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Macabre - Owari desu ka?

von

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Prolog

An einem kleinen Tisch, in einem kleinen Raum, im Backstagebereich des Tokyo Domes, saßen fünf junge Männer, Kyo, Kaoru, Die, Shinya und Toshiya, auch bekannt als Dir en grey und redeten über ihr bevorstehendes Konzert. „Na, was meint ihr wie viele Fans werden heute dabei sein?“, fragte Kyo ganz aufgeregt.

„Hmmmm… ich weiß ja nicht, hmmm… keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht“, erklärte Toshiya sich.

„Ach Totchi, du hast doch auch nie ne Ahnung von nix. Da weiß ne Salami ja manchmal mehr“, scherzte Die.

„Na wie sieht es aus, wollen wir noch ein bisschen was proben bevor es losgeht?“, fragte Kaoru in die Runde.

„Hai“, kam es ihm von allen Seiten entgegen. Also machten sie sich auf den Weg in Richtung Bühne. Dort angekommen nahmen sie auch gleich ihre Instrumente und fingen an zu proben.
 

„fukaki goku no kokoro, keshite modore wa shinai

ashita o sawarenai jigyakuteki haibokusha

Suicide is the proof of life
 

te no naka ni wa aisurubeki hito sae mo hanabanashiku chitte

te no naka ni wa ikita imi kizande mo munashiki hana to chiru [1]“,
 

hallte Kyos Stimme durch die leere Halle.

Nach ungefähr einer halben Stunde und fünf weiteren Songs, waren die Jungs von Dir en grey, geschafft und ausgelaugt. „So Jungs, ich brauch jetzt erstmal ne Pause und ne vernünftige Dusche“, meldete Kaoru sich zu Wort.

„Das kann ich auch gebrauchen“, stimmte allgemeines Gemurmel zu.

Nachdem alle geduscht und ausgeruht waren, merkte Shinya an: „Ich glaub, wir sollten mal langsam anfangen uns Fertig zu machen.“

Mit einem Blick auf seine Uhr stimmte Kaoru zu: „Hai, wir haben nur noch zwei Stunden bis zu unserem Auftritt, sonst wird das wieder Hektik in letzter Sekunde.“ Mit diesen Worten stand er auf, um sich ein passendes Bühnenoutfit heraus zu suchen.

„Hektik wird es heute so oder so geben“, meinte Toshi leise zu Die und zwinkerte ihm zu. Der Angesprochene warf Toshi einen viel sagenden Blick zu und grinste in sich hinein, während er auch aufstand.

Etwa eine ¾ Stunde vor Konzertbeginn setzte doch die Hektik ein, die man eigentlich vermeiden wollte. Hier und da rannte jemand durch die Gegend, suchte entweder Kleidungsstücke, Haargel oder seine Drum-Sticks. Wie immer war es ziemlich ruhig, weil jeder Member bei seinen Vorbereitungen auch noch mal alles, was sie heute spielen würden, im Kopf durchging.

Inzwischen waren schon fast alle fertig, bis auf eine Person. Diese lief in fast dem ganzen Backstagebereich herum und schien anscheinend immer noch etwas zu suchen. So langsam war er mit seinem Latein am Ende bis ihm schließlich der Geduldsfaden riss:

“Verdammt nochmal! Wo ist mein Haarspray hin, Die?”, rief Kaoru aus.

“Woher soll ich denn wissen, wo du deine Sachen hinschmeißt?”, kam statt einer Antwort, eine Gegenfrage vom eben Angesprochenen.

„Du benutzt es doch immer, also kannst nur du es gehabt haben und ich muss es jetzt suchen“, blaffte Kaoru ihn an, jedoch ohne auf eine weitere Antwort zu warten. Doch Die antwortete: „Ja, was weiß ich! Diesmal hatte ich es nicht, frag doch mal Toshi.“

„Toshi?“, kam es vom inzwischen genervten Leader.

„Nani?“, gab dieser verwirrt zurück.

„Oh man, hier hört aber auch niemand zu“, regte sich der Leader auf.

„Hast du etwa was zu mir gesagt?“, fragte der immer noch verwirrte Toshi.

“Nein, aber du hast deine Ohren doch sonst auch überall!”, regte sich Kaoru nun auf.

“Was ist denn jetzt mit dir los? Normalerweise meckerst du, weil ich überall zuhöre und jetzt meckerst du, weil ich nicht überall zuhöre? Diese Logik muss mal einer verstehen.”, sagte Toshi erstaunt und zwinkerte Die hinter Kaorus Rücken zu.

“Hast du mein Haarspray gehabt?”, überging Kaoru Toshis vorherige Aussage.

“Nein, und bevor du weiter fragst, ich habe dein ach so geliebtes Haarspray auch nicht gesehen.”, beantwortete Toshi Kaorus Frage.

“Hmpf”, war das einzige was man noch von Kaoru hörte, bevor er um die Ecke verschwand, um sein Haarspray zu suchen.
 

[1] Auszug aus Dir en greys The Final

Das Konzert

Als Kaoru verschwunden war, fragte Die mit einem breiten Grinsen im Gesicht: ”Toshi, wo hast du sein Haarspray denn nun versteckt?”

„Ich hab es nicht versteckt!”, kam es scheinheilig von dem Bassisten.

„Wie? Du hast es nicht versteckt? Das wollten wir doch eigentlich, oder etwa nicht?”, fragte Die erstaunt.

„Hai, wollten wir und haben wir auch”, meinte Toshi geheimnisvoll.

“Hä? Erst sagst du, du hast es nicht versteckt und dann sagst du, du hast es doch versteckt? Das ist doch jetzt völlig unlogisch!”, überlegte ein verwirrter Die.

“Naja, versteckt habe ich es ja auch nicht, ich habe es nur im übertragenen Sinne versteckt, es steht ja noch auf Kaos Tisch”, erklärte Toshi.

“Ich glaube, du hast was mit deinen Augen. Da steht kein Haarspray!”, sagte Die verwundert über Toshis Fantasie.

“Doch, doch!”, sagte Toshi und ging zu Kaos Tisch.

“Sag mal Toshi, hast du Fieber? Oder irgendeine andere Krankheit?”, meldete sich nun auch das bandeigene Warumono zu Wort und fühlte die Stirn des Bassisten.

”Nein, Fieber hat er nicht”, informierte Kyo die anderen, wobei man hören konnte wie Shinya ausatmete, weil er die Luft angehalten hatte. Kyo sprang um Toshi herum, um auch andere Krankheiten ausschließen zu können.

"Man, Kyo, lass das doch mal sein. Ich hab schon keine Krankheit.", meinte Toshi nun etwas säuerlich.

"Hier ist das Haarspray", verkündete er und hielt eine Dose hoch, die nicht sehr nach Haarspray aussah, sondern eher wie die Dose von einem Auto-Pflege-Spray.

"Ich hab sie ein bisschen umlackiert", beantwortete Toshi die unausgesprochene Frage der anderen drei Bandmember.

„Wow, also ich muss schon sagen, das hast du wirklich gut hinbekommen. Respekt!“, bewunderte Kyo die neue/alte Haarspraydose.
 

„Wo bleibt Kao denn? Wir müssen in 15min auftreten!“, fragte Shinya ganz besorgt.

„Ich wette, dass Mr. Ich-brauche-jeden-Tag-meine-Dosis-Haarspray gerade in den Supermarkt gefahren ist, um sich eine neue Dose zu kaufen“, eiferte Toshi gleich drauf los.

„Leider muss ich sagen: Du hast die wette verloren, Toshi. Die, darf ich dein Haarspray haben? Ich hab meins nicht gefunden“, fragte Kaoru.

„Natürlich“, gab Die ihm auch sofort die Erlaubnis, wobei Toshi ihn angrinste.

Das ließ Kaoru sich nicht zweimal sagen, nahm sich Dies Haarspray und fing gleich darauf an, an seinen Haaren herumzuzupfen. Er war jedoch sehr in Eile, weil Dir en grey in 10min ihren Auftritt hatten, daher achtete er auch nicht darauf, was er sich da eigentlich genommen hatte. Die indes hatte schon Mühe mit dem Luftholen, weil er sich ein Lachen verkneifen musste. Schon fragte Toshi: “Was hast du denn, Die?“

„Daa…..guck…. guck mal….Kkk… Kaos Haa…. Haare. Diiie… bekomm’n nehhhn roohot schimmaaha…“, Die hatte eindeutig Mühe Toshi aufzuklären. Dadurch wurden die andern Bandmitglieder auch aufmerksam, auf die neue Frisur ihres Leaders und Toshi stimmte in Die’s stummes Lachen mit ein.

„Was hat er sssich denn da für ein Sssspray geeenommen?“, fragte Shinya, bei dem man hörte, dass auch er sich eindeutig das Lachen verkneifen musste.

„N’jaahaa, dasss iss, hahaaalt so ne… Moment!“, Die musste sich erst sammeln bevor er erneut zum Sprechen ansetzte: „Also, das Spraii nehme ich immah wenn meine Haahare schon ein bisschen ausgebleicht sind. In dem Spraiii ist ein bisschen rohot mit drinne, vergleich es mit Karnevalsspraiii. Außerdem sieht man es bei ihm nicht so dolle, find’ ich jedenfallsss.“, erklärte Die.

„Aber wenn er so weiter mahacht, sind seine Haahare gleich ganz roohot“, mischte Kyo sich jetzt noch ein.
 

Wie, als hätte er auf diesen Moment gewartet, rief Kaoru: „So Fertig, wir können dann los!“ Er warf noch schnell einen Blick in den Spiegel, um sich zu vergewissern, dass auch alles an seinem Platz lag. Plötzlich erstarrte er, als er sah welche Farbe seine Haare nun hatten, und schrie: „AHH…DIE!! Was ist das denn für ein Zeug gewesen? Ich seh’ ja aus wie PUMUCKL!“

„Danke“, erwiderte Die beleidigt, nahm sich seine Gitarre und stapfte in Richtung Bühne davon.

„Verdammt, das bekomme ich jetzt auf die Schnelle auch nicht mehr raus“, meckerte Kaoru.

„Und du wirst es auch gar nicht erst versuchen. Wir müssen jetzt nämlich auf die Bühne. Und außerdem fällt es auch gar nicht so dolle auf, weil es nur ein leichter Rotschimmer ist“, log das Warumono, jedoch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Damit war das Thema für ihn beendet und er folgte Die zum Bühnenaufgang. Die anderen taten es ihm gleich, wobei Kaoru von Shinya mitgezogen werden musste.
 

Die beachtete Kaoru während des Konzertes kein bisschen. Kaoru fühlte sich immer schlechter, weil er seinen besten Freund indirekt als Pumuckl bezeichnet hatte. Er nahm sich vor, während der Pause mit ihm zu reden. Während sie die ersten Lieder spielten, hatte Kaoru genug Zeit Die zu beobachten, weil er diese Lieder so oft gespielt hatte, dass er sich jetzt nicht mehr auf das Spielen konzentrieren musste. Aber Die beachtete ihn immer noch nicht. Kaoru musste unbedingt mir ihm reden, er hielt es nicht länger aus, dass Die sauer auf ihn war, er wurde schon regelrecht nervös. Dadurch musste er sich jetzt auch wieder mehr auf das Spielen konzentrieren, nicht das er in seiner Nervosität noch einen Fehler machte.

Nach zwei weiteren Liedern haben sie endlich eine Pause gemacht. Diese kam für alle auch sehr gelegen, Kyo musste sich das Blut abwischen, Kaoru wollte mit Die reden, und alle wollten sich dringend umziehen. Dies war jedoch für Kaoru erstmal zweitrangig. Er musste er mit seinem besten Freund reden.

„Oh man, ist mir was heiß! Ich schwitze wie ein Schwein, ich brauch ne Dusche!“, jammerte Die.

„Ich wusste doch, dass du zur Hälfte ein Schwein bist, aber das musst du uns nicht auch noch unter die Nase reiben, das ist nämlich ekelig. Und wo ich jetzt die Bestätigung habe, Die, da sag ich dir, kann unsere Freundschaft nicht mehr so sein, wie sie einmal war“, gab Kyo grinsend seinen Kommentar dazu ab. Doch Die ließ nicht lange auf sich warten und konterte: „Das musst du gerade sagen, du Suizid gefährdetes Monster.“

„Jetzt hört doch mal mit dem gekabbel auf! Das könnt ihr nach dem Konzert von mir aus fortsetzen.“, meckerte Shinya.

„Ja Papa“, kam es im Chor von Die und Kyo, worauf hin die beiden sich angrinsten.

„Aber jetzt mal ehrlich Die, jedes Mal wenn du diesen schrecklichen Pullover anziehst, meckerst du nachher darüber das dir so heiß ist. Warum ziehst du ihn dann überhaupt an?“, wollte Shinya wissen.

„Ja, weil ich den halt so toll finde, und der ist so schön warm!“, ereiferte sich Die bevor ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf: „Verdammt! Deswegen ist mir auf der Bühne auch immer so heiß. So’n Mist!“

„Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“, lachte Kyo.

„Man, bist du ne Wurst, dass wusste sogar ich!“, sagte Toshi und stieg in Kyos Lachen mit ein. Selbst Shinya’s Mundwinkel zuckten leicht.

„Duuhuu, Die?“, fragte Kaoru vorsichtig.

„Was?“, antwortete der zweite Gitarrist ärgerlich.

„Es tut mir Leid wegen vorhin! Ich meine, die Sache mit Pumuckl. Du siehst nicht so aus, sondern nur ich. Das hatte doch gar nichts mit dir zu tun. Verzeihst du mir?“, entschuldigte sich Kaoru.

„Aber klar, Baka! So eine Entschuldigung muss man doch annehmen“, grinste Die.

„Hey, wer ist hier der Baka? Ich weiß wenigstens, dass man in einem Pullover bei so einer Hitze schwitzt, selbst Toshi weiß das!“, lachte Kaoru jetzt auch.

Während die beiden noch weiter rumalberten, zogen sich die anderen um, weil die Pause gleich zu Ende war.

„Los wir müssen wieder“, sagte Kyo und Dir en grey gingen wieder auf die Bühne um die zweite Hälfte des Konzertes zu spielen. Jetzt war es für Kaoru auch eine viel entspanntere Atmosphäre, da Die nicht mehr sauer war.
 

Während dem ersten Lied bemerkte Die, dass er und Kaoru sich vergessen hatten umzuziehen. Er bemerkte auch wie ihm schon wieder sehr warm wurde und er verfluchte sich dafür, sich nicht mehr umgezogen zu haben.

Langsam wurde ihm unerträglich heiß und er sehnte sich die nächste Pause herbei.

In der ganzen Halle war es warm, aber Dir en grey gaben 100% und mehr. Die Gitarristen und der Bassist sprangen durch die Gegend und Kyo lieferte eine Atemberaubende Show, die jeden mitfühlen ließ. Mal sang er mit einer ruhigen Stimme und ein anderes Mal holte er alles aus ihr heraus.

Die allerdings hatte inzwischen mit sich zu kämpfen. Er merkte wie ihm leicht Schwindelig wurde, deshalb setzte er kurz mit dem Spielen aus um sich wieder zu beruhigen. Ihm wurde kurz schwarz vor den Augen, aber danach konnte er problemlos weiterspielen.

Nun kam auch endlich die lang ersehnte Pause.

„Oh man, ich muss aus diesem Pullover raus, der bringt mich noch um!“, merkte Die an.

„Na, wenn man fast umkippt und vorher sein Wasser in die Menge schüttet, würde ich den trotzdem anbehalten, weil der ja so toll und so schön warm ist!“, meinte Toshi ironisch.

„Woher weißt du denn davon?“, fragte Die erstaunt.

„Nenn mich Gott“, war das einzige was Toshi darauf erwiderte.

Nachdem sich alle, einschließlich Die und Kaoru, umgezogen hatten, gingen sie wieder auf die Bühne, um das Konzert zu Ende zu spielen.
 

Als alle ihre Plektren und Sticks in die tosende Menge geschmissen hatten, gingen sie in den Backstagebereich, um sich auszuruhen.

„Die?“, sprach Kaoru seinen besten Freund an.

„Hai! Anwesend und lebe noch!“, meldete sich der Angesprochene und salutierte einmal.

„Hast du nicht Bock gleich was Trinken zu gehen? Das gelungene Konzert muss doch gefeiert werden“, fragte Kaoru.

„Klar, bin dabei.“

„Ich glaube nicht, dass du das in deiner Verfassung machen solltest, es könnte sonst etwas passieren!“, gab Shinya zu bedenken, jedoch wusste er noch nicht wie Recht er damit behalten sollte.

„In welcher Verfassung bin ich denn?“, Die tat als wüsste er nicht wovon Shinya sprach.

„Na, ich meine deine Fast-Ohnmacht!“

„Ach, da wird schon nichts passieren! Ich fühl mich jetzt doch wieder blendend! Also, wer ist noch dabei?“, fragte Die in die Runde.

„Ich“, Kam es dreistimmig von Toshiya, Kyo und Shinya.

„Hm... was ist das denn? Was sucht eine Auto-Pflege-Dose auf meinem Tisch? Die gehört hier doch gar nicht hin?“, fraget Kaoru sich im stillen. „Weiß das zufällig einer von euch? Oder gehört die einem von euch?“

„Was denn?“, fragte Toshi.

„Na, die Dose hier:“

„Nö, noch nie gesehen.“

Kaoru sprühte etwas auf ein Tuch, um zu sehen welche Farbe es ist, um sie eventuell seinem Besitzer zuordnen zu können. Als jedoch keine Farbe auf dem Tuch war, stutzte er.

‚Hm… Klarlack?’, dachte er. Doch dann stieg ihm ein bekannter Duft in die Nase ‚Auto-Klarlack der riecht wie meine Haare? Das riecht gewaltig nach Toshi.’

„Toshi? Hast du etwas damit zu tun?“

„Hm? Womit? Hab ich wieder nicht zugehört? Tut mir leid, nächstes Mal höre ich wieder zu, ich werd’s auch nicht vergessen. Wiederholst du das bitte noch ein Mal für mich?“

„Warum so freundlich? Was ausgefressen? Hast du den Auto-Klarlack, der riecht wie meine Haare hier hin gestellt?“

„Verarsch mich nicht!“, Toshi musste lachen. „Das Autozeugs soll wie deine Haare riechen?“

„Toshi?“, Kaoru wurde langsam böse.

„Ich hab damit nix zu tun!“

„Anscheinend bist du aber bestens Informiert, wenn du schon weißt, dass du, womit auch immer, nix zu tun hast!“

„Hey! Ich sehe die Dose zum ersten Mal!“

„Die?“

„Ich auch!“

„Was du auch?“

„Ich sehe die Dose auch zum ersten Mal!“

„Kyo?“

„Das Kyo sieht die Dose auch zum ersten Mal!“

„Seit wann sprichst du von dir in der dritten Person? Das macht doch sonst nur Shin? Naja, egal.“

„Seit heute.“

„Ich schwöre euch, wenn ich herausfinde, wer von euch das war, den bring ich eigenhändig um!“, damit verschwand Kaoru, um sich zu duschen.

„War ja mal wieder klar! Shin wird nicht gefragt!“, regte Toshi sich auf.

„Das Shin ist ja auch zu brav, Kao traut dem Shin so was ja nicht zu.“

„Lass es Kyo, das steht dir nicht in der dritten Person zu reden! Aber jez mal ehrlich, den Spaß war es mir wert! So etwas bekommen wir nie wieder zu sehen!“
 

Nach etwa zwei Stunden machten sie sich frisch geduscht, ausgeruht und aufgestylt auf den Weg, in den nächstgelegenen Club. Eine viertel Stunde später, kamen sie bei dem Club an. Sie waren zu Fuß gegangen, da alle etwas trinken wollten.

„Boah, das ja ne lange Schlange!“, sagte Die.

„Wartet kurz hier“, sagte Kaoru und verschwand in Richtung Eingang. Fünf min. später kam er wieder.

„Los Jungs, wir können rein!“, rief Kaoru ihnen entgegen.

Drinnen war es schon sehr voll. Sie suchten sich in der hintersten Ecke einen Tisch und Die und Toshi holten die erste Runde zu Trinken.

„Kao, wie hast du es geschafft, dass wir sofort rein konnten?“, fragte das Warumono neugierig.

„Hmm… Wie würde Totchi jetzt sagen? Nenn mich Gott!“, erwiderte Kaoru.

„Ach man, jetzt sag doch mal“, bettelte Kyo.

„Ich kenne den Türsteher. Erklärung genug? Oder willst du noch etwas wissen?“, gab Kaoru als antwort.

Kyo entgegnete grinsend: „Nein, nein! Bloß nicht! Die Details will ich nun auch nicht wissen!“

Die und Toshi kamen mit den Getränken zurück und verteilten diese.

„Was willst du nicht wissen, Kyo?“, fragte Toshi auch sofort, da er nur den letzten Teil von Kyo’s Aussage mitbekommen hatte. Denn er war ja überhaupt nicht Neugierig.

„Das geht dich überhaupt nix an, du neugieriges Riesenbaby!“, erwiderte Kyo. Toshi drehte sich beleidigt von Kyo weg und fing ein Gespräch mit Shinya an. Die erzählte Kaoru während dessen von einer hübschen Blondine, die er an der Bar gesehen hatte. Kyo lehnte sich zurück und weil er keine Lust hatte, bei den Gesprächen zuzuhören, schaute er sich diesen Club mal etwas genauer an. Es war sehr dunkel in dem ganzen Raum. Neben dem Eingang war eine Garderobe, wo jedoch keine einzige Jacke hing. Sein Blick glitt weiter nach rechts zur Bar. Dort saßen vereinzelt ein paar Menschen auf den Barhockern und soweit er erkennen konnte auch Die’s Blondine. Die meisten Leute feierten auf der Tanzfläche. Trotzdem, dass sie schon so berühmt waren, sprach sie niemand an, obwohl man sie hier eigendlich kennen müsste. Auch die Musik war gut, hier konnte er sich dran gewöhnen, dieser Club gefiel ihm. Inzwischen hatten Shinya und Toshi schon die zweite Runde geholt, obwohl Kyo noch nicht einmal mit seinem ersten Glas fertig war, also exte er es.

So langsam heiterte die Stimmung ein bisschen auf, Kaoru und Toshi lachten über die Tanzenden. Einer hatte es ihnen besonders angetan. Das konnte man schon nicht mehr als tanzen bezeichnen. Der Mann hatte Glück, wenn er sich bei den Verrenkungen nichts brach.

„Was meinst du dazu Kyo?“, fragte Die, der gerade mit Shinya über das nächste Konzert sprach.

„Nani? Was ’oll ich wozu mein’n?“, fragte Kyo, dem das sprechen schon ein bisschen schwer viel.

„Dazu, dass unser Shin-chan behauptet, zu dem nächsten Konzert werden nicht so viele Fans kommen, wie zu dem Heute.“

„Hmm... entwed’r es komm’n genauso wiele oda mehr. Aba auf gar ’einen fall wen’ger!“, beantwortet Kyo.

Die sah sich nach Kaoru um, er brauchte einen Helfer, um die nächste Runde zu hohlen. Die wuschelte ihm durch die Haare um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Ah, Die, jetzt hast du meine Frisur ruiniert!“, meckerte Kaoru auch sofort los.

