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Misunderstanding

von

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The Beginning

Hallo! mal wieder was von mir! Ich möchte nur gleich anmerken das diese FF nicht ganz meiner eigenen Gedankenwelt entspringt sondern viele Akpekte eine RPG von mir und Meisai hat^^
 

Und ich entschuldige mich schon jetzt für evtl auftretende Rechtschreibfehler ^^;
 


 

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Als ich meine Augen öffnete war mein erster Gedanke: -Wo bin ich?-

So viele Lichter, Personen die scheinbar aufgeregt herumliefen und irgendwas redeten. Alles war so hell, ich erkannte nur schwarze Umrisse.

Langsam. Erst langsam legte sich der Schleier vor meinen Augen und ich begann die Dinge deutlicher zu erkennen.

Mit einem Mal fiel mir alles wieder ein…

Ich war zusammengebrochen. Ein weiterer Schwächeanfall….

Eine Stimme sagte mir dass ich im Krankenhaus wäre. Wenig später stellte sich raus das diese Stimme eine der Krankenschwestern war, die sich um mich kümmerten.

„Uruha..“ hauchte ich mit leise Stimme. Doch niemand antwortete mir.

„Wo ist….Uruha..?“ fragte ich dann, ebenso leise.

Noch immer keine Antwort.


 

+++ 1 Woche später +++
 

Seid einer Woche war ich nun hier in diesem Krankenhaus, ständig bekam ich irgendetwas zu essen, fast immer bekam ich zu hören das ich zunehmen müsse, weil ich starkes Untergewicht hätte.

Doch ich wollte nicht.

Ich wollte nur zu ihm.

Zu Uruha…

Seid ich hier war hatte er sich nicht blicken lassen…ich durfte ihn nicht anrufen…durfte nicht zu ihm.

Ein Arzt sagte dass er nicht wolle dass ich weiterhin Kontakt zu ihm hätte…

Warum nicht?

Warum auf einmal?

Ich verstand es nicht, egal wie sehr ich darüber nach dachte.

Weitere 2 Tage vergingen.

Heute hatte ich ein Gespräch mit einem Psychologen. Grade kam eine Schwester rein um mich zu ihm zu bringen. Selbst Laufen fiel mir inzwischen schon schwer, da mein Körper kaum noch Kraft hatte…
 

Da saß ich nun. Gegenüber eines Psychologen. Was sollte ich hier? Wollte man mir etwa mal wieder sagen dass ich mehr essen solle weil ich sonst sterben würde?

Ich seufzte leise und sah mein Gegenüber skeptisch an.
 

„So…also ich bin Herr Ichida, Psychologe, wie sie vielleicht schon wissen. Hmm…Dann fangen wir mal an Herr…“ Der Mann vor mir Blätterte in seinen Akten.

„Herr Suzuki?“

Ich nickte stumm.

„Sie können mich Reita nennen…“ murmelte ich leise.

„Meinetwegen, Reita….“

Dann kehrte für einen Moment Schweigen ein.

„Sie fragen sich sicher, warum sie hier sind…“ fing Herr Ichida schließlich an.

„Man sagte mir, dass sie Aufgrund ihrer sehr unregelmäßigen Essgewohnheiten schon einige Zusammenbrüche erlitten haben. Stimm das?“

Wieder nur ein Nicken von meiner Seite.

„Sie wissen hoffentlich, dass dieses Essverhalten, auch Magersucht genannt, sehr gesundheitsschädigend ist?“

Ich verdrehte leicht die Augen und antwortete mit einem leisen: „Ja.“

„Können sie mir erklären, warum es dazu gekommen ist? Ich meine, warum sie nichts mehr essen wollen.“

Die Stimme von meinem Gegenüber war ruhig, langsam und wirkte irgendwie eindringlich, jedoch vermag ich ihm nicht zu antworten.

„Was geht sie das an…“

Meinte ich etwas patzig.

Wieder schwiegen wir uns einen Moment an.

„Herr Suzuki…ich meine Reita, es ist wichtig das sie mir erzählen was in ihnen vorgeht. Es hilft mir, ihnen zu helfen.“ Fuhr Herr Ichida mit dem Gespräch dann fort.

“Ich will aber nicht darüber reden, klar?“

„Es ist aber-..“

Weiter kam er nicht.

“Nichts aber!“

Mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Zimmer. Leise murrend ging ich mit langsamen Schritten den Gang entlang zu meinem Zimmer.

//So ein Idiot…was geht ihn an was ich alles erlebt habe….//

….

//Ich will verdammt noch mal zu Uruha…//

Mit diesem Gedanken betrat ich mein Zimmer, als ich sah, dass eine Tasche auf meinem Bett stand und das Zimmer ordentlich hergerichtet war.

„Was geht denn jetzt ab…“ murmelte ich zu mir selbst.

Keine 5 Minuten später kam erneut eine Schwester rein und meinte das ich in Kürze abgeholt werden würde und erst dann erfuhr ich, das Uruha angeordnet hatte, das ich, wenn es mir besser gehen würde, in eine Psychiatrische Anstalt verlegt werden sollte.

„Ach…das hat er angeordnet…?“ fragte ich.

„Und aus welchem Grund.?“

Dieses wollte man mir allerdings nicht beantworten…

Ich setzte mich schweigend auf das Bett. Ich hatte es die ganze Zeit gut verdrängen können, aber jetzt stieg alles auf einmal in mir hoch.

Das Gefühl…das Uruha mich nicht mehr lieben würde…

Das Gefühl…einfach abgeschoben zu sein….

Das Gefühl…von Einsamkeit…

Stumm liefen ein paar Tränen über meine Wange. Die Person, die ich so sehr liebte, wollte mich loswerden? Aber warum…

Dachte er ich bin…Psychisch Gestört, nur weil ich so wenig esse? Liebt er mich nur, wenn ich gesund bin? Wenn ich so bin wie er es gerne mag? Und wenn ich dann krank werde…schiebt er mich einfach ab?

Mit Tränen in den Augen blickte ich zu de Tasche neben mir, und im selben Moment klopfte es auch schon, das Zeichen, das ich gehen sollte…

Ich nahm die Tasche und verließ das Zimmer. Als ich nach draußen kam, wartete schon ein Taxi auf mich. Es war ein schönes Gefühl, für einen Moment frische Luft zu schnappen, denn ich wusste, dass ich diese die nächsten Wochen wohl nicht spüren würde…

Schwer Seufzend setzte ich mich in das Taxi, meine Tasche fest umklammert.

Kurz darauf fuhren wir los. Ich wusste nicht was ich denken sollte…einerseits hatte ich Angst dort anzukommen…aber andererseits…würde es vielleicht gut werden und Uruha würde mich einmal besuchen…

Ich wollte ihn doch nur wieder sehen…ihn fragen warum er mich loswerden wollte“. Schweigend sah ich aus dem Fenster. Beobachtete die vorbeiziehende Landschaft…

Die Ankunft

Als das Taxi vor dem Gebäude hielt waren inzwischen fast 45 Minuten vergangen, da die „Anstalt“ ein ganzes Stück außerhalb der Stadt lag. Ich stieg aus und sah mich um. Nirgends war ein Mensch zu sehen…kein Ton war zu hören. Nur das große Gebäude ragte vor mir in den Himmel. Es schien schon einige Jahre hinter sich zu haben, denn die Wände waren rissig. //Irgendwie gleicht es einem Gefängnis… // dachte ich mir noch als ein ältere Mann aus dem Gebäude kam. Das Taxi hinter mir war inzwischen wieder weggefahren.

„Guten Tag Herr Suzuki..“ begrüßte mich der Mann.

„Hallo…“ antwortete ich daraufhin leise.

Der Ältere hielt mir seine Hand hin.

„Ich bin Herr Kawazaki. Und werde sie in den nächsten Wochen betreuen.“

Ich gab ihm die Hand und schwieg. Daraufhin begaben wir uns in das Gebäude. Ich sah mich skeptisch um, überall liefen seltsame Leute rum. Von Anfang an war mir diese Anstalt unheimlich…

Herr Kawazaki lief voraus und ich folgte ihm. Auf dem Weg fragte ich, ob es hier Einzelzimmer gäbe, was er mit einem „Nein“ beantwortete.

Als wir schließlich bei dem Zimmer angekommen waren, was wohl meins sein sollte, sah ich Herrn Kawazaki an. Er öffnete die Tür und ging zur Seite sodass ich in das Zimmer gehen konnte. Kaum war ich drin, sah ich auf einem 2. Bett, was sich darin befand, einen jungen Mann liegen der in einer Zeitschrift blätterte. Als er mich jedoch bemerkte legte er diese zur Seite und sah auf.

