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Another Girl's Paradise

von

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Prolog

Naja, ich versuch mich mal an einer neuen FF.

Ich hoffe sie gefällt euch und ihr kommt mit Faith klar. Wer die Serie Buffy nicht kennt, es gibt eine Charakterbeschreibung von Faith und von den Personen die noch vorkommen werden, stell ich auch eine rein.

An dieser Stelle danke ich auch Hotepneith das sie sich dazu erbarmt hat meine FF beta zu lesen ^^

Viel Spaß beim lesen…
 

~*~
 

Prolog
 

Es war ein normaler Sonntagmorgen. Nun, wohl eher so normal, wie ein Tag im Leben einer Dämonenjägerin sein konnte. Denn genau das war Faith, eine Jägerin mitten in Los Angeles
 

Der Morgen wich dem Mittag, und erst dann wachte die junge Frau auf. Sie war bis in den frühen Morgenstunden auf Jagd gewesen und hatte beim Ausheben eines Vampirnestes mehr als nur Kratzer abgekommen. Hätte die 22-jährige Frau schon bei ihrem Umzug hierher gewusst, das hier fast noch mehr Dämonen waren als in Sunnydale am Höllenschlund, wäre sie doch lieber mit ihrem inoffiziellen Wächter, Giles, nach England gegangen. Aber andererseits war sie zu stolz um sich vor ihrer Berufung als Jägerin zu drücken.

Recht stand sie auf, strich sich die langen brauen Haare aus dem Gesicht und ging ins Bad um erstmal eine kalte Dusche zu nehmen.

Die Wohnung hatte Faith sich von dem Geld gekauft was ihr Wilcons, der mehr als nur etwas dämonische Bürgermeister von Sunnydale, vererbt hatte. Und auch jetzt war noch genug Geld vorhanden um unabhängig leben zu können
 

Mittlerweile war Faith mit Duschen fertig und setzte Kaffee in der Küche auf. Sie machte sich nicht die Mühe ihre Verletzungen zu verbinden, die Wunden würden sowieso bald heilen. Als Jägerin waren ihrer Heilungskräfte besser als die gewöhnlicher Menschen. Welchen Menschen wohnte auch schon der mehr als 1000 Jahre alte Geist eines Dämons inne.

Während die Kaffeemaschine noch lief, ging sie in ihr Schlafzimmer um sich anzuziehn. Gerade noch zog Faith ihre Stiefel an, als ihr schwarz vor Augen wurde. Sie merkte nicht mehr, wie sie auf den Boden fiel, was nicht der Boden ihrer Wohnung war, sondern Gras
 

Faith kam es nur wie ein kurzer Augenblick vor, aber als sie die Augen wieder aufschlug, lag sie auf einer Lichtung im Wald. Sie vermochte im Moment keinen richtigen Gedanken fassen, doch ihr war klar, dass sie unmöglich noch in Los Angeles sein konnte. Langsam stand Faith auf und ließ ihren Blick noch einmal umherschweifen.

Dahinter konnte nur der Rat der Wächter stecken, dachte sie. Die wollten sie schon lange aus dem Weg räumen, und weil töten nicht erfolgreich gewesen war, schickten sie sie jetzt weiß Gott wohin!

Der jungen Frau entwich ein genervter Seufzer, ehe sie sich auf den Weg machte. Sie wusste zwar noch nicht, wohin sie gehen sollte, aber das war besser als irgendwo auf einer Lichtung zu bleiben.
 

Faith war erst eine halbe Stunde unterwegs, als sie deutlich die Aura eines Dämons spürte, aber von einem Ausmaß, das sie noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Wo war sie hier, fragte sie sich und behielt die Gegend nun aufmerksamer im Auge.

Ihr war bewusst, würde sie auf diesen Dämon treffen, wäre das ihr Tod. Doch kampflos aufgeben gab es für sie nicht.
 

Zur selben Zeit nahm genau dieser Dämon Faiths Aura wahr. Eine Jägerin, dachte er sich. Eine Jägerin in seinem Herrschaftsgebiet. Aber diese hatte den gleichen Geruch an sich, wie die Miko aus der anderen Zeit. Das war ja interessant.

Aber was tat sie hier?

Um das herauszufinden, machte der Dämon anhand ihres Geruches ihre Position aus und stand im nächsten Moment schon vor Faith, fixierte sie mit seinen kalten, goldenen Augen.
 

Faith erschrak leicht als er plötzlich vor ihr stand. Reflexartig spannte sie sich an, bereit einen Angriff abzuwehren. Ihr gefiel der Ausdruck in seinen Augen nicht. Sie konnte nicht erahnen, was er plante.

Die einzige Reaktion auf Faiths Verhalten seinerseits war ein fast schon amüsierter Ausdruck auf seinem Gesicht. „Du hast anscheinend keine Ahnung, wer vor dir steht.“, sagte er ruhig.

Der Klang seiner Stimme gefiel ihr noch weniger. Dennoch meinte sie ruhig: „Es reicht, zu wissen, was.“

Fast unmerklich schüttelte ihr Gegenüber den Kopf. „Wir werden nicht kämpfen.“

Faith hob verwundert eine Augenbraue an: „Weißt du, was eine Jägerin ist?“

Was war das denn für ein Dämon? Seine Aura war anders als die der Dämonen die sie kannte, und wieso sollten sie nicht kämpfen?

„Natürlich.“, entgegnete er kühl.
 

Faith musterte ihn kurz. Er wusste, wer sie war, aber machte dennoch keine Anstalten, sie zu töten. So, wie er sie ansah, schien er das auch gar nicht zu wollen. Nun, wohl im Moment noch nicht.

Sie beobachtete ihn eine Zeit lang und erst jetzt glitt ihr Blick hoch zu seiner Stirn, auf der ein blauer Sichelmond zu sehen war. Ihr stockte der Atem.

Das konnte doch nicht wahr sein…
 

~*~
 

Tja, ich weiß wer das ist, Faith weiß wer das ist… ihr wisst mit Sicherheit auch wer das ist.

Das nächste Kapitel wird natürlich länger werden, das hier ist ja nur der Prolog.

Ich hoffe auf viele Kommentare ^^

Lg

Fred

Ankunft im Schloss

Hier das neue Kapitel... Viel Spaß beim lesen
 

Ankunft im Schloss
 

Sie beobachtete ihn eine Zeit lang und erst jetzt glitt ihr Blick hoch zu seiner Stirn, auf der ein blauer Sichelmond zu sehen war. Ihr stockte der Atem.

Das konnte doch nicht wahr sein…
 

~*~
 

Wieso war ihr das nicht sofort aufgefallen?

Der Sichelmond, die goldenen Augen, die silberweißen Haare. Giles hatte ihr von ihm erzählt. Und wenn es stimmte, was der Wächter ihr gesagt hatte, war sie so gut wie tot.

Aber nein, er sagte doch, er wolle nicht kämpfen. Warum nicht, fragte sie sich wieder. Er würde sie wohl recht leicht erledigen können. Zwar war Faith nicht gerade schwach, aber gegen ihn? Immerhin war er einer der mächtigsten Dämonen die je existiert hatten. Sie hatte seine Kraft zuvor ja auch gespürt und wahrscheinlich verstecke er sie noch. Zwar hatte sie von Gerüchten gehört, er sei im späten 17. Jahrhundert gestorben aber das war dann wohl Schwachsinn. Außer sie war nicht nur in einem anderen Land, sondern auch noch in einer anderen Zeit gelandet. Was ging hier nur vor sich?

Aber Faith beschloss, diese Frage später zu beantworten, wenn sie selbst eine Antwort gefunden hatte.
 

Sesshoumaru entging nicht, dass sie stockte. Daraus schloss er, dass sie nun wusste, woran sie war. Aus der Überraschung heraus hatte sie sich aus ihrer Kampfstellung gelöst.

„Ich nehme an, du hast von mir gehört.“, meinte er ruhig.

Faith nickte nur leicht, überlegte was sie jetzt machen könnte. Erstmal herausfinden, was er will, dachte sie sich.

„Also, wenn du mich töten willst, tu es gleich. Wenn nicht, sag mir, was du von mir willst.“
 

Der Dämon war nicht davon begeistert, dass sie ihm mit ihrem letzten Satz einen Befehl gab, oder ihn duzte. Und genau das lag auch in seinem Blick, der Faith leicht erschaudern ließ. Für gewöhnlich hatte sie keine Angst, aber so wie er sie ansah…

Schließlich antwortete er ihr aber: „Was ich will, sind Antworten. Was macht eine Jägerin, die nicht aus dieser Zeit stammt, in meinem Reich?“

Aus einer anderen Zeit? In seinem Reich? Also war sie tatsächlich in der Vergangenheit gelandet. Das konnte doch nicht wahr sein!

„So genau weiß ich nicht, warum ich hier bin. Aber ich könnte mir vorstellen, dass der Rat der Wächter mich hergeschickt hat. Die wollen mich schon länger loswerden“, antwortete Faith letztendlich. Verdammt, sie musste hier weg. Wenn sie dem Kerl nicht die gewünschten Antworten geben konnte, denn wer wusste schon was er noch wissen wollte, würde er sie einfach töten. Hoffentlich würden sich ihre Freunde in der anderen Zeit darum kümmern, sie zurückzuschaffen. Sie konnte wohl nur auf die magischen Kräfte der Hexe Willow vertrauen.
 

Sesshoumaru dachte nach. Der Rat der Wächter? Wieso sollte der eine Jägerin in den Tod schicken? Aber andererseits war das eine einmalige Gelegenheit. Er hatte zwar schon von den Auserwählten gehört, jedoch nie eine getroffen. Er könnte durch diese Frau mehr über die Jägerinnen erfahren, ihre Stärken, ihre Schwächen.

Und sie hatte gar keine andere Wahl als das zu tun was er wollte, sie war schwächer als er.

„Ich mache dir einen Vorschlag, Jägerin.“, fing er an und da sie in fragend ansah, fuhr er fort, „Ich helfe dir in dieser, dir unbekannten Welt zu überleben, wenn du mir zeigst, wie stark eine Jägerin sein kann.“
 

Faith glaubte, nicht richtig zu hören. Er bot ihr mehr oder weniger Hilfe an und alles was sie tun musste, war ihm zu zeigen was eine Jägerin drauf hatte?

„Und wo ist der Haken?“, fragte sie daher mit einem prüfenden Blick auf ihn.

Ihre Frage verwunderte Sesshoumaru etwas, auch wenn er es nicht zeigte. Als ob er eine Ablehnung akzeptieren würde. Jeder andere wäre ihm dankbar gewesen, ihn am Leben lassen zu wollen. „Der Haken wäre der, dass du tun wirst was ich dir sage und dass Fehler bestraft werden.“ Sie gehörte ihm eigentlich sowieso schon, da sie sich in seinem Herrschaftsgebiet befand.
 

In dem Moment starrte Faith ihn einfach nur noch fassungslos an. Der hatte sie doch wirklich nicht mehr alle! Recht schnell fing sie sich wieder, wenn auch mit gewisser Mühe. Dann dachte sie über seine Worte nach. Sie ließ sich auch noch mal das, was sie von Giles über ihn wusste, durch den Kopf gehen. Er war sehr mächtig und so hätte sie Schutz, da sie ja keine Ahnung hatte, welche Kraft die Dämonen in dieser Zeit hatten. So schlecht war das Ganze also nicht, bis auf das, dass sie tun musste, was er verlangte wenn sie nicht bestraft werden wollte. Der Gedanke ließ sie doch leicht schlucken. Faith seufzte also leise und kaum hörbar, bis sie letztendlich zu ihm sah: „Einverstanden.“
 

Sesshoumaru nickte nur knapp: „Gut, wie ist dein Namen, Jägerin?“

„Faith.“ Ihr gefiel es wirklich überhaupt nicht, von nun an Befehle von einem Dämon entgegen nehmen zu müssen. Eigentlich ließ sie sich von niemanden gerne etwas sagen. Und sein ‚Vorschlag’ war auch schon eher ein Befehl gewesen. Aber was für eine Wahl hatte sie schon.

Ohne ein weiteres Wort wandte sich Sesshoumaru um. Er erwartete, dass sie ihm folgen würde, auch ohne, dass er es ihr sagte. Mit einem gewissen Seufzen tat sie das auch.
 

Sie wanderten schon einige Zeit schweigend durch den Wald. Faith sah keinen Grund mit ihm zu reden. Irgendwann kam der Jägerin aber plötzlich die Frage: Wo gingen sie eigentlich hin? Der Youkai schien zu wissen, wohin er wollte.

Ob sie ihn einfach fragen sollte? Oder war das dann schon ein Fehler? Ach, was sollte es: „Sag mal, wo gehen wir eigentlich hin?“

Sesshoumarus Augen verengten sich leicht als sie ihn wieder duzte. Aber er tat noch nichts. „Wir gehen in mein Schloss, und hör auf mich zu duzen.“, antwortete er kalt. Er würde es sich nicht gefallen lassen, von einem Menschen geduzt zu werden.

