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Die etwas andere J-Rock WG

verrückt aber herzlich
von

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Prolog

Es ist Freitagmorgen, die Sonne scheint, die Vögel singen und alles ist friedlich. Ein ganz normaler Morgen in der ungewöhnlichsten WG Japans. Bou, Gackt, Hyde, Kanon, Miku und Miyavi haben sich zusammengetan und eine WG gegründet. Bisher läuft es ganz gut, aber mal schaun was die Zukunft so bringt, denn wenn 6 J-Rocker in einem Haus wohnen, sind Probleme, egal welcher Art, vorprogrammiert.

Noch dringt lautes Schnarchen aus den Zimmern und in der Spüle stapelt sich das Geschirr vom gestrigen Abendessen. Überall in der Wohnung liegen Fanbriefe und CDs herum und bisher hat sich noch keiner die Mühe gemacht aufzuräumen, doch das wird sich bald ändern…

Die Küche Ò____Ó\,,,/

Kapitel 1: Die Küche
 

Werfen wir doch mal einen Blick in das Zimmer von Bou-chan:

Im Gegensatz zu den Zimmern der anderen, ist es überaus ordentlich und die Einrichtung passt (jedenfalls nach Bous Geschmack) zusammen. Die Wände sind in einem sonnigen gelb gehalten und der Teppich besticht mit einem frischen grün. Im leichten Kontrast dazu stehen die braunen Möbel und die Blümchengardinen. Die Lampenschirme weisen ein buntes Blumenmuster auf, das sich auch bei seinem Bett in den Kissen und der Bettdecke fortsetzt. Abgerundet wird das ganze noch durch diverse Windowcolor und gebastelte Sachen an den Fenstern.

In einer Ecke steht ein Tisch, auf dem Bastelutensilien und die verschiedenen Flaschen mit den Windowcolorfarben verstreut sind.

Alles in allem herrscht in Bous Zimmer eine Ordnung vor, die man einigen anderen Mitbewohnern nur ans Herz legen könnte.
 

Mit geschwollenen und rotgeheulten Augen wacht er auf, geht langsam zu den Vorhängen und zieht sie auf.

„Was für ein wunderschöner Tag!“

Noch in Halbschlaf schlurft er in seinem Pyjama aus dem Zimmer in Richtung Küche. Er öffnet die Tür, wirft einen flüchtigen Blick hinein und kippt prompt um. Sprachlos und wie versteinert liegt er auf dem Boden.

Eine Tür geht auf und heraus kommt Miyavi in seinem pinken Pyjama mit weißen Häschen. Verdutzt hockt er sich neben Bou.

„Was machst du denn da, Bou-chan? Ich hatte nur irgendwas umfallen hören…“

„E-es… es ist so…so… dreckig!“, stöhnt Bou, versucht sich aufzurichten und kippt bei einem erneuten Blick auf das Chaos inner Küche mit einem lauten Aufschrei erneut um.

„Das war bestimmt wieder Kanon! Warst du in letzter Zeit mal in seinem Zimmer?“, fragte er und erschauderte.

Langsam nimmt Bou die Hand vor den Augen weg und guckt zu Miyavi hoch.

„Schicker Pyjama.“

„Danke“, erwidert er strahlend, „Das ist mein Lieblingsschlafanzug. Du sag mal… soll ich dich raustragen? Alleine schaffst du es glaube ich nicht oder? “

Langsam schaut er sich in der Küche um und überblickt das Chaos.

‚Jup… eindeutig Kanon…’, dachte Miyavi und seufzte leicht auf.

„Wenn das Hyde sieht…“

Im selben Augenblick geht die Küchentür erneut auf und Hyde betritt den Ort des Grauens.

„Hey, Miyavi, hey Bou. Habt ihr grad von mir-“

Eine dröhnende Stille breitete sich aus. Das einzige, was noch zu hören war, war das leise Plätschern des Wasserhahnes, den jemand (vermutlich Kanon) vergessen hatte zuzudrehen.

Miyavi blickte aus den Augenwinkeln zu Hyde hinüber, dessen Gesicht zunächst weiß wurde, dann aber schneller von orange auf rot wechselte, als eine Verkehrsampel von rot auf grün.

,Oh oh… das gibt Ärger…’, dachte er und ging vorsichtig ein paar Schritte zurück.

,drei…zwei…ei-’

„WAAAA~H! WER-WAR-DAS??“

Stinksauer fegte Hyde in die Küche und blickte sich um. Langsam wandte er sich Bou zu und funkelte ihn an.

