch sonst immer mit seinen Ex- Freundinnen rumprahlte? Er sah auch wieder von ihr weg in die Dunkelheit hinaus.
 

„Und das ganze noch in Zahlen, bitte.“ Bohrte Kitty unermüdlich nach. In solchen Sachen war sie wirklich eisern und vielleicht konnte man ja wirklich auf seine Studie zählen, wenn sie wirklich so gut getestet worden war, wie er vorhin gesagt hatte.
 

„..Nyoo.. irgendwas zwisch 30 und 40..“ Nuschelte John und es klang, als ob er sich dafür schämen würde, das es, wie er gesagt hatte, so wenige waren. Kittys Mund war schon wieder aufgeklappt und sie meinte sarkastisch:
 

„Was..? Nur so wenige?“ In ihrem Kopf ging sie die Mädchen aus Bayville durch, die gut aussahen und alles, sodass John sie einmal als Freundin gehabt hatte. Die Zahl passte irgendwie. „Du bist einfach nur schlimm!“ Meinte die Braunhaarige dann kopfschüttelnd.
 

Jetzt war es John der Kitty ungläubig ansah. Er hatte den Sarkasmus in ihrer überhört. Es sah so ungewohnt aus, dass Kitty loskichern musste. John sah sie noch verdutzer an, wurde aber nach kurzer Zeit von ihrem Gekicher angesteckt und musste mitlachen. Und irgendwie war Kittys Wut plötzlich ganz verflogen.
 

Langsam verstummten beide und sahen sich an. Nach einiger Zeit packte John plötzlich Kittys Hand und zog sie hinter sich her in Richtung Garage.
 

„Ey John, was wird das jetzt genau?“ Fragte Kitty überrascht. Die Braunhaarige hatte ihr Misstrauen aber schon fast gänzlich verloren und liess sich mitziehen.
 

„Na was wohl? Ich bringe uns zu einem ruhigen Plätzchen, um dich dort ungestört zu vergewaltigen, weil ichs ja sowas von nötig habe.“ John meinte es nur scherzhaft und wollte weitereilen, doch Kitty blieb ruckartig stehen.
 

„Wa.. Was hast du gesagt?!“ War das gesunde Misstrauen doch gerade noch wie weggeblasen gewesen, läuteten bei Kitty nun sämtliche Alarmglocken. Und sie versuchte ihre Hand aus Johns Griff zu befreien.
 

„Mein Gott, bis du naiv ey.“ John lachte auf und fügte hinzu. „Da würde es sogar Bobby schaffen, dich reinzulegen., Kitten.“ Er lachte weiter, als sie sich wieder in Bewegung setzten. Kitty hatte ihren Widerstand erneut aufgegeben.
 

Die beiden betraten die Garage und John blieb vor dem Motorrad stehen, um welches sich Logan und Scott so gerne stritten. Er drückte Kitty einen Helm in die Hand und setzte sich dann selbst einen auf.
 

„Was hast du vor?“ Fragte die junge Mutantin verdutzt, während John die Maschiende nach draussen rollte. „Oder besser: Was haben wir vor?“ Verbesserte Kitty, da er sie ja unbedingt dabei haben wollte.
 

Wir machen einen kleinen, nächtlichen Ausflug...“
 


 

...to be continued***
 

~[John Allerdyces ganz persönliche Studie – End***

Sterntaler (Teil II)

Sterntaler (Teil II)
 

„Was hast du vor?” Fragte die junge Mutantin verdutzt, während John die Maschine nach draussen rollte. „Oder besser: was haben wir vor?“ Verbesserte Kitty, da er sie ja unbedingt dabei haben wollte.
 

„Wir machen einen kleinen, nächtlichen Ausflug.“ ~
 

Erklärte John und schwang sich auf das Motorrad. „Also schwing dich rauf!“ Forderte er nun die Braunhaarige auf.
 

Die junge Mutantin setzte sich den Helm auf, machte dann aber keine Anstalten, seinem Befehl Folge zu leisten. „Ich will dir was zeigen, also komm jetzt!“ Meinte John, um sie zu überzeugen. Immer noch keine Regung von Kitty.
 

„Ohne Scherz.“ Fügte John hinzu. Nichts passierte. „Und ohne Vergewaltigung.“ Versuchte es John genervt ein letztes Mal und endlich schwang sich Kitty auch auf das Motorrad.
 

„Und du bist sicher, dass du weißt, wie man dieses Ding fährt?“ Fragte Kitty unsicher, als sie sich richtig hingesetzt hatte.
 

„Nein! Ein Grund mehr – nebst meinem guten Aussehen und dem ganzen Rest – sich gut an mir festzuhalten.“ John grinste ihr schelmisch zu. Seine verdammte Arroganz war doch einfach immer wieder erstaunlich.. und zum Kotzen. Weshalb Kitty auch keinen Finger rührte.
 

Doch als John die Maschine startete überlegte Kitty es sich doch anders und beeilte sich, ängstlich die Arme um seine Taille zu schlingen und sich eng an ihm festzuklammern. Und wieder fiel ihr der gestrige Abend ein, denn wieder roch sie das Aftershave, diesmal mit dem Geruch von Zigarettenrauch vermischt.
 

Ein kalter Schauer lief Kitty über den Rücken, bei dem Gedanken, dass sie jetzt nicht hier sein sollte. Dass sie jetzt nicht hinter John auf dem Motorrad sitzen sollte und, sich erst recht nicht, aus Angst eng an ihn klammern. Nicht sie. Das wäre doch eigentlich Jubilees Aufgabe. Sie war hier einfach fehl am Platz.
 

Doch während der Fahrt konnte sie sowieso nicht mit dem Feuerteufel sprechen. Er fuhr sowieso schon wie ein Betrunkener, da war es besser, wenn sie ihn nicht auch noch vom Fahren ablenkte. Also war die Braunhaarige ganz mit ihren Gedanken beschäftigt, darüber, was sie eigentlich gerade tat und was Jubilee davon halten würde.
 

Sie fuhren kurze Zeit der Landstrasse entlang. Weg von Bayville und dem dahinter liegenden New York. Dann bogen sie schliesslich auf einen kleinen Waldweg ein. Nach einer erneut recht kurzen Fahrt hielt John nahe einer Treppe, die einen kleinen Hügel heraufführte. Kitty konnte es im Scheinwerferlicht des Motorrads gerade noch erkennen, ehe John die Maschine problemlos abschaltete und Abstieg.
 

Kitty tat es ihm gleich und befreite sich dann auch von dem Helm. Sie hatte total die Orientierung verloren, wusste nicht, ob sie nun weit oder weniger weit vom Institut waren. Bei Nacht sah im Wald sowieso alles gleich aus, also hatte sie auch keine Chance eine Umgebung, die sei bei Tag schon einmal gesehen hatte, wiederzuerkennen.
 

Aber.. es war ruhig. Und hatte John vorhin nicht etwas von einem ruhigen Plätzchen gesagt? Kitty bekam eine Gänsehaut und warf John einen schnellen Blick zu. Wäre es ihm zuzutrauen..? Irgendwie.. unheimlich!
 

„Na nun komm endlich.“ Meinte John und holte Kitty aus ihren Gedanken. Er klang erneut leicht angenervt. In der einen Hand hielt er einen Feuerball, der die Umgebung etwas weniger unheimlich erscheinen liess – Mal von den Schatten die nun umhertanzten. Mit der anderen ergriff er Kittys zarte Hand, als könnte sie ihm sonst abhanden kommen.
 

„Es ist nicht sehr weit, nur etwas bergauf.“ Erklärte John Kitty, als sie sich in Bewegung setzten und die grossen, mit Kieselsteinen zu einem angenehmen Waldweg gemachten Stufen bergauf gingen.
 

Einige Zeit war nur das Knirschen des Kies unter ihren Schuhsolen zu hören. Es war wenigstens nicht ruhig. Doch dann durchbrach Kitty die Stille: „Wohin gehen wir jetzt eigentlich genau?“ Wollte Kitty wissen. Ihre Neugierde war schon immer schwer zu zügeln gewesen.
 

„Überraschung.“ Meinte John nur geheimnisvoll. Er glaubte wohl, Kitty würde sich mit dieser Antwort einfach so zufrieden geben, aber da hatte er sie falsch eingeschätzt. „Sollte.. dann nicht besser...“ Kitty brach ab und setzte kurz darauf noch einmal neu an: „Sollte dann nicht besser Jubes hier sein?“
 

Kitty beobachtete John aus den Augenwinkeln. Irgendwie war sie gespannt auf seine Reaktion. John schwieg. Nach einiger Zeit meinte er dann schulternzuckend: „Wieso? Wir gehen nicht in einen Club oder ne Disco.. oder sonst was.“ Er sprach leiser als normal und fügte flüsternd hinzu: „Das würde ihr sowieso nicht wirklich gefallen!“
 

Für den Rest des Weges herrschte wieder das Schweigen. Es war eine ziemlich warme Sommernacht, doch Johns Hand war wärmer. Und Kitty gestand sich gedanklich ein, dass sie den Händedruck genoss. Dass es ihr gefiel hier zu sein und das verdrängte den Gedanken, dass John Jubilee vielleicht schon wieder sitzen gelassen hatte ziemlich gut.
 

Und nach kurzer Zeit hatten sie den kleinen Hügel erklommen und Kitty konnte einen Turm mit einem kleinen Anbau erkennen. Es erinnerte an einen Leuchtturm, nur dass weit und breit kein Wasser vorhanden war.
 

„Was ist das?“ Fragte Kitty. Das Gebäude war irgendwie faszinierend, auch wenn es ziemlich alt wirkte.
 

„Das, Kitten, is unser ruhiges Plätzchen, also komm her.“ John grinste fies und blieb Kitty zu liebe kurz stehen, die blitzschnell seine Hand losgelassen hatte. So hatte sie Zeit, das Gebäude ausgiebig zu mustern. „Und das ist ganz nebenbei auch die alte Sternwarte von Bayville!“ Erklärte John schliesslich.
 

Kittys Augen wurden immer grösser und sie wandte nur ungern den Blick von der Sternwarte ab um stattdessen John zu mustern. Aber sie musste ihn ansehen, um zu sehen, ob er ihr etwas vorlog oder nicht. „Bayville hat eine Sternwarte?“ Kam es dann langsam über ihre Lippen. Mit sowas hatte sie absolut nicht gerechnet.
 

„Neiiiin, du stehst nur grade vor ihr.“ Meinte John sarkastisch, packte bestimmt wieder ihre Hand und zog sie weiter. Sie gingen auf die Sternwarte zu.
 

„Und du willst da rein?“ Fragte Kitty weiter, als sie vor der Tür zum Anbau Halt machten. So wie es aussah, liess sich der Turm nur durch das Nebengebäude betreten.
 

„Ne, ich tu ja nur so.“ John schien seit vorhin richtig gehend Gefallen an Sarkasmus gefunden zu haben. Er suchte währenddessen in sämtlichen Taschen nach etwas.
 

„Und wie?“ Hakte Kitty wieder nach und beobachtete ihn bei der kleinen Suchaktion. John schien soeben fündig geworden zu sein und zog etwas aus seiner Hosentasche.
 

„Damit.“ Gab John grinsend zur Antwort und hielt ihr triumphierend einen Schlüssel unter die Nase.
 

Während er sich daran machte, die Türe aufzuschliessen meinte Kitty misstrauisch: „Den hast du aber nicht etwa geklaut?“
 

John stiess die Türe auf und knipste sogleich das Licht an. Kitty konnte einen einzigen grossen Raum mit Herd, grossem Tisch und passenden Stühlen, einigen vollen Bücherregalen einem Sofa und noch Teleskopen in verschiedenen Grössen.
 

„Nein, hab ich heute meiner Astronomielehrerin danach gefragt. Ich hab ihr gesagt, ich wolle mal in Ruhe einige Sterne beobachten.“ Erklärte John und fügte dann grinsend hinzu: „Das hier wäre doch ein prima Partyraum nicht? Hier hätte man seine Ruhe und alles. Ich überlege, ob ich meinen 18ten hier feiern sollte...“
 

Kitty sah sich erst einmal um. Wenn man hier alles rausbrachte, dann war der Raum wirklich perfekt und vor allem gross genug. Sie hatte vergessen, dass John schon bald 18 wurde, sie kannte ja noch nicht einmal sein Geburtsdatum. Aber sie wusste, dass es irgendwann Ende Herbstferien sein musste.
 

„Du hast mich also hergebracht, um mich das zu fragen?“ Meinte sie und lächelte amüsiert. Ein Rätsel war ihr nur, was Jubilee daran nicht gefallen hätte. Schliesslich ging es um eine Party und Kittys beste Freundin liebte Partys.
 

„Nein, natürlich nicht!“ John schlug sich gegen die Stirn und meinte dann:“ Wir sind schon aus nem anderen Grund hier, Kit.“ Hui, John war inzwischen schon zu faul, ihren dummen Spitznamen – Kitten – ganz auszusprechen.
 

„Na gut, soll ich jetzt sagen, dass der Raum toll ist?“ Kitty sah genervt zu John, der stehen geblieben war. Er würde sich wohl auch nicht bewegen, bis sie es gesagt hatte.
 

John verschränkte die Arme lässig hinter dem Kopf und war ausnahmsweise mal derjenige, der sich nicht vom Fleck bewegte. „Ja!“ Dickkopfalarm!
 

Kitty verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und sah ihn einfach nur an.
 

Dickkopfalarm hoch zwei!. Sie waren sich doch beide irgendwie ähnlich. Kitty hätte einfach zugeben können, dass der Raum toll war, John sah ihr ja bereits an, dass sie ihn toll fand. Aber sie hatte keine Lust, das zu tun, was John ihr befahl. Nicht mit ihr!
 

Nach mehr als zwei Minuten angestrengtem Schweigen, die beiden wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen waren gab Kitty schliesslich nach. Sie wollte eben trotzdem lieber wissen, was er für eine Überraschung für sie hatte und deshalb presste die Braunhaarige: „Der Raum ist toll! Zufrieden?“
 

„Geht doch.“ John grinste zufrieden und zog dann ein schwarzes Tuch hinter seinem Kopf hervor. Kitty runzelte die Stirn als er hinter sie stand. Sie liess aber zu, dass er um ihren Kopf befestigte, damit sie nichts mehr sehen konnte.
 

„Dann wollen wir mal.“ Meinte John und nahm ihre Hand, damit sie nicht einfach in der Gegend herumstolperte. Sie folgte ihm blind, mit leicht genervter Miene auf dem Gesicht. Sie hatte doch sowieso schon jegliches Zeitgefühl verloren, mit der Augenbinde wurde es kaum besser. Die Braunhaarige konnte ja nicht einmal genau einschätzen, wie lange sie vom Institut bis hierher gebraucht hatten.
 

John führte Kitty durch eine alte Türe und dann über eine Wendeltreppe nach oben. Kitty wusste nun wenigstens genau, dass sie auf den Turm stiegen.
 

„So, da wären wir. Endlich.“ Kündigte John an und stand dann zur Seite. „Tadaaa!!!“ Er zog die Binde von Kittys Augen, sodass die Braunhaarige nun freien Blick auf ein grösseres Teleskop hatte. Über ihren Köpfen glitzerzen die Sterne. Bei Tag hätte man wahrscheinlich sogar das Institut erkennen können. Allzu weit waren sie also nicht weg.
 

Kitty war ganz fasziniert vom Anblick der Sterne und auch von der ganzen Atmosphäre, dass sie nichts sagte. Es war irgendwie total romantisch. So ähnlich sähe wohl Kittys perfektes Date aus. In ihren Träumen zumindest. Picknick unter den Sternen in einem Moonblumenfeld oder ähnliches.
 

Ihr Blick wanderte zu John. Wieso hatte er nicht Jubilee hierher geführt, so als Entschuldigung dafür, dass er sie gestern sitzen gelassen hatte? Wieso brachte er jemanden mit den er eigentlich hasste? Kitty stutzte, sie war nicht mal mehr sicher, ob sie ihn inzwischen noch hasste, oder es einfach nur ihr Kopf war, der ihr das befahl.
 

„Ok.. vielleicht ist es nicht sowas tolles, was du dir unter Überraschung vorgestellt hast..“ Meinte John, der aus ihrem Schweigen schloss, dass sie enttäuscht war oder es ihr überhaupt nicht gefiel.
 

„Nein! Nein.. es ist.. wunderschön.“ Hauchte Kitty verträumt und sah dann mit glänzenden Augen zu John. „Danke.“ Jetzt fiel es ihr auf einmal leicht, sich zu bedanken, auch wenn sie immer noch einige Gedanken an Jubilee verschwendete.
 

Als Kitty sich an die Zinnen des Turmes lehnte stellte sie fest, dass er wirklich alt war. Wahrscheinlich war er von irgend jemandem einmal Renoviert worden und danach war der Turm dann zu einer kleinen Sternwarte umfunktioniert worden.
 

Der Ausblick auf das Land, welches nur vom Mondschein erleuchtet wurde. Weit am Horizont waren einige Lichter Bayvilles zu sehen und dahinter viele Lichter, die von New York ausgingen, zu erkennen.
 

John hatte nur zufrieden zurück gegrinst und werkelte nun am Teleskop herum. Kitty liess ihren Blick ab und zu zu ihm schweifen, bis sie schliesslich zu ihm ging. „Was wird das?“ Fragte die Braunhaarige neugierig und schaute ihm dabei über die Schulter. John schaute gerade durch das Gerät und drehte einige Hebel und Knöpfe.
 

„Ich fange dir einen Stern ein.“ Kitty sah ihn erstaunt an, wenn er wollte, konnte er wirklich sehr dichterisch sein. Das fiel der jungen Mutantin nun schon zum dritten Mal auf. Einmal bei dieser kleinen Geschichte über Werwölfe, dann das von heute Morgen und jetzt das. „Kitty.. noch da?“ John riss Kitty aus ihren Gedanken.
 

„Du solltest Dichter werden.“ Platzte Kitty dann gedankenverloren heraus und klatschte sich im nächsten Moment ihre Hand auf den Mund.
 

John sah zu ihr und zog eine Augenbraue nach oben und gab dann grinsend zurück: „Das hat nichts damit zu tun, dass du mal durchs Teleskop sehen sollst.“ Kitty war ihm fast schon dankbar, dass er nicht eine sarkastische Bemerkung machte, sein leises Lachen genügte vollends, dass sie etwas rot um die Nase wurde.
 

„Oh.“ Kitty räusperte sich und beugte sich dann etwas vor, um besser durch das Teleskop sehen zu können.
 

„Und?“ Fragte John, der sie nicht aus den Augen liess. Kitty sah allerdings gerade nur Schwärze.
 

„Ich sehen.. nichts.“ Gab Kitty leise und etwas verlegen zu und versuchte es noch einmal. Mit einem schlechten Scherz von John rechnete sie gar nicht mehr. Und es war auch keiner.
 

„Nichts?“ John schien überrascht und beugte sich nun ebenfalls vor um zu sehen, was da gerade falsch lief. „Warte kurz.“
 

Ihre Wangen berührten sich bereits, als John mit einem Augen durch das Teleskop spähte. Kitty schloss kurz die Augen und atmete seinen Duft ein. Es war immer noch dieselbe Mischung aus Aftershave, Rauch, Alkohol und Verbranntem, den sie immer gehasst hatte. Doch inzwischen schlug ihr Herz irgendwie anders als normal, wenn sie ihn roch. Schneller als sonst. Und Kitty fand den Geruch inzwischen angenehm, vertraut. Sie mochte ihn irgendwie bereits.
 

„So, jetzt sollte es auf bei dir funktionieren.“ Meinte John und lächelte ihr noch kurz zu, ehe er sich wieder ganz aufrichtete.
 

Kitty nickte leicht und schaute dann erneut durch das Teleskop. Sie erkannte eine bestimmte Sternenkonstellation, wusste aber nicht, was es genau war.
 

„Das is übrigens der Schütze..“ Bemerkte John nach einiger Zeit des Schweigens in der Kitty die Sterne angestarrt hatte. Kitty sah erstaunt zu ihm hoch.
 

Doch John nahm ihr die Worte aus dem Mund und meinte: „Dein Sternzeichen, ich weiss.“ Er grinste ihr überlegen zu und lehnte sich dann gegen die Zinnen.
 

Kitty folgte ihm und lehnte sich neben ihm an die Zinnen. Sie stütze ihren Kopf auf die Hände und beobachtete die Sterne. Dann unterbrach die Braunhaarige das leise Gezirpe der Grillen, als sie sagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass du weisst, wann ich Geburtstag habe.“
 

„Ich weiss vieles, von dem du nicht weisst, dass ich es weiss.“ Meinte John leise und zwinkerte ihr zu.
 

„Willst du mir damit etwa Angst machen?“ Kitty sah von den Sternen zu John und sah ihn kurz prüfend an. Dann wandte sie den Blick wieder dem Sternenzelt über ihren zu.
 

„Vielleicht..“ Johns Blick wanderte ebenfalls zu den Sternen. „Ach.. Hast du gestern den sterbenden Stern gerettet?“ Fragte er. Es klang so beiläufig.
 

„Nein..“ Log Kitty. Sie wusste nicht, warum sie log, vielleicht wegen dem, was sie sich gewünscht hatte. Aber sie log einfach und diesmal ziemlich überzeugend: „Nachdem du weg warst bin ich bald eingepennt.“ Erklärte die Braunhaarige.
 

„Schade.. Es ist selten, dass Sterne vom Himmel fallen und wir sie sehen können. Ist eben nicht wie bei Sterntaler..“ Kitty horchte auf. „Du kennst doch das Märchen von den Sterntalern?“ John sah zu ihr.
 

„Doch sicher.“ Kitty drehte ihren Kopf ebenfalls zu John. „Aber ich hätte echt nicht gedacht, dass du Märchen kennst.“ Gab Kitty dann ehrlich zu. Sie wäre wohl besser nicht ehrlich gewesen.
 

„Du denkst wohl, meine Eltern hätten mir sowas nie erzählt, oder?“ Kitty schluckte. John wirkte plötzlich ganz anders, ganz ernst. Während er sich von der Zinne abstiess fügte er hinzu: „Nur weil ich meine Eltern jetzt hasse, heisst das nicht, dass es schon immer so gewesen ist.“ Er drehte sich um und ging los. „Du hast keine Ahnung!“
 

Kitty erschrak. Hatte sie John gerade auf emotionaler Basis getroffen, wirklich getroffen? Denn er spielte ihr das nicht einfach vor, so überzeugend konnte er doch gar nicht schauspielern. Und vor allem war das Problem: Kitty hatte es dieses Mal nicht einmal verletzend sein wollen, sie hatte sich gar nichts dabei gedacht. Sonst war er über Bemerkungen dieser Art doch auch erhaben. Was war los mit ihm?
 

Kitty eilte ihm hinterher und packte kurz bevor er die Treppe erreicht hatte seine Hand, um ihn zurückzuhalten. John drehte sich zwar nicht zu ihr um.
 

„John.. ich.. es.. es war nicht so gemeint!“ Hauchte die Braunhaarige leise. Sie wollte nicht, dass er beleidigt, sauer, traurig, gekränkt oder sonst etwas war. Nicht nach so einem schönen Abend.
 

John schwieg lange, sodass Kitty bereits dachte, er würde gar nichts mehr sagen oder tun. Doch plötzlich drehte er sich zu ihr um und zog sie gleichzeitig bestimmt zu sich. Seine Nasenspitze berührte bereits ihre, als er abbremste.
 

Kittys Herz begann zu rasen und ihr Blick huschte nervös über sein Gesicht. Sein Griff um ihre Hand wurde gelockert und Kitty spürte seine zweite Hand, wie zur Faust geballt war auf ihrer Handfläche.
 

„Wirklich..?“ Hauchte John leise zurück. Kitty spürte, wie er ihr etwas in die offene Handfläche drückte und sie dann mit der anderen Hand dazu zwang, ihre Hand um den Gegenstand zu schliessen.
 

Nun hielt er ihre zur Faust geschlossene Hand in seinen Händen und hielt sie so davon ab, ihre Hand zu öffnen. Kitty dachte sowieso nicht daran, denn ihr Blick wurde von seinen Augen regelrecht gefesselt. „Wie wars dann gemeint?“ Fragte er bitter und liess mit der einen Hand ihre Faust los. Kitty achtete sowieso nicht darauf.
 

Die Braunhaarige schluckte und konnte nur schweigen, weil es eigentlich ja genauso gemeint gewesen war. Sie schwieg und John entfernte sein Gesicht wieder von ihrem.
 

„Das dacht ich mir.“ Meinte John und liess ihre Hand nun gänzlich los. Kitty reagierte sofort und sah von Johns Gesicht zu dem Gegenstand in ihrer Hand. Es war der Motorradschlüssel – Überhaupt nicht das, was Kitty erwartet hatte, im Gegensatz zu dem ganzen Abend vollkommen unromantisch.
 

Sie sah fragend zu ihm und stammelte dann: „Was.. was soll ich damit?“ Das war dann wohl doch nur ein schlechter Scherz...
 

„Nach Hause fahren, was denn sonst?“ John musste über ihre Frage grinsen und begann dann die Treppe nach unten zu steigen.
 

Kitty folgte ihm und fragte nach: „Und was ist mit dir?“ Die Braunhaarige schloss die Tür zum Turm hinter sich und sah John zu, wie er eine Decke hervorholte und die Kissen, die auf der Couch lagen zurechtrückte.
 

„Ich bleibe hier. Und nehme am Morgen den Bus direkt zur Schule. Übermorgen is doch das Footballspiel und ausserdem letzter Tag vor den Ferien?“ John sah zu Kitty, welche nur nickte und ihn wortlos weiterreden liess. „Dann sollt ich am zweitletzten Tag trotzdem noch erscheinen.“ Er grinste und fügte hinzu: „Ich hab Jubes eh gesagt, dass ich heut noch was in der Sternwarte erledigen muss, sie wird also keinen Verdacht schöpfen.“
 

„Ausser natürlich, du erzählst ihr gleich wieder alles.“ Bemerkte Kitty leicht säuerlich, die Erinnerung an den heutigen Morgen war nicht gerade berauschend. „Wieso hast du eigentlich nicht sie mitgenommen? Es hätte ihr bestimmt gefallen.“
 

„Wieso? Was war denn daran so schlimm? Erstens hat sie es sowieso nicht geglaubt, was, wenn du mal nachdenken würdest, auch absehbar gewesen ist und zweitens wird sie jetzt erst gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass gestern was war. Ich dachte, ich hätte dir das vorhin schonmal erklärt.“ Gab John genervt zurück und verstummte dann, als es um die Beantwortung ihrer Frage ging.
 

„Naja.. weiss nicht.“ Meinte John und zuckte mit den Achseln. Kitty war inzwischen zu ihm gegangen. „Vielleicht als kleine Entschuldigung für heute Morgen?“ Fand der Feuerteufel dann eine gute Ausrede.
 

Kitty sah ihn erstaunt an und musste dann lächeln. Diese Entschuldigung war gut. Wahrscheinlich die beste, die ihr je gemacht worden war. Und ehe John sich versah, lag Kitty dankbar in seinen Armen und hauchte ihm ins Ohr: „Es war wunderschön.. Danke!“ Johns starrte nur mit überraschtem Ausdruck auf dem Gesicht an die nächste Wand.
 

Dann liess Kitty John wieder los und schenkte ihm ein letztes Lächeln und meinte: „Dann bis Morgen. Und schlaf gut.“ John zwinkerte ihr nur noch frech zu und war ihr eine Taschenlampe zu. „Die könnte vielleicht nützlich sein.“
 

Kurz darauf befand sich Kitty bereits wieder auf dem kleinen Kiesweg. Wie sie nach Hause kam war nicht sicher, denn sie hatte noch nie ein Motorrad selbst gefahren und war heute auch zum ersten Mal auf einem gesessen.
 

Der Abend war wirklich schön gewesen, nur der Punkt, bei dem sie auf Johns Eltern zu sprechen gekommen waren trübte das ganze etwas. Aber danach war er wieder ganz der alte gewesen, nur distanzierter, was untypisch für ihn war.
 

Kitty konnte das zwar auch irgendwie verstehen. Er hatte noch nicht einmal mit Bobby über seine Vergangenheit gesprochen. Es war nur bekannt, dass er seine Eltern aus irgendeinem Grund hasste und das er irgendwie zu Xavier gekommen war. Mehr nicht.
 

Gedankenverloren schob Kitty ihre Hände in die Jackentaschen und blieb plötzlich ruckartig stehen. Dann zog sie aus der rechten Jackentasche etwas. Als sie mit der Taschenlampe daraufleuchtet erkannte sie eine kleine Kette.
 

Sie konnte sich nicht erinnern diese Kette schon einmal gesehen zu haben. Sie hatte einen kleinen Sternenanhänger der im Taschenlampenlicht geheimnisvoll glitzerte. Der Stern war aus leicht aufgerautem Silber und hatte nur einen durchsichtigen Stein, höchst wahrscheinlich Swarovski – Diamant wäre schliesslich viel zu teuer – der in das aufgeraute Silber eingelassen war.
 

Kitty dachte nach, wie die Kette in ihre Jacke gekommen war und plötzlich fiel ihr ein, wie sie John vorhin umarmt hatte. Und dann fiel ihr wieder ein, was er einmal gesagt hatte: „Ich fange dir einen Stern ein..“ Die Braunhaarige musste schmunzeln und sah zurück, zu der Sternwarte. In dem Anbau brannte immer noch Licht.
 

Kitty drehte lächelnd den Kopf ab und setze ihren Weg mit dem Kettchen in der Hand fort.
 

..mein kleiner Stern!“
 


 

~[**Sterntaler – End**

For all the dreamers~

For all the dreamers
 

„Träumst du?“ John reagierte nicht. Starrte weiterhin aus dem Fenster, des Gemeinschaftsraum. Ohne auch nur ein Zeichen, dass er Bobby gehört hatte.
 

„Chch.. Erde an John. Chch.. Können Sie mich hören? Chch..“ Bobby ahmte ein Funkgerät nach, was aber kläglich falsch tönte. Schon fast lächerlich. Doch John lachte nicht. Immer noch hatte der Feuerteufel seinen Blick starr nach draussen gerichtet.
 

Bobby folgte dem Blick des Feuerteufels, konnte draussen aber nichts sonderlich aufregendes entdecken. Nur Kitty, Jubilee, Rogue und Kittys Fast- Freund Lance. Die vier vergnügten sich gerade am See des Instituts mit Plantschen im Wasser. Der Tag in der Schule war aber auch wirklich anstrengend gewesen – Obwohl es der zweitletzte Schultag gewesen war – , sodass sie sich dieses Vergnügen ruhig gönnen konnten.
 

Es war nicht einmal klar zu erkennen, was John beobachtete. Sein Blick wirkte leer, aber nicht leer im deprimierten Sinne, sondern irgendwie anders. Bobby war unsicher, was er davon halten sollte.
 

Bobby selbst trug ebenfalls Badehosen und schien extra für John zurück ins Institut gekommen zu sein. „Kommt doch einfach auch raus zu uns. Schwimmen ist echt lustig.“ Keine Reaktion, nicht ein kleines Kopfschütteln oder Nicken.
 

Also entschied Bobby sich für eine andere Taktik, um John aus seinem Tagtraum zu reissen: Er verpasste dem jungen Feuermutanten einfach eine Kopfnuss. Und ja, sie war schmerzhaft.
 

„Autsch!! Was zur Hölle sollte das?!“ John ballte bereit hitzig eine Hand zur Faust, während er mit der anderen Hand seinen Kopf vorsichtig abtastete.
 

„Na endlich. Du bist zurück unter den Lebenden.“ Boby nahm lachend etwas Abstand und meinte dann gespielt besorgt. „Ich hatte echt schon langsam Angst um dich, das kannst du mir glauben, du kleiner Träumer.“
 

Bobbys Lachen wurde lauter und die wenigen Schüler, die sich an diesem Spätsommerabend im Gemeinschaftsraum aufhielten reckten bereits neugierig die Köpfe in ihre Richtung.
 

„Ich hab nicht geträumt.“ Zischte John, immer noch mit erhobener Faust. Langsam aber sicher wurde es Bobby etwas zu riskant, weiterzulachen und der zwang sich, aufzuhören. Allerdings war immer noch ab und zu ein leises Glucksen zu hören.
 

„Nein, nein. Du wandelst also im Schlaf, richtig?“ Witzelte der Eismutant weiter und setzte noch einen drauf: „Also dein Traum gefällt mir.. irgendwie.. Rogue müsste nur auch noch einen Bikini tragen und nicht diese Ganzkörperverhüllung.“ Bobbys Freundin blieb selbst bei dieser Hitze zum Schutze der anderen sehr vermummt. Während der Braunhaarige das sagte zwinkerte er John zu und lehnte sich dann etwas vor, um besser aus dem Fenster sehen zu können.
 

„Ich brauche nicht von etwas zu träumen, was ich bereits besitze.“ John liess nun endlich die Faust sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Jubilee zählte er also zu seinen Besitztümern, schöne Ansicht seiner Beziehung hatte Mr. Allerdyce da.
 

Ähnliches ging wohl auch Bobby durch den Kopf und er spielte indirekt auch darauf an: „Erstens gibst du also zu, ein Träumer zu sein? Und zweitens, wissen Rogue, Kitty und ihr Freund auch, dass sie dir gehören?“ Bobby war nicht entgangen, wie John fast schon in gewisser Weise trotzig die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
 

John schwieg. Aber nur ganz kurz, dann schenkte er Bobby seinen bösesten Blick – Sein bester Freund bekam dabei direkt ein mulmiges Gefühl – und zischte: „Er ist nicht ihr Freund!“
 

Als John sah, wie Bobby die Stirn runzelte und auch noch eine Augenbraue fragend hochzog, fiel dem Braun- blondhaarigen auf, dass diese Aussage das Thema gerade total verfehlt hatte und er fügte rasch hinzu: „Und nein, ich bin kein Träumer, genauso wenig wie ich deine Freundin, das Kitten und ihren idiotischen FAST- Freund besitzen will!!!“
 

„Warte..!“ Sagte Bobby plötzlich und verfolge den Gedanken, der ihm bei Johns erstem Satz gekommen war weiter. Dem Rest hatte er nur noch mit halbem Ohr zugehört. „Kann es sein, dass... ne.“ Der Eismutant brach ab, das wäre einfach dumm und noch dazu total unjohnmässig.
 

Doch nach weiteren Überlegungen setzte Bobby noch einmal an: „Doch.. doch.. Du träumst nicht von dem, was du besitzt und jederzeit besitzen könntest, richtig? Sondern du träumst von dem, was du nie besitzen wirst?“ Bobby meinte das scherzhaft, er wollte John nur etwas aufziehen, wenn es schon einmal nicht er war, der aufgezogen wurde.
 

John verzog keine Miene. Er ging Bobby nicht einmal, wie dieser es erwartet hatte, an die Gurgel. Er schwieg nur.
 

Die beiden sahen sich schweigend in die Augen und dann brach John plötzlich in schallendes Gelächter aus, wie Bobby zuvor. Und wieder reckten alle ihre Köpfe zu den beiden, um zu sehen, was los war. Ob es gekünstelt war oder nicht konnte auch Johns bester Freund nicht genau ausmachen.
 

Der Eismutant kam sich nun auf einmal wirklich dumm vor. Dumm, weil er auf so eine idiotische Idee gekommen war und den Gedanken dann auch noch laut ausgesprochen hatte. Bobby sah kopfschüttelnd und verlegen aus dem Fenster.
 

Dann hörte John abrupt auf zu lachen, sodass Bobbys Blick automatisch wieder auf ihm ruhte. „Wenn du unbedingt willst, dass ich kotze, ich bin gerade auf dem besten Weg. Gratulliere!“ Meinte John dann spöttisch in normaler Tonlage, auch wenn ihm eine gewisse Genervtheit deutlich anzusehen war.
 

„Aber du hast trotzdem geträumt.“ Beharrte Bobby eisern weiterhin. Er wollte auf keinen Fall wieder das Nachsehen haben, wenn er John schon einmal ärgern konnte. Er musste es ausnutzen.
 

„Ich schätze, das liegt daran, dass du in letzter Zeit einfach zu viel mit Jubes rumhängst. Das tut dir auf Dauer nicht gut.“ Fuhr Bobby fort, da John ihm nicht mehr widersprochen hatte. Sollte Bobby doch denken, was er wollte. Es stimmte ja sogar..
 

„Wir sollten mal wieder so ein Männer- Dings machen. Nur du, ich und unsere einzige Liebe, der Wodka.“ Das mit der einzigen Liebe stimmte allerdings höchstens für John. Bobby war kein grossartiger Trinker. Meistens trank er nur John zu liebe. Andererseits trank er auch oft nicht, Rogue zu liebe.
 

Keine Reaktion von John. Bobby wunderte sich kurz, merkte dann aber sogleich, dass Johns Blick wieder nach draussen abgeschweift war.
 

„Du könntest auch einfach mit mir zum See kommen. Dann könnten wir zusammen schlimmen. Wär auch ne Möglichkeit und wär ganz sicher spannender als hier rumzusitzen.“ Schlug Bobby dann vor, deshalb war er ja eigentlich erst in den Gemeinschaftsraum gekommen. Dann stichelte er grinsend: „Ich mein, du lenkst Jubes ab, ich kümmere mich um Rogue, dann haben Kitty und ihr Freund mal ihre Ruhe.“ Bobby liess seinen Blick ebenfalls aus dem Fenster schweifen.
 

„Verdammt nochmal! ER IST NICHT IHR FREUND!!!!!“ Brüllte John, so laut, dass Bobby zusammenzuckte und wiederum alle Aufmerksamkeit der Schüler im Raum bei den beiden war.
 

„Ok. Ok. Ich habs ja kapiert.“ Meinte Bobby und machte eine besänftigende Geste mit seinen Händen. Diese Reaktion war ziemlich heftig gewesen, Bobby hatte es nicht erwartet. Der Eismutant verstand gerade nicht, was mit seinem besten Freund falsch lief.
 

„Was hast du überhaupt gegen Lance..“ Gut, er is bei der Brotherhood. Aber naja, wenn ich ehrlich bin, da würdest du manchmal auch ganz gut hinpassen..“ Überlegte Bobby dann laut. Ohne darüber nachzudenken, was für einen Blödsinn er gerade von sich gab redete er weiter:
 

„Jah.. die von der Brotherhood sind ja echt nicht grade von der guten Sorte. Ich meine, Blob geht ja noch, meistens. Aber Pietro.. wo hat der bloss seine verdammte Arroganz her?“ Vielleicht von John? Der Feuerteufel und der Speed- Demon waren sich auf jeden Fall sehr ähnlich. Und in Sachen Arroganz waren sie auf gleicher Ebene. Es war zudem allgemein bekannt, dass John und der Weisshaarige sich ziemlich gut verstanden.
 

„Ach und von Todd wollen wir mal gar nicht reden. Lance aber.. irgendwie trifft bei ihm der Spruch: Harte Schale, weicher Kern doch wirklich zu, nicht?“ Bevor Bobby noch weiter vor sich hin plappern konnte, fuhr ihm John ins Wort:
 

„Du hörst dich an wie ein Mädchen!“ Stellte John fest. Er sah inzwischen wieder aus dem Fenster, nun aber war seine ganze Aufmerksamkeit trotzdem voll auf Bobby gerichtet.
 

„Wie jetzt?“ Bobby hatte nicht einmal damit gerechnet, dass John ihm überhaupt zuhörte. Dass er nun sogar etwas antwortete kam einfach überraschend.. und verwirrend war die Antwort noch dazu. Bobby kapierte nicht, wie sein bester Freund das meinte.
 

„Du hörst dich an, wie Jubes, wenn sie Kitty von Mode, Schminke und anderen für sie wichtigen Dingen erzählt.“ John machte eine Pause und fügte dann etwas leiser hinzu: „Und ich wette, sie redet auch genauso über Jungs, wie du eben.“ John lachte auf. Es klang aber ein wenig bitter.
 

Bobby sah John schräg von der Seite an. Langsam bekam er Angst um den John, den Pyro, den er kannte und diesmal wirklich und nicht nur gespielt.
 

„Du hängst echt zuviel mit Jubes rum! Eindeutig!“ Sagte Bobby dann bestimmt und schüttelte ungläublig den Kopf. Was machte Jubilee nur aus dem guten alten Trinker- John? Egal ob du willst oder nicht, jetzt fühle ich mit dazu verpflichtet, dieses Männer- Dings mit dir durchzuziehen, ey!“ Bestimmte Bobby schliesslich einfach, normalerweise hätte sich John über so eine Entscheidung gefreut.
 

John zuckte nur mit den Schultern und meinte trotzig: „Meinetwegen! Das ändert aber nichts daran, dass du wie Jubes redest. Du bist und bleibst eben ein.. Mädchen, gib’s zu.“ Johns langsam leiser werdenden Stimme konnte Bobby anmerken, dass der Feuerteufel gerade wieder dabei war, in seine Traumwelt abzutauchen.
 

„Vielleicht! Tut mir ja wirklich Leid, wenn mir deine neue Seite etwas unheimlich ist.“ Ereiferte Bobby sich und schnaubte dann ärgerlich. „Aber eins ist sicher: Du bist und bliebst trotzdem ein Träumer!“ Der Eismutant versuchte dabei Johns Stimme von vorhin so gut es ging nachzuäffen.
 

„Also, bis heute Abend. Dann machen wir einen drauf.“ Verabschiedete Bobby sich kopfschüttelnd und liess John alleine. Dass Morgen noch Schule war störte eh keinen der beiden, war ja sowieso der letzte Tag.
 

Na gut, vielleicht hatte Bobby Recht. Vielleicht war er ein Träumer. Und was auch immer John gerade jetzt träumte, es musste schön sein, denn auf seinen Lippen lag ein zufriedenes Grinsen.
 

Jah, Träumen war schön. Auch wenn der Feuerteufel es nie zugegeben hätte. Ausser natürlich Alpträume, aber das war etwas anderes. Und auch Grund, warum John lieber tagträumte, da konnte man das Thema des Traumes selbst bestimmen.
 

John beobachtete immer noch die vier Plantschenden. Kitty wurde von Lance gerade hochgehoben und ins Wasser geworfen, angefeuert wurde er von Jubilee. War die Wirklichkeit nicht einfach zum Kotzen..?
 

Jah, Träume sind etwas schönes, auch wenn den meisten Träumenden schon die ganze Zeit über klar ist, dass ihre Träume nie in Erfüllung gehen werden.
 

Vielleicht einer der Gründe, warum die wenigsten Träumenden etwas dafür tun, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Zu gross ist die Angst, dass der Traum dann wie eine Seifenblase zerplatzen könne.
 

Angst vor der Realität ist ein guter Grund zu träumen..

...doch John Allerdyce hatte so eben beschlossen aufzuwachen, bevor es zu spät war!
 

~[**For all the dreamers - End
 


 

..for mah kp <3
 

because

...i’m a dreamer.. since i met you!

John ist nicht der einzige Idiot dieser Welt, aber der grösste!

John ist nicht der einzige Idiot dieser Welt, aber der grösste!
 

John rieb sich über die Schläfen, vielleicht würde das ja helfen die ständig wiederkehrenden Kopfschmerzen, die sich nicht einmal mit Aspirin hatten bekämpfen lassen, dadurch verschwinden. Diesmal war ja nicht einmal John selbst Schuld, sondern Bobby. Dieser hatte den Feuerteufel schliesslich gestern von Lokal zu Lokal geschleppt und so hatte John gezwungenermassen auch einiges zu sich genommen.
 

Der Zeitpunkt für ein Männer- Was- auch- immer war dabei auch noch denkbar schlecht gewesen. John hatte eigentlich ganz andere Pläne für diesen Abend gehabt, die hatte Bobby ihm dann ordentlich durchkreuzt. Und nun sass der Braun- blondhaarige verkatert auf einer der Tribünen, die um das Footballfeld der Bayville High School aufgestellt waren. Das letzte Spiel fand am letzten Tag vor den Ferien statt und nicht wie sonst immer an einem Samstag. Wahrscheinlich so als Abschluss vor den Ferien.
 

John war bereits die ganze Zeit angenervt von dem ständigen Gejubel und Gerede. Kein Wunder, seinem Kopf tat dieser Lärm gar nicht gut. Und Kitty, die direkt neben ihm sass musste auch bei jedem Tor der Bayviller Footballer laut aufjubeln, und dummerweise stimmte Kurt dann auch immer gleich mit ein.
 

Kitty trug die Sternenhalskette nicht, John war es vorhin aufgefallen. Aber was er nicht wusste war, dass sie sie trotzdem bei sich trug. In ihrer Jackentasche. Die Braunhaarige wusste selbst nicht, warum sie sie nicht den Hals trug. Vielleich
 

Neben den dreien sassen noch Bobby und Rogue, wie immer Arm in Arm. Das unfaire, aus Johns Sicht war ja, dass der Eismutant selbst nicht einmal einen Kater hatte. Obwohl es ja dessen Idee gewesen war. John wollte einfach nur seine Ruhe haben, aber aus irgendeinem Grund war er trotzdem in der Schule erschienen und hatte nicht wie sonst immer seinen Kater ausgeschlafen.
 

Gerade als es ihm einigermassen geglückt war, brachen ohrenbetäubendes Gejubel und Applaus aus. John schreckte hoch und sah gerade, wie Jubilee und die restlichen Cheerleader auf das Spielfeld stürmten um den Footballspielern zu gratulieren. Bayville hatte also gewonnen, das vierte Mal in Folge.
 

Und der Feuerteufel sah, wie Jubilee von Duncan in die Arme genommen wurde und dieser sie hochhob und mit ihr zusammen herumtanzte. John konnte ihr Lachen fast schon hören. Der junge Feuermutant stand schweigend auf und ging wortlos an Kitty und Kurt – Kurt kassierte gerade etwas Geld von Kitty ein. Die beiden hatten gewettet, wer gewinnen würde – und Bobby und Rogue vorbei, die ihm nur verwundert nachschauten.
 

Kitty folgte ihm unauffällig mit dem Blick und sah dann zu Duncan und Jubilee. Sie zog das also wirklich durch. Kitty schüttelte leicht den Kopf. Jubilee hatte ihr gestern, als John schon wieder nichts mit ihr unternommen hatte, erzählt, dass sie sehen wollte, ob er eifersüchtig werden würden, wenn sie Duncan, ihren Ex- Freund, näher an sich heranliess. Und sie machte es tatsächlich, als würde sie nicht wissen, das dabei dumme Sachen passieren konnten..
 

„Was hat der denn vor?“ Meinte Kurt und sah John verwundert nach, während er das Geld zählte. „Hat mich übrigens sehr gefreut, mit dir Geschäfte zu machen, Kitty. Sollten wir bald mal wiederholen.“ Er grinste übermütig.
 

„Uff keine Ahnung. Gratulieren?“ Meinte Kitty die ihren Geldbeutel gerade wieder wegsteckte.Die Braunhaarige log, selbst wusste sie ungefähr, was John wohl vorhatte. Zwar war die Lüge nicht wirklich gut, denn John und Gratulieren, dass passte ungefähr so gut zusammen wie Kitty und John, nämlich überhaupt nicht. Kitty wollte lieber, dass zwischen Duncan und John nichts dummes passierte und meinte deshalb an Kurt gewandt: „Lass uns auch runter gehen.“ Die Braunhaarige zog ihren besten Freund mit sich. Widerrede war zwecklos.
 

John war inzwischen bereits unten auf dem Spielfeld angekommen und ging direkt auf Duncan und Jubilee zu. Die beiden waren inzwischen stehen geblieben und sahen sich fast schon innig an. Dem Captain des Footballteams von Bayville schien das keinesfalls zu missfallen, und Jubilee sah auch nicht wirklich so aus. Immer noch hatte er seine Arme um sie gelegt und hatte sie leicht hochgehoben.
 

„Ich glaube du kannst sie langsam wieder runter lassen!“ Bemerkte John seelenruhig, als er schliesslich bei den beiden angekommen war. Sie standen sowieso etwas abseits von allen anderen. Jubilees Lachen verstummte und sie wandte ihren Kopf zu John, aber immer noch prägte ein triumphierendes Grinsen ihr Gesicht. War sie ihm mehr wert, als er zugab?
 

Duncan liess Jubilee sanft herunter und meinte dann lässig zu John: „Oh, der Bad Boy der Schule lässt sich auch mal wieder blicken. Das grenzt ja schon an ein Wunder. Wieso haben wir deine Anwesenheit zu ertragen?“ Nein, der Blondschopf war auch nicht gerade auf den Mund gefallen.
 

„Ich dachte mir, ich seh mir mal die Loosertruppe von Bayville an.“ John lachte auf und fügte dann spöttisch hinzu: „Und weißt du was? Ich bin vor Langeweile eingepennt.“ Das war nicht gelogen, nur die Wahrheit etwas abgeändert. Johns Kopfschmerzen schienen gerade wie ausgeblendet. „Ach und noch was: Lass die Finger von meiner Freundin!“ Jetzt war es nur noch ein bedrohliches Knurren. Das Feuerzeug in Johns Hand schnappte nervös auf und zu.
 

Duncan funkelte John nach seiner Bemerkung über sein Footballteam wütend an und grinste dann Jubilee zu. Diese grinste zurück. „Und wenn nicht?! Huh?!“ Fragte der Blondhaarige, immer noch den Blick auf Jubilee gerichtet. Dann sah er grinsend zu John: „Willst du mir dann Aua Aua machen?“ Er lachte ganauso wie John zuvor.
 

„Hey, das hab ich nicht einmal nötig.“ John zuckte seelenruhig mit den Schultern und fügte dann hinzu: „Sie war einmal deine Freundin und hat dann lediglich kapiert, das ich einfach besser bin.. in jeder Hinsicht. Muskeln sind eben nicht alles, wenn du verstehst, was ich meine.“ John zwinkerte Duncan überlegen zu.
 

Duncan knurrte irgend etwas unverständliches und im nächsten Moment hatte John die Faust des Footballers im Gesicht. Der Schlag kam ziemlich unerwartet und der Feuerteufel taumelte nach hinten und rempelte dabei direkt Kitty an, die zusammen mit Kurt auch endlich bei den anderen dreien angekommen war.

John landete schliesslich unsanft auf dem Boden, das Feuerzeug fiel aus seiner Hand. Er fasste sich sofort an die Stelle über seinem rechten Augen. Ein kleines Rinnsal aus Blut lief ihm über das Augenlied und er hielt das Auge vor Schmerz fest zugedrückt.
 

Jubilee kreischte im selben Moment in dem Duncan auf John einschlug laut auf und verpasste dem Blondhaarigen sogleich eine Ohrfeige, dann fing sie an, ihn mit Fluchwörtern in die Flucht zu schlagen. Duncan ging, wie ein ängstliches Hündchen rückwärts und Jubilee folgte ihm. „Du hast gerade meinen Freund geschlagen du verdammter Bastard!“ Eine weitere Ohrfeige. „Mach das ja nie wieder!“ Nochmal. „Sonst..!“ Nochmal. „Erlebst..!“ Nochmal. „Du...!“ Und weils so schön war, gleich nochmal. „Mich..!“ Ihr wisst schon.. „Mal..!“ Und wieder. „Richtig..!“ Erneut, Duncans Wangen mussten schon längst rot sein. „Wütend, Duncan Matthews..!!!“ WAMM!!! Das hatte nun richtig gesessen – Jubilee hatte Duncan in die Weichteile getreten. Keiner wollte jetzt an Duncans Stelle sein. Denn Jubilee hörte nicht damit auf ihn zu ohrfeigen und mit weiteren Flüchen zu betiteln. Und die ganze Schule sah gespannt dabei zu, keiner schien Duncan in diesem Moment zur Hilfe kommen zu wollen.
 

John musste sich nun richtig dämlich vorkommen. Seine Freundin trug gerade die Schlacht gegen den Duncan aus, die eigentlich der Feuerteufel hätte führen sollen. Peinlich peinlich. Er wurde gerade von einem Mädchen verteidigt.
 

Kitty war im Gegensatz zu John nicht zu Boden gegangen. Sie hatte nur ebenfalls überrascht aufgequickt und Kurt hatte sie davor bewahrt, noch mehr Leute anzurempeln. Jetzt hörte die Braunhaarige Johns Stimme von unten: „Du könntest mir ruhig aufhelfen.“ Er hatte ein freches Grinsen im Gesicht. Der Feuerteufel sah nicht wirklich aus, wie jemand der gerade geschlagen worden war.
 

„Kurt, hol Jubes mal besser von ihm weg. Der kann einem echt noch Leid tun.“ Meinte Kitty und glaubte kaum das Duncan Matthews ihr in diesem Moment wirklich Leid tat. Sie selbst hielt John dann genervt ihre Hand hin. „Sonst noch was?“ Die Frage war nicht ernst gemeint. Die Braunhaarige zog den Feuerteufel auf die Beine.
 

„Ja, wär toll wenn du mich in den Krankenflügel bringst.“ John stützte sich auf Kittys Schulter ab, gerade so als ob die Verletzung im Gesicht auch seine Beine beeinträchtigen würde. Er fing sich einen empörten Blick von Kitty ein und zeigte dann nur grinsend auf das Auge. „Du weißt nicht wie weh das tut.“ Es klang nicht wirklich nach höllischen Schmerzen. John spielte das ganze aber irgendwie noch sehr überzeugend, sodass Kitty fast nicht nein sagen konnte.
 

„Hat dieser Faustschlag vielleicht irgendwie dein Gehirn getroffen, oder hast du sie einfach nicht mehr alle?“ Fragte Kitty leicht kopfschüttelnd. Aber sie liess sich dann doch dazu herab, mit einem hinkenden John im Gebäude zu verschwinden. Ein Blick zurück und die Braunhaarige sah gerade, wie Kurt, Jean, einige Footballer und die Direktorin Raven Darkholme Duncan zur Hilfe eilten. Jubilee hatte immer noch nicht von ihm abgelassen.
 

„Das kommt davon, dass du auch immer alle provozieren musst.“ Meinte Kitty und stöhnte dann auf, da John mit seinem ganzen Gewicht an ihr hängte und mit der Zeit einfach zu schwer für sie wurde. „Du kannst jetzt aufhören zu simulieren, sieht dich ja keiner mehr.“ Schnaubte Kitty ihm zu.
 

„Ey ich simuliere nicht, und provozieren tu ich auch nicht, ich sag nur die Wahrheit, was kann ich denn dafür, wenn Duncan das einfach nicht kapieren will.“ Verteidigte sich John und meinte dann: „Ausserdem hat Jubes es doch darauf angelegt, war klar das da was passiert.“ Er zuckte mit den Schultern und liess dann von Kittys Schulter ab. Plötzliche Wunderheilung oder was?
 

Kitty sah zu ihm, wie er nun normal neben ihr herging. „Was?“ Fragte sie dann überrascht. „Du wusstest es? Ich meine..“ Weiter kam sie nicht, denn John vollendete den Satz für sie:
 

„..Das sie mich nur eifersüchtig machen wollte. Natürlich.“ John lachte leise auf. „Wie gesagt, war mehr als nur offensichtlich. Ich hoffe ich krieg ein blaues Auge.. dann hat sie wenigstens schöne Schuldgefühle..“
 

Kitty konnte nichts mehr erwidern, denn in diesem Moment betraten die beiden das Krankenzimmer. Niemand war anwesend, die Schulärztin schien auch beim Footballspiel gewesen zu sein. Dann war klar, dass sie nun erstmal Duncan versorgte. Wo John sich doch einfach so in Luft aufgelöst hatte.
 

„Hm.. wer versorgt jetzt meine ach so schmerzendes Wunde..?“ Johns Blick landete auf Kitty. „Du bist zwar ein Tollpatsch aber das wirst du sicher hinkriegen oder?“ Der Feuerteufel nahm wie immer kein Blatt vor den Mund und liess sich auf dem Untersuchungstisch nieder.
 

„Ich frage mich, was mich davon abhält, die das andere Auge auch noch blau zu schlagen.“ Meinte Kitty während sie einen Beutel mit Eis füllte und Desinfektionsmittel suchte. Mehr war da nicht zu tun. Ausser es musste genäht werden, damit würden sie dann wohl warten müssen, bis jemand kam.
 

„Vielleicht willst du mein gutes Aussehen nicht ganz ruinieren.“ Schlug John ihr grinsend vor, als sie sich mit einem Verbandskasten in der einen, mit dem kühlenden Eisbeutel in der anderen Hand vor ihn stellte. Nun befand sich Kitty zwischen Johns Beinen. Sie stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, um zu bequem an seine Wunde zu kommen.
 

„Glaub mir, du würdest danach besser aussehen.“ Gab Kitty schlagfertig zurück und tupfte die Wunde dann erst einmal mit einer Watte getränkt in Desinfektionsmittel ab. Und das nicht gerade zimperlich.
 

„Aua! Bitte etwas vorsichtiger, das brennt wie Sau!“ Rief John immer noch grinsend aus, hielt aber weiter still und liess Kitty machen.
 

„Wir sprachen vorhin von Schuldgefühlen.. Glaubst du wirklich Jubes hat deswegen Schuldgefühlen? Wir reden hier von Jubilation Lee, der Jubilation Lee.“ Setzte Kitty dann erneut bei dem Thema von vorhin ein.
 

„Ja, die wird sie haben, die hat sie jetzt schon. Und sozusagen als Bonus hat Duncan seine Chancen bei ihr jetzt für immer versiebt. Gut, nicht?“ John schien sich jetzt langsam an das Desinfektionsmittel gewöhnt zu haben, denn er schrie nicht mehr jedes Mal auf, wenn Kitty die Wunde damit berührte.
 

„Jah.. wirklich weltbewegend.“ Kitty rollte mit den Augen, während John sich etwas nach hinten lehnte und sich lässig mit beiden Händen auf dem Untersuchungstisch abstützte. „Ey sitzt gefälligst ruhig!“ Meinte Kitty genervt, die sich nun ebenfalls weiter vorbeugen musste und sich dabei auf seiner Brust abstützen musste.
 

Die beiden schwiegen eine Zeit lang, bis John sich entschloss, das Schweigen zu durchbrechen: „Sag mal, Kitten.. Willst du mir nicht irgend etwas sagen?“ John suchte Augenkontakt, doch Kitty wich ihm aus und konzentrierte sich immer noch nur auf die Wunde. Nur einmal sah sie kurz in seine Augen und zog fragend eine Augenbraue hoch.
 

Kitty wusste nicht genau, was John nun eigentlich hören wollte. Vielleicht wollte er ja von ihr hören, dass sie von Jubilees Vorhaben gewusst hatte. Die Braunhaarige versuchte es einfach mal damit und meinte: „Jah gut, Jubes wollte dich echt eifersüchtig machen. Zufrieden?“
 

John sah etwas enttäuscht aus. Das war wohl nicht wirklich das gewesen, was er hatte hören wollen, doch der Feuerteufel tat so, als wäre Kitty genau richtig gelegen und entgegnete: „Ach, hat sie das?“ Er lachte leise auf und meinte dann: „Vielleicht sollte ich sie auch eifersüchtig machen..“ Seine Stimme war nur noch ganz leise. Kitty war endlich fertig mit desinfizieren.
 

„Was?“ Kitty verstand nicht und klebte ihm schliesslich ein Pflaster auf die Wunde. Er redete irgendwie wirres Zeug. Die leisen Schritte, die bereits auf dem Gang zu hören waren beachtete Kitty überhaupt nicht.
 

„Vielleicht sollten wir sie eifersüchtig machen..“ Hauchte John Kitty zu. Und ehe die Braunhaarige realisierte, was er damit meinte, hatte er bereits seine Arme um sie gelegt und Kitty spürte seine Lippen auf den ihrigen. In einer guten Position dafür waren sie ja sowieso schon gewesen.
 

Kitty erschrack im ersten Moment, liess John dann aber in ihren Mund eindringen und erwiderte sogar noch. Sie schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug seines Duftes in ihrer Nase auf. Sie spürte seine Lippen auf ihren und es war wundervoll. Kein Wunder kriegte er Jubilee damit immer wieder zu sich zurück.
 

KLIRR
 

Das zerschellen von Glas auf Boden war zu hören. Kitty öffnete abrupt ihre Augen und stiess John dann reflexartig von sich, sodass dieser beinahe von dem Untersuchungstisch herunterfiel. Dann fuhr Kitty herum und erblickte Jubilee, die in der Tür stand. Auf dem Boden zu ihren Füssen lagen tausende Glassplitter, die von einer Bierflasche herrührten, die sie wohl John hatte bringen wollen. Der Inhalt war über den ganzen Boden verspritzt und reichte sicher fast bis John und Kitty.
 

Als keine der beiden etwas sagte, fühlte sich John wohl dazu berufen, das Schweigen zu durchbrechen und er meinte lässig: „Oh.. hi Jubes.“ Es klang wirklich so, als wäre er überrascht, dass er und Kitty eben ertappt worden waren.
 

Jubilees Gesicht war ausdruckslos, die Wut, die sie vorhin auf Duncan gehabt hatte war wie verflogen. Wie weinte weder, noch war sie wütend. Das Mädchen drehte sich lediglich wortlos um und verschwand aus der Tür. Jedoch liess sie es sich nicht nehmen, die Türe so laut es ging zuzuknallen.
 

KNALL!!!
 

Kitty zuckte zusammen und drehte sich dann wieder zu John um, der nicht sonderlich beeidruckt davon schien. Die Braunhaarige verpasste ihm eine Ohrfeige, die mehr schmerzte, als alles, was Jubilee Duncan angetan hatte.
 

„Du verdammter Idiot!!!“ Brüllte Kitty, als John schmerzhaft das Gesicht verzog. Trotz des Pflasters begann die Wunde nun erneut zu bluten. Stärker als zuvor.
 

Kitty drehte sich nun ebenfalls um und stürmte aus dem Zimmer. Um zu retten, was noch zwischen ihr und Jubilee zu retten war. Auch sie liess es sich nicht nehmen, die Tür zuzuknallen, auch wenn es weniger laut war, als vorhin bei Jubilee.
 

Knall
 

Doch diesmal zuckte John zusammen, obwohl es noch ein erträgliches Knallen gewesen war. Der Feuerteufel seufzte und strich sich das Blut, welches ihm übers Auge lief aus dem Gesicht. „Und wieder falsch..“ Murmelte er, als er das Blut, das nun an seiner Hand klebte, betrachtete.
 

„Fuck ey!“ Brüllte er dann laut heraus und beförderte mit einer energischen Handbewegung auch noch den Verbandskasten und den Eisbeutel auf den Boden. Erneut strich er sich Blut aus dem Gesicht, diese verdammte Wunde wollte einfach nicht mehr aufhören zu bluten.
 

„Ich will Pietros schadenfreudiges Grinsen gar nicht erst sehen...“ Murmelte John leise vor sich hin und strich sich das Blut auf seiner Hand an seiner Hose ab. „Verdammt!“
 


 

~[**John ist nicht der einzige Idiot dieser Welt, aber der grösste! - End

Wettschulden sind Ehrenschulden

Wettschulden sind Ehrenschulden
 

„Da bist du ja..“ John fuhr erschrocken herum. Niemand war zu sehen. War nicht eben eine Stimme hinter ihm zu hören gewesen? Der Feuerteufel sah sich um, es war ja nicht einmal jemand in seiner Nähe. „Pyro!“ John fuhr wieder herum und blickte in das breit grinsende Gesicht seines Freundes Pietro.
 

Der Braun- blondhaarige stolperte erschrocken zurück. Musste das nun wirklich sein? John fand, dass er für den heutigen Tag genug gelitten hatte. Nicht nur, dass seine Wunde verdammt schmerzte. Nein, die Darkholme- Zicke machte auch noch ihn für das was heute Morgen vorgefallen war verantwortlich. Seither hatte John weder Kitty noch Jubilee zu Gesicht bekommen. Das war ihm eigentlich auch lieber so. Wieso also jetzt noch Pietro.
 

„Und ich dachte schon, du würdest dich vor mir verstecken..“ Pietro strich sich, eitel wie er war, eine seiner weissen Haarsträhnen zurück. „Wieso so erschrocken? Sieht man gar nicht oft.“ Kommentierte Quicksilver Johns Gesicht dann spöttisch.
 

„Kommt auch nicht wirklich oft vor, dass sich wer mit Hyperspeed anschleicht.“ Knurrte John und schaffte es endlich, den erschrockenen Ausdruck auf seinem Gesicht durch Kühle zu ersetzten. „Wieso folgst du mir überhaupt?“ Fügte John dann hinzu. Das Haus der Brotherhood lag doch in einer ganz anderen Richtung.
 

„Deine Zeit ist um.“ Pietro grinste nun triumphierend. „Und soweit ich weiss, hast dus nicht geschafft. Wette verloren.. schätze ich.“ Fügte der Weisshaarige dann spöttisch hinzu.
 

„Ich hätte es geschafft, wenn Bobby nicht dazwischengefunkt hätte!“ Fauchte John genervt zurück. „Dann hätte ich sie gestern noch an einen anderen Ort mitgenommen und die Sache wäre geritzt gewesen!“
 

„Hm..“ Pietro tat nachdenklich und meinte dann gnadenlos: „Hey.. ich glaube mir ist entgangen, dass das mein Problem ist... Oh.. es ist ja auch nicht meins!“
 

„Danke für dein Mitgefühl.“ John lächelte den Weisshaarigen zuckersüss an.
 

„Also.. lass uns mal zusammenfassen: Du, der Junge, der von sich behauptet, jedes Mädchen verführen zu können, hat es in drei Tagen nicht geschafft, Kitty Prydes Herz zu erobern. Ich bin enttäuscht.“ Pietro lachte auf.
 

„Was denn?! Ich durfte sie ja nicht mal küssen. Ohne diese beschissene Regel wärs schon auf dem Dach beim Institut zu Ende gewesen.“ Verteidigte John seine Ehre.
 

„Ganz recht, du durftest sie nicht küssen...“ Pietros Stimme wurde immer kühler und er fixierte John mit seinem Blick. Weggrennen vor dem Speedy war ja sowieso zwecklos. „Aber du hast!“
 

John erstarrte. Diesmal schaffte er es auch nicht, das mit einem lässigen Grinsen zu verdecken, wie sonst immer. „Woher weißt du..?“ John war sicher, dass er es niemandem erzählt hatte. Kitty hatte wohl auch ihre Klappe gehalten.. Jubilee?
 

„Sagen wirs so.. ein süsses kleines Vögelchen das Feuerwerk aus seinen Flügelchen sprühen lassen kann hats mir erzählt.“ Bestätigte Pietro dann auch Johns Vermutung.
 

„..Jubes?“ Mehr brachte John gerade nicht heraus.
 

„Jah.. Die Arme war gaaanz traurig. Da musste ich sie doch.. etwas trösten.“ Gab Pietro geheimnisvoll zurück. „Aber natürlich auf meine Art.. wenn du verstehst, was ich meine.“
 

„Hast du etwas..?!“ Brüllte John wütend und machte, seine Hände zu Fäusten geballt, einen Satz nach vorne. Doch ehe er Pietro erwischte, verschwand dieser.
 

„Du lernst das wohl nie.. hm?“ Der Weisshaarig lachte erneut. Ein spöttisches, arrogantes und gnadenloses Lachen. John und er waren sich wirklich ähnlich. „Ich bin einfach zu schnell für dich.“
 

John schnaufte wütend und drehte sich zu dem Weisshaarigen, der nun wieder hinter ihm stand, um. Er funkelte ihn aus seinen braunen Augen wütend an.
 

„Hey.. ich find das nur fair. Du küsst Kitty- Kat.. um das nochmal zu erwähnen: Gegen die Regeln unserer kleinen Wette. Also küsse ich Jubes. Wir sind quitt. Du kannst froh sein, sonst müsstest du glatt die ganze Schule abfackeln, um das wieder gut zu machen.“ Pietro zuckte mit den Schultern. „So, musst du nur den kleinen Brand legen.. da ist nicht viel dabei.“
 

Johns atmete langsam wieder ruhig und war wieder etwas abgekühlt. Pietro hatte ja Recht. „Ich.. ich..“ Stotterte John dann und biss sich auf die Lippen. „Ich kann das nicht tun..“ Brachte er dann zähneknirschend hervor.
 

„Ach, süss. Pyro kann mal was nicht tun, fängst du gleich noch an zu heulen oder was?!“ Pietro verschränkte die Arme vor der Brust und fügte hinzu: „Du konntest es aber noch, als wir die Wette abgemacht haben. Ich hätte meine Wettschulden auch eingehalten."
 

John senkte seinen Blick. Er war nicht wirklich in der Lage, genauso arrogant wie Pietro zurückzuschlagen. Er wusste selbst nicht was mit ihm los war. „Ich hab auch nicht damit gerechnet, dass ich verlieren würde.“ Fauchte er dann.
 

„Und ich wusste, dass du verlieren würdest. Kitty- Kat liebt eben Lance, da kann man nichts machen, ich hab auch schon versucht, ihm zu erklären, wie nervig die kleine is.. aber er.“ Pietro zuckte erneut mit den Schultern.
 

„Kitty ist nicht nervig!“ Verteidigte John Kitty und meinte dann: „Jah genau. Alles was Lance tut findet sie toll, er ist sogar bei der Brotherhod, kann jeden Scheiss machen und sie verzeiht ihm. Alles was ich tue führt nur dazu, dass sie mich noch mehr hasst!“
 

„Ey ich bin auch bei der Brotherhood.“ Warf Pietro fast schon beleidigt ein.
 

„Dich hasst sie ja auch.“ Meinte John rasch, und fuhr dann fort: „Weißt du ich hab alles probiert: Ich war romantisch, nett, lieb, höflich, zuvorkommend, überhaupt nicht arrogant, hab alles getan, was man sich für Dates wünscht. So wie ich es sonst nie mache, und sie geht doch lieber zu Lance!“
 

„Heyhey krieg dich mal wieder ein, Pyro. Vielleicht bist du einfach nicht ihr Typ..“ Schlug Pietro vor. Er schien etwas besorgt um seinen Freund, auch wenn er das nie zugegeben hätte.
 

„Verdammt nochmal!!! Ich bin JEDERMANNS Typ!!!!!!!“ Brüllte John.
 

„Das ist doch jetzt sowieso egal. Vergiss das ganze einfach, sobald du heut Abend deine Wettschulden eingelöst hast. Wir dürfen uns auf ein nettes kleines Feuerchen freuen. Die Darkeholme wird sich wundern.“ Pietro rieb sich zufrieden die Hände.
 

„Versteh das doch! Ich kanns nicht tun!!!“ Brüllte John erneut, nur diesmal hörte er sich schon etwas heiser an.
 

„Und wieso?“ Pietro sah auf ihn herab. „Und sag jetzt nicht, wegen Kitty- Kat oder Jubilee.“ Fügte er dann rasch hinzu.
 

„Nein, wegen der Darkholme..“ Meinte John, jetzt ganz ruhig und erklärte dann: „Ich kann das nicht, denn wenn sie mich erwischt, dann flieg ich. Die hat mich eh schon auf dem Kicker. Sie hat mir gestern, als sich nach ner Woche oder so endlich mal wieder in die Schule gekommen bin erklärt, dass ich, wenn ich noch einmal schwänzen sollte, fliege. Dazu kommt noch die Sache von heute Morgen, die nutzt sie auch voll gegen mich aus, wenn heut Abend auch noch die Sache mit dem Brand ist und rauskommt, dass ich in irgeneiner Weise dahinter stecken sollte, dann bin ich so gut wie tot!“
 

„Ooochhh.. ne Runde Mitleid für Johnny!“ Pietro schüttelte es vor lachen und er brachte erst nach einiger Zeit wieder einen Ordentlichen Satz zu stande: „Tja, tut mir Leid, aber das hättest du dir früher überlegen können.“
 

„Und sowas wie dich nenn ich Freund.“ Brummte John in sich hinein und drehte sich dann um. „Ich machs nicht!“ meinte er und wollte weggehen.
 

Da stand Pietro auch bereits wieder direkt vor ihm und tippte ihm bedrohlich auf die Brust: „Also.. ich formuliere das ganze mal ein bisschen um, damit auch du das kapierst, Pyro.“ Auch Pietros Stimme war weniger freundlich sondern drohend. Sie war zwar nie wirklich freundlich gewesen. „Ich denke ne Menge Leute wären ziemlich sauer auf dich, wenn das ganze heraus kommen sollte. Und ich weiss nicht, ob ich meine Klappe noch halten könnte, wenn heute nicht dieses eine Zimmer brennt.“
 

John biss sich auf die Lippen und murmelte einige unverständliche Fluchwörter. „Aber die Darkholme.. wenn sie mich erwischt, bin ich auch tot.“ Versuchte er den Weisshaarigen umzustimmen.
 

„Dann sorgst du eben dafür, dass du nicht erwischt wirst. Wenn dus nicht macht bist du auch tot!“ Pietro war zu keinerlei Verhandlungen bereit. Seine Mine war wie versteinert.
 

„Oller Erpresser!“ Schimpfte John, das liess Pietro nur müde auflachen.
 

„Wir sehn uns heute Abend.. oder auch nicht. Aber Feuer will ich sehen. Ich hoffe wir verstehen uns.“ Meinte Pietro. Bevor John noch einen Versuch starten konnte, ihn umzustimmen ging der Weisshaarige auch noch in die entgegengesetzte Richtung davon.
 

John wollte sich gerade wieder umdrehen, als Pietro stehen blieb und ernst meinte: "Weisst du, John. Wegen der Sache mit Jubes... ich hätte damit gerechnet das du mehr austickst. Sehr viel mehr... Du solltest dir endlich mal eingestehen, für wen du was empfindest und aufhören, dir selbst etwas vorzumachen! Und ich sage dir das, weil du mein Freund bist und ich dich gut leiden kann.. denk mal darüber nach!"
 

John seufzte. Erst knutschte Pietro mit seiner Freundin rum, dagegen konnte er schon mal nichts tun und dann zwang er ihn auch noch zu diesem Blödsinn. Das konnte er doch nicht tun.. aber er musste. Er wollte nicht, dass Kitty davon erfuhr. Sie durfte auf keinen Fall etwas darüber wissen. Der Feuerteufel setzte seinen Weg langsam schlendernd und in Gedanken schwelgend fort. Wie meinte Pietro das mit, Empfindungen und Gefühle ordnen. Es war doch alles ganz klar, er war mit Jubilee zusammen. Was gab es da noch zu rütteln, er musste sie doch irgendwie lieben...
 

John dachte an den Tag des ersten Dates zurück und erinnerte sich, dass er sich zuvor nie für Jubilee interessiert hatte. Und plötzlich wurde ihm klar, warum er vor ca. einem Monat plötzlich mit ihr aus gegangen war. Der Grund war nicht einmal Jubilee. Nein. Sie war es nicht!
 

Ein blondhaariger Junge drehte sich breit grinsend zu zwei seiner Kumpanen um. Sie standen hinter einer Hausecke und hatten den grössten Teil des Gesprächs zufällig mithören können. Zwar waren sie durch Pietros Schnelligkeit leicht verwirrt gewesen, hatten sich dann aber gedacht, dass der Weisshaarige irgend einen Trick hatte.
 

Auf Duncans Lippen lag ein fieses Grinsen als er zu den beide anderen sagte: „Mir kommt da ein hübscher Gedanke... und der hat etwas mit Allerdyce zu tun.. Ich finde, wir sind immer noch nicht ganz quitt.“ Die anderen beiden grinsten ebenfalls. Sie konnten sich ungefähr zusammenreimen, was der Captain des Footballteams vorhatte.

~
 

Jubilee und Kitty gingen schweigend nebeneinander her. Kitty hatte Jubilee erst auf dem Weg zurück zum Institut getroffen. Sie war ihrer besten Freundin hinterhergerannt und nun gingen sie nebeneinander her. Noch keine hatte ein Wort gesprochen. Diese Sache stand zwischen ihnen, wie wenn beide in ganz verschiedenen Welten leben würden und einander gar nicht sehen könnten.
 

Kitty hatte sich nicht getraut etwas zu sagen und Jubilee hatte auch nicht wirklich das Bedürfnis dazu. Also herrschte weiterhin das schweigen. Die beiden besten Freundinnen, die doch sonst praktisch alles teilten, auch den Geschmack was Jungs betraf – Ausser John.. Kitty bezeichnete das als eine von Jubilees Geschmacksverstimmungen – schienen zum ersten Mal in ernsthaften Schwierigkeiten.
 

„Es tut mir Leid..“ Hauchte Kitty und starrte weiterhin auf ihre Füsse, die wie automatisch weitergingen. Schön im selben Tempo wie Jubilee es tat. „Es ist.. einfach so passiert... John hat mich einfach zu sich gezogen und dann standest auch du schon da. Es war seine Schuld.“ Wahrscheinlich würde das auch nichts mehr helfen.
 

Jubilee schwieg eine Zeit lang. Schliesslich meinte sie schulternzuckend: „Schon ok..“ Es hörte sich aber nicht so an, als wäre es in Ordnung. Jubilee sah dabei auch nicht zu Kitty, verzog keine Mine. Ging weiter stur geradeaus.
 

Kitty drehte den Kopf langsam zu ihrer besten Freundin. Momentan konnte sie sie noch ihre beste Freundin nennen, nach diesem Gespräch vielleicht nicht mehr. „Schon.. ok?“ Fragte Kitty dann erstaunt.
 

„War eh nur eine Frage der Zeit bis sowas passiert... also, was solls?“ Das klang so, als wäre die ganze Sache Jubilee ganz gleichgültig. Kitty musterte das Gesicht des Mädchens. Keine Spuren von Tränen oder anderem. Nur Ausdruckslosigkeit war zu sehen. „Selbst wenn gerade du es warst, die er geküsst hat. Ich hab ihn noch nie wirklich verstanden.. ich tus auch jetzt nicht.“
 

„Du.. du bist nicht sauer?“ Fragte Kitty unsicher. Sie wusste nicht wirklich, was sie von Jubilees Aussagen halten sollte.
 