„Hallo.“ Sagte er freundlich und lächelte. Er stand auf und kam zu mir, um mir die Hand zu geben.

„Hi…“ meinte ich nur und gab ihm die Hand.

„Ich bin Aoi...und du?“

Ich wunderte mich etwas, wie nett er war…und im selben Moment fragte ich mich warum er wohl hier sei.

„Du kannst mich Reita nennen…“ sagte ich und sah ihn an.

„Okay...Reita.“ lächelte Aoi.

Wenige Sekunden später verließ Herr Kawazaki das Zimmer auch schon wieder mit den Worten: „Um 7 Uhr gibt es Abendessen, im großen Saal.“

Ihm nachsehend dachte ich wieder an Uruha und wie sehr ich ihn jetzt schon vermisste.

Immer wieder schwirrten Fragen in meinem Kopf umher, auf die ich keine Antwort wusste…
 

„Willst du nicht mal deine Tasche abstellen?“ riss mich die Stimme von meinem zukünftigen Zimmergenossen aus den Gedanken. Ich schaute auf.

„Ja…“ meinte ich nur und stellt die Tasche vorerst vor dem freien Bett ab. Im Allgemeinen war das Zimmer ja schon gemütlich. Die Wände waren in einem hellen Gelb gestrichen und es hing ein Bild an einer der Wände. Eine schöne Landschaft war darauf zu sehen. Unter dem Bild an der Wand standen ein Tisch, der grade für 2 Personen reichte, und 2 Stühle. Die beiden Betten standen ebenfalls an 2 Gegenüberliegenden Wänden und daneben jeweils ein kleiner Schrank. Über dem Bett, in dem ich schlafen würde befand sich ein Fenster, mit leicht transparenten, Orange farbenen Vorhängen. Still sah ich mir das Zimmer an.

„Darf ich fragen, warum du hier bist?“ wurde ich dann gefragt.

Ich sah zu Aoi.

„Hmm…“ machte ich leise. „Ich esse zu wenig…“ antwortete ich schließlich knapp.

„Ach, du auch?“ Wieder sah ich in das lächelnde Gesicht Aois.

„Wie?“

„Ich bin schon seid fast 2 Wochen hier, aus demselben Grund.“

„Meinst du das ernst?“ Ich war sichtlich überrascht, wusste selbst nicht so richtig warum.

„Ja. Ich hab erkannt das es so nicht weitergehen kann…und dann bin ich hierher.“ Sagte die doch etwas zierlich wirkende Gestalt vor mir. Erst jetzt betrachtete ich ihn mir so richtig. Er hatte etwas längere, schwarze Haare, einen schwarzen, spiralförmigen Unterlippen Piercing auf der rechten Seite. Ein schwarzes Shirt mit einem weißen Trival zierte seinen schmalen Oberkörper und dazu trug er eine etwas weitere, dunkle Jeans.
 

„Heißt das… bist von dir aus hierher gekommen?“ fragte ich dann,

„Richtig…mir sagt niemand was ich machen soll oder nicht, ich entscheide alles für mich allein…“

Ich sah wie sich für einen Moment ein leicht trauriges Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Bist du etwas nicht freiwillig hier?“

„Naja…nicht…so ganz…“ murmelte ich.

„Wurdest du gezwungen?...Ach…was rede ich da…du musst mir nicht antworten…ich bin wieder zu neugierig…dabei kenne ich dich noch nicht mal richtig, entschuldige!“
 

Aoi war schon immer so neugierig gewesen. Schon seid Reita das Zimmer betreten hatte frage er sich, warum er wohl ein Verband, oder was es war, um die Nase trug. Hatte er sich verletzt? Oder trug er es immer? Jedoch war Reita ihm sofort sympathisch. Irgendwie löste seine Anwesenheit von Anfang an ein warmes Gefühl in ihm aus, was er nicht kannte. Er wollte ihn so viel fragen, doch er hielt sich zurück. Warum war er nicht freiwillig hier? Warum aß er so wenig? Hat ihn jemand gezwungen her zu kommen? Wenn ja, wer? Zu viele Fragen waren in Aois Kopf.

Die beiden jungen Männer unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Aoi nach fast 2 Stunden darauf hinwies das sie gleich in den großen Saal müssten, weil es dort essen gäbe. Jedoch verweigerte reita diese gleich, mit dem Argument, das er keinen Hunger hätte und das wenn er jetzt etwas essen würde, ihm wieder schlecht werden würde. Eigentlich stimme es ja auch…doch er verschwieg Aoi ja, das er seid dem Abend davor nichts zu sich genommen hatte. Schließlich machte sich Aoi aufgrund Reitas Ausreden alleine auf den Weg zum Abendessen. Aber Aoi hatte beschlossen, ihm zumindest was zum Essen mitzubringen. Auf dem Weg in den großen Saal dachte Aoi über Reita nach. Er war nett…aber auch mysteriös. Auf einer Seite war er aufgeschlossen und unterhielt sich gerne mit ihm, andererseits war er aber Still und schweigsam. Die ganze Zeit über zerbrach er sich den Kopf über seinen neuen Mitbewohner.

Als er schließlich wieder den Rückweg antrat, nachdem er gegessen hatte, bemerkte er, dass er etwas vergessen hatte. Schnell lief er noch einmal zurück um sich etwas von dem Essen einpacken zu lassen.

Wieder auf dem Rückweg verlässt ein leises Seufzen Aois Lippen da er sich mal wieder Gedanken über Reita macht. Warum denkt er denn auch so viel über ihn nach? Was hat Reita an sich, das ihn so beschäftigt? Er weiß es einfach nicht…

Am Zimmer angekommen klopfte er leise, bekam jedoch keine Antwort.

„Reita?“

Fragt er leise und öffnete schließlich die Tür einen Spalt. Also er sah, was mit Reita ist, ließ er alles fallen. Der junge Mann lag regungslos mitten in dem Zimmer.

“Reita? Was ist mit dir?!“ Sofort kniete er sich zu ihm und schlugt ihm sachte auf die Wange.

„Komm zu dir!“

Doch er zeigte noch immer keinerlei Regungen. Aoi sprang auf und lief aus dem Zimmer um einen Arzt zu holen. Wenig später fand er einen und bat ihn, mit auf ihr Zimmer zu kommen. Mit Aoi Hilfe hob der Arzt Reita auf das Bett und begann ihn zu untersuchen. Noch immer ziemlich geschockt sitzt Aoi auf seinem Bett und schaut zu Reita. Mit so was hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Seine Gefühle, seine Gedanken, alles überschlug sich auf einmal. Er bekam Kopfschmerzen. Tief durchatmend hielt er sich den Kopf und fragte dann den Arzt:

“Was ist nun mit ihm?“

Der Arzt sah sofort auf und meinte dass es ein Schwächeanfall gewesen wäre, er erwähnte auch, das Reita schon oft zusammen gebrochen wäre. Ein paar Minuten später kam Reita dann auch wieder zu sich, inzwischen war der Arzt gegangen. Aoi ging sofort zu ihm.

“Hey Reita. Geht es dir besser?“ fragte er gleich. Der noch völlig verwirrte Reita sah ihn an. „Was…?“ murmelte dieser leise und blinzelte ein paar Mal.

„Du bist umgekippt…der Arzt sagte das du das öfters hättest…“

Ein leichtes Nicken war seine Antwort.
 

Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Aoi saß die ganze Zeit an Reitas Bett und erzählte ihm Geschichten, mal waren sie wahr, mal dachte er sie sich nur aus. Er liebte es, Dinge zu erzählen und scheinbar hatte er bei Reita jemanden gefunden der ihm gern lauschte. Denn er lag die ganze Zeit im Bett und hörte den Geschichten zu, die Aoi erzählte. Doch irgendwann war Reita so müde geworden das er einschlief. Der Schwarzhaarige merkte es gleich und lächelte leicht. Er deckte den Schlafenden noch zu und begab sich dann ebenfalls ins Bad um sich umzuziehen.

Als er wiederkam wanderte sein Blick gleich zu Reitas Bett, wo dieser noch ruhig schlief. Aoi legte sich in sein Bett, er hatte bereits das große Licht gelöscht und nun brannte nur noch sein Nachttischlämpchen. Er kuschelte sich in seine Decke und knipste dann auch das kleine Licht aus.

