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Love is a many splitered thing...

Schu / Ken / Farfarello [mit wildest_angel]
von

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Wer verliebt sich schon in einen Weiß?

Autoren: Jei & wildest_angel

Fandom: WK

Rating: MA

Warnungen: lemon und n bissel düster zum teil xD
 


 

~+~ 1. Kapitel ~+~
 

Etwas sicherer als letztes Wochenende trat Ken in den Club ein, begrüßt von bunten Lichtern und lauter Musik, tanzenden jungen Männern und dem Geruch von verschwitzten und erregten Körpern. Hart schluckte der Braunhaarige, gab dann seinen Mantel ab und bewegte sich auf die Bar zu. Seit Wochen schon gingen ihm dieselben Gedanken durch den Kopf. Gedanken, die rein gar nichts mit Frauen zu tun hatten und viel eher gut aussehende Männer beinhalteten. Zuerst hatte Ken es zu verdrängen versucht, doch letztes Wochenende hatte er sich dann das erste Mal hier her getraut. Keine Frauen. Nur Männer… schwule Männer. Ken atmete noch mal tief durch. Letztes Mal hatte er gleich einen Rückzieher gemacht, als ihn der erste auch nur etwas interessiert angesehen hatte. Heute sollte das nicht der Fall sein. Nein… Diesmal nicht.
 

Mit glasigen, aber dennoch leuchtenden Augen und einem mehr als nur zufriedenen Gesichtsausdruck schlenderte Schuldig von dem gesperrten Bereich, den es offiziell gar nicht gab, zurück in den eigentlichen Club. Seine Bewegungen waren fahrig und seine Optik ein klein wenig verzerrt und er kam sich vor, als würde er auf Wolken gehen, aber das war ein Zustand, den er mochte. Trotz allem geschickt drängte er sich durch die Menge der um die Tanzfläche stehenden Männer. Jetzt brauchte er erst einmal etwas Ordentliches zum Trinken. Lässig lehnte er sich an die Theke, seine Hände, die vorher noch gezittert hatten, waren jetzt ruhig. Beiläufig orderte er beim Barkeeper einen doppelten Wodka, drehte sich dann zur Tanzfläche und beobachtete die Anwesenden. Vielleicht war ja einer darunter, der ihn zumindest für diese Nacht interessierte...
 

Es dauerte eine Weile, doch schließlich kam wieder jemand auf ihn zu. Es war der Selbe vom letzten Wochenende. „Na..? Wieder da?“, hauchte er Ken ins Ohr und der Japaner zuckte zusammen. Schließlich fand er sich mit dem kräftig gebauten Mann auf der Tanzfläche wieder. Unsicher und noch immer etwas verwundert und eingeschüchtert, begann Ken schließlich zu tanzen. Vielleicht hätte er sich vorher noch ein oder zwei Drinks genehmigen sollen. Doch auch so lockerte sich der junge Mann schließlich und wirkte nicht mehr all zu verklemmt und unsicher wie zu Anfang.
 

Geistesabwesend griff der Telepath nach dem gekühlten Glas, an dem sich inzwischen Kondenstropfen bildeten. In einem Zug kippte er die klare Flüssigkeit, orderte den nächsten Drink, noch ehe er das Glas wieder auf der Theke abgestellt hatte. So fühlte er sich doch gleich noch einmal um einiges wohler. Da er in dem Dunkel und dem darin aufblitzenden Licht sowieso nicht allzu viel erkennen konnte, wandte er seine Aufmerksamkeit den Männern zu, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befanden und seufzte leise. Entweder kannte er sie schon oder sie gefielen ihm nicht. Naja, man konnte ja nicht immer Glück haben... Kurz strich er sich durch die langen Haare und widmete sich dann wieder seinem Getränk.
 

Ken konnte nicht leugnen, dass er Spaß hatte, doch dann schien ihm, dass ein Blitz in seinem Kopf einschlug. Er erstarrte und blieb einfach stehen. Mitten auf der Tanzfläche. Sein Tanzpartner schaute ihn verwirrt an und folgte dann Kens Blick. Ein schlanker, groß gewachsener Ausländer an der Theke war schuld daran, dass Ken steif dastand und sich nicht mehr rührte. Kurz biss sich Ken auf die Unterlippe. Dieses Gesicht kannte er doch. Naja… mehr oder weniger. Um genau zu sein, hatte er den Telepathen noch nie so am Ende gesehen, und dennoch…

„Was ist? Wollen wir jetzt…?“ Doch Ken schob den Mann bei Seite und kam langsam auf den Telepathen zu.
 

Es dauerte einen Moment, bis Schuldig realisierte, dass sich jemand neben ihm befand und ihn mit stechendem Blick fixierte. Inzwischen war es schon ziemlich schwierig für ihn, den Anderen zu fokussieren, doch dann begriff er, wer sich da vor ihm aufgebaut hatte. "Nanu? Was willst DU denn hier?", fragte er so spöttisch, wie es ihm in dieser Situation noch möglich war. Was allerdings nicht allzu gut gelang.
 

Mit einem leisen Schlucken ließ sich Ken auf einen Hocker neben Schuldig nieder. „Das könnte ich… dich auch fragen…“, kam es von ihm. Er bestellte sich ebenfalls einen Drink und musterte Schuldig dann. Seine Brauen zogen sich leicht zusammen – in einem Anflug von Skepsis. Die geweiteten Pupillen des Mannes und der Gesichtsausdruck im Allgemeinen sagten ihm, dass der Telepath nicht wirklich clean war.
 

"Was werde ich wohl hier wollen?", fragte der Schwarz gehässig zurück, wobei ihm allerdings die leicht verschliffene Aussprache den Effekt zunichte machte. "Im Gegensatz zu euch hab ich immerhin ein Sexleben." Damit hielt er das Gespräch für beendet. Was ging es einen Weiß schon an, was er in seiner Freizeit machte - oder in welchen Lokalen er sich herumtrieb?
 

Ken musste leise lachen und sah in seinen Drink. „Na… was fragst du dann noch, was ich hier will? Hier hat doch jeder denselben Grund…“ Er grinste den Anderen leicht an, wandte den Blick dann aber wieder schmunzelnd auf sein Glas. Leicht nippte er daran und musste feststellen, dass der Drink tatsächlich schmeckte.
 

Schulterzuckend wandte sich Schuldig ab. Es ging ihn nichts an und es interessierte ihn auch nicht wirklich. Mittlerweile war er bei seinem fünften Drink angekommen, es konnten auch schon sechs oder sieben sein... Egal. Er hatte noch lange nicht den Level erreicht, den er sich herbeisehnte. Den Pegel, an dem alles egal wurde, er sein Leben mit all den Problemen vergessen konnte. Ein wenig zu hastig drehte er sich um, verlor das Gleichgewicht und hielt sich automatisch an dem nächstbesten fest, der greifbar war: Ken.
 

Ken beobachtete Schuldig immer wieder verstohlen. Grade wollte er wieder wegsehen, da zuckte er zusammen, als Schuldig praktisch herumwirbelte. Augenblicklich reagierte er, ließ den Drink fallen und hielt Schuldig fest. „Langsam, langsam, Mastermind…“, schmunzelte er leicht und zog den Mann wieder auf die Beine. Nah bei ihm bleibend hievte er Schuldig auf einen der Hocker. Der Barkeeper machte sich daran, seine Sauerei aufzuwischen und stellte Ken einen neuen Drink hin.
 

Einer spontanen Idee folgend, die ihren Weg in sein umnebeltes Gehirn gefunden hatte, grinste der Schwarz sein Gegenüber an. "Warum nicht...", nuschelte er, legte dann eine Hand in Kens Nacken und zog ihn zu sich. Und noch bevor der Andere reagieren konnte, verschloss er dessen Lippen mit den seinen.
 

Etwas überrumpelt ließ der Japaner sich ziehen und stützte sich leicht auf den Oberschenkeln des Mannes ab. Er sah in die glasigen Augen seines Gegenübers und wich dann ein wenig zurück. Dabei löste er seine Lippen von denen des Telepathen. Kurz musterte er ihn, grinste dann aber schwach und küsste Schuldig wieder. Wieso nicht? Schließlich war er genau aus diesem Grund hergekommen…
 

~+~
 

Schwer atmend lag Ken neben dem Telepathen. Er starrte an die Decke und schnappte nach Luft. Wie oft hatten sie sich nun schon getroffen? Genau 7 Mal… Zuzüglich ihrer Treffen auf Missionen. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Japaners. Langsam drehte er sich zu dem Telepathen, legte sich auf die Seite und stützte den Kopf in eine Hand. Die Finger der anderen Hand streichelten über die verschwitzte Brust seines Lovers. Fast schon etwas verträumt sah er den Mann an und lächelte leicht.

Vor 3 Wochen hatte er sich in diesen Club verirrt und dort Schuldig getroffen. Seit dem war der Mann der einzige, den es für ihn gab. Auch wenn es nicht mehr als Sex war. Wenn sie sich trafen, dann hier, in diesem Hotelzimmer am Stadtrand. Und das auch meist höchstens für zwei Stunden. Doch das sollte sich ändern. Zumindest war das Kens Meinung. „Hast du Lust… noch was Essen zu gehen?“
 

Nur langsam kam Schuldig von dem Höhenflug zurück, auf dem er sich gerade befunden hatte. Träge wandte er den Kopf zu Ken und bedachte den Kleineren mit einem Blick, der zu fragen schien, ob er noch richtig tickte. "Wie kommst du auf so eine Idee?", wollte er schläfrig wissen. "Ich will dich ficken, nicht mit dir ausgehen." Zwar war es mehr als nur untypisch für ihn, dass er sich mehr als einmal mit dem gleichen einließ, aber irgendetwas hatte Ken an sich, das den Telepathen immer wieder zu ihm zurückzog.
 

Leicht schluckte Ken, nickte dann und ließ sich wieder auf den Rücken sinken. „Klar…“, murmelte er und schloss die Augen. Natürlich. Was hatte er auch anderes erwartet? Es war doch an sich von Anfang an klar gewesen. Trotzdem… Ken hatte das Verlangen den Anderen näher kennen zulernen und auch anderes mit ihm zu unternehmen. „Was hast du noch vor heute?“, fragte er dann und drehte den Kopf wieder zu dem Playboy. Es war grade mal Mittag und irgendwie hoffte er, dass er Schuldig später noch mal wieder sehen würde.
 

