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Catrina & Hermine- Ein Duo wie kein anderes^^

Ein Auftrag hat gute und schlechte Seiten...
von

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Wie alles begann

Hallo^^

Irgendwie hatte ich gerade mal Bock, eine neue FF anzufangen. Meine andere läuft zwar noch, aber ich hatte da so eine Idee, die ich unbedngt "verffen" wollte. Ganz kurz als kleine Bemerkung am Rande: Wenn ihr das hier lest, dann solltet ihr die Sachen im 6. Band auf jeden Fall vergessen. Meine Geschichte beginnt in den Sommerferien nach dem 5. Schuljahr.

So, alle Charas (außer so ein paar) und (die meisten) Sachen hier gehören nicht mir, sondern J.K. Rowling!!

Lange Rede, kurzer Sinn, los gehts. Viel Spaß

Kiara
 

KAPITEL 1 - WIE ALLES BEGANN
 

Leise schritt das junge Mädchen die Treppen zum Eingang von Malfoy Manor hoch. Sie wurde erwartet, das wusste sie, aber sie wusste nicht, weshalb. Mondlicht fiel auf ihr sanft gewelltes, haselnussbraunes Haar. Ihre blauen Augen blickten gen Himmel. Es war eine klare Nacht. Vor der Tür blieb das junge Mädchen stehen. Langsam hob sie die Hand und leutete.

Es dauerte nicht lange, da öffnete ihr auch schon jemand. Dieser jemand hatte platinblondes Haar, eisblaue Augen und musste ungfähr in dem Alter des Mädchens, also 15, sein.

"Du wirst erwartet", sagte der Junge leise. Er musterte das junge Mädchen eindringlich. Leichtgewelltes Haar, nicht so buschig wie die vom Schlammblut Granger, eine gute Figur mit deutlichen Kurven und hübsche, hellblaue Augen. Sie war hübsch. Dem Mädchen waren die Blicke des Jungen nicht entgangen und sie fing an, leicht zu grinsen.

"Was denn?", fragte sie. "Noch nie ein Mädchen gesehen, oder was?"

Der Blondschopf wurde etwas rot. Auf so eine Antwort war er nicht gefasst gewesen.

"Wa- Oh! Natürlich habe ich schon Mädchen gesehen!", gab er als Antwort. "Ab-", wollte er fortsetzen, doch er wurde von einem lauten Ruf unterbrochen.

"DRACO! Wo bleibst du?"

"Komme schon, Vater!", rief der Junge namens Draco zurück. "Komm mit!"

Draco führte das Mädchen durch einen von Fackeln beleuchteten Korridor. Leichtes Gemurmel war zu hören. Mit jedem Schritt, den die beiden Jugendlichen weiter den Korridor entlanggingen, wurde es lauter. Dann standen sie vor einer großen, hölzernen Tür. Draco stieß sie auf und das Gemurmel erstab augenblicklich.

"Hier ist sie, Vater", sagte Draco stolz.

"Danke, Draco", sagte Lucius Malfoy, einer der treuesten Anhänger Lord Voldemorts, zu seinem Sohn. Draco Malfoy sah Lucius sehr ähnlich. Derselbe Blick, dieselbe Haarfarbe, dieselben Augen. "Catrina!", begrüßte Lucius das soeben eingetretene Mädchen.

"Mr. Malfoy. Ich nehme an, Sie haben mich rufen lassen, oder war es ein anderer der hier anwesenden Todesser?", fragte Catrina und deutete auf die anderen Leute im Raum, von denen sie zwar nur einen Bruchteil kannte, doch von den wenigen wusste sie, dass sie Lord Voldemorts Anhänger waren.

Da saßen zum Beispiel Macnair, ein alter Mann, der mittlerweile als Hänker im Zaubereiministerium arbeitete, Crabbe, Goyle, Bellatrix Lestrange, die sich selbst als treueste Anhängerin des Dunklen Lords bezeichnet und Severus Snape, Lord Voldemorts Spitzel, der in Hogwarts arbeitete, soweit sie wusste, noch immer als Zaubertränke Lehrer.

"Nein, das war ich, mein Liebes", beantwortete Lucius die Frage."Du fragst dich sicherlich, weshalb?"

"Natürlich. Ich nehme an, es muss etwas Wichtiges sein, wenn Sie meinen Eltern noch zu so später Stunde einen derartigen Schock versetzen", gab Catrina zurück.

Draco war beeindruckt. Er hatte noch nie erlebt, dass jemand es gewagt hatte, mit ihrem Vater in einem so herablassenden Ton zu sprechen, obgleich er vermutete, dass sein Vater ein wirkliches Interesse an diesem Mädchen haben musste, wenn er ihr dies durchgehen lies.

"Waren sie wirklich so schockiert? Nun ja, ist auch nicht so wichtig!", Lucius räusperte sich."Ich- das heißt eher, der Dunkle Lord- braucht deine Hilfe. Es gibt da ein Mädchen, das wir unbedingt brauchen! Sie ist die Tochter eines damaligen Todessers und lebt jetzt bei Muggeln." Lucius spuckte auf den Fußboden, nachdem er <Muggeln> gesagt hatte. Alle anderen im Raum, außer Catrina und Draco, taten es ihm gleich. "Du musst sie auf unsere Seite ziehen", schloss Lucius vorerst.

"Ach. Und warum gerade ich? Kann der das nicht machen?", Catrina deutete auf Draco, der sie erstaunt anblickte. Dieses Mädchen machte ihm zusehends Konkurrenz in Sachen Kühlheit.

"Ich muss mit Bedauern sagen, dass das besagte Mädchen Draco misstraut. Sie geht auf Hogwarts. Du müsstest also von Kantani nach Hogwarts wechseln. Du würdest dort -unter Mithilfe von Severus Snape- nach Gryffindor gewählt werden und dich mit dem Mädchen anfreunden", erklärte Lucius.

"Aha. Und was springt am Ende dabei raus? Soll ich solange zurück nach Indien oder soll ich hier bleiben oder was?", bohrte Catrina nach.