„Wer-war-das??“

Bou brach in Tränen aus und wich vor Hyde zurück in Richtung Tür, wobei er (zu seinem eigenen Glück) nicht mehr auf das Durcheinander von unabgewaschenen Tellern, achtlos in die Ecke gepfefferte Töpfen und Pfannen und Essensresten achtete.

„Schrei nicht so.“ ,schluchzte er

„Du machst mir Angst“

Tränen erschienen in Bous Augen und liefen seine Wangen hinab. Miyavi streichelte Bou leicht über den Kopf und versuchte ihn zu beruhigen.

Von dem Geschrei in der Küche angelockt, betritt ein weiterer Mitbewohner den Ort des Geschehens.

Noch total verschlafen und sich die Augen reibend kommt Miku in die Küche. Mit weinerlicher Stimme fragt er in die Runde:

„Was schreit ihr denn so rum? Was ist denn lo-“

Mit vor Schreck geweiteten Augen stand er einen Moment da, während sein Gesicht sich veränderte. Seine Kinnlade fiel hinunter und verlieh dem ganzen einen noch lächerlicheren Ausdruck als zuvor (und das war ehrlich gesagt kaum möglich).

Im nächsten Augenblick jedoch wurde der verschreckte Ausdruck durch blanke Wut abgelöst.

Sowas geht bei Miku ziemlich schnell, doch dazu muss ein bisschen weiter ausgeholt werden:
 

Miku besitzt eine gespaltene Persönlichkeit. Der eine Teil seines Wesens ist ein Uke, der andere ein Seme. Je nachdem, wer an der Macht ist, sollte man aufpassen, wie man sich ihm gegenüber verhält, damit niemand zu schaden kommt. Der Uke liebt Tiere und Blumen über alles, was auch seine recht bunt geratene Zimmereinrichtung beweist.

Sein sanfter Charakter wird öfters ausgenutzt und seine tollpatschige Art sorgt dafür, dass es unabsichtlich zu kleineren Unfällen kommt. Eine positive Eigenschaft ist jedoch seine Hilfsbereitschaft. Er ist das genaue Gegenteil vom Seme, der es vorzieht sich zu streiten, in Nachtclubs abzuhängen oder irgendwelche wildfremden Typen anzubaggern. In jedem nur ungünstigen Moment sucht er Streit und sorgt für größere und kleinere Probleme in Form von Schlägereien, Sachbeschädigungen und sehr fiese Wortwechsel. In solchen Situationen kommt meist der Uke zum Vorschein und darf alles ausbaden, was der Seme mal wieder angerichtet hat.

In der WG wurde extra wegen Miku eine eigene Verhaltensregel eingeführt, die auch jeder einhalten muss…

Vermutlich sollte man sie mal erwähnen…man weiß ja nie ob es später mal wichtig sein könnte, doch es kommen immer wieder neue dazu sodass sie am Bedarf erläutert werden sollten.
 

- Punkt 7 der Hausordnung: KEINER nutzt Mikus Schizophrenie aus!
 

Es kam in der Vergangenheit schon vor, dass Miku, wenn er sich von einem seiner Mitbewohner Geld geliehen hatte, zweimal dazu aufgefordert wurde, es zurück zu zahlen und da sich der Uke und der Seme nicht miteinander verständigen können, fällt es Miku auch nicht auf.
 

„Wieso habt ihr mich aufgeweckt?!“, fuhr Miku seine Mitbewohner an.

‚Das hatte ihnen grade noch gefehlt’, dachte Miyavi und schüttelte verzweifelt den Kopf, während Bou sein Gesicht an Miyavis Brust verbarg, weil nun auch Hyde wieder losbrüllte.

„Wer war das verdammt noch mal?! Wenn ich den erwische, bring ich ihn um!“

Dieser schlichte letzte Satz ruft einen weiteren Mitbewohner auf den Plan, der, sobald er die Worte ’Umbringen’, ’Tod’ und ’Schmerzen’ hört, Feuer und Flamme ist.

Hastige Schritte rennen den Flur entlang und schlitternd kommt Gackt vor der Küchentür zum Stehen. Mit einem irren Funkeln in den Augen zieht er sein Katana hinter dem Rücken hervor und blickt sich um.

„Hab ich hier was von Umbringen gehört?“

Das war zu viel für Bou. Das Chaos in der Küche, Hyde und Miku, die am Rumschreien sind und nun auch noch Gackt mit seinem Katana.

Leise wimmernd klammert er sich an Miyavi, der ihn vorsichtig hochhebt.