„Ich kann nicht sauer sein.“ Meinte Jubilee in leicht bitterem Ton und blieb abrupt stehen. Sie grinste leicht.
 

„Wie.. du kannst nicht?“ Kitty zog eine Augenbraue noch oben, sie blieb ebenfalls stehen.
 

„Ne.. ich bin nicht besser als John. Kaum küsst er wen, geh ich hin und fang mit dem erst besten an rumzuknutschen.“ Sie lachte leise. Jubes schien über sich selbst zu lachen. „Die Ferien fangen richtig toll an.“
 

„Du hast was gemacht?!!“ Kittys Augen weiteten sich. „Und vor allem: Mit wem?!“ Kitty hoffte bloss, dass es nicht Duncan war. Sie hatte noch nie viel von dem Footballer gehalten.
 

Jubilee zog scharf Luft ein und wich Kittys Blick dann aus. Sie druckste erst noch etwas rum und brachte schliesslich leise, fast beschämt hervor: „Pietro...“
 

Kittys Mund klappte auf. „Pietro?! Der Pietro Maximoff, Mitglied der Brotherhood, sozusagen bester Freund von Lance, der mir ständig auf die Nerven geht, ziemlich John ähnlich?“
 

Jubilee sah Kitty immer noch nicht an und meinte genervt: „Jah verdammt!“ Nun drehte Jubes den Kopf doch zu ihrer besten Freundin: „Weißt du.. ich bin weggerannt, weil ich in dem Moment weder mit dir, noch mit John reden wollte. Eigentlich wollte ich mit niemandem reden. Und dann renn ich zufällig gegen Pietro. Er meint, ich solle ihm alles erzählen. Wir setzten uns auf ne Bank und kurze Zeit später.. na du weißt schon. Er küsst echt gut..“
 

Kitty sah sie immer noch mit grossen Augen an: „Oh man.. und ich bin so blöd und fühle mich auch noch schuldig.“ Murmelte sie kopfschüttelnd und schlug sich gegen die Stirn.
 

„Jah tut mir Leid.“ Meinte Jubilee entschuldigend und fügte dann hinzu: „Ausserdem.. hab ich dir ja auch immer vorgeschwärmt wie gut John küsst und ich glaub ich hab dir mal gesagt, dass dus auch mal probieren sollst. Hast eben nur das getan, was ich wollte.“ Jubilee seufzte leise. „Jetzt musst du mir wenigstens zustimmen, dass er gut küsst.
 

Kitty schwieg. Oh ja, und wie John küsste. Es war kein Wunder mehr, dass Jubilee, wenn er sie nur küsste, sofort alle Dummheiten, die er getan hatte vergass. Früher hatte sie sich immer gewundert und nicht verstehen können, warum Jubilee so dumm war. Aber wenn John einem küsste.. das war.. schwer zu beschreiben. „Ja, er küsst nicht schlecht.“ Murmelte Kitty schliesslich.
 

„Na siehste.“ Jubilee grinste. „Es sind ja eh Ferien.. danach haben wir das ganze wieder vergessen. Schwamm drüber, ok?“ Sie sah Kitty erwartungsvoll an.
 

Kitty nickte nur leicht und zwang sich dann zu einem Lächeln. Ob Jubilee immer noch so ruhig bleiben würde, wenn sie von der Sache auf dem Dach und in der Sternwarte wissen würde? Kitty beschloss, dass es besser war, das nicht rauszufinden.
 

Die beiden Mädchen setzten sich wieder in Bewegung. Jetzt war die Barriere, die die beiden Welten trennte gebrochen. Alles vermischte sich wieder und die beiden redeten, kicherten, tuschelten und lästerten wie eh und je. Aber irgendwie hatte Kitty das Gefühl, dass doch nicht alles wie sonst war...
 

~[**Die Wette - End

Einer gegen alle und alle gegen John

Einer gegen alle und alle gegen John[/u[
 

Die Turnhalle war festlich geschmückt, genau richtig für die Party, die eben stattfand. Einerseits wurde der Anfang der Ferien gefeiert, andererseits der Sieg des Footballteams, weshalb die Farben rot, weiss und golden dominierend waren. Das Footballteam liess sich von allen gebürend feiern. Raven Darkeholme war peinlichst darum bemüht, etwas Ruhe und Ordnung in die Feier zu bringen, damit das ganze nicht zu einer Saufparty ausartete.
 

Kitty sass neben Jubilee auf der Tribüne. Hier war es etwas ruhiger als auf der Tanzfläche und an der Bar. Die beiden Mädchen gönnten sich einen Drink. Unten auf der Tanzfläche wirbelte Scott gerade verliebt seine Jean mit sich herum und Bobby und Rogue hatten sich an ein ruhigeres Plätzchen nach draussen verzogen. Pietro war auch anwesend. In seinem Arm seine Freundin, Ex Mitglieder der X-Men, jetzt bei der Brotherhood wohnhaft: Tabitha Smith. Das Energiebündel hielt sogar einen Typen wie Pietro auf Trab. Die anderen Mitglieder der junior Brotherhood hatten sich verstreut. Todd versuchte vergeblich Wanda dazu zu bewegen mit ihm zu tanzen. Blob war erst gar nicht gekommen und Lance hatte vorhin mit Kitty getanzt und war eben mal kurz an die Bar, um weitere Drinks für die Mädchen zu besorgen. So hatten Kitty und Jubilee einen Moment für sich alleine, denn John hatte sich den ganzen Abend noch nicht blicken lassen und Duncan, der doch sonst bei jeder Gelegenheit auf den Putz haute war auch nicht anwesend, einige Footballer fehlten ebenfalls.
 

Jubilee war nicht betrunken. Kitty glaubte es kaum, aber ihre beste Freundin hatte sich zurückgehalten. „Hm.. ich mag deine Halskette.“ Meinte Jubilee und betrachtete die Kette mit dem Sternenanhänger, die um Kittys Hals baumelte. „Wo hast du die her?“
 

Kitty wendete den Blick von Lance ab, der sich gerade durch die Menge schlug – oder es zumindest versuchte – und sah zu ihrer besten Freundin. Eine Ausrede und zwar schnell. „Öhm.. die hab ich geschenkt bekommen.“ Kitty versuchte möglichst nicht zu lügen, darin war sie nicht gut. Erst recht nicht, wenn es darum ging, Jubilee anzulügen.
 

„Huiiiii.. von Lance?“ Jubilee fing Lance nun ebenfalls grinsend mit ihrem Blick auf und sah dann erwartungsvoll zu Kitty. „Süsses Geschenk.“ Sie schlürfte etwas an ihrem Drink, der schon bald dem Ende zu ging. Zeit, dass Lance mit neuem ankam.
 

Kitty schluckte. „Ne.. nein.. von jemand anders.“ Wenn sie weiter so geheimnisvoll tat, würde Jubilee weiter nachfragen. Kitty wusste es und suchte fieberhaft nach einer Ausrede, oder zumindest nach etwas, womit sie von der Kette ablenken konnte.
 

„Oho, von wem denn? Heimlicher Verehrer?“ Jubilee grinste verführerisch und fixierte nicht mehr Lance mit ihrem Blick, sondern Kitty.
 

„Jah.. könnte hinkommen.“ Kitty lachte gekünstelt auf und hatte schliesslich eine gute Idee um abzulenken: „Wo steckt eigentlich dein John?“ Sie wich Jubilees Blick galant aus, indem sie sich in der Turnhalle nach John umsah.
 

„Puh.. du keine Ahnung. Macht ne Ego- Party oder so.. was denn sonst. Ich versteh den Typen echt nicht.“ Jubilee musste lächeln und fügte hinzu: „Aber komisch ist es schon. Irgendwie. Nicht mal Duncan ist hier.“ Kitty bemerkte wie Jubilees Blick an Pietro, der Taby gerade küsste, hängen blieb.
 

„Also da ist ganz sicher weder Duncan noch John.“ Meinte Kitty trocken und Jubilee, die sich scheinbar ertappt fühlte wendete den Blick wieder der Braunhaarige zu und auch wieder der Sternenkette.
 

Kitty fasste sich an den Hals und verdeckte so die Kette, dann meinte sie: „War zwischen dir und Pietro wirklich nicht mehr, als.. du weißt schon?“ Kitty war extrem misstrauisch dem Weisshaarigen gegenüber. Das kam wohl auch davon, dass er, kaum wollte sie einmal Lance besuchen ständig reinplatzte.
 

„Frag mich doch selbst, Kitty- Kat..“ Sofort war eine genervte Mine auf Kittys Gesicht. Der Typ hatte doch eben noch rumgeknutscht, was machte er jetzt hier. Sie drehte sich in Zeitlupe um und lachte dann kurz und abschätzig auf.
 

Ehe Kitty etwas sagen konnte fragte Jubilee selbst etwas: „Ey Speedy, hast du ne Ahnung, wo John sich heute wieder rumtreibt? In letzter Zeit lässt er mich echt ständig hängen, der Idiot.“
 

Pietro grinste breiter als Jubilee John erwähnte. Jubes selbst fiel es wohl nicht auf aber Kitty verengte die Augen und musterte den Weisshaarigen nur noch misstrauischer. „Keine Ahnung, Sweety. Aber du weißt doch, ich bin immer für dich da.“ Gesagt. Getan. Schon stand der Weisshaarige hinter Jubilee. Dafür hatte er nicht länger als einen Augenaufschlag gebraucht.
 

Jubilee kicherte verlegen auf und meinte dann: „Ach das war nur weil ich durcheinander war, Speedy. Vielleicht ein andermal.“ Jubes legte aber trotzdem den Arm um Pietros Hals, der hinter ihr stand. Kitty schnaubte verächtlich auf.
 

„Ach.. alles was John kann, kann ich besser. Ich kann immer alles besser als andere und.. schneller.“ Pietro grinste Kitty nur hämisch zu und meinte dann: „Geh zu deinem Lance, bau mit ihm Sandburgen oder tu irgendwas, was dumme Katzen sonst noch machen. Vielleicht ihrem Schwanz nachjagen. Aber lass bitte die Erwachsenen in Ruhe.“ (Das war nicht pervers gemeint!)
 

„Wann hat Taby dich den von der Leine gelassen?“ Fauchte Kitty zurück und ehe sich Hund und Katz gegenseitig an die Grugel gehen konnte ging Jubilee dazwischen.
 

„Ach nimm ihn nicht ernst.“ Meinte Jubes an Kitty gewandt und sah dann zu Pietro hoch, um dessen Hals sie immer noch ihren Arm gelegt hatte: „Soso, du kannst wirklich alles besser als John.. dann beweis es doch.“
 

Kitty stand auf und drehte sich um. Dieses halb Geflirte war doch einfach eckelhaft. Zumal Pietros Freundin hier noch irgendwo rumturnte. Und wenn die Wütend wurde, konnte es für alle sehr.. explosiv werden.
 

„Uuuhh.. das Kätzchen is wütend. Mäuse fangen soll ja beim Abreagieren helfen.“ Rief Pietro ihr noch hinterher und meinte dann: „Hier und jetzt? Also da bin ich jederzeit dabei.“
 

Den Rest der Unterhaltung bekam Kitty nicht mehr mit. Sie wollte es eigentlich auch gar nicht mitbekommen. Sie ging die Tribüne nach unten und drängte sich durch den Haufen Tanzender. Sie wusste nicht genau, wo sie hinging, aber es war ihr egal. Nur weg von diesem Idioten Pietro. Kein Wunder waren er und John befreundet.
 

Gerade als Kitty dabei war, den Raum zu verlassen – Sie wollte rasch auf die Toilette, auch wenn sie dazu von der Turnhalle zum Schulgebäude gehen musste, um etwas zu verschnaufen, sich abzukühlen – sah sie Duncan und einige seiner Freunde an ihr vorbeistürmen. Sie folgte ihnen kurz mit dem Blick. Die Footballer mischten sich so unaufällig wie möglich unter die anderen Schüler. Kitty beachtete das nicht weiter. Auf dieser Party wimmelte es eben nur so von Idioten.
 

Die Braunhaarige stand in der Toilette vor dem Spiegel, neben zwei anderen Mädchen, die sich lebhaft über irgendwas unterhielten und besserte ihre Schminke etwas nach. Plötzlich horchte sie auf. Von draussen waren laute Schreie und Fussgetrappel zu hören. Kitty steckte so schnell es ging ihr Schminkzeug in ihre Handtasche und eilte nach draussen.
 

Auf dem Flur war die Hölle los. Schüler die panisch durcheinander liefen. Immer wieder hörte sie Leute schreien: „Feuer.. Feuer!!! Die Schule brennt.“ Der Gestank von Rauch verbreitete sich schnell in den Gängen. Kitty stand verwirrt auf dem Flur. Wurde immer wieder von vorbei rennenden Schülern angerempelt.
 

Plötzlich ertönte die Stimme von Raven Darkeholme, sie schien durch ein Megaphon zu sprechen: „Bitte Ruhe! Alle bewahren Ruhe!! Behinderte die Feuerwehrleute nicht!! Kommt so schnell wie möglich aus dem Gebäude raus!!! Alles in die Turnhalle!“ Kitty beschloss ihrem Befehl folge zu leisten und hoffte, Jubilee oder einen der anderen in dem Trubel zu finden.
 

In der Turnhalle versuchten etliche Feuerwehrleute für Ruhe und Ordnung zu sorgen und die ängstlichen Schüler zu beruhigen, dabei waren ihnen die Direktorin, die Schulsprecherin Jean und deren Freund Scott behilflich. Dazu noch einige Footballer. Die Turnhalle war weit genug von dem restlichen Teil der Schule entfernt, um nicht auch Feuer zu fangen.
 

Kitty drängte sich suchend durch die Menge und entdeckte Jubilee schliesslich auf der Tribüne. Neben ihr hockte Pietro mit Taby. Lance war inzwischen auch da. Die Braunhaarige eilte zu ihnen und stellte sich atemlos vor sie. Die Diskussion drehte sich gerade darum, ob das Feuer gelegt worden war.
 

„Ich warne euch, wenn das einer von euch war, dann könnt ihr was erleben!“ Japste Kitty, immer noch mit Atemproblemen. Sie spürte wie der Rauch in ihren Lungen kratzte. Mit euch meinte sie selbstverständlich die Brotherhood, die meistens hinter solchen kranken Aktionen steckte.
 

„Ach Kätzchen, hast du zuviel Katzenstreu gefressen oder haben die die Mäuse das Hirn verseucht? Wie sollen wir das denn gemacht haben, wir waren die ganze Zeit hier. Und zwar alle!“ Gab Pietro kühl zurück.
 

Lance warf ihm einen bösen Blick zu meinte aber dann nur müde: „Pietro, lass sie in Ruhe, ja?“ Er war die ewigen Streitereien langsam wirklich leid.
 

„Danke, dass du mich so engagiert verteidigst. Ohne dich wär ich verloren.“ Fauchte Kitty wütend und sarkastisch in Lances Richtung und liess sich dann neben Jubilee nieder.
 

„Ich geh dann mal Pyro suchen.“ Meinte Pietro, plötzlich erstaunlich zahm und verschwand ohne ein weiteres Wort irgendwo in der Menge.
 

~
 

„Heyhey Feuerteufelchen, da bist du ja.“ Pietro klopfte John anerkennend auf die Schulter. „Gute Arbeit. Sogar sehr viel mehr, als du eigentlich hättest machen sollen. Aber trotzdem gute Arbeit.“ Der Weisshaarige schien überaus zufrieden. Er hatte John schliesslich auch schon eine Weile gesucht.
 

John hatte gerade eben, rauchend, die Turnhalle betreten und sah Pietro nun mit hochgezogener Augenbraue an: „Danke für deinen Sarkasmus. Töte mich doch einfach gleich, bevor du allen von der Wette erzählst. Was ist das überhaupt für ein Aufruhr hier? Is was passiert?“ Der Feuermutant wirkte äusserst geknickt.
 

„Ach, spiel hier nicht den Dummen. Das ist dein Werk. Dein wundervolles Werk.“ Pietro gackerte amüsiert und meinte: „Wieso sollte ich also noch ein Wort über die Wette verlieren. Was für eine Wette meinst du überhaupt?“ Pietro zwinkerte ihm unschuldig zu.
 

John runzelte die Stirn und sah den Weisshaarigen völlig verwirrt an. „Mein Werk? Wovon sprichst du? Ich hab überhaupt nichts gemacht.“ John saugte nervös an seiner Zigarette, irgendwie gefiel ihm die Entwicklung gerade gar nicht. Aber der Rauch war zu riechen und John spürte das Feuer, das immer noch in Teilen der Schule wütete.
 

„Na gut, dann tun wir halt so, als wärst dus nicht gewesen, wenn dir das lieber ist.“ Pietro grinste und steckte sich dann ebenfalls eine Zigarette an. „Mal sehen, was die Darkholme zu deinem Werk sagt.“ Meinte der Weisshaarige und folgte Raven mit seinem Blick.
 

Seit das Feuer in der Schule ausgebrochen war, war einige Zeit vergangen. Die Feuerwehr hatte Zeit gehabt zu löschen, inzwischen war auch schon die Polizei eingetroffen. Vermutet wurde nämlich Brandstiftung. Genau über so etwas hielt die Direktorin ihren Schülern auch einen Vortrag.
 

„Also. Wenn irgendeinem von euch etwas aufgefallen sein sollte, sagt es jetzt. Denn ich verspreche euch, keiner wird aus dieser Turnhalle herauskommen, ehe ich nicht den Schuldigen dafür kenne.“ Raven liess ihren Blick über die Schülerschar schweifen.
 

„Ha..ha.. ha.. das ich nicht lache.“ Pietro lachte entgegen seiner Worte leise auf, sodass es nicht auffiel. „Da kann sie dann wohl warten bis sie schwarz wird, was?“ Er sah grinsend zu John und murmelte dann: „Olle mutantenhasserische Schreckschraube.“
 

„Oder.. ihr wisst, wem..“ Raven zog eine Plastiktüte hervor, indem sich etwas befand. John kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, was es war. Doch es war gar nicht nötig, denn die Direktorin teilte es sogleich allen mit: „Wer weiss, wem dieses Feuerzeug gehört meldet sich besser sogleich bei mir! Es wurde da gefunden, wo das Feuer ausgebrochen ist, im Chemiezimmer.“
 

John schluckte und senkte nervös den Kopf. Pietro sah erstaunt zu ihm und meinte dann: „Du hast es da aber nicht absichtlich liegen lassen?“ Der Weisshaarige zog eine Augenbraue hoch. Notfalls war er ja eigentlich sauber aus dem Schneider.
 

„Pietro ich.. ich weiss nicht, wie es dahin kommt. Ich war gar nie da. Ich war die ganze Zeit, keine Ahnung.. irgendwo halt. Ich konnte es nicht. Echt nicht.“ Stammelte John und fügte nervös hinzu: „Das Feuerzeug hab ich übrigens schon gesucht. Ich muss es irgendwo verloren haben.“
 

„Jah.. vielleicht am Tatort?“ Meinte Pietro sarkastisch und grinste. „Naja, wenigstens übst du schonmal die: Ich- Hab- Nix- Damit- Zu- Tun- Nummer. Und dazu noch überzeugend.“
 

„Ich hab wirklich nichts..“ John konnte nicht mehr weiterreden, denn in diesem Moment betraten Duncan und einige seiner Freundin die Bühne und der Feuerteufel folgte dem Blondschopf erstaunt mit dem Blick. Wollte er sich nur wichtig machen?
 

„Ich weiss etwas, Miss Darkholme.“ Spätestens jetzt horchte auch Pietro auf und sah vielsagend zu John. „Ich hab gester zufälligerweise jemanden gehört, der über einen Brand geredet hat. Es ging um eine Wette.“
 

John erstarrte und wischte sich nervös über die Stirn. Pietro selbst blieb ganz cool. Die beiden standen schön in einer Ecke. Kaum zu bemerken.
 

„Allerdyce und Maximoff haben darüber geredet. Allerdyce sollte irgendwo in der Schule einen Brand legen, glaube ich. Und dieses Feuerzeug gehört auch Allerdyce.“ Jetzt brauchte er nur noch zu sagen, dass John ein Mutant war und Feuer kontrollieren konnte. Auch wenn diese Anschuldigung schon schwer genug war.
 

Die Schüler die den beiden am nächsten standen drehten sich auffällig zu ihnen um. Immer mehr drehten sich um, bis die Blicke aller ausnahmslos auf die beiden Jungen gerichtet waren. „Scheisse, Pyro!“ Meinte Pietro nur, lehnte sich aber weiter lässig an die Wand.
 

„ALLERDYCE!!! In mein Büro – Sollte es überhaupt noch stehen! SOFORT!!“ Brüllte Raven und ging von der Bühne. „Und sie Maximoff, bewegen sie ihren Hintern so schnell wie möglich ebenfalls dahin!“ Sie gab Duncan einen Wink und er und seine Freunde folgten ihr ebenfalls.
 

„Will sie wirklich: So schnell wie möglich?“ Pietro schien sich herausgefordert zu fühlen, doch John hielt ihn am Arm zurück, bevor er losspurten konnte.
 

„Lass gut sein, Quicki.“ Murmelte der Feuerteufel und ging los. Die Schüler wichen da, wo die beiden durchmussten brav und fast ängstlich zu Seite. Sie sahen ihn an, mit Hass, Furcht, Misstrauen und anderen Ausdrücken in ihren Augen. Für jeden war er bereits jetzt der Sündenbock. Pietro traf das zwar auch, aber nicht so hart wie John.
 

John sah sich um und entdeckte Jubilee und Kitty auf der Tribüne.

Jubilee lächelte und warf ihm eine Kusshand zu. Nur darauf achtete John nicht. Er sah nur zu Kitty, an ihrem Gesichtsausdruck konnte er klar erkennen, dass sie ihn jetzt schon für schuldig hielt und dass sie ihn dafür hasste. Ihre Lippen bewegten sich kurz und John brauchte kein Lippenleser sein um zu wissen, dass sie das Wort: Idiot! bildeten..
 

„Ich wars nicht.“ Hauchte er nur leise in ihre Richtung, auch wenn er wusste, dass wohl keiner ihm glauben würde. Am wenigsten Kitty.
 

~[**Einer gegen alle und alle gegen John - End

Schlimmer geht's nimmer - Und jedes Mal wenn man das sagt wird's schlimmer!

Schlimmer geht’s nimmer – Und immer wenn man das sagt, wird’s schlimmer!
 

John sass auf einem Stuhl. Daneben standen noch einige weitere Stühle. Alle in einer Reihe. Er sass vor dem Büro, der Rektorin, es war wie der Gang zum Galgen. Warten bis man geköpft wurde. Nur schlimmer. Denn beim Galgen oder auch beim Köpfen würde die Tortur nur kurz anhalten. Raven Darkholme würde das hier, nur um ihn zu quälen, beliebig in die Länge ziehen. Er wusste es.
 

Das Feuer. Inzwischen wusste John genauer darüber Bescheid. Es war im Chemieraum ausgebreitet und hatte sich dann über die gesamte Schule ausgebreitet, da es von niemandem entdeckt worden war. Allerdings war es der Polizei trotzdem ein Rätsel, warum es so schnell so viele Räume erfasst hatte. Man vermutete Brandstiftung höchsten Masses. Und dank Duncan war John der Hauptverdächtige.
 

Das Büro der Rektorin befand sich in dem Teil der Schule, den man noch halbwegs benutzen konnte. Auch wenn sich der Gestank des Rauches überall festgesetzt hatte. John fand das gar nicht mal so schlimm, für ihn war es praktisch normal. Gerade war Pietro in diesem Büro und bei so einem untreuen Freund konnte es glatt sein, dass Pietro mit der ganzen Wahrheit rausrückte, nur damit er nicht mehr selbst verdächtigt wurde. John hatte allen Grund Angst zu haben. Vorhin, als er sicher gewesen war, dass ihn niemand beobachtete hatte er sogar leicht gezittert.
 

Zwar lagen keine bestimmten Beweise gegen ihn vor, die sich nicht auch abstreiten liessen. Er konnte das mit der Wette abstreiten und auch das mit dem Feuerzeug. Es gab schliesslich andere Feuerzeuge, die auch so aussahen. Nur war das Problem, dass er sein Feuerzeug nicht zeigen konnte, da es sich ja wirklich im Besitz von Raven Darkholme befand. John war gut im Lügen, und das war so praktisch seine einzige Hoffnung. Lügen. Sie konnten ihm also nichts anhaben, das versuchte er sich zumindest einzureden. Der Feuerteufel schloss die Augen.
 

John selbst war gerade ganz unten, das dachte er zumindest. Zum ersten Mal wurde er für etwas beschuldigt, was er gar nicht getan hatte – Normalerweise war er es sonst immer gewesen. Schlimmer als das hier konnte es doch nicht mehr kommen. Je länger er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er. Hatte er es vielleicht doch getan und redete sich nur ein es nicht getan zu haben.

John schüttelte langsam den Kopf. Wurde er jetzt verrückt? Er war es nicht gewesen. Wirklich. John redete gedanklich auf sich ein.
 

Der Feuerteufel schaffte es ja nicht einmal, sich die Wartezeit mit etwas dösen zu verkürzen, denn das Ticken der Uhr über der Tür liess ihn jedes Mal erneut auf schrecken.
 

22.53 Uhr
 

22.54 Uhr
 

..22.55 Uhr
 

Der Sekundenzeiger quälte sich so langsam wie möglich über das Zifferblatt. John hatte das Gefühl, als sässe er schon eine halbe Ewigkeit hier. Auf diesem Stuhl. Vor dieser Tür. In diesem Gang.

In Tat und Wahrheit handelte es sich bei der halben Ewigkeit gerade mal um knappe zehn Minuten.
 

Knappe zehn Minuten sass er also schon hier. Also praktisch seit man das Feuer, welches schon grosse Teile der Schule in seinen Besitzt gebracht hatte unter Kontrolle gebracht hatte. Knapp zwanzig Minuten, seit er überhaupt zur Schule gekommen war und er hatte keine Ahnung, wie lange das Feuer zu diesem Zeitpunkt schon gebrannt hatte. Er wusste nur, dass er nichts getan hatte.
 

Knappe zehn Minuten, seit Duncan und seine Jungs John zu einem Verdächtigen gemacht hatten. Oder besser zum Hauptverdächtigten. Und immer noch war der Rauch in jedem Gang, jedem Zimmer der Schule zu Riechen. Immer noch prüften Feuerwehrleute, ob wirklich alles Feuer im Keim erstickt worden war. Und seit neuestem war auch noch die Polizei anwesend und suchte Beweise. Gegen ihn. Beweise die doch nicht existieren konnten. John hatte immer noch die Augen geschlossen.
 

Der Feuerteufel schaffte es allerdings langsam, klare Gedanken zu fassen. Doch das einzige was immer wieder in diesen Gedanken vorkam war Kitty. Wie sie ihn angesehen hatte, als er wie ein geschlagenes Hündchen hinter der Rektorin, Duncan und Pietro hergetrottet war. Dieses Misstrauen, diese stumme Anschuldigung und vor allem dieser Hass. Dabei hatte er immer wieder Pietros Worte in seinen Ohren: „Du solltest aufhören, dir etwas vorzumachen und dir eingestehen, für wen du was empfindest!“ Und nebenbei schwebte noch das Gespräch mit Bobby durch seinen Kopf.
 

Schritte waren zu hören. Leise. Vorsichtig. John regte sich nicht. Hielt weiter die Augen geschlossen. Wenn sie dachten, sie würden ihn so irgendwie klein kriegen, dann hatten sie sich mit dem falschen angelegt. Alle. Er lauschte dem Ticken des Sekundenzeigers.
 

Jemand liess sich neben ihm nieder. John regte sich immer noch nicht. Zählte die Anzahl Ticker, die zu hören war. Verzählte sich. Ärgerte sich darüber. Das Bild von Kitty tauchte wieder auf, wieder diese Worte, wieso konnte er das nicht einfach vergessen? John wollte den ganzen Abend vergessen. Nein noch besser, den ganzen, beschissenen Tag.
 

„John.. Wir sollten reden..“ Eine leise Stimme drang ernst an sein Ohr. John hatte die leise Hoffnung, dass es Kitty war. Er hielt weiter die Augen geschlossen um die Illusion nicht zu verderben. „Wir hätten schon viel früher reden sollen.“ John schlug die Augen auf und drehte seinen Kopf nach rechts. Er blickte in Jubilees ernstes Gesicht.
 

Der Feuerteufel seufzte nur und richtete seinen Blick auf die Uhr. Verfolgte den Zeiger. Immer rundherum. „Ich war so glücklich.. Ich war so glücklich, als du plötzlich mit mir ausgehen wolltest, obwohl du zuvor immer total abweisend gewesen bist. Ich war so glücklich, als wir schliesslich zusammenkamen.“ Begann Jubilee schliesslich einfach, da John weiterhin schwieg. Nicht einmal ein Hi hatte sie von ihm zu hören bekommen.
 

„Ich meine, seit ich dich zum ersten Mal getroffen habe, wollte ich dich als Freund. Du siehst gut aus, du küsst gut. Ich dachte immer.. dass der Charakter gar nicht so eine grosse Rolle spielt.“ Fuhr Jubilee dann fort und drehte ihren Kopf zu John. Er konnte es aus den Augenwinkeln erkennen. „Aber ich glaube ich habe mich geirrt..“
 

„Und als ich dich dann hatte, endlich. Da wollte ich dich unbedingt behalten. Ich meine, für mich bist du perfekt, das weißt du.“ Jubilee machte eine Pause. Als schien sie John die Gelegenheit geben zu wollen, endlich etwas zu sagen. Es war eine stille Aufforderung. Ein leises Tack war zu hören, eine weitere Minute war verstrichen. John begann von vorne zu zählen.
 

„Und darum war ich blind. Ich habe jedes Mal beide Augen zugedrückt, wenn du mich hast sitzen lassen, mich nicht beachtet hast, mit anderen geflirtet hast, mir diese dumme Märchen erzählt hast, welches in Wahrheit doch gar keines ist, Kitty schliesslich auch noch geküsst hast. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich nicht blöd. Du sollst nicht für den Rest deines Lebens glauben, dass ich das nicht gemerkt habe. Ich habs immer gemerkt, jedes einzelne Mal!“ Tack.. wieder eine Minute war verstrichen. John noch immer. Doch ihm wurde gerade klar, dass Jubilee laut seiner Studie zu diesen 1% gehörten die erst nach einigen Tagen reagierten. Wie auch immer.
 

Jubilee seufzte: „Ich weiss auch, was du die letzten Tage so getan hast, und damit du nicht nach fragen musst und weiter schweigen kannst: Pietro hats mir erzählt, alles. Auch von der Wette. Im Gegenzug habe ich ihm erzählt, dass du Kitty geküsst hast. Das war bevor wir rumgeknutscht haben, hatte also für uns beide Vorteile.“ John bewegte sich. Endlich. Jubilee sah ihn erwartungsvoll an. Doch der Feuerteufel rutschte nur etwas tiefer, damit er bequemer sass. Er schwieg weiterhin, den Blick starr fast schon trotzig auf die Uhr gerichtet. Wieso nannte er Pietro noch einmal einen Freund?
 

„Weißt du, ich wusste immer, dass ich dich nicht liebe und du mich auch nicht. Aber ich habe mir selbst immer das Gegenteil eingeredet. Ich glaube, dir geht es da irgendwie genauso. Du redest dir ein, dass du mich liebst und Kitty hasst.“
 

Jubilee stand auf: „Weißt du John, Kitty ist meine beste Freundin und ich liebe sie. Fast schon mehr als alles andere. Sie ist immer für mich da, hört mir meine bescheuerten Probleme an, die meistens nur von dem gleichen handeln und ist trotzdem nie wirklich genervt. Ich liebe sie wirklich und darum steh ich euch nicht mehr im Weg.“
 

Jubilee beugte sich leicht zu John nach unten und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Dann flüsterte sie ihm leise ins Ohr: „Du solltest endlich aufwachen John. Aufhören nur zu träumen und endlich einmal kämpfen. Denn hier musst du kämpfen. Gesteh dir endlich ein, was du für sie empfindest und lass es sie auch wissen, sonst ist es irgendwann zu spät. Alle anderen ausser ihr scheinen es doch schon zu wissen.“ Jubilee musste schmunzeln und richtete sich wieder voll auf.
 

„Wenn du noch reden willst. Irgendwas klären oder so.. Ich fahr morgen um neun zu meinem Vater nach Miami, bis dann hast du Zeit. Und sonst.. tja, sonst sehen wir uns an deiner Geburtstagsparty.“ Sie lächelte ihm ein letztes Mal zu und schritt langsam davon.
 

Und wieder sass John alleine auf dem Stuhl. Vor der Tür. In dem Gang. Der Feuerteufel hatte jedes einzelne Wort klar und deutlich verstanden. Auch wenn er selbst nichts dazu gesagt hatte. Irgendwie versuchte Jubilee ihm genau das gleiche mitzuteilen, wie Pietro. Hatten sich die beiden etwa beim rumknutschen auch noch abgesprochen.
 

Es war Schluss, aber wenn John ehrlich war, dann war er darüber genauso wenig traurig wie Jubilee es war.
 

Eher er weiter über die Worte seiner jetzt Ex- Freundin nachdneken konnte, wurde die grosse Tür von innen geöffnet und er wurde hineinbeordert. Er und Pietro tauschten die Plätze, ohne Zeit zu haben, sich irgendwie abzusprechen.
 

Aber naja, was sollte nun denn noch schlimmes passieren...? Also wirklich. John konnte darüber nur noch lachen. Nur tat er es nicht, dann nun stand er vor Raven Darkholme, und da verging einem das Lachen, aber sowas von..
 

~[*** Schlimmer geht’s nimmer – Und jedes Mal wenn man das sagt, wird’s schlimmer - End

Felix

Felix
 

„Ich wurde suspendiert! Diese Zicke hat mich doch tatsächlich einfach suspendiert, Bobby! SUS- PEN- DIERT!!!“ John warf energisch erneut den Tennisball in seinen Händen an die Decke und fing ihn dann wieder auf. „Sie kann mir nicht wirklich was nachweisen, aber sie suspendiert mich!“ Jetzt war es nur noch ein lautes Brüllen.
 

„Naja.. sie kann dir nicht wirklich was nachweisen. Darum wurdest du noch nicht ganz aus der Schule geworfen sondern nur suspendiert. Irgendwie ist das doch gut.“ Versuchte Bobby etwas positiv für John zu denken. „Ausserdem bist du eh nie oft zur Schule gekommen, wo ist das Problem?“ Der Eismutant musste über seine Worte schmunzeln.
 

Inzwischen war es Morgen geworden. John hatte keine Minute geschlafen, nicht einmal gedöst. Er war erst vor kurzem ins Institut zurückgekehrt, hatte etliche Polizeiverhöre und mehrere ernste Gespräche mit Raven Darkholme und Xavier hinter sich. Und dann suspendierte sie ihn auch noch einfach, als ob es langsam nicht reichte.
 

„Naja.. selber Schuld, wenn du so einen Mist baust.“ Nun versuchte Bobby die Ermittler, die Rektorin und Xavier etwas zu verteidigen. Der Eismutant war gerade damit beschäftigt zu packen. Er fuhr mit seiner Familie und Rogue über die Ferien in die Karibik und kehrte erst für Johns 18ten zurück ins Institut. Wieder einmal würde John alleine hier im Institut sitzen und sich die Zeit mit langweilen vertreiben.
 

„Verdammt nochmal! Wie oft soll ich es denn noch sagen?! Ich hab damit nichts zu tun! Gut, das mit der Wette stimmt ja alles und ich hätte ein kleines Feuerchen legen sollen.. Hab ich aber nicht!“ Ereiferte John sich und knallte den Tennisball nun mit voller Wucht gegen die Decke. Das bereute er allerdings sogleich, denn die Decke schlug zurück und der Tennisball flog genauso schnell wieder dahin zurück, wo er her gekommen war. In diesem Fall traf er Johns rechte Gesichtsseite. Da, wo schon Duncan getroffen hatte. Der Feuerteufel schrie schmerzhaft auf. „FUCK!!!“
 

Als John aufschrie schreckte Bobby hoch und sah etwas besorgt zu seinem besten Freund. „Mal ganz so nebenbei, weils deinen besten Freund Wunder nimmt: Worum gings bei dieser Wette?“ Bobby sah John prüfend an und drückte nebenbei mit aller Kraft seinen Koffer zu. Nun musste nur noch der Reissverschluss zugezogen werden.
 

„Naja.. ..öhm..“ John druckste anfangs etwas herum meinte dann aber schliesslich: „Ich warne dich, wenn wer davon erfährt..! Also, Pietro und ich, haben darum gewettet, ob ich es bis vor den Ferien schaffe, Kittys Herz zu gewinnen.. Naja.. ich habs nicht geschafft.“ Der Feuerteufel senkte etwas beschämt den Kopf. „Aber.. ich glaube..“ Er stockte.
 

Bobby sah ihn immer noch erwartungsvoll an. Als John immer noch weiter schwieg hakte er nach: „Du glaubst?“
 

„Ich glaube.. sie hat meins gewonnen.“ Murmelte John kaum verständlich und winkte dann schnell ab. „Ich wars nicht, trotz der Wette und das ist die Hauptsache!“
 

„Okay, okay.. wenn ich dir glauben soll, was machte dann dein Feuerzeug im Chemiezimmer. Das Feuerzeug von dem du abstreitest, dass es überhaupt dir gehört, obwohl doch jeder weiss, dass es dir gehört.“ Bobby bemerkte, dass er vergessen hatte, die Badehose einzupacken und stopfte sie durch die kleine Ritze die noch offen war, um nicht wieder den ganzen Koffer öffnen zu müssen. Er hatte Johns Worte sehr wohl verstanden, ging aber nicht weiter darauf ein.
 

„Ich.. jemand hat’s mir geklaut. Gestern Morgen hatte ich’s schon nicht mehr.“ Verteidigte John sich. Auch wenn es weh tat, abzustreiten, dass dieses Feuerzeug nicht ihm gehörte. Immerhin handelte es sich dabei um sein Lieblingsfeuerzeug, und das wars nicht einmal, weil es gut aussah, sondern auch, weil es eine besondere Bedeutung für ihn hatte. „Da will mir wer was anhängen!“ Knurrte John. Er hatte noch keine Zeit gefunden, Bobby darüber zu informieren, dass zwischen ihm und Jubes Schluss war. Oder er wollte den Eismutanten nicht informieren.
 

Bobby grinste John nur zu und sagte nichts mehr dazu. Das Grinsen hiess dann wohl ungefähr: Jaja.. wers glaubt.. Der Braunhaarige schloss zufrieden seinen Koffer und meinte dann versöhnlich: „Ach.. Lass gut sein jetzt.“ Bobby erhob sich. „Ich muss dann mal los. Meine Eltern sind wahrscheinlich schon da. Wir sehen uns an deinem Geburtstag.“ John nickte Bobby wortlos zu. Er wusste, dass keiner ihm glaubte, nicht einmal der Professor.
 

Als John sich dann auch erhob und zur Tür ging sah ihn Bobby fragend an: „Wo willst du denn hin?“ Fragte der Eismutant.
 

„Mich von Jubes verabschieden.“ Erklärte John nur, ehe beide das Zimmer verliessen. „Wünsch dir schöne Ferien.“ Meinte John noch, dann trennte sich die Wege der beiden.
 

~
 

John betrat das Zimmer, das sich Jubilee mit Kitty teilte. Er klopfte nicht an. Das tat er eigentlich nie. Egal bei wem. Normalerweise hatte das auch keine schwerwiegenden Folgen, doch diesmal wurde John direkt von einem Hund angefallen und dieser riss ihn mit sich zu Boden. Es ging viel zu schnell als das John hätte reagieren können.
 

„Felix! Runter von ihm!“ Rief Kitty aus und eilte John zur Hilfe. Der Hund leckte dem Feuerteufel gerade liebevoll übers Gesicht. Dieser spuckte nur, um den Hundesabber nicht in den Mund zu bekommen und versuchte vergeblich, den Hund selbst von sich herunterzubekommen.
 

„Tut mir Leid, dass macht sie sonst nie.“ Meinte Kitty entschuldigend, als sie den kleinen, weissen Schäferhund – Für die Rasse war er wirklich klein – von John wegzerrte und diesem beim Aufstehen behilflich war. John entging der kühle Blick, den sie ihm dabei zuwarf nicht.
 

„Boah.. IIIIIkks!!! Ich kotze gleich!“ Rief John empört aus und tat gerade so, als wäre das bisschen Hundespucke der Weltuntergang. „Seit wann hast du überhaupt so einen nervigen Köter?“ John wartete erst gar keine Antwort ab sondern stellte gleich die nächste Frage: „Und wo zum Teufel steckt Jubes?“
 

„Vor zehn Minuten gegangen.“ Kitty hatte sich auf dem Bett niedergelassen und kraulte den Nacken des Hundes. „Hat sie sich nicht von dir verabschiedet?“ John wischte sich mit dem unteren Teil seines T-Shirts angeekelt übers Gesicht und sah dann zu Kitty. Jubilee schien sie auch noch nicht informiert zu haben. Er beschloss, sie mal so unwissend zu lassen.
 

John antwortete nicht und wollte einfach so schnell wie möglich die Flucht vor diesem sabbernden Ungetüm ergreifen. Er drehte sich um und ging los. Doch in der Tür blieb er stehen und sah über die Schulter zurück zu Kitty, die sich schon gefreut zu haben schien, dass er sie so schnell verlassen wollte: „Wieso packst du eigentlich nicht?“
 

„Interessiert dich das wirklich?“ Meinte Kitty immer noch kühl und zog sich nebenbei ihre Jacke aus. Den Hund hatte sie losgelassen und er kam dem Feuerteufel wieder bedrohlich nahe. „Oder fragst du mich das nur, weil es am Ende darauf herauslaufen soll, dass ich dir ein Alibi für gestern Abend geben soll?“ John fasste sich unbewusst auf seine Wunde, irgendwie wurde ihm in Kitty Nähe unangenehm kalt.
 

„Es interessiert mich wirklich, Kitten. Und nein, ein Alibi hab ich nicht nötig, weil ich nichts gemacht habe, kapiert?!“ Wieso kam eigentlich jeder mit dem gleichen Stuss an. John rollte mit den Augen und beugte sich schliesslich doch zu Felix herab. Er tätschelte dem Hund vorsichtig den Kopf.
 

„Mich interessiert das aber wiederum nicht. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss mit dem.. Köter spazieren gehen.“ Fauchte Kitty und packte dann die Leine, die auf ihrem Bett lag. Sie stürmte fast schon an John vorbei und eilte los. Ein Pfiff und der Hund folgte ihr ebenfalls.
 

John eilte ihr hinterher und liess sich nicht abschütteln, so sehr sie auch versuchte ihn loszuwerden. „Also, was los ist brauch ich nicht zu fragen, das hast du schon genug gezeigt. Aber wieso packst du nicht, ist was mit deinen Eltern?“
 

„Nein, meine Eltern sind ok. Deren Haus wurde ja nicht wegen einer bescheuerten Wette abgefackelt!“ Meinte Kitty und behielt das Tempo bei. Dem Hund schien das zu gefallen. Doch Kitty erklärte John schliesslich doch alles, vielleicht hatte sie die Hoffnung, ihn so loszuwerden: „Meine Grossmutter muss operiert werden. Sie wohnt aber nicht wirklich hier in der Nähe. Meine Eltern gehen zu ihr.. und sie meinen halt einfach, dass das keine tollen Ferien wären.“ Kitty zuckte mit den Schultern: „Deshalb ist Felix hier. Sie haben sie heute Morgen hier abgeladen. Aber das kannst du ja nicht wissen, du warst da ja immer noch in der Schule, die du beinahe abgefackelt hättest!“ Kitty konnte es nicht lassen, dass ständig zu erwähnen.
 

„Können wir uns vielleicht einfach normal unterhalten!“ Forderte John Kitty in ebenfalls aggressivem Ton auf. Inzwischen hatten sie das Gebäude verlassen und gingen dem Kiesweg entlang. „Was hat Felix eigentlich mit den Augen..? Die sind so komisch weisslich.“ Stellte John dann fest, um vom Thema abzulenken.
 

„Felix ist immer noch weiblich.“ Wies Kitty ihn nicht gerade freundlich darauf hin und meinte dann: „Sie ist blind. Wirst du wohl auch sein, wenn du so alt wie sie bist. Sie ist 16.. gleich alt wie ich. Ich kenn sie schon mein ganzes Leben.“ Kitty lächelte nun doch endlich, als sie Felix beobachtete.
 

„Und die kann einfach so rumlaufen ohne irgendwo.. naja.. reinzulatschen?“ John musste bei dem Gedanken grinsen. Er stellte sich vor, wie es wohl aussehen würde, wenn der Hund in einen Baum laufen würde. „Wieso gibst du nem weiblichen Hund nen Männlichen Namen?“ Der Feuerteufel zog eine Augenbraue hoch.
 

Kitty normalisierte das Tempo. Jetzt war es nur noch ein Schlendern. „Schon mal was von sechstem Sinn gehört? Ausserdem sind ihre anderen Sinne umso schärfer. Sie ist schon seit.. ja.. seit über zehn Jahren blind.“ Der Hund hatte weissen Star. „Meine Eltern, ich war damals doch noch ein Baby du Idiot! Sie dachten anfangs, dass Felix ein Männchen wäre.. naja... nach zwei drei Monaten ist dann rausgekommen, dass sie doch ein Weibchen ist und.. da haben sie sie dann halt nicht mehr umbenannt.“ Kitty zuckte mit den Schultern.
 

John machte nur ein leises: „Aha.“ Und folgte dem Hund dann mit seinem Blick. Dieser kam zielstrebig auf sie zugelaufen, als würde er sie doch sehen können. Wieder beugte sich der Feuerteufel leicht nach vorne und liess den weissen Schäfer an seiner Hand schnuppern.
 

Kitty runzelte die Stirn. //Irgendwie.. kommt mir das so bekannt vor..// Der Hund war doch sonst nicht so vertrauensselig, sondern eher misstrauisch gegenüber Fremden. Vielleicht hatte John einfach ein Händchen für Tiere.. kaum zu glauben. Aber irgendwie kam der Braunhaarigen das Bild, John und Hund, wie er sich zu dem Tier herunter beugte, bekannt vor.
 

Die beiden setzten sich nach kurzer Zeit wieder in Bewegung, schweigend.
 

„Wie kommen Pietro und du eigentlich auf so eine hirnverbrannte Wette? Ich meine, nicht einmal ihr könnt so idiotisch sein.. Naja, allerdings habt ihr dass ja aller Welt gestern bewiesen.“ Meinte Kitty schliesslich doch. Sie schob die Hände in die Jackentaschen und sah zu John: „Worum gings bei der Wette?“
 

John schluckte. Es Bobby zu sagen war schon schwer gewesen, schliesslich konnte man nie sicher sein, wer es dann alles erfuhr, aber Kitty sagen konnte er es einfach nicht. Sie hätte ihn doch auf der Stelle umgebracht. „Ach weißt du.. nicht so wichtig, was anderes hirnverbranntes eben.“ Er fuhr sich verlegen durch die braun- blonden Haare.
 

„Ach, das mit dem hirnverbrannt merkst du wieder mal früh!“ Murmelte Kitty. „Erinnert mich an die perverse Studie.“ Fügte sie dann grinsend hinzu. John musste lächeln, bei Jubilee hatte er falsch gelegen, irgendwie. Komisch!
 

„Das ist eben.. Pietros schlechter Einfluss.“ Meinte John und schob nun alles auf den Weisshaarigen. Dieser hielt in der Sache mit dem Brand auch nicht zu ihm und stritt ab, auch nur irgendetwas damit zu tun zu haben. Er hatte Raven erklärt, dass er das mit der Wette alles nicht ernst gemeint hatte und sich nie hätte träumen lassen, dass John das wirklich täte. Olles Kameradenschwein!
 

Kitty kicherte nur. Und dann war für eine lange Zeit nur noch das Knirschen des Kies unter ihren Füssen zu hören. Felix war wirklich noch nie in einen Baum gelatscht. John wunderte sich irgendwie, wo sie doch nichts sah. Aber er machte lieber keine Bemerkung mehr in diese Richtung. Kitty hatte sich erst gerade wieder etwas beruhigt, da musste er sie nicht schon wieder wütend machen. Auch wenn es irgendwie witzig war.
 

„Wieso.. wieso hast du mich gestern geküsst?“ Begann Kitty plötzlich wieder. Aus heiterem Himmel. Johns Augen weiteten sich, doch er musste noch nichts erwidern denn Kitty sprach weiter: „Wieso hast du mich genau dann geküsst? Du hättest mich auch schon auf dem Dach küssen können, als ich es wollte. Wieso suchst du dir den dümmsten Zeitpunkt aus?“ Kitty fiel es schwer, zuzugeben, dass sie einmal einen Kuss von John gewollt hatte.
 

John seufzte leise und überdachte dann sein Repertoire an Ausreden, Lügen und anderem, um die passende zu finden. Schliesslich konnte er der Braunhaarigen unmöglich sagen, dass er sie laut den Regeln der Wette eigentlich überhaupt nicht hätte küssen dürfen. Währenddessen gab er einige Laute von sich, die aber nicht mal in Ähm, Öhm oder anderes einzuordnen waren. „Ach weißt du, ich bin eben ein Idiot.“ Brachte er dann die einfachste aller Ausreden, nämlich dass, was Kitty dachte, dass er war.
 

Kitty musste auflachen und schüttelte leicht den Kopf. John stimmte ungequält ein, schliesslich hatte die Ausrede prima funktioniert. Als die beiden langsam wieder leiser wurden meinte Kitty: „Weißt du was, John... Irgendwie.. jah. Irgendwie mag ich dich.“ John blieb abrupt stehen und traute seinen Ohren kaum. Dann kam aber sogleich noch ein kleiner Nachtrag von Kitty: „Naja.. wenn du mal nicht ein Idiot bist, hirnverbrannte Wetten abschliesst und sonstige kranke Sachen machst, die Idioten eigentlich machen.“ John blieb immer noch stehen. „Was ja fast immer der Fall ist.“ Fügte Kitty nachdenklich hinzu und John setzte sich lieber wieder in Bewegung und eilte ihr hinterher, damit es nicht zu auffällig wurde.
 

„Weißt du, Kitten.“ Begann der Feuerteufel dann genau gleich wie zuvor Kitty. „Irgendwie mag ich dich auch.“ Kitty drehte ihren Kopf zu ihm und sah ihn ungläubig an. „Wenn du dich nicht wie eine Streber- Zicke aufführst. Was ja fast immer ist.“ John zuckte grinsend mit den Schultern.
 

Die beiden sahen sich an und brachen erneut in lautes Lachen aus, während sie zurück zum Institut gingen. Felix blieb sogar stehen und horchte verdutzt auf.
 

„Idiot!“ Stellte Kitty unter Lachen fest.
 

„Streber- Zicke.“ Kam sogleich ebenfalls unter Lachen die Antwort von John.
 

Als die beiden das Institut betraten nahm Kitty den Hund lieber an die Leine. Nicht dass er noch irgendwo gegen lief. Schliesslich sah er ja nichts. Im Institut selbst herrschte eine komische Stimmung und Logan kam ihnen entgegen: „Aaahh Firebug! Da bist du ja! Du hast Besuch.“ Kündigte Logan schon von weitem an.
 

John runzelte die Stirn. Kitty zog eine Augenbraue hoch. Der Feuerteufel hatte nie Besuch. Wirklich nie. Das lag daran, dass er keine Verwandten mehr hatte, die ihn auch wirklich sehen wollten und mit aussenstehenden war er auch nicht befreundet.
 

„Da kommt sie ja schon.“ Meinte Logan, der sich umgedreht hatte. Xavier kam auf sie zugerollt und neben ihm her ging eine hübsche Frau mittleren Alters. Sie hatte ihre braunen Haare hochgesteckt und trug modische Kleidung, die ihrem Alter angemessen war und ihrer schlanken Figur schmeichelte.
 

Sie strich sich vorsichtig eine Strähne zurück und fixierte John dann mit ihren dunklen braunen Augen. Sie schien ziemlich unsicher zu sein und scheute irgendwie Johns Augenkontakt. Als hätte sie Angst davor. Ihre Lippen formten ein Lächeln und sie wollte gerade etwas sagen.
 

Johns Mund war aufgeklappt als er sie gesehen hatte. Kitty hatte es aus den Augenwinkeln beobachten können. John musste diese Frau kennen, aber woher? Der Feuerteufel war ruhig stehen geblieben, bis Xavier mit der Braunhaarigen näher zu ihnen gekommen war, doch als diese etwas sagen wollte machte John auf dem Absatz kehrt und rannte. Rannte einfach weg. Der Braun- blondhaarige schien nicht einmal selbst zu wissen wohin. Er wollte einfach nur weg. Weg von ihr!
 

Kitty sah ihm verdutzt nach. Logan ging es nicht anders. Xavier faltete nur nachdenklich seine Hände und die Augen der Frau begannen zu glitzern. „Nein..“ Es war nur ein Hauchen, dass aber alle dazu bewegte, zu ihr zu sehen.
 

„Nein, komm zurück!“ Hauchte sie leise und Tränen kullerten über ihre Wangen. Ihr leises Hauchen hörte sich so verzweifelnd und flehend an, schon fast Mitleid erregend. Nur John konnte sie gar nicht mehr hören.
 

„Komm zurück zu mir, St.John.“
 

~[**Felix - End

Familienbande

Familienbande
 

„Ich wusste, du würdest hier sein.“ Johns Augen gingen langsam auf. In Zeitlupe. Er blickte in Kittys ernstes Gesicht. Dazu musste er sich nicht einmal aufsetzten, denn sie stand direkt über ihm und hatte den Kopf zu ihm nach unten geneigt.
 

„Bravo! Soll ich gleich noch applaudieren?“ Brummte er und schloss wieder die Augen. Er sass am gleichen Ort an dem die beiden vor einigen Tagen auf die Sternschnuppe gewartet hatten. „Wieso hast du dann so lange gebraucht um herzukommen, huh?“ Seit er weggerannt war waren mindestens drei Stunden vergangen.
 

Sie hatte eine ganze Menge zu erklären.“ Kitty liess sich neben dem Feuerteufel nieder und drehte dann den Kopf zu ihm. John regte sich immer noch nicht. „Sie ist deine Mutter.. richtig?“ Fügte Kitty vorsichtig hinzu.
 

Johns Augenlieder schossen blitzschnell nach oben und er durchbohrte Kitty regelrecht mit einem teuflischen Blick. Dann meinte er verächtlich: „Wow.. ich bin beeindruckt von deiner Kombinationsgabe. Der nächste Sherlock Holmes.“ Und als ob das nicht genügt hätte fügte John auch noch hinzu: „Bist du das selbst drauf gekommen oder musste dir wer helfen?!“ Am Ende war es nur noch ein Knurren.
 

Keiner sprach mehr ein Wort. Johns finsterer Blick ruhte weiter auf der Braunhaarige, die den Kopf inzwischen gesenkt hatte. Kitty dachte nun besser darüber nach, was sie sagte. John reagierte schliesslich sehr empfindlich auf diese Situation.
 

„Ich hab mir deine Mum immer.. hässlich und dick vorgestellt.“ Meinte Kitty schliesslich. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen, wollte aber verhindern, dass eine bedrückende Stille entstand.
 

John richtete sich auf und stützte sich auf den Ellbogen ab. Dann sah er sie an als wäre sie ein Alien oder ähnliches. „Wie kommst du auf so ne Vorstellung? Hab ich dir je was von ihr erzählt.“ Das wäre John dann allerdings neu. Er hatte nicht einmal Bobby etwas erzählt.
 

„Jah.. nein. Aber.. naja.. keine Ahnung, ich hab mir deine Mum halt böse vorgestellt. Weil sie muss ja irgendetwas schlimmes getan haben. Sie ist Australierin oder? Ihr Akzent ist irgendwie australisch.“ Meinte Kitty und sog sich diese Worte hörbar aus den Fingern.
 

„Sie ist nicht meine Mutter.. Ich nenne niemanden Mum, der mich aus dem Haus wirft. Und das an Weihnachten..“ Meinte John bitter und sah nun starr geradeaus. „Und ja, die Frau, die sich meine Mutter nennt ist Australierin. Ich bin halb...“
 

Kitty sah ihn eindringlich an. Sie wusste, dass er sie aus den Augenwinkeln beobachtete. „Erzähls mir..“ Forderte sie ihn dann leise auf.
 

John starrte immer noch in die selbe Richtung. „Was soll ich erzählen?“ Fragte er ganz unschuldig, aber immer noch mit grosser Bitterkeit in der Stimme.
 

„Erzähl mir von diesem Tag.. diesem Weihnachten. Erzähl mir, was du noch nie jemandem erzählt hast! Nicht einmal Xavier..“ Gab ihm Kitty einen etwas genaueren Befehl.
 

„Xavier weiss es.. er ist in meinem Kopf. Immer.“ Murmelte John und atmete dann tief durch: „Gut!“ Kittys Augen weiteten sich überrascht, als er dann wirklich zu erzählen begann:
 

Mein Vater war Arzt. Aber nicht einer dieser Ärzte, die diesen Beruf wählen, um anderen zu helfen. Nein, mein Vater war Arzt weil dieser Beruf viel Geld einbrachte. Sehr viel. Weshalb wir nicht schlecht wohnten und lebten. Er lernte meine Mutter auf einer Reise die er mit einigen seiner Kumpels gleich nach seinem Medizinstudium unternahm kennen.
 

Meine Mutter war studierte damals ebenfalls, Psychologie. Und sie finanzierte ihr Studium, indem sie nebenbei noch etwas modelte. Sie hatte einen festen Freund und lernte meinen Vater zufällig in einer Bar kennen, nach einem Streit mit ihrem Freund. Die beiden betranken sich, hatten einen One-night-stand, das Ergebnis daraus bin ich.
 

Danach hatten sie über zwei Jahre hin Kontakt, mein Vater reiste des öfteren nach Australien, während er sich vom Assistenzarzt zum richtigen Arzt hocharbeitete. Meine Mutter arbeitete als Psychologin. Und als ich dann zwei Jahre alt war holte er meine Mutter und mich ganz nach Amerika, wo die beiden dann auch heirateten.
 

Meine Eltern passten perfekt zusammen. Beide hatten ähnliche Charakter, waren auf das gleiche aus. Auf unglaubliche Perfektion. Bis hin zu ihrem Sohn. Ich war der, der nicht in die Familie passte. Der freche kleine Junge, der schon von drei Privatschulen geflogen war und auf dem besten Weg war, auch noch von der vierten zu fliegen.
 

Ich glaube meinem Vater reichte es langsam. Er hatte genug von mir, meiner frechen Art. Er wollte schliesslich, dass ich irgendwann einmal Jura studiere. Da Anwälte noch mehr als Ärzte verdienen, schätze ich. Das ging aber nicht, wenn ich mich nicht so benahm wie er es gerne hatte.
 

Am Weihnachtsmorgen teilte er mir deshalb emotionslos mit, dass meine Mutter und er beschlossen hatten, mich auf ein Internat zu schicken. Das sei das beste für alle. Für mich. Nur hat mich keiner gefragt. Mich frage nie einer. Nie! Und ich kam mir irgendwie vor, wie etwas, was nicht ganz passte und deshalb zurückgeschickt wurde. Wie wenn man einen Hund kurz bei sich gehabt hätte, ihn aber nun zurück in ein Tierheim schickt.
 

John machte eine Pause.
 

Wir hatten die ganze Verwandtschaft eingeladen. Letztes Jahr hatten Grandma und Grandpa uns alle eingeladen und vorletztes Jahr wars Onkel Jake gewesen. Wir waren also wieder einmal an der Reihe.
 

Alle sassen um diesen grossen Tisch. Und alles drehte sich um meinen Cousin Jeffry, er begann bald sein Jura Studium. Mein Vater war davon natürlich begeistert. Sagte mir, ich solle mir ein Beispiel daran nehmen. Ansonsten beachtete mich keiner. Alle waren glücklich und ausgelassen, keiner bemerkte, was mit mir los war.
 

„Lasst uns alle auf Jeff anstossen. Er hat es verdient.“ Meinte Dad und schenkte Jeffry gleich noch etwas Wein ein. Natürlich stiessen sie daraufhin an und mein Dad klopfte meinem Cousin anerkennend auf die Schulter. „John soll ja auch mal sowas studieren. Naja.. deshalb schicken wir ihn auch in ein Internat. Da lernt er besser.“ In Wirklichkeit war es sozusagen ein Internat für reiche Kinder, die etwas schwer zu erziehen waren. Um es kurz zu sagen: Ein Internat für Schwererziehbare.
 

„John.. hilf mir bitte mal und trockne etwas Geschirr ab.“ Hörte ich Mums Stimme an mein Ohr dringen. Ich war froh mal vom Tisch wegzukommen, ich konnte mir nicht mehr anhören was da gesprochen wurde. Mein Vater redete über einen zehnjährigen, als stünde er kurz vor der Wahl, was er einmal studieren wollte.
 

Ich schlenderte in die Küche. Mum spülte das Geschirr bereits ab. Ich stand schweigend neben sie, zog ein Tuch zu mir her und begann abzutrocknen.
 

Nach einiger Zeit meinte sie leise: „John.. ich weiss was du von diesem Internat denkst aber..“ Bevor sie weiterreden konnte knurrte ich:
 

„Aber was..?! Ihr wollt mich einfach loswerden und nebenbei noch zu dem braven Jungen, den ihr immer gewollt habt erziehen lassen? Ist es nicht so?“ Weißt du, Kitten. Ich war damals schon irgendwie arrogant. Und frech, wie ich es jetzt auch bin. Aber jetzt ist meine Arroganz voller Bitterkeit. Meine Frechheit voller Hass. Ich habe meine Eltern von diesem Tag an gehasst.
 

Mum sagte nichts mehr. Für das das sie Psychologin war war sie äusserst schnell mundtot zu machen. „Das ist nicht wahr, St. John und das weißt du genau.“ Meinte sie dann tonlos, ich wusste, dass sie gleich weinen würde. Ich konnte es noch nie ertragen, wenn meine Mutter weinte und ging wieder zurück zu den feiernden.
 

Wieso ich mich so gut an ihre Worte erinnere? Nun, das waren die letzten Worte, die wir wirklich gesprochen haben. Irgendwie traurig, nicht? Denn für den Rest des Abends hab ich geschwiegen, aus Trotz.
 

Nach dem Essen versammelten wir uns alle vor dem Weihnachtsbaum. Du bist Jüdin oder? Weißt du, was Weihnachten überhaupt ist?
 

John sah fragend zu Kitty welche einfach nur nickte und ihn weitererzählen liess.
 

Gut. Meine Mum zündete gerade die Kerzen des Baumes an – Sie liebte richtige Kerzen, weshalb wir keine Kunstkerzen hatten – Sie wagte nicht, mich anzusehen, denn sie wusste, was ich von ihr und Dad dachte.
 

Ich brodelte innerlich. Ähnlich wie ein Vulkan, der jederzeit ausbrechen konnte und ich weiss noch, dass diese eine Bemerkung meines Vaters ausschlaggebend gewesen war. Wie ein Schneeball, der eine ganze Lawine ins Rollen bringt.
 

„Ach Jeffry, ich bin froh, das wenigstens du die Familienehre etwas rettest.“ Das wäre allein ja noch nicht wirklich schlimm gewesen. Ich achtete auch nicht gross auf das, was er sagte, bis mein Name fiel: „Weißt du, ich glaube John wird es nicht einmal soweit bringen, das er studieren kann. Ich habe keine Ahnung, was ich und Mercedes falsch gemacht haben...“
 

Ich sprang auf und bebte vor Wut. Im nächsten Moment hörte ich auch schon meine Mutter erschrocken aufschreien. Der Weihnachtsbaum stand innert Sekunden in Flammen und sie starrte mich ängstlich an, als hätte sie bereits dann gewusst, das ich dafür verantwortlich war.
 

„So.. ich bin also nicht gut genug für euch?!“ Brüllte ich. Meine ganze Familie sah mich erschrocken an, das Feuer breitete sich weiter aus. Die meisten rannten schreiend nach draussen, doch Mum und Dad konnten das nicht mehr, denn ich versperrte ihnen den Weg. Oder besser: Ich versperrte ihnen gedanklich den Weg indem ich das Feuer so steuerte, dass es die Tür in Besitz nahm.
 

Mein Vater stellte sich schützend vor meine Mutter. Als wolle gerade er sie beschützen. Sie rief mir verzweifelt und verstört zu: „John, beruhige dich! Bitte!“
 

„Ich will mich nicht beruhigen!“ Brüllte ich. Auch für mich wurde es langsam heiss. Schliesslich bin ich auch nicht immun gegen Feuer oder Hitze. Meine Mutter rannte hinter meinem Vater hervor zu mir. Wollte mich umarmen um mich zu beruhigen.
 

Ich packte den nächstliegenden Gegenstand, den ich finden konnte. In diesem Falle handelte es sich um ein brennendes Holzscheit. Wir hatten einen Kamin und deswegen in dem Raum auch etwas Holz aufgestapelt. Ich packte also das Holzscheit und schmiss es ihr entgegen. Ich glaube ich habe sie am Hals getroffen.
 

Ich weiss es nicht mehr genau, denn in diesem Moment schlug mein Vater mir eines der Holzscheite auf den Kopf. Ich taumelte etwas und alles um mich herum wurde schwarz...
 

...John schwieg erneut eine kurze Zeit
 

Aufgewacht bin ich in irgendeiner Ecke in New York. Einsam. Verlassen. In der Kälte. Ich wussten nicht, was aus meinen Eltern geworden war. Ob sie verletzt waren, tot waren. Aber um ehrlich zu sein, von dem Augenblick an, habe ich mir gewünscht, dass sie noch am Leben waren.
 

Damit ich sie eines Tages selbst umbringen kann.. um ihnen all das heimzuzahlen.“ John beendete seine kleine Erzählung, Kitty hatte gegen Ende sogar vor Spannung den Atem angehalten.
 

„Du sagtest, du seist zehn gewesen, als das passiert ist.. Aber bist du nicht erst mit 13 ins Institut gekommen..?“ Fragte die Braunhaarige dann zögerlich.
 

„Jah.. und?“ Meine John nur knapp.
 

„Wo warst du die drei Jahre?“ Hakte Kitty nach. Ihr Blick ruhte immer noch auf ihm.
 

„Mal da. Mal da..“ Murmelte John. „Nur nie wieder bei dem Haus.“
 

„Wieso nicht? Du hättest da hingehen können.. Deine Mutter hat erzählt, sie und dein Vater hätten dich später gesucht. An dem Ort an dem er dich ausgesetzt hatte.“ Meinte Kitty.
 

„Ich weiss es nicht. Ich wollte es einfach nicht. Ich wollte allen beweisen, dass ich auch allein klarkomme. Und ich komme alleine klar.“ Meinte John und fügte dann trotzig hinzu: „Ich habe meine Mum sieben Jahre nicht gebraucht, wieso sollte ich sie jetzt plötzlich brauchen..?!“
 

„Rede mit ihr. Lass sie erklären. Lass sie sich entschuldigen.“ Versuchte Kitty John dann vorsichtig zu überreden.
 

„Wieso sollte ich? Sie hat mir auch nie zugehört.“ Gab John barsch und stur zurück.
 

„Weil.. weil sie deine Mutter ist und.. und sie hat schon einiges erzählt. Du solltest dir das anhören. Wenn auch nur, um endlich diesen Hass und diese Bitterkeit loszuwerden. Du kannst sie danach immer noch ignorieren.“ Kitty liess ihre Überredungskünste walten.
 

John sah zu ihr und schwieg.
 

„Ich kann auch mitkommen.. das heisst natürlich, nur wenn du willst.“ Versuchte Kitty es ein letztes Mal.
 

„Weiss du, Kitten, wenn du nicht du wärst und ich nicht ich wär.. Ich würde dich jetzt wahrscheinlich umarmen.“ John musste auflachen und Kitty stimmte ein.
 

Dann stand die Braunhaarige auf und packte die Hand des Feuerteufels. „Dann mal auf in die Schlacht.“ Kommentierte John, als er sich von ihr hochziehen liess.
 

„Yes, Sir!“ Gab Kitty grinsend zurück und die beiden gingen durch das Fenster und den Dachboden wieder nach unten in die bewohnten Räume des Instituts.
 

~[**Familienbande - End

Ich mache die Regeln

sry dasses so lange gedauer hat.. war einerseits schreibfaul andererseits viel mit der schule zu tun

und sorry dasses i-wie langweilig geworden is XDD sie reden nur

aber das nächste kapi, i promise, das wird wieder spannender XDD kitty und john machen wieder ganz alleine was ^___^*mal nicht zu viel verrat*

viel spass mitm neuen kapi ^^
 

Ich mache die Regeln!
 

„Er kommt doch noch.“ Meinte der Professor ruhig mit geschlossenen Augen. Er konzentrierte sich auf Johns und Kittys Gehirne. „Kitty scheint ihr irgendwie überredet zu haben.“
 

„Ach.. Half-Pint?“ Mischte sich Logan ein, der an eine Wand im Büro des Professors lehnte. „Ich dachte eigentlich immer, die würden sich eines Tages gegenseitig umbringen.“ Brummte er und warf Storm, die neben Mercedes Allerdyce auf dem Sofa sass einen wohlwissenden Blick zu.
 

Die Weisshaarige musste mit ihm grinsen, denn auch sie hatte eigentlich nicht an so eine Versöhnung geglaubt. „Tja, so kann man sich irren.. Logan.“ Meinte sie und lächelte ihm zu. Logan erwiderte den Blick und grinste so sehr, dass man seine spitzen Eckzähne deutlich von den anderen unterscheiden konnte.
 

„Er kommt!“ Mercedes Gesicht erhellte sich automatisch und sie fixierte den Professor. „Sind sie ganz sicher?“ Nicht, dass er ihr unnötig Hoffnungen machte. Aber auf ihrem Gesicht war klar zu erkennen, welche Freudensgefühle, das in ihr auslöste.
 

„Er ist schon da.“ Kommentierte der Professor und musste über den fast schon jugendlichen Übermut von Johns Mutter schmunzeln. Und wirklich klopfte es im nächsten Moment energisch an die Zimmertür. „Herein.“ Sagte der Professor ruhig.
 

Die Tür wurde langsam aufgeschoben und John und Kitty kamen gemeinsam in das Zimmer. „Half- Pint, du sollst wissen: Ich ziehe den Hut vor dir.“ Hiess Logan Kitty willkommen und ging dazu sogar noch etwas in die Knie. Storm versuchte, sich noch zurückhalten, musste aber leise auflachen.
 

Mercedes beachtete keinen der anderen noch eine Minute länger, ihre Aufmerksamkeit gehörte nun vollends John. Sie sprang auf und rief erfreut aus: „John, du bist zurückgekommen..“ Sie eilte auf ihren Sohn zu und schien ihn direkt in ihre Arme schliessen zu wollen.
 

John machte eine abwehrende Handbewegung und meinte dann kühl und scharf: „Wage es nicht, mich zu umarmen, sonst überlege ich mir das mit dem Zurückkommen und Reden vielleicht doch noch anders!“
 

Mercedes blieb stehen und musterte ihn kurz mit einem bedauernden Gesichtsausdruck. Dann brachte sie leise hervor: "Jah.. gut. Du machst die Regeln.“ Sie trat einen Schritt zurück, sodass John und Kitty ungehindert an ihr vorbei gehen konnten.
 

„Ja, ich weiss!“ Gab John hart zurück und liess sich dann auf einem der Sofas nieder. Er lehnte sich bequem zurück und musterte seine eigene Mutter nun endlich einmal ausgiebig. Sie war dünner geworden, etwas ausgemergelter als früher, aber immer noch eine schöne Frau.
 

„Gut.. ähm..“ Mercedes schien mit der Situation nun etwas überrumpelt, sie selbst schien nicht einmal daran geglaubt zu haben, dass John sich doch noch bereit erklärte zu ihr zu kommen. „Ich würde gerne mit dir unter vier Augen reden.“ Sie warf allen Anwesenden einen raschen Blick zu. „Wenn es nichts ausmacht..“
 

Alle Anwesenden folgen ihrer Aufforderung auch, Logan liess sich absichtlich zurückfallen, sodass er nun neben Storm herging, er wartete noch mit Türe schliessen, da Kitty immer noch im Raum stand. Sie wollte sich eben auch umdrehen und den anderen folgte als John scharf meinte: „Sie bleibt!“
 

Kitty blieb stehen und sah zu ihm. Auch von Logan bekam John einen verdutzen Blick und seine Mutter sah fragend zwischen ihrem Sohn und dem Geistermädchen hin und her. „Aber..“ Wollte sie gerade kleinlaut beginnen.
 

„Kitty bleibt!!“ Meinte John mit einigem Nachdruck und veranlasste dadurch Logan dazu, die Türe kopfschüttelnd zu schliessen, während Kitty sich neben John niederliess. Dessen Lippen bildeten das Wort: Danke! Aber ohne, dass es als Laut aus seinem Mund kam.
 

Mercedes liess es geschehen und liess sich dann gegenüber von den beiden Jugendlichen nieder: „Du fragst dich sicher, wieso ich erst jetzt komme..“ Begann sie und wurde wiederum von John unterbrochen:
 

„Wo ist..“ Ihm fiel es sichtlich schwer, das Wort das folgen sollte auszusprechen. Schliesslich kam ihm eine zuckersüsse Fassung davon über die Lippen: „..Daddy?“ Kitty sah zu John, sie fragte sich immer noch, warum sie überhaupt hier war.
 

Mercedes verstummte sofort und wandte ihren Händen den Blick zu. Sie schien sich die Worte, die sie nun sagte jedes einzeln genau zu überlegen: „Dein.. dein Vater.. er.. er ist tot.“
 

Schweigen.
 

Kitty konnte Johns Gesichtsausdruck erkennen, dass er damit wohl überhaupt nicht gerechnet hatte. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben und er machte sich auch nicht die Mühe, wie sonst immer eine Maske aus Kühle und Abweisung darüberzulegen. Seine Hände verkrampften sich als seine Mutter weitersprach:
 

„Er starb ungefähr ein Jahr nach diesem unheilvollen Tag an Weihnachten...“ Ehe sie weiter sprach kam John endlich wieder zu Worten:
 

„Scheint so, als wäre mir die Natur da zuvorgekommen.“ Er schnaubte spöttisch. Diesen Worten war ganz klar zu entnehmen, was er für seinen alten Herrn empfunden hatte. „Wie ist Daddy denn gestorben? Ich hoffe er hat schön lange gelitten, so wäre es nämlich auch gewesen, wenn ich sein erbärmliches Leben beendet hätte.“ Kitty sah zu Mercedes, die musste ja langsam Angst um ihr eigenes Leben bekommen, wenn sie John so reden hörte.
 

„Er starb in einem Feuer.“ Presste Mercedes hervor. Sie sah John direkt in die Augen und da zeigte sich zum ersten Mal, dass die beiden wirklich verwandt waren. Mercedes hatte die gleiche Art wie John, sie zeigte nicht an, dass John sie damit verletzte. Tat so, als wäre das alles nur halb so schlimm.
 

Jetzt lachte John laut auf. Das Lachen hielt eine Zeit lang an. Kitty schwieg, weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte. Mercedes schwieg, weil sie angestrengt versuchte, das Gelächter zu ignorieren und aufkommende Tränen zurückzuhalten. „Sowas nennt man dann wohl Ironie des Schicksals.“ Brachte John unter Lachen endlich hervor. „Es gibt also doch noch einen Gott. Ich hoffe er hat es schön warm in der Hölle!“
 

Johns Lachen erstickte so abrupt, dass Kitty und Mercedes gleichzeitig besorgt zu ihm schauten. Der Feuerteufel stützte den Kopf in die Hände und schwieg. Kitty fragte sich, wie es nun in ihm aussah. Sie wünschte sich ganz weit weg, da sie diese Familienstreitigkeiten doch eigentlich überhaupt nichts angingen.
 

Mercedes sah von John weg aus dem Fenster und begann leise und tonlos zu reden: „Dein Vater.. nachdem er dich rausgeworfen hat, wir haben uns schuldig gefühlt. Erkannt, dass wir falsch lagen und zu schnell gehandelt hatten. Wir hatten einfach Angst vor.. vor dieser.. Kraft! Wir sind zum Ort, wo er dich ausgesetzt hatte, in der Hoffnung dich wiederzufinden. Du warst nicht mehr da. Du hättest doch einfach zurückkommen können..“
 

John schüttelte den Kopf, den er immer noch gesenkt hielt und auf seinen Armen abstützte. Immer schneller. Dann sah er auf und brüllte: „Wage es ja nicht, mir die Schuld an dem zu geben, was passiert ist!!!!!! Du hast keine Ahnung!! Keiner hat eine Ahnung! Keiner!!!! Und falls du nur hier bist, damit ich dir vergebe und du reinen Gewissens weiterleben kannst, kannst du gleich verschwinden!!! Du kriegst meiner verfickte Vergebung nicht!!! NIEMALS!!!!!!“
 

Kitty schloss bei der Lautstärke die Augen und verzog das Gesicht. John schnaubte auf und sah nun auch weg. Mercedes war diejenige, die erneut begann, sie hatte immer noch ihren Stolz: „Ich gebe dir nicht die Schuld. Das kann ich gar nicht! Ich will auch nicht deine Vergebung. Denn das kannst du nicht! Und das verstehe ich auch...“ Sie seufzte leise. „Aber.. wir haben dich gesucht. Wir hatten bloss nicht die Mittel dazu.. konnten dich nicht mehr finden.“ Fügte sie verzweifelt hinzu.
 

