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The Crow - Bloody Revenge

von

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Einleitung

Früher einmal glaubten die Menschen,

dass eine Krähe die Seelen der Sterbenden ins Reich der Toten trägt.

Doch manchmal geschieht etwas Schreckliches

und die Erinnerung daran läßt ein Seele dort keinen Frieden finden.

Dann kann es passieren, dass die Krähe die Seele zurückbringt,

um die alten Rechnungen zu begleichen .

So kehrte ich zurück,

doch ich werde nicht ruhen bis wir beide wieder vereint sind

(Eric Draven)

Prolog

Es regnete nun schon seit vielen Stunden. Kleine Bäche flossen über die verdreckte Straße und schwemmten all den Dreck der Stadt mit sich. Es war fast so als wollte der Regen all den Dreck, die Trauer und das Grauen dieser Stadt fortwaschen wollte. Doch dies schien unmöglich zu sein. Diese Stadt schien beinahe verflucht zu sein, soviel schreckliche Dinge die hier jeden Tag vor sich gingen, versteckt in einer der kleinen Gässchen, in die sich kaum ein normaler Mensch traute. Doch hierher kam sowieso niemand, der nicht genug Geld hatte um sich eine einigermaßen anständige Wohnung zu leisten.

Ihr war eiskalt, doch konnte sie nichts dagegen tun. Sie drückte ihren jüngeren Bruder noch fester an sich und rieb ihm seine dünnen Arme. Auch er zitterte, obwohl sie ihm ihre einzige Decke überlassen hatte. Er war noch so klein und unschuldig und trotzdem musste er in seinem zarten Alter solch ein Elend erfahren. Sie wünschte sich so sehr, dass sie ihm irgendwie helfen konnte, doch mehr als betteln und selbst gebastelte Traumfänger verkaufen um ein wenig Geld für etwas zu essen und zu trinken zu kaufen konnte sie nicht.

Langsam wurde es schon dunkel, doch das änderte gar nichts. Durch diese kleine Gasse kam sowieso kein Mensch dahergelaufen. Tiefe Wolken bedrohten die Stadt und erzeugten eine seltsame, unheimliche Stimmung. Nichts war zu hören, nur das Plätschern des Regens.

„Lina, ich hab Angst“, flüsterte der kleine Bruder ihr ins Ohr und kuschelte sich noch enger an sie. Loreena drückte ihn fest an sich: „Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde immer bei dir sein. Ich werde dir immer helfen, wenn du mich brauchst.“ „Ganz sicher?“, fragte er und schaute sie zweifelnd an. „Ganz sicher“, sagte sie und versuchte ein wenig zu grinsen und wenn es nur für ihn war, für ihren kleinen Bruder, den sie über alles liebte.

Sie kramte nun in der alten Plastiktüte, die sie immer mit sich umher schleppte. Darin war heute leider nicht viel. Es war kein guter Tag gewesen heute, denn nur eine alte Dame hatte einen lila Traumfänger gekauft und auch ihr Bruder Liam hatte mit seinen braunen Kulleraugen und dem leidenden Blick nicht viel Geld bekommen. Den ganzen Tag hatte es geregnet, weswegen sogar auf der Hauptstraße des Viertels nicht viele Menschen unterwegs gewesen waren.

„Hier“, sagte Loreena und hielt ihrem Bruder eine fast leere Keksdose vor die Nase, „nimm dir einen Keks!“

Hungrig griff Liam zu und kaute eifrig drauflos. Schnell packte Loreena die Dose wieder weg. Sie mussten sparsam sein, damit sie auch im nahenden Winter nicht hungern würden, wenn überall das Geld knapp war und es noch kälter werden würde. Sie brauchten unbedingt eine dickere Decke für die kalten Tage, doch da mussten sie noch einiges verdienen..

Sie unterdrückte einen Seufzer und holte die verbeulte Wasserflasche hervor, die sie immer in einem kleinen Brunnen in einem anderen, hübscheren Stadtteil auffüllten. Sie hatte schon auf der Suche nach genießbarem Wasser bemerkt, dass es nur wenige Brunnen mit Trinkwasser gab. Meißtens bekam man von dem Wasser heftige Magenschmerzen, doch das Wasser aus dem Brunnen, den sie eines Tages entdeckt hatte war in Ordnung. Das Problem war nur, dass sie dort schon mehrmals weggejagt wurden. In dem hübschen Stadtteil waren Bettelkinder gar nicht gerne gesehen..

Sie reichte ihrem Bruder das Wasser und gierig trank dieser, bis nurnoch ganz wenig darin war. Schuldbewusst schaute er sie an. „Tut mir Leid, ich hätte dir mehr übrig lassen sollen.“ Traurig schaute er sie an. „Ach das macht doch nichts“, grinste sie und zwinkerte ihm zu, „ich habe sowieso keinen Durst.“

Das Erwachen

Es war kalt und stockdunkel als sie erwachte. Im ersten Moment sah sie nichts. Alles war schwarz, kein einziger Farbklecks, kein Licht. Bewegen konnte sie sich nicht, denn ihr ganzer Körper schmerzte und es fühlte sich s an als würde er nicht zu ihr gehören. Verzweifelt versuchte sie immer wieder wenigstens einen Finger zu bewegen, doch es gelang ihr nicht. Langsam stieg die Panik in ihr hoch und schnürte ihr beinahe die Luft ab. Was war geschehen? Sie versuchte sich zu erinnern. Der Tag war verregnet gewesen und sie hatte mit ihrem Bruder kaum Geld erbetteln können.