„Schreit nicht so herum… Ihr seht doch, das Bou-chan Angst hat!“, sprachs und ging ins Wohnzimmer.

Immer noch stinksauer blickt Hyde in die Runde und fixiert jeden einzelnen seiner Mitbewohner.

„Und ich soll das jetzt wieder alles sauber machen oder wie seh ich das?“, knurrt er und schaut dabei Gackt an, der nur ein trauriges Gesicht aufsetzt, sein Katana wegsteckt und mit einem „Doch keinen umbringen? Wie langweilig…“ aus der Küche in Richtung seines Zimmers verschwindet.

Miku und Hyde stehen nun ganz alleine in der total verdreckten Küche. Hydes Zorn hat sich wieder einigermaßen gelegt und wendet sich an Miku.

„Hilfst du mir wenigstens beim Aufräumen?“

„Ja, natürlich.“, meint Miku und lächelt ihn an. Im nächsten Moment jedoch verzerrt sich sein Gesicht und blafft Hyde ein trotziges „Nein.“ entgegen.

Verwirrt blickt dieser ihn an.

„Was denn jetzt? Ja oder Nein?“

Wieder ein Sinneswandel und erneut strahlt Miku Hyde an, hüpft fast in die Luft und gibt ein langes „Jaaaaaa~h.“ zurück, worauf gleich ein noch wütenderes „NEIN!“ folgt, Miku die Faust ballt und sich gekonnt mit einem Kinnhaken ausknockt.

Vollkommen entgeistert blickt Hyde auf Miku hinab, der nun bewusstlos zwischen den Pizzaresten von gestern Abend und dem Küchentisch liegt.

„Also bleibt doch wieder alles an mir hängen…“, brummt Hyde, seufzt einmal tief auf und schnappt sich einen Müllsack, um mit dem Aufräumen zu beginnen.
 

Im Wohnzimmer hatte Miyavi Bou aufs Sofa gelegt. Immer noch geschockt, hält dieser die Hände vor die Augen und murmelt ihm zu:

„Danke Miyavi… Ich geh jetzt auf mein Zimmer. Kannst du Hyde sagen, dass ich ihm helfe, sobald es nicht mehr allzu dreckig ist? Ich möchte ihn nur ungern alles alleine machen lassen.“

Vorsichtig steht Bou auf und wankt den Flur entlang. Er öffnet eine Tür, nimmt die Hände vorm Gesicht weg und erbleicht, als er sich plötzlich in einem dunklen Zimmer wieder findet.

Er hatte sich in der Tür geirrt und aus Versehen das von Gackt betreten. Dieser saß bei dem Licht einer einzelnen Kerze vor ihm auf dem Boden und spielte mit einem langen und sehr scharf aussehenden Messer herum.

Bou holte tief Luft, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Raum hinaus. Er schlug die Tür hinter sich zu und lies sich im Flur an der Wand hinuntergleiten.
 

Im Gegensatz zu Bous Zimmer, das hell und einladend wirkt, steht Gackts Zimmer eher für Abweisung und Dunkelheit.

Die Wände sind schwarz und an ihnen hängen Kronleuchter mit Kerzen in den Haltern. Die Möbel sind aus dunklem Holz gefertigt und auf den Schränken stehen noch mehr Kerzen, Totenköpfe und Ständer für sein Katana und etliche Messer. Das große Fenster, das eigentlich für Licht im Raum sorgen sollte, ist Tag und Nacht durch schwere, samtene, blutrote Vorhänge verdeckt, sodass nicht ein einzelner Lichtschimmer in der Lage ist hindurch zu dringen.

Sein Bett passt sich der schwarzen und blutroten Einrichtung an, genauso wie der Teppich und die Sitzecke auf dem Boden in einer Ecke des Raumes.

Es gibt kein elektrisches Licht, keine Spiegel und alle Schranktüren und Schubläden stehen offen.
 

Verwirrt blickt Gackt zu seiner Zimmertür, in der eben noch Bou mit käseweißem Gesicht gestanden und ihn angestarrt hatte.

‚Komisch… Was wollte der denn hier?’, fragte er sich, zuckte dann jedoch mit den Schultern und fuhr fort mit dem Messer zu spielen und fasziniert auf die Flamme der Kerze zu gucken. Was schert es ihn denn, was in den Köpfen seiner Mitbewohner vorging. Solange er nur seine Ruhe hatte, war er zufrieden und wenn er wen umbringen könnte, wäre er nur umso glücklicher.
 

