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Fühl mich...

[Chapter 3 ist on] Fortsetzung von "Sieh mich..." - Die Legende der 'Großen Vier' geht weiter
von

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"Prologue"

Bitte am Ende des Kapitels meine Notiz lesen.
 

Legende:

- “Wort” = Sprechen

- «Wort» = Denken

- Wort = besondere Betonung oder Schriftstücke, Gesungenes und bei Flashbacks verwendet
 

I´m On For Something Mystical, Hysterical, Dark, Intensive, Sexual… (Cinema Bizarre – “Forever or Never”)
 

Prolog: „Prologue“
 

22. Mai XXXX
 

Zwei Jahre waren ins Land gezogen, seitdem der letzte Kampf ausgefochten worden war. Auf den Tag genau. Vielleicht war dieser Tag des Glücks der Anlass gewesen, dass sie sich heute das Versprechen gegeben hatten, einander immer treu zu sein und sich zu lieben. Vielleicht verbanden sie mit diesem Ereignis noch andere Dinge, die mit ihren Gefühlen in Verbindung standen.
 

Doch letzten Endes wussten es nur die beiden.
 

Das Zimmer war in schummriges Licht getaucht. Die Umgebung wirkte schemenhaft, verschwommen, unwirklich. Doch das registrierten die beiden in ihrem Rausch gar nicht. Ihre Körper waren von Schatten umschlungen und sie konnten einander kaum mit den Augen erfassen. Doch sie ertasteten zärtlich mit neugierigen Händen den Leib des anderen, der inzwischen vertrauter war als der eigene, aber dennoch immer wieder eine neue Erfahrung mit sich brachte.
 

Er strich mit seiner Fingerspitze ganz langsam über die Innenseite ihres Oberarms. Ihr entfloh ein Laut zwischen Kichern und Seufzen. Sie kannten sich, wussten um die Vorlieben des Partners. Sie hatten genug Zeit gehabt, um zu lernen. Heute würden sie es anwenden. Heute war es ihr Tag.
 

Er hatte sich über ihr abgestützt und sah auf sie hinab. In ihren Haaren war noch immer der Schmuck eingeflochten, den sie bei ihrer Hochzeit getragen hatte. Er konnte noch immer nicht glauben, dass er wirklich mit ihr verheiratet war. Dass sie nun seinen Namen trug. Sie war nun noch stärker in sein Leben mit eingebunden, als irgendjemand zuvor. Sie vertrieb somit auch den letzten Funken Einsamkeit in ihm, denn jetzt besaß er eine Familie. Eine wahre Familie.
 

Zärtlich zwang er ihr einen Kuss auf, den sie erwiderte. Er liebte es, wenn sie sich ihm hingab, unter seinen Händen beinahe wahnsinnig wurde und er ihre Erleichterung bis zur leidenschaftlichen Qual hinauszögern konnte. Er mochte es, wie sie seinen Namen stöhnte. Wie sie vor Lust wimmerte. Er bekam nicht genug davon. Es berauschte ihn. Ihm wurde der Kopf davon schwer.
 

Er küsste ihren Hals, sog ihren Geruch tief ein.
 

Dies war seine Hochzeitsnacht. Sie sollte unvergesslich werden. Er wollte, dass sie schrie. Dass es auf ewig in ihrer Erinnerung als die Nacht der Nächte erhalten blieb.
 

Immer wieder wälzten sie sich hin und her, lachten gelegentlich und wisperten atemlos, was sie sich in ihren geheimsten Träumen von dem anderen wünschten. Heute gab es keine Verbote, keine Scham, keine Zurückhaltung. Es war alles erlaubt. War es noch so schmutzig und verpönt. Diese Nacht gab es nur einmal.
 

Die Laken waren getränkt vom Moschusduft ihrer Leidenschaft; leicht schwängerte auch der Geruch von Schweiß der liebevollen Anstrengung die Luft. Diese Mischung machte beide noch williger.
 

Sie verschränkten die Hände miteinander.
 

Immer wieder fanden ihre Lippen zueinander.
 

Sie hätte niemals geglaubt, dass dies jemals geschehen würde. Lange hatte sie sich ausgemalt, so intim mit ihm zu sein. Damals – als junges Mädchen – hatte sie sich auch ein wenig dieser Sehnsüchte wegen geschämt. Doch jetzt konnte sie es alles ausleben, mit ihm teilen, was sie sich vorgestellt hatte.
 

I need you always. You need me now and then. I'm just a woman. You are the only man. *1
 

Ihr schwirrte der Kopf, so wie immer, wenn er sie verwöhnte. In diesem Moment war sie nur sein; es gab nichts Anderes mehr auf Erden. Sie liebte diesen Zustand der geistigen Umnachtung, den nur er beschwören konnte. Sie liebte ihn. Und heute hatte sie geschworen, dass dieses Gefühl auch bis zum Tod erhalten bleiben würde. Sie zweifelte nicht an ihrem Versprechen. Sie würde sich daran halten und er auch, denn er war treu. Er war ihr ergeben, so wie es auch umgekehrt der Fall war. Sie waren sich gegenseitig der Meister und Untertan des jeweils anderen.
 

Das Fenster stand leicht offen, sodass eine kühle Brise über die erhitzten Körper strich. Die Laute ihrer Lust wurden so nach draußen getragen, aber in dieser Nacht hörte dies niemand. Sie waren für sich allein.
 

Und nachdem das erste Begehren befriedigt war, sahen sie sich tief in die Augen, die sie in der Dunkelheit kaum auszumachen vermochten. Doch sie ahnten, wo der andere war. Sie hatten eine tiefe Bindung aufgebaut, um den anderen erspüren zu können. Immer wieder sagten sie sich leise, wie glücklich der Geliebte sie gemacht hätte.
 

„Ich habe Jahre auf dich gewartet.“
 

„Jetzt hast du mich.“ Er fuhr langsam mit den Fingerspitzen über ihr Schlüsselbein, sodass sie erschauerte.
 

„Mehr brauche ich auch nicht. Und mehr will ich auch nicht.“
 

„Das beruhigt mich ungemein.“ Er schmunzelte leicht. Er wusste, wie sehr sie es mochte, wenn er sie anlächelte.
 

Immer wieder gingen sie auf Erkundung und verführten einander mehrmals. Es war ein ungeahnter Hunger, der sie trieb. Eine tiefgreifende Verbundenheit, die heute ihren letzten Schritt gefunden hatte.
 

In der Dunkelheit verhallten vor dem schweren Schlaf die drei entscheidenden Worte, die sie zusammen hielten: „Ich liebe dich.“
 

And there are times you really show what's in your heart and then I know: No matter what you do I can't let go of any part of your love. *1
 

Vielleicht hat diese Innigkeit mehr zu Folge, als die beiden Liebenden bisher ahnen? Vielleicht bringen ihre Versprechen noch andere Dinge mit sich, die sie sich bisher nicht einmal ansatzweise vorstellen können?
 

Oder entsprechen diese ‚Befürchtungen‘ nur dem Misstrauen, dass niemand auf so lange Dauer so viel Glück haben kann und es eine ‚Katastrophe‘ folgen muss?
 

Vielleicht vergehen Jahre, bevor sich neue Befürchtungen erfüllen.

Manchmal kommen sie auch nie zurück, doch wer gibt Gewissheit?
 

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*1 Bonnie Tyler – „I’m Just a Woman“
 

So, hier ist der Prolog von „Fühl mich…“ Bitte, keine Angst. Meine Kapitel werden wieder so lang wie bei der Vorgänger-FF, aber ich wollte hiermit nur einen kurzen Einstieg in die Geschichte geben. Dabei habe ich noch ein paar Hinweise:
 

a) Dass die Namen der Protagonisten nicht genannt werden, ist durchaus beabsichtigt. So bleibt es eurer Fantasie überlassen, wer das gewesen sein könnte. Ich werde niemandem meine Vorstellung aufzwingen.

b) Ich würde gern wissen, was ihr bezüglich des Schlusses vermutet, was ich damit wohl meine^.^

c) Ich werde ab sofort immer ein Datum am Beginn eines Kapitels setzen. Der Sinn wird erst später besser nachzuvollziehen sein. Es soll zeigen, wie wenig Zeit für eine bestimmte Sache gebraucht wurde.

d) Ihr habt euch für die Liedzitate entschieden und ich werde sie deshalb auch wieder nutzen^^ Aber ab sofort wird es immer noch zum Abschluss einer jeden Sichtweise einen fettgedruckten Text geben, über den ihr dann rätseln könnt^^
 

Ha, so kann sich doch eine Sex-Szene sehen lassen, oder? Ich habe kein einziges Mal die Namen der Genitalien benutzt oder eine perverse Handlung beschrieben und ich finde es doch auf eine gewisse Weise erotisch. Also, ich bin stolz darauf. Ich hätte gern eure Meinung dazu.
 

Ich erstelle jetzt eine neue ENS-Liste. Ich schicke nur den Leuten eine ENS, die mir sagen, dass sie AUF diese Liste möchten. Sollte jemand schreiben, dass er gerne ENS hätte, dann werde ich dieser Person nur EINMAL eine Nachricht schicken, aber danach nicht mehr. Den Leuten auf der Liste werde ich immer eine schreiben. Die anderen alle müssen dann selbst nachsehen, wann ein neues Kapitel online gekommen ist.
 

Hab euch alle ganz doll lieb

Die Are

"To Remember"

Remember The Time We Used To Say: „We’ve Come To The End Of Our Own Way – Or This Journey Has Just Begun.” (Negative – “We Can’t Go On”)
 

Kapitel eins: „To Remember“
 

Richard Swinburne: “Der Sinn des Leidens”
 

„Ein weiteres Argument, weshalb Gott es zulässt, dass Menschen aufgrund natürlicher Übel leiden, besteht darin, dass nur so die Realisierung von Werten höherer Ordnung möglich ist, d.h., dass verschiedene Übel die logisch notwendige Bedingung für einige besonders wertvolle Verhaltensweisen darstellen. Wer heiter und gelassen sein Leiden ertragen will, muss leiden. Innerhalb gewisser Grenzen kann man auf das Leiden, das einen trifft, mit Gelassenheit oder Selbstmitleid reagieren. Oder es muss Verhaltensweisen geben, die einen ärgern, wenn man sie mit Geduld ertragen soll. Ähnlich, so wird oft gesagt, sind Übel verschiedener Art notwendig, damit jemand verzeihen, sich als mutig erweisen, sich selbst opfern, Mitleid üben oder einer Versuchung widerstehen kann. (…) Eine Welt ohne Übel wäre eine Welt, in der Menschen nicht verzeihen, nicht Mitleid üben und ihr Leben opfern könnten; damit aber wären sie ihrer moralisch höchsten Möglichkeit beraubt. (…) Damit im Zusammenhang steht ein zweites Argument. Es ist gut, wenn Menschen die ganze Bandbreite der möglichen Erfahrungen kennen lernen. In einer Welt, in der wir (außer rein begrifflich) der logischen Möglichkeiten von Schmerz und Elend, die Zurückweisung durch den geliebten Menschen oder die Verlassenheit von Waisenkindern nicht erleben würden, lernten wir von dem, was logisch möglich ist, nur wenig kennen. Wer zurückblickt, mag durchaus dankbar wenigstens für einiges Leid und einige emotionale Krisen sein; dies nicht etwa, weil sich dieses Leiden in einer unvollkommenen Welt später einmal auszahlen wird (z.B: in der besseren Bewältigung neu auftretender Probleme), sondern einfach schon deshalb, weil er so etwas von den möglichen Härten des Lebens verspürt hat. Weshalb sehen wir uns gerne Trauerspiele an? Wohl wegen der emotionalen Erregung, die eine solche Teilhabe aus zweiter Hand mit sich bringt. (…)

Je geringer die natürlichen Übel, desto weniger kann der Mensch lernen, Unglück und Leiden herbeizuführen oder zu verhindern, desto weniger Möglichkeiten hat er die höheren Tugenden zu üben, und desto weniger kann er die harten Seiten des Lebens kennen lernen. (…)“
 

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17. April XXXX
 

Beinahe fünf Jahre war es nun her, dass sie gegen Orochimaru und auch gegen Itachi beziehungsweise Eno Onmai gekämpft hatten. Und über sieben Jahre waren es, dass sie zusammen mit ihren Freundinnen dem Dorf den Rücken zugekehrt hatte, um ihrer Familie und dem Mann ihres Lebens zu beweisen, wie viel sie wert war.
 

Uzumaki Hinata legte ihre Hand an die kühle Scheibe ihres Fensters. Sie betrachtete sich selbst in der Spiegelung des Glases. Sie war keine Hyuuga mehr, sondern eine Uzumaki. Und das nun schon seit einigen Jahren. Dennoch war es für sie manchmal immer noch ein wenig merkwürdig sich als ‚Uzumaki Hinata‘ vorzustellen, zumal sie damit groß geworden war Stolz für den Hyuuga-Clan zu entwickeln.
 

Es gab Minuten in ihrem Leben, da sehnte sie sich zurück. Zu ihrer Familie. Das lag nicht daran, dass ihr Leben mit Naruto unerfüllt war, ganz im Gegenteil. Viel mehr war es einfach das Bedürfnis danach bestimmte Dinge noch nachzuholen, zu denen sie keinerlei Gelegenheit gehabt hatte. Oder ein paar Dinge besser zu machen. Zwar hatte sie sich im Frieden von ihrer Familie getrennt, aber sie wusste, dass ihr Clan im tiefsten Inneren doch in ihrer Ehre verletzt war, weil sie sich von ihm abgekehrt hatte. Doch ihre Liebe war nun einmal stärker als jegliche Blutsbande. Zum Beweis hatte sie sich deshalb auch das Juin prägen lassen, obwohl es auch gewissermaßen ein beschämendes Zeichen war, das davon zeugte, dass man nicht frei war oder eigene Entscheidungen im Clan treffen konnte. Zwar hatte das Bannmal offiziell bei ihr keine unterdrückende Wirkung, doch stand es außer Frage, dass es dazu missbraucht werden konnte.
 

Hinata blickte durch das Fenster hinaus auf die Stadt. Sie bezog hier mit Naruto eine kleine Eigentumswohnung. Es war nicht viel und nicht einmal annähernd mit dem Anwesend der Hyuuga zu vergleichen, doch es reichte ihr vollkommen, da sie es mit dem Blondschopf teilen konnte. Außerdem konnten sie sich beide hier und da doch schon einigen Luxus leisten, da sie als ‚Spezial-ANBU‘ ein gutes Einkommen bezogen, auch wenn sie selbst seltener solche Aufträge annahm. Viel mehr war es Naruto, der sich auf solche Missionen begab und sie bangte jedes Mal um ihn.
 

So wie jetzt.
 

Sie wusste, dass er ein großartiger Shinobi war und dass sie eigentlich keine Zweifel in seine Fähigkeiten haben sollte. Doch die Unsicherheit und die Angst blieben. Daraus begründet, dass sie fürchtete, ihn irgendwann zu verlieren.
 

Sie seufzte und ließ ihren Blick schweifen. Nicht unweit von ihnen lag das Bürogebäude der Hokage. Das Verwaltungszentrum erhob sich über die anderen Häuser, wodurch der Eindruck seiner Wichtigkeit verstärkt wurde. Da Naruto seinen Traum Hokage zu werden nie aufgegeben hatte, war es selbstverständlich, dass er seinen ‚zukünftigen Arbeitsplatz‘ immer im Blick behalten wollte. Hinata hatte nichts dagegen gehabt, denn sie unterstützte seine Ziele, wo sie nur konnte. Da der Pfeiler des Dorfes über tausend Künste beherrschen musste, half sie ihm beim Training und dem Erlernen neuer Jutsus, wann immer sie die Zeit erübrigen konnte. Sie genoss diese Momente besonders, denn wenn sie ihn beim Trainieren beobachtete, wurde sie immer wieder daran erinnert, warum sie ihn so sehr bewunderte. Er gab niemals auf und stand für seinen Weg ein, den er sich gewählt hatte. Seine Entschlossenheit war bemerkenswert.
 

Jetzt schlich sich doch ein Lächeln auf ihr Gesicht. Kopf schüttelnd wandte sie den Blick vom Dorf ab und richtete ihn ins Innere ihrer Wohnung. Manchmal war sie in diesen Räumen ein wenig einsam, wenn ihr Ehemann nicht daheim war, aber das verflog sobald sie daran dachte, dass er wieder kommen würde und ihre Freunde nicht unweit entfernt von ihr hausten.
 

„Aber es ist immer so ruhig“, flüsterte sie, als ob sie diese Stille auch nicht mit ihrer Stimme füllen wollte. Nachdenklich schritt sie auf die Futonmatte zu, in der sie normalerweise mit Naruto zusammen schlief. Doch jetzt war das Bett kalt.
 

Sie strich zärtlich über den Bezug von Narutos Seite und lächelte. Wegen ihm hatte sie einiges durchgemacht. Als junges Mädchen war es für sie die Hölle gewesen, dabei gab es Dinge, die viel entsetzlicher waren als unerwiderte Liebe. Das wusste sie spätestens nach den ‚Großen Nin-Kai-Kriegen‘, wie man sie unter der Bevölkerung nannte. Aber damals war ihre verzweifelte Liebe und ihr Clan für sie Anlass gewesen ihr Leben zu ändern. Zusammen mit den anderen Mädchen, die auch noch heute - im wahrsten Sinne des Wortes – ihre Seelenverwandten waren. Wie viel hatte sie mit den Mädchen erlebt? Sie wusste es nicht mehr. Allein die zweieinhalb Jahre bei den Shimarai waren erfüllt mit so viel Aktivitäten und Erlebnissen, dass sie daraus ein Buch hätte machen können. Manche Dinge waren ihr zwar nur noch verschwommen in Erinnerung, aber wie sie zu Niku fand oder als sie zum ersten mal alle Stufen der gewaltigen Treppe hoch- und hinunterlaufen musste, war ihr noch lebhaft im Gedächtnis.
 

«Was Niku wohl gerade macht?», fragte sie sich mit leichter Belustigung. Der Fuchs lebte selbstredend nicht mit ihr in der Wohnung, sondern streunte durch den nahegelegenen Wald von Konoha-Ga-Kure. Glücklicherweise konnte sie ihn aber schnell rufen, falls etwas passieren sollte. Was aber nicht der Fall sein würde, denn die größten Feinde des Dorfes waren ausgemerzt.
 

Das glaubte sie zumindest.
 

Da sie momentan nichts Besseres zu tun hatte, richtete sie die Wohnung etwas her und bereitete Essen vor. Sie kochte auch in Narutos Abwesenheit immer für zwei Personen. Vielleicht aus Gewohnheit, vielleicht aus der schwachen Hoffnung heraus, dass er genau in dem Moment, in dem sie die Schale auf den Tisch stellte, wieder von seiner Mission zurück kehrte und sie freudig umarmte.
 

Es war noch nie passiert.
 

Während sie sich in die Aufgaben vertiefte, dachte sie immer wieder zurück. An ihr früheres Leben. Ihre ersten zwölf Jahre als schüchternes Mädchen, das im Clan nicht akzeptiert wurde und dass auch ihrer eigenen Ansicht nach niemals den Anforderungen entsprechen konnte. Immer hatte sie sich hinter anderen versteckt, hatte andere für sich kämpfen lassen und war viel zu nervös bei Aufträgen. Im Stillen und Heimlichen hatte sie dann den Uzumaki dafür bewundert, dass er trotz seines Versagens und seiner Tollpatschigkeit niemals aufgab, sondern sich immer wieder aufrappelte, um von vorn zu beginnen. Weil er allen beweisen wollte, dass auch er Hokage werden konnte. Weil er zeigen wollte, dass er trotz Kyuubi einer von ihnen war. Auch wenn sie damals nichts davon gewusst hatte, dass das Fuchsungeheuer in ihm versiegelt war, so hatte sie ihn dennoch angehimmelt für seinen Mut. Für seine Entschlossenheit und seine Ausdauer.
 

Together in all these memories I see your smile. All the memories I hold dear. Darling, you know I'll love you till the end of time. *1
 

Irgendwann hatte sie wie er sein wollen.
 

Hinata musste kurz auflachen. «Wenn ich daran zurückdenke… am Anfang schien es ja nicht so, als ob ich das hinbekommen würde.»
 

Das stimmte. Es schien sogar eher das Gegenteil der Fall zu sein. Es kam ihr so vor, als ob sie umso schlechter würde, umso mehr sie sich anstrengte. Sie konnte weder Neji noch ihren Vater erreichen, so sehr sie sich bemühte. Und dann… diesen einen schicksalshaften Abend als sie wieder mit ihrem Vater und ihrer Schwester trainiert hatte, war es ihr zu viel geworden. Kurz darauf hatte sie sich mit Ino, Sakura und Tenten getroffen, um ganz neu anzufangen. Ursprünglich hatte sie keine Kunoichi mehr sein wollen, doch die Älteste unter ihnen hatte sie ermutigt, einen neuen Weg des Trainings einzuschlagen.
 

Danach verließen sie Konoha und der Rest war Geschichte. Und zwar eine Geschichte, von der sie wusste, dass man sie sogar jetzt schon einigen kleinen Kindern hier in Konoha erzählte. Den Akademieschülern, die mit Unglauben den Erzählungen lauschten. Meistens riefen die jungen Mädchen Beifall, da sie in dem Alter von sieben oder mehr Jahren noch oftmals hinter den Jungen zurückstanden. Einfach weil sie oftmals mehr Schwierigkeiten damit hatten, ihr emotionales Wesen zu kontrollieren, um wahre Shinobi zu werden.
 

Hinata, die gerade an einem Stuhl saß und sich Arbeiten einiger Anwärter über die Regeln der Ninja durchlas, stand plötzlich auf. Sie hatte kaum noch Zeit. Sie musste sich beeilen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte.
 

Sie grinste. Sie wollte nicht so enden wie Kakashi-san, der selbst nach all den Jahren noch immer kein Zeitgefühl entwickelt hatte. Auch mit Janais Hilfe nicht. Als eine Lehrerin an der Akademie musste sie immer ein Vorbild sein.
 