"Du würdest solange und natürlich auch währrend der Ferien im Malfoy Manor wohnen. Am Ende werden wir sehen, wie deine Arbeit verlaufen ist."

Catrina überlegte kurz. Sie sah mit einem Auge Draco an. Gut, wenn man es sich überlegen müsste, wäre DER sicherlich ein Pro und kein Kontra, aber...

°Ach, Anjali kommt auch ohne dich aus!°, dachte sie.

"Also gut, ich mache es. Wie heißt sie?"

"Hermine Granger!"
 

"WAS? DIE GRANGER?", Draco fiel aus allen Wolken.

"Ja, Miss Granger, Draco", meinte Professor Snape gelassen. "Ich habe bereits mit Dumbledore darüber gesprochen, dass ein Mädchen im Alter von 15 Jahren gerne die Schule wechseln würde."

"Gerne? Sagt wer, Snape?", fauchte Catrina. Sie verschrenkte die Arme vor der Brust.

Professor Snape überging sie gekonnt.

"Sie würden mich als Vertrauenslehrer bekommen und würden Draco, der ja Vertrauensschüler ist, als zweite Bezugsperson zugewiesen bekommen. Alles ist bereits geklärt." Der Lehrer kramte in seinem Umhang herum und zog einen dicken Brief hervor. Er reichte das gelbliche Pergament Catrina und sie begutachtete es misstrauisch.

<Miss Catrina Hungwer, Malfoy Maner, Wohnzimmer, links neben Mr. Malfoy Jr.> °Tolle Adresse°, dachte das Mädchen verbittert.

"Was ist mit meinen Sachen?"

"Wurden bereits in das Gästezimmer neben dem Zimmer von Draco gebracht. Es macht dir doch nichts aus, dass du dir ein Badezimmer mit ihm teilen musst oder?", fragte Lucius vorsichtig, als glaube er, Catrina würde angesichts dieser Tatsache total in die Luft gehen.

"Solange er meine Schminke in Ruhe lässt", murmelte Catrina.

"Also, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Catrina!", Draco sprach das Mädchen bewusst mit dem Vornamen an.

"Sei still, Malfoy Jr!", fauchte das Mädchen.

Draco war wie versteinert. <Malfoy Jr.> sagten nur ein paar Leute, die nicht in seinem Alter waren, und eine heiden Angst vor dem Einfluss seines Vaters hatten.

"Am Besten, du bringst Catrina jetzt auf ihr Zimmer, Draco!", befahl Lucius seinem Sohn.

Dieser nickte und ging zusammen mit Catrina raus.

"Sorry!", sagte Catrina, sobald sie außer Hörweite waren.

"Wofür?" Draco war verdutzt.

"Na, für das <Malfoy Jr.>! Da drin muss ICH zumindest auf Etikette achten, weißt du", erklärte Catrina beiläufig, als wäre das alles ganz normal. "Erzähl mal! Wie ist Hermine Granger denn so?"

"Sie ist ein Schlammbl- ähm- war ein Schlammblut, ist eine Streberin, sieht fast so aus wie du, mit dem Unterschied, dass du kein buschiges Haar und keine braunen Augen hast", meinte Draco.

"Danke."

Vor dem Gästezimmer blieben die beiden stehen.

"Wenn was ist, ich bin nebenan. Es gibt eine Durchgang zwischen den Zimmern. Komm einfach rein!", erklärte der Junge und ging auf sein Zimmer. Auch Catrina ging in ihres und schmiss sich gleich aufs Bett. Nach nur wenigen Sekunden schlief sie ein...
 

~~~*

Also, das wars erstmal. Ich hoffe es hat euch gefallen! Bis zum nächsten Kapitel und schreibt doch bitte einen Kommentar!

Kiara

Erste Begegnung

Hola, da bin ich schon wieder! Hier kommt das zweite Kapitel von mir^^ Ich wünsche viel Spaß!!

~~~*
 

KAPITEL ZWEI- ERSTE BEGEGNUNG
 

Am nächsten Morgen wachte Catrina erst sehr spät auf. Zuerst dachte sie, es sei das Gezwitscher der Vögel gewesen, was sie geweckt hatte, bis sie links neben ihrem Bett platinblondes Haar sah.

"Wah!", war der erste Laut, den sie herausbrachte.

Draco lächelte.

"Du schläfst wirklich lange, kann das?", war sein Kommentar.

"Was machst du hier?", fauchte das Mädchen und zog ihre Bettdecke bis zum Hals. Sie schien jedweden Sinn für Etikette verloren zu haben.

"Ich sollte dich wecken", war die schlichte Antwort. "...und dir ausrichten, dass du bitte so schnell es geht ins Wohnzimmer kommen sollst."

Damit drehte sich Draco um und verschwand aus dem Zimmer. Nachdem sie zwei ganze Minuten damit 'verschwendet' hatte, auf die Zimmertür zu starren, erhob sie sich und ging hinüber zu ihrem Koffer, der vor dem großen Kleiderschrank stand. Sie kramte eine blaue Jeans und ein trägerloses Top, das nur am Busen fest war und dann locker über ihren Bauch fiel, heraus und war in einer halben Stunde mit dem Rest der Prozedur (Schminken, anziehen, duschen...) fertig.

Catrina begab sich, wieder streng darauf achtend, ihre Etikette zu bewahren, auf ihren Ballerina-Schuhen den Gang entlang bis zum großen Wohnzimmer. Sie klopfte und trat ein.

Das Wohnzimmer war total dunkel eingerichtet. Nicht so, wie das ihres Zuhauses. Es war 'nur' schwarz, silber und grün. Die Sitzgarnitur war aus schwarzem Leder und der Glastisch erinnerte doch schwer an die, die die Muggel in ihren Wohnzimmern hatten.

"Catrina, hat Draco dich also wach bekommen?", begrüßte Lucius sie.

"Dir auch einen schönen guten Morgen, Lucius!", hielt Catrina in einem gleichgültigen Ton dagegen.