Miyavi hatte das zuschlagen der Tür gehört und blickte aus dem Wohnzimmer in den Flur hinaus. Verdutzt sah er Bou neben Gackts Zimmertür an der Wand lehnen.

„Warst du grade in Gackt-samas Zimmer? Du weißt doch, dass er das gar nicht leiden kann…“

„Das war bestimmt keine Absicht.“, erwiderte Bou mit leiser Stimme.

„Wenn ich die Hände vor den Augen habe, sehe ich doch nicht wo ich lang gehe…“

Vorsichtig stand Bou wieder auf, tastete sich, da er wieder die Hand vor die Augen gelegt hatte, an der Wand entlang, fand schließlich seine Zimmertür, öffnete diese und warf sich auf sein Bett. In Gedanken war er bei seinem neuen Stoff, den er bei ebay bestellt hatte und aus dem sich seine neuen Vorhänge machen wollte.

‚Hoffentlich kommt der bald…’, dachte er und versuchte die Gedanken an die Ereignisse während der letzten Viertelstunde zu verdrängen. Doch der Schock über die Küche und Gackt in seinem Zimmer mit der Kerze und dem Messer ließen ihm keine Ruhe…
 

Zur gleichen Zeit liegt Miyavi auf einem Sofa im Wohnzimmer und guckte Sailor Moon, seinen Lieblingsanime. Gackt ist noch immer mit einem seiner seltsamen Rituale beschäftigt, wobei ab und zu ein leises Gackern aus seinem Zimmer zu hören ist. Wieder schäumend vor Wut, macht Hyde die Küche sauber und verfluchte Kanon mit allem, was ihm einfiel. Ohne auf den immer noch bewusstloslosen Miku zu achten, fegt er den Müll in einer Ecke zusammen und ergreift dann die Mülltüte, um alles wegzuräumen.

Beinahe hätte er auch Miku mit in den Müllsack gestopft, da er durch die Verwünschungen an Kanon nicht darauf achtete, was er tat, doch da der Müllsack riss, weil er zu klein Für Miku war, kehrte Hyde wieder in die Wirklichkeit zurück.

„Kanon, wenn ich dich erwische, bist du dran!“, fluchte Hyde.
 

Der Verursacher des ganzen Chaos und der aktuellen Probleme in der WG lag in seinem Bett und hörte Hyde in der Küche fluchen und toben. Mit einem Grinsen im Gesicht drehte er sich um und kuschelte sich noch tiefer in sein warmes Bett.
 

Kanons Zimmer ist mit nur einem einzigen Wort umfangreich zu beschreiben:

Müllhalde

Aber wir wollen mal nicht so sein und einen besseren Einblick gewähren.

Im ganzen Raum stapeln sich leere Pizzakartons und auf dem Fernseher liegen schon leicht angegammelte Bananenschalen, wodurch sich im ganzen Zimmer ein leichter, Übelkeit erregender Geruch ausgebreitet hat.

Von der einst weißen Tapete hängen nur noch Fetzen an der Wand und selbst diese haben durch den Zigarettenrauch eine gelbliche Farbe angenommen. Die Vorhänge liegen heruntergerissen auf dem Boden und die Gardinenstange hängt quer über das Fenster, da sie nur noch an einer Seite befestigt ist.

Der Teppich weist in der Mitte ein großes Brandloch auf, weil Kanon es nicht lassen konnte, ein wenig mit Streichhölzern rumzukokeln. Dieses wird jedoch durch die Pizzakartons und Kleidungsstücke verdeckt, die dort zu einem Haufen aufgetürmt wurden.

Die Möbel sind alle, bis auf das Bett, größtenteils zerstört und in ihre Einzelteile zerlegt worden, da Kanon des öfteren zu Wutausbrüchen neigt, bei denen er auch vor Menschen nicht halt macht.
 

Kanon dachte gar nicht daran aufzustehen und Hyde zu helfen, die Unordnung, die er verursacht hatte, zu beseitigen. Er würde ganz gemütlich in seinem Zimmer bleiben und warten, bis Gras über die Sache gewachsen war.

So, wie er es immer tat.
 

Kapitel 1: Die Küche Ende

Fortsetzung folgt…

Kapitel 2: Das Grauen

Kapitel 2: Das Grauen
 

Nachdem Hyde die ganze Nacht durch geputzt hatte, war der größte Dreck beseitigt und er pfefferte die Putzmittel zurück in den Schrank, nahm den Müllsack, brachte ihn raus und warf ihn zu den anderen. Hier lagen einige seltsam geformte Säcke, aber Hyde hatte keine Lust nachzusehen, was da drin war… Es war vermutlich auch besser für ihn.