Nun war es völlig dunkel in dem Zimmer und bald darauf war auch Aoi eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen war es wieder Aoi, der als erstes wach wurde. Er duschte, stylte sich und wusch sich dann. In der Zwischenzeit wurde auch Reita wach, mit höllischen Kopfschmerzen.

„Oh Fuck..“ hörte man nur ein leises Murmeln unter der Bettdecke. Kurz darauf kam auch Aoi wieder.

“Na, bist du wach? Wie geht es dir?“

Ein völlig verschlafender Reita zog die Decke über sich weg und sah den Schwarzhaarigen an.

„Kopfschmerzen…“ nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und zog sich die Decke erneut über den Kopf.

„Heißt das, du gehst wieder nicht mit runter oder geht es?“ fragte Aoi etwas unsicher.

Doch es war wie Aoi dachte, Reita wollte wieder nicht mit. Langsam begann er sich richtig Sorgen um seinen „Freund“, wenn man es so nennen konnte, zu machen. Reita wusste es nicht, aber Aoi hatte ihn in dieser kurzen Zeit schon richtig lieb gewonnen. Also ging er wieder allein in den großen Saal. Als ob er das nicht gewohnt war, aber seid Reita da war fühlte er sich irgendwie komisch, wenn er so allein durch die langen Gänge der Klinik lief.

Währenddessen saß Reita wieder allein im Zimmer und sah gedankenverloren aus dem Fenster.

//Uruha…//

Dachte er und wieder stiegen ihm Tränen in die Augen. Wie sehr er ihn doch vermisste. Er wünschte sich nichts mehr, als das er Uruha besuchen dürfte, oder das Uruha ihn einmal besuchen würde. Jeden Tag fragte er sich was Uruha wohl ohne ihn machte und ob es ihm ohne Reita besser gehen würde. Vielleicht hatte er einen oder eine Andere? Nein! Daran wollte er keine weiteren Gedanken verschenken. Er redete sich ein, das Uruha einfach eine Auszeit brauchen würde und das er ihn bald abholen kommen würde.
 

Als Aoi wieder zurückkam, fand er keinen Reita im Zimmer vor. Er trat ein und sah sich um. Niemand.

„Reita?“ fragte er leise, doch ohne Antwort. Ein Seufzen verließ Aois Lippen. Auf der Suche nach Reita lief Aoi die Gänge entlang, doch vorerst ohne Erfolg. Bis ihm etwas einfiel. Hatte Reita ihm nicht erzähl wie gerne er zum Nachdenken auf Dächer klettern würde? Sofort wurde ihm klar, wo er sein musste. Er lief geradewegs die Treppen des Gebäudes hinauf, bis er an der Tür angelangt war, die auf das Dach führte. Diese öffnete er. Und es war, wie er es sich gedacht hatte. Da saß Reita, allein auf dem Dach und beobachtete die Landschaft. Aoi trat zu ihm.

“Ich hab dich gesucht.“ Sagte er leise und setzt sich dann neben Reita.

„Ich hab mal etwas frische Luft gebraucht…“ meinte Reita gelassen.

Beide schwiegen sich einen Augenblick an.

„Sag mal Aoi…“ fing Reita dann nach einer Weile wieder an.

„Mh..?“

„Würdest du…mir bei etwas…helfen was mir…extrem viel bedeutet…?“

Aoi sah auf. Reitas Blick war entschlossen. Dann sah auch Reita auf, nun genau in Aois Augen.

„Weißt du…ich habe dir doch schon von Uruha erzählt…und…es gibt da was, was ich dir nicht gesagt habe…über ihn und mich…denn…wir sind seid ein paar Jahren zusammen.“

Von jetzt auf gleich wurde Aoi Kreidebleich im Gesicht. Er wusste nicht was ihn mehr schockte, ob es die Tatsache war das Reita ihm etwas nicht erzählt hatte, oder das Reita mit Uruha zusammen war. Auf einmal spürte er ein ungewohntes Stechen in der Brust und senkte den Blick.

Natürlich hatte Reita all dies beobachtet und riss ihn mit einem leisen „Alles okay?“ aus den Gedanken. Aoi nickte bloß stumm.

„Also….bei was soll ich dir helfen?“ brachte dieser schließlich mit einem fast schon gespielten Lächeln heraus. Zwar kaufte ihm Reita das nicht so ganz ab, aber er wollte ihn jetzt auch nicht weiter löchern. Wenn er es ihm nicht erzählen wollte, dann würde er ihn auch nicht dazu drängen.

„Nun ja…ich habe mir gedacht…dass ich eine Nacht von hier abhaue…ich…muss zu Uruha…und wenn es nur ein paar Stunden sind…“

„Und….ich soll dich irgendwie unbemerkt rausschleusen?“ beendete Aoi Reitas Satz und sah ihn wieder an. Jedoch erwiderte Reita dies mit einer für Aoi etwas überraschender Reaktion.

„Nein…“antwortete der Blonde. „Ich wollte dich eigentlich darum bitten, mit mir zu kommen…“

Aoi glaubte für einen Moment, nicht richtig zu hören und brauchte erstmal ein paar Sekunden um zu begreifen was Reita da von sich gegeben hatte.

„Du willst dass ich mitkomme? Und….und wenn man uns erwischt…?“

Reita senkte den Blick etwas enttäuscht. So etwas hatte er schon erwartet.

„Ich…kann auch alleine gehen…“ meinte er dann leise, man hörte die Enttäuschung aber auch etwas Angst aus seiner Stimme heraus.

„N..nein! Reita so meinte ich das doch nicht.“ Sofort machte sich Aoi Vorwürfe. „Ich meine, natürlich komme ich mit, gar keine Frage. Wenn du mich darum bittest, kann ich doch nicht einfach nein sagen…“

Wieder sah Reita auf. „Es soll nicht so klingen, also ob ich dich zwingen wolle…wenn du nicht möchtest, dann akzeptiere ich das.“

„Reita bitte, ich gehe wirklich gern mit!“

Aoi wusste, dass dieser Satz gelogen war und hoffte das Reita es nicht bemerkte. Eigentlich wollte er nicht mit, wieso sollte er zusehen wie Reita und Uruha sich in die Arme fallen, sich umarmen, sich küssen? Er stünde dabei ja sowieso nur im Hintergrund…dann konnte er auch genauso gut hier bleiben. Er stand ja sowieso immer nur allen im Weg. Warum sagte er Reita dann nicht einfach, das er hier bleiben und aufpassen würde das es niemand bemerkt? Er verstand sich selbst nicht und seufzte innerlich. Dabei bemerkte er nicht, das Reita ihn die ganze Zeit beobachtete.

„Heue Abend…“ hauchte er mit leiser, jedoch wieder fest entschlossener Stimme sodass Aoi etwas erschrocken aufblicke.

„Heute Abend schon?“ fragte er etwas unsicher.

Reita nickte. „Ja, ich möchte ihn…so schnell wie möglich sehen…“

Auf diesen Satz hin stand er auf und streckte sich kurz. Dies war aber scheinbar zu schnell und sofort wurde ihm wieder schwindlig. Doch er ignorierte es einfach, wie so oft. Langsam tappte er zurück zur Tür. Der Schwarzhaarige sah ihm nach, dann stand auch er auf und folgte Reita. Er sagte nichts weiter zu Reitas Vorhaben. Also sie die Treppe hinunter gingen, gewann Reitas Schwindelgefühl die Kontrolle über seinen Körper und ließ ihn erneut zusammenbrechen. Ehe Aoi reagieren konnte stürzte sein Freund die restlichen Stufen runter und blieb bewegungslos liegen.

„Reita!“

Aoi rannte die letzten Stufen hinunter und Kniete sich neben Reita. Dieser hatte einen seiner Arme über sein Gesicht gelegt, sodass seine Augen verdeckt waren.

„Hast du Schmerzen?“ fragte Aoi nun vorsichtig.

„Geht schon….nur ein kleiner Aussetzer…“ antwortete Reita etwas benommen.

„Soll ich dich zurück tragen?“

Doch er bekam keine Antwort. Stattdessen zwang sich Reita scheinbar dazu, sich aufzusetzen und anschließend aufzustehen. Der Schwarzhaarige sah auf.

„Geht’s?“ Er stützte ihn sachte. Doch Reita erwiderte wieder nichts. Er stützte sich eine Hand in die Seite und keuchte schmerzverzerrt auf. Langsam sank er zurück auf die Knie.

„Ich hole einen Arzt!“ sagte Aoi besorgt.

„Nein!“ zischte Reita leise und sah Aoi mit halb geöffneten Augen an. „Dann…lassen sie uns heute Abend erst recht nicht gehen…weil sie wieder meinen…mich beobachten zu müssen.“

Aoi wandte sich wieder dem Verletzten zu.

