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Just a game?

Sasu/Saku oder Ita/saku
von

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An unexpected offer

Prüfend betrachtete Sakura Haruno ihr Spiegelbild. Die Haare – lieber hochstecken oder lose lassen? Probeweise steckte sie die Haare hoch. Naja, es sah ganz nett aus. Ganz nett war aber einfach nicht genug. Es musste- etwas ganz Besonderes sein. Ob er wirklich da sein würde? Sie schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimmasse. Natürlich würde er da sein. Ino hatte es schließlich von Kin und die hatte es wiederum bei Neji aufgeschnappt. Er würde also ganz bestimmt heute Abend auftauchen. Sie beschloss ihr Grübeln kurz zuunterbrechen und sich lieber endlich zwischen dem braunen Liedschatten, der ihre grünen Augen betonte, oder dem rosanen, der so gut zu ihren Haaren passte, zu entscheiden. Diesmal würde Sasuke sie beachten. Ganz bestimmt. Und deshalb lohnte es sich auch, den halben Nachmittag vor dem Spiegel zuverbringen...
 

Kurz vor acht war Sakura sich sicher, sich komplett falsch entschieden zuhaben. Das schwarze Oberteil mit der Rose stand ihr nicht und in der Hose sah sie zu dick aus. Sakura schnitt streckte ihrem Spiegelbild die Zunge heraus. Also, Zeit für einen kompletten Neustart. Der in diesem Moment ertönende, nervtötenden Krach den die Türklingel hervorbrachte, hielt sie allerdings davon ab. Genaugenommen war nicht die Türklingel an diesem Krach schuld, sondern Ino Yamanaka, die zwei Minuten lang ununterbrochen ihren Daumen draufpresste und jetzt vor dem Fenster auf und ab hüpfte. Sakura riss das Fenster auf

„Hör auf damit! Ich bin ja gleich soweit, aber..“

„Aber was?“

„So wie ich jetzt bin, kann ich unmöglich gehen. Ich..“

Ino schüttelte den Kopf und unterbrach sie ungeduldig.

„Ach, Blödsinn. Ich wette du hast bis gerade eben vor dem Spiegel gestanden, und jetzt erst erkannt, dass du unmöglich aussiehst, nicht wahr?“

Sakura streckte ihr die Zunge heraus. Manchmal war Inos Gabe ins Schwarze zutreffen einfach unheimlich. Unheimlich nervig. Ino grinste breit und formte mit ihren Fingern das V-Zeichen.

„Wusste ich’s doch. Dann kannst du ja jetzt auch endlich runterkommen. Bis du endlich mit deinem Aussehen zufrieden bist, ist garantiert schon alles wider vorbei.“

Und so blieb Sakura nichts anderes übrig als ihre Tasche zu nehmen und sich von Ino zu Bushaltestelle schleifen zu lassen.
 

Das „Pink“ war wie immer gerammelt voll, so dass die beiden einige Zeit brauchten um sich durch die Wartenden hindurchzuquetschen. Der Einsatz von Inos Ellbogen kürzte das Ganze allerdings ordentlich ab. Sakura sah sich um. Hierherzukommen war wie immer gewöhnungsbedürftig. Das Schwarzlicht, der wummernde Bass, der von irgendwo herkam und der zum Teil künstliche, zum Teil von Zigaretten stammende Nebel. Kein Wunder, dass es hier so voll war. Irgendwie kamen alle hierher. Jedenfalls diejenigen, die gesehen werden wollten. Oder diejenigen, die gekommen waren, um jemanden bestimmtes zu sehen- so wie sie. Während sie und Ino sich ihren Weg durch die Menge auf und neben der Tanzfläche bahnten, begann sie sich umzusehen. Ob Sasuke schon hier war?

Als sie endlich einen einigermaßen guten Platz erreicht hatten, von dem sie die Tanzfläche überblicken konnten, grinste Ino vielsagend.

„Tut mir leid, ich muss noch mal grad weg. Bin aber gleich wider da. Warte einfach hier und bestell schon mal für mich mit, ja?“

Sakura nickte und versuchte über Inos Rücken hinweg zu erkennen, auf wen sie genau zusteuerte. Garantiert auf ihren neuen Schwarm, denn sonst würde sie ja kein solches Geheimnis daraus machen. Es war ja gleich klar gewesen das zwischen ihrer besten Freundin und Shikamaru mehr lief, als nur ewige Streitereinen über jede Kleinigkeit. Und irgendwann würde Ino das auch zugeben, dafür würde Sakura schon sorgen. Mit einem breiten Grinsen lehnte sie sich gegen die Theke und ließ ihren Blick über die auf und neben der Tanzfläche stehenden Personen schweifen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Da, da war er! Ganz in der Nähe der Richtung, die Ino angesteuert hatte. Und..kam er wirklich auf sie zu? Das konnte doch nicht wahr sein! Gingen heute wirklich ihre Träume in Erfüllung?

Nachdem Sasuke an der Theke angekommen war, stütze er sich mit einem Ellbogen ab und schrie den Barkeeper seine Bestellung zu. Getränke für drei. Sakura sah in einen Moment lang an und beschloss dann all ihren Mut zusammen zu nehmen. Eine solche Chance würde sie so schnell nicht wider haben. Vielleicht nie wider.

„..Hallo Sasuke.“

Langsam dreht Sasuke sich um und musterte sie ausdruckslos.

„Hallo.“

Er klang nicht übermäßig begeistert. Sakura spürte, wie sie der Mut verließ. Trotzdem setze sie ihr strahlendstes Lächeln auf

„Schön dich hier zu treffen.“

Sasuke lächelte nicht. Er nickte kurz und wandte sich dann dem Barkeeper zu, der in diesem Moment mit lauten Klirren seine Bestellungen vor ihm abstellte. Getränke für drei Personen. Ohne ein weiters Wort bezahlte er und verschwand dann wieder in die Richtung, aus der er gekommen war. Enttäuscht sah Sakura ihm nach. Das..war einfach nicht fair. Sie bemerkte wie ihr die ersten Tränen ind die Augen stiegen und blinzelte sie entschlossen weg. Dafür hatte sie also den ganzen Tag vor dem Spiegel gestanden? Wenn er sie überhaupt erkannt hatte, dann hatte er sich auf jeden Fall nicht gefreut, sie zu sehen. Anderes ließ sich sein rascher Abgang und sein gelangweiltes Auftreten gar nicht erklären. Zornig stürzte sie ihre Cola runter. Da hatte sie solchen Aufwand wegen ihrem Styling betrieben, und Sasuke hatte sie einmal gar kurz angeguckt. Trotzdem- sie war hier hergekommen um Spaß zu haben, und das würde sie auch. Wenn Ino denn endlich mal wider da wäre, jedenfalls. Suchend sah sie sich um. Ihre Freundin hatte sie bestimmt wieder mit Shikamaru verquatscht- oder besser: verstritten. Wenn sie nicht bald käme, würde Sakura sich auf die Suche nach ihr machen müssen.

Weiter hinten sah sie Sasuke mit einem seiner Freunde, dem Blonden dessen Namen sie sich nie merken konnte, sprechen. Er sagte irgendetwas und zeigte dann in Richtung Theke. Oder in ihre Richtung. Sasuke nickte und der Blonde klopfte ihm lachend auf die Schulter. Sakura funkelte die beiden zornig an, was ihnen aber komplett entging. Nicht nur, das Sasuke sie nicht beachtet hatte, anscheinend amüsierten er und sein Kumpel sich auch noch gerade prächtig auf ihre Kosten. Demonstrativ sah sie in die andere Richtung, aus der in diesem Moment lauter Applaus erklang. Erst jetzt viel ihr auf das ein Teil der lärmenden Musik um sie herum verstummt war. Im mittleren Teil der Halle war eine kleine Karaokebühne aufgestellt worden. Der aktuelle Sänger war also gerade fertig und nahm den ungewöhnlich Lauten Applaus zur Kenntnis. Er nickte seinen Bewunderern kurz zu und sprang dann von der Bühne. Kurz darauf war er in der Menge auf der Tanzfläche verschwunden. Sakura sah ihm einen Moment lang verwundert nach. Sehr viel mehr als lange schwarze Haare hatte sie nicht erkennen können.

Als er dann allerdings direkt neben ihr an der Theke auftauchte zuckte sie schon zusammen. Er bestellte etwas und lehnte sich dann mit dem Rücken an die Theke. Mit einem leichten Grinsen betrachtete er die Tanzfläche. Und jetzt, jetzt fiel Sakura auch ein, wer ihr plötzlicher Nachbar war. Itachi Uchiha, Sasukes großer Bruder. Eigentlich seltsam, dass die beiden zur selben Zeit am selben Ort auftauchten. Es war allgemein bekannt, dass die Brüder kein besonders inniges Verhältnis hatten. Die Schule war so ziemlich der einzige Ort an dem sie sich gleichzeitig aufhielten- wenn auch immer auf genügend Abstand bedacht. Es gab eine Menge Gerüchte darüber, warum ihr Verhältnis nun genau so schlecht war, aber sie klangen alle ziemlich unglaubwürdig. Eine beliebte Möglichkeit war, dass der eine dem anderen vor einiger Zeit ein Mädchen ausgespannt hatte, und die andere, dass sie sich auf Grund eines streng geheimen Testamentes ihrer Eltern in den Haaren hatten. Und die dritte.. Während Sakura noch angestrengt versuchte sich an die dritte Variante zu erinnern, meinte Itachi plötzlich.

„Sieht aus, als würde es hier gleich ziemlich voll werden.“

Hatte er sie gemeint, oder das jetzt nur so allgemein formuliert? Sakura wandte ihren Blick in die Richtung aus der er gekommen war. Ein Teil der Leute die bis vorhin noch um die Bühne versammelt gestanden hatten, fast ausschließlich Mädchen, machten sich gerade ebenfalls auf in Richtung Theke. Die üblichen Groupies. Sicherheitshalber nicke sie. Itachi seufzte entnervt und wandte sich dann plötzlich mit einem strahlenden Lächeln ihr zu.

„Würdest du mir einen Gefallen tun?“

Sakura bemerkte wie ihr der Atem stockte. Passierte das gerade wirklich? Stand gerade der Itachi Uchiha neben ihr und bat sie um einen Gefallen? Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Sasuke- und diesmal sah er in ihre Richtung. Sakura funkelte ihn zornig an, was dieser aber nicht zubemerken schein. Erst jetzt fiel ihr wider ein, das Itachi immer noch auf eine Antwort wartete. Hastig nickte sie. Itachi nahm ihre Zustimmung mit einem amüsierten Funkeln in seinen dunklen Augen zur Kenntnis.

„Und meine Freundin spielen?“

Sakura starrte ihn einen Moment lang verwirrt an. Wollte er sie jetzt verarschen? Itachi erwiderte ihren Blick mit schon fast professionell freundlichen Lächeln. Seine Freundin spielen? Jetzt geriet sie völlig durcheinander. Sasuke.. Sasuke sah immer noch zu ihnen herüber. Die ganze Zeit hatte er es also nicht nötig gefunden, sie zu beachten aber jetzt schon ?! Nur, weil sie zufällig mit seinem Bruder redete- egal was es war, sie würde ihm beweisen, dass sie nicht so uninteressant war, dass er sie komplett übergehen konnte. Sie dreht sich wider zu Itachi um, nickte und antwortete betont locker:

„Warum nicht?“

Itachi nickte, so als wäre erneuet etwas selbstverständliches bestätigt worden. Was es ja auch irgendwie war- es konnte nicht sehr viele Mädchen geben, die ein solches Angebot abgelehnt hätten.

Er hielt ihr seine flache Hand hin.

„Na dann- schlag ein,Schatz.“

Sakura spürte wie sie bei dem Wort Schatz rot wurde. Aber sie hatte angefangen und würde das jetzt auch durchziehen. Also schlug sie ein. Er ließ ihre Hand gar nicht erst los, sondern meinte mit einem leichten Grinsen.

„Findest du nicht auch, dass es hier viel zu laut ist? Lass uns einfach etwas an die frische Luft gehen, ja?“

Sakura konnte nur noch nicken. Schon wider hatte er sie überrumpelt. Ihre Hand festhaltend begann er sich einen Weg durch die Tanzenden zubahnen. Es dauerte nicht besonders lange, bis den ersten auffiel, dass er nicht alleine war. Spätestens jetzt war ihnen (oder besser: ihr) die allgemeine Aufmerksamkeit sicher. Sakura ließ sich einfach von Itachi führen, das plötzliche Interesse war ihr einfach bloß peinlich. Aus der Menge tauchte Ino auf. Ihr Blick wanderte von Sakura zu ihrem Begleiter und dann wider zurück. Mit einem anerkennenden Lächeln formte sie mit zwei Fingern das Victory Zeichen. Sakura fand, dass sie ein wenig erleichtert aussah, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Der ganze Abend war ja eh schon seltsam genug verlaufen.

Und dann hatten sie endlich den Ausgang erreicht.
 

Nachdenklich sah Sasuke seinem Bruder nach, wie er mit seiner neuesten Eroberung nach Draußen verschwand. Schon merkwürdig- eigentlich hatte er angenommen, dass Sakura nun genau nicht sein Typ wäre. Lauter als nötig stelle er sein Glas ab, was ihm einige verwunderte Blicke seitens Narutos und Shikamarus einbrachte. Er lächelte ablenkend.

„Was für ein hübsches Paar..“

Reckless

Draußen, an der frischen, kalten Luft fiel Sakura zum ersten Mal auf, wie stickig es drinnen gewesen war. Sie atmete tief ein und fühlte sich gleich etwas weniger..seltsam. Abgesehen davon, dass ihre Ohren immer noch von der allgegenwärtigen Baseline dröhnten, fühlte sie sich jetzt richtig gut. Itachi hatte inzwischen ihre Hand losgelassen und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Nachdem er sie noch einmal kurz gemustert hatte, brach er zu ihrer Überraschung in schallendes Gelächter aus.

„So viele blöde Gesichter. Sieht aus, als würden wir zwei noch ziemlich viel Spaß miteinander haben.“

Sakura musterte ihn zweifelnd. Wollte er sie jetzt verarschen? Als sie sich an die vielen Blicke erinnerte, die sie sich da drinnen eingefangen hatten- und die meisten waren wirklich saublöd gewesen- musste sie ihm einfach zustimmen und begann ebenfalls leise zu lachen. Ein großer Teil der Spannung, die in der Luft gelegen hatte, löste sich auf. Nachdem sie sich wider beruhigt hatte, rieb sie sich fröstelnd die Arme.Ihr Outfit war einfach nicht dazu gedacht, längere Zeit im Freien zu verbringen. Was jetzt? Es würde nicht allzu lange dauern, bis irgendein neugieriger Zuschauer den Weg nach draußen finden würde.

