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Ein anderes Geburtstagsgeschenk

die erste Liebe
von

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Ein anderes Geburtstagsgeschenk

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefühlschaos

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Tag voller Ereignisse

Als ich wieder zu Hause war, stellte mich Keil zur Rede, denn er fand diesen Abschied mehr als merkwürdig. Ich selber wusste nicht, wie ich erklären sollte, was zwischen mir und Max war und vor allem geschehen war. Somit winkte ich ab und bedankte mich bei beiden für den tollen Geburtstag, denn ich würde ihn nie vergessen.
 

Der Tag zog sich hin und noch immer schwirrte Max´s Gesicht vor meinen Augen rum, genau wie ich sein Stöhnen immer noch hörte und seine Hände an mir spürte. Es stimmte mich traurig. Wie schnell kann man sich verlieben, ohne zu wissen was man will? Ich hatte keine Antwort, denn ich wusste nicht, ob ich Max liebte, oder ob es normal war so schnell an Liebe zudenken oder zu sprechen? Ist es so nach dem ersten Sex oder immer nach Sex? Raufend fuhr ich durch mein Haar, es machte mich wahnsinnig, dass ich keine Antwort kriegte. Doch wen sollte ich frage? Bis auf Max kannte ich keine Schwulen.
 

Die Nacht konnte ich nicht recht schlafen und das sah man mir am nächsten Morgen auch an. Doch da war noch ein Problem. Wie sollte ich, der es nicht einmal schaffte ein Mädchen für sich zu begeistern, auch noch eines flachlegen? Ich brauchte Rat, weiblichen Rat. Es fiel mir spontan nur Rebecca, meine ältere Schwester, ein. Ungern fragte ich sie, doch sie war meine Schwester und ich hoffte, dass sie mich nicht verspotten würde.
 

Vorsichtig klopfte ich an ihre Tür. Einmal hatte ich es schon gewagt ohne anzuklopfen rein zu kommen und hatte sie dabei in einer äußerst peinlichen Situation erwischt, die ich am liebsten vergessen würde.

„Komm rein!“, rief sie freundlich und so trat ich ein.
 

Rebecca war wie ich, blondhaarig und hatte blaue Augen. Ihre Haare waren lang und schimmerten seidig in der Sonne. Ferner war ihre Haut genauso blass wie meine, daher erkannte man gut, dass wir Geschwister waren.
 

„Ach, nee. Ken, der nun 17-jährige, was willst du?“, fragte sie nun gleich genervt, ohne das ich was gesagt hatte.

Zuerst schloss ich die Tür, ging auf sie zu und setzte mich neben sie auf das Bett.

„Becca, kann ich dich was fragen?“

„Ausnahmsweise, schieß los“. Verlegen wurde ich rot und sie neugierig.

„Ist was an deinen Ehrentag passiert? Hattest du Sex?“

Hochrot musste ich schlucken.

„Sieht man mir das an?“, fragte ich erstaunt und meine Schwester schaute mich merkwürdig an.

„Ja, tut man. Es steht dir förmlich auf der Stirn geschrieben!“

„Lass das! Ich meine das ernst!“

Becca grinste und umarmte mich, mein Gott so war sie noch nie zu mir.

„Willkommen bei den Erwachsenden Bruderherz!“, erklärte sie heiter, doch ich verzog nur das Gesicht.

„Ich will was wissen.....wie weiß ich, dass ich jemanden liebe. Denn nach dieser Nacht geht es mir nicht aus dem Kopf, ich muss ständig dran denken.“

„An Sex oder an das Mädel?“

„An den Jungen“, gestand ich vorsichtig und Becca saß aufrecht und schaute mich an. Sie musste es kurz sacken lassen und griff meine Hand.

„Du hast mit einem Kerl geschlafen?“ Ich konnte nur nicken.
 

Meine Schwester war gute fünf Minuten still, eh sie wieder was von sich gab.

„Bist du schwul?“

„Keine Ahnung!“

„Liebst du ihn?“

„Ich weiß es nicht!“

„Weißt du überhaupt was?“

„Sei ruhig, ich sagte doch, ich weiß es nicht und deswegen bin ich ja hier. Ich brauche deinen Rat! Bitte Becca, hilf mir!“ Ich bat meine Schwester nie um was, aber diesmal brauchte ich sie, ich brauchte jemanden der mich unterstütze, in was auch immer, in wie fern ich mich auch entscheiden würde.
 

Wieder schwieg sie, lief im Zimmer auf und ab und machte mich damit nervös.

„Ken, was hast du jetzt vor?“

„Ich will mit ner Frau schlafen, na ja es versuchen. Denn wie du weißt, interessiert sich keine für mich“, gestand ich leise seufzend.

„Dann kauf dir eine!“

„Was!? Spinnst du, so was mach ich nicht. Ich brauch eine andere Lösung. Kennst du nicht welche, die jemanden wie mich mögen könnten?“

„Du erwartest Wunder! Ich bin 5 Jahre älter als du und ich kenn’ bestimmt keine in deinem Alter.“ Sie setzte sich wieder neben mich und tätschelte meine Schulter.

„Ken, du musst das alleine regeln, aber ich steh zu dir, auch wenn du beschließt schwul zu werden! Ich hab dich lieb.“

Das war das erste Mal seit vielen Jahren, das wir wirklich wie Geschwister waren und das gab mir Halt.
 

So verließ ich Becca, ging hinaus und suchte mir Ablenkung. Nach langem Überlegen, beschloss ich wieder in Kneipen gehen und dort zu versuchen eine Frau aufzureißen.

Aber so was lag mir nicht. Ich schaffte es nicht einmal ein Mädchen zum Eis einzuladen, ohne das es über mich lachte. Irgendwie war ich tollpatschig und wusste manchmal nicht die richtige Bezeichnung, was mich als Trottel darstellte. Na ja, wenigstens dachte ich nicht an Max.
 

Was er wohl macht?

Max hatte sich Hals über Kopf in den kleinen, blonden Jungen verliebt und es tat ihm leid, ihm diese Wahl aufgelastet zu haben. Doch er wollte, dass Ken sich sicher war, was er fühlte und ob er zu dem stand, was sie verband.

Den Tag verbrachte er dann in der Bar und half aus, um nicht an Ken zu denken. Diesen vermisste er schon seit er ins Taxi gestiegen war. Auch er schlief schlecht bis gar nicht, immer wieder drehte er sich um und wälzte sich unruhig hin und her.
 

Der nächste Tag begann trüb für ihn, denn er erwachte alleine und sah nicht die geliebten langen, blonden Locken und dieses Engelsgesicht, was er so begehrte.

Eigentlich kannte er Ken schon eine ganze Weile und hatte sich damals bereits sofort in ihn verguckt.

Es lag wohl schon gute drei Wochen zurück, als der blonde Junge an ihm vorbeilief und unbeschwert mit seinen Freunden lachte. Max sah Ken und es war augenblicklich um ihn geschehen. Diese naive Art und die Art und Weise wie er sich gab, faszinierten ihn und zogen ihn in ihren Bann.

Als er jedoch erstaunt feststellen musste, dass dieser blonde Engel in seiner Schwulenbar aufkreuzte, schienen Wünsche wahr zu werden. Doch dann hörte er das Gespräch der drei Jungen und erfuhr, dass Ken nicht schwul war oder besser gesagt, sich noch nicht einmal entschieden hatte und hier nur eine Aufgabe bekam. Diese lautete: einem Jungen einen Zungenkuss zu stehlen.

Darin sah er seine Chance, die er auch gleich ergriffen hatte. Aber seit her war die Liebe zu Ken noch angewachsen, denn sie hatten Sex gehabt und dieser war besser, als alles zuvor.
 

Seufzend wurde ihm aber auch klar, dass Ken sich unsicher war, was dieser für ihn empfand und so musste er ihn freigeben, damit er Erfahrungen sammeln konnte.
 

Unwissend was er mit dem angebrochenen Tag machen sollte, entschloss er sich in den Park zu gehen, um vielleicht Bekannte zu treffen und um seine Gedanken schweifen zu lassen. Dort hatte er eine Lieblingsstelle und zu dieser ging er, legte sich ins frisch gemähte Gras und schloss die Augen, … bis ihn was traf und ihn aus seinen Gedanken riss.
 