„Nicht die Mittel dazu.. Ha. Das ich nicht lache.“ John war nicht zum Lachen zu Mute. Immer noch würdigte er seine Mutter keines Blickes. „Ihr wart doch reich und das nennst du keine Mittel. Tzz.“ Er hielt es für eine faule Ausrede. „Ausserdem, wieso hast du mich denn jetzt gefunden? Huh? Hast du jetzt endlich die richtigen Mittel?!“ Bemerkte er richtig.
 

„Ja habe ich.. dazu komme ich ja gleich. Bitte lass mich ausreden.“ Bat Johns Mutter leise, John schwieg. „Dein Vater.. er.. er verfiel in Depressionen. Mir gegenüber tat er natürlich immer so, als lebe er in einer heilen Welt und würde sich nicht mehr um seinen Sohn kümmern. Wir haben allen erzählt, du wärst weggelaufen. Aber ich wusste von seinen Depressionen. Die leeren Anti- Depressiva Tablettenpackungen im Mülleimer sprachen für sich selbst. Und naja.“ Mercedes brauchte eine kleine Pause.
 

„Die Polizei ist nicht sicher, ob das Feuer zufällig ausgebrochen ist, oder ob es Brandstiftung gewesen war. Sie haben auch versucht, deinen Vater mit Sprungtüchern zu retten. Er befand sich nur im zweiten Stock unseres alten Hauses. Aber.." Mercedes bedeckte ihre Augen. „Er ist nicht gesprungen.“ Sie schluckte, holte einmal tief Luft und nahm dann die Hand von den Augen. Ihr Gesicht sah wieder völlig emotionslos aus.
 

John wandte seinen Blick nun doch zu ihr und schien ihr Aufmerksamkeit zu schenken. „Er.. Er ist lebendig verbrannt..?“ Hakte er nach und seine Mutter nickte nur leicht. „Tja ich kann dich beruhigen, das wäre ihm früher oder später sowieso zugestossen.“ Fügte John hinzu. Klang aber nicht mehr so spöttisch und selbstsicher wie zuvor.
 

Mercedes beachtete diesen Kommentar nicht und fing erneut an zu erzählen: „Wieso ich dich jetzt erst gefunden habe, wolltest du wissen. Nun.. dazu muss ich etwas ausholen..“ Sie sah ihn fast fragend an und fuhr erst fort, als er nichts dagegen sagte: „Ich habe einen anderen Mann kennen gelernt, vor einem halbem Jahr.“ John machte bereits den Mund auf, um zu sagen: Was interessieren mich deine verdammten Beziehungen? Er klappte ihn aber wortlos wieder zu und liess seine Mutter weiterreden.
 

„Wir wollen heiraten, in zwei Wochen.“ Johns Kopf fuhr abrupt zu seiner Mutter herum und sein Mund klappte auf. Diesmal nicht, weil er etwas sagen wollte, sondern als Überraschung. „Und wir haben natürlich auch über dich gesprochen. Ich hab ihm erzählt, du wärst weggelaufen. Wie allen anderen. Und er meinte, wenn du deinen Namen nicht geändert hättest, hätte er da schon die richtigen Beziehungen um dich zu finden.“
 

Kitty sah misstrauisch zu Johns Mutter. Von welchen Beziehungen sprach die Frau da. John zog ebenfalls fragend eine Augenbraue hoch und liess Mercedes nun einfach weiter sprechen: „Der Mann, der bald mein Ehemann sein wird und vielleicht auch dein Stiefvater ist Frank Cole.“
 

John liess seinen Mund gleich offen und Kitty übernahm diesmal das Reden für ihn. „Frank Cole..? Der grösste Anti- Mutantenpolitiker nach Kelly..? Der, das dafür ist, die Registrierung für alle obligatorisch zu machen und besonders gefährliche Mutanten rundum beobachten oder sogar wegsperren zu lassen..?!Der Frank Cole?“ War das zu glauben?
 

Mercedes nickte und meinte dann an John gewandt: „Er wäre ja jetzt bereits hier, weil er dich unbedingt auch selbst kennen lernen möchte. Aber er muss noch etwas erledigen, im Beruf und kann erst in ein paar Tagen kommen. Da Ferien sind und sowieso keine Schüler hier sind, hält Xavier das für absolut ungefährlich..“ Meinte sie zum Schluss, um die beiden etwas zu beruhigen. „Seine Tochter kommt morgen auch hier an, wegen der Schule konnte sie nicht kommen.“
 

„Danke, dass ich vorher gefragt worden bin. Du bist doch verrückt!“ Brummte John sarkastisch und fixierte seine Mutter mit seinen braunen Augen: „Weißt du, dass das verdammt schräg rüberkommt? Du holst einen Anti- Mutantenpolitiker in eine Schule für Mutanten! Was wenn er irgendwas rauskriegt?! Dann ist gleich Schluss mit Xaviers Institut for gifted joungsters.“ Er schüttelte leicht seinen braun- blonden Haarschopf.
 

„Tut mir Leid, er sagte, wenn wir dich finden, möchte er dich unbedingt kennen lernen, und dich zu uns holen...“ Der letzte Teil des Satzes war kaum mehr zu verstehen, da Mercedes die Lautstärke immer tiefer senkte.
 

„Wie bitte?!!!“ Kam prompt die Reaktion von John, der sie haargenau verstanden hatte. „Ich glaube du bist echt verrückt. Glaubst du, du kannst hier einfach aufkreuzen einen auf: Oh entschuldige, dass wir dich im alter von zehn Jahren ausgesetzt haben, wir hatten Angst vor dir. Machen und denken ich würde dann einfach brav mit dir nach Hause kommen?!“ Dann fügte er verärgert schnaubend hinzu: „Ich seh dich ja nicht einmal mehr als Mutter an, denn Mütter sind für ihre Kinder da!“
 

„Es ist nur ein Vorschlag, noch kein Beschluss. Du sollst wissen, dass du jederzeit zu mir kommen kannst.“ Verteidigte Mercedes sich. „Franks Haus ist riesig, wir hätten genügend Platz. Deine Kräfte dürftest du eben einfach nicht einsetzen, aber das machst du hier ja eigentlich auch nicht.“ Gab Mercedes verteidigend zurück.
 

„Tzz. Hier habe ich auch genügend Platz. Hier darf ich meine Kräfte einsetzen. Hier bin ich nicht in deiner Nähe. Hier bin ich nicht in der Nähe eines Mutantenhassers!“ Gab John einige Gegenargumente. „Ich habe alles, was ich zum Leben brauche. Die brauche ich dazu nicht. Dich habe ich sieben Jahre nicht gebraucht!“
 

„Alles hast du nicht.“ Meinte Mercedes und stand dann langsam auf. „Du hast keine Familie.“ John folgte ihr mit dem Blick. Sie ging langsam zur Tür. „Jeder braucht Familie, John, auch du.“ Meinte sie, als sie sich noch einmal zu den beiden, die immer noch auf der Couch sassen umsah.
 

Als sie Johns energisches Kopfschütteln sah meinte sie: „Überlegs dir, du hast die freie Wahl. Aber überlege es dir gut!“ Sie öffnete die Tür und verliess das Zimmer. John hatte seine Mutter arg strapaziert, alte Gefühle wieder hervorgerufen, sie brauchte erst einmal ihre Ruhe und liess Kitty und John, die schweigend nebeneinander sassen zurück.
 

~[**Ich mache die Regeln ~ End

Wir zwei gegen den Rest der Welt

Wir zwei gegen den Rest der Welt
 

Kitty spürte ein grobes Rütteln an ihrer Schulter. So sehr sie sich auch unter der Bettdecke wand um das nervige etwas, welches sie aus ihrem wohlverdienten Schlaf holen wollte, abzuschütteln, doch es war zwecklos. Das Rütteln verstärkte sich, bis es schliesslich unerträglich wurde und Kitty sich zwang, die Augen aufzuschlagen.
 

„Mhhmmhh!!! Was isn los..?!“ Murrte die Braunhaarige und strich sich einige Strähnen, die ihr im Schlaf ins Gesicht gefallen waren hinter die Ohren. Ihre Frisur sah bestimmt schrecklich aus. Wahrscheinlich sah sie Strubbelpeter oder Pumuckel recht ähnlich.
 

Im ganzen Raum herrschte Dunkelheit. Und auch durch das mit Vorhängen behangene Fenster drang noch keine Licht ins Zimmer. Es war sicher um eins oder so.. Welcher Idiot kam um diese Zeit in ihr Zimmer und riss sie aus ihrem wohlverdienten Schlaf? Moment..! Wach genug um klar denken zu können war Kitty bereits. Idiot + Ferien = einziger Idiot, der sich im Institut aufhielt = John Allerdyce!
 

Von einer Sekunde auf die nächste war Kitty hellwach und sass auch schon senkrecht in ihrem Bett. Hastig zog sie die Decke enger um ihren Körper und sah dann auf. Und wirklich blickte sie in das breit grinsende Gesicht von John Allerdyce, der sich beherrschen musste, um nicht gleich laut loszulachen.
 

„Was willst du John??!!!“ Knurrte Kitty, verärgert über die späte Störung und darüber, dass John der nächtliche Störenfried war und erst recht darüber, dass dieser sich innerlich kaputtlachte. Kitty musterte ihn mit einem bemerkenswert bösen Blick und versuchte zu erkennen, ob er betrunken war.
 

John schien keine Zeit mit Erklärungen verschwenden zu wollen und packte Kittys Hand. Die Braunhaarige hatte zu spät gemerkt, dass er danach gegriffen hatte und so nicht mehr die Zeit gefunden, ihre Hand wegzuziehen. Sie quietschte erschrocken auf. „Komm mit!“ Befahl John energisch und versuchte, Kitty zum Aufstehen zu zwingen, indem er an ihrer einen Hand zog. Doch Kitty blieb nun erst recht stur in ihrem Bett sitzen, was dachte er sich überhaupt dabei?!
 

„Willst du deinen Plan, mich zu vergewaltigen etwa doch noch in die Tat umsetzten?!“ Fauchte sie scharf, während sie versuchte, ihre Hand aus seinem Griff zu winden. John gab allerdings nicht locker und zog weiter, dabei verstärkte er den Kraftaufwand, sodass er Kitty schon fast hinter sich herzog. Die Braunhaarige versuchte sich verzweifelt an ihrem Bett festzuhalten. „Ich meine, Brandstifter bist du ja schon, Alkoholiker auch, das nächste wäre Vergewaltigter und dann Mörder.“ Fügte Kitty wütend hinzu. Wenn man sie um diese Uhrzeit weckte und versuchte, sie zum Aufstehen zu bewegen, dann war sie nicht nur schlecht gelaunt, sondern auch ziemlich schlagfertig.
 

„Danke für die Blumen, du hast Raucher vergessen!“ Gab John ebenfalls genervt zurück und wünschte sich im nächsten Moment auch schon, sich einmal von Kitty beleidigt haben zu lassen, ohne gleicht zurückzugeben. Denn ohne sie konnte er seinen Plan vergessen. „Sei jetzt nicht so verdammt störrisch, Kitten!“ John stockte und verbesserte sich dann rasch mit zuckersüsser Stimme: „Ich meine natürlich: Kitty.“
 

Kitty runzelte die Stirn und zog dann eine Augenbraue nach oben. Da war definitiv etwas faul, John nannte sie nie bei ihrem richtigen Namen. Sie öffnete bereits den Mund um gleich weiter mit dem Braun- blondhaarige zu streiten, doch John kam ihr zuvor: „Ausserdem bist du mir was schuldig.“ Seine letzte Aussage klang eher wie eine Frage.
 

Kitty sah ihn verblüfft an und auf ihrem Gesicht lag ein einziges grosses Fragezeichen. Der Feuerteufel hatte inzwischen das Nachttischlämchen angeknipst, sodass sie ihn nun klar erkennen konnte. „Hm.. ich schätze, davon wüsste ich.“ Meinte die Braunhaarige und starrte betont nachdenklich an die Decke. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie aber weiterhin John. Das war er von ihr wollte schien ja unglaublich dringend zu sein.
 

Johns tonloser Mundbewegung nach zu urteilen hatte er entweder: Fuck! Oder: Scheisse! Von sich geben wollen. Er unterliess es aber, das laut auszusprechen und sah Kitty statt dessen mit bettelnden Hundeaugen an: „Kitty.. wir sind doch schon seit Ewigkeiten allerbeste Freunde...“ Dafür erntete er nur einen sehr ungläubigen Blick der Angesprochenen. Deshalb fügte der Feuerteufel hastig hinzu: „Ausserdem bin ich dir in den letzten Tagen überhaupt nicht auf die Nerven gegangen, mindestens dafür bist du mir etwas schuldig."
 

Kitty sah ihn immer noch schräg an und glaubte nicht wirklich, dass er das ernst meinte. Das wäre einfach lächerlich gewesen. „Du konntest mir nicht auf die Nerven gehen, weil du zu beschäftigt damit warst die Schule in Brand zu stecken. Ausserdem gehst du mir jetzt auf die Nerven. Also, gute Nacht, John. Nimm ein paar Schlaftabletten oder so, nerv irgendwen andern, aber verschwinde aus meinem Zimmer und lass mich in Ruhe pennen!!!“ Die Braunhaarige gähnte demonstrativ und liess sich zurück in ihr Kissen fallen. Sie schloss die Augen um wieder entspannt eindösen zu können.
 

Doch nur wenige Sekunden liess John sie in diesem Zustand verweilen, dann zerrte er ihr ruckartig die gesamte Decke weg. Die Braunhaarige schreckte hoch und phaste sich unkontrolliert durch ihr Bett. „Ich will pennen, als fahr zur Hölle und verpiss dich!!!“ Brüllte Kitty nun wütend los und rappelte sich auf. John hatte dies kommen sehen und entfernte sich lieber etwas von ihr, mitsamt Decke.
 

Kitty stürzte sich regelrecht auf den Feuerteufel und versuchte, ihm die Decke aus den Händen zu reissen. Während sie zerrte brachte sie durch vor Anstrengung zusammengebissenen Zähnen hervor: „Jetzt.. hnnn.. gib.. schon..!!.. HER!!!!“ Die beiden zerrten weiterhin an die Decke, bis es John schliesslich gelang, Kitty mitsamt Decke an eine Wand zu drücken.
 

„Wenn du mir nicht hilfst, bin ich leider gezwungen, dir die ganze Nacht auf die nerven zu gehen und dich an die Wand zu drücken!“ Keuchte John und schnappte dann erst einmal nach Luft.
 

„Ha.. Ha.. Ha.. na sieh mal einer an, Erpresser sind wir jetzt auch schon.“ Kam es nur spöttisch von Kitty und dann fügte sie verächtlich hinzu: „Das möchte ich erst einmal sehen.“ Gesagt und schon phaste die Braunhaarige sich mitsamt der Decke durch John hindurch. „Ätsch!!“ Meinte sie und streckte dem Feuermutanten schadenfroh die Zunge raus. „Um mich zum Mitkommen zu bewegen brauchst du schon besseres.“ Ein schadenfrohes Lachen kam noch dazu.
 

John machte erst Anstalten, zu ihr zu eilen, liess seine Glieder dann aber erschlaffen und setzte sich auf ihr Bett. Die gewaltsame Tour hatte nichts gebracht und würde wohl auch weiterhin nichts bringen, als nun die Mitleidstour. „Reichts auch, wenn ich bitte sage.“ Fragte John dann zuckersüss und mit samtweicher Stimme.
 

Nun war Kitty schon zum zweiten Mal verblüfft, aber sie fühlte sich John in gewisser Weise Überlegen. Schliesslich schien er aus irgendeinem Grund ihre Hilfe zu benötigen. Ohne sich zu setzten meinte sie: „Verstehe ich das richtig..? Du, der grosse John Allerdyce, bittest mich um Hilfe?“ Solche Momente galt es gnadenlos auszunutzen. „Ohne mich wärst du also aufgeschmissen?“ Kitty grinste ihn fies an.
 

„Ja verdammt!“ Knurrte John zerknirscht. „Komm jetzt einfach mit!“ Nun sah er sie schon richtig flehend an. Er machte aber nicht mehr Anstalten, Kitty zum Mitkommen zu zwingen. Das hatte ja nur zur Folge, dass sie sich erst recht wehrte.
 

„Sag, dass du doof bist!“ Befahl Kitty immer noch fies grinsend und sah ihn auffordernd an. John runzelte die Stirn und rollte mit den Augen. Dann zischte er genervt:
 

„Muss dieser Kindergarten denn unbedingt sein?!“ Kittys Grinsen wurde durch diese Frage nur noch breiter, während sie die Decke wieder fein säuberlich auf das Bett legte. Dann tätschelte sie John den Kopf, wie sie es eigentlich nur bei Felix machte. Das Felix nicht da war, war ihr noch nicht einmal aufgefallen.
 

„Das kommt ganz darauf an, wie du dich verhältst.“ Jetzt war Kitty diejenige, mit der zuckersüssen Stimme. Wenn das nicht schon ein wenig sadistisch war, denn die Braunhaarige genoss es unheimlich, John zu quälen. Und jetzt hatte sie ihn praktisch in der Hand. „Du willst doch, dass ich mitkommen, nicht?“ Fügte sie hinzu, um ihm diesen Fakt noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
 

„Jah,jah schon gut.“ John gab sich geschlagen, das Tätscheln liess er leise grummelnd über sich ergehen. „Ich bin doof!“ Brachte John schliesslich mühsam hervor und sah auf. Direkt in Kittys Gesicht, und da wusste er, dieses Mädchen würde keine Gnade haben, also sollte er besser einfach das tun, was sie sagte.
 

Kitty wollte diesen Moment natürlich weiter auskosten und meinte: „Braves Hündchen. Und jeeetzt...“ Sie grinste ihn an und verlangte: „Hau dir eine rein.“ John schnaubte genervt und sah sie dann fragend an, ob sie das auch ernst meinte. „Na, na, na, ich soll also doch nicht mitkommen?“ Eine weitere Aufforderung, das zu tun, was Kitty wollte.
 

„Fick dich!“ Zischte John doch bevor Kitty empört etwas sagen konnte, ballte er die Hand zur Faust und schlug sich mitten ins Gesicht. Kitty verzog schmerzhaft das Gesicht für John, der nur ein leises Winseln von sich gab.
 

„Unglaublich, du hasts echt gemacht.“ Kitty hielt sich die Hand vor den Mund um zu verbergen, dass sie losprusten musste. „Ok gleich hast dus geschafft. Sag: Ich bin ein verdammtes arrogantes Arschloch, dass auf jeden herabsieht als wäre ich was besseres, auch wenn ichs gar nicht bin und dazu bin ich ein unverbesserlicher Idiot, der auf jedem rumtrampelt und ständig allen auf die Nerven geht.“
 

„Könntest du das bitte aufschreiben, ich kann das nicht auswendig nachplappern.“ Fragte John und meinte dann: „Oder kann ich auch einfach sagen, dass ich alles bin, was du da aufgezählt hast?“ Er hielt sich seine schmerzende Wange.
 

„Das reicht.“ Kitty kicherte leise und kaum hatte sie das ausgesprochen sprang John auf und packte sie am Arm. Wieder wollte er sie mitziehen doch Kitty rief empört aus: „Hey halt!!“ John stoppte und drehte sich zu ihr um.
 

„Was denn nocht?!!!!“ John war nun ziemlich genervt, er erwartete wahrscheinlich einen neuen Befehl wie, sag das oder tut das. Er fixierte sie mit seinen tiefbraunen Augen.
 

„Ich steh im Pyjama vor dir, kapierst dus?“ Gab Kitty ebenso aggressiv zurück und phaste sich durch Johns Hand, sodass er sie nicht mehr festhielt. Kitty sah ihn erwartungsvoll an, doch er schien keine Ahnung zu haben, was das genau hiess.
 

„Ok, ich werde das für Idioten mal übersetzten!“ Knurrte Kitty und meinte dann: „Also: Ich muss mir was richtiges anziehen, damit nicht jeder mich im Pyjama zu sehen bekommt.“ John zuckte mit den Schultern und nickte, so, als hätte er schon immer gewusst, das sie das damit meinte.
 

„Und... jetzt..?“ Er legte den Kopf leicht schräg und meinte dann: „Dann zieh dir doch was.. an..“ Kitty konnte nur müde darüber seufzen und mit den Augen rollen.
 

„Das heisst: Raus aus meinem Zimmer, du Idiot!“ Verdeutlichte Kitty nun das, was sie eigentlich damit gemeint hatte und John kapierte es endlich. Denn sogleich schlenderte er aus ihrem Zimmer und zog hinter sich die Türe zu.
 

Kitty konnte darüber nur leicht den Kopf schütteln. Sie hatte ja schon immer gewusst, dass John ein Idiot war, aber dass er auch noch dämlich und begriffsstutzig war, das liess sich wohl nur damit erklären, dass es ein Uhr Morgens war.
 

Eilig durchsuchte sie ihren Kleiderschrank nach geeigneten Klamotten und begann dann hastig, sich umzuziehen. Als sie gerade, nur mit Top und BH bekleidet dabei war, sich die Hose überzuziehen ging die Tür erneut auf. Kittys Kopf fuhr herum und sie funkelte John wütend an.
 

„Ups..“ Meinte er und grinste verlegen, das Ups klang aber nicht, als würde es ihm wirklich Leid tun. „Ich wollt nur nachsehen, ob du noch lebst, das dauert total lange.“ Meinte er und schien aber nicht daran zu denken, die Tür wieder zu schliessen.
 

Kitty hatte hastig die Hose ganz nach oben gezogen und packte einen ihrer Schuhe, die bereitstanden um angezogen zu werden. „Mach das du rauskommst oder ich überlegs mir mit dem Mitkommen noch anders.“ Meinte sie und warf gleich beide Schuhe nach ihm. John duckte sich, um nicht von den beiden Geschossen getroffen zu werden und drückte die Tür schnell wieder zu.
 

Kitty zog sich noch rasch ein Top und einen Pullover über und ging dann nach draussen. Ein grinsender John erwartete sie. Er hielt ihr ihre Schuhe entgegen. „Ich mag deine Unterwäsche. Rosa is so ne schöne Farbe, sieht so schweinchenmässig aus.“ Kommentierte er.
 

Kitty riss ihm wütend die Schuhe aus den Händen und warf ihm, während sie sie anzog einen eiskalten Blick zu. Dann meinte sie kühl: „Halt einfach die Klappe!“ Und John hielt die Klappe, allerdings war ihm anzusehen, dass er sich nun bestens amüsierte.
 

Als die Braunhaarige mit Schuhe binden fertig war, packte John ihre Hand und zog sie hinterher. Diesmal liess Kitty sich ohne Gegenwehr von ihm ziehen. Auch wenn sie beleidigt vor sich hinschwieg. Die beiden verliessen das Institut, das Institutsgelände und bogen auf die Strasse nach Bayville ein. Wenn sie zu Fuss gingen, dann war es wohl nicht allzu weit.
 

„Jetzt sag doch was!“ Forderte John sie auf, als sie eine Weile der Strasse entlang gegangen waren. Er sah fast Schuldbewusst zu Kitty, die absichtlich den Kopf weggedreht hatte.
 

Keine Reaktion.
 

„Hey ich find das nur fair, immerhin hab ich mir deinetwegen eine reingehauen, und das tat echt weh!“ Verteidigte er sich, doch immer noch schwieg seine Begleiterin. „Sein nicht beleidigt! Die Unterwäsche sieht nicht schweinchenmässig sondern süss aus.“ Versuchte er es noch einmal. „Echt!“
 

„Ich hasse dich!“ Kam es nun endlich von Kitty und sie hörte sich dabei weinerlich an. Sie schluckte und wechselte dann sogleich das Thema: „Wohin gehen wir?“ Sie hatten immerhin ein ziemliches Tempo drauf.
 

„Ich dich nicht..“ Nuschelte John und meinte dann: „Wirst du schon sehen..“
 

„Wenn es wieder was mit Sternen ist, darauf hab ich keine Lust.“ Meinte Kitty und hatte immer noch den Kopf abgewendet. „Ich habe eigentlich auf nichts Lust, was irgendwas mit dir zu tun hat.“ Fügte sie hinzu.
 

„Keine Sorge, es ist nichts dergleichen.“ Konnte John sie beruhigen und dann hielten sie endlich an.
 

Kitty runzelte die Stirn und meinte belustigend: „John, das ist die Schule. Da hättest du eigentlich jeden Tag hin gehen sollen, bevor du suspendiert wurdest. Und nebenbei, es sind Ferien, was willst du hier? Noten abändern bringt nun auch nichts mehr.“
 

„Jah. Jah ich weiss mach mich nur runter, ich habs verdient. Aber ich brauche etwas von da drinnen unbedingt.“ Meinte John und zog die Braunhaarige zur grossen Eingangstüre.
 

„So..? Und wozu brauchst du mich dann?“ Kitty war nun leicht verwirrt. Vielleicht hatte es ja doch was mit Sternen zu tun und er wollte sie einfach überraschen. Immerhin war in der Schule das Astronomie Zimmer.
 

„Tja.. du kannst phasen!“ Meinte John und grinste sie verlegen an. „Du musst mich nur durch diese Tür phasen und dann kannst du nach Hause gehen, mich verfluchen und mich ignorieren.“ Meinte er dann und fügte hinzu: „Aber naja.. das tust du ja bereits.“ Er lachte leise.
 

„Und dafür weckst du mich um eins und haust dir sogar ins Gesicht?“ Das war doch reichlich suspekt. „Dafür diese ganze Scheisse?“ Das war doch kaum zu glauben. Gab es etwas dämlicheres als diesen Jungen.
 

„Glaub mir, ich würde noch viel mehr dafür machen. Ich würde dich sogar..“ Er gab ihr einen kurzen und doch sinnlichen Kuss auf die Lippen. „Küssen!“ Das klang, als wäre es eine furchtbare Überwindung für John, Kitty zu küssen.
 

Kitty zuckte erschrocken zusammen und stiess ihn dann mit aller Kraft von sich weg. „Lass den Blödsinn!!!“ Fauchte sie warnend und meinte dann aber ruhiger: „Ich glaube dir ja, dass es dir wichtig ist. Also bringen wirs hinter uns.“ Sie packte seine Hand und versuchte, den Kuss von eben zu vergessen. Aber er war so gefühlvoll gewesen. Zwar nur kurz, aber zärtlicher, als alle Küsse, die sie bisher erhalten hatte. Aus irgendeinem Grund pochte ihr Herz wie wild und sie musste sich anstrengen, um genug Konzentration aufbringen zu können um sich und John durch die Tür zu phasen.
 

Binnen Sekunden befanden sie sich in der Schule, der Gang war wie ausgestorben. Man konnte kaum etwas erkennen, aber aus irgendeinem Zimmer, weit entfernt, kam ein Lichtschein. „Du solltest jetzt besser wieder gehen. Hier ist wer und falls ich erwischt werde krieg ich noch mehr Ärger, als ich sowieso schon habe..“ Warnte John und liess Kittys Hand los. Dann ging er langsam auf leisen Sohlen los.
 

Kitty ging ihm hinterher und nach einigen Metern drehte er sich zu ihr um. „Was soll das?! Ich meins ernst, es ist gefährlich.. für dich. Ich bin schon suspendiert, viel schlimmer kanns nicht werden. Aber du nicht!“ Meinte er eindringlich und sah sie fast schon bittend an.
 

„Vergiss es! Du bist zu dämlich um das alleine zu schaffen.“ Meinte Kitty bestimmt und sah ihm direkt in die Augen. Nur schon ihrem Blick nach konnte man urteilen, dass sie nicht umzustimmen war.
 

„Gut. Aber pass auf, wo du hintrittst..“ Schärfte John ihr ein und drehte sich um. Er wollte gerade weiter durch die Dunkelheit gehen, als er gegen einen dieser neumodischen Putzwägen stiess. Eine Putzfrau hatte ihn wohl stehen lassen, um am nächsten Tag gleich weitermachen zu können. Der Putzwagen Kippte. Ein Eimer schepperte, ein fürchterliches Getöse war zu hören. „Ou.. Fuck!“
 

„Na.. was hab ich gesagt. Einfach nur dämlich.“ Meinte Kitty und musste über die Selbstironie von John grinsen. Hatte er zuvor nicht noch sie darum gebeten, aufzupassen, wo sie hinging. Bereits waren Stimmen zu hören, die aus dem Beleuchteten Zimmer kamen. Die eine war ganz klar Raven Darkholmes strenge Stimme.
 

John packte Kitty und drückte sie gegen eine Tür. „Phasen!!!“ Befahl er und schon sanken die Beiden durch die Tür, direkt in das Chaos, das in der Besenkammer herrschte. Die Putzfrau tat wirklich zu wenig für ihr Geld.
 

„Aua, verdammt, du stehst auf meinem Fuss.“ Rief Kitty empört aus. John drückte sie Gegen ein Gestell, da sie sonst nicht beide in der Kammer Platz gefunden hätten. Das Gestell drückte Kitty unangenehm in den Rücken sodass sie weiter ausrief: „John drück nicht so du Depp. Hinter mir ist zufällig ein Gestell."
 

Die Stimmen kamen näher nun sprach die zweite Person: „Der Lärm muss von hier gekommen sein, Miss Darkholme. Oh.. der Putzwagen ist umgekippt..! Hier muss wer sein!“
 

Kitty starrte John erschrocken an, sie hatte die Stimme erkannt, aber was machte er in den Ferien hier? „Duncan!“ Meinte sie leise und wollte es dann nocheinmal lauter aussprechen, da John keine Reaktion zeigte.
 

Allerdings wusste John das zu verhindern, indem er sie erneut küsste. Diesmal aber nicht mehr kurz sondern lang anhaltend. Kitty wollte sich anfangs dagegen wehren, schloss dann aber genüsslich die Augen und liess Johns Zunge nicht nur Einlass in ihren Mund, sondern erwiderte das Zungenspiel sogar. Vor der Türe wurde währenddessen weitergeredet:
 

„Da hat doch gerade wer meinen Namen genannt.“ Wunderte Duncan sich und sah fragend zu Raven. „Oder etwa nicht..?“
 

„Matthews.. ich glaube zu viel Football schädigt auf Dauer ihr Gehirn, ich habe jedenfalls nichts der gleichen gehört.“ Gab Raven streng zurück und meinte dann etwas leiser, sodass John und Kitty sie nicht mehr hören konnten: „Allerdings denke ich sehr wohl, dass hier jemand ist. Wir müssen auf der Hut sein.“ Und dann sprach sie absichtlich wieder lauter, als würde sie wollen, dass man ihr zuhörte: „Sie sollten nach Hause gehen und sich etwas hinlegen, sie hören ja schon die Flöhe husten, Matthews!“
 

„Ja, Madam.“ Hörten Kitty und John Duncan noch sagen, dann entfernten sich die Stimmen wieder.
 

Obwohl die beiden längst weg waren, schien John nicht daran zu denken, den Kuss zu lösen und hielt den Kuss weiterhin intensiv aufrecht. Doch Kitty schlug die Augen auf, sobald sie die Stimmen nicht mehr hörte und löste den Kuss, gegen Johns Willen. „Ich glaube wir können aufhören, sie sind weg.“ Hüstelte die Braunhaarige um herunterzuspielen, dass es ihr ebenso wie John gefallen hatte.
 

„Jah stimmt, hab ich gar nicht gehört.“ Flüsterte John zurück und hörte auf, Kitty gegen das Gestell zu drücken. Dann drehte er sich langsam um und schob die Tür einen Spalt auf, um nach draussen zu spähen.
 

Kitty lehnte sich etwas über ihn, um auch einen Blick auf den Gang erhaschen zu können und stellte dann die Frage, die wohl beiden auf der Zunge lag: „Was zum Teufel sucht eigentlich Duncan hier?“
 

John schien den Gang nun wieder für sicher zu halten und stiess die Tür vorsichtig weiter auf, dass er und Kitty aus der Besenkammer schlüpfen konnten. „Keine Ahnung. Aber hier ist ganz bestimmt was faul.“ Flüsterte John zurück, packte Kittys Hand, damit sie nicht verloren ging und tastete sich dann vorsichtig der Wand entlang.
 

Das beleuchtete Zimmer kam immer näher. Keine Stimmen drangen mehr aus ihm. Aber John schien sich sowieso nicht darum zu kümmern. Er führte Kitty nach rechts in einen ganz anderen Gang. Der Feuerteufel wusste genau, wo er hin wollte. Schliesslich standen sie vor dem Rektorenzimmer. Kitty erkannte die Tür genau und John musste erst recht wissen, wo es war, denn er hatte ziemlich oft wegen diverser Missachtung der Regeln durch diese Tür gehen müssen.
 

John öffnete die Tür und betrat das Zimmer, dann wartete er, bis Kitty es ebenfalls betreten hatte und schloss rasch die Tür hinter ihr. Dann knipste er sogleich das Licht ein und begann sofort die Regale und Schubladen zu durchsuchen. Kitty stand erst einmal nur da und musste über das Geschehene nachdenken. John hatte sie geküsst, und das heute schon zweimal. Und beim zweiten Mal wäre es auch gar nicht nötig gewesen, sie so lange zu küssen, wenn er sie doch eigentlich nur zum Schweigen hatte bringen wollen. Gut, da war allerdings ja noch zu bedenken, dass Kitty sich erst nicht mehr von ihm hatte lösen wollen. Wieso eigentlich..?
 

Kitty schüttelte entschlossen diese Gedanken aus ihrem Kopf und ging dann zu John, der inzwischen dabei war, Ravens Schreibtisch zu durchsuchen. „Wonach suchst du eigentlich?“ Fragte die Braunhaarige nach und sah ihm über seine Schulter zu.
 

John horchte auf, aber nicht wegen Kittys Frage, sondern weil er Schritte auf dem Gang hörte. „Sieh mal unter dem Schreibtisch nach!“ Befahl er dann eindringlich und drückte Kitty dann auch schon ganz unter den Tisch, ohne zuzulassen, dass diese noch etwas erwidern konnte. Dann öffnete er rasch die nächste Schublade und begann hastig darin herumzuwühlen.
 

Die Türklinke wurde auch schon nach unten gedrückt und Kitty hielt geistesgegenwärtig den Mund und blieb stumm unter dem Tisch sitzen. „Suchen sie zufällig das hier, Mr. Allerdyce?!“ Erklang sogleich auch die tonlose, strenge Stimme Raven Darkholmes. Kitty lief dabei ein kalter Schauer über den Rücken. John schwieg einfach nur und sah Raven ausdruckslos an. „Ach, kommen Sie, reden Sie!“ Befahl Raven weiter und fügte dann in verächtlichem Ton hinzu: „Sonst haben Sie doch auch so eine grosse Klappe!“
 

John schob langsam die Schublade zu und schwieg weiterhin, sodass Raven für ihn fortfuhr: „Mir war schon klar, dass Sie der einzige sind, der die Frechheit besitzt, in den Ferien hier einzubrechen, als ich den umgekippten Putzwagen gesehen habe.“ Erklärte die Rektorin und meinte dann spöttisch: „Und das alles wegen einem gewöhnlichen, wahrscheinlich ziemlich billigen Feuerzeug?“
 

„Das Feuerzeug ist NICHT gewöhnlich!!“ Platzte John zischend heraus und verbesserte sich dann hastig, als er sich seines Fehlers bewusst wurde: „Ähm.. ich meine.. Ich.. Ich bin nicht wegen diesem.“ Es brauchte einige Überwindung um weiter zu sprechen. „Diesem bescheuerten Ding hier!“ Beendete John seinen Satz und hielt Ravens Blick weiterhin stand.
 

„Oh.. na wenn das so ist..“ Raven hatte bereits ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen. „Dann ist Ihnen bestimmt auch egal, was ich damit mache.. Hm..“ Raven tat als müsste sie ernsthaft überlegen. „Ich könnte es beispielsweise einfach wegwerfen, in den nächsten Gulli oder so.“ Kitty sah eine Regung bei John, aber der Feuerteufel schwieg trotzig weiter. „Ich könnte es auch einfach der Polizei übergeben.. oder ich könnte es dem Finder schenken. So quasi als Finderlohn.. das hätte Matthews sich doch wirklich verdient.. finden Sie nicht?“
 

Jetzt hielt John es doch nicht mehr aus: „Nein!! Es.. Es ist meins, ok..? Also geben Sie es mir zurück.“ Etwas bittendes lag in seiner Stimme und Kitty lauschte erschrocken. Was machte dieses Feuerzeug so wertvoll, dass er sich dafür auslieferte? „Geben Sie es mir!!!“
 

Raven lachte verächtlich auf und meinte dann: „Haben Sie wirklich gedacht, Sie bekommen es so einfach zurück? Das ist schon fast lächerlich naiv. Ich werde es selbstverständlich der Polizei übergeben, es ist zwar noch kein Beweis, dass Sie der Brandstifter sind, aber es verstärkt auf jeden Fall den Verdacht.“ Raven beobachtete genussvoll Johns leidenden Blick.
 

„Ganz nebenbei, nun kommt zu ihrem ganzen Strafregister noch Einbruch in die Schule dazu, ich denke damit habe ich Grund genug, sie von der Schule zu werfen.“ Kittys Augen weiteten sich erschrocken und ehe sich die beiden, die bisher geredet hatten, versahen war sie aufgesprungen und stand neben John. Raven war erst überrascht, grinste dann aber noch breiter.
 

„John ist nicht wegen dem dämlichen Feuerzeug hier, sondern meinetwegen. Wir sind hier um..“ Kitty stockte und suchte nach einem guten Grund. „Um meine Noten abzuändern.“ Scheiss Ausrede!
 

Noch bevor Raven etwas sagen konnte murmelte John leise: „Du dummes kleines Gör!“ Kitty sah fragend zu ihm. Immerhin versuchte sie gerade ihm zu helfen, da wäre etwas mehr Dankbarkeit doch nur angemessen gewesen.
 

„Ich fürchte, Mr. Allerdyce hat ausnahmsweise mal Recht.“ Bemerkte die Rektorin immer noch grinsend und fügte dann hinzu: „Meines Wissens gehören Sie zu den besten Schülern an dieser Schule, Miss Pryde und ausserdem haben wir Mitte Semester, viel zu früh um Noten abzuändern, finden sie nicht? Was besseres ist Ihnen wohl nicht eingefallen, wie?“
 

Sie liess Kitty keine Gelegenheit, weiter zu sprechen, sondern wandte sich statt dessen an John: „Also, ist es nun Ihres oder ist es nicht Ihres?“ Hakte sie noch einmal nach.
 

„Jah verdammt es ist meins!“ Zischte John genervt und steckte dann den Blick.
 

„Na also. Auch wenn mich Ihr heldenhafter Einsatz für einen Idioten etwas beeindruckt hat, Miss Pryde, bin ich leider gezwungen, sie ebenfalls der Schule zu verweisen, gleiches Recht für alle.“ Raven musterte Kitty. „Auch wenn es bei Ihnen wirklich schade ist..“ Die Rektorin öffnete die Tür ihres Büros und deutete auf die Stühle, die im Vorzimmer standen. „Ich werde Professor Xavier informieren. Sie beide warten so lange da draussen.“ Ordnete sie an.
 

Kitty und John trotteten beide aus dem Büro. Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen und beide liessen sich auf den Stühlen nieder. Sogleich begann John zu sprechen: „Das, was du gemacht hast ist einfach total idiotisch, Kitten. Sie hätte mich sowieso von der Schule geworfen, du statt dessen hättest dich wegphasen können oder so..! So aber hast du nur geändert, dass sie dich auch rauswerfen kann. Ich sage ja schon die ganze Zeit, dass die Frau mich hasst, aber wie immer hört kein Mensch auf mich!“ Ärgerte er sich. „Ich hatte ja sowieso nichts zu verlieren.. aber du..“ Da konnte er nur müde den Kopf schütteln.
 

„Wow, du bist ja unheimlich dankbar.“ Kommentierte Kitty und ereiferte sich dann mit gleicher Lautstärke wie zuvor John: „Aber wieso machst du das alles, nur für dieses dämliche Zippo?! Jetzt braucht sie nämlich nur noch rauszufinden, dass du ein verdammter Mutant bist, der noch dazu Feuer kontrollieren kann und dann gute Nacht.“ Kitty schnaubte ärgerlich nach ihrer kleinen Rede.
 

„Interessant.. äusserst interessant.“ Kitty und John zuckten beide vor Schreck zusammen, als sie diese Stimme hörten. Die beiden fuhren herum und Duncan betrat das Vorzimmer. Der Blondschopf hatte ebenfalls ein breites Grinsen auf den Lippen. Er hielt sein Handy in der rechten Hand.
 

„Duncan..!“ Knurrte John und fügte dann leise hinzu: „Fuck ey.. was haben wir nur für ein verdammtes Glück heute.. tz.“ Dieser Satz strotzte nur so vor Selbstironie und John musste sogar selbst leise über diese durchaus sehr beschissene Situation lachen.
 

„So schnell sieht man sich wieder..“ Meinte Duncan hämisch und fügte hinzu: „Ein Mutant also, der erst noch Feuer kontrollieren kann. Ich würde sagen, langsam wird’s eng für dich, Allerdyce. Bis jetzt glaubt keiner an deine Unschuld, und wer glaubt schon einem Mutanten?“ Duncan kam näher. „Richtig dumm, was?“
 

Kitty sah zwischen Duncan und John hin und her, die Spannung die herrschte war richtig greifbar. Ihr Blick blieb auf Duncan ruhen und plötzlich ging ihr ein Licht auf: „Du warst das, du warst das mit dem Brand!!“ Stellte die Braunhaarige dann in kühlem Ton fest.
 

Duncan lachte nur unberührt auf. Kitty sah fragend zu John. Dieser knurrte nur leise: „Sag ich doch schon die ganze Zeit, ich bin unschuldig!“ Kitty musste schlucken, auch sie hatte John wirklich für den Täter gehalten und statt dessen war das alles eine hinterhältige Intrige von Duncan.
 

„Selbst wenn ich es gewesen wäre..“ Duncan gab die Tat absichtlich nicht offen zu. „Ihr wollte doch beide nicht, dass rauskommt, dass er..“ Der Blondschopf nickte in Richtung John. „Ein Mutant ist, oder?! Ich habe das ganze sogar auf Band.“ Duncan wedelte mit seinem Handy rum.
 

Kitty schluckte erneut und fühlte sich nun erst recht schuldig. Einmal weil sie John nicht von Anfang an geglaubt hatte und das andere Mal, dass Duncan ihretwegen im Besitz dieser Aufnahme war. Aber wieso machte Duncan sich überhaupt die Mühe um John – milde gesagt – eins auszuwischen? „Was willst du?!“ Zischte John.
 

„Ganz einfach. Mach Schluss mit Jubes.“ Erklärte Duncan und schob das Handy in eine seiner Jackentaschen.
 

John biss sich auf die Lippen und senkte dann den Blick. Kitty beobachtete ihn und schätzte erst, es sei weil es ihm so schwer fiel einzuwilligen. Diesen Gedanken verwarf sie aber sogleich als John leise meinte: „Wir sind ja gar nicht mehr zusammen.“
 

Kittys Augen weiteten sich und Duncans Mund klappte auf. Beide fragten gleichzeitig wie aus einem Munde: „Seit wann??!“ Kitty konnte nicht glauben, was sie da hörte. Dann hatte ihr Jubilee das also verschwiegen..? Aber wieso? Sonst erzählte diese ihrer besten Freundin doch auch immer alles.
 

„Seit gestern..“ Knurrte John und starrte weiterhin zu Boden.
 

„Umso besser.“ Duncan schien sehr zufrieden. „Dann eben eine andere Bedingung: Ich habe gehört, du machst ne riesen Geburtstagsparty.. Jubes wird sicher auch da sein und ich bin dann sicher auch eingeladen.“ John nickte nur leicht und liess Duncan widerstandslos weiterreden: „Und es wäre besser für dich, wenn sie mir bis dahin verziehen hätte.“
 

„Ich kann ja mal ein bisschen auf sie einreden, aber hey so wie sie dich letztens fertig gemacht hat sehe ich da schwarz.“ War da ein bisschen von der normalen Aufmüpfigkeit in Johns Stimme zu hören? Nun sah John sogar endlich mutig auf und in Duncans Augen.
 

Duncan liess sich davon aber nur wenig beeindrucken und meinte: „Hm.. mir ist wohl entgangen, dass das mein Problem ist. Kommt auch ganz auf meine Stimmung an, ob ich die Information, die ich eben erhalten habe an die Polizei weitergeben werde. Ich sage ja auch nur, dass es für dich besser wäre, mehr nicht.“ Duncan klopfte John grinsend auf die rechte Schulter. „Also, wir sehen uns an der Party.“ Duncan sah noch einmal spöttisch auf die beiden herab und verschwand dann ganz.
 

Kitty und John schwiegen kurze Zeit, bis Kitty schliesslich leise meinte: „Entschuldige..“ Sie starrte stur auf die Tür, die immer noch verschlossen war. Die Braunhaarige hatte das Gefühl sie sassen schon eine halbe Ewigkeit hier, in Tat und Wahrheit handelte es sich dabei um knappe zehn Minuten.
 

„Wofür?“ Murmelte John. Inzwischen hatte der Feuerteufel seinen Kopf in die Hände gestützte und fuhr sich ab und zu durch die braun- blonden Haare.
 

„Naja.. für die falschen Verdächtigungen, für die Beleidigungen, für alles eben..“ Kitty seufzte leise. War Johns Situation vor diesem Abend schon verzwickt gewesen, so war sie nun einfach nur noch beschissen. Er hatte nicht einmal mehr Jubilee. Und dabei küsste er so gut. Moment, das er gut küsste passte absolut nicht zum Rest an den sie gerade dachte. Kitty musste vor Müdigkeit gähnen.
 

„Ach, für das brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Schätze das hab ich verdient.“ John richtete sich wieder ganz auf, rutschte etwas auf seinem Stuhl herum, bis er eine bequeme Lage eingenommen hatte und lehnte sich dann zurück.
 

Beide schwiegen. Jeder ging seinen eigenen zurzeit ziemlich verwirrenden Gedanken nach.
 

Erst nach langer Zeit bemerkte John genervt: „Mann ey, die Frau lässt sich aber Zeit.“ Keine Antwort kam, statt dessen spürte John, wie Kittys Kopf langsam auf seine Schulter sank. „Öhm.. Kitten..?“ Der Braun- blondhaarige drehte langsam und vorsichtig genug, dass er Kitty nicht weckte seinen Kopf zu ihr. Sie schlief tief und fest.
 

John musste lächeln, es war ein richtig gerührtes Lächeln und er wurde sogar leicht rot um die Nase. Dann strich er ihr sanft mit der Hand übers Haar und legte seinen Arm um sie. Er lehnte seinen Kopf gegen ihren und hauchte ihr leise zu: „Ich bin ein verdammtes arrogantes Arschloch, dass auf jeden herabsieht als wäre ich was besseres, auch wenn ichs gar nicht bin und dazu bin ich ein unverbesserlicher Idiot, der auf jedem rumtrampelt und ständig allen auf die Nerven geht. Ich hoffe du bist jetzt zufrieden.“ Als John ebenfalls die Augen schloss, hörte er gerade noch, wie Kitty irgend etwas unverständliches im Schlaf murmelte, dann war auch der Feuerteufel eingedöst.
 


 

~[**Wir zwei gegen den Rest der Welt ~ End

Ein Feuerzeug und seine Bedeutung

Ein Feuerzeug und seine Bedeutung
 

„Seid ihr beiden denn nun ganz verrückt geworden?!“ Brüllte Logan. Kitty hätte zu gerne den Kommentar: Ja, wir wissen, dass du eine ziemlich laute Stimme hast, Logan. Dazu abgegeben, doch das Risiko ihn noch mehr zu reizen wollte die Braunhaarige dann doch nicht eingehen. „Habt ihr überhaupt nachgedacht, bevor ihr wegen einem Feuerzeug, einem Feuerzeug, in die Schule eingebrochen seid?!!!“ Logan war der einzige, der Zeit gefunden hatte, Kitty und John richtig zusammenzustauchen, was er auch schon stolze zwei Stunden tat. Langsam begann er sich zu wiederholen. Aber wie gesagt, er war der einzige, denn Storm und der Professor hatten genug damit zu tun, Gespräche mit Raven Darkholme und diversen Polizisten zu führen und ihre Schützlinge zu verteidigen und Johns Mutter war losgefahren um ihre Stieftochter vom Flughafen abzuholen.
 

„Oh wahrscheinlich habt ihr überhaupt nichts dabei gedacht!“ Brüllte Logan weiter. Kitty rollte mit den Augen, das kam jetzt wirklich schon zum zehnten Mal. Die beiden Sündenböcke sassen beide vor Logan auf der Couch im Gemeinschaftsraum. Logan ging einige Schritte, Kitty folgte ihm dabei mit den Augen während John den Reissverschluss seiner Jacke interessanter zu finden schien, dann drehte er sich wieder zu den beiden um um erneut loszubrüllen. Diesmal richtete sich sein gesamter Ärger aber auf Kitty: „Weißt du, Half- Pint, von John war das ja zu erwarten – Ich persönlich warte ja nur darauf, dass er sich ins Koma säuft oder bei irgendeiner anderen Straftat erwischt wird – aber dass du dabei mitgemacht hast, dass enttäuscht uns alle sehr!“
 

Kitty nickte nur matt, sie hörte Logan überhaupt nicht richtig zu, mit ihren Gedanken war sie gerade an einem ganz anderen Ort. Als sie und John von Raven geweckt worden waren hatte sie in seinen Armen gelegen. In seinen Armen! Als Kitty daran dachte stieg etwas Röte in ihr Gesicht. „Jah richtig so, schäm dich nur!“ Brummte Logan zufrieden, er interpretierte die Röte fälschlicherweise als Schamesröte. Kitty war aber nicht die einzige, die Logan nicht zuhörte. Auch John war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, weshalb er auch nicht bemerkte, dass Kitty rot geworden war. Er dachte an den gestrigen Abend. An das, was Kitty im Schlaf gemurmelt hatte. Gestern war er zu müde gewesen, um es wirklich zu realisieren, doch nachdem er ihr sozusagen “Gute Nacht“ gewünscht hatte und sich selbst beleidigt hatte, hatte sie ganz leise gemurmelt: „Nein.. das bist du nicht.“ Irgendwie musste John beim Gedanken daran einfach nur losgrinsen.
 

Felix war immer noch nicht da, doch Kitty hatte es nicht einmal bemerkt. Zu verwirrend waren die Ereignisse der letzten Nacht gewesen und ausserdem war die Hündin sonst nie bei Kitty sondern immer bei ihren Eltern. Die Braunhaarige war sich gar nicht wirklich gewohnt, auf einen Hund zu achten. „Ihr könnt euch auf eine saftige Strafe gefasst machen!!“ Drohte Logan weiter. Also viel schlimmer, als ein Schulverweis konnte es kaum sein, für John sowieso nicht.
 

John sah grinsend zu Kitty und zog dann belustigend beide Augenbrauen nach oben. Er war sich Strafen ja eh gewohnt, komme was wolle. Kitty musste leise kichern und zog dann ebenfalls beide Augenbrauen hoch. „Ihr braucht euch gar nicht so anzusehen. Ich sehe euch nämlich!“ Knurrte Logan verärgert und erntete dafür nur einen spöttischen und zugleich herausfordernden Blick von John. Die Folgen dessen liessen natürlich nicht lange auf sich warten.
 

„Herrschaften! Es reicht!!! Draussen hat es jede Menge herumliegendes Laub, Rechen müssten auch noch herumstehen. Also: Raus mit euch an die Arbeit und in ein paar Stunden, wenn Xavier zurück ist, sehen wir weiter. Ich habe keine Zeit und auch überhaupt keine Lust, mich hier noch weiter mit euch herumzuschlagen.“ Er fuhr sich seufzend über die Stirn und murmelte leise: „Hat ja eh keinen Sinn..“ Und dann wieder laut brüllend: „Und ich will Ergebnisse sehen!!!“ Befahl Logan und deutete auffordernd zur Tür. Ihm war zwar klar, dass beide unglaublich müde sein mussten, aber wer sich Frechheiten erlaubte, der konnte auch noch arbeiten. Da war Logan einfach nur gnadenlos zu seinen Schützlingen.
 

John und Kitty erhoben sich langsam – beide vor sich hin murrend und fluchend – und verliessen dann das Zimmer. „Wie viel Mal hab ich von dem Typen schon gehört, dass ich nie nachdenke..?“ Fragte John sich selbst, sah grinsend zu Kitty und musste dann auflachen: „Achja, ich hab schon vor Jahren aufgehört zu zählen.“
 

„Toll, du bist auch noch stolz darauf. Ich weiss nicht, ob ich von deinem unglaublichen Selbstbewusstsein beeindruckt sein sollte oder lieber über deine Dummheit lachen sollte.“ Meinte Kitty schelmisch grinsend. Die beiden verliessen das Institutsgebäude, eine kühle Brise empfing sie sogleich und machte ihnen klar, dass es hier draussen wohl nicht sehr gemütlich werden würde. „Wunderbar...“ Brummte die Braunhaarige und schnappte sich dann einen der Rechen, die an der Hauswand lehnten. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie dabei John. Irgendwie musste man ihn ja schon bewundern, nach all dem was ihnen heute passiert war, schaffte er es so cool zu bleiben. Bis Kitty die Dinge, die er nun am Hals hatte aufgezählt hatte, hätte es wohl lange gedauert, weshalb sie es besser gleich liess. Und doch blieb er unglaublich ruhig und gelassen. War sogar noch frech zu Logan. Auch wenn es dumm war, aber sie war eher gerade von seinem Selbstbewusstsein beeindruckt, als das sie über seine Dummheit lachte. Denn eins merkte sie langsam, ganz so dumm war er nicht, auch wenn er sich in letzter Zeit unglaublich dumm anstellte, bei allem.
 

Kitty atmete kurz durch, nahm sich vor, ihn nicht mehr heimlich zu beobachten und daran zu denken, dass er sie irgendwie beeindruckte und begann zum nächsten Baum loszustapfen und zu arbeiten. Nun war es John der sie beobachtete. Und es dauerte auch nicht lange, als er etwas zu bemerkten hatte: „Du arbeitetest nun aber nicht allen ernstes.. oder?!“ Seiner Meinung nach war das einfach das dümmste was man tun konnte, wenn Logan einem bestrafte. Wer dann arbeitete zeigte Logan, dass er auf ihn hörte, und dann hatte dieser wiederum das Gefühl, autoritär zu sein. „Hör gefälligst auf damit!“ Befahl John deshalb als er ihr hinterherging. Ohne Rechen.
 

„Wonach sieht‘s deiner Meinung nach denn aus?“ Fragte Kitty und sah vom Laub auf zu John. „Sieht‘s vielleicht so aus, als würd ich das Laub.. streicheln?“ John sah sie ungläubig an. Logan hatte wirklich einmal recht gehabt: Kitty hing definitiv zu lange mit ihm rum, das war doch eindeutig die Art Sarkasmus grundlos einzusetzen, wie er es normalerweise Tat. Kitty widmete sich wieder ihrer Arbeit, während sie meinte: „Mir für meinen Teil reicht nämlich der Ärger, den wir bereits haben aus, das ist wahrscheinlich mehr Ärger, als ich je in meinem ganzen Leben gehabt habe.“ //Gott.. bist du brav.. olle Streberzicke!// Konnte John sich da nur kopfschüttelnd denken. „Aber wenn Mr. Allerdyce noch mehr haben möchte...“ Kitty wollte sich nun eigentlich wieder ganz ihrer Arbeit widmen, doch schon wieder schwenkte ihr Blick ab und lag schliesslich auf John. Wieso gelang es ihr nicht einfach, ihn zu ignorieren? Das funktionierte doch sonst immer so gut. „Dann.. dann..“ Kitty stutzte und sah ihn weiter an, ihre Blicke trafen sich und es hatte ihr praktisch die Sprache verschlagen. Sie hatte doch tatsächlich vergessen, was sie hatte sagen wollen. Energisch aber etwas verwirrt pustete sie sich eine braune Strähne aus dem Gesicht und stotterte den Satz zu Ende: „Dann.. bitteschön..!“ Immer noch sah die junge Mutantin den Feuerteufel an. Er war ja ganz süss. Bei genauerem Hinsehen. Irgendwie.
 

„Ok.. dann arbeite du mal schön weiter, bitte für mich gleich auch, ich verbrenn das Zeug dann nachher auch für dich.“ John zwinkerte ihr zu und hoffte, dass sie nun einfach ja sagte. Dann fügte er hinzu: „Ich hau mal rasch ab zu Pietro, spätestens wenn meine.. tolle.. sechsjährige.. Stiefschwester auftaucht bin ich wieder da.“ John drehte sich um und wollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen. Es war ja schon fast erbärmlich, aber ausser dem Weisshaarigen fiel ihm beim besten Willen niemand mehr ein, der ihm helfen konnte und der nicht gerade in den Ferien war. Einfach nur peinlich. Er konnte sich vor seinem inneren Auge nun schon gut vorstellen, wie sehr Pietro ihn auslachen würde. Es war zum verzweifeln. Der braun- blondhaarige Junge drehte sich schliesslich aber doch nochmal zu Kitty um: „Und hör bitte auf mich so anzusehen..“ Kitty senkte blitzschnell den Kopf, denn sie wusste, dass sie gleich rot werden würde und das musste er nun nicht auch noch sehen, wenn ihm schon ihr Blick aufgefallen war. Doch sogleich kam Entwarnung von John: „Ich weiss ja das ich an allem Schuld bin und es tut mir auch echt leid..“ Und schon drehte er sich erneut um und ging in raschem Tempo los. Kitty atmete hörbar auf.
 

Doch dann schreckte sie auf, liess den Rechen fallen und rannte ihm hinterher, bis sie ihn eingeholt hatte. „Hey ich mach nicht die ganze Arbeit!“ John stöhnte genervt auf. Nicht auch noch eine Diskussion. „Aber du hast Glück, dass ich sowieso mal wieder bei Lance vorbeischauen will.. also komm ich mit.“ Johns Kopf fuhr ruckartig herum, Kitty dachte, das wäre, weil er nicht wollte das sie mitkam, doch in Wirklichkeit war es, weil der Name Lance gefallen war. „Hey wir stören dich und den Highspeedesel doch nicht..“ Meinte sie und sah ihn genervt an. „Es sei denn, ihr nervt uns!“
 

John schluckte, ihm fiel keine gute Ausrede ein, weshalb sie hierbleiben sollte. Aber irgendetwas musste gesagt werden: „Und wer mach nun die Arbeit..?“ Kam es kläglich von dem Jungen, der zuvor nichts von Arbeit machen gehalten hatte und voll die Rebellion im Kopf gehabt hatte. John besann sich dessen und meinte dann: „Nagut, gehen wir eben zusammen. Kriegt Logan uns halt beide dran.“ Er musste grinsen, als er daran dachte, dass alle Welt so von Kitty enttäusch sein würde, dass sie wahrscheinlich sehr viel mehr Vorwürfe abkriegen würde als er.
 

„Na geht doch.“ Meinte Kitty zufrieden und strahlte dann los. John sah kurz aus den Augenwinkeln zu ihr. Wegen einem Idioten wie Lance brauchte sie doch nicht gleich mehr zu strahlen als die Sonne. John drehte den Kopf weg und hielt sich zurück, damit er nicht sagte, was er darüber dachte. Was er von Lance hielt wussten doch alle. Nur keiner wusste wieso er ihn nicht leiden konnte. John wusste es auch nicht, oder er gab es einfach nicht zu. „Hey.. deine Stiefschwester ist sechs..? Woher weißt du das? Ich hätte jetzt gedacht sie is älter.. einfach so aus purer Intuition.“ Begann Kitty dann eine Art von Gespräch, während die beiden der Strasse entlang gingen. Es war ja nicht allzu weit zum Haus der Bruderschaft.
 

„Meine tolle..“ John stockte. Ihm fiel es immer noch schwer, Mercedes als seine Mutter zu bezeichnen. Doch er fand es einfach dämlich ihren richtigen Namen zu benutzen, denn dann dachte er ständig, er würde über ein Auto reden und ausserdem war es einfach komisch. „Mum.. hats mir natürlich erzählt.. glaub ich... es war auf jeden Fall was mit sechs.“ Meinte er und grinste. Der Feuerteufel kratzte sich verlegen am Hinterkopf und senkte den Blick. „Ausserdem.. ich hasse kleine Kinder. Sie nerven einfach zu dolle. Noch mehr als du. Dagegen kommst sogar du nicht an.“ Meinte er dann schulterzuckend. Er machte sich schonmal auf das Donnerwetter gefasst, das nun wohl gleich kommen würde. Kitty liebte doch eh alles niedliche und süsse.
 

„Ach ja..? Bist du sicher?“ Meinte Kitty und gab ihm absichtlich eine Kopfnuss. Schliesslich hatte er sie gerade nervig genannt. „Ich hasse sie allerdings auch..“ Die Braunhaarige musste Schmunzelnd an ihre kleine Cousine aus San Francisco denken, die hatte auch nicht gewusst, wann Schluss war. Kitty immer an den Haaren gezogen, ihr Zimmer auf den Kopf gestellt, Sachen geklaut und noch vieles mehr.. Und das mit fünf Jahren. Und das dumme daran war, wenn man kleinen Kindern dann mal sagen wollte, dass sie damit aufhören sollten, fingen sie an zu weinen. Und auf wen wurde dann die ganze Schuld geschoben..? Aber natürlich. Auf die älteren. Kitty schmunzelte gerade, als sie an die alten Zeiten dachte, als ihr auffiel, dass John sie überrascht ansah. Darauf meinte die Braunhaarige schnell: „Aber naja.. manche sind schon ganz niedlich.. hehe.“
 

John verfiel in angestrengtes Schweigen. Er dachte darüber nach, ob er nicht einmal etwas sagen sollte. Ihr gegenüber zugeben, dass es gar nicht so schlimm war, sie zu küssen. Ihm selbst gegenüber zugeben, dass er sie gerne küsste. Und vor allem einmal die Wahrheit zu sagen. Dass es Zufälle gab, die einfach zufällig passierten, und andere Zufälle, bei denen man noch etwas nachhelfen musste, die dann aber wie Zufälle aussahen. Und dass er die zweite Art von Zufällen bevorzugte. Wie bei den beiden gestrigen Küssen.. John seufzte und atmete kurz durch. Gerade als er sich dazu durchgerungen hatte etwas zu sagen, hörte er Kitty empört brüllen: „FELIX...? Felix, was machst du denn hier??!!!!“ Die Braunhaarige hatte bereits eine Vermutung. Felix kam ihr gerade aus dem Haus der Bruderschaft entgegen gelaufen. Kitty eilte zu ihrer Hündin. „Alles in Ordnung..?“ Redete sie besorgt zu dem Tier, während sie sich von ihm zur Begrüssung abküssen liess. //Grossartig, von nem Hund lässt sie sich abknutschen..// Dachte John vor sich hin, als er Kitty hinterher eilte. „Wenn dein weisshaariges Arschloch von Freund was damit zu tun hat.. dann.... Bleib besser vom Haus fern, ich garantiere für nichts!“ Kittys Stimme klang unglaublich bedrohlich. John lief dabei ein kalter Schauer über den Rücken. Sämtliche Gedanken daran, mal die Wahrheit zu sagen waren natürlich sofort verworfen. „Pass mal auf Felix auf.. Ich hab noch ein Hühnchen zu rupfen.“ Knurrte Kitty, John nickte nur. Gerne hätte er ihr hinterher gerufen, dass es doch genauso gut Lance hätte sein können, der ihren Hund entführt hatte, aber er wollte doch nicht unbedingt riskieren, dass sie auch noch sauer auf ihn war.
 

Kitty stapfte entschlossen auf das Haus zu und krempelte sich dabei die Ärmel des Pullovers nach oben. Na wenn das mal keine Toten gab. John tätschelte dem Hund den Kopf, der ihn leise anknurrte. Der hatte sie doch nicht mehr alle, John liess lieber die Finger von dem Tier. Hunde waren eben doch gleich wie ihre Herrchen. Das bewies Kitty gerade, denn obwohl die Tür bereits offen stand, liess es sich die Braunhaarige nicht nehmen, sie noch einmal ordentlich gegen die Wand zu knallen und dann bedrohlich zu brüllen: „PIETRO!!!!! Komm raus!! Verstecken kannst du dich eh nicht...!“ Sie knallte die Tür ein zweites Mal, aber diesmal machte sie sie auf diese Weise zu.
 

John sah zu der Hündin und murmelte: „Ich hatte keine Ahnung, dass dein Herrchen sowas kann.“ Pietro konnte einem richtiggehend Leid tun, aber nachher konnte er John vielleicht nicht mehr so gut auslachen. Also war das vielleicht gar nicht mal so schlecht. Doch das Problem war, dass kein Hund mehr neben John sass, zu dem er das hätte sagen können. Johns Augen weiteten sich vor schreck und er schrie auf: „Aaaahh!!“ Dann sah er sich nervös um. Wo war dieser verdammte Köter denn hin..? Ein blinder Hund konnte doch nicht weit kommen.. oder? Aber nirgends war eine Spur von Felix. Voller Panik rannte John los.
 

Weit kam der Feuerteufel allerdings nicht, denn er achtete nicht so genau auf seinen Weg sondern viel eher darauf, ob irgendwo der Hund zu entdecken war. Und so passierte es, dass er mitten in Lance hineinlief, der mit den Einkäufen für die Bruderschaft, den Weg zum Haus entlang gelaufen kam. RUMMS. Beide Jungen fanden sich zwischen Einkäufen auf dem Boden wieder und rieben sich die jeweils schmerzende Stelle. „Argh.. Allerdyce, was ist denn in dich gefahren?!“ Knurrte Lance angenervt und begann die Einkäufe zusammenzusammeln. Das John ihn nicht leiden konnte, das war auch ihm nicht entgangen, deshalb war auch er nicht sehr gut auf John zu sprechen.
 

„Tut mir leid, Alter.“ Meinte John und rappelte sich dann schnell auf. Er wollte gerade wieder losrennen, sah dann aber zu Lance und tat dann etwas, was er sonst eigentlich nie, oder wenn, erst nach langem Grübeln getan hätte: „Kannst du mir helfen, Kittys Köter.. ähm ich meine Hund zu suchen..?“ John hauchte ein leises: „Bitte.“ Hinterher und sah Lance dann so versöhnlich wie es nun einmal möglich war an.
 

Lance zog erstmal eine Augenbraue hoch und meinte dann skeptisch: „Seit wann hat Kitty denn einen Hund..?“ Das war ja mal was ganz neues. Wollte John ihn etwa verarschen? Wenn Lance doch schon von dem Hund gewusst hatte, dann spielte er die Rolle des Unschuldigen aber sehr überzeugend.
 

John hatte ganz vergessen, dass Kitty noch nicht alle über ihren Hund informiert hatte und erklärte dann hastig: „Naja.. ähm.. erst seit gestern. Ich sollte mal eben auf ihn aufpassen und.. tja.. er is irgendwie weggelaufen. Hilfst du mir jetzt..? Ja oder nein?“ John konnte nicht ewig warten, wenn der blinde Hund so schnell von hier verschwunden war, wo war er denn jetzt schon?
 

Lance dachte einen Augenblick nach und meinte dann: „Naja.. es geht um Kittys Hund also.. kein Problem.“ Er zuckte mit den Schultern. „Du suchst in diese Richtung, ich in diese. In einer Viertelstunde wieder hier beim Haus. Ok?“ Anstelle einer Antwort kam nur ein kurzes Nicken von John. Der Feuerteufel rannte sofort los. Lance hatte es weniger eilig als John, er räumte in aller Ruhe noch die ganzen Einkäufe zusammen, bis John schliesslich verschwunden war.
 

Der Braunhaarige drehte sich zu einem Gebüsch und meinte kühl: „Komm raus! Er is sowieso weg!“ Der Hund kam aus dem Gebüsch getrottet und hechelte unschuldig vor sich hin. „Wieso läufst du vor ihm weg? Tzz..“ Knurrte Lance und hob dabei die Einkaufstüte vom Boden auf. Der Hund hechelte nur unschuldig: „Biest!“ Murmelte Lance, schüttelte den Kopf und zog den Hund dann hinter sich her ins Gebüsch. Warten, bis John zurückkam war besser als jetzt schon reingehen. Kitty musste ziemlich wütend sein, da wollte auch er ihr nicht über den Weg laufen.
 

~
 

„PietroOOOO!!! Komm raus!! Ich finde dich sowieso!!“ Brüllte Kitty und räumte Todd aus dem Weg, der sie gerade mit ihrem Spitznamen Kitty-Cat hatte aufziehen wollen. Diesmal hatte sie keine Zeit für solchen Blödsinn. Deshalb wurde die Kröte einfach so an die Wand geklatscht. Dann phaste Kitty sich einfach durch die Wohnzimmertüre und fand Pietro schliesslich hinter der Couch kauernd vor.
 

Er sah erstaunt auf und meinte dann verdattert: „Du.. bist ja gar nicht Wanda?“ Kitty kräuselte die Stirn und vergass für kurze Zeit, dass sie eigentlich wütend war. Pietro hatte gedacht, sie sei Wanda, da normalerweise nur seine Zwillingsschwester so rumbrüllte. Die war auch diejenige, die die meiste Zeit wütend auf ihn war. War der Weisshaarige doch für kurze Zeit eingeschüchtert und so ziemlich zahm gewesen, war er im nächsten Augenblick schon wieder ganz der alte. Die Arroganz war zurückgekehrt. „Glück gehabt.“ Murmelte er und meinte dann grinsend: „Ich weiss ja, dass ich gefragt bei allen Mädels bin. Aber gleich so. Autogramme gibt’s nachher auch gleich.“ Meinte er und grinste Kitty frech an.
 

Kitty bebte nun richtiggehend vor Wut. Was erlaubte er sich denn? Erst entführte er ihren Hund und dann machte er sich auch noch über sie lustig. Die Braunhaarige versuchte, Pietro zu schlagen, doch der Schlag ging ins Leere und mittels seiner Fähigkeiten stand der Weisshaarige nun auch schon hinter ihr. Ehe Kitty sich umdrehen konnte wurde sie von hinten leicht gestossen, sodass sie nach vorne torkelte. Machtlos, etwas dagegen zu unternehmen und nach Gleichgewicht ringend, versuchte Kitty sich wieder ganz aufzurichten. Pietro umrundete sie spöttisch einige Male und gab ihr schliesslich einen stärkeren Schubs von vorne, sodass sie nach hinten fiel. Doch bevor sie auf den Boden Aufschlug, fing der Weisshaarige sie sicher auf. „Ahrrrwwh.. ich mags, wenn du wütend bist.. dann bist du so..“ Pietro kam Kittys Gesicht langsam bedrohlich näher. „Katzenmässig.. Aber ein kleiner Tipp meinerseits: Du solltest vielleicht erst mal deine Krallen wetzen gehen, sonst hast du gegen den Speed- Demon keine Chance.“ Jetzt war Pietros Gesicht nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt. „Wie wars mit einem Kuss, als Dankeschön, dass ich dich aufgefangen habe. Mich nimmt Wunder, was John daran so toll findet..“
 

Kitty holte aus, um ihn von sich zu stossen, oder erneut den Versuch zu unternehmen, ihn zu schlagen, damit er ihr nicht noch näher kommen konnte. Den letzten Satz von Pietro über John gesagt hatte überhörte sie in der aufkommenden Panik. Doch ehe Kitty ihn treffen konnte, war er schon wieder verschwunden und zwar ganz. Und Kitty bemerkte erst, dass sie nun fallen konnte, als es auch schon zu spät war und sie schmerzhaft auf dem Boden aufprallte. „Und wieder zu langsam, Kitty-Cat.“ Hörte sie Pietro verächtlich von irgendwoher lachen.
 

Kitty rappelte sich so schnell es ging auf und brüllte: „Komm her du feiger Hundeentführer!!!“ Kitty drehte sich einige Male um sich selbst um vor heimtückischen Angriffen sicher zu sein, und um zu sehen, ob Pietro irgendwo zu entdecken war. Lance schien ja wohl nicht da zu sein, sonst wäre er ihr sicher schon längst zur Hilfe geeilt. Wenn man ihn mal wirklich brauchte, war er nicht da. Verdammt.
 

„Von welchem verdammten Köter sprichst du eigentlich?“ Hörte sie eine Stimme hinter sich und dann fügte Pietro rasch hinzu: „Ähm... ich vergass: BUH!“ Kitty fuhr so schnell sie konnte herum, damit er sie nicht wieder schubsen konnte und erblickte Pietro mit zwei Dosen Cola in der Hand. Aus der einen nahm er gerade einen tiefen Schluck. „Cola..?“ Fragte der Weisshaarige, grinste sie überlegen an und drückte ihr auch schon die Dose in die Hand. Dann drückte er sie mitsamt Dose auf die abgenutzte Couch.
 

„Also..“ Pietro verschwand, tauchte hinter ihr wieder auf, langsam wurde die Nummer echt langweilig und Kitty konnte nur noch mit den Augen rollen. „Was..“ Und schon wieder verschwand er und tauchte an einem anderen Ort wieder auf. „Willst..“ Wieder. „Du..“ Und wieder. „Hier..“ Und nochmal. „Kitty-Cat..?“ Jetzt sass er bequem ans Sofa gelehnt neben ihr. Die Entspanntheit täuschte Kitty jedoch nicht, er war jederzeit bereit – sollte sie ihn erneut angreifen wollen – seine Fähigkeiten ein zu setzten und sich vor einer Wildkatze in Sicherheit zu bringen.
 

Kitty hatte keine Lust, ihm nun die ganze Geschichte zu erzählen, das konnte ja dann John übernehmen, weshalb sie die Kurzfassung von sich gab: „Na gut, mein Hund kam aus eurem Haus gelaufen, hast du was damit zu tun?“ Knurrte sie. „Wenn ja, dann bist du tot. Nebenbei, John kommt auch gleich, er hat dir ne ganze Menge zu erzählen.“ Sie musterte den Weisshaarigen skeptisch, der immer noch mit Cola trinken beschäftigt war. Kitty hatte keine Lust, ihn erneut anzugreifen, das führte ja doch nur dazu, dass er sie noch mehr herum schubsen konnte.
 

„Tja.. und da ists natürlich gleich der böse Kumpel von Pyro gewesen, was?“ Pietro lachte matt auf und fügte hinzu: „Wegen dem Hund.. da fragst du am besten Todd oder Blob.. aber erst werde ich sie wohl besser vor einem durchgedrehten Kätzchen warnen, denn ich hab nichts mit der Entführung von Hunden am Hut, erst Recht nicht, wenns um deinen Hund geht.. Wenns der von meinem Chemielehrer wäre...“ Pietro schien leicht nachzudenken und lächelte dann sadistisch. „Gute Idee.“ Murmelte er.
 

„Hallooooo.. ich sitze noch neben dir!“ Weckte Kitty ihn aus seinen Tagträumen und meinte dann: „Ok.. ich vertraue dir mal.. aber wenn ich rausfinde, dass du doch was damit zu tun hast...“ Sie musste nicht weiterreden, Pietro wusste ja eh, was sie meinte.
 

„Ich weiss, Schatz, dann machst du Hackfleisch aus mir mit deinen Krallen.“ Er zwinkerte ihr grinsend zu und hakte dann nach: „Was soll mir John grossartiges zu erzählen haben.. er hat die Schule abgefackelt, das weiss ja die ganze Stadt bereits.. viel mehr Scheisse kann doch auch er nicht bauen.“ Pietro sah sie fragend an.
 

„Ich sag nur etwas von dem, was wir angestellt haben: Wir sind in die Schule eingebrochen!“ Knurrte Kitty, die sich langsam darüber ärgerte, dass sie ihm dabei geholfen hatte. Die Braunhaarige senkte ihren Blick und betrachtete die Coladose, die sie immer noch in Händen hielt, ohne sie geöffnet zu haben.
 

Mit allem womit er gerechnet haben könnte, mit dem hatte er doch nicht gerechnet. Das zeigte Pietros Reaktion ganz eindeutig: Sein Mund klappte auf und er stotterte verdutzt: „Ihr habt was gemacht? Und weswegen überhaupt?!“ Und gleich darauf meinte er schnurrend: „Oohh.. Kitty-Cat, ich hatte ja keine Ahnung, dass du so versaut bist.“ Er zog rasch beide Augenbrauen nach oben und grinste sie breit an.
 

Kitty ignorierte das einfach gelassen, von John war sie solche Kommentare ja bestens gewohnt: „Jah.. man wir sind in die Schule eingebrochen, wegen Johns dämlichen Feuerzeugs! Ich glaubs langsam selbst nicht mehr..“ War sie blind, taub und stumm gleichzeitig gewesen, dass sie sich selbst und auch John nicht vor so einem Blödsinn bewahrt hatte? Logan hatte ganz Recht, wenn er sich über sie wunderte, das war nun ganz und gar nicht Kitty- like.
 

Pietro sah sie eine kurze Weile schweigend an und meinte dann: „Das Feuerzeug ist nicht dämlich.. zumindest nicht für John..“ Dabei beliess er es und verfiel in erneutes Schweigen. Der Weisshaarige nahm nachdenklich einen Schluck aus der Coladose.
 

Kitty sah kurz überrascht auf, er hatte das in so einer Ernstheit gesagt, dass es schon fast unheimlich rübergekommen war. Sie sah wieder auf die Coladose und drehte diese langsam in ihren Händen. Dann fragte sie zögerlich: „Uhmm.. du weißt, was es für John bedeutet..? Nicht einmal Bobby weiss viel über Johns Vergangenheit, ich kann mir kaum vorstellen, dass er es dir erzählt haben soll.“
 

Pietro lachte leise auf: „Wir reden auch nicht davon, dass John mir das einfach so erzählt hat.“ Er lachte weiter als Kitty ihn erstaunt ansah, sie malte sich bereits schlimmste Folterszenarien aus, in denen John fast zu Tode gequält wurde, bis er schliesslich all die dunklen Geheimnisse, die er allen anderen verheimlichte ausplauderte. //Kitty.. Erde an Kity.. das wäre einfach nur bescheuert// Kommentierte sie selbst für sich diese dummen Gedanken. Aber sie musste nicht einmal fragen denn Pietro begann von selbst zu erzählen: „Bobby ist schliesslich nicht so oft mit John auf Sauftour.“ Er sah zu Kitty und grinste sie an. Und da machte es bei dieser Klick, ein beschwipster John plauderte also sehr viel lieber, als ein nüchterner.
 