Na toll, dachte Faith, jetzt durfte sie ihren Stolz wohl komplett an den Nagel hängen. Dann ging ihr auf, was er gesagt hatte. Sein Schloss? Der Kerl hatte ein Schloss? Ach ja, Herr der westlichen Länder. Gott, wie sie solche großspurigen Personen hasste.

„Und was willst du…“, sie brach ab und nahm sich zusammen das nicht allzu gezwungen raus zu bringen, „Und was wollt Ihr da genau?“

Sesshoumaru überlegte, ob er ihr überhaupt antworten sollte. Sie stand weit unter ihm. Aber dann sollte er doch einfach mal eine Ausnahme machen. Immerhin wollte er ja auch etwas von ihr: „Ich werde anfangen, mit dir zu trainieren, um zu sehen, was du kannst. Dann werden wir weitersehen.“
 

Trainieren klang doch gar nicht schlecht, und es war bestimmt interessant sich mit einem so mächtigen Dämon messen zu können. Nur das ‚dann werden wir weitersehen’ behagte Faith nicht so wirklich. Das klang so als ob er sie umbringen würde, wenn er fertig war.

Aber sie schwieg. Sie musste ihn ja nicht gleich provozieren.
 

Die Sonne ging langsam unter und Faith wurde müde, auch wenn sie sich nichts anmerken ließ. Zwar hatten Jägerinnen in vieler Hinsicht mehr Ausdauer als normale Menschen, aber sie hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und ihre Verletzung am Bein machte das Ganze nicht besser. Aber um eine Pause bitten würde sie sicher nicht. Als ob er ihr das gewähren würde, immerhin brauchte er ja keinen Schlaf.

Sesshoumaru merkte sehr wohl, dass ihr Schritttempo nachließ. Er war sowieso schon überrascht, dass sie so lange durchgehalten hatte. Ob er vielleicht doch eine Rast einlegen sollte? Nun, das war sicher besser, bevor sie zusammenbrach.

Also hielt er an, auch wenn es ihm missfiel, und sprang wortlos auf einen Baum. Von dort prüfte er, ob die Gegend sicher war, ehe er sich auf einem Ast niederließ.

Faith sah ihm verwirrt nach und blieb unter dem Baum stehen. Durch die Jahre, die sie als Jägerin zugebracht hatte, wunderte sie sich eher über diesen hohen Sprung, als über die Tatsache, dass er stehen geblieben war. Da Sesshoumaru ihren verwunderten Blick spürte, erklärte er sein Verhalten knapp: „Du bist müde, leg dich schlafen.“

Jetzt war die Jägerin erst recht durcheinander. Er machte extra wegen ihr eine Pause?

Das war doch dann eigentlich mehr als freundlich von ihm, erst recht da man hörte, dass er nicht allzu begeistert davon war.

Deshalb murmelte sie wenigstens ein kleines ‚Danke’ ehe sie ihren Ledermantel auszog und sich unter einem Baum niederließ, sich den Mantel überwarf. Kurz darauf schlief sie ein.

Sesshoumaru lauschte für einen kurzen Moment ihrem ruhigen Atem, um sicher zu gehen, dass sie eingeschlafen ist.
 

Nur ein paar Stunden später erwachte Faith wieder. Blinzelnd öffnete sie die Augen und setzte sich langsam auf. Es zwar noch dunkel, aber begann schon langsam zu dämmern.

Ein kurzer Blick nach oben verriet ihr, dass Sesshoumaru noch immer auf dem Baum war. Er rührte sich wirklich keinen Zentimeter, sondern saß stolz da. Vielleicht war diese Welt ja doch nicht so schlimm. So konnte Faith wenigstens mal ihren Horizont in Sachen Dämonen erweitern.

Schließlich erhob sie sich und schüttelte ihren Mantel kurz durch, ehe sie ihn anzog. Allerdings zuckte sie leicht zusammen, als Sesshoumaru plötzlich neben ihr stand: „Wir gehen weiter.“ Dadurch, dass sie fast sofort nach dem Aufwachen aufgestanden war, schloss er, dass sie genug geschlafen hatte und so sollten sie keine Zeit mehr verschwenden.

Die Reise ins Schloss würde eh, schon lange genug dauern mit einem Menschen als Anhängsel. Aber tragen würde er sie sicher nicht. Jägerin hin oder her, sie blieb nichts weiter als ein Mensch.
 

Faith streckte sich noch mal durch, ehe sie ihm dann folgte. Sie hatte zwar ausgeschlafen, aber auf dem Waldboden zu nächtigen war ja nicht unbedingt das, was man bequem nennen konnte. Aber sie war dankbar dass er sie überhaupt hat schlafen lassen. Der Rest der Reise verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Als beide dann auf einem Hügel vor dem Schloss ankamen, blieb Faith für einen kurzen Moment stehen. Sie wusste ja mittlerweile, dass er mächtig war, aber so mächtig? Dieses Schloss war ja riesig. Nun, vielleicht lag es auch daran, dass man so etwas in ihrer Zeit nicht mehr sah. Sesshoumaru wandte den Blick zu Faith, als sie stehen blieb, und ihm huschte bei ihrem Gesichtsausdruck ein amüsiertes Lächeln über die Lippen, doch verschwand es im gleichen Moment wieder.

„Komm weiter“, sagte er und wandte sich von ihr ab. Sie hatte vermutlich Hunger haben, musste sie ja sie ja, da sie schon seit sie hier war nichts mehr zu sich genommen hatte. Erstaunlich, dass sie das so lange durchgehalten hatte. Wohl ein Vorteil des Daseins als Jägerin.
 

Vor dem Schloss wurde sofort das Tor von zwei Wachen geöffnet, die sich daraufhin sogleich tief verneigten. Auch die Diener, die auf dem Hof waren, fielen sofort auf die Knie, als sie ihren Herrn entdeckten. Faith sah sich mehr als nur verwundert um. Sie konnte sie die Angst der Diener spüren und die Frage warum, erübrigte sich wohl. Die junge Frau war sich nicht sicher, ob die Diener Dämonen oder Menschen waren. Wohl eher beides. Sesshoumaru ging zielsicher durch die Gänge und befahl einem Diener auf dem Flur, der sofort auf die Knie sank wie die anderen, Essen in das Gästezimmer im Ostflügel zu bringen.

Dann ging er weiter, Richtung Ostflügel.
 

Vor einer Tür kniete eine Dienerin, den Blick zu Boden gerichtet, die die Tür beiseite schob, als Sesshoumaru darauf zutrat. Im Zimmer wandte er sich an Faith: „Das hier wird dein Zimmer sein. Dein Essen wird dir jeden Tag gebracht werden. Du wirst dieses Zimmer nur verlassen, wenn ich es gestatte. Verstanden?“ Seine Stimme hatte wieder den eisigen Klang und so nickte Faith fast aus Reflex. Außerdem war es sehr freundlich von ihm, ihr ein richtiges Gästezimmer zu geben. Und schön war der Raum auch noch.

„Gut.“ Mit diesem knappen Wort wandte er sich ab und ging, die Tür wurde hinter ihm wieder geschlossen. Das er sie hier nicht als Gefangene oder Dienerin sah, würde ihr sicher bald klar werden. Aber dennoch würde sie ihm angemessenen Respekt gegenüber bringen müssen.
 

Ein leises Seufzen entwich der jungen Frau ehe sie sich zum Fenster begab und hinaus sah. So schlecht sah das doch gar nicht aus, und wenn Sesshoumaru als Gegenleistung nur Wissen über die Jägerinnen haben wollte, sollte das kein Problem werden. Sollte.
 

~*~
 

So, das war's mit dem 2. Kapitel.. etwas länger als das erste..

Ich hoffe es hat euch gefallen.
 

lg

Fred

Training

So, das dritte Kapitel. Danke für die lieben Kommentare ^^ Ich hoffe es gefällt euch weiterhin.

Das vierte Kapitel wird aber etwas länger dauern da ich die folgenden zwei Wochen viel zu tun hab und auch nicht da bin. Vielleicht komm ich ja dazu weiter zu schreiben. Das hängt von den fast 30 Kindern ab auf die ich und anderen Betreuer ne Woche lang aufpassen dürfen ^^’
 

~*~
 

Nachdem Faith gegessen hatte ließ sie sich auf der steinernen Fensterbank nieder und lehnte sich zurück. Die Dienerin vor der Tür wurde ihr als persönliche Dienerin zugeteilt, auch wenn die junge Frau aus einer anderen Zeit so gar nicht mit so etwas einverstanden war. Diese hatte ihr noch einen Schlafkimono gebracht, ehe sie sich wieder vor der Tür niederließ. Mit einem Bein angewinkelt und dem anderen nachlässig angezogen schloss Faith die Augen um etwas zu entspannen. Sesshoumaru würde schon zu ihr kommen wenn er mit dem Training, wenn man das denn überhaupt so nennen konnte, beginnen wollte.

Also genoss sie die leichte Brise die durch ihre Haare wehte.
 

Sesshoumaru hatte sich in sein Zimmer begeben und an der Wand niedergelassen, nachdem ihm sein Haushofmeister Bericht erstattet hatte. Es war nicht viel vorgefallen, also schweiften seine Gedanken wieder zu Faith. Sie war seltsam, noch seltsamer als die Miko, die seinen Halbbruder begleitete. Das konnte nicht allein daran liegen, dass sie die Jägerin war.

Wie auch immer, das Kämpfen mit ihr könnte sich als interessant heraus stellen. Er hatte bereits an ihrer Aura gespürt, dass sie stark war, und eigentlich recht alt für eine Jägerin. Die Lebenserwartung einer Berufenen lag bei zwei Tagen bis zu einem Jahr, soweit es stimmte was er gehört hatte. Wobei das für ihn umso besser war, so könnte sie ihm sicher mehr Fragen beantworten als andere Jägerinnen.

Aber er würde erst morgen anfangen, wenn sie wieder ausgeruht war
 

Nicht nur Sesshoumaru machte sich Gedanken über Faith, sondern sie sich auch über ihn. Soweit sie wusste war er ein Hundedämon, der Hundedämon. Aber wirklich über seine Kräfte wusste sie auch nicht Bescheid, bloß das sie sich möglichst nicht mit ihm anlegen sollte.

Sie seufzte leise und öffnete wieder ihre Augen. Es war hier so still. Eigentlich war das mal richtig angenehm wenn man nur den Lärm in Los Angeles gewohnt war.

Von ihrem Fenster aus, wenn sie Richtung Westen sah, konnte sie einen kleinen Teil des Gartens erkennen. Zu gerne würde sie rausgehen, um sich etwas umzusehen, aber es war wohl besser Sesshoumarus Freundlichkeit, die er bis jetzt an den Tag gelegt hatte, nicht über zu strapazieren.
 

Im Laufe des Tages hatte sich Faith dann hingelegt. Ihrer Verletzung am Bein ging es schon viel besser und so schlief sie auch die Nacht durch.

Erst früh am nächsten Morgen erwachte sie wieder. Die Sonne ging gerade auf und tauchte das Zimmer in rot und orange. Die junge Frau streckte sich leicht gähnend durch, ehe sie sich aufrichtete. Sie griff nach ihrer Kleidung, die neben dem Bett lag und zog sich um.

Sollte Sesshoumaru auftauchen, wollte sie doch etwas mehr anhaben als dieses Nachthemd.

Als hätte sie es vorausgesehen, wurde im nächsten Moment die Tür geöffnet und wieder geschlossen, nachdem der Dämon eingetreten war: „Du bist schon fertig, gut. Wir trainieren vorerst noch nicht, du wirst mir nur meine Fragen beantworten.“

Der Ton in seiner Stimme ließ keine Widerrede zu und auch so hätte Faith nichts gesagt, wollte sie nicht undankbar erscheinen. Also nickte sie nur leicht.

Sesshoumaru fuhr fort: „Zuerst einmal, wie lange bist du die Jägerin? Du scheinst mir recht alt für eine Auserwählte.“

Irgendwie hatte sie damit gerechnet, dass gleich zu Anfang diese Frage kommen würde. Es gab fast niemanden, der sich nicht darüber wunderte. „Seit etwa sieben Jahren. Ich wurde berufen als ich fünfzehn war, wie die meisten Jägerinnen.“

So jung wurden die Mädchen also schon in den Tod geschickt? Eigentlich war das eine Schande, auch wenn es Menschen waren. Aber er dachte nicht weiter darüber nach.

„Eine Sache, die mich am meisten interessiert, ist die erste Jägerin. Wie hat das ganze angefangen?“

Kurz überlegte Faith wie sie das am Besten formulieren könnte.