Ich war mit unserem Westi-Rüden *1, Les, unterwegs im Park. Um mich abzulenken, fand ich das eine gute Idee, denn Gassi musste ich eh mit ihm gehen.

Im Park versuchte ich ihn wieder das Apportieren beizubringen, was schon in einem von fünf Versuchen klappte. Es gab eine große Rasenfläche im westlich Teil des Parks, dort konnten wir das gut üben und so war ich mal wieder gedanklich mit etwas anderem beschäftigt als mit Max.
 

Dachte ich zumindest, denn als ich erneut einen kleinen Stock warf, flog er ziemlich weit und ich hörte wen aufschreien. Da hatte ich wohl jemanden getroffen und lief hin um mich zu entschuldigen. Doch zu meiner Verwunderung hatte ich Max erwischt, der mich ebenfalls mit großen Augen ansah.

„Max, ähm, es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht bewerfen. Weißt du, ich übe mit Les apportieren.“

Max sah mich irritiert an und musterte mich, den Les war nicht zusehen.

„Les? Wer ist das? Dein Hund?“

Heftig nickte ich und wollte auf den weißen Racker zeigen, aber ich musste feststellen, dass er nicht da war. Darum drehte ich mich in alle Richtungen, aber nirgends sah ich etwas weißes aufleuchten. „Verdammt, er ist abgehauen!“, murrte ich, denn das tat der Kleine nicht zum ersten Mal.

„Sorry Max, aber ich muss ihn jetzt suchen.“

So konnte ich wieder weg von Max. Aber ob ich das wirklich wollte? Nein, wollte ich nicht, aber ich musste mir noch über so vieles klar werden.
 

Max war erstaunt gewesen Ken zu sehen und die Tatsache, dass der Hund weg war, hielt er für ein Zeichen.

„Ich helfe dir ihn zu suchen. Vier Augen sehen mehr als zwei“, gab er zu bedenken und erhob sich vom Rasen.

So suchten wir zusammen nach meinen Streuner. Wir fragten Passanten und schauten hinter Büschen und Mülltonnen. Immer wieder rief ich seinen Namen und schaute mich um, wann immer ich was bellen hörte.

„Man, wo steckt dieser Hund schon wieder?“, fragte ich nach dreißig Minuten vergeblichen Suchens.

„Mag dein Hund Enten?“

Diese Frage verwunderte mich.

„Ich glaub schon, warum?“

„Weil ich was weißes am Teich bei den Enten sehe!“

Sofort schaute ich dorthin und tatsächlich jagte mein kleiner Hund die Enten, die sich aber wehrten und ihn immer wieder in die Flucht schlugen. Doch er gab nicht auf und pirschte sich wieder an. Unweigerlich musste ich lachen. „Mein Hund hat mehr Mut als ich“, gab ich leise zu und spürte, wie sich Max zu mir drehte.

„Wozu fehlt dir denn der Mut?“

Verdammt, wieso hatte ich laut gedacht. Errötet sah ich weg zu Les und winkte ab.

„Schon gut, vergiss es. Wir sollten diesen Entenjäger einfangen“, meinte ich und ging runter zum Teich.
 

Max folgte Ken und dachte nach, was dieser wohl hatte. Ken sah ihn nie direkt an und redete auch kaum mit ihm. Ja sicher, er hatte ihm dieses Ultimatum auferlegt, aber sie konnten doch auch nur Freunde sein, bis Ken sich sicher war. Denn das hier, tat ihm mehr weh, als ein Nein; dass er hoffte nicht bei seinem Abflug nach London zu kriegen.

„Ken hör mal! Ich will kurz mit dir reden. Deinen Hund haben wir ja gefunden.“

Ken drehte sich zu ihm und nickte bestätigend.

„Ken, ich weiß, dass ich dich in eine dumme Situation gebracht habe, aber das du nicht mit mir redest, geschweige denn, dass du mich nicht anschaust, ist doch lächerlich! Lass uns doch wenigstens Freunde sein, wenn du dich schon nicht entscheiden kannst.“
 

Ich hörte ihm zu und verstand ihn. Zwar hatte ich ihn versucht zu ignorieren und dabei nur an mich gedacht, denn wie er sich fühlen würde war mir egal und das tat mir Leid.

„Tschuldige. Ich denke das ist möglich.“ Und somit sah ich ihn an und lächelte.

Wildes Gekreische der Enten ließ mich rumschnellen, denn zu meinen Entsetzen sah ich, dass Les sich eine Ente geschnappt hatte. Zornig lief ich zu ihm und schimpfte mit ihm. Meine Stimme war laut und zornig, was den Kleinen erschreckte und der Ente zur Freiheit verhalf.
 

Leicht genervt von meinen Hund legte ich ihn an die Leine. Doch dies gefiel ihm auch nicht und so zog heftig daran. Was hatte Les nur? So war er doch nie, aber Terrier sollten ja so hinterlistig sein. Max wollte mir zur Hilfe eilen, aber irgendwie ging es nach hinten los.
 

Les sprang Max an, der verschreckt auswich, ins Stolpern geriet und in meine Richtung kam. Es ging alles zu schnell. Ich spürte Max’ Ellenbogen in meinem Bauch und ließ vor Schmerz die Leine los, doch Max kam nicht zum stehen und warf mich um, geradewegs in den Teich.

Nun klatschnass kam ich wieder hoch. „Mist!“, fluchte ich los, amüsiert schien Les zu bellen und am Ufer entlang zu laufen. Doch statt wie ich zu schimpfen, fing Max an zu lachen und ich schaute ihn irritiert an.

„Was gibt es da zu lachen?“, giftete ich ihn an. „Dein Gesicht, mein Engel, zu genial! Na los, komm hoch. Du musst trocken werden, sonst holst du dir noch was weg!“, erklärte er und half mir auf. Ich roch furchtbar.
 

„Ich brauch ne Dusche!“, meinte ich kleinlaut und funkelte meinen Hund an.

„Nicht nur du!“

Verwundert schaute ich mir Max nun genauer an, denn auch er war nass und das lange Haar klebte an ihm.

„Stimmt!“ Nun war ich es der lachte.

„Komm mit, ich wohne nur um die Ecke!“, bot ich ohne zu überlegen an. Max hob zwar eine Braue, doch kam er mit.

Les machte zum Glück keine Anstalten mehr.
 

~*~
 

Bei Ken zu Hause, war es anders als bei Max daheim. Er lebte alleine und hier, war alles voller Leben. Das sah er schon, als er in den Flur kam und dort die vielen Fotos der Familie erblickte. Einige gefielen ihm sehr und zwar die, wo sein Engel drauf war und süß in die Kamera lächelte.

„Du kannst oben duschen. Ich schau mal, ob ich was bei meinen Paps finde, was ich dir borgen kann“, meinte Ken und führte Max ins Bad.
 

Im Bad zog sich der Junge aus und ging unter die Dusche. Das warme Wasser und der Geruch von Seife taten gut. Nach dem er sauber war, trocknete er sich ab, wickelte sich das Handtuch um die Hüften und ging aus dem Bad.

„Ken? Wo kann ich….“

Mehr konnte er nicht sagen, da er gegen etwas stieß, besser gesagt gegen jemanden. Ein Mädchen, genauso blond wie sein Engel und auch die Augen waren sich ähnlich.
 

„Wer zum Kuckuck sind Sie? Und was machen Sie in unserem Bad?“, kreischte sie ihn an.

„Ich gehöre zu Ken. Wir sind unfreiwillig in den Teich gefallen und er ließ mich duschen“, erklärte er ihr wahrheitsgemäß.
 

Becca musterte den Jungen vor sich und fing an zu schmachten, bei dem Anblick des Sixpacks und der wunderbar nass glänzenden Haut.

„Ich bin Becca, Kens Schwester. Und du?“, stellte sie sich dann kurzerhand vor.

„Max, freut mich. Verrat mir mal, wo ist Ken’s Zimmer, dann kann ich da warten.“ Es gefiel ihm gar nicht, dass Becca ihn so ansah und er wollte endlich was zum Anziehen.

„Folge mir!“, wisperte sie süßlich und ging voran, den Flur runter und öffnete die letzte Tür.