Er ging wieder rein, stampfte in sein Zimmer, schlug die Tür zu und lies sich in einen Sessel sinken.
 

Hydes Zimmer zeigt jedem auf den ersten Blick, was sein Hobby ist:

Die Wände sind komplett mit Bücherregalen verdeckt, mit Ausnahme der Fensterfront und dem Teil der Wand, wo der große Fernseher hängt. Dieser hatte jedoch schon eine gehörige Staubschicht angesammelt, da Hyde ihn kaum benutzte. Alles andere jedoch war staubfrei und in tadellosem Zustand.

In den Regalen stapelten sich alle möglichen Arten von Büchern. Von Fachliteratur und Romane über Manga bis hin zu Zeitschriften und wenn man ganz genau hinguckte, fand man auch anderes, zum Beispiel DVDs, von denen hier nicht im Detail erzählt werden sollte.

(Bei diesen DVDs handelt es sich um solche, die in den Läden erst an Volljährige verkauft werden dürfen. Ja, ihr habt richtig gehört, Hyde-san guckt gerne Horrorfilme ab 18, aber nun ja, er muss wissen, was er tut.)

Im Allgemeinen war sein Zimmer in kühlem blau und weiß gehalten, das perfekt mit seinen Augen harmonierte. Vor den riesigen Fenstern hingen blaue, lange Vorhänge und tauchten das Zimmer in ihr kühles Licht. Die Sitzecke war dunkelblau und mit weißen Kissen war ein kleiner Kontrast geschaffen worden. Bei ihr lag ein Teppich auf dem Parkett, ebenfalls weiß, und auf ihm stand ein Glastisch.

Dies war der einzige Platz in seinem Zimmer, der einigermaßen unordentlich war. Auf ihm verstreut lagen Notenblätter, Ideen für Songtexte und mehrere Bücher.

Sein Bett wiederholte die Farbkombination aus blau und weiß. Neben dem Kopfkissen liegen weitere Bücher und Manga, allesamt angefangen und dann zur Seite gelegt. Hyde blieb kaum lange bei einem Buch, es sei denn, es waren solche über Vampire. Seit seinem Film zusammen mit Gackt hatte er eine Vorliebe für diese Kreaturen entwickelt und las gerne Bücher über sie.
 

Seine Hände waren vom vielen Putzen ganz rau geworden. Er verfluchte Kanon und den ganzen Müll, den er immer hinterließ, sodass andere ihn wegmachen mussten, um nicht in ihm zu ersticken…

Diese lästige Aufgabe viel meistens Hyde zu, weil er zusammen mit Bou der einzige war, der sich darum kümmerte und einen Finger krumm machte.

Während seiner ganzen Verfluchungen gegenüber Kanon sackte Hyde langsam das Kinn auf die Brust und er nickte in seinem Sessel ein…
 

Bou war indessen aufgewacht und hatte sich dazu aufgerafft, wieder an den Ort des Grauens zurückzukehren, weil er zum einen Hunger hatte und zum anderen gucken wollte, ob Hyde noch nicht fertig war und vielleicht seine Hilfe brauchte. Es war schon öfters vorgekommen, dass Hyde die ganze Nacht durch geputzt, geschrubbt und aufgeräumt hatte und selbst am Morgen noch nicht fertig war.
 

Gähnend schlurfte Bou in Richtung Küche und machte das Licht an.

Es war alles sauber. Hyde hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet und sämtlichen Dreck beseitigt. Die Anbahnung eines schlechten Gewissens machte sich in ihm breit, weil er mal wieder nichts getan hatte, als umzukippen und alles Hyde zu überlassen, aber beim bloßen Anblick von Dreck wurde ihm schwindelig und mit ihm war dann nichts mehr anzufangen.

Als er jetzt dien Kühlschrank öffnete, erstarrte er und blickte entgeistert auf das Durcheinander von Wurstverpackungen, Käse, Marmeladengläsern und Gemüse. Einige Karotten und Verpackungen fielen ihm entgegen.

Im selben Moment betrat Gackt die Küche und machte das Licht aus. Die einzige Lichtquelle war jetzt das gedämpfte Licht aus dem Kühlschrank, das durch ein halbgefülltes Marmeladenglas schimmerte.
 

Durch Gackts Anwesenheit und dem Dreck im Kühlschrank war Bou nicht in der Lage umzufallen (was er normalerweise getan hätte) oder sich gar zu bewegen. Völlig versteinert stand er da, den Griff vom Kühlschrank noch inner Hand und hielt den Atem an. Wann immer sich Gackt in seiner Nähe befand, fühlte Bou sich seltsam verlegen und unsicher.
 