„Anfangs gab es nur die Dämonen. Aber nicht so wie Ihr einer seid, sondern eher Schattengestalten, ohne einen wirklich festen Körper“, begann sie, fuhr dann auch nach einer kurzen Denkpause fort, „Dann kamen die Menschen und diese suchten nach einem Weg sich vor den Dämonen zu schützen. Schließlich suchten die Weisen sich ein Mädchen aus ihrem Stamm aus und flößten ihr selbst einen Dämon ein, somit war die erste Jägerin da. Stirbt eine Jägerin, wird der Dämon an eine Anwärterin weitergegeben und der Rat kümmert sich dann um sie.“ Faith hoffte das ihm das reichte, genaueres wusste auch sie nicht, da ihre Wächterin von einem Vampir getötet wurde und sie danach keine Ausbildung mehr erfahren hatte.
 

Sesshoumaru nickte unmerklich. So war das also. Die Jägerin war tatsächlich eine Art Dämon. Dann musste er ja nur noch raus finden, zu was sie fähig sein konnte.

Aber vorerst stellte er noch ein paar Fragen zu den Dämonen aus Faiths Zeit und auch etwas über die Welt, in der sie lebte. Mit diesem Wissen konnte er sie besser einschätzen. Der jungen Frau war bewusst, dass wenn er so viel über sie wusste, eine Gefahr darstellen könnte. Aber das würde er auch, würde sie nicht antworten.

Als er mit der Befragung fertig war, erhob er sich, gab Faith nur einen kleinen Wink als Zeichen ihm zu folgen.

Zielsicher und schnell ging Sesshoumaru durch die Gänge bis er dann schließlich vor einer Tür stehen blieb.

Auch diese wurde geöffnet als Sesshoumaru näher kam und wieder geschlossen, als sie beide hineingegangen waren. Der Raum war recht groß und an den Wänden hingen Übungswaffen aller Art. Faith sah sich begeistert um. Das fing ja wirklich gut an. Sie trainierte immer nur in ihrer Wohnung. Sesshoumaru wandte sich zu ihr um nachdem er etwa in der Mitte des Raumes stand: „Mit welchen Waffen kämpfst du für gewöhnlich?“

Die Jägerin sah zu ihm als er sie ansprach. „Eigentlich mit gar keinen. Ich komm besser ohne klar“, meinte sie und erwiderte seinen kalten Blick ruhig.

Ohne ein weiteres Wort trat Sesshoumaru ein paar Schritte zurück. „Greif mich an“, befahl er kühl.

Faith musterte ihn kurz schweigend und zögerte auch noch seinem Befehl Folge zu leisten. Zum Einen weil sie sich nicht gerne etwas sagen ließ, aber, was noch überwog, war Vorsicht. Sie wusste ja nicht, was er vorhatte. Irgendwie vermisste sie die Vampire, gegen die sie sonst kämpfte, die waren so leicht einzuschätzen.

Schließlich griff sie ihn dann aber an. Doch als sie zum Schlag ausholte, stand er schon neben ihr, nahm ihren Arm und drehte ihn ihr auf den Rücken.

„Du bist zu langsam.“, sagte er ruhig, liess sie dann wieder los. Faith drehte sich zu ihm um, in Kampfstellung: „Ich könnte auch sagen, Ihr seid zu schnell.“

Ein leicht belustigter Ausdruck war für einen kurzen Moment in Sesshoumarus Augen zu sehen, ehe er wie aus dem Nichts neben ihr auftauchte und nach ihr schlug.

Da sie mit einer solchen Geschwindigkeit nicht gerechnet hatte, konnte sie nicht mehr ausweichen, und wurde von seiner Faust im Gesicht getroffen. Dadurch torkelte sie leicht zurück, fing sich aber schnell wieder, ehe sie ihn erneut angriff.

Diesmal aber darauf vorbereitet, dass er sehr schnell war, schlug sie in die Richtung, in die er vermutlich ausweichen würde. Sie behielt Recht, aber Sesshoumaru fing ihre Faust locker mit einer Hand ab.

Faith wollte sich eigentlich wieder von ihm losreißen, aber er ließ nicht locker: „Was ist das denn für ein Training, wenn ich eh keine Chance hab?“ Sie war ja nicht unbedingt der Typ, der schnell aufgab, aber das nervte wirklich.

Sesshoumaru hielt ihre Hand weiterhin fest und in seine Augen trat etwas Verächtliches.

„Ihr Menschen seid doch wirklich alle gleich. Anstatt zu versuchen, sich mit jemand Stärkerem zu messen, um selbst an Stärke zu gewinnen, gebt ihr auf.“

Erstmal sagte Faith nichts dazu, aber sie musste sich leider eingestehen, dass er irgendwie Recht hatte. Sesshoumaru ließ ihre Faust los und sah sie abwartend an. Wieder griff sie ihn an, aber erneut ohne Erfolg.

Sesshoumaru, der bis jetzt nur ausgewichen war, oder abgeblockt hatte, ging jetzt in die Offensive und packte bei ihrem nächsten Angriff ihren Oberarm. Mit seiner freien Hand schlug er ihr in die Magengrube, so dass sie sich nach Atmen ringend zusammenkrümmte. Sie war von diesem Kampf sowieso langsam erschöpft und für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Ihr Gegner erwartete schon, dass sie nun endgültig aufgab, aber ohne noch irgendetwas zu sagen, sprang sie hoch und warf ihn um, saß dann auch auf ihm.

Der Dämon hatte nicht damit gerechnet und musste zugeben dass dieser Trick nicht schlecht war. Mit der üblichen kalten Miene sah er zu ihr hoch: „Du lernst schnell.“

Immer noch leicht außer Atem grinste Faith ihm entgegen, ehe sie sich erhob, und ein paar Schritte zurück trat. Auch Sesshoumaru stand wieder auf und musterte sie kühl. Sie hatte sich wirklich gut geschlagen und an ihrer Ausdauer konnte man nichts aussetzen. Das Einzige war ihre Technik. Aber daran würde er noch arbeiten.

„Das reicht für heute. Lass dir von dem Diener vor der Tür den Weg zu den Waschräumen zeigen. Dein Essen wird dir dann in dein Zimmer gebracht.“, sagte der Dämon ruhig, auch wenn ein leichter Befehlston in seiner Stimme mitschwang.

„Ist gut, danke.“ Wenigstens das sollte sie tun, sich bei ihm bedanken. Die Antwort darauf war nur ein knappes Nicken und dann ging er.

Faith folgte ihm noch bis zur Tür, dort wandte sie sich dann an einen Diener, wo das Bad wäre. Dieser erhob sich sofort und zeigte ihr den Weg.

Nach dem entspannenden Bad begab sie sich in ihr Zimmer, wo ihr kurz drauf das Essen gebracht wurde. Müde vom Training und dem heißen Bad schlief sie ein.
 

Sie erwachte erst wieder, als sie einen stechenden Kopfschmerz spürte. Faith setzte sich auf und hielt sich die Hände an die Schläfen. Noch nie hatte sie die Wahrnehmung einer Dämonenenergie, die manchmal wehtat, wenn die Energie zu stark war, aus dem Schlaf gerissen. Und irgendwie hatte sie auch eine Vermutung, wer daran schuld war.

Langsam erhob sie sich und zog sich ihre Hose und ihr Tanktop an. Dann trat sie ans Fenster und sah hinaus, denn die Aura war sehr nah gewesen. Die Sonne ging gerade unter, es war vielleicht neun Uhr abends.

Auf der großen Grünfläche vor ihrem Fenster trainierte tatsächlich Sesshoumaru, mit entblößtem Oberkörper und geschlossenen Augen. Ohne es wirklich zu merken, musterte sie ihn mehr als nur ausgiebig und legte den Kopf leicht schief. Schlecht sah er ja wirklich nicht aus. Männer waren für Faith nur Spielzeug.
 

Sesshoumaru spürte den Blick von Faith, der auf ihm ruhte, aber ohne seine Augen zu öffnen führte er sein Training fort. Warum war sie eigentlich so plötzlich aufgewacht? Etwas nur, weil er einem Großteil seines Youkis freien Lauf gelassen hatte? Dann waren ihre Wahrnehmungsfähigkeiten in dieser Hinsicht besser, als er gedacht hatte. Wie interessant.

Diesen Gedanken schob er aber erstmal beiseite und stellte sich die Frage warum sie ihn so ansah. Sie hatte doch nicht etwa Gefallen an ihm?

Er musste zwar zugeben, dass sie durchaus attraktiv war, aber er hatte kein Interesse an ihr.
 

Nach dem Training begab Sesshoumaru sich nach oben in sein Zimmer. Er war sich ziemlich sicher das Faith wieder einschlafen würde, und wenn nicht wäre das ihr Problem. In seinem Zimmer angekommen ließ er sich auf seinem Schlaflager nieder, an die Wand gelehnt und mit geschlossenen Augen. Beim morgigen Training wollte er Faiths Technik etwas genauer kennenlernen und auch gleich noch daran arbeiten. Sie hatte sich zwar sehr gut geschlagen, aber vielleicht konnte man da noch mehr rausholen.

Faith blieb noch etwas am Fenster stehen, ehe sie sich dann wieder auf dem Lager niederließ.
 

Am nächsten Morgen ging Sesshoumaru, nachdem er sich umgezogen hatte, zu Faiths Zimmer und trat ein. Die junge Frau war schon wach und stand am Fenster, wandte sich aber um als er hereinkam.

„Wir kümmern uns heute um deine Technik.“, kam der Morgengruß von dem Dämon als er ein paar Schritte auf Faith zutrat. „Ich wünsch dir auch einen wunderschönen guten Morgen.“, entgegnete sie zynisch. Was zur Folge hatte das ein leises Knurren aus Sesshoumarus Kehle drang, ehe er die Hand hob. Zuerst verstand Faith nicht, aber dann traf sie etwas und sie wurde gegen eine Wand geschleudert. Gerade noch fing sie sich ab, was den Aufprall nicht allzu schmerzhaft machte.

„Ich hatte dir gesagt wie du mich zu nennen hast“, meinte er nur kühl und musterte sie. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Das würde eine Umstellung für sie werden, immerhin hielt Faith nicht allzu viel von Autoritäten.

Sesshoumaru schwieg noch einen kurzen Moment: „Gut, dann komm.“ Er wandte sich um und ging, wie am Tag zuvor, in Richtung Trainingsraum.
 

Er stellte sich ihr gegenüber: „Wie tötest du Dämonen für gewöhnlich?“ Faith überlegte kurz.

„Kommt auf die Umgebung und den Dämon an.“, antwortete sie schließlich. Eigentlich wäre es einfacher es ihm zu zeigen. Sollte sie diesen Vorschlag machen?

Als ob Sesshoumaru Gedanken lesen könnte, legte er ohne etwas zu sagen seine Schwerter ab. Seine Rüstung hatte er, nachdem er sich umgezogen hatte, nicht mehr angelegt. Faith verstand und griff ihn an. Sie merkte sofort, dass er nur einen Teil seiner Kraft einsetze, denn das Youki das von ihm ausging war geringer als das was sie gestern geweckt hatte. Dennoch hatte sie ihre Schwierigkeiten ihn zu treffen und seinen Angriffen auszuweichen.
 

Während des Kampfes beobachtete Sesshoumaru Faith genauer, als das letzte Mal. Sie war geschickt, schnell und stark. Aber ihre Schläge kamen doch recht ziellos, was ihm das Ausweichen leicht machte. „Denk nach, bevor du zuschlägst“, sagte er als er eben wieder einen Angriff von ihr abwehrte.

Die junge Frau war durch die Ansprache kurz abgelenkt, und bekam so einen heftigen Schlag ab. Sie ging zu Boden und konnte nur noch zu ihm aufblicken. „Und lass dich nicht ablenken.“, fügte er noch hinzu. Die junge Frau gab ein genervtes Seufzen von sich: „Danke, so weit war ich auch schon.“

Der Dämon ignorierte ihren respektlosen Tonfall und wartete bis sie aufgestanden war. Der Kampf ging weiter.

Sesshoumaru konterte ihre Angriffe weiterhin mit Leichtigkeit. So konnte er ihren Kampfstil besser beobachten. Sie hatte Potenzial, soviel stand fest. Wenn er ihren Kampfstil perfektioniert hatte, könnte sie ihm eigentlich schwächeren Dämonen vom schloss fernhalten. Besonders wenn er nicht da war.
 

Faith verlor langsam an Kraft, ihre Schläge wurden schwächer. Natürlich entging das Sesshoumaru nicht. Als die junge Frau dann wieder zuschlug, hielt er ihren Arm fest: „Das reicht für heute.“

Sie zeigte es zwar nicht, aber doch war Faith erleichtert, dass er den Kampf beendet hatte. Es war gegen ihren Stolz, ihn darum zu bitten, Schluss zu machen. „Da wäre noch was. Könnte ich mich vielleicht etwas im Schloss oder im Garten umschauen? Ständig im Zimmer zu sitzen ist… langweilig.“

Faith hoffte, das das korrekt ausgedrückt war. Nun, das wohl sicher nicht, aber es sollte nicht unhöflich klingen. Sesshoumaru nickte leicht und wandte sich ab.
 