Gleichgültig zuckte der Deutsche mit den Schultern. "Ich werd mich wohl erst mal zu Hause ausschlafen und heut Abend vielleicht noch mal weg gehen." Seine Hand tastete sich über das Nachtkästchen nach seinen Zigaretten. Er verstand nicht so ganz, auf was Ken hinaus wollte. Aber wahrscheinlich war das auch gar nicht wichtig, überlegte er.
 

Ken nickte leicht und zögerte kurz. „Kann ich mitkommen?“ Er verschränkte die Arme unter dem Kopf und blickte Schuldig weiter an. „Ich wüsste nicht, was ich sonst machen soll…“ Irgendwie würde Ken es schon schaffen, seinem Telepathen näher zu kommen - seinem Schuldig.
 

"Von mir aus", war alles, was der Orangehead dazu zu sagen hatte. Dann kämpfte er sich schwerfällig in die Höhe und angelte nach seinen Klamotten. "Ich bin ab neun im Club", meinte er beiläufig. "Du kannst ja hinkommen, wenn du meinst…" Schnell war er fertig angezogen und warf noch einen letzten Blick auf den Braunhaarigen, der noch immer auf dem Bett lag. "Bis dann", murmelte er nur, ehe er, ohne sich noch ein weiteres Mal umzudrehen, das Zimmer verließ.
 

Ein glückliches Lächeln kam von dem Japaner und er nickte augenblicklich. „Ich werd da sein…“ Dann sah er Schuldig nach, wie er das Zimmer verließ und seufzte leise. Das Lächeln verblasste allmählich wieder und schließlich erhob auch er sich wieder und zog sich an. Hatte er jetzt tatsächlich so was wie ein Date? Schmetterlinge machten sich in seinem Bauch breit und ließen ihn aufgeregt und hibbelig das Hotel wieder verlassen. Er setzte sich den Helm auf und schloss die dicke Jacke. Dann schwang er sich auf sein Motorrad und machte sich auf den Wag nach Hause.
 

~+~
 

Schuldig dachte schon nicht mehr an die Verabredung mit Ken, als er in dem Club eintraf. Bevor er irgendetwas anderes tat, suchte er sich den Mann, mit dem er sich jedes Mal kurz traf, wenn er hier war. Eine Menge Geld wechselte den Besitzer und wenige Minuten später strahlten Schuldigs Augen in einem irrwitzigen Glanz. Entspannt lehnte er sich in der altbekannten Haltung an den Tresen und ließ seinen Blick abschätzend über die Tänzer gleiten.
 

Doch lange hatte Schuldig nicht Zeit, sich ein neues Objekt für heute herauszupicken.

„Hey…“, hauchte Ken und schlang von hinten die Arme um die Taille des Mannes. „Da bist du ja…“ Ken lächelte und drehte den Telepathen zu sich um. Neckisch verschloss er seine Lippen und sah in die grünen Augen, die er bereits so vermisst hatte. Und wieder waren sie leicht glasig und Schuldig wirkte irgendwie recht… neben der Spur.
 

Wohlig grummelnd erwiderte der Langhaarige den zärtlichen Kuss. Er ließ seine Finger durch die braunen Haare gleiten, packte plötzlich grob zu und presste den Anderen brutal gegen sich. Seine andere Hand griff an Kens Kinn und ließ dem Weiß somit nicht den Hauch einer Chance, ihm zu entkommen.
 

Ein leises Keuchen kam von Ken. Er krallte sich leicht an Schuldig, der Kuss wurde heißer und verlangender. Wieder ein Zeichen dafür, dass er für Schuldig wirklich nur ein Arsch von vielen war, der gefickt werden wollte. Ken kniff leicht die Augen zusammen bei dem Gedanken. Doch er wehrte sich nicht. Ganz im Gegenteil. Er wollte alles von Schuldig, was er haben konnte.
 

So abrupt, wie er über den Anderen hergefallen war, löste sich der Telepath wieder von Ken und sah ihn mit einem süffisanten Grinsen an. Dann landete seine Hand im Schritt des Kleineren und begann, ihn aufreizend zu massieren, während er aufmerksam die Reaktionen des Brünetten beobachtete. Ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen, legte er seinem Sitznachbarn die Hand in den Nacken und zog ihn zu einem Kuss zu sich, wie er ihn eben Ken gegeben hatte.
 

Ken sah zu Schuldig auf und ein leises Keuchen entfuhr ihm. Doch dabei blieb es nicht. Halt suchend lehnte sich der Japaner an die Theke und stöhnte auf. Er drückte seine Hüfte leicht gegen die verwöhnende Hand. Grade schloss er die Augen, da sah er noch wie Schuldig einen Dritten dazuholte. Seine Augen blieben halb offen und verengten sich leicht. Was um alles in der Welt sollte das denn jetzt werden?
 

Der Telepath erregte Ken weiterhin erbarmungslos, während er den Anderen leidenschaftlich küsste. Auf einmal nahm jedoch die eigene Gier überhand, er ließ Ken los und schlang seine Arme um den Hals des Fremden. Genießend schloss er die Augen, sein leises Stöhnen ging im allgemeinen Lärm unter. Den Weiß an seiner Seite hatte er völlig ausgeblendet, als er sich dem Anderen entgegendrängte und sich leicht an ihm rieb.
 

Keuchend stand Ken da und beobachtete das Geschehen. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte und realisierte, was da passierte. „Hey!“, versuchte er die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Doch die zwei ignorierten ihn einfach. Ken knurrte leise auf und schnappte sich den Drink des Fremden. Er trank einen Schluck und schüttete den beiden den Rest des Drinks in die Gesichter. „Arschloch…“, fauchte er und wandte sich ab. Damit kämpfte er sich über die Tanzfläche auf die Toiletten zu. Unterwegs schnappte er sich den Kerl, der die letzten Male schon immer dabei gewesen war, ihn rumzukriegen - den er allerdings immer wieder wegen den Gedanken an Schuldig abgewiesen hatte.
 

Einen Moment stutze Schuldig, als er Ken mit einem Fremden verschwinden sah, doch die geschickten Lippen seiner neuen Eroberung ließen ihn schnell vergessen. Er hielt es auch gar nicht mehr wirklich lange aus, bis er den Anderen am Kragen packte und hinter sich herzog. Doch er schlug nicht, wie Ken, den Weg zu den Toiletten ein, sondern verließ mit seiner Begleitung den Club. Um den Weiß machte er sich keine Gedanken mehr, der würde wohl wie immer an ihren festen Tagen in dem kleinen Hotelzimmer auftauchen. Und bis dahin konnte Schuldig ja tun und lassen, was er wollte.
 

Mit einem sicheren Grinsen, einem triumphierenden Blitzen in den Augen und flinken Fingern fiel der Fremde schließlich über Ken her, als sie in einer der Toilettenkabinen verschwanden. Ken versuchte sich so gut es ging zu entspannen und den Anderen machen zu lassen. Doch es dauerte nicht lange, dann merkte er auch schon, dass dies nicht das war, was er wollte. Er wollte nicht irgendeinen dahergelaufenen Kerl… er wollte Schuldig. Als ihm nun langsam aber sicher klar wurde warum, schob er den Mann von sich und verschwand einfach aus der Kabine, ohne noch groß etwas dazu zu sagen.

Auf seinem Weg aus dem Club sah er sich nicht noch mal nach Schuldig um. Erstens weil er sich denken konnte, dass der nicht mehr hier war und zweitens, weil er ihn nicht sehen wollte, sollte er doch noch hier sein. Hastig und verstört machte er sich auf den Weg nach Hause und versuchte irgendwie, die wirren Gedanken wieder loszuwerden.
 

~+~
 

Nur zwei Tage später wartete der orangehaarige Schwarz an der Hotelbar auf seinen Lover. Über die letzten achtundvierzig Stunden hatte er nur noch sehr verschwommene Erinnerungen. Was wohl auch besser war. Er war gerade bei seinem dritten Wodka angekommen, als er Ken die Hotellobby betreten sah. Doch irgendetwas an ihm schien heute anders zu sein und Schuldig war neugierig, was das wohl sein mochte.
 

Ken erblickte den auffälligen Haarschopf des Anderen und ging auf ihn zu. Seine Miene war leer und nicht freudig wie sonst, wenn er Schuldig sah. Er nahm ihm das Glas ab, schob es bei Seite und sah in die Augen des Anderen. „Du siehst scheiße aus…“, sagte er direkt und ehrlich. Seine Hand fuhr durch das Haar des Mannes und schließlich hauchte er einen sanften Kuss auf dessen Lippen. „Schuldig, ich…“ Doch schon stockte er, weil Schuldig ihn unterbrach.
 

"Wenn ich dir nicht gefalle, kannst du ja wieder gehen. Ich habe dich nie zu etwas verpflichtet!", schnappte der Schwarz auf die unfreundliche Begrüßung hin. Er angelte wieder nach seinem Glas, bekam es zu fassen, und nahm einen tiefen Schluck davon. Dann nahm er Ken bei der Hand, stand auf und schleppte den Kleineren hinter sich her in das Zimmer. Erst dort und nach einem wilden, harten und verlangenden Begrüßungskuss fragte er: "Was wolltest du sagen?"
 

Ken seufzte leise und ließ sich dann widerstandslos mitziehen. Der Kuss verbannte alles andere aus seinem Gedächtnis und die Frage des Telepathen ließ ihn etwas ratlos gucken. Dann schüttelte er nur leicht den Kopf. „Nichts… würde dich eh nicht interessieren…“, hauchte er und nahm den Kuss wieder auf. Er drückte sich gegen den gut gebauten, schlanken Körper und machte sich gleich daran, Schuldig von seinem engen Shirt zu befreien.
 