"Wir werden heute in das Muggellondon reisen. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass Miss Granger heute in die Stadt gehen wird. Du wirst dich jetzt schon mit ihr anfreunden, Briefkontakt knüpfen und-", begann Lucius.

"Lucius, wie ich es anstelle, bleibt hoffentlich meine Sache", meinte Catrina

kühl. Sie blickte Draco an, der sie mit geweiteten Augen ansah. "Und sag deinem Sohn bitte, dass ich es hasse, angestarrt zu werde, wie die letzte

Überlebende meiner Spezies!" Mit diesen Worten ging sie hinaus. Sie hörte

noch, wie Lucius sagte:" Draco, lass deine Finger von ihr. Du wirst dich nur

verbrennen!" und ging dann rasch zurück auf ihr Zimmer. Das Frühstück stand auf dem Schreibtisch in ihrem Zimmer. Sie setzte sich und begann zu essen. Sie hatte gerade das zweite Toast gegessen, als es an ihrer Tür klopfte.

"Herein!"

Lucius steckte den Kopf in das Zimmer.

"Bist du soweit? Wir müssen los", begründete er seinen 'Besuch'.

Catrina erhob sich. "Na dann los..."
 

~~~~~~
 

Als Lucius, Catrina und Draco im Muggellondon ankamen, war die Stadt bereits sehr voll.

"Mein Informant sagte, sie würde in einen Laden gehen... Irgendso ein teurer Laden... Howards?", meinte Lucius leicht verlegen.

Catrina wirbelte herum.

"Du meinst Harrods?!", fragte sie.

"Ja! Genau so. Dann auf!"

°Harrods! Da wollte ich schon immer mal rein! Das wird ein Spaß°, dachte sie vergnügt. Lucius kannte zwar nicht wirklich den Namen des Ladens, aber den Weg umso besser. Nach nur fünf Minuten Fußmarsch kamen sie vor der Ladentür an, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich ein buschiger, brauner Haarschopf in den Laden begab.

"Draco und ich werden auf dich im Tropfenden Kessel warten", sagte Lucius und verschwand mit Draco in der Menge.

Catrina ging in den Laden und begann, in den Abteilungen nach dem Mädchen zu suchen. Schließlich fand sie sie in der Parfum-Abteilung.

Schnell überlegte sie, wie sie mit - wie hieß sie noch gleich?- Hermine in ein Gespräch kommen sollte. Sie entschloss sich für die einfachste Variante.

Zielstrebig ging sie auf Hermine zu. Hermine wollte gerade eine Flasche mit rosigen Parfum greifen, als auch Catrina das Fläschen nahm. Gleichzeitig hielten sie es. Hermine sah auf.

"Oh, entschuldige!", Catrina ließ das Fläschchen los. "Du kannst es haben."

"Danke, aber du warst schneller!", lächelte Hermine.

"Quatsch, du bist doch schon länger da und schaust dich um, also nimm es doch einfach!", Catrina lächelte ebenfalls.

°Was haben bloß alle gegen sie? Sie ist doch nett!°, dachte Catrina.

Als Hermine widersprechen wollte, fügte Catrina hinzu: "Ich bestehe darauf."

"Gut. Hast du Lust, etwas trinken zu gehen?", fragte Hermine.

"OK! Ich bin Catrina Hungwer", stellte Catrina sich vor.

"Hermine Granger", kam es von der anderen.

Zusammen gingen die Mädchen in ein Café , welches auf der anderen Seite von Harrods stand, nachdem Hermine das Parfum bezahlt hatte. In dem

Café setzten sie sich an einen Tisch an einem Fenster. Beide bestellten ihr

Lieblingsgetränk: Latte Macchiatto.

"Kommst du von hier?", fragte Hermine neugierig.

"Nein, ich lebe mit meinen Eltern in Indien. Warst du schon mal dort? Kommst du von hier?", stellte Catrina ihre Fragen.

"Nein, ich war noch nicht in Indien. Es wäre aber schön, einmal hinzufliegen und ja, ich lebe in der Nähe von London", gab Hermine Antwort.

So saßen sie lange da und unterhielten sich. Als die Sonne begann unterzugehen, musste Catrina das Gespräch beenden.

"Tut mir Leid, aber ich muss jetzt wirklich los!", gab sie zur Entschuldigung.

"In welche Richtung musst du?"

"Nach links."

"Cool, ich auch. Wir können ja ein bisschen zusammen gehen und dabei weiter reden!", schlug Hermine vor.

"Einverstanden!"

Also gingen die beiden Mädchen los. Hermine war gar nicht so, wie Draco gesagt hatte. Sie war nicht einmal so scheußlich und sah auch nicht schlecht aus. Wenn da nicht ihre Haare gewesen wären. Vor dem Tropfendne Kessel blieben die Mädchen stehen.

"Ähm... ich ... muss jetzt wo anders hin", stammelte Hermine verlegen.

Catrina tat ein wenig überrascht. "Sag mal, kannst du das Haus sehen?"

"Du meinst den Tropfenden Kessel?!", fragte Hermine.

"Ja!"

"Bist du-"

"-eine Hexe, ja. Dann bist du auch eine?"

Hermine nickte. "Das ist ja genial!"

Hermine und Catrina betraten den Pub.

"Hast du auch eine Eule? Wir könnten uns Briefe schreiben!", schlug Catrina begeister vor.

"Klar!", stimmte Hermine zu. "Ich muss aber jetzt los. Meine Eltern warten bei Flourish & Blotts. Auf welche Schule gehst du?"

"Ich fange auf Hogwarts an!!", sagte sie.

"Klasse, dann sehen wir uns im Zug!" Damit verschwand Hermine in den Hinterhof.

Lucius und Draco kamen auf Catrina zu.

"Dann hast du dich mit ihr angefreundet? Dann können wir je gehen. Am besten, wir apparieren", meinte Lucius.

Er fasste Catrina am Arm und einige Sekunden später standen die drei vor Malfoy Manor.
 

Oben auf ihrem Zimmer dachte Catrina noch mal über alles nach.

°Hermine ist ein nettes Mädchen. Ich verstehe gar nicht, wie man sie nicht mögen kann. Draco meinte, sie sei hässlich, aber wenn sie ihre Haare etwas glätten würde, sodass sie sich nur leicht wellten, mit dem passenden Zauber natürlich, dann wäre sie richtig hübsch... °und sähe dir dann noch ähnlicher...°, dachte sie. Hermine tat ihr fast Leid. So ein hübsches, junges Ding sollte sie auf Lord Voldemorts Seite ziehen. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie hatte sie da so ihre Bedenken. Nach mehreren Stunden des schweigsamen Grübelns, schlief Catrina endlich ein. Sie träumte von Hermine, die sie anschrie, weil sie ihr gerade von Voldemort erzählt hatte. Hermine verwandelte sich in Lucius, der sie ermahnte, an ihre Pflichten zu denken. Lucius spaltete sich. Der Traum verwandelte sich. Sie sah jetzt einen See. Doch nicht nur das: Draco und Hermine standen davor, bei Sonnenuntergang, und... ja, es sah so aus als ob sie sich küssten. Catrina schreckte hoch. Sie schlief wieder ein. Am nächsten Tag konnte sie sich jedoch nicht mehr an den merkwürdigen Traum erinnern...
 

