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the hunting

Die Füße im Feuer
von

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Willkommen, Richard!

Wild zuckte ein Blitz am Horizont...

Eine weite Landschaft erstreckte sich im Sturm, als daraufhin ein Donner rollte.

Das entfernte Flackern von Lichtern eines Dorfes war zu sehen. Neben des stand ein riesiges Schloss, dessen Turm ,selbst im fahlen Lichte, deutlich zu erkennen war...

Auf der Steppe zog ein langes Feld entlang. Neben dem halberarbeitetem Acker,

dessen Pflug noch zu finden war, nimmt ein Trampelpfad seinen Lauf. Dieser Weg ging auch an die Burg vorbei.

Und genau da wollte er hin: Ein Reiter und sein Ross, sie trabten den schmalen Feldweg entlang, während des Reiters Mantel im Winde sauste. Auf diesem war ein Feuerkranz, in dessen Mitte sich ein Drache befand, zu erkennen. Bei jedem Galoppschritt wühlte sich Regenwasser und Schlamm auf. Der Gesichtsausdruck des Mannes war ernst. An dem Turm des Schlosses hielt er mit einem „Brrr!“ an, stieg ab, nahm die Zügel des scheuen Schimmels und schritt zügig zum Tor. Der Reiter pochte am vergoldetem Türklopfer. Er musste nicht lange waren, bis sich schließlich ein schmales Gitterfenster öffnete und es goldenhell schimmerte. Das Licht, dass durch das Öffnen der großen Tore verursacht wurde, blendete den Reiter, er nahm die Hände kurz vors Gesicht. Ein Edelmann stand an der Tür, seine Hauskleidung war aus reinster Seide...

Der triefend nasse Reiter sprach: „Ich bin ein Diener des Königs Karl IX., Richard ist mein Name. Als Bote wurde ich vom großen König nach Nímes geschickt. An meiner Kleidung könnt Ihr das Wappen erkennen. Heute werde ich das Land nicht mehr erreichen, herbergt mich!“

Daraufhin der Adlige: „Richard, sei mein Gast für heut Nacht! Bei diesem Sturm, ist es nicht in meinem Interesse, welchem König du dienst. Mein Name ist Bernhard von Lothringen. Tritt ein und wärme dich. Ich sorge für dein Tier!“

„Sehr freundschaftlich.“ bedankte sich Richard und ging an Bernhard vorbei, dessen gekraustes, dunkles Haar er sehen konnte. Richard stieg die Stufe hinauf in die Eingangshalle. Er schaute sich erstaunt um, überall Rüstungen und Speere, auch Kartanas. Die Kerzen und Fackeln erhellten den Raum, wenn auch nur schwach. Richard lief weiter und betrat einen riesigen Saal, dessen Licht noch dunkler war, da nur ein einziger Kamin ihn erleuchtete. Mit übermenschlich großen Bildern bestückt, konnte Richard erkennen, dass es sich um einen Ahnensaal handelte. Er lief zum hölzernen Sessel, der sich beim Herd befand und betrachtete derweil die Gemälde der Verstorbenen: In einem war deutlich ein Krieger zu sehen, er trug einen Harnisch und einen Bart, den er mit seiner linken Hand festhielt, da seine rechte ein großes Schild mit einem unbekanntem Wappen eines Hirsches anfasste.

‚Heiliger... Das muss ein Hugenotte sein!’dachte Richard und blieb bei dem nächsten Bild stehen. Hugenotten, so nannte man in Frankreich die Anhänger des Schweizer Reformator Johannes Calvin, der eine Rückbesinnung der Kirche auf die Lehren der Heiligen Schrift forderte. Anlässig diesem fand die Bartholomäusnacht statt, bei dieser mehrere tausend Menschen ihr Leben verloren...

Der Reiter Richard musterte ein anderes Kunstwerk. Eine Edeldame im reichverziertem Kleid, die goldbraunen Haare vornehm hochgesteckt und der Blick... so stolz und elegant...