Max ging rein und sah sich schnell in dem Zimmer um. Es herrschte eine gewisse Ordnung und Unordnung, wie es eben zu einem Jungen gehörte. Nirgends war was kitschiges, aber auch nichts Jungentypisches, wie leicht bekleidete Mädels als Poster oder gewisse Sachen wie Autos oder so. Nichts. Es war schlicht gehalten und hatte sein eigenes Flair.
 

Max setze sich auf das Bett und hoffte nun endlich alleine zu sein. Doch Becca wich nicht von seiner Seite.

„Woher kennst du Ken? Ich wusste gar nicht, dass er so reife Freunde hat“, plauderte sie noch immer süßlich und ließ ihre Hand zu seinen Schenkeln gleiten.

Max war das unangenehm und so rückte er weg.

„Wie man sich eben so kennen lernt“, äußerte er immer noch höfflich.

Das er Abstand nahm, gefiel Becca gar nicht und rutschte erneut an ihn ran.

„Nicht so schüchtern, ich beiße nicht. Noch nicht!“, raunte sie und beugte sich zu ihm vor, um ihm einen Kuss zu stehlen. Doch im rechten Moment ging die Tür auf.
 

Ich traute meinen Augen nicht, als ich Becca über Max vorfand.

„Sag mal, was machst du in meinem Zimmer, Becca? Ich geh auch nicht in deines, wenn du nicht da bist!“, fuhr ich sie an.

„Reg dich ab, Kleiner! Ich konnte deinen Gast ja wohl schlecht halbnackt durchs Haus irren lassen! Also hab ich ihm Gesellschaft geleistet.“

„Das sehe ich, um den Hals geschmissen hast du dich ihm. Nun bin ich da, also geh jetzt!“

Becca sah mich wütend an, den ich wusste, dass dies noch ein Nachspiel haben sollte. Aber sie wird mir dankbar sein.

Nachdem meine Schwester nun weg war, sah ich zu Max, der sich im Hintergrund gehalten hatte. „Sorry, normaler Weise ist sie nicht so aufdringlich.“

Max winkte ab und grinste.

„Ihr scheint in eurer Familie gut zu wissen, wie man andere einschüchtert.“

„Einschüchtert? Hab ich dich denn eingeschüchtert?“

„Oh ja, du hast dich provokativ an mir gerieben beim Tanz.“

Als ich mich erinnerte, wurde ich rot.

„Ähm, hier!“, und reichte ihm trockene Sachen meines Paps. Ich ließ ihn ungern noch mal alleine, aber ich musste duschen.
 

Draußen im Flur traf ich wieder auf Becca und erklärte ihr, dass Max sich nicht für Frauen interessierte und dann schaltete sie schnell, sehr schnell.

„Er? Du hast mit ihm? Oh Gott! Ken, du scheinst Geschmack zu haben!“

„Danke, also lass ihn in Ruhe!“

„Ja, schon gut. Aber bist du sicher, dass er Frauen nicht doch mag?“

„Ja, todsicher!“

Seufzend dackelte sie davon, aber linste trotzdem verstohlen in mein Zimmer, da Max sich anzog. Ich beeilte mich mit dem Duschen, damit meine werte Schwester nicht auf dumme Gedanken kam.
 

Nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, kam ich zurück, denn ich hatte vergessen mir Sachen mitzunehmen. Max saß auf meinem Bett, neu angezogen, auch wenn die Sachen ihm etwas zu groß waren.

„Willst du was essen?“, fragte ich höfflich als Gastgeber, stellte mich dann vor meinen Schrank und zog mich um.

„Du bist grausam!“, hörte ich es hinter mir. Doch ich drehte mich erst um, nachdem ich angekleidet war.

„Tja, manchmal bin ich so“, erwiederte ich grinsend und machte meine Anlage an. Mein Gast wollte nichts Besonderes zu trinken, also ging ich mal schauen, was offen war und brachte dann Tee und Kekse mit nach oben und servierte sie ihm. Dankend für das warme Getränk, trank er es und seufzte wohlig.
 

Uns beiden war in dieser Situation doch etwas komisch zumute, aber wir versuchten das Beste daraus zu machen und unterhielten uns ungezwungen. Max fragte mich nach meiner Familie und was ich gerne tat. Ich bemühte mich so gelassen wie möglich zu bleiben, doch immer wieder sah ich ihn verstohlen an und wünschte mir, dass er mich küsste.

Verdammt, ist das nun ein Zeichen, dass ich ihn liebte? Oder einfach nur die Sehnsucht nach Berührungen, die mir gefielen.
 

So zog sich der Nachmittag hin, in dem wir noch einen Film schauten, den Becca dauernd unterbrach, nur um sich Max anzusehen. Das nervte ziemlich. Oder sie wollte mich kontrollieren, damit ich nichts Unanständiges machte? Wie auch immer.

Gegen 17 Uhr erhob sich mein Gast und sah hinaus.

„Ich muss los und was im Club machen, tut mir leid. Danke für die Sachen, ich gebe sie dir die Tage zurück.“

Kurz nickte ich und brachte ihn runter zur Tür. An der offenen Tür blieben wie voreinander stehen und ich spürte seine Hand an meinen Gesicht, so warm und leicht zitternd. Ich sah ihn an und spürte das Verlangen, ihm um den Hals zu fallen und zu küssen, doch riss ich mich genauso zusammen wie er.

„Freunde“, hauchte er und küsste mich schlicht auf die Wange.

„Freunde“, murmelte ich und schloss die Augen, um diese Berührung zu genießen. Als ich sie wieder öffnete, lächelte mich Max an. „Bis die Tage! Und ich hoffe du findest die richtige Entscheidung“, wünschte er mir und ging.
 

„Hoffentlich bald!“, raunte Max zu sich selbst und ging seufzend Heim.
 

„Oh Mann, ich hole gleich ’nen Topf!“

„Topf? Wofür willst du denn einen Topf?“

„Für den Schmalz! Also wenn du mich fragst, quälst du den Ärmsten doch sehr. Dieser Blick und die Stimme, er ist voll in dich verliebt. Aber auch deine Reaktion,… na ja ich mische mich nicht ein, es ist deine Entscheidung!“

„Meine Reaktion? Wie meinst du das, Becca?“

„Wie kurzsichtig bist du eigentlich? Du empfindest doch was für ihn, deine Augen waren total glasig und deine Körpersprache war auch eindeutig“

Was sollte ich da sagen? Geknickt ging ich in mein Zimmer, während meine Schwester mir nach sah. Hatte sie wirklich Recht? Hatte ich mich schon selbst entschieden. Sicher wollte ich, dass er mich richtig küsst, aber ist das schon der Beweis? Raufend fuhr ich mir durch das Haar und schmiss mich auf das Bett.
 

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Westi-Rüden *1 = für alle die nicht wissen was für ein Hund das ist, dass sind diese kleinen, weißen aus der Cesar Werbung

ich hasse Gewitter!?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wer suchet der findet

Am nächsten Morgen hörte ich die Vögel zwitschern und die Sonne schien durch meine Jalousien in mein Zimmer. Reibend öffnete ich die Augen und stellte fest, dass es mir irgendwie besser ging, jetzt wo ich eine Entscheidung gefällt hatte. Nun musste ich nur noch einen Weg finden es Max auf eine schöne, romantische Art und Weise zu überbringen.
 

Beim Frühstück schaute ich fern und kaute meine Cornflakes vor mich hin. Noch immer war mir nichts eingefallen, wie zum Henker ich das anstellen sollte.

Die saloppe Tour fand ich mehr als langweilig. Vielleicht sollte ich ihn zu was bestimmten einladen und es ihm dabei sagen.

Immerhin war ich jetzt eine Woche alleine zu Hause, wie sich das doch noch positiv fügen kann, dachte ich bei mir und brachte die leere Schale in den Geschirrspüler.
 

Jedoch zu was lade ich ihn ein? Essen? Kino? Ist vielleicht zu auffällig. Männerabend? Ich könnte Keil und Steve einladen und sie dann zum gehen zwingen.

„Ach ist das schwer“ murmelte ich vor mich hin, während ich schon unter die Dusche gegangen war.

Ich brauchte Rat, aber Becca war bei einer Freundin und würde das auf keinen Fall für meine Sorgen abblasen.

Mit Keil und Steve wusste ich nicht wie ich es ihnen überhaupt sagen sollte, das ich einen Jungen liebte. Dennoch brauchte ich rat.
 