Gackt jedoch nahm von Bou kaum Notiz, als er mit einem kurzen

„Darf ich mal?“

an ihm vorbei griff und auch das Licht im Kühlschrank ausmachte.

„Du weißt ja“, meinte er und ging in Richtung Kaffeemaschine.

„Ich hasse elektrisches Licht…“

Kurz darauf jedoch erhellte der warme Schein einer Kerze die Küche. Gackt hatte sie auf die Arbeitsplatte gestellt und mit einem geseufzten

„Das ist doch schon gleich viel besser.“

machte er sich nun daran, Kaffee zu kochen.

Seit er Gackt kannte, hatte Bou eine Kerzen-Phobie entwickelt und schniefte kurz auf.

Aber nicht nur vor Angst oder Traurigkeit, nein…

Auch vor Ekel…

Ekel vor dem Chaos, das Kanon im Kühlschrank hinterlassen und welches Hyde nicht entdeckt und somit auch nicht weggeräumt hatte.

Leicht zitternd fragte er: „Kannst du mir mal die Kerze leihen?“

Gackt reichte sie ihm wortlos und Bou achtete sorgsam darauf, nicht dessen Hand zu berühren.

Mit einem angeekelten

„Ihr seid so widerlich…“,

10 Paar Putzhandschuhen übereinander und mit Salzsäure statt Putzmittel bewaffnet, machte er sich daran den Kühlschrank zu säubern.
 

Als er schließlich fertig war, desinfizierte er noch alles und räumte dann fein säuberlich alles zurück, was nicht angebrochen, zerbrochen oder erbrochen war (wobei man das Letzte auch streichen könnte…).

Er schmiss seine Handschuhe in den Mülleimer und gab Gackt die Kerze zurück, wiederum aufpassend, nicht seine Hand zu berühren.

Während Gackt sich immer noch an der Kaffeemaschine zu schaffen machte, ging Bou zum Schrank, öffnete ihn und ein kleiner Berg von dreckigem Geschirr fällt ihm entgegen, dem er nur im letzten Moment mit einem Sprung nach hinten ausweichen kann.
 

Jetzt riss ihm der Geduldsfaden endgültig. Das geht bei ihm nun wirklich nicht schnell und es braucht schon einiges dazu, aber innerhalb von 48 Stunden drei Mal von Müll beinahe erschlagen zu werden, dass ist ihm dann doch zu viel.
 

Tobend vor Wut begann er zu brüllen.

„KOMMT ALLE IN DIE KÜCHE!! SOFORT!! KAAAAAAA~NOOOOOO~N!!! WENN DU NICHT SOFORT HIER AFTAUCHST, HETZE ICH GACKT MIT SEINEM KATANA AUF DICH!!!“.

Verwundert über Bous Wutausbruch blickte Gackt ihn überrascht an.

„Würdest du das wirklich machen?!“, fragte er und blickte ihn mit großen Hundeaugen an.

„Was denn?“, fragte Bou, der ganz den Faden verloren hatte, nachdem er mit dem Schreien fertig war.

„Mich und mein Katana auf Kanon hetzen.“, meinte er mit hoffnungsvoll glitzernden Augen.
 

Durch Bous Brüllen war Miku aufgewacht. Er tappte aus seinem Zimmer in die Küche und blinzelte verschlafen in die nur von einer Kerze erhellten Dunkelheit, in der Bou (noch immer mit wütend verzerrtem Gesicht) und Gackt (auch noch immer mit dem irren Funkeln in den Augen) standen und warteten.

„Was ist denn passiert, Bou-chan?“, fragte er und blickte ihn an.

Bou blickte ihn nur an und zog die Augenbrauen zusammen. Dann trat er einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf den Berg von dreckigem Geschirr hinter ihm frei.

Ein leises „oh…“, war das einzige, was Miku dazu einfiel.

Ganz anders reagierte jedoch Hyde, der ebenfalls wieder aufgewacht war. Er hatte nur eine Stunde geschlafen und das auch noch sehr unbequem in seinem Sessel, sodass seine Laune nicht gerade die beste war.

Mit zornigem Gesichtsausdruck kam er in die Küche und blickte sich um. Zuerst wollte er Bou zusammenfalten, warum er so rumschreie, als er dann jedoch den Dreck hinter ihm sah, verflog seine Wut.