Richard hatte den Sessel erreicht und warf sich hinein. Er zog sich die Schuhe aus und nahm seinen feuchten Mantel ab, warf ihn rechts neben sich weg. Zurücklehnend und die Hand an die Schläfe fassend, starrte er in das lodernde Feuer des Kamins. Langsam wurde er nachdenklich.

‚Diese Wärme...’ Seine, noch eben leer blickenden Augen, rissen sich auf einmal geschockt auf. Seine Haare sträubten sich. Er kannte diesen Herd... und auch den Saal...

‚Diese Wärme, diese Hitze...!’

Die Flamme zischt. Ein Schrei! Und zwei nackte Füße zucken in der Glut...

Die Übernachtung

Der Abendtisch wurde gedeckt. Eine greise Magd legte ein blendend weißes Tuch darauf.

Ein uniformiertes Mädchen, viel gepflegter aussehend als die ältere Schaffnerin, half beim Drüberziehen. Man konnte schlussfolgern, dass sie das Edelmägdlein war. Zwei Kinder betraten den Essensraum.

Das kleine Mädchen, dass ein Dirndl trug, hüpfte durch das Zimmer. Der nicht viel ältere Knabe, fein in den Knickerbockern, trug einen Weinkrug zum Tische. Seine Schwester aber lief lebhaft in den Ahnensaal. Doch kaum hatte sie ihn betreten, erblickte sie schreckenstarr den Reiter am Kamin. Ihr rosiges Gesicht wurde mit einem mal bleich wie Schnee. Ihre Augen beschreiben die nackte Angst. Als der Junge sie erblickte, kam er angeschnellt. Es brauchte nicht lange, bis er erkannte, was los war. Auch er erschrak und er zog sie sanft mit sich weg, rückwärtsgehend...

‚...diese Hitze...’
 

Eine lodernde Flamme zischt. Zwei Füße zucken heftig in der rauchenden Glut...

‚Verdammt! Dasselbe Wappen! Und dieser selbe Saal!

Vor drei Jahren... Auf einer Hugenottenjagd... Ihre Folterung...

Eine feine, aber sture Adelsfrau...

„Wo steckt der Junker? Sprich!“

Sie schwieg.

„Gestehe!!“

Sie schwieg.

„Gib ihn heraus!!!“

Sie schwieg...

Meine Wut stieg. Ich schaute in ihr stolzes, und unbekümmertes Gesicht. Ich zerrte sie hin und her... Die nackten Füße packte ich ihr und streckte sie tief mitten in die Glut...

„Gib ihn verdammt noch mal heraus!“ Sie schwieg nur kurz...

Sie wand sich und knirschte die Zähne vor Schmerz...’

Seine Erinnerung erblasst ‚Sahst du das Wappen nicht am Tor?! Wer hatte dich in sein Schloss gelassen, Richard?! Du dummer Narr.. Ist er, selbst mit nur einem Tropfen Blutes, noch am Leben, erwürgt er dich! Sein Name...’

Die Schritte, die sich Richard näherten, konnte er nicht hören, denn...

„Du träumst, Richard!“ holte Bernhard, der Hausherr, ihn aus seinen Gedanken und Richard erschrak. Bernhard jedoch sagte: „Zu Tische, er ist fertig gedeckt!“ Innerlich zitternd erhob sich Richard von seinem Stuhl und lief, sich ungläubig umsehend, zum Speisesaal.