Ja, irgendwann hatte sie das Bedürfnis verspürt zu unterrichten und neue Genin auf ihren Wegen zu begleiten. Sie wollte ihnen helfen sich nicht unterkriegen zu lassen, so oft man auch einen Rückschlag einstecken musste; sie wollte ihnen ihre eigenen Erfahrungen mitgeben. Deshalb trat sie von den Missionen mehr und mehr zurück, um diesen Weg einschlagen zu können. Jetzt war sie Hinata-sensei, die für den Unterricht von Taijutsu verantwortlich war. Wie konnte es auch anders sein? Es war ihre Stärke. Aber natürlich durfte sie den Stil der Hyuuga-Familie nicht weitergeben.
 

Sie stand schnell auf, wobei ihr kurz schwindelte, wie es ihr in letzter Zeit immer geschah, wenn sie ruckartige Bewegungen tätigte. Danach folgten kurz Kopfschmerzen, gegen die sie aber selten etwas nahm, da sie der Überzeugung war, dass frische Luft in der Hinsicht die beste Medizin war. Dennoch überlegte sie, ob sie nicht vielleicht einmal Tsunade oder Sakura zu Rate ziehen sollte. Vielleicht machte sie etwas in ihrem Tagesablauf oder bei ihrer Ernährung falsch, dass sie diese Schwindelanfälle überfielen. Aber vielleicht war sie schlichtweg auch etwas überarbeitet.
 

„Wenn es sich diese Woche noch zu sehr häuft, dann gehe ich zur Hokage. Vorher nicht.“
 

Sie warf sich ihre Kleidung über und machte sich auf den Weg.
 

Wie immer, wenn sie das Haus verließ, fühlte sie sich, als ob sie für einen kurzen Moment all ihre Erinnerungen zurückließe, da sie sich bei ihrer Arbeit auf nichts Anderes konzentrierte als auf ihre Aufgabe. Und sobald sie wieder zuhause war, würden sie wieder die Bilder an vergangene Tage ereilen und sie würde lächeln. Sie hatte diese Erfahrungen machen müssen, sonst wäre sie nicht zu dem geworden, was sie heute war:
 

Uzumaki Hinata.
 

Manchmal muss man sofort auf die Stimmen hören, die auf indirektem Wege zu einem sprechen.

Die Worte sollen nicht ungehört verhallen.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Sie mochte diese Mischung aus den vielen verschiedenen Gerüchen, die sich ihr hier bot. Jetzt im April fingen schon die ersten Blumen an zart zu erblühen und das braune Beet wurde allmählich mit Farbe beseelt. Noch waren viele Pflanzen klein und zerbrechlich, doch manche eigneten sich schon jetzt dazu, um ein hübsches Gesteck zu zaubern. Sie lächelte. Das war eine ihrer Leidenschaften: Blumen binden für jeglichen Anlass. Sie übertraf darin ihre Mutter oder auch ihren Vater bei weitem. Sie hatte einfach ein gesegnetes Händchen.
 

Nara Ino betrachtete einige der Pflanzen besonders aufmerksam. Sie mochte die ‚wilden‘ Blumen lieber als jene, die ihre Familie im Gewächshaus groß zogen. Dort waren zwar wesentlich mehr verschiedene Pflanzen jeder Jahreszeit am Blühen, doch die wild Blühenden hatten ihrer Meinung nach einen ganz eigenen, persönlichen Charme. Vielleicht, weil sie aufgrund der schwankenden Temperaturen und der unterschiedlichen Lichteinstrahlungen in ihrer Farbintensität variierten. Manche wirkten etwas ausgebleichter als die anderen, da sie mehr im Schatten wuchsen.
 

Sie strich mit geschickten Fingern über ein samtiges Blütenblatt. Schon früher war sie immer hierher gekommen als sie noch ein junges Mädchen gewesen war. Sie konnte sich erinnern, dass sie auch Sakura einmal die Pflanzenzucht des Yamanaka-Clans gezeigt hatte. Aber damals als Kinder waren sie nicht so behände und noch ein wenig tollpatschig gewesen – besonders die Rosahaarige! Sie hatten es irgendwie geschafft einige kostbare Rosen aus der Zucht ihres Vaters abzuknicken. Sie konnte sich genau daran zurückerinnern, wie er geschrien hatte: „Yamanaka Ino! Zur Strafe wirst du im Laden aushelfen! Und deine Freundin gleich dazu! Meine heißgeliebten Rosen…“
 

Es entlockte ihr ein Lachen. Ja, damals war sie noch Yamanaka Ino gewesen, jetzt war sie eine Nara. Kaum zu glauben, dass sich ihr Ehemann wirklich zu so einem mühsamen Schritt hatte überreden lassen. Es hatte schließlich auch zeitlich gedauert. Von ihrem engeren Freundeskreis her waren Shikamaru und sie als letztes in den Bund der Ehe getreten. Aber sie bereute es absolut gar nicht. Zwar hatte sie ein wahres Monster zur Schwiegermutter, aber sie konnte der Frau besser die Stirn bieten als Shikamaru und sie hatte sich damit den Respekt dieser übermächtigen Frau verdient, wenn auch nicht ihre Liebe. Sie zweifelte auch daran, dass es jemals so weit käme.
 

Aber sie wäre nicht die Ino, wenn sie sich von so einer Lappalie unterkriegen lassen würde. Sie hatte sich damit arrangiert, dass sie zu den vielen Frauen gehörte, die im Geheimen über die Mutter ihres Mannes lästerten, während sie in ihrer Gegenwart ungemein zuvorkommend waren. Sie wusste, dass auch Nara-san dieses Spiel betrieb. Sie gehörten beide zur Rasse der Lästerschwestern und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sich herausstellte, wer von ihnen die bösere Zunge besaß.
 

Zum Glück unterstützte sie ihr Mann in ihrer Auffassung über jene Frau.
 

„Shika…“, entfloh es ihrem Mund und sie sah sehnsüchtig gen Himmel. Sie betrachtete das unendliche Blau, von dem ihr Mann immer wieder behauptete, dass es ihren Augen glich, weshalb er es liebte sie direkt anzusehen. Ihre Seelenspiegel wären wie ein wolkenloser Sommertag. Immer, wenn er das sagte, fühlte sie sich wieder als junges Mädchen und bekam leichtes Herzklopfen.
 

I can't deny I've got this heartburn. Burnin’ in my soul… *2
 

«Ob er in diesem Moment dieselben Wolken sieht wie ich?», fragte sie sich und schaute dem Treiben der weißen Gebilde zu. Sie musste erneut kichern. Dieser Langweiler hatte es tatsächlich geschafft sie für diese banale Tätigkeit zu begeistern. Früher hätte sie ihm einen Vogel gezeigt, wenn er ihr prophezeit hätte, dass sie es irgendwann lieben würde in den Himmel zu starren. Doch jetzt? Sie musste sich sehr verändert haben…
 

Ino stand auf und klopfte sich den Staub und Dreck von den Sachen. Sie hatte das Beet ein wenig aufgelockert und umgepflügt. Sie war zufrieden mit ihrer Arbeit, auch wenn sie in Gedanken nur bei ihrem Ehemann war. Er war zusammen mit Naruto, Shino und einem ihr unbekannten Ninja bei einem Auftrag. Er hatte in letzter Zeit viel zu tun, da nach den grandiosen Siegen Konohas gegen Orochimaru und Itachi – es hatte sich im Laufe der Zeit auf dem gesamten Kontinent herumgesprochen – das Dorf noch mehr Aufträge bekam als früher. Besonders jetzt häuften sich die schwierigen Missionen, zu denen nur ANBU befugt waren oder gar die neue Gruppierung der Spezial-ANBU, zu denen sie auch gehörte. Momentan aber erhielt sie keine Aufträge, da sie sich bereit erklärt hatte das Krankenhaus mit ihren Fähigkeiten zu unterstützen. Die vielen Aufträge waren Grund für viele Verletzte und die Medic-nin konnten diese Aufgaben kaum bewältigen. Zudem wurde der Blumenladen nun offiziell unter ihrem Namen betrieben: Nara Ino. Auch wenn das Geschäft immer noch den Clan-Namen ihrer Familie trug, war er nun unter ihrer Leitung. Somit war sie doppelt beschäftigt. Außer Sakura, die sie häufig im Krankenhaus antraf, sah sie ihre Freunde deswegen auch seltener. Sie hoffte daher inständig, dass die Welle der Missionen bald aufhörte. Aber Hinata hatte ihr von vielen überragenden Talenten aus den jetzigen Akademiegenerationen berichtet, die schnell genug aufsteigen könnten, sodass dieser Schwall von Arbeit in wenigen Jahren von ihnen abfallen würde.
 

Sie hoffte sehr, dass sich die ehemalige Hyuuga nicht irrte, denn ihr wurde dieser Stress allmählich zu viel.
 

Ohne es wirklich zu registrieren, pflückte sie nebenbei ein paar Blumen. Rein aus Gewohnheit. Sie brauchte nicht einmal geistig bei der Sache zu sein, um die schönsten Pflanzen zu erkennen und ganz vorsichtig abzubrechen. Sie hatte da ein Gespür für.
 

«Ich hoffe, dass Shikamaru bald zurückkommt», dachte sie. «Es ist in letzter Zeit ziemlich einsam hier. Mutter und Vater genießen ihren Vorruhestand – auch wenn sie nebenbei Missionen übernehmen müssen. Hinata arbeitet als Sensei in der Akademie und muss deshalb tagtäglich zum Schulgebäude, deswegen kann ich mich in der Freizeit nicht mit ihr treffen. Sakura hat viel im Krankenhaus zu tun und Tenten ist mit ihrer Genin-Gruppe vollauf beschäftigt. Gewissermaßen ist es doch eine schlechte Idee ein guter Shinobi zu sein. Da hat man viel zu viel zu tun…»
 

Oha, hatte sie auch schon etwas von Shikamarus Trägheit übernommen?
 

Wahrscheinlich.
 

Ein wenig beleidigt murmelte sie vor sich hin: „Und der Herr Ehegatte hat ja sowieso nie Zeit. Eine Mission hier, ein anderer Auftrag da… Ich will doch nur mal wieder einen gemeinsamen freien Tag mit ihm zusammen haben. Ohne Blumenladen und Arbeit. Einfach nur Zeit mit ihm verbringen…“
 

«Jede Frau will ihrem Liebsten nahe sein. Jede Frau hat Angst davor, dass man sich aufgrund von zu wenig gemeinsam verbrachter Zeit auseinander lebt, weil die gemeinsamen Interessen verloren gehen. Jede Frau fürchtet eine Rivalin, die solche Momente schamlos ausnützen würde.»
 

„Obwohl…“, sprach sie laut mit gerunzelter Stirn, „es Shikamaru bestimmt zu anstrengend wäre eine zusätzliche Affäre zu haben und sie gleichzeitig vor mir geheim zu halten. Und – oh Gott – wie mühsam muss es erst sein, wenn er gleich zwei Frauen befriedigen müsste!“ Sie lachte böse. Sie liebte ihren Mann, aber man konnte so wundervoll über seinen Laster der Trägheit herziehen – wenn er selbstredend nicht da war. Es war schließlich ein Phänomen, dass ein Mensch so faul war.
 

«Ob unsere Kinder auch so werden würden?»
 

Die Frage stellte sie sich nicht zum ersten Mal. Für sie stand es fest, dass er der Vater ihrer Nachkommen sein würde. Sie konnte sich einfach niemand anderen vorstellen – und sie wollte es auch gar nicht erst versuchen. Außerdem spürte sie ins sich, dass ihre biologische Uhr tickte. Bei ihr war es früher als bei den anderen Mädchen – sie nannte sie für sich immer noch so -, das wusste sie. Sie war einfach bereit dafür. Sie wollte Kinder in die Welt setzen.
 

Kleine Jungen und Mädchen, die selbstredend ihr Aussehen erbten, ihr Talent, ihr Auftreten und eigentlich… ja, wenn man es so betrachtete, war es total unwichtig, ob sie überhaupt irgendein Merkmal von Shikamaru bekamen, Hauptsache war, dass er der biologische Vater war.
 

Sie grinste. Sie war wieder gemein.
 

Nein, ihre Erben sollten gern seinen Intellekt besitzen. Er war damals als einziger Chuunin geworden und sie war stolz darauf. Auf seine Leistung. Sie wünschte sich, dass ihre Kinder wie ihr Vater vorbildliche Shinobi würden, die ihre Aufträge mit Intelligenz, gutem Einschätzungsvermögen und Besonnenheit durchführten.
 

Selbstredend hatte sie Shikamaru noch nichts davon erzählt. Es war schwer mit ihm ein ernstes Gespräch anzufangen, wenn er zuhause war. Meist wollte er dann einfach nur Ruhe und den Augenblick der Entspannung genießen als sich mit etwas ‚Mühsamen‘ auseinanderzusetzen. Natürlich konnte sie das nachvollziehen, aber ein wenig war sie auch enttäuscht, dass er ihr nicht anmerkte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. Aber wenn sie ehrlich sein sollte – sie wusste auch gar nicht, wie sie es ihm beibringen sollte. Ihm, dem alles viel zu anstrengend war. Vielleicht wollte er so etwas ‚Plagendes‘ wie Kinder gar nicht. Würden ja Zeit und Mühe kosten. Könnte ja lästig sein.
 

Sie schüttelte den Kopf. Sie machte es schon wieder, dabei hatte er das gar nicht verdient. Sie würde es ihm einfach schonend erklären müssen, dass sie mit ihm zusammen ihre Gene weiterreichen wollte. Spätestens wenn sie ihm ins Gedächtnis rief, wie Babys denn ‚gemacht‘ wurden. Vielleicht änderte er seine Meinung ja. Es gab doch sicherlich keinen Mann auf Erden, der dem Angebot nach mehr Liebe unter der Bettdecke widerstehen konnte, oder? Besonders, wenn sie ihm sagen würde, dass er diese Liebe überall, zu jeder Zeit und egal wie haben konnte.
 

Ino lachte hinterhältig. Das wäre dann ihr äußerstes Mittel, auf das sie dann als letztes zurückgreifen würde. Mit Sexverbot brauchte sie nicht ankommen, denn sie sahen sich so selten, dass er da wohl kaum einen Unterschied merken würde…
 

Also, der Plan stand fest. Jetzt musste sie sich nur noch eine passende ‚Rede‘ überlegen, mit der sie ihren Schatz überzeugen würde. Zufrieden ging sie zurück in ihren Blumenladen; in den Armen ein neuer Strauß. Da ging sie:
 

Nara Ino.
 

Es gibt viele Ängste und Wünsche, die sich erfüllen und vergehen.

Meist, wenn man es ausspricht, passiert es… doch oftmals nur die Schattenseite.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Sie atmete einmal tief durch. Endlich hatte sie diesen elenden Auftrag hinter sich und sie hatte kurzzeitig Ruhe. Nun gut, sie musste gleich zur Hokage gehen, ihren Bericht abgeben, das Geld entgegen nehmen und es dann noch für die Genin aufteilen, aber da konnte sie sich gewiss noch Zeit lassen. Sie verspürte einfach das dringende Bedürfnis nach Abgeschiedenheit und Alleinsein. Und hier vom Hokagefelsen aus war das wundervoll zu bewerkstelligen.
 

Hyuuga Tenten ließ ihren Blick schweifen; sah über das Dorf, das sie seit ihrer Kindheit bewohnte. Sie hatte inzwischen schon mehrere große Angriffe miterlebt, obwohl sie bei dem Ersten noch zu klein gewesen war, um sich daran erinnern zu können – damals, als Kyuubi-no-Kitsune die Bewohner attackiert hatte. Doch die Überfälle von Orochimaru waren ihr noch lebhaft im Gedächtnis. Noch immer, selbst nach fünf Jahren, waren Spuren zu entdecken, die von diesen Kämpfen zeugten. Manche Viertel in dieser winzig kleinen Stadt hatte man nicht wieder errichtet. Die Bewohner waren selbst entweder tot oder sie waren in andere leere Wohnungen gezogen, von denen es leider immer noch zu viele gab.
 

Sie senkte den Blick. Weit unter ihr erstreckte sich eine Aussichtsplattform, von der man die Felsen der Hokage betrachten konnte. Damals hatte Iruka-sensei sie alle, als sie noch Akademieschüler gewesen waren, dorthin begleitet und ihnen die Geschichte dieses Dorfes erläutert. Tenten lächelte, als sie sich daran erinnerte, wie sie darüber gestaunt hatte, dass jemand so große Gesichter in Fels gehauen hatte. Die Historie war nur zur Hälfte bei ihr angelangt. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass sie sich für die Hokage selbst nicht interessiert hatte – von klein auf war Tsunade ihr Vorbild gewesen und sie hatte wie sie werden wollen. Was sie ja auch irgendwie erreicht hatte. Ihr Grinsen wurde breiter.
 

Trotzdem hatte sie, nachdem sie die Portraits gesehen hatte, ein größeres Bestreben danach gespürt, die Akademie schnell zu bewältigen und unter einem neuen Sensei als Genin Aufträge zu erfüllen und stärker zu werden.
 

„Jetzt bin ich selber Sensei“, sagte sie leise. Erst jetzt konnte sie nachvollziehen, weshalb Gai-san immer so froh gewesen war, wenn einer seiner Schüler eine neue Kunst erlernt hatte. Als Lehrer fieberte man einfach mit den Schülern mit, man freute sich mit ihnen und man versuchte sein Bestes zu geben, damit sich ihre Träume erfüllen konnten.
 

Sie dachte an die katastrophale Truppe, deren Führung sie übernommen hatte. Eine reine Jungentruppe, die mit einem weiblichen Sensei nichts anfangen konnten oder es erst gar nicht erst wollten. Es hatte sie einige Mühe – und von ihr ausgehende schlagkräftige Argumente – bedurft, bevor die Jungs ansatzweise ihre Meinung änderten. Nachdem sie aber die vorlauten Bengel zum wiederholten Male nach einem Angriff der Kleinen einfach gegen den nächsten Baum genagelt hatte, ohne selbst berührt worden zu sein, schienen sie doch begriffen zu haben, dass sie keine schwächliche Kunoichi war. Ihr persönlich hatten diese Lektionen sehr viel Vergnügen bereitet.
 

Masashi Kito, Furuka Hiro und Tenou Rei waren ihre Namen. In mancherlei Hinsicht waren sie genauso schlimm wie Nejis ehemaliges Team, mit dem sie damals hatte trainieren müssen, als sie von den Shimarai zurück gekehrt war. Neji hatte dieses Team nach den ‚Großen Nin-Kai-Kriegen‘ wieder aufgenommen und nun waren sie alle selbst Jounin; konnten ihre eigenen Wege gehen. Danach hatte er es abgelehnt je wieder ein Team anzunehmen. Er war einfach nicht der Typ dafür, Fremde zu trainieren und zu ihnen eine Art freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Da musste man auf ihn zukommen, aber als Sensei musste er es von sich aus tun und das war nun einmal nicht seine Art.
 

„Das kenn ich ja schon“, murmelte sie leise. „Sonst wäre das mit uns schon viel früher zustande gekommen. Wir konnten einfach beide nicht über unseren Schatten springen.“
 

Aber sie wollte jetzt nicht abschweifen. Sie sprang gedanklich zurück zu ihrem Team und den ehemaligen Rotzlöffeln unter Nejis Aufsicht. Sie hatte die Namen dieser Kinder vergessen, aber der eine blieb ihr vom Gesicht her auf ewig im Gedächtnis. Das war die kleine Mistkröte, der doch so frei gewesen war zu behaupten, dass er schon Jounin wäre, bevor sie ihre Liegestütze beendet hatte. Sie schnaubte. Dass sie nicht lachte! Sie war jetzt Spezial-ANBU und der Tölpel dümpelte immer noch bei billigen A- oder B-Aufträgen herum. Oh ja, Genugtuung machte sich in ihr breit.
 

Und wenn sie daran dachte, dass Kito ebenfalls solche Starallüren hatte, kam ihr schlichtweg die Galle hoch. Doch sie war schon tatenkräftig dabei ihm das auszumerzen, wie es sich nun einmal für einen guten Sensei gehörte.
 

Tenten war sehr wohl bekannt, dass sie deshalb den Beinamen: „Die gnadenlose Kunoichi“ von ihren Schülern verliehen bekommen hatte, um alle Anwärter davor zu warnen sie jemals als Trainer zu bekommen. Aber es störte sie nicht. Für sie war es ein Zeichen für den Respekt, den sie bei anderen verursachte, und die Autorität, die sie wohl ausstrahlen musste.
 

Aber Neji zog sie damit gelegentlich auf, wenn sie von einem Auftrag zurückkam, indem er Dinge sagte wie: „Und? Hat die ‚gnadenlose Kunoichi‘ wieder ihre Skrupellosigkeit bewiesen?“
 

Sie fragte sich immer wieder, wann Neji die Gelegenheit gehabt hatte, sich Humor und Ironie zuzulegen. Als sie damals gegangen war, war er sich dafür schon fast zu schade gewesen oder hatte einfach keinen Sinn dafür gehabt. Und jetzt gab es keinen Tag mehr, an dem er keine sarkastische, abfällige Bemerkung gegen irgendjemanden – ihr ausgeschlossen, außer winzigen Sticheleien – oder etwas fallen ließ.
 

