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Gedichte enthalten Bilder und Bilder Gedichte.

(fernöstliche Weisheit) Eine Ansammlung von Gedichten und Kurzgeschichten.
von  sosha

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Freiheit + Hoffnung + Liebe = ???

"Die Freiheit liegt jenseits aller Grenzen, die wir uns selbst schaffen." (Zitat aus dem Film "Instinkt")



Augen verlieren den Glanz und
Körper werden zu leblosen Hüllen.
Was bleibt, wenn die Seele zerbricht?

Tränen verlieren die Kraft und
Sehnsucht wird eine dumme Phrase.
Was bleibt, wenn die Seele zerbricht?

Kinder verlieren ihr Lachen und
Träume werden verboten.
Was bleibt, wenn die Seele zerbricht?

Wenn der Glanz der Freiheit,
die Kraft der Hoffnung und
das Lachen der Liebe erlischt

wird die ganze Menschheit vergessen
und die Erde sich trotzdem weiterdrehn.




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ANMERKUNGEN
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Das Gedicht gefällt mir eigentlich net so. (Das is ja 'n doller Anfang, nich wahr? u.Û) Vielleicht liegt's ja daran, dass das Thema schon zu oft thematisiert wurde... Ner Freundin von mir hat's aber gefallen.
Ach ja, ich mag doch ein was: Die Zeile
>>> wird die ganze Menschheit vergessen <<<
weil die so toll doppeldeutig ist. *freu*
Ach und noch was: Das Zitat diente mir zwar zur Inspiration, aber im Nachhinein merk ich, dass es da kaum Gemeinsamkeiten gibt...
Der kleine Prinz

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Der kleine Prinz °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Sah mich an, las meine Gedanken und verlor sich in meinen Augen. Wollte nie wieder auftauchen und nie wieder ES verlieren.

Blickte mich an, nahm meine Hand, drückte sie und wollte mir ein Versprechen geben, dass ich nie annehmen könnte. Denn dadurch würde ES zerstört.

Sang verzweifelt, ich solle ihn nicht loslassen. Aber ich musste gehen und spürte wie etwas zerbrach. Doch nur so konnte ich die Illusion aufrechterhalten, die ES erschaffen hatte.

Es konnte nicht funktionieren...





°°°°°°°° Und in mir sang verzweifelt
°°°°°°°° das kleine Mädchen, dass nur
°°°°°°°° eines wollte: Den kleinen
°°°°°°°° Jungen mir gegenüber in den
°°°°°°°° Arm nehmen.






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ANMERKUNG
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So, dass Gedicht/der Text gefällt mir eigentlich ganz gut ^^ Auch wenn mir beim Abtippen aufgefallen is, dass da ziemlich viele Wortwiederholungen drin sind... Aber was solls °+.+°

Ich dachte mir gerade, dass man diese Situation sicher auch gut in nem Bild auf's Papier bringen könnte... Also: Wenn sich jemand angesprochen fühlt *g*, kann er/sie mir gerne 'n Bild dazu malen *ggg*
IMMER WEITER

******************** IMMER WEITER ********************


Lasst uns weitergeh'n.
Einfach immer weiter.
Lasst uns singen und tanzen
um den Schmerz zu vergessen.

Jeder Morgen gehört uns
und wir entscheiden selbst:
Was wir tun werden
und wie das Ende sein wird.

Und wenn es einmal nicht gelingt?
Dann ist das auch egal.
Denn das Leben fließt weiter
und jedes Ende kann ein neuer Anfang sein.





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ANMERKUNG
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Hab ich vor'n paar Minuten geschrieben. Is irgendwie noch net wirklich ausgereift. Hab dabei gerade 'March On' von Good Charlotte gehört. Gibt auch noch 'n Lied von Eric Fish, dass dazu passt. Kenn den Namen aber nicht. Fasse mich heute kurz. *gggg*
Der Sammler