Faith konnte sich an keine Situation ihres Lebens erinnern, in der sie einen so wunderschönen Garten gesehen hatte. Außer als sie einmal mit Willow in der Hexenakademie im Norden Englands gewesen war. Aber selbst das kam nicht hier ran.

Die junge Frau genoss die Wärme der Sonne, die kühle Brise. Sie schloss die Augen und ein leichtes, fast sanftes Lächeln glitt um ihre Lippen. Wenn man sie so sah, vermochte man nicht zu glauben, wie schwer ihre Kindheit, ja, ihr ganzes Leben war.

Auch Sesshoumaru, der Faith vom Fenster seines Arbeitszimmers aus beobachtete, hätte nicht geglaubt ein solches Lächeln bei ihr jemals zu sehn, erst recht nicht wegen einer Kleinigkeit wie schönem Wetter. Er musterte sie nüchtern. Sie hatte ihm gesagt, dass sie vor sieben Jahren berufen wurde. Gerade fiel ihm ein, was er von Jägerinnen wusste, das Einzige was er wusste, bevor er Faith traf: Jede Jägerin kam einmal zu dem Punkt, an dem sie aufgab, sterben wollte.

Ob die Frau, die er dort im Garten beobachtete, schon einmal soweit gewesen war, oder stand ihr das Ganze noch bevor? War der Zeitpunkt, an dem sie ihn anflehen würde, sie zu töten, noch nicht gekommen? Unweigerlich fragte er sich, ob er ihr diesen Wunsch dann erfüllen sollte.
 

~*~
 

Ob er das machen wird, steht noch in den Sternen…
 

Naja, wie schon gesagt, auf das nächste Kapitel müsst ihr ein bisschen länger warten, hoffe ihr stört euch nicht dran.
 

Lg

Fred

Blutsbande

Nach längerem Warten endlich das Neue Kapitel. Tut mir Leid das es so lange gedauert hat, aber als ich wieder da war, war ich auch noch krank und mein Kopf dadurch ziemlich leer.

Aber genug der Worte, viel Spaß beim lesen.
 

~*~
 

Blutsbande
 

Faith hatte sich nach einer Woche recht gut im Schloss eingelebt. Auch mit Sesshoumaru kam sie gar nicht so schlecht aus, wie sie anfangs gedacht hatte, auch wenn er nie viel redete. Aber er hatte ihr erlaubt, sich innerhalb des Schlosses frei zu bewegen, und solange sie innerhalb der Schlossmauern blieb, konnte sie auch in den Garten gehen. Faith war intelligent genug, um zu wissen, dass es in dieser Welt andere Dämonen gab, deren Stärke sie nicht kannte. Sie wollte ihr Glück nicht überstrapazieren.
 

Nach dem, nun schon täglichen, Training mit Sesshoumaru hatte sich die junge Frau in den Garten zurückgezogen. Zwar beanspruchte die Übungsstunden die meiste Zeit ihres Tages und so konnte sie nur selten entspannen, aber das war ja auch die Abmachung gewesen.

Und nicht nur dem Dämon war aufgefallen, dass sie besser geworden war. Auch Faith merkte, dass ihre Angriffe gezielter und stärker wurden. Sie hätte eigentlich nie wirklich erwartet, dass Sesshoumaru soviel aus ihr rausholen könnte. Wobei sie natürlich auch nichts dagegen hatte.

Was ihre Laune in den letzten Tagen aber getrübt hatte, waren die Gedanken an ihre Freunde. Ob sie sich viele Sorgen machten? Vermutlich schon. Faith wäre aber auch nicht böse, wenn nicht. Es war wahrscheinlicher, dass sie auf der nächtlichen Jagd von einem Dämon getötet wurde, anstatt in einer anderen Zeit zu landen. Obwohl ja dann eigentlich eine neue Jägerin berufen worden wäre. Dann gab es vielleicht noch Hoffnung, dass die beiden lesbischen Hexen, Willow und Tara, einen Weg finden, würden sie zurück zu bringen. Im selben Moment wunderte sich Faith, dass sie das fast schade fände. Sie schüttelte leicht den Kopf und ließ sich im Schatten eines Kirschbaumes nieder. Es war besser, wenn sie hier wegkäme. Sie gehörte hier nicht hin.
 

Sesshoumaru hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen, stand nun am Fenster und blickte in die Ferne. Sein Blick glitt kurz nach unten in den Garten und er sah Faith an einem Baum gelehnt sitzen. Sie war oft draußen, fiel ihm auf, fast schon täglich. Und jedes Mal, wenn er sie dort sah, hatte sie die Augen geschlossen und dieses gewisse Lächeln auf den Lippen, wenn die Sonne ihr ins Gesicht schien oder ein lauer Wind wehte. Menschen waren schon wirklich seltsame Geschöpfe. Natürlich genoss auch er es in der Natur zu sein, auch wenn er es nicht so offen zeigte. Aber sie schien sich darüber richtig zu freuen.

In Gedanken ging er noch einmal das Training durch, Faiths Schläge und Bewegungen. Eigentlich war er fertig mit ihr. Sie hatte sich in dieser Woche so schnell verbessert, er hatte vermutet es würde einen Monat oder länger dauern. Das war wohl ihr ungenutztes Potenzial, welches er schon beim ersten Training bemerkt hatte. Sesshoumarus Blick löste sich von Faith und er sah wieder über den Wald vor seinem Schloss hinweg, auf die Bergkette im Norden. Er würde ihr Morgen Bescheid geben, sie auch über ihre neue Aufgaben, den Wachen vor dem Schloss beizustehen, unterrichten. Zuvor wollte er aber das nachholen was er in den letzten Tagen versäumt hatte: sie fragen, was dieser Rat der Wächter nun war, und warum sie Faith töten wollten.
 

Faith hatte sich gerade erhoben, als Sesshoumaru plötzlich vor ihr stand. Langsam daran gewöhnt, dass er ständig wie aus dem Nichts auftauchte, erschrak sie auch nicht mehr: „Ist noch was wegen dem Training?“

Der Dämon schüttelte nur kaum merklich den Kopf und gab ihr ein Zeichen ihm zu folgen, ehe er sich umwandte. Mit einem gewissen Seufzen folgte sie ihm ins Schloss. Er konnte wirklich freundlich sein, auf seine Art, fand sie, aber konnte er nicht einfach sagen, dass sie ihm folgen sollte?

Jedoch war das eine der Sachen, die ihn für Faith interessant machten. Nicht als Mann, sondern als Person an sich. Man konnte einfach nie erraten, was er gerade dachte, und manchmal würde sie ihn zu gerne danach fragen.

In seinem Arbeitszimmer angekommen, ließ er sich nieder und nickte Faith zu, sich ihm gegenüber zu setzen. Für einen kurzen Moment herrschte Stille, ehe Sesshoumaru das Wort ergriff: „Der Rat der Wächter. Was hat es damit auf sich?“ Schon wieder so knapp, dachte die junge Frau. Als ob er sich ein bestimmtes Maß an Wörtern pro Tag gesetzt hatte und das ja nicht überschreiten durfte.

Faith zögerte aber mit der Antwort. Auch wenn der Rat sie töten wollte und vermutlich für ihre jetzige Situation verantwortlich war, würde sie ihn doch dann verraten. Sie hatte Sesshoumaru ja schon ziemlich knapp auf die Fragen über die Jägerinnen geantwortet aber das ging jetzt eigentlich nicht kurz gefasst. Unter dem kalten Blick des Dämons fing sie dennoch an zu erzählen: „Der Rat der Wächter ist, wie schon der Name sagt, ein Rat der nur aus den Wächtern besteht. Ihr Sitz ist in England und von dort aus suchen sie mit Hilfe von Sehern alle Anwärterinnen, um sie auszubilden. Wenn dann eine Jägerin stirbt kommt die Nächste.“

Sesshoumaru dachte kurz nach. Wenn es die Aufgabe des Rates war, die zukünftigen Jägerinnen auszubilden, und sich um Jene dann zu kümmern, warum hatten sie dann Faith hier her geschickt, mit der Absicht sie zu töten? Das ergab überhaupt keinen Sinn. „Warum will der Rat dich dann, wie du gesagt hast, töten?“, fragte er daher ruhig.
 

Die junge Frau hatte befürchtet dass diese Frage irgendwann kommen würde. Sie sprach nicht gerne von sich, eigentlich überhaupt nicht. „Ich…“, fing sie zögernd an, brach allerdings wieder ab. Damals hatte sie selbst noch Alpträume gehabt. Doch wieder ließ sie Sesshoumarus eisiger Blick sprechen: „Ich habe auf Jagd einen Menschen für einen Vampir gehalten und… habe ihn getötet.“

Deswegen hatte sie so gezögert? War es für sie tatsächlich so schlimm einen Menschen getötet zu haben, wo sie tausende rettete?

Sie fuhr fort: „Auf jeden Fall hat der Rat das natürlich mitbekommen und sie wollten mich dann umbringen, weil sie keine Jägerin gebrauchen können, die auch Menschen tötet. Dass das nicht mit Absicht war, hat sie nicht interessiert. Die vom Rat sind skrupellos. Ich bin dann aber geflohen und untergetaucht.“

Sesshoumaru hatte durch Faiths, zum Ende hin ausführliche Antwort, das bekommen, was er wissen wollte. Schien dieses Ereignis den Charakter der Jägerin hier vor ihm geprägt zu haben. Ihre Stimme hatte einen etwas kälteren Klang gehabt, als sie sonst schon hatte. Aber er glaubte nicht, das dass das Einzige war. Es wäre sicher interessant mehr über Faith herauszufinden. Nicht das er Gefallen an ihr hätte, für ihn war das fast so etwas wie Studium

„Aber mal was ganz anderes“, meinte sie um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sesshoumaru sah sie abwartend an. „Was soll ich hier eigentlich machen, wenn das Training vorbei ist?“

Damit hatte sie genau das angesprochen, was der Dämon ihr sowieso noch mitteilen wollte: „Das Training ist vorbei. Du wirst zur Schlosswache gehen, die die äußeren Mauern bewachen.“ Es war zwar ungewöhnlich, dass eine Frau dort arbeitete, aber er war sich sicher, dass sich Faith den Respekt der Wachen schnell holen würde. Sie war stark und ihr Auftreten an sich war schon selbstbewusst und sicher.
 

Faith hatte sich nach dem Gespräch mit Sesshoumaru nach draußen begeben. Der Dämon meinte, sie müsste einfach zu den Samurai auf den Schlosshof gehen und ihnen sagen, dass sie von nun an bei ihnen arbeiten würde. Aber, wenn Faith eines über das Mittelalter wusste, war es, dass die Männer hier sexistischer waren als alles was sie bisher kennen gelernt hatte.

Die Wachen sahen auf, als sich die junge Frau näherte, einige musterten sie neugierig. Aber einer von ihnen erhob sich. Sie blieb vor ihm stehen: „Sesshoumaru-sama meinte…“ sie brach kurz ab, korrigierte sich „befahl mir, der Schlosswache beizutreten.“ Kaum hatte Faith geendet brachen die Männer, und Dämonen wie die Jägerin schnell feststellte, in Gelächter aus. Nur der Samurai der sich erhoben hatte sah Faith kalt von oben herab an: „Sesshoumaru-sama soll eine kleine, schwache Frau zur Wache schicken? Wie willst du denn das Schloss bewachen?“ Er klang fast schon amüsiert über sie. Zwar war ihre Kleidung die einer Kämpferin und auch ihre Haltung verriet nichts anderes. Dennoch war sie eine Frau, noch dazu ein Mensch. Faith seufzte genervt: „Du glaubst mir nicht, richtig?“ Sie ignorierte die Beleidigung der Wache. „Wieso sollte ich auch? Du bist eine Frau, wieso sollte dich der Herr zu uns schicken?“ Aber er dachte kurz nach. Wenn sie wirklich die Wahrheit sagte, war er so gut wie tot wenn Sesshoumaru davon etwas mitbekommen würde. Andererseits, eine Frau bei den Kriegern? Unwahrschienlich.

„Besprechen wir das Thema ‚Frauen können nicht kämpfen’ doch weiter, nachdem ich dich verprügelt habe.“, meinte Faith mit zuckersüßer Stimme und sah dem Mann vor ihr kühl entgegen. Dieser war kurz überrascht von dieser Antwort, zeigte dies aber nicht.

Dann huschte ein Grinsen über sein Gesicht und er lachte: „Habt ihr das gehört? Die Kleine hier will mich besiegen können!“ Wieder brach das Gelächter aus. Faith wurde das langsam zu viel. Da tat sie, was man ihr sagte, und sie wurde blöd angemacht. Ohne Vorwarnung schlug sie der Wache vor ihr mit der Faust ins Gesicht. Er taumelte zurück, hielt sich die blutende Nase. Die junge Frau hatte darauf gezielt, sie zu brechen.