Tenten rieb sich stöhnend ihren verspannten Nacken. „Na egal. So lange er nicht wieder so wird, wie er ganz zu Beginn unserer Zeit als Team war, dann ist ja alles in Ordnung. Und so lange keiner meiner Schüler so wird, wie er einmal war, bin ich zufrieden.“
 

Ja, das war sie. Trotz diverser Macken hatte sie ein tüchtiges Team unter ihrem Befehl, die nur vor Tollpatschigkeit nicht gefeit waren. Talent besaßen sie alle und sie konnten durchaus mit erfahreneren Teams mithalten; jedenfalls was Ausdauer und den Willen betraf. Sie würde noch ein wenig an ihnen feilen müssen, bevor sie sie zu den Auswahlprüfungen zu ließ, damit sie Chuunin werden konnten, aber das würde nicht mehr lange dauern. Sie waren weitaus besser als die anderen fünf Genin-Teams ihres Jahrgangs, aber sie würde sich so wie Gai-san verhalten. Erst die Fähigkeit solide aufbauen und sie nicht einfach kopflos an den Prüfungen teilnehmen lassen. Zwar hatte es jemanden wie Shikamaru – als totalen Neuling – damals etwas gebracht, aber sie glaubte, dass er zu den großen Ausnahmen in dem Bereich gehörte.
 

„Ich denke mal, Rei wird als erster Chuunin.“ Der kleine blonde Junge, der stets gelassen wirkte und kaum ein Ton sagte, barg sehr großes Potential. Er besaß Verantwortungsgefühl und blieb in jeder Situation ruhig. Irgendwie erinnerte er sie an Shino.
 

„Na ja, darüber kann ich mir noch später den Kopf zerbrechen. Erstmal muss ich zu Tsunade-sama.“
 

Sie machte sich auf den Weg und schweifte von ihren Gedanken, die sich erst nur um ihre drei Chaoten drehte, wieder zu Neji. Sie würde ihn heute seit zwei Wochen endlich wieder sehen. Davor war sie immer mit ihrem Team unterwegs gewesen oder er hatte eine Mission zu bestreiten gehabt. Mit einer fast schon mädchenhaften Erregung sehnte sie sich das Wiedersehen herbei. Sie war immer leicht erfüllt von Nervosität, wenn sie sich längere Zeit nicht gesehen hatten und dann wieder aufeinander trafen. Woher das kam, wusste sie nicht, aber ein wenig gefiel ihr das Gefühl. Wenn es verging, hinterließ es einen angenehmen Nachhall, der für Entspannung sorgte.
 

Außerdem zauberte es immer einen ganz zarten Schimmer von rot auf ihre Wangen – eine Farbe, die Neji wohl zu gefallen schien. Denn immer wenn sie so vor ihm stand, küsste er sie zuerst auf ihre geröteten Wangen und andere Partien ihres Gesichts, bevor er ihren Mund suchte. Sie liebte dieses Spiel. Immer zuerst ihre Wangen, dann vielleicht ihr Augenlid; den Übergang von Kinn zu Hals. Er zögerte den eigentlichen Kuss hinaus, den sie sich bei jeder Berührung mehr wünschte.
 

Während sie so darüber nachdachte… entschied sie sich, dass sie nicht sonderlich lange bei Tsunade bleiben sollte. Immerhin wollte sie das Wiedersehen genießen. Tenten lachte auf. Jetzt konnte sie sich kaum noch vorstellen, dass es in ihrem Leben Momente gegeben hatte, in denen sie verzweifelt gewesen war wegen des Hyuugas. Der Mann, der es nun doch wie kein zweiter verstand ihr Freude zu bereiten. Sie glücklich zu machen.
 

Und gerade das schien seine leichteste Übung zu sein. Er brauchte ihr nichts zu schenken; keine großen Gesten zu machen. Er musste ihr nicht tagtäglich über seine Empfindungen erzählen – etwas, was er sowieso niemals tun würde. In der Hinsicht hatte er sich nicht geändert. Seine Emotionen in Worte zu fassen, war immer noch sein größtes Manko. Aber das war ihr nicht wichtig. Meist reichte einfach nur seine Präsenz aus oder ein Blick von ihm, der ihr all das offenbarte, was er nicht zu sagen imstande war. Das war Befriedigung genug für sie. Mehr war nicht nötig, denn es war immer noch mehr, als sie damals von ihm bekommen hatte.
 

You give me, you're giving me the sweetest taboo. Too good for me. *3
 

Außerdem hatte er ihr etwas gegeben, das sie ihrer Auffassung noch immer nicht hatte begleichen können, auch wenn ihr Ehemann da anderer Ansicht sein sollte. Er hatte ihr einen Namen gegeben, wonach sie ebenfalls lange gesucht hatte. Er hatte aus ihr einen neuen Menschen gemacht. Und zwar zu:
 

Hyuuga Tenten.
 

Viele Dinge übersieht man, wenn man aus rosaroten Gläsern die Welt betrachtet, da sie die Schatten erhellen.

Nur wer achtsam die Augen öffnet, überlebt.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Erschöpft setzte sie sich hin. Ein wenig kraftlos wischte sie sich mit dem Arm über ihre Stirn, auf der schon Schweißperlen standen. Sie war fix und fertig und hatte dringend eine Pause nötig. Zum Glück hatte Tsunade-sama ihr diese gestattet. Der Kaffee und die kleinen Leckereien würden ihr helfen wieder zu Kräften zu kommen. Das musste sie ausnutzen.
 

Momentan gab es im Krankenhaus einfach zu viel zu tun.
 

Uchiha Sakura lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Sie streckte sich ausgiebig und ihr entfuhr ein lautes Gähnen. Ihre Fingerknöchel knackten unangenehm.
 

„So viel Arbeit sollte verboten werden“, murrte die Rosahaarige und genehmigte sich einen Schluck der bitteren Brühe. Ein wenig angewidert verzog sie das Gesicht und gab noch etwas Zucker in die Flüssigkeit. „Ich hab schon so viele unbezahlte Überstunden geschoben, dass ich die Arbeitszeit für die nächste Woche schon ausgefüllt habe! Ich brauche dringend Urlaub!“ Sie seufzte resigniert, rieb sich die Schläfen und zog die Stirn kraus. Was sagte sie da eigentlich? Das war doch eh nur Wunschdenken. Da konnte sie noch lange warten, bevor sich Tsunade mal erbarmte sie freizugeben. Momentan gab es einfach zu viele Verletzte, die fachärztlicher Hilfe bedurften und es konnte einfach keine Kraft fehlen, sonst wären sie unterbesetzt. Das war der Nachteil dieser Massenaufträge, die sie nun erhielten. Zwar brachte es dem Dorf mehr Geld – was ja durchaus positiv war –, aber selbstredend kam kaum ein Ninja ohne Verletzung davon. Besonders die unerfahrenen Genin zogen sich schnell ernsthafte Knochenbrüche zu, wenn sie sich bei einem C-Rang-Auftrag zu übereifrig an die Aufgabe machten. Natürlich bereiteten ihr auch die schweren Fälle Kopfzerbrechen, die meist die ANBU zu verzetteln hatten.
 

Aber sie wusste, dass diese Welle bald vorbei sein würde. Durch die vielen Kriege hatten sie viele Shinobi ans Jenseits verloren – die anderen mussten nun den Verlust ausgleichen und mehr Aufträge annehmen. Durch den Stress und Übermüdung kam es schneller zur Unachtsamkeit, die dann die Wunden bedingten. Jetzt fehlte eine Generation an Ninja, aber wenn sie die Massen an Akademieanwärtern betrachtete, hatte sie keine Zweifel daran, dass es bei ihrem Beruf in baldiger Zeit viel entspannter ablaufen würde.
 

Hinata hatte ihr dies glücklicherweise bestätigt. Angeblich gäbe es viele Talente, die schnell genug aufsteigen konnten, um ebenfalls schwierige Aufträge zu übernehmen. Es wäre ein guter Jahrgang. Und wenn Sakura richtig rechnete, waren die meisten davon in dem Jahr zur Welt gekommen, als die Mädchen und sie das Dorf verließen.
 

Mit einem lauten Geräusch legte sie ihre Füße auf die Tischplatte. Sie verschränkte ihre Arme im Nacken und starrte an die Decke. Sieben Jahre…
 

Vor sieben Jahren war alles anders gewesen. Nun gut, wenn sie ehrlich sein wollte, hatte das alles schon angefangen als sie noch sechs gewesen war. Als sie sich in Sasuke verliebt hatte. Damals war Ino ihre beste Freundin gewesen, aber aufgrund dieses Jungen wurden sie beide zu Rivalinnen, die sich lange Zeit bekriegten und hassten. Auch wenn im tiefsten Inneren ihre Freundschaft noch immer bestand. Das hatte sich dann ja spätestens bei den Auswahlprüfungen gezeigt.
 

Sie kam mit dem Uchiha in eine Klasse, hatte ihn immer bewundert und angehimmelt. Sie lernte fleißig, war strebsam, um annähernd seine Zensuren zu erreichen und um so seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Zusätzlich putzte sie sich heraus, hielt Diäten und tat alles Menschenmögliche, um sein Interesse zu wecken. Doch sein Herz hing in den Schatten fest; war zerfressen von dem Wunsch seinen Bruder dafür büßen zu lassen, dass dieser seine Familie ausgerottet hatte.
 

Als sie dann mit ihm ein Team bilden sollte – zusammen mit Naruto –, war für sie ein Traum in Erfüllung gegangen. Das war ihre Chance. Sie verdoppelte ihre Anstrengungen, demonstrierte noch öfter ihre Zuneigung und unterstützte ihn in jeglicher Hinsicht. Aber es war alles vergebens.
 

Sakura schloss die Augen. „Er hat mich tatsächlich vollkommen ignoriert“, sagte sie leise. Was sie damals frustriert hatte, zauberte nun ein müdes Lächeln auf ihre Lippen. Manchmal brachte es einen wirklich zum Lachen, wenn man an vergangene Tage und vergessenen Kummer zurückdachte. Besonders, wenn jene Trauer dann endlich beseitigt wurde.
 

„Ignoriert, beleidigt und angemotzt hat er mich“, fügte sie noch hinzu. „Das würde er jetzt nicht einmal mehr wagen, weil er weiß, was ihm sonst blüht!“
 

Wenn sie damals schon so energisch gewesen wäre – zumindest ihm gegenüber. Sie hätte ihren Kummer nicht einfach in sich hineinfressen sollen, wenn er ihr wieder weh getan hatte. Sie hätte es ihm ins Gesicht schreien sollen. Vielleicht wäre ihr dann einiges erspart geblieben. Viel Schmerz, Leid und Tränen, die sie in ihr Kissen geweint hatte. Sie hätte keinen ‚beinahe‘ Nervenzusammenbruch erlitten. Aber gleichzeitig hätte es sie nicht so eng mit ihren Freundinnen zusammengeschweißt und sie dazu bewegt einen neuen Weg einzuschlagen, der letzten Endes die positive Wendung gebracht hatte. Sie hatte schließlich danach Sasuke bekommen, wenn auch nur mit Mühe und einigen Überzeugungskünsten.
 

I kept on fallin' in and out of love with you. Sometimes I loved ya, sometimes you made me blue. Sometimes I felt good, at times I felt used. Lovin' you darling made me so confused. *4
 

Manchmal fragte sie sich, was passiert wäre, wenn sie es ihm wirklich ins Gesicht geschrien hätte. Hätte er sie danach noch mehr diskriminiert? Oder hätte er sich ihr schneller zugewandt?
 

Oder was wäre passiert, wenn Tenten sie nicht von ihrem Vorhaben das Ninjaleben aufzugeben abgehalten hätte? Sie hätte nie diese wunderbare Kraft erlangt; hätte niemals ihr Erbe als eine der ‚Großen Vier‘ angetreten. Aber was wäre aus ihr geworden? Hätte sie ein glückliches Leben geführt, an der Seite eines anderen Mannes?
 

„Hör auf daran zu denken, Sakura“, murmelte sie. „Du hast doch alles, was du wolltest. Es ist gut so, wie es gekommen ist, auch wenn du einiges erdulden musstest.“
 

Wenigstens hatte sie das nicht allein erleiden müssen. Ino, Hinata und Tenten ergingen es ähnlich, wobei letzt genannte am längsten auf ihr Glück gewartet hatte. Aber sie alle hatten ihren Willen bekommen. Sakura grinste. Eine Frau bekam eben immer, was sie wollte. Da konnten sich nicht einmal solche Sturköpfe wie Sasuke und Neji gegen wehren. Nicht umsonst wurden sie in vielen Kulturen als die großen Verführerinnen dargestellt, denen die Männer hoffnungslos zu Füßen lagen. Zwar hatte sie Sasuke nicht verführt, aber überzeugt und das war ja immerhin so ähnlich.
 

„Und wie ich ihn überzeugt hab. Sonst hätte er mich ja nicht geheiratet!“ Sie lächelte selbstzufrieden. Sie dachte an die Gesichter von ein paar Frauen, die sie böse angeblickt hatten, als sie in aller Öffentlichkeit mit ihm geflirtet und etwas zu laut versehentlich erwähnt hatte, dass sie ja mit ihm verlobt war. Zwei hatten sich als seine Exfreundinnen herausgestellt, die er abserviert hatte, weil er immer an die Rosahaarige denken musste, die ja ‚gestorben‘ war. Als sie das damals von Naruto erfahren hatte, war sie rot angelaufen und hatte es nicht glauben können. Da war dann noch mehr Genugtuung in ihr gewesen, als sie dann das vor denen herum posaunen konnte. Die Augen der Damen hatten sie gemeuchelt, aber sie hatte es gelassen genommen. Sie wäre bestimmt nicht anders gewesen, aber sie war nun einmal nicht in der Situation. „Zum Glück.“
 

Zwar war es etwas unangenehm, dass sie noch immer von den Frauen so angestiert wurde, aber sie war mit dem Problem nicht allein. Auch Ino hatte damit zu kämpfen, da Shikamarus damalige Freundinnen wohl etwas anhänglicher gewesen waren. Wie es bei Hinata und Tenten war, wusste sie nicht. Aber sie glaubte auch nicht, dass die beiden Mädchen überhaupt darauf achteten, ob sie jemand ansah.
 

«Na ja, soll mir egal sein. Er gehört mir, er bleibt bei mir und das wird sich auch nicht ändern.» Sie rieb sich erneut den Nacken und verfluchte innerlich all die ungeschickten Shinobi, die sich so einfach verletzen ließen, dass sie diese behandeln musste. Sie hätte weitaus besseres zu tun. Seit ein paar Wochen stand zum Beispiel ein Buch über Gifte in ihrem Schrank, das sie studieren wollte. Solche Allgemeinbildung konnte man immer gebrauchen, aber sie fand einfach keine Zeit es sich durchzulesen.
 

Oder sie hätte sich einfach mal einen Tag mit ihren Mädchen getroffen, ein bisschen getratscht. Das war auch schon lange nicht mehr vorgekommen.
 

Aber am meisten wollte sie einfach nur Zeit mit ihrem Mann verbringen. Das konnte man ihr doch nicht übel nehmen, oder? Sie war ja nicht umsonst mit ihm liiert. Sie wollte den Schwarzhaarigen simpel um sich wissen, aber wie die anderen Männer war er oft nicht da. Momentan war er zwar ziemlich oft daheim, da er Kurzaufträge erledigte, aber sie kam immer erst mitten in der Nacht aus dem Krankenhaus oder erst in den frühen Morgenstunden, wenn er schlief und dann verpassten sie sich meist, da er auch schnell wieder los musste. Sie war es leid in einer Ehe zu leben, die mehr etwas von einer Fernbeziehung hatte, aber sie wollte es erdulden. Er konnte schließlich auch nichts dafür. Und sie wollte keinen Streit deswegen anfangen. Schließlich liebte sie ihn.
 

I never loved someone the way that I'm lovin’ you. *4
 

«Hoffentlich werden die neuen Generationen von Shinobi wirklich so schnell aufsteigen, wie Hinata gesagt hat. Ich vertraue jetzt darauf. Dann hätte ich in Bälde wieder Ruhe und könnte mehr Zeit mit Sasuke verbringen. Und ich müsste nicht andauernd nur weiße Wände betrachten und diesen widerlichen Geruch von Hospital in der Nase haben.» Ja, selbst nach Jahren hatte sie sich nie an diesen Gestank gewöhnen können.
 

Langsam richtete sich die ehemalige Haruno wieder auf. Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah aus dem leicht an geklapptem Fenster hinaus. Es war erst früher Nachmittag und sie hätte noch einige Stunden hier zu verbringen. Sie seufzte wieder. Diese Arbeitsbedingungen waren wirklich unmenschlich. Zum Glück wusste sie sich zu helfen.
 

Sie hatte nie das Training der Shimarai vergessen. Deshalb konnte sie auch jetzt die Übung anwenden, die ihrem Geist und Körper Erholung bringen würde, ohne dass sie eine allzu lange Pause einlegen musste. Zwar war diese Übung der eigentliche Grund, dass sie von allen immer am längsten hierbleiben musste – weil sie schließlich trotz Schlafmangel bei Kräften war und zurechnungsfähig blieb, um Operationen durchzuführen –, aber sie wollte ihre damalige Sensei auch zusätzlich nicht enttäuschen. Tsunade hatte viel Vertrauen in sie. Sakura war eine der wenigen, der sie zutraute, auch wichtige OPs ohne ihr Beisein durchzuführen und solche Eingriffe kamen meist unerwartet zu den ungünstigsten Momenten. Deshalb musste die Uchiha als eine der fähigsten Medic-nin auch meist länger hier bleiben als die anderen.
 

Als sich Sakura wieder frisch genug fühlte, um weiter zu machen, atmete sie noch einmal tief durch. Sie dachte kurz an ihre Überlegungen zurück, die sie eben alle getätigt hatte. Sie musste den Kopf darüber schütteln, was so alles passiert war.
 

Wenn sie das einer wild fremden Person erzählen würde, würde jene ihr das wohl kaum glauben. Sie konnte es ja selbst kaum fassen.
 

Danach marschierte sie neuer Energie zurück zum Arbeitsplatz, wo Shizune und Tsunade bereits warteten, auf sie:
 

Uchiha Sakura.
 

Vielleicht sind manche Dinge, von denen man glaubt, dass sie Illusion sind, doch Realität. Woher soll man wissen, dass sie nicht eintreffen?

Zu viel Zuversicht ist wie Hochmut, es kommt immer vor dem Fall.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

In anderen Gefilden des Kontinents war jemand mit dieser positiven Entwicklung ganz und gar nicht zufrieden. Diese Ruhe und der Frieden bewiesen ihm nur noch umso mehr, dass vieler ihrer Versuche Konoha-Ga-Kure zu stürzen gescheitert waren. Jene Tatsache weckte einen ungemeinen Hass in seinem Herzen, der wie Feuer in ihm loderte. Es bedurfte eines gewaltigen Ereignisses, um die bestehenden Zustände zu Fall zu bringen, und das angefangene Werk fortzusetzen. Dieser Hunger nach Zerstörung würde wohl nicht so leicht gestillt werden können. Ebenso sein Durst nach Vergeltung.
 

Und dieses Verlangen wurde umso stärker, umso intensiver, als er in den Spiegel starrte und sein Abbild betrachtete. Sein Gesicht zierten Narben, die nicht einmal ein erfahrener Medic-nin hatte vermeiden können. Das hatte er alles nur diesen verdammten Konoha-nin zu verdanken. All ihre Pläne waren gescheitert, die Untergebenen waren tot und er war entstellt.
 

Den Becher Sake, den er in den Händen hielt, zerdrückte er unter der Anstauung von Wut.
 

Das Porzellan bohrte sich in seine Hand. Blut tropfte auf den Boden. Sein Zorn wurde davon noch bestärkt. Es sollte nicht sein Blut sein, dass dort zu Boden fiel. Diese Furien sollte vor seinen Füßen liegen mit aufgeschlitzter Kehle und ausblutend. Er würde sich an diesem Anblick weiden. Er würde es genießen.
 

Erregung erfasste ihn. Selbst seine Mätressen hätten solch eine Anspannung in ihm hervorrufen können, wie es dieser Gedanke allein vermochte.
 

Er wollte sie einfach nur tot sehen. Winselnd, schreiend, um Gnade flehend. Eine Gnade, die er ihnen nicht gewähren würde.
 

Ein unkontrolliertes Kichern brach aus ihm hervor. Oh ja, er freute sich darauf. Und die Zeit war allmählich angebrochen. Er hatte Jahre für einige der Vorbereitungen gebraucht, doch es hatte sich nicht vermeiden lassen. Er hatte diese eine Person suchen müssen, die ihm bei seinem Vorhaben unterstützen konnte. Das allein hatte schon viel Zeit in Anspruch genommen. Danach hatte er sie manipuliert, ihr Dinge zugeflüstert… Jetzt glaubte jene Person, dass er ihr zu Diensten war, auch wenn es in Wahrheit genau umgekehrt der Fall war. Danach hatte er ihre Streitmacht wieder etwas aufbauen müssen. Er hatte in den Schatten begonnen Ränke und Intrigen zu schmieden und er hatte alles so weit präpariert, dass er nun mit den ersten Schritten seines Plans beginnen konnte.
 

Er seufzte kurz und sah lächelnd in sein Antlitz. Trotz allem war er attraktiv, gut aussehend. „Einen hübschen Menschen entstellt nun einmal nichts“, wisperte er zufrieden. Er wandte sich um und schritt langsam auf seinen Sessel zu, auf dem er sich niederließ. Er nahm einen neuen Becher Sake zur Hand und trank die würzige Flüssigkeit, die seine Kehle hinab brannte. In seinem Magen machte sich eine wohlige Wärme breit.
 

Es hatte ihn viel Mühe gekostet, diesen Plan auszuarbeiten. Er hatte viele Analysen und Überlegungen angestellt; hatte Risiken eingehen müssen, um an wichtige Informationen ranzukommen. Immer hatte er fürchten müssen, dass man ihn erkannte und dann wäre sein Rachefeldzug umsonst. Das musste er partout vermeiden.
 

Dieses Mal würde er es anders angehen lassen. Die Konoha-nin waren stärker denn je, ihre Kampfkraft war unbeschreiblich. Ihre Shinobi waren stark und diszipliniert. Sie alle hatten den Willen für ihr vermaledeites Dorf zu sterben. Wenn man sie angriff, konnte man kaum mit einem Sieg rechnen, denn diese Ninja würden alles daran setzen ihre Heimat zu verteidigen, selbst wenn sie sich selbst opfern müssten.
 