„Also soweit ich das verstanden habe ist das Feuerzeug.. keine Ahnung, John wird mich umbringen, wenn er erfährt, das ichs weiss und dass ichs auch weitererzähl.“ Brach Pietro ab aber Kitty stiess ihm auffordernd und nicht gerade sanft den Ellbogen in die Seite und der Weisshaarige gab sich geschlagen: „Also.. John hat es so in der Art gesagt, ich erzähl mal ohne sein ganzes restliches Gelalle: Weißt du, Speedy, wenn man gar niemanden mehr hat, ausser sich selbst, dann werden komische Dinge zu deinen Freunden, du fängst an Selbstgespräche zu führen, dich vor der ganzen Welt zu verstecken.. das hab ich anfangs auch gemacht, bis ich.. naja.. halb ausgehungert war. Dann habe ich all meinen Mut zusammengenommen, blieb mir ja nichts anderes übrig, wenn ich nicht verhungern wollte – Was ich schon aus dem Grund nicht wollte, weil ich ständig an Mum und Dad denken musste und dass ich mich eines Tages an ihnen rächen würde – und ich hab wen bestohlen. Es war ein älterer Mann. Irgendwie erinnert er mich an wen, wenn ich genau darüber nachdenke, aber du würdest lachen, wenn ich dir das erzählen würde..“ Pietro machte eine Pause und sah zu Kitty, die beinahe von seinen Lippen hypnotisiert war. „Willst du mich doch noch küssen?“ Den Kommentar konnte er sich einfach nicht verkneifen.
 

„Mach weiter du Idiot!“ Fauchte Kitty ärgerlich und holte mit der Dose schon gefährlich aus.
 

„Jahjahhh ganz ruhig.“ Knurrte Pietro genervt und fuhr dann endlich fort: „Aber das wollt ich dir irgendwie nicht erzählen.. wo war ich? Ich hab ihm dann ein neues Bier hingehalten und er hat endlich weitererzählt: Also: Ich hab dem Typen alles geklaut, was er bei sich hatte.. naja was in seiner Tasche war. Ich glaube er hats bemerkt, dazumal hatte ichs noch überhaupt nicht drauf mit dem Klauen und so. Aber er hat nichts dagegen getan. Meine Ausbeute war nur dieses eine Feuerzeug mit dem Haiaufdruck. Anfangs war ich total enttäuscht, hab mir gedacht, all das für so einen Blödsinn. Sowas konnte ich ja nicht essen. Aber als es dann nach wurde und ich mich wie immer darauf vorbereitete, die ganze Zeit zitternd herumzusitzen, fiel mir ein: Ich habe ja ein Feuerzeug und die Macht, Feuer zu beherrschen. Und von diesem Augenblick an, fühlte ich mich sicher.. das hört sich bescheuert an, aber lach nicht, von diesem Augenblick an fühlte ich mich wirklich sicher, ich hatte etwas, mit dem ich mich wärmen konnte und mit dem ich mich auch verteidigen konnte.. Scheiss alter Kaffe ich weiss, ich will was richtiges, nicht nur so Bier Zeugs... Tja.. mehr war dann auch nicht aus ihm rauszubekommen, war nur schon Glück, dass ich die ganze Geschichte gehört hab. Damals hab ich gelacht, aber wenn man mal so drüber nachdenkt, hat der kleine Kerl doch recht, ne?“ Kitty sass einfach nur da und sah vor sich hin. //Und ich hab das Feuerzeug dämlich genannt.. er wird mich hassen.// Dachte sie bei sich und seufzte leise. Wenn man das bedachte, dann war es irgendwie verständlicher, dass er deswegen ein solches Risiko eingegangen war.. immer noch ziemlich dämlich, aber irgendwie auch verständlich.
 

„Hm.. ich frage mich, ob er immer noch mit sich selbst redet..?“ Fragte Kitty sich selbst laut und sah dann zu Pietro, vielleicht wusste dieser ja noch etwas darüber. Kitty dachte nach, John hatte Pietro nur unter Einfluss von Alkohol solche Dinge erzählt, ihr hatte er aber freiwillig die Geschichte von seinem Rauswurf an Weihnachten erzählt. Irgendwie musste sie deswegen einfach vor sich hin grinsen. Doch nicht Pietro antwortete ihr, stattdessen war Johns Stimme zu hören, der langsam zur Tür hineinkam.
 

„Och mann. Was soll ich Kitty denn sagen, Mensch..?“ Die gestellte Frage beantwortete er sich auch gleich selbst: „Naja.. das du dämlich genug warst, einen Hund, der noch dazu blind ist, zu verlieren. Danke das hät ich auch selbst noch gewusst. Jah, hast du ja auch, du Idiot.“ Kitty runzelte die Stirn. Er redete gerade mit sich selbst. Das war aber nicht das, worüber sie die Stirn kräuselte, sondern es war deswegen, weil sie es irgendwie süss fand. Sie hatte ihm gar nicht richtig zugehört, sonst wäre sie vor Wut über die Nachricht, dass ihr Hund schon wieder weg war wahrscheinlich schon an die Decke gesprungen.
 

John wurde ruhig und betrat dann das Zimmer: „Pietro...? Lebst du noch, Alter?“ Seine Stimme klang leicht besorgt, da es so still war. Dann entdeckte er Kitty und Pietro auf dem Sofa sitzend und auf ihn wartend: „Sie hat dich nicht gekillt..?“ Frage er überrascht und fügte dann beleidigt hinzu: „Mich hättest du sofort erledigt.“ Na gut, was nicht war, das konnte ja noch werden, wenn er die Botschaft, die er zu überbringen hatte, auch wirklich verkündete.
 

„Tja, ich habs eben bei jeder drauf.“ Meinte Pietro hämisch grinsend und legte dann frech wie er war einen Arm um Kitty. Die ihn angeekelt von sich weg stiess. „Naja.. nebenbei ist sie viel zu langsam für mich.“ Meinte er und grinste Kitty zu. „Wo ist denn nun dieser Köter..?“
 

John rollte mit den Augen. Es schien ihm aber überhaupt nichts auszumachen, dass Pietro den Arm um Kitty gelegt hatte. //Hm.. er reagiert überhaupt nicht darauf, die Küsse haben dann wohl auch überhaupt keine Bedeutung.. ach is eh besser so!..// Dachte Kitty und war zu ihrem Erstaunen aber eher enttäuscht darüber. „Dein dämlicher Köter is abgehauen..“ Sie nannte sein Feuerzeug dämlich, also hatte er auch das gute Recht, ihren Hund dämlich zu nennen. Das war schliesslich nur fair. „Kaum hab ich ihn aus den Augen gelassen. Flutsch und weg war das Viech.. Der hasst mich!“ Beschwerte John sich bei Kitty. Deren Gesicht veränderte sich sofort von freundlich zu seeeeehr böse und sie sprang auf. Sie hatte John bereits am Hals gepackt als sie unterbrochen wurden:
 

„Ich hoffe ich hab den richtigen Hund.“ Bemerkte Lance, der mit Felix im Schlepptau den Raum betrat. Er musste amüsiert über die Szene grinsen, die sich ihm bot. „Aber lass dich nur nicht von uns stören, Kitty.“ Damit war wohl gemeint, dass Kitty ruhig damit fortfahren könnte, John zu würgen. Dieser nutze seine Chance zu entkommen aber, wand sich etwas und entkam Kittys Griff. Die Braunhaarige war ja sowieso abgelenkt.
 

„Felix!!!“ Rief Kitty voller Freude und der Hund sprang ihr auch gleich ebenso erfreut in die Arme. Für ihr Alter war die gute Felix ja noch ziemlich fit. „Du bist mir aber ein Schlingel, kleines. Mach das ja nie, nie, nie wieder, ja?.. Oder besser.. Ich lass John nie wieder auf dich aufpassen.“ Sie warf John einen verächtlichen und gleichzeitig auch noch mörderischen Blick zu. Dann ging sie zu Lance: „Dafür hast du dir aber eine Belohnung verdient.“ Hauchte Kitty dem Jungen leise zu und zog ihn sanft zu sich. Dann gab sie ihm einen kurzen Kuss.
 

John ballte seine Hände zu Fäusten. Das fiel allerdings nur Pietro auf, der als einziger unbeteiligt das Schauspiel verfolgte und dabei genüsslich an seiner Cola nippte. Er musste leicht grinsen, als er das sah. John hielt auch nicht lange den Mund und platzte heraus: „Also unser Kuss gestern war viel länger, und mit Zunge.“ Pietro sah ihn erstaunt an, und zog eine Augenbraue hoch. //Och ne, John, Duncan als Feind.. reicht dir das denn immer noch nicht?// Dachte der Weisshaarige, doch er hatte keine Lust, das Drama, dass sich gleich anbahnte aufzuhalten, das war besser als das Zeug das im Fernsehen lief. Der Fernseher der Bruderschaft war ja eh Schrott, also: Klappe halten und zuhören!
 

//WAS..?!!// Dachte Kitty und drehte sich überrascht zu John um. Lance kräuselte ebenfalls die Stirn und wollte Kitty gerade fragen, wie sie auf die Idee kam John zu küssen. Aber als erste ergriff Kitty das Wort, nämlich an John gewandt: „Es kommt nicht immer auf die Länge an..!“ John sah sie an, seinen Blick konnte Kitty nicht einordnen, er war weder verächtlich, noch genervt, noch wütend, noch irgendwas, was sie bei ihm bis jetzt gesehen hatte. „Aber bitte...“ Lance wurde erneut gepackt und Kitty gab ihm demonstrativ einen richtig dicken Knutscher. Der auch lange anhielt. Pietro musste da natürlich seinen Senf auch wieder dazugeben. Allerdings nicht, indem er etwas sagte, sondern indem er Pfiff, dafür handelte er sich einen bösen Blick von John ein.
 

„Wir haben was zu besprechen.“ Knurrte John an Pietro gewandt und verliess dann das Zimmer. Kitty liess endlich von Lances Lippen ab und sah nur noch Johns Rücken, er ging die Treppe nach oben. Die Braunhaarige sah ratlos von Lance zu Pietro. Pietro zuckte nur unschuldig grinsend mit den Schultern und folgte John dann nach oben in sein Zimmer.
 

„Er hat sie nicht mehr alle...“ Murmelte Kitty an Lance gewandt, dieser zuckte nur mit den Schultern. „Vergessen wirs...“ Brummte Kitty und öffnete nun endlich ihre Cola, die sie auf dem Sofa hatte liegen lassen. „Ich hab dir viel zu erzählen, John und ich waren sehr fleissig im Mist bauen.“ Begann sie dann und nahm zur Abkühlung ihres aufgebrachten Gemüts einen tiefen Schluck aus der Dose.
 

~
 

„Ich frag dich besser nicht, was das da unten sollte...“ Bemerkte Pietro und liess sich auf seinem Schreibtischstuhl nieder. //Das dürfte Jubes interessieren..// Er schmunzelte vor sich hin und beobachtete John, der nervös damit begonnen hatte, seinen Schrank zu durchsuchen. „Also, was hast du mir zu beichten..? Und nebenbei: Was treibst du da?“ Frage er dann leicht verwirrt während er seinen Freund beobachtete.
 

„Ich wollte nur, dass Lance nicht zu kurz kommt.“ Gab John eine knappe Antwort, wenigstens gut lügen konnte er noch. Immerhin etwas. Er warf eilig einige von Pietros Kleider aus dem Schrank und suchte weiter, gab aber keine Erklärung ab, was er suchte. Statt dessen informierte er Pietro über die neuesten Geschehnisse, darüber, dass seine Mutter plötzlich auftauchte und diese den berühmt berüchtigten Franke Cole heiraten wollte und natürlich auch über den gestrigen Einbruch. Von den Küssen erwähnte er nichts und auch nicht, dass Kitty in seinen Armen eingeschlafen war.
 

„Also.. Fazit: Du steckst so richtig in der Scheisse. Wie willst du da wieder rauskommen?“ Meinte Pietro, der sich während Johns Erzählung halb tot gelacht hatte und nun immer noch verwirrt beobachtete, wie John unter seinem Bett weiter suchte. „Bevor du noch mein ganzes Zimmer verwüstest. Was verdammt suchst du nun eigentlich?“ John war nun ganz unters Bett gekrochen.
 

Etwas verstaubt kam der braun- blondhaarige Junge schliesslich wieder hervor und hielt triumphierend eine Flasche weissen Wodka in der Hand. „Meine beste Freundin. Ich wusste, dass du was da hast.“ Murmelte er und nahm dann eiligst einen Schluck aus der Flasche. „Tja.. genau deshalb bin ich hier. Um dich anzuflehen, mir irgendwie zu helfen. Mit Alkohol intus kann ich das schon viel besser zugeben.“ John machte es sich auf Pietros Bett bequem.
 

Pietro sah ihn ungläubig an: „Du kommst zu mir.. nur um zu Trinken..? Wenn du nichts hast, warum holst du dann nicht was bei Logan..?“ Der Weisshaarige hatte nicht ganz verstanden, dass John nicht nur hier war, um zu Trinken, sondern auch um um Rat zu fragen.
 

„Logan hat seit ich das letzte mal seinen ganzen Vorrat hab mitgehen lassen jetzt ein Schloss bei dem Schrank.“ Murmelte John und fügte dann leicht ärgerlich hinzu: „Und Kitty kann ich ja nicht um Hilfe fragen, ob sie freundlicherweise durch den Schrank phast um etwas herauszuholen. Denn das letzte Mal als ich sie um Hilfe gebeten habe, wurde sie von der Schule geworfen!!“ Er nahm einige weitere Schlucke. Wenn er so weitermachte würde er die Flasche im nu leergesoffen haben. Das war dann selbst für John zu viel hochprozentiges. „Hilf mir, verdammt!!“ John sah ihn verzweifelt an. Nichts mehr vom selbstbewussten Typen war da vorhanden, den er zuvor noch dargestellt hatte.
 

„Hör mal auf zu trinken, sonst fängst du gleich an rumzulallen.“ Beschloss Pietro mal den besorgen Freund zu markieren und meinte dann analytisch: „Naja.. du hast die Polizei am Hals.. und Duncan.. und noch einige andere.. Was soll ich da tun..?“ Der Weisshaarige wollte John nur etwas zappeln lassen, einen Vorschlag zu machen hatte er nämlich bereits.
 

„Woher soll ich denn das wissen?!! Deshalb komm ich ja zu dir!!“ John fuhr sich nervös über die Stirn und nahm dann trotzdem wieder einen Schluck, es beruhigte eben doch ungemein. „Du könntest mit deinem Hyperspeed ja.. keine Ahnung, die Zeit zurückdrehen, oder so..“ Schlug er dann etwas ziemlich unmögliches vor.
 

So sehr Pietro sich auch vornahm, nicht loszulachen, er machte es doch. Der Vorschlag war ja wirklich einfach nur eines, nämlich lächerlich! „Jaaahh.. sicher John, als nächstes mach ich nen Regentanz und fang an laut vor mich hin zu singen. Seh ich so aus, als könnt ich zaubern?!“ Pietro überlegte sich, ob er John die Flasche einfach wegnehmen sollte, doch dann hätte dessen Wut sich wohl auf ihn gerichtet. Dem Weisshaarigen war das ja eigentlich auch egal.
 

John sah ihn einfach nur genervt an: „Ich bin vielleicht am Boden, aber nicht bescheuert!“ Knurrte er dann und sah Pietro vernichtend an. Der Weisshaarige hatte schon geglaubt, John sei nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch dieser bewies nun das ermutigende Gegenteil.
 

„Na gut.. ich hätte einen Vorschlag.“ John sah ihn hoffnungsvoll an und liess dafür sogar die Flasche sinken. „Abhauen!“ Meinte Pietro dann und war gespannt, was John wohl davon dachte.
 

„Ey.. da hät ich echt auch selbst drauf kommen können.“ Kam es von John, der sich sofort mit dieser Idee anfreunden konnte. Er sprang auf, die Flasche immer noch in der Hand und meinte: „Los! Verschwinden wir, auf und davon!“ Johns Augen begannen zu glänzen und etwas herausforderndes lag ebenfalls in seinem Blick.
 

„Noch nicht.. ich muss noch hier bleiben.“ Meinte Pietro leise und sah zu seinem Freund, der ihn nun fragend ansah. „Ok.. wir hauen nach deiner Geburtstagsparty ab, falls du dann immer noch mitkommen willst..“ John sah ihn immer noch fragend an. „Ich hab persönliche Gründe.. den Rest erklär ich dir dann, geht das klar?“ Pietro hoffte, dass John das ausreichte.
 

John musterte ihn prüfend und zuckte dann mit den Schultern. „Geht klar.“ Willigte er ein und nahm noch einen tiefen Schluck. „Wir können nur hoffen, dass ich so lange durchhalte.“ Scherzte er dann sarkastisch. Pietro stellte beruhigt fest, dass der alte John langsam zurückkehrte. „Tja.. dann lern ich mal meine Stiefschwester kennen. Wir sehen uns.“ Meinte John und schob den Wodka so unauffällig wie möglich unter seine Jacke. Zwar war das Pietro sehr wohl aufgefallen, aber ihm war das eigentlich egal. Vielleicht hatte Lance sogar wieder neuen besorgt, der war doch einkaufen gewesen.
 

Kaum hatte John das Zimmer verlassen um Kitty zu holen und mit ihr zurück zum Institut zu gehen, zückte Pietro sein Handy und wählte Jubilees Nummer. „Hey Jubes.“ Begrüsste er sie grinsend. „Wie is Miami? Ich habe tolle Nachrichten, du wirst es nicht glauben.“ Dann redeten die beiden eine ganze Weile miteinander. Danach wählte Pietro noch eine zweite Nummer: „Jah.. hallo, hier is der Quicki..“ Dann überkam ihn ein genervter Ausdruck: „Jah, Dad, hier is Quicksilver. Langsam kommen wir der Sache näher...“
 

~[**Ein Feuerzeug und seine Bedeutung - End

Aura

Aura
 

Weder John, noch Kitty hatten auf dem Weg zurück zum Institut auch nur ein Wort gesprochen. Kitty hatte während der Unterhaltung mit Lance schon die ganze Zeit daran denken müssen, wie John reagiert hatte. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte, es war ganz schön verwirrend. Manchmal reagierte er so.. eifersüchtig und dann wiederum nicht. Jungs waren doch einfach eine Sache für sich. Ungelöstes Mysterium. Ein Fall für Akte X. Was konnte man noch alles aufzählen? Felix trottete nun brav neben ihnen her. Doch John tat einen Teufel, sich der Hündin noch einmal zu nähern. Hunde waren ebenfalls eine Sache für sich. Aus Johns Sicht jedenfalls. Manchmal nett und im nächsten Moment knurrten sie einen dann auch schon an. Ausserdem war John damit beschäftigt, die Flasche Wodka unter seiner Jacke versteckt zu halten. Kitty brauchte das nicht zu sehen, sie würde eh nur hysterisch herumquicken und ihm erzählen, wie böse Alkohol doch sei. Darauf konnte er nun echt verzichten. Wenn man mal darüber nachdachte, dann konnte er eigentlich ganz auf ihre Gesellschaft verzichten. Was dachte sie nun wohl über ihn, nachdem er so komisch reagiert hatte?
 

Die beiden bogen in die kleine Kiesallee ein, die zum Institut hinauf führte und deren Weg sich einmal an einem Engel aus Stein vorbei wand und die schliesslich bei einem Springbrunnen endete, den sie umrandete, sodass man direkt vor der grossen Treppe, die zur Eingangstüre hinaufführte parken konnte. Es parkte bereits der elegante Wagen des Professors, ein älteres Modell eines Mercedes, das ganz bestimmt nicht gerade billig gewesen war, neben dem Brunnen. Logan und Storm halfen dem Professor gerade beim Aussteigen. Scheinbar waren die Gespräche mit der Polizei und Raven beendet. Vorerst.
 

Kitty und John hatten keine grosse Lust, den dreien direkt über den Weg zu laufen, aber etwas anderes blieb ihnen wohl nicht übrig und irgendwann würde man sie sowieso zur Rede stellen. Also besser gleich. Sie hatten den Weg bis zum Institut halb geschafft, als sie plötzlich von einem zweiten Mercedes überholt wurden. Schwarz. Ein ziemlich ein neues Modell. „Na wir dürfen dreimal raten, wem der gehört.“ Knurrte John vor sich hin, wenigstens passte das Auto zum Namen seiner Mutter. Wer zur Hölle nannte sein Kind Mercedes..? Wenn er gerade dabei war, über komische Namen nachzudenken: Wie kam man darauf, sein Kind St.John zu nennen? Das klang als wäre es irgendein oller Heiliger. Egal. Seine Mutter hatte jedenfalls den richtigen als Verlobten genommen. Schlau war sie eben doch irgendwie. Und wahrscheinlich sass in dem Wagen auch seine Stiefschwester. John konnte nur müde seufzen und weitergehen. Kitty hatte sowieso nicht reagiert, es war, als würde er mit einer Wand reden.
 

Die beiden beschleunigten nun doch ihre Schritte, denn trotz all der Vorurteile waren sie auf das Mädchen gespannt, dass gleich aus dem schwarzen Wagen steigen würden. Mercedes stieg aus und schloss die Tür hinter sich. Dann machte sie sich daran, das Gepäck aus dem Kofferraum zu laden. Und es war nicht gerade wenig. Kitty und John stiessen schliesslich auch zu der kleinen Gruppe die sich gebildet hatte. Sie bestand aus dem Professor, zu seiner rechten stand Storm und zu seiner linken hatte sich Logan gestellt. Kitty und John stellten sich absichtlich neben Storm. „Hm.. ich sehe keine Ergebnisse!!“ Begrüsste Logan sie grimmig Grinsend. //Fuck..!// Dachte Kitty sich bereits. Gleich würden ein Donnerwetter losgehen. Dabei wollten sie doch erst das Mädchen sehen.
 

Der Professor tat den beiden den Gefallen und meinte an Logan gewandt: „Logan, mein Freund, regel das doch bitte später mit den beiden. Wir wollen nicht, dass Aura gleich einen schlechten Eindruck von uns hat.“ Der Professor lächelte gütig in Kitty und Johns Richtung. John schob grummelnd die Hände in die Hosentaschen, während Kitty so freundlich war, und das Lächeln des Professors erwiderte. Logan tat es John gleich und schob beleidigt grummelnd die Hände in die Hosentaschen. Hier wurde eindeutig seine Autorität untergraben. Das ging doch nicht! Aber da er dem Professor kaum einen Wunsch abschlagen konnte, hielt er sich zurück und richtete seinen Blick auf den Wagen.
 

Dann öffnete sich auch endlich die andere Wagentür und Aurora Evangeline Cole stieg anmutig aus dem Wagen aus.

John bekam einen Schock: Dieses Mädchen war alles, aber nicht sechs, wenn dann war sie sechzehn, siebzehen, irgendwas. Sein Mund klappte auf.

Kittys erster Eindruck war: Eine ziemlich aufgestyltes, aber trotzdem noch hübsches Mädchen.

Vor ihnen stand ein Mädchen, das ungefähr die gleiche Grösse wie Kitty hatte. Wenn man von unten nach oben anfing zu beschreiben, wie sie aussah, musste man wohl oder übel bei ihren Kleidern beginnen. Es waren definitiv alles Kleider erster Sahne, wahrscheinlich Marken und an Orten wie Paris oder Mailand der letzte Schrei. Aura trug süsse, verspielt glitzernde Schuhe mit Absätzen, die perfekt zu ihrer dunkelblauen, fast schwarzen Röhrenjeans passten. Die Jeans betonte ihre äusserst schlanke und zierliche Figur. Der Übergang von Schuhen zu Jeans war genauso fliessend wie der von Jeans zum engen weiss- schwarzen Pullover. Der Pullover war etwas länger sodass er über ihre Hüften reichte und ein Gürtel darüber gut dazu passte. Das Jäckchen – wenn man es überhaupt noch Jäckchen nennen konnte, damit konnte sie sich nämlich schnell einen Schnupfen holen – war aus Jeansstoff und hatte fast die gleiche Farbe, wie die Jeans die Sie trug. Es bedeckte nur die Hälfte ihres Oberkörpers und war nicht einmal zugeknöpft. Es bedeckte auch nur etwa drei Viertel ihrer Arme. Dazu hing ihr eine passende längere Kette um den Hals. Das hatte aber alles den Vorteil, dass ihre schlanke Taille betont wurde.

Wie Kitty hatte auch Aura braunes Haar. Es reichte ihr ungefähr bis zu den Schulterblättern und schmiegte sich in sanften Locken an ihren Kopf. Ausserdem war es zu einem süssen Ponny geschnitten. Passende Ohrringe stachen etwas aus der braunen Haarpracht hervor. So zart und zierlich ihre Figur war, war auch ihr Gesicht. Sie hatte helle Haut und füllige Lippen, auf die genügend Lipgloss aufgetragen worden war, dass sie leicht glänzten. Aura hatte eine süsse Stupsnase.

Doch das, was dieses Mädchen wirklich zu etwas besonderem machte, das waren ihre eisig blauen Augen. Auch ohne die passende Umrandung durch Kajal und die Wimperntusche wären diese Augen sofort hervorgestochen und wären jedem aufgefallen. Sie schienen alles und jeden durchdringen zu können und vor allem, überkam einem, wenn sie einem aus diesen eisig blauen Augen ansah eine ungewöhnliche Kälte. In diesem Fall war es John, der leicht zu bibbern begann, denn Aura hatte ihn sogleich mit ihren eisig blauen Augen fixiert. Wortlos.
 

Die Stille, in der jeder Blick auf Aura gerichtet gewesen war wurde jäh von John unterbrochen der seiner Mutter empört zurief: „Du sagtest, sie sei sechs!“ Gut, eigentlich war das, was vor ihm stand sehr viel besser als sechs. Wenn sie ihn nur nicht so ansehen würde. John fühlte sich unwohl, so beobachtet. Erst recht, da ihm je länger dieser Zustand andauerte immer Kälter wurde. Und er hasste Kälte! Doch kaum hatte er an seine Mutter gewandt gesprochen, nahm sie ihren Blick von ihm und liess ihn über das Gelände, das Institut selbst und die anderen schweifen.
 

„Das habe ich nie gesagt John.“ Meinte Mercedes amüsiert und wies den Chauffeur an, das Gepäck aus dem Wagen zu hieven. „Ich sagt, sie sei sechzehn. Du solltest besser zuhören.“ Fast hätte Mercedes John Schatz genannt, so wie Mütter ihren Kindern eben dämliche Kosenamen gaben. Doch das war wohl nun nicht gerade angebracht. Nicht bei dem Verhältnis, das sie und John zueinander hatten. Aura hatte bis anhin noch nichts gesagt, sondern musterte inzwischen das Institutsgebäude und das ganze Gelände.
 

Endlich meldete sich das braunhaarige Mädchen zu Wort: „Toll! Statt in einem sechs Sterne Hotel in Spanien Ferien zu machen. Geh ich in den Ferien in eine Schule.“ Sie klang dabei total begeistert, und das natürlich vollkommen ironisch. Sie rümpfte ihre Stupsnase etwas. Ihre Stimme klang nur schon arrogant, und der Blick, mit dem sie die Anwesenden musterte war ebenfalls arrogant.
 

„Herzlich willkommen, Aura. Ich darf dich doch so nennen.“ Begrüsste der Professor sie freundlich und schenkte auch ihr ein freundliches Lächeln. Der Kofferberg, der sich langsam anstapelte, das Mercedes immer noch damit beschäftigt war, den Kofferraum zu leeren, wurde immer grösser. Das Mädchen hatte ja unglaublich viel Gepäck. Logan beäugte sie mit dem typischen misstrauischen Blick und auf Storms Lippen war ebenfalls ein Lächeln vorzufinden.
 

„Was, wenn ich jetzt nein sage.“ Gab Aura kaltschnäuzig zurück. Der Professor schien von dieser Antwort kurz überrascht, auch wenn man es ihm nicht ansah. Er hatte aus Höflichkeit nachgefragt, Aura reagierte aber genervt darauf. Sie war sowieso schon genervt.
 

„Aura Evangeline Cole, dein Vater und ich haben dir doch bereits gesagt, dass wir dafür Weihnachten in Paris verbringen. Dann vielleicht sogar mit deinem Bruder.“ Mercedes deutete auf John. „Das ist er übrigens. Sag hallo zu John.“ Den letzten Satz sagte sie kaum hörbar und nur in Auras Richtung.
 

„Die anderen wären dafür ja auch nicht in Frage gekommen, oder sieht hier ausser ihm noch einer aus wie ein 17-Jähriger?“ Meinte Aura und schien alle Anwesenden mit der unglaublichen Kühle und den kleinen aber trotzdem sitzenden Bemerkungen sprachlos zu machen. „Und ausserdem ist er nicht mein Bruder, sondern mein Stiefbruder.“ Verbesserte sie ihre Stiefmutter dann gleich und meinte an John gewandt und mit gespielt zuckersüsser Stimme: „Haaiiii Johnny.“ Erstmals huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, der angesprochene brachte immer noch kein Wort hervor. Ob es echt war oder nicht, dass war nicht klar zu bestimmen. „Nebenbei, wo steckt Daddy?“ Fragte sie dann an Mercedes gewandt.
 

„Äh.. wir haben telefoniert.. er kommt erst in einigen Tagen, wegen der Arbeit und so.“ Erklärte Mercedes und meinte schliesslich: „Wir sollten reingehen, dein Zimmer wird dir gefallen.“ Die braunhaarige Frau nahm einen der Koffer und ging los, an allen vorbei.
 

„Bist du sicher, dass er das nicht einfach so dahin gesagt hat..“ Mercedes blieb stehen, drehte allerdings den Kopf nicht zu ihm. „Ich meine nur, Mummy hat er auch mit seiner Sekretärin betrogen, darum ist sie ja auch abgehauen. Aber das weißt du ja selbst.“ Mercedes schloss die Augen und atmete kurz durch. Sie antwortete nicht, sondern ging einfach weiter. Aura legte es sowieso nur darauf an, sie zu necken und zu provozieren. So etwas musste man ignorieren.
 

Aura wandte sich nun erneut an den Professor: „Ich hoffe mein Zimmer ist gross und mit Ausblick auf den Park. Und ich brauche ein eigenes Badezimmer und ich teile es mit niemandem.“ Ansprüche hatte sie ja. „Ist zwar nicht wie ein sechs Sterne Hotel, aber irgendwie wird ich schon überleben. Hoffe ich.“ Murmelte sie, für jeden hörbar.
 

„Glaub mir, es ist besser wie ein sechs Sterne Hotel. Auf jeden Fall aufregender.“ Mischte sich Kitty nun endlich ein. Dass Aura den Professor wie einen Diener behandelte, ging der Braunhaarigen absolut gegen den Strich. Wenn ihre Stiefmutter sich wie eine Dienerin aufführte, musste das nicht heissen, dass Aura jeden herum komandieren konnte oder durfte. „Falls es dir entgangen sein sollte, wir sind nicht deine Diener!“ Bemerkte Kitty dann scharf.
 

Jetzt sah Aura sie erstmals wirklich an, die eisig blauen Augen schweiften über Kitty. Der Blick war voller Verachtung. John sah ebenfalls zu Kitty. Irgendwie war er beeindruckt, nicht einmal seine Mutter wehrte sich gegen Aura, und Kitty hatte den Mut etwas zu sagen. Aber der Feuerteufel schwieg. „Also..“ Begann Aura zuckersüss. „Tut mir sowas von Leid. Ich hoffe das wird unsere zukünftige Freundschaft nicht beeinträchtigen. Wir werden sicher ganz tolle Freundinnen.“ Sarkasmus pur und dann meinte Aura verächtlich: „Mir ist nichts entgangen, ich kann nichts dafür, wenn du aussiehst, wie unser Hausmädchen.“ Kitty ballte ihre Fäuste, John konnte ihr ansehen, dass sie innerlich vor Wut kochte.
 

„Alos bitte, die Reise war lang, ich bin erschöpft. Tragt mein Gepäck nach oben, ich geh mich frisch machen.“ Befahl Aura dann und meinte mit einem letzten Blick zu John: „Wenn du nicht immer so schweigsam bist, könntest du mir vielleicht später die Gegend hier zeigen.“ Mit diesen Worten drehte sich die Braunhaarige um und ging ihrer Stiefmutter hinterher. Nein, sie war überhaupt nicht verwöhnt. John erwiderte nichts sondern senkte nur den Kopf. Er war doch sonst so schlagfertig, aber gut, vielleicht lag das daran, dass er vollkommen überrumpelt worden war.
 

„Verwöhnte Rotzgöre.“ Knurrte Kitty und bebte vor Wut. Der Professor begab sich ebenfalls ins Institut und Storm nahm schweigend so viele Koffer, wie sie eben tragen konnte mit sich und ging hinter ihm her. Nur noch Logan stand bei John und Kitty.
 

Irgendwelche Fluchwörter vor sich hin knurrend lud er sich ebenfalls viele Koffer auf. Der Professor hatte schliesslich gesagt, er solle erst einmal nett sein. Weil sie ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen wollten. Aber die einzige, die einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen hatte, das war Aura. Logan ging an John und Kitty vorbei und blieb noch kurz stehen. Er zischte John zu: „Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal zu dir sagen würde, aber: Mein herzliches Beileid zu deiner tollen Familie.“ Er grinste über seinen eigenen Spruch und verschwand ebenfalls im Institut.
 

John setzte sich endlich in Bewegung und nahm den letzten, noch verbleibenden Koffer. „Hey. Kitten. tut mir Leid, sie ist sicher nicht immer so.“ Meinte er dann und blieb vor Kitty stehen. Vielleicht hatte sie ihm ja etwas vergeben, denn zurzeit, da war er sicher, war ihre gesamte Wut auf John konzentriert. Er versuchte Augenkontakt her zu stellen. Doch Kitty wich seinem Blick immer wieder trotzig aus.
 

„Weißt du, John. Man könnte glatt meinen, ihr seiet wirklich Bruder und Schwester.“ Meinte Kitty dann kühl und ging ohne ein weiteres Wort an John vorbei. Aber nicht ins Institut, sondern dem Kiesweg entlang. Felix folgte ihr und wedelte unwissend mit dem Schwanz. Er kapierte nicht, was gerade vorgefallen war. So schien es zumindest.
 

„Ey! So schlimm bin ich nun auch wieder nicht!!“ Brüllte John ihr hinterher und drehte sich auch zu ihr um. Doch wenn er so darüber nachdachte, dann war er es. Irgendwie. Ein weiterer tonloser Seufzer entwich seiner Kehle und er verschwand ebenfalls im Institut.
 

~
 

„Sie sind also Duncan Matthews. Der Junge, der die Sache mit der Wette zwischen Pietro Maximoff und John Allerdyce aufgedeckt hat?“ Der Polizeibeamte mit Schreiber und Notizbuch sass gegenüber von dem Blondhaarigen Jungen. Das Befragungszimmer auf dem Polizeiposten von Bayville war spärlich eingerichtet. Ein Stuhl, zwei Tische, und ein riesen Spiegel. Durch den die Leute dahinter ins Zimmer gucken konnten, ohne das diejenigen, die gerade befragt wurden, etwas davon mitbekamen.
 

„Jah genau, der bin ich.“ Gab Duncan grinsend zurück.
 

„Sie haben bereits ausgesagt, dass sie absolut sicher sind, dass John Allerdyce für den Brand verantwortlich ist. Was macht Sie dabei so sicher?“ Hakte der Polizeibeamte nach.
 

„Nun ja, als ich von der Wette erfahren habe, war glasklar, dass nur noch John in Frage kam. Ausserdem ist er gestern mit Kitty Pryde in die Schule eingebrochen. Ich schätze mal, um Beweismaterial zu vernichten. Er hat sogar versucht, das Feuerzeug zu stehlen.“ Erklärte Duncan eifrig. Von der Sache, dass John ein Mutant war erwähnte er erstmal kein einziges Wort. „Wissen sie, John ist sowieso derjenige, an unserer Schule, der so etwas mit Leichtigkeit und ohne mit der Wimper zu zucken durchziehen würde. Ich bin mich sicher, das er es war.“
 

„Aha.. aha.“ Der Polizeibeamte kritzelte eifrig in seinem Notizbuch und wollte gerade weiterfragen, als Duncan meinte:
 

„Wissen Sie, John hat in knapp drei Wochen seinen 18ten Geburtstag. Und wer betrinkt sich schon nicht, wenn er 18 wird?“ Duncan sah den Beamten fragen an, dieser nickte leicht, schien aber nicht zu kapieren, worauf Duncan hinaus wollte. „Gut, wenn John sich also betrinkt, könnte ich ihn eventuell dazu bringen, ein Geständnis abzulegen. Ich meine, sie haben ja keine wirklichen Beweise gegen ihn. Was halten sie davon?“
 

Der Polizeibeamte nickte erneut, nun verstand er, worauf Duncan hinaus wollte. Er schien nachzudenken und meinte schliesslich: „Hm.. ich werde natürlich mit meinen Vorgesetzten darüber sprechen, aber das würde uns definitiv eine Menge Arbeit abnehmen...“
 

Duncans Grinsen wurde bereiter und er lehnte sich entspannt zurück. Das lief ja blendend...
 


 

~[**Aura – End
 


 

nicht lange, aber das nur, weil ich Aura einfach einführen wollte und das nicht zu lange machen wollte ^.- nächstes Kapi wird wieder länger.

Ein Komet namens Halley

Ein Komet namens Halley
 

Die nächsten Tage verliefen äusserst friedlich. Wenn man mal von Aura absah. Die schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben, die Wut jeder einzelnen, im Institut lebenden Person, auf sich zu ziehen. Das gelang ihr auch ziemlich gut, mit ihrer frechen und arroganten Art. Bei Kitty hatte sie es ja schon zu Beginn geschafft. Der einzige, den sie irgendwie nicht terrorisierte, war John. Er hatte ihr Bayville gezeigt und verbrachte auch sonst ziemlich viel Zeit mit ihr. Wieso? John hatte wirklich keine Ahnung. Sie war zu allen anderen ätzend. Aber vielleicht lag es daran, dass sie fast genau wie er war. Kitty hatte schon recht. Sie waren beide: Arroganz, nervig, sarkastisch.. da gäbe es noch sehr viel aufzuzählen, was er und Aura gemeinsam hatten.
 

Kitty war ihm ausgewichen. Und das permanent. Wenn er den Raum betrat, in dem sie sich aufhielt, war sie in den nächsten paar Minuten auch schon wieder wie vom Erdboden verschluckt. John wusste nicht einmal, wieso genau sie wütend war. Er konnte eigentlich gar nichts für seine Stiefschwester. Vielleicht wich ihm Kitty auch nur aus, weil er meist mit Aura im Schlepptau unterwegs war. Und Kitty liess ihm nicht einmal die Gelegenheit, sich zu entschuldigen. Für was auch immer.
 

Inzwischen war es Mittwoch geworden. Früher Morgen. Und trotzdem schon ein schöner Tag. John war vor kurzem aufgestanden. Nun schlenderte er langsam wie immer, mit den Händen in den Hosentaschen vergraben in die Küche, um seinen knurrenden Magen zu füttern.
 

Doch er kam nicht einmal bis in die Küche, denn seine Mutter kam ihm entgegen. Also naja, nicht direkt, denn sie schien einfach nur an ihm vorbeigehen zu wollen. Allerdings war merkwürdig, dass sie ganz in schwarz gekleidet war und einen Strauss Blumen in der Hand hielt. John zog eine Augenbraue hoch und hinderte sie am weitergehen, indem er fragte: „Kommt heut dein Verlobter, oder was sollen die Blumen...?“
 

Die letzten Tage hatten er und seine Mutter ebenfalls kaum miteinander gesprochen, aber sie war auf jeden Fall froh, dass er und Aura sich scheinbar doch etwas verstanden. Zumindest so gut, um sich nicht zu zerfleischen oder ähnliches. Sein zukünftiger Stiefvater würde auch Gefallen daran finden. Sie blieb stehen. Senkte den Blick. Mercedes schien nicht wirklich etwas dazu sagen zu wollen, sie biss sich auf die Unterlippe und meinte: „Nein.. nein.. Ich ähm.. ist nicht so wichtig. Frank kommt erst in einigen Tagen, wie gesagt. Übrigens, es freut mich, dass du dich gut mit Aura verstehst.“ Da war er wahrscheinlich der einzige im Institut, aber Mercedes war wirklich froh darüber. „Habt ihr zwei heute was schönes vor?“ Versuchte sie von Johns eigentlicher Frage, die sie unbeantwortet gelassen hatte
 

„Keine Ahnung, was hast du denn vor?“ Drehte John geschickte den Spiess um. Mercedes ging hastig an ihm vorbei, aber so schnell liess er sich nicht von ihr abschütteln. Der Junge drehte sich ebenfalls um und ging neben ihr her. Sie verlangsamte schliesslich ihr Tempo und blieb erneut stehen. Die zierliche Freu seufzte leise und meinte dann mit trauriger Stimme:
 

„Ich... ich gehe zum Friedhof.“ Jetzt war klar, wieso sie ganz in schwarz gekleidet war. Mercedes schien zu hoffen, dass John mit dieser Antwort zufrieden sein würde und sah ihn kurz eindringlich an, ehe sie sich erneut in Bewegung setzte.
 

„Ey, wegen wem denn?“ Hakte John sofort nach und folgte ihr weiter. Er wusste, dass er noch Verwandte hatte, viele in Australien und sogar noch einige hier in dieser Gegend, wenn sie nicht alle weggezogen waren aus Angst vor dem Mutantenkind in ihrer Familie. Vielleicht war ja sein Cousin Jeffry gestorben. John musste bei diesem Gedanken unweigerlich vor sich hin grinsen. Das wäre doch irgendwie amüsant. Schwarzen Humor hatte John ebenfalls jede Menge.
 

„Naja..“ Mercedes schien das ganz schön unangenehm zu sein. Jetzt fiel John erst auf, dass sie sich eventuell so früh am Morgen aufgemacht hatte, um von keinem bemerkt zu werden. Es war auch nicht seine Art, so früh aufzustehen, aber er hatte die leise Hoffnung gehabt, Kitty in der Küche anzutreffen, und das mal ohne die Begleitung von Aura. „Es ist wegen.. wegen.“ Mercedes Stimme zitterte etwas, drohte sie etwas gerade in Tränen auszubrechen? „Wegen deinem Vater.. Jonathan ist heute seit sieben Jahren tot...“ Sie wurde immer leiser, je länger sie sprach, als hätte sie Angst vor einer Wutanfall Johns, oder anderem.
 

Doch Pyro schwieg. Er war wie vom Blitz getroffen. Zu seinem Glück war sein Mund nicht aufgeklappt. Nur seine Augen hatten sich erschrocken geweitet. Er musste einige Mal schlucken. Doch der Kloss, der sich in seinem Hals gebildet hatte, wollte nicht weggehen. Seine Stimmung war schwer zu beschreiben. Wut war es nicht, auch keine Traurigkeit, weder Enttäuschung noch irgend etwas anderes. Auch gegen aussen wirkte er emotionslos.
 

„Ich wollte es dir eigentlich gar nicht sagen..“ Nuschelte Mercedes. „Ich weiss ja, was du von ihm hältst. Naja..“ Johns Mutter schien selbst nicht genau zu wissen, was sie nun tun konnte. John gab weiterhin keine Regung von sich. „Wenn.. wenn du willst, kannst du mitkommen.. die Blumen auf seinem Grab zertreten oder so, ihn anbrüllen..“ Meinte sie dann leise, da sie von der Situation völlig verunsichert war. Sie konnte nicht einschätzen, was John durch den Kopf ging. Dazu kannte sie ihn zu schlecht, und gerade jetzt wäre das mit dem Gedanken lesen wahrscheinlich nicht einmal für Telepathen einfach geworden.
 

John atmete durch und fuhr sich dann durch die Haare. Er war baff, die Geschichte mit dem Tod seines richtigen Vaters stimmte also wirklich. Er war etwas skeptisch gewesen, immerhin könnte seine Mutter das Märchen ja einfach erzählt haben, um sich bei ihm gut zu stellen. Was sie irgendwie sowieso geschafft hatte. „Allerdings wohl besser nicht Aura.“ Meinte seine Mutter. Katastrophen sollten lieber frühzeitig verhindert werden und Aura und John gemeinsam spazieren zu fahren, das wäre eine wirkliche Katastrophe für die sonst schon etwas angeschlagene, zierliche Frau gewesen.
 

„Kitty..“ Murmelte John. Er hatte von Anfang an nicht vorgehabt, Aura mitzubringen. Er wusste selbst, was vernünftig war und was nicht. Und das Aura kein Blatt vor den Mund nahm, auch nicht, wenn es um einen Toten gab, das war ihm auch klar. Die erste Bemerkung, die sie gemacht hätte wäre wohl ungefähr: Oh, willst du nicht eigentlich meinen Vater heiraten? Und jetzt weinst du schon fast einem Toten hinterher..? gewesen. Und das war irgendwie nicht angebracht. Auch wenn John immer noch nicht wirklich gut auf seine Mutter zu sprechen war, davor wollte er sie unbedingt verschonen. Nicht, dass der Feuerteufel da nicht Hintergedanken gehabt hätte. Mädchen mochten sensible Jungen. Und vielleicht würde die Sache etwas dazu beitragen, dass Kitty ihm, was auch immer, verzeihen würde. Voraus gesetzt, er käme überhaupt dazu, sie anzusprechen, bevor sie abhaute, oder ähnliches.
 

John drehte sich um und eilte sogleich die Treppe nach oben. Ein Wunder, dass er so früh am Morgen schon so fit war. Als erstes wollte er in Kittys Zimmer nachsehen. „Also.. ähm.. ich warte dann einfach.. im Wagen..“ Rief Mercedes ihm hinterher. Selbst war sie aber nicht mehr wirklich sicher, ob er sie hörte oder ihr überhaupt zugehört hatte. Die Braunhaarige ging nun langsamer als zuvor zu ihrem schwarzen Wagen
 

John beeilte sich wirklich und schon nach kurzer Zeit stand er vor Kittys Tür. Wie Anklopfen ging, hatte er ja noch nie gewusst, also wurde die Tür, frech wie er war, einfach aufgedrückt. Noch bevor er Kitty erblickte hörte er sie ein Lied singen. Es klang wirklich süss, dann sah er sie, mit dem Rücken zu ihm, nur ein Tuch um den Körper gewickelt und die nassen Haare hochgesteckt, suchte sie sich die Kleidung für den heutigen Tag aus ihrem Kleiderschrank, während sie das Lied, dass gerade auf ihrem Ipod lief mitsang. Dadurch, dass sie Stöpsel in den Ohren hatte, schien sie ihn gar nicht eintreten gehört zu haben.
 

//Wow, nicht schlecht..// dachte John bei diesem Anblick und beschloss, dass ganze zu geniessen, solange sie ihn noch nicht bemerkt hatte, denn danach würde er sowieso zu Hackfleisch fabriziert werden. Er lehnte sich grinsend an den Türrahmen und verschränkte lässig die Arme vor der Brust. Dann legte er den Kopf schräg und beobachtete sie aufmerksam. Telekinese hätte man beherrschen müssen, dann hätte er nämlich dafür sorgen können, dass das Handtuch von alleine zu Boden fiel. So konnte er nur darauf hoffen, dass er sie so sehr erschreckte, dass sie das Handtuch von selbst fallen liess. Schliesslich war sie ja sowieso schon sauer auf ihn, also schlimmer konnte er es damit auch nicht mehr machen.
 

Das ganze dauerte noch kurze Zeit, dann hatte Kitty endlich etwas passendes gefunden. Summend drehte sie sich damit um und hielt es sich gerade vor den Körper, als sie John erblickte. Ihr Gesicht wechselte von entspannt zu erschrocken und dann zu wütend. Das Handtuch fiel ihr wirklich vom Körper, doch das Problem war, dass sie sich das Oberteil, dass sie gerade aus dem Schrank geholt hatte, vor den Körper hielt und John feststellte, dass es wirklich alles bedeckte. //Oh..mann// Dachte der Feuerteufel, beim Gedanken, an das Donnerwetter, das gleich losgehen würde. In letzter Zeit betrat er ihr Zimmer wirklich öfters, ohne anzuklopfen und erwischte sie auch öfters in solch peinlichen Lagen. Wenn das mal keine Absicht war.
 

Erst kreischte sie wie verrückt los und dann fauchte sie wütend: „Raus hier du Mistkerl!!!“ Pyro hielt es für sicherer die Tür als seine Deckung vor sich zu halten, liess aber einen kleinen Spalt offen, damit sie doch noch reden konnte. Kitty überschüttete ihn mit Fluchwörtern, ein Wunder, dass sie so viel kannte. Die meisten waren aber zusammengesetzt: „Lustmolchiges Arschgesicht, du Spanner!!“ Beendete sie und schnaubte verärgert.
 

„Tut mir Leid, Tut mir leid. Tut mir Leid.“ Das war absolut gelogen, aber er konnte ja schlecht sagen, dass es ihm alles andere als Leid tat. „Du weißt doch, dass ich nie anklopfe, und es is wirklich was dringendes.“ Das war ja toll, er wusste, dass sie ziemlich sauer war, aber er hatte ja immer noch einen Joker: Toter Vater, den man eigentlich hasste – Damit war doch jedes Mädchen nett zu stimmen, er musste nur einen auf armen kleinen Jungen machen. Das hoffte John sogar.
 

„Du Lügner!!“ Keifte Kitty. Sie zog sich gerade so rasch wie möglich an. „Sag nicht, dass es dir Leid tut, ich muss dich nicht einmal ansehen, um zu wissen, dass es dir nicht Leid tut!!!“ Brüllte sie dann weiter. John wunderte sich, wie laut das Mädel schreien konnte. „Und wenn es etwas in der Art ist, dass Aura sich einen Nagel abgebrochen hat und nun eine Nagelfeile oder ähnliches braucht, dann hau ab!!!“ Sie mochte Aura nicht nur nicht, sie hasste sie schon jetzt. Das hatte nicht nur die arrogante Art bewirkt, nein, Aura war John einfach ähnlich, zu ähnlich.
 

„Heute ist der Todestag meines Vaters. Mum..“ Er hatte sie Mum genannt. John hätte sich selbst eine schlagen können, unterliess das aber, da es vor Kitty nun wirklich peinlich gewesen wäre. „Mercedes..“ Verbesserte er sich. „Geht zum Grab meines Vaters.. Ich habe.. Angst.. alleine hin zu gehen, weshalb ich dich eigentlich nur fragen wollte ob du mitkommen würdest.“ John senkte den Kopf. Mit dieser Masche würde er sie im nu beruhigt haben. Denn nun würde er ihr garantiert Leid tun, auch wenn er dafür zugeben hatte müssen, dass ihm wirklich nicht wohl bei der Sache war.
 

Kittys Gesichtsausdruck schlug so rasch um, wie das Wetter, wenn Storm ihre Finger im Spiel hatte. Nun war sie besorgt, fast beschämt, dass sie ihn so angeschrien hatte. „Oh.. das..das..“ Stotterte sie los. //Oh yeah, Pyro is the best// Lobte John sich in Gedanken schon selbst und grinste innerlich. „Tut mir Leid, natürlich komm ich mit.“ Meinte Kitty dann. Wo war ihre Wut den plötzlich abgeblieben?
 

„Du bist toll.“ Meinte John und um dem ganzen Schauspiel noch eins drauf zu setzen, packte er Kitty und drückte sie an sich. Er wusste, dass sie nicht mal daran etwas auszusetzen haben würde und hielt sie weiterhin fest. Kitty machte keinen Mucks. //Oh.. mann.. der Arme// Dachte sie bei sich und tätschelte ihm sanft den Rücken. //Das Mädel is so naiv.. xD// Dachte John bei sich, wieso sollte er auch wegen seinem Vater so bedrückt sein, eigentlich sollte er den Typen ja hassen. Und doch, auch wenn er es sich gegenüber auch nicht zugab, er hatte sehr wohl ein komisches Gefühl bei der Sache. John grinste weiterhin in sich hinein. //Aber sie is süss..//
 

„Ähm.. John ich sag ja nur ungern etwas..“ Begann Kitty nach einiger Zeit, sie hatte noch nicht einmal versucht, sich seinem Griff zu entwinden. „Aber deine Mutter wartet bestimmt schon auf uns.. Wir sollten also.. ähm los“ Die Braunhaarige drückte John nur ganz sanft von sich weg, da dieser sich immer noch an ihr festhielt. Er nickte stumm und die beiden gingen langsam zu dem bereits wartenden schwarzen Mercedes.
 

~
 

Johns Mutter legte vorsichtig die Blumen auf das Grab, jemand kümmerte sich definitiv immer darum, zwar blühten keine Blumen mehr, dafür war es schon lang zu spät, aber es sah trotzdem gepflegt aus. Mercedes war die ganze Zeit schon mit einem Taschentuch bewaffnet um, falls sie eventuell drohte, in Tränen auszubrechen, das sogleich zu stoppen und so zu tun, als ginge es ihr gut. John und sie waren definitiv verwandt, was das betraf.
 

John stand schweigend etwas abseits. Daneben Kitty. Der Wind wehte ein paar Fetzten dessen zu den beiden, was Mercedes zu dem Grab, sprich zu Johns Vater, sagte. Kitty sah zu John und versuchte festzustellen, was in ihm vorging, doch es war unmöglich. Bei ihm war es doch sowieso fast immer unmöglich, aber jetzt schien er einfach nur emotionslos zu sein. Nicht einmal wütend. Kitty wandte ihren Blick wieder zu der Frau in Schwarz, die immer noch vor dem Grab stand. Plötzlich spürte sie, wie John nach ihrer Hand Griff und sie festhielt. Und dieses Mal war es kein Schauspiel um sie zu beruhigen oder die Situation auszunutzen. John war unsicher, zwar zeigte er das nicht durch Mimik, dafür aber durch seine Gestik. Er nahm Kittys Hand, um sich ein Gefühl der Sicherheit zu geben, um sich etwas besser zu fühlen.
 

Kitty sah aus den Augenwinkeln zu ihm, wusste er, was er gerade tat. Wenn man einmal darüber nachdachte, vor vielleicht etwas mehr als einer Woche hatten sie sich gehasst und nun stand sie hier mit ihm am Grabe seines Vaters. Und an das, was dazwischen alles so passiert war, wollte Kitty gar nicht erst denken. Es war zu viel, für diese wenigen Tage, die seit der Nacht auf dem Dach des Instituts vergangen waren.
 

„Die Sternschnuppe, die wir in der Nacht da sehen wollten hiess übrigens Halley, es ist ein Komet. Er kommt ca. alle 68 Jahre an der Erde vorbei. Du hättest ihn sehen müssen..“ Meinte John plötzlich. Kitty erstarrte, konnte er etwa Gedanken lesen? Nein! Das bestimmt nicht. Doch John versuchte sich mit unwichtigen Dingen davon abzulenken.
 

„Ich.. ich bin eben eingeschlafen, ich Dussel.“ Log Kitty etwas kleinlaut und traute sich nicht mehr, zu ihm zu sehen. Mercedes hatte inzwischen geendet und drehte sich um. Sie sah noch einmal zu den beiden und hielt es dann für das beste, John alleine beim Grabe seines Vaters zu lassen. Bald schon konnte man nicht einmal mehr die Absätze ihrer Schuhe auf dem Steinboden hören. Sie waren alleine.
 

„Naja.. dann müssen wir halt 68 Jahre warten.“ John sah zu Kitty und grinste sie an. Kitty musste ihn nun einfach ansehen. Das Grinsen war ansteckend. Sie zog John langsam in Richtung des Grabes, liess ihn dabei allerdings nie aus den Augen.
 

„Oh Gott, heisst das, ich muss dich noch so lange ertragen?“ Fragte sie ihn, immer noch grinsend, theatralisch. Gleichzeitig hielten die beiden an und standen nun direkt vor dem Grab von Johns Vater.
 

John wollte etwas genau so freches erwidern, doch sein Blick schweifte von Kittys Grinsen ab zum Grabstein auf dem Gross geschrieben war. ‘Hier ruht Jonathan Arthur Allerdyce. Mögest du deinen Frieden endlich gefunden haben‘. Kitty konnte fast schon hören, wie John schluckte und drückte seine Hand etwas fester. Das Grinsen war wie von seinem Gesicht gewischt und er reagierte nicht einmal mehr auf die Braunhaarige. Kitty war nicht sicher, was er fühlte. War er wütend und würde die Blumen auf dem Grab abfackeln? Oder war er einfach nur enttäuscht, dass er diesen Mann nicht hatte bestrafen können? Doch nein, es war etwas ganz anderes.. Kitty beobachtete John genau und konnte deutlich erkennen wie langsam eine einsame Träne über sein Gesicht lief.
 

Die Braunhaarige war ziemlich geschockt von dem Anblick. Sie hätte sich nie träumen lassen, den stolzen, ach so tollen, arroganten und leider verdammt gut aussehenden und noch dazu ab und an charmanten – einfach tolle Adjektive einfügen – je so zu sehen. Erst Recht nicht in einem Moment, in dem er eigentlich vor Wut auf seinen Vater hätte toben müssen. Aber nein, er machte sich nicht einmal die Mühe, sich übers Gesicht zu fahren und so zu tun, als ob nichts wäre. Er stand einfach nur da. Der Feuerteufel war eben auch einfach nur ein Mensch, der nicht ewig alle Gefühle in sich hineinfressen konnte.
 

Jetzt war Kitty es, die ihn packte und ihn fest an sich drückte, und nicht mehr losliess. Er unternahm auch keinen Versuch, sich von ihr loszureissen, wieso auch. Es fühlte sich alles so taub an. Hatte sein Vater Selbstmord begangen? Wenn ja.. seinetwegen? Sie hatten versucht, ihn zurückzuholen, doch er hatte sich versteckt. War es jetzt seine Schuld, dass sein Vater tot war? Wollte er überhaupt, dass sein Vater tot war? Hatte er ihn nicht all die Jahre selbst umbringen können? Aber Moment, John, du hast all die Jahre gewusst, wo deine Eltern wohnen, sie waren nie umgezogen, du hättest all die Jahre hingehen können und sie umbringen können.. Wieso hast dus also nicht getan, wenn du dich doch immer rächen wolltest?
 

Tausend dieser Überlegungen, die John eigentlich schon vor Jahren hätte machen sollten durchfluteten nun seinen Kopf. Er hatte immer alles verdrängt. Und stattdessen nur seinen Hass auf seine Eltern geschürt. Der Rest war egal gewesen. Und nun, kam der Rest eben zum Vorschein. Stärker denn je.
 

John legte seinen Kopf mit der Stirn voran auf Kittys Schulter. Die Braunhaarige legte beide Arme um ihn und hielt ihn weiterhin fest an sich gedrückt. Ob er weinte, wusste sie nicht, sein Gesicht sah sie schliesslich nicht mehr. Und er gab trotzdem weiterhin keinen Ton von sich. Und wie, wenn Storm hinter einem Busch versteckt nur auf so einen Moment gewartet hätte, begannen praktisch auf Kommando, weisse Flocken vom Himmel zu fallen. Landeten auf den Blumen, auf dem Grabstein und auch in den Haaren der beiden Schweigenden.
 


 

Kitty und John wären wohl noch sehr sehr lange dagestanden, hätte John nicht plötzlich angefangen, zu frösteln und weckte Kitty so ungewollt aus dem Schweigezustand. Ahja, ganz vergessen. Er hasste ja Kälte. Kitty liebte sie, vor allem den Schnee. Sie waren einfach das totale Gegenteil vom jeweiligen anderen.
 

Kitty löste die Umarmung, liess Johns Hand allerdings nicht los und schweigend gingen die beiden nebeneinander her und liessen hinter sich das Grab zurück. Kitty wagte es nicht, nachzufragen, worüber John nachdachte. Und dieser würde es ihr von selbst sowieso auch nicht sagen. Keine Tränen waren mehr zu sehen, nicht einmal verschmierte. Kitty wusste, dass es ihm ziemlich peinlich sein musste, dass sie ihn so gesehen hatte. Weshalb sie lieber schwieg. Sie hatte heute den richtigen John gesehen, nicht der, der sich hinter einer Maske aus Arroganz versteckte..
 

Jetzt dachte Kitty wieder daran, was er über den Kometen gesagt hatte. Hatte John damit etwas bestimmtes andeuten wollen und sie war zu dumm gewesen, um es zu kapieren? Oder war es einfach nur eine Ablenkung von der Tatsache gewesen, dass sie direkt vor dem Grab von Johns Vater standen? Kitty schüttelte den Kopf, was auch immer!
 

~
 

Duncan hatte jeden kleinsten Winkel seines Zimmers durchsucht. Keine Spur von seinem Handy. Beim Footballen konnte er es nicht verloren haben. Es war schliesslich überhaupt kein Training während den Ferien. //Fuck!!// Dachte sich der Blondschopf, als er sein Druckmittel gegen den Idioten von Allerdyce verschwinden sah. //Wo is das scheiss Teil bloss// Er versuchte sich zu erinnern, wo er es liegen gelassen hatte. Doch überall, wo er dachte, es sei vielleicht, hatte er bereits nachgesucht.
 

„Maaaahmmm!!“ Rief er aus und sah die Treppe hinunter, die Küchentür war offen, als musste ihn seine ebenfalls blondhaarige Mutter hören können.
 

„Ja, Schatz?“ Kam es zuckersüss von unten. Duncan kniff die Augen zusammen, dass einem Mütter immer so schreckliche Kosenamen geben mussten. Er rollte mit den Augen und wehrte nebenbei eine Attacke seiner Katze ab, die es auf seine nervös auf dem Treppengeländer herum trommelnden Finger abgesehen hatte.
 

„Verschwinde, doofes Mistvieh.“ Knurrte er, so leise, dass seine Mutter es nicht hören konnte und verpasste er einen Tritt. Er heimste sich dafür einen besonders bösen Blick des Tiers ein – Was ihn aber einen feuchten Dreck scherte – ehe es verschwand. „Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, du sollst mich nicht so nennen!!“ Brüllte er nun wieder lauter und fuhr fort: „Hast du ne Ahnung, wo mein Handy steckt?“
 

Hätte einer seiner Kumpels ihn so reden hören, sie hätten sich garantiert kaputt gelacht. Duncan musst grimmig grinsen und lauschte dann der Antwort seiner Mutter: „Vielleicht hat dein Bruder es, Dunny-Schatz, und wenn nicht, weiss ich auch nicht.“ Duncan knurrte erneut genervt auf, als er den nächsten Kosenamen hörte und gab nicht einmal mehr Antwort. Wenn sein Bruder das Handy tatsächlich hatte, dann gab es Tote, soviel war sicher.
 

Eine Zimmerdurchsuchung mit Leibesvisitation später war Duncan sicher. Sein kleiner Bruder hatte sich nicht seines Handys bemächtigt. Einzige Resultate waren eine weinender fünfjähriger und eine böse drein schauende Mutter. Duncan machte sich so schnell wie möglich aus dem Staub und beschloss, diesen Abend mal bei McDonalds zu essen, seine Mutter war bestimmt stocksauer, aber wenigstens liess sie nun die Kosenamen. Wenn man davon absah, dass sie nun stattdessen Fluchwörter verwendete.
 

Duncan hatte allen Grund, so schnell wie möglich zu verschwinden... McDoof ahoi.
 


 

~[**Ein Komet namens Halley – End*

Für die einen Sendepause, für die andern Sendestart

Für die einen Sendepause, für die anderen Sendestart
 

„Du hast hier Hausverbot, Junge, also rauuuuuuuuus!!! Bevor ich mich vergesse.“ Kaum waren Kitty und John aus dem schwarzen Mercedes gestiegen, konnten sie Logan schon brüllen hören. //Uff.. was is denn nu schon wieder los?// Dachte Kitty und klang auch in Gedanken schon total motiviert für was auch immer, oder einfach nur sarkastisch.
 

„Und wieder einmal zu langsam, liegts an deinem Alter oder vielleicht an meiner Schnelligkeit?“ Weniger laut, aber klar verständlich klangen diese Worte an ihre Ohren und das hämische Gekicher, das darauf folgte konnte eigentlich nur von Pietro Maximoff ausgehen. „Naja höchst wahrscheinlich beides.“ Kitty und John betraten die Eingangshalle des Instituts und konnten gerade noch sehen, wie Pietro einmal um Logan herumrannte und dann spöttisch meinte: „Ich kann da oben auch schon einige graue Haare erkennen, naja.. da steht Storm sicher drauf, dann passt ihr wenigstens was die Haare betrifft zusammen.. Aber man soll das Alter ja ehren, also..“ Pietro blieb neben John stehen. „Hab ich nicht vor, dir weiter auf die Nerven zu gehen.“ Er legte seinen Arm um Johns Schultern.
 

Kitty rollte genervt mit den Augen und ihr Blick fiel dann auch schon auf Aura, die vor der Treppe in den Ersten Stock stand und das ganze Schauspiel schmunzelt beobachtete. Eigentlich hätte das Mädchen von Pietros Schnelligkeit überrascht sein müssen, doch sie schien das für ganz normal zu halten. Doch das sie eigentlich hätte überrascht sein müssen fiel nicht einmal Kitty auf, da für sie das sowieso normal war.. //Oh neeeee -.-// Dachte die Braunhaarige sich dabei nur. Eigentlich wollte sie sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen, allerdings musste Logan wohl erstmal beruhigt werden. Er war einem Wutanfall nahe. „Du kleine Kröte.. !!!“ Knurrte er in Pietros Richtung, Kitty konnte ihn gerade noch daran hindern, seine Krallen auszufahren. Um Verletzungen zu vermeiden stellte sich Kitty einfach mal dazwischen.
 

„Pyro, alter Junge, alles fit im Schritt?“ Pietro liess John los und schenkte Logan noch ein letztes spöttisches Lächeln. „Ich hab schon mehrere Male versucht dich anzurufen, aber nein, der Herr nimmt nicht ab. Ich dachte schon, mit dir wär sonst was passiert.“ Kitty drehte den Kopf zu ihm, Pietro erinnerte grad ungemein an Jubilee. Redeten doch nicht eigentlich nur Mädchen so.
 

Dann sprach Pietro etwas leiser, dass die übrigen nicht verstehen konnten, was er Pyro zuflüsterte: „Und ausserdem, wollt ich mal einen Blick auf deine..“ Er drehte den Kopf leicht zu Aura und meinte dann: „Heisse kleine Stiefschwester werfen. Und ich muss sagen, nich schlecht die Kleine..“ Der Weisshaarige drehte den Kopf wieder zu seinem Freund und sah ihn erwartungsvoll an. John hatte bisher noch überhaupt nichts dazu gesagt.
 

„Ey!! Lass die Finger von ihr, ja?!!“ Knurrte John Pietro nun an, doch dem Weisshaarigen musste sofort auffallen, dass John nicht ganz auf der Höhe war, auch wenn er es zu verbergen versuchte. Aber seine Gedanken hingen immer noch zu sehr bei seinen Eltern fest. „Wenn du ihr auch nur ein Haar..“ An dieser Stelle wurde der Feuerteufel unterbrochen.
 

„DU HAST HIER HAUSVERBOT!!! UND JETZT BIST DU DRAN, MAXIMOFF!!!!!!“ Kittys Beruhigungskünste halfen da auch nicht mehr sehr viel und Logan rannte auf Pietro zu. Die Bemerkung über Storm hatte das Fass wohl einfach zum überlaufen gebracht.
 

„Oh ich hätte ganz anderes vor, als ihr etwas anzutun, glaub mir. Aber naja, wenn du sie dir selbst unter den Nagel reissen willst, meinetwegen.“ Meinte Pietro und wich Logan aus. „Kommst du mit zu McDonalds?“ Erneut war er gezwungen auszuweichen. „Hier können wir schliesslich nicht wie zivilisierte Menschen reden, scheint mir.“ John nickte nur leicht und dann war sein weisshaariger Freund mit Hyperspeed verschwunden, wahrscheinlich wartete er draussen.
 

Logan schnaufte immer noch wütend und knurrte irgendwas was klang wie: „Irgendwann bring ich noch einen von euch beiden um.“ Zu John. Der nahm die Morddrohung gelassen und wollte ebenfalls gerade aus dem Institut gehen, als Aura sich bei ihm einhakte.
 

„Heeeeyy ich komm mit, ok?“ Sie sah ihn zuckersüss aus den eisig blauen Augen an. John musste frösteln, was für eine komische Mischung. „Dann kannst du mir gleich noch etwas die Stadt zeigen.“ Sie klimperte mit den Augen und was konnte John so gross dagegen tun, als einfach ja zu sagen?
 

„Na.. gut.. Pietro hat sicher nichts dagegen.“ //Im Gegenteil// Dachte er missmutig bei sich und drehte sich zu Kitty um. „Willst du auch mitkommen, Kitten?“ Sozial war er heute mal ausnahmsweise, sie wars auch gewesen. Doch immer noch war ihm die Sache auf dem Friedhof peinlich, wieso er ihr nicht direkt ins Gesicht sehen konnte.
 

Kitty hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte den Feuerteufel. Es sah einfach lächerlich aus, ihrer Meinung nach. Wie sich seine Fast-Stiefschwester da so an seinen Arm klammerte. //Tzz.. Zicke!// Dachte Kitty und beschloss, auch einmal eine Zicke zu sein: „Ich hab sehr viel besseres zu tun, als Kalorien in mich rein zu stopfen und mich nebenbei auch noch in sehr schlechter Gesellschaft befinden.“ Sie sah Johns entschuldigendes Gesicht, doch das war der Braunhaarigen im Moment ganz egal. Solange er Aura mitnahm, und sie sich auch noch so bei ihm einhakte, musste er nicht mit ihr Rechnen. „Ach ja, dich zähle ich auch zu schlechter Gesellschaft.“ Nase hoch, umgedreht und Abmarsch.
 

John rollte mit den Augen. //Frauen.. tzz soll sie einer verstehen.// Und Aura meinte dazu nur unschuldig: „Was hat sie denn?“ Das fast schon hämische Grinsen, das folgte sagte gleich alles.
 

„Ach macht doch was ihr wollt, Hauptsache ihr geht hier keinem auf den Wecker.“ Knurrte Logan und ging Kitty hinterher. „Half-Pint, ich muss noch etwas mit dir besprechen.“
 

John zog eine Augenbraue hoch, etwas interessierte es ihn schon, was Logan und Kitty ach so wichtiges und ach so geheimes zu besprechen hatte aber Aura drängelte: „Dieser Pit, oder wie auch immer der heisst, wartet bestimmt schon.“ Der Feuerteufel nickte nur und gemeinsam verliessen sie das Institut...
 


 

„In den Gemeinschaftsraum.“ Wies Logan Kitty bestimmt an, die Braunhaarige ging vor ihm in den Gemeinschaftsraum. Nun klang seine Stimme wieder freundlich, fast sanft. Kitty setzte sich auf eine Couch, Logan ihr gegenüber. Er bemühte sich ein ernstes Gesicht aufzusetzen und liess sie nicht aus den Augen. Kitty sah ihn ebenfalls an und dachte daran, was Pietro zuvor über Logan und Storm gesagt hatte. Ihr war das noch nie aufgefallen, sie hatte sie eigentlich auch noch nie flirten sehen. Aber das die beiden mehr für einander empfinden könnten als blosse Freundschaft, war das nicht etwas weit hergeholt? Und doch... weiter konnte sie nun sowieso nicht nachdenken, denn Logan räusperte sich und meinte dann:
 

„Kitty..“ Kitty zog eine Augenbraue hoch, seit wann nannte er sie denn beim richtigen Namen, das tat er doch genauso wie John nur, wenn es etwas wirklich ernstes war. „Du bist ein nettes Mädchen, wirklich. Machst auch nie Probleme und so.. aber:“ Logan schwieg kurz und schien die richtigen Worte zu suchen. „So ausgedrückt, warst du das zumindest.. bis du angefangen Sachen hast mit unserem kleinen Bad Boy diesem verfluchten kleinen Mistkerl John Allerdyce zu unternehmen.“
 

Jetzt sah Logan nur noch Unverständnis in Kittys Gesicht. //Was zur Hölle wird das hier?// Dachte sie sich und wich seinem Blick weiterhin nicht aus. „Sieh mal, seither bist du in die Schule eingebrochen, hast ihm eventuell sogar geholfen eben jene Schule zuvor auch noch fast abzufackeln, du treibst dich einfach mit den falschen Leuten rum. Das gleiche hab ich Jubes schon gesagt, aber bei ihr war klar, dass sie trotzdem mit ihm zusammen bleiben würde. Aber ich halte dich für klüger...“ Jetzt war Logan es, der nicht mehr wagte, Kitty in die Augen zu sehen.
 

Kitty erhob sich und meinte dann: „Weißt du, John mag vielleicht ein Idiot sein, er mag vielleicht schon ziemlich viele Fehler gemacht haben und er wird mit Sicherheit noch sehr viele Fehler machen.“ Sie zog scharf die Luft ein und meinte: „Aber das heisst noch lange nicht, dass du das Recht hast, ihn gleich zu verurteilen..“ //Er hat die Schule nämlich überhaupt nicht abgefackelt!!!// Kitty wollte das, was sie gerade dachte eigentlich auch sagen, doch sie stockte und die Worte blieben ihr im Hals stecken, denn soeben war ihr eingefallen, dass Duncan ihnen verboten hatte, irgend etwas darüber zu sagen, wenn sie nicht wollten, dass die ganze Sache – Dass John ein Mutant war und so – rauskam. Die Braunhaarige konnte nur seufzen.
 

„Du solltest dich besser mal um deine eigenen Angelegenheiten kümmern.“ Meinte die Braunhaarige und ging los. Sie drehte nur einmal den Kopf zu Logan und meinte dann: „Damit meine ich eigentlich auch Liebesangelegenheiten.“ Sie zwinkerte ihm schelmisch zu. Vielleicht hatte Pietro ja auch irgend etwas erfunden, aber so wie Logan darauf reagiert hatte, war das eher unwahrscheinlich. Also wieso ihn damit nicht etwas necken. Kitty verliess schmunzelnd denn Raum, denn Logan hatte fast schon beschämt den Kopf abgewandt.
 

~
 

Inzwischen waren Aura, Pietro und John bei McDonalds angelangt. Aura hatte sich weiterhin bei John eingehakt und sah sich um, während sie das Fast Food Lokal betraten. Sie wurden vom Geruch der Pommes herzlich willkommen geheissen. Stellten sich in eine der Reihen und kurze Zeit später sassen sie an einem der Tische. Jeder mit irgend einem Menu. John hatte immer noch nicht viel geredet. Immer noch war er mit seinen Eltern beschäftigt und nun auch noch mit Kitty. Sie zählte ihn zu schlechter Gesellschaft? Na vielen Dank, dann unternahm sie ja sehr viel mit schlechter Gesellschaft. //Kleine Zicke..// Dachte John beleidigt und kaute an einem der Pommes rum.
 

Das fiel seinen beiden Begleitern natürlich unweigerlich auf. Pietro sorgte dafür, dass sie überhaupt miteinander redeten, indem er Aura fast schon ein wenig ausfragte. Er schien darauf zu hoffen, John damit etwas auf ziehen zu können. Was die drei nicht bemerkt hatten war, dass sie bereits beobachtet wurden. Duncan sass schliesslich auch im McDoof und das sogar nicht alleine. Er liess sich sowieso praktisch nie alleine sitzen. Am Tisch, an dem der Blondschopf sass, sassen ebenfalls noch zwei andere riesige Kerle aus dem Footballteam und stopften Burger in sich hinein, dass es schon fast wiederlich war.
 

„Ey John, was läuft eigentlich mit dir?“ Fragte Pietro jetzt endlich nach. Dazu hatte John nur fast schon bedrückt seinen Kopf auf dem Ellbogen abzustützen brachen. //Das is doch nicht der Pyro, den ich kenne..// Dachte Pietro sich. Das war nicht gut, überhaupt nicht! Das musste doch sofort geändert werden.
 

„Ach nichts..“ John machte eine abwehrende Bewegung und stand dann auf. „Ich bin mal auf der Toilette..“ Meinte er und wollte gerade gehen als Pietro meinte:
 

„Soso, du lässt mich also mit deiner hübschen Schwester allein...“ Der Weisshaarige grinste und sah zu Aura. Er zog beide Augenbrauen schnell hintereinander nach oben, sodass Aura auflachen musste. John rollte nur mit den Augen und ging dann.
 

Dass John aufgestanden war, das sah Duncan ebenfalls sofort. Er hatte ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Für den Blondschopf war sonnenklar, wer sein Handy gestohlen hatte. John Allerdyce hatte davon ja wohl den grössten Nutzen. Duncan stand auf und folgte John so unauffällig wie es eben möglich war. Und so, dass Pietro und erst recht John ihn nicht sahen.
 

John hatte gerade die Toilette betreten. Eigentlich musste er gar nicht. Er brauchte nur etwas Ruhe und Zeit zum nachdenken und dazu wollte er einfach alleine sein. Wenn es auch nur für ein paar Minuten war. Der Feuerteufel bückte sich und wusch sich an einem der Lavabos das Gesicht. Genau in diesem Moment betrat Duncan die Toilette.
 