„Ach, du hattest so etwas, wie eine Frisur?“, scherzte Die.

„Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd, du Haarfanatiker“, gab Toshi seinen Senf dazu.

„Kommst du mit, die nächste Runde hohlen?“, fragte Die an Kaoru gewandt.

„Ja, dann los“. Mit diesen Worten erhob Kaoru sich und ging in Richtung Bar davon.
 

Zwei Stunden und 9 Runden später: „So wist’a was? Ich geh’ jez’ an’ne Bahr un’ frag die Blondihne da, ob se mit mia noch ein’n trink’n tut“, verkündete ein leicht angeheiterter Die und schwankte in Richtung Bar.

„Vielleicht sollte er das nicht tun“, gab Shinya zu bedenken.

„Was? Das Trinken oder das mit der Blondine Trinken?“, hakte Kaoru nach.

„Beides!“ Darauf ging Kaoru nicht weiter ein und sah seinem besten Freund hinter her, konnte ihn aber schon nicht mehr ausfindig machen. Mit seinen Augen suchte er alles nach Die ab. Nach wenigen Augenblicken hatte er ihn auch gefunden und sprang entsetzt auf.

„Hui, Kao was’n los, du muscht misch nischt scho erschlecken!“, erschreckte sich Toshi.

„Die!“, war das einzigste was Kaoru rief und eilte zu der Stelle, wo er Die liegen gesehen hatte. Als die anderen endlich verstanden hatten, sprangen auch sie auf und liefen zu Kaoru. Dieser hatte sich inzwischen neben Die gekniet und schlug ihm leicht ins Gesicht, um ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen. Doch dieser Versuch misslang kläglich.

Reif für die Insel?

Vier junge Menschen saßen unruhig auf ihren Stühlen und warteten auf den zuständigen Arzt. „Ich halte diese sterile Umgebung nicht mehr aus! Kommt jemand mit raus, rauchen?“, fragte Kyo.

„Ich komm mit“, hörte man Shinya sagen. Die anderen drei schauten ihn verdutzt an.

„Was guckt ihr denn so? Ich brauch halt frische Luft, und außerdem halte ich es hier drinnen auch nicht mehr aus. Ich will doch nicht rauchen, wer bin ich denn?!“, empörte Shinya sich.

„Ja, ist ja gut. Na dann komm, Chibi!“, mit diesen Worten setzte Kyo sich in Bewegung, um zum Ausgang zu gehen. Auf dem Weg nach Draußen sagte keiner der Beiden ein Wort. Sie hingen ihren eigenen Gedanken nach.

Als sie draußen waren atmete Shinya erst einmal tief durch.

„Hoffentlich wird er wieder gesund!“, dachte er sich, als er Kyo beim rauchen zusah. Kyo starrte in die Ferne und zog abwesend an seiner Zigarette. Die Häuser um ihn herum, schienen ihn zu erdrücken. Für ihn war es in diesen Moment viel zu laut, Autos hupten, Kinder schrieen und die Sirene eines Krankenwagens heulte. Bei diesem Geräusch kamen ihm unweigerlich wieder die Bilder, des vergangenen Abends in den Sinn. Die am Boden liegend, Kaoru der ihn versucht auf zu wecken, die Notärzte die Die aus dem Club trugen und schließlich wie der Krankenwagen weg fuhr. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. Er schüttelte den Kopf um die Bilder loszuwerden. Das unerträglichste für ihn und wahrscheinlich auch die anderen, war, dass sie nicht wussten, was mit Die nun los war. Die Notärzte hatten zu ihnen gesagt, dass sie doch bitte erst morgen früh ins Krankenhaus kommen sollten, denn heute würden sie sowieso nichts mehr für ihn tun können. Also waren sie auch erst am Nächsten Morgen hier her gefahren. Am Abend zuvor waren sie alle mit zu Shinya gefahren, da keiner den Nerv hatte alleine zu Hause herum zu sitzen. Trotzdem hatten sie in dieser Nacht kein Auge zu bekommen.

Als Kyo mit seiner Zigarette fertig war, gingen er und Shinya wieder zu den Anderen. Auch hier hing jeder seinen eigenen Gedanken nach.

Endlich kam der Arzt, der Die behandelte, zu ihnen.

„Guten Tag, Sie sind Freunde von Andou-san?“, fragte der Arzt überflüssiger Weise.

„Hai“, antwortete Kaoru schlicht.

„Sein Zustand ist im Moment recht stabil. Wir müssen jedoch auch damit rechnen, dass er sich wieder verschlechtern kann. Er war gesundheitlich sehr angegriffen, der Alkohol hat das aber auch nicht gerade verbessert. Können Sie mir vielleicht sagen, was seinem Kreislauf so geschadet haben könnte?“

„Wir haben gestern Abend ein Konzert gegeben, dabei ist er fast Ohnmächtig geworden“, murmelte Shinya.

„Also gehe ich auch recht in der Annahme, wenn ich behaupte, dass Andou-san auch kein Wasser getrunken hat?“

„Hai“

„Er wird jetzt sehr viel Ruhe benötigen, damit sich sein Kreislauf wieder normalisiert. Das heißt, er kann auch vorerst keine Konzerte mehr geben. Sie können ihn jetzt aber gerne besuchen.“

In Die’s Zimmer standen noch zwei andere Betten, die aber leer waren. Der Raum war nicht, wie der Rest des Krankenhauses, in Weiß gehalten, sondern in Gelb- und Orangetönen. Dadurch wirkte der Raum nicht ganz so steril, wie der Rest des Krankenhauses.

Die lag auf seinem Bett und schien fern zu sehen. Als die anderen eintraten, sah er zur Tür.
 


 

Zwei Wochen später
 

„Endlich kann ich hier raus! Diese sterile Umgebung macht mich noch ganz wuschig“, rief Die freudig aus.

„Na, da freu dich mal nicht zu früh“, erwiderte Toshi, woraufhin Die skeptisch guckte.

„Du musst dich noch zwei Wochen lang schonen, meinte der Arzt. Das heißt: Zwei Wochen lang kein Gitarre spielen.“, erklärte Kaoru.

„Genau das, was ich wollte!“, meinte Die ironisch.

„Ach und danach kannst du dann auch 3 Wochen lang nicht spielen“, redete Kaoru weiter.

„Ja Super! Weswegen das jez nich?“, fragte Die enttäuscht.

„Weil wir in den Urlaub fahren! Das wird bestimmt voll Sugoi!!“, freute Kyo sich.

„Wow! Das ich das noch erleben darf: Die Giftspritze freut sich!“, neckte Die und verfehlte seine Wirkung nicht. Kyo warf ihm einen seiner besten Warumono Blicke zu.

„Aber das haben wir uns auch alle verdient, mal in den Urlaub zu fahren“, sagte Shinya.

„Ich mein’, wir sind ja sowieso alle so angespannt. Da brauchen wir auch mal Entspannung.“

„Ich nicht mehr! Ich hatte gerade zwei Wochen Entspannung“, grinste Die, als antwort.

„Ja, du! Baka! Du bist aber nicht alleine, wir sind auch noch da“, meinte Toshi und winkte mit seiner Hand vor Die’s Gesicht.

„Ja, ist ja gut! Aber könnten wir hier jetzt endlich raus? Sonst könnt ihr mich gleich wieder einweisen.“

„Hai! Gehen wir“, sagte Kaoru bestimmend: „Wir wollen ja nicht das du uns hier gleich wieder aus den Latschen kippst.“
 

„Ach Kao! Warum seid ihr denn mit deiner kleinen Gurke gekommen? Wir sind zu fünft und nicht zu zweit!“, meckerte Die, als er den lilafarbenen Golf auf dem Parkplatz stehen sah.

„Auch noch Ansprüche stellen! Ich fass’ es nicht! Sei froh das wir dich überhaupt abholen!“

„Aber…“, wollte Die weiter diskutieren, aber Toshi schnitt ihm das Wort ab: „Nix aber! Shin’s Auto ist nicht aufgetankt und meins hat doch ’nen Totalschaden.“

„Shin, tank dein Auto auf“, wandte Die sich nun an Shin.

„NEIN! Das geht doch nicht! Dann fahre ich ja damit und dann verschmutze ich doch die Umwelt und durch die Abgase geht die Ozonschicht weiter kaputt.“

„Boah, Shin du bist voll der Gesundheits- und Umweltfanatiker! Aber es ist doch egal, ob du fährst oder nicht, das passiert doch sowieso!“, diskutierte Die weiter.

„Erstens stimmt das nicht und zweitens: Na und!“, verteidigte Shin sich.

„Und außerdem, wenn du damit nicht fahren willst, warum hast du dann eins? Verkauf’ es doch!“

„Los, jetzt hör auf zu diskutieren und steig ein, Die!“, beendete Kaoru den Wortwechsel. Die wusste dass, dies das letzte Wort des Leaders war und so stieg er murrend in das Auto ein. Shinya hatte den besten Platz ergattert, er saß auf dem Beifahrersitz. Kyo allerdings, saß zwischen Die und Toshi und setzte einen Gesichtsausdruck auf, der den beiden sagen sollte, dass sie ihn in Ruhe lassen sollten. Doch, da die beiden das gewohnt waren, ärgerten sie ihn trotzdem. Toshi zog Kyo immer leicht an den Haare, worauf er immer ein Knurren als antwort erhielt. Die piekste Kyo immer leicht in die Seite und Kyo versuchte ihn daraufhin immer zu schlagen, was ihm aber misslang, da Die, im Gegensatz zu ihm, die Augen auf hatte. Bis auf diese kleinen Zwischenfälle verlief die Fahrt angenehm ruhig.

„Wo fahren wir denn jetzt eigendlich hin?“, fragte Die neugierig.

„Zum Studio“, war Kaorus einzige antwort. Und als hätte er nur auf diesen Moment gewartet, fragte Toshi sofort: „Wie lange noch?“

Von da an war für Kyo klar, dass er jetzt nicht mal mehr an Schlaf denken brauchte, da Toshi jetzt alle zwei Minuten fragen würde und Kaoru immer genervter werden würde.
 

„So, da wir jetzt ja genug Zeit haben, könnten wir hier auch mal richtig sauber machen!“, verkündete Kaoru.

Alle stöhnten auf. Alle, bis auf Die: „Na dann macht ihr mal sauber, ich muss mich ja noch schonen!“

„Du auch! Saubermachen ist nicht anstrengend, und wenn doch, finden wir schon noch was für dich“, meinte Kyo nur dazu.

„Ok, aber ein Versuch war es ja wert!“, grinste Die.

„Aber wenn wir hier schon mal richtig sauber machen, dann können wir hier auch gleich mal neu streichen“, machte Shinya den Vorschlag.

„Wir haben jetzt ja zwei Wochen Zeit, weil BigRed ja nicht spielen kann und ohne ihn macht es ja eh keinen Sinn.“

Nachdem sie sich darauf geeinigt hatten, dass die Wand giftgrün und die Decke schwarz werden sollte, wurden die Aufgaben verteilt. Die und Kaoru sollten in den Baumarkt fahren und die Sachen zum Streichen besorgen. Kyo und Shinya waren für das Ausräumen zuständig und Toshiya war der Mann für Staubsauger und Staublappen, weil die anderen hofften, er würde dadurch nichts kaputt machen. Shinya holte ein paar Umzugskartons und Toshi fing mit dem Abstauben an. Als soweit alles eingeräumt war, wollte Toshi den Raum einmal absaugen. Er steckte also den Stecker in die Steckdose und schaltete das Gerät ein. Es gab nur einen lauten Knall und der Staubsauger ging wieder aus, genauso wie das Licht. Shinya fing an zu wimmern und Toshi an zu husten, weil er mitten in einer Rauchwolke stand. Daraufhin brach Kyo in schallendes Gelächter aus. Nach dem er sich beruhigt hatte, schaute er erst nach Shin, um diesen zu beruhigen und dann nach Toshi, um diesen aus der Rauchwolke zu ziehen, damit der nicht noch an seinem Husten starb, denn wenn Toshi auch noch aussetzen musste, dann könnte sich die Band gleich ganz auflösen. Als Shin beruhigt war und Toshi wieder atmen konnte, ging er den Sicherungskasten suchen. Diesen auch sogleich gefunden, schaltete er das Licht wieder ein. Jetzt musste nur noch ein neuer Staubsauger her, um den Dreck, den der Alte gemacht hatte, wieder weg zu machen.

„Und da sag mir mal noch einer, Staubsauger sind das Beste was es gibt, um den Dreck weg zu machen. Unser Staubsauger macht den Dreck! Welch eine Ironie“, murmelte Kyo vor sich hin, als er wieder zu den anderen ging. Dort angekommen schnappte er sich sein Handy, um Die anzurufen und ihm zu sagen, dass sie einen Staubsauger mitbringen sollten. „Hä, warum das denn? Wir haben doch einen?“

„Hatten! Toshi hat ihn kaputt gemacht“

„Ah, dieser Volltrottel! Na gut, machen wir. Bis gleich!“ Nun hieß es warten, bis Kaoru und Die wieder da waren.
 

„Wo wart ihr so lange? Ihr habt Glück, dass wir hier noch keine Wurzeln geschlagen haben, dann könnten wir jetzt nicht mehr mithelfen“, gab Kyo zum besten.

„Ach, ich hab deinen trockenen Humor so sehr vermisst!“, konterte Die. Daraufhin zeigte Kyo ihm den Mittelfinger.

„Hört auf euch zu zanken!“, ging Kaoru eilig dazwischen, bevor die Situation noch ausartete. Dann wandte er sich an Toshi: „Wie hast du das denn nun wieder hinbekommen? Da gibt man dir mal einen Staubsauger, weil man denkt, den bekommst du nicht kaputt und dann so was… es ist ja auch ein Wunder, dass du mit dem Staubtuch nicht die ganze Bude in die Luft gejagt hast.“

„Man, da kann ich doch auch nix für, wenn der Staubsaugerstecker kaputt ist“, schmollte Toshi.

„Naja, ist ja jetzt auch egal. Shin könntest du den Dreck gerade wegsaugen?“, fragte Kaoru.

„Tze“, hörte man nur aus der Ecke, in der Toshi vermutlich saß.

Nachdem alles Sauber war, fingen die anderen Member an die Wände zu Streichen. Plötzlich sprang Toshi auf und verkündete: „Ich will auch Streichen“

„Na hier, dann nimm dir ne Rolle!“
 

Nach vier Stunden, zwei kaputten Malerrollen und drei umgestürzten Farbeimern, lagen die Jungs von Dir en grey geschafft in der Ecke.

Mit einem Mal fing Toshi an zu singen: „Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich? Bin ausgesprochen fröhlich, so fröhlich war ich nie. Ich war schon öfters fröhlich, ganz fröhlich, ganz fröhlich. Doch so verblüffend fröhlich, war ich bis heut noch nie.“

Die fand das lustig und stimmte mit ein: „Er ist auch schon mal traurig, so abgrundtief traurig. Dann ist er ständig Traurig, dann tut ihm alles weh.“

„Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich. Bin ausgesprochen fröhlich so fröhlich war ich nie.“

„Klappe! Ihr nervt. Wer nicht singen kann, soll es denen überlassen, die es können“, meckerte Kyo weil er ein bisschen schlafen wollte.

„Uuhhh, da ist aber einer nett und wer sagt überhaupt, dass Toshi und ich nicht singen können?“

„Ich sage das“, kam es von Kyo zurück.

„Das ich nicht lache! Willst du damit etwa sagen, dass du singen kannst?! Haha, das ist doch wohl eher Gekreische.“

Das gab Toshi neuen Ansporn zu singen: „Kyo kreischt wie ein Mädchen, wie ein kleines süßes Mädchen.“

Daraufhin sprang Kyo auf, um sich auf Toshi zu schmeißen. Doch dieser hat das vorhergesehen und war schon auf den Beinen, um um sein Leben zu laufen. Er rannte nach draußen, weil er sich dort besser verstecken konnte, als drinnen.

Währenddessen kam Die eine Idee: „Du Kao? Wir haben ja noch ein bisschen von der grünen Farbe, ne? Kann ich die haben?“

„Hm? Was willst’n damit?“

„Danke“, sagte Die, schnappte sich Farbeimer und Leiter und ging in Richtung Tür. Kaoru der schon kommen sah, was folgte und eigentlich dazwischen gehen sollte, war dazu aber viel zu müde. Dafür hatten sie dann gleich aber auch alle was zu lachen. Die machte die Tür einen Spalt auf und stellte den Eimer mit der grünen Farbe auf den Rahmen und die Tür, so dass derjenige der durch die Tür wollte, den Eimer runterschmeißen würde. Schnell setzte Die sich wieder auf seinen Platz, da er Kyo schon wieder schreien hörte. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis man jemanden den Flur entlang gehen hörte. Anscheinend schien Kyo Toshi nicht mehr zu jagen. Mit einem Schwung ging die Tür auf und jemand quiekte laut. Der Eimer war mitten auf Toshis Kopf gelandet. Die kugelte sich auf dem Boden vor lachen, Kaoru verschluckte sich an seinem Wasser und bekam Atemnot und selbst Shinya war am lachen. Nun kam auch endlich Kyo durch die Tür, als er sah was passiert war, leistete er Die auf dem Boden Gesellschaft.

„Ahhh verdammt! Was ist das?“, schrie Toshi.

„Das war der Rest grüne Farbe.“

„Verdammt DIE! Das kann doch wieder nur deine Idee gewesen sein! Du Baka!“

„Tja, Pech gehabt, wenn du als erster durch die Tür kommst“, erwiderte Die.

„Kao! Warum hast du ihm das nicht verboten? “, wendete Toshi sich jetzt an Kaoru.

„Weil ich erstens zu faul war, zweitens, weil Die sowieso nicht auf mich gehört hätte und drittens, weil Die das jetzt wieder weg machen darf!“

„Hey, ich hab den Dreck doch nicht gemacht!“

„Aber du bist dafür verantwortlich, dass der Dreck überhaupt entstanden ist“, war Kaorus letztes Wort. Die wusste, dass es nichts nutzen würde noch weiter zu Diskutieren und so fügte er sich seinem Schicksal. Er ging in den Abstellraum, um Eimer und Putzlappen zu holen. Inzwischen suchte Toshi die nächstbeste Dusche auf, um die Farbe wieder loszuwerden. Kyo hatte sich inzwischen beruhigt und wollte jetzt einwenig schlafen. Die nahm sich den Aufwischer und fing damit an den Boden wieder sauber zu machen.

Inzwischen war Toshi, frisch geduscht, wieder da und machte sich einen Spaß daraus, Die vom Saubermachen abzulenken, indem er immer wieder Witze erzählte, sodass Die den Aufwischer vor lachen nicht mehr festhalten konnte.

„Sagt mal, wohin fahren wir denn jetzt eigendlich in den Urlaub?“, fragte Die neugierig.

„Wissen wir noch nicht, aber du kannst ja auch mal überlegen.“

„Ihr seid mir vielleicht welche! In den Urlaub fahren wollen, aber nicht wissen wohin!“

„Schlag was vor“, erwiderte Kyo.

„Ja, was weiß ich! Ihr wollt doch in den Urlaub und nicht ich“, meckerte Die.

„Ach, du willst nicht? Gut, dann sind wir also nur noch zu viert“, gab Kyo gereizt zurück.

„Aber ihr könnt mich hier doch nicht alleine lassen!“

„Du Vollidiot!“

So ging das noch einige Zeit weiter, bis Kaoru dazwischen ging. Als Die endlich fertig war, setzten Dir en grey sich zusammen, um den Urlaub zu planen.

„Ich möchte nach Spanien“, informierte Kyo die Anderen.

„Och nö, da ist es so warm, ich will lieber nach Hawaii“, entgegnete Die.

„Du Intelligenzbestie! Da ist es genauso warm!“, lachte Kaoru „Ich hätt’ da aber noch was ganz spezielles!“

„Was denn?“

„Rum Cay.“

„Was is’ denn das? Kann man das trinken?“

„Nein Die, das kann man nicht trinken… Rum Cay ist eine Insel in der Karibik.“

„Wo da genau?“

„Bei den Bahamas. Am Rand vom Bermuda Dreieck.“

Shinya schnappte nach Luft. „Bermuda Dreieck?“, fragte er ungläubig.

„Ja“, war Kaorus schlichte antwort und erhielt darauf von Shinya ein Japsen.

„Miyu ist hier?“, grinste Toshi.

„Nein, das war unser lieber Shin-Chan. Aber wenn ihr da nicht hin wollt, dann brauchen wir dort auch nicht hin. War ja nur so ein Vorschlag.“ Kyo fand diesen Vorschlag aber gut und auch Toshi ließ sich leicht dafür begeistern. Die war es sowieso egal, wo sie hin fahren würden, denn es war ja sowieso überall warm, er würde sich auch nicht wunderen, wenn er am Nordpol schwitzen würde. Aber trotzdem hatte das Bermuda Dreieck schon seinen Reiz.

Schließlich einigten sie sich darauf nach Rum Cay zu fliegen, und wenn dort kein Hotel mehr frei sein würde, würden sie nach Hawaii fliegen. Also setzte Kaoru sich vor den Pc und schaute im Internet nach einem Last-Minute-Flug und einem Last-Minute-Hotel.

„Ok, auf Rum Cay gibt es keine Hotels, nur Ferienhäuser. Der Flug würde in zwei Wochen gehen. Auf Hawaii hätte ich `n schönes Hotel im Angebot, aber der Flug würde auch erst in drei Wochen gehen, weil vorher schon alles ausgebucht ist. Also Rum Cay oder Hawaii?“, beendete Kaoru seinen kleinen Vortrag.

Kyo hatte Shinya soweit bearbeitet, dass dieser nun auch nach Rum Cay wollte. Und so entschieden sie sich einstimmig für Rum Cay.
 

Und so zogen 2 Wochen ins Land, die man mit Planen, Buchen und Packen verbrachte. Schließlich trafen sie sich am Tag der Abreise vor dem Studio. Als alle da waren, stiegen sie, sehr zu Die’s Missfallen, in Kaorus Wagen ein.

„Wir fliegen in den Urlaub, wir fliegen in den Urlaub!“, sang Kyo freudig und sprang auf seinem Sitz hin und her. Es machte ihm auch gar nichts aus, zwischen Die und Toshi sitzen zu müssen.

„Kao wir müssen noch mal zurück! Wir haben Kyo vergessen!“, scherzte Die, worauf er sich von Kyo einen Seitenhieb einfing. „Au!“

Nach einer 20 Minütigen Fahrt waren sie endlich am Flughafen angekommen. Sie quälten sich aus dem Auto, da nicht alle ihre Sachen in den Kofferraum gepasst hatten, mussten sie einiges mit auf ihre Sitze nehmen. Als das geschafft war, holten sie noch ihre restlichen Taschen aus dem Kofferraum. Die und Kaoru hatten ihre Spielkonsolen dabei und Kyo hatte sogar einen tragbaren DVD-Player mitgenommen.

„Kyo, die werden dort bestimmt einen DVD-Player haben, und auch einen Fernseher!“, stellte Shinya fest.