„Und jetzt? Es wird nichtmehr sehr lange dauern bis..“

„...bis jemand kommt, um zu sehen was wir zwei hier draußen unter dem Sternenhimmel treiben?“

beendete Itachi den Satz für sie. Sakura bemerkte, wie sie rot wurde. Er schaffte es einfach ständig, sie in Verlegenheit zu bringen. Wieso musste er das den auch so sagen?! Es war schließlich nichts passiert, und würde es auch nicht. Obwohl..Sakura verdrängte den Gedanken entschieden. Es war ein Spiel- ein Spiel auf Zeit. Ein Spiel, bei dem am Ende, mit viel Glück, Sasuke stehen würde. Im Gegensatz zu Sasuke konnte sie Itachi ansehen, ohne rot zu werden – weil es eben nur der ältere Bruder war.
 

Itachi nickte, als hätte er ihre Verlegenheit gar nicht bemerkt, obwohl er wider ausgesprochen amüsiert wirkte.

„Du hast Recht. Da, fang.“

Sakura fing reflexartig die schwarze Jacke auf, die er bis jetzt über seinen Arm gehängt getragen hatte.

„Dann lassen wir sie einfach noch ein bisschen ihre Fantasie anstrengen. Und wenn der Erste kommt, um nachzusehen, gehen wir einfach wider rein.“

Er streckte sich.

„Ich hatte sowieso noch keine Zeit zum Tanzen. Verpassen werden wir schon nichts- die richtig gute Musik kommt erst später, wenn die ganzen kleinen Kinder im Bett sind.“
 

Der Montagmorgen begann eher unerfreulich, nämlich damit, dass ihr Wecker beschlossen hatte, auch mal auszuspannen. Als ihre Mutter mit einem „Sakura- bist- du etwa-immer-noch-im Bett“ Aufschrei in der Tür auftauchte, war es bereits halb acht. Als ihr Blick auf ihren verräterischen Wecker fiel, musste sie einen Aufschrei unterdrücken. Den Buß konnte sie sich auf jeden Fall abschminken, und ihre Mutter würde ihr sicher vor lauter Freude ein Ständchen bringen, dass sie jetzt ihre Tochter noch eben bei der Schule vorbeibringen durfte. Hastig sprang sie aus dem Bett, riss ihre Uniform aus dem Schrank und rannte in Richtung Badezimmer. Nachdem sie da fertig war warf sie sich ihre Tasche über die Schulter,griff sich ihre Tasche und polterte die Treppe runter, zur Küche. Unterwegs kämmte sie sich hastig die Haare – heute würde es ohne große Frisur gehen.Und was das restliche Styling aging- vielleicht in der Pause auf dem Klo. Naja- hieß es nicht eh, es sollte mehr natürlicher Look getragen werden! ? In dem Moment, als sie ihre Hand nach dem bereits kalten Toast ausstreckte, ertönte draußen ein Hupen. Ihre entnervte Mutter schluckte die Strafpredigt runter, die sie sicher gerade vorbereitet hatte, und eilte nach draußen. Einen kurzen Augenblick später kehrte sie mit einem breiten Grinsen und einem leicht vorwurfsvollen Tonfall zurück.

„Dein Freund ist da um dich abzuholen- warum hast du uns den bloß verschwiegen? Ich muss sagen, du hast Geschmack- er sieht einfach umwerfend aus!“

Sakura starrte ihre Mutter einen Moment lang verwirrt an. Sie hatte ja schon immer gewusst, dass ihre Mutter einen an der Waffel hatte. Aber so... Nur ganz langsam kehrte die Erinnerung zurück. Freund, klar. Ja, Itachi hatte sie darum gebeten. Aber sie war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass es eine Art ‚One-Night Stand’ war- ein Deal nur für diesen Abend. Erneut ertönte die Hupe. Ihre Mutter schob die Richtung Tür.

„Warum lässt du ihn auch warten?! Er scheint ziemlich ungeduldig zu sein! Aber glaub ja nicht, dass du mir entkommen kannst- wenn du wieder da bist musst du mir einfach alles erzählen- wie ihr euch kennen gelernt habt und so.“

Aber sicher doch. Und morgen flog ein Schwein zum Frühstück vorbei. Sakura behielt diese Antwort aber lieber für sich und verschwand mit einem

„Tschüss, bis später“

nach draußen. Draußen sah sie sich etwas unschlüssig um- es war wirklich Itachi, der auf der Motorhaube seines schwarzen Sportwagens saß. Das Verdeck war stilecht hochgefahren. Wenn Sakura nur einmal ihrem Vater bei einem seiner Vorträge über Autos zugehört hätte, hätte sie auch sagen können was das für ein Modell war. So schien es ihr einfach bloß teuer. Aber es war bekannt, dass die beiden Brüder die Erben eines großen Familienvermögens waren. Er winkte ihr kurz zu, und glitt dann langsam von seinem Sitzplatz herunter um die Beifahrertür zu öffnen.

„Morgen. Ich hoffe, ich habe dich bei deiner Mutter nicht in.. Schwierigkeiten gebracht? Oder hätte ich es ihr besser nicht sagen sollen?“

Sakura ließ sich auf den Sitz fallen. Sie würde ihn besser gar nicht fragen, was er mit ‚es’ meinte. Was gab es über sie schon zu sagen? Sie erwiderte Itachis Grinsen und winkte dann ab.

„Naja, sie wirkt mich heute Mittag mit tausend Fragen über dich löchern..“

in Gedanken führte sie den Satz zu Ende: „...von denen ich keine einzige (bis auf die Uhrzeit) beantworten können werde, aber was macht das schon?!“

„Aber das ist nicht so wild.“

„Heute Mittag also? Ich glaube, da kann ich abhelfen.“

Itachi schob die Sonnenblende hoch und startete mit quietschenden Reifen. Sakura war sich zu hundert Prozent sicher, dass ihre Mutter ihnen nachsah und schon mal anfing ihren Fragenkatalog zusammenzustellen.

„Ich wollte eh fragen ob du nicht Lust hast, heute Nachmittag bei mir vorbeizukommen.“

Sakura sah ihn verwirrt an. Er lud sie zu sich ein? Einen Moment lang überlegte sie, ob er irgendwelche ‚Absichten’ hatte, aber wenn er die hatte, dann hatte er sie bis jetzt gut verborgen. Außerdem...an Angeboten mangelte es ihm doch nun wirklich nicht, dafür würde er sie ja wohl kaum brauchen. Aber zu ihm nach Hause zukommen würde heißen, Sasuke zu sehen. Ziemlich wahrscheinlich jedenfalls. Sie nickte.

„Klar, gerne.“

Itachi unterbrach seine Suche nach einem Radiosender.

„Schön. Also, komm einfach, wenn’s dir passt. Wieviele Stunden hast du heute? .

„Sechs.“

„Mal sehen. Eigentlich hätte ich acht, aber ich lasse die letzten einfach mal ausfallen.“
 

Sakura erreicht das Klassenzimmer gerade noch rechtzeitig, nämlich mit dem zweiten Klingeln. Ibiki war jemand, bei dem man lieber nicht zu spät kam. Er liebte es Exempel an Zuspätkommern zustatuieren. Alle anderen waren bereits auf ihren Plätzen. Ibiki warf ihr einen finsteren Blick zu, anscheinend war er beleidigt, dass sie nicht eine Minute später gekommen war und er sich jetzt seinen Anschnauzer für jemanden anderes aufheben musste. Schnell huschte sie auf ihren Platz zwischen Ino und Hinata. Ino sah zwar aus, als hätte sie ebenfalls einen ganzen Fragenkatalog auf Lager, musste ihn sich aber bis zur Pause aufheben- was Sakura gar nicht so ungelegen kam. Vielleicht hätte sie dann endlich mal Zeit, sich zu überlegen, was sie ihr sagen sollte. Mit dem einfachsten, nämlich der Wahrheit würde Ino sich wohl kaum zufrieden geben. : „Ach weißt du, er kam gerade vorbei und weil ich zufällig in der Nähe stand hat er mich gefragt ob ich gerade nichts bessres zu tun hätte, als seine Alibifreundin zugeben.“ Bei dem Gedanken an das Gesicht, nach der Ansage machen würde, musste Sakura schon wieder grinsen.

„Miss Haruno schient heute besonders gute Laune zuhaben. Vielleicht schafft sie es das nächste Mal wie alle anderen, sich beim ersten Klingeln auf ihrem Platz einzufinden.“

Sakura sah ihren Lehrer an. So wie der sich immer aufspeilte war er früher bestimmt beim Militär gewesen. Außerdem waren ganz sicher nicht alle beim ersten Klingeln da gewesen- schließlich ging Naruto der Ober-Chaot in diese Klasse.

„Ja, Sir.“

Sakura bemühte sich um einen einigermaßen zerknirscht wirkenden Tonfall. Bevor sie oder Ibiki noch etwas sagen konnten, klopfte es an der Tür und Narutos steckte seinen blonden Kopf zur Tür herein. Neben ihr schnappte Hinata nach Luft und sah besorgt zwischen Naruto und ihrem Lehrer, der heute besonders ‚gute’ Laune zu haben schien, hin und her.

„Oh- sieht aus als wären schon alle da.“

Naruto kratzte sich verlegen am Kopf und wollte sich zu seinem Platz verkrümeln. Ibiki musterte ihn finster.

„Nicht so schnell, junger Mann.“

„Ach ja, stimmt. Tut mir Leid das ich zu spät bin, aber da war diese alte Frau, deren Gehwagen kaputt gegangen ist und ich musste sie eben nach hause tragen und dann noch...“

Während Naruto genauer auseinander setzte, welche Hilfsmaßnahmen er ergriffen hatte , kam Sakura sich irgendwie beobachtet vor. Es war, als könnte sie Sasukes Blick im Rücken spüren. Als sie sich fragend umdrehte musterte er sie kurz, sah dann aber desinteressiert in die andere Richtung.

Nachdem es geklingelt hatte und Ibiki noch nicht einmal ganz mit der Hausaufgabenliste für die nächste Stunde fertig war, da sprudelten schon die ersten Fragen aus Ino heraus.

„Du musst uns einfach alles erzählen! Seid ihr jetzt richtig zusammen? Wie habt ihr euch kennengelernt? Lass bloß nichts aus! Und überhaupt: wie weit seid ihr denn schon? Küsst ihr euch bloß oder..“

Sakura holte tief Luft, unterdrückte ein entnervtes Aufstöhnen und machte sich dann daran Fragen zu beantworten, auf die sie die meiste Antworten noch nicht einmal selber kannte. Ino und Hinata sahen sie erwartungsvoll an und auch einige weitere Mitschülerinnen schienen neugierig die Ohren zu spitzen. Klatsch über Itachi war immer interessant und dieser hier kam ja sogar aus erster Hand.

„Also..“ begann Sakura unschlüssig. Die Vorstellung, dass das meiste was sie sagte so ziemlich bald die Runde machen würde, gefiel ihr nicht besonders. Wo es doch so einfach war, etwas Falsches zu sagen. Als sie sich gerade zu einem ‚es hat sich einfach so ergeben’ durchgerungen hatte- was der Wahrheit schließlich noch am nächsten kam- tauchte die Ursache ihres Problems im Türrahmen auf. Begleitet von eifrigem Getuschel durchquerte er die Klasse und blieb dann bei ihrem Tisch stehen. Er wandte sich an Ino und Hinata.

„Ladys, ich hoffe ihr habt nicht dagegen, wenn ich euch Mal kurz meine Freundin entführe- ich bringe sie auch bald wieder zurück.“

Besonders Ino starrte ihn mit offenem Mund an. Bei dem Wort ‚Freundin’ hatte das Getuschel seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Sakura war erleichtert als er sie mit einem „komm Schatz, ich stell dich meinen Kumpels vor.“ bei der Hand nahm und zum Ausgang brachte. Das Ganze kam ihr seltsam bekannt vor, aber immerhin entkam sie so Inos Fragestunde- bis zur nächsten Pause jedenfalls.
 

Sasuke warf dem Rücken seines Bruders einen angewiederten Blick zu, bevor er sich wieder auf das Kartenspiel konzentrierte. Auf den Abgang war er garantiert mächtig stolz. Aber was wollte er damit erreichen? Wollte er den „das supersüßeste Traumpaar der Schule“ Wettbewerb gewinnen? Es würde ihn nicht überraschen, wenn die Beiden demnächst nur noch im Partnerlook und mit „Wir-sind-ja-sooooooo-dermaßen-verliebt“ Schildern um den Hals auftauchten. Er warf eine Karte auf den Stapel.

Naruto lachte und Shikamaru gab ein entnervtes Schnauben von sich. Chojis Antwort bestand aus einer weiteren Handvoll Chips, die in den unendlichen Weiten seines Mundes verschwand. Shikamaru zeigte auf den Stapel.

“Nimms uns nicht übel, aber wir sind bloß Normalsterbliche, die deinen fraglos genialen Gedanken nicht immer folgen können, aber was macht die Piek vier auf der Herzdame?!“

Sasukes Blick folgte Shikamarus ausgestrecktem Zeigefinger. Tatsächlich. Seine Piek sieben lag auf einer Herzdame. Betont langsam hob er sie wieder auf.

„Kann sein das ich das Spiel verwechselt habe- so wie ihr alle spielt, dachte ich das wir hier beim Mau-Mau sind.“
 

Itachi ging zielstrebig auf den Ort zu, an dem sich seine Clique versammelte. Grüßend hob er eine Hand. Ein kantiger Typ, der sie um mindestens zwei Köpfe überragte, wandte sich an Itachi.

„Na, Prinz Charming- hast du den Weg zu uns doch noch gefunden?“

Itachi nahm den kaum versteckten Spott mit einem Grinsen zur Kenntnis.

“Ich hatte zu tun, Kisame.“

Er hob seine linke Hand, in der er immer noch Sakuras Hand festhielt.

„Ich wollte sie euch doch vorstellen.“

Jetzt wandten sich ein paar weitere Köpfe zu ihnen herüber. Sakura fühlte sich erneut unwohl. Das Ganze wurde zu viel. Ein Blonder mit Pferdeschwanz nickte ihr aufmutend zu. Anscheinend dachte er, die Gegenwart der In-Crew würde sie einschüchtern.