Er war einfach nur sprachlos. Wie konnte Kanon das bloß alles geschafft haben? Mit vollkommen leerem Gesichtsausdruck stand er in der Küchentür und ließ sich schließlich auf einen Stuhl fallen.

Leise Schritten kündigten das Kommen eines weiteren Bewohners an. Noch immer in seinem rosanen Häschenpyjama steckend, kam Miyavi auf sie zu. Er war vor dem Fernsehr eingenickt und hatte bis jetzt durchgeschlafen.

Auch er blickte Bou und die Anderen fragend an.

Gackt ergriff als erster wieder das Wort.

Seine Stimme klang hoffnungsvoll und aufgeregt.

„Bou ist sauer auf Kanon, weil der wieder alles dreckig gemacht hat und wenn der nicht gleich hier auftaucht, darf ich mit ihm spielen!“

Bei diesen Worten zog er das Katana hinter seinem Rücken hervor und fuhr mit dem Finger an dessen Klinge entlang.

Bou ging indessen an jeden Schrank, öffnete die Türen und bei ausnahmslos jedem kam ihm ein Berg von dreckigem Geschirr entgegen. Schließlich war er so außer sich, dass ihm gar nicht mehr bewusst war, dass er mit Gackt sprach.

Wegen dem ganzen Dreck, der nun wieder in der Küche lag, hatte er eine Hand vor die Augen gehoben und mit der anderen suchte er nach Hyde, der noch immer am Tisch saß und schwieg.

„Tu dir keinen Zwang an, Gackt-san. Aber tu mir bitte einen Gefallen und geh mit Kanon in den Keller. Da unten liegen eh schon genug Leichen, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht drauf an.“

Als er Hyde gefunden hatte, brachte er noch ein leises

„Ich helfe dir, wenn ich wieder wach bin heraus“

und fiel dann um.

Es war doch zu viel für ihn gewesen.
 

Mit einem diabolischen Lachen und einem irren Glitzern in den Augen ging Gackt langsam in Richtung Flur und somit in Richtung von Kanons Zimmer.

„Kanon…“,

flüsterte er mit leiser Singsangstimme, als er an Hyde vorbei durch die Küchentür trat.

Miyavi, der das ganze stumm mit angesehen hatte, fasste sich an den Kopf.

‚Und noch eine Leiche mehr im Keller… Wenn das so weiter geht, können wir bald einen eigenen Friedhof aufmachen.’

Er blickte Hyde an.

„Ich glaube, ich gebe schon mal eine Annonce in der Zeitung auf, dass wir wieder ein Zimmer frei haben.“

„Nein, warte noch Miyavi-san“, meinte Hyde und erwischte Gackt gerade noch an seinem Arm.

„Gackt, warte… Denk doch einmal genauer drüber nach.“

Völlig verdutzt drehte er sich um und guckte ihn an.

„Worüber soll ich denn bitte nachdenken? Wie ich ihn töte weiß ich eh schon. Erst häng ich ihn mit den Handschellen an die Wand, dann setze ich die Daumenschrauben an und drehe sie laaaaa~ngsam zu. Anschließend-“

„Ehm nein, das habe ich jetzt nicht gemeint.“, unterbrach ihn Hyde hastig und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.

„Ich meinte eigentlich nur, dass du Kanon jetzt noch nicht umbringen solltest.“

„Warum denn nicht? Bou-san hat mich doch drum gebeten oder nicht? Ich möchte ihm ja nur einen Gefallen tun.“

„Nein, Camui.“, sagte Hyde bestimmt und mit strengem Gesichtsausdruck.

„Oh doch. Bou –san hat es mir erlaubt!“, meinte Gackt und schob trotzig die Unterlippe vor.
 

Es kam einem so vor, als sei er ein kleiner, 5-jähriger Junge, der seinen Willen nicht bekommt. Eigentlich hätte nur noch gefehlt, dass er Hyde die Zunge rausstreckt und gegen das Schienbein tritt, aber so klein war er dann nun auch wieder nicht. Aber schmollen konnte er dafür umso besser.
 

„Denk doch mal dran, Camui“, sprach Hyde ruhig auf ihn ein.

„Wenn du Kanon jetzt umbringst, hast du kein Blutopfer mehr für dein eines Ritual in ein paar Wochen, von dem du immer erzählst. Du meintest selber, Hühnerblut würde sich nicht so gut dafür eignen.“

Nachdenklich blickte Gackt ihn an.

Als wäre oben in seinem Kopf ein Schalter mit einem leisen „Pling“ umgelegt worden, änderte sich Gackts Einstellung um 180°.