„Und wenn nicht?“

„Das trau ich denen nicht zu, so was gibt es doch überall!“

„Und außerdem hat Kao gebucht! Der kann doch auch nicht ohne Fernseher! Der hat doch sogar seine PS2 mitgenommen und Die sein Nintendo und die PSP.“

„Na und? Mir doch egal!“, sagte Kyo und drehte sich um, um in Richtung Eingang zu gehen. Der Rest folgte ihm.

Rum Cay

„Bitte begeben Sie sich auf Ihre Plätze und schnallen Sie sich an! Wir werden in Kürze landen!“

Kyo hüpfte auf seinem Platz aufgeregt hin und her und schaute neugierig aus dem Fenster. Er sah die Insel vor sich und war hellauf begeistert. Sehr viel unberührte Natur, viel Wald, aber in der Ferne konnte er ein Paar Häuserdächer sehen. Dies musste dann wohl Port Nelson sein, die Hauptstadt der Insel. Denn andere Städte gab es auf dieser Insel nicht mehr. Denn Siedlungen wie Black Rock oder Gin Hill sind mittlerweile verlassen und überwuchert. Es wird angenommen, dass der Name der Insel von einer untergegangenen Rumladung stammt. Spanische Forscher fanden ein, an den Strand gespültes Rumfass und nannten die Insel daraufhin Rum Cay.

Langsam setzte das Flugzeug zum Landeanflug an und die Baumspitzen kamen immer näher. Sie flogen über einige Häuser rüber und fünf Minuten später waren sie schließlich gelandet. Sie holten ihr Gepäck und suchten sich ein Taxi, um zu dem Vermieter ihrer Ferien-Hütte zu fahren. Dieser wohnte nahe dem Zentrum der Stadt. Der Mann war sehr freundlich und erklärte ihnen ausführlich den Weg zu ihrem Domizil, denn dorthin führten keine Straßen mehr, sondern nur Fußwege. Die Insel war total zugewuchert, nur die Straßen und Wege wurden regelmäßig frei geschnitten. Ihre Hütte lag am Rande des Waldes. Von dort aus mussten sie nicht mehr sehr weit gehen, bis sie am Strand waren. Doch jetzt hieß es erst einmal die Hütte zu begutachten und auszupacken.

Die Hütte war schön groß und es gab zwei Stockwerke. In der ersten Etage war ein großes Wohnzimmer, welches mit rustikalen Möbeln eingerichtet war. Es gab einen Kamin, vor dem ein heller flauschiger Teppich lag. Zwei Sofas standen in dem Raum. Farblich passten sie zu dem Teppich vor dem Kamin. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Fernseher. Vom Flur aus gelangte man noch in ein Badezimmer und in die große Küche. Beides war sehr schlicht gehalten und in der Küche stand noch ein schöner großer Esstisch. Am Ende des Flurs war eine Tür, die auf die Veranda führte, diese verlief einmal um das ganze Haus herum. Daneben war eine Wendeltreppe, die in das zweite Geschoss führte. Dort waren nur die Schlafzimmer und 2 geräumige Badezimmer, eins auf jeder Flurseite. Außerdem gab es hier oben noch zwei kleine Arbeitszimmer. Eins nahm Kaoru gleich in Beschlag, denn obwohl er eigentlich Urlaub machen wollte, hatte er sich Sachen zum Arbeiten mitgenommen. Die anderen haben darüber nur die Köpfe geschüttelt. Jedes der Schlafzimmer hatte einen eigenen Balkon. Die Zimmerverteilung sah so aus, dass sich Shinya und Toshiya ein Zimmer teilen würden und Kaoru und Die auch. Kyo würde alleine ein Zimmer beziehen. Nachdem sie alles ausgepackt hatten, sahen sie sich die Umgebung und den Strand an. Vereinzelt standen einige Palmengruppen im Sand, die so etwas Schutz vor der Sonne boten. Dieser Strand schien auch mit zu dem Haus zu gehören, denn es standen ein Paar liegen im Sand, bei genauerem hinschauen waren es sechs Stück. Der Sand war weiß, das Meer war azurblau und am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen, also der perfekte Urlaub wenn das Wetter so bleiben würde. Kyo lief auf das Wasser zu und sprang in die Wellen.

„Kyo was machst du da?“

„Ich schwimme! Siehst du das etwa nicht?“

„Ich bin nicht Blind, aber du hast doch dein T-Shirt noch an!“

Darauf bekam Kaoru keine Antwort mehr, denn Kyo war schon zu weit raus geschwommen, um noch zu hören, was Kaoru ihm zugerufen hatte. Die zog sich sein T-Shirt über den Kopf, um es Kyo gleich zu tun und auch in die Wellen zu hüpfen. Toshi ließ auch nicht lange auf sich warten und hechtete auch in das Wasser. Sie spielten fröhlich im Wasser, schwammen um die Wette, tauchten sich gegenseitig unter, spritzten sich das Wasser ins Gesicht oder dümpelten einfach nur so dahin. Shinya und Kaoru hatten es sich auf den Liegen bequem gemacht und redeten über belanglose Dinge, wie die schöne Aussicht und das tolle Wetter. Sie genossen die Ruhe, die die diese Insel mit sich brachte. Die Sonne brannte ihnen auf den Rücken und Shinya cremte sich gerade mit Sonnencreme ein, da er keinen Sonnenbrand haben wollte. Kaoru genoss die Aussicht, er konnte zwar nur das Meer sehen und hinter ihm den großen Wald, aber es war toll! Die Blätter an den Bäumen waren grün und durch die Baumkronen schien leicht die Sonne durch. Toshi kam wieder aus dem Wasser heraus um Kaoru und Shinya auch dazu zu bewegen ins Wasser zu kommen. Nach einiger Zeit schaffte er es zumindest Shinya dazu zu bewegen ins Wasser zu kommen. Toshi lief noch schnell zum Haus zurück, um einen Wasserball zu holen, damit sie im Wasser ein bisschen spielen konnten. Er lief die Treppe hoch in sein Zimmer und durchwühlte seine Tasche nach einem aufblasbaren Wasserball. Kyo war währenddessen aus dem Wasser gegangen um aus seinem nassen T-Shirt heraus zu kommen. Nachdem er es zum trocknen aufgehängt hatte, wollte er sich die Umgebung etwas genauer anschauen. Weil er wissen wollte, ob er hier drinnen etwas Interessantes finden konnte. Verlaufen konnte er sich eh nicht, da er rechts von ihm noch leicht den Strand sehen konnte, also müsste er nur nach rechts gehen, um wieder auf den Strand zu kommen, von da aus würde es bestimmt ein Kinderspiel sein wieder zur Hütte zu finden. Links von ihm war ein kleiner Hang. Er kletterte dort hinauf, weil er unbedingt wissen wollte, wie es dort oben aussah. Mit einem Mal tauchte direkt vor ihm eine Nebelbank auf. Er überlegte kurz, ob er nicht vielleicht wieder umdrehen sollte, aber die Neugier siegte und so trat er einen Schritt in den Nebel hinein. Er konnte nicht sehen wo er hin ging. Der Nebel war sogar so dicht, dass er noch nicht einmal seine Beine sehen konnte. Trotzdem lief er weiter, denn irgendetwas sagte ihm, dass er unbedingt dort oben hin musste. So langsam wunderte es ihn, dass er nicht gegen einen Baum lief, aber er kümmerte sich nicht weiter drum. Nach einiger Zeit lichtete sich der Nebel etwas und er bekam die Antwort auf seine Frage, warum er nicht vor einen Baum lief. Hier oben stand kein einziger Baum mehr, aber aus dem Flugzeug hatte er nirgendwo so eine riesige Lichtung gesehen. Also, diese hier hätte er mit Sicherheit gesehen und auch den Nebel hätte er mit Sicherheit sehen müssen, denn so viel Nebel konnte sich hier ja nicht innerhalb von ein paar Stunden ansammeln, oder doch? Er nahm sich vor, auf dem Rückflug noch einmal drauf zu achten. Er schaute auf seine Uhr und bekam einen leichten Schreck. Seine Uhr zeigte ihm, dass er schon vier Stunden unterwegs war, dabei kam es ihm erst wie zehn Minuten vor. Es wurde auch schon langsam dunkel. Also machte er sich auf den Rückweg, die Anderen würden ihn mit Sicherheit schon vermissen. Also drehte Kyo sich um 180° und trat den Rückweg an. Er schaute noch einmal auf seine Uhr und wollte seinen Augen nicht trauen. Es waren schon wieder drei Stunden vergangen. Er schaute genauer auf seine Uhr und stellte mit Entsetzen fest, dass es nicht der Sekundenzeiger war der sich so schnell bewegte, sondern der Minutenzeiger.

„Fuck! Was is’ das?!“, fragte er sich, er verstand hier bald gar nichts mehr. Was sollte dieser Nebel hier? Und warum spielte seine Uhr verrückt? Er musste so schnell wie möglich hier wieder raus. Er lief weiter und rannte mitten in den Nebel hinein. Er rannte so lange, bis ihn seine Beine fast nicht mehr tragen konnten. Plötzlich war dieser mysteriöse Nebel verschwunden, wie weg gezaubert. Er drehte sich einmal um sich selbst, aber der Nebel war nicht da. Von jetzt an konnte es ja nicht mehr weit sein, bis er wieder am Strand ankommen würde. Rechts von ihm war nun der Hügel und links von ihm müsste der Strand sein. Also lief er nach links. Aber er sah überall nur Bäume, keinen Strand. Normalerweise müsste er ihn auch schon längst erreicht haben, aber Kyo roch noch nicht einmal das Meer. Inzwischen war es Stockdunkel geworden und Kyo war immer noch nicht aus diesem Wald heraus. Er fand einen umgekippten Baumstamm und setzte sich darauf. Der Baumstamm war über und über mit Moos bewachsen. Es nutzte jetzt auch nichts mehr noch weiter zu gehen und außerdem war er hundemüde. Also machte er es sich so bequem wie möglich, aber er traute sich nicht die Augen zu schließen, denn inzwischen hatte er zu viel angst.

Der Mond schien sehr hell und die Bäume warfen bedrohliche Schatten auf den Waldboden. Er hörte knacksende Geräusche hinter sich und drehte sich blitzschnell um. Doch da war nichts. Es knackste wieder, als wenn jemand durch den Wald gehen würde. Doch auch wieder konnte Kyo nichts sehen. Panik stieg in ihm hoch. Dieses Geräusch kam immer näher und als es direkt hinter ihm sein musste, sprang Kyo schreiend auf und lief in die entgegengesetzte Richtung davon. Er hatte panische Angst und so langsam gesellte sich auch der Hunger dazu. Plötzlich sah er direkt vor sich ein Licht und lief direkt drauf zu.
 

Inzwischen kam Toshi aus dem Wasser raus und fragte Kaoru nach Kyo. Dieser antwortete ihm, dass Kyo vor einer halben Stunde in den Wald gegangen sei.

„Was will er denn da?“

„Die Gegend erkunden, meinte er.“

„Und das hat er so gesagt? Der wird mir richtig unheimlich, wenn er so hochgestochen spricht.“

„Ja, das hat er genauso gesagt.“

Toshi ging wieder in das Wasser zu den anderen zurück, um mit Die und Shinya weiter zu spielen. Sie spielten Schweinchen in der Mitte. Die legte gerade einen Hechtsprung hin, um noch an den Ball zu kommen, verfehlte ihn aber knapp. Also musste er doch noch weiter das Schweinchen sein. Das Leben war ja auch so gemein zu ihm.

Kaoru ging den geschwungenen Weg zur Hütte hoch, um sich seine Unterlagen, die er extra mitgenommen hatte, um noch ein bisschen zu arbeiten, zu holen. Er ging in das Zimmer von Die und ihm und wühlte in seiner Tasche nach dem Gesuchten. Als er es endlich gefunden hatte, ging er noch schnell in die Küche um sich einen Apfel zu holen. Schließlich ging er wieder zum Strand zurück. Er setzte sich auf seine Liege und vertiefte sich in seine Arbeit. So bekam er auch den Schrei, der aus dem Wald kam, nicht mit. Die anderen hatten ihn erst recht nicht gehört, weil sie zu weit weg und zu laut waren.
 

Kyo lief immer weiter auf das Licht zu, doch es wollte einfach nicht näher kommen. Während er so weiter lief, ging langsam am Horizont die Sonne wieder auf. Er hatte ganz schlimmen Hunger, er brauchte irgendwo etwas zu Essen her. Er fand einen Strauch mit roten Beeren dran, sie sahen einfach zu appetitlich aus, um sie hängen zu lassen. Er pflückte einige ab und roch daran, doch der Hunger überzeugte ihn und er steckte sich eine in den Mund und sie schmeckten. Er suchte sich schnell etwas, wo er die Beere drauf legen konnte und pflückte viele Beeren ab. Er suchte sich ein schönes Plätzchen um die Beeren auf zu essen. Als er fertig war, war sein Hunger überraschender Weise gestillt. Also ging er weiter um den Strand wieder zu suchen. Er kam an einen kleinen Bachlauf. Am Ufer wuchsen die buntesten Blumen und in der Luft flogen kleine Tierchen auf und ab. Rechts neben ihm sah er eine kleine Hummel auf der Suche nach etwas zu Essen und als sich die Hummel auf eine Blüte setzte, freute Kyo sich für die Hummel. Um seinen Kopf herum flogen zwei Schmetterlinge, als würden sie fangen spielen. Er beobachtete sie noch ein bisschen, bis er sich an das Ufer setzte, um sich etwas von dem herrlichen Wasser ins Gesicht zu schöpfen. Das frische Nass tat auf seiner Haut richtig gut. Nachdem er sich noch ein bisschen ausgeruht und die Tiere am Bach beobachtet hatte, ging er weiter. Er hatte die ganze Zeit über so ein Hochgefühl, als könnte ihm die Welt nichts antun. So als könnte er jetzt einfach seine Arme ausbreiten und einfach davon fliegen. Einfach abheben und an einem anderen, schöneren Ort wieder landen. So hatte er sich bis jetzt noch nie gefühlt, aber dieses Gefühl war einfach nur berauschend. Er fragte sich auch warum er vorhin so eine Angst gehabt hatte, dieser Wald war doch nun wirklich wunderschön, hier kann doch nichts Gefährliches passieren. Er war so frei und so ungebunden, das gefiel ihm richtig. Er sprang und hüpfte fröhlich durch die Gegend. Er liebte dieses Gefühl, er wollte, dass es nie wieder aufhört. Kyo suchte sich ein schönes Plätzchen um die Tierchen im Wald zu beobachten, er fand es toll, dass sie so ungezwungen lebten, Seite an Seite mit Anderen Tieren, die Einen größer, die Anderen kleiner. Gerade als er sich fragte, was er vorhin eigentlich noch gesucht hatte, sah er vor sich ein kleines Rehkitz laufen. Er fand das so niedlich, dass er ihm hinter her lief. Hätte er sich aber noch einmal umgedreht, hätte er den Strand sehen können, dann wäre ihm auch wieder eingefallen was er gesucht hatte, aber das tat er nicht. Er lief und lief und lief bis das Kitz aus seinem Sichtfeld verschwand. Kyo kam langsam und lächelnd zum Stehen, als plötzlich ein Mensch in seinem Sichtfeld auftauchte. Dieser jemand kam direkt auf Kyo zu. Je näher diese Person kam, desto mehr nahm sein Hochgefühl ab und machte einem anderen Gefühl platz, der Angst. Er fragte sich gerade woher denn nun die Angst kam, aber es war ihm eigendlich egal. Seine Angst ignorierend ging er fröhlich einige Schritte auf sein Gegenüber zu. Doch je näher sie sich kamen desto schlimmer wurde sein Angstgefühl und eine Stimme in seinem Kopf wurde immer lauter ’Lauf weg!’. Plötzlich sah er ein Messer in der Hand der anderen Person und die Panik ergriff ihn, aber seine Beine wollten ihm noch immer nicht gehorchen. Als der Mann keine zehn Meter mehr von ihm entfernt war, drehte Kyo sich plötzlich um und rannte weg. So schnell er konnte lief er vor dem Mann weg. Er lief ohne ein Ziel, mal links mal rechts. Plötzlich tauchte diese Person direkt vor ihm auf, wie konnte das denn jetzt sein? Kyo blieb abrupt stehen und starrte in eisblaue, kalte Augen. Er merkte gar nicht, dass diese Person immer weiter auf ihn zuging. Er war von diesen Augen gefesselt, noch nie hatte er so etwas gesehen. Selbst, als sie direkt voreinander standen, rührte Kyo sich immer noch nicht. Sein Gegenüber hob langsam das Messer, wie in Zeitlupe und stach es Kyo mit einem Ruck in den Bauch. Kyos Augen weiteten sich vor Schreck, er wollte schreien doch seine Stimme versagte. Kein einziger Ton kam aus seinem Mund. Die eisblauen Augen starrten ihm ausdruckslos entgegen. Und als ihm das Messer wieder aus dem Bauch gezogen wurde, schlich sich ein kleines Lächeln auf das Gesicht seines Gegenübers. Kyo senkte seinen Blick auf seinen Bauch und sah wie das Blut unaufhaltsam aus seiner Wunder heraus trat. Es war richtig dunkel rot und die Wunde schmerzte unheimlich. Ihm wurde leicht schwarz vor den Augen, weil er schon sehr viel Blut verloren hatte. In diesem Moment glaubte er zu sterben. Er sehnte sich den Tod herbei, da er die Schmerzen nicht mehr aushielt. Doch diesen gefallen tat ihm das Leben nicht. Das Lächeln auf dem Gesicht seines Gegenübers wurde immer breiter, bis es einem hämischen Grinsen Platz machte. Langsam drehte er sich um, schmiss das Messer weg und ging mit langsamen Schritten davon. Doch obwohl Kyo diese Schmerzen spürte, wurden sie ihm immer gleichgültiger, je mehr sich die Person entfernte. Auch er drehte sich langsam um und schleppte sich davon. Sein Hochgefühl kehrte auch zurück, er besah sich seine Wunde noch einmal und auch auf seinem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. Es war so gewollt, er sollte Sterben, er fand sich damit ab und machte sich seine restliche Zeit so schön er es konnte.

Mit der Zeit nahm sein Hochgefühl wieder ab und die Schmerzen kamen mit voller Wucht zurück. Er krümmte sich, da die Schmerzen immer mehr zunahmen. Und plötzlich traf es ihn wie ein Blitz, die Beeren! Von den Beeren kam sein Hochgefühl, deswegen war es ihm so gleichgültig gewesen und deswegen ging es ihm so gut. Er war High gewesen. Aber jetzt wo die Wirkung nachließ, merkte er erst in was für einer Situation er war. Er ließ seinen Blick schweifen und etwas links von ihm sah er einen kleinen Weg. Dieser Weg kam ihm so Bekannt vor, und als er sich noch weiter umschaute konnte er den Strand entdecken. Jetzt wusste er wieder was das für ein Weg war, dies war der Weg, den er in den Wald hinein gegangen war. Er lief so gut es ging los. Die Sonne schien und er betrat mit einem Glücksgefühl den Strand. Er war so froh wieder aus dem Wald heraus zu sein. Er sah die Liegen, die zu ihrem Haus gehörten und auf den Liegen lagen Kaoru und Shinya. Kaoru brütete über irgendwelchen Papieren und Shinya schlief anscheinend. Die und Toshi spielten fröhlich im Wasser. Hatten sie ihn denn nicht gesucht? Er war doch mehr als einen Tag verschwunden gewesen, hatten sie ihn denn nicht vermisst? Erschöpft lehnte er sich an eine der weißen Palmen. Und vor allem, wie konnten sie da so ruhig liegen, wo er hier doch am verbluten war? Ist es ihnen vielleicht egal was hier mit ihm passiert?

„Kao!“, rief er, so gut es ging über den Strand, in der Hoffnung, dass er gehört wurde.

„Da bist du ja wieder, ich hab dich schon vermisst. Aber Shin meinte zu mir, ich müsste mir keine Sorgen machen, du würdest schon noch wieder kommen, spätestens wenn du Hunger hast“, schmunzelte Kaoru. Inzwischen kochte Kyo innerlich, man hatte ihn zwar vermisst, aber man hielt es nicht für nötig ihn zu suchen? Kaoru sah Kyo aber nicht wirklich an, sondern hob nur einmal kurz den Blick und sah dann wieder auf seine Unterlagen. Dabei bemerkte er nicht wie schmerzverzerrt Kyos Gesicht war.

Plötzlich wurde Kyo schwarz vor den Augen und er sank in eine erlösende Ohnmacht. Kaoru hörte nur einen dumpfen Aufschlag und sah endlich von seinen Unterlagen auf. Er sah Kyo im weißen Sand liegen, wie er sich den Bauch hielt. Kaoru sprang von seiner Liege auf, erschreckte Shinya damit zu Tode und lief zu Kyo. Er kniete sich neben ihn und schlug ihm leicht ins Gesicht, um ihn wieder auf zu wecken. Als dieser wieder bei Bewusstsein war, murmelte er etwas, was Kaoru als „Tut so weh, mach es weg“ entziffern konnte.

„Was tut dir weh Kyo?“

„Bauch“, war das einzige was Kyo sagte. Daraufhin nahm Kaoru Kyos Hände von dessen Bauch und besah sich diesen genauer.

„Kyo was ist denn mit deinem Bauch?“, fragte Kaoru skeptisch.

„Messer – Bauch – Blut… Viel Blut“, flüsterte Kyo, da seine Stimme zu versagen drohte.

„Ähm, Kyo, da ist nichts“ Und mit diesem Satz war Kyo wieder voll da. Seine Schmerzen waren wie weggefegt. Er sah an sich hinunter und wo vorher noch eine riesige Wunde seinen Bauch zierte, war nichts, einfach nichts, noch nicht einmal eine Narbe. Sein Bauch sah aus, als wäre nichts passiert. Auch das vorher schon angetrocknete Blut, was überall an seine Körper klebte, war weg. Das war doch unmöglich! Kyo sprang blitzschnell auf und rannte wieder in den Wald, hier musste doch irgendwo noch die Blutspur sein, die er hinter sich her gezogen hatte. Aber auch die war nicht da. Alle Beweise dafür, dass auf ihn ein Attentat ausgeübt wurde waren weg.

Das gibt es doch jetzt nicht, hatte er sich das etwa alles nur eingebildet? Nein definitiv nicht! So etwas kann man sich doch gar nicht einbilden, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß, wie er es erlebt hatte.

’Was, verdammt noch mal, geht hier vor? Das ist doch nicht mehr normal! Das war doch real oder etwa nicht?’, fragte Kyo sich im Stillen, bis ihm plötzlich etwas einfiel.

„Du Kao! Wie lange war ich weg?“

„So ca. vier Stunden. Warum fragst du?“

„Nur so.“ Aber sein Gesicht sagte was gänzlich anderes aus, Kyo war überrascht. Er war verdammt überrascht.