Es war ein Mann. Er schien alt zu sein, unendlich alt. Aber erst vor wenigen Jahren war er aus seinem jahrelangem Schlaf aufgestanden, um wieder seiner Arbeit nachzugehen: Er sammelte Kinderseelen.
In dieser Nacht begann sein Werk schon früh: Ein Fischer hatte seinen achtjährigen Sohn verstoßen, weil der zu schwach für's Arbeiten war. Und der Junge verfluchte seinen Vater, seine Mutter und den ganzen Hof.
Er ging weg. Ohne genaues Ziel wanderte er zu dem Dorf, in dessen Nähe der Familiensitz war. Und dort sah er ihn: Einen Mann, er lehnte an einer Hauswand im Schatten, seine Umrisse schienen seltsam verschwommen zu sein. Seine Augen lagen im Dunkeln, da er seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte. Er trug einen knöchellangen Mantel. Der Junge fühlte sich zu ihm hingezogen. Warum, konnte er nicht sagen. Also ging er auf ihn zu und als er näher kam, blickte der Mann auf.
Und seine Augen! Sie faszinierten den Jungen, denn in ihnen schien sich all das zu spiegeln, was ihm je Schreckliches widerfahren war: Das Streiten mit seinem Vater, die verletzenden Rufe der anderen Kinder und seine kleine Schwester, die immer von der Mutter bevorzugt wurde. All das sah er und da war noch mehr: Etwas Schwarzes, dass sich in endlosen Wirbeln durch die Augen des Sammlers wand.
Während er noch darüber nachdachte, ging er immer weiter auf den schweigenden Mann zu.
Dieser öffnete seinen Mantel und darunter war eine gigantische Sanduhr, die inmitten einem schwarz - durchwirbeltem Meer schwebte. In ihr befanden sich die Seelen aller vereinsamten Kinder, die der Sammler je aufgenommen hatte. Sie hielten ihn am Leben.
Der Junge trat vor den Mann und stieg ohne zu Zögern in das schwarze Meer, angetrieben von der Hoffnung auf etwas Besseres.
Über ihm schloss der Sammler seinen Mantel, blickte sich um und ging davon. Ein kleines Mädchen wartete schon auf ihn.
Ostergeschichte (für Isabel)