„Reita, sei mir jetzt bitte nicht böse aber….du hast dich grade verletzt, was wenn du dir eine Rippe oder sonst irgendwas gebrochen hast? Du kannst nicht allen Ernstes noch vorhaben, heute Abend raus zu gehen.“

Dieser Satz brachte Reita dazu, leise aufzulachen.

„Glaubst du, so was würde mich davon abhalten, zu Uruha zu gehen? Ich würde erst hier bleiben wenn ich vorher halbtot ins Koma fallen würde, eine Prellung oder sonst was ist doch gar nichts.“ Daraufhin richtete sich Reita wieder auf und ging langsam auf Aoi zu.

„Mit…genügend Schmerztabletten, geht es mir in einer Stunde besser…“

Fast schon entsetzt sah Aoi dem, an ihm vorbeitaumelnden nach. „Du bist verrückt..“ murmelte er leise zu sich selbst und folgte Reita dann.

„Wo bitteschön willst du so viele Schmerztabletten herbekommen he?“

Rief er ihm nach. Als er bei ihm ankam erschrak er sich vor dem Grinsen was auf Reitas Lippen lag.

„Ich…habe heute bei der Visite ein Päckchen mitgehen lassen…“ sagte er und zog ein ganzes Päckchen hoch dosierte Schmerztabletten aus der Tasche. Aoi konnte nur verzweifelt mit dem Kopf schütteln.

„Aber…nimm nicht zu viele, das ist auch nicht gerade gesund…“ meinte er nur und gab somit nach. Dann stützte er ihn wieder und sie gingen zusammen auf ihr Zimmer…

Dort angekommen setzt sich Reita auf das Bett und presste erneut seine Hand in seine Seite.

“Verdammt…“ flüsterte er sich leise zu. Er kniff die Augen zu und hielt einen Moment die Luft an bis der Schmerz nach lies. Aoi sah die Szene besorgt mit an.

So saßen sie nun da und schwiegen sich an.

Derweil war Reita völlig in seine Gedanken versunken.

Wie würde Uruha reagieren wenn er später auf seiner Matte stehen würde? Würde er ihn freundlich herein bitten? Würde er ihn zur Begrüßung umarmen und sich entschuldigen, dafür dass er sich nicht gemeldet hatte? Würde alles wieder so werden wie vorher?

Oder…

Würde er ihn nicht rein lassen? Ihn anschreien? Sich mit ihm streiten? Würde er ihm sagen dass er nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wolle?

Beides war möglich und Reita hoffte das es nicht so ausartete wie er zuletzt dachte, denn er wollte wirklich alles andere, als sich mit seinem Freund zu streiten. Wahrscheinlich würde er wieder einfach zusammenklappen und dann wieder hier aufwachen als ob nichts gewesen wäre…

Ein Seufzen durchbrach die Stille, die in dem Zimmer lag.

Aoi sah auf.

„Kommst du…denn heute Abend mal mit nach unten…? Ich meine…was essen..“ fragte er dann leise.

Der Blonde schwieg wieder einen Moment. Dann atmete er kurz durch und nickte etwas.

“Meinetwegen.“

Er wusste das er schon auffiel, weil er nie beim Essen erschien und er wollte es nicht riskieren das man gerade heute Abend kontrollieren würde wo er war. Etwas überrascht sah Aoi ihn an. Gleichzeitig freute er sich auch.

„Danke…“

„Hmm…“

Und wieder kehrte Schweigen ein. Diesmal jedoch nicht lange, denn keine 5 Minuten später stand Aoi auf.

„Wir sollten uns dann gleich auf den Weg machen.“ Sagte er und schaute zu Reita.

„Ja okay...ich nehme aber vorher noch eine Schmerztablette…“

Mit diesen Worten nahm er sich eine Tablette aus der Schachtel und verschwand im Bad. Also er kurz darauf wieder raus kam, gingen sie, zum ersten Mal gemeinsam, zum großen Saal. Er war schon recht bevölkert als sie eintrafen und doch fanden sie noch einen Einzeltisch. Beide hatten es lieber, für sich zu essen und nicht, wenn so viele mit ihnen am Tisch saßen. Zwar aß Reita nicht einmal die Hälfte von dem was Aoi aß, aber Hauptsache war für Aoi, das er einmal mit ihm gegangen war.

Recht skeptisch sah Reita sich um und musterte fast jede Person in diesem Raum, er hasste es gerade zu sich bei so vielen fremden Menschen auf zu halten.

“Alles okay soweit?“ fragte ihn Aoi dann lächelnd.

„Mhm…naja…“

Reita sah Aoi an.

“Sind hier immer so viele? Bei allen Mahlzeiten?“ fügte er seiner Antwort noch hinzu.

„Ja, manchmal noch mehr..“ meinte Aoi daraufhin und Reita seufzte.

„Du scheinst andere Menschen nicht sehr zu mögen oder?“

Der Schwarzhaarige sah seinen Tischnachbarn an.

„Da liegst du richtig…“ erklang es leise aus seinem Mund.
 

Nach gut einer halben Stunde brachten beide ihr Teller zur Abgabe und begaben sich dann auf den Weg in ihr Zimmer. Dort angekommen erkundigte sich Aoi schließlich nach Reitas weiterer Vorgehensweise.

„Also…ich habe mir das so gedacht…“ begann Reita seine Erklärung.

„Wenn hier die Nachtruhe anfängt und die Schwester ihren Rundgang gemacht hat, schleichen wir uns durch den Hauptausgang raus, da sitzt ab 22 Uhr niemand mehr zum kontrollieren…“

Aoi merkte sofort das Reita sich scheinbar gut informiert hatte, aber er hörte ihm aufmerksam zu.

„…wenn wir da raus sind, wird es ein Kinderspiel zu Uruha zu kommen…auch wenn der Weg ziemlich weit ist.“

“Wie weit?“ mischte Aoi sich dann ein.

„Hmm….zu Fuß…ungefähr eine halbe Stunde bis 40 Minuten schätze ich…“

„Okay…“ Aoi nickte.

Die Gegend in der Uruha wohnte lag zwischen dem Krankenhaus und der Klinik, dort fuhren keine Busse also waren sie gezwungen zu laufen. Es war noch recht kalt draußen da der Winter gerade erst vorbei war. Aber Aoi war relativ zuversichtlich, bis auf die Tatsache dass es Reita nicht wirklich gut ging, auch wenn er es nicht zeigte, Aoi konnte spüren das Reita nicht auf der Höhe war. Um sich selbst machte er sich so gut wie keine Gedanken, wie immer eigentlich.

Reita fuhr fort:

“Wenn wir dann bei der Wohnung angekommen sind…hoffe ich das er öffnet…“ Er stockte etwas. Wieder holten ihn die Bedenken ein. Sein Blick senkte sich.

„Reita? Was hast du?“

„Ich weiß es nicht…irgendwie…habe ich Angst vor dem Zusammentreffen…“ gab der Blonde leise zu.

„Ich denke ihr seid zusammen, dann brauchst du doch keine Angst haben..“

Aoi lächelte leicht bei dem Satz und legte Reita sanft eine Hand auf die Schulter.

„Ja schon…aber..“ Reita seufzte. „Er…will mich ja scheinbar nicht mehr sehen…beziehungsweise, er verweigert den Kontakt zu mir.“

„Du schaffst das…“ ermutigte Aoi ihn lieb. „Ich bin ja dabei.“

„Hai…Danke noch mal…das du doch mit kommst..“ Nun lächelte auch Reita ein Wenig.
 

Der restliche Abend verlief recht schnell und eher sich die beiden versahen war es schon 22 Uhr. Beide hatten sich in die Betten gelegt und taten so als schliefen sie, um die Nachtschwester glauben zu lassen, das alles in Ordnung seie. Sie lauschen den Schritten der Schwester auf dem langen Flur und erhoben sich beide fast gleichzeitig aus den Betten.

„Ich denke…wir können los..“ flüsterte Reita und schaltete das Licht ein.

Aoi sah ihn an und nickte.

„Ja können wir….wie geht es dir im Moment?“ Wollte er wissen.

„Ich nehme jetzt noch mal 2 Schmerztabletten und dann wird der Abend glatt verlaufen, hoffe ich.“ Antwortete Reita ihm.

Als er die Tabletten genommen hatte zogen sich beide Ihre Mäntel und Schuhe an und verließen dann so leise wie nur möglich das Zimmer. Glücklicherweise hatte Aoi einen Schlüssel, so konnte er abschließen.

