Teil 1
Kapitel: 1/3 bzw. 2
Gähnend kam die 24 jährige Lehrerin aus der Ninja Akademie.
Es war bereits 23 Uhr und der Mond stand in voller Pracht am wolkenlosen Himmel. In dieser Nacht leuchtete er besonders hell und die Sterne schienen auch ihr Bestes zu geben.
Anko Mitarashi war der Name dieser Frau, die um diese Zeit so mutterseelenallein in der Schule gesessen hatte. Sie hatte noch etwas für den Hokage erledigen müssen und musste somit länger bleiben. Doch dass es so spät werden würde, damit hatte sie nicht gerechnet.
Nun ja... Jetzt konnte man es aber auch nicht mehr ändern und so ging sie langsam nach Hause.
Ihre Augen taten ihr schon weh, vom vielen lesen und Zettel durchschauen. Außerdem war sie hundmüde und morgen musste sie schon wieder um fünf Uhr morgens hier sein! Das hieß sämtliche Wecker auf vier Uhr zu stellen und zu hoffen, dass sie aufwachen würde. Dann ca. eine halbe Stunde noch kurz wegzudösen und um halb fünf dann erschrocken bemerken das sie schleunigst aufstehen musste, um noch rechtzeitig zu kommen. Meistens aß sie ihr Frühstück eh auf den Weg zur Akademie.
Nun ja… zurzeit hatten sie eben viel Arbeit dort, da das neue Jahr anfing und viele neue kleine Ninjas kamen. Wenn da dann noch etwas von Tsunade kam… musste man halt Überstunden machen.
Wieder einmal gähnend latschte Anko ihren Weg entlang. Noch konnte sie sich nicht so recht entscheiden ob sie jetzt nach Hause schlafen, gehen sollte oder kurz noch nen Abstecher in einen Schnellimbiss, da sie auch ziemlichen Hunger hatte. Nach langem hin und her entschied sie sich aber etwas zu Essen, um nicht die ganze Nacht wach zu liegen, wegen ihres knurrenden Magen. Daheim hatte sie nämlich so gut wie gar nichts. In ihrem Kühlschrank herrschte gähnende Lehre und in ihrem Brotschrank war seit gut 2 Wochen kein einziges Stück Brot mehr zu sehen gewesen.
Bei ihr, so ziemlich um die Ecke lag Ichiraku, ein leckerer Ramenladen, den sie heute noch besuchen würde.
Gute 15 Minuten brauchte sie von der Akademie bis dahin, außer sie lief, was aber ihrer Meinung nach zu anstrengend war. Vor allem in der früh und so spät in der Nacht.
Nun endlich war sie am Ramenladen angekommen. Glücklich dass sie endlich was zu essen kriegen würde, setzte sie sich auf einen der Hocker und bestellte einmal Miso-Ramen.
Beim Warten schlief sie schon fast ein, als sich plötzlich jemand neben sie setzte. Bei dem Anblick des jungen Mannes, der sich neben sie gesessen hatte wurde die Schwarzhaarige schlagartig rot und war wieder hell wach. Schnell sah sie weg und hoffte dass die Röte gleich wieder verschwinden würde.
Sie kannte diesen Mann. Sehr gut sogar, um ehrlich zu sein. Es war Kakashi Hatake. Ein Lehrer genau wie sie, doch er arbeitete nicht in der Akademie, sondern erledigte mit seinem dreiköpfigen Team Aufträge.
„Guten Abend, Anko-san.“, begrüßte der Silberhaarige sie. „Guten Abend.“, sagte Anko und lächelte ihn an. Zum Glück war sie jetzt nicht mehr so rot. Er bestellte sich ebenfalls Ramen und fragte sie dann: „Was machst du hier um diese Zeit noch?“ „Ich hatte noch etwas für den Hokage erledigen müssen und bin nicht zum Essen gekommen.“, lächelte sie zurück. Zum Glück hatte sie wenigstens immer ihre Stimme unter Kontrolle, wenn er da war.
Heimlich war sie schon seit gut einem halben Jahr in ihm verknallt. Er war auch einfach faszinierend! Mit seinem Mundtuch und seinem einem Sharingan. Doch wohl nie würde sie es schaffen, ihm zu sagen was sie fühlte. Für so etwas war sie wohl einfach… zu schüchtern.