Sofort herrschte Totenstille. Niemand hatte damit gerechnet dass diese Frau zuschlagen würde, könnte. „Das wirst du büßen, du Miststück“, knurrte er und zog sein Schwert. Alarmiert davon nahm Faith sofort Kampfstellung ein, wich dem ersten Angriff aus. „Takeshi-sama, lasst es gut sein“, meinte einer der Krieger, die sitzen geblieben waren. Wenn er so höflich angesprochen wurde, genoss er sicher Ansehen bei den anderen Wachen. Ich schaffe es immer wieder, dachte Faith: ich leg mich immer mit den Falschen an. Takeshi ging aber nicht darauf ein, was gesagt wurde und der Kampf ging weiter.

Doch durch das Training mit Sesshoumaru wich die junge Frau dem Schwert fast spielend aus. Dennoch war ihr Gegner ein Dämon und damit nicht zu unterschätzen.

Als die Klinge von oben auf Faith zuraste, hob sie instinktiv die Arme um das Schwert mit bloßen Händen abzuwehren, da Ausweichen unmöglich gewesen wäre. Sie verzog kurz das Gesicht, als sich die Klinge in ihre Hände schnitt, dennoch gab sie nicht nach. Überrascht über diese Aktion dieser Frau verstärkte Takeshi den Druck auf ihre Hände. Wieder verzog Faith das Gesicht.

Ohne weiter nachzudenken, trat sie ihm in die Seite, wodurch er zusammenkrümmte. Mit einem weiteren Tritt schlug sie ihm das Schwert aus der Hand. Sie packte den Mann, schleuderte ihn zu Boden, ließ sich mit einem Knie auf ihm nieder und hielt ihm seine eigene Waffe an die Kehle: „Nur um eines klarzustellen. Ich heiße Faith, nicht Miststück.“ Erschrocken starrte Takeshi zu der jungen Frau auf. Wie hatte sie das gemacht? Es ging alles so schnell.

„Faith“, ertönte es vom Schloss her und die Angesprochene wandte den Kopf. Etwas abseits stand Sesshoumaru: „Ich hatte dir gesagt du solltest bei den Wachen arbeiten, sie nicht bearbeiten.“ Seine Stimme klang kühl, wie immer, doch sie hatte etwas Amüsiertes.

Takeshi wagte nicht zu seinem Herrn zu blicken. Zum einen weil er seinen Befehl missachtet hatte, zum anderen weil das Schwert noch immer auf seine Kehle gerichtet war.

Faith sah ihn ruhig an: „Er hat angefangen.“

Fast hätte Sesshoumaru über diese Antwort den Kopf geschüttelt. „Takeshi, geh zum Heiler und Faith, du kommst mit mir.“, meinte er schließlich, wandte sich schon um. Sofort erhob sich die Jägerin, rammte das Schwert neben Takeshis Kopf in den Erdboden und folgte dann Sesshoumaru. Erst als beide im Schloss verschwunden waren, wagte der Anführer der Schlosswachen aufzuatmen.
 

Faith folgte dem Dämon durch die Gänge, bis sie schließlich vor der Tür zu Sesshoumarus Zimmer stehen blieben. Diese wurde aufgeschoben und sie traten ein. Er wandte sich zu ihr um: „Was ist draußen vorgefallen?“

Faith überlegte kurz, wie sie das am Besten formulieren könnte, ehe sie ihm Bericht erstattete. Dass sie überreagiert hatte, wurde ihr jetzt auch klar. Aber so war sie nun mal. Der Dämon nickte leicht zu ihrer Darlegung: „Takeshi wird sich dir sicher nicht mehr in den Weg stellen.“

An sich war es schon erstaunlich, dass sie ihn besiegt hatte. Takeshi war einer seiner besten Samurai, dafür zuständig andere auszubilden.

Sesshoumarus Blick glitt zu Faiths Händen. Sie schien sich nicht daran zu stören, dass sie bluteten. Er ergriff ihre rechte Hand, drehte die Seite mit der Schnittwunde zu sich. Faith wollte zurückziehen, aber sein Griff war zu fest. „Geh damit zum Heiler.“, sagte er schließlich, ohne ihre Hand loszulassen oder den Blick davon abzuwenden.

Die junge Frau war überrascht. Eigentlich könnte ihm das auch egal sein: „Nicht nötig, ist nur ein Kratzer.“

Ihre Stimme klang ruhig, gefasst, obwohl die Wunden sehr tief war, wehtun musste. Dennoch war das ein Befehl gewesen und sie widersetze sich. Er zog sie am Arm näher zu sich, um die Verletzung besser sehen zu können: „Nanako!“ Kaum hatte er das gesagt, kam die Dienerin, die sonst immer vor der Tür kniete herein, senkte den Kopf: „Ihr habt gerufen, Herr?“ Sesshoumaru nickte leicht. „Bring mir Verbandssachen.“, befahl er kühl und die Dienerin gehorchte sofort.

Faith sah den Dämon an: „Das ist nicht nötig.“ Doch dieser ging überhaupt nicht darauf ein. Warum sollte er auch.

Nanako kam wieder, mit einer Schale Wasser, einer kleinen Flasche, in der wohl Desinfektionsmittel war, einem Lappen und Stoffstreifen zum Verbinden. Wollte Sesshoumaru sich etwa selbst um ihre Schnittwunden kümmern? Faith kam das doch sehr unwahrscheinlich vor. Aber als Nanako das Zimmer wieder verlassen hatte, ließ der Dämon ihre Hand kurzzeitig los, gab etwas von der klaren Flüssigkeit über einen Lappen und packte erneut ihr Handgelenk, ehe er ihr damit über die Innenfläche der rechten Hand strich. Instinktiv zuckte Faith mit der Hand zurück, doch wieder war der Griff darum zu fest. Es brannte wie Feuer, als er das Desinfektionsmittel in die Wunde rieb. Und sie nahm es so auf, wie es höchstwahrscheinlich gemeint war: als Strafe dafür das sie sich ihm widersetzt hatte. Als Sesshoumaru fertig war, ihre rechte Hand zu versorgen, ließ er diese los und nahm stattdessen ihr linkes Handgelenk. Auch hier machte er das gleiche. Danach tauchte er den Lappen in das kalte Wasser, fuhr damit aber nur kurz über die Schnitte. Dann nahm er den Stoff und verband ihre Hände damit. Während der ganzen Prozedur hatte Faith geschwiegen. Er ließ sie los und sie zog ihre Arme zurück. Draußen wurde es bereits dunkel. Sesshoumarus Blick glitt kurz zum Fenster: „Geh in dein Zimmer.“ Sie gehorchte.
 

~*~
 

So, hoffe es hat euch gefallen… das 5. Kapitel wird dann auch nicht ganz so lang dauern.
 

Lg

Fred

Home Sweet Home

*schon mit ner Verbeugung reinkomm*

tut mir echt Leid das es nun doch länger gedauert hat, aber ich hatte übelst Stress ^^'

Und es wird nicht besser, also wird das nächste Kapitel noch etwas auf sich warten müssen... aber ich hab jetzt erstmal n paar vorstellungsgepräche und Einstellungstests, dann zichtausend Schulaufgaben und dann noch weiterschreiben wird etwas viel, ich werd schaun das ich bald was auf die Reihe krieg

*verbeug*

hoffe euch gefällt das Kapitel!!!
 

~*~
 

Home Sweet Home
 

Am nächsten Tag ging Faith nach dem Frühstück wieder runter auf den Schlosshof, zu den anderen Wachen. Das sie Takeshi übel zugerichtet hatte, hatte sich rum gesprochen und so standen die Männer alle auf, als die junge Frau ihnen entgegen kam. „Du sollst also tatsächlich zur Schlosswache gehen“, meinte einer der Samurai und musterte sie kurz: „Das du kämpfen kannst hast du ja gestern schon bewiesen.“ Sein Blick glitt auch kurz auf ihre Hände und er stockte. Sie trug keine Verbände und die Schnitte waren fast vollständig verheilt. Das konnte kein normaler Mensch sein, beschloss er.

Faith entging nicht, das sein Blick bei ihren Händen stehen geblieben war. Aber solange niemand fragte, würde sie auch niemanden aufzeigen das sie die Jägerin war: „Ja, ich kann kämpfen. Also, was soll ich machen?“

„Soweit ich weiß ist dein Name Faith, richtig? Ich bin Kiyoshi. Der Herr hat mir befohlen dir alles zu zeigen.“, meinte er ruhig, mit einem leichten Lächeln. Faith erinnerte sich, er war derjenige der Takeshi gestern aufhalten wollte, sie zu attackieren. Und sein Lächeln zeigte ihr, das es ihr immerhin schon einen gab der nicht allzu viele Vorurteile gegen sie hatte.
 

Nachdem Kiyoshi ihr alles gezeigt hatte, sprich, die Aufenthaltsräume, den Trainingsplatz, die Waffenkammer, wurde Faith auch schon wieder zu Sesshoumaru gerufen. Innerlich seufzend machte sie sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer. Was wollte der Kerl jetzt schon wieder von ihr?

Oben angekommen, klopfte sie an seine Tür, trat ein nachdem sie ein kaltes ‚Herein’ vernommen hatte: „Was gibt’s?“ Sesshoumaru fragte sich wieder einmal, wann sie es endlich lernen würde, nicht mit einer solchen Frage einen Raum zu betreten. Und wieder konnte er sich seine Frage selbst beantworten: Nie. Aber was sollte es.

„Eines meiner Dörfer wurde überfallen.“, erklärte er knapp. Zuerst verstand Faith nicht, dann aber erinnerte sie sich daran, dass so etwas schon einmal passiert war und Sesshoumaru daraufhin in dieses Dorf gereist war, zusammen mit einer seiner Wachen. Diese war dann für ein paar Tage im Dorf geblieben um weitere Vorfälle zu melden. Und wenn sich der Dämon damit an sie wandte, hatte er wohl vor sie mitzunehmen. „Wann geht’s los?“, fragte sie daher. Wie schön, dachte er, sie versteht was ich meine ohne dass ich es ihr groß erklären muss. Anfangs war das recht kompliziert gewesen: „Jetzt.“ Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, ging er an ihr vorbei aus dem Zimmer. Mit einem weiteren innerlichen Seufzer folgte sie ihm.
 

Sie waren erst eine halbe Stunde im Wald unterwegs, doch schon seit einer Zeit hatte Faith so ein komisches Gefühl, als ob etwas an ihr ziehen würde. Sie konnte sich nicht erklären was das war, aber es behagte ihr überhaupt nicht. Dann fiel ihr aber ein, dass sie dieses Gefühl irgendwo her kannte. Es war das Gleiche, was sie gespürt hatte, bevor sie ohnmächtig geworden war, und im Wald auf einer Lichtung wieder aufgewacht war, im Mittelalter. Nur damals war es nicht so stark gewesen und sie hatte es auf ihre Verletzung geschoben. Hatten Willow und Tara etwa einen Weg gefunden sie zurück zu holen? Führten sie den Zauber gerade durch? Hätte sie aber gewusst, das Sesshoumaru das gleiche Gefühl wie sie wahrnahm, hätte sie sich nicht so gefreut. Dieser sah sich mit schnellem Blick um, dachte irgendwo würde ein Dämon lauern. Aber da war nichts.

„Sesshoumaru-sama“, fing Faith an: „Sagt mal, spürt ihr das auch?“ Sie hatte gemerkt, dass er sich etwas angespannt hatte, sich umsah. Normalerweise war er nicht so misstrauisch seiner Umgebung gegenüber, oder zeigte es sonst nicht.

Doch kaum hatte sie das gesagt, wurde ihr schwarz vor Augen und sie fiel um. Sesshoumaru konnte sich noch halten, auch wenn ihm schwindlig wurde, aber er musste für einen Moment die Augen schließen. Als er sie wieder öffnete, glaubte er nicht richtig zu sehen. Er war in einer sehr seltsam eingerichteten Wohnung und der Lärm und der Gestank waren einfach grauenhaft. Der Dämon sah neben sich zu Boden, wo Faith lag, die langsam wieder wach wurde. Zwar war auch auf ihrem Gesicht Überraschung und Schock zu sehen, aber schnell verwandelte sich das in ein breites Grinsen.

Sie erhob sich, sah sich langsam um, ehe sie leise meinte: „Home, sweet home.“ Sesshoumaru verstand kein Wort von dem, was sie eben gesagt hatte, aber er sah sie eiskalt an. „Was hast du gemacht, Faith?“, knurrte er. Die Angesprochene sah zu ihm: „Ich? Ich hab gar nichts gemacht, aber…“ Sie trat von ihm zurück und breitete die Arme leicht aus: „Willkommen im 21. Jahrhundert.“ Gerade wollte Sesshoumaru etwas sagen, da klingelte das Telefon. Mit einem roten Aufleuchten in seinen Augen, hob er die Hand, wollte das lärmende Ding zerstören.