„Also- das ist sie: meine Freundin.“

Sakura war als würde der Große Kisame (?) etwas von ‚seine aktuelle Freundin’ murmeln, aber wenn es so war, bekam sie es kaum noch richtig mit. Aus welchem Grund auch immer beugte Itachi sich gerade zu ihr heunter- es war als würde sie alles von sehr weit weg sehen. Wollte er..wollte er sie wirklich küssen? Das war aber nicht angemacht gewesen- aber sovieles war nicht abgemacht gewesen. Wann hatte sich der Plan eigentlich geändert? In diesem Augenblick wurde all die Sachen, die in ihrem Kopf durcheinandergingen unwichtig- denn er küsste sie wirklich. Alles ging durcheinander. Ein Spiel, Sasuke, immer wider Sasuke. Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein- aber es schien ein ziemlich langer Kuss zu sein. Ein Kuss, von dem sie immer ganz sicher gewesen war, dass es Sasuke sein würde. Der Nachname stimmte, die Haarfarbe auch- aber sonst stimmte nichts. Überhaupt nichts. Nicht der Charakter, nicht die Art, nicht die Situation – und trotzdem, wenigstens das drang zu ihr durch- küsste er verdammt gut. Schließlich hörte er auf und alles sah wieder normal aus. Ein paar seiner Kumpels spendeten Applaus. Der Blonde erklärte mit einem Grinsen

„Die Demonstration wäre aber nicht nötig gewesen! Wir hätten es euch auch so geglaubt!“

Verwirrt sah Sakura sich um. Es war nichts passiert- und trotzdem war sie irgendwie wütend, durcheinander. Sie wollte einfach weg. Also bemühte sie sich um ein Lächeln

„Sorry, aber mir ist gerade eingefallen, dass ich noch Mathe abschreiben muss- ich hab’s ganz vergessen und der Kerl macht immer so einen Ärger. Wir sehen uns..später, ja?“

Itachi nickte und Sakura machte sich so schnell sie konnte, ohne zu laufen auf den Rückweg, die paar Gaffer ignorierend. Es war ihr klar, dass ihr hastiger Abgang wie eine Flucht wirken musste, aber es war ihr egal. Sie wollte erst mal allein sein- nachdenken über das Alles.
 

Itachi sah Sakura einen kurzen Moment nachdenklich nach: Vielleicht hatte er diesmal übertrieben. Aber sie war schon süß- und an seinen heiß geliebten Bruder einfach verschwendet.
 

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ANM: Kommt das nur mir so vor oder grinsen die hier einfach zu viel? Da muss ich noch mal was gegen tun..

Hot Fuss

Itachi schloss die Haustür auf und ließ seine Tasche achtlos auf den Boden fallen. Sasuke, der gerade am Kühlschrank stand und sich etwas zu essen zusammensuchte ,drehte sich kurz um und überschattete dann mit einem spöttischen Grinsen seine Augen.

„Was- ganz alleine? Hat das Traumpaar etwa Streit?“

Itachi ließ sich Zeit mit der Antwort- zuerst schnappte er sich die Flasche Cola vom Tisch und trank sie zur Hälfte leer. Nachdem er sich über den Mund gewischt hatte, grinste auch er.

„Das würde dir gefallen, hmm?“

Sasuke ließ ein trockenes Lachen hören.

„Wenn du meinst, dass ich hoffe, das mir dann endlich eure private Telenovela- inklusiv täglichem Ritt in den Sonnenuntergang erspart bliebe, dann hast du recht.“

Itachi lehnte sich gegen den Türrahmen.

„So hatte ich das eigentlich nicht gemeint. Und überhaupt..“

sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter

„Du wirst mir da doch nicht etwa etwas unterstellen wollen, oder Brüderchen?“

Die Ironie in Sasukes Antwort war fast greifbar.

„Warum sollte ich denn? Es ist doch immer wieder erfreulich, dass ihr uns euer Liebesglück nicht vorenthaltet..“

Itachis Erwiderung kam in einem so neutralen Tonfall, dass man ebenfalls Spott vermuten musste.

„Vielleicht... kennst du das ja auch. Man möchte sein Glück mit der ganzen Welt teilen..“

„Natürlich. Wie hätte ich das vergessen können. Aber eine Frage hätte ich da noch..“

„Immer zu diensten.“

„Seit wann hast du es so nötig, dass du dir deine Sprüche aus irgendwelchen Soaps klauen musst?“

Itachi begann zu lachen.

„Du musst es ja wissen. Aber ich hätte auch einen Tipp für dich: vielleicht solltest du dir etwas mehr Mühe geben.. dann klappt's auch.“

Die Heiterkeit war verflogen. Sasuke sah seinen Bruder herablassend an.

“Du wirst mir sicher gleich verraten, wie du zu diesen Lebensweisheiten kommst, oder?“

Itachi warf die Flasche hoch, fing sie wider auf und ließ sie dann auf den Tisch fallen. Er wandte sich zum gehen, drehte sich in der Haustür aber noch einmal um.

„Ein Mann sollte immer wissen, was er will. Denk drüber nach..und vergiss nicht meinen Besuch reinzulassen, falls ich zu spät bin, ja?“

Sasuke warf der Tür einen entnervten Blick zu, schüttelte den Kopf und machte sich dann wider daran ein anständiges Mittagessen zusammenzukriegen. Was in diesem Männerhaushalt ein Ding der Unmöglichkeit war.
 

Sakura atmete tief durch und klingelte dann. Hier war sie also- er hatte sie eingeladen, sie war gekommen. Obwohl sie sich seit der Sache heute Mittag nicht mehr sicher war ob sie Itachi überhaupt sehen wollte. Er war einfach zu weit gegangen. Aber das würde nicht noch einmal passieren. Er hatte wider eine Show angezogen. Diesmal halt vor seinen Freunden. Und die Gefahr, dass er ihr an die Wäsche wollte war verschwindend gering- auch wenn er sie heute Mittag völlig überrumpelt hatte. Sie würde ihn heute sowieso fragen, wir lange ihr Spiel noch dauern sollte..Bis jetzt hatte sie noch keine Gelegenheit dazu gehabt: entweder waren die in Gesellschaft gewesen oder er hatte sie zu sehr überrascht.

Gerade als sie die Hand hob, um ein zweites Mal zu klingeln wurde die Tür aufgerissen. Sasuke stand vor ihr. Sakura spürte sofort wie ihre Laune sich hob. Er musterte sie einen Moment. Was sollte sie sagen, wenn er sie jetzt fragte, was er hier wollte? Wenn er doch nicht mitbekommen hatte, das sie und sein Bruder ‚zusammen’ waren?

„Willst du zu mir?“

Ihr erster Impuls war heftig zu nicken. Wenn sie ehrlich war, dann war sie hier um ihn zu sehen. Aber das konnte sie ihm nicht sagen. Und das würde sie auch nicht tun- er musste doch inzwischen mitbekommen haben, dass sie die aktuelle Freundin seines Bruders war. Und wenn er es nicht selbst bemerkt hatte, weil sie ihn zu wenig interessierte, dann musste es ihm doch einer seiner Kumpels erzählt haben. Sogar an ihnen würde der Klatsch nicht spurendlos vorbeigehen. oder? Es war schon wieder passiert-Sasuke hatte sie völlig durcheinandergebracht. Und wenn das jetzt doch bloß ein Test war und er sie mit einer entnervten Geste wegschicken würde? Sie war enttäuscht. Anscheinend interessierte sie ihn so wenig, dass er noch nicht einmal wusste, das sie jetzt einen Freund hatte. Das sie jetzt also nicht hinter ihm rennen würde. Wenigstens das musste ihn doch freuen.

Sie hob den Kopf und traute sich das erste Mal,ihm direkt in die Augen zusehen.

„Leider nicht.“

Sie brachte ein kleines Lächeln zustande.

„Dein..dein Bruder hat mich eingeladen.“

Warum musste sie auch noch anfangen, zu stottern?!

„Ach ja. Richtig.“

Erst wirkte es, als wollte er noch etwas hinzufügen- vermutlich etwas bissiges- aber dann nickte er nur und trat zu Seite.

„Komm erst mal rein. Er müsste gleich wieder da sein.“

Trotz allem musste Sakura sich die freudig Erwiderung verbeißen. Es war einfach zu schön- alleine sich einzubilden, dass es ihn doch kümmerte. Sasuke hatte während dieser kurzen Begegnung mehr Worte verloren als in der ganzen Zeit in der sie verzweifelt versucht hatte, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Auch wenn es vermutlich nur die Erleichterung über ein Groupie weniger war – es war einfach schön. Zögernd folgte sie ihm ins Haus und landete schließlich in einer geräumigen und großzügig eingerichteten, modernen Küche, die allerdings nicht aussah als würde sie besonders viel benutzt. Die Vorstellung von einem der beiden wie er in Schürze und mit Kochmütze Hausmannskost brutzelten war auch zu absurd. Sasuke war zum Kühlschrank gegangen und hatte sich ein Glas Cola geholt. Er fixierte sie kurz.

„Auch?“

Sie nickte und er reichte ihr das Glas.

„Du siehst aus, als müsstest du dir einen Lacher verbeißen.“

Seine Stimme ließ nicht durchblicken, was er davon hielt. Sakura hätte sich fast an ihrer Cola verschluckt. Schließlich fiel ihr wider ein, worüber sie hatte Grinsen müssen.

„Ach- ich hab mir nur gerade dich mit Kochmütze und Schürze vorgestellt.“

Hastig fügte sie hinzu.

„Oder Itachi. Weil eure Küche nicht gerade viel benutzt aussieht.“

Sasuke nickte erneut. Lächelte er oder irrte sie sich nur, weil er gerade zum Trinken ansetzte?

„Stimmt wohl. Als Hobbykoch würde keiner von uns durchgehen.“

Darauf hatte sie keine Antwort. Sie wusste einfach nicht ob er sich über sie lustig machte oder ob er..ja, ob er was tat? Mit ihr flirten ja wohl kaum. Wahrscheinlich nur ein Spaß. In diesen Moment hörte sie hinter sich die Eingangstür aufgehen. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Irgendwie war sie beides. Itachi kam herein. In einer Hand hielt er zwei Tüten. Eine Papiertüte mit der Aufschritt „Kinoplex. Popcorn für alle.“ und eine unbedruckte Plastiktüte.

„Da bist du ja schon.“

Er trat zu ihr und gab ihr einen Begrüßungskuss auf die Stirn. Wider so unerwartet. Seinem Bruder nickte er kurz zu und nahm dann selbstverständlich ihre Hand. Sie sah kurz zwischen den beiden Brüdern hin und her. Sie wirkten beide etwas angespannt. Es musste also doch was an dem Gerücht dran sein, dass die beiden sich so weit wie möglich aus dem Weg gingen. Ob sie jemals erfahren würde, woran es lag, dass sie so ein schlechtes Verhältnis hatten?

„Komm, lass uns in mein Zimmer gehen.“

Sakura ließ das Glas auf den Tisch stehen und folgte ihm. Ihr Herz raste. Und das schlimmste war, das sie noch nicht einmal genau sagen konnte, warum.

Nach ein paar Schritten blieb Itachi stehen und sah sich unschlüssig um. Er wies auf eine gemütlich wirkende, schwarze Sofagruppe, die etwas weiter hinten im Raum stand.

„Eigentlich könnten wir auch hier gucken. Der hier ist sowieso etwas größer als der in meinem Zimmer.“

Sakura brauchte einen Moment um zu begreifen wovon Itachi redete. Der Fernseher. Natürlich. Sie hätte sich für ihre eigene Begriffsstutzigkeit die Zunge herausstrecken können. Schließlich hatte er Popcorn mitgebracht. Hastig antwortete sie.

„Klar, ist ok.“

und wie um sich selbst zu beweisen, das sie nicht eingeschüchtert war setzte sie mit einem Lächeln noch hinzu:

„Dein Zimmer kannst du mir ja ein anders mal zeigen. Wenn du aufgeräumt hast.“

Er sah sie einen Moment lang verblüfft an und begann dann zu lachen. Er hob die Hände

„Ich bin enttarnt. Versprochen also.“.

Er ließ sich auf das Sofa fallen und deutete auf den Sitz neben sich.

„Nicht so schüchtern. Setzt dich doch. Und such schon mal aus, ja?“

Er reichte ihr die Plastiktüte herüber, in der sich logischerweise die DVDs befanden. Es war eine Mischung aus Originalen und Kopien. Ohne sich umzudrehen, reif er mit erhobener Stimme.

„Und Sasuke wird auch nichts dagegen haben, oder?“

Als Sakura schon annahm, Sasuke würde eine Antwort nicht für nötig halten, meldete er sich doch noch.

„Macht doch, was ihr wollt.“

Itachi war noch einmal aufgestanden um die Jalousie herunter zu lassen. Für besseres Licht- und besser Atmosphäre. Denn: sie hatten Popcorn, die hatten Filme, also konnten sie auch gleich so tun als wären sie im Kino. Er hielt den Schalter weiterhin gedrückt, drehte sich aber um und grinste. .

„Na, das ist doch mal ein Angebot. Und mein kleiner Bruder gibt uns sogar seiner Erlaubnis. Dann können wir also richtig Spaß haben“

Fast beiläufig erkundigte er sich

„Und? Hast du schon einen Film?“

Sakura hatte die Sammlung vor sich ausgekippt und sah sie durch. So wie sie das überblicken konnte waren es nur neue Filme. Und jedes Genre schien vertreten zu sein.
 

Sasuke ließ sich auf den kleinen Küchentisch fallen. Von hier aus konnte man in den Teil des Raumes, der Mal als Esszimmer gedacht gewesen war sehen. Nicht, dass sie ein Esszimmer gebraucht hätten- es hatte einfach zur Einrichtung gehört.

Nachdenklich fixierte er die Hinterköpfe von Itachi und Sakura. Wenn das alles war, was Itachis ‚weltberühmter’ Charme zu Wege brachte, dann musste der Gute aber noch etwas üben. Sie hatte nicht ausgesehen, als hätte sie sich zu der Unterhaltung mit ihm zwingen müssen. Ganz und gar nicht. Und dann dieser Spruch von seinem Bruder: Ein Mann sollte wissen, was er will? Was hatte er damit andeuten wollen? Das er, Sasuke, in das Mädchen verliebt war, und nur zu verklemmt war, es sich einzugestehen? Das konnte ja wohl nicht sein Ernst sein. Wahrscheinlich war Itachi nur auf der Suche nach einem Fiesling für die Privattelenovela, die er da gerade abzog. Jemanden, der sich zwischen das junge Glück stellte.

Sasuke schüttelte den Kopf und stand auf. Eigentlich hatte er sich um vier mit den anderen treffen wollen. Er warf einen Blick auf die Uhr. Zu spät war er bereits, also konnte er auch gerade noch seinen Kram zusammensuchen. Im Kopf stellte er eine Liste von Dingen zusammen, die er mitnehmen musste: sein Portmonee, den MP3 Player, das PC Spiel mit dem Naruto ihm schon mindestens eine Woche lang in den Ohren lag..

Und bis er alles hatte, würde er auch wissen ,ob Itachi diesmal nicht doch bekommen sollte, was er wollte..

Einen Gegenspieler.
 