~+~
 

Wie immer völlig ausgelaugt und auf seltsame Art sehr zufrieden betrat der Telepath die Villa. Er wollte jetzt eigentlich nur noch in sein Bett und schlafen. Die Treffen mit Ken waren in der Hinsicht der helle Wahnsinn - und raubten ihm nicht nur die Beherrschung, sondern auch die letzte Kraft. Deshalb sah er nicht unbedingt begeistert aus, als er auf dem Weg in sein Zimmer ausgerechnet in seinen Leader rannte - und der ihn prompt aufhielt.
 

Brad hielt ihn am Oberarm fest und zog eine Braue hoch. Schuldig hatte fast das Gleichgewicht verloren, als er gegen ihn gestoßen war und so richtete der Schwarzhaarige ihn erst einmal wieder richtig auf. „Lohnt es sich wenigstens mit dem Weiß?“ Er war noch nie jemand gewesen, der lange um den heißen Brei herum redete, und so tat er es auch dieses Mal nicht. „Er schlaucht dich ja ganz schön…“
 

"Was dagegen?", gab der Telepath ungerührt zurück. "Ja, es lohnt sich, sonst würd’ ich's wohl nicht machen. Neidisch?" Es passte ihm gar nicht, dass der Amerikaner meinte, sich in seine Angelegenheiten mischen zu müssen, immerhin war es dem Anderen sonst auch egal gewesen, was er in seiner Freizeit getrieben hatte.
 

„Nein… Ich hab weder was dagegen, noch bin ich neidisch…“ Brad wandte sich um und öffnete die Tür zu seinem Büro. „Komm mit…“ Siberian… Brad war nicht egal, was Schuldig mit wem trieb. Aber er ließ sich davon nichts anmerken. Er wollte lediglich wissen, ob die Beziehung zwischen den beiden ihm noch gefährlich werden könnte. Denn das wäre der einzige Grund, warum er etwas dagegen sagen könnte. Ruhig setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und beäugte den Deutschen ausdruckslos.
 

Tief aufschnaufend tat der Orangehaarige, was ihm befohlen wurde, ließ sich aber durchaus anmerken, wie sehr ihn das gerade nervte. "Was soll dann der ganze Zirkus, wenn du nichts dagegen hast?", wollte er gereizt wissen. Er hatte jetzt keine Lust auf Gespräche, egal welcher Art sie waren. Um das zu verdeutlichen, verschränkte er die Arme vor der Brust, blieb absichtlich vor dem Schreibtisch stehen, statt sich zu setzen, und starrte wütend auf dem Schwarzhaarigen. "Mach's nicht so spannend", zischte er, "Was willst du von mir?"
 

„Erstmal, dass du dich ein bisschen am Riemen reißt. Ich hab dir nichts getan! Ich will nur wissen, was das zwischen dir und Siberian ist!“, knurrte Brad und blitzte zu Schuldig auf. In letzter Zeit war der Kerl wirklich viel zu leicht zu reizen. Es war nicht so, dass Brad nicht wusste woran es lag, ganz im Gegenteil, doch er wusste auch, dass er nichts dagegen machen konnte. „Liebst du ihn? Oder ist das einfach nur guter Sex?“
 

"Liebe?", höhnte der Langhaarige. "Wer liebt schon einen Weiß? Nein, er ist einfach nur tierisch gut zu ficken", erklärte er in seiner unvergleichlich arroganten und abfälligen Art. "Warum? Soll ich ihn dir ausleihen?"
 

Dunkel musste der Amerikaner lachen. „Nein danke… Behalt dein Spielzeug nur… Aber dann bin ich froh, dass er dich nicht erpressbar macht…“ Er trank einen Schluck seines schwarzen Kaffees und nickte Schuldig dann zu. „Ich habe heute einen Auftrag bekommen für uns vier… 50 Millionen wenn wir ihn gut machen… Wie klingt das für dich?“
 

"Dollar?", fragte Schuldig vorsichtig nach und stieß bei dem Nicken des Älteren einen leisen Pfiff aus. Ein gieriges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Nein, keine Angst. Er macht mich nicht erpressbar. Ich ficke ihn nur, das ist alles." Es war zwar mittlerweile so, dass er sich zwischendurch schon noch nach anderen umsah und sich dann auch nicht lange bitten ließ - aber es war kein Vergleich zu dem Weiß. So befriedigt und fertig kam er nur von ihm nach Hause.
 

Brad lehnte sich zurück und nickte. „Gut… Dann sehe ich kein Problem damit… ganz im Gegenteil…“ Eine Weile schwieg er und sah den Telepathen an. „Der Auftrag kam allerdings nicht von Eszett… Sondern von einer Organisation, die ein Problem mit Eszett haben… Diesmal sind sie selbst das Ziel… Wir sollen Eszett sprengen und die Wichtigsten eliminieren…“

Abwartend sah er Schuldig an, was der davon halten würde. Denn wenn er so eine Aktion starten wollte, musste er auf jeden Fall Schuldig voll hinter sich haben, sonst würde er sich das abschminken können. „Was meinst du? Ich hab noch nicht zugesagt…“
 

"Dann wird's aber Zeit", grinste der Orangehead breit. "50 Millionen für nen Haufen alter Säcke... Wir haben echt Glück!" Diese Nachricht vertrieb die Müdigkeit in ihm auf der Stelle. Er hatte schon lange die Nase voll von den übertriebenen Forderungen ihrer Chefs. Ein viel sagendes Zwinkern ging in Crawfords Richtung.
 

Und dieser begann zu grinsen. Er griff zum Telefon und nickte Schuldig zu. „Gut… dann ist es beschlossene Sache… Danach sind wir dann endlich unsere eigenen Vorgesetzten…“ Damit begann das Telefonat und Brad begann noch einiges zu klären, machte Notizen und beseitigte sämtliche Unklarheiten. Dabei sprach er die ganze Zeit fließendes Amerikanisch und grinste leicht vor sich hin, sah Schuldig dann wieder zufrieden an.
 

Gelassen wartete der Deutsche, bis sein Leader mit dem Telefonat fertig war, strahlte ihn dann wortlos an, drehte sich um und schlenderte aus dem Büro. Der Deal stand, es gab nichts mehr zu sagen, bis die Details geklärt waren. Kurz dachte der Telepath an seinen Gespielen. Naja, der würde dann wohl eine Zeit auf ihn verzichten müssen, bis die Sache erledigt war. Aber das war ja kein Weltuntergang und Ken würde in der Zwischenzeit ja auch nicht leben wie ein Mönch...
 

~TBC~

Entführt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schwere Zeiten

Am nächsten Morgen war es der Ire, der zuerst aufwachte. Er musterte den Telepathen und lächelte leicht. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es grade mal sieben Uhr morgens war. Doch so früh, wie sie schlafen gegangen waren, hatte Schuldig bestimmt um die zehn Stunden geschlafen. Er strich ihm das Haar zurück, rüttelte ihn dann sanft wach. „Hey… Wach auf… du hast ausgeschlafen…“, stellte er fest und musterte den schlummernden Mann.
 

Unwillig streckte sich der Telepath und schnuffelte sich leise gähnend über die Brust seines Bettgenossen. Er wollte noch gar nicht aufwachen... Aber letztendlich blieb ihm gar nichts anderes übrig, als die Augen aufzuschlagen. Ein erfreutes Lächeln spielte über sein Gesicht, als er den Iren erkannte. "Guten Morgen", nuschelte er leise und schnurrte wohlig, als er die zärtlichen Hände in seinem Haar bemerkte.
 

„Morgen… Wie geht’s dir?“ Er setzte sich auf und musterte den Telepathen. Er sah auf jeden Fall viel besser aus als gestern, vor allem weil er schon mit einem Lächeln aufwachte. Wieder strich er das lange Haar zurück und lächelte ebenfalls leicht. Lange hatte er sich nicht mehr so wohl gefühlt wie jetzt.
 

"Erinner mich nicht dran", murmelte der Orangehaarige. Es war wohl besser, wenn er gar nicht so genau darüber nachdachte, wie es ihm ging. Heftig schüttelte es ihn, als ob er in einem eisigen Fieber verbrennen würde. Es war anscheinend höchste Zeit, seinem Körper wieder die Stoffe zu geben, ohne die er kaum noch zu etwas zu gebrauchen war. "Ich brauch Frühstück", stellte er müde fest. Das ein solches in den letzten Monaten aus Zigaretten, Alkohol und diversen anderen Substanzen bestanden hatte, musste er dem Anderen nicht auf die Nase binden.
 

Ein leises Seufzen kam von dem Iren und er drückte Schuldig noch mal leicht an sich. „Na dann komm… Gehen wir frühstücken…“, murmelte er und erhob sich aus dem Bett. Er konnte sich durchaus denken, dass Schuldig schon lange nichts wirklich vernünftiges mehr gegessen hatte, immerhin hatte er die ganze Nacht die schwächliche und abgemagerte Gestalt im Arm gehalten. Farf rückte seine Klamotten zurecht. Inzwischen waren sie wieder trocken, dennoch würde er sich gleich erstmal umziehen müssen.
 

Der Telepath schlang den Bademantel, den er immer noch trug, fester um sich. Langsam stemmte er sich aus dem warmen Bett, das er am liebsten gar nicht verlassen wollte. Fast verlegen wartete er ab, bis sich der Weißhaarige umgezogen hatte, kurz glitt sein Blick dabei über den breiten Rücken, den ihm der Andere dabei präsentierte.
 

„Wie… wirst du deine Suche nach Siberian anfangen?“, kam es dann von dem Weißhaarigen, als dieser seine Klamotten zu Boden gleiten ließ und zum Schrank trat. Er zog sich eine schwarze Jeans heraus und legte sie zu einem eben so schwarzen Shirt auf einen Stuhl. Fragend sah er Schuldig an. „Ich meine… du wirst ja nicht einfach durch die Gegend irren, oder?“ Damit machten auch seine Shorts einen Abgang und er zog sich frische an.
 