„Du bist nicht zum Essen gekommen?“, fragte er sie überrascht. „Ja, ist ziemlich viel los zurzeit und wenn dann auch noch vom Hokage etwas kommt, hab ich viel zu tun!“, seufzte sie und brach ihre Stäbchen auseinander. Dann kamen auch schon ihre Ramen. Fröhlich endlich was zu essen zu bekommen, nahm sie sie entgegen und begann auch sogleich glücklich drauf los zu essen. Doch plötzlich viel er etwas ein! Kakashi saß neben ihr und aß ebenfalls Ramen und das hieß, er hatte sein Mundtuch herunten. Man konnte auch wirklich sagen sie war neugierig. Alles mochte sie immer wissen und oft hackte sie solange nach, bis man ihr es sagte. Doch Kakashis untere Hälfte des Gesichtes war ein wohlbehütetes Geheimnis. Für jeden aus Konoha. Und da er noch nie eine Freundin hatte… konnte so jemand auch schlecht Auskunft geben. Langsam schielte sie zu ihm rüber, doch sein Gesicht war leider nicht zu sehen. Dann sah sie auf die Schüssel und das überraschte sie dann doch! Sie war leer! Kakashi musste seine Ramen schon gegessen haben!! „Wow!“, staunte Anko leise und starrte noch immer die leere Schüssel an. Kakashi sah lächelnd zu ihr rüber. „Was?“, fragte er dann. „Naja… ich mein… du hast deine Ramen ja echt verdammt schnell gegessen!“ „Och… das ist nicht schwer.“, grinste er. „Aja.“, sagte sie nur darauf und immer noch verwundert darüber. Ein wenig enttäuscht war sie schon, doch konnte man nun auch nichts mehr daran ändern und so aß sie weiter. „Was machst du eigentlich noch hier?“, fragte sie ihn dann. „Ich bin gerade mit meinem Team von einer Mission zurückgekommen und ich hatte noch Hunger.“, erklärte er. „Und wie verlief die Mission? War sie erfolgreich?“ „Na ja… sie verlief ein bisschen holprig, da sich Naruto und Sasuke wieder in die Haare kriegten, aber wir haben es geschafft.“, sagte er dann eigentlich recht fröhlich und sah zu ihr.
Nach kurzer Zeit war sie ebenfalls mit Essen fertig, gähnte und streckte sich erst einmal herzhaft. „Na? Schon so müde?“, fragte er und lächelte sie an. „Du spinnst wohl! Sitz du erstmal den ganzen Tag im Büro und mach irgendeinen scheiß Schreibkram!“ „Nein danke! Muss nicht unbedingt sein, aber da glaub ich dir gerne das du müde bist.“ „Jaaa… und morgen muss ich schon wieder um fünf Uhr in der Akademie sein.“, murrte die Schwarzhaarige und verschränkte ihre Arme auf dem Tisch. Darauf legte sie dann ihre Stirn und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. „Na?“, sagte er und klopfte ihr aufmunternd auf den Rücken, „Das wirst du schon überleben!“ Sofort wurde sie ein bisschen rot und ihr Herz begann schneller zu schlagen, aber zum Glück konnte er das weder sehen noch hören!
„Ja hoffen wirs.“, antwortetet sie daraufhin nur. „Mm…“, schien Kakashi zu überlegen. „Wann bist du denn morgen fertig?“, fragte er dann. „Um…ca. 4 Uhr wenn’s gut geht.“ „Ok, dann sagen wir um 5 Uhr bei der Eisdiele um die Ecke.“ Verdutzt blickte Anko auf und starrte ihn ungläubig. „Was?“, fragte sie dann nur mehr etwas zögerlich. „Na, ich hab grad beschlossen, dass ich dich morgen auf ein Eis einlade!“, lächelte er. „Öh-öhm… ja gerne!“, sagte sie dann zu und lächelte.
Sie freute sich wirklich sehr darauf! Kakashi hatte sie auf ein Eis eingeladen! Ihr Herz raste wie sonst was und am liebsten würde sie jetzt in die Luft springen und Purzelbäume schlagen.
„Naja… also ich geh dann!“, sagte Kakashi, stand auf und hob die Hand zur Verabschiedung.
„Bis morgen dann!“, lächelte er. „Ja bis dann!“, lächelte sie zurück und schon war er weg.
Mit noch etwas Herzklopfen bezahlte sie dann auch und verließ den Ramenladen. Unterwegs zu sich nach hause streckte sie sich noch einmal und daheim dann zog sie sich nur noch kurz aus, ein T-shirt an und lies sich auf ihr Bett fallen. Es dauerte nicht lange bis sie zufrieden lächelnd einschlief. Morgen, ja morgen würde ein super Tag werden! Das wusste sie genau!