„Aber was mich noch interessieren würde ist, was vorhin mit dir los war?“

„Ach nichts! Das hat sich schon erledigt.“

Vier Stunden? Das ging doch gar nicht, er hatte doch eine ganze Nacht durchgemacht. Aber jetzt fiel es ihm auf: Er war gar nicht müde! Irgendetwas läuft hier gewaltig schief. Aber er konnte das den Anderen ja nicht erzählen, die würden ihn ja für verrückt erklären. Er beschloss die Sache erstmal für sich zu behalten, doch falls noch einmal solche Kuriositäten auftauchen sollten, würde er den Anderen von seinem Abenteuer berichten. Kaoru sah Kyo jedoch noch immer mit einem skeptischen Blick an, auf den Kyo nur: „Nichts, nichts!“ erwiderte. Kaoru sah diese Antwort als endgültig an und ging kopfschüttelnd zu seiner Liege zurück. Ihm machte der Vorfall ein bisschen Angst. Wieso hat Kyo so etwas erzählt und vor allem, warum war Kyo so überrascht gewesen, als er ihm gesagt hatte, dass er vier Stunden unterwegs war? Aber was hat Kyo damit gemeint, als er so vor sich hin gestottert und am Boden gelegen hatte? Das war alles mehr als kurios. Er hatte das Gefühl es den Anderen erzählen zu müssen, aber er konnte es nicht, die halten ihn doch für verrückt. Er beschloss erstmal nur mit Shinya darüber zu reden und ihn nach seiner Meinung fragen. Wieder bei den Liegen angekommen, weckte er Shinya auf, der inzwischen eingeschlafen war und erzählte ihm was eben passiert war. Als er geendet hatte spiegelte sich in Shinyas Gesicht Unglauben wieder.

„Ach Kao, du kennst doch Kyo! Der wollte dich bestimmt nur verarschen!“, lachte Shinya, als er glaubte die Situation verstanden zu haben.

„Das habe ich ja auch erst gedacht. Aber die Masche passt doch eher zu Die und Toto. Und außerdem habe ich Kyo noch nie so gesehen, wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie einen Menschen so gesehen. Noch nie! Ich glaube nicht, dass er mich ärgern wollte.“ Daraufhin schwieg Shinya und schaute nachdenklich in die Ferne. Es sah so aus, als ob er die untergehende Sonne beobachten würde, jedoch sah er sie nicht. Er hatte einen Punkt in der Luft fixiert ohne auch nur zu bemerken, was er sich da augenscheinlich eigentlich anschaute. Er dachte über das eben gesagte nach. Er kam zu dem Schluss, dass er abwarten würde, vielleicht entpuppte sich Kyo ja auch als ein brillanter Schauspieler, was er allerdings nicht zu glauben wagte. Aber wenn so etwas nie wieder passieren würde, war es ja vielleicht nur eine Einbildung Kyos. Spätestens dann müssten sie von hier verschwinden das stand für ihn fest.

Kyo hatte definitiv keine Lust mehr jetzt noch ins Wasser zu gehen, obwohl Die und Toshi ihn zu sich winkten. Als Kyo nicht in das Wasser ging, kamen die anderen beiden hinaus.

„Da bist du ja wieder!“, rief Die ihm entgegen. Kyo gab aber nur ein Brummen als Antwort. So langsam wurde es dunkler und sie entschlossen sich dazu wieder in ihre Hütte zu gehen. Kaoru sammelte seine Unterlagen ein, nahm sein Handtuch mit und ging den Anderen hinterher. Er konnte Kyo und Toshi schon gar nicht mehr sehen und Die und Shinya waren auch schon fast weg. Er wollte sich nicht beeilen, also schlenderte er langsam, über den Strand zur Hütte zurück. Er grübelte den ganzen Weg darüber nach, ob es nicht vielleicht falsch gewesen war hierher zu fliegen. Vielleicht wäre Hawaii ja doch die bessere Wahl gewesen? Wäre er nicht so in seine Gedanken vertieft gewesen, dann hätte er, an der Palme rechts neben sich, getrocknetes Blut gesehen. Und so ging er einfach nur weiter, wurde aber jäh aus seinen Gedanken gerissen, als er hinter sich etwas rascheln hörte. Er drehte sich um, konnte aber nichts entdecken, also setzte er seinen weg fort. Er bemerkte nicht, wie ihm eisblaue Augen hinterher starrten, mit einem wissenden Lächeln im Gesicht.

Abflug?

„Hey Shin! Das schmeckt voll gut! Wo hast du denn so kochen gelernt?“, fragte Toshi ganz begeistert von dem Essen, welches Shinya ihnen gekocht hatte.

„Zu Hause!“, antwortete Shinya verlegen und wurde leicht rot im Gesicht.

„Das schmeckt verdammt gut“, lobte auch Kyo, jedoch war er noch immer nicht ganz bei der Sache, da seine Gedanken teilweise immer noch im Wald waren. Wenn er die Augen schloss, sah er immer noch die kalten blauen Augen vor sich. Ihm lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie aßen schweigend ihren Reis auf, danach setzten sie sich ins Wohnzimmer, alle bis auf Kaoru. Dieser zog sich in sein Zimmer zurück. Und da er sein Zimmer mit Die teilte, würde es noch einige Zeit ungestört sein, denn Die ging für gewöhnlich sehr spät ins Bett. Kaoru versuchte sich ein wenig mit seinen Unterlagen abzulenken, aber seine Gedanken schweiften immer zu dem ab, was Kyo gesagt hatte. Er wusste nicht was er davon halten sollte, Shinya hatte zwar gesagt, dass das bestimmt nur ein Scherz gewesen sei und er sich keine weiteren Gedanken darüber machen sollte, aber Kaoru glaubte das nicht. Kyo hatte nicht so ausgesehen, als hätte er sich einen Scherz erlaubt.

Es war so gegen halb 12, als Die das Zimmer betrat. Er gähnte einmal herzhaft und lies sich anschließend auf sein Bett fallen.

„Was machst du da, Kao?“

„Ich arbeite ein bisschen an den Melodien, für die neuen Songs.“

„Aso, das war echt eine super Idee von dir, hier her zu fliegen.“

„Hm.“ war die einzige Reaktion von Kaoru.

„Mehr hast du nicht dazu zu sagen?“, fragte Die gespielt beleidigt und stand vom Bett auf, um Kaoru in die Seite zu pieksen.

„Hey! Hör auf, ich bin müde.“

„Und warum arbeitest du dann noch? Mensch, Kao, wir sind im Urlaub! Da wird nicht gearbeitet!“

Und mit diesen Worten nahm Die Kaoru seine Unterlagen weg und schloss sie in seinem Schrank ein, damit Kaoru nicht an sie ran konnte.

„Ey! Gib die wieder her, das kannst du doch nicht machen!“, rief Kaoru aus.

„Oh doch, und wie ich das kann!“ erwiderte Die und schmiss sich wieder au sein Bett. Kaoru war ein bisschen sauer auf Die, weil er ihm seine Unterlagen weggenommen hatte. Jetzt konnte er sich nicht mehr ablenken. Er lag noch die halbe Nacht wach, weil ihn die Gedanken an Kyo quälten. Doch auch jetzt kam er zu keinem Schluss.

Endlich viel er in einem leichten und unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen schreckte Kaoru schweißgebadet hoch. Er hatte davon geträumt, dass Kyo einige Tage lang in einem Wald umher lief und dass ihm ein Mann ein Messer in den Bauch stach. Kaoru konnte sich noch dran erinnern, dass dieser Mann eisblaue Augen und pechschwarzes Haar hatte. Kaoru war froh, dass es nur ein Alptraum war. Hätte ihm jetzt jemand gesagt, dass dies Realität war, hätte Kaoru ihn für verrückt erklärt. An Schlaf war jetzt trotzdem nicht mehr zu denken, er schaute auf die Uhr und erschrak. Es war schon 12 Uhr mittags. So lange hatte er doch sonst nie geschlafen. Er schaute in sein Nachbarbett, aber Die schien schon wach zu sein, jedenfalls war das Bett leer. Also ging Kaoru in Richtung Badezimmer, um sich zu duschen und für den Tag fertig zu machen. Als er fertig was, ging er runter, die Anderen suchen. Er hatte sie auch schnell gefunden, sie saßen in der Küche.

„Hey, du Lappen! Auch mal aufgewacht? Kennt man von dir ja gar nicht, dass du so lange schläfst.“, War Toshis erster Kommentar, als Kaoru die Küche betrat. Kaoru Setzte sich an den Tisch zu den Anderen. Er nahm sich etwas zu essen, denn das Frühstück hatte er ja verpasst, demnach war er auch sehr hungrig. Kaoru wollte den Tag nicht viel anders gestalten, als gestern und die Andern wollten auch an den Strand gehen und schwimmen.

Kaoru legte sich auf eine der Liegen und dachte über seinen Traum nach. Er kam zu dem Schluss, dass er das nur geträumt hatte, weil Kyo ihm das erzählt hatte. Und jetzt stand er wieder vor der Frage, ob Kyo ihn verarscht hat oder nicht. Aber er hat ja gesagt „Messer, Bauch, Blut“ Warum war dort dann nichts gewesen? Eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf sagte ihm: ‘Hier ist das Bermuda Dreieck, hier ist alles möglich.‘ Er befahl dieser Stimme ruhig zu sein, er war doch nicht abergläubisch. Das ganze Gerede um das Dreieck war doch alles nur Quatsch. Er glaubte da nicht dran und die Schiffsunglücke erklärte er sich so, dass es alles nur Zufall war. Schiffe können überall untergehen, dass es nun direkt hier war, ist purer Zufall. Er lies seinen Blick zum Meer schweifen und beobachtete Kyo ein wenig. Man merkte ihm gar nicht an, dass gestern etwas passiert sein sollte, dies machte die Sache noch unglaubwürdiger. Aber trotzdem glaubte er immer noch, dass da vielleicht doch etwas dran war. Er wollte da im Moment nicht mehr drüber nachdenken, also ging er zu den anderen in das Wasser. Als er bis zu Hüfte im Wasser stand, hörte er, wie Toshiya lauthals lachte. Die hat wohl wieder einen Witz erzählt.

„Ha ha, das glaub ich dir nicht, Die!“

„Doch, ich schwör’s dir. So war es! Ich bin in die Küche gegangen und wollte mir ein Glas Wasser holen, als dort ein Mann stand und mir ein Glas Wasser gegeben hat. Und als ich das Glas leer hatte, war der Mann auch weg.“

„Also Die, ich glaub ja du hast gestern ein bisschen zu tief ins Bierglas geschaut oder? Dass du schon solche Hallus hast.“

„Nein, da war wirklich jemand, er hatte pechschwarze Haare und total hellblaue Augen…warte mir fällt bestimmt noch der richtige Ausdruck ein…eisblau…genau! Eisblau waren diese Augen!“

Das war alles, was Kaoru gehört hatte, danach war er so geschockt, dass er alles um sich herum vergaß. Die hatte diesen Menschen also auch gesehen. Das kann jetzt aber kein Zufall mehr sein. Schön und gut, Die war betrunken gewesen, aber er hatte auch von jemandem geträumt der so ausgesehen hatte. Doch plötzlich schlich sich ein anderer Gedanke in seinen Kopf: Vielleicht wollten die ihm wirklich nur einen Streich spielen, weil sie das Studio sauber machen sollten. Aber woher wussten sie dann, dass er von diesem Menschen geträumt hatte? Shinya war ja gegen den Urlaub hier gewesen und er hatte einfach zu gelassen auf den Vorfall mit Kyo reagiert. Ja, jetzt leuchtet es ihm ein; alle wollten sich an ihm rächen! Das konnten sie gerne haben, er würde ihr Spiel mitspielen. Als er sich wieder gefasst hatte, schwamm er lässig zu den Andern hinüber und fragte, über was Toshi sich gerade so amüsiert hatte. Und so erzählte Die die Geschichte noch einmal und wie zu erwarten schob Kaoru dies auch auf den Alkohol und Dies Vorstellungskraft.

„Solltest wohl nicht mehr so viel trinken, ne?“, sagte Kaoru. So langsam glaubte Die wirklich, dass das nur vom Alkohol kam, obwohl er das noch nicht wirklich glauben wollte, aber er fand sich damit ab. Die musste diese Geschichte noch zwei weitere Male erzählen, danach kam ihm das genauso unglaubwürdig vor, wie den Anderen. Aber vor allem, wie hat er es geschafft sich das einzubilden? Er muss gestern wirklich verdammt viel getrunken haben. Damit war es für ihn beschlossene Sache: Schnee von gestern!

Sie hatten noch einige Zeit Spaß im Wasser, bis Die meinte er müsse raus aus dem Wasser, weil seine Haut ganz schrumpelig wurde.

„Dann seh‘ ich gleich aus, wie so ein alter Opa und das woll’n wir ja nicht, ne?“

„Ah, wieso? Dann weißt du wenigstens schon mal, wie du aussehen wirst, wenn du alt bist!“, scherzte Kyo und in Gedanken fügte er noch hinzu: ‘Wenn wir hier überhaupt lebendig wieder weg kommen.‘ Er riss sich aber schnell von diesem Gedanken los, da er nicht schon wieder darüber nachdenken wollte. Der Tag verging recht schnell, sie genossen alle ihren Urlaub und keiner dachte daran, was morgen sein könnte. Am Abend gingen sie geschafft aber fröhlich zurück zu ihrem Haus. Auch heute hatte Shinya wieder Abendessen gekocht und es schmeckte den anderen wieder genauso gut, wie gestern.

Nach dem Essen haben sie sich wieder alle ins Wohnzimmer gesetzt, selbst Kaoru war dabei. Die hat ja seine Unterlagen weggeschlossen, sodass er nicht mehr arbeiten konnte. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als auch ins Wohnzimmer zu gehen. Kaum saß Die auf dem Sofa, hatte er schon sein erstes Bier in der Hand.

„Aber übertreib es nicht wieder, sonst gibt dir wieder jemand das Wasser!“, lachte Toshi, als er Die angeschaut hatte.

„Nein, Nein!“, gab Die zurück. Der Abend versprach lustig zu werden, denn es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Kyo lachte gerade schallend, als das Licht einmal kurz flackerte und dann doch an blieb, schlagartig war es auch still in dem Zimmer. Keiner wagte etwas zu sagen. Doch plötzlich lachte Die laut los: „Vor was habt ihr denn Angst, ihr seit so still.“

„Vor dem Schwarzen Mann!“, murmelte Kyo so leise, dass nur Toshi es verstehen konnte. Aber dieser wusste nicht was gemeint war, er dachte nämlich an das Spiel.

„Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann?“, fing er an zu lachen. Kaoru sah ihn ein bisschen schief an. Toshi konnte ihm die Frage im Gesicht ablesen, daher antwortete er schon im Voraus: „Kyo hat nur auf Dies Frage geantwortet und ich find‘s lustig, er hat nämlich gesagt ‘Vor’m schwarzen Mann‘.“ Nun fing auch Shinya an zu lachen und Die konnte schon gar nich mehr aufhören. Die einzigen, die das nicht lustig fanden, waren Kaoru und Kyo, da sie wussten, was Kyo wirklich gemeint hatte. Als die Anderen sich wieder beruhigt hatten, lockerte die Stimmung sich wieder etwas auf und man vergaß, was vorhin passiert war. Sie redeten, lachten und tranken. Es ging auf Mitternacht zu und es machte immer noch keiner Anstalten aufzustehen. Es war weit nach 2 Uhr, als Kaoru aufstand und auf sein Zimmer ging, er warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und erschrak, da waren die Augen von denen er geträumt hatte. Als er ein zweites Mal hin sah, war von den Augen nichts mehr zu sehen. Es war nur ein kurzer Augenblick, so kurz, dass er glaubte sich das eingebildet zu haben, weil er auch etwas mehr getrunken hatte, aber betrunken, das war er nicht. Er ging in sein Zimmer und machte sich zum Schlafen fertig. Er legte sich ins Bett und war auch schon sofort eingeschlafen. Er schlief so tief, dass er nicht bemerkte, wie jemand die Tür öffnete und das Zimmer betrat.

Dieser jemand schlich langsam in dem Zimmer umher und nahm sich ein Kissen aus dem leeren Bett und schlich zu dem zweiten Bett. Kaoru schlief seelenruhig in seinem Bett und bekam von alldem nichts mit. In dem Zimmer war es dunkel und der Mond schien leicht durch das Fenster. Plötzlich wachte Kaoru auf, er versuchte zu schreien und schlug mit seinen Händen um sich aber der Druck auf seinem Gesicht wurde nicht lockerer. Er versuchte sich zu drehen, aber auch dies misslang ihm. Das war jetzt schon nicht mehr lustig, denn er glaubte, dass Die ihm einen Streich spielen wollte. Er wand sich und schlug um sich. Er versuchte zu schreien, aber das Kissen erstickte jeden Versuch. Er merkte, wie er langsam das Bewusstsein verlor, als plötzlich der Druck auf seinem Gesicht nachließ und das Kissen verschwand. Er nahm einen tiefen Atemzug öffnete schlagartig die Augen und sah sich suchend im Zimmer um aber niemand war da. Dies Bett war leer, aber es sah nich so aus, als hätte er schon drin gelegen. Aber sein Kissen war achtlos daneben geschmissen worden. Kaoru hörte, wie jemand die Treppe hochging. Ein paar Sekunden später ging die Zimmertür auf und Die kam herein geschwankt.

„Du Kao, was‘n mit dia los? Du siehst aus, wie ‘ne Kuh wenn‘s schneit.“

„Das heißt ‘wie ne Kuh, wenn’s donnert’“, knurrte Kaoru, als Antwort.

„Häh? Was willsu von mia? Ach, auch egal, ich muss schlafen“, sagte Die und schmiss sich auf sein Bett und fragte sich sogleich, wo sein Kissen war. Er wühlte sein ganzes Bett um, doch dann sah er sein Kissen auf dem Boden liegen.

„Wie kommst du denn dahin?“, fragte Die sich leise, dennoch laut genug, dass Kao das mitbekam. Dieser erwiderte aber nichts darauf. Die legte sich mitsamt seiner Klamotten ins Bett und war sofort eingeschlafen. Kaoru betrachtete ihn noch eine Weile und legte sich dann auch wieder hin. In dieser Nacht schliefen sie alle sehr unruhig. Aber von dem Gewitter, das draußen wütete bekam keiner von ihnen etwas mit…außer Shinya, dieser hatte einen sehr leichten Schlaf und wachte schon beim ersten Donner auf. Er setzte sich in seinem Bett auf und kuschelte sich ängstlich in seine Decke. Er hasste Gewitter, vor allem, wenn er alleine war. Toshi konnte man da nich zählen, der schlief tief und fest. Bei jedem Blitz zuckte Shinya zusammen. Der Wind heulte und der Regen schlug gegen das Fenster. Die Atmosphäre in dem Zimmer nahm etwas Bedrohliches an. Es gab einen ganz hellen Blitz direkt gefolgt von einem sehr lauten Donner, danach war alles ruhig…gespenstisch ruhig. Der Wind hörte auf zu heulen und der Regen wich einer schönen klaren Sommernacht. Man könnte meinen, es hätte nie ein Gewitter gegeben. Shinya atmete erleichtert aus und legte sich wieder schlafen.

Der Morgen brach für zwei von ihnen mit einem Kater an. Die und Kyo wachten mit höllischen Kopfschmerzen auf. Aber Kaoru war der erste von allen, der wach war. Nachdem er seine morgendliche Katzenwäsche gemacht hatte, ging er hinunter in das Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch, um auf die anderen zu warten. Er wollte mit ihnen über die Insel hier reden und vor allem über den gestrigen Vorfall, bei dem er fast gestorben wäre. Es dauerte noch einige Zeit, bis alle unten waren. Und noch länger, bis Die und Kyo aufnahmefähig waren.

„So, könnt ihr mir jetzt mal alle zuhören? Es ist wirklich wichtig!“, lenkte Kaoru die Aufmerksamkeit auf sich.

„Was gibt es denn so Wichtiges?“

„Mit dieser Insel stimmt etwas nicht. Wir werden den nächsten Flug nach Hause nehmen.“

„Kao! Das kannst du doch nicht machen, das ist doch endgeil hier!“, entrüstete Toshi sich.

„Und überhaupt, wie kommst du zu der Entscheidung?“

„Das will ich euch sagen…“, und so erzählte Kaoru, was sich gestern in dem Schlafzimmer zugetragen hatte. Als er endete sah er in 4 geschockte Gesichter.

„Und Kyo! Ihm ist auch was passiert! Kyo erzähl bitte die ganze Geschichte.“

„Als ich an unserem ersten Tag in den Wald gegangen bin…“

„Hey, den Kerl hab ich auch gesehen!“

„Lass mich doch erst ausreden, bitte!“

„Gomen, rede weiter.“

„Ja, also, als ich den gesehen habe, bin ich weggelaufen. Plötzlich ist der vor mir wieder aufgetaucht und hat mir ein Messer in den Bauch gerammt.“

Toshi quickte auf, aber Kyo lies sich davon nicht beirren und redete weiter: „Irgendwie habe ich dann wieder aus dem Wald gefunden und als Kao mich gefunden hat, war von alldem nichts mehr zu sehen, als wäre nie etwas passiert.“

„Ja und ich hab den Kerl auch gesehen, davon hab ich euch doch gestern im Wasser erzählt!“

„Und was ist dann passiert?“, fragte Kaoru.

„Ja nix, ich bin wieder ins Bett gegangen, immerhin hatte ich bestimmt 1,irgendwas Promille.“

Shinya schaute ängstlich zwischen Kaoru und Kyo hin und her.

„Mir fällt da noch was ein! Heute Nacht gab es ein Gewitter.“

„Shin, was ist an einem Gewitter unnormal? Du bist auch so ein Schisser!“, wurde Shinya von Die unterbrochen.

„Ja, warte, das kommt ja noch. Also: gestern Nacht war ja dieses Gewitter und es hat so richtig geregnet und mit einem Mal kam so ein ganz greller Blitz und ein Donner und danach war alles ruhig…zu ruhig. Der Regen war weg und alle Wolken auch, ich konnte die Sterne sehen.“

„Und das ist ganz plötzlich passiert? Einfach so? Von jetzt auf gleich?“

„Ja.“

„Ich will nach Hause!“, gab Toshi kund.

„Ach, wer hat hier jetzt Schiss?“, zog Die seinen Freund auf, obwohl auch ihm ein wenig mulmig war.

„Ich würde vorschlagen, wir fliegen wieder nach Hause und machen dort unseren Urlaub zu Ende, fahren dort an die Küste oder so etwas.“

„Ich will auch nach Hause.“

„Ich auch.“

„Ja, das ist eine gute Idee.“

„Ok, also wieder nach Hause.“

„Aber so schnell wie möglich! Geht nach oben und packt, wenn wir fertig sind, fahren wir zum Flughafen und fliegen wieder zurück.“

Damit standen sie alle auf und gingen in ihre Zimmer um zu packen. Nach gut einer Stunde waren sie alle fertig, da sie alle so schnell, wie möglich nach Hause wollten.
 

Nachdem sie beim Flughafen angekommen waren, fiel ihnen ein, dass sie ihre Hütte ja noch abmelden mussten. Aber erst wollten sie ihren Flug buchen. Kaoru ging an den Schalter und fragte nach dem ersten Flug, der nach Japan zurückgehen würde.