Sakura war im Moment damit beschäftigt, die Aufschrift einer der DVDs zu entziffern. Wenn das Itachis Handschrift war, dann hatte er sich auf jeden Fall Mühe gegeben, es dem Leser so schwer wie möglich zu machen. Oder vielleicht sollte es bloß Sasuke abschrecken, an seine Filme zugehen? Wie auch immer. Der Anfangsbuchstabe war auf jeden Fall ein „F“ aber was danach kam konnte genauso gut ein „z“ wie ein „l“ sein. Sie warf Itachi, der gerade mit der Popcorn Tüte hantierte einen hilflosen Blick zu.

“Kannst du..“

bevor sie ihre Frage beenden konnte, ging plötzlich das Licht aus. Und zwar nicht nur die Deckenleuchte, sondern alle Lichter. Sogar das rote ‚on’ Zeichen des Fernsehers war verschwunden. Und dank der – im Zeichen der Kinoatmosphäre heruntergelassenen - Jalousien war es jetzt stockdunkel.

Itachi ließ das entnervte Seufzen hören, nachdem Sakura jetzt war.

„Das gibt sich gleich.“

der Stimme nach stand er irgendwo ziemlich in ihrer Nähe. Und dann plötzlich ein leises Flüstern. Direkt an ihrem Ohr.

„Keine Sorge. Oder soll ich deine Hand halten, bis es wieder hell ist?“

Sakura spürte wie ihr ein Schauer über den Rücken lief. Es war bekloppt-aber irgendwie doch süß.

In diesem Moment verkündete ein leises Brummen das der Strom wider da war und mit einem Flackern erwachten die Lampen wider zum Leben. Itachi stand immer noch auf der anderen Seite des Tisches. Er nickte ihr zu.

„Das hatten wir neulich schon mal. Einfach nur nervig.“

Sakura konnte nur ebenfalls nickten. Hatte er ihr ins Ohr geflüstert? Hinter sich hörte sie Schritte. Sie drehte sich um und sah Sasuke der aus einem Zimmer kam dessen Eingang nur weniger Meter hinter ihr lag. Auch er nickte. Aber das leichte Lächeln das er dabei zeigte hatte etwas..wissendes.

Und sie konnte noch nicht einmal genau sagen, wessen Stimme es gewesen war. Sie war so leise gewesen..

Chaos

Sakura hielt sich entschlossen die Hände vor die Augen. Seit der Film begonnen hatte, verfluchte sie sich dafür, dass sie sich nicht mehr Mühe beim Entziffern gegeben hatte. So saß sie jetzt da und versuchte möglichst wenig von der Handlung (oder vielmehr von den prolligen Sprüchen und dem Gelaber über Autos)- aus ‚The Fast And The Furious’ mitzubekommen. Allmählich hatte sie das Gefühl, dass man diesen Mist nur mit geschlossenen Augen und am besten zugehaltenen Ohren ertragen konnte. Wie konnte man nur am laufenden Meter so einen Schrott über Autos und deren unvermeidliches Tunig von sich geben- als ob es nichts wichtigeres gäbe. Itachi hatte sich völlig zurecht über ihren Geschmack gewundert. Aber sie würde mit Sicherheit nicht hingehen und ihm sagen, dass er einen neuen Film holen sollte, nur weil sie zu blöd gewesen war, zu fragen welches Wunderwerk da vor ihr lag. Außerdem-ihm schien es ja zu gefallen. Schließlich hatte er kein einziges der blöden Kommentare abgegeben, die ihr die ganze Zeit schon auf der Zunge lagen- und der Film stammte ja schließlich aus seiner Sammlung. Sakura atmete tief durch. Sie würde das schon schaffen. In Gedanken startete sie ihren persönlichen Countdown: einmal nicht zuhören, zweimal nicht zuhören, dreimal nicht zuhören..
 

„Hey, Schlafmütze. Aufwachen!“

Sakura murmelte unwirsch etwas, dass auf jeden Fall mit ‚Lass mich schlafen’ zu tun hatte und kuschelte sich wieder in ihre Decke. Einen Moment lang war es still, dann ertönte ein Prusten und sie bekam einen Pieks gegen ihre Stirn. Seit wann hatte ihre Mutter so kalte Hände?! Sie fuhr hoch, brauchte aber einen Moment lang um sich zu orientieren. Das erste, was sie sah, waren lange, schwarze Haare und ein ziemlich breites Grinsen.

„Ich wusste ja, dass meine Gegenwart aufregend ist- aber sooo aufregend..“

Sakuras Blick wanderte von seinem Grinsen zum Fernseher. Gerade lief der Abspann des Films- selbstverständlich untermalt von nerviger Musik.

Itachi musterte sie amüsiert. Sakura spürte, wie sie rot wurde. Wenn es noch schlimmer werden konnte, dann war ihr auf jeden Fall jetzt nicht klar, wie. Sie war also eingeschlafen. Bei einem Film, den sie sich selbst ausgesucht hatte. Hastig bemühte sie sich um eine Erklärung begleitet von genauso hastigen Gesten- in der Hoffnung, so ihre Verlegenheit zuüberspielen.

„Nein! So war das nicht- es war bloß..Und es hat auch nichts mit dir zu tun und ich..“

peinlich berührt stockte sie, fuhr dann aber entschlossen fort:

„Es war mehr wegen des Films, weil, naja..so ganz toll fand ich ihn nicht.“

„Etwas in der Art hab ich mir schon gedacht.“

erklärte er mit einem süffisanten Grinsen.

„Und ich hätte ja auch was anderes aufgelegt, aber das ging ja leider nicht.“

Erst jetzt wurde ihr klar, was sie da für ihre Decke gehalten hatte. Ihre Gesichtsfarbe dürfte inzwischen den Ton der Wand haben- ein tiefes, dunkles rot. Hatte sie wirklich gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer werden? Hastig rückte sie ein Stück von Itachi ab, und vor allem von seiner Schulter, auf der ihr Kopf bis zu ihrem Aufwachen gelegen hatte. Er grinste und streckt dann die Hand aus um ihr die Haare zu zerstrubbeln.

„Das muss dir doch nicht peinlich sein- schließlich sind wir ja zusammen, nicht?“

„Ja..klar.“

So viel also zu ihrem Vorhaben endlich alles zuklären. Aber schließlich hatte das auch noch Zeit- oder etwa nicht?

„Der Film war also sehr spannend, hmm?“

erkundigte Itachi sich mit todernster Miene.

„Kann auch das viele Adrenalin sein, dass dich so hat ermüden lassen. Wir könnten ihn natürlich noch Mal laufen lassen, damit du auch alle Einzelheiten sehen kannst.. oder soll ich sie dir verraten?“

Sie sah ihn einen Moment lang sprachlos an, schnappte sich dann aber ohne weiter darüber nachzudenken eins der Kissen und warf es nach ihm.

„Das ist sowieso alles deine Schuld.“

er fing das Kissen kurz vor seinem Gesicht ab und erkundigte sich dann, immer noch mit Unschuldsmiene

„Wieso? Was kann ich denn bitte schön dafür?!“

„Weil..“ Sakura musste inzwischen auch grinsen „ Wenn du nicht so eine krakelige Schrift hättest, dann hätte ich auch nie einen so langweiligen Film ausgesucht!“

Er schien einen Moment zu überlegen.

„Ach, das meinst du.. Aber ich muss dich enttäuschen: es ist nicht meine Schrift- und auch nicht mein Film. Ich hab mir bloß ein paar Filme von Kisame gezogen.“

Er schnaubte verächtlich.

„Als ob ich so einen schlechten Geschmack hätte! Und so schlimm ist meine Schrift nun auch nicht!“

Einen Moment hatte es geklungen, als hätte er von etwas anderem sprechen wollen, aber vermutlich hatte sie sich getäuscht. Er war einfach jemand, aus dem sie nicht schlau wurde. Genau wie sein Bruder..

Sie streckte ihm die Zunge heraus.

„Das kann man hinterher immer sagen!“

Er grinste.

„Also, ob ich..“

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Itachi unterdrückte einen Fluch.

„Wenn das mein lieber Bruder ist, der seinen Haustürschlüssel vergessen hat..“

Sakura zuckte mit den Schultern. Es klingelte wieder. Itachi stand auf.

„Wenn er es wirklich ist, lass ich ihn draußen stehen. Garantiert. Bin gleich wieder da.“

Sakura sah ihm mit gerunzelter Stirn hinterher. Die beiden mochten sich wirklich nicht besonders. Nicht, dass sie jemals offen feindselig geworden wären- jedenfalls als sie dabei gewesen war. Es waren mehr die Zwischentöne, die Art wie sie miteinander umgingen.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, weil Itachi mit dem Sturmklingler zurück kam. Es war nicht sein Bruder- Sakura ertappte sich dabei, dass sie leicht enttäuscht war. Es war der große Typ..Kisame, richtig. Die beiden sahen aus, als hätten sie noch was zu reden. Jedenfalls hörte Kisame auf damit als er sie sah und nickte ihr zu.

„Kommst du jetzt doch nicht mit?“

Itachi wies auf sie.

„Du siehst- ich habe Besuch.“

Sie wollten also noch weg? Sakura warf einen Blick auf die Uhr- es war eh schon spät genug und ihre Mutter würde sie sicher endlos zutexten. Sie sprang auf und griff nach ihrer Tasche und Jacke.

„Ist schon ok, geht ihr zwei nur. Ich muss eh langsam Mal nach Hause.“

Sie ging eilig zur Tür drehte sich aber dort nochmal um. Ein Abschiedskuss wäre sicher übertrieben-und peinlich für sie beide. Also winkte sie ihm nur noch von der Tür aus zu.

„Tschüss dann. Wir sehen uns.“

Itachi nickte.

Das Letzte, was sie hörte, bevor die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, war ein:

„Bis dann Schatz.“

Hastig lief sie nach unten zu ihrem Fahrrad und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

Nachdem Sakura zur Tür raus war, ließ Kisame sich breitbeinig auf das Sofa fallen. Er grinste.

„Schon der zweite hastige Abgang. Läuft das bei euch immer so? Oder hab ich etwa gestört?“

Itachi zuckte mit den Schultern und grinste ebenfalls.

„Und überhaupt: Was hast du mit ihr gemacht? Das arme Ding hätte ja fast eurer Wand Konkurrenz gemacht."

Itachi sagte nichts dazu, behielt aber sein Grinsen bei und holte zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank.

„Alles klar: Der Gentleman genießt und schweigt.“

Er fing die Dose auf und öffnete sie.

„Aber eins wüsste ich ja schon gern:Was hast du mit ihr vor?“

Itachi lehnte sich gegen die Wand und trank einen Schluck.

„Warum?“ sein schmales Grinsen hätte sowohl als amüsiert oder als hinterhältig durchgehen können. „Glaubst du mir etwa nicht, dass ich glücklich bin?“

„Auf jeden Fall hab ich dich schon lange nicht mehr so dreckig grinsen sehen, mein Freund.“

„Du tust ja gerade so, als wäre das etwas Schlechtes.“

Itachi trat ans Fenster und sah nach unten. Etwas schien ihn abzulenken. Als er sich wieder zu Kisame umdrehte, erklärte er mit Unschuldsmiene.

„Aber ich sehe schon, du glaubst mir nicht. Aber ihm Moment.“

Er ließ sich auf den Sessel neben Kisame fallen.

„Hab ich einfach meinen Spaß.“
 

Sakura saß zusammen mit Ino auf den Treppen an der Schulrückseite. Früher war das immer ihr Geheimtreffpunkt gewesen. Heute Morgen hatte Ino sie, kaum, dass sie angekommen war, hergeschleift. Vermutlich hatte sie gestern Abend schon angerufen, aber Sakura war einfach zu müde und verwirrt gewesen, um sich ihren Fragen zu stellen.

Jetzt sah Ino sie erwartungsvoll an.

„Und? Wie war es gestern?“

„Es war ..toll, denke ich.“

Mit dieser Antwort ließ Ino sich nicht abspeisen.

„Was heißt, ‚denkst du’?! War es nun super oder nicht?!“

Sakura lehnte sich zurück. Warum musste Ino auch immer so hartnäckig sein? Warum konnte sie sich nicht einfach damit zufrieden geben? Andererseits war Ino auch ihre beste Freundin und musste wahrscheinlich so hartnäckig sein. Trotzdem, in diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass Ino ihre Energie auf etwas anderes verwendete. Nur zu Abwechslung Mal.

„HE!“

Diesmal schrie Ino ihr direkt ins Ohr.

„Träum nicht, sag endlich wie es gestern war!“

Sakura rieb sich das Ohr. Wenn da mal nicht ein paar Hörzellen draufgegangen waren.

„Oder..“

Ino musterte sie listig.

„War es etwa so gut, dass du immer noch auf Wolke sieben schwebst und deshalb nichts erzählen willst oder kannst?“

Sakura zuckte mit den Schultern. Konnte sie das Thema nicht einfach auf sich beruhen lassen?

„Ich hab doch gesagt, es war toll.“

„Jaha, das hast du. Und das ist etwa genauso aussagekräftig, als würde ich sagen, dass Naruto faul ist.“

Typisch Ino. Wenn sie sich erst mal auf etwas eingeschossen hatte, dann ließ sie auch nicht mehr locker. Sakura unterdrückte ein Seufzen. Dummerweise war es sie- b.z.W ihr Liebesleben- dass Inos Interesse erregt hatte.

„Nun sag schon. Oder..“

Ino sah sie jetzt besorgt an.

„..ist er dir etwa zu nahe getreten?“

Sakura musste auflachen. Wenn man sie komplett aus der Ruhe bringen so nennen wollte, dann war es wohl so. Ino schien über ihre Reaktion erleichtert.

„Wenn es das nicht ist, dann kannst du mir ja wohl endlich erklären, was gestern los war!“

Sie wurde langsam quengelig. Kein gutes Zeichen. Sakura warf die Hände in die Luft.

„Verdammt, ich weiß es nicht!“

Ino musterte sie überrascht. Leiser fügte Sakura hinzu.

„Wir haben..einen Film gesehen. Und zu Anfang..war Sasuke auch da.“

„Sasuke?!“

„Ja..“

Sakura sah Ino nicht an. Sie würde ihr mit Sicherheit den Marsch blasen, dass sie nicht wusste, was sie wollte. Oder besser: wen. Und wahrscheinlich hatte sie es auch nicht besser verdient. Stockend und etwas unzusammenhängend begann sie vom gestrigen Nachmittag zu erzählen. Wie sie sich gefreut hatte Sasuke zu sehen, wie Itachi sich durcheinander gebracht hatte. Was die beiden gesagt hatten. Das es schon schön gewesen war. Und was passiert war, als der Strom ausgefallen war. Dann schwieg sie für einen Moment.