Der Blondschopf war nicht dumm, auch wenn er ziemlich oft dumm rüberkam. Aber er wusste, dass er das mit dem Handy noch nicht verraten sollte. Für den Fall, dass John doch nicht dahinter steckte. Duncan packte den Feuerteufel, der sich gerade wieder aufrichten wollte und schmetterte ihn mit voller Wucht gegen die nächstbeste Wand. Dann packte er Johns Kragen und zog diesen nach oben, sodass es John schwerer fiel zu atmen.
 

John kapierte erst jetzt, was gerade passiert war. Er hustete und versuchte dann ein abgeklärtes Gesicht aufzusetzten. Doch er war einfach nicht in der Stimmung, weshalb es eher lächerlich aussah. Das konnte John auch am spöttischen Gesicht das Duncan machte ablesen. „Duncan..?“ John musste husten, da Duncans Griff wirklich heftig war. Es lohnte sich ja nicht einmal, zu versuchen, sich daraus heraus zu winden. Und Feuerzeug. Tja, John hatte keines bei sich. Irgendwie weigerte er sich, ein anderes als sein Lieblingszippo zu benützen. „Is doch immer wieder schön, deine hässliche Fresse direkt vor meinem Gesicht zu sehen.“
 

Diesen spöttischen und sarkastischen Kommentar hörte Duncan natürlich überhaupt nicht gern. Er verpasste John mit der freien Hand einen heftigen Schlag in den Magen und liess ihn dann los. Denn John würde so sowieso nicht mehr fliehen. Der Feuerteufel taumelte, aber nicht weit und fiel hustend zu Boden. „Komisch. Du hast dich seit dem letzten Mal sogar verbessert, naja, wahrscheinlich hast du die ganze Zeit deswegen hart trainiert, bist du nun zufrieden?“ Kommentierte John, als er wieder fähig war, zu sprechen. Er wusste, dass es ein Fehler sein würde, Duncan zu provozieren, aber er konnte einfach seine Klappe nicht halten.
 

„Ach ja?“ Knurrte Duncan wütend. „Wie gefällt dir dann das?“ Er trat John mit aller Kraft erneut in den Magen. Nur Tritte waren eben stärker als Schläge. John rollte sich vor schmerzen zusammen. Obwohl sein Wille ihn mit aller Kraft daran hindern wollte. Er hustete erneut, diesmal sogar Blut. Aber er blieb immer noch ruhig.
 

„Was verschafft mir eigentlich die Ehre, deine schwachen Schläge zu spüren?“ Fragte John schliesslich nach und fuhr sich über seinen Mundwinkel, um das Blut wegzuwischen. Er verschmierte es lediglich etwas. Ein zweiter Tritt. John konnte ein aufstöhnen vor Schmerz nicht unterdrücken.
 

„Ich hab immer noch nichts von Jubes gehört.“ Knurrte Duncan. Es war besser, wenn er John zu drohen begann. Falls dieser das Handy tatsächlich hatte, würde er sich davon nicht einschüchtern lassen und ganz sicher nicht das sagen, was John nach einigen tiefen Atemzügen sagte:
 

„Ey bleib locker ja..“ John hielt eine seiner Hände zwischen sich und Duncan, damit dieser ihm nicht noch einmal einen Tritt verpasste und ihn statt dessen ausreden liess. Die Hand zitterte ziemlich und verriet, dass John die Tritte doch stärker zugesetzt hatte, als er zugab. Doch eigentlich hätte John sich so etwas nicht einfach gefallen lassen und seine Hand zum Schutz vor sich gehalten. Eigentlich hätte er versucht, zurückzuschlagen und sich zu wehren. Heute war er einfach nicht der alte. „Jubes is grad bei ihrem Vater in Miami. Ich sagte doch, dass du sie bei meiner Party sehen wirst. Reicht das denn nicht?“ Duncan atmete auf. John hatte keine Ahnung, dass der Blondschopf sein Druckmittel gegen ihn verloren hatte.
 

Er verpasste John aber trotzdem noch einen Tritt, stärker als alle anderen und meinte: „Na gut, aber wenn sie nicht da ist, dann wirst du nachher garantiert nicht mehr jedes Mädchen kriegen. Dein Aussehen steht also auf dem Spiel. Verstehst sicher, was ich meine!“ Duncan spuckte auf John, welcher nur angeekelt die Augen zupresste. Das hätte er sich sonst doch nie gefallen lassen, selbst wenn Duncan ein Druckmittel hatte oder gehabt hätte. Spätestens jetzt hätte Pyro etwas unternommen. Der Blondschopf verliess zufrieden die Toilette.
 

Pietro war aufgefallen, dass John aussergewöhnlich lange hatte um mal rasch auf die Toilette zu gehen. Nun sah der Weisshaarige, wie Duncan hämisch grinsend und diesmal so, dass ihn jeder bemerkte aus der Toilette an ihm vorbei zu den beiden Halbaffen an einen Tisch sass, da läuteten bei Pietro sofort alle Alarmglocken. „Ich bin gleich wieder da.“ Meinte er an Aura gewandt und sprang auf.
 

Der Weisshaarige betrat die Toilette und fand John zusammen gekrümmt am Boden liegen. //Er wird mich dafür umbringen, dass ich ihn so erbärmlich sehe.// Dachte Pietro sich und kniete sich zu seinem immer noch hustenden Freund. „Wow.. kann es sein, dass du vielleicht ein bisschen zu viele Feinde hast?“ Fragte er und musterte John dann. Wieso hatte der Feuerteufel sich das gefallen lassen und nicht wenigstens zurückgeschlagen? Duncan hatte keinen Kratzer gehabt.
 

„Ha.. ha.. ha, du kannst ja so witzig sein, wenn du willst.“ John lachte gespielt auf und brach dann absichtlich ab. Deswegen wurde er erneut von einer Welle Huster übermannt. „Fuck ey. Das kriegt er noch zurück.“ Murmelte John und wischte sich erneut das Blut vom Mundwinkel an seiner Hand ab. Pietro sah ihn an. Was war heute nur los mit dem sonst so mutigen und frechen John?
 

„Was is nur los mit dir?“ Fragte Pietro, nun wirklich ernst und ohne Sarkasmus. Ehe er John ein mit Wasser getränktes Taschentuch gab, damit dieser sich das Blut richtig abwaschen konnte.
 

„Sieht man das denn nicht? Huh?!!!“ Gab John ärgerlich zurück und wies auf seine Verletzungen. „Sieht das vielleicht danach aus, als ob nichts mit mir los wäre?!!“ Er wollte wirklich nicht, dass ihn jemand so sah, dass musste doch nicht sein. Erst recht nicht Pietro, der würde für immer darauf herumreiten.
 

„Heyhey. Schon ok. Was wollte Arschgesicht denn?“ Fragte Pietro nach und half John während dessen auf die Beine. Es war ganz sicher noch etwas anderes mit dem Feuerteufel los.
 

„Das selbe wie immer.. zeigen wie stark er ist.“ Knurrte John genervt und tupfte sich den Mundwinkel mit dem nassen Taschentuch ab.
 

„Hats vielleicht auch noch was mit Kitty zu tun?“ Bingo. Jackpott. Was auch immer. Pietro hatte den Nagel direkt auf den Kopf getroffen. John biss sich auf die Lippen und wandte den Blick ab. „Nja.. ich dachts ja schon die ganze Zeit, aber nun ist es klar.“ Meinte Pietro Schultern zuckend. //Verdammt..! Kitty-Cat macht ja richtige Probleme.. ich muss etwas unternehmen. Sonst macht die aus dem jan richtiges Weichei (Anm. der Autorin: Und das wollen wir doch alle verhindern ^.- xDD)//
 

„Weißt du was?“ Begann Pietro erneut, als John ihn einfach ignorierte und die Tür der Toilette statt dessen aufschob. „Du solltest dich endlich mal wieder richtig betrinken. Wie wärs mit morgen Abend bei mir? Aura und Kitty kannst du ja auch mitbringen, wenn du beide überreden kannst. Ich lad nochn paar andere ein. Sin ja Ferien und noch keine einzige Party hat stattgefunden, das sollten wir ändern, was meinst du?“
 

Die beiden Jungs waren nun wieder beim Tisch angelangt und Aura hatte gerade die letzten Worte Pietros aufgeschnappt. „Ne Party?“ Meinte sie und schlürfte an ihrer Cola. „Hört sich klasse an. Ich kann doch kommen?“ Sie klimperte mit den Augen.
 

Pietro grinste zurück und nickte. //Und wie du kommen kannst...// Als er Aura so an sah, kam ihm endlich eine gute Idee, wie er John wieder normal machen konnte. Dazu musste Kitty vergrault werden. Und Aura war dafür doch einfach perfekt...
 

Pietro grinste in sich hinein, als er über seinen Plan nachdachte und sah zwischen John und Aura hin und her. //Bald bist du wieder der Alte, Pyro...//
 

~
 

Nach ihrem Gespräch mit Logan war Kitty auf ihr Zimmer verschwunden, nein, sie würde nicht wütend werden, nur weil John was mit Aura machte. Nein, dazu gab es keinen Grund. „Felix?“ Rief sie. Eigentlich hatte sie ihren Hund doch hier eingesperrt, wo steckte der süsse kleine deutsche Schäfer. Sie war doch blind, da konnte sonst etwas passieren.
 

Besorgt machte Kitty sich auf die Suche und traf im Gang auf Storm, die mit einem Stapel Akten durch die Gegend lief. „Felix.. Storm, hast du zufällig Felix gesehen?“ Fragte Kitty und bat Storm so indirekt um Hilfe.
 

Storm blieb stehen und sah am Stapel Akten vorbei zu Kitty. „Nein, tut mir Leid. Ist sie denn nicht auf deinem Zimmer?“ Kitty schüttelte den Kopf. Wenn man mal darüber nachdachte, dann verschwand Felix ziemlich oft einfach so spurlos. Aber bis jetzt war sie eigentlich immer wieder aufgetaucht. Doch Kitty wollte das lieber nicht auf Spiel setzten und trotzdem nach ihr suchen.
 

„Natürlich helfe ich dir.“ Meinte die Weisshaarige sofort, stellte die Akten ab und die beiden begannen sogleich mit der Sucherei.
 

~
 

Zur gleichen Zeit war Logan vor der Garage dabei, sein Motorrad etwas zu ölen. Das lenkte ab und er konnte in Ruhe nachdenken. Eigentlich war er nicht schüchtern. Überhaupt nicht. Wenn er eine Frau wollte, flirtete er sofort los. Allerdings war es dieses Mal anders. Sie kannten sich schon viel zu lange, hatten ein freundschaftliches Verhältnis. Er wollte das nicht kaputt machen und hatte dazu schlichtweg, man glaubte es kaum, wenn man Logan sonst so kannte, einfach den Mut nicht.
 

„Willst du eine Spritztour machen?“ Logan sah auf und erblickte Storm. Er zog eine Augenbraue hoch. Hatte sie nicht eigentlich gesagt, sie wolle heute mal die Berge an Briefen, die sich angesammelt hatten, abarbeiten. Naja. Egal.
 

Logan putzte sich die Hände an einem Lappen auf und richtete sich dann auf. „Nein eigentlich nicht, ich werkel auch daran rum, wenn ich nicht gleich ne Spritztour unternehme. Sonst geht das schicke Teil doch vor die Hunde.“ Er senkte leicht verlegen den Blick.
 

„Oh Schade. Sonst hätte ich dich gefragt, ob ich mal mitkommen könnte.“ Meinte Storm und lächelte ihm zu. Logan sah erstaunt auf. War das Motorrad für Storm denn nicht eigentlich eine Höllenmaschine auf zwei Rädern. Sachen gabs...
 

„Oh.. Ähm.. äh..“ Stotterte Logan. Eigentlich war es ungewöhnlich, dass er ins Stottern geriet, doch bevor er etwas sagen konnte unterbrach die Weisshaarige ihn:
 

„Naja, wenn du irgendwann doch eine Spritztour machen solltest.. kannst du mich ja fragen.“ Mit diesen Worten, und ohne abzuwarten, dass Logan noch irgend etwas sagte, verschwand die Wetterhexe. Logan seufzte. Er hätte sie ja fragen können, aber nein.
 

Logan machte sich wieder ans rum basteln an seinem Motorrad, als kurze Zeit später erneut Storms Stimme zu hören war. „Felix!! Komm zu deinem Herrchen!! Felix wo steckst du?!!“ Logan richtete sich auf und sah Kitty und Storm in zwei Richtungen nach dem Hund rufen. //Olles Mistvieh, das die wegläuft passiert ja praktisch jeden Tag// Dachte er sich.
 

Storm kam zu ihm und meinte: „Logan, hast du vielleicht Felix gesehen?“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. Bevor Logan etwas über diesen nicht erzogenen Hund verlauten lassen konnten, hörten die beiden Kitty fröhlich aufjubeln.
 

„Da bist du ja, du kleiner Strolch! Mach das nie, nie wieder!“ Ermahnte sie den Hund, ehe die Braunhaarige ihn knuddelte. //Jaja, nie nie wieder, das sagt sie doch irgendwie jedes mal// Dachte Logan und musste leise auflachen.
 

Storm lächelte ebenfalls erfreut und sah zu Logan, als dieser auflachte. „Was ist?“ Hakte die Weisshaarige mit fragendem Gesicht nach.
 

Logan sah sie an, sein Lachen erstarb und er meinte ohne Nachzudenken: „Na? Jetzt Lust auf ne Spritztour?“ Er nickte in Richtung Motorrad. „Ich habs mir nämlich grad anders überlegt und zieh doch los.“ Das war auf die vorige Unterhaltung bezogen.
 

Storm sah ihn zuerst etwas irritiert an. Sie schien zuerst nicht recht zu verstehen, worauf er anspielte. Doch sie fühlte sich geschmeichelt und wurde sogar leicht rot. Was man dank ihrer schwarzen Haut allerdings gar nicht bemerkte. Auch sie hatte schon öfters darauf gehofft, dass Logan sie so etwas in der Art fragte, oder dass sie ihn selbst so etwas in der Art fragte. Aber das war doch einfach unseriös. Alle Schüler würden sich das Maul über sie zerreissen. „Du weiss doch was ich von dem Motorrad halte.“ Meinte sie verlegen. Etwas besseres fiel ihr nicht ein.
 

Jetzt war Logan der, der etwas irritiert war. Hatte sie ihn nicht vorher gerade danach gefragt? //Versteh einer die Frauen..// Dachte er und meinte dann etwas enttäuscht: „Naja.. ok.. hab ich irgendwie vergessen..“ Er kratzte sich verlegen am Hals und sah Kitty hinterher, die zusammen mit Felix im Institut verschwand.
 

Storm haute sich innerlich. //Ororo.. nein, sag nicht nein!!// Schärfte sie sich ein und atmete dann einmal tief durch und meinte: „Naja.. ich halte zwar nicht viel davon, aber wenn du mich unbedingt vom Gegenteil überzeugen willst, dann komm ich eben mit..“ Eine gute Ausrede gefunden, warum sie mit ihm mitgehen konnte. Ororo jubelte innerlich.
 

Ehe sie sich versah hatte Logan ihr bereits einen Helm gereicht und beide dampften auf dem Motorrad ab. Kitty bemerkte das nur, weil sie gerade die Fenster ihres Zimmers öffnete um etwas frische Luft einzulassen. Sie musste schmunzeln, als sie das Motorrad mit Storm und Logan verschwinden sah. Irgendwie süss..
 


 

~[**Für die einen Sendepause, für die anderen Sendestart – End
 


 

Anm: Ich hoffe man hat wenigstens etwas gemerkt, wie das mit dem Titel gemeint war. Sendepause bezieht sich eben auf John und Kitty, Sendestart auf Logan und Storm ^.-

Und ach ja, nicht verwirrt sein von Storms auftauchen und alle dem, wers jetzt nicht schon gecheckt hat, am Ende sorg ich schon dafür, wieso und warum und alles.. ogge, also einfach abwarten und enjoy it. Nachfragen bringt nichts, ich schweig wie ein Buch, sonst versau ich euch noch das ganze ff.

Nun ja, manche fragen sich wohl, wie lange das Teil wohl noch gehen soll. Tja also.. ich kann mit sicherheit sagen, dass es noch einige kapis dauern wird und noch etwas, was erst nach dem Epilog verraten wird.. also nochmal: einfach abwarten ^^

Und merci für die Kommis *kussi*

Heartbreaker

Heartbreaker
 

John wusste nicht, wie er es geschafft hatte. Aber nun standen sie tatsächlich zu dritt vor dem Haus der Bruderschaft. Aura auf der einen Seite – Sie hatte sich wieder bei ihm eingehakt. Kitty auf der anderen Seite – die Arme vor der Brust verschränkt. John seufzte innerlich. Wahrscheinlich kam sie eh nur mit, weil Lance auch da war. Seinetwegen kam sie ja nur mit, wenn er einen auf armen verletzlichen John machte.
 

Vor dem Haus hingen ebenfalls schon einige Jugendliche herum, mit Flaschen mit Alkohol an die Wand gelehnt warfen sie den Neuankömmlingen nur kurz einen Blick zu und konzentrierten sich dann wieder darauf, auszumachen, wer von ihnen nun wer war und welcher der Richtige von einer Person war. Die meisten sahen schon doppelt und dreifach.
 

Ein Junge rief John allerdings zur Begrüssung zu: „Ey endlich da, wir haben den König der Saufpartys schon vermisst.“ Er winkte und taumelte dabei schon etwas. Ausserdem machte ihm seine schwere Zunge das Reden ziemlich schwer. John nickte ihm zur Begrüssung lediglich zu.
 

Kitty zischte nur verächtlich etwas über John und ging dann als erste los. John vermutete mal, dass sie nach Lance suchen würde. //Verdammt..!!// John biss sich auf die Lippen. Wieso existierten Leute wie Lance? Ach ja, weil Leute wie Aura und Jubes und andere Mädchen auch existierten.. John seufzte und ging dann gemeinsam mit Aura ebenfalls in das Haus.
 

Im Haus löste sich Aura von selbst von John. Was diesen irgendwie überraschte. Aber naja. Sie war eben irgendwie merkwürdig. Also ob sie zwei verschiedene Seiten hätte. Manchmal klammerte sie total und dann liess sie ihn wieder links liegen. Er schüttelte nur den Kopf, während ihm eine Ex-Freundin, die scheinbar schon einiges getrunken und ihm deshalb verziehen hatte, dass er sie betrogen hatte einen Kuss aufdrückte. Er grinste ihr nur unbewusst zu und wurde von Pietro mit einem Schlag auf die Schulter begrüsst. „Da bist du jah endlich.“ Der Weisshaarige grinste ebenfalls. Er schien noch nicht wirklich viel intus zu haben. „Wie wärs mit nem Wetttrinken? Vorhin meinte da einer, die schlagen zu können.“ Er deutete auf einen Jungen, der sich gerade mit einigen Mädchen unterhielt.
 

John runzelte die Stirn. Der war doch neu an der Schule. Wusste wahrscheinlich noch nicht, wen er da herausforderte. „Meinetwegen.“ Meinte John. Seinen Titel verteidigte er immer. Da sollte keiner die Frechheit besitzen, zu behaupten, er sei besser als er.
 

„Gut.“ Pietro grinste und schnippste in Richtung des Jungen. „Äh.. wie hiess der nochmal.. ähm.. ach egal. Du da!!“ Bereits holten einige andere das passende Getränk und schoben einen Tisch und zwei Stühle zurecht. „Der Meister nimmt sich deiner an.“ Meinte Pietro grinsend, als John sich auf einem der Stühle niederliess.
 

John war von der Idee, sich diesmal wirklich beinahe ins Koma zu saufen nicht einmal abgeneigt. Irgendwie fand er doch sonst immer die richtigen Worte, bei Mädchen erst recht. Nur bei Kitty war alles, was er sagte, irgendwie einfach falsch. Vielleicht konnte seine beste Freundin, der Vodka da ja irgendwie helfen. Alkohol lockerte ja schliesslich auch Zunge und so..
 

Kitty bekam natürlich auch etwas davon mit, musste aber nur genervt mit den Augen rollen und lehnte sich an Lance an, neben dem sie gerade auf der Couch sass und einen Drink nahm. John konnte das echt nie lassen. Er war einfach ein Idiot.. Aber wenn, dann war er ihr Idiot und nicht Auras. Dachte Kitty trotzig. Die Braunhaarige spürte, wie Lance einen Arm um sie legte und musste leicht schmunzeln.
 

Sobald der Wettkampf am Laufen war und die beiden Jungen von einer Bande ziemlich angetrunkener und feierlustiger Teenager angefeuert wurden, tauchte Pietro jedoch in der Menge unter und folgte Aura, die inzwischen mit einigen neuen Bekannten nach draussen gegangen war, um in Ruhe etwas zu trinken.
 

„Hey Süsse..“ Meinte er und zog sie ohne zu fragen mit sich, bis sie etwas von den anderen, die ihm empört irgend etwas nachgebrüllt hatten, weg waren.
 

„Ouou.. was hast du denn vor?“ Meinte sie grinsend. Es mochte ja gerade unglaublich eingebildet klingen, aber wer so kam konnte doch eigentlich nur etwas von ihr wollen. Und es machte Spass, Jungs etwas zu verarschen, ihnen anfangs Hoffnungen zu machen und sie dann fallen zu lassen. Das war beste Unterhaltung. Das Pietro etwas von ihr wollte hätte bei der „Anmache“ ja jeder gedacht. Aura ebenfalls. Aber diesmal lag sie falsch.
 

„Du magst John doch..“ Pietro sah sie fragend an. Aura nickte etwas überrascht, dass er jetzt mit John anfing. „Uuund.. du findest ihn heiss?“ Da konnte doch eigentlich keine nein sagen. Aura stockte kurz und nickte dann zögerlich. „Und du hast sicher schon gemerkt, das er irgendetwas – Frag mich nicht was – an Kitty findet?“ Nun zog Aura eine Augenbraue hoch, nickte aber zugleich sofort. Das war doch längst kein Geheimnis mehr, so wie John sich in Gegenwart, oder auch in Abwesenheit Kittys verhielt.
 

„Naja.. zwar bist du nicht genug betrunken, dass ich dir das vorschlage aber trotzdem: Was hältst du davon..“ Begann Pietro dann mit einem siegessicheren Grinsen auf den Lippen.
 

~
 

John hatte natürlich, wie es zu erwarten gewesen war, über den anderen triumphiert und während die anderen die gewetteten Summen austauschten schlich er sich durch die Menge hindurch. Auch wenn man das nicht Schleichen nennen konnte. Es war eher taumeln. Er rempelte dabei auch ab und an andere an, doch diese hatten wohl alle Verständnis, hatten sie doch gesehen, wie viel er getrunken hatte.
 

Der Feuerteufel suchte eine einzige Person. Nämlich Kitty. Sie sollten endlich mal reden, und zwar Klartext, damit beide wussten, wo sie standen. „Heeehheyy Johhoon..“ Lallte ihn seine Ex-Freundin von vorhin erneut an und presste sich an ihn, sie war noch betrunkener als zuvor. „Naahha.. wie wärst.. wir zwei.. wie ihiihin..“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund und John hatte schon Angst, dass sie sich übergeben musste. „In alten SssZeiten..?“ Das Mädchen grinste ihn verführerisch an.
 

John war sogar kurze Zeit angehalten. So eine Gelegenheit liess er sich doch eigentlich nicht entgehen. Zumal das Mädchen wirklich ein heisser Feger war. Wieso hatte er sie eigentlich betrogen? John schüttelte energisch den Kopf, noch hatte er nicht so viel getrunken um so etwas zu tun. Das wäre dumm.. Er wollte doch eigentlich mit Kitty reden.
 

Etwas widerwillig löste er sich von dem Mädchen und murmelte, wobei er ebenfalls Schwierigkeiten hatte, die Wörter ganz auszusprechen: „Vielleicht späätrr.. Brenda.“ Die Blondine zeigte ihm einen enttäuschten Schmollmund und zuckte mit den Achseln, nach dem Motto, ich bin da, wenn du Lust hast. Dann hängte sie sich an den nächsten Jungen dran.
 

John ging weiter und rempelte den nächsten an. In diesem Fall war es die nächste. Aura. Wieder ein Mädchen, dass er nicht gesucht hatte. John sah sie gerade dreifach und wusste nicht, bei welcher er sich entschuldigen sollte. „Tut mir LeiiLeid.. ihr.. ahm.. drei.“ Murmelte er. Eigentlich wollte der Feuerteufel weitergehen doch er blieb stehen und sah fast schon gebannt zu, sie Aura sich den Alkohol, der durch den Zusammenstoss über sie gekippt worden war, von ihrem Dekolleté wegwischte.
 

„Na vielen Dank.“ Meinte Aura sarkastisch und sah dann auf. Erst jetzt erkannte sie, dass es John war. „Oh hey John, alles klar?“ Er hatte ja schon Mühe, mit dem Grade stehen. John nickte nur und wandte den Blick von ihr ab. Er sah sich suchend um. Aura packte seine Hand und meinte bestimmt: „Ey wir beide, werden bald.. ne Family und so.“ Sie hatte auch schon einiges getrunken. „Und naja. Das sollten wir begiessen. Pietro meinte vorhin, im Keller unten habe es noch was wirklich gutes.“ Die Braunhaarige zog John auch schon mit sich mit. „Tequilla.“ Hauchte sie mit einem leuchten in den Augen, als sie ohne das Licht anzuknipsen in den Keller stürmten.
 

„Mhh.. lecker.“ Kommentierte John. Kitty schien vergessen, aber nur, weil John diesmal wirklich vollkommen betrunken war. Sonst hätte er sich sofort losgerissen und weitergesucht.
 

„Autsch.“ Rief Aura aus, als sie gegen eine der Kisten liefen. „Uff, ich hätte das Licht wohl doch anmachen sollen.“ Meinte sie mit Gekicher, weswegen auch immer und drehte sich um, sodass John, den sie schliesslich hinter sich her gezogen hatte frontal in sie reinlief.
 

„Joah.. wär vielleicht noch was gewesen.“ Meinte John und tastete in der Dunkelheit ziellos durch die Gegend. Dann musste er sich an Aura festklammern, da er sonst beinahe von selbst umgekippt wäre. Er stimmte in ihr komisches Gekicher ein.
 

Dass er sich so fest an ihr festklammerte kam für Aura absolut unvorbereitet und so kam es, dass die Braunhaarige das sowieso durch den Alkohol schon ziemlich labile Gleichgewicht verlor und beide auf dem Boden landeten. Doch irgendwie mussten desweigen beide nur noch mehr kichern. „Ich glaub, du bisss betrungen..“ Bemerkte Aura und kicherte weiter.
 

„Das sssagt gra die rischtgee..“ Lallte John zurück und erhob sich. Dann half er ihr ebenfalls wieder auf die Beine, wobei er seiner Fast-Stiefschwester mit voller Absicht an den Arsch grabschte.
 

„Heeeyhh nich ssso stürmisch..“ Meinte Aura und klang aber definitiv angetan von dem, was John begonnen hatte. //Oh Gott is der dicht..// Die Braunhaarige konnte zumindest noch etwas klar denken und musste in sich hinein grinsen. Auch wenn sie ein dickes fettes Grinsen auf den Lippen gehabt hätte, John hätte es bei der Dunkelheit gar nicht sehen können.
 

Aura und John taumelten erneut, als Aura die Arme um Johns Hals schlang um ihn zu küssen. „Wow.. vorsischt..“ Murmelte John und kicherte leise, als sie erneut gegen eine Kiste auf dem Boden stolperten und beinahe wieder umgefallen wären. Er packte Aura und setzte sich bestimmt auf die Kiste. Dann küsste er sie stürmisch.
 

Aura hatte immer noch die Arme um seinen Hals geschlungen und schlang nun auch ihre Beine um seinen Oberkörper. „Mmh..“ Schnurrte sie zufrieden und erwiderte den Kuss ebenso stürmisch und leidenschaftlich.
 

~
 

„Kitty-Cat, wenn ich dich mal rasch von Lance losreissen dürfte.“ Pietro kam, packte und zog mit. Und Kitty und Lance konnten da gar nichts dagegen unternehmen. Pietro verschwand mit Kitty in der Menge Teenager die sich in dem Wohnzimmer tummelte und hielt sie weiterhin fest, damit sie nicht fliehen konnte.
 

„Hast du John gesehen?“ Erkundigte Pietro sich und nahm einige raschen Züge an seiner Zigarette, die er sich zuvor angesteckt hatte.
 

Kitty zog eine Augenbraue hoch und versuchte zu erkennen, ob Pietro eventuell ein klein wenig betrunken war. So wie er sie da eben von Lance weggezerrt hatte. „Nein, wieso? Hat der Idiot schon wieder was angestellt?“ Knurrte sie. Die Braunhaarige war nun wirklich nicht gut auf das Thema John zu sprechen. Da damit auch das Thema Aura zu tun hatte, und das war ein absolutes Tabu Thema. Behämmerte kleine Zicke.
 

„Ich weiss nicht.. Ich mach mir schon fast Sorgen.“ Pietro war ein guter Schauspieler, und es klang so echt, dass Kittys Gesichtsausdruck von genervt zu besorgt wechselte. „Keine Ahnung.. is ja auch egal. Ich werd ihn suchen, ok? Wärst du so nett, aus dem Keller noch etwas Nachschub an Alk zu holen. Die Leute verdursten ja schon langsam...“
 

Kitty zögerte kurz und nickte dann unsicher: „Na gut, aber ich mach dir nur dieses eine Mal einen Gefallen. Arsch!“ Nein, sie vergass nicht, dass der Weisshaarige es war, der sie immer ärgerte, damit aufzog, dass sie nun mal ziemlich klein war und so weiter und so fort. Deshalb war sie eigentlich auch nicht gut auf Pietro zu sprechen.
 

„Du bistn Schatz.“ Er zwinkerte ihr zu und war im selben Moment auch wieder verschwunden. Kitty konnte nur den Kopf über ihn schütteln, war wohl wirklich etwas betrunken. Hoffentlich rannte er in eine Tür oder einen Baum. Gönnen würde die Braunhaarige es ihm jederzeit.
 

Kitty quetschte sich zwischen johlenden Jungen und kichernden Mädchen hindurch und hatte sich schliesslich bis zur Kellertür vor gekämpft. Die Tür stand offen. Kitty wunderte sich darüber allerdings nicht. Wahrscheinlich hatten sich einige betrunkene Kids für witzig gehalten, wenn sie den Keller stürmten. So etwas in der Art musste es sein.Ahnungslos knipste sie das Licht an und stieg die Kellertreppe nach unten.
 

Aura richtete sich leicht auf und unterbrach das Geknutsche kurz, als das Licht anging. „Hm.. Vielleicht sollten wir kurz mal aufhören.. Irgendwer kommt runter..“ Bemerkte sie. Doch John kümmerte das kaum, er begann schon wieder sie zu küssen, ohne auf das Licht zu achten. Und Aura machte natürlich erneut mit.
 

Kitty kam in den Keller und erstarrte, als sie John und Aura sah. Es war nicht der Fakt, dass John gerade dabei war, sich mit seiner Stiefschwester zu vergnügen, sondern, wie sie später aber immer abstreiten würde, dass John gerade wild mit einem anderen Mädchen rummachte. Kitty musste schlucken, wusste nicht, was sagen.
 

Aura erstarrte ebenfalls, als sie Kitty erkannte und löste den Kuss erneut, sodass John verwundert dem Blick der Braunhaarigen folgte und Kitty erkannte. „Eyy Kitten..!!“ Ein erfreutes Grinsen blitzte über sein Gesicht. „Wieso so sprachlos? Naja.. Lust mit zu machen?“ Er war wirklich hinüber, wenn er Kitty so etwas fragte.
 

Diese verzog das Gesicht zu einer Art Grimasse, die ausdrückte, das sie ganz und gar abgeneigt war, dieser Aufforderung folge zu leisten und meinte dann scharf, auch wenn ihre Stimme dabei gefährlich zu zittern begann: „Du willst gerade deine Stiefschwester ficken, und fragst mich allen ernstes auch noch, warum ich sprachlos bin??!!!“ Brüllte Kitty. //Gute Ausrede, Kitty..// Dachte sie für sich selbst, aber dass das nicht der wahre Grund für ihre Aufregung war wusste sie selbst, doch sie würde es nicht zugeben. Ihm Gegenüber sowieso nicht.
 

„Und ich habe wirklich geglaubt, du könntest dich noch ändern..“ Tränen glitzerten in Kittys Augen. Sie kämpfte mit aller Macht dagegen an, aber die Gefühle in diesem Moment waren einfach zu stark. Sie hatte sich nie wirklich damit auseinander gesetzt, was sie für diesen dämlichen Jungen fühlte, hatte nie mit ihm darüber gesprochen. Das war jetzt dann wohl die Strafe für ihre Feigheit. „Aber du wirst immer das gleiche Arschloch bleiben, dass du schon immer warst.“
 

John sah sie an. Dieser Blick. Er war einfach emotionslos. Der Feuerteufel schien nicht zu kapieren, was gerade passierte. Oder konnte es wegen zu starker Einwirkung von Alkohol auch gar nicht mehr. Auf Auras Lippen erschien statt dessen ein wirklich wirklich wirklich fieses und komischerweise gleichzeitig auch noch zuckersüsses Grinsen. Man fragte sich schon, wie sie das hin bekam. „Viel Spass...!!“ Brüllte Kitty zum Abschluss, den länger konnte sie nicht hier bleiben und ihn ansehen, es ging einfach nicht. Denn wenn sie ihn länger ansah, würde sie ihm oder Aura sonst irgend etwas antun oder sie würde einfach in Tränen ausbrechen. Und er sollte nicht sehen, dass sie heulte, er durfte es nicht sehen!. Kitty machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Keller.
 

John sah ihr immer noch etwas irritiert hinterher. „Wasss auch immr des war.. machen wir weittterrr..“ Meinte er und wandte sich grinsend einer ebenfalls grinsenden Aura zu. Er packte das Mädchen erneut und warf sich mit ihr auf den Boden, sodass er über ihr lag. „Aber eins sag ich dirrr: Wenn du auf Blümchensex stehsstt bissu bei mir annn drr falssh.. äh.. dann äh.“ John dachte nach. Diese Wort Suche zerstörte ja den ganzen Moment und er fügte rasch hinzu: „Dann musssst tus dir schon vonn nem andern besorgen lasssssn!“.
 

Aura grinste nur weiter und meinte dann: „Würdest du mich überhaupt noch weegh lassen, wenn ich wollteee?“ Sie schlang erneut ihre Beine um seinen Oberkörper und hielt sich an ihm feste. John grinste nur richtig hämisch und schüttelte den Kopf...
 

~
 

Kitty kam aus dem Keller gestürmt. Rannte blindlings durch die Menge und rempelte dabei auch brav einige andere an. Ärgernis machte sich breit. Kittys Lauf wurde schliesslich gestoppt, als sie gegen Lance rannte. Schnell wischte sie sich übers Gesicht, er brauchte auch nicht zu sehen, dass sie geweint hatte, oder besser, dass sie immer noch weinte.
 

„Kitty, alles in Ordnung?“ Lange hielt sie an den Schultern fest und sah ihr in die Augen. Er sah, dass sie gerötet und geschwollen waren. „Was.. Was ist passiert? Hat dich einer doof angemacht?“ Hakte der braunhaarige Junge in besorgtem Ton nach.
 

Kitty wollte sich erst losreissen, ihr Blick blieb dann allerdings an Lance hängen. Rache..? Sofort. Sie packte ihn am Arm und zog ihn bestimmt hinter sich her. Er liess sich mitziehen, schliesslich wollte er immer noch wissen, was mit ihr los war.
 

Kitty eilte direkt in Lances Zimmer und schloss die Tür, nachdem Lance im Zimmer war, und sie ein anderes Pärchen aus dem Zimmer verscheucht hatte. Dann begann die Braunhaarige Lance stürmisch zu küssen und drängte ihn zum Bett, sodass er sich hinsetzten musste.
 

Kitty begann ihm, während sie ihn küsste, die Jacke abzustreifen. Doch Lance wusste, dass etwas hier nicht stimmte. Kitty hätte so etwas nie getan. „Kitty, warte!“ Befahl er ihr. Doch Kitty hörte nicht auf und begann, sein T-Shirt nach oben zu ziehen.
 

„Warte, Kätzchen!!“ Sie wollte immer noch nicht hören. Lance packte ihre beiden Handgelenke, damit sie gar nicht mehr weiter machen konnte. „Warte!! Was ist los?! Sag schon, ich mach mir Sorgen!!“ Er versuchte Augenkontakt herzustellen, doch Kitty wich ihm aus.
 

Die junge Mutantin versuchte sich erneut loszureissen. Doch Lances Griff war eisern. Nun liefen Kitty die ersten Tränen über die Wangen und sie versuchte sich ein letztes Mal verzweifelt loszureissen, ehe sie in Lances Arme sank, ihren Kopf in seiner Brust vergrub und hemmungslos zu schluchzen begann. „Warum weinst du?“ Fragte Lance mit sanfter Stimme nach und tätschelte ihren Rücken. „Hey..?“
 

„Ich weine nicht!!!“ Brüllte Kitty. Auch wenn ihre Stimme durch Lances Brust etwas erstickt wurde war es immer noch lauter. „Ich werde niemals weinen!!! Nicht seintwegen!!! Nicht..“ Sie wurde von weiteren Schluchzern, die sie nicht mehr hatte zurückhalten können unterbrochen.
 

Kitty weinte noch lange in Lances Armen, bis sie schliesslich doch den Schlaf gefunden hatte. Wenn auch einen sehr unruhigen..
 

~
 

„Logan? Dürfte ich dich mal kurz sprechen?“ Logan sass gerade vor dem Fernseher, bewaffnet mit einem Sixpack und Chips. Eben alles, was man für einen guten Fernsehabend brauchte. Aber auf den Film konzentrierte er sich nur halbwegs. Seine Gedanken hingen eher noch bei der Spritztour von gestern fest. Doch nun wurde er vom Professor bei beidem gestört.
 

„Aber sicher doch, Professor. Was verschafft mir denn die Ehre? Ich warne sie, wenn das was mit Allerdyce zu tun hat, dafür hab ich zurzeit überhaupt keinen Nerv.“ Knurrte er zur Begrüssung und hielt dem Professor eine Dose Bier hin, die dieser natürlich dankend ablehnte.
 

„Nein nein, John macht zurzeit zwar ziemliche Probleme. Aber es gibt schlimmeres als einen pubertierenden Jugendlichen.“ Meinte der Professor mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wir waren doch alle mal so, hast du dich gestern Abend nicht auch wie ein Teenager gefühlt, der seine Angebetete endlich einmal ausführen kann?“ Logan biss sich auf die Lippen. Verdammt wieso wusste der Professor den auch schon davon, wer tratschte hier gleich alles rum.
 

„Jaja..“ Knurrte Logan und konnte nicht verhindern, dass er leicht rot um die Nase wurde. „Aber zu dem wirklich wichtigen, weshalb sie mich beim Fernsehen stören.“ Lenkte er dann schnell von der Sache mit Storm ab.
 

Charles musste leise lachen und plazierte seinen Rollstuhl dann direkt neben Logan, mit bester Sicht auf den Fernseher. „Nun, Logan. Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Wir haben einen Spion in unseren Reihen. Erik fordert mich heraus. Nach all den Jahren des Waffenstillstands..“
 

Logans Kopf fuhr herum und er rief aus: „Magneto?!!“ (Nicht vergessen, die Filme sind hier eigentlich gar nicht passiert ^.- und es is evo x-men Film mixtur) Alarmstufe rot, hiess dass. „Wissen sie wer es ist? Was er vor hat..? Was..“
 

Der Professor unterbrach Logan: „Eben deshalb führen wir gerade dieses Gespräch. Ich weiss so gut wie nichts von der Ratte unter uns. Ich weiss nur, dass wir eine haben. Ich hatte schon seit längerem die Vermutung. Aber als ich heute einige Übungen mit Cerebro durchgeführt habe, habe ich festgestellt, dass jemand den Versuch unternommen hat, unser System zu hacken.“
 

Bevor Logan die Frage, die er stellen wollte, stellen konnte antwortete der Professor auch schon. „Nun ja, warum ich es nicht früher bemerkt habe, ich war unaufmerksam und ausserdem ist der Versuch unser System zu hacken nicht gelungen. Nun aber, Logan, müssen wir auf der Hut sein. Es kann jeder die Ratte sein.“ Meinte der Professor mit warnender Stimme.
 

//Liest er meine Gedanken..?// Dachte Logan und meinte dann: „Könnten Sie es dann nicht auch sein?“ Er musste schmunzeln bei dem Gedanken. An den Professor kam doch sowieso keiner ran, dafür sorgten er und die restlichen X-Men schon. Und Magneto würde seinem alten Freund vermutlich auch nicht so etwas antun.. Oder doch? Der alte Mann war unberechenbar.
 

Der Professor lachte leise auf: „Sicher könnte ich Logan, aber würde ich dir dann von einem Spion erzählen? Wohl eher nicht, das wäre doch praktisch Selbstmord.“ Logan musste ebenfalls auflachen, was für ein dummer Gedanke. Er schüttelte innerlich darüber den Kopf.
 

„Wohl wahr.. Wohl war..“ Logan nahm einen kräftigen Schluck Bier und meinte dann: „Haben sie eine gewissen Person im Verdacht? Ich wäre ja für John Allerdyce.“ Er zwinkerte dem Professor grinsend zu.
 

„Oh.. da kann ich dich beruhigen. John scheint mir am wenigstens gefährlich zu sein, was das mit dem Spion betrifft.“ Gab der Professor zurück und wollte weiterreden, als Logan meinte:
 

„Sind sie sicher? Pyro hat nie gefallen an unserer Arbeit gefunden, ihm ist es doch egal, auf welcher Seite er steht. Hauptsache es gibt genug Mädchen zum anmachen. Ich denke sogar, dass er einen tiefen Hass gegen die Menschen hegt. Wäre doch der perfekte Spion, vielleicht ist er übergelaufen..“ Sprach Logan seine Gedanken laut aus, auch wenn er das beim Professor nicht einmal gebraucht hätte.
 

„Das mag ja sein, Logan, und ich halte ihn diesbezüglich auch nicht unbedingt für zuverlässig, aber ich rede nicht von einem Überläufer sondern von einem Spion.“ Meinte der Professor leicht amüsiert.
 

„Dann kann es doch eigentlich nur einer unserer Gäste sein. Aura oder Mercedes..“ Kombinierte Logan.
 

„Das muss es nun auch wieder nicht heissen.“ Logan legte den Kopf schräg. Es war sicher einfach zu spät, da konnte auch ein Professor Charles Xavier sich nicht mehr klar ausdrücken.
 

„Äh.. ja.. jetzt bin ich um so einiges schlauer.“ Kommentierte Logan sarkastisch und drückte damit seine Verwirrtheit aus. „Hast du Storm schon eingeweiht?“ Erkundigte er sich mal ganz nebenbei.
 

„Sie weiss Bescheid, keine Sorge.“ Wieder huschte ein Schmunzeln über die Lippen des Professors, ehe er erneut ernst meinte. „Nun du kennst doch Mystique.. und ihre Fähigkeit ist dir auch bekannt..? Es kann also auch einer der anderen sein. Gut, du könntest es auch sein.“ Der Professor lächelte diesmal nicht, er meinte es todernst. „Aber ich werde die Ratte nicht alleine finden, darum habe ich euch beide eingeweiht.. Auf dass ihr die Augen offen haltet und wachsam seid.“ Beendete der Professor und wollte gerade weg rollen.
 

Logan dachte kurz nach und meinte dann: „Wieso durchstöbern Sie eigentlich nicht das Gehirn von uns allen, so hätten sie die Ratte doch in null Komma nichts gefunden.“ Kein schlechter Vorschlag.
 

„Glaub mir, das habe ich schon längst getan. Aber entweder hat Erik eine Art gefunden, den Spion so zu tarnen, dass ich ihn mit meinen Kräften nicht ausfindig machen kann, oder aber, ich werde schwächer.. Wie dem auch sei. Nachdem ich kurz in den Kopf aller, die sich zur Zeit im Institut aufhalten durchsucht habe, kann ich sagen, ich weiss leider immer noch nicht, wer die Ratte ist. Erik ist clever. Ich bitte dich auch, gegenüber allen anderen zu schweigen und zu tun als ob nichts wäre.“ Das Surren des Rollstuhls erklang und der Professor verschwand.
 

Logan lehnte sich zurück und machte es sich wieder etwas bequemer. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher, dem Bier und den Chips zu, doch irgendwie konnte er sich immer noch nicht Recht konzentrieren. Was wenn Storm der Spion war? Und wo war dann die echte Storm? Und wenn, war das gestern dann die echte oder die falsche Storm gewesen?
 

Dafür, dass noch gar nicht fest stand, wer die Ratte war, machte sich Logan schon ziemlich viele Gedanken über das was wenn, und wie und wo und was auch immer.
 


 

~[**Ein gebrochener Stern mehr... - End

Mein allerbester Kindheitsfreund

Mein bester Kindheitsfreund
 

Kitty schlug die Augen auf. Sie lag in einem Bett. War das alles nur ein Alptraum gewesen? Das war zurzeit ihr grösster Wunsch. Es alles ungeschehen machen. Doch die Ernüchterung kam sofort, denn Kitty sah sich etwas mehr um und erkannte, dass sie in Lances Zimmer lag. In Lances Bett. Und sie hatte alle ihre Klamotten noch an, die nach Rauch und Alkohol stanken. Wie nach einer Party eben.
 

Kitty hatte sich inzwischen aufgerichtet, um sich besser umsehen zu können. Sie rieb sich über die Augen. Ihre Augen waren gerötet. Das konnte die Braunhaarige zwar nicht sehen, aber sie konnte sehr wohl spüren, dass sich ihre Augen geschwollen anfühlten. //Ich habe nicht geweint.. Nein!!// Versuchte sie sich einzureden. Genauso wie sie sich zuvor hatte einzureden versucht, dass alles nicht passiert war.
 

Diese Nacht war die junge Mutantin von zahlreichen Alpträumen geplagt worden. Im einen hatte sie John unabsichtlich von einer Brücke gestossen. Im anderen hatte sie ihn absichtlich mit einem Messer erstochen. In einem wieder anderen hatte sie sich in einem Käfig wiedergefunden. In einem Käfig mit lauter Spiegeln um sich herum und in jedem Spiegel hatte sie sehen können, wie sie weinte. Und es gab noch einige andere, an die sie sich nicht mehr erinnern wollte und es auch nicht mehr konnte
 

//Ich weine nicht... nicht wegen dir! Nie wieder..!!// Schwor sie sich gedanklich und liess sich ins Kissen zurückfallen. Kitty schloss die Augen. Sie wollte wieder schlafen, einfach nur schlafen. Aber sie hatte Angst, dass dann die Alpträume zurückkehrten, also kämpfte sie mit sich selbst. Die Augen hielt sie dabei allerdings geschlossen.
 

~
 

Unten in der Küche waren bereits die ersten, die nach der Party wieder fit waren. Todd, Lance, Pietro der sich gerade einen guten-Morgen-Kuss bei Taby abholte, und natürlich jene, die den Kuss verschenkte selbst.
 

Bei der Bruderschaft hiess das Prinzip: Jeder ist sich selbst der nächste. Das hiess, dass keine so nett war und Frühstück für die andern machte, weil ja eh niemand anders dann das Ämtchen übernommen hätte. Pietro wusselte mit Hyperspeed durch die Küche und schnappte Lance die Toasts, die dieser eben warm machte vor der Nase weg. Empörtes Ausrufen war die Folge. Doch Pietro war wie immer zu schnell.
 

„Ich geh mal rasch einkaufen. Todd, du hilfst beim Tragen.“ Befahl Taby dem krötenähnlichen Jungen, welcher bei der Blondine nie zu widersprechen gewagt hatte. Taby war von allen der junior Bruderschaft noch die sozialste, nebst Lance, aber der gab immer vor, ein böser Junge zu sein. Das mochte vielleicht daran liegen, dass Tabitha Smith früher eine der X-Men gewesen war. Sie hatte sich aber im Institut überhaupt nicht „wohl gefühlt“ und hatte deshalb die Behausung gewechselt. Nun war sie praktisch Mitglied geworden.
 

Die beiden verliessen den Raum und liessen Lance, der gerade ein Tablett mit Frühstück für Kitty vorbereitete – die Toasts, die Pietro sich jetzt einverleibte, waren eigentlich auch dafür vorgesehen gewesen – und Pietro, der es sich am Tisch mit einer Dose Cola bequem gemacht hatte allein.
 

„Lance..!“ Begann der Weisshaarige und spürte auch schon eine Erschütterung. Lances Kräfte mal wieder. Das machte er immer, wenn er auf dem Weg war, wütend zu werden. Daran war Pietro gewohnt, ein alter Hut.
 

Lance fuhr herum – Er hatte gerade wieder neuen Toast in den Toaster gesteckt. „Was?!!!“ Knurrte er. Wenn Pietro so ernst begann, dann konnte nur etwas wirklich dummes kommen. Der Weisshaarige sollte sich bloss in Acht nehmen.
 

„Ich will ja nichts sagen aber“ Pietro nickte in Richtung Tablett. Alles darauf war liebevoll angeordnet und vor allem sorgfältig. „Aber.. kannst du das, weshalb wir hier sind überhaupt noch tun? Oder hat Kitty-Cat dich in ihren Krallen?“ Pietro meinte es diesmal wirklich ernst.
 

Lance hatte erneut den Blick abgewandt und gerade eine Tüte O-Saft aus dem Kühlschrank gefischt. Nun fuhr er erneut zu Pietro herum. Eine weitere Erschütterung. „Was meinst du damit?“ Seine Stimme klang warnend, der Weisshaarige wusste aber, dass das alles nur Scharade war.
 

„Mach mir nichts vor Lance. Als dein bester Freund sollte ich dich doch kennen.“ Fuhr Pietro furchtlos vor und meinte: „Und was ich damit meine, wissen wir doch beide. Sein wir ehrlich. Du könntest weder ihr, noch einem ihrer Freunde mehr etwas antun. Das Kätzchen hat dich gezähmt.“ Pietro zuckte mit den Schultern. „Ich schätze mal, wir müssen dass dann wohl ohne dich durchziehen, mit dir wird’s zu gefährlich.. für uns.“
 

„Red keinen Scheiss!!“ Knurrte Lance, seine Stimme war lauter geworden. Er stritt es immer ab. Pietro kannte den Braunhaarigen. Ein erneutes Beben. Diesmal stärker und es hielt an. „Soll ich dir beweisen, dass ich doch noch wem was antun kann, huh? John vielleicht? Jederzeit!“ Lance grinste leicht bei dem Gedanken.
 

„Alle ihre Freunde, ausser den fast schon festen Freund, den brauchen wir noch.“ Meinte Pietro, er wusste genau, dass er Lance damit provozierte. Deshalb tat er es ja auch. Der Weisshaarige war jederzeit bereit aufzuspringen und weg zu rennen. Bereits klirrten einige Gläser in den Schränken, die durch das Beben aneinander geschüttelt wurden.
 

Lance ballte beide Fäuste. Das Beben wurde erneut stärker. Doch bevor Lance etwas erwidert hatte meinte Pietro fies grinsend: „Naja, das mit dem fast schon festen Freund kannst du nach gestern knicken. Also komm mal wieder runter.“ Der Weisshaarige zwinkerte seinem besten Freund versöhnlich zu.
 

„Wie? Was hast du getan?“ Fragte Lance und beäugte Pietro misstrauisch. Das Beben begann zu verebben. Pietro grinste nur weiter und nahm einen Schluck aus der Cola Dose. Denn weiter konnten sie sowieso nicht unter sich reden, denn nun betrat Aura die Küche:
 

„Morgen Jungs.. äh Pit und.. weiss auch nich mehr wie du heisst.“ Meinte die Brünette. Gähnte und streckte sich auch gleich. „Irr ich mich vielleicht oder war das vorhin grad ein Erdbeben?“ Erkundigte sie sich. Madam tat ja mal nicht dergleichen, was gestrige Nacht betrifft. Auch besass sie die Unverschämtheit, sich einfach beim Kühlschrank ebenfalls mit einer Cola Dose einzudecken.
 

„Keine Ahnung was du meinst.“ Meinte Lance rasch und Pietro nickte zustimmend und ahnungslos.
 

„Wohl immer noch betrunken, was?“ Der Weisshaarige grinste ihr zu, als sie sich ihm gegenüber setzte. Aura musste erneut gähnen und schüttelte den Kopf:
 

„Nene, mir war nur so, als hät alles gewackelt. Aber egal.“ Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und öffnete die Dose Cola. Ein zischendes Geräusch erklang. Aura schien überhaupt nicht im Sinn zu haben, auch nur irgend etwas über letzte Nacht zu erzählen. Sie dachte wohl, keiner würde etwas davon mitbekommen.
 

„Tjaaah und wie wars gestern so..?“ Begann Pietro dann doch von neuem. Ein tödlicher Aura Blick traf ihn doch er bohrte weiter: „Mit John?“ Meinte er nachdrücklich. Aura wollte gerade etwas sagen, doch John unterbrach Pietros SmallTalk anfang schnell:
 

„Ich weiss ja, dass ich eure Nummer eins bin, aber dass ihr schon beim frühstücken nur über mich redet, dass..“ John schluckte absichtlich und machte ein tief berührtes Gesicht. „Das ehrt mich so.. ihr könnt euch das nicht vorstellen.“ Ein dreckiges Lachen folgte und er klaute Pietro den Toast, den dieser vorhin noch Lance geklaut hatte.
 

„Hallo Bruderherz...!“ Begrüsste Aura ihn grinsend und legte dann von hinten die Arme um ihn, als er sich auf einem Stuhl niedergelassen hatte. „Du weißt doch, du bist zurzeit grad sowieso meine Nummer eins. Und die Herren haben sich nur grade dafür interessiert, wie toll du gestern warst.“ Sie hauchte ihm einen Kuss zu und liess ihn dann wieder los, um sich eine weitere Cola aus dem Kühlschrank zu fischen.
 

Pietro schien keine Probleme damit zu haben. Dass die Stiefschwester, gerade den Stiefbruder darüber gelobt hatte, wie gut er gestern Nacht gewesen war. Doch Lance sah einfach baff aus und er meinte nur angeeckelt: „Also bitte..! Selbst wenn ihr betrunken gewesen wart, das ist einfach widerlich und genau dein Niveau, John!“ Dem Braunhaarigen war schnell klar geworden, was passiert sein musste.
 

John drehte sich zu ihm und warf ihm einen kurzen vernichtenden Blick zu. „Ach was? Was is daran widerlich, deine Eltern musstens auch machen, ach wenn das da wohl dann ein gewaltiger Fehler gewesen is.“ John grinste verächtlich und schüttelte leicht den Kopf. „Aber nun ists sowieso zu spät. Kann man nichts machen.“
 

Lance ballte die eine Hand zur Faust und knurrte. Aura hatte sich an die Theke der Küche gelehnt und beobachtete, genauso amüsiert wie Pietro das, was sich gerade abspielte. „Du bist erbärmlich,

Allerdyce.“ Gab er zurück.
 

„Oh, was besseres fällt dir wohl nicht ein. Also erstens Mal, wir sind nicht mit einander verwandt, dazu kommt, dass wir noch nicht einmal Stiefgeschwister sind. Unsere Eltern sind nämlich noch nicht mal verheiratet, du Spasst. Also wo ist da das eklige, perverse, was auch immer. In deinem Vokabular gibt’s wahrscheinlich nicht mehr Wörter dafür.“ John wollte eigentlich ausreden, doch Lance mischte sich ein:
 

„Ach ja? Das Perverse muss doch in deinem Kopf sein. Sie hat dich vorhin gerade Bruderherz genannt. Aber mehr kann man von dir ja nicht erwarten. Wo das Hirn sein sollte herrscht wahrscheinlich einfach nur gähnende Leere. Sogar Duncan hat mehr Verstand als du.“ Ok, der letzte Satz hatte gesessen.
 

John verzog das Gesicht zu einer Grimasse und erwiderte: „Das is doch das geile dabei.. Im Dunkeln, im Keller, zwischen Alkflaschen. Betrunken. Heisses Mädel. Keiner hätte da Gedanken daran verschwendet, dass sie eventuell. Eventuell!! Mal seine Stiefschwester werden könnte.“ Wiederum wurde John unterbrochen:
 

„Im Keller?!“ Rief Lance aus. „Im Keller?!!!!“ John zuckte etwas zusammen, als der Braunhaarige so brüllte. War er jetzt zu weit gegangen. Eigentlich hatte er nur so viel drauf gelegt, um Lance zur Weissglut zu treiben. Aber nun schien dieser ja fast auszurasten.
 

„Ich geh dann mal telefonieren..“ Meinte Pietro plötzlich rasch und schien es sehr eilig zu haben, zu verschwinden. John sah ihn ungläubig an. Es wurde gerade spannend. Es sah dem Weisshaarigen überhaupt nicht ähnlich, plötzlich zu verschwinden, wenn es spannend wurde. Doch Pietro war auch schon verschwunden.
 

„Ihr habts im Keller getrieben?! Dann is mir klar, was mit Kitty los war..!“ Brüllte Lance weiter und ihm fiel schliesslich plötzlich ein, weshalb Pietro sich so schnell aus dem Staub gemacht hatte. Der Speed-Demon war es ja schliesslich gewesen, der Kitty darum gebeten hatte. In den Keller zu gehen. „Pietro!!! Beweg deinen feigen Arsch sofort hier her!!!“ Brüllt Lance.
 

John hingegen sah aus. Als hätte er eben einen Geist gesehen und sah starr vor sich hin. //Kitty..! fuck..// „Wa.. was war denn mit.. mit Kitty?“ Brachte er stotternd hervor. Er jetzt schien ihm eigentlich wieder einzufallen, weshalb er überhaupt so viel getrunken hatte. Gut eigentlich hatte er das nicht vor gehabt, aber nach dem Wetttrinken hatten Pietro und andere ihm immer während neues Zeug gebracht.
 

„Sie hat die ganze Nacht geheult, kein Wunder, wenn sie so etwas mit ansehen musste! Aber ich schätze, das interessiert dich einen Scheissdreck!“ Bekam John sofort eine gebrüllte Antwort.
 

„Naja.. sie hat uns ja auch nur gesehen, als wir kurz davor waren.“ Verteidigte Aura John und öffnete mit einem Zischen die neue Coladose. Lance fuhr zu ihr herum:
 

„Ihr wart kurz davor?!! Na klasse, kurz davor. Tzz!! Mach so nen grossen Unterschied!! Und ich hab mich die ganze Nacht gefragt, was mit ihr los ist!!“ Während Lance sich auf Aura konzentrierte nutzte John die Chance, es Pietro gleich zu tun und sich ebenfalls aus dem Staub zu machen. Allerdings hatte der Feuerteufel ein genaues Ziel.
 

„Tzz..!“ Aura äffte Lance nach und sah ihn dann mit absolut desinteressiertem Blick an: „Wo bitteschön is denn das Problem? Huh?!“ Aura sah das wirklich nicht so ganz. Sie schlug das eine Bein über das andere und meinte dann gleichglültig: „Wieso macht Kitty deswegen überhaupt son Drama?“
 

Lance stutzte. Nicht einmal für ihn war es ganz klar, warum Kitty das ganze so traf und er wusste nichts, was er darauf erwidern konnte. Der Braunhaarige seufzte tonlos und schüttelte über Aura den Kopf. Er sah sich suchend um. Doch John der Arsch hatte sich aus dem Staub gemacht.
 

~
 

John stand vor der Tür zu Lances Zimmer. Irgendwie traute er sich nicht ganz, das Zimmer zu betreten. Zu gross war die Unsicherheit darüber, was ihn da drin wohl so erwartete. Nichts gutes, dass war schon mal sicher. John wollte sich gerade wieder umdrehen und nach unten gehen, als er hastige Schritte auf der Treppe hörte. Das konnte eigentlich nur Pietro sein. Der hatte es aber eilig. John wollte lästigen Fragen wie: Was machst du denn hier oben? Und: Ahjaha.. Bei Kitty-Cat Kommentaren entgehen. Einmal tief Luft geholt und der Braun-Blondhaarige trat mutig in das Zimmer und schloss die Tür so schnell wie möglich hinter sich.
 

„Ich will immer noch nichts essen, Lance.“ Begrüsste Kitty ihn. Sie lag auf dem Bett, hatte die Augen geschlossen und schien vor sich hin zu träumen und nachzudenken. Die Augen waren zwar immer noch gerötet, aber es sah schon sehr viel weniger schlimm aus als zuvor.
 

John schwieg. War völlig ratlos, was er nun tun sollte. Einfach wieder gehen und so tun, als wäre er nie im Zimmer gewesen? Pietro war jetzt bestimmt nicht mehr auf dem Flur, doch irgend etwas hielt den Feuerteufel zurück und er ging zum Bett und setzte sich auf die Bettkante.
 

Kitty hatte die Augen immer noch geschlossen und murmelte irgendwas von: „Lass mich doch einfach..“ Zwar klang es nur sehr halbherzig aber die Braunhaarige drehte trotzdem demonstrativ den Kopf weg.
 

John betrachtete sie. Sie war so süss. Ihre Haare waren ganz verwuschelt, es sah einfach niedlich aus. Zaghaft nahm John ihre Hand, die näher bei ihm lag und drückte sie kurz. Er schwieg lieber noch, damit der Schwindel nicht allzu schnell aufflog, denn dann würde Kitty sicher nicht mehr so nett sein.
 

„Oh Lance.. ich finds ja süss von dir, dass du dich so um mich kümmerst aber ich will einfach nur meine Ruhe..“ Kitty seufzte und fügte dann in etwas wütenderem Ton hinzu: „Scheiss Pyro..!“ Währenddessen versuchte sie, ihre Hand aus dem Griff zu winden.
 

John hielt weiterhin eisern ihre Hand fest und musste über das „Scheiss Pyro“ grinsen. Er betrachtete noch einmal das zierliche und, wie ihm eigentlich erst vor einiger Zeit aufgefallen war, auch hübsche Mädchen, dass vor ihm lag. Der Feuerteufel beugte sich über sie, drehte ihren Kopf zu sich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
 

Kitty erwiderte. Sie schien ihn also immer noch für Lance zu halten. Nach einiger Zeit lösten sie den Kuss – Kitty hatte inzwischen beide Hände an Johns Brust gelegt – und die Braunhaarige meinte: „Denkst du ich check das nich? Huh?! Pyro?!“ Kitty öffnete die blauen Augen gerade mal so weit, dass sie Johns Gesicht erkennen konnte. Er und Lance küssten vollkommen unterschiedlich. Und wenn Kitty ehrlich war, mochte sie Johns Art sehr viel mehr.
 

John hatte es gerade die Sprache verschlagen. Sie hatte erwidert, obwohl sie es gewusst hatte? Oder hatte sie es auch erst gegen Ende gemerkt? Auf jeden Fall kam nun wohl der Zeitpunkt, bei dem er eine gescheuert bekam. John machte sich schon einmal bereit. Mental. Allerdings hatte er erneut ihre beiden Hände gepackt und war noch immer über sie gebeugt. Hoffentlich riskierte er damit keinen Gehörschaden.
 

„Du verdammter Dreckskerl..“ Das Donnerwetter war in der Starphase. „Wie konntest du nur?!! Sag mal, hast du das getan, weils abgefahren is, oder einfach nur, weil du nicht mehr ganz tickst und nebenbei übelst pervers bist?!!!“ Knurrte die Braunhaarige. Unklar war, ob sie auf den Kuss von vorhin oder auf die Sache gestern Nacht anspielte.
 

John entschied sich für Variante zwei und meinte entschuldigend aber nicht demütig: „Ich war betrunken. Ok? Es tut mir Leid.“ Das war sein absoluter Ernst. John fragte sich, ob sie wirklich mehr für ihn empfand, als sie zugab. Denn ihre Augen waren gerötet, sie musste geweint haben und wie sie sich jetzt aufregte – Das sprach schon sehr dafür.
 

„Heh?“ Wenn Kitty schauspielerte, dann machte sie das ziemlich gut. Verwirrt sah ihn die Braunhaarige an: „Ich meinte eigentlich das vorhin.. Aber gut, dass du gleich von selbst auf das wirklich richtige Thema kommst.“ Fügte sie hinzu und meinte dann: „Wieso tut dir das Leid? Oder wieso sagst du mir das? Das müsstest du doch eigentlich Aura sagen, sie hast du gefickt!“ Kitty war immer noch ziemlich sauer.
 

Jetzt war John ebenfalls verwirrt. Da hatte er wohl falsch gedacht, wenn er geglaubt hatte, dass Kitty seinetwegen so enttäuscht gewesen war. Aber es schien wohl oder übel wegen der Gesamtsituation so zu sein. Und davon war der Feuerteufel wiederum enttäuscht. Kitty schien also doch nicht das gleiche für ihn zu empfinden, wie er für sie. Ja, John gestand sich das selbst langsam ein – Ein richtiger Fortschritt. Doch das bisschen Hoffnung, dass er gerade gehabt hatte, war Kitty gerade dabei zu zerstören.
 

Als John nichts sagte fuhr Kitty unbeirrt und diesmal gnadenlos fort: „Sie ist deine Stiefschwester! Zumindest schon gedanklich, sie nennt dich ja schon Bruderherz. Und was machst du? Du schläfst bei der erst besten Gelegenheit mit ihr. Vielleicht hast du sie dafür ja auch noch absichtlich abgefüllt, im Keller stand ja genug Zeugs rum. Wie pervers is das denn?!“ Kitty ereiferte sich: „Als nächstes is dann wohl deine Mutter dran und am Ende gleich noch dein Stiefvater. Dann hast du dich schön durch die Familie gevögelt.“ Gut, John mit dem Wort schwul in Verbindung zu bringen, war nun definitiv übertrieben. Kitty wusste das auch, aber es hatte so herrlich schön dazu gepasst. Dass sie es einfach hatte sagen müssen.
 

John war immer noch über ihr. Sie konnte nur sehen, wie seine Gesichtszüge kurz verrutschten, als sie ihn weiter anknurrte und er meinte dann immer noch mit der ruhigen, arroganten Stimme: „Ich war betrunken, sie glaub ich auch, keine Ahnung. Aber jedenfalls war ich ganz sicher der, der nicht mehr er selbst war. Und ausserdem. Wir sind noch nicht mal Stiefgeschwister, denn ihr Vater und meine Mum sind ja noch nicht mal verheiratet. Gerade mal verlobt!“ Wehrte sich der Feuerteufel.
 

„Oh bitte, gedanklich seid ihr aber schon Geschwister. John. Es muss dir doch einfach klar sein, dass das einfach total pervers is. Sag bloss nicht, du fandest die Vorstellung, Sex mit deiner Stiefschwester zu haben auch noch geil.“ Kitty wehrte sich immer noch nicht dagegen, dass John ihre Arme fest hielt und über ihr war. „Und ausserdem, die Sache mit dem betrunken sein. Das kann doch nicht dein Ernst sein, Bobby meinte, du trinst nie so viel, dass du wirklich dicht bist! Erzähl mir doch keine halbherzigen Ausreden. Steh doch einfach dazu.“ Kittys Stimme klang langsam aber sicher weinerlich, auch wenn sie dagegen anzukämpfen versuchte und das mit Laute zu kompensieren versuchte. //Nich heulen.. nich heulen!! NICH HEULEN!!!//
 

„Wieso erzählt er dir das?“ Fragte John hastig. Bei Kitty schien sein Image als starker Trinker als schon längst weg zu sein. Aber Bobby und Kitty hatten über ihn geredet. Über ihn. Kitty hatte freiwillig über ihn geredet. Das war doch ein positives Zeichen, oder?
 

„Wieso sollte er nicht..? Und in dem Moment hab ich mich gefragt: Hat John Allerdyce vielleicht doch noch irgendwo da drin ein Fünkchen Verantwortungsbewusstsein? Und wie eigentlich zu erwarten war: John Allerdyce enttäuscht, wie sonst auch immer!“ Kitty schlug theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen.
 

„Zieh das nich in den Dreck.. es hat seinen Grund.“ Kitty stutzte. John klang doch tatsächlich beleidigt. „Aber das kannst du ja nich wissen, sowas erzähl ich Bobby nich, weil ich mir ja eigentlich schon denken kann, dass er es mindestens einer Person weitererzählt.“ John senkte den Blick und in diesem Moment bereute Kitty auch schon, was sie gesagt hatte. Und im nächsten Moment, bereute sie, dass sie es bereute, denn diese Masche kannte sie ja inzwischen bereits von ihm.
 

„Aha?“ Die Braunhaarige zog skeptisch eine Augenbraue hoch und kräuselte dabei die Lippen. „Und der wäre?“ Forderte sie ihn auf, es ihr zu erzählen. Anhören konnte man sich das ja noch, würde ja nichts schaden.
 

„Naja.. das is.. persönlich.“ John wich ihrem Blick aus, und auch ihrer Aufforderung. Er spielte währenddessen unbewusst mit Kittys Händen, die er immer noch fest hielt. Denn es war ja kein Feuerzeug mehr vorhanden, dass man auf und zu schnappen lassen konnte. Er vermisste das Teil, und wie.
 

„Na gut, schön du kannst gehen. Wäre sowieso langweilig geworden.“ Kitty war bewusst, dass sie sich gerade wie ein Gefühlstrampel benahm, aber sie konnte bei ihm einfach nicht sicher sein, ob er ihr gerade etwas vor machte, oder ob es wahr war. Sie war ja nicht einmal sicher, ob er am Grabe seines Vaters nicht einfach absichtlich einen auf: Ich-Armer-Kleiner-Weinender-Junge gemacht hatte, nur damit sie nicht mehr sauer auf ihn war. Wie gesagt. Kitty war misstrauischer geworden.
 

John war immer noch über ihr. Was irgendwie nicht einmal gestört hatte doch nun meinte er rasch: „Nein, nein.“ Der Feuerteufel klammerte sich fester an ihre Hände und blieb weiterhin über ihr. „Also.. ich hab ja ein zwei Jahre auf der Strasse gelebt.“
 

Kitty sah ihn an. Inzwischen hatte sie nicht einmal mehr das Bedürfnis zu weinen, denn je näher er bei ihr war, desto mehr kam das Bedürfnis auf, ihn einfach zu küssen, auch wenn er ein Arsch war und gestern Nacht mit seiner Stiefschwester Sex gehabt hatte. Trotzdem. Er roch so gut, das hatte Kitty früher nie gedacht, aber es war so. Dieses.. hach, es war nicht wirklich zu beschreiben. Kitty klebte an seinen Lippen die sich langsam und stockend bewegte, während er erzählte. Anfangs hörte sie ihm noch gar nicht richtig zu. Aber bitte, der Stolz war zu gross um das zu tun, das konnte er doch glatt vergessen, erst recht, da dass wohl absolut peinlich ausgegangen wäre, da er scheinbar überhaupt nicht das gleiche für sie empfand, wie sie für ihn.
 

Kitty seufzte tonlos und kaum merklich. Hauptsache er blieb so. Genau so. Und dazu musste sie ihn ja nicht einmal zwingen, er machte es einfach, weil er sich bei ihr scheinbar unbedingt rechtfertigen wollte. Kitty wusste nicht, was denken, auf der einen Seite war er einfach nur ein Arschloch, ein wirklich grosses, und auf der anderen Seite war er süss, nett, lieb, zuvorkommend, gut aussehen, blabla, das übliche eben.
 

//Ey Kitten, wenn ihr noch länger so bleibt, bildet er sich sonst was ein.!!!// Sagte Kitty sich nach diesem inneren Monolog selbst und beschloss, so schön es auch gerade war, ihn nun sanft aber bestimmt von sich zu stossen. Da er sowieso erst noch nach den richtigen Worten gesucht hatte und noch nicht wirklich erzählte, war das gut möglich. „Würdest du mal bitte von mir runter, erstens kapier ich nicht, warum du das machst und zweitens krieg ich keine Luft, was dran liegt, dass du auf mir drauf liegst und dass du nach Alk, Rauch und was auch immer stinkst!!!“ So viel Lügen auf einem Haufen. Dass Kitty keine lange Nase bekam war wirklich verwunderlich.
 

John wurde nicht gerade sanft vom Bett gestossen und landete auf dem Boden. „Ich wollt nur, dass du mir zuhörst.“ Er zwinkerte ihr zu. //Oh maan..// Innerlich war das gar nicht der Fall. Der Braun-Blondhaarige zog sich einen Stuhl heran, liess sich lässig darauf nieder und steckte sich dann eine Kippe an. Demonstrativ benutzte er dafür aber ein Zündholz und kein Feuerzeug.
 

„Du hast auf der Strasse gelebt, is mir ja neu..“ Nahm Kitty mit dieser sarkastischen Aussage den Faden wieder auf, der durch die Wegstoss- Aktion verloren gegangen war. //Oh man.. ich bin doof// Jetzt konnte sie John nur noch von weitem und durch eine Rauchwolke verschleiert betrachten. Wie doof musste man sein. Sie rollte mit den Augen.
 

„Hahaha.. witzig.“ Knurrte John und formte einen Ring aus Rauch, der zur Decke stieg. „Und naja.. auf der Strasse gibt es jene Freunde, die nur zu dir kommen, weil du immer Feuer machen kannst. Und jene Freunde, die immer zu dir kommen, weil man dir das Geld recht leicht abzocken kann und es gibt ganz selten auch jene Freunde die bei dir bleiben, weil man mit dir gut reden kann, weil sie wirklich nicht nur für sich sorgen können. Und so wen hab ich mal kennen gelernt...“ Es schien so, als würde ihn das nicht mehr wirklich berühren, als er eine weitere Rauchwolke ausstiess.
 

Kitty dachte nach. War sicher ein Mädchen oder so. Wahrscheinlich unerwiderte Liebe. Darum machte er sich nun an so praktisch jedes weibliche Wesen ran, das noch etwas schön anzusehen war. Seine Stiefschwester eingeschlossen. Kitty musste bei dem Gedanken leise kichern. Doch das war es nicht: „Ich weiss nicht mal seinen vollständigen Namen, ich hab ihn immer nur Jay genannt, nja.. sein Name wird wohl irgendwie mit J angefangen haben.“ John zuckte mit den Schultern. „Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Das lag aber grösstenteils auch dran, dass wir uns sehr ähnlich waren. Er war ein Mutant, ich ebenfalls.“
 

Kitty horchte auf. Also doch keine unerwiderte Liebe. Irgendwie schade, John hatte wohl noch nie unerwiderte Liebe erlebt und war einfach wegen seinem Charakter so ein Arschloch geworden. Gabs ja auch. Wenn John in diesem Moment ihre Gedanken hätte lesen können hätte er hinter die Aussage, dass er noch nie unerwiderte Liebe erlebt hatte ein ganz ganz fettes NEIN schreiben müssen. Denn gerade wurde seine Liebe nicht erwidert. Das Gefühl hatte er zumindest. Denn Kitty gab ihm bei jeder Gelegenheit dieses Gefühl. Und weil es hier wirklich um etwas ging für ihn, bekam er kalte Füsse und traute sich nicht zu, was zu sagen. „Was kann er denn?“ Meinte Kitty, nur damit er nicht das Gefühl bekam, sie hörte ihm nicht zu, weil sie durch ihre Gedankengänge, die sehr wohl mit ihm zu tun hatten wahrscheinlich ziemlich abwesend erschien.
 

Konnte..“ Meinte John leise und überspielte das im nächsten Augenblick auch schon wieder, indem er einfach fortfuhr: „Wir waren uns auch was die Kräfte betraf ähnlich. Ich konnte Feuer kontrollieren, er konnte es erschaffen, kontrollieren und war noch dazu immun gegen Feuer.“ //Uff, ich an deiner Stelle wäre irgendwie neidisch geworden..// Kommentierte Kitty in Gedanken, irgendwie fand sie, sie müsse etwas taktvoller sein, denn scheinbar würde die Geschichte ein tragisches Ende nehmen.
 

„Was die Kräfte betraf, damit zog er mich auch bei jeder Gelegenheit damit auf.“ John knirschte missmutig mit den Zähnen. „Mit Jay konnte man über alles reden, wirklich alles. Nur nicht über seine Vergangenheit, das war mir aber egal. Doch eigentlich war Jay nie wirklich nüchtern. An guten Tagen war er nur angetrunken, aber meistens ziemlich dauerdicht. Du kannst mir glauben, im Gegensatz zu ihm bin ich mir immer ziemlich vernünftig vorgekommen.“ John musste leise auflachen. Aber es klang etwas bitter.
 

„Deswegen trinkst du nie so viel?“ Zugegeben, das Ende war weitaus weniger tragisch als erwartet, aber naja, irgendwie doch noch passabel. Im Anbetracht der Umstände. „Also ich meine nie zu viel.“ Verbesserte Kitty sich, denn bei John konnte man nicht gerade sagen, dass er wenig Alkohol konsumierte.
 

John schüttelte den Kopf. „Ich fand das nich schlimm, er war auch in besoffenem Zustand immer witzig und joah.. Nur das eine Mal haben wir richtig einen drauf gemacht, so richtig. Weiss du, damals konnte man mich nicht als trinkfest bezeichnen. Ich war ein Frischling, zugegeben.“ John grinste spitzbübisch. „Abgesehen davon war Jay einige Jährchen älter und so..“
 

Kitty konnte nicht anders, egal wie sehr sie sich dagegen sträubte, sie musste ihm einfach zuhören, auch wenn er log, machte er seine Sache ziemlich gut. Ob er log oder nicht war fraglich.. „Also wir haben einen drauf gemacht und dann beschlossen uns die Beine zu vertreten. Eine bescheuerte Idee, da keiner von uns mehr richtig grade laufen konnte.“ Johns Blick begegnete dem von Kitty. Sie hatten immer aneinander vorbei gelebt, aber seit diesem Sternschnuppen Abend schien das nicht mehr richtig möglich zu sein.
 