Nachdem ich wieder abgetrocknet und angezogen war, ging ich zum Telefon und rief Keil an. Er war mein Cousin, somit sollte er mich auch verstehen können. Ich lud ihn zum Mittag ein und sagte ihm im Vorfeld das er was zu bereden hätte.
 

So machte ich Reispfanne zum Mittagessen und pünktlich klingelte es an der Tür und Keil stand vor mir. Er begrüßte mich und trat ein.

„Was gibt es denn so dringendes? Das Essen ist hoffentlich auch schon fertig!“

„Kannst du nur nörgeln und meckern?“ gab ich ihm zur antwort und schob ihn in die Küche, wo das Essen bereits stand.

„Lass es dir schmecken“ ich dachte mir er solle erstmal essen ehe ich ihm alles erzählte.

Mir war so flau das ich kaum was essen konnte, was Keil auch bemerkte. Seine grünen Augen sahen mich immer wieder musternd an.
 

Nachdem er auch noch seinen Nachschlag und eine Schüssel Pudding verdrückt hatte, brach er das Schweigen, das sich beim Essen über uns ausgebreitet hatte.

„Sprich endlich, was gibt es so wichtiges? Wir sind doch Freunde, wir können über alles reden.“

„Wirklich über alles?“

„Ja doch, sonst bestraf mich!“ schlug Keil vor und ich musste lachen, da er eh stärker war als ich, hätte ich Null Chancen gegen ihn, dennoch gab es mir etwas Mut. Tief holte ich noch einmal Luft und begann ihm alles zu erzählen.
 

Die Überraschung stand ihm mehr als deutlich im Gesicht. Als ich fertig war, wartete ich ab, bis Keil sprach, denn er musste das bestimmt erstmal verdauen. Nervös spielte ich mit meinen Fingern und liess sie leise knacken.

„Ken, ich weiss nicht was ich da sagen soll. Im Grunde ist es mir gleich wem du liebst, aber dass du nun schwul bist, verwundert mich schon. Dieser Max hat es dir ganz schön angetan, hrm?“

„Irgendwie, aber nun weiss ich nicht wie ich es ihm sage“ gestand ich kleinlaut und erntete einen Lachanfall von Keil.

„Was ist da lustig?“ fragte ich ihn empört. Wie konnte er lachen, wenn ich allen Mut zusammen genommen habe um mein Herz ausschütten.
 

„Nichts, nur wird mir einiges klarer, mehr nicht. Also wie soll ich dir helfen? Soll ich zu Max gehen und ihm eine Nachricht überbringen?“

„Nein, du sollst was für mich regeln. Da ich weiss, dass du da deine Beziehungen spielen lassen kannst.“ verriet ich ihm mit einem entschlossenen Lächeln im Gesicht. Mir war nämlich noch was eingefallen, wie ich es machen sollte.

Also erklärte ich Keil meinen Plan und auch er war mehr als erstaun, wie viel Fantasie ich doch besass. Mein Cousin stimmte zu und schon bald war ich wieder alleine und hoffte das es klappte. Nun musste ich zu Max.
 

Wetterfest angezogen verliess ich mit Les das Haus. Regen war angesagt, das gefiehl mir gar nicht. Ich war mehr für Hitze und Sonne auch wenn ich nie wirklich braun wurde.

Ich versuchte mein Glück zu erst bei ihm zu Hause, doch stand ich fünf Minuten vor der Tür und es öffnete keiner.

„Was nun?“ ich entschied mich für den Laden. Klar der war noch zu, aber im Hof hörte ich was.

Ein Mann packte Kisten in den Keller. Meiner Vermutung nach waren das Getränke für die Bar.

„Ist Max hier irgendwo?“ fragte ich ihn etwas verschüchtert, denn dieser Kerl war hoch wie breit. Ein Schrank von einem Kerl.

„Nein, der ist in der City einkaufen, aber wo genau weiss ich nicht. Versuch es auf seinem Handy“ schlug dieser mir vor.

Klar warum ist mir das nicht eingefallen? So zückte ich meines und wählte Maxs Nummer.

„Der von Ihnen gewählte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar!“ erklang es und ich seufzte.

//Ausgeschaltet, also suchen!// dachte ich mir und ging mit Les an meiner Seite in die City.
 

Unglaublich wie viele Menschen hier lebten und wie viele zur selben Zeit die Idee hatten einzukaufen.

Menschenmengen und was für eine, wie sollte ich da Max finden?
 

Somit beschloss ich in Geschäfte zu gehen wo er was kaufen könnte für den Club. Von der Wäscherei bis hin zum Deko-Laden. Ich fragte die Angestellten und erhielt meist die Antwort

„Der war vor fünf Minuten da, das tut mir leid!“ ganz toll. Es half mir nicht weiter.

Im Grunde wollte ich nicht mal wissen, wie oft ich an ihm vorbei gelaufen war, ohne es zu wissen.
 

Das war zum Mäuse melken! Seit gut einer Stunde versuchte ich ihn schon zu finden.

Nun versuchte ich das Handy wieder und das selbe Spiel.

Seufzend liess ich den Kopf hängen.
 

„Les kannst du ihn nicht erschnüffeln?“ fragte ich meinen weißen kleinen Hund. Dieser wimmerte nur und sprang zu mir auf die Bank. Abwesend streichelte ich ihn und bekam gar nicht mit, dass sich jemand von hinten an mich heran schlich. Jemand klappte mir auf die Schulter und meinte:

„Na was machst du hier?“

Erschrocken fuhr ich hoch und fasste mir an Herz, das beinahe stehen geblieben wäre. Dann erkannte ich wer mich da angefasst hatte.

„Steve bist du irre?“ murrte ich ihn an und setzte mich wieder.

Les bellte nervös vor sich hin, doch ich beruhigte ihn wieder. Steve lachte noch immer, wegen meiner Reaktion und setzte sich dazu.

„Du bist zu leicht zu erschrecken! Ich habe dich gesucht.“

„Du? Mich? Weshalb?“

„Keil, er sagte ich sollte dir bescheid sagen, das es klar geht. Moment was sagte er? ….. ah ja! Heute Abend 19 Uhr hast du es für drei Stunden! Was hast du für drei Stunden?“ fragte er mich neugierig und ich wusste nicht ob ich ihn auch einweihen sollte. Vielleicht später, heute reichte es mir, dass er mir die Botschaft gebracht hatte.

„Was großes und schönes“ erklärte ich ihm schlicht und dankte ihm.

„So ich muss weiter!“ murmelte ich und erhob mich, schließlich musste ich Max finden, damit es auch klappte mit 19 Uhr.
 

Somit verabschiedete ich mich schnell von Steve, bevor er noch zu neugierig wurde. Erstmal ging ich planlos weiter. Wo hatte ich ihn noch nicht gesucht? „Musikgeschäft!“ schoss es mir in den Kopf, somit hatte ich ein neues Ziel. Der Laden war in der Altstadt, daher hatte ich etwas Fußweg, was nicht schlimm war, aber das Wetter wurde schlimmer. Die Sonne verschwand hinter dicken grauen Wolken und der und frischt auf.

„Ein komischer Sommer.“ Stellte ich für mich fest und ging weiter zum Musikladen.
 

Nach einigen Minuten war ich endlich durch die Altstadt gegangen und kam ins äußere Einkaufsviertel, wo auch mein Ziel lag. Wo ich hoffentlich dann endlich Max finden würde.

Les sah auch schon ziemlich mitgenommen aus, schließlich waren wir selten so lange unterwegs.

Somit entschloss ich ihn zu tragen, so weit war es ja nicht mehr.
 

Dann war das große Haus, an dessen Hauptfront mich groß in leuchtenden Lettern „Musik- Store“ entgegenleuchtete.

„Les da sind wir!“ redete ich uns aufmunternd zu und liess ihn runter um ihn draußen anzubinden, denn hier durfte mein treuer Gefährte nicht mit rein.

Ich erhob mich und ging ins Geschäft. Les bellte aufgeregt und ich drehte mich im gehen zu ihm und dann knallte ich gegen jemanden. Polternd stürzte ich über die Person.

„Autsch, verflixt. Es es tut mir leid!“, nuschelte ich schnell und sah dann erst wem ich umgerannt hatte.