Der Stuhl knarrte auf der Holzdiele, als er am festlichem Tische Platz nahm. Durch dieses Geräusch wurden die Kinder aufmerksam auf Richard. Sie starrten ihn an. Er allerdings schaute nur aus dem Augenwinkel in die Runde. Der Edelmann, der Junge und die kleine Maid waren alle in einer schwarzen Tracht gekleidet. Niemand sprach das Tischgebet. Eine beunruhigende, ja, fast Totenstille breitete sich im ganzen Schloss aus. Richard knetete seine Hände nervös unter dem Tisch, konnte nichts essen. Als dann über seine Stirn ein Schweißtropfen herunterlief, konnte er ihn nur mit Mühe wegwischen. ‚Ich halt’s nicht mehr aus, irgendwas muss passieren!’ dachte er und nahm sich den Krug voll Wein. Gedankenvoll schenkte er sich das Getränk in den Becher. Das Mädchen zuckte kurz, als Richard den Becher übergoss und seine Hand nass wurde. ‚Oh...’ Er stürzte den Trunk mit lautem Schlucken und sein Kehlkopf rutschte im regelmäßigem Takt nach unten und oben. Mit einem Knall stellte er das Glas hin. Gleichzeitig schien er aufzuspringen, da er diesen stickigen Druck nicht aushielt.

„Herr, zeigt mir, wo ich übernachten werde! Müd bin ich, wie ein Hund.“

Bernhard erwiderte: „Mein Knecht zeige dir den Weg in das Gästegemach.“

Ein Jüngling in feiner Arbeitskleidung kam herangeschnellt zum Edelherr, um sich von ihn Anweisungen abzuholen. Richard folgte ihm aus dem Zimmer. Doch auf der Schwelle warf er seinen Blick noch mal zurück.

Alle saßen noch an den Tisch, der Knabe flüsterte dem Vater ins Ohr. Das Mädchen hatte einen schluchzenden Gesichtsausdruck, ihre Wangen waren angerötet.

Als Richard merke, dass der Junge, während er wisperte, ihn anstarrte, zog sich Richard schnell zurück zum Gang. Der Diener leuchtete ihn den Weg, ansonsten war alles stockfinster. Aus dem Fenster blickend, taumelte Richard die Treppe hinauf in das Turmgemach: ein gemütlicher Raum mit Fackel, Bett und Kommode.

„Eine erholsame Nacht.“ wünschte der Diener Richard, bevor er den Raum verließ.

‚Ja...’ dachte er zwar, doch sagen konnte er nichts. Stattdessen verriegelte er die Tür fest und prüfte sein Schwer. Das Wappen des Königs war am Griff eingraviert, die Klinge scharf. Die Pistole war auch in Ordnung.

Für den Fall, muss er vorbereitet sein. Auch, dass er diese Nacht nicht schlafen wird, ist ihm klar. Der Sturm ist wohl heftiger geworden, bemerkt Richard, denn das Pfeifen ist sehr deutlich zu hören. Die Diele bebt leicht und Richard setzte sich auf das samtverzierte Bett. Noch einmal schaute er sich um, die Treppe kracht. Richard öffnete seine Augen weit... und seine Ohren. Irgendjemand ist doch hier... Schleicht dort ein Schritt?.. „Wer...“ ’...ist da?’ Richard bekam es beinahe mit der Angst zu tun, doch sein Ohr hatte ihn sicher getäuscht, denn niemand war da.

Nun saß er da, mit herabhängendem Kopf, seine Hände auf die Knie gestützt. ‚Wach bleiben...’ dachte er und rührte sich nicht. Der Mond blinzelte zwischen den schwarzen Wolken hindurch. Vorüber wandelte Mitternacht. Auf Richards Lidern lastete Blei und schlummernd sank er auf das Bett und schlief. Draußen plätscherte eine Flut aus Regen.

...

Lucilla

Hitze... Eine lodernde Flamme im Hintergrund. Versunken in ihrer Halsstarrigkeit, steht eine Adlige im zerrissenem Abendkleid, keine Schuhe an den Füßen. Ihr goldbraunes Haar hängt wild im Gesicht. Ein Mann mit breiten Schultern und bewaffnet mit Bosheit und einer lauten Stimme schreit: „Gesteh!“ Die Frau dreht sich weg und schweigt. Er wird ungeduldig und fuchtelt mit der Hand: „Gib ihn heraus!“ Sie schweigt immer noch. Er rüttelt sie und zerrt sie in das glühende Feuer. Ein schriller Schrei entfleucht der Kehle der Frau, als sie mit den bloßen Füßen die feurige Glut berührt. Bei den Versuch, wieder herauszukommen, schlägt er sie zurück in die Flammen. „NEIIIIIN!!!“ ,das ist das Letzte, was die Edelfrau herausbekam, bevor die Flammen der Verbrennung und der Rauch der Erstickung sie verschlingen. Hinter dem Feuer steht er und kann noch leise sie hören, ist es eine Illusion oder wahr?