„Es tut mir leid, aber es wurden bis auf weiteres alle Flüge, von der Insel weg, gestrichen, da schwere Unwetter über dem Meer toben. Wir können es nicht verantworten, da eine Maschine starten zu lassen.“

„Aha, und wann geht der erste Flug wieder?“

„Ich kann es ihnen nicht mit Bestimmtheit sagen, aber wir denken voraussichtlich erst morgen Abend. Vielleicht auch schon vorher, wir wissen es nicht genau!“

„Dankeschön!“ Kaoru ging wieder zu den Anderen zurück.

„Und? Wann geht unser Flieger?“, wollte Toshi da auch schon wissen

„Gar nicht!“

„Wie? Gar nicht?“

„Ja, gar nicht, vor morgen Abend geht da nichts!“

„Wieso das denn nicht? Ist alles ausgebucht oder wie?“

„Nein, die haben die Flüge wegen einem Unwetter gestrichen, und wahrscheinlich geht da erst morgen Abend wieder was, aber das ist auch noch nicht einmal sicher…“

„Mist! Und jetzt?“, fragte Die.

„Zurück zur Hütte und darauf hoffen, dass das Unwetter schnell wieder vorbei ist“, beantwortete Kaoru Dies Frage.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch gingen sie zurück zu ihrer Hütte. Shinya, der ein Stück vor den anderen ging, blieb abrupt stehen und stieß einen spitzen Schrei aus. Die Anderen rannten sofort zu ihm hin, auch sie blieben so abrupt wie Shinya stehen, als sie sahen, was sich vor Shinyas Füßen ausbreitete.

„Oh mein Gott!“

„Was ist denn hier passiert?“

„Was ist das?“

„Das ist…“, Shinya fiel ohnmächtig zu Boden.

Vorhof zur Hölle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Höllenfeuer

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schaue vorwärts, nie zurück

Shinya strich Kaoru sanft über den Rücken, bis dieser sich wieder beruhigt hatte. Kyo sah traurig auf den Boden. Wie viele Opfer müssen sie noch bringen? Werden sie alle sterben müssen? Auch ihm liefen jetzt einzelne Tränen das Gesicht hinunter. Toshiya. Die. Wie viele noch? Alle?

Shinya half Kaoru aufzustehen und stützte ihn, er hatte Angst, dass Kaoru zusammen brechen würde, falls er ihn loslassen sollte. Sie gingen langsam weiter und trauerten still um ihre verstorbenen Freunde. Je weiter sie sich von der Lichtung entfernten, desto geringer wurde auch ihre Trauer um ihre verstorbenen Freunde. Nach einiger Zeit und bestimmt einem Kilometer Fußmarsch, war es ihnen so gut wie gleichgültig. Sie liefen weiter durch den Wald und kamen bald an einem Weg an.

„Wo gehen wir jetzt lang?“, fragte Shinya.

„Rechts“, sagte Kaoru.

„Links“, antwortete Kyo.

„Ja super, das hilft jetzt auch…“

„Du entscheidest Shin.“

Shinya guckte nach links, dann nach rechts und sagte: „Hmm… rechts finde ich irgendwie schöner.“

„Gut, dann gehen wir rechts.“

Also schlugen sie den Weg nach rechts ein. Sie liefen schweigend weiter. Kaoru blickte sich einige Male um, weil er hinter ich etwas im Geäst knacken hörte, aber da war nichts. Auf ihrer rechten Seite Lichtete sich der Wald etwas. Hatten sie es nun geschafft, und waren aus dem Wald raus? Der Boden wurde sandiger, aber noch war nichts zu sehen, nur dass die Bäume weniger wurden und sie vereinzelt von der Sonne, die an manchen Stellen durch die Baumkronen brach, geblendet wurden. Bald liefen sie auf Sand, aber der Wald war wieder dichter geworden. Sogar noch dichter als zuvor, jetzt verschluckte er das Tageslicht fast gänzlich. Bis auf einmal der Wald wie abgebrochen schien und einfach aufhörte.

Nun standen sie wieder auf dem Strand. Wenigstens etwas, dachte Kaoru sich. Sie waren alle von ihrem Fußmarsch geschafft und wollten eine Pause einlegen. Aber nicht allzu lagen, denn wer weiß wann dieser Typ wieder auftauchen würde, wenn sie hier zulange bleiben würden. Shinya kam sich vor als hätte er ein Verbrechen begangen und würde nun flüchten damit man ihn nicht fand. Aber eigentlich war dem ja auch so, nur dass er kein Verbrechen begangen hatte.

Er ließ sich in den Sand fallen uns Schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Er merkte wie auch Kaoru sich neben ihn in den Sand fallen ließ. Kyo lag schon eine ganze Weile im Sand und es schien als wäre er eingeschlafen. Sie wollten ihn nicht wegen, jeder hatte im Moment schlaf verdient, aber ihnen saß das Geschehene noch tief in den Knochen. Kaoru beneidete Kyo, wie konnte dieser so leicht einschlafen? Ihm fehlte auch schlaf, viel schlaf. Aber er konnte nicht, ebenso wie Shinya.

Doch Kyo schlief nicht, er hatte nur seine Augen geschlossen und versuchte sich zu entspannen, dies wollte ihm aber nicht so recht gelingen. Er dachte an dieses und jenes, an schöne Zeiten, aber es wollte einfach nicht klappen. Hatte er sich gerade ein schönes Bild in Erinnerung gerufen, so entglitt es ihm sofort wieder.

Er schlug die Augen wieder auf und fand sich am Strand wieder.

Kaoru blickt Kyo an und beschloss, dass sie weiter gehen sollten. Er teilte Shinya und Kyo seine Entscheidung mit und so gingen sie weiter. Aber diesmal am Strand entlang, nicht wieder in den Wald hinein. Im Sand war es schwerer zu gehen, deswegen mussten sie jetzt langsamer als zuvor gehen. Zu ihrer Linken waren nichts als bäume, nur Bäume, überall. Und zu ihrer Rechten war das offene Meer, Wasser, überall Wasser. Wasser, Sand und Bäume, mehr sahen sie nicht. Irgendwann musste das doch ein Ende nehmen, oder etwa nicht? Irgendwo musste dieser Strand doch aufhören, oder liefen sie direkt ins Nirgendwo? Es war doch zum Verzweifeln. Es war doch nur eine stinknormale Insel, die musste doch irgendwo aufhören. Aber sie liefen stur weiter. Vor ihnen türmten sich die Bäume auf, der Strand nahm ein Ende. Sie blieben stehen und sahen in den Wald hinein.

„Drehen wir um?“

„Du willst noch mal zurück, Kyo?“

„Willst du durch den Wald?“

„Irgendwann müssen wir wieder da durch.“

„Ich weiß…“, sagt Kyo resigniert. Dann herrschte wieder Stille und es war nur das Rauschen des Meeres zu hören. Sie gingen in den Wald hinein und bald waren das Meer und der Strand nicht mehr zu sehen, wenn sie zurückblickten. Bäume, Bäume, Bäume, nichts als Bäume. Hier und da wuchs mal ein Strauch voller Beeren, die essbar aussahen, doch Kyo riet ihnen davon ab, diese zu Essen. Shinyas Magen knurrte Laut. Keiner von ihnen wusste wie spät es war. Doch es mussten schon einige Stunden vergangen sein, Kaoru bekam auch Hunger.

Sie gingen immer weiter durch den Wald und sahen nichts als Bäume. Eigentlich müsste dieser Wald doch bald zu Ende sein? Die Insel ist doch nicht so groß. Aber ein Ende des Waldes kam nicht in sicht. Es fing schon langsam an zu dämmern. Sie liefen und liefen immer weiter, doch der Wald nahm kein Ende. Die Dunkelheit brach über den Wald herein und mit ihr kamen die unheimlichen Geräusche der Nacht. Es hatte angefangen leicht zu regnen.

Kaoru zuckte zusammen als über ihm eine Eule auf einem Ast landete. Er sah sich nach allen Seiten um. So langsam bekam er Wahnvorstellungen, überall konnte dieser Kerl lauern. Jeden Moment könnte er hinter einem Baum hervorspringen und sich den nächsten von ihnen holen.

Sie kamen an einer kleinen Erhöhung an auf der nicht so viele Bäume standen und beschlossen hier zu Rasten um die Nacht zu überstehen. Sie setzten sich dicht beieinander und lehnten sich an einen umgestürzten Baum an. Sie beschlossen dass immer Einer von ihnen wach bleiben sollte, falls etwas passieren würde. Kaoru übernahm die erste Wache.

Nachdem alle Geräusche verstummt waren, umfing sie plötzlich die Stille des Waldes. Sie war nahezu spürbar, nur untermalt von dem Tröpfeln des Regens, dem Knacken der Äste, verursacht von nachtaktiven Tieren, die jetzt auf die Jagt gingen. Das war Kaoru jetzt schon unheimlich. Plötzlich ertönte ein anderes Geräusch, es hört sich irgendwie wie ein Wimmern an, Eines was von keinem Tier sein kann, was aber auch kein Mensch verursacht haben kann, dafür war der Ton viel zu hoch. Kaoru konzentrierte sich voll und ganz auf das Geräusch. Das Geräusch durchdrang leise die anderen nächtlichen Geräusche, kein Schrei, nur ein hoher Laut. Dieser verstummt kurz, setzt dann aber wieder ein. Ein Schreck durchführ ihn, ser saß stocksteif da. Shinya und Kyo schliefen friedlich neben ihm und bekamen davon nichts mit. Sollte er sie wecken? Was ist das? Immer noch lauschend starrte er in die dunkle Wand aus Bäumen hinein, das Geräusch war wieder verschwunden.

Zu groß war die Angst vor dem Unbekannten, zu gelähmt war er von seiner Angst. Nach einer kurzen Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, zwang er sich, sich um zu gucken und in den Wald zu starren. Nichts, da war nichts, da waren nur die Bäume, im Mondlicht schwarz und bedrohlich, ab er dennoch nur Bäume!

Dann hörte er es wieder! Dieses feine, hohe, aber dennoch alles andere übertönende Wimmern. Dieses nicht zu identifizierende Geräusch. Panisch schaute er sich um, sah nur noch die Schatten der Bäume, doch durch seine ruckartigen Kopfbewegungen schien es, als würden sie sich bewegen, aus seinen Augenwinkeln sah er leicht wehenden Äste, er spürte aber keinen Windhauch. Und das Wimmern hörte nicht auf. Panisch drehte er sich zu Shinya und Kyo um diese zu wecken.

Beide fragten gleichzeitig: „Bin ich mit Wache dran?“

Doch Kaoru schüttelte den Kopf und legte einen Finger auf seine Lippen, um ihnen zu zeigen, dass sie leise sein sollen. Alle drei lauschten gespannt in die Stille der Nacht, doch das Wimmern war verschwunden.

„Was ist denn?“

Kaoru hatte immer noch einen Finger auf den Lippen liegen. Leise, ganz leise begann es wieder zu Wimmern und wurde immer lauter, so als käme es auf sie zu. Shinya und Kyo stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Plötzlich ertönt hinter ihnen, nicht weit von ihnen entfernt ein lautes Knacken im Geäst und alle drei wirbelten panisch herum. Aber da war nichts. Trotzdem wurde das Wimmern immer lauter.

Gleichzeitig sprangen sie auf, als hätten sie den selben Gedanken gehabt, und rannten los, rannten durch den Wald, rannten, als ginge es um ihr Leben, ohne sich noch einmal umzuschauen, liefen sie so schnell konnten. Sie liefen als wäre der Tod hinter ihnen her. Sie konnten alle drei nicht mehr, aber sie gönnten sich keine Pause. Plötzlich stolperte Kyo. Kaoru und Shinya blieben ruckartig stehen. Es war still um sie herum geworden. Das Wimmern war auch nicht mehr zu hören.

„W…waa…wa…was war das?“, fragte Kyo ängstlich und setzte sich auf den mit Laub bedeckten Waldboden. Er zog seine Knie ganz eng an seine Brust und legte die arme darum.

„Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht…“, sagte Kaoru abwesend und ließ sich auch auf den Waldboden fallen. Er starrte abwesend durch den Wald.

„Wir sollten weiter gehen“, sagte er schließlich und rappelt sich wieder auf. Er half Kyo wieder auf die Beine und ging voran.

Die Geräusche des Waldes kamen ihm unheimlich vor, selbst vor dem Geräusch seiner eigenen Schritte hatte er etwas angst. Er fing an etwas schneller zu gehen und steigerte sein Tempo immer fort. Er lief schon fast und Kyo und Shinya hatten mühe ihn nicht aus den Augen zu verlieren.

„Kao! Warum rennst du so?“

Kaoru hielt an um auf die Beiden zu warten. Dabei er sah sich panisch nach allen Seiten um. Shinya warf ihm einen besorgten Blick zu.

„Kaoru, hier ist nichts.“

„Aber der Kerl kann jeden Moment hinter einen Baum hervor springen, ich will nur sichergehen.“

„Aber du hilfst uns damit auch nicht, wenn du dich alle paar Sekunden umdrehst. Das macht es nur noch schlimmer.“

Kaoru schrie auf. Er hatte etwas gesehen. Da hinter einem Baum, schräg hinter ihm. Er hatte etwas Glänzendes aufblitzen sehen. Und er war sich fast sicher, dass er auch die dazugehörigen blauen Augen gesehen hatte. Er blieb wie angewurzelt stehen und starrte auf den Baum.

Shinya packte Kaoru am Arm und wollte diesen weiter ziehen, doch er bewegte sich kein Stück.

„Kaoru, komm weiter“, sagte Shinya ängstlich.

Der Angeschprochene drehte sich zu Shinya und nickte leicht. Er wollte weiter gehen, doch er hatte die Beherrschung über seine Beine verlogen. Sie taten nicht das was er wollte. Shinya zog leicht an Kaorus Arm, doch Kaoru bewegte sich immer noch kein Stück. Kaoru schrie wieder auf. Da war er! Der Mann! Er stand jetzt direkt neben dem Baum. Er starrte ihm mit eisigem Blick entgegnen und drehte das Messer spielerisch in seiner Linken Hand.

„Jetzt komm schon.“

„D…d…“

„Was ist los?“, Shinya blickte Kaoru die ganze Zeit an, ihn kümmerte es nicht, wo dieser die ganze Zeit hin starrte.

„Da…“, hauchte Kaoru.

Shinya lenkte seinen Blick auf die Stelle auf die Kaoru die ganze Zeit so verbissen starrte, konnte dort aber nichts erkennen. Er ließ Kaorus Arm los und ging näher auf die Stelle neben dem Baum zu.

„Hier ist nichts, Kao.“

„D…doch, n… na… natürlich, … da… st… steht… d… der… Kk… Ke… Kerl.. d… do… doch!“, wimmerte Kaoru.

„Nein, Kao, hier ist nichts, los wir gehen weiter!“, bestimmte Shinya jetzt. Kyo stand etwas abseits vom Geschehen und besah sich das ganze skeptisch. Er konnte den Mann auch nicht sehen, aber andererseits würde Kaoru so was auch nicht behaupten, wenn er ihn nicht sehen würde. Irgendwas war hier gewaltig am stinken.

Die mysteriöse Person machte ein paar Schritte auf Kaoru zu. Dieser wimmerte noch mehr und zitterte wie Espenlaub.

Er wollte schnellstens hier weg, aber seine Beine gehorchten ihm nicht.

Shinya stand verzweifelt neben Kaoru und wusste nicht was er machen sollte. Er wusste auch gar nicht was Kaoru hatte.

„Kyo, helf’ mir mal“, sprach er Kyo verzweifelt an. Dieser machte ein paar Schritte auf Kaoru und Shinya zu und schüttelte den Kopf: „Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist, Shin.“

Kaoru stieß einen verzweifelten Laut aus. Die Person stand nun direkt vor ihm und ließ das Messer zu Boden fallen. Er hob langsam seine Hände und plötzlich würgte er Kaoru mit solch einer immensen Kraft, dass Kaoru glaubte, dass es gleich endgültig vorbei sei. Nur von weitem hörte er Shinya und Kyo schreien.

„Was machst du da, KAO!!!“

Er verstand nicht warum sie das schrieen.

Er wehrte sich mit all seiner Kraft die er aufbringen konnte, aber es rechte nicht. Sein Gegenüber war stärker als er.

Shinya und Kyo schrieen Kaoru an, dass er das doch sein lassen sollte, und versuchten mit all ihrer Kraft Kaoru dazu zu bringen sich nicht mehr selbst erwürgen zu wollen. Kaoru lag inzwischen auf dem Boden und Shinya und Kyo hatten sich auf ihn gesetzt, damit Kaoru nicht mehr nach ihnen treten konnte. Sie versuchten verzweifelt Kaorus Hände von seinem Hals weg zu ziehen, doch Kaoru war stärker als sie.

„Kaoru! Jetzt hör auf mit dem Scheiß!“, schrie Kyo ihn aus vollen Leibeskräften an. Kaoru hörte nicht auf ihn. Kyo sah nur noch einen Weg Kaoru zur Vernunft zu bringen. Er holte aus und schlug ihm mit der Faust mitten ist Gesicht.

„Kyo! Was machst du da? Du kannst ihn doch nicht schlagen!“

„Der bringt sich sonst gleich um!“

Kyo holte noch einmal aus und auch der zweite Schlag saß.

Kaoru wusste nicht, was mit ihm geschah. War Kyo jetzt auch verrückt geworden? Er schrie aus Leibeskräften, aber die Person wollte einfach nicht loslassen und jetzt verprügelte Kyo ihn auch noch. Kyo sollte damit aufhören, sie waren doch Freunde. Ihm liefen Tränen über das blutverschmierte Gesicht. Kaoru schrie, er schrie aus voller Seele.

Er wollte einfach sterben. Keine Schmerzen mehr spüren. Er wehrte sich nicht mehr, er ließ alles so geschehen wie es kommen sollte.

„Kyo, jetzt, er wehrt sich nicht mehr!“ Kyo und Shinya versuchten es erneut, Kaorus Hände von seinem Hals weg zu ziehen.

Und plötzlich ließ der Druck um Kaorus Hals nach. Er dachte schon, dass er jetzt gestorben war, doch er hörte wie Kyo und Shinya mit ihm redeten, doch das alles nahm er nicht mehr wirklich wahr und er versank in tiefer schwärze.

Kyo und Shinya sahen keinen Sinn darin, mit einem bewusstlosen Kaoru weiter zu gehen, sie hatten nicht die Kraft dazu ihn zu tragen. Sie setzten sich neben Kaoru und dachten über das eben geschehene nach. Sie hatten beschlossen, dass Shinya die erste Wache übernehmen würde und Kyo etwas schlafen konnte, wenn er wollte. Aber dieser bekam kein Auge zu. Er versuchte sich, wie vorhin am Strand auch, mit schönen Erinnerungen abzulenken, doch auch jetzt wollte es nicht helfen. Die Bilder, die er sich ins Gedächtnis rief, blieben nie länger als ein paar Sekunden und verschwanden dann wieder. Es hatte keinen Sinn mehr, er schlug die Augen wieder auf und Blickte sich um: Er war wieder zu Hause! In Tokyo! Im Studio, er hatte nur geschlafen! Wie kam er hier wieder hin? Das konnte doch gar nicht sein? Oder doch? Er stand vom Sofa auf und suchte die Anderen.

„Na Kyo! Wieder wach?“, strahlte Die ihm entgegen. Wie? Was? Moment mal! Die war doch Tod, oder nicht?

„BUH!“, ertönte es hinter ihm und Kyo erschreckte sich zu Tode. Toshiya tauchte mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf. Nein! Das geht doch nicht! Sie sind doch Tod!

„Hast du gut geschlafen Kyo?“

„Momentchen Mal, wir sind nicht im Urlaub?“

„Wieso sollten wir im Urlaub sein? Wir haben im Moment doch viel zu viel zu tun, wir können uns da keinen Urlaub leisten!“, schaltete Kaoru sich nun ein.

„Aber, und ihr seid auch nicht Tod, ja? Die? Toshi?“

„Wieso sollten wir tot sein? Ich glaube das hättest du wohl gerne“, grinst Die.

„Ach Kyo, gomen, ne? Wegen vorhin…“, sagte nun Toshiya.

„Ja, Kyo, tut uns echt leid“, entschuldigte Die sich nun auch.

„Wie-“, wollte Kyo fragen, aber wurde von Kaoru unterbrochen: „Das könnt ihr später klären, jetzt müssen wir erstmal noch ein bisschen an dem neuen Song weiter arbeiten.“

„Und du hast nicht versucht dich umzubringen, Kao?“, startete Kyo einen letzten Versuch.

„Wieso sollte ich das denn? Ich finde meine Leben gut, so wie es ist.“

„Aber-“

„Du hast bestimmt nur schlecht geträumt, Kyo.“

Die Anderen haben wahrscheinlich Recht, er muss das alles geträumt haben. Aber es war einfach zu real gewesen. Er schüttelte sich. Was für ein glück. Er ging zu den anderen um weiter zu arbeiten.

Hoffnung

„Kyo!“ Wo kam das denn jetzt her? Das war doch Shinya, oder? Aber der sieht gerade viel zu beschäftigt aus.

„Kyo!“ Hörte er wieder von ganz weit weg. Die ganze Szenerie im Studio verblasste. Sie verblasste immer mehr und bald war es dunkel um ihn herum.

„Kyo! Jetzt wach doch endlich auf!“, hörte er nun klar und deutlich. Er schlug die Augen auf und fand sich im Wald, auf dem Boden sitzend wieder. Er hatte bloß geträumt. Er hatte geträumt, dass er das hier nur geträumt hätte. Und er hatte sich so gefreut, dass dies hier nicht Real sein sollte, und jetzt das. Er wusste gar nicht mehr, was denn nun Real war oder nicht. Das hier war eindeutig zu Absurd um Real zu sein, aber andererseits, er war gerade aufgewacht und fühlte sich auch so, als sei er wirklich wach. Anders als in seinem Traum vorhin.

„Hältst du jetzt Wache? Ich möchte mich auch ein bisschen ausruhen“, sagte Shinya.

„Ja, natürlich.“

Er schaute auf Kaoru hinunter. Er schien in den Schlaf übergedriftet zu sein, denn er atmete flach und ruhig. Shinya musste wohl sein Gesicht sauber gemacht haben, das viele Blut war weg. Nur die zwei kleinen Wunden waren noch etwas blutig. Aber womit hatte Shinya ihn sauber gemacht? Kyo lauschte in die Stille, irgendwo her wusste er, dass er so die Antwort finden würde. Und tatsächlich, wenn er genau hinhörte, hörte er das Plätschern eines Baches. Konnte er es wagen? Immerhin war Shinya ja auch dahin gegangen und hatte zwei Schlafende hier alleine gelassen. Und er musste unbedingt was zu trinken haben. Er schaute Shinya an, dieser schien auch eingeschlafen zu sein. Er stand auf und ging in die Richtung aus der das Geräusch kam. Er dachte auf dem Weg zu dem Bach über seinen komischen Traum nach. Er hatte doch, hier in dem Wald, versucht etwas zur Ruhe zu kommen und war eindeutig zu dem Schluss gekommen, dass es nicht funktioniert. Aber als er die Augen wieder auf gemacht hatte, war er im Studio. Dafür gab es nur eine logische Erklärung, er war während seiner Versuche sich zu entspannen eingeschlafen. Und hatte diese Versuche als erfolglos weiter geträumt. Schließlich hat er dann geträumt, dass er die Augen wieder aufgemacht hatte und war in seinem Traum im Studio gelandet. So muss es gewesen sein, anders konnte er sich das nicht erklären. Aber schon komisch etwas so zu träumen, das war ihm so noch nie passiert. Er hatte zwar schon ziemlich reale Träume gehabt, aber nie so. Das war nun wirklich sehr krass. Da fiel ihm etwas ein, wenn Kaoru aufwacht, muss er sich unbedingt bei ihm dafür entschuldigen, dass er ihn geschlagen hatte.