„Und frag mich nicht, irgendwie waren wir bei nem Fluss und ich weiss auch nicht mehr genau wie das gelaufen is, teilweise hab ich BlackOuts.. Aber jedenfalls:
 

“Gugg maah.. J.. Joh eh.. jay.. Ich kann flieeeeegen.“ John flatterte mit den Armen und drehte sich dabei wild im Kreis, wollte stoppen und verlor prompt das Gleichgewicht. Unsanft landete der 11-Jährige auf dem Boden und murmelte: „Mir is schlecht.“ John hielt sich die Hand vor den Mund, denn durch die Schüttelaktion von vorhin, drohte sein gesamter Mageninhalt rückwärts die Speiseröhre hochzukommen.
 

„Träum weiter, Vögelchen.“ Lautes Lachen war zu hören. Der Junge der neben John hergegangen war wirkte trotz der Menge Alkohol, die er im Blut haben musste ziemlich cool. Auch wenn er am liebsten auch an Ort und Stelle eingepennt wäre. Er streckte einen Zitternden Finger aus und eine Feuerkugel entstieg seiner Haut: „Soah, jetzt siehst du, wo du hinkotzt.“ Erneut lachte der Junge. „Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass das zu viel für dich is, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.“ Was für aufmunternde Worte.
 

„Fick dich doch!“ Brüllte John und übergab sich dann tatsächlich unter lautem Gefluche. Währenddessen veränderte sich die Form des schwebenden Feuerballs. Er wurde richtig wild und wütend. Jay besah sich den Feuerball und meinte dann spöttisch:
 

„Was wird das denn, Kleiner?“ Mit einem einfachen Schnipsen brachte Jay den Feuerball zurück in seine ursprüngliche Form zurück. „Gegen mich hattest du noch nie eine Chance, und du wirst es auch nie haben. Es sei denn, deine Kräfte entwickeln sich weiter. Aber irgendwie seh ich in diese Richtung ziemlich schwarz.“ Fügte er höhnisch hinzu.
 

„Und in dem Moment, egal wie gute Freunde wir waren. Und ja, wir waren beste Freunde, das kann man so sagen, der ganze Kram mit immer für einander da und so stimmte auch, nicht so wie bei besten Schulfreunden, denn wir waren echt immer für einander da, aber in diesem Moment..“ John stockte und schluckte. Es wurde ruhig. Kitty traute sich kaum zu atmen, als John dann leise meinte: „In diesem Moment wollte ich ihm weh tun, ich wollte ihn verletzten, ich wollte ihn verbrennen.. ich.. war betrunken. Ich war nicht ich selbst. Also..“
 

Der kleine Braunhaarige Junge – Die Haare waren noch nicht blond gefärbt – erhob sich mühseelig und sah den anderen mit seinen dunklen braunen Augen an. Das Feuer liess sie aufflackern, doch in ihrem inneren loderte etwas grösseres. Nicht John. Nein.. Etwas gnadenloses.
 

Jay hatte sich inzwischen umgedreht und lehnte über das Geländer aus Stein. Die beiden Jungen waren an einem Flussufer entlang gegangen. Um sie herum war es stockdunkel. Der ältere schnippste seine Kippe über das Geländer und drehte sich dann lässig zu John um. In dem Moment kam ihm ein gewaltiger Feuerstrahl entgegen. „Ey was wird das..“ Rief Jay überrascht auf. Doch eigentlich beunruhigte ihn das kaum, er war im Gegensatz zu John immun gegen Feuer.
 

John kniff die Augen zusammen, er war immer noch betrunken und packte das, was ihm am nächsten war. Irgend einen Stein. Er hielt ihn fest in der Hand, sodass er sich in seine zarte Haut bohrte. Doch John spürte gerade keinen Schmerz. Jay liess den Feuersturm abebben und meinte dann: „Lass den Scheiss! Ich kann es genauso kontrollieren, wie du, du verletzt dich noch.“ Jay konnte trotz dem vielen Alkohol noch fliessend sprechen.
 

John knurrte irgendwas und brüllte dann: „Fahr zur Hölle!“ In diesem Moment war er kein kleiner Junge, der noch nichts von der Welt verstand. Er war Pyro. Und Pyro wollte diesen arroganten Mutanten töten. Egal wie.
 

Der Feuerteufel schmiss den Stein mit voller Wucht auf Jay. Dieser hatte eigentlich nur mit Feuer gerechnet, und das machte ihm überhaupt nichts aus, aber den Stein sah er in der Dunkelheit die nun erneut herrschte nicht auf sich zukommen. Er konnte nicht ausweichen. Der Stein traf Jay am Kopf. Und alles ging ganz schnell, John musste nicht einmal mehr irgend etwas machen, dann Jay taumelte, verlor – gleich wie John zuvor – das Gleichgewicht und stürzte über das Geländer. „Du kleiner Teufel.. das büsst du!“ Waren die Abschiedsworte von Johns besten Freundes.
 

Und für John selbst war es, als ob er aus einem bösen Traum aufwachen würde. Er blinzelte und taumelte erneut. Die Sicherheit, die vorhin seine Handlungen bestimmt hatte, war wie vom Erdboden verschwunden. Der Braunhaarige begann zu zittern und eilte so schnell er konnte zum Geländer. „Jay..?! Jay!! Wo bist du?“ John starrte auf das Wasser, das unbeirrt weiter floss und seinen Freund mit sich genommen hatte. Es war immer noch stockdunkel, der kleine Junge konnte nicht einmal erkennen, ob Jay irgendwo am Ufer lag.
 

John stützte seine Hände auf das Geländer ab. Seine Arme und nach und nach auch der Rest seines noch ziemlich kleinen und schmalen Körpers begannen zu beben. Tränen kamen in ihm hoch, das war einfach zu viel für einen 11-Jährigen, der auch schon fast seine Eltern auf dem Gewissen hatte. Nun hatte er wen auf dem Gewissen. John weinte. Er sank dem Geländer entlang auf den Boden und weinte. Hemmungslos. Keiner sah ihn und wenn ihn einer sah, kannte ihn keiner. Und keiner würde ihn ansprechen. Um diese Zeit sowieso nicht. Er..
 

John brach ab. „Und schon wieder, hast du etwas mehr über meine scheiss Vergangenheit erfahren. Bist du nun zufrieden, dass ich dir von meinem ersten richtigen Mord erzählt habe?“ John rieb sich aufgewühlt über die Augen und blinzelte dann etwas. „Oh man.. wie konnt ich nur..“ Kitty meinte erst, dass er das auf den Mord bezog. „Ich hab geweint wie ein Schlosshund.. wenn mich einer so gesehen hätte.“ Er schüttelte den Kopf. Und Kitty schüttelte gleichzeitig auch den Kopf, darüber, dass es ihm vielleicht doch nicht so leid tat, wie er sagte.
 

„Was hast du dann gemacht..?“ Fragte Kitty leise nach. Denn er konnte ja nicht ewig da gesessen haben. Irgendwann waren alle Tränen trocken. Irgendwie eine süsse Vorstellung. Einen 11-jährigen John allgemein, aber wenn er dann auch noch weinte.
 

„Was soll ich schon gemacht haben?“ John stand auf. „Weitergelebt und basta.“ Er ging in raschem Schritt aus dem Zimmer. //Ne, Kitty, den Gefallen, dass ich hier jetzt schon wieder anfange zu heulen, mach ich dir nicht.// Dachte er eisern. BÄNG Tür zu. Wie schaffte dieses dumme Mädchen es nur immer, dass er ihr alles erzählte? John verschwand im Badezimmer, er musste nachdenken.
 

„Weitergelebt und basta.. hallooh?“ Meinte Kitty und sprang auf. „Ey das kann doch nicht dein ernst sein.“ Rief sie und eilte zur Tür. Sie schob sie langsam auf, Kein John war zu sehen. //Der tut ja grad so, als wärs ein Kinderspiel, den besten Freund umzubringen und dann zu tun, als ob nichts weiter wäre..// John war wohl eines der Weltwunder. Nicht lösbar und einfach total kompliziert.
 

Kitty horchte auf, sie hörte eine Stimme. Doch es war nicht Johns Stimme. Es war Pietro. Er schien zu telefonieren, es sei denn er redete mit sich selbst und das war eigentlich eher auszuschliessen. Kitty hatte eigentlich vor, nach John zu suchen, doch sie bekam diese Worte mit: „Ne, sag einfach meinem Vater bescheid, jah?“
 

Kitty zog eine Augenbraue hoch. Seit wann hatte Pietro Maximoff denn einen Vater. Wollte er sie verarschen oder was? Die Braunhaarige näherte sich der Zimmertür, die um einen Spalt offen stand. Sie stellte sich daneben und lauschte: „Nein, ich sagte doch, ich krieg das allein hin. Er wird machen, was du willst, keine Sorge... Jaja.. Kitty-Cat macht keine Probleme.“ Jetzt wurde Kitty erst Recht misstrauisch. Wieso redete er über sie. Und über wen redete er sonst. Und vor allem, mit Wem redete er.
 

„Duncan is soweit ausgeschaltet.“ Pietro lachte auf. „Der Depp kapiert rein gar nichts. Denkt natürlich John wäre daran Schuld und prügelt dem die Seele ausm Leib. In dem Moment hatter mir echt bisschen Leid getan, aber das passt irgendwie perfekt.“
 

„Na sieh mal einer an, Kitty-Cat. Mal ganz ohne Lance. Uiii. Kitty Kitty Kitty, komm komm komm.“ Kitty zuckte zusammen und fuhr herum. Hinter ihr stand diese Kröte von Todd. Kittys Herz klopfte wie wild und sie hoffte, dass er nicht mitgekriegt hatte, dass sie gelauscht hatte. Sie ging rückwärts in Richtung Treppe nach unten. Damit Pietro nichts davon mitkriegte.
 

„Verschwinde, Toddy.“ Meinte Kitty, betont gelangweilt. „Geh und spiel weiter mit deinen Puppen, die interessieren sich ja vielleicht für dich.“ Sie schnüffelte. Todds Geruch war einfach unverkennbar. Er stank gegen den Wind. „Oder wasch dich zumindest mal.“ Die Braunhaarige drehte sich um und ging die Treppe nach unten.
 

„Hey ich wasch mich einmal im Monat, das reicht ja wohl.“ Verteidigte Todd sich und hüpfte ihr hinterher. „Und grad is Halbzeit, also wasch ich mich sicher nicht!“ //Dummer Kerl.// Kitty grinste triumphierend. Todd hatte rein gar nichts kapiert. Nur, war hatte das mit Pietro auf sich? Und wieso redete er über sie? Irgendwas ging hier vor, was nicht vorgehen dürfte und der Sache musste unbedingt auf den Grund gegangen werden.
 

Und wenn sie schon mal dabei war, Duncan hatte John schon wieder geschlagen? Wenn Jubilee das erfuhlt, der Blondschopf würde ein zweites Mal sein blaues Wunder erleben. Aber wieso hatte Duncan John geschlagen? Hier waren eindeutig zu viele unbeantwortete Fragen im Raum
 

~
 

John wusch sich das Gesicht. Spritze sich das kühle Nass auf die Haut, für einmal war es sogar angenehm. Denn sonst hasste der Feuerteufel Wasser wie die Pest. Wieso erzählte er Kitty so etwas? Sie hielt ihn danach doch sowieso für verrückt. Wer brachte schon seinen besten Freund wegen einer dämlichen Neckerei um?
 

John betrachtete sich im Spiegel. Sein ganzes Gesicht, was trotz zwei drei Jahren auf der Strasse keine Narben und andere Verunstaltungen vorzuweisen hatte. Er fixierte seine eigenen braunen Augen: „Sie hat recht, du warst ein Idiot, du bist ein Idiot und du wirst auch immer einer sein. John Allerdyce.“
 

Er lehnte seinen Kopf gegen den Spiegel und schloss die Augen. Nach einiger Zeit richtete er sich wieder vollständig auf und betrachtete sich erneut im Spiegel. „Aber Pyro ist kein Idiot!“ In den braunen Augen flackerte etwas und schliesslich schienen die Flammen lichterloh zu brennen.
 

„Ich bin kein Idiot..“
 


 

~[**Mein allerbester Kindheitsfreund - End

Alte Wunden

Alte Wunden
 

Der Rest des Tages verlief eigentlich eher ruhig. Nacheinander trudelten Kitty, John und Aura wieder im Insitut ein. Aura allerdings ging erst einmal auf eine lange Shopping Tour. Kitty schlich sich rein und tat so, als wäre sie nie weg gewesen und John. Ja John hatte mal wieder ausserordentliches Glück und begegnete Logan. Dieser stellte sich ihm direkt in den Weg.
 

„Soso, Mister Allerdyce lässt sich also auch mal wieder hier blicken.“ Begrüsste Logan John und schien wie eine unüberwindbare Mauer. Seit Professor Xavier Logan von dem Spion erzählt hatte, hatte dieser ein noch viel grösseres Auge auf John geworfen als vorhin schon. Er hatte dem Feuerteufel noch nie wirklich über den Weg getraut. Lag wahrscheinlich vor allem daran, dass er John nie verziehen hatte, dass dieser ihn beim Wettsaufen unter den Tisch getrunken hatte. „Netten Abend gehabt?“
 

John sah zu Logan hoch. Logan war zwar kein sonderlich grosses Exemplar der männlichen Gattung. Aber grösser als John zu sein, das war keine grosse Sache. Und Logan war mindestens ein bis zwei Köpfe grösser als der junge Feuermutant. John war aus seinen Gedanken gerissen worden, und nun hatte er sein typisches Gesicht aufgesetzt. Ein Blick von oben herab, auch wenn er kleiner war, ein spöttisches Lächeln und der arrogante Spruch sollte gleich folgen. „Jap, nen ganz ausgezeichneten. Aura ist ebenfalls ausgezeichnet. Hoffe für dich, dass Storm genauso gut wie sie ist.“ John grinste süffisant. „Aber Moment, wahrscheinlich weißt du das noch gar nicht. Also wenn ihr zwei Startschwierigkeiten haben solltet, ich kann dir schon zeigen wies geht.“ Das hatte gesessen. //Wow.. mutig mutig..// Dachte John und klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter. „Und übrigens: Lass mal das Mister Allerdyce, für dich heissts immer noch Pyro!“
 

Logan schnaubte wütend. Das war aber nur der Anfang. Das reichte. Das brachte das Fass einfach zum überlaufen. Von einem kleinen Arschloch wie John musste er sich das nicht gefallen lassen. Und erst gar nicht erklären lassen, wie Sex funktionierte. Logan knurrte. Und welche Tratschtante erzählte hier alles über ihn und Storm rum? Sie waren doch nur ein einziges Mal mit dem Motorrad weggefahren. Ein verdammtes beschissenes Mal. Jubes war nicht hier, wer erzählte das hier also rum? Logans erster Gedanke war. Charles! Wer sonst konnte davon wissen. Mit dem alten Mann würde heute noch ein ernstes Wörtchen geredet werden. Aber erst wer Pyro dran, der nicht daran zu denken schien, abzuhauen.
 

In Logans aufkommender Wut hatte dieser ganz überhört, dass Pyro sich und Aura im Zusammenhang mit Sex gebracht hatte. Für den Mutanten waren nur die letzten Worte zu hören gewesen, denn die hatten gewirkt wie ein rotes Tuch auf einen Stier. „Ich an deiner Stelle würde jetzt so schnell rennen wie nur möglich, Kleiner.“ Knurrte Logan bedrohlich. John hörte, wie Wolverine seine Krallen ausfuhr und aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie das Metall mit Leichtigkeit durch Logans haut drang. Doch er sah weiterhin Logan an. „Weißt du, ich hab schon oft gesagt, dass ich dich irgendwann umbringen würde, aber jetzt, bist du dran!“ Logan wurde immer lauter. Und man konnte wirklich nicht mehr sicher sein, ob er diese Drohung heute wahr gemacht werden würde.
 

Johns Hand fuhr in seine Hosentasche. Dorthin, wo sich immer sein Feuerzeug befunden hatte. Und diesmal, wurde er erneut fündig. John wunderte sich selbst, dass er ein Feuerzeug bei sich hatte. Doch er hatte es vorhin in Gedanken bei Pietro eingesteckt. Wieso nur? John zog es verwundert aus der Hosentasche und sah dann zu Logan. Schnell trat der Feuerteufel einige Schritte von Wolverine weg und entzündete eine Flamme. „Du kannst dir das Rennen sparen! Stattdessen wirst du schön da bleiben, wo du bist! Du magst zwar Selbstheilungskräfte haben, aber das heisst nicht, dass es nicht weh tun würde. Ausserdem. Würde ich dir somit eine hübsche neue Frisur verpassen. Is ja sowieso mal nötig.“ John wusste nicht, was ihn da gerade ritt, aber seine Füsse wollten einfach nicht wegrennen. Stattdessen bedrohte er Logan gerade mit einer Flamme.
 

Logan sah ihn überrascht an. //Junge, was wird das?// Fragte er sich und meinte dann: „Wenn ich eine neue Frisur bekommen, dann wirst du heute einen Kopf kürzer. Nein, das wirst du sowieso schon.“ Logan glaubte John nicht, dass dieser die Flamme wirklich auf ihn richten würde. Dazu hatte der Feuerteufel doch eh nicht genug Mut. Wolverine wollte ihm spasses halber und um ihm einen Denkzettel zu verpassen, etwas Angst einjagen. Deshalb sprang er in schnellen Sätzen, mit erhobenen Krallen auf Pyro zu.
 

„Du hast keine Chance, alter Mann!!“ Brüllte John, in einer Mischung aus Entschlossenheit und Panik. Er wollte das doch gar nicht tun, doch wie automatisch liess er die Flammen losschiessen. Und ehe Logan reagieren konnte, kam ihm ein Schwall Flammen entgegen, der Mutant schrie überrascht auf. Es war doch schmerzhafter, als er erwartet hatte, auch wenn es gleich wieder heilen würde.
 

Die Flammen drängten Logan zurück, es war viel zu heiss für ihn. Und er ging einige Schritte rückwärt. „Ich bin kein kleiner Junge mehr!! Ich will nicht immer der sein, der am Ende die Arschkarte ziehen darf!!! Ich kann auf mich selbst aufpassen!!“ John zitterte und liess das Feuer erlöschen. Er schmiss das Feuerzeug in hohem Bogen von sich, als wäre es ein Feind. „Ich bin nicht Schuld!!!“ John ballte die Fäuste und meinte dann ganz leise: „Ich bin nicht Schuld, Jay!“
 

Logans Wunden begannen sogleich zu heilen, aber wie John vorhergesagt hatten, waren seine Haare angekokelt. Wolverine merkte, dass John nicht in Ordnung war. Vor allem, er hatte ihn doch gerade Jay genannt. Logan beobachtete John und wollte gerade etwas sagen, als John sich einfach auf dem Absatzt umdrehte und wegrannte. „Pyro, warte!! Junge!!“ Logan sah ein, dass er nicht der richtige war, um John zu beruhigen. Der Mutant eilte so schnell es ging ins Insitut.
 

John rannte einfach weiter. Durch den Wald, achtete nicht auf den Weg. //Ich hab ihn nicht umgebracht!! Ich hab ihn nicht geschubbst!!! Ich bin kein Mörder.!!// Seine Gedanken waren durcheinander, ein reines Chaos herrschte. „Ich bin kein Mörder!!!“ Brüllte John den Wald an. Er eilte weiter, durch einige Büschte, die Kratzer auf seiner Haut und an seinen Kleidern hinterliessen. Eilte über den matschigen Boden, stolperte über eine Wurzel und fiel hin.
 

John wischte sich über die Kopfwunde, die ihm der Sturz zugefügt hatte, ohne darauf zu achten, dass er sich so den Matsch, der an seinen Händen klebte nur noch im Gesicht verteilte. //Doch. Bist du!// Sagte eine innere Stimme, als er so da lag. //Du wolltest ihn umbringen, du und kein anderer und du hast es getan! Pyro hat es getan, und es hat Spass gemacht, genauso wie das vorhin mit Wolverine Spass gmacht hat! Gibs doch zu!// John rappelte sich auf und eilte einfach weiter, er wollte es nicht hören. Das war all die Jahre doch auch gegangen. Er hatte wirklich all die Jahre einfach weitergelebt und basta. Sich keine grossen Gedanken mehr darüber gemacht, das alles verdrängt. Und nun kam es hoch. Und zwar heftig.
 

~
 

Zur Zeit war Kitty alleine im Gemeinschaftsraum. Sie hatte mit noch niemandem über die Ereignisse des gestrigen Abend gesprochen und wollte das auch beibehalten. Sie schien tief versunken in die Lektüre. Irgendeinen Krimi. Als Mecedes Allerdyce den Gemeinschaftsraum betrat: „Oh, hallo Kitty.“ Die braunhaarige Frau sah sich kurz um.
 

Kitty sah auf, murmelte ein kurzes: „Hallo.“ Und steckte ihre Nase wieder zwischen die Zeilen des Buches. Doch Mercedes störte sie erneut dabei:
 

„Hast du John gesehen?“ Fragte sie und wirkte fast schon enttäuscht, als Kitty den Kopf schüttelte.
 

„Ne, seit Pietros Party nich mehr.“ Meinte Kitty rasch und wollte weiterlesen. Doch ihre Neugier war zu gross und sie hakte nach: „Wieso denn?“
 

„Naja.. äh..“ Mercedes schien das etwas unangenehm zu sein. „Ich muss etwas mit ihm besprechen.. es betrifft meine und.. Franks Hochzeit.“ Erklärte Johns Mutter schliesslich. Ach ja, die Hochzeit, Kitty hatte schon einiges von der Planung mit gekriegt, da war was wirklich grosses im Gange, nur John gab sich alle Mühe, das zu ignorieren.
 

„Ahso. Sie wollen ihn also überreden, sich wenigstens zu überlegen, ob er kommt.“ Kitty traf es mit diesen Worten direkt auf den Punkt. Mercedes vermid es, Kitty in die Augen zu schauen und nickte leicht. Im selben Moment kam Logan in den Raum gestürzt.
 

„Half-Pint. Dein Freund dreht jetzt vollkommen durch!“ Logan war immer noch wütend. Aber irgendwie war er auch etwas besorgt um John und das herrschte zurzeit vor. Und nun war der Mann gerade einfach nur froh, Kitty gefunden zu haben. Er deutete verärgert auf seine angekokelten Haare. Friseur war jedenfalls kein Beruf für John, soviel war sicher.
 

Kitty sah überrascht auf. „Er ist nicht mein Freund.“ Wehrte die Braunhaarige sich dann sogleich. //Aber es wäre schön..// Fügte sie in Gedanken hinzu und errötete leicht.
 

„Ab jetzt. Er wollte mich grillen und ist dann, wie von Hornissen gestochen weggerannt, Richtung Wald oder so. Und von denen, die im Institut sind, bist du grad die einzige, die in Frage kommt, mit der er wohl reden wird. Auch wenn er nicht dein Freund is, eure Beziehungskisten interessieren mich eigentlich gar nicht.“ Erklärte Logan und redete ausnahmsweise ziemlich schnell.
 

Kitty sand auf und nickte leicht: „Jaja.. schon gut, ich geh ihn sorgen.“ Auch wenn man es ihr nicht ansah, sie machte sich nun echt Sorgen um John. Er war doch vorhin, bei Pietro auch einfach aus dem Zimmer gestürmt, vielleicht wäre es besser gewesen, ihn nicht nach der Geschichte zu fragen. Sie hatte irgendwie Schuldgefühle. „Storm is in ihrem Büro. Sorg du dafür, dass sie sich nicht überarbeitet.“ Kitty zwinkerte Logan lächelnd zu ehe sie langsam aus dem Gemeinschaftsraum ging. Doch sobald sie ausser Sichtweite, beschleunigte sie ihr Tempo, bis sie schliesslich rannte, einfach in den Wald, darauf hoffend, John zu finden.
 

Aber Moment. Mal scharf nachgedacht Kitten. Wo führte denn dieser Weg hin? Kitty grinste triumphierend. //Da bist du..!//
 

Logan sah ihr nach und hatte schon wieder das Gefühl, dass jeder glaubte, er und Storm hätten was mit einander, nur weil er sie einmal auf seinem Motorrad mitgenommen hatte. „Olle Tratschtanten hier.“ Knurrte er und ging dann an Mercedes vorbei. Und kaum war er auch ausser Sichtweite, schlug er den Weg zu Storms Büro ein...
 

~
 

Kitty keuchte. Sie war den ganzen Weg gerannt. Es war doch weiter, als sie geglaubt hatte. Aber in der Nacht damals waren sie mit dem Motorrad hierhergefahen. Da war das doch wirklich schlecht abzuschätzen gewesen. Aber es irgendwie doch ziemlich weit gewesen, und dann auch noch diesen Weg raufzukrachseln. Wehe, wenn John jetzt nicht hier war. Das hatte Kitty noch nie für einen Typen getan. Nun ja, so schnell so weit rennen, obwohl besagter Typ sie eigentlich die meiste Zeit wie Dreck behandelte.
 

Nun stand die Braunhaarige voller Erwartung vor der kleinen stillgelegten Sternwarte. Ihre Brust hob und senkte sich rasch. Sie musste erst einmal zu Atem kommen. Doch sie wollte nicht so lange warten und ging zur Tür. Die Türklinke wurde hinunter gedrückt, doch die Tür war verschlossen. Kitty stutzte. Hatte sie sich etwa so geirrt? Kannte sie John so schlecht. Kitty unterdrückte Tränen, die irgendwie einfach so hochkamen. Sie kannte ihn doch. Doch. Doch. Doch. Ganz sicher.
 

Kitty ging um die Sternwarte herum. Inzwischen war es Abend geworden und langsam wurde es dunkel. John musste einfach da sein, und doch brannte kein Licht in dem Haus. Kitty ging wieder zu der Vordertür und klopfte daran. Erst sanft dann immer härter und schliesslich brüllte sie: „Mach auf, du Idiot!! Mach auf!!“ //Ich kenne ihn doch...//
 

„Ich hab den Schlüssel doch gar nicht dabei, Kitten.“ Johns Stimme zitterte leicht, auch wenn er versuchte, im gleichen arroganten Ton wie immer zu sprechen. Er sah nicht gut aus. Das lag aber vor allem daran, dass seine Kleider voll Matsch war, und Teile seines Gesichtes ebenfalls von einem Blut-Matsch-Gemisch geziert wurden. Ausserdem hatte er noch diverse Kratzer abgekriegt. Auch er keuchte und schien noch dazu ziemlich erschöpft.
 

„Du Mistkerl!!“ Brüllte Kitty und musste im nächsten Moment auch schon laut loslachen. Hatte er sich etwa versteckt und nur darauf gewartet, sie so verarschen zu können. Am liebsten wäre Kitty ihm hier und jetzt in die Arme gesprungen, hätte ihn am liebsten ganz fest an sich gedrückt und geknuddelt. Er brachte sie einfach immer wieder dazu, wütend auf ihn zu sein und dann im nächsten Moment wieder einfach nur.. verliebt!
 

Johns Mundwinkel zuckten leicht und formten ein leichtes Lächeln. Er sah irgendwie erbärmlich aus, mit diesem Deck im Gesicht und auf den Kleidern und trotzdem war noch genug Stolz vorhanden. „Ich hab den Schlüssel echt nich.“ Verteidigte er sich und im nächsten Moment lag er Kitty in den Armen. Diese war wirklich angenehm überrascht. Sehr überrascht sogar.
 

Kitty wusste erst gar nicht so recht was sie sagen sollte, sie hielt John einfach nur fest im Arm und drückte sich an ihn. „Du Idiot! Du verdammter Idiot!“ Murmelte sie dabei und langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen. Doch dieses Mal waren es Freudestränen, ausgelöst dadurch, ihn gefunden zu haben und dass es ihm gut ging. „Was machst du nur für Sachen?“ Meinte sie und löste langsam die Umarmung, nur noch ihre Beiden Hände lagen an seinen Wangen. „Du Idiot!“ Meinte sie und strich sich dannüber die Augen und schniefte. Um zu verhindern, dass er erkannte, das sie gerade halbwegs weinte.
 

Und ehe Kitty wusste, was sie tat, als sie John plötzlich zu sich hin zog und ihn küsste. //Was mach ich da eigentlich..?// Fragte sie sich innerlich, als sie bereits ihre Lippen auf die seinen presste und dabei beide Hände an seine Wangen gelegt hatte. John war anfangs wohl auch richtiggehend überrascht, doch nach kurzer Zeit erwiderte er und es war ein verdammt schönes Gefühl, bis John sie dann entschieden von sich weg stiess und betroffen den Kopf senkte.
 

Kitty verstand die Welt nicht mehr, hatte er nicht gerade erwidert. „Tut.. tut mir Leid..“ Brachte sie dann atemlos hervor, sie wusste nicht ,was sie sonst sagen könnte, aber hätte John das nicht normalerweise ausgenutzt ohne zu fragen, wieso und warum? So war der Feuerteufel doch gar nicht.
 

„Nein!!“ Es war schon fast gebrüllt. „Nein!! Es ist nicht deinetwegen!“ John sah langsam auf und sein Blick traf auf den verständnislosen Blick von Kitty. „Mir tut es Leid..“ Das war nur gehaucht, denn er sah, das Kitty wieder weinte, nur diesmal waren es keine Freudestränen, so viel war sicher.
 

„Wieso?!“ Kitty verstand es wirklich nicht. Wenn es nicht ihre Schuld war, wieso dann nicht? „Jede, aber wirklich jede darf!! Mit Aura hast du gestern Nacht sogar geschlafen!!“ Brüllte sie verzweifelt und irgendwie auch mit etwas Wut in der Stimme. „Wieso ich nicht..? Wieso..?“ Von Anfang an war das doch so gewesen, sogar schon in dieser Nacht auf dem Dach hatte er sie nicht geküsst. Wieso denn nicht? Kitty konnte das einfach nicht verstehen.
 

„Versteh doch..“ John stockte, er schien sich erst einmal zu überlegen, was er eigentlich sagen wollte und meinte dann leise und etwas kläglich: „Ich.. ich will dich nicht verletzten.. Weiss du..“ Kitty runzelte leicht die Stirn. „Das mit uns.. es war von Anfang an etwas.. besonderes..“
 

Kitty schwieg erwartungsvoll und liess ihn weiter reden, nun liefen die Tränen ganz automatisch über ihre Wangen. „Ich.. ich..Alle meine Beziehungen bis her kommen nicht an das, was wir haben heran.. Es ist einfach anders.“ Erklärte John dann langsam weiter. „Ich wette du fragst dich, wieso ich mich so dämlich anstelle.. aber der Grund is eigentlich nur ,dass ich keine Ahnung hab, was ich eignetlich machen soll, weils einfach total anders is.... Ich.. willls einfach nicht versauen..“ Gegen Ende war er immer leiser geworden.
 

Kitty schluckte, diese Worte machten sie einfach nur sprachlos und sie stotterte: „Wa.. was?“ So etwas hätte sie dann doch nicht erwartet. „Du.. du wirst mich nicht verletzten.. Sicher nicht.“ Meinte sie dann bestimmt. Auch wenn das wohl nicht stimmte, John hatte so ein Händchen dafür, verletztend zu sein, aber das musste sie ihm nicht gerade unter die Nase reiben.
 

„Doch, werde ich. Ich werde euch alle verletzten pysisch, körperlich, auf alle möglichen Varianten..“ Meinte John und begann mehr zu zittern. „Ich wird Bobby verletzen, auch wenn er mein bester Freund ist, ich werde Jubes verletzten, auch wenn wir gut befreundet sind, genau wie ich Logan verletzt habe. Er hatte nur Glück, dass er sich so schnell heilen kann, aber er wäre tot gewesen..!“ Diese Worte brüllte John wieder, ehe er dann leise hinzufügen: „Und vor allem, ich werde dich verletzten..“ Er schloss betroffen die Augen und drehte den Kopf weg.
 

„Nein..“ Erwiderte Kitty genau so leise und legte eine Hand an seine Wange. „Nein.. nein nein! Das wirst du nicht.“ Meinte die Braunhaarige bestimmt und versuchte leicht zu lächeln. „Du wirst niemanden verletzten, mich erst recht nicht.
 

„Doch.. da ist etwas, in mir. Ich.. ich habe keine Ahnung was... aber es ist,anders.. böse..“ Kam es von John, er wirkte nicht wie der arrogante Bad Boy sondern eher wie ein ängstlicher Junge. Kitty hatte ihn noch nie so gesehen. „In meinem ganzen Leben war ich nur böse.. Ich bin ein Mörder...!“
 

„Nein.. du bist nicht böse, du warst niemals böse! Du kannst nichts für das, was in deinem Leben passiert ist, du kannst nichts dafür, dass deine Eltern dich rausgeworfen haben, du kannst nicht dafür! Und du wirst auch niemandem weh tun! Das kannst du gar nicht...Du bist kein Mörder!“ Meinte Kitty und lächelte ihn leicht an.
 

Johns schnelle Atmung wurde langsam etwas ruhiger und er lehte seinen Kopf müde gegen Kittys Schulter. Er glaubte ihr nicht, denn er spürte, was alles in ihm schlummerte, allerdings tat er so, als hätten ihn ihre Worte beruhigt, damit sie sich keine Sorgen mehr machte. Als er sich wieder vollständig aufrichtete meinte er und zwang sich dabei dazu, zu lächeln: „Ich mag dich, Kitty.“
 

Kitty lächelte zufrieden, als er sich wieder beruhigt hatte und nahm dann vorsichtig seine Hand. „Es ist komisch, eigentlich hasse ich doch doch irgendwie mag ich dich auch..“ Gab sie zurück und die beiden sahen sich kurze Zeit innig an, dann setzten sie sich langsam in Bewegung.
 

Sie gingen in der Dunkelheit – inzwischen war die Nacht hereingebrochen – den Kiesweg entlang und hielten sich dabei an der Hand. Worte waren hier nur noch überflüssig. Und jetzt verleugnete auch keiner mehr, dass da nun einmal etwas zwischen ihnen war, auch wenn es noch nicht richtig ausdiskutiert worden war.

Vergeben und Vergessen..?

Vergeben und Vergessen...?
 

„Na also, geht doch, Schatz!!!!“ Kitty presste die Lippen aufeinander um nicht laut loszulachen, als Jubilee diesen Satz in den Hörer brüllte, denn es ging eben doch nicht so ganz, wie es gehen sollte. „Endlich kriegt auch ihr zwei das hin.. ich dachte John kriegt‘s echt nie auf die Reihe.“ Nach diesem Satz stutzte Kitty und ihre beiden Augenbrauen hoben sich an. Dann fragte sie in misstrauischem Ton:
 

„Warte Mal, Jubes..“ Ihre Freundin schien zu ahnen, was gleich kommen würde und versuchte sich mit einer raschen Ausrede so schnell wie möglich zu retten und dann das Telefongespräch auch gleich zu beenden. Doch Kitty redete unbeirrt weiter: „Steckt ihr etwa unter einer Decke? Die ganze Zeit...“ Ja, irgendwie könnte das hinkommen, sonst hätte Jubes wohl auch nicht Schluss gemacht. Aber wieso hatte John das dann nicht selbst getan? Der Junge gab wirklich ein Rätsel nach dem anderen auf.
 

„Weißt du waaahass.. ich find’s voll süß, dass er dich nicht verletzten will.“ nuschelte Jubilee statt einer richtigen Antwort in den Hörer. Wenn sie glaubte, dass sie damit durchkam, dann hatte sie sich geschnitten. Kitty lag auf ihrem Bett und betrachtete die Decke, während sie mit ihrem Telefon, das auf dem Nachttisch stand, mit ihrer besten Freundin, die sich immer noch in Miami bei ihrem Vater aufhielt telefonierte.
 

„Jubes!“ Rief Kitty streng aus, damit ihre beste Freundin zum eigentlichen Thema zurückkehrte. Klar, Kitty fand es auch unglaublich süß, das hätte sie vor allem von John nicht erwartet, der sonst doch eigentlich bei seinen Beziehungen höchstens auf körperlichen Kontakt aus war. Aber wenn die beiden tatsächlich unter einer Decke gesteckt hatten..? Kitty war sich nicht sicher, ob sie deswegen eigentlich sauer werden würde oder nicht. Es hatte ja scheinbar irgendwie geholfen.
 

„Jaaaahaa ok, erwischt.“ Brummte Jubilee in den Hörer. Im Hintergrund konnte Kitty eine Jungenstimme hören. Das äußerte sich auch in ihrem Gespräch. „Shhht ez, Schluss ja? Wir können später... siehst du nicht, dass ich telefoniere?!!“ Knurrte Jubilee halb in den Hörer, halb zu einem Typen.
 

„Soso, ich stör dich also?“ Fragte Kitty sogleich nach, Klatsch und Tratsch wie eh und je eben, man musste sich doch austauschen, wenn man sich seit mehr als einer Woche nicht mehr in den Armen gehalten hatte. Das ging sowieso nicht.
 

„Äh.. tja.. in Miami läuft an den Stränden.. sagen wir mal.. heißes Zeugs rum. Du weiß schon..“ Wieder nuschelte Jubilee nur und Kitty konnte sie kichern hören. Was auch immer da gerade vor ging.. es.. ach, Kitty wollte eigentlich gar keine Details wissen. „Aber zurück zum Thema.“ Meinte Jubes und räusperte sich. Sie wurde tatsächlich ernst, Kitty wusste nicht, ob sie ihren Ohren trauen konnte. „Seid ihr zusammen, oder seid ihrs nicht? Ich will das jetzt wissen!“ Die Asiatin war ja schon fast am rumquengeln.
 

Kitty konnte nur tonlos seufzen.. Ja, das war die große Frage, waren sie nun zusammen, oder waren sie es nicht...? Sie wusste nur, dass John heute seiner Mutter dabei behilflich sein wollte, ein Brautkleid auszusuchen. Dazu hatte die Braunhaarige ihn sogar höchstpersönlich überredet. Und da würde Aura wohl auch wieder mit von der Partie sein... „Baaayjjih Jubes.“ Murmelte Kitty und legte ohne ein weiteres Wort auf. Die Frage blieb unbeantwortet. Einige Sekunden später, surrte das Handy. Kitty hatte es schon gewusst und schob das Mobiltelefon entschlossen unter ihr Kissen. „Felix!! Wir gehen spazieren!“
 

~
 

John zündete sich lässig eine Kippe an. Er hatte sich gegen die Hauswand direkt neben der Treppe, die zum Haupteingang hinaufführte gelehnt. Obwohl es hier ziemlich geschützt vor dem starken Wind, der gerade wehte, war, zerzauste er ihm hin und wieder die Haare und blies den Rauch der Kippe manchmal in diese und dann plötzlich in die entgegengesetzt Richtung. „Man! Was ist los mit dir?!“
 

John sah hoch. Pietro stand immer noch vor ihm. Das hier glich langsam einem Verhör und der Feuerteufel rollte mit den Augen. „Was soll schon sein?! Ich werd bald 18, darf man mit zunehmendem Alter nicht etwas nachdenklicher werden!“ Innerlich rollte er auch mit den Augen über diese Ausrede. Das war ja geradezu lächerlich.
 

„Oh bitte, ich bin 18 und bald 19 und seh ich so aus, als müsste ich deswegen öfters nachdenken?“ Meinte Pietro belustigend. Auch wenn der Weißhaarige oft nachdachte, aber nicht über die richtigen Dinge. „Du bist aber trotzdem immer noch dabei..? Wir hauen ab, nie wieder deine olle Mutter, kein bedepperter Stiefvater, den du noch nicht mal kennen gelernt hast und leider auch keine.. heiße Stiefschwester. Du kneifst nech oder?“ Pietro leerte eine der Miniatur Wodkaflaschen, die er mitgebracht hatte, eine andere hielt er dabei John hin.
 

John blies den Rauch aus und schwieg. Dann sah er zu seinem guten Freund und dann auf die Wodkaflasche. „Kannst haben, hab grad keinen Bock..“ Murmelte John, irgendwie wollte er schon, ein Teil von ihm zumindest, aber der andere sagte nein, sagte, dass das nicht gut für ihn sei und so weiter. Diese Stimme in sich hatte er bis jetzt noch nie gehört. Die andere Frage ließ John unbeantwortet. Er schob die Hände in die Hosentaschen.
 

Pietro musterte John, sein Blick traf auf das hübsche Veilchen unter Johns rechtem Auge, das noch von Duncan stammte.//Ich wusste es.. verdammt, Pyro du Idiot!! Das gefiel dem Weißhaarigen überhaupt nicht. Das war überhaupt nicht so geplant. „Bist du krank oder was?!“ Pietro flitzte einmal um John herum. „Du hast nie keinen Bock.“ Erläuterte der Weißhaarige John dann. „Aber du kommst doch mit, nech?!!!“ Drängte er dann weiter auf eine Antwort.
 

„Ich bin ok.“ Zischte John und unternahm den sinnlosen Versuch, Pietro mit dem Blick zu folgen. Doch bevor er seinen Kopf groß bewegt hatte, stand der Weißhaarige schon wieder vor ihm. John sah nun auf, in Pietros Augen. „Ne.. ich komm nicht mit.“ Meinte er schließlich leise, und glaubte selbst kaum, dass diese Worte über seine Lippen kamen.
 

Pietro sah ihn ernst an und dreht denn den Kopf weg. „Na gut, dann eben nicht. Dann geh ich halt alleine, wenn du dich nicht traust.“ Mit diesen Worten schob er John eine der Fläschchen in die Jackentasche und sah ihn dann nochmal prüfend an. „Aber glaub mir, wenn dus nicht tust, wirst dus irgendwann sehr bereuen..“ Der Weißhaarige drehte sich um, um zu gehen und blieb dann doch noch einmal stehen:
 

„Nebenbei.. ich dachte immer Duncans Bruder sei blondhaarig, fünf und habe einer verdammt freche Klappe.. Aber ich hab ihn heut mit nem Braunhaarigen gesehen. Schätze so um die zehn bis elf Jahre alt. Duncan übt auf jeden schlechten Einfluss, ob das nun sein Bruder war oder nicht.“ Pietro warf einen Blick zurück. „Auf dich leider auch, aber auf dich hat auch noch jemand anderes schlechten Einfluss. Tzz..“ Im nächsten Augenblick war der Weißhaarige verschwunden.
 

John war unsicher, ob er überhaupt wissen wollte, was und wen Pietro damit meinte. Und dass Duncan neuerdings einen anderen Bruder als diesen kleinen Mistkäfer Drew hatte, erschien ihm auch ziemlich merkwürdig. Aber er fand, dass er da wirklich gerade andere Dinge um die Ohren hatte, als Duncans kleinen Bruder.
 

~
 

Einige Stunden später befanden er, Aura und seine Mutter sich in einem Geschäft für Brautmode. Aura und John beide mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck. Mercedes mit glänzenden Augen und sie verkündete fröhlich: „Frank kommt voraussichtlich morgen. Dann fahren wir zu der Kirche, in der die Hochzeit stattfinden soll, um allem noch einen letzten Schliff zu verpassen. Dein Vater ist ein unmöglicher Perfektionist, Aura.“ Johns Mutter strahlte, während sie von Frank Cole sprach. John schnaubte nur leise.
 

„Dir ist schon klar, wie er zu mir stehen wird, wenn er rauskriegt, dass ich..“ Mercedes drückte John so fest, dass ihm glatt die Luft weg blieb und er aufhörte zu reden. Aura musste nur spöttisch darüber grinsen und ließ sich in einem der Stühle nieder.
 

„Sss.. er wird dich lieben, da bin ich mir sicher, Schatz.“ Hauchte Mercedes ihm zu und zwinkerte dann. „Genauso wie ich dich liebe.“ Sie lachte, als John sie mit angewidertem Gesichtsausdruck von sich stieß. „Ich weiß, dass du mich am liebsten auch knuddeln würdest, aber dein Stolz verbietet dir das ja.“
 

John sah sie vernichtend an und ließ sich dann neben Aura nieder. Seine Mutter begann, sich von einer der Bedienungen erklären zu lassen, wo sie was fand. Dann kam Mercedes mit einigen Kleidern, die ihrer Meinung nach passen würden zurück. Aura gab Handzeichen. Daumen nach oben, Daumen nach unten, ob sie ihr gefielen oder nicht.
 

„Solls ne bestimmte Farbe sein?“ Meinte John, keines der Kleider sprach ihn besonders an, aber obwohl er sie sich genauer angesehen hatte, tat er weiterhin gelangweilt und absolut desinteressiert. Seine Mutter sollte sich ja nicht einbilden, dass er ihr diese Hochzeit irgendwie doch gönnte.
 

„Naja.. Alles soll Lavendelfarben werden. Weil meine Mutter Lavender hieß, dass weißt du sicher noch, John.. diese Idee ist von Frank, süß nicht?“ Immer noch strahlte die Frau und beobachtete dann, wie John sich erhob, zu einem der Regale ging, kurz einige Kleider hin und her schob und dann ein weißes, schulterfreies Kleid herauszog. Der Oberkörper wurde von einer Art Korsett, aber aus schönem Stoff mit kleinen Stickereien, die man von weitem gar nicht sah bedeckt, während der Rock bauschig war und ziemlich weit nach hinten. Eine passende Schleppe dazu. Darauf waren lavendelfarbene Stickereien die schräg von links nach oben verliefen und schließlich das Korsett ebenfalls teilweise bedecken.
 

„Das ziehst du an.“ Bestimmte John und hielt seiner Mutter das Kleid unter die Nase. Diese sah ihn verdutzt an, musterte dann das Kleid und verschwand damit wortlos in einer der Kabinen. John seufzte tonlos und vertuschte ein leichtes grinsen. Dann ließ er sich in einen der Sessel sinken. Aura war inzwischen von ihrem aufgestanden und hatte sich in dem Laden etwas umgesehen.
 

„Wie nett...“ John spürte die Arme seiner Fast-Stiefschwester um seinen Hals und sie lehnte sich von hinten über ihn. „Du kümmerst dich ja richtig um dein.. ich meine unsere Mummy..“ Sie grinste das zuckersüße, falsche Grinsen, das immer auf ihren Lippen lag. Dann drehte sie den Kopf leicht zu ihm und musterte sein Gesicht. John drehte den Kopf ebenfalls zu ihr. Hach, die Lippen waren einfach sinnlich. Schmollmundartig.
 

„Sie is nich meine Mum.“ Knurrte John, auch wenn das eigentlich nicht mehr nötig gewesen wäre. Aura lachte gekünstelt. Ihre Stimmten hielten die beiden allerdings immer leise, damit Johns Mutter sie nicht hören konnte.
 

„Oh bitte, hör auf, dir was vorzumachen, du hast sie lieber, als du willst.“ Aura kam näher: „Kümmerst du dich auch so gut um dein Schwesterherzchen.. wie um deine Mutter? Oder sogar besser?“ Ihre eisig blauen Augen blickten ihn verführerisch an. „Ich hab am eigenen Leib erfahren, dass dus kannst und ich weiß auch, dass dus willst...“ Das letzte war nur noch ein Hauchen, ihre Lippen waren nur einige Zentimeter von seinen entfernt und Johns Augen wanderten zwischen Auras Augen und ihren Lippen, die sich bewegten hin und her.
 

John schloss die Augen und atmete tief durch, das half aber auch nicht, klare Gedanken zu fassen, denn dadurch atmete der Braun-Blondhaarige Auras süßliches Parfum ein, etwas was sich schwer beschreiben ließ, aber sie roch ein wenig nach Zimt, wirklich einfach zum vernaschen. „Du bist meine Stiefschwester..“ Meinte John dann, als er die Augen wieder öffnete. Gut brauchte man einige Zeit, um sich in ein Hochzeitskleid zu quetschen.
 

„Oh.. das hat dich letztens auf der Party aber überhaupt nicht gestört.. wie war das nochmal..?“ Aura tat als müsse sie nachdenken, ihre Augen wanderten verstohlen zu der Garderobe und dann zurück zu John. „Ahja.. genau, du sagtest, dass es ne unglaublich geile Vorstellung sei, es mit seiner zukünftigen Stiefschwester zu treiben.. na? Etwa schon vergessen.. oder verdrängt?“ Sie lachte erneut auf, diesmal war etwas Fieses in ihrem Tonfall enthalten. Dann gab sie ihm einen sanften Kuss.
 

John drückte sie etwas von sich weg und meinte schweren Herzens: „Aura, es ist pervers.. außerdem, egal was ich gesagt hab, ich war dicht, klar?!“ Nun ja, es war ja irgendwie schon ne witzige Vorstellung, aber das zugeben.. ne! Außerdem war da irgendwas, was ihn daran hinderte, wie wild mit ihr rumzuknutschen, auch wen das Angebot wirklich verführerisch war.
 

Auras Blick wurde von einem Mal aufs andere kühl und John hatte wieder einmal, wenn sie so dreinschaute, das Gefühl, als würde die Kühle nur so durch seinen Körper hindurchgehen. Ähnlich wie Bobbys Eis, nur, dass Aura ihn dazu nur ansehen musste. „Es ist Kitty.. nicht?!“ Meinte sie dann scharf und John wusste, dass sie gekränkt war. Sie wurde nicht zurückgewiesen. Er würde sie unter anderen Umständen ja auch keinesfalls zurückweisen. Aber eben.. die Umstände waren gerade nicht so günstig.
 

John sagte nichts darauf und Aura verschränkte die Arme. Sie beugte sich zu ihm vor, sodass sie einander schon wieder bedrohlich nahe waren und John konnte die Kälte richtiggehend fühlen, die in diesem Moment von ihr ausging. Und als sie sprach, war es, als würde jedes der Worte sein Blut in den Adern mehr gefrieren lassen, wörtlich gemeint. „Sie ist nicht dein Typ! Sie wird dir nie das geben können, was du brauchst.. außerdem, wird sie dich nie für gut genug für sie halten..“ Aura lachte erneut auf. „Das ist erbärmlich, Pyro.“ John erstarrte und sah sie an. Aura dachte wohl das läge daran, was sie gesagt hatte. Aber es lag eigentlich nur daran, dass sie ihn Pyro genannt hatte. Er beschloss, erst einmal nichts zu sagen, da sie sowieso gleich weiterredete.
 

„Du kriechst hier auf Knien nur um die Aufmerksamkeit eines einzigen Mädchens zu erregen, das dich nicht einmal will. Das ist einfach nur dumm.. du bist und bleibst ein Idiot, Pyro.“ Schon wieder. John runzelte die Stirn. Woher kannte sie denn seinen Codenamen, wenn sie nicht einmal etwas davon wusste, dass er ein Mutant war.
 

Der Feuerteufel wollte das gerade ansprechen, als er die Stimme seiner Mutter hörte. „Ich komme jetzt raus.“ Aura reagierte blitzschnell und ließ sich in dem Stuhl neben John nieder, so, als hätten beide schon die ganze Zeit über gelangweilt da gesessen. Mercedes kam aus der Umkleide. Das Kleid sah wunderschön aus ihr aus, und kam so richtig zur Geltung. Es betonte ihre schmale Taille perfekt und auch die zierlichen Arme. „Na?“ Fragte sie erwartungsvoll.
 

„Hübsch..“ Meinte Aura, kurz angehalten, ohne das Kleid überhaupt richtig zu betrachten. „Ich muss rasch telefonieren.“ Murmelte die Braunhaarige, warf John noch einen vernichtenden Blick zu und verließ dann den Laden. Etwas überrascht sah Mercedes ihr nach und blickte dann zu John. Seine Meinung war nun wohl noch gefragt.. John konnte sehen, wie sie den Atem anhielt.
 

„Ich sagte doch, dass du das tragen sollst..“ Meinte der Feuerteufel und zuckte dabei mit den Schultern. Dann konnte er nicht anders und musste leicht schmunzeln. „Es sieht toll aus.. Mum.“ Mercedes sah ihn überrascht an, allerdings nicht, weil er es toll fand, sondern weil er sie Mum genannt hatte.
 

Im nächsten Moment war sie ihrem Sohn um den Hals gefallen und erdrückte ihn dabei fast. „Ich liebe dich, John. Ich bin so froh, dich wieder zu haben.“ Hauchte die Frau, ihre Stimme war gebrechlich und zitterte. John wusste, dass sie gegen Tränen ankämpfte. Das war wohl das schönste Hochzeitsgeschenk, das er ihr hatte machen können. Der Junge stand auf und schlang seine Arme um seine Mutter. Dann drückte er sie zum ersten Mal wieder richtig. Zum ersten mal nach über sieben Jahren...
 

Nachdem sie einige Zeit so gestanden hatten öffnete John langsam seine Augen und fragte leise: „Sag mal, hast du Aura irgendetwas davon erzählt, dass ich ein Mutant bin..?“ Er hielt seine Mutter weiterhin fest, denn er wusste, dass sie weinte, vor Freude, und dass sie nicht unbedingt wollte, dass er das sah. Es ging ihm ja genauso.
 

Mercedes löste die Umarmung und hatte beide Hände an Johns Schulter gelegt. Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn und noch Tränen in den Augen an. „Nein.. wie kommst du darauf?“ Fragte seine Mutter und musterte ihn dabei mit diesem Lächeln, das Mütter immer hatten, wenn sie stolz auf ihre Kinder waren.
 

John zog sie wieder zu sich und nahm sie in den Arm. Er wusste auch nicht, wieso er das tat, aber er hatte irgendwie das Bedürfnis. Sieben Jahre ohne Umarmung, die es irgendwie in diesem einen Moment nachzuholen galt. „Ach.. nicht so wichtig..“ Murmelte er. Allerdings blieb ihm das im Hinterkopf. Er hatte Aura gegenüber nie irgendetwas erwähnt.. oder?
 

~
 

Logan hielt Storm im Arm und gab ihr vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Sie mussten das definitiv noch üben und es war irgendwie total ungewohnt, nach der Jahrelangen Zusammenarbeit. Allerdings konnte man noch nicht wirklich von zusammen sein sprechen. Datinphase traf es da schon besser. Er lächelte ihr zärtlich zu und schnurrte dann: „Später noch Lust auf ne Bike tour oder Schwimmen im See?“
 

Storm erwiderte das Lächeln ebenso zärtlich und kuschelte sich dann an seine Brust. „Einfach nur hier sein tuts für einmal auch.“ Meinte sie und lächelte dann zu ihm nach oben. Logan blickte auf sie herab und versuchte zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Storm handelte oder aber um die Ratte, von der der Professor gesprochen hatte. Denn eigentlich konnte es ja jeder sein. Sogar, und das war das krasse. Der Professor selbst. „Hm.. was ist los?“ Fragte Ororo, sie hatte sofort erkannt, das etwas nicht Stimmte.
 

Logan wandte den Blick schnell ab und versuchte es mit einer Lüge: „Ich war einfach gerade fasziniert von deinen blauen Augen.“ Er grinste sie schief an.
 

„Logan!“ Storms Stimme war auf einmal nicht mehr zärtlich. „Meine Augen sind braun!“ Verbesserte die Wettergöttin ihn und grinste dann frech. „Also, was ist wirklich los?“ Sie sah ihn streng an und Logan gab schließlich auf. Sie würde schon nicht der Verräter sein. Er erzählte ihr das, was der Professor ihm gesagt hatte, und von seinen bisherigen „Ermittlungen“ wenn man das dann mal so nennen konnte.
 

Storm war sofort ernst und meinte: „Wir müssen diesen Spion so schnell wie möglich finden, weiß der Teufel, was er vor hat...“ Meinte sie und legte dabei die Stirn in Falten. Logan strich ihr sanft über die Falten und glättete sie dadurch wieder, denn Storm musste schmunzeln.
 

„So sieht’s hübscher aus.“ Meint der Mutant und wollte seine Wetterhexe dann zärtlich küssen, als die beiden plötzlich aufgeschreckt wurden:
 

„Felix! Verdammt, lauf doch nicht immer weg..“ Rief Kitty aus. Der blinde Hund stand in der Tür zum Aufenthaltsraum, wo Logan und Storm ans Fensterbrett gelehnt standen und beschnüffelte den Türrahmen, als hätte da zuvor ein anderer Hund dran gepinkelt. Die kleine Braunhaarige schnappte sich ihren Hund. Dabei konnte Kitty Logan und Storm kaum übersehen, die junge Mutantin machte allerdings keine Bemerkung darüber, sondern verschwand mit ihrem Hund so schnell wie möglich, damit die beiden da weitermachen können, wo sie aufgehört hatten.
 

„Der Hund ist lustig.. er ist zwar blind, läuft aber immer einfach so weg und kommt dann zurück..“ Meinte Storm lachend, Logan grinste ebenfalls darüber, ehe er sein Vorhaben von vorhin endlich in die Tat umsetzte, und die Weißhaarige sanft küsste.
 

~[**Vergeben und Vergessen...? – End..**
 

anmerkung des kitten:

sooo das erste mal gebettat XD von meiner reizenden assistentin, KittyPryde .p

dich lass ich nich bettaen, koko, weils jan gescheng is ^.-

hoffe jetzt werden auch nicht mehr textstellen vergessen *hust*
 

och und ja.. ich überlege ne ens liste zu machen, für die, die lust haben, informiert zu werden, wenns weiter geht XD

einfach melden und ich "schreib euch ein" .p

Der Adler

Der Adler
 

John lag auf Kittys Bett und starrte die Decke an. Heute sollte also sein Stiefvater, oder besser noch zukünftiger Stiefvater, hier eintreffen. Mercedes war damit beschäftigt, sich noch hübscher zu machen, als sie sowieso schon war. Er hatte sich eben gerade eine Zigarette angesteckt und blies den Rauch an die Decke. „Ey! Hier drin wird nicht geraucht.“ Knurrte Kitty, schnappte ihm die Kippe vor der Nase weg und warf sie in Hohem Bogen aus dem Fenster.
 

John hob den Kopf und folgte ihr mit dem Blick, dann meinte er leise und kaum hörbar: „Oh man, wieso kannst du nicht einfach nackt sein und hier in meinen Armen liegen.“ Dabei grinste er, das typische John Allerdyce grinsen. Kitty warf ihm nur einen gespielt empörten Blick zu, ehe sie sich wieder an ihre eigentliche Arbeit machte. Sie kramte gerade in ihrem Schrank nach einem passenden Outfit für den heutigen Tag. Zurzeit trug sie noch ihr Nachthemd.
 

„Och sei nicht so. Zieh dich aus und lass es uns hemmungslos treiben.“ Meinte John und zog beide Augenbrauen rasch nach oben und wieder zurück. Er machte nur Scherze, soviel war sicher. Kitty warf ihm einen genervten Blick zu, und meinte dann, während sie weitersuchte:
 

„Wieso bist du eigentlich schon so früh hier in meinem Zimmer? Wohl sicher nicht, um mir auf den Wecker zu gehen?“ Sie hielt sich ein Oberteil vor die Brust und präsentierte es Pyro. Dieser machte nur eine abwehrende Geste und verzog dabei das Gesicht.
 

„Logan und der Professor haben heute mit mir geredet..“ Meinte John und schien auf einen Schlag ernst geworden zu sein. Ihm schwirrten gerade wieder Gedanken im Kopf herum, warum Aura wohl seinen Codenamen wusste. Irgendwas stimmte doch in dieser Welt nicht, oder wieso schien er immer das Zentrum allen Übels und Spottes zu werden? Das hatte sogar er – wie John fand – nicht verdient.
 

Kittys Kopf erschien hinter der Schranktür, ließ sie sich neben ihn fallen und erwartete fast schon einen Kommentar der Art: ‚Sooo, wir sollen‘s also doch treiben, ja?‘ Doch John fuhr fort. „Der Professor hat mir angeboten, nochmal in meinem Kopf herum zusehen, was da eigentlich los is.. ich mein, wegen dem, was gestern passiert ist und so.“ Erklärte der Braunblondhaarige und drehte seinen Kopf zu Kitty.
 

Als diese seinen Blick spürte, drehte sie ihm ihren Kopf ebenfalls zu. Dann sah sie ihn einfach nur mit fragendem Blick an, er sollte weitererzählen. „Ich hab ihn nicht gelassen, ich hab mich geweigert, es ihm verboten, ihn gar angebrüllt..“ Erzählte John dann stockend und fügte hinzu: „Und dann meinte Logan, ich hätte das Zeug zum Stufe 4 Mutanten.“ Kittys Augen weiteten sich, als sie das hörte, soweit sie wusste war John gerade mal Stufe 2, genauso wie sie.. Wow, was für Aussichten.
 

„Aber er meinte auch, ich würde das niemals erreichen, weil ich mich nicht anstrenge und weil das etwas is..“ John sah weg. Kitty rutschte näher zu ihm und kuschelte sich auf seine Brust. Irgendwie schien ihn das doch dazu zu bewegen, weiterzuerzählen. "Etwas.. merkwürdiges, und deshalb wollte der Professor sich meinen Kopf ansehen.. Aber ich hab nein gesagt, bin aus dem Büro und tja.. da bin ich.“ Der Braunblondhaarige seufzte tonlos und strich Kitty über das braune Haar.
 

Eigentlich hatte diese ihn danach fragen wollen, ob sie nun zusammen seien oder nicht, doch sie ließ es lieber, da es ihm nicht gut zu gehen schien. „Und.. weißt du, was da ist?“ Meinte sie, wobei sie den Kopf zu ihm nach oben drehte, um ihn im Blickfeld zu haben. John sah zu ihr nach unten und schüttelte dann langsam den Kopf.
 

Das war eine Lüge.. Es war etwas, das böse in ihm sozusagen, und er spürte es. Schließlich hatte es irgendetwas in ihm doch gefallen, Logan zu verbrennen, den bestialischen Geruch zu riechen. Und dieses etwas hätte wohl auch noch länger weitergemacht, wenn John nicht im rechten Moment die Flucht ergriffen hätte. Ein Glück, dass ihm Logan über den Weg gelaufen war und nicht jemand, ohne Heilungskräfte.
 

Kitty richtete sich auf und warf dann einen kurzen Blick auf John zurück, der gerade nicht verstand, weshalb sie aufgestanden war. „Du Lügner. Geh dich doch bei Aura ausheulen, die glaubt dir das vielleicht.“ Murmelte sie und schüttelte den Kopf. Dann verließ sie ihr eigenes Zimmer, sie kam sich richtiggehend vor wie ein Flüchtling. Wenn er nichts zu befürchten hatte, hätte er den Professor ja auch einfach in seinem Kopf nachsehen lassen können, soviel war sicher.
 

Kitty wusste nicht, wieso sie nun einfach gegangen war, da war dieser Drang ihn sie nicht einfach anlügen zu lassen, ohne irgendwie darauf zu reagieren. Sonst machte er am Ende nur noch, was ihm gerade so passte. Allerdings kam sie sich gerade auch wie eine dieser Dramen-Tussen vor, und vor allem, einfach nur fies..
 

~
 

Am Nachmittag traf dann tatsächlich der zurzeit aktivste Anti-Mutanten Politiker an der Schule für Mutanten ein, um seinen Stiefsohn, den Mutanten kennen zu lernen. Mercedes stürmte ungehalten los, als sie den schwarzen Porsche die Auffahrt herauf rollen sah. Das kannte man von der Frau überhaupt nicht, dass sie so aus dem Häuschen war. Doch das Auto stoppte, ein Chauffeur fuhr es, deshalb konnte Frank Cole auch auf der rechten Seite aussteigen.
 

Der Mann, mit dunkelbraunem Haar, breitete seinen einen Arm aus, den anderen hielt er hinter seinem Rücken versteckt und drückte seine Verlobte damit an sich. Diese Szene konnten Logan und Storm, nun schüchtern Händchen haltend, der Professor, Aura, John und auch Kitty mit verfolgen. Kitty sah John mit einem schuldigen Blick zur Seite an und sie wusste, dass sie einfach nur fies gewesen war, und das auch noch grundlos. Vielleicht wollte er eben nicht einfach mit jedermann darüber reden, damit bald alle davon wussten.
 

John war gerade zu sehr von seiner Mutter abgelenkt, die wahrscheinlich sogar Freudentränen in den Augen hatte. Frank zog hinter seinem Rücken einen Lavendelfarbigen Strauch hervor, denn die Braunhaarige mit glänzenden Augen annahm und für den sie ihm auch gleich einen Kuss aufdrückte. Das Pärchen kam glücklich und ebenfalls Händchen haltend, die Auffahrt heraufgelaufen.
 

„Tut mir Leid, Honey, dass es so lange gedauert hat. Aber du weißt ja, die Arbeit und alles..“ Meinte Frank entschuldigend und schenkte Mercedes einen liebevollen Blick. „Ich wäre gerne früher gekommen aber wegen meiner eventuellen Kandidatur um das Präsidentschaftsamt haben sich alle Termine leider etwas verschoben..“ Fügte der Mann noch hinzu.
 

„Schon gut, Hauptsache, du bist nun hier.“ Meinte diese in beruhigendem Ton. //Die haben wohl alles in Lavendel, Kotzfarbe..// Dachte John bei sich, während er das ganze mit verfolgte. Aura setzte sich nun auch in Bewegung und wurde von ihrem Vater liebevoll in die Arme geschlossen.
 

„Ah, meine beiden Lieblingsfrauen auf einem Haufen. Gut siehst du aus, meine Kleine. Neues Kleid? Hübsch.“ Begrüßte der Mann seine Tochter herzlich, während er sich aus der Umarmung löste und langsam auf den Professor und den ganzen Trupp um ihn zu ging. Ein Dauerlächeln auf dem Gesicht, fixierten seine extrem hellen, blauen Augen sofort nur einen, der als Mercedes Sohn in Frage kam. John. Dieser fühlte sich hingegen irgendwie beobachtet. Diese blauen Augen hatten es in sich.
 

„Guten Tag, Professor Xavier nehme ich an.“ Frank reichte dem Professor die Hand und stellte sich dann selbst vor. „Ich bin Frank Cole und schon einmal im Voraus herzlichen Dank, dass sie uns kurzzeitig hier übernachten lassen.“ Er drückte die Hand kurz und der Professor hieß ihn ebenfalls willkommen. Dann waren die Augen wieder auf John.
 

„Und du musst, St. John sein..“ Stellte er fest und schenkte auch Pyro ein Lächeln, ohne Zweifel, dieser Mann war gewohnt, für die Kamera zu lächeln. Und zwar so, dass es nicht dreckig oder höhnisch wirkte. Er hielt dem Feuerteufel die Hand hin. „Mercedes schwärmte so von dir, ich freue mich, dich endlich kennen zu lernen. Willkommen in der Familie!“
 

Johns Augen wurden groß, diese Begrüßung hatte ihn dann wohl doch mehr überrascht, als er zugeben wollte. Er wusste ja noch nicht einmal, ob er überhaupt zu dieser Familie gehören wollte. Johns Blick huschte zu Aura die unschuldig und etwas gelangweilt dabei war, an ihren Nägeln herumzufummeln. Woher kannte sie seinen Codenamen, oder wie Pietro oft sagte, seinen richtigen Namen? Er hatte sich eigentlich nie so genannt, und nie verplappert, sie konnte gar nicht wissen, dass er ein Mutant war.
 

Blick zurück zu Cole. Er wusste es sicherlich nicht. Wusste sicherlich auch nicht, dass er umgeben von Mutanten war. Sonst wäre das Lächeln wohl weitaus weniger freundlich gewesen. Zögerlich streckte der Braun-Blondhaarige seine Hand aus, zog sie dann aber wieder zurück. Ein Blick zu Kitty. Ihre Augen sagten deutlich, nun mach schon. Und John griff nach der Hand seines zukünftigen Stiefvaters.
 

„Tag..“ Murmelte der Junge und klang weder außerordentlich begeistert noch sonderlich interessiert. Er ließ Coles Hand so schnell wie möglich wieder los, als wäre dieser eine Bazille oder ähnliches, die ihn im nächsten Moment mit einem tödlichen Virus infizierte. Frank wollte schon wieder etwas sagen, doch John ließ ihn nicht sondern meinte: „Wer sagt denn, dass ich Familie brauche?“ //Brauchst du nicht! Hast du nie gebraucht! Wirst du nicht brauchen..!// Sagte eine innere Stimme in ihm, kühl, emotionslos. //Du wirst nicht abhauen, klar!// Erneut eine Stimme. John wusste gerade nicht, auf welche er hören sollte.
 

Frank stockte. Der Politiker sah ihn erstaunt an und sein Blick wanderte dann etwas irritiert zu Mercedes. So nach dem Motto, ich dachte, das wär geklärt. Doch wie die meisten Politiker hatte er blitzschnell eine Antwort darauf parat. „Nun, du musst natürlich nicht. Aber wir würden uns freuen. Deine Schwester sicherlich auch.“ Sein Blick wanderte zu Aura, welche nun, weiterhin unaufmerksam an ihrem Outfit zupfte.
 

Als die Braunhaarige merkte, dass praktisch jeder sie anstarrte, sah sie auf und blickte von einem zum anderen. „Was..?“ Dann kapierte sie, dass die Frage an sie gerichtet gewesen war. „Ahm ich mein, uhun.“ Sie nickte leicht und sah dann zu John, ein Lächeln blitzte über ihr Gesicht, das nicht einmal, wie sonst eigentlich gekünstelt war und sie zwinkerte ihm zu. //Tzzz.. Kuh!// Dachte Kitty. //Und nein, ich bin nich eifersüchtig, Mr. Allerdyce// Die Braunhaarige verschränkte die Arme vor der Brust.
 

//Du brauchst niemanden..// John schloss die Augen und hätte sich am liebsten selbst gehauen, als diese Stimme, sich erneut meldete. Irgendwie war sie da, seit er Pietro gesagt hatte, dass er nicht mitgehen würde. Verdammt. „Und Sie sind sicher, dass sie Mutanten hassen?“ Fragte der Braun-blondhaarige schließlich, und hatte das Gefühl, es einfach sagen zu müssen, die Einstellung dieses Typs kotzte ihn sowas von an. Er konnte Logan sichtlich Luft einsaugen hören. Seine Mutter machte hinter Franks Rücken Zeichen, dass er sofort damit aufhören sollte. Doch das würde den jungen Mutanten doch sowieso nur noch dazu anspornen weiterzumachen.
 

Frank Cole wirkte nun sichtlich irritiert und zwar so, dass man ihm auch ansah, dass er haargenau überlegte, was er nun am besten antwortete. Aura war aufmerksamer geworden und musterte ihren Vater nun auch interessiert. Er fixierte John weiterhin mit seinen hellen blauen Augen und meinte schließlich sachlich: „Hassen ist der falsche Ausdruck dafür, John. Ich versuche nur, unsere Kinder vor gefährlichen Leuten zu schützen. Was aber..“
 

John ließ ihm keine Gelegenheit, auszureden: „Soll heißen, alle Mutanten sind gefährlich, das wollen Sie doch sagen, ne?“ Er schob die Hand in die Hosentasche. Ganz langsam. Kitty runzelte die Stirn über diese Bewegung.
 

Es war deutlich zu sehen, wie Frank nach passenden Worten suchte, doch er meisterte das ganze immer noch ziemlich gut, indem er erst einmal vom Thema ablenkte: „Du kannst auch gerne Frank zu mir sagen.“ Er zwang sich erneut zu einem Lächeln, auch wenn es diesmal wirklich eher zerknirscht rüberkam.
 

Ein zippen. Klick – Auf, Swosch – Feuer, Klick – Zu, und das ganze wieder von vorne. Kitty zog eine Augenbraue hoch. Das war nicht sein Feuerzeug, konnte es gar nicht sein, denn das Feuerzeug befand sich ja gerade immer noch bei Raven Darkholme, oder nun etwa schon bei der Polizei. Keine Ahnung. Aber eigentlich hatte Kitty geglaubt, dass John nie ein anderes benutzen würde. Aus Prinzip, hatte er ja auch bis vor kurzem nicht. Aber nun scheinbar schon. „Schön, Frank.“ John machte eine kurze Pause und meinte dann höhnisch: „Daddy..“ Das aufflackernde Feuer schien ihn anzustacheln. Der Feuerteufel betrachtete die Flamme und klappte. Kitty kniff die Augen zusammen, eine kleine Bewegung des Feuers, die unnatürlich sein musste, war zu erkennen, wenn man ganz deutlich hin sah. „Dann solltest du besser aufpassen. Es gibt mehr Mutanten als man denkt.“ Das freche, fast schon dreckige Grinsen, das daraufhin folgte sagte doch wohl alles.
 

Wieder das Schnappen des Feuerzeugs. Ein Adleraufdruck. Nicht einmal eine Spur von einem Hai. Irgendwie schade, das zu sehen. Er hatte sein Feuerzeug geliebt, und hatte Kitty sogar erzählt, wie er dazu gekommen war. Es tat ihr Leid. Und sie fasste einen Entschluss. Das Feuerzeug musste wieder her, koste es was es wolle, und die besten Fähigkeiten dafür hatte ja wohl sie. John hingegen grinste nur und ging dann an seinem zukünftigen Stiefvater vorbei. „Ich hau ab hier, so‘n Scheiß brauch ich mir nicht anzuhören.“ Brummte er dabei nur und steckte sich auch schon eine Zigarette an.
 

Mercedes Blick wanderte zu Kitty. Es war eine Stille Bitte. Johns Mutter hatte längst kapiert, dass Kitty eine gewisse Macht auf John haben konnte. Ihn dazu bringen konnte, seine Meinung zu ändern. Kitty nickte nur und meinte dann: „Könnte dauern.“ Sie ging John in zügigen Schritten hinterher. Der Professor versuchte diese Sache so schnell wie möglich unter den Tisch zu kehren und begann den Politiker in ein Gespräch zu verwickeln. Auras Blick sagte nichts aus. Was dachte das Mädchen wohl von der ganzen Sache?
 

~
 

„Spinnst du jetzt total, du Idiot?“ Rief sie ihm hinterher. Er bremste sogleich ab und drehte sich um. Sie standen nun an der Landstraße, die nach Bayville führte. Vom Institut aus waren die beiden nicht mehr zu sehen. Kitty hatte John im nu eingeholt, da dieser mehr vor sich hin trottete, als lief. „Offensichtlicher kann man‘s ja nicht mehr machen, dass man ein Mutant ist!“ Meinte die Braunhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

John sah sie gelangweilt an: „Kitten, halt den Mund!“ Kitty stockte. Er hatte sie schon lange nicht mehr bei ihrem Hass-Spitznamen genannt. Nun blieb er öfters bei Kitty. Da sie öfters ernste Gespräche führten und da solche Spitznamen einfach nicht gut rüberkamen. „Es is ganz und gar meine Sache, wem ich was sag!“ Das Feuerzeug schnappte immer noch auf und zu und der Braun-Blondhaarige ließ Kitty dabei nicht aus den Augen.
 

„Soll heißen? Du hast keinen Bock mehr auf alles, oder was? Ist das dein Ernst?“ Fragte die Brünette und versuchte, dabei nicht auch einen genervten Ton anzuschlagen, wie John es tat. Ihr Blick wanderte von der Flamme zu John, von der Flamme zu John. Immer wieder, nie ruhten ihre Augen lange auf dem einen.
 

Der Feuerteufel legte den Kopf schräg und meinte provozierend: „Und wenn? Was will der Typ machen, huh? Mich zwingen?“ Er lachte bitter auf. „Hör mir genau zu.“ Er packte Kitty, zog sie zu sich, dass sie ziemlich nahe aneinander waren. Kitty war nicht sicher, ob sie das nun genießen sollte, oder eher Angst vor seinem irren Blick haben sollte. Mal abgesehen davon, dass er ziemlich grob dabei vorging. Seine eine Hand schloss sich um ihr Handgelenk, die andere hielt immer noch das Zippo. „Niemand, zwingt mich zu etwas und niemand, sagt mir, was ich zu tun habe!“ Den letzten Teil flüsterte er ihr ins Ohr: „Auch nicht du!“
 

Kitty riss sich los und meinte, in etwas lauterem Ton: „Bist du nun absolut verrückt geworden?“ Was war nur gerade mit ihm los, so kannte sie ihn höchstens von früher, als das, was nun zwischen ihnen war, noch nicht einmal im Traum denkbar gewesen wäre. Sie legte eine Hand an seine Wange. Er kam ihr vor, wie eine Fahne im Wind, die beliebig umschwenkte und sich nie dafür entscheiden konnte, was sie eigentlich genau wollte. „Ich habe dir nicht gesagt, was du zu tun hast, werde ich auch nie machen, weil mir sowieso klar ist, dass du nicht auf mich hören würdest, und wenn du verrecken müsstest.“ Sie sah ihn ernst an.
 

„Aber, wenn du schon auf keinen guten Ratschlag hören möchtest.“ Ihre Hand wanderte langsam nach unten, über seinen Hals. Weiter. „Dann hör wenigstens auf dein Herz! Denn ich bin mir ganz sicher, dass es etwas anderes sagt, als das, was John gerade von sich gibt.“ Ihre zierliche Hand lang auf seiner Brust, da wo sie sein Herz vermutete. Ein nervöses, sanftes Pochen bestätigte ihre Vermutung.
 

John blinzelte und sah die Braunhaarige an. Er lehnte sich langsam vor, bis seine Stirn ihre berührte. Währenddessen wurde das Feuerzeug langsam wieder in der Hosentasche verstaut. „Woher weißt du, dass mein Herz etwas anderes sagt?“ Hauchte er langsam. Für Kitty die Bestätigung, dass sie richtig lag, was hatte ihn vorhin den nur geritten.
 

„Ganz einfach... ich kenne dich eben.“ Ihre Augen trafen auf seine braunen Augen, in denen man glatt hätte verloren gehen können und sie lächelte leicht. „Vielleicht sogar ein wenig besser, als du denkst...“
 

~
 

Frank Cole, Mercedes und der Professor tranken gerade zusammen einen Kaffee, redeten über dies und das und versuchten dabei, immer höflich zu bleiben, als Kitty und John das Büro des Professors betraten. Der Senator erhob sich sogleich und kam auf den Feuerteufel zu. Unsicherheit, war in seinen Augen, seinen Bewegungen und in seinem fragenden Blick zu lesen.
 