Es war einmal ein kleiner Hase, der beschloss, die Wahrheit über das Osterfest herauszufinden. Deswegen ging er zu dem berühmten Wissenschaftler Dr. Nick Riviera (der eigentlich ein verrückter Arzt war), damit der ihn in die Vergangenheit bringen konnte.
„Hallo mein kleiner Freund !“ rief Nick Riviera. „Sag, willst du mir nicht bei einem kleinen Experiment behilflich sein ?!“ und ein tollwütiges Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Professors aus. „Äääh, nein, tut mir Leid“, meinte unser kleiner Freund. „Ich kam zu euch, damit ihr mich in die Vergangenheit schickt ! Ich will nämlich die Wahrheit über das Osterfest herausfinden !“ und er nickte stolz. „Na, wenn das so ist... Ich habe da gerade, rein zufällig, ein Maschinchen gebaut, dass genau ein Wesen mit deiner Größe zum Beginn des Osterfestes bringen kann !!!“ meinte der Professor begeistert, denn wegen seiner Schizophrenie schwankte er immer zwischen dem wahnsinnigen und dem freundlichen Wissenschaftler. „Das ist aber schön !!“ rief der kleine Hase begeistert. „Wie weit muss ich denn da in die Vergangenheit reisen ??“ „Ääh... keine Ahnung !“ gestand Nick Riviera. „Aber ich habe hier ein Buch, das aus der Zeit stammen dürfte“ und er holte ein altes verstaubtes Buch auf dem ein geschwungenes Kreuz abgebildet war. „Da stand doch irgendwas über Ostern drin...“ meinte er und blätterte es durch. Er fand was er suchte: „Aah, hier ham wir's ja. Jetzt nehm ich einfach nur die betreffenden Seiten raus und werf sie in diese Öffnung hier... Und dann findet der Apparat die Zeit heraus und bringt dich dorthin. Aber du musst aufpassen, denn du hast nur begrenzt Zeit zur Verfügung. Wenn diese alle ist, kommst du automatisch wieder hierher zurück.“ meinte der Professor und tat wie besagt. Der kleine Hase ging voll mit Glückshormonen durch einen Torbogen in das Innere der Maschine und wartete. Nick Riviera betätigte an der Außenseite seiner Erfindung einen Hebel, winkte dem Hasen noch einmal zu und sah ihn verschwinden.
Ein Mann war zu sehen, er trug dunkle Kleidung und saß in einer finsteren Kammer. Er schrieb gerade etwas mit Tusche und Feder und da erschien plötzlich unser kleiner Hase auf dem Tisch ! Der Mann erschrak, zuckte zurück und fing im nächsten Moment an, auf das Tier einzuschlagen. „Los, hau ab !!“, schrie er. „Wie bist du überhaupt hier reingekommen ?!“ Der kleine Hase erschrak fürchterlich, fasste aber all seinen Mut zusammen, ging auf den Mann zu und fragte ihn: „Kennst du die Wahrheit über Ostern ??“ Der Mann stoppte und es wurde still. „Hatte jetzt etwa...“, dachte er, „sollte jetzt tatsächlich dieses Nagetier zu mir gesprochen haben ?? Ich glaube, ich bin echt überarbeitet... Aber vielleicht... vielleicht hat Gott mir ja einen Boten geschickt !“ Er überlegte. „Andererseits... ich dachte immer, Engel hätten Flügel und sehen menschlicher aus... Ich muss ihn fragen.“, beschloss er. Und so sagte er zu dem kleinen Hasen: „Bist du ein Bote Gottes ??“ Der sah ihn nur verdutzt an. „Nein !“, meinte er, „ich bin doch nur ein kleiner Hase und ich bin in die Vergangenheit gereist, um die Wahrheit über das Osterfest herauszufinden ! Ist denn jetzt nicht die Zeit, wo der Ursprung von Ostern liegt ?? Der Professor hat doch extra ein paar Seiten von einem alten Buch genommen, wo etwas über Ostern drin stand ! Das hätte mich doch an den Beginn von Ostern bringen sollen !!