„Ich fass es nicht!“

Sakura sah überrascht zu Ino. Sie hatte richtig zornig geklungen. Ihre blauen Augen funkelten wütend. Sie sprang auf.

„Es reicht also nicht aus, dass es einer der begehrtesten Typen der Schule ist, ja?!“

Ino stemmte die Hände in die Hüften. Sakura konnte sie nur verblüfft ansehen.

„Es müssen gleich beide sein, ja?! Einer ist Mademoiselle ja nicht genug! Und dann..“

ihre Stimme überschlug sich.

„..Dann tust du so schüchtern! Wahrscheinlich ist es dass, was sie beide interessiert! Und ich- hast du auch nur einen Moment an mich gedacht?!“

Sakura fand ihre Stimme nur langsam weider. Warum, was..

„Aber..du..Shikamaru?“

Ino stampfte mit dem Fuß auf und warf den Kopf in den Nacken.

„Das hast du ja wohl selbst nicht geglaubt! Es ist dir bloß ganz einfach egal gewesen! Du hast doch gewusst, das ich Sasuke liebe. Immer schon!“

Verbittert fügte sie hinzu.

„Du hättest es wissen können, wenn du nur gewollt hättest. Und du willst also meine beste Freundin sein?!“

Ino rieb sich die Stirn Sakura stand ebenfalls auf.

„Aber..Ino, ich wollte nicht..“

In ihrem Kopf ging alles durcheinander. Was sie wirklich so selbstsüchtig wie Ino sie darstellte? Hatte sie nur Aufmerksamkeit gewollt und dabei auf den Gefühlen ihrer besten Freundin rumgetrampelt?

„Spar dir die Mühe.“

Inos Stimme zitterte.

„Das verzeih ich dir nie!“

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und rannte die Treppen herauf. Sakura sah ihr nach. Tränen traten ihr in die Augen. Sie flüsterte:

„Ino..das ist nicht wahr.“ Wahrscheinlich sollte sie ihr hinterherrennen- aber sie konnte einfach nicht. Nicht jetzt. Die erste Träne tropfte auf den Boden. Sie ließ sich hinfallen und brach in Tränen aus. Sie hatte es nie ernst genommen. Dann war es wahrscheinlich auch nicht Shikamaru gewesen, den Ino gesucht hatte, sondern Sasuke. Sie schluchzte auf. Und deshalb ..deshalb hatte Ino sich so über sie und Itachi gefreut. Weil sie sich dann.. Sakura verbarg ihren Kopf an den Knien. Weil sie sich dann nie um einen Kerl streiten müssten. Weil sie weiterhin die besten Freundinnen hätten sein können. Genauso, wie sie es sich versprochen hatten, als sie noch ganz klein waren ‚Kein Kerl wird sich je zwischen uns stellen.’

Sie wusste nicht mehr, wie lange sie dort gesessen und einfach geschluchzt hatte. Entschlossene wischte sie sich die Wange ab. Sie würde zu Ino gehen und sich entschuldigen. Und sie würde..nicht mehr an Sasuke denken. Ihn Ino überlassen. Und sich würde das Spiel mit Itachi beenden, denn jetzt hatte die ganze Sache keinen Sinn mehr. Ein bitteres Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ino hatte recht: sie war wirklich rücksichtslos. Alles war ihr egal, wenn sie nur ihren Willen bekam. Aber damit würde jetzt Schluss sein. Sie rieb sich erneut über die Augen. Seltsam, die Tränen wollten einfach nicht aufhören zufließen. Sie konnte sich einfach nicht beruhigen.

Als sie endlich wieder klar sehen konnte, sah eine ausgestreckte Hand mit einem Taschentuch vor sich.

„Ist es nicht ein viel zu schöner Morgen, um zu weinen?“

Sasuke!

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Was the Fast and the Furious angeht- ihr kennt das ja. Subjektive Meinung- und so. Schließlich sollte es ja ein Film sein, der Sakura wirklich nicht gefällt. Ich selbst hab ihn noch nicht einmal gesehen.

If you wait too long- maybe it's all gone

Autorenvorbemerkungen sind schrecklich, ich weiß. Aber das hier muss ich grad loswerden:: Alle die finden, dass es bis zum neuen Kapitel reichlich lange gedauert hat- haben Recht. Mir fehlten einfach die Ideen hierfür, stattdessen hab ich lauter neue Storys angefangen. Ich hoffe, ich schaffe es, mich (was das angeht) zu bessern.

Ach, und ich fand Inos Reaktion gar nicht komisch/überzogen. Immerhin fände keiner das toll, was Sakura da macht- wenn er nicht zufällig im selben Gefühlchaos steckt.

Genug davon, viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
 

If you wait too long-maybe it’s all gone
 

Sakura blinzelte heftig. Das…konnte doch nicht wahr sein. Was machte Sasuke denn jetzt hier? Nicht, wo sie sich gerade entschieden hatte, ihm aus dem Weg zu gehen, ihn am besten komplett zuvergessen. Aber Sasuke verschwand nicht. Wäre er ein Trugbild gewesen, hätte er nämlich genau das tun müssen. Und das Schlimmste war- sie wusste nicht einmal, ob sie zornig, enttäuscht oder glücklich sein sollte. So viel also zu ihren guten Vorsätzen!

Offensichtlich wartete er immer noch auf eine Antwort. Sie schüttelte den Kopf

„Nein, ist alles Bestens.“

„Das sehe ich.“

Der Spott in seiner Stimme war nicht zu überhören. Den Oscar für ‚die beste weibliche Hauptdarstellerin’ konnte sie sich wohl abschminken. Und apropos abschminken- wasserfest war ihr Make-up nicht. Sie durfte also wie ein Panda aussehen. Ein Panda mit pinken, verstrubbelten Haaren und einer Schuluniform. Bei dieser Vorstellung musste sie trotz allem widerwillig grinsen.

Sasuke stand immer noch vor ihr. Ohne ihn anzusehen, griff sie nach dem Taschentuch, wischte sich damit heftig übers Gesicht und putzte die Nase. Damit dürfte sie alles nur noch schlimmer gemacht haben- der Panda hatte jetzt wohl auch noch ein rotes Gesicht.

„Was ist los?“

Als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen, musste sie ihre Augen mit der Hand gegen die Sonne abschirmen. Er hatte Nerven, sie so etwas zu fragen. Dabei musste er es doch am Besten wissen! Schließlich war er an Allem schuld! Mit ihm hatte es doch angefangen! Sie hatte ihm unbedingt gefallen wollen und dann...Nein, es war nicht alles seine Schuld. Sie hatte mindestens genauso großen Anteil. Leider.

Aber Antworten musste sie ihm. Also nuschelte sie:

„Hab mich mit Ino gestritten.“

Er runzelte die Stirn. Sakura hoffte inständig, dass es nicht war, weil er sich fragte, wer zum Teufel Ino war.

„Aha.“

Er ließ sich neben sie auf die Stufen fallen. Sakura wusste nicht, was sie davon halten sollte. Es war nicht allzu lange her, da hätte sie alles dafür gegeben, ein paar Minuten allein mit Sasuke zu verbringen. Und jetzt..

Das Klingeln der Schulglocke riss sie aus ihren Gedanken. Hastig sprang sie auf. Die erste Stunde fing an!

Sasuke machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Im Gegenteil, er lehnte sich zurück, so dass sein Gesicht etwas Sonne abbekam. Unschlüssig sah sie auf ihn herunter.

„Willst du...nicht mitkommen?“

Er zuckte mit den Schultern, öffnete die Augen aber nicht.

„Da verpass ich nichts.“

Sie sah zwischen ihm und dem Schulgebäude hin und her. Eigentlich wollte sie nicht rein. Ino würde sich wohl kaum schon beruhigt haben, und sie hatte jetzt einfach nicht den Mut, sich ihren Anschuldigungen (garantiert würde sie viele zornige Briefe bekommen) oder ihrem Schweigen zu stellen.

„Wenn es dir zu viel ist- dann bleib halt hier.“

Er wies auf den Platz, von dem sie gerade aufgesprungen war. Allmählich wurde Sasuke ihr unheimlich. Konnte er jetzt schon ihre Gedanken lesen?! Nach einem Moment des Überlegens setzte sie sich wieder. Allerdings achtete sie darauf, etwa eine Armeslänge Platz zwischen ihr und Sasuke zu lassen. Wenn sie schon nicht wusste, was sie hier tat, wollte sie ihm wenigstens keinen falschen Eindruck vermitteln!

Zum zweiten Mal klingelte es. Auch die ewigen Zuspätkommer verschwanden jetzt in der Schule. Wenige Sekunden später waren sie völlig allein. Sakura streckte sich. Zum ersten Mal in ihrer Schullaufbahn schwänzte sie also. Aber irgendwie hatte sie gar keine Zeit für ein schlechtes Gewissen. Deshalb jedenfalls nicht. Nicht, während sie hier mit Sasuke saß. Nicht, während sie ihrer besten Freundin gegenüber schon wider unfair war. Und auch nicht, während sie doch eigentlich mit Itachi zusammen war. Als er sie gefragt hatte, hatte alles so einfach ausgesehen: er hielt sich lästige Fan-Girlies vom Leib, und sie konnte Sasuke zwingen, sie zu bemerken. Das hatte ja auch geklappt. Aber ansonsten gar nichts...Es war, als hätte sie ein Spiel angefangen, und mittendrin die Regeln vergessen. Oder nicht mitbekommen, dass diese komplett geändert worden waren. Sie musste grinsen. Verflucht kitschig, dass war sie. Und wenn Ino hier wäre- und nicht sauer auf sie wäre- würde sie ihr vorwerfen, sich nicht so viel einzubilden. Und trotzdem stimmte es. Sie wusste einfach nicht mehr, was gespielt wurde. Ging es um zwei Brüder, sie sich hassten? Oder ging es um Liebe?

Nur eins war klar: der einzige, der von Nichts eine Ahnung hatte, war sie. Das aber wenigstens gründlich. Aber damit würde sie sich nicht länger abfinden. Vielleicht.. sollte sie einfach fragen. Noch verwirrender als die aktuelle Situation konnte die Antwort gar nicht sein. Sie holte tief Luft.

„Sasuke...warum bist du eigentlich hier?“
 

„Na, sieh mal an!“

Kisame tippte Itachi auf die Schulter und wies nach untern, auf den Schulhof.

„Wenn das nicht deine beiden Liebsten sind- beim gemeinschaftlichen Schwänzen...“

Itachi blinzelte träge. Es war fast unmöglich, während Ebius Unterricht nicht einzuschlafen, und so hatte er die letzten Minuten vor sich hin gedöst. Er folgte dem Blick seines besten Kumpels.

„Wirklich herzallerliebst.“

Sein Tonfall ließ nicht erkennen, ob er zornig oder bloß spöttisch war. Eins war er jetzt aber bestimmt- wach.

„Anscheinend ist er doch noch aufgewacht.“

Kisame betrachtete das ganze als eine Art Unterhaltungsprogramm. Wann immer er versucht hatte, herauszufinden, was Itachi da trieb, hatte dieser nur seltsam Gegrinst und bestenfalls etwas rätselhaftes gesagt. Und so lehnte Kisame sich zurück, und genoss die Show. Irgendwann würde Itachi das Kaninchen schon noch aus dem Hut ziehen. Oder eben nicht, und mit der Kleinen in den Sonnenuntergang reiten. Nicht einmal er konnte sagen, was wahrscheinlicher war.

„So sieht es wohl aus.“

Sasuke beugte sich jetzt vor, und sagte etwas. Zu schade, dass vier Stockwerke zwischen ihnen lagen, denn es wäre wirklich interessant gewesen, was die beiden da redeten.

„Was wirst du jetzt tun?“

Nicht, das Kisame eine richtige Antwort erwartete. Jetzt würde wohl etwas in der Art von >Das, was man halt so tut. Dem Unterricht folgen< kommen. Aber auch diesmal hatte er sich geirrt.

„Deutlich werden.“

Ungerührt packte Itachi seine Sache zusammen und ließ sie in seinem schwarzen Rucksack verschwinden. Den warf er sich über die Schulter und ging zur Tür. Ebisus Forderungen nach einer Erklärung ignorieren, drehte er sich noch einmal kurz um.

„Bis später dann.“
 

„Interessante Frage. Ich schätze mal, weil ich keine Lust auf Kakashis Unterricht habe.“

Das war also seine Antwort? Er tat, als wäre es ganz selbstverständlich, dass er hier saß- obwohl er genau wissen musste, wie merkwürdig das war..?

Sakura schüttelte den Kopf. Jetzt hatte sie einmal davon angefangen, jetzt würde sie es auch durchziehen. Bis zum bitteren Ende! Oder dem lächerlichen- was halt zuerst kam.

„Nein..das meine ich nicht.“

Sie gab sich Mühe, ihre Stimme fest und entschlossen klingen zulassen. So, als würde sie sich vor seiner Antwort nicht fürchten.

„Nein, ich will wissen, warum du hier, ... bei mir bist. Es gäbe hundert Plätze, an die du gehen könntest, wenn du dir einfach bloß Kakashi ersparen wolltest. Und..“

sie versuchte ihre Verlegenheit mit einem Grinsen zu überspielen-

„Sag jetzt bitte nicht, du wärst rein zufällig hier. Das kann ich dir nämlich nicht glauben -das hier... ist nämlich Inos und mein Geheimplatz.“

Endlich drehte er den Kopf und sah sie an. Irgendwie prüfend. Sie hielt die Luft an- was war, wenn er sie jetzt auslachte?

Er ließ sich Zeit mit dem Antworten.

„Anscheinend hast du mich durchschaut. Ja, ich bin wegen dir hier.“

„Und...warum?“

Ihre Stimme klang seltsam piepsig bei dieser Frage. Und das, wo sie doch Stärke zeigen wollte, bewiesen wollte, dass sie sich nicht mehr länger zum Spielball machen lassen wollte.

„Um mir ein Bild zu machen. Ich bin sicher kein Idiot, aber in letzter Zeit sind ein paar Sachen passiert, die ich nicht verstehe.“

Er hatte es doch wieder geschafft. Sie merkte, dass sie knallrot anlief. Verlegen kickte sie einen Stein zur Seite. Am liebsten wäre sie jetzt weggerannt, aber das konnte sie nicht.

Sie wartete, aber er machte keine Anstalten, mehr zu sagen. Als sie den Eindruck hatte, wenn es noch einen Moment lang still war, würde sie platzen, fragte sie ihn:

„..Was..meinst du damit?“

Er grinste.