Sie schlichen durch den inzwischen beinahe stich dunklen Flur in Richtung Hauptausgang. Und tatsächlich war es so wie Reita es prophezeit hatte, kein Kontrolleur war zu erspähen. So war es ihnen ein Leichtes Spiel, unbemerkt das Gebäude zu verlassen. Die beiden Gestalten liefen durch die Dunkelheit. Nur das zirpen der Grillen und die Schreie der Eulen waren zu höre. Die Situation war Aoi unheimlich. Er schielte zu Reita, den das scheinbar wenig störte. Er lief ruhig neben ihm her und achtete gar nicht auf die Geräusche, fast schon so als liefe er nur in der Dunkelheit draußen herum.

„Hast du…keine Angst..?“ wollte Aoi nach einer Weile wissen.

Er dann sah Reita auf.

„Nicht wirklich…“ meinte er.

„Ich finde das unheimlich…“ der Schwarzhaarige zog sich den Kragen seines Mantel etwas höher und sah sich um.

„Ich bin ja da und beschütze dich.“ Lächelte der Andere und zwinkerte Aoi kurz zu. Er wollte schließlich nicht, das Aoi sich fürchtete.

Auch Aoi musste lächeln.

„Wie gut das ich dich habe…“ murmelte er etwas leiser und wandte den Blick dann wieder seiner Umgebung zu um jede, noch so kleine Bewegung in den Büschen zu bemerken.

"Aber, ich liebe dich doch!"

„Aber, ich liebe dich doch!“
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder Lichter sahen. Diese gehörten zu dem Stadtteil in dem Uruha wohnte. Nachdem sie nun fast eine halbe Stunde über ungeteerte Feldwege gewandert waren, seufzte Aoi etwas erleichtert als sie wieder auf eine feste Straße kamen. Reita hatte in der ganzen Zeit seid ihrem letzten Gespräch nun nicht mehr aufgesehen. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet.

„Du scheinst dir viele Gedanken zu machen oder?“ erkundigte sich Aoi dann. Im ersten Moment hörte Reita ihn gar nicht, bis Aoi in antippte.

„Hörst du mir zu?“

Leicht erschrocken hob der Angesprochene dann denk Kopf.

„Was?“

„Ich hab dich gefragt, ob du dir viele Gedanken machst, ich meine über das Zusammen treffen gleich.“

Reita lächelte leicht. Auch wenn man das Lächeln nicht unbedingt als glückliches bezeichnen konnte.

„Schon…ich weiß ja nicht…wie er reagiert..“ nuschelte er leise in seinen Mantelkragen.

„Wohnt er…alleine in einem Haus?“

„Nein...es wohnt noch eine weitere Person in dem Haus.“

Inzwischen waren sie in dem Ort angekommen. In vielen Häusern brannte noch Licht, obwohl es fast Mitternacht war. Dann fiel Aoi etwas ein. Er sah zu Reita.

„Ist er überhaupt noch wach? Es ist schon spät.“

„Er geht frühestens um 2 ins Bett.“

“Oh…okay..“ Aoi nickte und sie gingen weiter.

Bald darauf folgte er Reita in eine etwas spärlicher beleuchtete Straße in der die Häuser recht groß waren.

„Hier wohnt er?“ wollte der Schwarzhaarige etwas erstaunt wissen.

„Ja….hier…“ Reita blieb vor einem der Häuser stehen. Es war etwas kleiner als die anderen, aber dennoch weitaus groß genug, damit 2 Wohnungen darin untergebracht werden konnten.

Aoi sah wie Reita noch einmal durchatmete und dann auf die Haustür zuging.
 

Doch was er nicht wusste, war das er dieses besser nicht getan hätte…
 

Als die Beiden vor der Tür des Hauses standen zögerte Reita vorerst etwas, bis er schließlich auf die Klingel drückte. Einen Augenblick schloss er die Augen. Kurze Zeit später erklang ein leiser, surrender Ton, was den Türöffner darstellen sollte. Der Blonde drückte die Tür auf und trat langsam, auf Aoi wartend in den Flur. Dann sah er die Treppe hinauf, wandte noch einmal seinen Blick Aoi zu und schlich dann förmlich die Treppe hoch.

Aoi beobachtete dies, sah Reita seine Unsicherheit deutlich an. Er machte sich Sorgen da sein Freund noch blasser war als sonst. Lag es an seiner Angst vor Uruhas Reaktion, oder daran, dass es ihm schlechter ging? Das Klacken einer Tür ließ ihn aufblicken.

Er sah, wie Reita sich leicht auf die Lippe biss. Und dann sah er ihn. Uruha.

Ein recht großer, schlanker junger Mann mit braun- blondem Haar. Eine schwarze Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Dazu trug er ein weißes, halb offenes Hemd und eine enge, schwarze Lederhose. Reitas Blick war stumm auf ihn gerichtet.

„Hallo…“ murmelte er dann fast so leise das es kaum einer verstehen konnte. So kannte Aoi Reita gar nicht.

Völlig unbeeindruckt drehte sich der junge Mann in der Tür schweigend um und ging zurück in seine Wohnung. Er ließ die Beiden einfach dort stehen, jedoch hatte er seine Wohnungstür aufgelassen. Aoi war etwas erstaunt von Uruhas Reaktion, aber dann riss ihn Reitas Rufen aus den Gedanken.

„Uruha warte!“ daraufhin folgte Reita ihm in die Wohnung. Der Schwarzhaarige folgte ihm still schweigend.

Uruha war währenddessen wieder in seine Küche zurückgekehrt und bearbeitete eine Melone mit einem großen Messer. Als er jedoch merkte das Reita ihm tatsächlich gefolgt war, drehte er sich mit einer schwungvollen Bewegung zu diesem um.

“Was willst du hier?“ fragte dieser völlig kalt.

Sofort blieb Reita stehen und sah den Größeren an.

„Bist…du glücklich ohne mich?“

Seine Stimme klang verunsichert und etwas ängstlich, jedoch konnte er diese Frage, sie er sich schon so lange stellte, nicht zurückhalten.

„Hast du mich nur weggeschickt…damit du mich los bist?“ nun sah er langsam auf und Blickte seinem Geliebten in die Augen. Der Brünette musterte ihn etwas abwertend.

„Was redest du für einen Müll? Sieht es vielleicht danach aus?“

Aoi verstand nicht ganz, er dachte, dass Uruha sich über Reitas auftauchen freuen würde, aber dass er jetzt so abwertend auf ihn reagierte, wunderte ihn wirklich.

„Du hast…mich eben so….abwertend angesehen…“ erklang dann wieder Reitas leise Stimme.

Uruha verdrehte leicht die Augen und stieß sich von der Arbeitsplatte ab mit der Frage:

“Ach so, das kannst du beurteilen?“ Er trat auf den Kleineren zu, bis der direkt vor ihm stand und zog dann seine Brille ab um ihm tief in die Augen zu sehen.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Sagte der Brünette ruhig.

Reita verspürte ein seltsames Gefühl, als Uruha so nah vor ihm stand. Was er nicht wusste ist, das Uruha grade zu dass Bedürfnis hatte, seinen Freund einfach zu umarmen und das alles einfach zu vergessen, als sein Blick auf Aoi fiel. Dieser stand noch immer wie angewurzelt in der Küchentür. Plötzlich stieg in Uruha eine ungeheure Wut auf. Es war für ihn ein Stich in das Herz. Mit eisigen Augen sah er wieder zu Reita.

„Uruha...was…?“ weiter kam Reita nicht. Sein Gegenüber ballte die Hände zu Fäusten.

„Was los ist willst du wissen? Ja...diese Frage musste jetzt kommen…“ er schwieg eine Sekunde. „Diese Unschuldige, Scheinheilige Nummer hast du immer drauf, wenn es sein muss.“ Der Größere presste seine Lippen fest aufeinander. „Hah…jetzt wird mir alles klar…“ Von jetzt auf gleich worden seine Augen größer und er fing an los zu schreien.

“Was glaubst du eigentlich wer du bist, he?“ Bei diesen Worten zuckte Reita erschrocken zusammen. Auch Aoi schreckte zusammen.

„Aber…Uruha…was habe ich denn gemacht? ich wollte dich doch nur sehen!“ Nun stiegen Reita Tränen in die Augen. „Ist das denn verboten?“

Uruha lachte spöttisch auf. Diese Frage wühlte ihn noch mehr auf.