Teil 2
Teil 2
Gähnend legte die Schwarzhaarige den letzten Zettel beiseite und lies ihre Stirn auf ihren Schreibtisch krachen. „Geschafft!“, seufzte sie ausgelaugt. Iruka der gegenüber ihr, an seinen eigenen Tisch saß, lächelte. „Dann geh doch jetzt und ruh dich und vor allem schlaf dich mal wieder richtig aus!“ „Jaaaa!“, gähnte sie, setzte sich auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte sie den Braunhaarigen, da sie keine Uhr hatte. „Ähm…“, er sah auf die Uhr auf seinem Schreibtisch. „fast halb sechs“ „WAS?“, rief Anko erschrocken, „Verdammt!!“ Schnell sprang sie auf und warf sich schnell im Hinausstürmen ihren Mantel über. „Bin dann weg! Bis Morgen, Iruka!“, rief sie noch. Verdutzt starrte dieser ihr hinter her. Was hatte sie nur?
Schnell rannte sie die Treppen hinunter zum Ausgang. Im Vorbeirennen grüßte sie noch den ein oder anderen. Als sie schon durch die Tür rannte, hörte sie noch von hinten ein: „Pass draußen auf Anko!“ Sich leicht wundernd sah sie noch nach hinten, von wem dieser Satz stammte, doch hätte sie das doch lieber nicht getan. Als sie wieder nach vorne sah, wusste sie warum sie aufpassen sollte. Ein paar Handwerker transportierten mal wieder eine neue Fensterscheibe ins Haus. /Oh shit!/, dachte sich die Schwarzhaarige. Bremsen konnte sie nicht mehr, da sie zu schnell dran war, also sprang sie irgendwie auch aus reinem Reflex mit einer Rolle vorwärts darüber. /Ha! Geht doch!/ Sie lächelte kurz, kam auf dem Boden geschickt auf und --WUSCH-- zog es ihr einen ihrer Füße weg. Hart kam sie auf dem Steingrund auf und verfluchte sogleich diese dumme Bananenschale, die es einfach wagte, ihr im Weg zu legen.
Murrend stand sie wieder auf und rieb sich erstmal ihr Hinterteil. Es hatte doch ganz schön wehgetan.
Plötzlich stockte sie. Sie hörte ein ihr sehr wohl bekanntes Lachen. Langsam drehte sie ihr Gesicht zu demjenigen und schlagartig wurde sie rot. Kakashi stand da an einer Mauer gelehnt und lachte leise. Über sie! Am liebsten würde Anko jetzt im Boden versinken, da ihr dies gerade mehr als nur peinlich war.
„W-was machst du hier?“, fragte sie und konnte ihm gar nicht in die Augen sehen. „Na ja… ich war bei der Eisdiele und fand dich nicht vor, da dachte ich das du noch hier bist und wie ich sehe, hatte ich wohl recht.“, grinste er. „U-und warum bist du mal pünktlich!?“, fauchte sie und versuchte so normal, wie immer zu klingen, doch irgendwie gelang ihr das grad ganz und gar nicht. /Ahh! Was ist mit mir los!? Einfach normal benehmen so wie immer!/ Die Schwarzhaarige seufzte laut: „Ach, auch egal.“, sagte sie dann nur bevor der Grauhaarige zu einer Antwort ansetzten konnte. Grinsend verschränkte sie dann die Arme hinter ihrem Kopf und sagte frech: „Gehen wir. Damit ich dich pleite essen kann.“ Mit einem Lächeln unter seiner Maske, stieß der Angesprochene sich dann auch von der Mauer ab und ging mit Anko weiter.
Wenige Zeit später saßen beide zusammen in einer kleinen netten Eisdiele. Gerade war ziemlich viel los, da es ja auch Sommer war und viele gerade Feierabend hatten.
Genüsslich aß die schwarzhaarige Frau ihr Eis und rekelte sich in der warmen Sommersonne. Ihr Begleiter gegenüber war mit seinem Eis schon längst fertig und beobachtete gerade heimlich die 24-jährige.
„Und? Musst du morgen wieder so früh aufstehen?“, fragte er sie dann. „Nein... zum Glück nicht.“, seufzte sie und lächelte ihn an. „Und du? Morgen nur Training oder habt ihr eine Mission?“ „Weder noch. Team 7 hat ab morgen Urlaub. Sakura fährt mit ihrer Familie irgendwo hin. Sasuke und Naruto werden zwar wie jeden Tag trainieren. Sie haben mich auch gefragt ob ich sie nicht auch im Urlaub trainieren will, aber ich hab nur gesagt ich will ihn genießen und das ich schon was vorhabe.“ Man konnte ein Grinsen unter seiner Maske erkennen. „Sollen sie sich doch gegenseitig fertig machen. Das ist auch ein gutes Training und beide werden von Tag zu Tag besser, auch wenn sie es selber nicht merken.“
Ein leises Kichern war von der anderen Seite aus zu hören. Ein wenig verwundert sah der Grauhaarige, die Frau an.