“ Der Mann lachte los. „Ha ! Also bedeutet das, dass meine Bibelübersetzung auch in der Zukunft gelesen wird !!“ rief er. Er blickte auf den kleinen Hasen. „Aber sag“, sprach er, „warum willst du etwas über Ostern herausfinden ?? Mein Name ist Martin Luther und vielleicht kann ich dir helfen !“ „Martin Luther“, dachte der Hase. Den Namen hatte er noch nie gehört. Er sagte zu ihm: „Naja, in meiner Zeit glauben alle, dass an Ostern ein Hase kommt, der bunte Eier und Geschenke verteilt. Aber in einem alten Gebäude wird auch jedes Jahr zu Ostern ein Fest gefeiert und die haben keine Hasen ! Also hab ich mich gefragt, was Ostern eigentlich ist und was dazu gehört. Kannst du mir nicht helfen ??“ Martin Luther schaute bestürzt. „Tatsächlich ?!“, fragte er, „die Menschen glauben an Hasen ?? Sag, aus welcher Zeit kommst du ?“ „Äääh“, überlegte der Hase, „bei euch Menschen ist es das Jahr 2007, glaub ich. Wir Hasen zählen anders“, fügte er entschuldigend hinzu. „Unglaublich !!“, rief Martin Luther. „Sag, hast du schon mal was von Jesus Christus gehört ??“ Unser kleiner Freund schaute verdutzt. „Nein ! Wer ist das ?“ „Also“, begann Martin Luther. „Es gibt Menschen, die an die Existenz eines Gottes, den Schöpfer dieser Welt, glauben. Und weil wir Menschen immer wieder gegen seine Gebote verstoßen, trennt uns das immer wieder von ihm. Aber er wollte uns trotzdem retten, weil er uns liebt, und deswegen hat er seinen Sohn zu uns auf die Erde geschickt. Und der hieß Jesus, später nannte man ihn auch Jesus Christus oder Messias. Viele glaubten ihm nicht, dass er der Sohn Gottes ist und deswegen wurde er als Verbrecher und Gotteslästerer hingerichtet, obwohl er der einzige Mensch ohne Sünde war. Heute gedenken wir seines Todes am Karfreitag. Aber er blieb nicht tot ! Sie legten ihn zwar ins Grab, aber nach drei Tagen erwachte er, zeigte sich seinen Freunden und ging zurück zu seinem Vater in den Himmel. Und zu Ostern feiern wir seine Auferstehung, denn er hat mit seinem Tod unsere Sünde auf sich genommen, so dass wir wieder zu Gott können, wenn wir Jesus als Freund annehmen. Und deswegen feiern wir Ostern.“ schloss Martin Luther seine Erzählung. Der kleine Hase blickte ihn mit großen Augen an. Er schien sprachlos. Und dennoch... eine Frage blieb: „Und warum glauben die Menschen dann an Osterhasen ??“ Darauf wusste aber auch Martin Luther keine Antwort. Zu seiner Zeit glaubte niemand an einen Osterhasen. Aber um das kleine Tier vor ihm nicht zu enttäuschen, meinte er: „Nun, Hasen gelten als intelligente und putzige Tiere und früher waren sie das Symbol für Fruchtbarkeit. Vielleicht dachten sich die Menschen, dass es schön wäre, wenn die Kinder bei der Osterfeier kleine Geschenke erhalten. Und dann haben sie ihnen erzählt, dass Hasen die Geschenke brachten. Hoffentlich übersehen sie nicht den wahren Sinn, der in Ostern liegt: Jesus!“ Der kleine Hase beschloss, sobald er zu hause war, allen anderen von Jesus Christus zu erzählen. Aber er war auch froh, dass die Hasen an so einer wichtigen Feier beteiligt waren. Er bedankte sich bei Martin Luther und wartete, bis ihn der Professor wieder nach Hause holte.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann feiert er noch heute Ostern.