"Ich weiß es nicht", antwortete Schuldig leise, wobei er sich zwang, den Blick von seinem Teamkollegen abzuwenden. Himmel, Farf war sein Freund, da sollte er nicht unbedingt aussehen, als wollte er auf der Stelle über ihn herfallen... Noch dazu nach dem Erlebnis von gestern. Entschlossen drehte sich der Telepath von dem Anderen weg. "Ich hab keine Ahnung, wo und wie ich anfangen könnte. Vielleicht wäre es am besten, wenn ich einfach in die Eszett-Zentrale stürme und dort alles in Schutt und Asche lege." So eine blödsinnige Idee konnte nur aus Verzweiflung geboren sein, aber immerhin war das schon mal besser als gar nichts.
 

Der Ire schlüpfte in seine Jeans und sah den Anderen an. „Aha? Und dann kommst du nicht mehr wieder und ein paar Stunden später werden auch wir anderen eliminiert, wegen Verrats? Schlechte Idee…“ Er zog sich ein Hemd über und noch während er es zuknöpfte kam er auf den Telepathen zu und baute sich vor ihm auf. „Vielleicht musst du dich einfach mal wieder etwas zusammenreißen, ein wenig trainieren, wie du es vor ein paar Monaten noch getan hättest und endlich mal wieder deinen Kopf benutzen! Und das meine ich wörtlich.“ Farfarello wusste nicht, wann Schuldig das letzte mal seine telepathischen Fähigkeiten gebraucht hatte, aber er ahnte, dass das nicht so leicht war, wenn der Dauerzustand von Drogen und Alkohol gehalten wurde.
 

Ergeben nickte der Orangehead. Im Grunde hatte Farfarello ja recht. Aber... das war halt alles nicht so einfach. Irgendwie war ihm die Motivation abhanden gekommen, genau das zu tun, und nicht mal der Gedanke an Ken konnte daran so wirklich etwas ändern. Er saß in einer verdammten Zwickmühle fest. Klar wollte er seinen Liebsten da rausholen, keine Frage. Aber ihm war auch klar, was das für ihn bedeuten würde, und er wusste nicht, ob er die Kraft dazu hatte, den nötigen Willen aufzubringen. Ein wenig genervt seufzte er auf. "Gehen wir frühstücken", meinte er schließlich statt einer Antwort.
 

Farf seufzte leise und nickte. „Ist wohl erstmal das Beste…“ Er führte Ken aus seinem Zimmer und hinunter in die Küche. Grade als sie diese betraten, verließ Brad sie und verschwand nach oben. Nur ein kurzer Blickwechsel mit den beiden anderen, dann war er außer Sicht. Farf blitzte dem Amerikaner hinterher und trat mit Schuldig in die Küche. Ohne eine Widerrede zu dulden, drückte er den Mann auf einen Stuhl und machte sich daran den Tisch zu decken und Brötchen aufzubacken. Ein merkwürdiger Anblick war es schon, wie der Berserker durch die Küche marschierte und ein Frühstück vorbereitete, doch Farfarello machte sich nichts daraus. Das erste Mal seit langem hatte er endlich wieder das Gefühl, dass er nicht nutzlos und nur im Weg war, und dieses Gefühl wollte er so schnell nicht wieder hergeben.
 

Der Telepath am Tisch wurde dagegen immer kleiner. Er wollte seinen Kollegen ja nicht enttäuschen, aber eigentlich hatte er sich unter 'Frühstück' etwas anderes vorgestellt. Vor allem, da ihm der Anblick seines Leaders eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken gejagt hatte. Unwillkürlich schüttelte er sich ab und versuchte dann, dem Iren beizubringen, dass er im Grunde gar keinen Hunger hatte. "Ähm...Farf? Ist ja echt lieb, dass du dir soviel Mühe machst, aber...." Verlegen sah er den Anderen an.
 

Der Ire schüttelte den Kopf, legte Schuldig den Toast vor die Nase und packte Aufschnitt auf den Tisch. „Iss einfach…“, murmelte er und machte sich dann daran, Rührei zuzubereiten. Er gab sich wirklich alle Mühe, denn wie oft stand er schon mal hinterm Herd. Dass es ihm tatsächlich gelang, das Essen genießbar und eigentlich sogar lobenswert hinzubekommen, hatte er nur seiner Beobachtungsgabe zu verdanken. Seit Schuldig ihn aus dem Keller geholt hatte und er sich wieder frei im Haus bewegen konnte, hatte er so einiges mitbekommen…
 

Resignierend, da er einsah, dass so ziemlich jeder Widerspruch zwecklos war, biss der Deutsche lustlos in den warmen Toast und versuchte dabei, den Empathen dankbar anzulächeln. Es tat ihm im Grunde unheimlich gut, so umsorgt und bemuttert zu werden. Und überraschenderweise war das Essen genau so, wie er es am liebsten hatte, auch wenn er nicht wirklich etwas davon schmeckte.
 

Schließlich setzte sich Farf mit an den Tisch. Schuldig aufmerksam beobachtend, begann auch er zu essen. „Und gleich wirst du versuchen, mir Kopfschmerzen zu verpassen, die sich gewaschen haben… Gleich wird geübt…“ Wieder kam ein leichtes Lächeln von dem Iren. Er schob sich eine Gabel mit Rührei in den Mund, erhob sich und stellte Schuldig einen Kaffee hin.
 

Ach herrje, auch das noch! Wie stellte Farfarello sich das eigentlich vor? Schuldig hatte doch schon seit... Monaten keine Telepathie mehr angewandt, geschweige denn versucht, irgendwem Schmerzen zuzufügen oder gar jemanden vollständig zu übernehmen. Trotzdem nickte er erst einmal tapfer und griff mit zitternden Fingern nach der Tasse, die er gleich darauf mit beiden Händen packen musste, damit er den Kaffee nicht verschüttete. Nach diesem Frühstück würde er sich als erstes einen ordentlichen Schluck Wodka genehmigen, beschloss er, damit dieser erbärmliche Zustand ein Ende nahm. Und dann konnte er immer noch weitersehen.
 

Als Farfarello aufgegessen hatte, erhob er sich und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Seine Tabletten spülte er widerwillig hinunter. Sie waren ein Muss, denn sonst würde Brad ihn wieder einsperren – aus Angst. Farf wandte sich wieder um und lehnte sich an die Arbeitsplatte, beobachtete das Häuflein Elend am Tisch. Als Schuldig fertig war, begann er aufzuräumen und alles an seinen Platz zurückzustellen. Das Geschirr kam in die Spülmaschine, danach bekam Schuldig noch einen Kaffee.
 

Nachdem er endlich auch die zweite Tasse ausgetrunken hatte, stand der Telepath auf und ging auf den Größeren zu, der immer noch lässig an der Küchentheke lehnte. "Danke!", raunte er leise und lächelte dabei schwach. "Ich geh mich jetzt erst mal anziehen. Danach können wir dann immer noch... üben." Für einen Moment hatte er das Bedürfnis, sich einfach wieder an den Anderen zu lehnen und sich wie ein kleines Kind von ihm festhalten zu lassen. Aber das hätte der Ire wohl nicht verstanden - verstand er selber ja kaum, wieso sich dieser Wunsch auf einmal in ihm breit machte.
 

Der Weißhaarige nickte leicht und strich noch einmal kurz durch das ungebändigte Haar. „Ich warte im Trainingsraum auf dich…“ Er lächelte noch einmal kurz, eine Geste, die nur Schuldig von ihm bekam, dann löste er sich von dem wohltuenden Anblick und ging mit einer Flasche Wasser hinüber in den Trainingsraum. Langsam aber sicher wurde dem Iren klar, dass es einige Tage dauern würde, bis er Schuldig so weit hatte, dass der wirklich mit einer auch nur minimal geringen Chance losziehen konnte, um den Helden zu spielen. Denn heute würde Farf ihn sicher noch nicht loslassen…
 

In seinem Zimmer angekommen, ließ sich der Deutsche erst mal auf sein Bett fallen und schnaufte frustriert auf. Warum war Siberian auch so gottverdammt dämlich gewesen und hatte sich entführen lassen?! Unbewusst tastete seine Hand nach der Flasche, die er neben seinem Bett stehen hatte und die er an die Lippen setzte, kaum dass er sie zu greifen bekommen hatte. Nach einem kräftigen Schluck der klaren Flüssigkeit, die seine Kehle hinunter brannte, ging es ihm doch schon um einiges besser... Als sich die Hitze wie eine Explosion in seinem Magen ausbreitete, setzte er sich wieder auf; ein leicht debiles Lächeln lag auf seinen Lippen, als er die Schublade seines Nachtkästchens aufzog und einen Beutel mit brauner Substanz sowie ein Päckchen Tabak herausnahm. In aller Seelenruhe, da er - wie immer - die Zeit vergessen hatte, begann er, den nicht grade kleinen braunen Klumpen mit dem Feuerzeug zu erwärmen...
 

Farf lehnte an der Wand und wartete. Doch allmählich machte sich ein Gefühl in ihm breit, das ihm sagte, dass etwas nicht stimmte. Sanfte Erleichterung und falsche Ruhe. Das Auge des Iren verengte sich und blitzte auf. Er starrte die Tür an und öffnete sie dann mit einer leicht zitternden Hand. Seine Hand zitterte? Na super… Eine Übelkeit der Aufregung machte sich in ihm breit und er wusste, dass sie nicht von ihm selbst ausging. Mit weichen Knien kam er schließlich an seinem Ziel an und trat ohne zu Klopfen in das Zimmer des Telepathen ein. Der Anblick, der sich ihm hier bot, ließ eine heiße Welle des Zorns in ihm aufkommen. Doch Schuldig schien ihn nicht mal zu bemerken. Mit zwei Schritten war er bei dem Jüngeren und schlug ihm alles aus der Hand. „Reiß dich endlich zusammen!!“, brüllte er und schnappte sich die Wodkaflasche. Mit ungebändigter Wut schleuderte er sie gegen die nächste Wand und packte Schuldig dann grob am Kragen des Bademantels. Drohend und gefährlich blitzte sein Auge auf. „Was tust du hier???“ Fest drückte er den Telepathen gegen die Wand und knurrte ihm die Worte förmlich ins Gesicht. „Was soll das??!“
 

Zutiefst erschrocken versuchte der Kleinere, sich aus dem harten Griff zu befreien, Panik flammte in seinen Augen auf. Diese Szene erinnerte ihn zu sehr an den Vorfall des vergangenen Tages. Sein Atem wurde hektisch, als er sich verzweifelt bemühte, aus der Watteschicht, die sein Gehirn zu umgeben schien, in die Realität zurückzukommen. Wie war die Frage des Anderen gewesen? Schuldig war sich sicher, dass er besser eine Antwort gab, auch wenn er nicht einmal wusste, worum es eigentlich ging. Unbestimmt fuchtelte er mit den Händen herum und stotterte: "Ich... Es... Also, weißt du..." Dann brach er einfach ab und zuckte vage mit den Schultern. Es war doch sowieso alles sinnlos.
 