Erneut lachte er leise. „Ergo: Man muss ihr Vertrauen in ihr Dorf erschüttern. Sie glauben machen, dass es sich nicht zu kämpfen lohnt für Konoha-Ga-Kure.“ Mit halb geöffneten Augen blickte er auf die trübe Flüssigkeit in seinem Becher. Durch das schwache Licht in seinem Zimmer wirkte der Sake fast schwarz. So dunkel wie seine Gedanken und Absichten.
 

„Aber dieser Uzumaki…“, stöhnte er kurz auf und rieb sich die Schläfen. Dieser chaotische Ninja hatte das nerv tötende Talent seine Mitmenschen für alles und jedes zu motivieren und zu überzeugen. Sie glaubten an ihm, egal, was er sagte. Und nun, da ihm noch diese anderen sieben Nervensägen zur Seite standen – er knurrte, als er nur an diese acht Personen dachte –, war sein Einfluss auf die Menschen nur noch gewachsen. Das gesamte Dorf und obendrein die Hokage standen hinter ihm und seine Freunde.
 

Er richtete sich auf und stützte die Unterarme auf seine Knie. „Was bedeutet, dass man nun das Vertrauen dieser acht erschüttern muss. Sie dürfen sich gegenseitig keinen Glauben schenken, müssen sich hassen.“
 

Ja, das war der Plan. Er würde gegen Konoha einen ‚Krieg von innen‘ führen. Es war alles genau ausgearbeitet. Er würde sich die Beziehungen der acht Shinobi zunutze machen und dafür sorgen, dass jene zerstört würden. Damit wären sie dann zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, als dass sie sich um das Dorf kümmern könnten. Sie wären dann nicht mehr in der Lage ihre Heimat in der Notlage zu unterstützen. Er grinste. Er würde sie so weit treiben, dass sie jeglichen Kampfwillen verloren!
 

Es gab schon einen Grund, weshalb ein Ninja niemals seine Gefühle offenbaren sollte. Sobald der Gegner von jenen Wind bekam, konnte er diese manipulieren und für sich nutzen. Und das würde er tun. Er wusste auch schon, wo er ansetzen musste, um Konoha von innen heraus zu zerstören und zum Einsturz zu bringen.
 

Punkt eins auf seinem genialen Plan: Er musste nach Suna und dort einer Person einen Besuch abstatten, da er sie für sein Vorhaben sehr gut missbrauchen konnte. Zwar würde jener Shinobi nicht freiwillig mitspielen, aber er kannte genug Tricks, um jemanden zu ‚überreden‘.
 

Er lachte so laut, dass die Schwingungen leichte Wellen auf seinem Sake verursachten.
 

The beast in us has longed for blood. And blood we now shall taste. Our Saviour has at last arrived, our hunger will not be denied. A wave of war we all shall ride. And Naschtok we’ll embrace. Our day is come! *5
 

Das düster dunkle Herz, das zum Töten gewillt ist, ist kaum aufzuhalten in seinem Streben, wenn keine reine Seele ihm entgegen tritt.

Wer vermag die Katastrophe aufzuhalten?
 

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*1 Within Temptation – „Memories“

*2 Alicia Keys – „Heartburn“

*3 Sade – „Sweetest Taboo“

*4 Alicia Keys – „Fallin’” (Hab den ersten Teil etwas geändert. Eigentlich wird das Lied im Präsens gesungen, aber in der Vergangenheit hat es besser gepasst)

*5 AINA – „Naschtok Is Born“ (bitte nicht wundern, ‚Naschtok‘ ist in dem Lied ein fiktives Imperium^^ Aber mir gefiel die Textstelle und wollte nicht die Stadt rausschneiden)
 

So, damit wären wir jetzt beim Ende angelangt. Folgendes: Dieses Kapitel diente dazu zu verdeutlichen, was und wie sich im Laufe der Zeit alles verändert hat und dass sich in Konoha ein Gefühl des Friedens verbreitet, der nicht gebrochen werden kann. Eine vielleicht blauäugige Annahme, wenn man die unbekannte Person am Ende betrachtet. Dieses Kapitel hat bestimmt für einige das Feeling eines Prologs, aber es ist keiner. Das ist alles so beabsichtigt, denn ich habe noch einiges vor mit der Stimmung, die ich jetzt aufbaue^^ Hehehe… Außerdem will ich nicht sofort in die Handlung einsteigen, da muss erst ein bisschen was erklärt und auch ins Gedächtnis gerufen werden, das von „Sieh mich…“ schon eingestaubt sein könnte^^

Folgende Fragen an euch:
 

a) Was glaubt ihr, wer die Person am Ende ist? Ich hätte gern eure Vermutungen^^

b) Was meine ich mit den fett gedruckten Passagen am Ende einer jeden Sicht? ^.^ Wäre schön, wenn ihr bei jeder Person ein kleines Statement gibt, selbst wenn’s nur ein Satz oder eine Wortgruppe ist. Ich will sehen, wie lange ich euch in die Irre führen kann *muahahahahaha*

c) Der Anfang hat euch bestimmt verwirrt. Das war eine Textquelle, die in meiner Ethikklausur dran kam und ich fand sie ganz passend. Es ist eine gute Rechtfertigung dafür, warum ich meine Charaktere und Protagonisten immer so quäle (sei es in „Sieh mich…“ oder jetzt in „Fühl mich…“) *lol* Sie müssen eben die Härten des Lebens kennen lernen mit Hilfe natürlicher Übel. Und in diesem Fall bin ICH das Übel, da ICH mir die bösen Sachen immer ausdenke und ein weiteres natürliches Übel kreiert habe, dessen Namen ihr erraten sollt ^.^
 

Hab euch alle ganz doll lieb

Die Are

"To Deceive"

On And On, Does Anybody Know What We Are Looking For... Another Hero, Another Mindless Crime Behind The Curtain? (Queen – “The Show Must Go On”)
 

Kapitel zwei: „To Deceive“
 

18. April XXXX (Mittag)
 

Es gab schon einen bestimmten Grund, weshalb ihr Meister sie ausgesucht hatte. Sie beide konnten sich jeder Umgebung perfekt anpassen, mit den Massen verschmelzen und mit dem Strom schwimmen, ohne dass irgendwer registrierte, dass sie eigentlich kein Teil des Ganzen waren.
 

So auch jetzt. Die beiden Shinobi hatten ihre Stirnbänder ausgetauscht, sodass nun das Zeichen Sunas das Metall zierte. Die Frau hatte einen Schleier vor ihrem Gesicht befestigt, sodass man nur noch ihre dunklen Augen erkennen konnte. Sie war in relativ weite und lockere Gewänder gehüllt, ockerfarben, sodass sie beinahe mit dem umgebenden Sand verschmolz. Ihr Begleiter war ähnlich wie sie gekleidet. Seine hellblauen Augen starrten in die Reihen der Bevölkerung, die durch die ‚Straßen‘ Sunas wanderten, um ihr Zielobjekt ausfindig zu machen. Es waren nicht sonderlich viele Menschen unterwegs, dennoch hatten sie ihr Opfer noch nicht gefunden. Vielleicht lag es auch daran, dass die Sonne dafür sorgte, dass die Luft flimmerte und sie einige Dinge nur noch verschwommen erkennen konnten und sie deswegen ihr Zielobjekt nicht genau ausmachten. Möglich wäre es ja…
 

Aber sie wären keine Profis, wenn sie sich davon unterkriegen lassen würden. Ihr Meister hatte Vertrauen in sie und das durften sie nicht enttäuschen. Sie blickten sich kurz an, bevor sie sich wieder unter die Leute jubelten und weiter spähten.
 

Sie hatten Glück. Ihr Zielobjekt kam in diesem Moment just um die Ecke und wusste noch nichts von ihrem ‚Glück‘.
 

*~*
 

Langsam ging Temari durch die Straßen, wohl mehr schlenderte sie. Sie hatte nur noch ein paar Erledigungen zu tätigen. In der letzten Zeit war sie aufgrund von vielen Missionen selten zuhause gewesen und dementsprechend ungenießbar sahen nun die Lebensmittel in ihrer Küche aus. Deswegen hatte sie sich jetzt dazu durchgerungen etwas Frisches nachzukaufen. Sie verdrehte die Augen.
 

Sie gehörte zu der Sorte Mensch, die Einkäufe als belastend und langweilig empfand. Aber das waren die lästigen Dinge des Lebens, die getan werden mussten. Also hatte sie sich dem Willen ihres Magens ergeben und war nun unterwegs. Widerwillig starrte sie auf ihren Einkaufszettel.
 

„Am besten ich hole nur solch lang haltbares Zeugs wie Instantsuppen. Bin doch eh bald wieder weg“, murmelte sie vor sich hin. Das war ebenfalls sehr belastend. Ihr Bruder, der Kazekage, jagte sie in letzter Zeit von einer Mission zur nächsten. Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern das letzte Mal richtig durchgeschlafen zu haben in ihrem eigenen Bett. Aber was sollte sie machen? Sie konnte sich schlecht gegen das Oberhaupt des Dorfes auflehnen, auch wenn er ihr Bruder war.
 

„Hoffentlich ist das bald vorbei“, meinte sie gähnend und legte die Hände in den Nacken. Ein wenig gelangweilt blickte sie gelegentlich zur Seite in manche Läden hinein oder sie betrachtete mal einen Bewohner dieses Ortes. Aber viel Interessantes gab es nicht zu entdecken, deswegen ließ sie es auch nach wenigen Minuten wieder bleiben.
 

Sie schnaubte: „Suna ist so was von todlangweilig…“
 

Doch kaum hatte sie diesen Satz in den Mund genommen, spürte sie hinter sich ein fremdes Chakra. Als eine der ranghöchsten Jounin in Suna-Ga-Kure waren ihr die meisten Shinobi bekannt, deshalb konnte es gar nicht sein, dass ihr ein Chakra unvertraut war. Blitzartig drehte sie sich um und zog ihren Fächer, doch trotz ihrer Schnelligkeit war sie viel zu langsam für die beiden Shinobi, die sie sogleich niederschlugen und unbemerkt verschleppten. Dies geschah alles innerhalb zweier Herzschläge.
 

Während die anderen Suna-nin dem Alltag weiter nachgingen. Nur der fallen gelassene Zettel, der nun im Wind tanzte, zeugte davon, dass dort jemand gewesen sein musste.
 

*~*
 

Temari stöhnte tief auf, als die hämmernden Kopfschmerzen sie aus ihrem komatösen Schlaf holten. Anscheinend hatte man ihr zur Sicherheit noch ein paar Mal auf den Schädel geschlagen, um zu verhindern, dass sie alsbald erwachte. «Wenn ich diese Mistkerle in die Finger kriege… dann bringe ich sie langsam und qualvoll um», versprach sie, als sie blinzelnd versuchte die Augen zu öffnen. Ihre Sicht war verschwommen und kleine Lichtpunkte tanzten vor ihren Augen. Verärgert kniff sie jene zusammen, um ihre Umgebung besser erkennen zu können.
 

Sie befand sich in einem kleinen Raum, es war dunkel und unglaublich dreckig. Das Zimmer war feucht, an den Wänden bildete sich Schimmel und in der Nähe ihres Fußes sah sie ein undefinierbares Insekt vorbei krabbeln. Angewidert richtete sie sich auf, oder zumindest versuchte sie es. Man hatte sie mit Chakrafäden an einen Stuhl gefesselt.
 

Kurz dachte sie daran, dass dies eine Lehre für sie sein sollte. Nie wieder würde sie es wagen Suna als todlangweilig zu bezeichnen. Es war lebensgefährlich!
 

„Na wundervoll“, wisperte sie. Sie hatte sich wie ein Anfänger übertölpeln lassen und nun saß sie hier in einem verrottenden Zimmer, ohne ihren Fächer und an einen Stuhl gebunden. Aber wieso? Sie überlegte angestrengt, konnte sich aber keinen Grund denken. Sie war zwar die Schwester des Kazekage, aber ihr Bruder war nicht bestechlich, deshalb konnte sie nicht als Geisel für eine Erpressung dienen. Gaara sprach mit ihr sehr selten über seine geheimen Pläne. Informationen konnte sie also auch nicht geben. Sie war auch auf keiner Mission gewesen, bei der sie ein wichtiges Dokument hätte transportieren sollen. Wieso hielt man sie hier gefangen?
 

Wahrscheinlich hatte sie bei irgendeinem ihrer zahlreichen Aufträge irgendjemanden verärgert, der sich nun an ihr rächen wollte. Bei ihrem Glück konnte genau das der Fall sein.
 

Sie musste nachdenken. Wenn sie hier rauskommen wollte, musste sie es nutzen, dass sie momentan allein war. Aber wie sollte sie diese Fesseln sprengen? Sie bestanden aus Chakra und waren daher nicht mit simplen Entfesselungskünsten zu lösen. In diesem Moment wäre es sehr von Vorteil gewesen, wenn sie eines dieser Bluterben besessen hätte, die in Konoha anscheinend so verbreitet waren. Mit Sharingan hätte sie diese Stricke durchschauen und danach etwas unternehmen können. Oder diese Jyuuken-Kunst von den Hyuuga wäre jetzt überaus nützlich. Aber sie, Temari, war kein solches Talent. Sie war schon immer auf ihren Fächer angewiesen gewesen.
 

«Jetzt weiß ich, was Vater immer damit meinte, wenn er sagte, dass ‚deine größte Stärke auch gleichzeitig immer deine größte Schwäche ist‘.»
 

Die Sabakuno war noch in ihren Überlegungen versunken, als sich plötzlich die rostige Eisentür öffnete, die sich links von ihr befand. Sie zuckte kurz bei dem unangenehm scharrenden Geräusch zusammen, richtete dann aber ihre Augen auf die beiden Ankömmlinge. Ihr Blick war frostig. Die Fremden trugen zwar das Stirnband von Suna, doch sie hatte die beiden noch nie gesehen und durch ihren Rang kannte sie so gut wie alle Shinobi dieses Dorfs.
 

„Wer seid ihr und was habt ihr mit mir vor?“, fragte sie eisig. Auch wenn sie eindeutig nicht in der Position war Fragen zu stellen, würde sie sich nicht beeindrucken lassen. Stolz reckte sie das Kinn. Ihre grünen Augen hielten die beiden Fremden regelrecht gefangen. „Ich bin euch überhaupt nicht von Nutzen!“
 

„Eine ganz schön große Klappe hast du, dafür dass du dort geknebelt auf dem Stuhl sitzt“, bemerkte die weibliche Gestalt. Temari schnaubte nur. Sie war eine Suna-nin, und die ließen sich bestimmt nicht von so einer kleinen Entführung einschüchtern.
 

Der Mann trat vor; währenddessen entfernte er seinen Mundschutz. Die blonde Suna-nin hob eine Augenbraue. Sein Gesicht war ihr nicht einmal ansatzweise bekannt. „Ihr seid gar keine Shinobi aus Suna“, sagte sie leise.
 

„Da hast du Recht, meine Schöne.“ Der Kerl legte ihr eine Hand an die Wange, doch sie riss heftig den Kopf zur Seite. Er lachte kurz auf. „Ein Wildfang. Nun denn, Sabakuno Temari… deine Vermutung, dass du keine Verwendung für uns hast, stimmt nicht so ganz. Wir haben etwas Hübsches mit dir vor. Und keine Sorge, es wird nicht wehtun.“
 

„Ich werde mich bestimmt nicht einfach so ergeben!“ Sie zerrte heftig an den Fesseln, in der Hoffnung sie aufreißen zu können, und sie versuchte nach dem Mann zu treten, doch da kam auch schon die Frau angestürmt. Sie verpasste Temari einen heftigen Schlag gegen ihr Kinn, sodass sie Blut spuckte und ihre Lippe aufplatzte. Ein Zahn wackelte verdächtig. Sie schmeckte Blut. „Halt die Klappe! Du tätest besser daran einfach still zu sein, sonst müssen wir noch andere Seiten aufziehen, kapiert? Und das wäre alles andere als angenehm für dich!“
 

Temari taxierte dieses Weibsstück mit einem Hass erfüllten Blick. „Das ist eine ganz schlechte und billige Drohung, wie du weißt…“
 

Dafür kassierte sie einen weiteren Schlag.
 

„Halt dich zurück!“, fauchte der Mann und ergriff das Handgelenk der Kunoichi, bevor sie Temaris Gesicht vollends entstellen konnte. „Du weißt ganz genau, dass wir sie unbeschädigt abliefern sollen, sonst merkt noch irgendwer etwas! Hast du den Plan vergessen? Reiß dich zusammen oder ich berichte dem Meister von deinem Ungehorsam!“
 

Die Frau zuckte tatsächlich zusammen. Doch Temari achtete gar nicht darauf. Ihre Gedanken rasten. Man sollte sie unbeschädigt abliefern? Sodass niemand etwas merkte? Hieß das, dass man sie wieder nach Hause brachte? Aber was hätten sie denn dann davon gehabt?
 

Sie kam gar nicht dazu ihre Gedankengänge zu beenden, denn plötzlich bauten sich die beiden feindlichen Shinobi vor ihr auf und begannen mit einer Reihe von Fingerzeichen. „Ich hoffe, danach bist du kooperativer“, flüsterte der Mann.
 

*~*
 

Temari beendete ihre Einkäufe. Sie hasste es und sie betete innerlich, dass sie das nicht so schnell wiederholen müsste. Genervt ging sie schnell zu ihrer Wohnung, um diesen Kram zu verstauen. Sie hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub gestattete.
 

Mit einem Knall schloss sich die Tür zu ihrer Wohnung wieder. Ihr Blick glitt von links nach rechts, bevor sie sich auf den Weg zum Verwaltungszentrum machte. Sie sprang dabei über die Dächer der Behausungen, um an Zeit zu sparen. Sie hatte es eilig. Deshalb ignorierte sie auch die wütenden Beschimpfungen mancher Einwohner, wenn sie bei ihrem Lauf über die Häuser zu viel Lärm machte.
 

Kurze Zeit später war sie auch an ihrem gewünschten Ziel angekommen. Energisch ging sie durch den Flur und betrat ohne anzuklopfen das Büro ihres Bruders, der sie mit leichtem Missfallen bedachte.
 

„Ja, Temari?“
 

„Erteile mir die Erlaubnis für ein paar Tage nach Konoha gehen zu dürfen!“
 

Der erste Schritt ward getan.

Und nun sei der zweite dran.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

18. April XXXX (Nacht)
 

Er seufzte leise, als er glaubte, dass sein Begleiter zu beschäftigt war, um ihn zu hören. Mit einem leicht betrübten Blick sah er auf den Rücken seines einst besten Freundes. Diese Entwicklungen missfielen ihm, doch sie waren beide nicht bereit sich auszusprechen, da immer noch nicht feststand, wie es ausgehen würde.
 

Izumo griff nach einem Stapel Papiere, die er noch zum Büro der Hokage bringen würde, bevor er sich auf dem Weg nach Hause machte. Seine Hände zitterten leicht, als er die anfälligen Schriftstücke aufhob. Diese alten Pergamente waren leicht zerbrechlich.
 

Wie hatte es nur dazu kommen können? Alles hatte damit begonnen, dass Shizune, die hübsche Gefolgsfrau der Hokage, sich von ihrem Geliebten Genma getrennt hatte. Beide hegten nun einen unbeschreiblichen Hass aufeinander, der sich darin äußerte, dass beide auf Mission betont unterkühlt miteinander arbeiteten, auch wenn sie immer noch ein gutes Team waren. Inzwischen hatte sich Genma Anko zugewandt, was der Medic-nin wohl noch mehr auf das Gemüt zu schlagen schien. Danach hatte sie begonnen mit ihm zu flirten aber auch mit Kotetsu… was damit endete, dass sie sich zwischen beiden nicht entscheiden konnte und die beiden Freunde sich so gut wie möglich aus dem Weg gingen oder sich wütende Blicke zuwarfen. Sie beide wollten Shizune.
 

Izumo wollte sich nicht einmal im Traum vorstellen, was aus den Überresten ihrer Freundschaft wurde, wenn sich die Medic-nin denn entschieden hatte.
 

Er schüttelte den Kopf und machte sich daran seine Aufgabe zu erfüllen. Er wollte einfach nur noch Feierabend machen und diese Gedanken ruhen lassen. Irgendwann käme es zu einer Entscheidung und danach würde er einfach eine Aussprache mit Kotetsu erzwingen. Ihm war sein Kumpel einfach zu wichtig, als dass er ihn nur wegen einer Frau verlieren wollte.
 

Noch einmal seufzend erhob er sich. Der Stapel auf seinen Armen hatte ein unangenehmes Gewicht und blockierte ihm die Sicht. Er schwankte ein wenig auf die Tür zu und suchte hektisch nach der Klinke, als er plötzlich eine raue Stimme hörte, die fast schon beschämt flüsterte: „Ich mach dir auf.“
 

Izumo blinzelte. Dann lächelte er. Vielleicht käme die Aussprache doch noch früher.
 

Schweigend gingen sie nebeneinander her, wobei sein Verband tragender Freund ihm immer mal wieder den Weg frei machte. Gemeinsam legten sie die Papiere auf den Bürotisch, wo sich die Arbeit für Tsunade immer weiter häufte. Sie konnten sich denken, dass Godaime alles andere als erfreut sein würden.
 

Sie nickten sich zu und wollten sich zum Gehen wenden, doch weit kamen sie nicht.
 

*~*
 

Er ächzte. Er hätte nie gedacht, dass er auf so eine Art und Weise sterben würde. Im Kampf, ja, das hatte für ihn schon immer festgestanden, doch hatte er immer geglaubt, dass es heroischer sein würde und er seine Feinde mit in den Tod reißen könnte.
 