„MAX!“ entfuhr es mir erstaunt und ich sprang sofort von ihm runter.

„Wenn du kuscheln willst, musst du das nur sagen Ken. Es ist ja nichts passiert.“ sagte Max im ruhigen Ton und lächelte mich an.
 

Da war es, diesen Lächeln was mich um de Verstand bringen konnte.

„Sehr witzig, aber ich habe dich gesucht, da dein Handy aus ist musste ich es auf die Altmodische Weise machen, Suchen.“ Erklärte ich ihm schnell und er wurde Neugierig.

„Mich? Oh, sorry. Ich wollte etwas meine Ruhe haben.“, kam er leise von ihm und das Lächeln verschwand.

„Ja, ich bin ja alleine zu Hause und wollte was unternehmen, aber Keil und Steve sind verhindert, da dachte ich das du vielleicht was mit mir machen willst.“ Ich hoffte inständig dass es so klang, dass ich kein Interesse an einer Beziehung mit ihm hatte.

„Oh, also Ken ich weiss nicht. Der Club und ich habe zu tun, dann muss ich noch… „

„Max, bitte!“ unterbrach ich ihn und schmollte hoffentlich gekonnt.
 

Ich sah wie Max mit sich kämpfte und innerlich Termine umlegte. Was mich wirklich erstaunte, das er nicht gleich zustimmte, wo er die Aussicht hatte mit mir alleine zu sein. Hatte er die Hoffnung schon aufgegeben?

„Okay, was hast du geplant?“ fragte er neugierig.

„Ich will mir das Planetarium anschauen. Da war ich lange nicht mehr und heute werden Sternschnuppen auch gezeigt!“ erklärte ich sehr begeistert, was bei ihm nicht so der Schein war.

Seine Mimik war klar, dass ihm das nicht so interessierte.

„Planetarium? Hrm, also wenn es nur das ist. Ken versteh mich nicht falsch, aber ich habe viel zu tun und der Club arrangiert sich nicht von selbst.“, versuchte er das ganze wieder abzublasen, doch nicht mit mir.

„Hey, du hast schon zugesagt und außerdem hast du doch nen Stellvertreter!“ muckelte ich ihm vor und zog die Schippe größer und eindrucksvoller.
 

Und so siegte ich über Max. Schnell erklärte ich ihm, dass er mich gegen 18.30 Uhr abholen sollte und ich mich um alles weitere kümmern würde.

„18.30 Uhr, okay dann werde ich mich mal sputen, es ist bereit 16 Uhr. Also dann bis Später Ken.“

Und so sprintete er los und verschwand in einer Menschenmasse.

Seufzend sank ich gegen die Wand.

„Geschafft! Nun aber Heim!“ murmelte ich vor mich und machte Les wieder los, um mich dann mit ihm auf den Weg nach Hause zu machen.
 

Zu Hause ging ich an meinen Schrank und suchte mir was aus, schließlich war es was besonderes. Aber was zieht man da an? Elegant? Schlicht? Ohje.

Zum Schluß hatte ich mich für eine schwarze Stoffhose mit Ledergürtel entschieden. Worüber ich ein weißes Muskelshirt tragen würde und um es abzurunden noch ein schwarzes, kurzärmliges Hemd. Auf dem Rücken des Hemdes war ein Drache gestickt, der das wieder etwas aufpeppte.
 

Nervös tigerte ich schon nach 18 Uhr durch die Wohnung. Wiederholt rief ich bei Keil an und liess mir den Termin bestätigen und das dort alles vorbereitet war. Keil war von mir genervt und schaltete das Handy dann aus.

So musste ich mit Les vorlieb nehmen, der dann auch reiß aus nahm.

Erlösend klingelte pünktlich die Haustür.

„Max, pünktlich sehr schön!“ begrüßte ich ihn und bekam das Hemd gereicht, welches er sich ausgeliehen hatte.

„Was denkst du den? Hab ich was verpasst? Warum diese Aufmachung?“

„Ach das, nichts besonderes. Ich wollte eben mal was anderes ausprobieren“ winkte ich ab und nahm mir meine Jacke, damit wir los konnten.
 

So schlenderten wir plappernd durch die Straßen in Richtung Planetarium. Amüsiert erzählte ich ihm, wie ich ihn am Nachmittag gesucht hatte.

„Ohje, da haben wir uns wirklich oft verpasst, aber wo du alles gesucht hast, finde ich sehr erstaunlich und das nur wegen dem Planetarium?“ so langsam schienen ihm Zweifel zu kommen.

Leicht ertappt wurde ich rot, ich war einfach ein schlechter Lügner, das sagte mir Becca oft.

Aber ich schwieg beharrlich zu diesem Thema.
 

Als wir dann zum Planetarium kamen, war es wie versprochen leer, bis auf Keil seine Flamme, die hier arbeite und die Tochter des Leiters war. Deshalb konnte er das für mich arrangieren lassen.

Somit kaufte ich zwei Eintrittskarten und ging mit ihm durch die kleine Ausstellung, bevor wir in den Vorführraum gingen.

„Sehr leer hier.“ Stellte Max fest und ich schluckte.

„Stört es dich?“ fragte ich so unschuldig wie möglich, doch Max kamen noch mehr Zweifel in dieser Sache.

„Lass uns rein gehen!“ schlug ich dann vor und schob ihn in den großen Raum, mit der gewölbten Decke, an der dann der Sternenhimmel projektiert wird.
 

Es wurde 19 Uhr und die Vorführung beginn. Wir lehnten uns bequem zurück und schauten nach oben. Eine Stimme von Band erzählte zum gesehenen etwas, was mich im Moment nicht so wirklich interessierte. Mein Magen zog sich angespannt zusammen, gleich würde meine wichtigste Entscheidung verkündet werden. Kann man die Zeit nicht vorspulen?
 

Nach etwa 5 Minuten setzte ich mich gerade hin und Max blieb so halb liegend sitzen, anscheinend bekam er es nicht mit. Die stimme wurde leise gedreht und meine Stunde hatte geschlagen. Noch einmal holte ich Luft und stieß sie aus.

Dann beugte ich mich zu ihm rüber und rückte in sein Blickfeld. Max sah mich interessiert an und legte er eine Hand an meine Wange.

„Was bedrückt dich mein Engel, wenn wir hier her gehen müssen?“ er hatte erkannt das ich was vorhatte.

„Max ich will dir was sagen, was nicht einfach ist. Ich habe lange nachgedacht und geweint und nicht richtig essen können. Auf jeden Fall habe ich eine Entscheidung getroffen, die uns betrifft.“ Begann ich meine rede, worauf er sich aufsetzte und sein ganzes Interesse mir schenkte.

„Ich bin ganz Ohr!“

Schluckend sah ich ihm direkt in diese wunderschönen Augen, in welche sich im Moment die Sterne vom Sternenhimmel widerspiegelten.

„Max, ich will bei dir sein. Ich liebe dich!“ sagte ich dann sehr schnell, worauf er sich die Ohren rieb und mich ungläubig ansah.

„Sag das noch mal!“

„Ich Liebe dich, Max!“ und sofort spürte ich große Erleichterung in mir und seine Lippen auf meinen. Dazu vermischten sich seine Tränen mit den meinen auf unserer Haut. Vor Glück fingen wir beide leise zu weinen an. Sanft aber bestimmend löste ich den Kuss.

„Da ist noch eine Entscheidung die ich fällen muss, dazu brauch ich aber Zeit und deine Hilfe, wenn ich sie positiv fälle.“, verriet ich ihm weiter. Max schloss mich in seine Arme und strich mir durch meine Locken.

„Alles was du willst, mein Engel!“

Geständnis mit folgen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wendepunkt

Der nächste Morgen war grau und kühl. Draußen am Fenster liefen die Regentropfen an den Scheiben, wie Tränen, herunter, als ob das Wetter mit mir litt. Ich konnte es noch immer nicht fassen, dass meine Mam so heftig reagiert hatte auf mein Outing. Dabei hatte ich es mir so perfekt vorgestellt. Sie sollten Max ohne Vorbehalte erstmal kennen lernen, damit sie sehen konnten, dass schwul sein nichts schlimmes war. Doch geschah alles anders. Meine Mam ist nun sauer auf mich und Max und mein Vater versteht zwar meine Neigung nicht so ganz, doch steht er, wie Becca, hinter mir.
 