„Halt!“, sagte Faith sofort: „Lasst bitte meine Wohnungseinrichtung leben.“ Sie hob den Hörer ab, meldete sich mit ihrem Nachnamen. Sofort war aus der Ohrmuschel ein lautes und glücklichen ‚Faith’ zu hören, so das eben diese das Telefon von ihrem Ohr weg halten musste.

Der Dämon musterte den Gegenstand genau. Jemand sprach daraus, doch war dieses Ding viel zu klein um einen Menschen dort rein zu stecken. Aber er konnte auch keinen Dämon spüren. „Hey, Willow“, sagte Faith, immer noch grinsend: „Ja, der Zauber hat funktioniert… Nein, nicht ganz ohne Nebenwirkungen. Du hast nämlich jemanden aus der anderen Dimension mit mir hergeschafft… Wen? Oh, niemanden, nur den Fürsten der westlichen Länder und Herr aller Hundedämonen… Ja, er steht in meiner Wohnung.“ Faith warf einen kurzen Blick auf Sesshoumaru der sich mittlerweile an eine Wand gelehnt hatte, dem Gespräch aber dennoch zuhörte. Er verstand zwar kein Wort, aber anscheinend bemerkte er das es gerade um ihn ging. „Hör mal, Will, komm am besten einfach her und dann erklär ich dir die Sache… Und bring die Anderen lieber mal noch nicht mit… Ok, bis gleich.“ Faith legte auf und sah zu Sesshoumaru. Da dieser sie leicht fragend ansah, antwortete sie sofort: „Das war Willow, eine Freundin von mir die es geschafft hat mich wieder hier her zu bringen. Sie ist eine Hexe. Leider ist was bei dem Zauber schief gegangen und ihr seid jetzt auch hier.“

Als ob ich das noch nicht bemerkt hätte, dachte der Dämon, recht wütend über die jetzige Situation. Aber wenn diese Hexe Faith und ihn hierher geschafft hatte, konnte sie ihn auch zurück bringen. Vermutlich verfügte sie über große Macht. „Sie und Tara, auch eine Hexe, kommen gleich vorbei und wollen schauen das sie das wieder hinkriegen“, endete Faith. Sesshoumaru nickte leicht. Gut, dann würde er ja wohl bald wieder hier weg sein. Sollte Faith hier bleiben.

Diese erhob sich anschließend: „Ich mach mir einen Kaffee, wollt ihr auch einen?“

Kaffee? Mit diesem Begriff konnte er nichts anfangen. So schwieg er.

Faith fasste sein Schweigen als ‚Nein’ auf und ging dann in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an. Mit seinem feinen Gehör hörte Sesshoumaru natürlich das seltsame Geräusch das aus dem Raum kam in den Faith gerade gegangen war und so ging er dorthin. Die junge Frau sah auf als er die Küche betrat, schmunzelte innerlich als sie seinen Blick auf die Kaffeemaschine bemerkte. Aber sie sagte lieber nichts und ging wieder ins Wohnzimmer. Der Dämon nahm die Gerätschaft daraufhin genauer ins Auge. Sie leuchtete an einem kleinen Punkt rot und der Dampf verriet kochendes Wasser. Schließlich tropfte eine dunkle Flüssigkeit, die stark bitter roch in den Glasbehälter darunter. Das war also das, was Faith ‚Kaffee’ nannte. Sein Blick war wie immer kalt aber dennoch fand er es unwahrscheinlich interessant. Er sah sich weiter in der Küche um. An der Decke hingen Schränke und ein leuchtendes Ding, was Licht spendete. Es war aber kein Feuer zu riechen. Aber er war zu stolz um sich die Blöße zu geben, Faith danach zu fragen. Das Licht bei dem Gerät ging aus und nur ein paar Sekunden später kam Faith wieder in die Küche und goss sich Kaffee in eine bereitgestellte Tasse.

Sie warf einen kurzen Blick zu Sesshoumaru: „Alles klar?“ Allein für diese Frage hätte er ihr den Kopf abreißen können, aber ohne sie konnte er sich nicht mit dieser Willow verständigen und würde dann auch nicht zurückkommen. Also würde er sich zusammenreißen müssen. So sagte er nur: „Eine seltsame Einrichtung.“ Zwar klang seine Stimmte kalt und gefasst, aber der Lärm und der Gestank dieser Welt, setzte ihm schon nach dieser kurzen Zeit im gewissen maße zu. Faith bemerkte es aber nicht und zuckte leicht mit den Schultern auf seine Worte: „Naja, 21. Jahrhundert.“

Sie wandte sich wieder ab und ging ins Wohnzimmer, ließ sich auf der Couch nieder. Sesshoumaru blieb noch kurz in der Küche stehen, ehe auch er wieder in den anderen Raum ging. Diesmal trat er aber ans Fenster und sah auf die Straße hinab. Dort fuhren lauter seltsamer Kutschen und ihm wurde sofort klar dass der Gestank daher kam. Andererseits fragte er sich, wie sie ohne Pferde vorwärts kamen. Die Jägerin warf einen Blick zu ihm, wollte sie doch sicher gehen dass er ihre Einrichtung wirklich am Leben ließ. Sie konnte seinen Ausdruck in den Augen nicht deuten, konnte sich aber andererseits denken was er dachte. „Autos“, sagte sie daher und er wandte ihr den Kopf zu: „So nennt man die Fahrzeuge dort unten.“ Sesshoumaru sah wortlos wieder aus dem Fenster. Diese Welt war so unglaublich verschmutzt. Wie konnten es die Dämonen hier nur aushalten? Waren ihre Sinne so abgestumpft?
 

Plötzlich ertönte ein lautes Klingeln und Sesshoumaru legte sofort die Hand an Tokejin. Faith bemerkte diese Geste: „Wartet, das ist nur die Türklingel.“ Sie stellte ihre Tasse weg und ging zur Tür um diese zu öffnen. Der Dämon ließ die Hand wieder sinken, wandte sich dann auch zur Tür um. Warum eine Türklingel? Warum klopften die Menschen nicht einfach? Kaum hatte Faith die Tür geöffnet, fiel ihr sogleich eine rothaarige Frau um den Hals: „Faith, ich bin so froh das du wieder da bist. Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht.“

Sesshoumaru musterte die Frau kurz. Sie war recht klein, hatte kurze rote Haare und strahlend grüne Augen. Und er konnte an ihr starke Macht wahrnehmen. Dann war das also die Hexe von der Faith geredet hatte.

Willow ließ wieder von der Jägerin ab: „Giles sagt, das der Rat dahinter steckt und er versucht auch schon raus zu finden, wie sie das angestellt haben damit sich das nicht wiederholt und…“ Die Hexe brach ab als sie Sesshoumaru sah. Faith folgte ihrem Blick und nickte nur leicht: „Komm erstmal rein, Will.“ Dann sah sie auch Tara, die nur schüchtern lächelte: „Hey, Tara… Setzt euch.“ Sie schloss die Tür hinter ihnen und warf einen kurzen Blick zu dem Dämon, ehe sie sich auch wieder niederließ.

Beim Vorbeigehen der Frauen warf Sesshoumaru noch einmal einen kurzen Blick auf Tara. Sie war ihrer Aura nach, ebenso eine Hexe doch sah sie menschlicher, dunkelblonde lange Haare, blaue Augen. Was ihn an ihr etwas wunderte, war das sie zwar auch über große Macht verfügte, das ganze aber fast schon verdeckte. Jedoch folgte er den Dreien zurück in die Wohnung ohne etwas zu sagen.

„Faith, erklär uns doch bitte mal genau, was passiert ist, auch als du in der… Vergangenheit, anderen Welt warst.“, bat Tara. Also begann Faith zu erzählen. Von ihrer Landung im Mittelalter, das Treffen auf Sesshoumaru, der Aufenthalt in seinem Schloss.

Sesshoumaru hörte der Unterhaltung nur mit halbem Ohr zu, vermutete aber das die Jägerinnen den beiden Hexen Bericht über die Geschehnisse in seiner Welt erstattete, da sein Name öfter fiel.

„Das klingt ja wirklich mal total verrückt“, schloss Willow: „Aber wegen dem Problem das Sesshoumaru hier ist. Ich hab daheim in ein paar Büchern nachgeschlagen bevor wir herkamen.“ Sie sah zu Tara und diese fuhr fort: „Er kommt ja aus der Vergangenheit, einer anderen Welt für uns. Das Problem ist, das diese Alternativwelten ständig in Bewegung sind. Wir können ihn also an keinen Bestimmten Ort schicken. Am Ende würde er noch in einer Höllendimension landen, verstehst du?“

Faith nickte leicht. Das klang nicht gut. Theoretisch könnte es ihr egal sein, wo Sesshoumaru landete, aber das war es nicht. Immerhin hatte er ihr auch geholfen.

„Wie hat es der Rat dann geschafft mich in die Vergangenheit zu schicken? Oder hatten sie diese Dimension nicht für mich geplant?“, fragte sie, woraufhin Willow nur mit den Schultern zuckte: „Das wissen wir nicht. Das ist auch etwas was Giles versucht raus zu finden. Er hat Spike und Xander mitgenommen. Also dürfte keinem von ihnen etwas zustoßen. Sie sind zu Dritt ein gutes Team.“

Wieder nickte die Jägerin leicht. Dann würden sie hoffentlich bald eine Antwort bekommen.
 

Willow und Tara waren nur kurz geblieben, da sie bei sich daheim noch weitere Nachforschungen anstellen wollten. Außerdem war Letztere in Sesshoumarus Gegenwart nervös geworden. Was diesem natürlich nicht entgangen war.

Faith setzte Sesshoumaru dann erstmal ins Bild, dieser hatte ja bei der Unterhaltung kein Wort verstanden. „Wer ist dieser Giles? Oder auch Xander und Spike“, fragte er letztendlich. Anscheinend waren es Verbündete von Faith, aber das reichte dem Dämon noch nicht an Wissen. Wenn er nämlich den Worten der Jägerin Glauben schenken konnte, saß er wohl noch etwas länger hier fest.

„Giles, eigentlich ja Mr. Giles, ist ein Wächter. Er wurde vom Rat entlassen, weil er dessen Anweisungen nicht befolgt hat. Und da ich mit dem Rat auch nichts mehr zu tun habe, ist er nun mein inoffizieller Wächter. Er weiß sehr viel über Dämonen und alte Sprachen. Xander ist ein Freund von mir. Er hat eigentlich so gesehen, keine besonderen Fähigkeiten. Also er kann nicht zaubern oder so etwas. Aber er kann gut kämpfen und ist sehr loyal.“ Faith machte eine kurze Pause. Eigentlich wollte sie Spike von Sesshoumaru fernhalten, war dieser doch sehr schwierig, eher respektlos: „Und Spike, auch William der Blutige, ist ein Vampir.“

Sesshoumaru hatte den Blick aus dem Fenster gewandt, doch sah er bei Faiths letztem Satz wieder zu ihr: „Ein Vampir? Ist es nicht deine Aufgabe solche zu jagen?“

„Ist es auch. Aber Spike ist gut. Er hat, ich weiß das klingt verrückt, aber er hat eine Seele. Er gehört zum Team.“, meinte Faith ruhig. Da Sesshoumaru nur leicht nickte und nichts mehr sagte, war die Unterhalung wohl damit beendet.
 

Der Tag neigte sich dem Ende und Faith machte sich bereit um auf Jagd zu gehen. Also zog sie sich ihren Mantel an und steckte ein paar Pflöcke ein.

Sesshoumaru sah auf: „Wo willst du hin?“ Es passte ihm nicht hier in dieser Welt zu sein und mehr oder weniger auf Faith und ihre Freunde angewiesen zu sein. Aber ohne sie würde er nie zurückkommen. Dennoch, seine Stimme hatte einen noch kälteren Klang als üblich.

Der jungen Frau entging das nicht, aber besonders überrascht war sie davon nicht: „Ich geh auf Jagd.“

Ohne zu zögern stieß sich Sesshoumaru von der Wand ab, an der er eben noch gelehnt hatte, und folgte ihr zur Tür. Faith hob leicht eine Augenbraue an: „Ihr… wollt mitkommen?“

Als Antwort bekam sie nur einen kalten Blick des Dämons und leise seufzend ging sie mit ihm aus der Wohnung.
 

Sesshoumaru sah sich kurz um. Der Friedhof war groß und der Geruch von Verwesung stieg ihm in die Nase. Er wusste im Moment nicht, ob der Gestand dieser Autos, wie Faith sie nannte, oder das hier schlimmer war. Nun, beides war fast unerträglich.

Die Jägerin warf ihm einen kurzen Blick zu. Wenn sie nicht alles täuschte, schien er gereizt. Und sie konnte sich denken warum: „Im inneren des Friedhofes, ist es nicht mehr ganz so schlimm. Das hier sind nur die frischen Gräber.“ Wobei sie genau diese besonders im Auge halten musste. Aber hier schien nichts los zu sein.
 