Weit gefehlt…
 

Jetzt lag er hier zusammen mit Kotetsu auf dem Boden, umringt von ihren unbekannten Gegnern. Izumo zuckte zusammen und stöhnte. Die Wunde an seinem Bauch war tief. Wenn er seinen Blick nach unten wenden würde, würde er einen Teil seiner Eingeweide sehen, die aus seinem Fleische quollen. Bereits jetzt tanzten schwarze Flecke vor seinen Augen. Es würde nicht mehr lange dauern und er wäre ins Jenseits übergetreten. Ohne Informationen, wer diese Feinde waren, was sie wollten und ob er und Kotetsu in Einigkeit davon geschieden wären. Aber er hatte keine Kraft mehr, um diese letzten Punkte zu erfragen, auch wenn es sein Gewissen im Tod erleichtert hätte.
 

Leicht drehte er den Kopf und sah zu den Männern, die ihnen grinsend beim Sterben zusahen. Warum gaben sie ihnen nicht den Rest? Warum bereiteten sie ihnen nicht ein schnelles Ende?
 

«Weil es Monster sind», schoss es ihm durch den Kopf, «die ein perverses Vergnügen daran haben andere leiden zu sehen.»
 

Er fuhr erneut zusammen. Ihm wurde immer kälter. Das heiße Blut brannte auf seiner Haut, deren Wärme immer mehr schwand. Das Leben rann aus ihm. Und trotzdem blieb sein Bewusstsein und schenkte ihm keine Ohnmacht, die ihm die letzten Momente erleichtert hätten.
 

Gedanklich salutierte er vor seinem besten Freund und fragte sich als allerletztes, wer ihn wohl finden würde.
 

Er starb.
 

*~*
 

Zum Glück waren die beiden allein gewesen. Niemand war ihnen im Zentralverwaltungsgebäude begegnet und niemand hätte die Kampfgeräusche beziehungsweise die Schreie der beiden Toten hören können. Jetzt konnten sie ungestört die beiden Leichen mitnehmen. Zwei von ihnen blieben zurück, um jegliche Spuren zu beseitigen, während die restlichen zu ihrem Meister eilten – die Toten auf ihren Rücken tragend.
 

Sie durften nicht allzu viel Zeit verlieren. Durch die Hartnäckigkeit der beiden Konoha-nin hatten sie getrödelt und der Zeitplan war etwas durcheinander geraten. Wenn sie sich keine Strafe von ihm einfangen wollten, mussten sie sich nun sputen, weshalb sie mit wahnwitziger Geschwindigkeit durch die Wälder stürmten. Näher als die Konoha vielleicht dachten, befand sich eines von vielen Unterschlupfen ihres Meisters. Dort erwartete er sie, um Schritt drei seines genialen Plans einzuleiten.
 

Seine Diener kamen auch schon nach zwei Stunden ununterbrochenen Laufens an. Hektisch traten sie in das unauffällige Gebäude ein, das einen Geheimkeller besaß, in dem sich ihr Herr aufhielt. Eilig begaben sie sich in den versteckten Raum und lieferten wortlos ihre ‚Beute‘ ab.
 

„Ihr seid spät“, bemerkte ihr Meister in einer neutralen Tonlage, die in diesem Moment viel furchterregender war, als wenn er geschrien hätte. Sie zuckten nervös zusammen und einem von ihnen lief der kalte Schweiß den Nacken hinab.
 

„Gomen nasai“, wisperte der erste, doch er wurde hart unterbrochen: „Halt die Klappe und verschwinde! Ihr alle zusammen!“
 

Sie zuckten erneut und rannten wie von Panik ergriffen aus dem Raum.
 

Er schnaubte: „Feiglinge.“ Dann wandte er sich den beiden Männern zu, die sie ihm geliefert hatten. Er kannte sie nur flüchtig vom Sehen, aber er hatte sich genug Informationen über sie besorgt, um heraus zu finden, ob sie die richtigen für die Aufgabe waren, die er ihnen geben würde. Er grinste böse. Ja, diese beiden Toten hatten noch einiges zu tun, bevor sie ihre ewige Ruhe antreten konnten.
 

Er blickte vergnügt zur Seite, wo in einer Zelle zwei unschuldige Kinder saßen, die ihn mit großen, ängstlichen Augen anstarrten. Sie würden die Opfer sein, die er brauchte, um Kotetsu und Izumo ins Leben zurückzuholen. Ihre Körper würden dann die Seelen der beiden Konoha-nin in sich tragen und er würde ihre Körper mit Staub umhüllen, um sie wie die beiden Shinobi aussehen zu lassen. Damit er ein konkretes Vorbild hatte, hatte er ihre Körper herbringen lassen, außerdem wollte er jegliche Spur verwischt sehen.
 

Bald hätte er die beiden Konoha-nin unter perfekter Kontrolle, ohne befürchten zu müssen, dass dieser Bann wie bei einer Hypnose gebrochen werden könnte, wie er es bei Temari riskierte. Doch bei ihrem Auftrag war es notwendig, dass man spüren konnte, wie sie atmete und ihr Herz schlug. Die beiden Männer hier würden im Untergrund für ihn arbeiten. Kontakte müssten sie vermeiden, damit niemand merkte, dass sie eigentlich tot waren. Außerdem wollte er nicht das Risiko begehen, dass sie nicht unter seinem vollkommenen Gehorsam standen. Aber mit diesem Jutsu, das er benutzen würde, wäre das gesichert.
 

Wie gut, dass er diese Schriften noch besaß. Er konnte jetzt sofort mit der Kuchiyose-Edotensei beginnen.
 

*~*
 

Er war tot. Tot gewesen. Wieso war denn jetzt hier und blinzelte gegen grelles Licht? Hatte ihn die Hokage doch noch retten können? Aber was war das für ein Gefühl gewesen – dieses Entschwinden in eine andere… Welt?
 

Als Izumo seinen Kopf zur Seite wenden wollte, spürte er, dass sein Körper leicht träge war. Er gehorchte ihm nicht so, wie er es eigentlich zu tun hätte. Vielleicht war sein Leib vom Kampf noch zu sehr erschöpft. Das hoffte er zumindest.
 

Aber was roch hier so staubig?
 

Er blinzelte erneut und erstarrte. Das Gesicht vor ihm kannte er und er hasste es. „Du“, wisperte er rau vor unterdrückter Wut. Er wollte einen Schritt vorwärts machen, doch da hob sein Gegenüber schon den Arm und offenbarte einen Kunai, um den ein Siegel befestigt war. Es bedurfte nur eines Augenblickes, dass er verstand, was das zu bedeuten hatte. „Nein, du hast…“
 

„Genau, mein lieber Izumo-san. Und du wirst jetzt schön tun und lassen, was ich sage, wenn du nicht willst, dass ich dir offenbare, wer für deinen Körper herhalten musste, der sich übrigens – falls du es wissen möchtest – zu deiner linken befindet.“
 

Er wollte es nicht sehen und doch blickte er nach links. Dort lag er. Er selbst. Und dennoch war er hier. Er war tot. Und doch nicht. „Wa-was“, stammelte er, aber da wurde ihm schon mit einem widerlichen Geräusch der Kunai in die Schädeldecke gestoßen. Sofort stoppten seine eigenen Gedanken. Sein persönliches Selbst existierte nicht mehr. Er war nicht mehr als eine Puppe, die ohne Schnüre von ihrem Meister gelenkt wurde.
 

Let them know the meaning of wrath. *1
 

„So, ihr beiden. Von nun an dient ihr mir. Ihr werdet jetzt zurück nach Konoha-Ga-Kure gehen und dort euer Leben so weiter führen, wie ihr es zuvor getan habt. Niemand darf erfahren, dass ihr Untote in meinem Dienst seid. Deshalb setzt ihr euch auch noch Kontaktlinsen ein. Edotensei hat den Nachteil, dass das Auge nicht vollkommen reproduziert wird.“ Er musterte die beiden skeptisch. „Und währenddessen habt ihr folgendes für mich zu erledigen…“
 

Er nannte ihnen den Auftrag, den sie kommentarlos akzeptierten. Damit waren auch schon die Schritte zwei bis vier abgearbeitet. Ihre Ermordung, ihre Wiederbelebung und ihre Aufträge, die dafür sorgten, dass Konoha heimlich unterwandert würde, ohne dass es jemand mitbekam.
 

Er sandte sie zurück nach Konoha, nicht ohne selbstzufrieden zu lächeln.
 

For how I hate that lovely land and will someday see it burn! *2
 

Das Spiel beginnt, die Zeit verrinnt;

Es flüstert leis‘ und keiner weiß,

dass die Sicherheit sie nicht mehr wiegt, sondern dem Tode schon erliegt.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

21. April XXXX
 

Keiner stellte wohl eine Veränderung fest. Es war der normale Alltag in Konoha-Ga-Kure. Izumo und Kotetsu wurden weiterhin als persönliche Postboten der Hokage missbraucht und niemand erkannte, dass sich etwas an ihnen geändert hatte. Vielleicht waren sie alle durch den lang anhaltenden Frieden ihrer Macht und ihrer selbst zu sicher geworden, dass sie nun die Dinge zu oberflächlich betrachteten. Oder sie bemerkten es und wollten es aber nicht sehen, um diese Idylle nicht zu zerstören. Denn wer war schon freiwillig derjenige, der die Menschen auf Missstände aufmerksam machte, wenn sie sich gerade in Sicherheit wiegten und glaubten, dass nichts dies je zerbrechen könnte? Wer?
 

Außerdem – wer würde vermuten, dass sich Personen unter ihnen befanden, die durch Kuchiyose-Edotensei ins Leben gerufen worden waren, wenn der einzige, der diese Kunst je beherrscht hatte, doch schon seit Jahren tot war?
 

Somit registrierten die meisten nicht, dass sich die beiden Männer manchmal auffällig lange in den Bibliotheken herumtrieben, um ‚Dokumente für die Hokage zu holen‘. In Wirklichkeit durchforsteten sie alles, was ihnen helfen könnte, das Dorf von innen heraus gegen die fünfte Generation aufzuhetzen. Skandale würden das Vertrauen in dieses Dorf erschüttern, ein Bürgerkrieg wäre eine angenehme Folge.
 

Und deshalb schlichen sie nachts in die verbotenen Bereiche der Bibliothek, zu denen offiziell nur die Hokage Zugang hatte. Voller boshafter Vorfreude besahen sie sich die geheimen Unterlagen, die nun zur Vernichtung des Dorfes dienen würden.
 

Und gleichzeitig präparierten sie Einwanderungserlaubnisse, fälschten Dokumente über die hiesigen Shinobi und Einwohner und sorgten dafür, dass ihr nächster ‚Gast‘ in Konoha in einer ganz bestimmten Familie würde unterkommen, damit sie ihren Auftrag zu vollster Zufriedenheit würde ausführen können.
 

Niemand würde je einen Unterschied bemerken, ob diese Papiere echt oder falsch waren, da sie solche im Namen der Hokage oft hatten vorbereiten müssen. Man schenkte ihnen Glauben und Vertrauen.
 

Fataler Fehler.
 

*~*
 

Temari ging zielsicher durch Konoha-Ga-Kure. Sie lächelte genüsslich. Heute würde sie ihn wiedersehen und sie freute sich darauf. Dann würde sie ihm schon zeigen, dass er die falsche Frau an seiner Seite hatte.
 

Sie war sich ganz gewiss, dass sie ihm begegnen würde. Woher sie das so genau wusste, war ihr selbst nicht klar. Es war wie eine unterschwellig flüsternde Stimme, die ihr einredete, dass alles zu ihrer Zufriedenheit verlaufen würde. Sie musste einfach nur ihren Gefühlen folgen. Sich von ihnen leiten lassen. Handeln, wie sie es normalerweise nicht tat, aber es würde ihr zum Ziel verhelfen. Und Temari war jemand, die es nicht ausstehen konnte, wenn sie etwas anpackte und dies nicht zu Ende bringen konnte. Diese – ihre persönliche – Mission würde durchgezogen werden, egal wie lange es dauern würde.
 

Und sie hatte keinen Zweifel daran, dass sie es schnell erledigt hatte.
 

Aus einem plötzlichen Impuls heraus, wollte sie es vermeiden von ihren Bekannten gesehen zu werden, bevor sie mit der Hokage gesprochen hatte. Es war wieder eine dieser Eingebungen. Wie jene, die sie dazu bewegt hatten zu Gaara zu gehen und ihn um diesen Besuch zu bitten. Früher hatte sie sich selten auf solche Bauchentscheidungen verlassen, da sie eine Analytikerin und Skeptikerin war, doch neuerdings ließ sie sich lieber davon führen, als allzu lange über eine Sache nachzudenken.
 

„Ist ja auch egal“, sagte sie dann langsam und setzte sich in Bewegung. Es gab mehrere Personen unter den Konoha-nin, die dieses nerv tötende Talent besaßen zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein. Da wäre zum einen Uzumaki Naruto, der immer mal hereinplatzte, wenn er es gerade nicht sollte, oder dieser andere namens Rock Lee.
 

Kurz durchzuckte sie etwas. Ein Erinnerungsfetzen schien sich für einen Moment vor ihre Augen zu legen, doch er verschwand, sobald sie zu erfassen versuchte, was es war. «Was zum…» Sie rieb sich die Schläfen. Sie hatte eindeutig zu viele Missionen gehabt. Sie hatte ja schon Wahnvorstellungen.
 

Zum Glück kannte sie sich durch frühere Besuche in Konoha schon einigermaßen gut aus. Deshalb fand sie auch ohne große Schwierigkeiten das Zentralverwaltungsgebäude des Dorfes, das an einem in Rot gehaltenen Feuersymbol zu erkennen war. Die blonde Kunoichi grinste. Sie betrat das Gebäude und ließ zwei Shinobi, die sie nach ihrem Anliegen fragen wollten, einfach links liegen. Diese beiden Ninja lächelten sich aber verstohlen zu. Ihr Meister hatte sie von dieser Frau unterrichtet. Das war also ihr ‚Gast‘, für den sie die Papiere vorbereitet hatten. Unauffällig folgten sie ihr, als sie sich auf direktem Weg zum Büro der Hokage begab.
 

Ohne darauf zu warten, ob auf ihr fragendes Klopfen ein „Herein“ folgte, trat Temari in das Büro von Tsunade ein. „Was?“, ertönte es abfällig von Tsunade, die noch auf die Papiere vor ihr stierte. „Ohayo, Hokage-sama“, gab Temari belustigt zurück und lächelte zu der Frau hinter dem Schreibtisch. Diese schaute missbilligend aber auch überrascht von den Stapeln ihrer Dokumente auf, der sich vor ihr aufbaute. Die San-nin hatte einen unangekündigten Besuch einer Suna-nin wohl in diesem Moment am allerwenigsten erwartet. Vermutlich hatte sie schon befürchtet, dass irgendwelche Bittsteller mit noch mehr Arbeit für ihre Leute ankommen würden. Aber es war die Schwester des Kazekage, die einen energischen Gesichtsausdruck an den Tag legte.
 

„Temari-san?“, entfuhr es der blonden Medic-nin leicht überrascht. „Was erschafft mir denn dir Ehre deines Besuchs?“
 

„Nicht so förmlich, Hokage-sama. Ich habe meinen Bruder gebeten mir ein paar Tage Erholung zu gönnen. Genau wie bei Ihnen sind unsere Shinobi momentan im Dauereinsatz und ich brauchte jetzt einfach ein bisschen frei. Da dachte ich, ich besuche meine Bekannten hier in Konoha.“
 

Tsunade verschränkte ihre Finger miteinander und stützte ihr Kinn darauf. Mit abschätzigem Blick betrachtete sie die Kunoichi vor ihr. Sie nickte verstehend und sagte: „Ja, wir sind auch gerade mit Arbeit überladen, deshalb weiß ich nicht, ob du sie antreffen wirst. Die Jungs jedenfalls sind meist auf Mission; du wirst wohl eher den Mädchen begegnen, da sie sich um andere Dinge kümmern. Nun denn, du hast dich ja angemeldet und ich weiß jetzt, dass du hierzulande bist. Dann kannst du ja gehen, ich hab noch zu tun.“ Sie winkte und sah schon nicht mehr zu Temari, die kurz bei den Worten, dass die Männer meist auf Missionen wären, das Gesicht verzogen hatte. Temari war schließlich aus einem bestimmten Grund hier. Aber sie würde sich nicht von ihrem Vorhaben ablenken lassen – dann musste sie eben länger bleiben, als sie persönlich hatte einplanen wollen.
 

Als die Hokage merkte, dass sich die Sabakuno noch immer nicht gerührt hatte, fragte sie etwas unfreundlich: „Was gibt’s denn noch?“
 

Die blonde Kunoichi lachte böse in sich hinein. „Ich bin zwar unangemeldet hier, aber trotzdem hat mir Konoha sonst immer einen Platz zum Übernachten zur Verfügung gestellt. Dieses Mal nicht?“
 

Das Oberhaupt des Dorfes hatte sich gut unter Kontrolle, aber kurz fühlte sie sich vor den Kopf gestoßen. Natürlich, das gehörte zum guten Ton und war eine Sache der Höflichkeit, dass man als Dorf den Besuchern ein Zimmer im Hotel spendierte oder dass man sie bei anderen Ninja unterkommen ließ. Aber gerade war sie mit den Gedanken nur bei diesen unendlich vielen Anfragen für Missionen, dass sie gar nicht daran gedacht hatte.
 

„Ja, ja, natürlich“, sagte sie, um zu überspielen, dass sie das vergessen hatte. „Wende dich an Kamizuki Izumo und Hagane Kotetsu. Die beiden sind für solchen Kram inzwischen zuständig. Sie werden dir schon eine geeignete Unterkunft suchen. Die beiden müssten eigentlich“ – in dem Moment öffnete sich die Tür und wie zufällig traten die beiden genannten ein, die bloß auf diesen Augenblick gewartet hatten – „ach, da sind sie ja schon. Izumo, Kotetsu! Besorgt für unseren Gast aus Suna-Ga-Kure einen geeigneten Schlafplatz, sie wird für ein paar Tage in unserem Dorf bleiben aus privaten Gründen. Ich hab zu tun. Guten Tag!“ Damit war die Konversation für Godaime beendet und es war auch eine indirekte Aufforderung zu gehen.
 

„Selbstverständlich“, antworteten die beiden und baten Temari ihnen zu folgen. Sie gaben ihr alle nötigen Unterlagen und gaben ihr die Adresse von der Familie, bei der sie unterkommen würde. Sie musste nur die Dokumente der Hokage vorlegen, dass die Leute bescheid wussten.
 

Als Temari ging, schauten Izumo und Kotetsu zufrieden drein.
 

*~*
 

Als Temari vor dem Gebäude stand, musste sie sich zusammenreißen nicht laut aufzulachen. Clans in Konoha hatten die Angewohnheit das Symbol der Familie an die Hauswand zu malen. Als sie das entsprechende Schriftzeichen ihrer Gastfamilie erkannte, spürte sie in sich eine ungeahnte Genugtuung.
 

Nara.
 

So viel Glück konnte ein Mensch auf Dauer eigentlich nicht haben, aber Temari anscheinend schon. Nun war sie auch noch in seiner Familie untergebracht. Das war ein angenehmer Zufall. Zwar wusste sie, dass er längst ausgezogen war, aber dennoch kam er oft vorbei, um mit seinem Vater die Techniken des Clans zu studieren und wohlmöglich gar zu verbessern. Das hatte er ihr vor langer Zeit einmal erzählt. Sie würde ausnutzen, dass er gelegentlich vorbeischneite.
 

«Shikamaru-kun, ich freue mich schon auf unser Wiedersehen.»
 

Sie würde ihm endlich die Augen öffnen.
 

Sie kicherte kurz, was für sie eigentlich eine ziemlich untypische Handlung war. Danach setzte sie wieder die stoische Gesichtsmaske auf, die sich für einen Shinobi gehörte und klopfte an der Tür. Glücklicherweise musste sie nicht allzu lange warten, bis die Tür von einer Frau in den Mittvierzigern geöffnet wurde, deren langen dunklen Haare schon durchzogen waren von grauen Strähnen. Ihre ebenso dunklen Augen blickten misstrauisch zu der ihr unbekannten Kunoichi, die schwach lächelnd auf ihrer Matte stand. Diese Dame war umgeben von einer Aura der Autorität. Man sah, dass sie es gewohnt war Befehle zu erteilen. Doch Temari war nicht im Geringsten beeindruckt, auch wenn sie sich rein äußerlich so gab, indem sie kurz verschüchtert nach unten blickte. Sie ahnte, welchem Typus diese Frau angehörte und benahm sich entsprechend, um ihre Sympathie für sich zu gewinnen.
 

„Nara-san?“, fragte sie mit mädchenhafter Stimme.
 

Die Frau runzelte noch mehr die Stimme. „Ja, das bin ich. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ Bei dem Wort hätte Temari beinahe doch laut aufgelacht. Während Shikamaru seine Abneigung darin demonstrierte, dass er noch gelangweilter und mit noch weniger Motivation heranging, offenbarte sich diese Frau in anderer Weise. Zwar versuchte sie ihre Ablehnung in nette Worte zu kleiden, aber ihre Betonung sagte alles.
 

„Ich bin Temari. Die Hokage hat mir folgendes Dokument gegeben.“ Sie hielt es hoch. „Sie sagte, ich könnte bei Ihnen unterkommen, solange ich in Konoha bin.“
 

Nara-san war deutlich anzusehen, dass sie keinen Gefallen daran fand für eine Fremde die Gastgeberin spielen zu müssen. Sie las sich die Schriftrolle durch und erkannte das Siegel von Tsunade wieder, weshalb sie ergeben die Augen verdrehte. Sie schenkte der Suna-nin noch einmal einen abschätzigen Blick, bevor sie jene herein bat. Temari hörte deutlich, dass ihre ‚Gastmutter‘ verärgert vor sich hinmurmelte, dass sie Shikamarus altes Zimmer nun neu herrichten und neue Bettwäsche besorgen müsste. Doch zuvor dirigierte sie die Kunoichi aus Kaze-no-Kuni in die Küche, wo sie ihr – wie es sich als gute Gastgeberin gehörte – Essen und Trinken anbot. Die Blondine lehnte ab. Sie wartete auf etwas, das auch schon alsbald folgen würde:
 

Entscheidende Fragen.
 