Doch dem Iren war das alles hier nicht so egal, wie es Schuldig zu sein schien. Mit ungeahnter Kraft schleuderte er den Deutschen zu Boden. „Warum. Tust. Du. Das???“, fragte er ausdrücklich und mit hartem Blick auf den Telepathen hinabblickend. Doch Schuldig sah nicht so aus, als wenn er ihm eine Antwort geben würde. „Du bist so ein verdammter Schlappschwanz!!“ Mit langen Schritten ging Farf durchs Zimmer. Er nahm alles, was es hier an Medikamenten, Alkohol und anderem Drogenkram gab, an sich. Er brachte es in sein Zimmer, sicherte es so vor Schuldig und kehrte dann zu diesem zurück. „Steh auf!!“
 

Entsetzt und unfähig, sich zu rühren, hatte der Langhaarige zugesehen, wie sein Kollege all seine Schätze zusammenraffte und wegbrachte. Leise vor sich hin ächzend, da der Aufprall doch ziemlich schmerzhaft gewesen war, lag er immer noch auf dem Boden, als Farfarello wieder zurückkam. Wut über den vorwurfsvollen Ton des Anderen glomm in ihm auf. War das also der Dank, dass er dem Iren geholfen hatte, wo immer er nur gekonnte? Mühsam rappelte er sich auf, fixierte den Weißhaarigen dabei zornig. "Was bildest du dir eigentlich ein, verdammt?", schrie er den Größeren an, als er sich endlich vor ihm aufgebaut hatte.
 

Kalt lachte Farfarello auf. „Was ich mir einbilde?? Dass du ein undankbares, verdammtes Arschloch bist, das nicht genug Mumm in den Knochen hat, sich zu seinem Leben, seinen Gefühlen und seinen Pflichten zu bekennen!!“ Alle Sicherungen brannten durch. Schuldig sollte endlich wieder zu Sinnen kommen. Er packte den schwachen Telepathen im Nacken und sein fester Griff schmerzte richtig. Das zeigte nun auch dem letzten, dass der Ire nicht mehr spaßte. Er zerrte Schuldig mit sich ins Bad. „Du wirst dich jetzt endlich wieder sammeln und der Realität ins Gesicht blicken!!“, schnauzte er und schlug die Badezimmertür hinter ihnen zu. Er riss Schuldig den Bademantel weg und im nächsten Moment fand der Deutsche sich unter dem eiskalten Wasserstrahl der Dusche wieder. Das Farf dabei ebenfalls schon wieder nass wurde, war ihm egal. Er wollte nur Schuldig wieder zum klaren Denken bewegen – egal wie.
 

"AAAH!" Geschockt schrie der Telepath auf, als er das eiskalte Wasser auf seiner Haut brennen spürte. "Bist du wahnsinnig?" Verbissen kämpfte er gegen die erbarmungslose Hand an, die ihn wie eine Stahlklammer an Ort und Stelle hielt. Während er versuchte, den Anderen irgendwie zu erwischen, ihn zu schlagen oder zu treten und dabei mit seinem kaum vorhandenen Gleichgewicht kämpfte, wurde seine Haut vor Kälte krebsrot.
 

Der Anblick des Telepathen tat Farf einfach nur weh. Doch er blieb standhaft. Wie oft hatte er seine eigenen Gefühle nun schon verdrängt und sich so weiter gekämpft? Die Antwort darauf war ihm unbekannt. Kein Mensch konnte so weit zählen. Und er wusste was für ein Schmerz das war. Allerdings setzte er sich, im Gegensatz zu Schuldig, mit seinen Gefühlen auseinander und ließ ihnen freien Lauf, soweit es ihm möglich war. Er verdrängte sie nicht mehr.

Mit kaltem und erbarmungslosem Blick starrte er den Deutschen an. Eine ganze Weile noch hielt er den Mann unter dem eisigen Wasser, dann zog er ihn raus. Schuldigs Hass und Wut auf ihn war unerträglich groß geworden.
 

Der Deutsche klapperte förmlich mit den Zähnen, als der Ire ihn endlich von dem eisigen Wasserstrahl erlöste. Seine Lippen waren blau angelaufen und er bibberte am ganzen Körper. Doch in seinem Inneren tobte eine unbeschreibliche Hitze, eine Welle rot glühender Wut. Kaum hatte er sich soweit gefangen, dass er wieder selber stehen konnte, holte er aus und verpasste dem Anderen eine gehörige Ohrfeige. "Du tickst doch nicht mehr richtig!", brüllte er ihn rasend vor Zorn an.
 

Farfs Kopf wirbelte zur Seite. Jedoch nicht doll. Er wandte das Gesicht wieder zu Schuldig und lachte dunkel. „Das ist alles?? Für mehr reicht deine Wut nicht?? Du bist echt ein Schlappschwanz geworden. Wie kommt das? Hat Ken dich dazu gemacht? Dann hat er es nicht verdient, dass du ihn retten kommst, dann kann er ruhig drauf gehen…“ Er schüttelte abfällig den Kopf und warf Schuldig wieder seinen Bademantel zu. „Beweg deinen Arsch in den Trainingsraum!!“
 

Na, der Größere würde schon sehen, zu was seine Wut reichte. Rasch warf er sich den Bademantel über, rannte in sein Zimmer, schlüpfte schnell in einen schicken, weichen, weißen Jogginganzug und machte sich dann auf den Weg, dem Anderen eine Lektion zu erteilen. Donnernd krachte die Tür des ausgepolsterten Trainingsraums hinter ihm ins Schloss. "Mach dich auf was gefasst!", zischte er den Empathen giftig an. Vergessen war alles andere, nur noch der rot glühende Zorn hatte in seinem Denken Platz.
 

Zufrieden sah Farf den Mann an, als der auch den Trainingsraum betreten hatte. „Was? Denkst du tatsächlich, ich hab Angst vor einem schwachen Junkie wie dir??“ Sarkasmus ohne Grenzen schwang in seiner Stimme mit und er warf sein Hemd bei Seite. „Na los, Kleiner… trau dich. Aber denk dran, dass du mit gebrochenen Gliedmaßen rein niemanden retten kannst…“ Er grinste ihn herausfordernd an. Es war doch immer wieder ein Wunder, wie viel so eine Provokation doch helfen konnte.
 

Mit einem wütenden Knurren wollte sich Schuldig auf Farfarello stürzen, doch er musste einsehen, dass das eine denkbar schlechte Idee gewesen war, denn es war ein leichtes für den Iren, auszuweichen. Auch der nächste Angriff ging ins Leere und die Wut des Telepathen steigerte sich mit jeder Sekunde.
 

Mit flinken Sprüngen wich der Ire immer wieder aus. Und nicht nur das. Er bewegte sich so geschickt, dass Schuldig schließlich in einer Ecke stand und keinen Ausweg mehr hatte. Erst dann schlug Farf zu. Es zerriss ihn innerlich, doch er wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, Schuldig wieder auf die Beine zu bekommen. Der Schlag traf Schuldig blitzschnell und würde ihm ein Veilchen zur Erinnerung schenken. Im nächsten Moment machte der Ire wieder einen Satz nach hinten, um Schuldig wieder Platz zum Angreifen zu bieten.
 

Stöhnend ging der Kleinere in die Knie und hielt sich das geschundene Gesicht. Schmerzverzerrt und mit Tränen in den Augen sah er schließlich zu Farfarello auf. "Du Bastard!", knirschte er durch zusammengebissene Zähne. Ein wenig taumelnd kam er wieder auf die Beine, setzte zum nächsten, allerdings recht nutzlosen Angriff an.
 

Ungefähr zwanzig Minuten ging dieser ‚Kampf’. Dann beobachtete Farfarello, wie sein Gegner, offenbar am Ende seiner Kräfte angelangt, zu Boden ging und schwer atmend an der Wand lag. Er sah auf den Mann hinab und hockte sich schließlich vor ihn. Er selbst hatte nicht mal einen beschleunigten Atem. „Siehst du jetzt endlich ein, dass du ohne Training rein gar keine Chance hast, überhaupt noch deinen Job auszuüben?“, fragte er und seine Stimme sowie sein Blick war wieder sanfter. „Wie sollst du so Siberian befreien können…?“
 

Schweißüberströmt und keuchend hob der Telepath den Kopf. Er war erst einmal gar nicht in der Lage überhaupt zu antworten, dazu war er viel zu sehr damit beschäftigt, nach Luft zu hecheln. Dennoch blitzte schon wieder Wut in seinen Augen auf. "Es geht... dir doch… gar nicht... um Siberian", brachte er endlich krächzend heraus. "Du willst mich... doch nur am... Boden sehen."
 

Okay… Das war jetzt eindeutig zu hart für Farf. Er schluckte leicht und erhob sich. „Dann trainier alleine… dann sehe ich nicht, wie du kraftlos zusammen brichst, weil du dich nicht mehr halten kannst… Schlappschwanz…“ Farf trat aus dem fensterlosen Zimmer und schloss von außen ab. Dann sollte Schuldig alleine üben, sollte er alleine durch diesen Scheiß durchkommen, bis er bereit war.
 

Kraftlos ließ sich der Orangehead auf den Boden fallen und versuchte erst einmal krampfhaft, wieder zu Atem zu kommen. Er fühlte sich, als hätten sich sämtliche Muskeln in Brei verwandelt. Er war für den Moment unglaublich froh, allein zu sein und einfach nur daliegen zu können. Noch mehr trainieren? Er war doch jetzt schon am Ende...
 