// blödes Ende =.=“ //
Der weisse Wal

Rot ist tot.
Der Mord geschah im Morgenrot,
Das Blut floss in das Boot.

Die Sonne ging auf über'm Tal.
Und mitten drinnen lag der Wal,
Sein Haupt war kahl.

Sein Weiß vermischt sich mit dem Grund.
Sein Publikum ist bunt.
Draußen bellt ein Hund.
bizarre spiegelwelt

wörter kreisen. tanzen. lachen.
über, unter, neben mir.
lassen mich heut dinge machen:
spiegelscherben brechen hier.

trunken sein vom met der liebe,
springen in des nachtes wein.
finster kriechen dunkle diebe,
rauben jetzt das teurste dein.

suchend irre ich umher,
blicke auf zum hellen glanz.
stürze in das tiefste meer
und verlier mich doch nie ganz.


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dazu gibt's auch'n Bild, schaut einfach mal bei meinen FanArts nach...
Plastik ist die Kunst der Buckel und Löcher.

Auf und ab. Auf und ab.
Immer wieder. Auf und nieder.
Formen. Flächen. Zauberei.
Springt das Holz und auch der Stein.

Springen Wesen aus ihm raus.
Ringen sich im Tanze nieder.
Starten neu, verlieren wieder.
Sehnsucht färbt die Augen blau.

Wollen raus, dem Zwang entkommen.
Singen fern des Schöpfers Hand.
Frei sein, Leben, Träume haben.
Spüren Sonne, Meer und Strand.
Die Schlange im Paradies

Eines Tages vergaß der Wache haltende Engel Emanuel, die Tür zum Garten Eden zu versiegeln, als er sich auf den Weg zur himmlischen Kantine machte. Sein Fehler fiel ihm erst auf, als er gerade sein Brontosaurussteak zerschnitt. Doch da war es schon zu spät. Denn die Schlange hatte seine Unaufmerksamkeit genutzt, um sich einen Weg ins Paradies zu erschleichen. Der Cherubim im Wachhaus am Paradiestor las gerade seine Lieblingszeitschrift, „Heavenly Motorbikes“, und bemerkte so das kriechende Tier auf dem Boden nicht. Die Schlange zischelte leise ein „Danke!“ und verschwand im Dickicht.
Normalerweise hätten Adam und Eva jegliches fremdes Eindringen sofort bemerkt, aber beide befanden sich auf einem Last Minute Flug ans Meer, um sich beim Urlaub am Strand die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Es war sehr anstrengend gewesen, all den Kreaturen einen Namen zu geben und so hatten sich die beiden ihre Ferien wirklich verdient. Die Schlange wusste nicht, dass die beiden weg waren und so kroch sie sehr vorsichtig durch das Dickicht. Bei jedem Rascheln im Gesträuch zuckte sie zusammen, doch sie setzte ihren Weg fort. Nachdem Gott sie vor drei Monaten zum zweitem Mal aus dem Paradies verbannt hatte, fühlte sie eine bisher ungekannte Leere ins ich. Sie wollte endlich Freiheit und wusste, dass sie die nur an einer Stelle finden konnte: Man nannte sie den „Ort nach dem Tod“. Der Eingang war versteckt unter einem unscheinbaren grünen Stein. Und in der von Gott geschaffenen Welt gab es nur einen Platz, an dem er sich befinden konnte: Genau in der Mitte dieses perfekten und idealisierten Gartens! Im Zentrum dieser Welt, wo sich alle Wege hinbewegten und alles im Nichts verloren geht.
Als die Schlange dort ankam, schien sie zuerst schier verrückt vor Freude über die Schönheit des Platzes, doch dann erinnerte sie sich: Diese ganzen Wunder waren nur Illusionen und nicht das wahre Leben, nach dem sie suchte. Als sie das erkannte, klärte sich ihr Blick und sie sah ihr Ziel: Der grüne Stein lag unter einer Wurzel, kaum zu unterscheiden von all dem Moos um ihn herum. Die Schlange machte sich auf den Weg, schob ihn zur Seite, sah das rote Wirbeln auf der anderen Seite und auf der Suche nach einem neuen Leben durchkroch sie das Tor zur Ewigkeit.
Todgeweihte