Deprimiert saß ich mit meinem geliebten Max am Frühstückstisch, doch ich stocherte nur in meiner Müslischale herum und seufzte immer wieder. Max wusste nun langsam auch nicht mehr weiter, dabei war er so lieb zu mir. Er hat mich bei sich aufgenommen und mir Trost gespendet. Immer wieder hatte er mir gesagt, dass alles gut wird und ich glaubte ihm, aber eine hässliche Stimme in mir rief immer was anderes. So verging der Vormittag langsam und gegen Mittag war es ihm zu viel. Er schnappte sich meine Hand und Jacke und zog mich nach draußen.
 

Da es nun auch nicht mehr regnete, brauchten wir keinen Schirm. Wir gingen schweigend, aber Händchen haltend, durch die Straßen unserer Stadt. Ich kannte diese Stadt von klein auf, doch heute fielen mir viele Sachen erst auf.

Seit wann gab es denn solche Geschäfte oder warum ist der alte Blumenladen nicht mehr da? Solche Sachen durchliefen meine Gedankenwege. Es war so, als ob ich äußerlich zwar da war, doch mein Innerstes war tot. Schwer lag mir das Geschehene im Magen und auch die warmen Worte und die Liebe zwischen mir und Max schien es nicht zu beleben, zumindest nicht vollständig.
 

Doch auch Max platzte dann nach einigen Anläufen für Konversation der Kragen.

„Ken, jetzt hör mal. Ich wusste, dass es nicht einfach ist, so auf etwas zu bauen und enttäuscht zu werden, aber damit musst du lernen umzugehen. Nichts im Leben wird einem geschenkt. So langsam habe ich das Gefühl, du willst gar nicht dafür kämpfen das wir zusammen gehören? Du bläst nur Trübsal und rufst nicht mal zu Hause an oder der gleichen. Du aalst dich nur in deinem Elend.“

Diese Worte hörte ich und auch trafen sie mein Innerstes, doch mehr als lautlose Tränen kamen nicht. Ich wusste einfach nicht weiter. Alles tat weh und wollte nicht aufhören. Doch wollte ich nie, dass nun auch noch Max auf mich sauer war.
 

„Ken, sag was, bitte!“, flehte Max nun. Doch ich konnte nur seine Hand mehr drücken und sie an meine Brust ziehen. Mir fehlten die Worte, ich war doch so tot innerlich. Warum half mir seine Liebe nicht? Liebte ich ihn nicht stark genug? War meine Entscheidung doch nur halbherzig und aus einer Laune heraus?

Max fing an mich zu rütteln und sprach mich immer wieder an, doch aus meinem Mund kam kein Wort, kein einziges. Egal was ich versuchte, es klappte nicht.
 

Wütend auf mich zog und schob er mich Heim. Vor meiner Haustür versuchte er es erneut.

„Kenneth bitte, sag es mir. Liebst du mich?“

Ich nickte knapp.

„Sag es mir!“

Wieder nickte ich nur. Doch es schien Max nicht zu reichen.

„Okay, ich dachte du wärst reif genug dafür, doch ich habe mich getäuscht. Fein, dann war’s das! Ich fliege in 4 Tagen und ich dachte, dass du vielleicht mitkommst, wenn du es nicht mit dem Warten aushältst, aber wenn du schon bei ein wenig Kritik deiner Mutter so einknickst, lasse ich es. Dein Leben lang musst du mit unserer Einstellung für Anerkennung kämpfen. Aber bleib du lieber bei deinen Freuden und lass mich zu Frieden. Ich wollte mir nie wieder das Herz brechen lassen, aber du hast es geschafft, herzlichen Glückwunsch!“, schrie Max nun fast schon und auch ihm kamen die Tränen.
 

//Nein, lass mich nicht alleine// dachte ich sofort und ein schlimmerer Schmerz machte sich breit und die Tränen liefen nur noch wie Bäche meine Wangen hinab. Es war ein Gefühl vom freien Fall, doch keiner fing mich auf.

Max drehte sich um und lief davon. Ich öffnete den Mund und wollte rufen, dass er bleiben solle, doch wieder kam nichts heraus.

Becca die Max gehört hatte, war an die Tür gekommen und schaute auf mich herab. Sie nahm mich in den Arm und dann mit hinein. Meine glückliche Welt von vor zwei Tagen war zerplatzt wie eine Seifenblase und das alles, weil ich feige war. Und noch immer bin. Bitterlich weinte ich mich bei Becca aus, bis ich keine Kraft mehr hatte und in einen traumlosen Schlaf fiel.
 

Am späten Abend lag ich in meinem Bett und fühlte mich so schrecklich einsam. Max reagierte nicht auf meine Anrufe und meine Mam hatte sich noch immer nicht beruhigt. Wie konnte mir alles so aus dem Ruder laufen, fragte ich mich ständig. Mein Dad kam ins Zimmer und setzte sich an mein Bett.

„Junge, es tut mir Leid, dass es alles so gekommen ist. Aber bist du dir sicher, dass er der Richtige ist? Meinst du nicht ein Mädchen macht dich glücklicher?“

Entsetzt sah ich meinen Vater an und schüttelte den Kopf.

„Ich will nur ihn.“, sagte ich kläglich wimmernd.

„Aber er will mich nicht mehr.“ Und erneut traten die Tränen in meine Augen und suchten ihren Weg nach draußen. Dieser aufkommende Scherz ließ mich zusammenfahren und zu einer Kugel zusammenkauern. Ich gab sicherlich einen jämmerlichen Anblick ab, doch es war mir egal. Das einigste was ich wollte, war Max der mich wieder beruhigend Engel nannte und mich küsste.

Wie sehr vermisste ich diese sanfte Berührung jetzt schon.
 

Als ob das nicht alles schon schlimm genug war, kam meine Mutter später zu mir und hielt mir einen Vortrag, dass sie Recht hatte, dass Max nichts für mich wäre, zu dem das Mädchen und Jungen zusammen gehören und nicht Jungen und Jungen.

Wie konnte sie nun auch noch Salz in meine Wunde streuen, ich verstand es nicht mehr und schaltete einfach auf Durchzug. Doch brauchte ich es nicht, da meine Schwester erneut für mich Partei ergriff und mein Vater sich in alles einmischte. Es war eine heftige und hitzige Debatte über richtig und falsch im Gange und keiner schien sich um mich zu kümmern.

Doch sagte ich kein Wort zu alle dem, was sie sich an den Kopf warfen. Sie alle waren so im Wortgefecht beschäftigt das keiner merkte, wie ich meine Sachen packte und das Weite suchte.

Raus, war alles was ich denken konnte, weg von diesen Menschen, die mich nicht verstanden.
 

So lief ich hinaus aus dem Haus und die Straße hinab. Unüberlegt bog ich hier und da ab und wusste ziemlich schnell nicht mehr, wo ich war. In meinem Kopf herrscht eine angenehme, gedämpfte Leere, die mich mal atmen ließ. Alles hatte ich weggeblendet und ausgeschaltet, was mir wehtun könnte.

Wie ich dort hinkam, wusste ich nicht, doch fand ich mich an einer Stelle wieder, die ich kannte.
 

So saß ich nun mitten im Park unter einer Eiche, dort wo ich mit Max die Gans vor Les gerettet hatte und starrte aufs Wasser. Man konnte mich, so wie ich saß, nicht sehen und hören schon gar nicht, da ich schwieg.

Mir ging erneut so vieles durch den Kopf und die Kälte schlich sich unter meine Sachen und in meinen Körper, so dass ich ziemlich schnell zu zittern begann. Meine Hände rieb ich wärmend aneinander, doch geschah nichts. Kaum Menschen waren unterwegs, auch die Tiere hatten sich verzogen, wahrscheinlich war noch irgendwas im Anrausch. Wie konnte es auch anders sein. Heute ging so alles schief was schief gehen konnte. Erst das mit meiner Mutter, dann schaffe ich es nicht mich für Max einzusetzen und er lässt mich alleine zurück und dann liegt meine gesamte Familie im Klinch, was, außer das es zu donnern begann, konnte noch schief gehen?
 

Erneut begann es zu regnen und dieser lief mir durch meine nassen Locken hinten in den Nacken, was nicht dazu beitrug, dass mir wärmer wurde.