~~~*

Das war jetzt das 2. Kapitel. Ich hoffe, das ist gut... Schreibt mir doch einen Komentar.

Kiara

Briefe

KAPITEL 3- BRIEFE
 

Hier kommen so ein paar Briefe, die Hermine und Catrina sich schreiben. Ein paar Dinge werden später noch wichtig sein, wenn ich die Story nicht noch einmal ändere. Falls ihr einen besseren Titel findet, dann sagt es mir. Ich finde den jetzigen Titel nämlich irgendwie einfallslos... Na ja ... los gehts
 

~~*
 

Hallo Hermine!

Wie geht es dir? Mir gut. Vielleicht klingt das jetzt blöd, aber ich würde gerne noch ein bisschen etwas von dir wissen. Zum Beispiel, ob du Geschwister hast? Ob du viele Freunde hast? Ob du Haustiere hast?

Ich kann dir meine Antworten gerne schon geben: Nein, nein und nochmals nein. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!

Catrina

P.S.: Das ist meine Eule. Sie heißt Salvi. Ich hoffe, sie pickt dich nicht ;)

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Hallo Catrina!

Ich hab mich wirklich sehr über deinen Brief gefreut. Deine Eule hat mich nicht gepickt, zum Glück :). Mir geht es prächtig.

Zu deinen Fragen: Ich finde, das klingt überhaupt nicht blöd! Ich habe keine Geschwister, habe eigentlich relativ viele Freunde und habe einen Kater, Krummbein heißt er. Wir haben noch 4 Wochen Ferien. Was machst du noch? Hast du gestern den Tagespropheten gelesen? Ich finde es echt schlimm, dass dieses Muggelpärchen getötet wurde. Was hältst du eigentlich von Du-Weißt-Schon-Wem und seinen Anhängern? Ich bin da mal lieber ruhig, schließlich bin ich für die meisten eh nur ein "Schlammblut"!

Antworte mir bald.

Hermine

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Hi Hermine!

Ich denke, ich werde mich hier im Ferienhaus noch ein klein wenig langweilen. Vielleicht beginne ich mit ein paar Schullektüren. Hogwarts ist schließlich ganz anders als meine alte Schule! Den Tagespropheten? Nein, was ist das? Das kenn ich nicht. Ich habe auch nichts von diesen Muggeln, von denen du geschrieben hast, gehört. Ich weiß nicht, was in dem Kopf von Du-weißt-schon-wem vor sich geht. Irgendwie ist das Ganze schaurig. Kannst du mir bitte genau erzählen, was da mit den beiden Muggeln passiert ist?

Liebe Grüße

Catrina

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Hi Catrina!

Der Tagesprophet ist eine Zeitung. Ich habe dir hier den Zeitungsartikel beigelegt. Lies das Mal. Falls du Lektüren für die Schule brauchst, ich habe noch alle hier. Frag einfach und schicke sie mit. Salvi müsste das eigentlich schaffen.

Hermine.

Der Artikel:
 

MUGGELPAAR VON TODESSERN GETÖTET!
 

Gestern wurden die Leichen von zwei Muggeln gefunden. Sie lagen am Strand von Hastings,East Sussex. Natürlich konnte sich die Muggelpolizei keinerlei Bild von der Situation machen, denn für sie scheint es, als wären die zwei ansonsten völlig gesunde Menschen, einfach so umgekippt und gestorben. Doch für das Zaubereiministerium ist die Sache klar: Die Todesser von Sie-Wissen-Schon-Wem haben erneut zugeschlagen.

"Das Ministerium wird alles daran setzen, die verantwortlichen Todesser zu schnappen", versicherte ein Sprecher des Zaubereiministeriums gestern Abend.

"Wir halten Sie über den weiteren Verlauf der Ermittlungen auf dem Laufenden!"


 

******

Hallo Hermine!

Tut mir Leid, dass ich erst so spät schreibe. Ich war mächtig im Stress und Salvi war krank. In 13 Tagen beginnt die Schule und ich muss noch meine Sachen kaufen. Kannst du vielleicht am 24. August in den Tropfenden Kessel kommen? Dann können wir zusammen die Sachen besorgen.

Ciao Cat

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Hallo Cat!

Klar komme ich! Ich freue mich schon tierisch darauf, dich wieder zu sehen! Wir sehen uns in der Winkelgasse!

Hermine

..................
 

So, das wars erst mal. Das nächste Kapitel wird länger! Schreibt einen Kommi!

Kiara

Blaise & mehr

KAPITEL 4 - BLAISE UND MEHR
 

"Lucius? Narcissa? Draco? Wo seid ihr denn alle hin?"

Seit geschlagenen zwei Stunden suchte Catrina bereits nach den Malfoys.

°Mensch, wenn man sie nicht braucht, dann sind sie überall, aber wenn doch, dann findet man sie nicht!°, dachte sie angesäuert.