~+~
 

Farfarello trug sein Hemd wieder, als er gegen Abend wieder in den Trainingsraum kam. Er trat mit ausdrucksloser Miene ein und blickte zu Schuldig hinüber. Ein Blick auf die Wasserflasche sagte ihm, dass diese halb leer war. Also hatte Schuldig wohl tatsächlich noch etwas trainiert. Er spürte, dass der Telepath noch immer nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen war, also wandte er sich wieder ab, ließ die Tür aber offen und verschwand in die Küche.
 

Gut, so wirklich hatte Schuldig nicht mehr trainiert. Vielmehr hatte er völlig fertig in seinem Eck gesessen und vor sich hingegrübelt. Es tat ihm leid, was er zu dem Anderen gesagt hatte. Aber nach wie vor war er auf den Iren wütend, vor allem auch darüber, dass der ihn so eiskalt eingesperrt hatte. Stinkig verließ er den Übungsraum, war gerade auf dem Weg in die Küche, da er nach diesem Tag wirklichen Hunger hatte. Doch im letzten Moment überlegte er es sich anders - er konnte und wollte Farfarello jetzt nicht unter die Augen treten. So schleppte er sich die Treppe wieder nach oben und ging in sein Zimmer.
 

Resigniert seufzte der Ire auf. Er hörte wie Schuldig Richtung Küche kam und schließlich doch wieder ging. Also füllte er sich sein Essen auf einen Teller und nahm sich Besteck. Wenn Schuldig solche Probleme damit hatte, mit ihm in einem Zimmer zu bleiben, würde der Ire sich eben in sein eigenes Zimmer verziehen. Im Vorbeigehen öffnete er Schuldigs Tür. Doch er trat nicht ein. „In der Küche sind Nudeln…“ Und damit ging er weiter und verschwand hinter der eigenen Zimmertür. Die ganze Zeit, in der Schuldig im Trainingsraum gewesen war, hatte Farf mit Kochen verbracht. Es war eine Katastrophe geworden, aber letzten Endes war er nun zufrieden mit der Tomatensoße und dem Hack. Er schloss seine Tür und setzte sich auf sein Bett. Lustlos begann er zu essen.
 

Fast automatisch stand der Angesprochene auf, um sich in der Küche sein Essen zu holen. Doch kaum hatte er die Klinke in der Hand, verließ ihn wieder sämtliche Kraft. Er allein in der Küche? Wie lange würde er wohl allein sein, bevor der Amerikaner auf die Idee kommen würde, ihm einen kleinen Besuch abzustatten? Nein, das ging nicht... In einer hilflosen Geste ließ er sich gegen die Wand sinken und schlug die Hände vor das Gesicht. Was sollte er nur tun? Auf irgendeine Art musste er über seinen Schatten springen - und entweder zu Farf gehen oder aber sich Brad stellen. Wobei ihm die Gegenwart des Iren um Längen lieber war.
 

Es war einfach nicht zu glauben, wie sehr die Gefühle des Telepathen ihm immer wieder entgegen sprangen. Der Weißhaarige begann leicht zu zittern und sein Teller fiel zu Boden. Ohne es wirklich zu realisieren, erhob er sich und trat aus dem Zimmer. Er brauchte nicht mal einen Blick in das Zimmer des Telepathen zu werfen um zu wissen, dass er sich nicht raustraute. Also holte er Schuldig sein Essen hoch. Leise klopfte er an, öffnete die Tür und blieb neben Schuldig stehen. In der Hand hielt er einen Teller mit duftendem Essen und Besteck. Eine Weile sah er auf den Mann hinab, dann trat er weiter ein und stellte den Teller auf dem Schreibtisch ab. Ohne noch etwas zu sagen oder Schuldig anzusehen, verließ er das Zimmer wieder und schloss die Tür leise hinter sich.
 

Kaum fiel die Tür ins Schloss, kam wieder Leben in den Telepathen. Er schoss wie angestochen in die Höhe. Eilig riss er die Tür wieder auf und trat auf den Gang und schloss den Anderen von hinten in die Arme. "Es tut mir leid!", raunte er leise, "Bitte bleib!"
 

Farf blieb stehen und senkte den Blick. Schweigend nickte er dann und drehte sich um. Er sah in die grünen Augen und küsste Schuldig auf die Stirn. Dann trat er wieder in dessen Zimmer ein und schloss die Tür hinter sich. „Du solltest das essen... Ich hoffe es schmeckt dir…“, sagte er leise und setzte sich auf den einzigen Sessel im Zimmer.
 

Das Essen, das der Weißhaarige gezaubert hatte, schmeckte sogar hervorragend. Erst als der Teller leer war, schaute Schuldig wieder auf, lächelte den Anderen schief an. "Das alles war in den letzten Tagen ein wenig viel", wollte er ein Gespräch anfangen. "Dabei weiß ich im Moment gar nicht, wo mir der Kopf steht..." Aber das war nur die Spitze des Eisbergs, wie er selbst sehr wohl wusste.
 

Farf beobachtete den Anderen und nickte bei seinen Worten leicht. „Ich will nur helfen… du solltest keine Zeit verlieren und demnächst Ken da raus holen. Sonst überlebt er das nicht…“ Er sah dem Telepathen in die Augen und seufzte leise. „Na los… bist du noch der starke Telepath, der du einst warst, oder nicht? Und pass auf was du sagst… Sonst geht der Kampf gleich wieder von vorne los…“ Er lächelte kurz schwach und sah den Anderen abwartend an.
 

"Ich weiß", nickte Schuldig zustimmend. Klar würde Eszett Ken nicht allzu lange am Leben lassen. Aber zaubern konnte er noch nicht. "Was erwartest du denn von mir?", fragte er dann ein wenig gereizter. Er wollte Ken doch helfen, er wusste nur nicht wie. Hilflos senkte er wieder den Kopf, dachte nicht einmal daran, dass er seine Kräfte überhaupt einmal ausprobieren könnte...
 

„Alles was ich erwarte ist, dass du dir wenigstens ein bisschen Mühe gibst!“ Farf war nicht weniger gereizt und blitzte den Jüngeren an. Wie konnte man nur so sehr in sich selbst zusammenbrechen? „Verdammt, Schuldig. Denkst du, ich merke nicht, dass es dir scheiße geht? Ich will nur nicht, dass es so bleibt… Aber ich will mich auch nicht mit dir streiten. Es ist alleine deine Sache… Ich helfe dir, wo ich kann, vorausgesetzt, du lässt dir helfen und zischst mich nicht jedes Mal an…“ Er erhob sich und nahm den Teller des Kleineren. „Leg dich hin… du siehst fertig aus….“, murmelte er noch und brachte den Teller dann in die Küche.
 

~tbc~

Befreiungsaktion

~+~ 4. Kapitel ~+~
 

Zehn Tage später hatte Farfarello tatsächlich das Wunder vollbracht: Schuldig war fit wie noch nie. Und er sprühte vor Unternehmungslust. Allerdings bezog sich das diesmal nicht auf einen Zug durch die Kneipen, sondern eher darauf, einem Haufen alter Säcke in den Allerwertesten zu treten. Unruhig hibbelte er auf der Rückbank des Wagens hin und her. Seinen Platz auf dem Beifahrersitz hatte er freiwillig einem reichlich verdutzten Nagi überlassen - er wollte seinem Leader noch immer nicht zu nahe kommen. Dennoch freute er sich einfach nur darauf, seinen Schatz wieder zu sehen.
 

Farf saß neben ihm und grinste stolz. Das hatte er in der Tat gut hinbekommen. Es hatte ihn noch ordentlich Schmerz gekostet. Weniger weil Schuldig immer besser wurde. Viel eher lag es daran, dass Schuldig in den letzten Tagen doch noch ziemlich oft ausgerastet war. Doch Farf konnte es ihm nicht mal wirklich verübeln. Immerhin hatte der Ire ihn von heute auf morgen auf Entzug gesetzt und ihn zum täglichen Training verdonnert. Endlich waren sie an ihrem Ziel. Mit einem letzten Blick auf Schuldig und einem leichten Grinsen stieg er schließlich aus und schloss die Tür.
 

Schneller als erwartet befanden sich die vier Männer in dem Gebäude. Konzentriert schloss der Telepath die Augen und atmete tief durch, als er seine mentalen Fühler ausstreckte. Unwillkürlich erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Er hatte gefunden, nach was er gesucht hatte... Doch dann ächzte er überrascht auf. Ken ging es relativ gut, er war nur... Nein, das musste jetzt ein Irrtum sein. "Ich bin in ein paar Minuten wieder da!", rief Schuldig den anderen zu und noch ehe irgendwer etwas erwidern konnte, war er verschwunden und auf dem Weg zu seinem Weiß.
 

Brad setzte an, etwas zu sagen und dem Telepathen nachzusetzen, doch augenblicklich hielt Farf ihn auf und sah ihn tadelnd an. „Ich denke, wir haben anderes zu tun!“ Und Brad nickte leicht. Mit finsterer Miene sah er Schuldig hinterher, fast als wenn er genau wüsste, wo der hin wollte. Doch dann führte er die anderen beiden in einen Schatten. Ohne Schuldig würden sie es nicht schaffen, das war sicher. Und so blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten…
 

Leise schlich sich der Orangehaarige durch die Gänge, seine Aufmerksamkeit war so hoch wie noch nie. Endlich war er an seinem Ziel angekommen, jetzt blieb ihm nur zu hoffen, dass ihm die Tür nicht all zu viele Probleme bereiten würde. Aus dem Raum hörte er leises Stöhnen, das seine Entschlusskraft noch einmal steigerte. Mit einer geschickten Drehung trat er die Tür ein, dass das Holz nur so splitterte. Nur eine Sekunde später stand er vor seinem Liebsten und starrte ihn mit großen Augen an. Anscheinend hatte er sich doch nicht geirrt...
 