„Was du gemacht hast? Du hast schon vor einiger zeit eine grenze weit überschritten und mein vertrauen missbraucht Schätzchen. Und jetzt das?!“

„Aber…ich mache doch gar nichts…Uruha bitte…“

Der Blonde verzweifelte regelrecht, was hatte er getan, das Uruha so wütend war?

„Ich reiß mir den verdammten Arsch für dich auf, kämpfe darum dass du mir nicht verhungert, ignoriere deine negativen Phasen die du an mir auslässt und du wagst dich dir das hier zu leisten?“ schrei Uruha ihn weiter an. Dann holte er aus und verpasste Reita mit einem mal eine unschöne Ohrfeige. Derweil stand Aoi allein da und wusste nicht was er tun sollte, er war von Uruhas verhalten eingeschüchtert und kaute sich etwas panisch auf der Unterlippe herum.

Mit Tränen in den Augen sah Reita zur Seite. Auch er biss sich auf die Lippe und den Schmerz der Ohrfeige zu unterdrücken.

„Was verdammt noch mal mache ich falsch?“ murmelte er leise. „Sag es mir doch einfach…ich bin hier, um dich zu sehen und du knallst mir eine?! Glaubst du etwas ich haue aus der Scheiß Klinik ab um dich fertig zu machen?“ Er sah seinem Freund wieder in die Augen.

„Ich habe gedacht, du würdest dich freuen, aber du schreist mich an…und dabei weiß ich nicht einmal warum...“ seine Stimme wurde wieder leise, eine Träne lief über seine Wange. Uruha schnaubte sauer.

„Du kommst also um mich zu sehen ja? Interessant!“ In seiner Verzweiflung schubste er seinen Freund zurück.

„Hälst du mich etwas für bescheuert? Du glaubst doch nicht das die dich da einfach so raus lassen!“

Sein Blick war verbissen.

„Und noch dazu bringst du diese Würstchen mit her?!“ wütend deutete er auf Aoi, welcher leicht empört zu Uruha sah.

„Du hättest ihn mir wenigstens vorstellen können wenn du schon so dreist bist!

Ach und grüß mir Reita Junior, ich hoffe er amüsiert sich gut mit seinem neuen Opfer!?

Und da dir es anscheinend egal ist was aus deiner Gesundheit wird...bitte...dann kannst mir ab heute ja auch egal sein…!“ Er schrie und schubste ihn wieder.

Doch nun meldete sich auch Reita wieder zu Wort, diesmal lauter als zuvor.

„Es ist ein Freund! Nichts weiter! Versteh das doch!“ Als er von Uruha wieder geschubst wurde verlor er das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Schnell strich er sich die Tränen aus dem Gesicht und sah auf.

„Wie soll ich ihn dir auch vorstellen, wenn du gleich wieder wegläufst?“ hauchte er leise.

Der scheinbar unbeachtete Aoi wusste nicht ob er eingreifen sollte, er hielt sich nur geschockt die Hand vor den Mund.

„Ein Freund also?“ rief Uruha wütend und schickte Reita einen gehässigen Blick zu.

„Manchmal könnte ich dich wirklich hassen…“ murmelte er und packte den Blonden unsanft am Kragen um ihn wieder auf die Beine zu ziehen.

„Alles was ich für dich organisiert habe ist im Arsch...meinetwegen hungere dich zu Tode und vergnüg dich dann mit ihm!“

Der Größere wollte Reita gar nicht zu hören. Mit einem Mal ließ er ihn los.

„Ach ja…“ er riss sich die Kette die e Trug vom Hals und drückte sie seinem Gegenüber unsanft in die Hand.

“Sollte dir mal der Gedanke kommen dass ich wieder gut genug für dich bin kannst du mir das ja wieder bringen!“

Tränen liefen über Reitas Wangen als er auf die kette sah. Es war der Verlobungsring der beiden, er selbst trug ebenfalls eine solche Kette.

„Und das eins klar ist...ich will dich hier NIE wieder sehn bis dir endlich klar ist was du mir antust!“ schrie Uruha ihn ein letztes Mal mit Tränen in den Augen an. Dann wurde er wieder ruhig.

„Ich denke wir haben uns verstanden?“ sagte er uns setzte seine Sonnenbrille wieder auf.

Reita verpasste es einen tiefen Stich ins Herz und er glaubte jeden Moment zusammenbrechen zu müssen.

“Aber…ich liebe dich doch!“ Verzweifelt sank er auf seine Knie und starrte schluchzend auf die Kette in seiner Hand. So hatte Reita seinen Geliebten nie kennen gelernt. Zwar hatten sie sich schon ein paar Mal gestritten, jedoch nie in einem solchen Ausmaß.
 

Nun verstand Aoi wirklich gar nichts mehr. Er beobachtete die Szene bloß geschockt. Die beiden waren verlobt?! Er war vollkommen durch den Wind, wusste nicht was er denken sollte…nun verspürte selbst er so ein Stechen in der Brust.
 

„Lächerlich!“ rief Uruha und drehte sich wieder zu seinem „Freund“ um. Sein Blick zierte die verletzte Kälte im Raum. In ihm stieg das Verlangen auf, Reita einfach erwürgen zu wollen.

„Hat man unserem Reita etwas wehgetan?“ sprach er ruhig, wie zu einem kleinen Kind. Seine Sonnenbrille nahm er erneut ab und kniete sich zu ihm. „Wie sehr liebst du mich, mh? So viel?“ er zeigte mit seinen Fingern ungefähr einen Zentimeter. „Oder vielleicht soviel?“ Seine Finger bewegten sich ein paar Millimeter weiter auseinander. Dann senkte er die Hand und führte sie zu Reitas Kinn, welches er ein Stück anhob, sodass der Blonde gezwungen war, ihn anzusehen. Daraufhin drückte Uruha ihm einen gespielten Kuss auf.

“Ist es das was du willst?“ ein eiskaltes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Dann geh ins Bordell…die können dir mehr bieten wie ich!“

Dann stand er einfach wieder auf und deutete noch einmal auf die Kette.

„Dazu habe ich dir was gesagt. Das hätte ich nicht wenn ich nicht wolle dass du vielleicht zurückkommst.

Ich denke das kannst sogar du noch erkennen also merk dir das und denk drüber nach.

Und jetzt verschwinde aus meinem Haus ehe ich dich wieder schlage.“ Wieder setze er seine Sonnebrille auf, fast schon so, als ändere er immer dann seine Persönlichkeit.

Doch Reita blieb.

„Was hast du nur auf einmal…Uruha…das…kannst du nicht machen…bitte…“ wimmerte Reita leise, die Kette krampfhaft festhaltend. Ihm wurde schwindlig und er spürte dass er bald wieder zusammen brechen würde. Aoi, der noch immer da stand wollte zu seinem Freund um ihn zu trösten, doch ein mahnender Blick von Uruha hielt ihn zurück.

„Soll ich dir vielleicht eine Liste schreiben mit Dingen die du getan hast?“ fragte der Brünette grollend.

„Geh zurück zu deinen Ärzten und werd verdammt noch mal endlich gesund! Denk darüber nach was du gemacht hast und wenn du für mich noch was übrig hast und nicht nur für den dort, dann kannst du wieder kommen. Und vergiss das Ding nicht. Scheiße ich hab alles für dich getan, werfe das gefälligst nicht so in den Wind!“ schrie Uruha wieder los.

„Denk auch mal an mich und nicht nur an dich! Und jetzt verschwinde endlich oder ich klatsch dir noch eine! Und nimm die Witzfigur mit!“ er drehte Reita den kalten Rücken zu und verschränkte die Arme. Er konnte es nicht mit ansehen, wie Reita weinte und wurde fast schon wieder schwach. Doch er riss sich zusammen und blieb standhaft.
 

Hätte er doch nur gewusst dass all das nur ei Missverständnis war…
 

Der Blonde kniete stumm auf dem Boden. Den Blick auf die Kette geheftet.

„Es ist ein Freund…ich habe ihn…dort kennen gelernt…und wenn du es nicht verstehen willst…kann ich dir nicht helfen…“ sprach er plötzlich völlig ruhig. Mit leerem Blick schaute er zu seinem Freund auf. Noch immer liefen Tränen über seine blassen Wangen. Seine Hände zitterten als er dem Größeren die Ketten hinhielt. Langsam stand er auf.

„Es stimmt was er sagt!“ mischte sich Aoi dann ein. Er zitterte mittlerweile selbst leicht und da er nicht wusste was er tun sollte, wollte er mit Worten versuchen Uruha zu beruhigen. Doch Uruha störte das wenig. Er schrie ihn nur an das er die Klappe halten solle und wandte sich dann wieder Reita zu.