John hielt ihm die Hand hin und meinte: „Ich freue mich, nun zur Familie zu gehören.“ Ein Lächeln. Erzwungen.. vielleicht. Das war nicht zu erkennen, aber auch nicht wichtig. Frank nahm die Hand dankbar und lächelnd. Klopfte John auf die Schulter. Hieß ihn erneut in der Familie willkommen. Mercedes erhob sich, umarmte ihren Sohn. Schien überglücklich und warf Kitty einen dankbaren Blick zu.
 

~
 

„Ich schätze, ich brauche etwas Hilfe von nem Telepathen... du verstehst.“ Pietro schnippte einen Zigarettenstummel aus der Hand und zerdrückte die Glut dann mit seinem Schuh. „Ja, ich weiß ja. Aber.. ne, das krieg ich schon alleine geregelt.“ //Man, der alte traut mir auch nichts zu// Irgendwie demotivierend. „Ey vertrau mir.“ Am anderen Ende war aufgelegt worden. „Tz, kann nich mal tschüss sagen..“ Brummte Pietro missbilligend und sah dann zu Lance.
 

„Der Geburtstag rückt näher. Und alles scheint nicht mehr möglich zu sein. Sounds like a challange for the Speed-Demon.“ Er grinste seinem besten Freund zu. Lance sah nicht besonders begeistert davon aus und zappte weiter im Programm.
 

„Keine Ahnung..“ Brummte er. „Ich finds irgendwie beschissen, nja, also den Plan... Arschig und so.“ Der Braunhaarige sah erneut zu Pietro. „Außerdem.. nen Telepathen?! Das is übertrieben..“ Lance war auch eine Windfahne, aber sein Wind wehte in Richtung Kitty.
 

„Uh, kriegt da wer Muffensausen, oder was?“ Pietro grinste abwertend und meinte dann: „Du verstehst mich falsch. Ich könnte jetzt zu Pyro sagen, komm mit mir, ich würd ihn schon überzeugen können, ich muss ihn nur noch bis nach dem Geburtstag hinhalten, damit Mystique den Auftrag ungestört zu Ende bringen kann.“ Der Weißhaarige nahm einen Schluck Cola. „Den Telepathen, brauch ich erst für danach. Außerdem, seit wann hast du Mitleid mit John, ihr seit nicht gerade gute Freunde.“ Pietro lachte auf. „Mitleid ist auch gar nicht von Nöten, Lance. Danach wird es ihm viel besser gehen, glaub mir, er versauert da nur und wird am Ende noch zu einem von Xaviers X-Deppen! Und dann, kann er dir wirklich Leid tun!“
 

~[**Der Adler - End

Wedding Bells

Wedding Bells
 

Die Tage vergingen. Das Hochzeitspärchen war damit beschäftigt, die Kirche und die anschließende Feier vorzubereiten und alles, was nun einmal damit zusammenhing. Und alles in Lavendel. John hätte echt kotzen können bei dem Gedanken an diese Farbe. Aber zum Kotzen blieb hier keine Zeit. Hin und her ging es zwischen Kitty, die ihm dabei half, die Sternwarte auf die große Party vorzubereiten. Zwischen Logan, dem er lieber aus dem Weg gehen wollte, der ihn aber immer mit diesem unheimlichen Blick beobachtete. Zwischen Aura, die derzeit allerdings eher gelangweilt von ihm zu sein schien, was wohl einfach damit zusammenhing, dass sie schmollte. Und natürlich zwischen seinem tollen Kumpanen Pietro, der zuständig für den nötigen Alk auf der Party. Jedoch hatte John das Gefühl, dass Pietro auch noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt war. Merkwürdigerweise hatte er John auch nicht mehr auf Abhauen angesprochen. Das Thema schien gegessen und das beruhigte den Feuerteufel irgendwie, denn so war sichergestellt, dass er nicht doch eine Dummheit beging.
 

Aber gut, das war John nur Recht, so schienen alle Faktoren, die ihn und Kitty irgendwie stören konnten absolut eliminiert und sie konnten in Ruhe die Party vorbereiten, ungestört reden, ungestört rumkuschel und knutschen, und so weiter.. oder nein, mit Kitty gab es wohl zurzeit kein und so weiter, was jedoch auch irgendwie verständlich war, nach dem, was er getan hatte. Aber gut, sein Leben war gerade wie ein Märchen, ohne Kitty wäre es die Hölle gewesen, so allerdings, mit ihr an seiner Seite war es der Himmel auf Erden, und das konnte kein Duncan ihm verderben.
 

So verging die nächste Woche wirklich schnell und der Hochzeitstag stand bevor. Die Kirche war ganz in Lavendel. Dass Gott es tatsächlich zuließ – wenn es denn einen gab – dass man sein Gotteshaus so verunstaltete, mit dieser .. Farbe, das war doch kaum zu glauben. Die Medienpräsenz war riesig, immerhin heiratete hier heute einer der beiden Anwärter auf das Präsidentschaftsamt und außerdem noch jemand, der als Senator Kellys Nachfolger galt. Eine Live Übertragung war nicht überraschend.
 

John hatte bereits in der Kirche Platz genommen. Er trug einen hübschen Smoking. Ganz in Schwarz, sogar des Hemd war schwarz seidig und die Krawatte ebenfalls. Es war so quasi sein Gegenpol zu der Farbe Lavendel, die hier seiner Meinung nach viel zu üppig vertreten war. Neben ihm saß Kitty, sie schien fasziniert von der Kirche, hier hatte jemand wirklich sehr lange gebraucht, um die Dekoration sogar an der Kirchendecke anzubringen. Mit glänzenden Augen sah sie sich um und meinte dann kichernd zu John: „So heiraten wir auch mal.“ Ein kurzer Kuss auf die Wange, um John etwas weniger griesgrämisch zu stimmen.
 

Man konnte sich fast bildlich vorstellen, wie John einen Satz in die Luft machte, als plötzlich von heiraten die Rede war. Er starrte Kitty völlig entgeistert an, denn diese machte wirklich den glaubhaften Anschein, dass sie es ernst meinte: „Ahm.. jah sicher.“ Meinte er dann und nickte zögerlich, irgendwie konnte er es sich in letzter Zeit sowieso nicht erlauben, etwas Falsches zu Kitty zu sagen, nachdem, was alles passiert war. Er sah sich aber schon vor einem Rudel Kinder und einer Kitty, die ihn herumkommandierte. Ein Alptraum! Aber echt. Kinder.. Tzz.. John Allerdyce und Kinder? Sag mal geht’s noch?!
 

Kitty lachte hell auf und da erkannte John, dass sie ihn gelinkt hatte. Er entspannte sich und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Och komm schon, spiel jetzt nicht den beleidigten, du siehst doch grad so süß aus.“ Meinte die Braunhaarige und knuddelte ihn, und dann kam der nächste Schock für John, als Kitty dann fröhlich hinzufügte: „Wir wählen natürlich eine andere Farbe, rosa wär doch perfekt.“ Sie zwinkerte ihm zu. John drehte sich von ihr weg um zu schmollen. Das wurde ihm nun wirklich zu viel. Mit gerade mal 17 oder besser, in einer Woche 18, schon an irgendwelche festen Bindungen denken, wenn man John Allerdyce hieß.. das war der größte Alptraum, den man haben konnte.
 

Kittys Lächeln verschwand, als Aura erschien, die sich geradezu im Blitzgewitter um sie herum zu sonnen schien. Die Brünette trug ein wohl sorgfältigst ausgesuchtes silbernes Kleid, dass von einem weichen hellblau untermalt wurde. Allerdings wirkte es eisig. „Hey baldiges Bruderherz.“ Meinte sie und gab John zwei Küsse auf seine beiden Wangen, wie es bei guten Freunden so üblich war. Tz.. Flittchen. Dachte Kitty dabei nur, so fühlte es sich an, wenn sich Abneigung langsam in Hass verwandelte. Kitty hatte gar nicht gewusst, dass sie jemanden tatsächlich, so wirklich, aus ganzem Herzen hassen konnte. Aber Aura widerlegte alles.
 

Die zierliche Brünette ließ sich frech neben John nieder und hauchte ihm leise zu: „Mum ist schon total nervös. Sie glaubt, das Kleid sitzt nicht richtig.“ Dass es nötig war, dazu zu flüstern, das war doch schon mal Anzeichen dafür, dass sie Kitty nur provozieren wollte. Deshalb wandte sich Johns Kätzchen lieber wieder der Dekoration zu.
 

„Wieso soll das nicht sitzen? Is sie zu fett dafür?“ Brummte John leise zurück, natürlich eher scherzhaft gemeint, aber er wusste immer noch nicht, was er von dieser Hochzeit hier halten sollte. Die Farbe Lavendel, das sagte doch schon alles, nicht?
 

Aura lachte leise auf und meinte dann zuckersüß: „Och, Pyro, bist du heute wieder charmant.“ Sie knuffte ihn in die Seite, John gab keine Antwort. In seinen Ohren hallte gerade nur ein einziges Wort: pyro.. Pyro.. PYRO!!! Woher wusste sie das? Woher zum Teufel wusste sie diesen Namen? Irgendwas stimmte hier nicht.. oder bildete er sich das am Ende nur ein? Ein Blick zu Kitty, sie reagierte nicht – Das lag aber daran, dass Kitty vor allem gar nichts hören wollte.
 

„Ich geh dann mal zu Dad, Mut zusprechen und alles. Weißt schon.“ Meinte Aura, erhob sich und umarmte ihren Bruder dann noch einmal. Herzlich.. Als ob sie herzlich hätte sein können. „Lächel ein bisschen in die Kameras.“ Flüsterte die Brünette John deswegen zu und ließ ihn dann erst nach einer Minute oder länger wieder los. So, dass sicher jeder ein Foto hatte machen können. Dann verschwand der eiskalte Engel um nach ihrem Vater zu sehen. Kitty rollte mit den Augen. Wo zum Teufel blieb hier bloß Johns Durchsetzungswille? Doch dieser war gerade mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und erhob sich dann.
 

„Ich seh mal rasch nach Mum, wenn’s dir nichts ausmacht.“ Ein Kuss auf die Lippen, eine Entschuldigung für das von vorhin, Kitty wusste es und sie wandte den Kopf ab und nickte leicht. Ja, in Sachen Aura war sie vielleicht etwas überempfindlich, weil Aura es genau darauf anlegte, zu provozieren, aber so war es halt eben. Schließlich hatten die beiden mit einander geschlafen, da hatte sie das gute Recht, empfindlich zu reagieren.
 

~
 

„Na, wie findest du‘s?“ Mercedes drehte sich um, hatte eigentlich ihre Brautjungfer erwartet, doch entdeckte stattdessen ihren Sohn und erstarrte. „John..“ Hauchte sie. Die Frau war sich immer noch nicht wirklich sicher, was John eigentlich von der ganzen Sache hielt, würden sich er und Frank verstehen? Und würde er mit in Franks Villa in New York kommen? Irgendwie war das Ganze noch nicht geklärt.
 

„Also ich find schon, dass du ‘n bissel zu dick für bist. Aber du wolltest das ja unbedingt kaufen.“ John zuckte mit den Schultern. Er schwieg kurz und betrachtete seine Mutter. „Argh.. vergiss es.“ Er senkte den Blick und sah erst nach einiger Zeit wieder auf. „Es gäbe wohl kein Kleid, das perfekter für diesen Augenblick wäre.
 

Seine Mutter lächelte, waren da schon wieder Tränen in ihren Augen zu sehen. „Och ne, nicht weinen, die Schminke verschmiert sonst ja noch.“ Meinte John und zückte sein Taschentuch. Ebenfalls schwer. Wieso eigentlich schwarz. Er hätte sich extravaganter anziehen sollen. Vielleicht pinker Anzug. Dann hätte die Gerüchteküche gebrodelt. Sich selbst in pinkem Anzug. Das wollte sich der Feuerteufel erst gar nicht wirklich vorstellen. Das wär sicher zum Kotzen gewesen.
 

Mercedes packte das Taschentuch und strich sich damit unter den Augen etwaige Tränen weg. „Wieso sollte ich weinen? Es ist der glücklichste Tag in meinem Leben.“ Sie sah ihn eine Zeitlang an. „Einer der glücklichsten Tage.“ Verbesserte sie dann. „Es gibt ne Menge glückliches und unglückliches in meinem Leben. Aber.. ich bin dir wirklich dankbar, dass du mir dieses kleine Glück gönnst.“ Sie lächelte und meinte dann beiläufig: „Wieso eigentlich die Farbe schwarz? Ich mein, nicht, dass es dir nicht stehen würde.. aber naja. Schwarz auf ner Hochzeit?“
 

John brauchte eine Zeit lang, um zu antworten. Als er seiner Mutter in die Augen sah, flackerte irgendetwas, hinter der dunkelbraunen Iris. Flammen. Seine Augen funkelten richtig und er meinte: „Vielleicht erschien es mir besser, es eine Beerdigung zu nennen, als eine Hochzeit..“
 

Die Braut stutzte. Sah ihn in einer Mischung aus Verwirrung und einfach nur einem großen Fragezeichen im Gesicht an. „Was.. Wie.. Wie meinst du das?“ Stotterte sie dann leise. Wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte.
 

„Wie ich es sage. Wie denn sonst.“ Auf Johns Gesicht erschien ein arrogantes Lächeln, das schon fast etwas Dreckiges hatte. Mercedes sah ihn immer noch irritiert an. „Aber ich finde, wir können das auch noch konkretisieren. Wie wärs mit, die Beerdigung von St. John Allerdyce?“ Er lachte auf. „Ein netter Titel.“ Psychoalarm oder wie.
 

Mercedes hatte nun wirklich das Gefühl, das hier etwas ganz und gar nicht stimmte und meinte deshalb hastig:„Was redest du denn da? John, geht’s dir gut?“ Sie hatte einen besorgten Gesichtsausdruck auf dem süßen Schmollmund.
 

„Oh ja.. mir ging‘s nie besser.“ Ein Grinsen, doch im nächsten Augenblick stöhnte John auf und fasste sich an die Stirn. Der Feuerteufel begann zu taumeln und Mercedes konnte gerade noch dafür sorgen, dass er auf einem Stuhl landete und nicht auf dem Boden. „Wohl doch nicht...“ Murmelte der Braunblondhaarige und sah hoch zu seiner Mutter.
 

Mercedes sah ihn immer noch unsicher an. Eine Ausrede, eine Ausrede musste her, so schnell wie möglich. „Ähm.. den Scherz fandest du wohl nich witzig.“ Meinte er und grinste etwas hilflos. Sie sah ihn erst fragend an, schien dann aber langsam zu kapieren und sich zu entspannen. „Oh man, tut mir Leid, aber ich musste dich doch noch irgendwie schocken. So vor der Hochzeit, falls du doch noch kalte Füße kriegen solltest.“
 

Ohne Vorwarnung fiel ihm seine Mutter um den Hals und sah ihn dann von der Seite her an: „Jag mir keinen solchen Schrecken mehr ein, mein Lieber. Ich dachte wirklich, da wär irgendwas schief gelaufen oder sonst irgendetwas ist passiert. Aber naja.. Entwarnung.“ Sie ließ ihn los und zupfte ihre Frisur – die Haare waren hochgesteckt, so dass nur noch einige Strähnen hinunterfielen – zu Recht.
 

John zwang sich zu einem Grinsen und meinte dann: „Naja, wir sehen uns ja gleich. Halt die Ohren steif. Bis nachher und viel Glück, du wirst es brauchen.“ Fügte er neckisch hinzu und wollte sich erheben. Doch irgendwie brauchte er noch einige Zeit, um sich zu sammeln, ehe er das Zimmer schließlich verließ. Seiner Mutter war das gar nicht mehr aufgefallen, denn die Nervosität hatte langsam ihren Höhepunkt erreicht.
 

~
 

John saß zwischen zwei wirklich hübschen jungen Frauen. Zur linken Kitty. Zur rechten Aura, und jede falsche Bewegung seinerseits konnte den Zorn einer der beiden auf sich ziehen. Wenn er sich nun zu Aura lehnte, um ihr etwas zuzuflüstern, würde Kitty sicher sonst was denken und umgekehrt, das ließ sich nicht so wirklich einschätzen. Aber wirklich wohl war ihm so nicht. Vor ihnen lief die Trauung ab und leider war es nicht wie in diesen Filmen, wo man die Trauung bis zum Ja-Wort hin vorspulte. Nein, man musste sich alles anhören, wohl oder übel.
 

Also saß er da, wäre am liebsten eingenickt, konnte sich aber nicht entscheiden, auf welcher Schulter es sich wohl besser pennen ließe. Das seltsame war: dass Aura irgendwie eine innere Kälte auszustrahlen schien, wie er es eigentlich nur von Bobby her kannte. Für John, der Kälte hasste, war das schon bei seinem besten Freund ärgerlich. Bei Aura war es eher irgendwie anziehend, aber es war immer noch das, was er fast am meisten hasste, neben Wasser.
 

Kitty hingegen, strahlte einfach nur Wärme aus, und John liebte Wärme über alles und Kitty liebte er langsam auch über alles. Wie konnte sie das nur? Ihre Kräfte hatten rein gar nichts mit Feuer oder Wärme zu tun, aber trotzdem, fühlte man sich in ihrer Gegenwart einfach nur wohl und geborgen. Und während John so hin und her überlegte und die Trauung weiter fortschritt, spürte er plötzlich etwas auf seiner rechten Schulter.
 

Der Feuerteufel drehte den Kopf leicht und entdeckte Aura, die es sich scheinbar ziemlich gemütlich gemacht hatte. Wohl genauso gelangweilt wie er von dem Geschnulze davon. Auch da war Kitty anders. Die Brünette verfolgte alles genau, mit ziemlich funkelnden Augen und achtete dabei gar nicht auf ihn. Plötzlich konnte Kitty eine warme Hand auf ihrer spüren. Sie sah zu John, auf dessen Schulter Aura lag, der ihr aber ziemlich dümmlich zulächelte. Sie nahm die Hand und lehnte sich dabei an ihn, mit dem gleichen dümmlichen Lächeln wie er auf dem Gesicht. John konnte einen zweiten Kopf – diesmal auf der linken Schulter – spüren, nur mit dem Unterschied, das Kitty nicht friedlich schlummerte.
 

„Ja, ich will.“ Hörte man von Frank Cole.
 

„Ja, ich will.“ Kam es auch entschlossen von Mercedes.
 

Die Ringe wurden getauscht und das typische: „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ Erklang, woraufhin Mercedes und Frank zu einem kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss verschmolzen. Die ganze Hochzeitsgesellschaft schien hin und weg zu sein und am allermeisten das Brautpaar. Oder Kitty.
 

~
 

Nach der Hochzeit fuhren Frank und Mercedes sogleich in die Flitterwochen. John konnte sich also über einen „Elternfreien“ Geburtstag freuen, der auch rasch immer näher rückte. Am Tag vor seinem Geburtstag waren er und Kitty immer noch damit beschäftigt, die Sternwarte so herzurichten, dass sie perfekt für so eine Party war. Pietro war immer noch mit Getränke beschaffen beschäftigt und auch noch mit etwas anderem..
 

„Er ist es wert, verdammt nochmal.“ Der Weißhaarige schnaubte verächtlich auf und meinte dann in ruhigem aber bestimmten Ton durch das Handy zu seinem Gesprächspartner. „Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Wo bleibt da das Vertrauen?“ Der Weißhaarige ging ein paar Schritte und dann wieder zurück. Er befand sich im Wohnzimmer des Hauses, in dem er gemeinsam mit Todd, Fred und Lance hauste. „Er könnte, laut dem Professor Stufe 4 werden. Ist es das nicht wert?!“
 

„Er wird mitkommen.“ Pietro ließ die Person am anderen Ende nicht ausreden. „Das weiß ich mit Bestimmtheit, ich kann auf deinen bescheuerten Telepathen verzichten. Ich krieg das alleine hin.“ Fauchte der Speed-Dämon nun schon reichlich angenervt.
 

Ein Räuspern. Der Weißhaarige fuhr herum und entdeckte Aura, die hinter ihm stand. Da die Türe hier praktisch nie geschlossen war, wunderte er sich darüber nicht und meinte rasch: „Ich muss jetzt Schluss machen. Bis Morgen... JA du mich auch.“ Die letzten Worte waren praktisch schon geschrien.
 

„Hui, ich scheine dich ja bei ganz schön wichtigen Gesprächen gestört zu haben. Die Freundin?“ Meinte die Braunhaarige spöttisch und ließ sich auf dem ziemlich heruntergekommenen Sofa nieder. Dann fuhr sie fort: „Du wolltest mit mir reden.“
 

Pietro sah zu ihr und meinte dann: „Ne, Freundin sitzt grad im Flugzeug unterwegs hierher. Die würd mir nich solchen Stress machen..“ Der Weißhaarige stockte. „Argh, was erzähl ich dir das überhaupt?!“ Knurrte er und fuhr sich dabei durch die Haare. „Ja, ich brauche deine Hilfe..“
 

„Schon wieder?“ Aura lachte zuckersüß auf, und wir sprechen hier von Aura, also wirklich absolut zuckersüß und falsch obendrein. „Du kommst wohl ohne mich gar nicht mehr klar, wie?“ Von einer Sekunde auf die andere war wieder ein ernster und arroganter Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht. Die Brünette nahm sich ein Magazin, was auf dem Tischen vor ihr lag. Auf der Titelseite waren Frank und Mercedes Cole abgebildet. Sie schlug die Stelle auf, wo ein Artikel darüber stand und betrachtete die Fotos. „Niedliches Foto, nech?“ Pietro wurde die Zeitschrift hingehalten.
 

Der Weißhaarige sah genervt auf das Foto, dass sie ihm zeigte. Es war eines von denen, die gemacht worden waren, als sie John umarmt hatte. Darunter stand: Süße Geschwisterfreuden, die beiden Kinder des Traumpaars verstehen sich ebenfalls blendend und scheinen schon eine richtig innige Bindung zueinander zu haben. Pietro lachte auf und kommentierte: „Wenn die wüssten wie innig eure Bindung doch schon war..“ Er trat nervös von einem Fuß auf den anderen und meinte dann: „Ja, schon wieder, leider für mich, was?“ Der Weißhaarige sah sie etwas unsicher an.
 

„Ich wird‘s mir einrahmen. Solche Erinnerungen sind total schön.“ Meinte Aura und klang dabei echt wie ein süßes kleines Mädchen. „Kommen wir zum geschäftlichen Teil.“ Holla, das eiskalte Biest war zurück. „Das ist sehr großes Leider, für dich, denn weißt du, nun hat das ganze was Perverses..“
 

Pietros Mund klappte auf und er meinte: „Was perverses?! Was perverses?!! Nun? Mit John rumknutschen und sich von ihm flachlegen lassen, das war schon vorher pervers! Wo ist das Problem?“ Irgendwie lief hier grad ein kleiner Teil seines Plans schief. Vielleicht doch Daddy anrufen und um einen Telepathen bitten. Nein! So weit kommt‘s noch.
 

„Ey ich würde meinem Bruderherz doch nie schaden. Und nun sind wir Bruder und Schwester auf dem Papier. Das waren wir letztes Mal noch nicht. Das ist das Problem!“ Aura zuckte mit den Schultern. Oh ja, wie war es doch schön, die Leute zappeln zu lassen.
 

„Ou, komm mir jetzt nicht mit Familie, das war dir beim letzten Mal doch auch scheiß egal. Ich weiß doch, dass du liebend gerne mit ihm rumgeknutscht hast.“ Aura unterbrach ihn:
 

„Und den ganzen Rest? Sicher doch.“ Sie grinste teuflisch, die zuckersüße war längst vergangen. Währenddessen hatte sie begonnen, das Bild aus der Zeitschrift zu reißen und meinte beiläufig: „Uuh.. Pietro Schatz, da musst du mir schon mehr bieten.“
 

Pietro ließ sich nun ebenfalls nieder, er war nun langsam wirklich nervös. Immerhin rückte Tag X immer näher, nur noch Stunden. „Wie bieten?“ Er schien etwas irritiert zu sein.
 

„Denkst du, ich mach das einfach so? Seh ich aus, wie die Wohlfahrt?“ Oh ja, mal sehen, was sich so rausschlagen ließ und auf welche Ideen er so kam. Das war doch höchstgradig amüsant.
 

„Letztes Mal wolltest du auch nichts..“ Ein recht kläglicherer Versuch von Pietro, der gar nicht zu kapieren schien, dass Aura gerade etwas mit ihm spielte.
 

„Letztes Mal war letztes Mal. Diesmal ist diesmal.“ Aura zuckte unschuldig mit den Schultern. Dann sah sie zu dem Weißhaarigen und klimperte dabei mit den Wimpern.
 

„Letztes Mal wart ihr beide betrunken?“ Pietro sagte es so, wie eine Frage und fügte dann hinzu: „Und letztes Mal kam dir mein Vorschlag doch recht.. Ah.. ich sehe.“ Er erkannt, dass sie sich wohl nicht erweichen lassen würde. „Was willst du? Kohle hast du doch genug, nech? Außerdem, findest du das nich bissel nuttig?“ Das war dann wohl ein Versuch, sie zu überzeugen, dass es ohne Bezahlung ehrenvoller war.
 

„Wer sagt denn, dass ich Geld will?“ Auras eisig blauen Augen fixierten den jungen Mutanten vor sich und sie schlug dabei lässig, aber so, dass es trotzdem nicht elegant wirkte, die Beine übereinander.
 

„Was willst du dann? Huh?“ Pietro erwiderte den Blick genervt und meinte dann: „Soll ich mich vielleicht vor dir hinknien, dir die Füße küssen und dich dabei anbetteln, ja, wär‘s das?“ Das war ein beschissener Vorschlag, denn das würde der Weißhaarige sicherlich niemals freiwillig machen.
 

„Hnnh witzige Vorstellung und ein guter Anfang.“ Meinte Aura und lachte leise auf. Sogleich waren ihre Gesichtszüge allerdings wieder völlig normal, eisig, emotionslos, wie die des Vaters: „Wieso brauchst du eigentlich mich so dringend? Morgen werden da zig Mädchen rumlaufen, die alles dafür tun würden, mit Johnny-Boy rumzuknutschen. Von den Ex-Freundinnen, die ihn natürlich zurück haben wollen, mal ganz abgesehen. Also, wieso werde ich denn dafür benötigt? Das könnte doch jede andere auch machen.“
 

„John lässt aber nicht jede andere an sich ran.. Nicht mehr.“ Knurrte Pietro. „Wegen diesem verdammten Kitty-Kat.“ Sie machte alles kaputt. Alles. Es wäre schon längst alles geritzt, wenn es Kitty nicht gäbe. „Außer natürlich sein Lieblingskätzchen und... dich.“ Er knackte mit den Fingern, immer noch nervös. „Wieso? Keine Ahnung, es ist deine Ausstrahlung, deine Kühle.. frag mich nicht, aber John muss dass ja irgendwie faszinieren, ich meine, bei deiner Zickentour würde er sonst doch schon längst kein Wort mehr mit dir reden.“ Pietro sah sie fast schon bittend an.
 

Aura sah ihn an und nickte dann ganz langsam. „Überzeugende Argumente. Ich mach‘s.“ Pietro wollte schon fast in Jubelgeschrei ausbrechen, als Aura den Finger hob und hinzufügte: „Allerdings.. habe ich was gut bei dir, und glaub mir, ich werde das in nächster Zeit auch irgendwann einmal einfordern und dann, wird es kein Widerreden geben, egal, was andere sagen.“ Sie sah ihn warnend an. „Ich mein, da is immer noch das Risiko vorhanden, dass er mich hinterher hasst. Nech?“
 

Pietro nickte erleichtert: „Wenns nur das ist, alles. Solange du es machst.“
 


 

~[**Wedding Bells – End*
 


 

war ja zu erwarten nech? XD

John’s 18th Birthday – Part I

John’s 18th Birthday – Part I
 

„Weißt du was, Lance? Ich hätte diese Wette einfach nie machen dürfen, dann wär das Traumpärchen gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie so gut zusammenpassen würden.“ Schnaubte Pietro, während er und Lance einige Kisten voll mit irgendwelchen Spirituosen, für die sicherlich keiner der Partygäste alt genug war, in die Sternwarte schleppten. Anlass für dieses Schnauben war, dass sie John und Kitty erblickt hatten. Das neue „Traumpärchen“ stand knutschend an eine Wand gelehnt.
 

„Tz, die würden nicht mal bemerken, wenn n Elefant vorbei gelaufen käme.“ Brummte Lance und seine Tonlage zeigte deutlich, dass auch dem Braunhaarigen das eigentlich missfiel. Die beiden passierten ungesehen Kitty und John und gingen die Treppe in den Keller nach unten, der zu einem Lagerraum für Alkohol jeglicher Art umfunktioniert worden war.
 

„Aah, da zeigt sich endlich mal der Mann in dir. Ich dachte schon, du wärst schwul, dass du dir das alles einfach so gefallen lässt, ohne etwas zu unternehmen. Ich meine, ernsthaft, du hättest sie nageln sollen an meiner Party, als sie es gewollt hätte. Aber nein, der Herr macht einen auf Gefühlsdusel.“ Pietro redete so schnell, dass Lance ihn gar nicht unterbrechen konnte. „Merks dir, alle besten Freunde sind die Gefühlsdusel. Sprich, du bist nun sowas wie ihr bester Freund. Sieh dir John an, es scheint egal zu sein, mit wem er‘s treibt, die kleben aneinander wie.. ach keine Ahnung.“ Der Weißhaarige stellte seine Kiste ab.
 

Lances Blick war geradezu tödlich. Doch Pietro amüsierte das nur. „Was weißt du schon..? Geh wem anders auf den Geist aber lass mich mal in Ruhe.“ Ein leichtes Beben war zu spüren. Lance war sauer.
 

Pietro spürte das ebenfalls und hielt es unter diesen Umständen auch für sehr viel gescheiter, Lance nicht weiter aufzuziehen und zu provozieren. Er würde am Ende noch die ganze Sternwarte zum Einsturz bringen, und das war ja nun überhaupt nicht geplant.
 

~
 

Kitty löste ihre Lippen und sah John dann absolut verliebt an. „Wir müssen los...“ Hauchte sie leise und kicherte, als John ihr sanft ins Ohr blies. „Ich meins ernst.“ Nun war sie schon etwas lauter. Johns Griff um ihre Taille hatte sich immer noch nicht gelockert. Kitty spürte erneut Johns Lippen auf ihren und rief in den Kuss aus: „Mr. Allerdyce, dafür haben wir jetzt keine Zeit mehr.“ Sie stieß ihn sanft aber bestimmt von sich.
 

„Ach man, die werden auch ohne uns den Weg hierher finden.. meinst du nicht?“ Er sah sie fast schon bittend an. Die beiden standen in einem großen Raum, dekoriert mit Girlanden, Luftballons und allem Möglichen. An die Wand waren die Lettern: ‚Happy Birthday‘ geklebt worden. Überall standen bereits kleine Snacks, Getränken – ob alkoholisch oder nicht – und anderes. John legte einen Hundeblick nach und meinte dann: „Jetzt hast du die Stimmung glatt ruiniert..“
 

„Tja, dann können wir ja sowieso los, wenn die Stimmung kaputt ist.“ Meinte Kitty schulterzuckend und fügte hinzu: „Und nein, die werden uns nicht finden. Wir holen Bobby, Jubes, Rogue, Kurt, Piotr, Jean und Scott schliesslich direkt vom Flughafen hierher.“ Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr, kurz vor sieben Uhr, es war höchste Zeit. Die Braunhaarige griff nach der Hand ihres Freundes und zog ihn mit sich. „Freu dich einfach auf die Geschenke die sie mitbringen und wisch dir den Blick gefälligst vom Gesicht, gegen das bin ich längst immun. Und falls du dir sorgen machst, dass was vom Alk weg kommt.. Speedster und Lance passen ja auf.“ Beruhigte sie ihn.
 

John musste sich wohl oder übel mitziehen lassen und war schnell schon auf gleicher Höhe mit seiner Herzensdame, er hatte dieses schelmische Grinsen auf dem Gesicht, als er meinte: „Naja, Geschenke.. ich will doch nur dein Geschenk..“ Er gluckste leicht und Kitty rollte mit den Augen.
 

„John...“
 

„Was denn? Du weißt gar nicht, was ich damit meine.“
 

„John.. ich kenne dich.“ Erneutes Augenrollen.
 

„Na gut.. na gut.. muss ja nicht unbedingt deine Jungfräulichkeit sein.“ Gab John schließlich klein bei und zwinkerte ihr zu. „Allerdings hätte ich da auch überhaupt nichts dagegen, wenn du verstehst, was ich meine.“ Er drückte ihre Hand, in der Hoffnung, dass sie nun nicht sauer sein würde.
 

Kitty grinste allerdings selbstgefällig und meinte dann: „Ach, das meintest du? Woher willst du wissen, dass ich noch Jungfrau bin..?“ John blieb abrupt stehen, während Kitty ziemlich amüsiert vor sich hin kichernd weiter ging. Sie drehte sich erst nach einigen Metern zu ihm um und meinte dann, im selben Tonfall wie er zuvor: „Was denn?“ Während sie geredet hatten, waren sie auch den kleinen Kiesweg nach unten gekommen und waren nun da, wo die ganzen Wagen parken konnten. Zurzeit war da aber nur ein einziger Wagen geparkt. Ein nagelneuer, superschicker und wahrscheinlich ebenso teurer Sportflitzer, den John auf seinen 18. Geburtstag von seinen Eltern bekommen hatte. Natürlich aus den Flitterwochen, mit einer lieben Postkarte, die der Butler gemeinsam mit dem Wagen überreicht bekommen hatte.
 

John sah Kitty fast schon vorwurfsvoll an und ließ sich dann doch auf dem Fahrersitz nieder. Während er den Motor anließ sah er hinüber zu seiner Freundin und sagte, in wirklich merkwürdig beleidigtem Tonfall: „Wer?!“ Es schien ihm wirklich absoluter Ernst zu sein.
 

Kitty drehte den Kopf zu ihm. Ihr Blick traf sich kurzzeitig und dann lachte die Brünette los. Sie lachte einfach und John musste sich in diesem Moment wohl wirklich dumm vorkommen. „Ich hab auch nie gefragt, wie viele es waren.“ Meinte sie und tätschelte ihm demonstrativ über den Kopf. „Außerdem.. vielleicht lüge ich auch.. oder vielleicht auch nicht.“ Sie zwinkerte ihm schelmisch zu und streckte ihm dabei die Zunge raus.
 

John war immer noch ernst, musste dann aber auch grinsen und schüttelte leicht den Kopf. Wohl über seine eigene Dummheit. Der Wagen ein Brummen von sich, was aber eher nach einem Schnurren klang und die beiden fuhren los.
 

~
 

Es war vor allem viel lautes Gekicher und Gekreische, als Johns und Kittys Freunde nacheinander langsam am Flughafen eintrudelten. Für das Gekicher und Gekreische war natürlich nicht John verantwortlich, sondern Kitty. John begrüßte die Leute eher wie immer auf seine arrogante und sarkastische Art, beispielsweise indem er Rogue mit den Worten: „Hey Lady Don’t-Touch, täusch ich mich, oder hast du zugenommen? Ist da was unterwegs oder liegt’s einfach an dem guten Essen, auf.. wie heißt das nochmal wo ihr wart?“
 

Ein Blick zu Bobby und John meinte lachend: „Ach ne, Bobby lebt noch, also Entwarnung. Es liegt definitiv an den Drinks und am Essen.“ Er lachte weiter. Da war er aber der einzige. Rogues Mund war aufgeklappt, als er diese Bemerkung vom Start gelassen hatte, schließlich hatte er ihr sogar unterstellt, schwanger zu sein. Bobby hatte den Empörten gespielt und Kitty hatte John dafür eine Kopfnuss verpasst.
 

„John, halt die Klappe, sonst kriegst du mein Geschenk wirklich ni..“ Den Satz konnte die Braunhaarige nicht zu Ende formulieren, denn in diesem Moment sprang ihr ein – für eine Asiatin – ziemlich braun gebranntes Mädchen um den Hals. Augenblicklich begannen beide sich beinahe zu Tode zu drücken und zu quietschen.
 

„Kittiiieeeeee! Meine Maus.“ Rief Jubilee aus.
 

„Jubes! Verdammt ich hab dich vermisst.“ Wurde dieser Ausruf ebenso von Kitty erwidert.
 

John rollte dabei nur mit den Augen. Das war doch schon fast peinlich. Sein Blick wanderte zu einem Pärchen. Scott und Jean waren doch nur noch am dauerrumturteln, seit sie zusammen waren. Das war ja schlimm. Vor allem da der 20-Jährige damit auch noch ständig rumprallen musste und seine 19-Jährige Freundin spielte wie immer die Aufpasserin, John hatte die leise Hoffnung, dass das bei seiner Party nicht so sein würde.
 

Schon wieder wurde Kitty von jemandem stürmisch umarmt. Diesmal lag Kurt in ihren Armen. John rollte erneut mit den Augen. //Oller Fellball, lass bloß deine pelzigen Pfoten von ihr.// Dachte er sich dabei nur. Da war wohl jemand schwerst eifersüchtig, auch wenn John sich das nicht anmerken ließ. Er stand einfach immer noch wortlos daneben und ließ das ganze über sich ergehen. Das schlimmste war ja, dass jeder es für nötig hielt, ihm zu gratulieren, auf Dauer war das doch irgendwie schon nervig.
 

Bei Colossus Ankunft wurde dann nicht mehr so ein Aufstand gemacht. Der Russe selbst gehörte ja auch eher zu den ruhigeren Leuten. Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Getratscht wurde über alles Mögliche, wie die Ferien gewesen waren, was so gemacht worden war, wer mit wem zusammen war, was im Institut so passiert war.
 

John trottete der kleinen Truppe nach. Er machte das Schlusslicht, hatte besten Ausblick auf alle. Alle hatten sich irgendwie um Kitty geschart, die sich mit allen gleichzeitig zu unterhalten schien. Der Feuerteufel schob langsam die Hände in die Hosentaschen und sah immer noch das Bild vor sich. Kitty in Mitten allen, er außerhalb.
 

Sie passten nicht zusammen. Sie passten sowas von überhaupt nicht zusammen. Sie hatten auch nie zusammengepasst...
 

Irgendwie war das nun genau ersichtlich..
 

Kitty war das Mädchen, das einfach jeder mochte. Wegen ihrer netten, liebenswürdigen Art. Sie war das Mädchen, das sich um ihre Freunde bemühte, das verdammt emotional war und trotzdem immer irgendwie versuchte die starke zu spielen. Sie war das Mädchen, das mit jedem sofort gut auszukommen schien. Sie war einfach perfekt.
 

Und was war er?
 

Er war der Typ, den man eigentlich nur wegen seines Aussehens mochte. Der Typ, dessen Gesellschaft man eher mied, weil er einfach nur mies war und weil er auch nur mies sein wollte – Das hatte er zuvor bei Rogue auch wieder bewiesen.

Er war der Typ, der nie einen guten Schwiegersohn abgeben würde. Geschweige denn einen guten Vater oder auch nur ähnliches, was in die Richtung ging.
 

John fuhr sich durch die Haare. In seinem Kopf liefen gerade die ganzen Ereignisse der letzten zwei, drei Monate ab. Wie alles begonnen hatte. Mit der Sache auf dem Dach, mit der Wette, die er eigentlich nur gemacht hatte, um einen Grund zu haben, auf sie zuzugehen, das ganze eben.. Er hörte Pietros Worte. Von weglaufen und einfach verschwinden, immer und immer wieder.
 

Ohne es zu wollen war er stehen geblieben. „Ich bin so ein Idiot..“ Murmelte der Feuerteufel leise vor sich hin. Er hatte sie nicht verdient und sie verdiente etwas sehr viel besseres als ihn. Er war nur ein Abklatsch des Typen, der wohl für sie bestimmt war.. Lance? John biss sich auf die Lippen. Kniff die Augen zusammen. Seine Hände verkrampften sich, ballten sich zu Fäusten. //Nicht der!// Aber irgendwie.. irgendwie war es doch.. Lance.
 

„Hey!“ John reagierte nicht. Er spürte eine warme Hand auf seiner Wange und, wie sich ein Arm um seinen Hals schlang. „Stimmt was nicht?“
 

John öffnete die Augen. Seine braunen trafen auf Kittys hellblaue. Sie sah ihn besorgt an. Die gesamte Gruppe war schon weiter. Sie hatte mit ihnen geredet und trotzdem bemerkt, dass er stehen geblieben war. Und.. sie war zu ihm gekommen.
 

Der Feuerteufel strich ihr sanft über das braune Haar und meinte dann matt lächelnd: „Nein, passt schon. Geh du nur mal, sonst denken die noch, wo wir bleiben. Ich komm dann später nach.“ Er seufzte tonlos und lehnte seine Stirn an ihre. Sie war so warm. Viel wärmer als er selbst, obwohl er hier doch der Feuermutant war. Vielleicht war es innere Wärme, die er nicht hatte...

Kitty schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Nein, die kommen auch alleine zur Sternwarte. Ich mein, wir können uns auch später noch unterhalten und alles. Ich seh doch, dass was nicht mit dir stimmt.“ Kitty kuschelte sich bei diesen Worten leicht an ihn und legte sanft ihre Arme um ihn.
 

Johns Lächeln wurde breiter, als er sie dann aber doch langsam und bestimmt von sich weg schob. „Is wirklich nichts schlimmes, geh du nur. Ich mein, ihr habt euch sicher viel zu erzählen und alles. Ich muss einfach ein wenig nachdenken. Aber ich komme gleich nach.“ Er sah sie durchdringend an, hoffte, dass sie ihm das nicht übel nahm. „Tschuldige?“
 

Kitty sah ihn an und lächelte dann ebenfalls leicht. „Ja, klar. Solange du nur auftauchst.“ Meinte die Braunhaarige zwinkernd und fügte hinzu: „Aura wollte ja auch noch, dass sie wer abholt. Kannst du das bitte gleich erledigen, wenn du nachkommst, ja?“ Sie warf ihm eine Kusshand zu und fügte hinzu: „Also dann bis später und komm nicht zu spät. Es ist schließlich deine Party.“ Sie drehte sich um und eilte los.
 

„Ich bin so ein Idiot..“ Murmelte John zu sich und biss sich auf die Lippen. Er sah Kitty hinterher und drehte sich dann ebenfalls um.
 

„John..?! Egal was ist.. Niemand kann dir sagen, was du zu tun hast..! Hör auf dein Herz. In Ordnung?“
 

John erstarrte. Langsam drehte er sich um, vorsichtig. Kitty stand nun zwar weiter weg, hatte sich aber noch einmal umgedreht und ihm diese Worte zugerufen. Bereits drehten sich einige Köpfe der Flughafengäste verwundert zu ihnen um. Konnte dieses Mädchen etwa Gedanken lesen oder spürte sie, was er dachte, was er tun wollte, was in ihm vorging? Noch niemals hatte jemand gewusst, was er fühlte. Er hatte es immer zu verbergen gewusst, aber für sie schien er einfach nur ein offenes Buch zu sein.
 

Und obwohl John eigentlich haargenau wusste, was sie damit meinte, rief er belustigend zurück: „Ich weiss zwar nicht, was du meinst, aber türlich, werd ich machen. Du kennst mich, ich hör nur auf mich.“ Er zwang sich regelrecht dazu zu grinsen.
 

„Ich liebe dich..“ Hauchte der Feuerteufel leise, sodass sie es eigentlich nicht hatte verstehen können, das war eigentlich auch nicht seine Absicht gewesen. Doch Kitty hauchte zurück:
 

„Ich dich auch..“ Dann drehte sie sich erneut langsam um und eilte davon.

John’s 18th Birthday – Part II

John’s 18th Birthday – Part II
 

„Ich dachte schon, ihr lasst mich hier warten, bis ich schwarz werde.“ Meinte Aura zuckersüss lächelnd, als Johns neuer Wagen vor ihr zum Stehen kam. Sie war wie immer hübsch herausgeputzt, nur diesmal sogar noch etwas mehr, da es zu einer Party gehen würde. Ihre Augen waren dunkel geschminkt, sodass sich das ganze perfekt mit dem ziemlich kurzen schwarzen Kleid, das sie trug ergänzte. Ausserdem setzte es den perfekten Kontrast zu ihren eisig blauen Augen. Hochhackige schwarze Schuhe, mit silbernen schnallen und eine kleine schwarze Tasche, ebenfalls mit silbernem Schmuck daran, ergänzte das Outfit. Den letzten Schliff gaben aber die Silbernen Ohrringe und die ebenfalls silberne Halskette. Aura hatte Ahnung von Mode, und vor allem auch Ahnung davon, wie man sich am besten in Szene setzte.
 

John musste grinsen und meinte dann: „Bei dem was du an hast, bist du das doch schon längst.“ Er umarmte seine kleine Schwester kurz, ehe er sich wieder ans Steuer setzte.
 

Aura stieg elegant ein und meinte dann anerkennend: „Wow... Dad hat sich das Teil aber echt was kosten lassen. Der meinte schon zu mir, er schenke mir auf den 18. so einen Wagen.“ Sie strich über die Lehne ihres Sitzes, betrachtete den Wagen mit geübtem Blick.
 

„Jap, wird deinen Alten ne ganze Stange Geld gekostet haben.“ John klang nicht sonderlich begeistert. Vielleicht etwas, aber nicht so begeistert, wie man sein sollte, wenn man diesen Wagen sein eigen nennen konnte. Aber irgendwie gefielt John die ganze Sache mit Famile immer noch nicht so ganz. Und der Wagen, naja, es war ein tolles Geschenk, das konnte er nicht abstreiten, aber es war eines dieser Geschenke, die Eltern ihren Kindern schenkten, damit diese sie liebten, obwohl sie nie etwas mit ihnen taten sondern nur auf sich selbst schauten und Geld scheffelten. Im Stil eines Goldenen Käfigs sozusagen.
 

Es war eines dieser Geschenke, die einfach nicht von Herzen kamen. Moment.. seit wann kümmerte John denn ob was von Herzen kam oder nicht? Er hatte sich wohl doch irgendwie grundlegend verändert. Aura runzelte die Stirn: „Freuts dich nicht mal?“ Sie strich sich die Haare zurecht, da die vom frischen Wind – Sie sassen schliesslich in einem Cabriolet – schon leicht zerzaust worden waren.
 

„Dochdoch..“ Meinte John etwas abwesend. „Türlich freuts mich, ich mein.. wahrscheinlich hättich mir sowas nie in meinem gesamten Leben leisten können.“ Irgendwie doch verrückt. Er war mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden, hatte dann ziemlich unten durch gehen müssen und war nun wieder bei denen, die wirklich viel Geld zu haben schienen. Aber es war nicht das, was er sich unter glücklich sein vorgestellt hatte. Nicht mehr.
 

Es war irgendwie einfach.. da. Aber nicht wirklich besonders und er glaubte auch nicht so recht daran, dass er irgendetwas von dem, was er nun hatte, vermissen würde, wenn er es nicht hätte. Den Wagen schonmal nicht. Damit konnte man zwar Eindruck bei jedermann schinden.. aber das brachte doch auch nicht gerade viel. Er wollte eigentlich nur bei einer einzigen Eindruck schinden... und die liess sich von solchem Kram schon gar nicht beeindrucken. Kitty war einfach anders..
 

John zog während er fuhr eine Zigarrette aus der offenen Packung, er steckte sie sich langsam an. Das neue Feuerzeug schnappte auf, er steckte sich den Glimmstengel. Er hasste dieses neue Teil, auch wenn es Auras Geburtstagsgeschenk an ihn, sozusagen Vorgeburtstagsgeschenk, war. Sie hatte irgendwie gespürt, dass er Feuerzeuge liebte – wie auch immer. Aber dieses hasste er. Er wollte seines wiederhaben. Seines mit dem unverkennbaren Haiaufdruck, was war schon ein Adler dagegen. Er wurde heute 18 und trotzdem war der gesamte Tag einfach nur zum kotzen. „Naja, ich schätze, das kann man umtauschen.“ Meinte Aura schulternzuckend.
 

„Verdammt..“ John hatte sich mit dem Feuerzeug einen kleinen Teil seines Fingers geröstet, noch ein Grund mehr, dieses Teil zu hassen. „Fuck!“ Er verstaute es wieder und sah dann zu seiner Stiefschwester: „Aura, vielleicht geht’s in deiner Welt nur um Geld und in meiner gings das früher auch. Geld, Mädchen, Alk, das Klischee eben. Aber das kann man nicht leben nennen. Der Wagen ist mir scheissegal!“ Er wollte etwas anderes. Aber er wusste nicht einmal selbst was. Aber was er am meisten wollte, das war doch eigentlich nur Kitty und das erkannte er erst jetzt wirklich.
 

Aura schwieg.
 

~
 

Als sie ankamen war die Party schon langsam in Schwung gekommen, man trank, man unterhielt sich, aber jeder wartete auf den, weswegen der ganze Zirkus veranstaltet wurde. John und Aura erklimmten den kleinen Hügel ohne grosse Probleme und wurden von der Partygesellschaft mit Freude in Empfang genommen. Man stiess erneut an. John musste die Kerzen auf einer riesigen Torte auspusten und dann verteilten sich die Leute, wurden zu kleinen Gruppen. Jeder brachte im Verlauf des Abends Geschenke und Glückwünsche an John, sodass dieser eigentlich keine Zeit hatte, sich mit anderen zu unterhalten oder ähnliches. Er hatte zwar versucht, die Leute loszuwerden und zu Kitty zu gelangen, allerdings war das nicht möglich gewesen. Gerade trank John einige Gläser mit Aura, sie machten schon beinahe ein Wettrinken, so verbittert war das ganze, und auch seine Stiefschwester liess ihn nicht von sich weg.
 

Kitty stand an ein Sofa gelehnt und unterhielt sich mit Jubilee und Rogue über die Ferien, was sie gemacht hatten, wie es gewesen war und vor allem, sie wurde richtiggehend ausgequetscht, was ihr und Johns Verhältnis zueinander betraff, sodass sie eigentlich dauererrötet war. „Und, ihr seid nun aber wirklich zusammen oder?“ Fragte Jubilee mit glänzenden Augen.
 

Kitty wollte gerade etwas antworten, als jemand ihr sachte auf die Schulter tippte. Kitty drehte sich um und wollte gerade John begrüssen, als sie erkannte, dass es sich dabei um Lance handelte. „Oh, hey.“ Sie lächelte ihm lieb zu, das Lächeln wurde nur ziemlich matt erwidert. Lance war ernst.
 

„Können wir kurz reden..“ Lance sah von Jubilee zu Rogue, die sofort zu verstehen schienen und sich langsam abwandten. Kitty runzelte etwas die Stirn, als Lance sie sachte am Arm nahm und mit sich nahm. „Draussen.. unter vier Augen.“ Erklärte er, während er sich mit ihr durch das Getümmel drängte.
 

Pietro war wohl der einzige, der heute überhaupt nichts getrunken hatte. Er hing eher ständig an seinem Mobiltelefon als wie sonst an der Bar. Doch seinen wachsamen Augen entging dabei nicht, wie Aura sich gänzlich um John kümmerte und wie Lance mit Kitty nach draussen ging. Der Weisshaarige konnte sich den Rest dazu selbst schon denken und näherte sich deswegen langsam John. „Ey.“ Er tippte John an. „Wir sollten noch kurz reden. Wenn ich ihn kurz entführen dürfte.“ Pietro zwinkerte Aura zu, die verstand und John gehen liess.
 

~
 

Lance und Kitty standen draussen, etwas abseits von dem ganzen Lärm. Kitty hatte die Arme um den Körper geschlungen, da sie in ihrem dünnen Kleidchen nicht gerade etwas für diese Jahreszeit passendes an hatte. „Tolle Party, was?“ Meinte Kitty, um die aufkommende Stille zwischen ihnen zu unterbinden.
 

Lance nickte leicht und bemerkte dann, dass ihr kalt war und sie fröstelte. Der Braunhaarige zog seine Jacke aus und legte sie der jungen Mutantin wortlos um die Schultern. Sie sah ihn nur erstaunt aber doch dankbar an und kuschelte sich in die Jacke. „Danke.. Du.. du wolltest mir was sagen?“ Fragte Kitty vorsichtig weiter.
 

Lance wandte den Blick ab. Er konnte das nicht ertragen. Das alles basierte doch auf Lügen. Wieso konnte er nicht einfach sagen, was für ein mieses Spiel Pietro hier schon die ganze Zeit mit allen beteiligten abzog? Was für ein mieses Spiel sie alle mit den X-Men abzogen? Gut, Kitty wusste, dass sie alle Mutanten waren, aber sie wusste nicht, dass sie zur anderen Seite gehörten und auch nicht, was Pietro hier alles inszinierte nur um.. ach... Lance biss sich auf die Lippen und meinte dann: „Jah.. ich hätte es dir schon längst sagen sollen..“ Er seufzte tonlos. //Sag es!// Aber Pietro war immer noch sein bester Freund. Lance war hin und her gerissen zwischen dem Mädchen das er liebte und seinem besten Freund, dem er eigentlich treu zu sein hatte.
 

Hin und her gerissen, da er doch eigentlich zu Pietro halten sollte Begann der Braunhaarige langsam. „Der Professor ist heute doch mit Hank ausser Haus, an so ner Konferenz, nech?“
 

Kitty sah ihn nun etwas irritiert an, nickte aber leicht. „Ja, wieso?“
 

„Und Logan und Storm sind mit dem Motorrad auf einen zwei, drei Tägigen Ausflug, nech?“ Wieso konnte er es nicht einfach direkt sagen? Lance redete hier nur um den heissen Brei herum. Das kam wohl daher, dass ihm noch etwas anderes auf der Zunge lag..
 

Kitty nickte erneut, nun langsam richtig gespannt. „Worauf willst du hinaus?“
 

„Zurzeit ist niemand im Institut...“
 

„Lance!“ Kitty packte ihn am Arm und zwang ihn, sie anzusehen. „Komm schon.. sag einfach was los ist, ja?“ Sie lächelte immer noch freundlich, sodass es ihm das Herz zerrriss, sie die ganze Zeit angelogen zu haben. „Ich werde dir sicherlich nicht gleich den Kopf abreissen, so schlimm wird es schon nicht sein.“ Kitty lachte auf.
 

Lance lachte nicht mit. Er sah in ihre hellen, blauen Augen, die niemals irgendwelchen Hass ausstrahlten, egal, was sie empfand. „Du.. Du wirst mich hassen.“ Murmelte er leise und verzweifelt. Der Braunhaarige packte sie an den Schultern und meinte dann: „Kitty verdammt! Niemand ist im Institut! Keiner.. Keiner ist da, um irgendwas zu verhindern.“ Und immer noch sagte er nicht wirklich, was los war.
 

Doch langsam kapierte Kitty. „Was sollte denn verhindert werden?“ Sie sah ihn besorgt an, nun war auch sie ernst geworden.
 

Wieder schwieg er und Kitty brüllte diesmal leicht hysterisch: „Was?!!“ Sie packte ihn am Kragen und zog ihn so zu sich runter. „Was verdammt?!“
 

„Tut mir Leid.. ich kann nicht.“ Lance sah sich bittend an und hauchte dann: „Ich.. darf nicht..“ Und plötzlich waren seine Lippen auf ihren und er küsste sie leidenschaftlich. Kitty stiess ihn nicht von sich. Sie war zwar überrascht, aber trotzdem, der Kuss hatte irgendetwas und in diesem Moment war ihr gar nicht richtig bewusst was sie das tat. Kitty erwiderte kurz, und als sie den Kuss lösten.. standen da John und Pietro. Kittys und Johns Blick traf sich. Beide erstarrt.
 

„Lauf.. wenn du noch etwas verhindern willst! Du hast nicht viel Zeit!“ Meinte Lance, liess sie los und drückte ihr im selben Moment die Schlüssel seines Jeeps in die Hände. „Sei vorsichtig.. ich..“ Liebe dich? Das wollte er auch sagen, doch dann wanderte sein Blick zu Pietro und Lance murmelte leise eher zu sich selbst: „Ich werde ihn so gut es geht aufhalten.“ John ignorierte er vollkommen.
 

„Also weißt du.. Huch.“ Pietro stockte, als sie die beiden Küssenden sahen. John neben ihm war abrupt stehen geblieben und sah Kitty einfach nur an. Hatte sich das, woran er noch vor kurzer Zeit gedacht hatte wirklich bewahrheitet? Fand sie Lance besser als ihn. Er war besser, aber fand sie das auch? Und zum ersten Mal in seinem Leben fehlte es John Allerdyce an passenden arroganten Worten oder irgendwelchen unüberlegten Taten. Er stand einfach nur da und sah sie an.
 

Kitty sah zu Lance, als er sie losliess. Hörte im selben Moment Pietro und erkannte neben dem Weisshaarigen John, der nun absolut von der Rolle zu sein schien. Kitty sah von Lance zu John. Was auch immer da beim Institut vor sich ging, es musste verhindert werden, John würde das verstehen. Er musste. „Ich erklär dir das später!“ Brüllte die Braunhaarige und rannte dann so schnell sie konnte den Kiesweg nach unten. //Warte einfach auf mich... und mach keinen Scheiss...!// Sie wusste, wenn sie angefangen hätte, mit John zu reden, dann hätten sie zu viel Zeit gebraucht, was auch immer beim Institut los war, es musste verhindert werden und gerade war das irgendwie wichtiger, als die Sache mit John aufzuklären.
 

Pietros Gesicht wurde von einem hämischen Grinsen geziert und er tätschelte John auf die Schulter. Leise flüsterte er dem Feuermutanten zu: „Na, da hast dus. Sie ist wie der ganze Rest. Ist vielleicht die späte Rache für deinen kleinen Ausrutscher..“ John reagierte immer noch nicht. Innerlich bebte er. Wieder dieses Chaos. Eine Stimme in ihm, die ihm sagte, dass das nicht ungerächt bleiben würde. Eine permanente Stimme, immer lauter werdend. Auch Lance bewegte sich nicht. Pietro warf ihm jedoch einen vielsagenden Blick zu, der soviel hiess wie: Du bist für mich gestorben, verdammter Verräter! Doch irgendwie war das ganze doch gut gegangen für ihn..
 

John schloss die Augen.
 

Als er die Augen wieder öffnete, loderte in ihnen Feuer. Pyro.
 

Er warf Lance einen noch sehr viel tötenderen Blick zu als zuvor Pietro. Und bei Pyro konnte man sich nie sicher sein, ob er eine Drohung, auch wenn sie nicht einmal ausgesprochen worden war, in die Tat umsetzte. Der Feuermutant setzte sich in Bewegung. Er kochte innerlich und die Wut kam nun nach draussen. „Du bist sowas von tot, Alvers!“ Fauchte der Feuerteufel und ehe Lance sich versah, hatte er einen harten Schlag Pyros mitten im Gesicht, der ihn zu Boden gehen liess.
 

Pyro stürzte sich regelrecht auf Lance. Doch Lance, als Rebell und aufmüpfig bekannt gab ihm da ganz gute Gegenwehr und beide steckten ordentlich ein. Mindestens so viel, wie sie austeilten. Die beiden rollten über die Wiese, von Pietro mit einem berechnenden Grinsen auf den Lippen beobachtet.
 

Schliesslich war Pyro über Lance, hob die Faust gerade zu einem Nase brechenden Schlag und stockte mitten in der Luft.
 

Pyro blinzelte, schloss die Augen und öffnete sie wieder.
 

John erhob sich eiligst. Taumelte einige Schritte nach hinten und fasste sich an die Stirn. Er bebte immer noch und keuchte. Er eilte in die Sternwarte und kehrte mit einer Flasche Vodka für unterwegs zurück, dann eilte er ebenfalls den Kiesweg runter und war verschwunden. John war zurück und der machte sich doch Sorgen um Kitty..
 

Aura hatte John an sich vorbei eilen und mit einer Flasche in der Hand wieder zurück rennen gesehen. Er sah schon reichlich lädiert aus und die junge Frau zog besorgt die Stirn kraus. Sie erhob sich..
 

Als John verschwunden war, krabbelte Lance langsam los, erhob sich sogar und wollte in Schritttempo verfallen. Ebenfalls hinter Kitty her. Doch ein Windhauch und Pietro stand vor ihm, der sich zuvor noch ruhig verhalten hatte. „Wo willst du denn hin?“ Knurrte der Weisshaarige feindseelig und versperrte Lance den Weg.
 

„Ich.. ach fick dich doch, geh mir aus dem Weg.“ Lance schubste den Weisshaarigen weg und ging eiligst weiter. Pietros Augen verrengten sich zu Schlitzen.
 

„Das hättest du besser nicht getan.“ Meinte Pietro langsam und klang dabei schon richtiggehend bedrohlich.
 

Lance drehte sich zu ihm um. „Ach, was willst du schon?!“ Knurrte der Braunhaarige und wollte dann sogleich wieder weitergehen. Er wusste, dass Pietro ihm körperlich unterlegen war. Jedoch war er von dem kleinen Kampf mit Pyro schon etwas geschwächt.
 

Pietro war weg, ein weiterer Windhauch, noch einer. Lance drehte sich im Kreis, versuchte den Weisshaarigen zu sehen. Plötzlich, da... Aus dem nichts wurde der Braunhaarige von einem Ast getroffen und Pietro war zielsicher. „Das passiert mit jedem Verräter! Du bist dämlich ey, sie wird dir deswegen sichderlich nicht um den Hals fallen, keiner mag die lieben Typen, raff es endlich! Verdammt, grad von dir hätte ich das nicht erwartet.“ Pietro blickte spöttisch auf seinen nun wohl ehemaligen besten Freund herab. Dieser röchelte nur etwas und hielt sich die blutende Wunde am Kopf.
 

Pietro setzte seinen Fuss auf Lances Hals und übte etwas Druck aus, noch nicht tödlich, aber der Braunhaarige begann bereits nach Atem zu ringen und konnte nur noch röcheln, ausserdem war die Kopfwunde schon ziemlich betäubend. „Aber weißt du, du hast mir damit sogar wahrscheinlich noch nen Gefallen getan. Ich meine, hast du Pyros Reaktion gesehen... nech übel.“ Pietro drückte etwas mehr zu, Lance stöhnte auf.
 

„Naja, da du mir ja grad nicht antworten kannst nehm ich das einfach mal als ja.“ Pietro zuckte mit den Schultern und nahm dann den Fuss weg. Er kniete sich zu Lance nach unten und meinte dann: „Na, was will ich schon hm? Unterschätze niemals den Speed-Demon. Denn: Everything you can do, I can do such better.. AND faster.“ Mit diesen Worten schlug er zu, und es fühlte sich an wie zehn Schläge gleichzeitig. Das lag aber eher daran, dass es Zehn Schläge waren, obwohl er dafür weniger als eine Sekunde benötigte.
 

Quicksilver richtete sich auf und zupfte seine Kleider zurecht. Er blieb immer noch eingebildet. Dann betrat er die Sternwarte und suchte seine Leute zusammen. Todd und Fred. Sie mussten das wohl wieder selbst regeln...
 

Lance blieb leblos liegen. Er atmete schwer. Doch plötzlich spürte der Braunhaarige eine eiskalte Hand auf seiner Stirn. Da wo die Wunde war. Und plötzlich hörte der Schmerz auf. Dafür durchfloss ihn eisige Kälte, die von der Wunde ausging, er blinzelte, versuchte die Person, der die Hand gehörte zu erkennen.. doch er nahm nur alles verschwommen wahr.
 


 

~
 


 

John betrat das Institut. Es war leise, viel zu leise nach seinem Geschmack. Denn wenn es hier leise war, dann war es einfach unheimlich. Seine zögernden Schritte hallten in der Eingangshalle an allen Wänden wieder. „Kitty..?“ Fragte der Braun-Blondhaarige zögerlich.
 

Stille.
 

Eine Gänsehaut lief John über den Rücken. Er sah sich um. Das Zippo wurde geöffnet, eine Flamme erhellte seinen Weg. „Kitty.. wo steckst du?! Ich bin dir nicht böse verdammt..“ Er nicht, aber etwas anderes in ihm schon. //Doch! Vergiss das Kätzchen man!// Er unterdrückte diesen Gedanken so gut wie möglich
 

Immer noch Stille.
 

Und das machte den Feuerteufel verrückt. Die Schatten, die die kleine Flamme erzeugte tanzten gespenstisch über die Wände des Instituts. John hörte etwas. Er liess die Flamme blitzschnell erlöschen, damit sie seinen Standort nicht verriet. Das war doch nicht mehr normal. Xavier war nicht einmal hier..
 

Und wieder Stille..
 

Der Feuerteufel ging weiter vorwärts, nun durch Dunkelheit. Er stolperte. „Ah..“ Murmelte der junge Feuermutant, der sich gerade noch mit den Händen auf dem Boden hatte fangen können. Er zog die Beine zurück. Tastete ab, erstarrte. „Kitty!“ Schrie er. Wieder schnappte das Feuerzeug auf. Eine Flamme erhellte erneut die gesamte Eingangshalle, sie schwebte über Johns Kopf.
 

Und doch war Stille..
 

John erkannte Kitty. Sie lag da, bewusstlos. Mit einer Wunde an der Schulter, die schwer nach einer Bisswunde aussah..
 

Johns Augen weiteten sich. Bisswunde?.. Bisswunde?!!
 

Ein Knurren war zu hören und John wünschte sich Stille mehr als alles andere herbei...
 

Der Feuerteufel sah auf und erblickte Felix. Der Hund stand vor ihm. Aber nicht wie sonst, nein, die Augen waren gelb. Ein richtiges gelb. Wie John es eigentlich nur von Kurt kannte. Aber der konnte es ja nicht gut sein. Felix zeigte seine Zähne, knurrte erneut und griff dann an. Er stürzte sich auf John, der sich mit Händen und Füssen gegen Bisse zu wehren versuchte. Erhlich gesagt hätte John der Töle am liebsten das Fell weggebrannt, aber es war doch Kittys Hund.. Oder?
 

Aber der Hund schien wohl die Tollwut zu haben, er biss John in den Arm. Der Feuerteufel schrie vor schmerz laut auf. Versuchte immer noch den Hund von sich runter zu bekommen.Rappelte sich auf. Schüttelte den Arm und dachte dabei, vor Schmerzen zu sterben oder aber, dass der Hund ihm den Arm abreissen würde. „Verdammtes Mistvieh!“ Brüllte John und schmetterte Felix auf den Boden.
 

Der Hund schien erledigt, ein Winseln war zu hören. John keuchte auf und betrachtete sich die Armwunde. Das sah alles ziemlich schmerzlich aus, aber es schmerzte noch viel mehr als das. John biss die Zähne zusammen um nicht vor Schmerzen zu wimmern. Er bemerkte nicht, wie das Fell des Hundes langsam verschwand und durch blaue, schuppige Haut ersetzt wurde. Der Hund, oder besser die Frau mit feuerroten Haaren, in die er sich verwandelt hatte stand auf.
 

Mit einer monotonen Stimme meinte sei: „Lass deine Feinde nie aus den Augen, Pyro!“ Ihr Ellbogen traf John zielsicher am Kopf. Ein ausknockender Schlag, der gesessen hatte. John blinzelte verdutzt. Drehte sich um. „My.. Mystique?“ Sein Gesichtsausdruck sprach Bände, das hatte er wirklich nicht erwartet. Doch ehe er noch irgendetwas unternehmen konnte, war er auch schon im Land der Träume angelangt.
 

Sein Körper sackte leblos neben Kittys.
 

~
 

„Pass auf die beiden auf, ich habe noch etwas zu erledigen.“ Meinte Mystique in herrischem Ton. Die blaue Mutantin sah auf John und Kittys Körper herab. „Und sorg dafür, dass sich keiner der beiden aus dem Staub macht. Vor allem Pyro nicht.."
 

Kitty blinzelte, sie hörte eine monotone Stimme, die sie an die Stimme erinnerte, die sie in der Nacht in der sie und John in die Schule eingebrochen waren gehört hatte. Die Person, der die Stimme gehörte hatte damals zu Duncan gesprochen, Kitty erblickte zwei Beinpaare. Die einen waren in Jeans gehüllt, die anderen blau. Vielleicht war es diesmal wieder Duncan. Die Braunhaarige schloss die Augen wieder und lauschte.
 

„Aber gerne doch.. falls Allerdyce aufwachen sollte, darf ich ihm dann zeigen, was ich von ihm halte?“ Kitty erstarrte, sie hatte es zwar geahnt, aber daran geglaubt, dass es wirklich Duncan war, hatte sie nicht. Und die andere Stimme gehörte dann wohl „Felix“ und gleichzeitig noch „Raven Darkholme“, wer auch immer das war, er oder sie hatte sie alle ganz schön an der Nase herumgeführt. Aber gut, wer dachte schon, dass in seinem blinden Hund ein Killer steckte? Kitty spürte Johns Körperwärme neben sich und hoffte nur, dass es ihn nicht allzu hart erwischt hatte. Die Idee, alleine loszugehen war wohl doch ziemlich beschissen gewesen, aber es war alles viel zu schnell gegangen.
 

„Solange er danach noch lebt!“ Schärfte die monotone Stimme ihm ein. Dann entfernten sich kaum hörbar Schritte. Kitty konnte Duncan leise und hämisch vor sich hin lachen hören. Kitty schlug die Augen auf. Die Braunhaarige konnte mitverfolgen, wie der Blondschopf den bewusstlosen und sowieso schon ziemlich mitgenommenen John auf die Beine zog.
 

„Johnie.. Johniee...“ Meinte Duncan zuckersüss, während er John recht grob schüttelte. „Aufwachen, sonst verpasst du noch die ganze Show. Und das wär doch schade, wo du doch der Hauptdarsteller bist.. Das bist du doch immer gerne.“ Keine Reaktion von John. Duncan schüttelte ihn erneut. John schien gerade zu einer lebenden Rassel umfunktioniert worden zu sein.
 

„Weißt du, was ich dir schon immer mal sagen wollte..“ Duncan grinste teuflisch und schlug dann zu. Daraufhin warf er John auf den Boden und trat nach ihm. „Du solltest dich nie mit Leuten anlegen, die besser und stärker sind als du.“ Er hatte wohl immer noch nicht überwunden, dass Jubilee ihn für John verlassen hatte. Der Blondschopf packte den Baseballschläger, den er bei sich hatte mit beiden Händen.
 

„Ich könnte dir den Kopf einschlagen und dann abhauen. Ich meine, wieso auf die Alte hören?“ Duncan drehte den Schläger fast schon mit sadistisch anmutenden Bewegungen in den Händen. „Also, wieso sollte ich das nicht tun? Verdammter Mutant..“ Der Blondschopf führte hier praktisch schon einen Monolog. Kitty folgte ihm weiter mit dem Blick. Sie fühlte sich zwar nicht mehr ganz auf der Höhe, aber dass er John irgendwelche Dinge antat, das würde sie verhindern. Kitty konnte ein Spucken hören.
 

Die Braunhaarige ballte die Hände zu Fäusten, sie hatte genug gehört, das reichte. Sie sprang mit katzenartiger Anmut und einem absolut entschlossenen Gesichtsausdruck auf. „Wie wärs, wenn du stattdessen mal dein Hirn einschaltest man?!“ Kitty taumelte kurzzeitig etwas. „Felix“ hatte ihr doch ziemlich zugesetzt.
 

Duncan sah sie verdutzt an. Damit schien er wohl nicht gerechnet zu haben. „Holla, ein kleines Fightkitten.“ Er lachte leise auf. „Kommt klein Kitty um Allerdyce zu beschützen, wenn er das wüsste, er würde sich richtiggehend schämen.“ Duncan lachte weiter.
 

„Verdammter Mistkerl!“ Fauchte Kitty und überlegte blitzschnell, was sie tun konnte. Er sollte auf sie beide aufpassen, sie musste ihn erstmal von John weglocken. Ausserdem musste sie diese blauhäutige Mutantin um jeden Preis aufhalten, egal was diese vorhatte. Denn das es nichts gutes sein konnte, das war ja wohl klar. Die Braunhaarige rannte los. Duncan wollte ihr den Weg versperren. Doch das Geistermädchen rannte einfach durch ihn hindurch.
 

„Was zum...?“ Fragte Duncan und sah ihr nach. „Ey, dageblieben!“ Brüllte der Blondschopf. Warf einen kurzen Blick zu John. „Naja, du kannst ja nicht wirklich weglaufen, also beschäftige ich mich erstmal mit deinem Schätzchen Kätzchen.“ Schnurrte Duncan. Der Blondschopf merkte sofort, dass sie auch ein Mutant sein musste. Er nahm die Verfolgung auf.
 

„Du wirst nicht weit kommen!“ Kitty hatte aufgehört zu phasen, da sie sich ihre Kräfte aufteilen musste. Auch rannte sie sichtlich langsamer und humpelte teilweise etwas. Duncan würde sie in Kürze eingeholt haben. Der Blondschopf packte im vorbeigehen eine Vase, und schmiss sie nach der Braunhaarigen.
 

Knapp gelang es Kitty auszuweichen und die Vase zerschellte auf dem Boden. Kitty keuchte schon ziemlich, obwohl sie noch gar nichtmal so weit gelaufen war. Sie achtete nicht mehr genau auf ihre Füsse, stolperte.
 

„Na also, hab ich dich.“ Duncan stand über ihr. Kitty rollte sich herum, sodass sie ihn im Blickfeld hatte. Sie atmete schwer. Dieser Sprint und der ganze Rest setzte ihr langsam wirklich zu. Duncan setzte ihr den Baseballschläger unters Kinn, sodass sie ihn ansehen musste.
 

„Ich weiss echt nicht, was er an dir findet, aber umso mehr wird’s ihn schmerzen, wenn ich ihm sein Kätzchen bringe. Selbstverständlich ziemlich.. tot?“ Der Blondschopf war doch wirklich wahnsinnig geworden. Er hasste Mutanten und deswegen wollte er sie vernichten und John hasste er noch sehr viel mehr, deshalb wollte er ihn vernichten. Aber erst sollte er leiden. „Wusstest du, dass die Russen (koko <3) Katzen essen?“ Ziemlich Kontextlos und ausserdem falsch, aber Duncan war noch nie ein Genie gewesen und würde wohl auch niemals eins sein.
 

Kitty keuchte immer noch. Sie kniff das eine Auge zu, dort in der Nähe hatte sie eine ziemliche Schürfwunde von dem Sturz abbekommen. //Komm schon, Kitty.// Versuchte sie sich innerlich anzuspornen. Wenn nicht jetzt dann.. dann.. Sie schloss kurz die Augen. „Die Chinesen..“ Kitty stockte, eben hatte sie doch Idiot sagen wollten, dabei war dieser Ausspruch doch für einen einzigen reserviert. Für den grössten Idioten. „Das manchen die Chinesen, Einstein.“ Fügte sie ruhig hinzu und nahm dann all ihren Mut zusammen.
 

Kitty packte mit der rechten Hand den Baseballschläger, phaste ihn durch Duncans Hand, der sie nun nicht mehr so selbstsicher anstarrte. „Wieso verdammt unterschätzt ihr mich eignentlich alle?!“ Fauchte Kitty und rappelte sich dann auf, immer noch gephast.
 

Duncan unterschätzte sie immer noch, trat jedoch lieber schonmal einige Schritte zurück. „Naja, ganz einfach..“ Er lachte auf. „Du hättest nicht den Mut, es zu tun.“ Erneutes Lachen. „Ich schon, und bei John dann genauso, also pass gut auf, Pussycat, dann lernst du noch was!“
 

Kitty sah ihn wütend an, holte mit dem Schläger aus. Schlug wirklich zu, doch sie hatte gephast. Duncan war erst ziemlich erschrocken, das war ihm auch anzusehen, als er jedoch keine Schmerzen verspürte meinte er spöttisch: „Na, habichs nicht gesagt. Klein Pussycat kriegt das nicht auf die Reihe.“
 

Kitty sah ihn mit einem tödlichen Blick an, liess den Schläger dann zurückschwingen und schlug zu. Diesmal mit voller Wucht und ohne zu phasen. Der Blondschopf schrie auf. „Es heisst.. Kitten!“ Brüllte sie dabei, als Duncan mit trübem Blick zu Boden ging. Die Braunhaarige warf den Schläger wie etwas giftiges von sich und sah beinahe entsetzt, wie Blut aus Duncans Kopfwunde austrat. Sie hatte ihn wohl nicht getötet, aber man konnte auch nicht sagen, dass es ein schlechter Schlag gewesen war. „Und nicht Pussycat..“ Keuchte sie leise und fuhr sich durch die Haare.
 

~
 

John schlug die Augen auf. Es fühlte sich an, als ob jede Faser, jeder Knochen in seinem Körper schmerzte. Der junge Stöhnte leise und sah dann mit müden Augen über den Boden. Kitty war nirgens mehr zu entdecken. „Kitty..“ Röchelte der Braun-Blondhaarige mit dem Anflug von Panik in der Stimme. Wo war sie hin? Was war mit ihr? Hoffentlich ging es ihr gut.
 

John bewegte sich. Er stützte sich mit beiden Händen auf dem Boden ab und richtete sich so langsam auf. Die Bisswunde in der Schulter war immer noch ziemlich betäubend und der Ellbogenschlag auf dem Kopf zeigte auch noch Wirkung. „Soll ich dir helfen, Pyro?“
 

John fuhr herum. Er erblickte Pietro, neben ihm Todd und Fred. Der Weisshaarige hatte sich lässig ans Treppengeländer gelehnt und sah John mit einem teuflischen und äusserst berechnenden Lächeln an.
 

„Du.. hier..“ Brachte John langsam über seine Lippen und musterte die drei Mutanten dann. Lance war nicht dabei. „Was.. verdammt.. Egal! Du musst mir helfen.. Kitty is hier irgendwo... es geht ihr nicht gut.“ Das spürte er.
 