Jetzt hörte er den Bach schon etwas lauter als zuvor. Er wand sich nach links, da er den Bach dort vermutete. Und er hatte Recht, nach wenigen Metern sah er den kleinen Bachlauf schon. Er setzte sich ans Ufer und wusch sich Gesicht und Hände. Das Wasser lief kühl und entspannend über seine Haut. Irgendwie hatte es eine beruhigende Wirkung. Er zog sich seine Schuhe und Socken aus um auch seine Füße ein bisschen ins kalte Nass zu halten. Es war richtig angenehm und entspannend. Er bekam einen richtig klaren Kopf und mit einem Mal wusste er, dass sie hier wieder heile heraus kamen. Aber woher er das wusste, das wusste er nicht. Es war mehr so ein Gefühl, aber es fühlte sich verdammt richtig an. Ihm wurde richtig schläfrig zu mute und deshalb zog er sich seine Socken und Schuhe wieder an, um zurück zu Shinya und Kaoru zu gehen. Er schaffte es aber nicht mehr auf zu stehen, er war in einen entspannenden, tiefen und traumlosen Schlaf gefallen.
 

Auch Kaoru schlief tief und Traumlos. Nur Shinya nicht, er träumte die verworrensten Dinge. Das eine Mal war er Toshiya gewesen, als dieser von dem blauäugigen Mann umgebracht wurde. Ein zweites Mal war er Die gewesen, wie er von den Flammen verschluckt wurde und in seinem dritten Traum war er Kaoru gewesen, wie dieser von dem Mann erwürgt wurde. Und in seinem letzten Traum war er, er selbst gewesen. Er lief gerade durch den Wald auf der Suche nach etwas, aber er wusste nicht nach was. Er hörte einen Schrei und drehe sich gelassen um. Warum habe ich denn keine Angst?, fragte er sich. Er ging schlendernd weiter, in der ferne sah er ein Licht. Interessant, dachte er sich und ging drauf zu. Es wurde immer gleißender und heller.
 

Währenddessen wachte Kaoru auf. Er sah sich um und wusste erst nicht wo er war. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, Wald, Mann, Tod… Aber er war nicht tot, er lag auf dem Waldboden. Aber hatte der Mann nicht versucht ihn zu erwürgen? Und Kyo hatte doch auch auf ihn eingeschlagen. Er betastete vorsichtig sein Gesicht und zog die Hand schnell zurück, als er eine Wunde berührte, sie brannte höllisch. Er sah sich um und stellte fest, dass er alleine war. Wo waren denn Kyo und Shinya, hatten sie ihn hier alleine Zurück gelassen? Und jemand musste sein Gesicht sauber gemacht haben, es war nicht blutverschmiert, wie es hätte sein sollen. Aber wo waren jetzt die anderen Beiden. Er lauschte in die Stille hinein. Da plätscherte doch was. Was war das? Er versuchte langsam aufzustehen und zog sich an einem Baum hoch. Er stand noch etwas wackelig auf seinen Beinen, Doch das legte sich schnell, trotzdem hielt er sich weiterhin am Baum fest. Er schaute sich um, das war doch genau die Stelle wo…! Nein, wo sind Kyo und Shinya? Das kann nicht sein. Nein! Sie sind doch nicht…? Nein! Das darf einfach nicht sein! Kaoru guckte sich panisch um, doch seine beiden Freunde waren nirgends zu sehen.

Ihm blieb der Atem weg. Nein! Nein! Nein! Er lies sich kraftlos an dem Baum hinab auf den Waldboden gleiten. Tranceartig starrte er mitten auf den Waldboden. Er würde hier nicht lebend wieder hinaus kommen. Es war doch zum verzweifeln, jetzt war er ganz alleine. Kaoru zog sich wieder hoch. Er versuchte einige Schritte zu gehen, aber es klappte nicht. Sobald er den Baum losließ, fiel er wieder hin. Verdammt? Was ist mit mir los?, dachte er verzweifelt. Er versuchte es noch einmal, aber auch dieses Mal fiel er wieder hin. Plötzlich fiel ihm auf, dass er seine Beine nicht mehr spüren konnte. Was passierte hier mit ihm? Er versuchte sich über den Boden zu ziehen. Immer weiter, Stück für Stück. Irgendwann wurde das plätschern lauter. Das spornte ihn an weiter zu machen. Das war echt Krafttraining was er hier leistete, ihm taten die Arme schon weh, aber er verbot sich aufzuhören. Irgendwann nahm er einen erfrischenden Windhauch wahr, der den Geruch von Wasser zu ihm hinüber wehte. Kaoru beeilte sich noch mehr und schon bald sah er einen kleinen Bachlauf. Und davor lag etwas. Da lag…!

„KYO!“, Kaoru robbte so schnell es ihm möglich war zu Kyo.

„Kyo! Kyo! KYO! Wach auf!“, Kaoru schlug ihm ins Gesicht: „KYO! NEIN!“

„Uhmm… nicht, schlafen“, Kyo versuchte halbherzig Kaoru weg zu drücken. Diesem viel ein Stein vom Herzen.

„Kyo! Du lebst!“

„Man, lass mich Kao, noch fünf Minuten.“

„Kyo! Verdammt!“

„Kao~ lass mich!“

„KYOOOOOOO~! ICH DACHTE DU BIST TOT!“ Mit einem Mal war Kyo hellwach.

„Was? Tot? Wer ist tot?“

„Ich dachte du wärst tot.“

„Warum?“

„Ich bin aufgewacht und keiner von euch war da.“

„Was aber-“ Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er war zu diesem Bach gegangen um sich zu waschen und hatte Shinya und den verletzten Kao zurück gelassen. Aber, Moment, Shinya!

„Kao, wieso bist du nicht bei Shinya geblieben?“

„Es war niemand da.“

„Wie?“

„Nein.“

„Aber, ich bin doch nur kurz zu diesem Bach gegangen und wollte mich ein bisschen waschen und dann bin ich so müde gewesen, dann bin ich eingeschlafen.“

„Und wo ist Shinya?“

„Der hat bei dir geschlafen.“

„Er ist nicht da.“

„Wo ist er denn?“

„Weg? Ich weiß nicht wo.“

„Scheiße!“, Kyo sprang auf und rannte zu der Stelle, wo er Shinya und Kao zurückgelassen hatte, zurück.

„Kyo! Hilf mir.“

„Komm mit schnell!“

„Ich kann nicht, verdammt!“

„Was?“, Kyo blieb stehen und drehte sich um. Er sah Kaoru am Boden liegen: „Man jetzt komm, steh auf.“

„Verdammte scheiße, ich kann nicht, ich spüre meine Beine nicht mehr.“

„Wie bist du dann hier her gekommen?“

„Gekrochen?“

„Scheiße.“ Kyo lief zu Kaoru und half ihm sich hinzusetzen: „Wie kommt das?“

„Keine Ahnung, als ich aufgewacht bin war das schon so, und bevor dieser Kerl mich angefallen hatte konnte ich meine Beine auch schon nicht bewegen.“

„Kaoru, da war niemand.“

„Doch, der wollte mich erwürgen.“

„Kaoru…“, Kyo fasste Kaoru an die Stirn, konnte aber nichts beunruhigendes feststellen: „Da war niemand, du hast selber versucht dich zu erwürgen und es tut mir leid das ich dich so geschlagen habe, aber anders warst du nicht zu beruhigen.“

„Aber,…“

„Nein, da war niemand, wir waren alleine.“

„A…“, Kaoru brach wieder zusammen, ihm liefen Tränen über das ganze Gesicht und da wo die salzige Flüssigkeit auf seine Wunden traf fing es höllisch an zu brennen. Aber Kaoru war es egal, wenn er Kyo glauben schenkte, dann hatte er sich das nur eingebildet. Was zur Folge hat, dass er verrückt geworden war, die Insel hat einen Irren aus ihm gemacht. Und alles war seine Schuld. Wäre er nie auf diese dumme Idee gekommen, dann wäre all das nicht passiert.

„Kaoru. Beruhig dich, alles halb so wild“, sagte Kyo, dachte sich aber, ’wenn ich das man selber glauben würde’. Er strich Kaoru sanft über den Rücken, dieser hatte sich auch schnell wieder gefangen.

„Los, komm jetzt, ich helfe dir und dann versuchen wir den Platz wieder zu finden, an dem ich euch zurück gelassen habe.“

Kaoru nickte und schniefte noch einmal, bevor er sich von Kyo auf helfen ließ. Aber es erwies sich schwieriger als sie gedacht hatten, Kaoru konnte seine Beine gar nicht mehr nutzen. Kyo zog ihn mehr über den Waldboden als alles andere. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Kyo fand die Stelle, die er suchte, auf anhieb. Er sah sich um, Shinya war wirklich weg. Er zog Kaoru zu Einem Baum und half ihm sich so hin zu setzen, dass er sich anlehnen konnte. Er ließ sich ebenfalls auf den Boden plumpsen und umschlang seine Beine mit den Armen. Was jetzt?

„Ich hab angst“, flüsterte Kaoru.

„Ich auch“, kam es ebenso leise von Kyo zurück.

„Wo ist Shin?“

„Ich weiß s nicht…“

„Wir müssen ihn suchen!“

„Kaoru, Shin ist bestimmt schon tot.“

„Aber-“

„Hast du kein bisschen Hoffnung?“

„Nein, die habe ich aufgegeben…“, sagte Kyo resigniert.

Kaoru versuchte sich zu Bewegen und auf zu stehen, doch seine Beine versagten immer noch ihren Dienst.

„Aaaaargghhh!“, schrie er.

Ein paar Vögel flogen, von diesem Lärm aufgeschreckt, davon.

Kaoru brach wieder in Tränen aus: „Warum ich? Warum nur? Und wieso kannst du so ruhig bleiben?“

„Du hast noch glück gehabt, Kao. Denk doch nur mal an Toshi oder Die.“

Das Kyo Die erwähnte gab Kaoru den Rest. Er schluchzte hemmungslos. Die Tränen rannten nur so über sein Gesicht. Er wollte nicht weinen, aber er konnte es auch nicht abstellen, also ließ er den Tränen freien lauf. Kyo rutschte näher zu Kaoru und strich diesem beruhigend über den Rücken. Doch Kaoru wollte sich nicht beruhigen. Er schluchzte immer heftiger. Selbst Kyo stiegen langsam die Tränen in die Augen, aber er versuchte sie zurück zu halten, denn er wusste genau, dass wenn er auch weinte, sie beide sich nicht mehr beruhigen würden. Er flüsterte Kaoru beruhigende Worte zu. Aber auch dies schien nicht zu helfen.
 

Sofort nachdem Shinya Kyo geweckt hatte, schlief dieser ein. Er bekam nicht mehr mit und merkte auch nicht, dass Kyo zu dem Bach gegangen war. Es war einen Sternenklare Nacht, aber sie ging langsam dem Ende zu. Trotzdem sah man den Mond noch sehr gut. Es war Vollmond. Irgendwann fing er an wirr zu Träumen. Er bewegte sich unruhig im Schlaf. Er wühlte sich von einer Seite auf die Andere. Plötzlich setzte er sich ruckartig auf. Es schien als sei er wach geworden, doch dem war nicht so. Shinya schlief tief und fest.

Er stand auf.

Er stand von seinem Stuhl auf, auf dem er gesessen hatte. Kaoru hatte sie nun endlich entlassen.

Hach war das schön, endlich mal wieder alleine, dachte Shinya, als er vom Studio nach Hause ging. Heute war er mal nicht mit dem Auto gefahren. So ein kleiner Spaziergang konnte ja nicht schaden du außerdem hatte er es nicht so weit wie die Anderen bis zum Studio. Er wohnte recht nah dran. Er fand es immer schön durch den Park zu gehen, der auf dem Weg vom Studio nach Hause lag. Hier vertrödelte er gerne seine Zeit. Aber heute hatte er nicht allzu viel Zeit, Kaoru wollte, dass sie heute Abend noch mal im Studio antanzen.

Zu Hause angekommen setzte er sich in seinem Wohnzimmer auf die Couch. Irgendwie habe ich Hunger…, dachte er und stand auf um in die Küche zu gehen und sich dort etwas zu essen zu machen. Shinya fühlte sich so pudelwohl wie noch nie. Er entschied sich für Toast und legte diesen in den Toaster. Er holte Butter und Käse aus dem Kühlschrank und suchte sich ein Messer.

Shinya lief schlafwandelnd durch den Wald. Er eckte nie an einen Baum an. Plötzlich blieb er stehen. In seinem Traum suchte er gerade ein Messer. Vor ihm stand jemand. Mit einem Messer in der Hand.

Er nahm sich ein Messer aus der Schublade und wollte ein paar Scheiben von dem Stück Käse abschneiden. Er setzte das Messer an und drückte die Klinge hinunter. Er rutschte ab, schnitt sich in die Hand.

Der Mann hob das Messer an und schnitt Shinya in die Hand. Shinya hob die Hand an und leckte das Blut weg. Er drehte sich um und ging wieder zurück.

Shinya ging in sein Badezimmer um sich Desinfektionsmittel und Pflaster zu holen. Er reinigte den Schnitt und klebte ein Pflaster drüber. Anschließend ging er wieder in de Küche, mit dem Vorsatz vorsichtiger zu sein.

Nach ein paar Minuten war Shinya wieder zu der Stelle zurückgekehrt an der der Mann stand. Der Mann kniete sich hin und ließ die Klinge vorsichtig über Shinyas Bein gleiten. Shinya kniete sich hin und kratzte sich am Bein. Am Fuß angekommen hob der Mann das Messer an und stand wieder auf. Er stand direkt vor dem schlafenden Shinya. Ein kleines Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht.

Shinyas Bein juckte, er kniete sich hin und kratzte daran. Nachdem es aufgehört hatte zu jucken stand er wieder auf. Er nahm das Messer in die Hand.

Der Mann ließ das Messer in der Hand kreisen. Er schaute Shinya direkt an. Dieser stand bewegungslos vor ihm. Er blickte auf das Messer hinab und dann wieder Shinya ins Gesicht. Grinsend.

Wenn der Verstand verloren ist...

Kyo sah besorgt auf Kaoru. Dieser hatte sich noch immer nicht beruhigt. Da fiel ihm etwas ein.

„Pass auf Kao, so bringen wir beide das nicht weit, ich suche uns ein paar dicke Äste, die wir mit dem komischen Lianen hier zusammen binden können, dann kannst du dich darauf setzten und ich dich ziehen und dann gehen wir Shinya suchen“, erklärte er Kaoru seine Idee. Dieser nickte nur schwach. Kyo stand auf und sucht Holz. Er ging nicht so weit weg, so dass er Kaoru im Zweifelsfall immer noch hören konnte. Er suchte sich ein paar stabil aussehende, dicke Äste und ging zu Kaoru zurück.

„Hast du dein Taschenmesser noch?“, fragte er den Leader. Kaoru nickte wieder, griff in seine Hosentasche und zog ein schönes, verziertes Taschenmesser heraus. Er reichte es Kyo und dieser ging auf die Ranke zu und schnitt einige Seile davon ab. Diese wollte er dazu verwenden, um die Hölzer aneinander zu binden.

Er machte sich an die arbeit und bemerkte nicht, wie aus der Schnittstelle der Ranke der Saft heraus quoll. Der Saft roch leicht nach Eisen und war blutrot. Kyo band mal hier und schnippelte da. Nach gut einer Stunde, ihres Zeitgefühls her war Kyo fertig. Er trat ein Stück zurück und besah sich sein Werk: „Los Kao, wir probieren es aus.“

Er ging zu Kaoru und half diesem zu der Trage, er setzte ihn darauf und probierte ihn über den Waldboden zu ziehen. Es klappte auch relativ gut, dank der Hebelwirkung. So zogen sie etwas durch den Wald und das Ranken Gewirr wurde immer dichter. Jetzt hatten die Ranken schon rote Blüten bekommen. Diese Schlossen und öffneten sich immer wieder, so als würden sie atmen.

„Kyo!“, der Angesprochene stoppte abrupt: „Shinya?“ Er drehte sich um die eigene Achse, doch niemand außer ihm und Kaoru waren da: „Hast du das gehört?“, fragte Kyo seinen Leader.

„Was?“

„Na, Shinya hat mich gerufen.“

„Nein, niemand hat dich gerufen Kyo.“

„Kyo!“, rief es wieder durch den Wald.

„Schon wieder!“, sagte Kyo.

„Ja, jetzt habe ich es auch gehört.“, Kaoru setzte sich aufmerksam hin, konnte Shinya aber auch nicht entdecken.

„Kyo! Jetzt wach doch endlich auf!“

„Scheiße! Was ist das?“, rief Kyo panisch.

„Scheiße! Was ist das?“, wiederholte der Wald.

Kyo wurde noch panischer, wer ahmte ihn da nach?

„Pst, Kyo, komm mal her.“, sagte Kaoru und Kyo ging auf ihn zu. „Guck dir mal die Blüten an, die sehen so aus als würden die atmen, und eben haben die sich bewegt als hätten sie gesprochen.“

„Das glaubst du doch wohl selber nicht Kao.“

„Bitte, dann hat nicht…“

„ICH DACHTE DU BIST TOT!“

„Verdammt KAO! Musst du mich so erschrecken?“, schrie Kyo auf.

„Kyo! Ich war das nicht.“

Kyo schielte auf die Blüten, nein, das können die nicht sein.

„TOT!“ Moment! Die haben sich echt bewegt! Das sind wirklich diese Blüten.

„Kao? Du hattest Recht, das sind diese Blüten. Aber wie? Und warum?“

„Ich weiß es nicht Kyo, ich weiß nur, dass diese Blüten nicht gut für uns sind.“

„Los, wir hauen hier ab.“

„Haha“, sagte Kaoru trocken.

„Sorry.“ Kyo fasste die Trage wieder an und schleppte sie weiter. Doch je weiter er ging, desto dichter wurden die Ranken.

„Ich glaube ich drehe wieder um, das wird hier immer dichter.“

„Ja, ist ok.“

Kyo ging zu einer Stelle, an der kaum Ranken wuchsen. Seine Hand fing an zu brennen. Er besah sie sich genauer und erkannte, dass sie sehr Gerötet war. Er schaute sich den griff seiner Trage an und sag dann den roten Saft der Ranken. Er ignorierte den Schmerz und half Kaoru sich auf den Waldboden zu setzen. Danach zeigte er diesem seine Hände: „Guck mal, ganz rot und brennt auch ziemlich stark. Und guck mal hier, die Liane und der Saft, der sieht aus, wie das Zeug vor dem Haus, was wir gemietet hatten.“

Kaoru besah sich das und stimmte Kyo zu.
 

Währenddessen stand Shinya immer noch schlafend mitten im Wald vor einer Person. Besagter Mann ließ immer noch sein Messer in der Hand kreisen und sein Grinsen wurde immer wilder, teuflischer und breiter.

Shinya hatte sein Messer wieder in der Hand und wollte nun vorsichtiger damit umgehen. Er schnitt die erste Scheibe von dem Käse ab und wollte gerade das Messer zur Seite legen, als es an der Tür klingelte. Er erschreckte sich so sehr, dass ihm das Messer aus der Hand fiel.

Der Mann nahm das Messer in die Hand, bereit zum zu stechen. Er kniete sich vor Shinya und wartete ab. Plötzlich holte er aus und rammte das Messer blitzartig in Shinyas Fuß. Shinya schrie auf. Auch im Traum schrie er auf.

Ihm war das Messer mit der Klinge direkt auf den Fuß gefallen und hatte sich da durch gebohrt. Er versuchte den Fuß anzuheben, doch es funktionierte nicht, das Messer hatte sich bis in seinen Holzfußboden gebohrt. Er schrie nach Hilfe, bis kein Laut mehr seinen Mund verlassen konnte.

Der Mann hielt ihm eine Hand vor den Mund, so dass er nicht mehr schreien konnte. Shinya bekam keine Luft mehr und fiel bewusstlos zu Boden. Der Mann stieß ein helles und glückliches Lachen aus.
 

Kyo und Kaoru hatten sich zurück gelehnt, fuhren aber erschrocken hoch, als sie jemanden Lachen hörten.

„Das kommt doch hier aus der nähe? Oder nicht?“, wisperte Kaoru.

„Ja, dass muss direkt hinter uns sein!“, Kyo stand auf und sah sich um. Hinter den Büschen, vor denen sie saßen, hörte er etwas Rascheln. Er schob einige Äste beiseite und sah wie jemand weg lief. Er konnte diesen jemand aber nicht mehr erkennen, da er zu weit weg war: „Kao! Da ist jemand! Vielleicht kann der uns helfen, ich lauf dem hinterher!“

„Kyo! Lass mich nicht alleine!“, doch der Angesprochene hörte ihn nicht mehr, denn er war schon weg.

„Fuck! Kao, auf was für blöde Ideen kommst du denn auch? Hättest du mal auf Shinya gehört! Hättest du mal! Hoffentlich geht’s ihm gut!“

„Hast du kein bisschen Hoffnung?“, hörte Kaoru seine eigene Stimme fragen. Er zuckte erschrocken zusammen, bis ihm wieder einfiel, dass das nur diese komische Pflanze macht.

„Nein, die habe ich aufgegeben…“, antwortete Kyos Stimme. Kaoru zog seien Beine mit den Armen zu sich heran, er hatte immer noch kein Gefühl in diesen und umarmte seine Knie mit den Armen. Seinen Kopf bettete er auf seine Knie und wippte hin und her, wie ein kleines Kind bei Gewitter.

„Nein…“

„Die habe ich aufgegeben…“

„Habe ich aufgegeben…“

„Aufgegeben…“

„Aufgegeben…“

„AHHHH! Lass mich in Ruhe du scheiß Pflanze!!“, Kaoru liefen die Tränen übers Gesicht. Er hatte auch sein letztes bisschen Hoffnung verloren.

’Jetzt bloß nicht den Versand verlieren’, sagte er sich in Gedanken. Er wippte immer noch weiter hin und her. So lange, bis er das Gleichgewicht verlor und auf den Waldboden fiel, dort blieb er regungslos, aber schluchzend liegen.
 

Kyo rannte in die Richtung, in die er die Person hatte laufen sehen. Aber um ihn rum war nichts als Wald, Bäume, Wald, Laub, Äste, nichts weiter. Links neben ihm hörte er es wieder rascheln und er drehte sich abrupt in diese Richtung, er sah noch, wie jemand zwischen den bäumen verschwand und nahm die Verfolgung wieder auf: „HEY! BLEIB STEHEN!“ Aber der Verfolgte blieb nicht stehen, sondern lief noch schneller weiter. Kyo konnte nicht mehr, er bekam kaum noch Luft, so sehr brannten seine Lungen, aber er lief immer weiter. Irgendwann, konnte der Mensch vor ihm auch nicht mehr und dann musste er stehen bleiben, er musste einfach.