„Und was tust du, wenn ich sie nicht annehme?“

Uruhas Stimme klang inzwischen schon ein klein wenig unsicher. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Reitas Lippen. „Schon klar..:“ hauchte er und riss sich seine Kette mit seinem Ring vom Hals. Beide Ketten lies er vor des Größeren Füße fallen.

“Du kannst sie ja als Grabschmuck benutzen….“ Murmelte er noch und verschwand dann aus der Wohnung. Nicht auf Aoi achtend, nicht auf Uruha achtend. Er wollte nur noch weg. Weg von all dem was er grade erlebt hatte. Wollte niemanden mehr hören, niemanden mehr sehen. Er wollte genau in diesem Moment einfach nur sterben. Aoi blieb stehen. Sah Reita nach, richtete dann seinen Blick auf Uruha, welcher schweigend auf die Ketten sah.

“Das hast du ja toll hinbekommen…das…wollte ich nicht…“ flüsterte er fast tonlos zu sich selbst und fixierte dann Aoi.

„Hau ab!“ schrie er ihn wütend an und deutete mit dem Zeigefinger auf die Tür.

„J…ja schon weg…aber….er hat es sicher nicht so gemeint….“ Aoi sah ihn noch einmal an, biss sich dann auf die Lippe und folgte Reita.

„Reita!“ rief er in die Dunkelheit, doch niemand antwortete ihm. Nur leises Husten durchdrang die Nächtliche Stille. Aoi spürte, dass es Reita sein musste und lief dem Geräusch nach.

„R…Reita?“ fragte er dann leise als er eine Person sah die gebeugt an einer Hauswand lehnte. Es war Reita.

Der Schwarzhaarige lief gleich zu ihm und stütze ihn.

„Was hast du?“

Er sah in Reitas verweintes und gleichzeitig schmerzverzerrtes Gesicht. Es jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken seinen Freund so zu sehen. Uruha wusste von dem Geschehen nichts, er saß schweigend in seiner Küche und starrte die beiden Ringe an. Soweit wollte er nicht gehen…

Währendessen versuchte Aoi Reita zu beruhigen.

Doch Reitas Schmerztabletten hatten bereits ihre Wirkung wieder verloren, er krümmte sich vor Schmerzen.

„Reita, wir sollten schnell zurück! Kannst du einigermaßen gut laufen?“ doch diese Worte realisierte Reita schon gar nicht mehr. Mit einem leisen schmerzverzerrten Keuchen sankt er kraftlos auf den Boden, ehe er die Augen schloss und sich in unendlicher Dunkelheit verlor…
 

„Reita, Reita!“

Wer rief mich da? War es Aoi? Ich versuchte mich auf die Stimme zu konzentrieren, tatsächlich. Schwermütig öffnete ich meine schweren Lider. Ich blickte direkt in das besorgte Gesicht des Schwarzhaarigen.

„Kami sei Dank du bist wieder wach…“ nuschelte er leise und gleich darauf versammelten sich noch ein paar Ärzte um mich herum. Schwach musterte ich den Raum in dem ich war. Wieder dieser Raum in dem ich damals auch aufgewacht bin…

Und sofort musste ich wieder an Uruha denken. Daran wie er ausgerastet. Daran wie er mich geschlagen hat. Es trieb mir erneu die Tränen in die Augen. Ich sah zu Aoi der mir vorsichtig über die Wange streichelte.

„Es wird alles gut...“ hörte ich ihn leise sagen dann spürte ich etwas Nasses auf meiner Wange. Weinte Aoi etwa? Meine Lippen vermochten keinen Ton herauszubringen, sie bewegten sich nur zu tonlosen Wörtern.

Dann schlief ich wieder ein…

Wieder gewann die Dunkelheit die Oberhand in mir…
 

Doch diesmal sollte die Dunkelheit sehr lange anhalten…
 

Aoi war verzweifelt. Reita war nun schon 2 Tagen bewusstlos und niemand wusste warum. Nicht einmal die Ärzte wussten weiter. Jeden Tag saß er an seinem Bett und hoffte dass er bald wach werden würde, oft überlegte er ob er Uruha Bescheid geben sollte.

Sanft streichelte er über den Handrücken des Blonden der bleich wie eine Leiche in dem Krankenbett lag. Zwar hatten die Ärzte herausgefunden dass er 2 gebrochene Rippen hatte, jedoch konnte sich niemand erklären warum er nicht aufwachte.
 

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So das wars erstmal, ich bin grade dabei, die anderen kapitel zu schreiben und ich hoffe das es euch bis hier her einigermaßen gefallen hat. Über Kommentare würde ich mich freuen x3

Waiting Time

Jaa~ ich hab es endlich geschafft etwas weiter zu schreiben.Sorry das das Kapi etwas kurz geworden ist, und ich entschuldige mich auch dafür das es so lange dauert bis ich ein neues Kapi hochlade, aber momentan hab ich kaum Zeit zum FF schreiben.
 

ich hoffe es gefällt euch trotzdem, und ich würde mich über Kommis freuen^^
 

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Nun hatte Aoi schon fast 4 Tage darauf gewartet das Reita wach wurde. Jeder Tag war für ihn ein Tag voller Sorgen um Reita. Ständig redete er sanft auf ihn ein, in der Hoffnung etwas dadurch zu erreichen. Mittlerweile war er sich schon fast sicher, das Reita den Streit mit Uruha nicht verkraftet hat.

Für diesen Tag hatte er sich vorgenommen, Uruha zu kontaktieren. Er wollte ihn unbedingt über Reitas Gesundheitsstand informieren da er ja gemerkt hatte, das Uruha das alles nicht so weit kommen lassen wollte.

Als er wieder bis am späten Nachmittag bei Reita gesessen hatte, stand er auf und machte sich auf die Suche nach einem Balkon oder einem Wartezimmer, was er auch recht schnell fand. Ein paar Minuten sah der Schwarzhaarige einfach nur über das Geländer des kleinen Balkons und schwieg, dann jedoch holte er sein Handy hervor und wollte Uruhas Nummer wählen. Doch eins hatte er vergessen, Uruhas Nummer, er hatte sie ja gar nicht. Ein leises Seufzen war zu hören. Langsam ging er zu einem Arzt um diesen zu bitten ob er Uruha nicht bescheid geben könne. Und tatsächlich, er willigte ein und sagte das er gleich jemandem zu Uruha schicken würde der diesem Bescheid gäbe. Mit traurigen Augen sah Aoi zu Reita.

Was war nur mit ihm…
 

Nur wenige Stunden später traf Uruha ein und erkundigte sich sofort nach Reitas Zimmernummer. Eine Schwester brachte ihn dorthin. Nun stand er vor der Tür. Aber warum war er hier? Aus Sorge um Reita? Nachdem was er dem Blonden angetan hatte…

Hatte er da überhaupt noch das Recht ihn hier zu besuchen?

Langsam öffnete er die Tür zu dem Zimmer, erblickte Aoi der schweigend an Reitas Bett saß und sah dann auf den Regungslosen Körper seines Freundes. Er Schluckte leicht.

„Hallo…“ flüsterte er leise.

Aoi sah auf und wandte seinen Blick zu Uruha der mit gesenktem Kopf in der Tür stand.

„Hallo…“ antwortete dieser und winkte ihn zu sich ans Bett. Langsam ging Uruha auf die beiden zu.

„Was…ist passiert?“ wollte er zögerlich wissen.

„Naja…nachdem er bei dir raus lief…bin ich ihm gefolgt…und hab ihn an einer Hauswand abgefangen…es ging ihm nicht gut, das war kaum zu übersehen…ich wollte ihn noch herbringen aber er ist zusammengebrochen und bist jetzt noch nicht aufgewacht…“

Der Größere senkte den Blick und biss sich leicht auf die Lippe.

„Ich habe überreagiert…“

„So sieht es aus…“ stimme Aoi daraufhin zu.

„Ich wollte dass nicht…aber…ich war so wütend….“

Uruha ließ sich auf einen zweiten Stuhl neben dem Bett sinken.

„Darf ich…fragen warum?“

Der Schwarzhaarige sah ihn an, ihm war bewusst das Uruha es wohl bereute.

„Damals…hatte ich immer das Gefühl das er mir nicht vertraut…ihm ging es oft nicht so gut…ich wollte mit ihm zum Arzt…weil er auch immer so wenig aß. Aber er sagte immer…das es ihm gut ginge und ich mir keine Sorgen machen solle… letztendlich ist er fast immer Umgekippt… meistens waren es Schwächeanfälle…“

Einen Moment kehrte Schweigen ein.