Ein Todgeweihter kam die Straße entlang. Hinter ihm trottete ein hungriges und ausgemergeltes Pferd her und obwohl um die Straße herum die saftigsten Gräser wuchsen, blieb es bei seinem Herrn. So gingen die beiden schon seit langer Zeit und hatten alles vergessen, ihre Herkunft, ihr Ziel, ihr gesamtes Leben. Sie nahmen keine Veränderung ihrer Umwelt dar, nicht einmal als eine Gestalt am Straßenrand erschien. Sie trug einen schwarzen Umhang, der alles verbarg, auch das Gesicht. In der Hand trug sie eine große Sense, die bis auf die Klinge mit pechschwarzem Teer angestrichen war. An ihr hingen schwarze Schellen, die einen hellen Klang von sich gaben, als die Gestalt das Gewicht von dem einen auf das andere Bein verlagerte. Zu den Füßen des Wesens wuchsen farbenprächtige Blumen, so bunt, als hätte man sie gerade erst erschaffen.
Es war ein Geräusch zu hören und nur der dahinschlurfende Mann und sein Pferd verstanden, dass die dunkle Gestalt zu ihnen gesprochen hatte. Sie blieben stehen. Das Wesen sprach von einem Ende, der ein neuer Anfang war, und einem Ziel, zu dem man nun gehen müsste.
Das Pferd blickte zuerst auf. Es wusste, dass dieses Wesen kein Mensch war, denn menschliche Laute hatte es noch nie verstanden. Das Tier blickte auf und stieß ein heiseres Geräusch aus, ein Wiehern, dass die ausgedörrte Kehle nicht wiedergeben konnte, sah zu der Gestalt und dann zu seinem Herrn. Es wieherte erneut, diesmal lauter und klarer.
Erst jetzt blickte der Mann auf. Seine Augen waren gerötet und lagen tief in den Höhlen, der Blick war zuerst verschwommen, klärte sich aber auf, als seine Erinnerung die Gestalt in dem Umhang erkannte. Ihm Volksmund nannte man sie Gevatter Tod und sie erschien den Menschen am Ende ihres Lebens, so sagten es zumindest die alten Geschichten.
Er wollte sprechen, konnte aber nicht, weil sein Hals sich trockener als jede Wüste anfühlte. Aber das Wesen verstand ihn trotzdem. Die Schellen klirrten lauthals, obwohl die Gestalt kaum eine Bewegung zeigte. Es sprach wieder in seiner ihm eigenen Sprache und liess die beiden zu sich kommen.
Das dunkle Wesen hob den Arm mit der Sense weit über den Kopf und mit der anderen Hand entnahm sie einer Umhangfalte eine faustgroße Spiegelscherbe. Waagerecht ausgestreckt auf der Handfläche begann sie sich zu drehen und zu wachsen, bis die Gestalt sie mitten auf die Straße stellte, wo sie nun größer als das Pferd wurde. Die Oberfläche begann zu verschwimmen, ein Strudel war zu sehen, in dem Zeit und Raum unwichtig wurden. Das Wesen forderte sie auf, einzutreten.
Das Pferd ging zuerst, sah nur einmal zu dem verhüllten Gesicht und der immer noch erhobenen Sense auf und betrat dann die Spiegelscherbe. Der Mann sah ihm hinterher. Ein wenig zögernd ging er auf den Strudel zu und sah ihn zweifelnd an. Das Wesen verstand ihn und zog mit der einen Hand seine Kapuze zurück. Der Mann erschien verblüfft, als sein Blick auf das bis dahin verborgene Gesicht fiel. Verblüfft, aber nicht ängstlich, sondern... verstehend. Er begann zu lächeln und ein Gefühl stieg in ihm auf, von dem er schon glaubte, dass er es für immer verloren hatte. Der Todgeweihte kannte dieses Gesicht und schöne Erinnerungen stiegen bei dem Anblick in ihm auf. Selig lächelnd trat er vor die Spiegelscherbe die immer noch wuchs und setzte einen Fuß hinein. Sein letzter Blick galt der Gestalt, die nun ihren Umhang wieder ins Gesicht zog. Er fühlte sich verstanden und geborgen bei ihr. Den Blick abwendend trat er ein.
Die dunkle Gestalt blieb nun allein zurück. Sie nahm den Arm mit der Sense herunter und augenblicklich schrumpfte auch die Spiegelscherbe, bis sie wieder klein genug war, um im Umhang zu verschwinden. Das Wesen blickte sich um und betrachtete die Felder, die um die Straße herum wuchsen.
„Vielleicht sollte ich hier öfters vorbeikommen!“, dachte es bei sich, als es zwei Finger zum Mund hob und einen Pfiff ausstiess. Über die Wiesen kam eine immer größer werdende schwarze Motte angeflogen, die neben ihm landete. Er kletterte auf ihren Rücken und als sie sich in die Lüfte erhoben, dachte er gerade daran, dass er vielleicht bald seinen Urlaub einreichen sollte, um hierher zurückzukehren.
der schwarze narr und der schokoladengott (auszug)