Langsam wurde es dunkel um ihn herum, die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Im Wald wurde es sehr schnell dunkel, da das Blätterdach der Bäume sehr viel des Tageslichtes verschluckte, bald sah Kyo die Hand vor seinen Augen nicht mehr. Aber er lief immer weiter. Plötzlich wurde es immer heller und der Wald lichtete sich. Bald stand er wieder auf Sand und blickte aufs Meer hinaus. Vor sich sah er ein paar Liegen und einen aufgespannten Sonnenschirm. Die Sonne war hinter dem Horizont kaum noch zu sehen und färbte den ganzen Himmel blutrot. Es kam ihm alles sehr bekannt vor und als er sich etwas genauer umgesehen hatte, merkte er, dass dies das Stückchen Strand war, welches zu ihrer Hütte gehörte. Er stieß einen Freudenschrei aus und rannte den Weg zur Hütte hoch. Doch entgegen seiner Vermutung, dass von der Hütte nur noch ein Häufchen Asche übrig war, stand diese noch in dem Zustand vor ihm, wie er und seine Kollegen sie bezogen hatten, kein bisschen, von dem Feuer, was hier gewütet hat, angeschwärzt.

„Das kann doch nicht sein…“, murmelte er zu sich selber. Neugierig geworden betrat er die Hütte. Drinnen sah es aus, als wäre nie etwas passiert. Die Treppe, die nach oben führte war heile und aus der Küche drang ein leichter Duft, nach fertigen Essen und aus dem Wohnzimmer hörte er leise Musik und einige Stimmen. Er ging in Richtung des Wohnzimmers, doch als er die Tür auf stieß war nichts zu sehen und auch nichts mehr zu hören. Die Musik war verstummt und der Geruch nach einem leckeren Essen war verschwunden. Er wunderte sich darüber, aber besann sich wieder auf die Aufgabe, die er sich selber gestellt hatte: In die Stadt laufen und Hilfe holen. Er drehte sich um und rannte aus der Hütte raus, den Weg hinunter in die Stadt. Der schmale Weg wurde immer breiter und dann stand er auf dem Platz, wo die Hütte des Vermieters war. Er rannte du der Hütte hin und hämmerte wie wild auf die Tür ein. Doch niemand machte ihm auf.

„ARGH!“ Er rannte weiter in die Stadt hinein. Die Sonne war nun vollständig untergegangen, doch der Himmel wies immer noch die blutrote Farbe des Sonnenuntergangs auf. Kyo blieb auf dem Marktplatz stehen und sah sich um. Die Häuser die hier standen waren alle mit Brettern zu genagelt kein Licht war in den Häusern zu sehen, das einzige Lichtquelle, die hier war, war die einzige Straßenlaterne weit und breit.

„HALLO? KANN MIR JEMAND HELFEN? ICH BRAUCHE HILFE!!!“, schrie er durch die Straßen des Ortes. Die einzige Reaktion, die folgte, war ein Flackern der Straßenlaterne. Er rannte zurück, zur der Hütte des Vermieters und versuchte dort wieder sein Glück. Diesmal schien das Schicksal ihm gut gesonnen, denn von drinnen hörte er ein: „Wer ist da?“

„Schnell, ich brauch ihre Hilfe, BITTE!“

Kyo hörte ein leises Klicken eines Türschlosses und die Tür wurde auf gemacht. Ihm blickte ein Mann mit eisblauen Augen entgegen. Kyo bekam einen Schrecken, erholte sich aber schon bald wieder, als er feststellte, dass der Mann weißblondes und nicht pechschwarzes Haar hatte. Kyo huschte in das innere der Hütte und fing sofort an zu sprechen: „Schnell, bitte, da im Wald ist irgendwas, und die Hütte, meine Freunde, tot, das… das… da… bitte helfen sie mir!!!“, er wurde immer hysterischer bis er zum Schluss zusammensackte. Der Mann beugte sich zu Kyo hinab und beruhigte ihn etwas: „Jetzt beruhigen sie sich erst mal und kommen ins Wohnzimmer und setzten sich hin.“ Kyo leistete dem Folge und fing dann wieder an zu sprechen: „Also, hier stimmt irgendwas nicht, etwas will uns umbringen. Zwei meiner Freunde sind definitiv schon tot, bei einem bin ich mir nicht sicher, der ist einfach weg und ein anderer liegt noch im Wald, wir müssen ihn da raus holen und-“, Kyo stoppte, er wunderte sich woher die Gelassenheit kam, mit der er hier sprach, immerhin sprach er hier von seinen toten Freunden und denen die in Gefahr schwebten. Sie mussten was unternehmen! Sofort!

„Im Wald sagen sie?“

„Ja! Schnell, wir müssen helfen!“

„Bleiben sie ruhig, sie helfen nicht, in dem sie hysterisch werden. Aber ich sage ihnen, da ist nichts im Wald, ich kann gerne mit ihnen gucken gehen. Ihre Freunde haben ihnen bestimmt einen Streich gespielt und sind in der Hütte.“ Der Vermieter stand auf und zog sich eine Jacke über: „Kommen sie.“ Kyo sprang vom Sofa hoch und eilte zur Tür.

„Warten sie doch. Es ist schon nichts passiert.“

Kyo trat von einem Fuß auf den anderen und wartete auf den Vermieter. Der Vermieter trat aus der Tür, schloss diese ab und ging ruhigen Schrittes, den Weg zur Hütte hinauf. Er hatte eine Taschenlampe in der Hand, womit er auf den Weg leuchtete. Plötzlich fing er leise an zu sprechen: „Die Insel hier, liegt am Rand vom Bermuda Dreieck. Mehrmals im Jahr passieren hier schlimme Dinge. Die komplette Insel spielt dann verrückt. Man munkelt, dass die Insel die Seele eines Menschen in Beschlag nimmt und dieser dann den Verstand verliert und schlimme Dinge tut. Und wenn der ganze Spuk vorbei ist, bringt er sich angeblich selber um. Die Insel greift in die Empfindungen aller Menschen auf der Insel ein, gaukelt ihnen Dinge vor, die gar nicht existent sind. Es kann auch sein, dass etwas passiert und wir es gar nicht richtig wahrnehmen. Oder, wo wir eigendlich Traurig sein müssten, sind wir fröhlich und solche Dinge. Oder das, was uns eigentlich nicht gleichgültig sein sollte, erscheint uns mit einem Mal gleichgültig.“

„So erging es uns. Wie viele Tage sind eigendlich vergangen, seit den Wir hier sind?“, Kyo sprach mit einer Ruhe und Sachlichkeit in der Stimme, die ihm angst machte.

„Das weiß niemand genau, die Zeit spielt vollkommen verrückt. Mal ist ein Tag sehr lang, und mal nur sehr kurz. Wir wissen während dieser Zeit nie, wie viele Tage vergangen sind.“

„Aha.“

„So, wir sind bei der Hütte, dann wollen wir mal gucken, wo ihre Freunde stecken.“ Die beiden Männer betreten das Haus und schauen sich um. Aber sie sehen nichts.

Nach ihrer Durchsuchung verlassen wie das Haus wieder.

„Hier ist nichts, dann werden wir sie mal im Wald suchen“, sagte der Vermieter und ging los. Kyo ging ihm hinterher und schon nach kurzer Zeit begann der Vermieter wieder zu sprechen: „Hier haben schon einige Touristen, aber auch einpaar Einheimische, die unvorsichtig waren, ihr Leben lassen müssen. Immer auf unterschiedliche Arten. So zumindest erzählt die Legende das, viele der Alten, die hier auf der Insel leben, glauben noch daran. Deswegen auch die ganzen verbarrikadierten Häuser, die Alten erzählen diese Geschichten immer wieder, damit die Jungen sich nicht unnötig in Gefahr begeben, keiner der Menschen, die hier leben, würde diese Legende je ausplaudern. Aber nie hat jemand, dem diese Dinge widerfahren sind überlebt, es waren meistens Touristen. Doch man hat nie eine Leiche gefunden, die Menschen sind spurlos verschwunden. Man hat also nie einen Beweis dafür gefunden, dass diese Spukgeschichte stimmt.“

„Na dann ist das jetzt die Beste Möglichkeit zu Beweisen, dass dieser Spuk stimmt!“, sagte Kyo und blieb stehen.

Der Vermieter lächelte ihn an und sagte: „Nein, niemals wird es bewiesen werden!“ Er drehte sich um und Kyo sah ihn unverständlich an. Der Vermieter zog blitzschnell ein Messer aus seiner Tasche und stach es Kyo mitten in den Bauch. Er drehte es ein paar Mal zog es wieder heraus und stach noch mal zu. So lange, bis Kyo röchelnd zu Boden fiel. Der Vermieter ließ das Messer fallen, drehte sich um und ging gemächlichen Schrittes wieder ins Dorf zurück. Kyo spuckte Blut und sah dem Vermieter hinterher. Dann sah er auf seine Bauchwunde, das Blut quoll unaufhörlich daraus hervor. Die Situation kam ihm bekannt vor und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, denn ein Gefühl sagte ihm, dass er dies Lebend überstehen würde, so wie es schon einmal passiert war. Ihm wurde schwarz vor Augen und er tat noch einen röchelnden Atemzug, danach war es still und Kyo lag leblos am Boden, mit einem leichten Lächeln im Gesicht.
 

Kaoru merkte wie es allmählich dunkler um ihn herum wurde und so langsam aber sicher, kroch die Panik seine Knochen hoch. Wo blieb Kyo? Er kann doch nicht die ganze Zeit durch den Wald irren? Hoffentlich war ihm nichts passiert. Und würde Kyo den Weg zurück wieder finden? Kaoru versuchte ruhig liegen zu bleiben und nicht die Panik überhand gewinnen lassen. Doch so leicht war das nicht. Irgendwoher kam das Geräusch eines röchelnden Atems. Es hörte sich verdammt nah an, Kaoru sah sich um, konnte aber nichts entdecken. Doch das Röcheln hörte nicht auf. Es wurde schlimmer und ein Würgen kam dazu, als wenn sich jemand erbrechen wolle. Kaoru versuchte sich auf zu setzen und achtete auf das Geräusch. Es schien hinter ihm her zu kommen, also drehte er sich um, doch da waren nur die Sträucher. Vielleicht hinter den Sträuchern? Da hatte Kyo doch auch diese Person gesehen. Er versuchte um die Sträucher herum zu Robben, aber es war höchste Kraftanstrengung für ihn. Irgendwann war er so weit, dass er um die Sträucher herum blicken konnte und was er sah schnürte ihm die Kehle zu.

„SHINYA!“ Shinya lag auf der Seite, das röcheln und würgen hatte aufgehört. Kaoru versuchte diesen so schnell wie möglich zu erreichen. Die Schlingpflanze hatte sich um Shinyas Arm und Beine geschlungen, war über seinen Mund und Nase gewachsen. Nach viel zu langer Zeit erreichte Kaoru seinen Freund. Er riss verzweifelt an der Ranke uns spürte, wie ihr blutroter Saft ihm die Hände verbrannte. Er juckte höllisch. Es war wirklich derselbe Saft, der auch vor der Hütte war. Aber es war ihm egal. Er riss an den Lianen um so Shinyas Gesicht wieder frei zu legen. Als er fast alles sauber hatte, sah er, dass sich einzelne Ausläufer der Ranke in Shinyas Mund und Nase gebohrt hatten. Darum hatte er also gewürgt. Kaoru lies sich kraftlos zurück sinken.

„Nein! Shinya…“ Kaoru brach weinend über dem leblosen Körper Shinyas zusammen.

„Nein, nein, nein, das kann nicht sein… nein… nein…“, murmelte er immer wieder vor sich hin, wie ein Mantra. Plötzlich ergriff die Panik ihn und er hatte nur noch einen Gedanken: „Ich muss hier raus!“ Er sammelte alle seine Kräfte und zerrte sich von diesem Ort. Er robbte über den Waldboden davon. So schnell er konnte. Es wurde immer schwieriger und seine Kräfte ließen nach. Aber er gönnte sich keine Pause. Je früher er aus diesem vermaledeiten Wald raus war, desto besser. Er hatte schon das Gefühl, ihm würden bald die Arme abreißen, als er etwas an seinem Bein spürte. Sein Bein! Er konnte wieder etwas fühlen, etwas, dass sein Bein hinauf kroch. Er setzte sich auf und sah, wie eine der Ranken in seinem Hosenbein verschwand.

„AHH!“, schrie er und riss verzweifelt an dieser Ranke: „Mich bekommst du nicht!! Das schwöre ich dir!“ Er riss sein Hosenbein auseinander und pflückte den Rest der Ranke von seinem Bein. Jetzt gönnte er sich doch eine Pause und besah sich seine Umgebung genauer. Vereinzelt sah er noch ein paar Äste der Ranke, doch sie waren weit genug weg, als dass sie ihn hätten angreifen können. Auf seiner Kleidung hatte sich ein dünner grüner Flaum gebildet und er versuchte ihn mit der Hand weg zu wischen. Es musste irgendetwas mit der Ranke zu tun haben, denn seine Hand begann zu Brennen und zu jucken, wie sie es eben schon getan hatte, als er versuchte Shinyas Leichnam von der Ranke zu befreien. Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht. ER betastete seine Beine und stellte fest, dass er wieder Gefühl in ihnen hatte. Er versuchte sie leicht zu belasten und als er feststellte, dass es ging, rannte er durch den Wald. Doch da seine Beine ihn noch nicht wieder richtig tragen wollten stolperte er und fiel hin. Er rappelte sich wieder auf, lief ein kleines Stück und fiel wieder hin.

Bald erreichte Kaoru eine kleine Waldlichtung und einen Bachlauf. Er ließ sich erschöpft an den Rand des Baches sinken und schöpfte sich reichlich Wasser ins Gesicht. Tat das gut, war das Angenehm, jetzt konnte es doch nicht mehr weit sein, bis er diesen Wald verlassen hatte, oder? Er trank noch etwas von dem erfrischenden Wasser und raffte sich dann wieder auf, um weiter durch den Wald zu stolpern. Nach kurzer Zeit schon erreichte er den Rand des Waldes du sah sich gegenüber der Hütte, die sie bewohnt hatten. In dem Moment, wo er einen Fuß auf den Weg setzte ging ein Ruck durch die Insel, Kaoru verlor das Gleichgewicht und fiel der Länge nach hin. Er schlug sich den Kopf an einem Stein auf und blieb regungslos liegen.
 

Am nächsten morgen kam Bewegung in das Dorf. Die Menschen kamen aus ihren Häusern und nahmen die Bretter, die sie vor Fenster und Türen genagelt hatten wieder ab. Ein schrei hallte durch das Dorf, eine der alten Frauen hatte auf dem Marktplatz einen Mann gefunden, der sich selber erhängt hatte. Ein Mann mit eisblauen Augen und rabenschwarzem Haar.

...gibt es keinen Ausweg mehr

„Bitte begeben Sie sich auf Ihre Plätze und schnallen Sie sich an! Wir werden in Kürze landen!“

Kyo hüpfte auf seinem Platz aufgeregt hin und her, dabei wachte Kaoru auf, der tief und fest geschlafen hatte. Irgendwas hatte er doch geträumt, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern, was er geträumt hatte. Also tat Kaoru es Kyo gleich und sah aus dem Fenster. Er sah die Insel vor sich und war hellauf begeistert. Sehr viel unberührte Natur, viel Wald, aber in der Ferne konnte er ein paar Häuserdächer sehen. Dies musste dann wohl Port Nelson sein, die Hauptstadt der Insel. Denn andere Städte gab es auf dieser Insel nicht mehr. Denn Siedlungen wie Black Rock oder Gin Hill sind mittlerweile verlassen und überwuchert. Es wird angenommen, dass der Name der Insel von einer untergegangenen Rumladung stammt. Spanische Forscher fanden ein, an den Strand gespültes Rumfass und nannten die Insel daraufhin Rum Cay.

Plötzlich fiel ihm wieder ein, was er geträumt hatte und er riss seine Augen auf und der Schweiß brach ihm aus. Kyo der neben ihm saß bekam das mit und fragte: „Was ist, Kao?“

„Ich muss mal mit euch reden“, richtete er sich an alle.

„Was ist denn?“, fragte Die und Kaoru fing an zu berichten. Er erzählte seinen gesamten Traum. Wie erst Toshi gestorben war, danach Die und Shinya und schließlich, wie Kyo verschollen war. Nachdem er geendet hatte war Shinya der einzige, dem der Schock ins Gesicht geschrieben stand. Alle anderen sahen Kaoru ein wenig belustigt an.

Die ergriff als erster wieder das Wort: „Kao, du hast dich doch noch nie von einem Alptraum aus der Ruhe bringen lassen, warum also gerade jetzt?“

„Es fühlte sich so echt an, so real.“

„Du bist doch nicht abergläubisch, Kao“, sagte Toshiya.

„Nein, bin ich nicht, aber-“

„Nichts aber, wir verbringen hier jetzt einen schönen Urlaub und vergiss deinen dummen Traum.“ Kaoru sah Kyo ein wenig skeptisch an sagte aber nichts mehr dazu. Ihm war mehr als mulmig bei der ganzen Sache.

Langsam setzte das Flugzeug zum Landeanflug an und die Baumspitzen kamen immer näher. Sie flogen über einige Häuser rüber und fünf Minuten später waren sie schließlich gelandet.

„Wow, also das sah von oben ja schon mal sehr gut aus“, sagte Kyo, als sie auf ihr Gepäck warteten. Sobald sie das Gebäude verlassen hatten, konnte keiner mehr sagen, worüber sie in der letzten Stunde gesprochen hatten, wenn man sie danach gefragt hätte.

Sie sammelten ihr Gepäck und suchten sich ein Taxi, um zu dem Vermieter ihrer Ferien-Hütte zu fahren. Doch vor dem Flughafen stand kein einziges. Kaoru ging wieder in den Flughafen und dort an der Rezeption sagte man ihm, dass an diesem Tag keine Taxis fahren würden und sie zu Fuß in die Stadt gehen müssten. Kaoru kaufte sich einen Plan der Insel und begab sich wieder zu seinen Freunden und erklärte ihnen das, was die nette Dame an der Rezeption ihm gesagt hatte. Sie wanderten also gemütlich durch die Pampa und sahen sich die wunderschöne Landschaft an. Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch haben sie den kleinen Ort erreicht und wollten auch gleich den Vermieter aufsuchen. Dieser wohnte nahe dem Zentrum der Stadt, in einer Hütte an einem Weg, der in einen Wald hinein führte. Sie wunderten sich, dass alle Häuser, Fenster und Türen vernagelt waren und sie keiner Menschenseele, abgesehen von den Angestellten im Flughafen, begegneten.

Kaoru klopfte an die Tür des Vermieters. Es öffnete ihm ein Mann mit eisblauen Augen und weißblonden Haaren. Kaoru schluckte schwer, fasste sich aber schnell wieder. Er regelte alles mit der Hütte und bekam die Schlüssel. Der Mann war sehr freundlich und erklärte ihnen ausführlich den Weg zu ihrem Domizil, denn dorthin führten keine Straßen mehr, sondern nur Fußwege. Die Insel war total zugewuchert, nur die Straßen und Wege wurden regelmäßig frei geschnitten. Ihre Hütte lag am Rande des Waldes. Von dort aus mussten sie nicht mehr sehr weit gehen, bis sie am Strand waren. Doch jetzt hieß es erst einmal die Hütte zu begutachten, auszupacken und ein bisschen auszuruhen. Sie gingen wild scherzend den Weg hinauf.

Die Hütte war schön groß und es gab zwei Stockwerke. In der ersten Etage war ein großes Wohnzimmer, welches mit rustikalen Möbeln eingerichtet war. Es gab einen Kamin, vor dem ein heller flauschiger Teppich lag. Zwei Sofas standen in dem Raum. Farblich passten sie zu dem Teppich vor dem Kamin. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Fernseher. Vom Flur aus gelangte man noch in ein Badezimmer und in die große Küche. Beides war sehr schlicht gehalten und in der Küche stand noch ein schöner großer Esstisch. Am Ende des Flurs war eine Tür, die auf die Veranda führte, diese verlief einmal um das ganze Haus herum. Daneben war eine Wendeltreppe, die in das zweite Geschoss führte. Dort waren nur die Schlafzimmer und 2 geräumige Badezimmer, eins auf jeder Flurseite. Außerdem gab es hier oben noch zwei kleine Arbeitszimmer. Eins nahm Kaoru gleich in Beschlag, denn obwohl er eigentlich Urlaub machen wollte, hatte er sich Sachen zum Arbeiten mitgenommen. Die anderen haben darüber nur die Köpfe geschüttelt. Jedes der Schlafzimmer hatte einen eigenen Balkon. Die Zimmerverteilung sah so aus, dass sich Shinya und Toshiya ein Zimmer teilen würden und Kaoru und Die auch. Kyo würde alleine ein Zimmer beziehen. Nachdem sie alles ausgepackt hatten, sahen sie sich die Umgebung und den Strand an. Vereinzelt standen einige Palmengruppen im Sand, die so etwas Schutz vor der Sonne boten. Dieser Strand schien auch mit zu dem Haus zu gehören, denn es standen ein Paar liegen im Sand, bei genauerem hinschauen waren es sechs Stück. Der Sand war weiß, das Meer war azurblau und am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen, also der perfekte Urlaub wenn das Wetter so bleiben würde. Kyo lief auf das Wasser zu und sprang in die Wellen.

Das alles kam Kaoru irgendwoher bekannt vor, er wusste aber nicht woher. Er schüttelte den Kopf, ließ sich auf eine der Liegen fallen und dachte nicht weiter darüber nach, jetzt war erstmal entspannen angesagt und wenn er ein bisschen ausgeruhter war, dann würde sein Gehirn ihm auch nicht mehr solche Streiche spielen.
 

Der Vermieter hatte ihnen nachgeguckt, wie sie den Weg zu ihrem Domizil hinaufstiegen. Als sie außer Sichtweite waren, hob der Vermieter seine Hand zu seinem Haarschopf und zog an seinen Haaren, Stück für Stück kamen pechschwarze Haare unter der weißblonden Perücke hervor und der Mann stieß ein irres Lachen aus.

Dir en grey wurden nie wieder gesehen.
 


 

Tokyo 1 ½ Wochen später
 

Schlagzeile in allen Nachrichten des Landes:

Dir en grey verschollen?

Gestern Abend erreichte uns die Nachricht, dass eine der wohl bekanntesten Rock Bands Japans, als vermisst gemeldet wurde. Dir en grey sollen vor anderthalb Wochen in die Karibik geflogen sein. Ihr Ziel war die kleine Insel Rum Cay, auf der sie eine Woche lang Urlaub machen wollten. Doch sie sind noch nicht wieder aufgetaucht und gelten ab jetzt als Vermisst. Die Polizei wird einen Suchtrupp auf die Insel schicken und dort nach den Vermissten suchen. Hinweise werden von der Polizei dankend angenommen.
 