„Das solltest du doch am Besten wissen. Wir treffen uns in der Disko. Und als ich dich wiedersehe bist du plötzlich die Freundin meines Bruders. Und da frage ich mich schon, ob das etwas miteinander zu tun hat.“

Nervös schlug sie Beine anders über. Sie war es doch gewesen, die Antworten von ihm hatte fordern wollen...und jetzt nahm er sie ins Kreuzfeuer? Und fertig war er auch noch nicht.

„Aber das ist nicht das Einzige. Itachi lässt also keine Gelegenheit aus, um eure ..Beziehung zur Schau zu stellen. Und doch...“

Er schwieg bedeutungsvoll. Sakura verkrampfte ihre Hände ineinander. Sie hielt es einfach nicht mehr aus! Er wurde nicht deutlich, aber seine Andeutungen... Sie sprang auf. Sie musste einfach hier weg! Doch als sie nach ihrer Tasche greifen wollte- die sie als eine Art Barriere zwischen ihnen ausgestellt hatte- schlossen sich seine Hände um ihren Arm.

„Nur eine Frage, Sakura. Wen liebst du wirklich- meinen Bruder...oder mich?“

Sakura spürte, wie sich alles um sie drehte. Allmählich konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen, wollte einfach nur hier weg. Aber Sasuke würde sie nicht gehen lassen. Nicht, ohne eine ehrliche Antwort.

„Ich...“

Eine kühle Stimme drang durch die Watte, in ihrem Kopf.

„Ich denke, das reicht jetzt.“
 

Sasuke unterdrückte einen Fluch. Sein Bruder hatte wie immer den unpassendsten Zeitpunkt gewählt, um aufzutauchen. Nun, jeder das, was er am Besten konnte. Aber er war nicht bereit, so schnell aufzugeben. Nicht, ohne eine Antwort, auf die Frage, die er sich in den letzten Stunden immer wider gestellt hatte.

Das Sakura eine lange Zeit für ihn geschwärmt hatte, war keine Frage. Was er nicht wusste, war wie ernst es ihr gewesen war. Und vor allem, ob diese Gefühle den Direktvergleich mit seinem Bruder bestanden.

Er warf Itachi einen betont gelangweilten Blick zu.

„Wie schön, dich hier zu sehen. Und so unerwartet. Keine Sorge, du bekommst sie gleich wider. So bald...sie mir eine nebensächliche Frage beantwortet hat.“

Itachi grinste und ließ den Rucksack vor seine Füße fallen.

„Du hast immer so eine schöne Art, Fragen zu stellen. Und nebensächlich ist das, was du wissen willst, höchstens noch für dich...“

Sasuke sah seinen Bruder aus zusammengekniffenen Augen an. Die Versuche Sakuras, sich aus seinem Griff zu befreien, nahm er kaum noch war.

„...Und damit willst du was genau sagen?“

„Ist das nicht offensichtlich? Sakura sieht nicht gerade aus, als würde sie deine Gegenwart gerade besonders genießen.“

Sasuke fing einen beinahe flehentlichen Blick Sakuras auf. Sie wollte nur weg, das war nicht zu übersehen. Woran das genau lag, konnte er nicht sagen. Aber er musste es einfach wissen.

„Du hast einfach zu lange gewartet, Sasuke. Und ich muss dich enttäuschen: du unwiderstehlich, dass ein Mädchen ihr ganzes Leben auf dich warten würde, bist du nun wirklich nicht.“

Sasuke hätte seinen Bruder jetzt gerade gerne erwürgt. Wer war er denn?! Ein Fernsehpsychater, das er sich in seiner süffisanten Art hierher stellte, und Sasuke seinen Lebensstil vorwarf?!

Sakura hatte immer noch kein Wort gesagt. Und dabei war sie die Einzige, die wirklich Antworten geben konnte.

Er ignorierte seinen Bruder, und das, was dieser gesagt hatte, und wandte sich an sie:

„Sakura? Du schuldest mir noch eine Antwort.“

Sie erwiderte seinen Blick ein paar Sekunden lang, warf dann den Kopf zurück und sah seinen Bruder an.

„Lasst...“

Es war vollkommen still.

„...mich doch einfach beide in Ruhe!“

Entschlossen befreite Sakura sich aus Sasukes Griff und lief ohne einen Blick zurück auf die Schule zu.
 

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Danke für die Geduld. Wie siehts eigentlich aus- wer ist für Itachi, wer für Sasuke?

Just words

Etwa eine halbe Stunde später- pünktlich zum Beginn der zweiten Stunde- klopfte Sakura vorsichtig an die Tür. Eigentlich hatte sie direkt in den Unterricht gehen wollen, aber dann hatte sie es sich doch noch anders überlegt. Sie würde lästige Fragen beantworten müssen, daran führte kein Weg vorbei. Zwar passte es nicht zu Ino, sie zu verpetzen, aber sie würde ihre Verspätung garantiert erklären müssen. Also hatte sie sich mit Hilfe ihres Notfall-Schmink-Sets und reichlich kaltem Wasser von einem panischen Panda wieder zurück zu Sakura Haruno -Beruf :Musterschülerin- verwandelt. Wie gut ihr das gelungen war, würde sich jetzt zeigen.

Ein letztes Mal tief durchgeatmet, und dann drückte sie auch schon die Klinke herunter. Alle Köpfe wandten sich ihr zu. Bevor jemand ihr zuvorkommen konnte, fing sie mit dem Kurzvortrag (Thema: warum ich heute ausnahmsweise zu spät bin), den sie sich auf dem Weg nach Oben überlegt hatte, an.

„Es tut mir echt leid, dass ich zu spät bin, aber...“

Kurenai unterbrach sie.

„Ist schon in Ordnung, Sakura. Sasuke hat uns Alles erzählt.“

Ratlos sah sie ihre Lehrerin an. Keine Standpauke? Und was hatte sie damit gemeint? Wie immer, wenn sie nervös war, schob sie sich ein paar lose Haarsträhnen zurück hinters Ohr. Keine Fragen? Hastig versuchte sie sich zu erinnern, was sie als nächstes hatte tun wollen. Nachdem sie alle mit ihrem souveränen Vortrag an die and gespielt hatte.

„Dann...setz ich mich am Besten wohl...“

Kurenai nickte aufmunternd, reichte Sakura ein paar Zettel und fuhr dann fort, als wäre nichts geschehen. Zögerlich ging Sakura auf ihren Platz zu. Natürlich saß sie neben Ino. Hier und in jedem anderen Fach. Ihre gerade-nicht-bese-Freundin warf ihr einen durchdringenden Blick zu und drehte sich dann demonstrativ weg. Sakura unterdrückte ein Seufzen. Nun, das war wahrscheinlich besser, als wenn Ino sie mit irgendwelchen harten Gegenständen beworfen hätte, aber auch nicht viel angenehmer. Warum mussten sie sich auch gerade jetzt streiten? Jetzt, wo eh gerade Alles so verdammt seltsam war.

Sie stütze den Kopf auf und bemühte sich, Kurenai zuzuhören, die Zettel zu lesen, und gleichzeitig das neugierige Getuschel der Anderen zu ignorieren. Hatten die denn nichts Besseres zu tun?!
 

Der Schultag war mehr oder weniger im Schlaf vergangen. Sakura hatte angestrengt weder nach links (da saß nämlich Ino) noch nach vorne rechts (da saß Sasuke) geschaut. Da sie mit niemanden reden wollte, hatte sie die Pausen ebenfalls im Klassenraum verbracht-und ihren Block vollgekritzelt. Noch eine Stunde, dann hatte sie es erst mal überstanden.

Sakura fuhr zusammen, als Hinata sie vorsichtig antippte und ihr einen Zettel herüberreichte. Inos riesige, schnörkelige Handschrift stach sofort ins Auge und war vermutlich auch in der letzten Reihe noch gut zu lesen. Na herzlichen Glückwunsch! Ino hatte den Zettel lieber einmal durch die ganze Klasse wandern lassen, als ihn einfach rüberzureichen. Sakura unterdrückte den kindischen Wunsch den Brief zu zerknüllen und ihrer „besten Freundin“ an den Kopf zu werfen. Hatte ja doch keinen Sinn. Wahrscheinlich würde Ino dann das Sekretariat entern und ihre Standpauke per Lautsprecherdurchsage loswerden. Schicksalsergeben faltete sie den Zettel auf.

Deine Katze ist also gestorben?

Drehten denn jetzt alle durch? Sie hatte doch nicht mal eine! Klar wollte sie gerne eine haben, aber durchsetzen hatte sie sich damit bis jetzt noch nicht können. Und Ino wusste das ganz genau, also was sollte das jetzt?!

Nein.

Ohne Rücksicht auf Inos verletzten Stolz zu nehmen, schob sie ihr den Zettel herüber. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass die zwar schnell antwortete, denn Zettel aber dann wider auf Rundreise schickte.

Die Erklärung des Kavaliers, warum seine Herzensdame die erste Stunde verpasst hat.

Vielleicht war die Idee mit dem Wurfgeschoss doch nicht so schlecht gewesen. Was sollte sie denn darauf antworten?! Sie laß Inos Vowurf noch einmal. Sasuke...hatte Sasuke wirklich eine Ausrede für sie vorgebracht? Sie sah kurz zu ihm hin. Seltsam genug, dass er hier war. Hoffentlich bildete er sich nicht ein, dass sie ihm dankbar war, denn nach der nach der Aktion vorhin hatte sie auf absehbare Zeit genug von beiden Uchiha-Brüdern. In diesem Moment hob er den Kopf und sah sie an. Seinen Blick konnte sie nicht definieren, und das wollte sie auch gar nicht. Sie hatte nämlich besseres zu tun- sich zum Beispiel per Post mit ihrer ex-besten Freundin zu zoffen.

Du hast echt keine Ahnung!

Superschlagfertige Antwort, vor allem, da Sakura selber auch keine hatte. Aber das würde sie Ino garantiert nicht auf die Nase binden. Eine Weltreise später hatte sie die Antwort vor sich.

Wars wenigstens gut?

War ja schön, dass Ino nicht die Frage stellte, die Sakura nicht beantworten konnte, aber das hier war auch nicht viel besser.

Danke der Nachfrage. Es war scheiße.

Diesmal bekam sie den Zettel sogar direkt zurück.

Tja, wenn mans so nötig hat...

Bitte?! Glaubte sie etwa, dass Sakura mit Sasuke...eine schnelle Nummer geschoben hatte? Allein von dem Gedanken wurde Sakura knallrot. Das war ja wohl das Allerletzte! Und das nannte sich also (im Normalfall) ihre besten Freundin?!

Du hast echt keine Ahnung! Wir haben...

Ja, was hatten sie eigentlich? Sakura überlegte einen Moment und kritzelte dann ein geredet dazu. Stimmte ja...irgendwie.

Ach, so nennt man das also!

Neidisch?

Der Zettel flog jetzt immer schneller hin und her.

Nicht in diesem Leben!

Na, da bin ich aber beruhigt. Man macht sich ja so seine Gedanken...

So?! Davon hab ich aber in letzter Zeit nicht allzu viel mitbekommen!

Du hättest ja auch mal was sagen können!

Fang nicht wieder so an!

Blatt eins war voll. Hastig riss Sakura ein neues (ihr Matheheft musste leiden) raus und kritzelte ihre Antwort drauf.

Wie soll ich denn dann anfangen?! Den dramatischen Auftritt hast ja wohl du hingelegt!

Oh, Entschuldigung, wenn ich es etwas unerträglich fand, dir zuzusehen, wie du dich gleich beiden Uchihas an den Hals wirfst!

Glücklicherweise bemerkten weder Sakura noch Ino, dass fast alle ihrem Briefwechsel interessiert zuschauten. Wie beim Tennis schauten sie dem Brief hinterher- und begutachteten neugierig die Reaktion der jeweiligen Empfängerin. Den interessanter als Mathe war dieser Schlagabtausch auf jeden Fall...

Das ist nicht wahr!

Sah aber ganz so aus!

Wenigstens interessier ich mich für die Kerle, bei denen ich eine Chance habe!

Das war ziemlich mies gewesen. Aber nach den Dingen, die Ino ihr da gerade an den Kopf geworfen hatte...Diesmal brauchte Ino sehr viel länger für die Antwort. Sakura bekam bereits erste Gewissensbisse, aber die lösten sich bei Ankunft der Antowrt sofort im Nichts auf:

Die verarschen dich doch bloß. Beide.

Garantiert nicht. Und selbst wenn’s so wäre-ich bin wenigstens interessant genug!

Sakura war sich ihrer Sache längst nicht so sicher, wie sie gerade tat. Aber Ino war gerade die Letzte, der sie ihre Zweifel anvertrauen würde. Nach der Sache vorhin war sie sich nicht mal mehr sicher, ob es überhaupt um sie ging, oder ob es nur eine Sache war, die die beiden unter sich ausmachen mussten.

Und da bist du wohl stolz drauf?!

Auf einmal war Sakura nur noch müde. Sie hatte sich mitreißen lassen, und Dinge geschrieben, die sie wohl nie sagen würde. Auf eine Art hatte ihr das sogar Spaß gemacht. Sie hatte nicht nachdenken müssen, sondern einfach Dampf ablassen können. Aber was das Ganze so schrecklich machte war, dass Ino (wenigstens teilweise) Recht hatte. Da führte kein Weg dran vorbei.

Nein.

Inos Augen weiteten sich überrascht. Sakura nickte zufrieden. Wenigstens einen Treffer hatte sie landen können-auch wenn es weder gehässig noch schlagfertig gewesen war, sondern einfach der Wahrheit entsprach. Bevor Sakura Gelegenheit hatte, diese Offenherzigkeit zu bereuen, klingelte es. Hastig stopfte sie ihren Kram in ihre Umhängetasche und flitzte zur Tür. Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass sie heute Buß fahren würde. Da sie sich die letzten Tage mitnehmen lassen hatte, würde ihre Mutter auch nicht kommen und sie abholen. Na dann halt der Buß. Eingeklemmt zwischen kleinen, lauten Nervensägen, aber Hauptsache, sie kam hier weg.
 

Sakura hatte ganz vergessen, wie sehr sie es hasste, am Buß anzustehen. Ungeduldig wippte sie auf und ab. Bereits dreimal hatte sie jetzt sichergestellt, dass sie auch ja genug Geld für ein einfaches Ticket hatte, aber zählen schien nicht jedermanns Sache zu sein. Anscheinend war es ein Gerücht, dass Zeitlupe nur was für Film und Fernsehen war-sie war schon längst in der Wirklichkeit angekommen. In diese faszinierende Überlegung versunken, hätte sie fast vergessen, ein Stück aufzurücken. Ganz toll. Nur noch vier, fünf Kinder und dann war sie endlich in Sicherheit und würde sich mit niemanden mehr herumschlagen müssen. Jedenfalls heute nicht. Und morgen...na, da wollte sie besser gar nicht dran denken.