Gerade wollte sie aufgeben, als sie die Eingangstür aufgehen hörte.

°Das wurde aber auch mal Zeit!°, dachte Catrina.

Schnell ging sie auf die Eingangstür zu, doch wen sie da vorfand, wusste sie nicht. Zumindest kannte sie ihn nicht. Ein völlig fremder Junge stand da in der Tür, ein sehr gutassehender Junge. Dieser Junge war blond und braungebrannt, als käme er gerade frisch aus dem Urlaub. Und er hatte hübsche, helle grüne Augen.

Catrina war wie angewurzelt stehen geblieben. Auf so etwas -vom guten Aussehen jetzt mal abgesehen- war sie nicht vorbereitet gewesen.

"Hallo!", grüßte der Junge freundlich.

"Hi", kam es von Catrina. Mehr brachte sie nicht raus.

"Ich bin Blaise Zabini. Tut mir Leid, du dachtest sicher, die Malfoys kommen, aber das kann noch eine Weile dauern", erklärte Blaise.

Das riss Catrina aus ihrer Verwurzelung und Trance.

"Na super, und wer bringt mich jetzt in die Winkelgasse?", fragte sie mehr sich selbst als Blaise.

"Deshalb bin ich hier", antwortete Blaise.

"Du?" Catrina sah ihn an.

"Ja, ich. Am Besten, wir gehen gleich los. Ich bin noch nie auf Gleisen gefahren, oder wie diese komischen Dinger da heißen!"

"Du meinst Züge?" Catrina musste einfach grinsen.

"Ja..." Blaise wurde etwas rot.

"Ich mach mich dann mal fertig!", meinte Catrina und spazierte in ihr Zimmer.

Nach fünfzehn Minuten hatte gefunden, wonach sie gesucht hatte: Das Oberteil ihres hellblauen Saris, dazu eine dunkel 3/4 Jeans, einen weißen Blazer, dezent geschminkt, Ballarinas an, Haare offen und fertig.

Blaise wartete bereits draußen vor dem Malfoy Manor. Als er Catrina sah, staunte er nicht schlecht.

Gemeinsam gingen sie zum nächsten Bahnhof. Blaise, der keinen Schimmer von so etwas wie <Papier-Schnipsel-Geld>, wie er es nannte, hatte, ließ Catrina reden und tat brav, was sie ihm sagte.

"Erstaunlich was Muggel so alles hinbekommen, nicht?", fragte er, als der Zug losfuhr.

"Hmh... Sie sind schon sehr begabt..."

In Gedanken versunken schaute Catrina aus dem Fenster:

°Wo sind die Malfoys bloß? Ich hab zwar nichts dagegen, dass Blaise mit mir zusammen zur Winkelgasse geht, aber...°

Ihre Gedanke stoppten, als Blaise versehentlich ihre Hand mit der seinen streifte.

"Oh, sorry..." Peinlich berührt schaute Blaise sich um.

°Was war das denn jetzt? Das... oh, oh... es kribbelt grad überall.... Oh Gott, Cat reiß dich gefälligst zusammen!°, ermahnte sie sich selbst in ihren

Gedanken.

Wenige Minuten später fuhr der Zug in King´s Cross ein. Wie üblich war er voller Muggel.

"Wir müssen hier lang!", Blaise ergriff das Wort und führte Catrina aus dem Bahnhof.

Nur ein einziges Mal verlief sich Blaise auf dem Weg zum Tropfenden Kessel, dann kamen sie auch schon dort an.

"Wir treffen uns um 18 Uhr wieder hier!", meinte Blaise und verschwand dann schnell im Hinterhof.

"Catrina!"

Von hinten wurde Catrina gerufen. Als sie sich deshalb umdrehte, sah sie

Hermine auf sich zukommen.

"Hi!", grüßte Catrina zurück und verdrängte für kurze Zeit die Gedanken an Blaise und die Malfoys.

"Alles in Ordnung bei dir? Du siehst so besorgt aus!", fragte Hermine und sah ebenfalls besorgt aus.

"Klar, alles paletti! Wollen wir los?"

Die beiden Mädchen zogen los. Zuerst besorgten sie sich ihre ganzen Schulsachen, danach gingen sie ordentlich shoppen und dann Eisessen. Catrina hörte nur halbwegs den Vorträgen von Hermine über Hogwarts zu, zumindest bis sie die Namen <Blaise> und <Draco> hörte.

"Was? Wer?", fragte sie irritiert.

"Ehm... Ich sagte, den Slytherins sollte man aus dem Weg gehen, zumindest als Mädchen und als Gryffindor. Vor allem Draco Malfoy und Blaise Zabini. Das sind die mädchenaufreißerristischten (gibt es das Wort?) und arrogantesten Slytherins überhaupt...", wiederholte Hermine.

"Achso... Ich hoffe doch, ich komme nach Gryffindor!", wechselte Catrina das Thema.

"Da bin ich mir sogar sicher!", pflichtete Hermine ihr bei. "Slytherin wäre

der totale Fehler und-"

"Na, sie mal einer an. Hermine am Tratschen. Harry, hast du das schon mal erlebt?", wurde sie jedoch jäh unterbrochen.

Ein rothaariger und ein schwarzhaariger Junge hatten sich hinter Hermine

gestellt. Den schwarhaarigen erkannte Catrina sofort: Harry Potter. Dann

musste der rothaarige Weasley sein. Draco hatte ihn einmal beiläufig erwähnt, als er ihr von Hermine erzählt hatte.

"Harry, Ron! Ich tratsche nicht, ich warne Catrina nur vor!", gab Hermine zurück.

"Catrina?" Ron war irritiert.

"Ja, unsere neue Schulkameradin!" Hermine stellte sie einander vor.

Die restliche Stunde schmolz nur so dahin. Gelegentlich beteiligte Catrina

sich an den Gesprächen, aber an sonsten hingen ihre Gedanken eher an einem gewissen Slytherin mit dem Namen Blaise. Als die Uhr des Eiscafés 18 Uhr schlug, musste Catrina los.