So langsam dachte ich schon, ich sollte in den See waten und die Luft anhalten. Wen sollte es stören?

Niemand war bei mir, keiner stand mir bei. Meine Welt die so herrlich war, lag nun schlagartig in Scherben. Dieser Gedanke schien mir immer reizvoller zu werden, je näher das Gewitter kam und die Zeit verging. Es schien mich schon zu rufen.
 

Das war wirklich der düsterste Moment meines Lebens. Somit erhob ich meine schmerzenden und kalten Glieder und tapste auf das Wasser zu. Da ich mich nun nicht mehr im Schutz der Eiche befand, war ich den vollen Regenmassen ausgeliefert, doch registrierte ich es nicht mehr. Das Ufer war rutschig, da die Erde schon sehr aufgeweicht war, was mein Vorankommen langsamer machte. Dennoch ging ich einfach ins Wasser und erst als mir das Wasser bis zum Bauch ging und von oben immer noch Regen kam, blieb ich stehen. Meine Augen schlossen sich und alles Drumherum blendete ich weg. Jedes Geräusch, bis ich nur noch meine Gedanken und meinen Herzschlag hören konnte. Selbst, dass ich fror oder dass ich nass war blendete ich aus. Ja so fühlte ich mich gut. Ich holte ein letztes Mal Luft und hielt dann den Atem an. Vor meinem inneren Auge dachte ich an die Zeit, wo ich glücklich war, zusammen mit Max. Max… wo war er nur? Hasste er mich wirklich?

Rasch merkte ich, wie meine Lungen wieder nach Sauerstoff riefen und ein schmerzliches Brennen in meiner Brust. Danach wurde mir schwindlig und mein Kopf fühlte sich so an, als ob er gleich explodieren würde. Doch ich hielt stand, ich wollte nicht wieder zurück zu diesen Schmerzen, ich wollte mein Glück zurück.
 

~*~
 

Zur selben Zeit bei mir zu Hause.
 

Meine Eltern und Becca zofften sich noch immer, doch da fiel Becca auf, als sie mich ansprach, dass ich nirgends zu sehen war.

„Wo ist Ken?“, fragte sie entsetzt und meine Eltern waren plötzlich still.

„Wie, wo ist Ken?“, fragte meine Mutter piepsig und etwas außer Atem.

„Genau, er ist nicht da. Wann ist er gegangen?“, Sofort pirschte Becca durch das Haus und suchte mich, doch ich war dort nirgends aufzufinden.

Somit begann das Telefonierspiel. Sie riefen alle meine Freunde an, dass ja nicht lange dauerte und dann bei Keil, doch auch dort war ich nicht. Keil wollte wissen, was passiert war und seufzte. Er ahnte, dass ich weggelaufen war, doch wohin, konnte auch er nicht sagen. Aber er zog sich an und machte sich auf die Suche nach mir.

Meine Eltern und Becca gerieten in Sorge und riefen sogar bei der Polizei an. Mein Vater übernahm die Erläuterung meiner Person, während sich Mom und Becca ihre Regensachen anzogen und sich, wie Keil, auf die Suche nach mir machten.
 

Oft merkt man ja zu spät, was einem wichtig ist.
 

Mein Vater gesellte sich nach dem Anruf, mit Les an der Leine, zu meiner Mom und meiner Schwester. Sie riefen immer wieder meinen Namen und ließen Les suchen, doch der Regen hatte meine Duftspur vernichtet. Verzweifelt verging die Zeit und ich war nirgends zu finden. Durch Zufall sah Becca Max in einem Cafe stehen. Sie lief zu ihm und fragte ihn, ob er wüsste, wo ich nur stecken könnte.

„Max, hast du zufällig Ken gesehen?“

„Nur heute früh, warum? Ist was passiert?“, folgerte er aus ihrer Aufgelöstheit.

„Ja, er ist weggelaufen und wir können ihn nicht finden. Er war so fertig und keiner war für ihn da. Er tut mir so leid und du mein Lieber warst auch nicht besser. Ihn so in die Enge zu treiben und dann fallen zu lassen. Was denkst du dir? Er ist das erste Mal verliebt und dann auch noch in so einer schwierigen Situation. Er hat deine Unterstützung gebracht, nicht deine vernichtenden Worte.“

„Stopp! Ich habe gewollt, dass er spricht, doch das tat er nicht. Er ist feige. Ich denke es sollte nicht sein.“, sagte Max leise und versuchte nicht an mich zu denken.

„Lügner. Du liebst ihn und er liebt dich, was glaubst du, warum wir ihn jetzt suchen. Ken war noch nie ein Mensch der vielen Worte, du kennst ihn nicht so gut, wie du möchtest, aber es ist normal für ihn nichts zu sagen, er braucht Zeit und vor allem Unterstützung, die er bei dir hatte und die du ihm dann weggenommen hast! Max, du musst ihn finden, bevor er was Dummes macht!“, fuhr meine große Schwester Max an und wusch ihm mal ordentlich den Kopf.
 

So langsam schien er zu begreifen und packte zusammen und half mit, mich zu suchen. Immer wieder machte er Vorschläge und beschloss dann, dass sie alle getrennt suchen sollten. Gerade wollten sich ihre Wege trennen, als meine Mom Max beiseite nahm und ansah.

„Es tut mir Leid, wir reden in Ruhe, wenn wir Ken wieder haben.“, und somit lief sie auch schon, rufend nach mir, los.

Die Zeit verging und niemand fand mich. Was sie zur Verzweiflung brachte.

Max steuerte mehr durch Zufall den Park an und rief immer wieder meinen Namen. Man hörte deutlich die Panik in seiner Stimme.

Panik war durchaus berechtigt.
 

~*~
 

Mein Gesicht nahm langsam eine Blaufärbung an und das Brennen in meiner Brust wurde stärker. Schwankend sackten meine Knie weg und ich gelangte so unter Wasser. Selbst wenn ich jetzt nach Luft japsen würde, so würde ich nur Wasser in die Lungen kriegen und ertrinken. Mein Schicksal war besiegelt. Doch fühlte ich mich nicht schlecht. Nein frei. Wieso auch nicht. Was hielt mich denn jetzt in dieser Welt?

Ein Blitz zuckte über den Himmel und erhellte die Landschaft. Ich registrierte es kaum noch, alles wurde dumpf und dunkel. Ja frei, das fühlte ich immer mehr. Mein Körper wurde leicht und trat schwebend an die Wasseroberfläche. Mein Geist war nun frei von diesen Schmerzen dieser Welt.
 

Doch das, was ich nicht mehr sehen wollte, erhellte Max den Weg soweit, dass er seinen Engel im Teich schwimmen sah. Panisch lief er auf meinen Körper zu und fischte mich aus dem Wasser.

„Nein, oh Gott. Nein, Ken hörst du mich? Komm zu dir!“, rief er in Panik und die Tränen liefen nur noch in Strömen. Am Ufer tastete er zitternd nach meinem Puls.
 

Gibt es eine schlimmere Situation? Ich denke nicht. Die geliebte Person so zu sehen, ist das Schlimmste, was einem im Leben passieren kann und ich tat es meiner geliebten Person an.
 

Seine nassen Finger fanden keinen Puls mehr und auch keine Bewegung, die auf Atmung hinwies. So begann er reflexartig mir das Hemd zu öffnen und suchte die Stelle, wo mein Herz sein sollte.

Schnell versuchte er sich an den erste Hilfe Kurs zu erinnern und begann die Herzrhythmusmassage. Dann blies er mir seinen Atem zu und drückte dann wieder seine Faust auf meinen Brustkorb.

Verzweifelt rief er meinen Namen und machte weiter. Doch ich kam nicht zurück.
 

Meine Schwester hatte Max gehört und meine Eltern angerufen. Als sie merkten, was vor sich ging kamen sie angelaufen und weinten. Meiner Mutter tat es so unendlich Leid, dass sie mich nicht so akzeptiert hatte, wie ich war und schwor bei Gott, es nicht mehr zu tun, wenn ich bloß die Augen öffnen würde.
 

Max kam ins Schwitzen, doch gab er nicht auf, egal ob doch schon 3 Minuten vergangen waren.