„Ich habe mir immer solche Vorwürfe gemacht…“ fuhr Uruha fort. „Ich habe immer mir die Schuld daran gegeben und irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe ihn in ein Krankenhaus gebracht, und verordnet, dass sie ihn in eine Therapie schicken. Damit er wieder gesund wird. Ich konnte mit diesen Schuldgefühlen einfach nicht mehr leben…“

Aoi wunderte sich etwas das Uruha so viel mit ihm sprach, aber irgendwo fand er es gut. Erhörte ihm aufmerksam zu, langsam verstand er das alles. Er sah zu Reita, der nichts mitbekam.

„In dieser Hinsicht verstehe ich dich….ich denke ich hätte genauso so gehandelt wie du….“

Gab Aoi leise zu.

„Aber das alles ändert nichts daran das ich so überreagiert habe…ich könnte mich dafür so schlagen…nur wegen mir liegt er jetzt da…ich wollte ihn dich nicht so verletzen…“

Uruha legte eine seiner Hände auf Reitas Wange und strich vorsichtig darüber.

„Ach Reita…“ Langsam strich er auch über seine Haare, als wolle er ihn dadurch aus diesem Schlaf holen. Mit verzweifeltem Blick sah er zu seinem Freund, wollte sich für all das entschuldigen, wusste aber, das Reita ihn wohl nicht hören würde.

„Versuche es doch…“ meldete sich Aoi dann leise zu Wort, als hätte er Uruhas Gedanken gelesen.

“Versuche mit ihm zu reden, vielleicht hört er dich...“ etwas ungläubig blickte der Brünette ihn an, nickte aber dann etwas unsicher. Dann wandte Aoi seinen Blick wieder zu Reita.

„Reita….es tut mir so leid….“ Begann Uruha dann nach einer kurzen Zeit.

„Ich wollte es nicht so übertreiben…ich weiß das ich einen Fehler gemacht habe…und…“ Der Größere stockte einen Moment.

„Reita bitte…sag doch was…“ seine Stimme klang verzweifelt, fast schon den Tränen nahe.

Aoi sah zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

“Er…wird aufwachen…ganz bestimmt…“ Ein leichtes Lächeln der Aufmunterung lag auf seinen Lippen.
 

Doch dies sollte noch eine Weile dauern…

Es waren bereits 3 Wochen vergangen in denen sich nicht viel an Reitas Zustand verändert hatte. Beide, Uruha und Aoi, besuchten ihn jeden Tag, um mit ihm zu reden. Sie hofften das Reita blad aufwachen würde. Doch nichts passierte. Inzwischen verstanden sich Uruha und Aoi schon ziemlich gut.
 

„Aoi..“ erklang die leise Stimme des Brünetten.

„Ja?“ fragte der Angesprochene und sah zu ihm auf. Beide saßen wieder an Reitas Bett.

„Ich weiß es kommt etwas spät…aber ich wollte mich auch bei dir entschuldigen…ich meine, das ich dich so angeschrieen habe damals.“

“Ist schon okay. Ich weiß ja das du es nicht wolltest…“

Wieder lächelte Aoi leicht und sah Uruha an.

„Es ist jetzt erstmal wichtig, das Reita wieder wach wird, danach können wir alles andere klären, okay?“

Er bekam ein unsicheres Nicken seines Gegenübers als Antwort. Uruha bewunderte Aoi in diesem Moment irgendwie. Das er in einer solchen Situation noch lächelte. Augrund seiner Gedanken schlich selbst auf Uruhas Lippen ein kleines Lächeln.

„Sag mal, wollen wir mal zusammen einen Kaffee trinken gehen?“ holte ihn der Piercingträger nur wenig später aus den Gedanken.

„Wie?“ Uruha war sichtlich überrascht. „Kaffeetrinken?“ Ehm…klar.“ Nickte er dann als Antwort.

Und wieder dieses Lächeln seines Freundes. Freund? Der Blick des Größeren wandte sich gen Boden. Konnte er Aoi wirklich als „Freund“ bezeichnen? Dachte er sich während er von dem Anderen fragend angesehen wurde. „Stimmt was nicht?“

Schnell sah der Angesprochene wieder auf.

„D..doch alles okay..“

Diese Fürsorge! Warum kümmerte Aoi sich plötzlich so um ihn? Fast schon prüfend musterte er den Schwarzhaarigen. Auf einmal spürte er wieder das Gefühl von damals. Diese Wut.

Was wenn er das alles nur für ihn tat, um sich „einzuschleimen“? Was wenn er nur so nett war um ihm Reita irgendwann auszuspannen?

War vielleicht damals nicht Reita der Grund gewesen sondern Aoi? War er wirklich so blind?

„Verschwinde!“ hörte er sich wütend sagen.

„Was?“ Aoi sah ihn verwirrt an.

„Hörst du schlecht oder was? Du sollst verschwinden!“

„Aber Uruha ich…“

Ein Knall durchdrang die Stille die in dem Raum lag. Uruha war aufgesprungen und hatte Aoi eine harte Ohrfeige verpasst.

Schweigend saß Aoi vor dem Brünetten und hielt sich die vom Schlag gerötete Stelle.

Uruha starrte auf seine Hand als wenn es etwas völlig Fremdes wäre. Es fühlte sich also hätte jemand anderes ihn kontrolliert… als wäre er nicht er selbst gewesen.

„Was habe ich getan…?“ hauchte er leise zu sich selbst.

Doch schnell begriff er und sah auf.

„Aoi es….tut mir leid!“

Doch das nützte reichlich wenig. Aoi war inzwischen aufgestanden und warf Uruha einen verletzten Blick zu.

„Ich verstehe Reita wirklich nicht, warum er so jemandem wie dir hinterher rennt!“ Mit diesen Worten wandte er sich von Uruha ab, sah noch einmal zu Reita und verließ dann das Zimmer.

Uruha stand wie angewurzelt da. Langsam ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und starrte auf den leeren Stuhl auf dem bis vor ein paar Sekunden noch Aoi gesessen hatte.

„Oh Uruha…was bist du bloß für ein Idiot…“ erklang seine leise Stimme. Dann blickte er zu dem Bett in dem sein Geliebter lag.

Was war da grade nur in ihn gefahren? Wie konnte er denken das Aoi ihn nur ausnutzen würde?

„Reita…“ sacht bettete er seine Hand auf der Reitas. Seine Hand war kalt, fast wie Eis. Er streichelte liebevoll darüber als wolle er sie Wärmen. Plötzlich fühlte Uruha sich verlassen. Völlig allein.

Wieder einmal hatte er alles kaputt gemacht. In diesem Moment wünschte er sich mehr als sonst das Reita aufwachen würde, damit er sich bei ihm entschuldigen konnte. Er warf einen kurzen Blick zu Tür als hoffe er, das Aoi gleich wieder zurückkommen würde. Doch er war sich sicher, dass dies nicht geschehen würde.

Seufzend lauschte er der Stille und schwieg dann.
 

Derweil hatte Aoi die Krankenstation verlassen und hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen.

Wie ein getretener Hund saß er dort auf seinem Bett, Tränen liefen über seine Wangen und noch immer hielt er sich die schmerzende Stelle. Eins musste er zugeben, Uruha war stärker als er erwartet hätte. Unweigerlich musste er daran denken dass auch Reita diese Erfahrung machte, und in diesem Moment tat er ihm noch mehr Leid.

Er war noch immer völlig durcheinander. Verstand nicht, was plötzlich in Uruha gefahren war. Wie kam Uruha nur auf die Idee, das der Schwarzhaarige Reita nur ausnutzen würde?



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  reita_chan86
2008-01-25T20:38:45+00:00 25.01.2008 21:38
deine ff ist echt gut! mir gefällt sie ganz toll.
bin mal gespannt auf reita wenn reita wieder aufwacht! und was es mit aoi auf sich hat und was uruha noch alles macht! sie tun mir alle drei so leid! hoffe du schreibst schnell weiter
bin schon total gespannt
lg
Von: abgemeldet
2007-11-14T22:23:50+00:00 14.11.2007 23:23
gott ich find das ganze ziemlich böse, bin gespannt was uruha dazu getrieben hat reita so abzuschieben.
im moment versteht man bei den beiden nur bahnhof, aber ich würde mich auch über ein kapitel aus uruhas sicht freuen
schreib auf jeden fall weiter, ist gut geschrieben ^^
bin gespannt wies weiter geht


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