„Oh… Entschuldige!“, fing sie an, „Ich habe nur selten erlebt, das du so viel auf einmal geredet hast.“
Kakashi lächelte daraufhin nur. Wie Recht sie doch eigentlich hatte. Irgendwie redete er wirklich in ihrer Gegenwart ziemlich viel.
„Aber sag mal… was hast du denn noch vor in der Woche?“ Ein sanftes Lächeln, aber undurchsichtiges Lächeln lies sich unter seiner Maske erschließen und er antwortet daraufhin nur mit einem: „Geheimnis.“, darauf. Anko hackte zwar noch ein paar Mal nach, doch war nichts aus dem Jonin rauszubekommen, aber auch rein gar nichts. Am Schluss lies sie es doch sein.
Eine Weile plauderten die Beiden noch gemütlich in der Eisdiele, als es auch schon begann dunkel zu werden. In aller Ruhe schlenderten sie, den Weg zu Ankos Wohnung zurück, welcher auch durch einen kleinen Park führte.
„Hach~“, seufzte die Schwarzhaarige, „Was für ein Tag. Danke nochmals für das Eis.“ „Kein Problem, hab ich doch gern gemacht.“
Es war eine faszinierende Atmosphäre in der sie sich gerade befanden. Durch das dicke Laub der Bäume versuchten die letzten Sonnenstrahlen zu ihnen vorzudringen und eine leicht, warme Sommerbrise wehte ihnen entgegen. Still gingen er und sie nebeneinander her und lauschten den Vögeln, wie sie ihre letzten Abendlieder sangen. Keiner wagte ein Gespräch zu beginnen und damit diesen Augenblick zu zerstören. Doch leider mussten sie irgendwann Mal auch an ihrer Wohnung ankommen.
„Also…“, fing Anko an, „Es war wirklich ein schöner Abend mit dir.“ Sie lächelte ihn an und mit den Armen hinter ihrem Rücken versteckt und leicht auf den Fersen wippend, sah sie aus, wie ein kleines Schulmädchen, das vor ihrem Schwarm stand und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Ja das fand ich auch.“, erwiderte er, „Was machst du denn morgen so genau?“ „Ich? Ich muss nur noch alles ordnen, dann haben wir das Schwerste hinter uns. In den ersten Tagen ist immer am meisten zu tun, da machen wir gerne Überstunden, dass es später nicht mehr so stressig wird.“ „Gut… dann darf ich vielleicht fagen: Morgen wieder um ca. 5 Uhr auf dem Hokagefelsen?“ „Hm? Ähm… ja, aber warum d-?“, ihre Frage konnte sie nicht mehr beenden, da sie von dem Ältern abrupt unterbrochen wurde.
Leicht geschockt und verwundert starrte sie ihn an und hörte nur noch wie er sagte: „Bis morgen dann.“, und schon war er auch verschwunden.
Gut so, denn in diesem Moment wurde sie feuerrot. Hatte sie etwa gerade DER Kakashi Hatake auf die Wange geküsst zum Abschied? Und… das wäre ja noch nicht alles! Sie hatte genau gespürt das das Stück Stoff, welches er für gewöhnlich über seinen Mund trug, nicht dazwischen war. War das wirklich möglich oder hatte sie sich das etwa nur eingebildet?
Zögernd konnte sie nur eine Hand an ihre gerade erst geküsste Wange legen und urplötzlich begann sie auch noch wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Ihre Flamme hatte sie geküsst! Wenn auch nur auf die Wange, aber er hatte es getan und wenn sie jetzt auch noch genauer darüber nachdachte, war dieses in der Eisdiele sitzen heute auch ein Date! Und für morgen hatte sie sogar schon wieder eins mit ihm!! Sie hätte Freudensprünge machen können.
Überglücklich lief sie in ihre Wohnung und warf sich aufs Bett, nur um sich ihr Kissen zu schnappen und dann einmal kräftig vor Freude in es hinein zu kreischen.
Sie benahm sich wie ein kleines Mädchen, doch das war ihr in diesem Moment vollkommen egal, da sie sich schon so sehr auf morgen freute…
Sanz