Der Raum war fast leer. Nur ein Bett stand hier. Und auf diesem: Ken. Die Arme am Kopfende befestigt und ein gequälter Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. Er wand sich auf dem Bett und schien sich verzweifelt zwischen den eigenen Beinen zu reiben. Doch ohne Erfolg. Wieder ein verstörtes Stöhnen von dem brünetten Japaner. Er bäumte sich auf. Die Tatsache, dass er vollständig entkleidet dalag, ermöglichte es Schuldig, den Grund für sein Verhalten zu erkennen. Kens harte Erregung pulsierte gierig und verzweifelt. Doch Ken hatte keine Chance der Erlösung. Ein schimmernder Penisring verhinderte das. Ken bemerkte nicht mal, dass die Tür eingetreten wurde und sein heiß geliebter Telepath ihn anstarrte, so benebelt war er. Zwei Kameras waren auf ihn gerichtet, doch auch die störten ihn inzwischen nicht mehr wirklich…
 

Überrascht fuhr sich der Schwarz durch die Haare und atmete noch einmal tief durch. Das Bild, das sich ihm bot, schien ihm direkt in den Unterleib zu schießen. "Ken...", versuchte er den Braunhaarigen anzusprechen, sah jedoch sehr schnell, dass sein Geliebter ihn nicht wirklich wahrnahm. Sich gierig über die Lippen leckend, trat er auf den Liegenden zu, ließ seine Hand begehrend über den schönen, erregten Körper gleiten. Das Stöhnen wurde drängender, als seine Finger die feuchte Spitze umkreisten.
 

Ken riss die Augen auf. Ein lauter Schrei entfuhr ihm und er presste die Hüfte hoch. Verschleiert sah er den Mann an. „Ha~ Schu…“, keuchte er und sein Körper erzitterte. Seine Erregung schmerzte unglaublich, doch das war zweitrangig. Lust und Hitze schossen durch seinen Körper und er wand sich noch mehr, bäumte sich auf und zerrte an deinen Fesseln. Seine Handgelenke waren wund und wiesen darauf hin, dass er hier schon eine ganze Weile gefangen war. Seine Muskeln spielten unter der verschwitzten Haut und flehend sah er den Anderen an. „Bitte…“, bettelte er mit dunkler Stimme.
 

Schlagartig fiel dem Langhaarigen das Atmen ebenso schwer wie das Denken. Wenn er bedachte, wie lang sein letztes Mal schon her war... Fahrig fummelte er seine Hose auf und kniete sich zwischen Kens Beine, die der Kleinere bereitwillig weit spreizte. Ken war so heiß, dass er eigentlich gar keine Vorbereitung mehr nötig gehabt hätte, dennoch sorgte der Spieltrieb des Deutschen dafür, diesen Anblick auszukosten. Gierig eroberte er mit einem Finger das Innere seines Kätzchens, reizte den Anderen damit nur noch mehr.
 

Zuerst in dem Glauben endlich zu bekommen was er wollte, spreizte er die Beine weit und hob die Hüfte an. Er warf den Kopf zurück stöhnte laut auf. Doch das war nichts. Er spürte den Finger zwar, aber er wollte mehr. Heiß drängte er sich gegen den Finger. „Mehr…“, presste er hervor und sah wieder flehend auf. „Viel… mehr…“ Wie ein wildes Tier riss er an seinen Fesseln, wand sich und versuchte frei zu kommen. So sehr in Ekstase hatte nicht mal Schu ihn je erleben können.
 

Okay, wenn Ken wirklich meinte... Schuldig zog den Finger zurück, hob Kens Hüfte ein wenig mehr an und drang mit gleichmäßigem Druck in den Anderen ein. Für eine Sekunde verdrehte er die Augen vor Lust. Ken war so... heiß und eng, umschloss ihn kraftvoll und massierend. Wenn der Telepath jetzt angefangen hätte, sich zu bewegen, wäre er höchstwahrscheinlich sofort gekommen. Mit aller Macht beherrschte er sich, hielt sich still in der berauschenden Enge des Jüngeren.
 

Wieder stöhnte er dunkel auf. Doch Ken hielt nicht viel davon, dass Schuldig sich nicht bewegte. Er spannte sich an, um ihn noch deutlicher zu spüren und drängte sich ihm weiter entgegen, bewegte die Hüfte rauf und runter, entfernte sich und drückte sich wieder dicht an ihn. „Ah… mach!!“
 

Es blieb dem Telepathen nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen. Aufstöhnend begann er, sich kraftvoll in dem Anderen zu bewegen, jedes einzelne Geräusch seines Liebsten trieb ihn mehr in den Wahnsinn. Geistesabwesend streichelte er die harte Erregung des Weiß, spürte das unablässige pulsieren in dem geschwollenen Fleisch.
 

Keuchend und stöhnend bewegte er sich gegen den Telepathen, flehte immer wieder nach mehr, der Schweiß rann ihm übers Gesicht. Doch nicht nur Schweißperlen. Auch Tränen der Verzweiflung entwischten ihm nun. „Ah… oh Gott….“, keuchte er und blickte wimmernd zu Schuldig auf. „Ich…kann nicht…mehr…“ Gepeinigt und gequält fiepte er immer wieder auf.
 

Als Schuldig fühlte, dass es auch bei ihm nicht mehr allzu lange dauern würde, ließ er den metallischen Ring um Kens Glied aufschnappen und presste sich gleichzeitig tief und hart in den glühenden Tunnel. Kens wilder Aufschrei ließ ihn wissen, dass er zielsicher auf dessen Sweetspot getroffen haben musste. In dieser Position verharrte er einige Augenblicke.
 

Nur den Bruchteil einer Sekunde später schrie er wieder willig auf, riss an den Fesseln und ergoss sich lange und wohltuend über ihrer beiden Körper. Soviel Kraft und Energie steckte dahinter, dass er sogar bis über Schuldigs Lippen spritzte. Er sackte zitternd zurück und schnappte nach Luft. Doch noch immer wollte seine Erregung nicht wirklich vollständig abklingen. Seine Handgelenke bluteten leicht, doch Ken rührte sich nicht mehr wirklich.
 

Auch der Schwarz stürzte bei diesem Anblick über die Klippen. Zitternd hielt er sich davon ab, sich einfach auf Ken sinken zu lassen, schwer atmend zog er sich zurück, brachte seine Hose wieder an Ort und Stelle und machte sich daran, zuerst Kens Fesseln zu lösen und dann dessen Klamotten zu suchen und den Kleineren anzuziehen. Mit seinem Schatz auf den Armen kam er zu seinem Team zurück.
 

Ken zitterte am ganzen Leib. Doch als sie an die frische Luft traten, kam er langsam wieder zu sich. Mehr oder weniger. Er sah zu dem Deutschen auf und sanft leckte er ihm über die Ohrmuschel. „Du hast mich gerettet…“, hauchte er leise und viel zu verführerisch gegen das feuchte Ohr. „Danke…“ Sanft glitt seine blutige Hand über die Brust des Schwarz und kniff ihm dann leicht in die Brustwarze. Sanfte Küsse verwöhnten den Hals des Anderen und er biss leicht zu.

Den blitzenden Blick Brads und das leichte Grinsen Farfarellos bemerkte er gar nicht. Und auch Nagis gerötetes und verwundertes Gesicht interessierte ihn reichlich wenig.
 

Behutsam bettete Schuldig seine süße Last auf die Rückbank des Wagens, strich ihm sanft über die Wange und lächelte ihn an. "Warte hier und beweg dich keinen Millimeter raus, egal was passiert, hörst du? Ich bin gleich wieder da..." Damit drehte er sich wieder zu seinem Team um, grinste böse. "Jetzt können wir den alten Idioten in den Arsch treten." Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er mit stolz erhobenem Kopf zurück in das Eszett-Hauptquartier.
 

Farf beobachtete das Ganze und seufzte leise. Mit einem letzten Blick auf Ken folgte er dann seinem Team und umschloss mit beiden Händen schon die Messer. Gefährlich blitzten sie im Mondlicht auf. Auch Brad schien recht angepisst und wirkte, als wenn er jetzt dringend seinen Zorn abbauen müsste. Farf beobachtete Schuldig und spürte zweifellos, dass es ihm besser ging. Der Gedanke, dass sein Geliebter endlich frei war und im Wagen auf ihn wartete, schien den Telepathen richtig zu beflügeln.
 

Bösartig grinsend fing der Deutsche an, mit den Menschen in dem Gebäude erbarmungslos aufzuräumen. Er wütete in einem Hass, wie er ihn noch nie zuvor gespürt hatte. Dass er seine Kameraden im Rücken wusste, gab ihm die Sicherheit, die ihm auf Grund seiner Lebensweise in den letzten Monaten gefehlt hatte. Und Ken... Der Braunhaarige war schließlich der Auslöser für seine Veränderung gewesen. Unglaublich, was man aus Liebe so alles schaffen konnte.
 

Nur ein einziges Mal musste Farf seinem Telepathen aus der Patsche helfen. Im rechten Augenblick noch trat er einem Schützen die Knarre aus der Hand und schlitzte ihm gekonnt die Kehle auf. Auch ihm tat es gut, mal wieder etwas Dampf abzulassen, die Angst und die gequälte Überraschung der Opfer zu spüren war ein Genuss, auf den er in letzter Zeit zu lange hatte verzichten müssen. Doch dann war alles vollbracht und Nagi machte sich daran, die Fotos zu schießen, die als Beweis galten, dass der Auftrag ausgeführt war. Farf stand da und wischte das Blut von seinen geliebten Klingen. Wie immer hatte er sich am meisten eingesaut, doch es störte ihn nicht wirklich.
 

Im Wagen nahm der Deutsche seinen Weiß auf den Schoss, lehnte sich mit ihm zusammen an den Weißhaarigen an, den er dankbar anstrahlte. Der Auftrag war einmalig gut verlaufen, und wenn Brad sein Wort hielt, würde sein Konto jetzt um 25 Millionen anwachsen. Geistesabwesend strichen seine Hände über den noch immer leicht zitternden Braunhaarigen.
 