Sie kamen an einer Gruft vorbei, als aus gerade dieser ein Mann mit wasserstoffblonden Haaren und schwarzen Mantel kam.

Sesshoumaru roch sofort, das es ein Vampir war, aber warum hatte er dann einen Pflock in der Hand?

„Spike!“ Faith fiel ihm sofort um den Hals, schmiss ihn dabei fast um.

„Langsam, Liebes“, grinste Spike, umarmte sie allerdings auch: „War ja klar, das man dich nicht klein kriegt.“ Die junge Frau richtete sich wieder auf, wandte sich an Sesshoumaru, der das Ganze mit einem undefinierbaren Blick beobachtet hatte: „Sesshoumaru, das ist Spike.“ Der Dämon hob leicht eine Augenbraue. Das war also dieser Spike, dachte er sich. Irgendwie erschien er ihm seltsam, nur konnte er nicht genau sagen was es war.

„Ist das der Dämon, den du aus der anderen Zeit mitgeschleppt hast, Faith?“, fragte Spike, und zur Überraschung von Faith, auf Japanisch.

Die Jägerin hatte diese Sprache gelernt, als sie im Gefängnis war, aber woher konnte sie der Vampir? „Ja, das ist er. Woher kannst du Japanisch, Spike?“, entgegnete sie während Sesshoumaru etwas abseits von ihnen Stand. Wieso sollte er dieser Unterhaltung Beachtung schenken?

„Ich bin 126 Jahre alt, Liebes. Vor 50 Jahren war ich mal mit Drusilla in Japan.“

Der Inuyoukai warf einen Blick zu Spike. Er war relativ alt für einen Vampir. Aber er musste zugeben, dass er von diesen Geschöpfen recht wenig wusste. Jedoch wandte er sich kurz an Faith: „Drusilla?“

Angesprochene nickte: „Ja, sie war mal Spikes Geliebte.“

„Geliebte reicht wohl nicht. Diese Frau hat mich erschaffen“, meinte Spike und man sah ihm an, wie viel sie ihm bedeutet hatte.

„Wie auch immer. Ich wollte grad auf Jagd gehen, ist wusste nicht das du schon wieder da bist. Das heißt, ich hänge mich jetzt an dich und…“ Spike sah zu Sesshoumaru, welcher seinen Blick nur eiskalt erwiderte: „Den da, dran.“

Die sonst goldenen Augen des Dämons, nahmen für einen kurzen Moment ein dunkles Rot an. Davon alarmiert, wandte sich Faith an den Vampir: „Blondie, wenn du nicht als Häufchen Asche enden willst, solltest du ihn bei seinem Namen nennen: Sesshoumaru. Und wage es lieber nicht ihn zu duzen.“

Spike sah die junge Frau kurz zweifelnd an. Wenn Faith schon ihren Stolz vergaß, sollte er sich ihren Rat vielleicht zu Herzen nehmen, auch wenn dieses nicht mehr schlug. Also nickte er nur kurz.
 

Sesshoumaru ging etwas abseits von den Beiden. Zwar waren sie so… freundlich, sich in seiner Sprache zu unterhalten, andererseits interessierte ihn diese Unterhaltung recht wenig. Aber er war etwas entspannter. Die Luft im innern des Friedhofes, war um einiges angenehmer als weiter außen, oder gar in der Stadt.

Es roch nach Erde und Asche, und nach den alten Bäumen, die bei den Gräbern wuchsen, als würden sie selbst trauern. In der Luft lag ein leicht würziger Geruch, von den Kräutern die die Angehörigen der Verstorbenen wohl an die Grabsteine gelegt hatten.

Auch war der Lärm der Stadt hier kaum noch zu hören.

Das Einzige, was die Stille störte, war das Gespräch das Faith und Spike führten. Aber selbst als sie ein paar Vampire pfählten, ging Sesshoumaru nur desinteressiert weiter.

Als er aber spürte, dass einer der Vampire auf ihn zuspringen wollte, wandte er den Kopf nach links, hob aber ansonsten nur seinen Hand. Diese begann im nächsten Moment grün zu leuchten und seine Krallen bohrten sich in den Körper des Untoten.

Ein Schrei ertönte noch, ehe er zu Staub zerfiel.

Faith sah zu ihm: „Oh, gut. Dann sind wir für heute fertig.“ Ein Grinsen lag in ihrer Stimme. Sie hatte schon erwartet, dass wenn einer der Vampire Sesshoumaru angreifen würde, würde er kurzen Prozess mit ihnen machen. So steckte sie ihren Pflock weg und machte sich auf den Weg zurück. Spike verabschiedete sich an seiner Gruft.
 

In ihrer Wohnung, ließ sich Faith auf die Couch fallen. Sie schwang die Beine über die Rückenlehne und schloss für einen Moment die Augen. Auf dem Friedhof war ihr aufgefallen, das Sesshoumaru viel entspannter gewirkt hatte. Nun, vielleicht war das nicht das richtige Wort dafür, weil man dem Dämon ja nie etwas wirklich ansah. Dennoch schien es ihr, als ob es ihm gut getan hätte, aus der Stadt raus zu kommen.

Sesshoumaru hatte sich wieder ans Fenster begeben. Er spürte das Faith die Augen geschlossen hatte und warf einen kurzen Blick zu ihr. Auch wenn er nicht direkt auf den Kampf am Friedhof geachtet hatte, so kam er nicht umhin festzustellen, dass sie gut kämpfte.

Er wandte seine Augen wieder von ihr ab, als sie ihre öffnete. Der Grund dafür war das Klingeln des Telefons.

Faith nahm ab, meldete sich mit ihrem Namen. Sie sprach nur kurz mit dem Anrufer.

„Sesshoumaru, was wollt Ihr tun wenn es aus dieser Welt für Euch keinen Weg zurückgibt.“

Der Angesprochene sah zu ihr: „Dann müsste ich wohl versuchen mich in dieser Welt einzuleben.“ Hatte die Hexe tatsächlich keinen Weg gefunden? Das durfte nicht wahr sein! Jedoch klang Sesshoumaru kühl.

„Und… würdet Ihr mir dann helfen den Weltuntergang zu verhindern?“

Destiny

Hallo^^,

so, nach längerer Pause zwischen Abschlussprüfungen, abgestürtzten PC und damit verbunden eine geschrottete Festplatte, hier endlich das neue Kapitel.

uich hoffe es gefällt euch
 

Destiny
 

Sesshoumaru hob eine Augenbraue an und sah Faith an: „Weltuntergang?“, wiederholte er etwas ungläubig. Nun, sie, als Jägerin, würde natürlich wissen, wann ein Weltuntergang bevor stünde, und wann nicht, aber jetzt? Wo er in dieser Welt fest hing? Entweder es war nur ein äußerst dummer Zufall, oder es hatte tatsächlich etwas mit ihm zu tun.

Faith nickte nur: „Ja“, meinte sie langgezogen, „Weltuntergang, und das nicht zum ersten Mal.“ Aber natürlich war auch ihr der mögliche Zusammenhang aufgefallen. So abwegig wäre das ja nun auch nicht, überlegte sie weiter, war dies ja nicht gerade eine alltägliche Situation.

Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen den Beiden. Aber als könnten sie erraten, was der andere dachte, hielt es niemand für nötig noch etwas zu sagen.

Bis dann schließlich doch der Youkai wieder das Wort ergriff. Immerhin hatte er ihr noch keine Antwort auf ihre Frage gegeben, auch wenn es im gewissen Sinne klar war. Als ob er eine Welt untergehen lassen würde, in der er sich selbst befand.

„Wie du weißt, sind die Dämonen in meiner Zeit anders“, begann er, „ Das heißt wenn ich dir helfen soll, wirst du mich über unseren Gegner informieren müssen.“

„Sicher, nichts lieber als das, aber… naja, wisst Ihr, ich hab keine Ahnung.“, sagte sie schulterzuckend, woraufhin der Dämon ihr wieder den Blick zuwandte. Diesen richtig deutend, konnte sich Faith ein Grinsen nicht verkneifen: „Hey, ich bin auch nicht allwissend. Für solche Sachen ist der Rat zuständig. Nur auf deren Hilfe brauchen wir nicht zu hoffen. Ich bin mir sicher, die lassen lieber die Dämonen der Hölle die Erde heimsuchen als sich auf ein Bündnis mit mir einzulassen.“

Sesshoumaru hingegen fand diese Gleichgültigkeit über die Ignoranz des Rates, den Weltuntergang und den damit verbundenen eigenen Tod unangepasst, allerdings hatte Faith es selbst gesagt, für sie war das nicht das erste Mal. Schade eigentlich, dachte er, ob sie anders wäre, wäre sie nicht die Jägerin?
 

Nach Faiths letztem Satz hatte keiner der Beiden noch etwas gesagt und so war das Gespräch wohl beendet. Giles hatte ihr versprochen, dass er sich um die Nachforschungen kümmern würde und so hatte sie wenig zu tun. Nun ja, bis auf trainieren natürlich. Man wusste nie, wann der große Kampf bevorstehen würde.

Schweigend erhob sie sich und verschwand rasch in ihrem Zimmer. Sesshoumaru folgte ihren Bewegungen aus dem Augenwinkel. So auch als sie kurz darauf wieder ins Wohnzimmer trat, nur in Sportkleidung. Einer seltsamen, weiten Stoffhose und ein Oberteil ohne Ärmel. Auch ihre Haare hatte sie zusammen gebunden. Als sie dann auch noch zu diesem seltsamen Ding ging, das von der Decke hang, dort wohl mit Schrauben festgemacht war, und sich in Angriffsposition stellte, war klar, dass sie wohl trainieren wollte. Allerdings verstand er nicht was das bringen sollte, auf eine Rolle aus hartem Leder einzuschlagen. Gegen einen wirklichen Gegner zu kämpfen, wäre eine weitaus bessere Übung.

Eine Weile sah er ihr bei ihren Schlägen zu, bis er schließlich zu ihr trat und den Boxsack mit beiden Händen festhielt: „Wenn du für den bevorstehenden Kampf trainieren willst, kannst du das auch mit mir tun.“ Nicht, dass er gerne mit ihr übte, allerdings könnte ihm ein bisschen Bewegung nicht schaden. Einmal wieder aus dieser engen Wohnung herauszukommen.

Faiths einzige Reaktion darauf war wieder ein leichtes Grinsen und sie zog sich ihre Jacke über, um mit ihm die Wohnung zu verlassen.
 

Der Fußmarsch durch die Stadt war für Sesshoumaru eine Härteprobe. Der Gestank dieser Autos, der Menschen und der Lärm war wirklich zu viel für seine empfindlichen Sinne. Aber er würde sich nie die Blöße vor Faith geben und sie darum bitten, einen Weg zu wählen, der nicht durch die Stadt führte. Wobei, wenn er sich so umsah, es gab wohl gar keinen anderen Weg.

Natürlich bemerkte Faith das stetig wachsende Unwohlsein des Dämons. Sie hätte schwören können, dass er aufgehört hatte zu atmen, zumindest mehr als unbedingt nötig war. Faith hätte sich einen schnelleren Weg aus dem Gestank und Lärm gewünscht. So blieb ihr nur übrig Abkürzungen zu nehmen und einen Zahn zu zulegen. Dass Sesshoumaru mit seiner Kleidung auffiel, war ihr egal.
 

Es dauerte vielleicht eine halbe Stunde, bis sie sich schließlich von der Innenstadt entfernten und nun auch wieder durch Grünflächen gehen konnten. Faith allerdings wanderte noch weiter, bis sie nach einer weiteren halben Stunde einen Wald erreichten. Die Jägerin wollte gar nicht darüber nachdenken, wie sich Sesshoumaru fühlte, auch wenn sich dieser nichts anmerken ließ. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Dämonen wie er tatsächlich ohnmächtig werden konnten, doch vielleicht wäre es in dem Moment für ihn das Beste gewesen.

Sesshoumaru dachte sich ähnliches. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl sich selbst nicht kontrollieren zu können. Noch ein paar Minuten zuvor hätte er schwören können, er verlor das Bewusstsein. Aber seit sie sich im Wald befanden, konnte er wieder entspannt atmen. Zum hundertsten Mal fragte er sich, wie man es hier überleben konnte, selbst als Mensch.
 

Erst zwischen den Bäumen wandte Faith wieder ihren Blick zu Sesshoumaru: „Hier im Wald ist es hoffentlich nicht so schlimm. Außerdem ist hier nie jemand, uns wird also keiner beim Training stören können.“ Sie konnte nicht verhindern, dass sie sich Sorgen um den Dämon machte. Allerdings war auch die einzige Antwort, die sie bekam ein eisiger Blick seinerseits.