"Wir sehen uns dann!", verabschiedete sie sich schnell und ging voll bepackt

zurück in den Tropfenden Kessel, wo sie neben Blaise auch noch Draco und Lucius erkannte.

"Hi!", grinste Draco.

"Wir apparieren am besten. Blaise bleibt noch eine Weile bei uns, Catrina.

Bis Ferien Ende", sagte Lucius.

Damit verschwanden die vier und tauchten vor Malfoy Manor wieder auf.
 

Das Abendessen stand bereits auf dem Tisch. Catrina blieb während des Essens stumm wie ein Fisch und danach verschwand sie eilends im Bad. Dort duschte sie und dachte nach:

°Ob Blaise und Draco wirklich so viele Mädchen aufreißen, wie Hermine behauptet hat?°

Nach dem Duschen verkroch sie sich in ihr Zimmer. Gerade wollte sie sich für die Nacht umziehen, da kam Draco in ihr Zimmer.

"Was ist eigentlich los mit dir?", fragte er ohne große Umschweife.

"Mit mir? Gar nichts!", log sie schnell. "Ich hätte da aber eine kleine

Gegenfrage: Stimmt es, dass du und Blaise totale Mädchenaufreißer seid?"

Draco lief etwas rot an. "Wie? Wer sagt das?"

"Das ist nicht relevant!", konterte Catrina gekonnt.

"Hmm... Warum die Frage?"

"Reines Interesse...", meinte Catrina lässig.

"An der Frage oder an Blaise?", wollte Draco neugierig wissen.

"Wie? Was ist denn das bitte für eine Frage?", fragte Catrina und klang so

richtig erwischt.

"Eine ganz normale... Naja... egal... eigentlich sollte ich dich nur

runterholen. Der Rat wartet auf deinen ersten Bericht", sagte Draco

desinteressiert, als wäre es schon zur Routine geworden, dass er als Laufbursche benutz wurde.

"Jetzt schon?" Damit hatte Catrina noch gar nicht gerechnet. "Hat Lucius denn noch nichts erzählt?"

"Doch, klar, aber sie wollen es von dir persönlich hören. Keine Ahnung, warum...", antwortete Draco.

Gerade wollte Catrina aufstehen, da pochte es gegen die Fensterscheibe. Salvi, ihre Eule, saß auf dem Fenstersims und hielt einen Brief im Schnabel. Trotz Dracos Protesten, sie müssten schnell los, öffnete Catrina den Brief und las ihn.

Hey Cat!

Hab grade gemerkt, dass ein Paar von deinen Ohrringen in meine Tüte gefallen ist. Wollt' sie dir nicht mit Salvi schicken, falls das Pergament reißt... Treffen wir uns am ersten September um 10:45 Uhr an der Absperrung zu Gleis 9 3/4?

Ciao Hermine
 

Catrina musste lächeln, als sie den Brief las, kritzelte ein <Alles klar!> auf die Rückseite und schickte Salvi los.

"Können wir jetzt?", Draco war leich genervt.

"Ja, Malfoy Jr.", neckte Catrina ihn.

Zusammen gingen sie in den großen Saal, in den Catrina schon bei ihrer Ankunft bestellt wurde.

"Miss Hungwer, wir hätten gerne erste Ergebnisse von Ihnen", platzte ein Todesser- Catrina vermutete, dass es Macnair war- gleich los.

"Gut, Sie werden es allerdings nur mündlich bekommen. Ich habe mit Miss Granger bereits zwei Treffen abgehalten und ihr Vertrauen gewonnen. Wir haben uns angefreundet. Über den weiteren Verlauf werde ich Ihnen in den Weihnachtsferien Bericht erstatten. Reicht das?", berichtete Catrina.

Zustimmendes Murmeln entstand.

"Dann kann ich ja jetzt gehen" und damit verließ sie den Saal.

°Soll ihnen reichen!°, dachte Catrina verbittert.

Leider- oder auch nicht leider, wie Catrina sich später eingestand- ging sie in ihren Gedanken in den falschen Korridor. Dies bemerkte sie jedoch erst, als links von ihr eine Tür aufging. Niemand anderes als Blaise kam heraus. Das wäre ja nicht allzu schlimm gewesen, wenn... ja wenn Blaise mehr angehabt hätte, als das Handtuch, das er gerade trug.

Wieder einmal blieb Catrina wie angewurzelt stehen.

°Mist! Ich sollte nicht so viel nachdenken! Nun ja... der Anblick ist´s wert.. gar nicht mal schlecht... Cat, sag was!°, dachte sie hektisch.

"Oh, sorry..." Dafür hätte sie sich Ohrfeigen können.

"Macht nichts. Verlaufen? Passiert hier schnell. Geh einfach weiter und bieg in den zweiten Korridor rechts ab. Dann bist du richtig bzw. bei Draco...", wies Blaise sie an und verschwand hinter der gegenüberliegenden Tür.

Catrina tat, wie ihr geheißen und fand sich wenig später direkt vor ihrer Zimmertür wieder. Sie ging rein, zog sich um und schlief ein....

Allerdings nicht ohne noch einmal das Bild von Blaise im Handtuch vor sich zu sehen...
 

*******************

So, das war jetzt das 4. Kapitel. Sollte irgendwem nicht klar sein, was ein Sari ist, fragt oder googlet das Wort x3

Schreibt büdde Kommis.

Kiara ^^

h.e.a.l *knuddel*

Hogwarts Part 1

KAPITEL 5- HOGWARTS PART 1
 

Am ersten September wurde Catrina zeitig um 7 Uhr von einer Hauselfe

geweckt. Sie zog sich um und ging dann ins Bad. Danach ging sie hinunter und musste feststellen, dass sie wieder einmal eine ganze Stunde das Badezimmer blockiert hatte.

"Guten Morgen!", grüßte sie alle fröhlich.

"Morgen!", kam es von Narzissa. "Ich soll dir von Draco ausrichten, dass er

in Zukunft wohl darauf bestehen wird, ein eigenes Badezimmer zu bekommen, weil du zu lange in eurem bist!" Narcissa lächelte.