„Temari-san ist dein Name?“ Sie nickte nur zur Antwort. „Kennst du denn meinen Sohn?“
 

Sie ließ den Blick über sich ergehen. Sie konnte dem getrost standhalten, denn ihr Bruder sah sie auf eine nicht minder durchbohrende Art und Weise an, wenn er sie über ihre Missionen ausfragte. Stattdessen zauberte sie sich ein Lächeln auf die Lippen, an dem sie schon lange gefeilt hatte – falsch lächeln konnte sie inzwischen perfekt und niemand erkannte die Täuschung. Sie würde jetzt diese Miene und die Frage nutzen, um das Gespräch in eine für sie vorteilhafte Richtung zu lenken. Sie glaubte zu wissen, wie sie diese Frau von sich überzeugen konnte. „Ja. Er war damals mein Gegner bei der Chuunin-Auswahlprüfung. Er hatte mich damals überrumpelt, aber gab aufgrund von Chakramangel auf. Ich denke, jetzt würde ich Ihren Sohn nicht mehr schlagen könne, so stark, wie er jetzt ist. Immerhin ist er ja einer der Retter des Dorfes.“ Sie sah, dass Nara-san wohl stolz auf letzteres war. Ein wenig reckte sie das Kinn nach oben.
 

Dann änderte sich der Ausdruck in den Zügen ihres Gegenübers. Die Augenbrauen hoben sich in die Höhe. „Du bist das? Ich habe dich gar nicht wieder erkannt. Aber halt, das heißt doch, dass du die Schwester des…“
 

„- Kazekagen von Suna bin, sehr wohl.“ Dass sie so schnell darauf zu sprechen kommen würden, hätte sie nicht gedacht, aber es war ihr nur recht. Amüsiert beobachtete sie anhand des Mienenspiels im Gesicht der Frau, wie sie wild überlegte. Temari hatte wohl recht behalten. Diese Frau, die ihr gegenüber saß, gehörte in eine ganz bestimmte Kategorie: Sie war nicht nur besessen von Kontrolle, sondern auch von Ansehen und Status. Bestimmt war sie auch scharf auf Geld.
 

Temari konnte die Gedankengänge der Älteren beinahe hören. Als Schwester des Kazekagen stand sie unmittelbar in seinem Schatten, war also bestimmt ebenso berühmt und geachtet in ihrem Dorf. Doch nicht nur das. Der Kage eines jeden Dorfs hatte die meisten Einkünfte – welche er wohl mit seiner Familie teilte. Und wenn er Geschwister hatte, würde er wohl für jene Missionen heraussuchen, an denen sie gut verdienten, ohne dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit sterben würden. Für Nara-san bedeutete das, dass Temari Ansehen und Geld besaß, damit eine sehr gute Partie wäre.
 

Die Suna-nin lachte in sich hinein. Die Frau lag relativ falsch mit ihren Annahmen, wenn sie wirklich so denken sollte. Aber sie würde sie bestimmt nicht vom Gegenteil überzeugen. Sie brauchte die Unterstützung dieser Frau, um ihr Ziel zu erreichen; da konnten ihr diese falschen Überlegungen schon recht sein. Und wie gut, dass sie wusste, dass Nara-san ihre Schwiegertochter nicht ausstehen konnte…
 

„Teilt dir dein Bruder viel mit?“
 

„Ich habe sein vollstes Vertrauen. Ich bin quasi seine rechte Hand.“ Sie war doch eine hervorragende Lügnerin.
 

Und die Frau dachte offensichtlich: «Damit praktisch eine zweite Kazekage!»
 

Temari liebte diese Art Menschen, denen auch Shikamarus Mutter angehörte. Sie waren auf eine bestimmte Weise leicht zu manipulieren, auch wenn sie von außen her immer unbeeindruckt wirkten. Sie würde es ausnutzen, dass ihr diese Frau an den Lippen hing, auch wenn diese nicht die Wahrheit erzählten.
 

Sie hatte nun einmal ein Ziel. Und das würde sie auch erreichen.
 

*~*
 

Mehrere Stunden später erschien Shikamaru von einer Mission. Er wollte nur kurz seinem Vater eine Botschaft von dessen Freund Inoichi überbringen, als er Temari erblickte. Er wurde von seiner Mutter zum Bleiben gezwungen.
 

Während er in der Küche mit dem ‚Drachen‘ stand, hörte er folgende Worte: „Sie ist wirklich eine reizende Dame. Deine Ino sollte sich von ihr eine Scheibe abschneiden. Sie hat wenigstens Manieren und weiß, wie man sich älteren Leuten gegenüber zu benehmen hat.“ Sie stierte ihn an. „Wieso hast du eigentlich nie von ihr erzählt? Ich hätte sie gern schon früher kennen gelernt. Ich meine, es ist eine Ehre die Schwester des Kazekagen kennenzulernen. Sie hat bestimmt viel Einfluss im Dorf. So eine Bekanntschaft ist Gold wert. Ich will daher, dass du dich ein wenig um sie kümmerst – sie ist ein hoher Gast. Sei mal ein Gentleman!“
 

An dem Abend ließ seine Mutter immer wieder merkwürdige Andeutungen verlauten und Temari lächelte ihm einfach bloß zu.
 

Mit Lüge und Intrige wird’s getan,

Doch das wahre Spiel fängt erst noch an.
 

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*1 AINA – „The Siege of Aina“

*2 AINA – „Flight of Torek“
 

So, das war auch schon Kapitel zwei^^ Es tut mir leid, dass hier unsere Helden nicht aufgetaucht sind, aber es ist nun einmal wichtig, dass ihr das hier lest. Es sind die Auftaktschritte zur Katastrophe, die sich anbahnen. Ich denke mal, ihr wisst jetzt, was der Spruch bei Inos Part im letzten Kapitel zu bedeuten hatte, oder? Der bezog sich nämlich auf Temari, hehe.
 

a) Wie haben euch denn die Gedichte gefallen? ^.^ Ich fand das irgendwie passend. Das erste hat etwas von der Geschichte von „Max und Moritz“. Da folgte doch nach jedem Kapitel der Satz: „Das war der erste Streich und der zweite folgt sogleich.“

b) Ich weiß ehrlich nicht, ob man jemanden, der mit Hilfe von Kuchiyose Edotensei gerufen wurde, erkennt oder nicht. Bei dieser FF kann man es einfach mal nicht, sonst ginge mein schönes Konzept nicht auf. Ihr müsst das jetzt einfach mal hinnehmen ^^“

c) Ach ja, ich weiß nicht, ob das so klar rüber gekommen ist. Nachdem die beiden Unbekannten ihr Jutsu an Temari angewandt haben, kann sie sich nicht mehr an die Begegnung erinnern und macht erst einmal normal mit ihrem Alltag weiter. Nur hat sie jetzt das unterschwellige Bedürfnis nach Konoha zu reisen. Sie steht eben unter Hypnose^^ Aber mir gefiel dieser abrupte Wechsel. Das wirkt so schön verwirrend.
 

Freue mich wie immer über Kommentare!

Bis denne de are

"To Undercut"

Tut mir leid, dass ich dieses Mal so lange gebraucht habe, aber ich bin in der Vorabitur-Zeit und da bleibt kaum ein Moment frei, um zu schreiben. Zudem motiviert es nicht gerade sehr, wenn man bei 105 Favoriten nur 22 Kommentare erhält.

Gomen.
 

What Is This Feeling Taking Over? Thinking No One Could Open The Door… (Kelly Clarkson – “Miss Independent”)
 

Kapitel drei: „To Undercut“
 

23. April XXXX (früher Morgen)
 

In den letzten Tagen gingen sie umso intensiver an ihre Arbeit. Es war wichtig, dass sie ihre Aufgaben schnell erledigten, denn umso weniger Zeit sie für die Vorbereitungen benötigten, umso verzweifelter würde das Volk aus Konoha auf die Überreste ihres Dorfes hinab blicken. Man würde umso stärker anzweifeln, ob die Konoha-nin wirklich so grandios waren, wie es immer hieß, wenn sie es zuließen, dass ihre Heimat in so kurzer Zeit in die Brüche ging.
 

Und genau deshalb nutzten die beiden Toten namens Kotetsu und Izumo jede Gelegenheit, um die geheimen Dokumente der Hokage zu durchforsten.
 

Mit einem diabolischen Lächeln betrachtete Kotetsu das Buch in seiner Hand. Nachdem sie den gesamten gestrigen Tag damit verbracht hatten jene Bücher zu finden, fühlte er jetzt, wie ein triumphierendes Lachen seiner Kehle zu entfliehen drohte. Interessiert blätterte er darin und überflog grob die Seiten. Sehr detailliert und ordentlich. Es fehlte anscheinend nichts.
 

Eigentlich hatte nur die Hokage das Privileg jene Bücher anzufassen und ihre oberste Sekretärin, deren Name Kotetsu entfallen war. Nicht einmal ihre engste Vertraute Shizune durfte einen Blick hineinwerfen. Und nur die Sekretärin und die Hokage wussten, in welchem ‚geheimen‘ Teil der Bibliothek sie sich befanden. Sonderlich gut versteckt waren sie nicht gewesen, denn sonst hätten er und sein bester Freund sie nicht so schnell gefunden.
 

Lächelnd strich er über den Einband. Hier hielt er den unscheinbaren Untergang für Konoha in der Hand. Die Einnahmen und Ausgaben der Hokage und des Dorfes. Dies war der Band des ersten Amtsjahres der Hokage, als Tsunade zur fünften Generation bestimmt wurde. Es war genau verzeichnet worden, wie viele Missionen angenommen wurden, die Honorare, die Anteile für die beteiligten Ninja und den Verdienst des Oberhaupts. Dann die allgemeinen Ausgaben des Dorfes für Restaurationsarbeiten, Schulen, Krankenhäusern und all den anderen Einrichtungen, die Unterstützung bedurften. Sollte sich auch nur ein Widerspruch darin finden lassen, konnte es der Hokage an den Kragen gehen. Jeder wusste um ihre Spiel- und Trinksucht. Wenn auch nur ein Ryo fehlte, und das bekannt würde, würde man das Vertrauen in den Stützpfeiler verlieren, weil jeder sofort vermutete, dass sie höhere Geldsummen in ihre eigenen Taschen wirtschaftete.
 

Kotetsu leckte sich genüsslich über die Lippen. Es war selbstverständlich, dass er keinen Fehler finden würde. So geldgierig Tsunade auch war, dank diesem Uzumaki hatte sie den Willen entwickelt, das Dorf niemals zu enttäuschen und es zu beschützen. Deshalb würde sie es wohl auch nicht wagen, die Dorfbewohner zu hintergehen.
 

Er konnte es nicht verhindern, dass sich ihm ein leises Kichern entlockte.
 

«Was ja nicht ist, kann ja noch werden», dachte er mit einem unheilvollen Schimmern in den Augen. Es war überhaupt kein Problem diese Bücher zu fälschen und zu manipulieren. Das war eines seiner einfachsten Übungen.
 

Gerade war er am Überlegen, ab welchem Jahr und Monat er am besten ein paar Geldsummen urplötzlich ‚verschwinden‘ lassen wollte, als sich plötzlich Izumo zu ihm stellte. Die Augen seines Freundes blitzten gefährlich. Leise sagte er: „Ich habe hier das Manifest des Gemeinschaftsrates der Bündnisstaates mit all seinen Zielen. Außerdem ist dort eine Liste angegeben, welches Land zum Rat gehört und es wird immer wieder aktualisiert, wer als Vertreter abgesandt wird… Ich habe eine Idee, was wir daraus noch machen können.“
 

Er flüsterte ein paar Worte zu Kotetsu, der Sekunde um Sekunde breiter grinste. Das würde ihrem Meister bestimmt gefallen zu hören. Er nickte Izumo zu. „Dann üb mal fleißig die Schrift. Hier gibt es ja genug Proben, mit denen du trainieren kannst; aber du kannst ja schon mal anfangen die Geldausgaben zu präparieren. Ich werde dem Meister eine Nachricht über unser Vorankommen zusenden.“ Er stellte vorerst das Buch zurück, schrieb sich etwas auf ein leeres Blatt Papier, das er aus all den Stapeln hervorzog, und machte sich auf den Weg, Izumo zurücklassend. Es war gerade einmal halb vier in der Früh, dennoch schlich er behutsam durch die Gänge des Hauptgebäudes. Man konnte nie wissen, welcher Eiferer Überstunden machte. Wenn er jetzt schon in den Anfangsphasen aufflog, dann war der Plan des Meisters in Gefahr.
 

„Er verlässt sich auf mich“, murmelte er leise, während er misstrauisch um die Ecke stierte. Man durfte ihn nicht sehen, sonst würde man unangenehme Fragen stellen. Das konnte er sich nicht leisten.
 

Alles schien insoweit sicher zu sein, weshalb er etwas ermutigt seinen Schritt beschleunigte. Diese Konoha-nin waren durch den langen Frieden einfach viel zu nachlässig geworden. Aber das war seine Chance. Ohne von irgendjemandem bemerkt zu werden, gelangte er zum geplanten Treffpunkt mit dem Boten seines Herrn. Dieser wartete versteckt in einer Seitengasse auf ihn. Zischend kamen ihm folgende Worte entgegen: „Das hat aber gedauert! Habt ihr sie gefunden?“
 

Kotetsu nickte bloß zur Antwort. „Nicht nur das. Wir haben eine Information, die den Meister interessieren könnte. Hier, gib ihm das.“ Er reichte ihm den Zettel, auf den er vorher etwas notiert hatte. „Wenn ihm die Idee gefällt, dann soll er uns eine Nachricht zukommen lassen. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme und könnte zudem noch andere Vorteile bergen. Aber wenn du es liest“ – sein Gesicht war dem des Boten plötzlich bedrohlich nah und er flüsterte mit einem Mal – „bringe ich dich eigenhändig um, haben wir uns verstanden? Du weißt, dass du mir nichts anhaben kannst…“
 

Der Mann biss sich kurz auf die Unterlippe, bevor er hastig nickte. Kotetsu roch den Gestank von Angstschweiß, den der Typ verbreitete und lachte in sich hinein. Aber seine Drohung war durchaus berechtigt. Der Kerl konnte ihn nicht töten, denn er war ja schon tot. Ironie des Schicksals.
 

Der Bote schüttelte sich kurz, bis er sich seiner Aufgabe wieder besann. Mit unsteten Augen und eindeutig nervös schielte er zu dem Wiedererweckten. Etwas stotternd erklärte er ihm noch die weiteren Vorgehensweisen des Plans: „Du… und dein Partner, ihr sollt ab so- sofort noch die acht Lieblingsshinobi von Tsunade beobachten. Sa- sa- sammelt alle möglichen Informationen über sie und… verwendet diese gegen sie. D- der Meister will nun die Phase der ‚Selbstzerstörung‘ einleiten. Er gibt euch maximal zwei Monate, um… um alles abgeschlossen zu haben. Umso früher, umso besser. Er will regelmäßig Bericht von – von euch erstattet bekommen.“
 

Kotetsu nickte noch einmal. Er wusste, wie er zu vorzugehen hatte – das musste ihm dieser Stümper nicht noch erläutern. Und dass die ‚Selbstzerstörung‘ eingeleitet würde, war ihm klar geworden, nachdem Sabakuno Temari erschienen war. Er war nicht einfältig, wofür ihn diese ersetzbare Eintagsfliege, die bei seinem Anblick sich beinahe in die Hose pisste, wohl hielt. Er schnaubte verächtlich und wisperte: „Mach dich jetzt vom Acker, oder ich vergesse mich.“
 

Der Bote blinzelte erschrocken und machte sich mit einem schrillen „Hai!“ auf den Weg. Kotetsu sah ihm noch nach und kniff die Augen zusammen. Er konzentrierte sich, doch er nahm keine fremde Anwesenheit wahr. Sie waren unbemerkt geblieben.
 

Das würde seinen Herrn und Meister sehr freuen.
 

Leise lachend wandte er sich um und eilte zurück zu Izumo, um ihn von den nächsten Schritten zu unterrichten und um endlich damit zu beginnen, das Buch über Geldausgaben und –einnahmen umzuschreiben. Immerhin erforderte das einiges rechnerisches Geschick, um es auf den ersten Blick nicht zu offensichtlich zu machen, dass dort Gelder ‚unterschlagen‘ wurden.
 

Niemand hörte und sah ihn, als er wie ein Schatten durch die Straßen sprintete.
 

Ein tödlicher Plan

Und er schreitet immer weiter voran.

Welcher Krieger hält den tödlichen Verlauf an?
 

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23. April XXXX
 

Ihm kam die Sache von Anfang an ziemlich merkwürdig vor. Es waren erst zwei Tage vergangen, seit er von seiner Mission zurück war. Diese hatte er ausgedehnt damit genutzt mit Ino zu verbringen, da er kaum Gelegenheit dazu hatte. Leider ‚missbrauchte‘ die Hokage ihn für irgendwelche Botengänge und Besuche auf der Ninja-Akademie, um auszuhelfen, da aufgrund der vielen Missionen die Lehrer ausfielen. Doch nun das merkwürdige daran:
 

Jedes einzelne Mal, wenn Shikamaru irgendwo hin musste, lief er ihr über den Weg. Sie, das war Sabakuno Temari, die Suna-nin, jene gerade auf Urlaub in Konoha war, falls man das so nennen konnte. Momentan kreuzte sie immer wieder den Pfad, auf dem er wandelte. Sie grüßte ihn kurz, wechselte ein paar Worte mit ihm und sah ihn auf diese undefinierbare Art und Weise an.
 

Nun, undefinierbar stimmte eigentlich nicht. Diesen Blick kannte er – von Ino. So sah sie ihn immer an, wenn sie etwas wollte, von dem sie glaubte, dass es nicht leicht zu bekommen wäre. Gerade jenes Augenzwinkern hatte ihn dann aufseufzen lassen, sodass er seine eh schon viel zu leichte Geldbörse zückte.
 

Aber warum sollte ihn Temari so ansehen?
 

Das war ihm unverständlich. Gut, sie waren sozusagen befreundet. Aber diese Beziehung reichte seiner Ansicht nach nicht aus, dass er für sie irgendwelche Sachen bezahlte oder sie zu irgendetwas einlud. Ganz besonders deshalb nicht, weil er sich von Ino dann ein Donnerwetter anhören könnte. Ja, seine kleine, blonde Wildkatze barg Potential zur Eifersucht in sich. Und er war nicht erpicht darauf, jenes zu wecken.
 

„Und gerade deswegen ist das alles so verdammt lästig“, murmelte er gestresst und trat genervt einen Stein weg. Das mit Temari ging ihm allmählich auf den Sack. Er konnte mit seiner Zeit auch besseres anfangen, als andauernd auf die Blondine zu treffen.
 

Angepisst wie eh und je rieb er sich den Nacken. Früher war das auch nicht so gewesen. Wenn sie mal zu Besuch war, dann lief sie ihm vielleicht einmal in der Woche zufällig über den Weg und dann sahen sie sich bei geplanten Treffen, die meist die Damen organisierten. Aber jetzt begegneten sie sich ja dreimal am Tag!
 

„Mendoukusai!“, stöhnte er auf und starrte in den Himmel. Warum machte es ihm Kami-sama immer so schwer? Er hatte doch nichts verbrochen. Er war ein anständiger Shinobi, erledigte immer seine Aufträge und war – so war er fest überzeugt – ein guter Ehemann. Aber er erhielt vom himmlischen Herrn eine Pleite nach der anderen. Zuerst überhäufte er ihn mit unzähliger Arbeit und jetzt musste er auch noch andauernd Temari sehen. Schlechter konnte es einem wirklich nicht gehen, wenn man bedachte, wie ungemein ätzend das war und auch…
 

Nun ja, wenn er ehrlich war, gab es da noch eine andere Sache, die das ganze umso unangenehmer machte. Es wusste niemand – nicht einmal sein bester Freund Chouji, der leider verstorben war, hatte eine Ahnung davon gehabt. Es war eines seiner am besten gehüteten Geheimnisse, die er besaß.
 

Vor ewigen Jahren war er einmal in die hübsche Blondine verliebt gewesen. Ja, er gab es zu. Damals bei den Chuunin-Auswahlprüfungen, als er offiziell noch behauptet hatte, dass alle Mädchen nervig wären, war er von ihr beeindruckt gewesen. Ihre Fähigkeit zur Analyse und ihre unglaubliche Kraft, die sich beim Kampf gegen Tayuya geäußert hatte – eine Oto-nin, gegen die er keine Chance gehabt hatte, wie er immer wieder grummelnd feststellen musste.
 

Shikamaru presste die Lippen zusammen. Er wusste selbst nicht, warum er jetzt wieder daran denken musste, aber es kam ihm alles wieder in den Sinn. Ino war allgemein nicht gut auf Temari zu sprechen – vielleicht weil sie intuitiv bemerkte, dass die Suna-nin eine Konkurrentin sein konnte, seitdem sie mit Lee Schluss gemacht hatte. „Wieso sie überhaupt mit Lee…“, murmelte er. Er hielt inne und führte den Satz nicht zu Ende. Er bildete sich doch gerade nicht wirklich ein Urteil über die vergangenen Beziehungen von anderen Leuten, oder? Wenn doch, dann war definitiv etwas nicht in Ordnung mit ihm.
 

Der Nara runzelte die Stirn und kramte in seiner Tasche. Er fischte eine Zigarettenschachtel heraus, die er dann nachdenklich betrachtete. Sie war leer. Seit Asuma, sein ehemaliger Sensei und Gegner bei Shogi, an Lungenkrebs gestorben war, hatte er eigentlich aufhören wollen. Deshalb hatte er zur Mahnung immer eine aufgerauchte Schachtel dabei, um sich selbst ein Zeichen zu setzen. Er wollte nicht so sterben. Und Ino wollte es erst Recht nicht.
 