„Du hast Recht, Hyde-kun… Gut, das du mich daran erinnert hast. Ich hätte mir beinahe alles verdorben.“

„Na siehst du“, seufzte Hyde erleichtert auf und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.

„Manchmal habe ich doch Recht.“

Darauf nickte Gackt und grinste Hyde an.

„Also unseretwegen kannst du Kanon ruhig jetzt schon umbringen“, meinte Miku, dessen Seme und Uke Persönlichkeit seltsamerweise derselben Meinung waren.

„Uns stört es nicht. Ganz im Gegenteil, dann haben wir weniger Müll und weniger Arbeit mit dem Aufräumen hinterher. Vor allem Bou-chan würde sich freuen.“

„Sei bloß still jetzt!“, zischte Hyde Miku an und warf ihm einen wütenden Blick zu.

„Ich habe ihn gerade davon abgehalten, noch eine weiter Leiche zu produzieren. Die stapeln sich mittlerweile schon da unten im Keller und wenn die Polizei vorbeikommt, bekommen wir alle riesige Probleme. Und das alles nur wegen seiner ständigen Wutausbrüche und Opferrituale. Wir haben einfach keinen Platz mehr!“

„Entschuldige bitte. Daran haben wir jetzt nicht gedacht.“, meinte Miku kleinlaut und schaute betreten zu Boden.

„Wir haben nur an die Vor- und nicht an die Nachteile gedacht.“

„Das haben wir gemerkt“, meinte Miyavi trocken und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Immerhin muss ich jetzt doch keine neue Annonce in der Zeitung aufgeben. Außerdem würden die doch bestimmt irgendwann misstrauisch werden, wenn wir fast alle drei Monate neue Mitbewohner suchen…“

Alle in der Küche bis auf Gackt nickten zustimmend, der gedankenverloren sein Katana wegsteckte und friedlich vor sich hinsummend (es war die Melodie eines Trauermarsches) in Richtung seines Zimmers verschwand.
 

Miku, Miyavi und Hyde blickten ihm hinterher und alle drei seufzten tief.

„Soll ich dir diesmal beim Putzen helfen, Hyde? Ich glaube diesmal hat mein andres Ego gute Laune und nichts dagegen.“

„Es wäre auf jeden Fall sehr nett… Mir tut der Rücken immer noch vom Wischen weh...“, meinte Hyde und rieb sich das besagte Körperteil.

„Es könnte allerdings auch davon kommen, dass ich eine Stunde ziemlich unbequem auf meinem Sessel geschlafen habe.“, überlegte er vor sich hinmurmelnd.

„Hast du was gesagt, Hyde-san?“, fragte Miyavi und ging in Richtung Küchentür.

„Nein, nein. Ist nicht so wichtig gewesen.“, winkte er ab und lächelte.

„Hmm nun gut. Ich werd mich dann mal wieder ins Bett legen, wenn ihr nichts dagegen habt.“

„Tu das“, meinten Miku und Hyde im Chor. Beide machten sich an die Arbeit, den ganzen Müll wegzuräumen.

Für Hyde war es wie eine Zeitschleife.

Erst vor gut zwei Stunden war er mit dem Putzen fertig gewesen und nun war er schon wieder dabei, Kanons Müll zu beseitigen.

In Gedanken hatte er Kanon auf eine Streckbank gespannt und folterte ihn mit Daumenschrauben, Brandeisen und dem Geruch von verschiedenen Seifen. Er musste unwillkürlich grinsen.

Verwundert sah Miku das kurze Aufblitzen eines Grinsens, doch eine Zehntelsekunde später war es schon wieder verschwunden und er war sich sicher, dass es nur Einbildung gewesen war.
 

Kapitel 2: Das Grauen Ende

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Chi-Chi
2008-03-06T15:06:22+00:00 06.03.2008 16:06
xDDDD
genauso hab ichs mir vorgestellt *flausch*
Von:  Chi-Chi
2007-12-10T17:43:02+00:00 10.12.2007 18:43
omfg
das machst du doch jetzt nicht echt, oder?
xDDDD
naja
gomen, wgn dieser komischen ens von mir >__< gomeeeen
Von: abgemeldet
2007-10-23T20:53:55+00:00 23.10.2007 22:53
und???du musst weiterschreeiben......bitte^^ hört sich schon recht gut an^^
Von:  Eilleen456
2007-10-23T19:10:13+00:00 23.10.2007 21:10
Hört sich nach mehr an. Schreib weiter. Danke



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