Ken schmiegte sich genießend an den Schwarz. Wo er genau war und dass um ihn her nur seine Feinde waren – abgesehen von Schuldig – bemerkte er nicht mal wirklich. Seine zerstochenen Armbeugen machten deutlich, dass in den letzten Tagen nicht grade wenig Nadeln ihren Weg in seine Venen gefunden hatten. Und das war wohl auch der Grund, wieso Kens Denken noch nicht wieder ganz hergestellt war. Ein leises Keuchen kam von ihm, als Schuldig seine Brustwarze nur minimal verfehlte und er streckte sich leicht gegen die Finger.

Brad beobachtete das Szenario missbilligend im Rückspiegel. Da saßen sie. Drei junge Männer, nah bei einander: Ken in Schuldigs Armen, immer wieder aufkeuchend und seufzend, Farf mit wachendem Blick und einen Arm um Schuldig gelegt, und natürlich der Telepath mit seinem selbstzufriedenen und triumphierenden Grinsen auf den sinnlichen Lippen.
 

Obwohl er nicht unbedingt Wert darauf legte, sah der Telepath den Blick seines Leaders nur zu genau und konnte sich grade noch zusammen nehmen, ihm nicht eine spöttische Grimasse zu zeigen. So kuschelte er sich nur noch ein wenig mehr an seinen besten Freund und legte die Arme enger um seinen Geliebten. Er fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Für Ken hatte er wahrhaftig viel riskiert und geschafft. Er war dem Brünetten dankbar, dass er ihn wieder auf den richtigen Weg gebracht hatte.
 

Es dauerte eine ganze Weile, doch schließlich hielt Brad mit quietschenden Reifen. Ohne noch jemanden anzusehen oder etwas zu sagen stieg er aus, knallte die Tür zu und ging mit harter Miene ins Haus. Ken sah auf und in die grünen Augen des Telepathen, schmiegte sich näher an ihn und schloss die Augen dann langsam wieder. Er streichelte über den schönen Körper. Farf schmunzelte und öffnete die Tür. „Willst du ihn hier behalten?“ Der Ire half den beiden aus dem Wagen, sodass Ken sich nicht wirklich von Schuldig lösen musste.
 

Vage zuckte der Langhaarige mit den Schultern. "Vorläufig, ja. Warum auch nicht?", fragte er zurück. Das würde die Bestrafung für den Amerikaner sein - ihn in seinem Glück zu sehen. Mit Ken auf den Armen trat er in das Haus, ein böses Grinsen schlich über seine Lippen. Oh ja, er würde Brad bestrafen - mit jedem Lustgeräusch, das Ken von sich geben würde.
 

Farf seufzte lautlos und sah den beiden nach. Ihm wurde schwer ums Herz, doch er ließ sich das nicht lange anmerken. Gefolgt vom immer noch leicht verwunderten Nagi, betrat er schließlich auch die Villa und verschwand in seinem Zimmer. Er spürte deutlich, wie glücklich Schuldig war, spürte dessen Genugtuung. Mit einem leichten Lächeln zog er sich um und ließ sich aufs Bett sinken…
 

Ken hingegen genoss vollkommen die Nähe des Mannes. Er sah zu Schuldig auf und grinste leicht. „Du siehst toll aus…“, hauchte er und fuhr durch das lange Haar seines Geliebten. Oh ja… Schuldig sah wirklich gut aus. Kaum dass sie in dem Zimmer des Telepathen angekommen waren verschloss der Weiß wieder Schuldigs Lippen und schmiegte sich der Länge nach an ihn.
 

Wie von Schuldig beabsichtigt, hallten kurz darauf die Lustschreie des Weiß durch die Schwarzbehausung. Und es blieb nicht bei dem einen Mal. Erst spät in der Nacht gaben die Beiden Ruhe und schliefen erschöpft und zufrieden in enger Umarmung ein.
 

~+~
 

Am nächsten Morgen wachte Ken mit unglaublichen Schmerzen auf. Ihm tat alles weh, nicht zu letzt der Hintern. Ein leises Wimmern kam von ihm und desorientiert sah er sich um. Wo war er? Langsam kam die Erinnerung wieder und geschockt saß er da. Dann erkannte er erst den Telepathen neben sich und schluckte schwer. // Das gibt’s doch nicht… Oh man…// Vorsichtig und Halt suchend kuschelte er sich an Schuldig und zitterte leicht.
 

Der Telepath bemerkte im Schlaf die verstärkte Wärmequelle, schmatzte leise und schlang die Arme fest um den Körper neben sich. Nach und nach jedoch spürte er das beständige Zittern und hörte letztendlich auch das leise Wimmern, was ihn seufzend die Augen aufschlagen ließ. Sofort strahlte ein verliebtes Lächeln über sein Gesicht. "Morgen, Schatz!", nuschelte er verschlafen.
 

Ken zuckte leicht zusammen und sah auf. „Morgen…“, murmelte er und senkte den Blick wieder. Scheiße, war das peinlich. Hatte Schuldig ihn wirklich so aufgefunden, wie er es in Erinnerung hatte? Nein… Das konnte doch nicht wahr sein. Er wusste nicht, was er sagen sollte, wusste nicht wo er hinsehen sollte, und schloss die Augen einfach wieder, rollte sich langsam zusammen.
 

"Hey, Schatz!", versuchte der Telepath den Jüngeren zu beruhigen, strich ihm dabei zärtlich über den Rücken. "Es ist vorbei. Ich hab dich da rausgeholt. Du bist in Sicherheit." Wieder strahlte er den Braunhaarigen an. "Du brauchst keine Angst mehr zu haben."
 

Ken sah den Anderen an und vergrub dann beschämt das Gesicht im Kissen. „Wie peinlich…“, murmelte er kaum hörbar und klammerte sich an Schuldig. Dann riss er den Kopf wieder hoch und sah Schuldig misstrauisch an. Hatte er eben richtig gehört? Schatz? Seine Augen glitzerten leicht und dann überfiel er den Mann praktisch, stürzte sich auf ihn und presste seine Lippen auf die des Anderen.
 

Glücklich schloss Schuldig die Arme um seinen Liebsten. "Es tut mir leid, dass ich so lang gebraucht hab, bis ich es verstanden hab", bat er leise, nachdem der berauschende Kuss geendet hatte. "Aber dafür gebe ich dich jetzt nicht mehr her!" Das hatte er auch wirklich nicht vor, schließlich hatte er für den Braunhaarigen viel zu viel in Kauf genommen.
 

Ken lächelte den Orangehaarigen glücklich an und ignorierte die Schmerzen einfach. „Ich… Ich liebe dich…“, wisperte er leise und kuschelte sich nah an den Anderen. „Lass mich nie wieder los…“ Glücklich schloss er die Augen wieder und genoss einfach diese unglaubliche Nähe des Telepathen und dieses Gefühl, nicht mehr nur ein Spielzeug für den Mann zu sein, den er nun schon so lange liebte.
 

~tbc~

Freunde?

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Entdeckung

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Amerika

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And the winner is...

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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2008-06-17T22:42:03+00:00 18.06.2008 00:42
Ok ich muss zugeben, es ist irgendwann etwas verwirrend wer hier nun mit wem...aber andererseits auch äußert interessant. Fast erwartet man, dass die Partner nun nochmal getauscht werden, Farf zu Brad und Nagi zu Schu...ne Moment das hatten wir ja schon teilweise...ich sag doch verwirrend, aber auf eine angenehme Art und Weise.
Bei dieser Länger einer FF ist es natürlich verständlich, dass man den Überblick etwas verliert und somit auch nicht außergewöhnlich, dass die Rechtschreibfehler zunehmen, aber auch das tut dem Ganzen keinen Abbruch, schließlich kann man noch erahnen was ihr meint!^^
Im Großen und Ganzen finde ich diese FF sehr gelungen, Gefühle und Situationen sind ausreichend und fantastisch beschrieben, auch die Gefühlsregungen des Leseres werden angesprochen, so sitzt man einmal mit einem breiten Grinsen davor und beim nächsten mal schon wieder etwas melancholisch. Ihr habt das hier wirklich gut gemacht, Respekt, sowas schafft nicht jeder! Also macht weiter so! *Daumen hoch*
Von:  Sunny
2007-05-26T14:41:57+00:00 26.05.2007 16:41
Also so eine Aktion von Ken und Schu bei einem Auftrag von Schwarz hätte ich ja jetzt nicht gedacht XD
Aber na gut, wenn Ken Abhilfe braucht wollen wir ihm das doch nciht verwehren, nicht?
Tja und Brad hat jetzt auch sein Fett weg.
Schuldig hat sich da ja eine schöne Strafe ausgesucht >.<
Und das Chibi von Schwarz scheckt überhaupt nciht was los ist... der Arme T^T
Wäre aber lustig wie er darauf reagieren würde, wenn er es erfährt.
Farfarello tut mir Leid, aber er wir auch noch an die Reihe kommen.
Und das Wichtigste ist jetzt, dass Schu und Ken endlich vereint sind.
Von:  Sunny
2007-05-19T12:38:06+00:00 19.05.2007 14:38
Oh mann, das war wieder sehr ereignisreich gewesen.
Farf tut mir ein wenig Leid.
Er will Schuldig doch nur helfen und was macht der?
Schnautzt ihn an. Das ist irgendwie nicht fair...
Freu mich aufs nächste Chap^^
Von:  Sunny
2007-05-19T11:32:38+00:00 19.05.2007 13:32
Einen Tag und den nächsten Abend nicht im I-Net und dann gleich zwei Kapis. Ich kann das nicht fassen...
Und wie konnte Brad das nur machen?
Der ist doch jetzt vollkommen verrückt gweorden.
Schade, dass Farf nicht gleich dazwischen gegangen ist.
Aber es ist gut das er Schuldig hilft, die braucht er auch jetzt.
Ich hoffe nur, dass Schuldig schnell darübe hinweg kommt und das Brad noch sein Fett wegbekommt, aber nicht stirbt oder aus den Freundeskreis ausgeschlossen wird.
Von:  Sunny
2007-05-08T04:48:06+00:00 08.05.2007 06:48
Ha noch eine gefunden^^
Uiuiuiui, also Schuldig lässt auch nichts anbrennen. Doch verletzt er so die Gefühle von Ken und dieser lässt es auch noch durchgehen.
Ach KenKen...
Ich hoffe das du bald weiter schreibst x3


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