Schon zwei seiner Freunde waren gestorben. Akimichi Chouji und danach Sarutobi Asuma…
 

Doch daran konnte er im Moment nicht wirklich denken. Viel mehr geisterte das nervige Bildnis von Temari vor seinen inneren Augen herum. Es regte ihn so sehr auf, dass er das tiefgehende Bedürfnis verspürte seit langer Zeit wieder eine Kippe zu rauchen. Es machte ihn nervös, dass sie andauernd in seiner Nähe war; dass sie bei seiner Familie wohnte, die er gelegentlich besuchte; dass seine Mutter so merkwürdige Andeutung machte, die ihn und die Suna-nin betrafen. Er liebte Ino, ganz klar. Es käme ihm niemals in den Sinn sie zu betrügen und fremd zu gehen. Aber er konnte schließlich auch nicht verhindern, dass ihr immer wieder ein und dieselbe Person über den Weg lief, oder? Und wenn jene Person auch mal die große Schwärmerei gewesen war, was konnte einem anderes passieren als nervös zu werden?
 

Wenn er ehrlich war, hatte er bei früheren Treffen immer vermieden zu lange in Temaris Nähe zu weilen. Einfach, weil er befürchtet hatte, dass er ihr wieder verfallen könnte. Wie ihm Ino bewiesen hatte, verschwanden nicht immer alle Gefühle, manchmal verblassten sie nur und warteten nur darauf, wieder in Farbe zu erstrahlen.
 

„Verdammt! Was denke ich da nur für einen Scheiß!“
 

Deutlich unruhig geworden blickte er sich um. Keine Temari in Sicht, gut. Zittrig geworden strich er sich mit der Hand über das Gesicht. Rieb sich die müden Augen. Wahrscheinlich lag es am Schlafmangel, dass er jetzt so wirre Gedanken hatte. Er musste sich beruhigen.
 

It's heavy on my heart. I can't make it alone… *1
 

Eigentlich müsste er mit jemanden darüber sprechen, das war ihm bewusst. Aber er hatte gewissermaßen Angst. Seine besten Freunde waren alle mit Inos besten Freundinnen verheiratet. Ein falsches Wort seitens der Männer konnte nur für ihn heißen, dass Ino es indirekt erfahren konnte. Und dann gäbe es Krach, darauf hatte er absolut gar keine Lust. Er wollte sich nicht mit Ino streiten, nur weil er ein wenig durcheinander war, da seine ehemalige Flamme ihm so häufig über den Weg lief.
 

Er wollte sie nicht verlieren.
 

Gott, das machte ihn so hibbelig! So war er doch sonst nicht! Er musste sich jetzt verdammt noch mal beruhigen, egal wie.
 

Deshalb kaufte er sich bei der nächsten Drogerie Zigaretten und rauchte eine. Der heiße Qualm in seinen Lungen vertrieb kurzzeitig die Gedanken.
 

Das Herz spricht.

Der Wille, oh, er zerbricht.

Fälle die Entscheidung, sodass sich der Nebel licht‘.
 

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23. April XXXX
 

Die Beschwerden verschwanden nicht. Immer wieder hatte sie schwindelartige Anfälle und manche Gerüche verursachten Übelkeit in ihr. In den letzten Tagen war es sogar noch schlimmer geworden, weshalb sich Hinata selbst doch noch hatte überzeugen können, einen Fachmann zu konsultieren. Da sie hier mit ihren Fähigkeiten als Shimarai nicht mehr weiterkam, blieb ihr wohl nichts Anderes übrig, auch wenn sie sich nicht sonderlich darüber freute. Sie fürchtete sich nicht, aber irgendwie verspürte sie eine allgemeine Abneigung gegen Ärzte, seitdem ihre Mutter im Krankenhaus starb.
 

Natürlich war ihr bewusst, dass sie diese Einstellung nicht immer gehabt hatte. Eigentlich hatte sie sogar einmal Gefallen daran gefunden anderen zu helfen und zu versorgen, wie Medic-nin es nun einmal taten. Der Grund, weshalb sie nun so radikal darüber dachte, war ihr nicht ganz klar.
 

Vielleicht lag es an diesem langen Frieden, der sich über sie gelegt hatte, dass sie keine Notwendigkeit mehr sah ins Hospital zu gehen, um einen Arzt zu Rate zu ziehen. Es könnte durchaus sein, dass dadurch die tiefverwurzelte Abneigung nun Blüten trug.
 

Jetzt saß Hinata gelangweilt im Warteraum und hoffte darauf, dass Tsunade ihr endlich die Ergebnisse übermittelte. Sie hatte keinerlei Interesse daran hier länger als nötig zu sitzen, denn als Akademielehrerin trug sie eine gewisse Verantwortung und hatte viel zu tun. Sie stöhnte innerlich auf, als sie an die vielen Arbeiten über die theoretischen Techniken der Taijutsu dachte, die sie noch kontrollieren musste.
 

Konnte sich Tsunade nicht beeilen?
 

Sie dachte noch einmal über den Untersuchungsverlauf. Zuerst hatte sich die Hokage von ihr erklären lassen, was ihr fehlte. Dann folgten Blutdruckmessen, Blutabnahme, abhorchen ihres Brustkorbes, Harnabgabe… Alles Dinge, für die sich Hinata nicht erwärmen konnte, weshalb sie auch nur teilzeitlich im Krankenhaus aushalf.
 

Seufzend starrte sie auf ihre Füße. Sie wollte hier einfach nur weg. Sie musste nach Hause, ihre Arbeit verrichten. Falls Naruto jetzt doch schon vorzeitig zurückgekehrt sein sollte, dann wäre nichts vorbereitet und sie würde sich in ihrer Ehre als gute Ehefrau verletzt fühlen, wenn er sich nach einer anstrengenden Mission Instantnudeln zubereitete.
 

Aber was konnte sie denn schon tun? So wie Hinata die Hokage kannte, würde diese ihr eine Predigt halten, wenn sie voreilig ging und sich die Ergebnisse per Post schicken ließ. Nach all den Jahren hatten sich die berüchtigten Wutausbrüche der Hokage in keinster Weise gebessert.
 

Nein.
 

Es war viel mehr noch schlimmer geworden.
 

Kurz musste sie auflachen, als sie daran dachte, wie oft ein Möbelstück, ein Spiegel, Fenster oder ein armer unaufmerksamer Shinobi darunter leiden musste. Inzwischen waren die meisten Ninja aus Konoha dermaßen eingeschüchtert, dass sie sich in Tsunades Nähe kaum noch trauten, laut zu atmen. Aber man sollte ihr zugestehen, dass sie von allen Konoha-nin am meisten unter Stress stand. Das wirkte sich selbstredend auch auf ihre Laune und ihre Strapazierfähigkeit für Reize aus. Außerdem… konnte man wegen des jugendlichen Äußeren der Godaime meinen, die Frau befände sich erst jetzt in den Wechseljahren.
 

Die Uzumaki sah sich kurz verstohlen um. Gut, ihr war durchaus bewusst, dass man Gedanken nicht abhören konnte, aber man konnte ja nicht vorsichtig genug sein.
 

Hinata lächelte leicht und brachte sich selbst zum Ausgangspunkt zurück. Sie wollte jetzt die Testergebnisse haben, damit sie ein Medikament dagegen einnehmen konnte, wieder normal wurde und ihrem Alltag nachgehen konnte. Leider sollte ihr Wunsch erst nach weiteren geschlagenen sechs Minuten erfüllt werden, da es die fünfte Generation es nicht für sonderlich nötig hielt sich zu beeilen.
 

Nach schier einer Ewigkeit stand die gefürchtetste Blondine des Kontinents vor ihr. Der Gesichtsausdruck war verkniffen – sie wusste nicht, wie sie das deuten sollte. Hieß das, dass ihrer Krankheit doch schlimmer war, als sie selbst angenommen hatte? Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht. Als Ninja durfte sie keine Angst vor dem Tod haben… oder zumindest Außenstehenden nicht zeigen. Aber das hieß nicht, dass die Furcht nicht vorhanden war. Und wenn sie eines nicht wollte, dann war es im Krankenhaus zu sterben. Lieber blutete sie einsam und verlassen in einem abgelegenen Teil des Waldes aus, in dem Wissen selbst um ihr Leben gekämpft zu haben, als dass sie es in die Hände von Fremden legte.
 

Sie versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen. „Und, Hokage-sama? Was fehlt mir?“
 

Ein schwaches Lächeln zierte Tsunades Lippen. „Ich würde nicht sagen, dass dir etwas fehlt, Hinata. Da ist sogar etwas zu viel.“
 

Hinatas mühevoll aufgebaute Selbstbeherrschung drohte in die Brüche zu gehen. Gut, es gab viele Möglichkeiten, was es sein könnte. Gutartiger oder bösartiger Tumor in den drastischsten Fällen, Krebs, Gerinnsel im Kopf, eine Zyste, ein simpler Bandwurm. Das alles war operativ behandelbar. Das musste sie sich vor Augen führen.
 

Etwas heiser fragte sie: „Gut, und wie schlimm ist es?“
 

„Kommt ganz darauf an, wie schlimm es für dich ist, Mutter zu werden.“
 

Vielleicht wäre eine Ohnmacht eine angemessene Reaktion.
 

*~*
 

Wie erklärte man einem Menschen wie Naruto, der von Natur aus unberechenbar und auch jetzt noch ungemein quirlig war, dass er bald noch mal Verantwortung würde tragen müssen, weil er Vater würde? Wie brachte man ihm überhaupt bei, dass er ein Kind gezeugt hatte?
 

Genau diese Frage hatte sich auch Hinata gestellt, als sie mit bleichem Gesicht nach Hause geschlendert war und kaum auf die Leute geachtet hatte, die ihren Weg kreuzten. Aber eigentlich hätte sie sich kaum darum Gedanken machen brauchen, denn Naruto, der zum ersten Mal seit langem pünktlich von einer Mission heim kehrte, hatte die Botschaft sogleich von der Hokage erfahren, wobei Hinata nicht einmal ansatzweise bedacht hatte, dass Tsunade so etwas tun könnte. Stattdessen hatte sie wie mechanisch ihr Geschirr gespült und alle anderen möglichen Situationen mit ihren merkwürdigsten Ausgängen durchgespielt.
 

Dabei war sie so vertieft in ihr Tun gewesen, dass sie die Ankunft des Uzumaki gar nicht bemerkt hatte – erst, als sich seine Arme um ihren Körper geschlungen hatten. Während sie sich noch nicht von diesem Schreck erholt hatte, hatte er ihr schon die Kinderschuhe hingehalten und ihr erzählt, wen er alles zu der Feier einladen würde.
 

Ja, ungefähr so war diese doch vermeintlich verzwickte Situation letzten Endes verlaufen. Hinata hatte aber nichts von den Selbstzweifeln erfahren, die ihren Mann bei dieser Offenbarung geplagt hatten. Er hatte es ihr nicht gesagt und schien auch nicht bereit zu sein, es ihr anzuvertrauen, auch wenn er ihr eigentlich alles sagte. Doch in diesem Fall war er nicht bereit das Schweigen zu brechen, in das er sich hüllte. Sie sollte nicht wissen, dass er nicht glauben konnte zum Vater geeignet zu sein, auch wenn er sich schon immer sehnlichst eine ‚wahre‘ Familie gewünscht hatte. Aber wie sollte jemand, der selbst niemals eine Vaterfigur besessen hatte, selbst Vater sein? Er hatte zwar in Iruka eine Art Ersatz gefunden, doch das ersetzte nicht all die Jahre, die er allein gewesen war. Es gab ihm nicht die Momente zurück, in denen er von seinen Eltern Verantwortung, Respekt, Gehorsam und Regeln hatte lernen müssen. Er hatte sich alles quasi selbst beigebracht – kaum jemand hatte sich darum geschert es ihn zu lehren. Wie sollte er nun mit seinen leicht verdrehten Überzeugungen ein Kind groß ziehen, ohne alles falsch zu machen?
 

«Aber egal, wie schlimm ich mich anstellen sollte – mein Kind wird leben. Mein eigen Fleisch und Blut…»
 

Es wäre sein einziger lebender Verwandter, den er noch hätte. Er wollte es leben sehen, aufwachsen, zusammen mit einer Familie unter glücklicheren Umständen als jene, die er hatte ertragen müssen. Es war sozusagen seine Chance diesem Ungeborenen all das zu bieten, was ihm selbst verwehrt gewesen war. Es würde das Leben haben können, das er sich selbst gewünscht hatte, das ihm zugestanden hatte. Es würde sein Leben bekommen.
 

Und Naruto würde alles in seiner Macht stehende tun, damit sich dies auch erfüllte.
 

Das waren auch die entscheidenden Schlüsse gewesen, die ihn dazu bewegt hatten in den nächsten Laden zu rennen, um die Schuhe zu kaufen. Er würde seinem Nachkommen ein perfektes Umfeld bieten. Ohne den Hass und der Verachtung der Dorfbewohner.
 

Und beginnen würde er damit mit einer riesigen Feier.
 

Die Angst sich schürt,

Die jedes Wesen in sich spürt;

Ist es jene, die dich zu manchem Fehler führt?
 

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24. April XXXX
 

Narutos Arm lag um der Schulter seines Jugendfreundes Sasuke, der den Blondschopf mit einem kaum merklichen Lächeln bedachte. Zwar hatte der Uzumaki mit dem ‚Anstoßen‘ auf seine Vaterschaft gewaltig übertrieben, aber ausnahmsweise gönnte er es dem Chaoten. Er konnte ganz genau nachvollziehen, weshalb sich sein bester Freund so verhielt; weshalb es ihm so viel bedeutete Vater zu werden. Damit wäre der letzte Schritt zur Überwindung der Einsamkeit getan.
 

Der Uzumaki schwankte leicht, weshalb Sasuke ihn stützte. Er roch Narutos Alkoholfahne und verzog leicht das Gesicht. Wenn er jemals Vater würde, würde er sich nicht so gehen lassen, das schwor er sich, auch wenn er ebenfalls genug Grund dazu hätte. Denn er würde damit seinen Clan wieder aufbauen.
 

Dabei fiel ihm ein… er warf einen leichten Seitenblick zu Sakura, die sich mit der immer noch leicht unter Schock stehenden Hinata unterhielt. Die blauhaarige Frau war zum Einen nicht damit fertig geworden, was ihr Mann ihr eröffnet hatte – und zwar, dass er sich mehr auf das Kind freute als auf alles andere und dass er unbedingt wollte, dass sie es behielt. Der nächste Schock waren die Glückwünsche seitens ihrer Familie gewesen, von der sie immer noch gedacht hatte, dass sie sie verurteilten, aufgrund dieser Beziehung, die sie dazu getrieben hatte, den Clan zu verlassen. Und dann zehrte es an ihren Nerven, dass diese ‚Baby-Feier‘ so schnell beziehungsweise kurzfristig erfolgte mit so vielen Besuchern, die sie nicht erwartet hatte.
 

Aber sein Augenmerk lag nicht auf der Uzumaki. Viel mehr betrachtete er die einladenden Hüften seiner Frau. Er war schon längere Zeit nicht mehr zuhause gewesen, aufgrund der unzählig vielen, elenden Missionen, weshalb er nicht in den Genuss gekommen war, seine Frau ‚unsittlich‘ zu berühren.
 

Er grinste dreckig. Er hätte nichts dagegen es seinem besten Freund gleichzutun, doch er wusste, dass es ratsamer wäre diese anstrengende Zeit abzuwarten. Er wollte schließlich so viel wie möglich mitbekommen, falls seine Frau jemals schwanger werden sollte.
 

Aber die ersten Kinder konnten noch warten, bis er so circa dreißig war.
 

Bis dahin konnte er dafür sorgen, dass die Nachkommen seines besten Freundes keinen Alkoholiker zum Vater hatten. Deshalb entriss er Naruto mit den strengen Worten: „Keinen Sake mehr!“ die Flasche und dirigierte den beleidigten Ninja auf die nächste Sitzgelegenheit.
 

Er nahm es dem Uzumaki nicht sonderlich übel, aber dass der Blondschopf der einzige war, der auf dieser Feier trank, ließ kein sonderlich gutes Licht auf ihn scheinen.
 

Währenddessen taten sich noch andere Probleme auf dieser Feier auf. Oder Abgründe aus den Augen des jeweiligen Betrachters.
 

Shikamaru saß rein objektiv gesehen lässig auf einem Kiss und kämpfte scheinbar gegen die Müdigkeit an. Seine gelangweilte Miene gab seine Gedanken nicht preis, welche sich einzig und allein um jene Frau drehten, die gelassen an der Wand stand. Sie unterhielt sich locker mit Shino, doch er sah aus seinem Augenwinkel, dass sie immer wieder zu ihm sah.
 

Das irritierte ihn. Er wollte nicht, dass sie ihn auf diese Art und Weise anblickte, wie sie es nun einmal tat. Mit leicht gesenkten Lidern, einem koketten Lächeln und sich durchaus ihrer überwältigenden Wirkung auf Männern bewusst. Dann ihre ganz leichten, sparsamen und dennoch erotischen Bewegungen.
 

Er biss sich auf die Unterlippe.
 

„Shika?“, fragte plötzlich eine Stimme entnervt neben ihm. Verwirrt drehte er sich zu ihr und blickte in ein tiefblaues Auge. „Was?“, kam es wenig intelligent über seine Lippen. Er war mit den Gedanken vollkommen woanders, dass er gar nicht mitbekam, wie sehr sich seine Frau darüber aufregte, dass er ihr ‚so viel Aufmerksamkeit schenkte‘. „Warum habe ausgerechnet ich einen Mann abbekommen, der sich nicht im Geringsten um mich zu scheren scheint?“, begann sie zu zetern, doch er hörte ihr gar nicht wirklich zu. Oder zumindest teilweise.
 

Wie sollte er sich auch konzentrieren, wenn von zwei hübschen Frauen angestarrt wurde, wobei ihn die eine anschrie und die andere ihn einfach nur verführerische Blicke zuwarf?
 

Er ertappte sich dabei, wie er anfing Temari mit Ino zu vergleichen. Die Haare, die Augen, den Körper – wobei die Suna-nin die eindeutig ausladenderen Kurven hatte, auch wenn ihre Frisur gewöhnungsbedürftig war. Aber ihre Augen… dieses intensive Grün, die Augenfarbe von Katzen. Geheimnisvoll, tiefgründig, mystisch. Und ein Blick, der einem die Kleider vom Leib riss.
 

Doch er liebte Ino. Selbst wenn sie manchmal schwierig war. Sie war seine kleine Wildkatze. Die einzige Person, die es geschafft hatte, die richtigen Worte und Gesten zu finden, als ihm seine beiden Freunde genommen wurden.
 

Aber… da war dieses Verlangen, dieser Wille, dieser Wunsch nach etwas Neuem, einem Abenteuer. Welches er mit der Suna-nin finden würde, deren Blick er immer noch im Rücken spürte. Es war so, wie er sich damals als Jugendlicher immer gewünscht hatte. Sie beachtete ihn. Sie, die als eine der einzigen einen ebenso scharfen Verstand hatte wie er. Sie, die ihm ebenbürtig war und würdig.
 

Auch wenn er Ino mit einem halben Ohr zuhörte, so vernahm er den Inhalt ihrer Worte nicht. Viel mehr dachte er über all die unterschwelligen Bemerkungen nach, die seine Mutter in letzter Zeit gemacht hatte. Sätze, die ihn und Temari betrafen. Verbindungen. Und welche Freude es ihr bereitet hätte, wenn er die Suna-nin viel früher getroffen hätte.
 

Ihm war klar, dass seine Mutter noch nie viel von Ino gehalten hatte. Er konnte sich an Tage in seiner Kindheit erinnern, nachdem er mit der damaligen Yamanaka in ein Team gekommen war, dass sie ihn immer gewarnt hatte ihr nicht zu nahe zu kommen. Er hatte es nie nachvollziehen können.
 

Ino war eine wundervolle Person. Liebenswürdig, ehrlich. Wenn auch sehr oft anstrengend, widerspenstig, laut und zickig…
 

Wenn er es recht überdachte, häufte sich ihr Gezeter in letzter Zeit. Da er auf viele Missionen abberufen war, war er selten daheim. Und wenn er zurückkam, war er meist so erschöpft, dass er keinen Finger mehr rühren mochte. Doch da kam sie dann und beschwerte sich, dass er sie vernachlässigen würde. Nun, da er hier und da von ihrem Redeschwall jetzt doch etwas mitbekam, merkte er, dass sie ihm wieder einmal genau das vorwarf. In diesem Moment. Vor allen Leuten.
 

Sie war Nerv tötend geworden.
 

Ob Temari auch so eine Furie war? Ob sie ihm auch andauernd vorhalten würde, dass er sich zu wenig um sie kümmerte? Ob sie ihn nicht verstehen würde, da sie schließlich zur Elite Sunas gehörte?
 

«Darf ich darüber überhaupt nachdenken?», fragte er sich, während er mit trägem, verschwommenem Blick zu Ino sah. Ihre Worte gingen ihm in ein Ohr rein und durchs andere wieder raus. Ihre Meinung interessierte ihn momentan gar nicht. Er kannte diese alte Leier. «Blabla, nur meckern und motzen kann sie. Zu was Anderes ist sie gerade nicht zu gebrauchen.»
 

Viel mehr interessierte ihn gerade, was Temari von der ganzen Sache hielt. Ob sie ihn auch für einen Langweiler hielt, wie seine Frau ihn gelegentlich nannte?
 

Erschöpft schloss er kurz die Augen. Er wusste, dass er sich hier in etwas hineinritt, dass viel Stress bedeuten würde. Viel Ärger und vielleicht unnötigen Kummer. Für welche Personen war hierbei noch fraglich. Für ihn? Ino? Temari? Er konnte es nicht sagen, da er nicht wusste, was bei dem Disput zwischen seinem Verstand und seinem Herzen herauskommen würde. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er nicht entschlüsseln, was sein Gefühl ihm sagen wollte, als er seinen Kopf zwar in Inos Richtung drehte, aber all seine Sinne auf Temari konzentrierte.
 