Pietro machte keinerlei anstalten sich vom Fleck zu bewegen und erst recht nicht, sich auf die Suche nach Kitty zu begeben. „Klar geht es ihr nicht gut, sie legt sich gerade mit Duncan an. Dummes Kätzchen. Tztztz.. Liebe ist doch was furchtbares..“
 

John sah ihn irritiert an. Was meinte er damit. Der Feuerteufel ballte die Hände zu Fäusten und brüllte: „Was soll der Mist? Was laberst du da?! Hilf mir besser..“ Er bat hier jemanden um Hilfe, das alleine war schon ziemlich unjohntypisch. Aber das Pietro nichts unternahm, das machte ihn einfach nur sauer. Vor allem: wovon sprach er da? Duncan.. hier?!
 

„Kein Mist, nur die Wahrheit. Ich habe sie vorhin weglaufen sehen, den Captain der Affen, Duncan, hinter ihr her.“ Pietro zuckte mit den Schultern. „Scheint so, als würde sie dich hier einfach zurücklassen.. Irgendwie sind heut wohl alle verrückt nach deinem Kätzchen.“
 

„Das würde sie nie tun!“ Brüllte John. Nein, das würde vielleicht er tun, aber Kitty.. niemals. Das würde sie niemals im Leben tun. Nur, wenn sie dazu gezwungen wurde, und da Duncan hinter ihr her zu sein schien, hatte sie schon einen triftigen Grund.
 

Pietro lachte.
 

John sah ihn an. Er stützte sich an der Wand hinter sich ab und fuhr sich durchs Haar, ganz gleich, dass er dadurch Blutspuren hinterliess. Er musterte den Weisshaarigen. Dachte zum ersten Mal richtig nach.
 

...
 

„Du warst das.. richtig?“ Kam es dann langsam über seine Lippen..
 

Pietro sagte noch nichts, doch das Grinsen sprach schon beinahe Bände.
 

John sah ihn weiterhin an und murmelte dann leise: „Du hattest die Scheissidee mit der Wette.. durch die ich in diese bescheuerte Lage gekommen bin... obwohl ich die Schule nicht mal selbst abgefackelt habe.. Aber.. wenn der Hund und Raven Darkeholme ein und dieselbe Person waren, nämlich Mystique.. dann.. dann kapier ich auch, wie du das hingekriegt hast. Du hast über die Darkholme Duncan gesagt er soll das tun.. und der Depp hat türlich mitgemacht um mir eins Reinzuwürgen..“ John lachte leise auf über seine Blindheit. „Jetzt verstehe ich auch, wieso wir den Hund mal bei euch gefunden haben, sie war da um nach dem rechten zu sehen, zu sehen, ob alles nach Plan lief, richtig?“
 

Pietro nickte langsam und meinte dann: „Gut. Du denkst mal.. ist ja echt was neues..“ Er lachte wieder auf und meinte dann selenruhig: „Weiter..“
 

„Jetzt wird mir auch klar, wieso die Darkholme mich so auf dem Kicker hatte.. Aber wieso du dann plötzlich mit der Idee kamst, wezulaufen.. was willst du eigentlich von mir?“ Das war das, was John an der ganzen Sache nicht kapierte. Wieso schien Pietro sehr viel daran zu liegen, dass er ihm vertraute und das er mit ihm kam...? „Du warst auch der, der unbedingt wollte, dass ich hier bleibe, bis ich 18 bin.. und ich weiss nun auch, weshalb das ganze. Du wolltest euren Plan nicht gefärden und das Datum war perfekt. Alle Schüler an meiner Party, ihr musstet also nur noch den Professor und Hank unter einem Vorwand weglocken und Storm und Logan irgendwie auf die Idee bringen, einen Roadtrip zu machen, am Ende hat Mystique die beiden absichtlich deswegen zusammengebracht.. könnte das sein? Und das alles nur für diesen einen Tag.. ist das nicht ein wenig zu viel Aufwand?“ John zwang sich dazu, arrogant wie immer zu klingen und danach spöttisch aufzulachen.
 

Pietor nickte erneut und meinte dann: „Verneige dich doch einfach vor meiner Genialität.“ Er zuckte mit den Schultern, ohja, wie war dieser Typ doch selbstverliebt. „Der Aufwand hat sich gelohnt, du wirst schon sehen und was dich betrifft.. ich muss da jemandem etwas beweisen, der mich sonst für einen Nichtsnutz halten wird, deshalb.. ausserdem ich will immer gewinnen und in dem kleinen Spielchen das wir spielen bist du sozusagen der Hauptpreis. Oder besser Pyro ist der Hauptpreis... Alles hätte glatt laufen können, nur Kitty stand da im Weg und heute hätte auch alles glatt laufen können, allerdings hat Lance bei Kitty gepetzt.. deswegen sind wir nun alle hier. Um persönlich dafür zu sorgen, dass die Sache doch noch gut geht.“ Der Weisshaarige fügte spöttisch hinzu: „Etwas hast du noch vergessen, Sherlock.“
 

„Was?“ Fragte John, und unterdrückte den Wunsch, sich einfach schlafen zu legen. Jetzt nicht. Ein anderer Wunsch wurde in ihm wach: Pietro einfach zu schlagen, doch er spürte, dass er nicht einmal die Kraft hätte, fest zuzuschlagen.
 

„Du solltest wissen, dass ich niemals ein Waise war... Es gibt da eine äusserst interessante Verwandtschaft..“ Pietro kam nicht weiter, denn im selben Moment hörten sie alle einen Schrei. Aber nicht Kittys Schrei, sondern Duncans. „Huch..“ Pietro drehte den Kopf überrascht in die Richtung aus der das gekommen war. „Scheint so, als habe Kitty-Kat Matthews fertig gemacht.. hätte ich ihr nicht zugetraut.. Du entschuldigst mich doch rasch oder? Hier muss man aber auch alles selbst machen, wieso können nicht alle so perfekt sein wie ich? Tzz.“ Er zwinkerte John spöttisch zu. Machte eine Armbewegung an Toad und Blobb gewandt, die soviel hiess wie, passt auf ihn auf. Dann war der Weisshaarige auch schon verschwunden.
 

Toad und Blobb kamen grinsend auf John zu, der Pietro eben nachrennen wollte. „Kitty..!! Pass auf..“ Brüllte er, auch wenn sie ihn wohl nicht hören konnte. Dann zückte er sein neues Feuerzeug. Irgendwie doch gut, dass Aura es ihm geschenkt hatte. So war er zumindest bewaffnet. Der Feuerteufel dachte kurz über Pietros Worte nach.. und dann ging ihm buchstäblich ein Licht auf, während er die kleine Flamme die das Zippo erzeugte grösser werden liess.
 

John schloss die Augen und meinte dann mit merkwürdig veränderter Stimme: „Heute gibt’s gegrillte Kröte an einer Fettsauce.“ Er grinselte für John eigentlich eher untypisch, für den John, der zuvor noch ziemlich erschöpft gewirkt zu haben schien. Pyro hatte nun die Überhand.
 

„Ok.. wir könnens auf die harte Tour machen, oder aber auf die..“ Ehe er noch etwas sagen konnte, oder das Feuer angezündet hatte. Hatte Toad seine Zunge ausgefahren und sich das Feuerzeug geschnappt.
 

„Soviel zu deinen grossen Tönen, Allerdyce.“ Meinte Blobb lachend und wollte John am Arm packen.
 

Der Feuerteufel war jedoch flinker, als man denken konnte. Pyro war flinker als man denken konnte, und Pyro liess sich von so etwas nicht einschüchtern. „Ach..? Abwarten, Dickerchen.“ Meinte der junge Feuermutant und rannte auf Blobb zu, doch statt ihn anzugreifen rutschte der Braun-Blondhaarige zwischen seinen Beinen – der Abstand war da wirklich gross genug – hindurch. //Kitty.. ich komme// Dachte er, biss die Zähne zusammen, ignorierte die Schmerzen und rannte dahin, woher der Schrei gekommen war.
 

~
 

Kitty sah auf Duncan herab. Na gut, es war schon passiert und es war doch Notwehr gewesen. Nun musste sie Mystiques Verfolgung aufnehmen. Sie hatte keine Ahnung, dass John gerade in Bedrängnis gebracht worden war. Sie atmete einmal tief durch und setzte sich dann in Bewegung. Schlug die gleiche Richtung ein, in die sie vermutete, auch Mystique verschwunden war.
 

Ein Windhauch wehte ihr um das Gesicht. Pietro hatte sie gerade hunderte Male umkreist und sie hatte es nicht einmal bemerkt, nun stand der Weisshaarige in voller Grösse vor ihr. Kitty konnte nicht mehr schnell genug reagieren. Lief direkt in ihn hinein und stolperte zurück. „So schnell sieht man sich wieder.“ Meinte er, immer noch grinsend. Irgendwie lief das für ihn, trotz der kleinen Panne doch gar nicht mal so schlecht.
 

„Pietro.. du hier?“ Sie ahnte noch nicht, dass Pietro zuvor schon auf John getroffen war. „Hier sind welche eingedrungen.“ Kitty deutete mit dem Kopf zu Duncan. „Und der hat ihnen geholfen.. Ausserdem war Felix irgendwie auch nicht ein Hund.“ Kitty redete und redete und merkte nicht, dass sie gerade einem der Beteiligten, oder besser, dem, der hinter all dem steckte, gegenüber stand. Lance hatte ja nicht direkt gesagt, wer dahinter steckte. Nur, dass etwas passieren würde.
 

Pietro sah sie irritiert an. Das war zwar nur gespielt, aber Kitty hatte tatsächlich etwas wirr geredet. „Tut mir Leid, aber das war sogar für mich zu schnell.“ Meinte er leise lachend und fügte dann hinzu: „Wieso ich hier? Naja, ich wollte dich holen kommen, weil.. Pyro und Lance, weißt schon.. die waren nicht mehr auseinanderzubekommen und dann war John plötzlich weg... Du solltest das besser aufklären.“ Sanft aber bestimmt wurde der Braunhaarigen der Arm um die Schulter gelegt.
 

Kitty sah hoch zu ihm und nickte dann leise: „Ja, war wirklich scheisse einfach abzuhauen.. das hab ich mir gedacht. Aber ich hatte keine Zeit für lange Erklärungen. Lance meinte, hier im Institut würde etwas vor sich gehen. Eindringlinge und so.. wenn ich John die ganze Sache erklärt hätte, hätte das zu lange gedauert und nun liegt er in der Eingangshalle.. aber ich muss diese blauhäutige Frau aufhalten. Ich schätze, mein Hund hat sich in Mystique verwandelt..“ Kitty verzog den Mund.
 

Pietros Griff war ziemlich stark, sodass sie sich erst daraus hätte befreien müssen, um weiter zu rennen. „Mystique? Wer ist das denn?“ Und der Weisshaarige spielte weiterhin perfekt den Unwissenden.
 

Kitty sah immer noch zu ihm. Dass er log, wie gedruckt, war ihm nicht anzusehen. „Ich weiss gar nicht mal so genau, wer sie ist. Nur, dass sie irgendwie Magnetos rechte Hand ist.. und sie war Raven Darkholme.“ Das war doch schon irgendwie pure Ironie. Kitty atmete kurz durch und meinte dann: „Wir müssen ihr hinterher.“ Sie wollte losrennen, spürte aber, wie Pietro sie festhielt. „Ist etwas?“ Sie sah erstaunt zu ihm und erst dann wurde ihr klar, dass er eigentlich erstaunlich nett war. Er war nie so, niemals. Er neckte sie immer. Nannte sie Kitty-Kat, machte sich über sie lustig. Gerade aber nicht. „Kann es sein..“ Begann sie leise und sah ihn mit ihren blauen Augen an..
 

„John..“ Hauchte Kitty leise, dann reagierte sie blitzschnell. Sie phaste sich aus Pietros Griff und eilte los, um John zu helfen. Sie spürte, dass er gerade wieder in Schwierigkeiten war.
 

„Heyhey.. Kitty-Kat.. nicht so hastig!“ Schon wieder stand Pietro vor ihr vor ihr, und das wie aus dem nichts. Kitty wurde nach hinten gestossen, so schnell wie das ging, konnte sie gar nicht phasen. Doch bevor sie auf dem Boden aufschlug, wurde sie wieder in die andere Richtung geschubbst. Pietro schien eine Art Ballspiel mit ihr zu spielen.
 

Kitty wurde gegen die Wand geschleudert. Keuchte auf vor Schmerz, versuchte erneut zu phasen, doch.. „ Zu spät, Kitty- Kat.“ Ein Schlag in die Magengegend, der sie loshusten liess.
 

„Du bist einfach zu langsam.“ Es klang von jeder Seite, Pietro schien überall zu sein. //Konzentrier dich, Kitty.. du kriegs das hin... du musst.. du musst John helfen..// Kitty konzentrierte sich, drehte sich langsam um sich selbst, versuchte zu erkennen, wo Pietro sich befand.
 

//Aber Moment..// Das wars. Kitty schlug blindlings in die Luft, und doch traf sie, Pietro lief in ihre Faust hinein. Diesmal war er derjenige der zu Boden ging. Kitty stolperte Rückwärts. Hielt ihren linken Arm fest. Er fühlte sich an wie gebrochen. Immerhin war hier gerade jemand mit Hyperspeed dagegen gedonnert. Sie stöhnte auf und stolperte dann beinahe über Duncan, der am Boden lag. Die Wand gab ihr Halt.
 

Doch auch Pietro erholte sich. Schnell, wie immer. Der Weisshaarige richtete sich auf und stand vor ihr. Er packte sie am Kinn und lächelte dann: „Weißt du, jeder hat das Gefühl ich hätte nur ne grosse Klappe und nichts dahinter.. aber das trifft vielleicht auf Pyro zu. Auf mich nicht.“ Kitty keuchte auf. Unternahm gerade nichts, um sich aus seinem Griff zu winden. Konnte auch nicht die Kraft aufwenden, sich zu phasen.
 

„Und das ist der Unterschied zwischen deinem Herzensbuben und mir. Ich ziehs durch.“ Er hielt sie weiterhin fest. Kitty würgte. „Und du.. du bist nichts. Du würdest es nicht fertig bringen, einen Menschen zu töten. Das mit Duncan, das war nur Glück. Ausserdem ist der Typ nicht tot.“
 

Kitty sah Pietro mit wütend funkelnden Augen an. „Wieso verdammt unterschätzt ihr mich alle?“ Das hatte sie schon Duncan gesagt. Mit diesen Worten fuhr ihre Hand in Pietros Brustkorb hinein. Sie umschloss sein Herz. Es pochte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, und als er spürte, dass sie es festhielt, begann es gleich noch mehr zu klopfen. „Denkst du jetzt immer noch, ich würde es nicht fertig bringen?“ Fragte Kitty ihn spöttisch. „Ich könnte dir das Herz raus reissen, Speedy.“
 

Pietro sah von seinem Brustkorb zu der Braunhaarigen. Nun konnte sie zum ersten Mal Angst in seinen Augen sehen. „Das könntest du nicht.. das würdest du nicht..“ Doch diesmal lag nicht mehr die Selbstsicherheit von vorhin in seinen Worten. Er war unsicher. Und sein Herz zeigte Kitty die Nervosität und Angst deutlich.
 

„Ich an deiner Stelle würde mich nicht bewegen.“ Meinte Kitty in überlegenem Ton. Pietro liess langsam seine Hand sinken und die Braunhaarige genoss es. Wieder richtig atmen zu können. „Ich habe gewonnen.. schätze ich.“ Sie genoss den kurzen Moment des Triumpfes und wollte soeben weitersprechen als..
 

„Kitty!! Kitten...! Pietro! Es ist Pietro!! Er ist.. Aaah!!!“ John hatte sie eingeholt, doch der Feuerteufel wusste nicht, wie ihm geschah, als er ruckartig von den Beinen gerissen wurde, das ganze fühlte sich schwer nach einer Achterbahnfahrt an. Oh, wie er Rummel doch hasste. Doch zurzeit hätte er nichts dagegen gehabt, auf einem zu sein, das wäre sicherlich sehr viel angenehmer gewesen, als das hier. Blobb, der ihn gepackt hatte, war auf dem besten Weg, dem Feuerteufel bei de Arme zu brechen, so eisern hielt er ihn fest, und trotzdem schaffte es der Koloss dabei auch noch, John die Luftröhre so zuzuschnüren, dass dieser nur noch zu röcheln vermochte.
 

Kitty hatte ihre Hand immer noch gefährlich in Pietros Brust versenkt. Doch als sie Johns Stimme hörte, zuckte die Brünette merklich zusammen, zog sogleich ihre Hand zurück und musste wie erstarrt mitverfolgen, in welche Bedrängnis man John gerade brachte. Pietro schien nur auf so eine Chance gewartet zu haben, er packte Kitty blitzschnell – und wir sprechen hier von Pietro, also wirklich blitzschnell – und knallte ihren Kopf mit voller Wucht gegen die Wand. Ein Blutfleck zeugte davon, dass es wirklich hart gewesen sein musste.
 

„Irrtum.. ich gewinne immer!“ Zischte der Weisshaarige Kitty zu. Diese sank langsam zu Boden. Sie sah alles durch einen Nebel, so wie es immer war, wenn sie einen über den Durst getrunken hatte und sie fühlte, wie ihre Sinne langsam schwanden. Nein, nicht einschlafen! Nicht jetzt!
 

Kitty biss die Zähne zusammen, rappelte sich erneut hoch und griff wieder in Pietros Brust. Wieder erwische sie sein Herz, es pochte nun wieder langsamer. „Nein, heute verlierst du!“ Ich war nur abgelenkt, fügte sie gedanklich hinzu. „Auch wenn Jubes mit für hassen wird, ich reiss dir dein verdammtes Herz raus.“ Sie lachte bitter auf, als Pietros Herz erneut im Hyperspeed schlug. Doch der Weisshaarige griff, statt sich zu ergeben, nach Kittys Hals. Was sollte das? Sie würde es wirklich tun, sie bluffte nicht. //Tu es!// Sagte sie sich selbst, ein Zittern ging durch den Körper der jungen Frau. //Mach schon!//
 

Ein markerbitternder Schrei dran an ihre Ohren, der das Blut in ihren Adern gefrieren liess. Johns Schrei. Ihre von Angs weit aufgerissenan Augen wanderten zu Pietro, der ihr siegessicher grinsend zuflüsterte: „Das kann Jubes später schon noch selbst erleidgen. Ich an deiner Stelle würde mir weder das Herz rausreissen, noch deine Kräfte weiterhin einsetzen, es sei denn, du willst unbedingt dem Klang einer brechenden Wirbelsäule lauschen.“
 

Kittys Augen wurden noch weiter doch ihre Hand lag immer noch um sein Herz. „Johns Wirbelsäule.“ Fügte Pietro hinzu. Sein Griff um Kittys Hals wurde fester. Kittys lockerer. Er wusste, er hatte gewonnen, er wusste, dass sie nichts tun würde, was ihren Feuerteufel gefärden könnte.
 

Ein kurzer angstvoller Blick zu John, der immer noch nicht fähig war, etwas zu sagen, weil ihm die Luft fehlte, der aber trotzdem weiterhin versuchte, sich aus Blobbs Griff zu befreien. „Das würdest du nicht tun..“ Hauchte Kitty leise. Doch sie ahnte, dass der Pietro, der vor ihr stand, nicht der gleiche war, den sie kannte. Er musste ihr und auch John und allen anderen die ganze Zeit etwas vor gemacht haben. Er war nicht der arrogante Kerl, der am Ende doch eigentlich noch nett war. Er war wirklich der böse hier. Der böseste von allen. Es war zwar feige, John als Druckmittel zu benutzen, aber es war nicht feige, nicht mutig, sondern einfach nur abartig, dass er ihn womöglich töten würde. Das war es, was sie erkennen liess, dass Pietro nicht der war, der er vorgab zu sein.
 

Pietro sah ihr mit kühler Miene in die Augen. „Lass mich los du Ar..arghlsg..“ John schrie erneut und konnte seinen Satz nicht vollenden. Kitty schloss die Augen und keuchte. Das konnte sie sich nicht einmal anhören. Hingucken konnte sie ja sowieso nicht. Sie spürte Johns Schmerzen praktisch schon am eigenen Leib. Die Braunhaarige öffnete die Augen wieder.
 

„Bist du dir da wirklich sicher, oder hoffst du wiedermal, wie schon so oft? Dann kann ich dir sagen, die Hoffnung ist umsonst, es wird niemand kommen, um euch zu retten. Lance ist erledigt. Und sonst.. sonst weiss ja keiner davon.“ Pietro lachte spöttisch auf. Sein Griff war inzwischen stahlhart geworden. Kitty bekam langsam Mühe mit dem Atmen, ausserdem wurde nun auch Sorge um Lance wach. Was war mit dem Braunhaarigen geschehen? Langsam traute sie Pietro alles zu, auch wenn Lance sein bester Freund war, nun wohl gewesen war. „Wahrscheinlich werden sie morgen hier deine und Johns Leiche finden. Wenn du so weiter machst.“
 

Kitty schüttelte den Kopf. Langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen. Tränen vor Schmerz. Tränen, weil man John so übel mitspielte. Tränen, weil ihre Situation einfach beschissen war und sie rein gar nichts tun konnte. „Kitty... Hau ab, ich komm schon klar!“ Keuchte John, während er immer noch versuchte, sich zu befreien. „Pietro.. er ist..“ Setzte der Feuerteufel erneut leise an. Laut zu reden erlaubte ihm seine Stimme und auch der Sauerstoff, der zur Verfügung stand nicht mehr. „Er ist.. Magnetos Sohn.“ Endlich hatte der junge Feuermutant es über seine Lippen gebracht. Der Widerstand wurde aus Gründen der Erschöpfung vorerst aufgegeben.
 

Kitty sah zurück zu Pietro. Ihr Blick wurde nachdenklich. Langsam wurde auch ihr alles klar. Deshalb hatte Lance sie auch gewarnt. Er hatte ihr zwar nicht direkt gesagt, dass sein bester Freund dahinter steckte, jedoch indirekt hatte er es angedeutet. Wenn Pietro so grausam war, was hatte er dann mit Lance angestellt. Dieser war hier ja nirgens. Kitty bekam langsam wirklich Panik. Aber wieso alles gegen John ging, das verstand Kitty nicht.. Was hatte dieser junge Mutant an sich, was ihn zu etwas besonderem machte? So besonders, dass man so einen grossen Aufwand unternahm? Nun ja, was Mystique im Institut wollte, das gehörte dann wohl auch noch zum gesamten Plan. Wirklich perfide ausgedacht.
 

„Du warst das alles! Verdammt.. und wir waren alle so dumm.“ Wie konnten sie nur alle so dumm sein? Kitty zwang sich zu einem anerkennenden Grinsen. „Na gut, du hast gewonnen, key?“ Sie hoffte natürlich darauf, nun losgelassen zu werden. Nach dem Motto, ok, du hasts uns bewiesen, können wir jetzt mit dem Spiel aufhören? Doch Pietros Griff wurde nicht lockerer. Auch John wurde nicht losgelassen.
 

„Ich weiss.“ Meinte Pietro selbstgefällig. „Aber den Jackpot hole ich mir jetzt erst noch.“ Meinte er an Kitty gewandt. Die ihn nur irritiert ansah. Er ignorierte den Blick und drehte sich dann zu John um. „Na? Siehst du das, Pyro?“ Mit diesen Worten hob er Kitty langsam noch oben. Diese wehrte sich nicht, schliesslich wollte sie nicht, dass man John irgendetwas antat. Sie röchelte nur leise und rang nach Luft. John folgte Pietro mit dem Blick. Schloss die Augen und atmete einmal kurz durch.
 

In Pyros Gliedern schien wieder neue Energie zu fliessen, denn er begann erneut, sich zu winden und brüllte sich dabei, so gut es ging, die Seele aus dem Leib, dass es nur so Fluchwörter Hagelte: „Lass sie sofort runter du weisshaariges Arschgesicht oder ich schwöre dir, du wirst den morgigen Tag nicht mehr erleben! Ich bring dich um! Ich mach dich kalt! Ich..!“ Pyro bekam von Todd einen heftigen Schlag in die Magengegend, der ihm den Atem raubte. Er hustete, speh Blut und brüllte trotzdem weiter: „Ich bring dich um, Arschloch!! Lass Kitty runter.“ Ein erneuter Schlag, der Pyro aufstöhnen liess.
 

Pietro sah zu Kitty und meinte: „Ou, da hab ich wohl wen ganz schön wütend gemacht. Angst?“ Feixte er und sah dann zu Pyro, der gerade wegen eines weiteren Schlages nicht in der Lage war, zu brüllen oder besser zu krächzen. „Ach, Pyro. Wann lernst du endlich, bitte zu sagen?“
 

Pyros Widerstand wurde grösser und er blaffte zurück: „Und wann lernst du endlich, dass nicht jeder ein verdammter Assisnob ist wie du?! Lass sie runter! Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst dann..“ Erneutes Zappeln.
 

„Du weißt gar nicht, wie oft ich das schon tun wollte.“ Bemerkte Todd und ehe Pyro auch nur ein: Huh? Von sich geben konnte, hatte er die Faust der Kröte im Gesicht. Kitty schrie mit ihm auf.
 

Pietro schien darüber ziemlich amüsiert zu sein. Er lachte sogar leise auf und meinte dann zu John: „Hach, Liebe ist schon schön, nech? Toad könnte dich tausendmal schlagen und es wäre nicht so schmerzhaft wie das hier.“ Der Weisshaarige grinste Pyro zu, der bereits wusste, was er im Begriff war, zu tun.
 

„Nein..“ Hauchte John leise.
 

Ein weiterer Schrei, diesmal von Kitty selbst. Ein weiterer Blutfleck an der Wand. „Ich frag mich ja, wie oft man das wohl machen kann, bis ihr der Schädel platzt.“ Kommentierte Todd das ganze. Die Kröte spürte einen Klaps auf den Hinterkopf. Eigentlich hatte Pyro mit voller Wucht zuschlagen wollen, war aber von Blobb gestoppt worden. „Das war definitiv die falsche Antwort, Allerdyce.“ Knurrte Toad verächtlich und John bekam einen sehr viel stärkeren Schlag zurück.
 

Doch auch das hinderte den Feuerteufel nicht daran, weiterzubrüllen: „Lass deine dreckigen Pfoten von ihr. Und macht das nie wieder!! Du bist tot! Ich kill dich!“ Wie oft hatte er das heute schon zu einigen Leuten gesagt.. Pietro verzog den Mund zu einem leichten, äusserst dreckigen Grinsen. Ein dritter Blutfleck, auch diesmal Schrie Kitty aber leiser, wurde an die Wand gehauen. Und sie wehrte sich immer noch nicht.
 

„Und wenn nicht?“ Erwiderte Pietro in provozierendem Tonfall. „Kommt dann klein Pyro her und haut mir eine rein?“ Er lachte auf, denn in Johns Situtation war das gänzlich unmöglich, er hatte kein Feuer und nicht genügend Kraft, um gegen Blobb anzukommen.
 

Kitty hing immer noch in die Luft, an die Wand gedrückt. Der Schmerz an ihrem Kopf und auch der in dem gebrochenen linken Arm hinderte die Braunhaarige daran, einfach einzuschlafen. Aber sie war so müde, so erschöpft. Ihr tat alles weh. Sie nahm alles nur noch durch einen dichten Schleier wahr. „John..“ Hauchte sie leise und zog damit Pietros Aufmerksamkeit wieder mehr auf sich. Seinem Grinsen nach zu urteilen war ihm soeben etwas absolut teuflische eingefallen und er drehte den Kopf wieder lässig zu Pyro um.
 

„Hier ruft wer nach dir.. und rate mal, wer antworten wird.“ Ein weiterer Lacher. Pyro war gar nicht zum lachen. „Glaub mir, Pyro. Das ist nur zu deinem besten und du wirst mir später noch sowas von dankbar dafür sein...“ Was auch immer das heissen mochte.
 

„Das glaub ich ja wohl sowas von nicht.“ Knurrte Pyro und verwendete dabei absichtlich ähnliche Worte wie Pietro. Er konnte sich ja gerade eigentlich nur mit Worten wehren. Er wünschte sich das Feuerzeug von Aura mehr als alles andere herbei. Der junge Feuermutant verfolgte misstrauisch und leicht zitternd, was Pietro nun vor hatte.
 

„Pass auf, das wird dir jetzt sehr weh tun.“ Pietro drehte sich Kitty zu, zog sie zu sich heran und küsste sie. Er brauchte sie nicht einmal gross zu zwingen, sie war schon zu erschöpft um irgendwelche Gegenwehr zu geben.
 

Pyros Energien hingegen schienen sich immer wieder zu erneuern, denn nun setzte er sich wie ein Löwe ein, um Bobbs Fangarmen zu entkommen. „Du Mistkerl, du Arsch, du abgefuckter Wichser. Ich mach dich kalt! Nkopf kürzer. Lass sie los, ich..!“
 

Kitty ihrerseits zeigte trotzdem eine Reaktion. Sie spuckte Pietro ins Gesicht. „Mist.. kerl..“ Zischte sie leise und kaum hörbar.
 

„Ou.. das wird uns auch sehr weh tun, oder besser dir.“ Meinte Pietro, während er sich die Spucke angeekelt aus dem Gesicht wischte. „Ich frage mich echt, was du an ihr findest. Sie küsst nicht besser, als Jubes.“ Meinte Pietro beiläufig. Ein weiterer Schrei. Kittys Kopf war schon wieder gegen die Wand gehauen worden. Pyro konnte nicht mehr.. oder besser John. Pyro schon, aber John nicht.
 

„Lass.. lass sie los.. bitte.“ So selbstsicher er eben noch gewesen war, so schwach schien er nun zu sein. Sogar sein Tonfall war vergleichsweise weich. Hoffnungsvoll wanderten die braunen Augen zu Pietro. Da hatte er sein Bitte, wenn er es unbedingt wollte. „Was willst du denn von mir, verdammt?!“ Das klang nun schon richtiggehend kläglich.
 

„Du weißt doch ganz genau was ich will..“ Darüber hatten sie zuvor schon geredet. //Es ist nur zu deinem besten verdammt.. sonst..// Pietro führte den Gedanken nicht weiter, doch sonst würde noch etwas sehr viel schlimmeres mit dem Feuerteufel angestellt werden, als das, was er im Begriff war, zu tun. Der Weisshaarige fixierte John mit seinen wässrig blauen Augen. Dieselben wässrig blauen Augen, die auch sein Vater hatte.
 

John sah ihn hilflos an. Sah von Pietro, zu Kitty, zurück zu Pietro, zurück zu Kitty. Und dann wieder zu Pietro. Schweigend sahen die beiden sich an und John fing langsam an, den Kopf zu schütteln. „Ich kann nicht.. versteh doch..“ Hauchte der Feuerteufel leise. „Ich kann einfach nicht.“ Der letzte Teil war gebrüllt, aber immer noch lag etwas bittendes in seiner Stimme. Vielleicht liess sich Pietro ja sogar noch erweichen.
 

„Da sie das Problem zu sein scheint.“ Pietro nickte in Richtung Kitty. „Sollten wir das Problem beheben.“ Die unglaubliche Kühle in seiner Stimme liess John erschaudern. Pietro schlug Kittys Kopf erneut gegen die Wand. Wieder und wieder.. und wieder. Ihre Schreie waren anfangs noch ziemlich laut und hell, was aber stetig abnahm und bald nur noch ein leises Stöhnen und röcheln war.
 

„Noch zehn Mal, dann is entweder sie tot oder John am Ende.“ Hörte John Blobb sagen.
 

„Die Wette gilt, Buddy. 20 Mäuse.“ Gab Todd zurück. Die beiden schlugen ein. So gut es ging, ohne dass Blobb dabei John loslassen musste. Dieser die beiden wütend anfunkelte.
 

John versuchte anfangs noch, sich aus Blobbs Griff zu befreien. Doch sich dabei selbst den Arm zu brechen, das riskierte er doch nicht. Langsam erschlafften seine Glieder. Der Feuerteufel schloss die Augen. Bei jedem weiteren Schrei zuckte er zusammen, als würde er den Schmerz am eigenen Leib spüren. Dagegen waren seine eigenen Schmerzen rein gar nichts.
 

„Genug!.. Es ist genug!“ Rief er heiser aus. Seine Stimme war nun extrem brüchich und sprach seine pure Verzweiflung aus. John biss sich auf die Lippen, als er bemerkte, dass seine Augen langsam feucht wurden. Nicht doch. Nicht auch das noch, das war peinlich. Den Gefallen wollte er Pietro auf gar keinen Fall machen, und was, wenn Kitty das noch mitbekam? Dann war es doch umso peinlicher. John kniff die Augen zusammen, doch, als würde er nicht alles geben um es zu verhindern, liefen langsam heisse Tränen von seinen Augen, über die Blutverschmierten Wangen bis zu seinem Kinn und tropften langsam auf den Boden.
 

Das war doch nicht zum Aushalten. Die Ausrede mit Sand in den Augen würde ihm keiner von denen abkaufen, aber das war einfach nur noch grausam. Deshalb schämte sich John auch nicht so sehr für die Tränen, wie er es sonst getan hätte. Er schämte sich immer noch etwas, aber eben nicht ganz so fest, wie er sich sonst geschämt hätte. Peinlich blieb es, hoffentlich war Kitty ohnmächtig. „Ich.. ich tue alles. Aber bitte.. bitte.. hör einfach nur auf damit.. du tust ihr doch weh..“ Johns Beine zitterten und er wäre wohl zu Boden gesunken, wenn Blobb ihn nicht festgehalten hätte. Pietro hatte ihn fertig gemacht, ohne ihn selbst anzurühren. //Gott.. bitte lass Kitty bewusstlos sein// Sie sollte ihn zumindest nicht weinen sehen, das zerstörte ja sein ganzes Image.
 

Pietro stoppte und meinte dann mit teuflischer Genugtuung in der Stimme: „Ah.. ich sehe. Jetzt verstehen wir uns.“ Ein selbstgefälliges Grinsen. „Wirklich alles?“ Irgendwie begann das hier, langsam richtig Spass zu machen. Vor allem, da John nichts gegen ihn tun konnte. Rein gar nichts. Doch Pietro fiel das ganze nicht so leicht, wie er gerade tat. Er spielte zwar momentan den starken, der vor nichts zurückschreckte, aber es tat ihm doch weh, einen recht guten Freund so leiden zu sehen. Vor allem, wenn er dann auch noch behauptete, nur dessen bestes zu wollen. Aber Pietro wusste, dass er das alles nur tat, um John vor noch grösserem Unheil zu beschützen. Um Pyro, der wohl einmal zu den mächtigsten Mutanten gehören würde, zu beschützen. Um seinen eigenen Willen zu beschützen. Das war er ihm doch irgendwie schuldig.. nach all dem. Und so, war John ja immer noch dazu zu bewegen, dass er freiwillig mitkam.. die Bedinung seines Vaters wäre erfüllt...
 

„Hah.. das waren zehn. Her mit den Mäusen.“ Zischte Blobb einem zerknirschten Todd zu, der daraufhin begann, in Johns Hosentaschen nach 20 Dollar zu suchen. Ja, richtig. Johns Hosentaschen, nicht die eigenen. Der Feuerteufel ignorierte das schon gänzlich.
 

Statt auf die Kröte zu reagieren, die ihm gerade 20 Mäuse aus den Taschen zog meinte John leise: „Alles..“ Er schluckte, das alles hörte sich doch wirklich nach sehr, sehr viel an. Ein Blick zu Kitty. Sie war es wert. Sie war sogar noch mehr wert. Viel mehr. Und diese verdammten Tränen flossen noch immer. Wann hatte er denn bitteschön das letzte Mal geweint? Wie ein Blitz durchschoss es John...
 

Bei Jays Tod..
 

Das durfte hier auf gar keinen Fall passieren. Er würde noch sehr viel mehr als alles tun, um Kitty zu retten. Sein Kätzchen. Kitty musste leben. Ein Mord war schlimm genug, auch wenn er es hier nicht selbst tun würde. Er würde sich dafür verantwortlich fühlen und das kam Mord schon beinahe gleich. In diesem Falle hier. „Alles!“ Meinte John mit Nachdruck. Diesmal klang er entschlossen. Und es klang, nach langsam zurückkehrendem Selbstvertrauen.
 

„Ausgezeichnet.“ Meinte Pietro, denn dieses Mal klang es wirklich auch echt in seinen Ohren. Ein weiterer Knall der John zusammenfahren und Todd jubeln liess. „Dann mal gute Nacht, Kitty-Kat und träum was süsses. Du warst wirklich noch nützlicher, als ich dachte und sicherlich auch nützlicher, als du es in deinem gesamten Leben wohl je wieder sein wirst.“ Er liess sie los. Kittys Körper rutschte der Wand entlang langsam zu Boden. Ihre Atmung ging ziemlich schwach. Das war mindestens eine Hirnerschütterung, wenn nicht mehr.
 

„Meine 20 Mäuse.“ Meinte Todd breit grinsend. Genau genommen waren es ja Johns, aber das war ja nun nicht mehr wirklich wichtig für den Feuerteufel.
 

„Kitty!“ Rief John aus und wollte zu ihr rennen. „Du hast gesagt, du lässt sie in Ruhe!!“ Brüllte John anklagend an Pietro gewandt. Immer noch konnte er Blobbs Griff nicht entkommen. Die ganze Sache hier war sowas von beschissen für ihn.
 

„Hab ich doch.“ Pietro zuckte unschuldig mit den Schultern. „Na dann. Abmarsch. Mystique ist sicherlich auch schon längst weg.“ Meinte Pietro und betrachtete seine Hand, an der Blut klebte. Fast schon angeeckelt strich er es an der Wand so gut wie möglich ab und sah dann auf, als John ihm heiser zurief:
 

„Lass mir noch ein bisschen Zeit.. ich.. ich will mich verabschieden.“ John sah ihn flehend an. Das war mehr als nur peinlich für den Feuerteufel. Pietro wollte etwas sagen, schloss den Mund dann aber wieder. Der Weisshaarige wandte den Blick ab und nickte leicht. So hart wie er tat, war er dann doch nicht. Er kam nahe genug an John heran um in normalem Tonfall reden zu können und meinte dann: „Na gut.. aber kein einziges Wort darüber, wohin wir gehen und warum du gehst.“ Die Stimme war äusserst drohend, John nickte nur ziemlich matt.
 

Pietro wandte sich zum gehen und drehte sich dann noch einmal um: „Argh. Sag einfach gar nichts darüber.“ Das konnte man dann ja nicht mehr verabschieden nennen. „Achjah, und ehe ich das vergesse.“ Der Weisshaarige kramte etwas aus seiner Jackentasche hervor und hielt es so hin, dass John es deutlich erkennen konnte.
 

Der Feuerteufel knurrte etwas und meinte dann: „Du verdammter..!“ Pietro hielt ein Handy in der Hand, drückte den Abspielknopf, Kittys Stimme erklang:
 

„Aber wieso machst du das alles, nur für dieses dämliche Zippo?! Jetzt braucht sie nämlich nur noch rauszufinden, dass du ein verdammter Mutant bist, der noch dazu Feuer kontrollieren kann und dann gute Nacht.“
 

Duncans Handy. John lachte leise auf, es klang unglaublich bitter. Das hatte noch gefehlt. „Na vielen Dank auch. Ez weiss ich auch, wieso der Typ letztens irgendwas aus mir rausprügeln wollte.“ Irgendwie war er am Ende doch immer das arme Schwein, das alles ausbaden musste. Das sah man ja jetzt auch wieder. Johns Blick wanderte zum bewusstlosen Duncan und dann zu Kitty, die sich auch nicht mehr bewegte. Und sie litt seinetwegen. John biss sich auf die Lippen.
 

Pietro lachte ebenfalls auf und meinte: „Und rate mal, wer das noch heute zu hören kriegt? Dann bist du nicht nur Hauptverdächtiger wegen Brandstiftung, sondern auch schon beinahe verurteilt. Ausserdem, wer erklärt den lieben Leuten das da.“ Ein Nicken zu Duncan. „Ich würd sagen Happy Birthday Pyro und hallo schwedische Gardinen.“ Danke für die Ironie und danke für die Blumen. Das konnte John gerade wirklich noch brauchen. „Hat irgendwie aber auch was, so richtere Verbrecher zu sein und nich nur Möchtegern, nech?“ Feixte Pietro und fügte hinzu: „Auch wenn du nichtmal den Brand selbst gelegt hast.. Nur dumm, dass das wohl keiner glauben wird. Also.. du siehst, es is sowieso das beste für dich, mitzukommen und für sie.“ Ein Nicken zu Kitty. „Doch sowieso auch und das weißt du.“
 

John schloss die Augen und meinte dann ganz leise in seltsam gefährlichen Tonfall, hinter den braunen Augen flackerte Feuer: „Eines versprech ich dir, Pietro.. das kriegst du zurück! Alles!“ Pyro schlug die Augen auf und fixierte den Weisshaarigen: „Absolut alles.. doppelt und dreifach so viel.. bis.. wir.. quitt .. sind!“ Es klang unglaublich abgehackt. Der Feuerteufel senkte den Blick und als John den Blick wieder hob waren die Augen trüb: „Ich hab also keine Wahl.. was?“
 

Das Handy wurde sicherheitshalber wieder versatut und Pietro meinte: „Jep. Hey.. du hättest auch die schnelle Tour haben können, aber du wolltest es ja unbedingt auf die harte.“ Ein undschuldiges Schulterzucken. John musste sich ein, ich wollte es gar nicht! Mit aller Kraft verkneifen. „Naja.. ertrags wien Mann, du wirst dich eh schnell dran gewöhnen... obwohl.. geheult hättest du ja schonmal.“ John rollte mit den Augen. Damit würde der Weisshaarige ihn jetzt wohl ewig aufziehen.
 

Gerade wollte John trotzdem etwas erwidern, als ihm plötzlich unnatürlich kalt wurde. Auch Pietro fröstelte, schien etwas zu sehen, was ihn erstarren liess. Das grinsen war wie weggewaschen. John folgte seinem Blick und erkannte, was seinem „Freund“ einen solchen Schrecken einjagte. John spürte Blobbs Hände zwar immer noch, jedoch waren diese eiskalt geworden. Die Augen des Feuerteufels weiteten sich, als er erkannte, dass Todd und Blobb beide von einer blutroten Eisschicht überzogen waren. Nun konnte der Braun-Blondhaarige sich mit Leichtigkeit aus dem Griff befreien.
 

Der Klang von Absätzen hallte an den Wänden wieder und ein Mädchen in einem kurzen schwarzen Kleid trat ins Licht, die Hand erhoben, auf Todd und Blobb gerichtet. „Aura..?! Wars du das.. etwa..?“ John blieben beinahe die Worte im Hals stecken, aber wer konnte es sonst gewesen sein? Bobby war nicht hier und dessen Eis war nicht blutrot.
 

„So war das aber nicht..“ Begann Pietro kopfschüttelnd und machte einige Schritte rückwärts.
 

„Ausgemacht? Geplant? Naja.. weißt du, ich hab mir die Sache doch anders überlegt, ich hatte einfach das Gefühl, es wäre sehr viel wichtiger meinem Bruderherz aus einer.. nun ja, ziemlich unbequemen Lage zu helfen, nachdem ihr alle verschwunden wart.“ Sie war es gewesen, die Lance‘ Wunde geschockfrostet hatte und mit ihm gemeinsam den anderen gefolgt war.
 

Auras Augen waren eiskalt und sie richtete ihre Hand auf Pietro. Der Weisshaarige konnte spüren, wie ihm die Kälte die Beine hochkroch.
 

„Moment.. moment.. Wieso kannst du das?!“ Rief John heiser aus und ereiferte sich dann: „Und was war ausgemacht und geplant verdammt?!“ Wieso wusste hier eigentlich so ziemlich jeder mehr als er. Der Feuerteufel kam sich langsam vor wie der letzte Depp, der eine Ahnung von nichts zu haben schien.
 

„Ach.. Nicht so wichtig.“ Meinte Aura mit einer abwehrenden Handbewegung und lächelte dazu passend kurz zuckersüss, dann sah sie erneut zu Pietro und ihre Miene schien einzufrieren: „Ok, die zwei Idioten sind erledigt, nun wäre unser Speedy dran.“ Knurrte sie. „Zeit ihm zu zeigen, was passiert, wenn man sich mit einem der Cole‘ oder der Allerdyce‘ anlegt.“
 

„Uh.. wildes Mädchen. Verschwinden wir in der Besenkammer?“ Gab Pietro wie immer nicht auf den Mund gefallen und nur an das eine denkend zurück. Seine Füsse bewegten sich bereits im Hyperspeed auf einem Ort, damit ihn Aura nicht einfach so einfrieren konnte.
 

„Hallo, ich bin auch noch da!“ Rief John dazwischen, den die beiden scheinbar gar nicht zu beachten schienen. „Du bistn Mutant?!“ Wieder diese Frage an Aura.
 

„So siehts aus.. ich regel das rasch.“ Meinte die Braunhaarige zu ihrem Stiefbruder und dann an Pietro gewandt: „Sicher doch, Speedo. Träumen soll ja noch erlaubt sein, ne? Aber ich wär eher für Cocktails an Brotherhood Eiswürfeln.“ Sie war ebenso schlagfertig wie Pietro. Johns Blick wanderte immer wieder zu Kitty. Er hatte eigentlich ganz andere Sorgen, als hier mit Pietro und Aura zu diskutieren oder ähnliches.
 

„Ah.. äh.. verschieben wir das aufs nächste mal, Eisprinzesschen.“ Meinte Pietro und zwinkerte Aura grinsend zu. „Ich verschwinde, hier wird’s mir zu eisig.“ Ein letzter Blick auf Todd und Blobb, Pietro war so ein Kameradenschwein, dass er ihnen nun nicht helfen würde. Dann ein Blick zu John und der Weisshaarige meinte ernst: „Und du.. denk dran, was ich gesagt habe. Ich komme wieder.“ John wusste sehr genau was das hiess, er hatte bloss wenig Zeit.
 

Wuuuusch.. und weg war er.
 

John sah zu Aura. „Danke..“ Murmelte er leise und senkte dann den Blick. „Du warst also die ganze Zeit eine von uns?“ Irgendwie schon witzig, die Tochter des grössten Anti-Mutanten Politikers war selbst eine Mutantin. Voll die Ironie hier.
 

Aura drehte den Kopf zu ihm und nickte dann langsam. Jetzt war aber nicht der richtige Moment darüber zu reden, John meinte rasch: „Wir müssen sehen, ob wir Mystique noch erwischen!“ Zwei hatten sie ja, Pietro war eh weg.. er würde zwar wiederkommen, aber davon durfte keiner erfahren. John wollte eben Losrennen, auch wenn er viel lieber nach Kitty hätte sehen wollen, doch Aura hielt ihn zurück.
 

„Lance ist ihr gefolgt, aber ich schätze, er kriegt sie nicht mehr. Pietro hat ihn ganz schön ausgeschaltet, war nur noch am rumtorckeln.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Sauer, dass ich nie was gesagt habe?“
 

John blieb stehen und sah sie an. Sie hatte also gewusst, dass er ein Mutant war. Woher bloss. Er schüttelte langsam den Kopf. „Ich auch ja auch nie was gesagt..“ Kam es leise und dann fragte er: „Wieso wusstest du das alles? Du wusstest, dass Pietro nMutant ist, du wusstest, das ich ein Mutant bin.. du wusstest wer Mystique ist.. Wie?“
 

Aura grinste leicht und tippte sich an den Kopf. „Ich kann Eis beherrschen und es auch erschaffen – nur dass es blutrot wird, was eh viel besser aussieht – aber das ist nicht das einzige. Manchmal werden Träume wahr.. manchmal träume ich von der Zukunft.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Visionen oder so.. den Rest hab ich selber rausgekriegt, während ich hier war. Bisschen rumspioniert, bisschen mit Pietro abgehangen.. da kriegt man so ziemlich viel raus.“
 

„Wusstest du auch, dass Mystique die ganze Zeit Kittys Hund war?“ Wenn sie das gewusst hätte dann.. Johns Faus verkrampfte sich.
 

Aura schüttelte den Kopf. „Ne..da hab ich eben so wie ihr im Dunkeln getappt.“
 

„Weiss Frank davon?“ John sah sie ernst an.
 

„Hast du sie noch alle? Wenn Dad von wüsste, keine Ahnung was er tun würde.. das schlimmste was mir wiederfahren würde, ist, dass er mich auf hoher See in ein Boot steckt und hofft, das ich verhungere. Du kennst meinen Vater noch gar nicht richtig.. er ist nicht so nett, wie alle denken.“ Nur zu ihr, weil sie Daddy’s Little Angel war, aber wenn er herausfand, dass sie eine Mutantin war, dann nicht mehr. „Aber naja, er ist meine Kreditkarte.. und wer setzt schon sowas aufs Spiel, nur um als Mutant zu leben.“ Sie lächelte bitter, verwandelte das Lächeln aber sogleich in ein zuckersüsses, gekünsteltes.
 

John merkte, dass er sich um Kitty kümmern sollte. Er sah zu der Braunhaarigen und meinte dann an Aura gewandt: „Hol Hilfe! Informier Jean und Scott, und vielleicht den Professor, ruf den Krankenwagen und die Polizei.“ Letzteres musste sie nicht mehr tun, das würde Pietro schon erledigen, aber egal. „Ich kümmere mich um Kitten.“
 

Aura legte den Kopf leicht schräg, schien dann aber zu verstehen und wandte sich zum Gehen. „Ahja.. und sag Lance, dass es ihr gut geht.“ Meinte John noch. Wieso sagte er so etwas? Ein Teil von ihm, würde Lance immer noch gerne einfach nur schlagen, aber trotzdem..
 

Aura verschwand und John eilte zu Kitty. Der Feuerteufel kniete sich zu ihr nieder und strich ihre Haare zurück. Teilweise waren diese Blutverschmiert. „Kitten..“ John drückte sie an sich und hielt sie so fest wie möglich im Arm. „Ich.. Ich.. Es.. Es tut mir Leid. Ich war so dumm, wach auf.. Bitte.“ Nicht noch einmal weinen!
 

Während er so mit ihr sass und sie ihm Arm hielt und sie sich nicht regte kam ihm plötlich ein Einfall. Der junge Feuermutant hob Kitty sachte hoch und trug sie mit sich...
 


 

~[Johns 18th Birthday – Part II – End.*

Mein geliebter Idiot

Mein geliebter Idiot
 

Es war eine wundervolle, klare Vollmond Nacht und der Sternenhimmel über dem Institut wurde von keiner einzigen Wolke getrübt. Allerdings war das Klima doch weniger angenehm. Es war kühl geworden, kein Spätsommer mehr, der Winter hielt langsam Einzug. Es hatte ja auch sogar schon geschneit.
 

Kitty schlug die Augen langsam auf und atmete die kühle Nachtluft ein. Sie blinzelte. Sie lag auf dem Dach des Instituts. Kitty fuhr sich über die Augen, schüttelte leicht den Kopf. War das alles nur ein Traum gewesen. Ein einziger, eigentlich wunderschöner Traum, oder ein Traum von einer Welt, in der sie und John zusammen waren. Denn hier war das doch überhaupt nicht möglich. Gut, dass John kein Telepath war, denn wenn er das erfuhr.. er würde sie sicherlich ewig damit aufziehen.
 

Kitty errötete bei dem Gedanken an das, was sie geträumt hatte und schlang die Arme um den Körper, da sie fröstelte. Das würde niemals einer erfahren. //Aber wär schon schön.. irgendwie// Nein, wär‘s nicht, im Traum hatte das vielleicht schön gewirkt, aber in Wirklichkeit wäre es sicher einfach nur schrecklich.
 

„Na, Kitten. Schmutzige Träume von uns, wie wir‘s wild in Logans Zimmer treiben?“ Kitty erstarrte und fuhr herum. John saß grinsend neben ihr. Konnte er Gedanken lesen, oder was. Mist.. schnell so tun, als hätte er nicht ungefähr ins schwarze getroffen. Es war ja nur ungefähr. Und sowieso: Wieso denn in Logans Zimmer?..
 

Kitty spürte Schmerzen ihn ihrem Kopf, als sie sich so schnell wie möglich aufsetzte, doch sie ignorierte diese. „Jaha.. träum weiter, Streichholz! Du und ich.. davon steht absolut nichts in den Sternen.. und sowieso.. Logans Zimmer?“ Begann sie dann empört auf ihn einzureden.
 

John musste lachen. „Hab dich dran gekriegt, was?“ Er gluckste noch ein wenig und meinte dann: „Naja.. ich dacht einfach ich nehm was ziemlich Abturnendes.“ Immer noch grinste er leicht.
 

Kitty verengte ihren Blick. „Komm schon, Kitten. Denk mal scharf nach.. vor drei Monaten lag hier ja wohl noch kein Schnee.“ Kitty fuhr erneut herum. Betrachtete die Landschaft. Alles war von einer dünnen Schneedecke überzogen.
 

„Jaha.. du und ich.. nie.“ John ahmte ihren Tonfall dabei nach. „Oh Gott, wie komm ich nur auf sowas. Ist ja absolut unpassend und sowieso, jemand wie du.., tz.. in deinen Träumen.“ Er zwinkerte ihr zu und brach dann in erneutes Lachen aus.
 

Kitty fuhr mit der einen Hand langsam an ihren Kopf. Da, wo die höllischen Schmerzen herkamen. Es war alles ungefähr notdürftig verarztet. Sie würde sicherlich deswegen noch ins Krankenhaus müssen, aber John schien gute Arbeit geleistet zu haben. „Arschloch.“ Meinte die Braunhaarige und brach dann in lautes Lachen aus.
 

„Ne echt, denkst du, ich wär deinetwegen hier? Tz.. Ich guck mir die Sterne an.“ Er sah demonstrativ zum Sternenhimmel und musste sich mit aller Kraft weiteres Lachen verkneifen. Sonst nahm sie ihm das, doch sowieso nicht ab. „Und ach ja, die richtige Bezeichnung lautet Idiot. Schon vergessen?“
 

Tat sie sowieso nicht. „Idiot!“ Verbesserte Kitty sich und zuckte dann zusammen, als John laut aufheulte.
 

„AUUUUUWWWWW.. weißt du noch? Die Nacht des Werwolfs..“ Er wusste also noch alles. Kittys Herz raste bei dem Gedanken an diese Nacht vor mehr als einem Monat. Es war so eine tolle Atmosphäre gewesen, doch er hatte sie nicht geküsst..
 

Kitty kicherte immer noch und hauchte ihm dann zu: „Du kleiner Dichter.“ Sie lehnte sich an ihn. Sie war zwar müde, aber trotzdem konnte sie jetzt keinesfalls einschlafen. Ihre Augen wären ihr nicht zugefallen.
 

„Weißt du, zu was wir beim letzten Mal nicht gekommen sind?“ Meinte John leise und legte die Hand an ihre Wange. Doch seine Freude war aufgesetzt. Sein Lächeln ebenfalls. Er machte gute Miene zum bösen Spiel. Wollte sie nicht in Gefahr bringen, nicht wie Jay. Nicht wie bei Jay, dem er ein absolut mieser bester Freund gewesen war. Jay hatte auf ihn aufgepasst, dafür gesorgt, dass er nicht verhungert war und auch dafür, dass er Gesellschaft gehabt hatte. Und wie hatte es John ihm gedankt? Irgendwie schien er verflucht zu sein, es konnte ja nur an ihm liegen, dass es allen, die eine Weile engeren Kontakt zu ihm gehabt hatten am Ende gleich erging. Sie starben. Sein Vater war tot, seinetwegen. Sein bester Freund war tot, seinetwegen. Kitty wäre auch tot gewesen. //Ich werde niemals Dichter..// Dachte er sich, irgendetwas anderes wartete da, und wenn er ehrlich war, es machte ihm Angst.
 

„Jaha.. ich war so dumm dich um einen Kuss anzubetteln.“ Kitty grinste. John näherte sich ihr, kam immer näher, und als er beinahe ihre Lippen erreicht hatte, wich Kitty langsam und immer noch grinsend zurück.
 

„Ha, Rache ist süß.“ Meinte die Braunhaarige, als John sie verdutzt ansah. „Diesmal sollst du betteln.“ Sie kicherte vergnügt und legte dann den Zeigefinger auf seine Lippen. Fuhr sanft darüber.
 

„Och man, Kitten! Du bist so ne Romantik-Moment-Versauerin“, rief John gespielt empört aus. Sein Atem war warm. Er verursachte bei Kitty eine Gänsehaut, vor allem jetzt, wo die Umgebung ziemlich kühl geworden war, war es einfach nur eine Wohltat. Kitty schloss die Augen und genoss den Augenblick.
 

Kitty lehnte sich sanft an ihn, inzwischen waren sie aus der Liegestellung in eine Art Sitzstellung gewechselt. Kitty saß zwischen Johns Beinen, drehte den Kopf so nach oben, dass sie seinen Kopf im Blick hatte, verkehrt herum selbstverständlich: „Du hast geweint.“
 

John biss sich auf die Lippen und kam ins Stottern. Immer noch waren ihre Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Argh.. ne, hab ich nicht, ich.. meine Augen haben geschwitzt. War so heiß da..“ Wieso verdammt hatte sie dass noch mitkriegen müssen. Wieso?! „Außerdem, ich würde niemals weinen, Mensch.“ Wozu war man denn sonst heutzutage noch Mann?
 

„Idiot!“ Meinte Kitty belustigend und hauchte dann: „Das war das Süßeste, was du jemals getan hast.“ John stutzte. Sie fand es nicht.. schwach? Er sah sie immer noch unsicher an. Kitty schüttelte leicht den Kopf, hatte ihn immer noch so nach oben gedreht, dass sie ihn im Blick hatte, dann zog sie seinen Kopf sanft etwas nach unten und küsste ihn vorsichtig und kurz.
 

„Echt..?“ Er war immer noch ziemlich verdutzt, für den Kuss hatte er nicht einmal betteln müssen. Aber, es machte ihr nichts aus? Na gut, es war Kitty, aber Kitty müsste ihn doch erst recht deswegen auslachen, das war doch kindisch, er hatte sicher ausgesehen wie ein kleines Mädchen, dem man den Lolly weggenommen hatte. „Verarsch mich nicht.“ Murmelte er ungläubig.
 

„Mhmh.. würde ich niemals wagen.“ Kitty lächelte lieb und meinte dann: „Hast du‘s Pietro gegeben?“
 

John biss sich auf die Lippen. Pietro.. den hatte er nur durch dieses Gespräch schon beinahe vergessen gehabt. Verdammt. „Jah.. also Bobby war dann auch plötzlich da und hat sie zu Eisstatuen verarbeitet und naja.. Pietro ist rechtzeitig abgehauen. Boah.. ich könnte ihn.. nach dem was er getan hat!“ knurrte Pyro. Aura ersetzte er vorsorglich durch Bobby, selbst wenn das Eis blutrot war. Irgendwie würde das schon erklärt werden und Bobby war hoffentlich betrunken genug, dass er ein Black-Out haben würde.
 

Kitty lächelte immer noch und küsste John dann erneut. Leidenschaftlich, innig und richtig lange. Der Braun-Blondhaarige bekam langsam ein schlechtes Gewissen. Aber er durfte nichts sagen. Er durfte nicht. Das war einfach nur beschissen. „Mein Held.“ Hauchte die Braunhaarige in den Kuss hinein. //Fuck, mach‘s mir nicht noch schwerer.// Hätten sie sich nicht gerade geküsst, dann hätte John seinen Gedanken wohl laut verplappert und sich so verraten. Also gut, dass sie sich geküsst hatten, oder vielleicht wäre es besser, wenn er es ihr erzählte..
 

Als sie den Kuss nach einer Weile langsam lösten hauchte Kitty: „Ich hab dir mein Geschenk noch gar nicht gegeben..“
 

John grinste leicht: „Na dann, ab in Logans Zimmer, hier oben ist‘s nicht so bequem.“ Mr. Allerdyce dachte wieder einmal nur mit seinem Schwanz, auch wenn das nun eher scherzhaft gemeint war, denn wer ging bitteschön freiwillig in Logans Zimmer um Sex zu haben. Obwohl.. was würde Wolverine wohl für ein Gesicht machen, wenn er ihm am nächsten Morgen erzählte, dass sie es auf seinem Bett getrieben hatten.
 

„Idiot.“ Meinte Kitty erneut kichernd. Wieso hatte er eigentlich seinen Namen von St. John noch nicht in Idiot umgewandelt? Vor allem wo letzteres doch langsam viel gebräuchlicher geworden war. „Dafür bin weder ich, noch du in der richtigen Verfassung.. aber weißt du, es ist etwas viel wertvolleres.“
 

John sah sie fragend an und stellte dann die typische Frage, die Männer in einem solchen Moment stellten, nur drückte er sich anfangs ziemlich gewählt aus: „Etwas wertvolleres als Fortpflanzung?“ Er merkte, was er da gerade geredet hatte. „Äh.. ich meine, etwas Wertvolleres als Sex.? Denn mich fortpflanzen.. das würd ich lieber auf später bis gar nicht verschieben.“ Was würde das bloß für Kinder geben. Scheißcharakter, Scheißbenehmen, Arschlochkinder? Naja, außer natürlich Kittys Gene überwogen. Das war ja auch möglich. Dann wären es: Streber, Nerds und Hyperintelligente. Bei dem Gedanken musste John schmunzeln. Sie waren sowas von unterschiedlich.. Und schon wieder kam der Gedanke auf, dass er sie nicht verdiente.
 

„Ich hoffe sehr für dich, dass das nicht ernst gemeint war.“ Meinte Kitty streng. Auch wenn sie so etwas doch schon langsam von ihm gewohnt war. Ohne das, wär er ja überhaupt nicht John Allerdyce gewesen.
 

John sah sie mit Hundeblick an. „Nein, es ist was anderes.“ Fuhr Kitty fort und hauchte dann kaum verständlich: „Ich schenke dir mein Herz.“ Sinnbildlich gemeint natürlich. Obwohl, sie hätte es sich problemlos rausholen können, allerdings wäre das ziemlich gesundheitsschädigend gewesen. „Ich liebe dich.“
 

John schwieg. Damit hatte er nun nicht gerechnet und vor allem nicht, wie sehr ihn diese Worte berührten. Sein Herz schlug so schnell, wie es noch niemals geschlagen hatte, er hatte nie geglaubt, dass solche Gefühle, von denen andere immer sprachen wirklich existierten, aber das musste es dann wohl sein. So fühlte es sich an, wenn man liebte. Und er war einfach nur ein Arschloch. Er wusste fast instinktiv, dass es nicht gut werden würde. Innerlich schlug er sich gerade selbst, äußerlich ließ er sich davon nichts anmerken. Er lächelte verlegen und küsste sie dann erneut. „Ich liebe dich auch.“ nuschelte er leise.
 

Kitty piekte ihn grinsend in die Wange und deutete dann zum Himmel. „Also, Zeit zu zeigen, was du wirklich drauf hast, in Sachen Sterndeutung.“ John sah sie an. Ah ja, er erinnerte sich, er hatte wohl einmal solche Sachen von sich gegeben, wie, er könne aus den Sternen lesen und ähnliches. Er musste bei dem Gedanken daran schmunzeln.
 

„Wie sieht unsere Zukunft aus, Mr. Allerdyce?“
 

John wandte den Blick zum Himmel und kam sich so vor, als würden ihn die Sterne da oben auslachen, würden darüber lachen, wie dämlich er sich doch die gesamte Zeit angestellt hatte und wie schwer es dem Braun-Blondhaarigen eigentlich fiel, über Gefühle zu sprechen, zumindest wenn es sich um echte Gefühle handelte.
 

Mit den Sternen hatte alles angefangen, und wenn sie nun wieder an den Sternenhimmel sahen, kam es ihm so vor, als würde mit diesen Sternen auch alles wieder enden. Dabei sollte es nicht enden. John riss sich zusammen und meinte dann langsam: „Meine teuren Freunde sagen mir.. ohm.. unsere Zukunft wird perfekt sein.“ Gelogen. Er war doch ein verdammter Lügner, aber der Schuster sollte bei den Leisten bleiben, so der Lügner bei den Lügen und der Idiot, tja, der sollte sein wie immer und so war er immer.
 

Kitty schmunzelte und meinte: „Das will ich aber auch hoffen, dass sie das sagen..“ Sie kicherte erneut und tastete nach seiner Hand. Warm und angenehm wie immer. Sie umschloss sie langsam. „Tolle Herbstferien, was?“ Wieder wurde vorsichtig zu ihm nach oben gesehen.
 

John hatte seinen Blick immer noch bei den Sternen, er nickte langsam. „Die besten, die ich je hatte.“ Meinte er und lächelte dann. Ein wirkliches Lächeln, denn diese Aussage war nicht gelogen. Es waren tatsächlich die besten Herbstferien gewesen, die er je gehabt hatte. Die Allerbesten, die er wohl jemals haben würde. Er drückte ihre Hand kurz und sah dann zu ihr nach unten.
 

„Ich habe dir doch erzählt, dass ich in der Nacht keine Sternschnuppe mehr gesehen hab. Keinen Haley-Kometen.“ Johns Blick wurde sogleich interessierter und er sah sie mit einem fragenden und zugleich neugierigen Blick an. „Das war gelogen.“ Kitty war nun nur noch ziemlich leise. John sah sie überrascht an, wieso log sie wegen so etwas? Und sie gab es sogar noch zu, und er log hier wegen einer ziemlich wichtigen Sache und er würde es wohl nie zugeben. Das Mädchen war einfach verdammt ehrlich.
 

„Kannst du dir vorstellen..“ Sie stockte und fuhr sich mit der anderen Hand kurz durch die braunen Haare. „Kannst du.. ich meine.. nur ansatzweise.. Ach.. Kannst du dir vorstellen, weshalb ich gelogen habe?“ Brachte sie den Satz endlich ganz raus.
 

Stille.
 

John überlegte, dachte nach. Wieso? Wieso verdammt?! So schwer konnte das doch nicht sein.. Aber er kam nicht darauf.
 

Stille.
 

„Ich hab mir genau das gewünscht..“ Kitty schloss die Augen und lächelte wieder leicht. Sie schien selig, so in Johns Armen. Dieser war nun einfach nur noch perplex. Sie beide waren einfach absolut dämlich, wie es schien. Wenn Kitty sich so etwas wünschte, und er eigentlich die ganze Zeit auch auf so etwas aus gewesen war, wieso hatte keiner etwas gesagt? Wieso? Sie hatten verdammt lange bis hierher gebraucht, hatten auch schon ziemliche Tiefpunkte hinter sich. Und dann kam so etwas raus.
 

Und scheinbar jeder außer ihnen hatte es vor ihnen mitbekommen. Jubilee und Pietro garantiert. Und nur sie beide waren umeinander herumgetänzelt, hatten sich wohl beide ziemlich dämlich angestellt.
 

John legte seine Arme um sein kleines Kätzchen und drückte es eng an sich. Es waren keine Worte nötig, er zeigte ihr auch schon so, wie sehr er sich über diese Worte freute und wie sehr es ihn berührte. John konnte nicht gut über Gefühle reden, er kam sich dann immer schwach und verletzlich vor.
 

Wie lange auch immer sie so da gesessen hatte. Irgendwann konnte John Kittys regelmäßige und langsame Atemzüge hören und er wusste, dass es Zeit war...
 


 

~[*Mein Geliebter Idiot – End**
 


 

Kitty drehte sich im Schlaf etwas um. Merkte aber nicht, dass John sie nicht mehr im Arm hatte. In ihrer Hand lag das Feuerzeug mit dem Haiaufdruck. Johns Feuerzeug. Eigentliches Geburtstagsgeschenk, das sie ihm hatte geben wollten, doch dann war sie dabei eingeschlafen. Was man nicht alles für den Typen tat? Beweismaterial stehlen... in die Schule einbrechen.. und so weiter..
 

Kitty drehte sich erneut im Schlaf und kuschelte sich zusammen. Das Feuerzeug wie einen Schatz hütend.
 


 

*Sternschnuppe – End*
 


 


 

Sooo das ist das Ende von Sternschnuppe.. ihr werdet jetzt alle denken, so kann es nicht enden.. tuts auch nich.. es gibt eine fortsetzung..

jedoch nicht in dieser ff, denn ich habe entschieden, dass das definitiv nicht mehr zum anfänglichen thema passt, sondern einer eigenen ff würdig ist ^.^
 

deshalb.. an alle, die bis hierher gelesen haben, herzlichen dank <3 und vielen dank für die vielen kommis, ich liebe euch >.<

und für die, die weiterlesen wollen, link folgen und viel spass ^^
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/190553/
 


 


 


 

Dance with the Devil
 

Sie lernte John kennen...

Sie lernte St. John kennen...
 

Doch nun wird sie einen ganz anderen
 


 

John kennen lernen..
 


 

Er wurde gehasst

Er wurde gedemütigt

Er wurde verraten

Und doch wurde er geliebt.
 

Er war arrogant

Er war eingebildet

Er war unverbesserlich

Und doch war er geliebt.
 


 

Er wurde geliebt

Er war geliebt

Er liebte...

Und deswegen ging er.
 


 

Sie wird einen ganz anderen John kennen lernen.

Pyro.



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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kokoro-
2013-06-17T15:11:58+00:00 17.06.2013 17:11
Wie traurig... T.T also auch irgendwie schön.. aber trotzdem traurig.
Und verwirrend... Hab mich schon die ganze Zeit gewundert, was sie da auf dem Dach tun, wenn er doch iwie weg muss... Naja, Gehirnjogging.
Aber trotzdem sehr schön. Tolles Bild erzeugt mit den beiden auf dem Dach - stell ich mich so romantisch vor. ♥

Deswegen noch mal, laut, ganz fett und vom herzen:
VIELEN VIELEN DANK FÜR DAS HAMMERGEILE GEBURTSTAGSGESCHENK!
besser kann ichs leider nicht ausdrücken ><
*dich knuddel, knutsch und mitnehm*


Von:  Kokoro-
2013-06-17T14:56:07+00:00 17.06.2013 16:56
Sehr krasses Kapitelchen.. Wau Wau. Pietro ne.. das böse fließt ihm in den adern :D wobei ich glaube, dass mags nie sooooo brutal gewesen wäre! aber auf jeden fall eine tolle beschreibung! und der verzweifelte pyro *träne wegwisch*, so emotianal alles!

und nebenbei -> Genauuuu :D :D :D Katze, mein Leibgericht ♥ :D :D Luschtick!! :D und das in so einer situation ><
Es heißt kitten und nicht pussycat :D muahah! Geil! ich hab mich weg geschmissen!
Wie ultrageil ist ihre fähigkeit bitte? an sowas habe ich gar nicht gedacht.. aber voll loggisch! einfach rein die hand, zack herz raus, zack typ tot. ultra cool! wieso verdammt unterschätzen sie alle?! :D wirklich zu unrecht!

iwie hats sichs aber n bisschen wiedersprochen, dass pietro sie fast tot prügelt und pyro total verzweifelt ist, dann aber wenn pietro weg ist, erstmal wichtiger ist, dass aura ein mutant ist. iwie glaub ich wärs logischer, wenn es ihn n feuchten pups interessiert hätte, er erst mal zu kitty los wäre und während sie in seinen armen lag dann mit aura gequatscht hätte! aber is ja nur meine ansicht ;)

cool nebenbei, dass aura dann doch eine von den guten ist♥ trotzdem nicht mein lieblingsmensch, wegen verwöhnt und so. aber solche menschen muss es halt auch geben :D

es ist übrigens (übrigens, weil das ja eig sowieso klar ist) wundervoll geschrieben. die 30 ( O.O) seiten las man ganz schnell, weil man es vor spannung nicht aushielt!
ganz ganz toll ♥
Von:  Kokoro-
2013-06-16T19:32:10+00:00 16.06.2013 21:32
*... zu dem letzten kommi schiel* WAS ZUM HENKER??? Was für ne Scheiße lass ich denn da ab in der weiter Welt des Internets....? Selbst wenn es GÜ-mäßig gepasst hat.. *im Boden versink*

Ganz schön krass wie John Rogue aufzieh °o° Aloha! Krasse Sache :D Kitty und Jubes sind aber so süß :D
NEEEIN nicht Lance! Auch wenn er mir irgenwie leid tut.. hat sich sicherlich auch hoffnungen auf kitty gemacht.

UND EINE ABSOLUT WUNDERVOLLE SZENE ZUM ENDE HIN! TOLL!!!!
Schon sind sie beim L-Wort ♥
Von:  Kokoro-
2013-06-16T19:16:21+00:00 16.06.2013 21:16
Jetzt muss ich doch noch einen neuen schreiben :D
Zunächst mal - John in rosa :D :D :D SUPERWITZIG! Und auf der anderen Seite - John ganz in schwarz - nom nom nom ♥
ich glaube iwie immer mehr, dass john und aura gar nicht miteinander geschlafen haben.. erinner mich gar net mehr...oder wunschdenken? naja..hmhmhm.
coole idee auch..(habs bis jetzt glaub ich nie in nem kommi geschrieben), dass pietro den johnny auf die seite des bösen ziehen will, muahahaha :D level 4 mutant wird er ja auch ♥ stark und gutaussehend ♥ :D

Von:  Kokoro-
2013-06-16T18:39:43+00:00 16.06.2013 20:39
Mhm ♥ Wie schön :)
Die Anfangsszene hat mir so toll gefallen! Da waren die beiden so herrlich normal und mal kein rumgezicke :D Geiler wärs noch, wenn kitty auf seine scherzhaften anspielungen eingegangen wäre :)
Sooo eine tolle Idee, dass der Zippo seine gespaltene Persönlichkeit symbolisiert...Würde auch gut in die Filme passen, find ich. Vergangenheit ergibt den bösen Pyro, Magneto löst es aus durch sein gelaber mit -"Wie ist dein richtiger Name?" Adler vs. Hai...MIAAUU! Aber Kitty wird da schon Gleichgewicht rein bringen ♥♥♥
Bin schon so spannt was sich weiter ergibt - mit Pietro und so (weiß des schon gar nicht mehr :D)
Schnell weiter lesen :)
Von:  Kokoro-
2013-06-16T15:16:09+00:00 16.06.2013 17:16
Verrückt... Hier kein Kommi von mir? ô.ô
Wie schon bei Parasomnoa Kitten geschrieben, lese ich ja deine FFs wieder - und da konnte ich ja nicht mein B-Day Geschenk auslassen ;)
Bis jetzt haben meine alten Kommis auch beim erneuten Lesen aus der Seele gesprochen, deswegen habe ich keine neuen geschrieben. Deswegen super, dass ich hier die Chance kriege :)
Auch wenn der Kommi nicht viel anders wird als die vorherigen :D
Super Kappi :) Wie immer!
So schön, wie du es umschreibst wie er sie braucht... So eine Gäste ist Pyro ja schon die Welt eigentlich! Wegen deiner Umschreibung merkt man eben auch richtig! Toll gemacht!
Meinem Vorgänger muss ich allerdings trotzdem zustimmen, irgendwie ist die anfänglich Szene net so dolle, auch wegen dem was da schon steht. Aber vllt ist es auch besser so - dadurch wird der Focus auf die wichtigere Szene gelegt, sonst hätte man vllt nur all die schweinischen Gedanken, die Pyro hatte im Gedächtnis behalten :D
Also Daumen Hoch - Herz schick - Weiter lesen! ;)
Von:  Kokoro-
2009-06-18T18:42:26+00:00 18.06.2009 20:42
ooooooooh >_<
Du wirst es nicht glauben..aber genaaauuuuso ist das bei mir uns Spackofreund auch öfters so. Und genau so ein Gespräch hatten wir auch wegen der Jungsfreulichkeit geführt im Dezember. Das war nämlich ein paar Wochen nachdem wir zusammen gekommen sind und sein 18er Geburstag anstand!
Und ich sage dir. GÜ! Das was ich erlebt habe..dann ist dir bestimmt zu der Zeit das Kappi eingefallen?
Ich hab grad richtig Gänsehaut ><

Ich liebe dich über alles mein Schatzi ♥
Und ich liebe dieses Kappi :>
Von:  Kokoro-
2009-06-18T18:26:23+00:00 18.06.2009 20:26
Da haaben sich ja zwei gefunden xDDD Passt wie Arsch auf Eimer, Aura und Pietro. Fast schon zu perfekt XDD
Was die Olle Tuse wohl im Schulde führt...würd eich echt gerne mal wissen...
Also ich mags! Du weiß wie man Soannung aufbaut Schätzchen. MAn denkt schon echt die ganze Zeit: Komm schooon! Was geht daaa??
Echt super <3

Nebebei..Alles. Alles in Lavendel???? Die spinnen doch die Leutz. Ich kann Pypy da verstehen...

Liiiiieeebbee <33
Von:  Kokoro-
2009-06-07T17:42:53+00:00 07.06.2009 19:42
Unmöglich. Ich kann mir Rorys Gesicht nicht mit Auras hinterfotzigem charakter vorstellen.
Die is kackendreist. Dat sach ich dir. Unmöglich das Gör.
Gut, dass er ihr widerstanden hat. Isch hätt ihn in die Fresse geboxt wenn nicht, lan.

Herrlichst. *gespannt aufs nächste.*

Liebe ♥
Von:  Kokoro-
2009-06-07T17:22:29+00:00 07.06.2009 19:22
AaAArgh! Na endlich! Die können doch beide ganz toll sprechen! Ai Ai Ai-
Wundervoll.
Ich liebe die Vorstellung, dass John durch den Wald rennt total fertig und Kitty tröstet ihn...
Die Kerle sind doch echt zu nichts zu gebrauchen. Frauen müssen immer alles übernehmen! *an ein gewisses pärchen denk* höhöh

Und lass mich raten. Pietro das dumme Vieh, wird alles versauen? Ich glaubeee es niiiiicht. WEHE!

Tze Tze.
Es wird sofort weiter gelesen!

*knutschii*


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