Auch Catrina musste lachen.

"So früh am Morgen schon gute Laune?", brummte Lucius.

"Warum auch nicht?", lachte Catrina weiter.

Lucius setzte sich stumm auf seinen Platz und nahm den Tagespropheten

zur Hand. Catrina begann, sich ein Marmeladen-Brötchen zu schmieren.

"Hallo und guten Morgen!", rief Draco in den Raum, der sich jetzt auch frisch geduscht an den Frühstückstisch setzte.

Auch er wurde von den drei anderen im Raum gegrüßt.

"Sag mal, Vater, wie machen wir das eigentlich in King's Cross?", fragte

Draco, während er sein Toast mit Butter beschmierte.

"Was machen wir wie?", fragte Lucius irritiert.

"Naja, überleg doch mal. Her- also, ich meine die Granger soll doch nicht

wissen, dass Catrina bei uns wohnt, oder?", erklärte Draco.

"Ach, das meinst du! Das ist schon alles geklärt. Catrina wird kurz vor uns

den Bahnhof betreten. Morgen, Blaise!"

Blaise hatte gerade die Küche betreten. "Morgen", gähnte er und setzte sich

ebenfalls. Lucius beschäftigte sich wieder mit dem Propheten.

"Habt ihr alle gepackt?", fragte Narzissa so gegen acht Uhr.

"Ja, gestern noch den Rest reingeworfen", meinte Draco.

"Ich musste ja nicht viel packen, es ist also noch alles beisammen!", sagte

auch Blaise.

"Ich, ähm, muss noch den Rest packen", gab Catrina zu und ein leichter

Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Sie erhob sich. "Ich erledige das

schnell!"

°Nein wie peinlich!°, dachte sie, als sie auf ihr Zimmer ging.

Das bisschen, das noch in den Koffer gehörte, flog mit einem einfachen

Zauberspruch gefaltet hinein.
 

Um zwanzig Minuten vor elf standen Narzissa, Draco, Blaise und Catrina in

der Eingangshalle. Sie würden in eine Gasse kurz vor King's Cross apparieren.

Lucius blieb zu Hause, da er sich mit einigen aus dem Rat treffen wollte.

"Also, dann würd ich sagen, gehen wir", beschloss Narzissa und Blaise,

Draco und Catrina hilten sich an ihr fest.

Nach nur einem Bruchteil einer Sekunde landeten die vier sicher auf festem

Boden in der besagten Gasse. Zusammen gingen sie, beladen mit Koffern, die

Lucius bereits dort hingeschickt hatte, in Richtung Bahnhof. Catrina

verabschiedete sich und ging dann vor. Vor der Ansperrung zwischen den

Gleisen neun und zehn stand bereits Hermine.

"Morgen, Hermine!", rief Catrina fröhlich.

"Hallo! Gut hergekommen?", fragte Hermine.

"Bestens. Lass uns gleich los!", meinte Catrina.

Gemeinsam gingen sie durch die Absperrung, gerade als die Malfoys und Blaise den Bahnhof betraten.

Gleis 9 3/4 war wie immer bepackt mit Schülern und ihren Eltern. Alle riefen sie sich Grüße und Glückwünsche zu.

"Komm, wir suchen uns ein Abteil! Ich glaube nicht, dass Harry und Ron schon da sind, sie kommen meistens auf den letzten Drücker in den Zug!", rief Hermine über das Gerufe der anderen hinweg.

Catrina nickte. Die beiden Mädchen stiegen in den Zug, wobei sie sich

gegenseitig bei dem Gepäck halfen, und suchten sich ein Abteil. Schnell

hatten sie eines in der Mitte des Zuges gefunden und setzten sich hinein.

"Ich muss allerdings gleich schon wieder weg. Ich bin zur

Vertrauensschülerin ernannt worden!", erklärte Hermine, da kamen auch schon Harry und Ron in das Abteil.

"Komm, Mine, lass uns gleich aufbrechen... Ich und Vetrauensschüler...",

murmelte Ron.

"Okay, tschau, wir sehen uns dann!", damit ließen Hermine und Ron Harry

und Catrina alleine im Abteil.

"Tja und schon sind sie weg...", murmelte auch Harry und setzte sich, wie

auch Catrina, ans Fenster.

"Hmh...", machte sie nur und schaute aus dem Fenster.

°Wo Blaise und Draco jetzt wohl sind. Draco ist auch Vertrauensschüler,

das weiß ich, aber Blaise?°, grübelte sie.

"Woran denkst du?", fragte Harry interessiert. Er musterte das Mädchen

unauffällig.

Catrina sah ihn an. "Ich dachte nur gerade an ein paar alte Freunde aus

meiner ehemaligen Schule. Ich hatte immer einen heiden Spaß mit ihnen...",

log Catrina. Ihrer Meinung nach, war das eine schwache Lüge, doch Harry

glaubte ihr.

"Aber den gibt es mit Ron, Hermine und mir auch...", und er begann zu

erzählen vom Stein der Weisen, der Sache mit der Kammer des Schreckens,

vom Turnier vom letzten Jahr, doch Sirius ließ er bewusst aus. Er wusste

noch nicht, ob er ihr dies wirklich erzählen wollte. Darüber würde er noch

einmal mit Hermine reden.
 

Gegen Mittag kamen auch Ron und Hermine zurück in das Abteil.

"Habt ihr euch gut amüsiert ohne uns?", fragte Ron neidisch.

"War das Vertrauensschülertreffen nicht so amüsant?", fragte Harry amüsiert.

"Wir hatten natürlich sehr viel Spaß in diesem stickigen Raum!", grinste

Catrina Ron frech an.

"So schlimm war das Treffen doch gar nicht, Ronald!", widersprach Hermine, die sich neben Catrina gesetzt hatte.

"Ja, wenn man so ist, wie du, dann vielleicht nicht...", murmelte Ron kaum

vernehmbar.

"Ich glaube, da will jemand dieses Jahr in Geschichte der Zauberei mal selbst mitschreiben!", meinte Hermine in den Raum hinein. Alle lachten.