„So ungeduldig?“

Sie spürte, wie sich ihre Nackenhaare beim Klang dieser Stimmt aufstellten. Scheiße,scheiße, scheiße! Flüchtig überlegte sie, ob eine kurz-Verwandlung in Rambo ihr helfen würde. Sie könnte die ganzen Blagen zur Seite schubsen und... Nein, wohl eher nicht. Betont langsam drehte sie sich um.

„Wahrscheinlich.“

Uuuuuund der Preis für die schlagfertigste Antwort des Jahres ging...garantiert nicht an Sakura Haruno! Sasuke lehnte sich gegen den Bus und zeigte die Andeutung eines Grinsens. Beiläufig, als wäre es ihm gerade erst eingefallen, erklärte er:

„Ich glaube, du schuldest mir noch eine Antwort.“

Vielleicht war Rambo doch keine so schlechte Idee gewesen. Was hatte sie der ganzen Welt (und im Speziellen: Sasuke und Itachi) eigentlich getan?! Sie wollte doch bloß weg, nach Hause. Aber Frechheit siegte ja angeblich.

„Ja? Weiß ich gar nicht mehr genau.“

Immerhin stand sie jetzt mit einem Bein auf der Stufe. Falls sie gehofft hatte, mit Gleichgültigkeit einen Punkt machen zu können (und zugegeben, dass hatte sie versucht) wurde sie enttäuscht. Sasuke schien sich eher zu amüsieren.

„Das steht dir nicht.“

Verwirrt blinzelte sie. Was meinte er jetzt? Aber er lieferte die Erklärung direkt nach:

„Gleichgültigkeit. Die solltest du mir überlassen.“

Toll! Jetzt machte er sich auch noch über sie lustig! Sie verschränkte die Arme vor der Brust und startete einen neuen Versuch, schlagfertig zu sein. So schnell würde er sie nicht aus dem Konzept bringen!

„Und was passt dann zu mir?“

Die Schlange rückte ein Stück weiter, und endlich stand Sakura im Bus, und überragte Sasuke damit um drei, vier Zentimeter.

„Du?“ Er tat, als müsse er überlegen.

„Du hast so eine mädchenhafte Art. Süß sagt man, glaub ich.“

Das spöttisches Grinsen strafte die eventuell romantischen Worte Lügen. Aus seinem Mund klang das eher wie eine Herausforderung.

„Ich bin nicht....!“

Er beugte sich vor.

„Was bist du nicht? Süß?“

„Ja,genau! Ich bin nämlich...“

Sie sollte es sich ganz, ganz dringend abgewöhnen, einen Satz anzufangen, bei dem sie keine Ahnung hatte, wie er enden sollte. Folgte auf ihrer Liste der guten Vorsätze fürs nächste Jahr direkt nach „nie wieder in Verlegenheit bringen lassen“ und „nie wieder mit einem Uchiha reden“. Was hatte sie denn sagen wollen? Ein Vamp?

Sie spürte, wie sie unter seinem betont interessierten Blick rot anlief. Scheiße!

„...niemand, mit dem du spielen solltest!“

Er sah sie nachdenklich an. Einen Moment hoffte sie, dass sie so hastig gesprochen hatte, dass er sie nicht hatte verstehen können, aber ihr Glück schien auf unbestimmte Zeit im Urlaub zu sein.

„Interessant. Und du hast den Eindruck, dass ich das tue?“

Da ihr Leben ohnehin beendet war- warum nicht das Rundumprogramm mit anschließender Beerdigung?

„Möglich.“

„Ah, du meinst, ich würde mit dir spielen?“

„Ist der Gedanke so abwegig?!“

„Würde zu meinem Ruf passen. Aber denk dran: du bist es, die mir die Antwort verweigerst. Also könnte man meinen, du bist es auch, der ein Spiel spielt.“

Einen Moment lang blieb ihr die Luft weg. Was war heute los? Der „unterstellt Sakura was, ihr fällt eh keine schlagfertige Antwort ein“ Tag?!

„Das ist nicht wahr!“ fuhr sie ihn an. Noch etwas, auf der lnagen Liste an Dingen, die ihn nicht beeindruckten konnten.

„Hätte, könnte, würde. Und, wirst du jetzt antworten?“

„Sagen Sie mal, dauert das noch sehr lange?“

Der Bußfahrer war doch noch fertig geworden und funkelte die beiden strafend an.

„Kleinen Moment noch.“

„Schon unterwegs.“

Sie hatten gleichzeitig geantwortet. Mit einem ungeduldigen Schnalzen und unverständlichem Gebrummel über die Sitten der heutigen Zeit wandte der Fahrer sich wieder seiner Zeitung zu.

„Entschuldigung, aber ich...“

Zum zweiten Mal an dieser Vormittag griff Sasuke nach ihrem Arm. Diesmal aber so vorsichtig, dass sie den Eindruck hatte, sich jederzeit befreien zu können. Aber wie hatte er gesagt? Hätte, könnte, würde? Ja, genauso fühlte sie sich gerade auch. Wenn sie an diesem Scheißtag bloß nicht in diese scheiß Disko gegangen wäre, dann...

Er sagte nichts, sondern sah sie bloß abwartend an. Sie erwiderte seinen Blick wortlos. Allerdings war „starren-ohne-Blinzen“ auch nicht gerade ihr Spezialgebiet. Meistens musste sie lachen und wenn nicht (so wie jetzt) konnte sie es nicht allzu lange durchhalten.

„Sagen Sie mal, glauben Sie ich hätte meine Zeit gestohlen?!“

Wieder der Busfahrer. Diesmal bekam er nicht mal eine Antwort.

„Ja?“

Schließlich musste sie doch den Blick senken.

„Ich...“

„Wenn Sie beide nicht bald hier weg sind, ruf ich die Polizei!!“

„Ich...“

„Wird’s bald!“

„Ich...weiß es nicht...genau. Tut mir leid...“ fügte sie fast flehentlich hinzu.

Aber auch das brachte Sasuke nicht aus der Ruhe. Er wirkte nicht überrascht, dafür aber immer noch amüsiert.

„Was zu befürchten war. Aber ich wüsste das was, womit ich den Kerl hier vorm Herzinfakt bewahre und einiges...klarstelle.“

Und bevor Sakura sich fragen konnte, was er mit dieser Erklärung meinte, zog er sie einfach aus dem Buß. Allzusehr anstrengen musste er sich nicht, immerhin war sie ja von der ersten Stufe nicht wegkommen. Und kaum das sie (leicht schwankend) auf der Straße gelandet war, tat er noch etwas. Er ließ ihren Arm los, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Sakura bemerkte eine ganze Menge Sachen: er küsste verdammt gut, der Bußfahrer fuhr fluchend ab und...Und dann war es auch schon wieder vorbei.

„Siehst du jetzt klarer?“

Und wieder wurde ihr eine Antowrt ersprarrt. Nämlich durch ein Klatschen. Einmal, zweimal, dreimal. Da sämtliche Schüler verschwunden waren, hallte es fast gespenstisch über den leeren Parkplatz.

„Ah, Sasuke! Das ist dann wohl der Moment, wo ich dich zum Duell fordern muss, richtig?“

_________

Na, diesmal bin ich doch echt seeerh viel schneller gewesen als letztes Mal, oder?

Alter, bin ich gut drauf-so ganz allgemein, meine ich^^

Hoffe, es war lustig zu lesen und bis zum nächsten Kapitel!

Showdown

„Ach, wirklich?“

Sasuke grinste und drehte sich zu seinem Bruder um. Nur leider bleib er genau da stehen wo er war- und damit viel zu nah an ihr dran. Allein der Geruch seines Aftershaves reichte aus, um ihr dummes Herz schneller schlagen zu lassen.

Itachi nickte, deutlich amüsiert.

„Diese Situation lässt sich ja wohl bestenfalls als missverständlich bezeichnen.“

„Na, dann will ich dir den Gefallen mal tun.“

Sasuke zog seine Jacke aus und drückte sie Sakura in die Hand. Reflexartig drückte sie diese an sich. Das war es also? Würden die zwei sich jetzt prügeln? Um sie? In ihren Lieblingsfilmen klang das immer so wild-romantisch (bescheuertes Wort, eigentlich!), aber in echt fühlte es sich einfach bloß unwirklich und lächerlich an.

„Gut.“

Dieses Grinsen...zum ersten Mal sah man wirklich, dass die beiden Brüder waren. Mehr bloß als an den selben Haaren und Augen- dieses Grinsen, das verriet sie. Das selbe, herausfordernd und fast raubtierhaft.

Itachi verzichtete drauf, sich seiner Jacke zu entledigen, kam aber ein paar Schritte näher. Langsam und federnd war sein Gang.

Sakura öffnete den Mund. Irgendetwas musste sie doch sagen. Irgendetwas das die beiden davon abhielt, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Irgendetwas...nur leider hatte sie den Eindruck, dass nichts was sie sagte die beiden davon abhalten konnte, worauf sie schon so lange hinarbeiteten.

Die beiden blieben einen halben Meter von einander entfernt stehen.

„Jetzt?“ erkundigte Sasuke sich beinahe höflich.

„Jetzt.“ Itachi nickte.

Einen Moment lang war es ganz still.

Unpassenderweise verspürte Sakura den Drang laut loszulachen. Sie schlug sich sogar die Hände vor den Mund um das aufsteigende Gekicher zu unterbinden. Nicht, dass es einem der beiden aufgefallen wäre, aber sie musste die Situation ja nicht noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon war.
 

Einen Moment lang wünschte Sasuke sich wirklich, seinem Bruder die Fresse zu polieren. Nur leider...Abgesehen davon, dass es Jahre her war, dass sie sich das letzte Mal geprügelt hatten (damals noch freundschaftlich) und es gar nicht mal sicher war, wer hier wen auseinander nehmen würde, bezweifelte er, dass das etwas ändern würde. Am Ende würde er ramponiert sein- das betraf seinen Äußereres und vor allem seinen Stolz.

Sich um ein Mädchen zu prügeln, das war einfach nicht sein Stil. Und soweit er das noch beurteilen konnte auch nicht Itachis.

Und dieses Mädchen...er wusste nicht einmal genau, was sie für ihn war. Auf jeden Fall verspürte er bei ihrem Anblick nicht den Dran, auf die Knie zu sinken und kitschige Liebesgedichte aufzusagen. Eher das Gegenteil. Sie machte ihn wahnsinnig! Das war die einzige Erklärung für sein lächerliches Verhalten in den letzten Tagen. In den letzten Tagen hatte er dutzendemale gegen seine eigenen, selbstverständlich unausgesprochenen, Regeln verstoßen.

Wann hatte das eigentlich angefangen? Nun, wenigstens darüber musste er nicht nachdenken. Seit sie nicht mehr ihn sah, sondern seinen Bruder. Also seit diesem Abend im Pink. Das hatte ihn gereizt, provoziert- und ja, neugierig gemacht. Er war selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie...ihm gehörte, sie blöde und kitschig das auch klang. In diesen letzten paar Tagen war er ihr näher gekommen als je zuvor- und er konnte nicht behaupten, dass sie ihn jetzt auch genervt hätte.

Und ob das noch der Fall war- das würde jetzt, hier, geklärt werden.

Aber nicht durch einen Kampf.

Schließlich ging es hier um mehr als ihn und Sakura. Oder die Wahrscheinlichkeit, dass Itachi und Sakura eine Zukunft miteinander hatten.

Sondern um den Menschen, der ihm früher unglaublich wichtig gewesen war- und ihm jetzt bestenfalls fremd war.
 

Itachi sah seinen Bruder abwartend an.

Das würde es jetzt also sein? Die beiden Helden würden sich um die holde Maid prügeln, und der Sieger durfte sie auf sein prachtvolles Ross werfen (in diesem Fall: zwei- oder vierräderig) und in den Sonnenuntergang reiten?

Ganz ehrlich? Da hatte er mehr erwartet. Das war einfach gar nichts.

Die Alternative war bloß auch nicht viel besser: einer der beiden Helden verzichtete heroisch auf die holde Maid und galoppierte dann einsam in den Sonnenuntergang.

Kam nicht in Frage. Sasuke und er, sie hatten diese Konfrontation gewollt und jetzt war die Gelegenheit da.

Nicht, dass er sich Sorgen machte. Er war schon immer in allem besser gewesen als sein kleiner Bruder. Vor allem hatte er immer schon gewusst, was er wollte. Etwas, was man von Sasuke nicht sagen konnte.

Vielleicht war es auch etwas anderes: Risiko, Einsatz und Gewinn- darauf kam es doch an, richtig? Und so lange Gewinn und Verlust einander ausglichen war alles Bestens.
 

Gerade hatte Sakura sich dazu durchgerungen , auf die selbe Art wie die Heldinnen in irgendwelche Mantel-und-Degen Filmen- die da wäre: schreien, dazwischenwerfen und dann selber aufgespießt werden (wenn möglich ohne letzteres)- in die bevorstehende Schlägerei einzuschreiten, da fiel ihr etwas noch wichtigeres auf.

Nämlich, dass die beiden immer noch genau so dastanden, wie in dem Moment, als sie sich praktisch auf eine Schlägerei verständigt hatten. Bloß, das keiner den ersten Schritt- oder Schlag ?- gemacht hatte. Sie standen so regungslos da, dass Sakura erleichtert war, eine zerknüllte Seite vorbeirollen zu sehen. Wenigstens ein Beweis, das die Zeit nicht angehalten worden war und sie bloß alle ihren Gedanken nachhingen.

Allerdings- nach ihren Gesichtern zu urteilen waren es keine besonders freundlichen Gedanken. Eher mörderische.

Sie musste etwas sagen. Etwas intelligentes, beruhigendes und am besten noch witziges. Etwas wie:

„Und jetzt?“

Nun, das war jetzt nicht ganz das gewesen, was sie sich vorgestellt hatte- aber etwas anderes war ihr einfach nicht eingefallen. Gut, sie hatte auch nicht länger als fünf Sekunden darüber nachgedacht, aber sie bezweifelte schwer, dass ihr so lange sie hier stand auch nichts besseres einfallen würde. Wenn sie zu Hause in ihrem Schaumbad lag, dann sicher. Nur leider hatte sie den Eindruck, dass die beiden nicht so lange warten würden.

Langsam, wie auf Knopfdruck, drehten sich die beiden zu ihr um. Sakura schluckte. Es war also soweit.

Sasuke brach das Schweigen, dass nur kurz durch ihre Frage unterbrochen worden war. Er zuckte mit den Schultern.

„Das ist dann wohl dir große Frage. Ich könnte jetzt versuchen, Itachi den Kiefer oder wenigstens ein paar Rippen zu brechen.“

„Im Gegenzug könnte ich dir die Nase und wenigstens einen Arm brechen.“

Und das schlimmste war, das Sakura sich noch nicht einmal sicher war, ob die beiden das ernst meinten und nur über einen besonders trockenen Humor verfügten.