Becca hatte bereits den Notarzt angerufen, aber dieser würde brauchen, so machte er weiter und dachte nicht daran, seinen Engel gehen zu lassen.
 

Mein Vater versuchte Ruhe zu wahren und sprach allen immer wieder Mut zu, doch schien es nicht zu helfen.

Als dann der Rettungssanitäter nach weiteren 2 Minuten eintraf, meinte er es sei zu spät und sie sollten sich damit abfinden.

Doch nicht mein Max. Er schrie meinen Namen und schlug wild auf meinen Brustkorb ein.

Da war es wieder. Bum Bum. Bum Bum. Mein Herz schlug schwach, aber es schlug.

Hustend spuckte ich Wasser aus und fühlte mich so elendich schwer und erdrückt von allen Gefühlen. Weinend nahm mich Max in den Arm und küsste mich einfach. Doch das bemerkte ich schon nicht mehr, da mir die Sinne schwanden.
 

Das nächste, was ich spürte war ein hartes Bett unter mir, der Geruch von Desinfektion in der Luft und grelles, weißes Licht um mich herum. Na klar, ich war im Krankenhaus und das Schönste, was ich zu erst erblickte, war ein schlafender Max an meiner Seite, der meine Hand nicht losließ.
 

Schmerzlich versuchte ich zu lächeln und spürte genau, wo ich irgendeinen Zugang an meinem Körper hatte. Und dabei hasse ich Nadeln. Was war geschehen? Warum war ich wieder da? Warum war Max hier? Und wo genau war ich hier? Das fragte ich mich und wand meinen Blick suchend nach hinweisen.

Blumen standen neben meinem Bett und sahen nicht ganz so neu aus. Wie lange hatte ich den geschlafen?

„2 Tage.“, bekam ich als Antwort, ohne dass ich was gesagt hatte. Meine Augen suchten den Ursprungsort der Stimme, die ich so genau kannte.

„Max.“, krächzte ich und bekam einen Finger auf meine spröden, gerissenen Lippen gelegt.

„Du sollst dich schonen! Mach das bitte nicht wieder. Ich dachte, ich habe dich verloren. Ken, es tut mir Leid. Ich habe dir einfach nicht zu gehört. Deine Schwester hat mir einiges über dich erzählt und das mit deiner Mom und mir ist auch geregelt. Also kein Grund mehr für dich, so etwas zu tun.“ Erklärte mein Gegenüber mir und fing an zu weinen. Nein er sollte nicht weinen.

Meine Hand erhob sich und berührte die Wange meines Liebsten. Glücklich, da war es wieder dieses Gefühl, was mich voll einnahm und mein Innerstes erwärmte. Doch ich war noch zu schwach, dass ich bei unserem Kuss einfach wieder einschlief.

Abschied

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

Epilog
 

Die Zeit in England war stressig. Nicht nur, dass ich Englisch sprechen musste, nein ich ging auch dort zur Schule. Ich fand mich nach 2 Wochen doch ganz gut zurecht. Doch leider war Max immer sehr beschäftigt und hatte wenig Zeit für mich. Und wenn doch, genossen wir sie natürlich zusammen.

Im Dezember kamen wir wieder zurück.

Weihnachten verbrachte er bei mir und meiner Familie. Es war so schön, da sogar Becca in der Zwischenzeit jemanden gefunden hatte, der nicht schwul war.

Im Großen und Ganzen kann ich mich nur noch mal herzlich bei Keil und Steve bedanken die mich zu meinen Geburtstag in diese Bar geschleppt hatten.
 

Da ich dachte, dass das schon mein schönster Geburtstag war, sollte ich mich irren. Zu meinem achtzehnten stießen wir gerade mit Sekt an, als ich merkte, dass in meinem Glas was schwamm. Ich wollte mich schon beschweren, als ich genauer hinsah und den Mund sprachlos aufklappte. Zu Weihnachten hatten wir einen Liebesfilm im Fernsehen gesehen, wo genau das passierte, was mir passierte.

Max angelte sich das etwas aus meinem Glas und kniete sich vor mir. Mein Herz setzte aus und mein Puls stieg unweigerlich in die Höhe. Das konnte nicht sein, hallte es in meinem Kopf.

„Kenneth, möchtest du mich heiraten?“

„JA!“

“JA! Und wie ich das will!“
 

Diese Szene fanden Becca und ich einstimmig als so romantisch zu Weihnachten, doch das Max das als Grundgedanke für seinen Antrag nahm, konnte ja keiner wissen.
 

So wurden aus Max und mir im Sommer auch noch ein eingetragenes und von Staate anerkanntes Ehepaar. Wir zogen in eine gemeinsame Wohnung, da ich als Student nicht über einem Schwulenclub hausen sollte und Max Privates und Berufliches so besser trennen konnte.
 


 

-Ende-
 

Story by Finia ©
 


 

____________________

ja aus ende

*schluchz*

*schnief*

ich hoffe es hat euch gefallen!

bleibt mir treu

eure Finia



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zeckchen
2008-01-27T15:42:30+00:00 27.01.2008 16:42
ne echt tolle geschichte hat mir großen spass gemacht sie zu lesen.^-^
mach weiter so
Von:  saspi
2007-12-08T17:03:52+00:00 08.12.2007 18:03
hey!!!

wow ein geniales ende. es war echt toll. schade das es nun zu ende ist.

bye
Von:  saspi
2007-11-15T21:38:31+00:00 15.11.2007 22:38
Hey!!!
Klasse kappi!!! aber es war sehr traurig.
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von:  saspi
2007-10-30T20:43:31+00:00 30.10.2007 21:43
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!!
bitte bitte veröffentliche schnell das neue kappi. *süchtig werd*

freu mich auf die Fortsetzung.
bye

Von: abgemeldet
2007-09-29T10:48:21+00:00 29.09.2007 12:48
Agh!!
>_<

Wie gemein! Das ist richtig fies von dir....
*rumheul*
Einfach so an so einer Stelle aufzuhören....

Ich find die Idee von Ken einfach klasse. So romantisch...

*sfz*

Sagst du mir bitte Bescheid, wenn das neue Kapi on ist? Büdde!!!

Von: abgemeldet
2007-09-29T10:20:49+00:00 29.09.2007 12:20
Juhu!!
xD
*freu*

Na das find' ich ja supi! Der Traum war der Hammer!!!
xD


Von: abgemeldet
2007-09-29T09:57:50+00:00 29.09.2007 11:57
Ach süß...aber wirklich, wie klio schon sagte, das ist zu grausam. Der Ärmste. Da hat Becca schon Recht...

(Die hat ja richtig Pepp!! O_o)

Von: abgemeldet
2007-09-29T09:25:07+00:00 29.09.2007 11:25
*grummel*
*fauch*
*zeter*

Och nee, ne!!
GRRRR
Ò _ ó
Dann macht der ihm auch noch so ein Angebot. !!!
T.T

Ich weiß nicht, ob ich das jetzt süß oder doof von ihm finden soll....

*rumheul*
TT^TT'


....da sind immer noch Fehler...aber nich mehr ganz so viele.
xD
Von: abgemeldet
2007-09-29T09:06:22+00:00 29.09.2007 11:06
Das ist ja mal eine super Story~
Geil!! Die Idee gefällt mir.

|D
Ich werd' gleich mal schnell weiterlesen!!!

>_<

Übrigens...hast du eigentlich einen Betaleser? Du hast da ziemlich viele Rechtschreibfehler. und auch mal was doppelt getippt. Die Stelle, an der der Engel seinen ersten Kuss bekommt.
Von:  madcap
2007-09-16T20:49:10+00:00 16.09.2007 22:49
och wie süüß, wie er das alles geplant hat!>.<
aber planetarium is wirklich ne schöne idee, sehr romantisch.
bin ja mal gespannt was die andere entscheidung is, die ken treffen muss*aufgeregt rumhops*
aber bei einer sache bin ich enttäuscht:
wie kann es sein dass das neue kapi schon fasr ne woche on is und du mir nix gesagt/geschrieben hast??! XD
ach und was mir aufgefallen is: du musst aufpassen, dass du auch immer in der gleichen zeit schreibst, ab und zu hat sich bei dir mal das präsens eingeschlichen*g*
ansonsten echt voll süß, schön das die beiden endlich zam sind.
machs gut, tschööö*davonhüpf*


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