Er hatte ein Problem. Ein schweres.
 

Und er ahnte, dass er sich niemanden würde anvertrauen können.
 

Elendes, mühsames Leben. Womit hatte er das verdient? Er wusste es nicht. Es war aber auch nicht fair. Doch er würde damit zurecht kommen müssen. Er war Spezial-ANBU, er würde es meistern zu verstehen, was mit ihm los war.
 

Aber jetzt musste er einmal verhindern, dass beide Frauen aufeinandertrafen und er in der Mitte stand. Es würde ein Unglück geben, das wusste er – auch wenn er noch nicht genau benennen konnte, was für eines das sein konnte. Aber eines war ihm klar: Sie durften sich nicht sehen. Deshalb packte er Ino in einer spontanen Bewegung an der Schulter und raunte ihr zu: „Ist gut jetzt, ich habe verstanden. Lass uns nach Hause gehen, mir ist nicht wohl.“
 

Sie sah ihn erstaunt mit großen Augen an, nickte aber dann zaghaft. Es war gut, dass sie wenigstens einmal in ihrem Leben auf ihn hörte. Normalerweise war sie ja so elendig widerspenstig. Doch heute wollte sie ihm wohl einen Gefallen tun.
 

Versteckt lächelte er böse. Wie dumm nur, dass ihn das einen Scheißdreck kümmerte.
 

Am I the only one who finds no peace? *2
 

*~*
 

Und als die beiden verschwanden, blickte sie ihnen nach. Sie lächelte zufrieden wie eine Katze, die gerade ihr Opfer spielerisch getötet hatte. Genüsslich leckte sie ihre Lippen und begründete ihre Handlung vor ihrem Gesprächspartner damit, dass sie den Sake so köstlich fand. Sie ahnte, dass ihr Gegenüber ihre Handlung sinnlich und erregend fand, doch es war ihr egal. Sie wollte ihn nicht.
 

Temaris Ziel war Shikamaru.
 

Und sie hatte gesehen, dass sie jenem Ziel heute Abend wieder ein paar Schritte näher gekommen war. Sie hatte seine Unruhe gespürt, gesehen und gefühlt. Er würde ihr gehören.
 

Ino war keine ernst zu nehmende Konkurrenz.
 

Die Verwirrung in dir schreit,

Macht zu Fehlern dich bereit.

In den falschen Reigen man dich reiht.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

24. April XXXX (Nacht)
 

Er hatte seinen Unterschlupf noch nicht gewechselt. Noch immer war er hier in dem kleinen Gebäude, um genauer zu sein im Kellergeschoss. Hier befanden sich all seine Instrumente, Waffen, Lagepläne und Geheimmittel, die er benötigte. Sie sammelten sich auf Regalen und Pinnwänden und anhand der kleinen Staubschicht, der die Geräte bedeckte, erkannte man, dass er hier schon viel länger lebte, als man vielleicht vermutet hätte.
 

Wenn er ehrlich war, hatte er schon längst vergessen, wie lange er hier schon weilte. Er lebte nur für seine Rache und zählte nicht die Stunden oder Tage. Es war bedeutungslos. Nur der Plan war sein einziger Lebensinhalt.
 

Er hatte wieder einen Becher Sake in der Hand und betrachtete die Flüssigkeit. Im schwachen Schein der Kerzen spiegelte sich sein Gesicht wider. Er zog die Augenbrauen zusammen. Denn so erblickte er erneut die hässlichen Narben. „Das werdet ihr bereuen“, versprach er wispernd, bevor er sich umdrehte.
 

Wachsame goldene Augen sahen ihn an, die aus einem blassen, schmalen Gesicht hervorstachen. Das Haar war schwarz und strähnig. Eine dunkelrote Zunge leckte sich über die Lippen, während er seinen Gegenüber intensiv musterte. Mit diesem Mann war nicht zu spaßen. Das war ihm klar. Weshalb er stark darauf bedacht war den Eindruck zu erwecken ihm untertänig zu sein, auch wenn der Schwarzhaarige nicht ahnen konnte, dass es eigentlich umgekehrt der Fall war.
 

„Was hast du jetzt vor?“, fragte derjenige mit den goldenen Augen.
 

Er lächelte süffisant. In seinem Gesicht war nichts weiter zu lesen. Ohne wirklich auf die Frage einzugehen, tätigte er einen Wink. Sein Gegenüber hob die Brauen, bis er verstand. Aus einer dunklen Ecke trat eine Gestalt hervor, die er gar nicht bemerkt hatte. Oder zumindest nicht für voll genommen hatte. Es war eine Frau, ungemein zierlich mit langen Haaren und verspieltem Ausdruck im fein geschnittenen Gesicht. Ihre großen Augen wirkten unschuldig, doch er wusste es besser. Er spürte, wie gefährlich sie war. Zwar nicht für ihn, doch für jeden durchschnittlichen Shinobi musste sie eine grauenvolle Bedrohung darstellen. Trotz ihres kindlichen Äußeren ahnte er, dass sie wusste, wie man tötete und es oft genug praktiziert hatte. Außerdem… auf dem zweiten Blick erkannte man, dass sie doch nicht so kindlich war, wie man denken konnte. Dafür waren Brust und Hüften zu kurvig.
 

„Darf ich vorstellen? Hitomi“, präsentierte er die junge Frau, die daraufhin hinreißend zwinkerte. Durch ihre langen Wimpern hatte das durchaus etwas Reizvolles. „Sie und ihre Schwester, die noch woanders tätig ist, werden von nun an eine wichtige Rolle spielen. Inzwischen haben wir ja zum Einen Konoha unterwandert. Temari aus Suna ist dabei das erste Paar auseinander zu bringen. Hitomi wird sich um das zweite Pärchen kümmern, aber auf andere Weise. Ich habe den Einsatz meiner Untergebenen immer direkt auf das jeweilige Paar abgestimmt, damit niemandem ein Muster auffällt und so Vermutungen auftreten könnten, dass jemand die jeweiligen Situationen heraufbeschwört.“
 

Eine schwarze Augenbraue hob sich leicht. „Und inwiefern wird uns Hitomi von Nutzen sein? Für wen ist sie überhaupt bestimmt?“
 

Zufrieden erklärte er das Vorgehen. Wer als Opfer gedacht war, auf welche Schwächer welcher Person abgezielt war. Wie man es bewerkstelligen würde. Wie viel Zeit eingeplant war. Welches Ergebnis man sich erhoffte.
 

„Woher willst du das wissen, dass sie wirklich so reagieren werden?“
 

Er legte den Kopf schief. Er hatte auf diese Frage gewartet. „Ich habe zwei Jahre nach dieser katastrophalen Niederlage gebraucht, um ein gut funktionierendes Netzwerk aufzubauen. Die Jahre danach habe ich damit verbracht meine Agenten an allen wichtigen Punkten zu stationieren. Sie haben geforscht, gespitzelt und mich mit Informationen versorgt. Ich habe alles haarklein analysiert. Seien es die Essgewohnheiten gewesen oder ob sie Arzttermine regelmäßig wahrnahmen. Ich habe alles interpretiert und ausgewertet. Über Monate hinweg. Die Ergebnisse sind fehlerfrei, denn ich habe sie regelmäßig verifiziert. Es gibt keinerlei Unstimmigkeiten.“
 

Nein, es gab keinerlei Zweifel. Sein Plan würde aufgehen und dann hätte er endlich die größten Problemfaktoren beseitigt. Dann stand der Eroberung Konoha-Ga-Kures nichts mehr im Wege. Endlich würde sich dieser Traum erfüllen.
 

Er nickte Hitomi zu, welche mit einem koketten Grinsen und einem überschwänglichen Hüftschwung von dannen zog, in Richtung des Dorfes, das versteckt hinter den Blättern lag.
 

Es war dem Untergang geweiht.
 

Die Lust dich erdrückt,

Dein dunkles Wesen sehr entzückt,

Und die Gräber deiner Opfer mit Narzissen schmückt.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

*1 Anastacia – „Heavy on My Heart“

*2 Cinema Bizarre – “Escape to the Stars”
 

So, das war’s dann mal wieder^^

Ich habe an dem Kapitel wirklich lange gesessen, was wohl daran liegt, dass es so viele verschiedene Sichtweisen waren und ich das vom Stil her anpassen musste. Na gut und es kamen die One-Shots hinzu, die wir bei unserem Zirkel momentan schreiben^^ Für meine Verhältnisse sind das nämliche viele One-Shots gewesen ;P

Schaut doch auch mal bei den FanFiction der Autoren unseres Zirkels rein:^^
 

Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/359380/168595/
 

So, jetzt kommen wieder meine Fragen^^
 

a) Was glaubt ihr, wen Hitomi auseinander bringen soll?

b) Wer ist der Mann mit den goldenen Augen? Und überhaupt – wer ist der andere Namenlose? (Hab ich euch zwar schon einmal gefragt, aber egal xD)

c) Und die Sache mit Shikamaru… ich hoffe, ihr achtet alle gelegentlich mal ein bisschen auf das Datum. Seit dem ersten Auftritt seinerseits und dem letzten sind ein paar Tage vergangen und immer wieder trifft er auf sie. Wird von ihr nervös gemacht und alte Gefühle kommen hoch. Nicht dass ihr das alles als zu schnell empfindet. Das hat schon einen gewissen zeitlichen Ablauf^^
 

Das war’s auch schon. Bis die Tage^^

Die Are



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Kommentare zu dieser Fanfic (117)
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Von:  -Lika-
2010-03-14T09:10:41+00:00 14.03.2010 10:10
einfach nur eine tolle fortsetzung!!
ich hab spgar schon eine ahnung wieso der "meister" mit temari usw versucht die pärchen quseinander zu bringen D: das ist echt böööööse!
aber eine gute idee^^'
zu deiner ersten frage denke ich das es naruto und hinata sein werden :x ich hoffe natürlich nicht..aber da sie schwanger ist..
bin einfach mal gespannt und werde warten bis du hier weiter schreibst! möchte echt gern weiter lesen :( könntest du mir vllt auch bescheid geben wenn der nächte part kommt? odermachst du gr nicht weiter? T.T
jedenfalls denk ich das orochimaru wieder lebt!! wer kann denn sonst so böse sein..
aber wer die zweite person sein soll..hm..da bin ich echt überfragt. villt kabuto? oder war der auch tot? ich hab wirklich keine ahnung :)
ich hoffe du schreihst hier weiter!
sind einfach tolle geschichte "Sie mich.." und "Fühl mich.." sind ehrlich gesagt auch die einzigen die ich bis jetzt von dir gelesen habe, weil eben naruto hinata, sakura sasuke, tenten neji und shikamaru und ino drin vorkommen!
und was te4mari angeht 'O.Oich könnt sie eigenhändig töten! waaaaaahhh da shat mich andauernd sooo aufgeregt xD
shika gehört nur INOOO und sonst keinem!
blöde temari! *in gedanken tötet*
wünsch dir noich ganz viel spaß! ^_^
Von:  Child_of_Time
2008-06-07T19:15:15+00:00 07.06.2008 21:15
achja was ich noch fragen wollte^^:
kommen die seelenbandpartner bald vor??????
ich könnt mir auch vorstellen das die ne große rolle spielen, weil sie so schlau sind und vieles durchschauen................
also, hoffe du bringst sie bald mit rein^^
Engel_der_Nacht
Von:  Child_of_Time
2008-06-07T19:12:36+00:00 07.06.2008 21:12
ich hab i-wie total verpeilt, hier weiter zu lesen...........
sry, tut mir echt leid, schließlich sind deine FFs echt welche von den besten..........
war wieder ein HAMMA kapi!!!!!
Jetzt zu deinen fragen:
1. Ich glaube Hitomi ist auf Sasuke und Sakura angesetzt........... weiß auch nit wieso, is so n gefühl^^
2. hm.... bei goldenen augen und einer dunkelroten zunge, die sich über die lippen leckt fällt mir nur Orochimaru ein............ aber der ist doch tot, oder????? Bei dem geheimnisvollen unbekannten hab ich immer noch keine idee......
3. AAAARGH!!!!!!!!!!! Ich hasse Temari!!!!!!! und noch mehr das Pairing ShikaTema!!!!!!!!! Shika gehört Ino(.........oder mir *g*)!!!!!!!! die dumme kuh soll bloß die Finger von ihm lassen............. ok, ich weiß dass das für die story unmöglcih ist, aber ich bin trotzdem dagegen^^
mach bald weiter^^
Engel_der_Nacht
Von:  Arashi
2008-03-19T21:15:34+00:00 19.03.2008 22:15
hi, tut mir Leid, dass ich bis jetzt kein kommi geschrieben hab, ich dachte ich hätte es gemacht, hab es wohl aber anscheinend nicht *drop*
Na ja, auf jeden Fall wollte ich das jetzt nachholen:

Ich find die FF total spitze, auch wenn es mir nicht behagt, dass die Paare Schwierigkeiten bekommen, aber sonst wär's ja auch langweilig.

a) Ich hab keine Ahnung. Aber da Neji und Tenten mein Lieblingspärchen sind, hoffe ich, dass sie es nicht sind. Obwohl sie wohl früher oder später auch Probleme bekommen werden, denke ich zumindest, obwohl ich das natürlich nicht hoffe. Machs den beiden bitte nicht so schwer, die haben schließlich schon bei "Sieh mich" am längsten gebraucht und leiden müssen... aber ich schweife von der Frage ab und werfe hinsichtlich der Frage einfach mal "Hinata" in den Raum. Auch wenn sie schwanger ist (was ich sehr schön finde) und sie das eigentlich fest an Naruto binden sollte.
b) Ich bin überfragt. Der Namenlose... hmmm... vielleicht ist Orochimaru von den toten zurück gekehrt? xD Oder Eno Onmai hat sich nen neuen Körper gesucht????
c) Ich find es totale sch**** was Shika da macht (nicht an dich gerichtet^^). Tztztztz... typisch... MANN! Ich hab eigentlich nichts gegen das Paioring Shika x Tema, aber hier würde es nicht passen, denke ich, und er soll lieber bei Ino bleiben. Sonst wäre das irgendwie doof.

Ansonsten: Ich hoffe ein auf Happyend (besonders bei neji und tenten) und muss sagen, dass mir dein Schreibstil total gut gefällt. Hoffentlich machst du bald weiter.
Wäre nett, wenn ich dann auch ne ENS erhalten könnte ^_.

Schonmal danke im Vorraus, liebe Grüße
Arashi
Von:  moonlight_005
2008-02-29T12:55:40+00:00 29.02.2008 13:55
Unglaublich aber wahr: ich hab es endlich mal geschafft weiter zu lesen. jetzt hab ich allerdings nicht ganz viel zeit und weiß auch nicht so genau was ich dir alles schreiben soll. ich fand es sehr interessant wie du die storyline aufbaust. wenn ich es schaffe, dann lese ich heute abend weiter. großer ideenreichtum auf jeden fall. bin echt begeistert, aber das weißt du ja.

ich bin schon gespannt, wie das wird, wenn alle in diese intrigen *liebe sie* verstrickt werden und überhaupt keiner nen überblick hat.






a) Wie haben euch denn die Gedichte gefallen? ^.^ Ich fand das irgendwie passend. Das erste hat etwas von der Geschichte von „Max und Moritz“. Da folgte doch nach jedem Kapitel der Satz: „Das war der erste Streich und der zweite folgt sogleich.“

>> jetzt wo dus sagst: stimmt das kenn ich XD. Stammt der rest von dir???

b) Ich weiß ehrlich nicht, ob man jemanden, der mit Hilfe von Kuchiyose Edotensei gerufen wurde, erkennt oder nicht. Bei dieser FF kann man es einfach mal nicht, sonst ginge mein schönes Konzept nicht auf. Ihr müsst das jetzt einfach mal hinnehmen ^^“

>>sehr interessant und nochmehr wie das auffliegen wird. ich hab so ne verdammt unter zeitdruck stehende person der guten vor augen, die das erst im letzten moment merkt und deshalb, dass da was im busch ist.

c) Ach ja, ich weiß nicht, ob das so klar rüber gekommen ist. Nachdem die beiden Unbekannten ihr Jutsu an Temari angewandt haben, kann sie sich nicht mehr an die Begegnung erinnern und macht erst einmal normal mit ihrem Alltag weiter. Nur hat sie jetzt das unterschwellige Bedürfnis nach Konoha zu reisen. Sie steht eben unter Hypnose^^ Aber mir gefiel dieser abrupte Wechsel. Das wirkt so schön verwirrend.

>> stimmt, dann kam der absatz, als sei nichts gewesen, erinnert mich ein bisschen an fluch der karibik, wo elisabeth mit stiefelriemen bill redet und dann die gleiche szene noch mal kommt. i~wie

hdl
moony

p.s.: ha! geschafft! endlich... endschuldige die kürze, ne? wird bald besser, mir kommts erst mal darauf an, dass ich dir endlich reviewe und soviel kann man ja jetzt auch noch nicht sagen.
Von: abgemeldet
2008-02-24T11:03:40+00:00 24.02.2008 12:03
juhuuu! Endlich habe cih dei Zetig efunden, mir dein nächstes Kapitel durchzulesen...
Es ist super geworden!
Zu deinen Fragen:
Ich denke, dass Hitomi für naruto zuständig sein soll, aber vorstellen kann ich mir das irgedwie überhaupt cniht. Bei den anderen aber ncoh weniger...
Und zu deinen unbekannten Personen. Na ja Orchimaru sollte doch eigentlich tot sein, oder nicht!?
Aber irgendwie klingt es wahrscheinlich, dass er es ist, zumal due twas über Narben geschrieben hast...
Und wer könnte das mit den goldenen Augen sein?
Da habe ich wirklich keine Ahnung...

Tja, da wollte ciha uch etwas über shikamaru schreiben...
Seine wiedersprüchlichen Gedanken sind irgendwie verständlich, aber so was hätte ich doch nciht gedacht...Ich hoffe, dass er keinen Fehler macht, aber es hört sich doch ganz danach an.
auch die kurzen Zeilen nach jedem Abschnitt weisen darauf hin, dass es ncoh eine ganze Weile nur nohc schlimmer werden kann.
Tja, aber Hinata war wirklich schwanger. Es hat sich im letzten Kapitel auch danauch angehört. Das einzige traurige daran sind Narutos Zweifel, obwohl die verständlich sind...
Na ja, jetzt fällt mir ncihts mehr ein, was ich schreiben sollte.
Ich hoffe aber, dass ich beim nächsten Kapitel mehr Zeit habe, um es zu lesen...
Grüße Ina_sophia
Von:  Easylein
2008-02-21T20:03:16+00:00 21.02.2008 21:03
Ich ahnte es *g* Und freu mich riesig für Naruto und Hinata ^-^
Aber was Shika da für en Spielchen spielt... ich weiß ja net... mal schauen. Und Sasukes unkeusche Gedanken - wird ja immer schärfer hier *g*

Hau rein und mach so super weiter, ich fand es mal wieder einsame Spitze!
Sorry wenn ich erst jetzt schreibe aber ich hatte so was von keine Zeit... und das bessert sich vorerst sicher auch net *seufz* Also bitte nichts bei verspäteten Kommis meinerseits denken ^^*

Hau rein und mach fleißig weiter

Vlg Easy
Von: abgemeldet
2008-02-17T09:12:04+00:00 17.02.2008 10:12
*sich verneig*
sorry... bin wohl etwas spät dran... *noch mal ganz doll entschuldigt*
habs etwas verschlafen... -.-'
aber mal zum kap:
diese hitami (hieß die so oder doch etwas anders??? (hina_mirlie~>miese namensmerkerin...)) ... ich bin mir nicht sicher... ich könnt mir vorstellen, dass sie sasuke und sakura auseinander bringen soll... sie wurde als sehr attraktiv beschrieben... ich hab i-wie das gefühl das sasu da am ehesten anbeist... *sich andere kommis durchgesehen hat* wobei ich damit wohl ziemlich alleine stehen dürfte... *drop*
seh ich wie ein Genie aus, das ne ahnung hat, wen du meinst??? ich bin ahnunslos von A bis Z! ich lass mich überraschen und hoff, dass ich dann nicht zu sehr überrascht bin und vom Sessel fall...
und shika hat angebissen... ich hätt eher erwartet, dass er etwas länger braucht... also ich achte aufs datum, ich merk mir auch dunkel die datums (plural von datum??? was is dat?????) von den vorherigen kaps nur immer so mies... -.-' ich gelobe mich zu bessern...
ich habs geahnt, das hinata schwanger ist... was solls denn sonst sein... aber ich glaube, dass sie es schaffen... der kleine (?) chaot macht das schon! und hinata sowieso! ich bin optimist! (seit wann?)
so, ich würde sagen, das war jetzt ausreichend.
ich bedanke mich für dieses tolle kapp und verschwinde...
lg

mirlie
Von: abgemeldet
2008-02-11T17:06:09+00:00 11.02.2008 18:06
war wieder ein super kappi und entschuldigung, dass mein kommi so spät kommt..
ich glaube als nächstes ist....sakura(?) dran..
auch wenn ich nicht weiß warum. ist mehr so ne art reflex..^^"
wer die typen sind.. keine ahnung..
ehrlich nicht.
und diese hitomi mag ich überhaupt nicht x(
naja, bis dann, ItasLieblingsCookie
Von: abgemeldet
2008-02-11T15:27:04+00:00 11.02.2008 16:27
hiii!!!!

jo! hat mir wieder voll gut gefallen! vor allem die beschreibung von dem shika/tema/ino zeugs! du kannst wirklich gut schreiben...
bei hinata hab ich nach dem ersten satz gewusst was los ist xD das war so klar ^-^ aba voll cool! ur süß!
mir is übrigens ein kleiner rechtschreibfehler aufgefallen:
'Shikamaru saß rein objektiv gesehen lässig auf einem Kiss und kämpfte scheinbar gegen die Müdigkeit an'
das sollte wohl eher kissen und nicht kiss heißen oder?!
nuja...
schreib schnell weiter!!!
cucu nikko_dei



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