vorweg: ich überlege zurzeit noch, ob ich zu dieser story nen doji mach. könnt ja mal sagen was ihr davon halten würdet...

hinweis 2: eigentlich sollte alles klein geschrieben sein, aber das wollten die freischalter nich. aber nichts für ungut ^^

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Der schwarze Narr kam. Man hatte ihn gerufen. Ein Tukan hatte ihm vor wenigen Tagen eine Botschaft vom Schokoladengott gebracht, er sei zum Bankett zur Feier der 888. Amtseinsetzung eingeladen. Er war gekommen, reiste an auf den Schwingen von tausenden Glühwürmchen mit denen er vor langer Zeit einen Bund eingegangen war. Er war der schwarze Narr, seines Zeichens Spielmann, Poet, Künstler oder Artist; alles was die Leute in ihm sehen wollten.
Als er vor das Schloss trat, sah er schon den Aufmarsch: Feuerschlucker und ihre Lehrjungen, Seiltänzer, deren Stricke von mitternachtsblauen fünfarmigen Riesen gehalten wurden, zierliche Mädchen, die ein ganzes Waffenarsenal verschlucken konnten, Dichter, Schauspieler und Minnesänger; das ganze fahrende Volk war eingeladen wurden, um dem Schokoladengott ein leuchtendes Spektakel darzubieten. Denn er liebte sie, die vogelfreien Wandervögel, die jedem einen Spiegel vorhielten und doch nur für ihr eigenes Vergnügen lebten.
Er selbst war anders. groß wie zwei Männer und bestehend aus flüssiger brauner Schokolade war er vor 888 Jahren zum Gott berufen wurden. Vor ihm hatte seine Tochter regiert und vor ihr deren Sohn. Und jetzt, nach 888 Jahren war seine Zeit schon fast wieder vorbei. Nach ihm würde sein Vater an die Macht kommen, aber der konnte erst mit dem Tod des jetzigen Gottes, seines Sohnes, auf diese Welt kommen. Das Leben war nie nett zu den Schokoladengöttern gewesen, oh nein, und niemand von ihnen hatte je seine Vor- oder Nachfahren kennenlernen dürfen. Es waren schwierige Familienverhältnisse, doch sie waren alle froh gewesen, dass noch keine andere Götterfamilie versucht hatte, ihnen den Posten des Schokoladengottes wegzunehmen. Und immerhin gab es noch Schokolade auf der Welt, denn wenn diese erst einmal unwichtig würde, dann bräuchte man auch keinen Schokoladengott mehr. Dann würde es ihnen genauso ergehen wie der Familie der Frotteeunterhosengötter.
Aber zurück zum schwarzen Narren. In Gedanken noch bei seiner ersten Begegnung mit dem jetzigen Schokoladengott vor vielen Jahren, besah er sich die Masse der Schausteller genauer, vielleicht ließe sich ja jemand ausmachen, den er kannte.
„Tiffany!“ dachte er erfreut und ging auf eines der Schwertschluckermädchen zu. Sie sah aus wie ein normales zwölfjähriges Mädchen, wäre da nicht ihre unnatürlich purpurne Hautfarbe gewesen. Sie versuchte gerade, einen Morgenstern zu verschlucken, als sie den schwarzen Narr entdeckte. Seinen Namen aussprechend deutete sie einen Knicks an und sagte leicht überrascht: „Lange nicht mehr gesehn, mein hochverehrter Spielmann, der selbst vor den Sternen im Himmel keinen Respekt hat.“ Sie lachte und mit einer Verbeugung und einem Zwinkern antwortete er: „Mylady Tiffany, die kühnste unter all diesen Damen, von eurer Schönheit singen die Amseln und die Schmetterlinge fliegen nur zu eurer Ehre.“ Sie wurde rot. Schnell lief sie auf den schwarzen Narren zu und umarmte ihn. „Dicker konntest du wohl nicht auftragen, was?!“, sie lachte und freute sich, ihn wiederzusehen. So war das immer zwischen den beiden: Spielerisch überhäuften sich die beiden mit Komplimenten, aber schnell erkannte man, dass sie schon lange beste Freunde waren.
„Und ?“, fragte Tiffany, „Hat man dich also auch zum Bankett gerufen.“ „Ja, aber das hat mir der Schokoladengott schon bei unserer ersten Begegnung versprochen, ich darf auf jeder seiner Feiern erscheinen.“ meinte er. Sie schaute ihn wissend an. „Aber du bist noch nie zu einer erschienen, stimmts !?“ Er nickte und seufzte. „Naja, ich hatte doch immer so viel zu tun und...“ „»Einsamkeit versorgt den Narr mit Lachen.«“ zitierte Tiffany aus ihrem Lieblingsbuch. „Du magst es einfach nicht, wie du dich bei solchen Feiern verhalten sollst und bleibst lieber allein.“ Der schwarze Narr sah sie entrüstet an. „Sag bloß, du gibst immer noch dein Geld für die Bücher dieses angeblichen Professors aus! Wie hieß der noch mal? Professor Quacksalber ?!“ Er lachte bitter. „Von wegen!“ Tiffany wurde sauer. „Sein Name ist Professor Doktor Sebastian Frackbarber und er ist anerkannter Spielmannsforscher und außerdem...“ Der schwarze Narr winkte ab. „Ist ja schon gut!“ Er seufzte. „Ich glaube, du solltest noch mal deine Nummer proben, es wird bestimmt gleich losgeh'n. Ich schau mich derweil noch ein wenig um.“ Und mit diesen Worten verschwand er und ließ Tiffany zurtück. Sie seufzte und begann wieder damit den Morgenstern zu verschlucken.