„...Bern... hard...“
 

„Erwach!“ Schweißgebadet wachte Richard ruckartig auf. Als er dann noch den Hausherren sah, der sich über ihn beugte, stieß er einen kurzen Schrei aus. Bernhard fuhr fort: „Du solltest schon längst auf den Weg nach Nímes sein, es tagt!“ Langsam begriff Richard, er rieb die sich sein Augen. Der Edelmann, dessen Haar ergraut ist, gestern aber noch braun wirkte, ist durch eine versteckte Tapetentür in das Zimmer gelangt. Ohne sich bei den restlichen Schossbesitzern zu verabschieden, lief Richard stumm aus der Burg. Er hatte den Hof erreicht und schaute noch einmal zurück auf das Wappen über dem Tor, dass er gestern Nacht nicht sehen konnte. Ein Hirsch blickte ihn grimmig an. Bernhard machte in den Ställen Richards weißes Ross startklar, Richard folgte ihm. „Ich begleite dich bis zu der Grenze meines Reiches.“ sagte Bernhard , während er seltsamerweise einen Waffenrock umband. Dann stieg er auf das braune Pferd, welches neben Richards stand. Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg...

Richard ritt durch den Wald, vor ihm der edle Schlossherr, dessen Umhang leicht im Zugwind wehte. Richard spürte die Luft, die leicht gegen sein Gesicht strich.

Die Sonne bestrahlte zwischen den Blättern Richards Körper. Zersplitterte Ästetrümmer durchquerten seinen Pfad. Klare Luft hatte sich mit Erdengeruch vermischt. Und in den Bäumen zwitscherten die ersten Vögel.

Wolken zogen am hellblauen Himmel vorbei, als kehrten Engel von einer Nachtwache heim. So stellte es sich Richard vor und in seinem Herzen erblühte Erleichterung. Sein Gesicht ist nicht mehr angespannt.

Nun hatten er und Bernhard ihr Ziel erreicht. Richard stieg ab, doch der Edelmann blieb auf seinem Pferd sitzen. Nun fing Richard an zu reden:

„Herr Bernhard von Lothringen, Ihr seid ein kluger Mann... voller Besonnenheit. Und wisst, dass ich im Auftrag des Königs gehandelt habe. Dafür danke ich... Lebet wohl und auf Nimmerwiedersehen!“

Bernhards Gesicht verzog sich ernst, fast verbissen:

„...im Auftrag des Königs... Heute lastete sein Dienst mir schwer... und damals. Seid bedacht, dass ich es nicht vergessen habe!“

Richard erschrak und wurde brettsteif: ‚Oh, nein!’. Der Herr fuhr fort: „Du hast meine geliebte Gemahlin Lucilla ermordet und meinen Kindern ihre Mutter weggenommen! ...und du LEBST! Gott weiß von deiner Untat...

und ich weiß,...“ Eine Hand am Griff des Schwertes:

...

„...mein ist die Rache...“



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Lost_Time
2007-05-28T21:18:00+00:00 28.05.2007 23:18
gute story. sehr schön geschrieben. nur ein kleiner kritik punkt. les dir es nochmal durch. denn zum einen sind einige rechtschreibfehler drin bzw. es fehlen wörter die den sinn herstellen. außerdem springst immer in den zeitformen umher. ich denke es würde sich besser lesen. wenn die zeitform einheitlich wäre.
aber ansonsten is es echt schön geworden.^^
*favo tu*


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