Natürlich fühlte er sich besser, seit seit sie die Stadt verlassen hatten, keine Frage. Aber ihre Besorgnis ließ ihn spüren, wie hilflos er in ihrer Welt war. Kein Zweifel, ohne ihre, er wollte es nicht einmal denken, Hilfe, würde er nie zurückkommen, geschweige denn, sich hier zurechtzufinden. Wenn er diese Männer vom Rat in die Finger kriegen würde…

Faith nahm seine Antwort schweigend hin. Sie konnte verstehen, dass er sich keine Schwäche zugestehen wollte. Ihr würde es nicht anders gehen.

Aber früher oder später müsste er einsehen, dass er in dieser Welt kein Fürst mehr war, sondern nur ein Dämon unter vielen. Nun gut, dachte sie innerlich leicht grinsend, ein etwas stärkerer Dämon.
 

Auf einer großen Lichtung blieb Faith schließlich stehen. Ohne noch groß etwas zu sagen, zog Faith ihre Jacke aus, während Sesshoumaru Rüstung und Schwerter ablegte, selbst dabei stets in stolzer Haltung.

Keine Sekunde später griff er sie an, überraschend, um ihre Reaktion zu testen. Faith blockte ab, wissend das dies nicht einmal ein Bruchteil seiner wahrend Kraft war. Würde er diese einsetzen, bräuchte es nur eine kleine Bewegung, um sie zu töten. Ihr schauderte bei dem Gedanken. Noch ein Grund, wenigstens etwas Respekt zu zeigen.

Eine Weile ging der Schlagaustausch weiter, wobei Sesshoumaru sein Tempo beschleunigte und auch den Kraftaufwand steigerte. Es kam, wie es kommen musste. Faith konnte einem Angriff weder ausweichen, noch ablocken, und so traf sie der Schlag gezielt an den Kopf. Sie flog ein paar Meter zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken auf einem Baum aufschlug. Bewusstlos blieb sie am Boden liegen.

Sesshoumaru zog die Brauen zusammen. Das war wohl zu viel, dachte er und ging auf sie zu. Er wartete kurz, ob sie wieder aufwachen würde, ehe er sie behutsam, darauf bedacht sie nicht weiter zu verletzen, anhob. Nun da er den Weg zu Faiths Wohnung kannte, würde es sicher einfacher sein, dorthin zu gelangen. Er warf noch einmal einen kurzen Blick auf sie, ehe er mit einem Satz hoch zu den Bäumen sprang, so nun seinen Weg fortsetzte.

Durch ein offenes Fenster gelang er schließlich in Faiths Wohnzimmer. Sesshoumaru blickte auf die Frau in seinen Armen hinab, ehe er sie auf die Couch legte. Ihr Atem ging normal, also war sie wohl nicht weiter verletzt. Auch hatte er, als er sie gehalten hatte, keine Brüche spüren können. Blieb nur noch zu hoffen, dass auch ihr Kopf unverletzt geblieben war.

Sesshoumaru trat ans Kopfende des Sofas und musterte kurz das Gesicht der Jägerin. Hätte ihm noch vor ein paar Tagen jemand erzählt, dass sein Leben oder Tod in den Händen eines Menschen liegen würde, und dessen Entscheidungen, hätte er ihn wohl für verrückt erklärt.

Aber nun war es so, dass sein Schicksal mit dem ihren verbunden war, und wenn sie diesen Kampf verlieren würde, würde auch er sterben.
 

Faith erwachte erst wieder in der Nacht, und das mit höllischen Kopfschmerzen. Sie brauchte einen Moment, um sich an das, was passiert war zu erinnern. Allerdings hatte sie davon, das Sesshoumaru sie zurück gebracht hatte, nichts mitbekommen. Es war allerdings offensichtlich, wie wäre sei sonst hier her gekommen.

Als sich sich aufsetzte und umsah, entdeckte sie Sesshoumaru am offenen Fenster stehen. Sie runzelte die Stirn. Der Gestank müsste dort doch viel stärker sein, selbst in der Nacht.

In der Tat war es für den Dämon am Fenster noch unangenehmer, das spürte er. Aber er musste sich langsam daran gewöhnen, sonst könnte er Faiths Wohnung bald nicht mehr verlassen.

Ohne sich zu der Jägerin umzudrehen, sagte er schließlich: „Es war nicht meine Absicht, dich ernsthaft zu verletzen.“

„Mir ist ja nichts Weiteres passiert, und die Kopfschmerzen vergehen auch wieder. Ich bin nur… kurz K.O. gegangen.“, meinte sie ruhig und erhob sich. Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass von Sesshoumaru noch irgendeine Anmerkung zu dem Vorfall kommen würde.

Noch wacklig auf den Beinen ging sie in die Küche um sich dort etwas zu trinken zu holen. Gerade drehte sie den Wasserhahn auf, wollte schon das Glas unter das fließende Wasser halten, als ihr dieses aus der Hand fiel und auf dem Boden zerbrach.

Sesshoumaru hatte den Luftzug des herunterfallenden Glases gehört, hatte allerdings vorher nichts unternommen. Doch er war sofort in der Küche, aber nicht alamiert durch den Lärm, sondern durch den Geruch von Blut.

Faith stand vor dem Spülbecken und blickte immer noch auf den Wasserhahn, aus dem rotes, dickflüssiges Blut kam. Auch wenn Sesshoumaru von der Technik dieser Welt nichts verstand, normal war das sicher nicht.

Die Jägerin fasste sich recht schnell wieder und drehte den Hahn ab. Sie entdeckt Sesshoumaru aus dem Augenwinkel und sah deshalb zu ihm: „Ein typisches Zeichen für einen Weltuntergang, ähnlich wie Erdbeben, wobei die in Kalifornien zur Tagesordnung gehören. Giles meinte, das wohl alles passieren könnte, in den nächsten Tagen.“

Sie kniete sich auf den Boden, um die Scherben einzusammeln. Sesshoumaru trat nun auf das Spülbecken zu. Er zog die Brauen zusammen.

Als Faith sich wieder erhob, folgte sie seinem Blick, konnte damit aber nichts anfangen, außer dass ihn dieser Geruch stören könnte. „Ich wisch es gleich weg.“, sagte sie daher und warf die Scherben in den Müll.

Der Dämon schüttelte kaum merklich den Kopf, woraufhin Faith ihn fragend anblickte.

„Das Blut, es stammt von keinem mir bekannten Lebewesen.“, erklärte er kalt.

„Was? Aber was soll es denn sonst sein?“ Sie starrte ihn weiterhin verwirrt an, nicht wissend, dass sie ihn mit dieser Aussage beleidigt hatte.

Sesshoumaru überging die Tatsache, dass sie an seinen Fähigkeiten zweifelte. „Meine Nase hat sich noch nie getäuscht.“

„Mhm…“, machte Faith und drehte den Wasserhahn noch einmal auf. Diesmal floss wieder Wasser. „Ich weiß nicht wie es Euch da geht, aber ich will gar nicht wissen, was das für Blut war, oder von wem.“

Sie spülte noch kurz das Becken aus und ging wieder ins Wohnzimmer. Sesshoumaru sah ihr nach. Es kam ihm so vor, als würde sie das alles nicht interessieren. Hatte sie ihre Tätigkeit als Jägerin so abgestumpft? Er wusste nicht, wie ihr Leben bisher ausgesehen hatte, doch konnte er sich vorstellen, dass es nicht immer einfach für sie war.

Sie hatte ihm einmal gesagt, dass sie mit 15 Jahren berufen wurde, nun war sie vermutlich über 20. Es grenzte wirklich an ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte.
 

Faith hatte sich wieder auf der Couch niedergelassen, sah allerdings auf, als Sesshoumaru aus der Küche kam und sich wieder an das offene Fenster begab.

Sie runzelte die Stirn: „Stimmt was nicht? Oder war noch etwas mit dem Blut?“

„Mit dem Blut weniger. Eher ist es wunderlich, dass dich das nicht zu interessieren scheint.“, sagte er kühl, „Als Jägerin obliegen dir gewisse Pflichten.“

Faith zog die Brauen zusammen: „Naja, ich würde mal sagen, dass das nur eine Frage der Gewohnheit ist. Ich habe so etwasschon so oft erlebt, es gehört schon fast zu meinem Alltag. Auch wenn noch nie Blut aus meiner Leitung geflossen ist.“

Es war eigenartig, dass Sesshoumaru so viel redete, zumindest für seien Verhältnisse. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich Sorgen machte, wenn auch um sein eigenes Leben, aber es schien ihn zu beschäftigen.

Wenn sie daran dachte, wie sie ihn kennen gelernt hatte, und wie die Situation jetzt aussah, musste sie innerlich grinsen. Was nicht alles passieren kann, dachte sie.

„Vielleicht gibt’s ja auch dieses Mal wieder ein gutes Ende.“, meinte sie schließlich, mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

*********************************************************************************
 

Das wäre doch mal wirklich schön..
 

mit dem nächsten Kapitel kann es sich noch etwas hinziehen, da mein PC weiterhin kaputt ist und ich nicht immer an den Computer meiner Mum kann.

Außerdem geht bei mir ab übernächster Woche auch die Schule wieder los..
 

lg

Fred



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von: abgemeldet
2008-09-03T12:25:25+00:00 03.09.2008 14:25
ERSTE :-)
Also erstmal, schön dass es endlich weiterging, hat ja doch ganz schön lange gedauert^^ (Aber das kenn ich, bin auch nicht anders mit dem Schreiben...)
Es war ein tolles Kapitel. Am besten war Faiths Satz "Hey, ich bin auch nicht allwissend" XDDD
Bis auf zwei kleine Wiederholungsfehler ( "Natürlich fühlte er sich besser, seit seit sie die Stadt verlassen hatten, keine Frage." - die andere Stelle finde ich jetzt nicht mehr...) ist mir von Fehlern nichts wirklich aufgefallen.
Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht und hoffe, du brauchst nicht wieder so lange :-)

Liebe Grüße
Vampir-Wolf-Girl^.^

Von: abgemeldet
2007-11-12T15:17:22+00:00 12.11.2007 16:17
Uui~
Geiles Kapitel =) War echt witzig an manchen Stellen *lol*
Wäre ja echt lustig, wenn Sesshoumaru für immer in ihrer Welt bleiben müsste! XD
Bin aufjedenfall aufs nächste Kapitel gespannt! Hoffe du schreibst schnell weiter! ^.~

grüßle Vampir-Wolf-Girl ^_^

Von:  ArjenRobben
2007-11-09T22:22:07+00:00 09.11.2007 23:22
Weiter so!
Ist ne gute Story ^^ Will wissen wie es weitergeht
Von:  Serenety75
2007-11-05T15:10:58+00:00 05.11.2007 16:10
Lol Armer Sesshoumaru jetzt sitzt er in der modernen Welt fest. XD
Weltuntergang? Wird sicher spannend. Wer ist diesmal an dem Weltuntergangn schuld? XD
Von:  Hotepneith
2007-11-04T19:57:06+00:00 04.11.2007 20:57
Weltuntergang?
Verhindern? Und das in einer Welt, in der man sich nicht auskennt?
Netter Job...
Ich möchte nicht derjenige sein, der ihm das eingebrockt hat.Oder war es nur ein Versehen?

bye

hotep




Von:  Serenety75
2007-09-11T17:04:19+00:00 11.09.2007 19:04
*lach* das mit den Wachen Spruch war mal klasse. XD
Faith ist so hammer ey XD das war ein echt lustiger Kapitel! *grins*
Sorry, übreginss wegen des spaeten Kommis war ja beim Urlaub und dann hab ich alles vergessen.

Von:  ArjenRobben
2007-08-14T13:30:34+00:00 14.08.2007 15:30
Schreib schnell weiter! Macht echt spaß zu lesen
Von:  -Eliza-
2007-08-14T07:15:59+00:00 14.08.2007 09:15
*g*
„Ich hatte dir gesagt du solltest bei den Wachen arbeiten, sie nicht bearbeiten.“
genial.. auch der Schluss ist mit der Überraschung das er die Wunde behandeln will, und die dazugehörige Aufklärung recht gut geworden.
Weiter so Süße!
*knuff*
Von:  myuki-chan
2007-08-06T18:45:31+00:00 06.08.2007 20:45
Alsooo
Das Kapitel hatte es wieder in sich.
Klingt ganz intressant, also die dialoge von den beiden. xd
Hmm..
Diese andeutung am ende von Sesshoaumru, ob er sie dnan villeicht töten würdehalt ihr den Wunsch erfüllt)
Würde ein trauirges ende werden wenn es so weit kommt, aber bei dir kann ich mir das denken, in dein anderen FFs war es auch manhcmla zimelich traurig (das von Morrils rache, wo sessi strab, war aber in der FF davor xd)
Fajth schlägt sich wacker gegen den xD die soll den Richtig einheitzen, Freue mich wenn es weiter geht!
*anfeuer*
myuki-chan
Von:  myuki-chan
2007-08-06T18:35:32+00:00 06.08.2007 20:35
Wow!
Einfach aklsse kapitel xDD freu mich schon wie es weiter geht!
kann mich denn anderen nur anschließen xD was Sessi wohl alles mit ihr macht??*g*


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