Der schwarze Narr lief durch die Massen, entdeckte aber niemanden, den er kannte. Er sah gerade den drei Riesen zu, wie sie aus einem langen Seil ein verwirrendes Gerüst erschufen, auf dem schon die ersten Artisten herumturnten, als er einen Aufschrei hörte. Er dreht sich in die Richtung aus der jetzt lautes Stimmgemurmel zu hören war und sah, wie sich eine kleine Gestalt ihren Weg durch die Massen bahnte. Nachdem sie die letzten Schausteller zur Seite gedrängt hatte, stellte sie sich dem schwarzen Narren gegenüber. Es war ein kleiner dicker Mann in einem violetten Seidenanzug, der sich gerade ein dickes Monokel auf's Auge setzte. „Da bist du ja, schwarzer Narr!“ sagte er überheblich. „Ich habe schon gehört, dass du gekommen bist. Du weisst hoffentlich, dass ich mit dir noch eine Rechnung offen hab ?!“
Der schwarze nNarr seufzte. Das war der violette Alfonso, bekannt für seine krummen Geschäfte. Seine Lieblingsopfer waren die Spielmänner, da viele von ihnen sich sehr leicht einwickeln ließen. Aber er hatte nicht ganz unrecht, denn auch der schwarze Narr hatte mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen. „Ah, der violette Alfonso!“ begann er. „Sag bloß, wie bist du nur hier hereingekommen? hast du etwa selbst dem Schokoladengott einen Handel vorgeschlagen, damit du ihn so wie viele von uns über's Ohr hauen kannst?!“ und er zeigte auf das fahrende Volk, das um die beiden eine Traube gebildet hatte und ihm nun vereinzelt Beifall klatschte.
„Keinesfalls.“ antwortete der violette Alfonso. „Ich wurde eingeladen, schließlich bin ich eine Persönlichkeit die jeder kennt!“ Da rief einer der Umstehenden: „Klar, weil du doch schon fast jeden reingelegt hast!“ und einige lachten, die meisten hatten jedoch schon selbst schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht und wollten ihn nicht verärgern. „Wer war das?“ rief der kleine Mann verärgert. „Derjenige kann sich schon mal darauf einstellen, mir einen hübschen Batzen Gold zu übergeben, wegen Beleidigung einer Amtsperson. Besser, derjenige meldet sich freiwillig, sonst...“ Doch seine letzten Worte wurden übertönt von 500 Kakadus, die ihn um seine Rache brachten. Denn sie verkündeten lauthals, dass nun alle in den Thronsaal gebeten werden. Der Schokoladengott sei nun bereit, sie zu empfangen und sich ihr Spektakel anzusehen.
Und so strömten die Massen der Schausteller hinein in den gigantischen Saal, der selbst für die Riesen hoch genug war. Der schwarze Narr entdeckte Tiffany wenige Meter vor sich und schloss zu ihr auf. Sie sah ihn an und fragte: „Was'n los? Du siehst aus als wär dir ne Laus über de Leber gelaufen oder wieso ziehst du so'n Gesicht?“ „Der violette Alfonso.“ antwortete er nur und sie verstand. Er hatte ihr einmal erzählt, dass der violette Alfonso es war, der die Glühwürmchen aus ihren Bäumen vertrieben hatte, um sich dort einen neuen Palast zu bauen. Sie hatten den schwarzen Narren zur Hilfe geholt, aber er konnte damals nichts gegen ihn ausrichten. Ihm blieb nur übrig, dass er ihnen einen neuen Wohnplatz verschaffte und so ist auch der Bund zwischen ihnen zustande gekommen. Dennoch, seit diesem Tag hatte er sich immer weiter zurückgezogen und trat nur noch sehr selten in aller Öffentlichkeit auf. Er hatte damals gegen den violetten Alfonso verloren und ein Narr, der der Obrigkeit nicht Einhalt gebieten konnte, war kein richtiger Narr mehr. Tiffany hatte schon oft versucht, ihn zurück ins öffentliche Leben zu holen, aber vergeblich. Deswegen war sie auch so überrascht gewesen, als sie ihn hier getroffen hatte. Vielleicht hatte es etwas mit dem s
Schokoladengott zu tun, die beiden schienen ja eine besondere Beziehung zueinander zu besitzen.
Tiffany seufzte. „Sag mal, was willst du ihm eigentlich vorführen? Du bist so lange nicht mehr aufgetreten, die anderen wären wahrscheinlich selbst dann überrascht, wenn du einfach nur mit zwei Bällen jonglieren würdest!“ „Ich werde ihm eine Geschichte erzählen.“ sagte er einfach nur und lief schneller, weil er den Schokoladengott wiedersehen wollte.
Das zierliche Mädchen seufzte noch einmal. „Also dann, auf in den Kampf!“ sagte sie zu sich selbst. „Ich bin gespannt, wie ein Schokoladengott aussieht.“ und mit diesen Worten trat sie als letzte ein. Hinter ihr wurden die Tore geschlossen.


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