In diesem Moment durchzuckte es sie. Ihr Bruder! Liam, wo war er? Langsam, mit all ihrer Kraft, versuchte sie sich zu bewegen. Langsam, ganz langsam konnte sie nun um sich tasten, aber da war nur eine kalte Steinwand an der einen Seite und sonst nichts anderes um sie herum.

Sie versuchte sich weiter zu erinnern und es gelang ihr auch. Nachdem sie ihrem Bruder den letzten Schluck Wasser gegeben hatte war noch mehr geschehen, so vieles mehr!

Kurze Bildfetzen liefen an ihrem inneren Auge vorbei. Vier Männer, ein Lastwagen, viele andere Menschen, ein übler Gestank und noch so viel mehr.

Sie schlug mehrmals mit dem Kopf gegen die Wand, in der Hoffnung, dass die schrecklichen Bilder verschwinden würden, doch sie wurden nur noch klarer und schrecklicher. Was war nur geschehen?
 

Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sie langsam aufstehen konnte. Wie ein neugeborenes Kind, dass noch nie gelaufen war, tastete sie sich durch das Dunkel. Ihre Beine zitterten und jeder Schritt war sehr mühsam. Bald jedoch ging es schon besser und sie fand heraus, dass sie in einem verlassenen Haus gelegen hatte. Draußen vor dem Haus war es nicht mehr so stockfinster, denn eine schmale Mondsichel war am teils bedeckten Himmel zu sehen.

Wohin sollte sie jetzt gehen? Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, doch es gelang ihr kaum. Verwirrt und frierend ging sie durch die menschenleeren Straßen.

Auf einmal hörte sie ein leises Rascheln und bald darauf näherte sich ihr ein Vogel. Er flog so nah an sie heran, dass sie sich erschrocken duckte.

Eine schwarze Krähe war knapp an ihrem Kopf vorbei geflogen, machte nun einen Boge und flog wieder zurück auf sie zu. Verwundert folgte Loreena ihr mit den Augen. Sie zuckte zusammen, als sich die Krähe auf ihrer rechten Schulter niederließ.
 

Seltsamerweise empfand sie keine Angst, es war eher so als würde die Krähe sie beruhigen und dann hörte sie ganz leise eine Stimme: „Hab keine Angst, du wirst es nach und nach verstehen…“

Loreena schaute sich um, doch sie konnte niemanden entdecken, der zu ihr hätte sprechen können. Dann wanderte ich Blick langsam zu der Krähe, die sie aus klugen Augen anblickte. „Ja, ich spreche zu dir“, hörte sie die raue aber freundliche Stimme sprechen, doch der Vogel auf ihrer Schulter bewegte sich dabei nicht. Es war so, also würde die Krähe ihre Gedanken an Loreena senden. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und ging langsam weiter, die kalte, nasse Straße entlang.
 

Es dauerte ein paar Tage bis sie nach und nach begriff was geschehen war. Es war so unglaublich, dass sie es zuerst nicht hatte glauben wollen, doch es musste stimmen. Sie war tot, doch die Krähe hatte sie zurückgeholt. Doch was nützte ihr das, wenn ihr Bruder tot war?

Loreena versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern was geschehen war, doch alles in ihrem Kopf drehte sich und ließ sich nicht einordnen. Viele Bilder vermischten sich miteinander, sodass sie bald nicht mehr wusste was nun wirklich ihre Erinnerungen waren oder auch nicht.

Verzweifelt kehrte sie bald wieder in das Haus zurück, indem sie aufgewacht war, jedoch erst nachdem sie sich aus einem Kleidersack, der am Straßenrand stand, mit mehr oder weniger vernünftigen Kleidung ausgestattet hatte.

Es war praktisch, dass sie sich nicht um etwas zu essen kümmern musste, denn es wäre sicherlich nicht einfach gewesen hier etwas zu finden. Loreena empfand weder Hunger noch Durst. Auch heilten alle Wunden ihres Körpers sofort, wie sie bald feststellte, als sie sich an einer alten Glasscherbe geschnitten hatte.

Die große Frage blieb nun, was sie jetzt tun sollte? Sie wusste nicht wohin sie gehen sollte und überhaupt, wofür sollte sie noch am hier sein? Sie vermisste Liam so sehr. Sie hatte sich immer um ihn gekümmert, hatte ihn immer bei sich gehabt und nun war sie hier und er so weit fort. Unerreichbar für immer. Ja, so musste es sein, denn wenn sie schon tot war, doch immer noch in dieser Welt, dann würde sie ihn nie wieder sehen.



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