Der Suchtrupp der Polizei erreichte die kleine Insel am nächsten Tag. Sie befragten die Einwohner, doch diese konnten ihnen nichts dazu sagen. Sie wussten selber nicht mal, was sie die letzte Woche alles gemacht haben, nur, dass sie auf dem Marktplatz jemanden gefunden haben, der sich erhängt hätte. Der Suchtrupp streifte über die Insel und durch den kleinen Wald. Sie suchten die verlassenen Orte Black Rock und Gin Hill auf. Doch auch hier war die Suche erfolglos. Nach einem Tag erfolgloser Suche gingen sie zurück ins Dorf und suchten sich eine Herberge, wo sie übernachten konnten. Sie beratschlagten noch die halbe Nacht lang, wie sie die Suche am nächsten Tag fortsetzen würden und versuchten dann zu schlafen.

Am nächsten Morgen waren sie Zeitig auf den Beinen, frühstückten und begannen mit der weiteren Suche, sollte dieser Tag erfolglos bleiben, würde man die Nacht hier noch verbringen und am nächsten Tag wieder Heim fliegen. Die Insel war nicht so groß, dass man hier Tagelang suchen konnte. Gestern hatten sie schon einmal die ganze Insel abgesucht und heute wollten sie sich noch einmal dem kleinen Wäldchen widmen, welches bei der Ferienhütte war. Doch auch wieder verlief die Suche hier ohne Erfolg. Gegen Abend brachen sie die Suche ab und meldeten die Vermissten als Verschollen. Doch einer der Suchenden war noch nicht zufrieden. Er hatte das ungute Gefühl, dass wenn sie lange genug suchen würden, auch fündig würden. Denn wo sollten die fünf Vermissten denn schon sein? Sie werden wohl nicht versucht haben bis zur nächsten Insel zu schwimmen. Sie waren hier irgendwo, dass wusste er. Aber er hatte auch keine Ideen mehr, wo man noch suchen könnte. Die Insel war schließlich nicht groß, wo konnten sie also sein?
 

Am nächsten morgen machte der Suchtrupp sich auf zum Flughafen. Bis einem etwas einfiel: „Man sind wir blöd!! Wir haben noch gar nicht in die Hütte geschaut!“ Das stimmte, und so ließen sie ihre Sachen stehen und liegen und rannten zur Ferienhütte hoch. Diese war schnell abgesucht, außer den Sachen der Vermissten hatte man hier nichts gefunden. Die Sachen würden mitgenommen werden und dann würde man diese Insel verlassen. Sie packten also alles ein, was als Hab und Gut der Vermissten identifiziert werden konnte, schulterten die Taschen und verließen das Häuschen. Die gingen den Weg entlang, bis einer von ihnen einen entsetzten Schritt nach hinten machte. Er ließ die Tasche fallen und bückte sich in das Gebüsch: „HIER! Schnell!“ Die anderen halfen ihm den Körper aus dem Gebüsch zu ziehen. Einer beugte sich über den Kopf und stellte noch einen langsamen Atem fest: „Er lebt! Schnell!“ Einer von ihnen rannte in die Stadt um eine Trage, oder ähnliches zu besorgen. Nach 20 Minuten war er mit einer Trage, einem Arzt und zwei Krankenschwestern wieder da. Der Arzt beugte sich über Kaoru und versorgte ihn, so gut es ging. Danach wurde Kaoru auf die Trage gehoben und in Richtung Ort abtransportiert. Dort wurde er zur Weiterversorgung in das ärztliche Behandlungszimmer gebracht. Der Arzt vor Ort stellte ein Schädelhirntrauma fest und versuchte Kaorus Zustand so gut es ging zu stabilisieren. Es dauerte noch einen Tag, bis sein Zustand wieder so stabil war, dass er ausgeflogen werden konnte. Doch erwacht war er noch nicht.
 

In Tokyo wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert und man kümmerte sich dort um ihn. Dort stellte man fest, dass Kaoru in ein Koma ersten Grades gefallen war. Er erwachte genau eine Woche, nachdem man ihn ausgeflogen hatte.

Kaoru spürte etwas um sich herum, er lag auf etwas weichem, war das der Himmel? Er versuchte sich zu bewegen, was ihm aber sehr schwer fiel. Eine Krankenschwester, die gerade nach ihm sehen wollte bemerkte, dass er sich leicht bewegte und rief sofort den zuständigen Arzt. Dieser stellte dann erleichtert fest, dass Kaoru dabei war aufzuwachen.

Kaoru hörte wie jemand zu ihm sprach und versuchte die Augen zu öffnen. Er kniff sie aber sofort wieder zusammen, denn das helle gleißende Licht drohte ihm die Netzhaut zu verbrennen.

„Können sie mich hören?“, fragte da eine Stimme.

Kaoru versuchte mit dem Kopf zu nicken, was ihm anscheinend auch gelang, da von der Stimme ein: „Das ist gut“, zu hören war, danach umfing ihn eine wohltuende Schwärze. Kaoru war eingeschlafen.
 

Am nächsten Tag saß er aufrecht in seinem Bett und versuchte etwas zu Mittag zu essen, als jemand von der Polizei in sein Zimmer kam: „Guten Tag Niikura-san, es freut mich, dass sie wieder wach sind. Ich hätte da gerne ein paar Fragen an sie.“ Kaoru setzte sich weiter auf und nickte dem Beamten zu.

„Können sie mir sagen, was auf dieser Insel vorgefallen ist?“

„Mit dieser Insel stimmt was nicht! Sie ist böööse!“

„Was ist denn genau passiert?“

„Da war ein Mann.“

„Können sie den beschreiben?“, fragte der Beamte weiter.

„Nicht wirklich, ich weiß nur noch, dass er pechschwarze Haare und eisblaue Augen hatte.“

„Und was war mit diesem Mann?“

„Der Mann ist böse.“

„Was hat der Mann denn gemacht?“

„Meine Freunde umgebracht.“

„Ihre Freunde umgebracht?“

„Ja, sag ich doch. Jedenfalls einen direkt.“

„Was bedeutet das?“

„Gequält und verbrannt.“, Kaoru merkte wie die Tränen schon in ihm aufstiegen, er versuchte sie zurückzuhalten.

„Können sie mir das genauer erklären?“

„In der Hütte, da war dieser Mann, er hat meinen Freund mit einem Messer gequält und dann die Hütte angesteckt.“

„Aber die Hütte ist nicht abgebrannt.“

„Doch.“

„Nein, tut mir leid, ist sie nicht.“

„Doch, ich hab’s doch mit eigenen Augen gesehen.“

„Können sie mir noch mehr sagen?“

„Der Mann hat uns verfolgt, als wir in den Wald sind.“

„Und dann?“

„Sind wir auf eine Lichtung.“

„Ja?“

„Ja.“

Der Beamte verdrehte Leicht die Augen: „Und dann?“

„Haben wir ein totes Reh gegessen.“

„Was ist danach passiert?“

Eine erste Träne verließ Kaorus Augenwinkel: „Mein bester Freund ist gestorben.“

„Wie ist das passiert?“

„Verbrannt.“

„Können sie mir mehr dazu sagen?“

„Es wurde mit mal unerträglich Heiß auf der Lichtung. Wir wollten alle ganz schnell in den Wald, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es dahinter kälter sein würde.“

„Und was ist dann passiert?“

„Mein Freund ist zusammen gebrochen und hat es nicht mehr auf die andere Seite geschafft.“

„Und wie ist er dann verbrannt?“

„Als wir anderen in Wald waren fing die Lichtung Feuer, die ganze Lichtung stand in Flammen. Aber und war kalt, wir standen direkt davor, aber wir spürten die Wärme des Feuers nicht. Mein Freund“, Kaoru konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten: „Er hätte es fast geschafft. Mit den Fingern der linken Hand war er schon im Wald.“

„Warum haben sie ihm nicht geholfen?“

„Er wollte nicht, dass wir ihm helfen, er meinte er schafft das schon.“

„Was ist danach passiert?“

„Dieser komische Mann kam aus dem Feuer.“

„Und dann?“

„Dann hat er uns gesagt, dass wir von der Insel verschwinden sollen. Er hat sich gebückt und etwas aufgehoben und hat mir dann die Finger von Dies linker Hand gegeben.“

„Sagten sie nicht, dass ihr Freund verbrannt sei?“

„Ja, aber nicht die Finger, das war das einzige, was nicht verbrannt ist, sie waren ja schon im Wald, da war es kalt und da war kein Feuer.“

„Was passierte dann?“

„Wir sind weiter in den Wald gelaufen und haben einen Ausgang gesucht.“

„Einen Ausgang?“

„Ja.“

„Und dann?“

„Dann war da wieder dieser Mann und hat versucht mich zu erwürgen.“

„Wie es aussieht hat er es nicht geschafft.“

„Nein, mein anderer Freund hat mich bewusstlos geschlagen.“

„Wieso dass?“

„Na, damit der Mann mich nicht würgt.“

„Warum schlägt er dann sie?“

„Er hat mir gesagt, dass da gar kein Mann war, dass ich mich gewürgt hätte. Aber das stimmt nicht! Der Mann war das!!“

Der Beamte zog die Stirn kraus: „Was passierte dann?“

„Dann bin ich irgendwann aufgewacht und war alleine.“

„Alleine? Wo waren denn ihre Freunde?“

„Weg.“

„Weg?“

„Ja, sag ich doch.“

„Was war dann?“

„Dann wollte ich aufstehen, aber ich habe meine Beine nicht mehr gespürt.“

„Was passierte dann?“

„Dann bin ich über den Boden gekrochen und habe meine Freunde gesucht und Kyo gefunden. Er war an einem Bach. Hat geschlafen.“

„Und dann?“

„Dann wollten wir Shinya suchen.“

„Haben sie ihn gefunden?“

„Nein. Doch, aber nicht sofort.“

„Kyo und ich wollten eine Pause machen.“

„Und dann?“

„Dann haben wir ein rascheln gehört, Kyo ist der Person nachglaufen.“

„Und dann?“

„Dann war ich wieder und habe ein röcheln gehört, es kam hinter einem Busch her.“

„Ja?“

„Ja. Dann bin ich da rum gekrochen und habe Shinya entdeckt. Er ist erstickt“, Kaoru liefen jetzt unaufhaltsam die Tränen über das Gesicht.“

„Wie ist er erstickt?“

„Da war diese Pflanze, eine Ranke, sie hat Shinya erstickt.“

„Wie hat sie das gemacht.“

„Ist über seinen Mund und Nase gekrochen und hat ihm so die Luft genommen.“

„Was war dann?“

„Dann wollte ich ganz schnell aus dem Wald raus. Und bin gekrochen so schnell es ging.“

„Und dann?“

„Dann habe ich etwas an meinem Bein gespürt. Da war diese Pflanze, sie konnte die Stimmen meiner Freunde nachmachen und jetzt krabbelte sie mein Bein hoch.“

„Was passierte danach?“

„Dann hab ich sie abgemacht und konnte meine Beine spüren, dann hab ich versucht zu laufen und wollte aus dem Wald raus. Als ich wieder auf dem Weg zur Hütte war ging so ein Ruck durch die Insel, als wenn sich etwas, was sich vorher in die eine Richtung dreht, plötzlich in die andere Richtung dreht.“

„Und dann?“

„Bin ich hingefallen und habe mir glaube ich den Kopf aufgeschlagen. Und dann weiß ich leider nichts mehr.“

„Wissen sie, was mit Kyo passiert ist?“

„Nein, ich hoffe er lebt!“

„Wir haben ihn nicht gefunden, tut mir leid.“

Kaoru vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Sollte er der einzige sein, der diesen Horror überlebt hat?

„Eins müsste ich noch wissen, wer war ihr bester Freund?“

„Die.“

„Es tut mir sehr Leid um ihre Freunde, ich lasse sie jetzt wieder alleine. Auf Wiedersehen.“ Danach war es still in seinem Zimmer und Kaoru hing seinen Gedanken nach. Ihm kam das, was er gerade dem Beamten erzählt hatte sehr unwirklich vor. Das würde ihm ja niemand Glauben, eine Insel, die Menschen umbringt. Er ließ sich tiefer in seine Kissen sinken und versank in seine Gedanken.
 

Der Beamte erzählte seinem Kollegen und dem Arzt das, was Kaoru ihm erzählt hatte. Zwei Wochen später wurde Kaoru aus dem Krankenhaus entlassen und an eine Psychiatrie überwiesen.

Epilog

Zwei Monate später…
 

„…und dann ging ein Ruck durch die Insel, als wenn etwas, was sich vorher in die eine Richtung gedreht hat, plötzlich in die andere Richtung dreht. Dadurch verlor ich den Halt, stürzte, schlug mir den Kopf auf und wurde Bewusstlos. Was mit Kyo passiert ist, weiß ich nicht“, endete Kaoru mit seiner Erzählung. Er würde diese Geschichte jedem Menschen erzählen, der ihn danach fragte und sie hören wollte. Er stand von seinem Stuhl auf und verließ den Raum. Er wollte nach draußen und frische Luft schnappen. Die Menschen hier um ihn rum waren sehr nett, aber manche andere wiederum waren einfach nur durchgeknallt und gehörten wirklich hier hin. Er hatte diese Geschichte gerade einer neuen Pflegerin erzählt. Sie schien nicht so erschrocken, wie die anderen, sondern eher etwas traurig. Er verließ das Gebäude und machte einen kleinen Spatziergang im Park. Sein weißes Patientenhemdchen flatterte leicht im Wind. Er war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht merkte, dass jemand hinter ihm war. Als sich jemand räusperte schreckte Kaoru aus seinen Gedanken und drehte sich um. Vor ihm stand die Pflegerin, der er gerade die Geschichte erzählt hatte. Man hatte versucht ihm einzureden, dass das Flugzeug, welches sie in den Urlaub gebracht hatte, abgestürzt war und er einer der wenigen überlebenden war. Seine Freunde seien alle dabei ums Leben gekommen. Und sie wollte jetzt wahrscheinlich genau das gleiche. Aber er wusste es besser. Er hatte im Internet recherchiert, aber es existierte nirgendwo ein Artikel über ein japanisches Flugzeug, welches auf dem Weg in die Karibik abgestürzt war. Wenn wirklich so viele Menschen dabei gestorben waren, dann hätte das doch Schlagzeilen machen müssen. Aber es existierten keine. Und jetzt wollte sie ihm wahrscheinlich auch die Geschichte mit dem Absturz einreden. Da hatte er sich wohl in ihr geirrt, er dachte in ihren Augen Trauer und Mitgefühl zu sehen, dabei hielt sie ihn auch nur für bekloppt.

„Du warst wirklich auf dieser Insel?“, fragte sie ganz leise.

„Ja“, antwortete er schlicht.

„Meine Mutter und mein Vater waren auch da. Es war ein Geschenk von der Familie zum 25. Hochzeitstag. Sie sind nie wiedergekommen.“

„Das tut mir Leid“, sagte Kaoru ehrlich und dachte, also doch Trauer und Mitgefühl.

„Könntest du mir mehr darüber erzählen? Also über die Insel?“

„Komm, wir gehen ein Stück“, er setzte sich in Bewegung und sie ging neben ihm her. „

Sehr viel weiß ich da auch nicht drüber, es war ehrlich gesagt, eine Schnapsidee von mir, dorthin in den Urlaub zu fahren, ich fand es einfach reizvoll, weil kaum jemand diese Insel kennt und sie auch noch beim sagenumwobenen Bermudadreieck liegt. Hätte ich je gewusst, dass da etwas vor sich geht, dann wäre ich ganz weit weg in den Urlaub geflogen. Ich weiß nur, dass diese Insel nicht normal ist, und das ist auch nicht sicher.“

„Weißt du, ich glaube dir. Es klingt zwar alles unlogisch. Aber es ist die einzig logische Erklärung dafür, dass meine Eltern verschollen sind. Aber ich will nicht, dass meine Eltern so gequält wurden.“

„Das will niemand.“ Sie glaubt ihm? Das kann nicht sein. Niemand glaubt ihm. Dann wäre sie die erste. Aber ihre Eltern waren auch da. Oder sind noch da, wie man’s nimmt.

„Ich werde mich mal im Internet etwas über diese Insel informieren, vielleicht finde ich etwas wichtiges.“

„Sagst du mir dann, was du gefunden hast?“

„Ja. Natürlich.“

„Danke, das ist lieb von dir.“ Sie waren an der Terrasse angelangt und Kaoru stellte sich an das Geländer. Die untergehende Sonne schien ihm ins Gesicht und er sah in seinem weißen Hemd noch gebrochener und verlorener aus als je zuvor. Die Pflegerin beobachtete ihn eine Weile und ging dann seufzend wieder in das Gebäude. Der arme, er hat so viel erlebt, was ihm niemand glaubt. Das scheint ihn sehr fertig zu machen. Aber ich werde einen Weg finden um ihm zu helfen und meine Eltern zu rächen.

In diesem Moment, wo die Pflegerin einen Entschluss fasste, fasste auch Kaoru einen. Man hatte ihn in die Psychiatrie gesteckt, weil man ihm nicht glaubte. Doch nun hatte er jemanden, der ihm glaubte. Wenn er hier also je raus kommen würde, schwor er sich gerade. Dann würde er das Mysterium, welches diese Insel umgibt lösen und dann endlich würden ihm alle glauben.
 

Ein Jahr später kündigte die Pflegerin ihren Job. Zwei Wochen danach hörte man in den Nachrichten von einem Ausbruch aus der Psychiatrie. Ein Patient, der an Gedächtnisverlust litt und nur noch wirres Zeug redete, sei ausgebrochen. Man hat ihn, wie auch die Pflegerin, nie gefunden.
 

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Yamada_Reika
2008-07-21T14:11:51+00:00 21.07.2008 16:11
UIIII , bin ERSTE!!!
On mein Gott, oh mein gott ,oh mein gott!!!!
also ich kann mich ja jetzt kaum von meinem zittern beruhigen! die story ist ja so geil! aber auch so heftig. ich hab geheult wie ein schloßhund und hab gleichzeitig eine wahnsinnige Gänsehaut immerwieder gehabt! hab sogar leicht angst bekommen ,was den jungs nun als nächstes passiert.*peinlich wegschau* aber wie gesagt die story ist der hammer schlecht hin und du kannst echt suuuper schreiben!!!! mach bitte schnell weiter! kann es jetzt schon nicht mehr abwarten bis zum nächsten kapi!
GAAAAAAAAAAAANZ LIEBE GRÜßE
kitana80
Von:  Yves
2008-07-16T16:21:38+00:00 16.07.2008 18:21
wuay, ich fand gerade diese ff. und ich mag sie *-*
zwar an manchen stellen ein wenig unbeholfen ausgedrückt und umschrieben, aber im großen und ganzen gut zu lesen. und spannend oO
kleine kritik: mein armer totchi QQ
und der rest tut mir natürlich auch leid x'D
2. kleine kritik: ich hasse cliffhanger TT
interessiert hier aber wohl eh keinen, von daher lass ichs jetzt auch oO'
ich hoffe ich erfahr bald wies ausgeht o_o'

liebe grüße~

nika^^

ps: kann es sein dass du dich bei den pflanzen von "ruinen" hast inspirieren lassen? ich hab den letzte nacht geguckt und schon find ich was daraus wieder :D verdammt lehrreich diese horrorfilme xD

pps: schicksu mir ne ens wenns weitergeht? QQ
Von:  Cookie-Hunter
2007-11-26T20:40:36+00:00 26.11.2007 21:40
Wäre schon ne passende Stelle zum aufhören. Vor allem, da es so plötzlich und unerwartet is.
Aber ich möchte dann doch gern wissen, was du den anderen antun würdest^^ (Sadistische Adern sind so...toll*evilgrins*)
Von:  Khay
2007-11-25T13:17:07+00:00 25.11.2007 14:17
Toll, dassu endlich weitergeschrieben hast *_*
Die Story ist cool~
Aber das war doch net echt der Schluss, oder?
Wär zwar iwie gut, da sie wieder leben ^^°
Nja, ich hoffe es geht trotzdem noch weiter~
Mir gefällt die FF echt *.*
Das Chap war toll~
*nick nick*
Ich freu mich drauf wies weitergeht ^^
Von:  Onkel_Hara
2007-11-24T22:54:14+00:00 24.11.2007 23:54
ich hab mir schon so gedacht:
hoffentlich is des nur ein traum!!!
aber des wirkt jetzt irgendwie so als wenn er die situation im studio nur träumt...
*kyo,kao und shin knuffel*
wird doch alles wieder gut...ne?
Von:  Blacsoleil
2007-11-23T20:58:03+00:00 23.11.2007 21:58
nur ein Traum?
nee... ich würde sagen nicht wirklich...
O__O
ich weiß net...es wirkt unnatürlich, dass es alles nur ein Traum gewesen sein sollte...
ist dies eine einbildung kyos oder doch die Wahrheit?
naja... wir werden es ja noch herausfinden.
Jedenfalls wars echt ein superkapitel...
nur Kaoru tut mir Leid... armer Kaoru ;__;
nyo~
bis dann~
Von: abgemeldet
2007-09-18T16:02:12+00:00 18.09.2007 18:02
oh bitte bitte schreib schnell weiter, das ist ja so traurig.
wie Kao da zum Schluss heult oh ich kann nicht mehr. ich flenn echt gleich los. Also in der ganzen FF fehelen mir so ein bisschen die Gefühle ja. So nachdem Toto tot ist und so aber das zum Schluss, wenn kao heult *schnief* oh man das ist so schniefig.
Es ist eine gute FF, sie ist wirklich toll. Durch den Schluss des letzten Kapitels, die Stelle wo der kerl sie zulabert hab ich nicht gerafft. warum sind die restlichen drei Dirus so zwarm? Warum rebeliert keiner? Warum tun sie ganz ruhig was er will? Mir fehlt da so ein "du verrükter Psyhopat hast meine Freunde gekillt" und ein bisschen Gegenwär.
Aber du hast dir das bestimmt so gedacht das sie sich vor Schock nicht mehr rühren können oder?

Aber alles in allem ist dir FF eht gut, schreib bitte schnell weiter ja ich will wissen wer noch stirbt.

oh ich flenn immernoch, das war ja s süss zum Schluss. oh armer kao ich will ihn in den Arm nehmen *schnief*
jetzt sieh dir an was du mit mir gemacht hast *toll*
Von:  Khay
2007-09-07T13:37:22+00:00 07.09.2007 15:37
Wie kannst du bei soner Stelle aufhören???
Mou >__<
Die FF ist (wie gesagt XD) toll!
Das mit Toshi ist wai, wie er erst bleiben will und dann "Ich will heim!" Wai~ x3
Schreib schnell weiter!!
*drängel*
Von:  Khay
2007-08-31T12:17:09+00:00 31.08.2007 14:17
Die FF ist toll!*_*
Endlich noch eine Horrorstory zu Diru!
*froi*
Wie sich Die und Kyo andauernd zoffen, das is echt passend und wai xD
Und der zugedröhnte Kyo. Der war genial xDDD
Bitte schrieb schnell weiter!
Ich will wissen was noch passiert!

Von: abgemeldet
2007-08-02T20:10:14+00:00 02.08.2007 22:10
Fieeeees an der Stelle aufzuhören;_; *doch wissen muss was mit Die ist*
Ich find die FF toll *__*
Freu mich schon auf das nächste Kapi^^


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