„Aber vielleicht hast du ja eine Idee? Immerhin bist du ja das Problem. Wenn man das so nennen will.“ Das flüchtige und fast melancholische Grinsen nahm den Worten einen Teil ihrer Schärfe. Trotzdem zuckte Sakura zusammen. Sasuke melancholisch? Heute war sie einfach zu nichts mehr zu gebrauchen. Sie sah schon Dinge, die nicht da waren. Die dann aber wenigstens reichlich.

„Wenn da nicht mal jemand Hilfe braucht.“

Itachi verschränkte die Arme vor der Brust und nickte Sakura zu.

„Wer die richtigen Fragen stellt bekommt die richtigen Antworten. Frag dich, wie der Alltag mit ihm wäre. Von dem Leben mit mir hast du ja wenigstens einen Eindruck bekommen. Die passende Frage ist also: was kann Sasuke bieten?“

Sasuke lachte heiser.

„Hübscher Auftritt. Soll ich jetzt auf die Knie sinken und >mein Herz< ausrufen?!“

Itachi ignorierte den Spott großzügig und erwiderte süffisant:

„Was ist, wenn das nicht reicht?“

Sakura wünschte, sie hätte sich nicht selber zur Statistin gemacht. Ihr Herz flatterte so stark, dass es sie innerhalb der nächsten Minuten einen Herzinfarktbekommen würde, wenn das so weiterging. Sie konnte doch nicht einfach dabeistehen, während Itachi mal eben klärte, wen sie wirklich liebte. So hatte sie sich das wirklich nicht vorgestellt! Allerdings stellte Itachi seine Fragen viel präziser (und nebenbei ohne das Gestammel) als sie es gekonnt hätte. Und sie musste zugeben, dass eine ernsthafte Antwort auf die Frage vieles einfacher gemacht hätte.

Sasuke schnaubte angewidert.

„Zwing mich nicht, irgendwelche albernen Liebesschwüre vom Stapel zu lassen. Das ist nicht mein Stil.“

„Aber sonst würdest du es tun?“

Sasuke biss die Zähne zusammen.

„Ich...“
 

Und in diesem Moment bewahrheitete sich der Spruch, das Handys immer im falschen Moment klingeln. Und in diesem Moment war es Sakuras, dass sich lautstark zu Wort meldete. Die angespannte Stimmung löste sich im Nichts auf.

„Perfektes Timing. Willst du nicht drangehen?“ Itachi fixierte sie. Falls die Unterbrechung ihn ärgerte, ließ er es sich nicht anmerken. Vielleicht war das auch ein Verdient ihrer Einbildung, aber er wirkte fast zufrieden.

Sakura verbiss sich einen kräftigen Fluch und warf einen Blick auf das Display. Ja, in der Tat. Inos Timing war perfekt. Sie würde Sakura mit einer weiteren Ladung von Vorwürfen und Beleidigungen eindecken- und das, wo Sakura sich nichts mehr wünsche, als Inos Hilfe. Ino war so viel zielstrebiger als sie- sie würde genau wissen, was zu tun war. Sich nicht so durcheinander bringen lassen wie sie. Wegdrücken oder nicht, das war hier die Frage. Nun, wahrscheinlich würde sogar ein Streit mit Ino sie aufrütteln. Sie nickte den beiden entschuldigend zu und hob das Handy an Ohr.

„Ja?“

„Du dumme Kuh!“

Das kam nicht wirklich unerwartet, und Sakura hatte es sicher verdient. Allerdings...klang Ino nicht ein bisschen komisch? Nicht so richtig wütend?

„Du blöde Ziege!“ Ja, ganz eindeutig. Sakura fühlte sich einen Moment lang einfach nur glücklich. Ino war dabei ihr zu verzeihen. Ganz bestimmt.

„Du...“

Sakura fiel ihr ins Wort.

„Ich hab dich auch lieb, Ino. Ehrlich.“
 

„Was sollte das vorhin?“ blaffte Sasuke seinen Bruder an. Gefühle waren nichts, worüber man sprach. Vor allem solche nicht, die er nicht einordnen konnte.

„Ich war mal sicher, dich zu kennen, aber das du so billige Tricks nötig hast war selbst für mich was neues.“

Er wusste selber nicht genau, warum er so zornig war. Aber in den letzten Tagen hatte er eine Menge Erkenntnisse gewonnen, auf die er gut hätte verzichten können.

Und dann überraschte ihn Itachi wirklich: er klopfte ihm auf die Schulter.

„Du kleiner Bastard- vergiss nicht, dass ich dein Bruder bin. Trotz allem.“
 

Erleichtert klappte Sakura ihr Handy zu. Ihr Ohr fühlte sich mittelprächtig taub an, aber sie hatte ein Problem weniger. Ino hatte ihr ordentlich den Kopf gewaschen, aber sie waren wider Freundinnen. Endlich! Und Ino hatte ihr noch etwas gesagt „zieh nicht alles so in die Länge! Eigentlich weißt du doch, wen du willst- also spar dir das Theater und nimm ja keine Rücksicht (obwohl, dass hast du vorher auch nicht getan, du dumme Kuh!)“. An der Stelle waren sie beide den Tränen nahe gewesen. „Und jetzt geh und mach sie fertig! P.S: Wehe du tanzt hier nicht gleich an und erzählst mir a-l-l-e-s!“
 

Sakura atmete tief durch und ging zu den beiden rüber. Sasuke sah sie ausdruckslos an. Itachi nickte.

„Ich denke, jetzt ist alles klar. Jedem.“

Er trat einen symbolischen Schritt zurück, verzichtete aber darauf, seinem Bruder einen Tritt zu geben. Dieses Mal hatte er seinen Einsatz verloren.

Aber es gab schlimmeres. Nun, so lange sein Bruder sein Versprechen hielt und kein Wort über diese Angelegenheit verlor, war wenigstens sein Ruf nicht ruiniert.

„Also dann: das war es wohl.“

Er wandte sich zum gehen, winkte aber noch einmal nach hinten. Gut, dass war eine melodramatische Geste gewesen. Aber nachdem er sich nun für den einsamen Ritt in den Sonnenuntergang entschieden hatte, konnte er sich die ja wohl auch leisten. Nicht, das er an gebrochenem Herzen litt. Die Frau, die ihm das Herz brechen würde, hatte er glücklicherweise noch nicht getroffen. Auch wenn er nicht leugnen konnte, dass er Sakura vermissen würde. Ein paar Tage lang jedenfalls. Vielleicht sollte er sich eine richtige Freundin suchen.
 

Was hatte Itachi gesagt? „Du brauchst halt manchmal einen Tritt in den Arsch, und den hab ich dir halt gegeben.“ Sasuke musste widerwillig zugeben, dass der Idiot Recht gehabt hatte. Sie waren sich wohl doch ähnlich.

Er sah Sakura in die Augen. Jetzt, wo die „Schlacht“ gewonnen war , fühlte er sich seltsam fehl am Platz. Was sollte er denn jetzt sagen?

Diesmal kam Sakura ihm entgegen. Mit der Geste, die ihm allmählich vertraut wurde, schob sie sich ein paar lose Haare hinters Ohr und sah ihn verlegen an.

„Ich wollte dich eifersüchtig machen.“

Sasuke sah sie verblüfft an. Eifersüchtig machen? Ihn? Da konnte doch nur ein komplett Wahnsinniger drauf kommen. Und doch...hatte es nicht geklappt? Widerwillig musste er grinsen.

„Ich sag’s nicht gerne, aber es ist dir gelungen.“
 

Sakura riss die Augen auf und lächelte dann plötzlich. Sie hatte keine Ahnung, was zwischen den beiden Brüdern vorgefallen war, aber es machte sie verdammt glücklich!

Vorsichtig trat sie einen Schritt näher. Immer noch heilt sie seine Jacke fest.

„Ich bin froh, dass ihr euch nicht geprügelt habt.“

Sasuke nickte und grinste.

„Ich auch. Hinterher hätte ich einen gebrochenen Arm gehabt und du hättest dich vielleicht gegen mich entschieden.“

Sakura schüttelte heftig den Kopf und griff nach seiner Hand.

„Das wäre nicht passiert! Weißt du, ich war immer sicher- aber du hast mich immer ignoriert und ich...“

Das klang so unglaublich dumm! So nach verwöhntem Blag! Aber sie musste es doch loswerden, es erklären!

Aber Sasuke schien zu wissen, wovon die Rede war. Mit der freien Hand schob er ihr eine vorwitzige Strähne zurück hinters Ohr. Sakura hielt die Luft an. Gleich, gleich würde sie vor Glück sterben! Oder ihr Wecker würde klingeln, und das alles war nur ein Traum gewesen. Oder...

„Belassens wir’s dabei, dass wir uns beide dumm angestellt haben.“

Sakura nickte.

„Und jetzt?“

Sasuke beugte sich zu ihr herunter.

„Was das angeht, hätte ich eine Idee...“
 

___________________________________________

Das wars also.

Dieses Kapitel ist mir eindeutig am schwersten gefallen (merkt man das)? Ich hab dieses Kapitel sogar in einer zweiten Variante geschrieben, mich dann aber für diese entschieden.

Tut mir Leid, dass nicht alle zufrieden sein werden, aber bewerft mich trotzdem nicht mit Tomaten, Itachi-Fans, ja?!

Auf jeden Fall danke ich allen, die mir Reviews mit Meinungen, Ideen und Kritik geschrieben haben! Ich lieb’ euch alle^^ Ihr habt mich motiviert dran zu bleiben und so ist das hier meine erste abgeschlossene Geschichte- worauf ich ziemlich stolz bin.

Also dann- bleibt mir treu, wenn ihr könnt und weiter viel Spaß.

Neversorry



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Von:  Milena
2010-05-24T00:35:21+00:00 24.05.2010 02:35
Toll geschrieben und richtig witzig.

Klasse geschichte.

LG, Milena
Von:  Kleines-Engelschen
2009-01-21T16:47:05+00:00 21.01.2009 17:47
ich find den ausgang der story gut gelungen =)
die story ist super und es ist ein sehr passendes ende ^^
großes lob!

greetz
Von: abgemeldet
2009-01-13T15:46:07+00:00 13.01.2009 16:46
Es ist schade das schon Ende ist, aber es passt dazu und finde ich auch gut, bevor man da so lange und so viel hinschreibt und irgendwann keinen Bock mehr hat.
Ich finde es gut das es aus ist, doch sie hat mir so gut gefallen, da wäre es auch geil gewesen, wären es 30 kaps gewesen xDD

Und der Schluss, dass sie im inneren wusste wen sie wirklich liebt, find ich toll und das Sasuke auch was für sie empfindet.
Auch die Beschreibung, dass Sasuke gegen Itachi verlieren würde...leider T_T Aber wie es nun mal richtig ist^^

Toll geschrieben alles, die Gefühle, die Gedanken, die idee und dein Schriebstil supi^^
Von:  Myobie
2009-01-11T12:29:19+00:00 11.01.2009 13:29
Nein *heul*
Ende? T-T
Das ist jetzt nicht dein Ernst?
Hätten die beiden nicht noch etwas länger um ihr Herz kämpfen können? Das ging doch jetzt so plötzlich...
Bitte überleg es dir nochmal, ja?
Vor allem finde ich es doof, das Sasu jetzt gewonnen hat -.-
Weil er sie vorher gar nicht beachtet hat und nur durch seinen Bruder auf Sakura gekommen ist -.-
Das kann doch keine Liebe sein!!! *nicht will, das Sasuke gewonnen hat*

Das Kapitel war gut aufgeteilt und du hast so einige tolle Szenen aus nem Western eingesetzt, die aber gut auf die Neuzeit umformuliert.
Auch die Gefühle der Protagonisten kamen gut hervor, du bist auf jeden eingegangen, auch wenn Itachi den Kürzesten gezogen hat dabei. Aber er musste sich ja auch vom Acker machen -.-
Allerdings finde ich, hättest du Sakura noch einige Szenden der Vergangenheit wieder vor Gesicht führen können, um ihre Entscheidung richtig zu treffen.
Naja, jetzt ist Ende T-T

lg
myo
Von: abgemeldet
2009-01-09T23:12:39+00:00 10.01.2009 00:12
juhuuu

dieses pairing is doch mein absolutes lieblingspärchen =D
bin echt froh dass es so ausgegangen is.
die ff war ech ttoll.
nd falls duh dich dazu entschließt ne fotzsetzng zu schrieb, lass e smich wissn jah? xD

küsschen <3
Von:  BlackPeaches
2009-01-08T22:00:40+00:00 08.01.2009 23:00
hmmm .. ich wäre ja für ita gewesen *seufz*
aber die tomaten lasse ich trotzdem weg XD
aber ich wäre auch für n alternativ ende...
aber nur wenn du möchtest ^.~
an sich is das ganze ja ok ^^
auch wenn du n bissl mehr spannung hättest reinbringen können ...
aba naja ..
wenn du was neues anfängst oder so, sagts du mir bescheid?
lg
miss_manga
Von: abgemeldet
2009-01-08T21:21:08+00:00 08.01.2009 22:21
Naja war ganz ok!!!
Aber warum Sasuke???
Ich hasse ihn mir währe Itachi lieber gewesen aber da kann ich wohl nichts gegen machen!!!
War etwas lahm nicht wirklich spannend!!
Das FF hat mir aber trotz allem ganz gut gefallen!!
Ich würde vieleicht vor schlagen das du noch ein altanatief ende schreibst mit Itachi und Sakura!!
Viele würden sich warscheinlich sehr darüber freuen!!
Zumbeispiel ich und alle andedren die auch für Itachi gestimmt haben!!
Überlegs dir mal bitte!!!
Schreibst du mir vieleich zurück??
Viele Grüße!!!!!! =)

---<--@

sui_chan!!!
Von:  -_Cherry-chan_-
2009-01-08T17:23:45+00:00 08.01.2009 18:23
hey^^
schönes kapi und schönes ende..^^
hat mir echt gut gefallen die ff^^
mach weiter so
lg sasuke-girl94
Von:  DarkAngelSatan
2009-01-08T17:23:02+00:00 08.01.2009 18:23
shcade das sasuke gewionne hat nichzt itachi ...
aber trozdem gutes kapitel^^
schön beschreiben
Von:  V-Lynn
2009-01-07T22:16:36+00:00 07.01.2009 23:16
ach mennoooooo
ich finde es grad richtig scheisse, dass ich die ff erst jetzt entdeckt habe, wo alles zu spät ist*heulz*
ich hätte für itachi gestimmt°Q°
Itachi rullllllees""""
haha
trotzdem tolle ff mach weiter sooo


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