Die Abteiltür ging auf und Draco und drei weitere Slytherins traten ein.

"Na, wen haben wir denn da?", überlegte er laut und im alten Malfoy-Ton,

der ganz anders war, als der, den er im Malfoy Manor gebrauchte.

"Potti, das Wiesel, eine Neue und Granger, das Schlammblut", zählte er auf.

Harry und Ron waren aufgesprungen. Sie waren sehr sauer.

"Verschwinde, Schleimbeutel!", schimpfte Ron.

"Geh! Aber sofort!", meinte auch Harry.

"Sonst was?", fragte das Mädchen.

"Parkinson, halt die Klappe!", kommandierte Draco.

Das Mädchen war sofort still.

"Was wollt ihr zwei denn gegen Crabbe und Goyle ausrichten?", fragte Draco

provozierend.

"Wir könnten sie verhexen!", mischte sich jetzt Catrina ein. Diese Mache von Draco war absolut abscheulich. Der <Malfoy-Manor-Draco> war wesentlich besser.

"Ach ja? Und wer bist du?", wollte Parkinson wissen.

"Catrina Hungwer, neu hier und garantiert schlauer als die zwei Parviane

da!", klärte Catrina die Slytherin auf und zog ihren Zauberstab.

"Oh, da haben wir aber Angst!", rief Parkinson gespielt.

"Fomenga Avo!", sagte Catrina und Parkinsons Haare kräuselten sich.

Sie schrie und lief heulend davon in Richtung Mädchentoilette. Draco und

sein Gefolge liefen ihr hinterher, wobei Draco sie nur verwundert ansah.

Diesen Spruch kannte er nicht. Catrina drehte sich wieder zu den anderen

dreien um.

Harry und Ron waren sprachlos. Sprachlos, aber absolut begeistert. Hermine

konnte nur staunen. Das hätte sie jetzt nicht erwartet. Catrina setzte sich

wieder auf ihren Platz. Harry und Ron taten es ihr gleich.

"Wow. Das hat sich noch keiner gewagt!", brach Ron schließlich das Schweigen.

"Wo hast du den her?", fragte nun auch Harry.

Catrina grinste."In meiner alten Schule gab es haufenweise Mädchen, wie

diese Parkinson da, die meinten, sie seien was besseres. Da musste frau sich

schließlich verteidigen. Ich hab in der Bibliothek ein Buch gesehen, was nur

solche Flüche und Sprüche beinhaltete. Ich habe sie halt alle gelernt",

erklärte sie den Jungs.

"Cool... Ah, Harry, wo wir grad bei cool sind... Hast du das letzte Spiel

der Chudley Cannons gesehen?", fragte Ron seinen Kumpel.

"Quidditch?", erkundigte sich Catrina.

"Ja, kennst du dich da aus?", wollte Harry wissen.

Damit entfachte eine hitzige Diskussion über die aktuelle Liga, die erst

unterbrochen wurde, als Ron sich etwas von Imbisswagen holen wollte.

Hermine hatte sich in ein Buch vertieft. Es dauerte nicht mehr lange, bis

die bekannte Frauenstimme sagte, sie sollten ihre Sachen im Zug lassen und

aussteigen...
 

**********

Dies ist mein neues Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch! Ich bin mir nicht

sicher, ob die Quidditch-Mannschaft von Ron Chudley Cannons war... Wenn

das wer weiß, dann sagt es... Schreibt Kommis

Kiara

Hogwarts Part 2

KAPITEL 6-HOGWARTS PART 2
 

Jaa~... Es geht weiter ;) nach mehr als einen Monat! Schlagt mich ruhig >.<
 

~~~*
 

Auf dem Bahnhof in Hogsmeade herrschte das gewohnte Durcheinander, wenn der Hogwarts-Express einfährt. Catrina, Hermine, Ron und Harry machten sich auf den Weg zu den Kutschen.

Eigentlich wollten sie zusammen in eine, allerdings waren nur noch zwei Kutschen frei, also mussten sie sich aufteilen. Das 'Problem' bestand nur darin, dass die eine Kutsche nur von Slytherins besetzt war und dort noch ein Platz frei war.

"Da geh ich nicht rein!", meckerte Ron.

"Denkst du ich?", stimmte Harry ihm zu.

"Ich gehe!", beschloss Catrina.

"Gut!", meinten Ron und Harry synchron und verschwanden in der anderen Kutsche.

"Wir sehen uns in Hogwarts", sagte Hermine besorgt.

"Ja", damit verschwand Catrina in der Kutsche der Slytherins, welche sich sofort in Bewegung setzte, als sie die Tür hinter sich schloss.

In der Kutsche saßen drei Slytherins: Draco, Blaise und einer der beiden Witzfiguren aus dem Zug.

"Und? Was sagen Potter und Co. zu dir?", fragte Draco, hielt jedoch seinen Blick starr aus dem Fenster.

"Was sollen sie schon sagen, Draco? Ich bin wegen Hermine da, nicht wegen Harry oder Ron!", erzählte Catrina.

"Da hat sie allerdings recht Draco", stimmte auch Blaise ihr zu.

"Trotzdem, ich mag es nicht, wenn du dich mit Wiesel oder Potter abgibst", blieb Draco seiner Meinung treu.

Catrina schüttelte den Kopf. "Man könnte fast meinen, du hättest so was wie einen Beschützerinstinkt entwickelt."

Blitzschnell wirbelte Draco herum. "Wie kommst du denn darauf?"

Catrina zuckte mit den Achseln. "Nur so."

Draco schwieg. Irgendwie hatte sie ja recht. In den letzten Wochen hatte er Catrina wirklich lieb gewonnen. Sie war so etwas wie eine kleine Schwester für ihn. Oder auch nur eine gleichaltrige. Eine Schwester, die er nie gehabt hatte. Deshalb wollte er auch eigentlich nicht, dass Catrina sich mit dem Potter-Rudel abgab. Aber leider Gottes musste sie das wohl.

Als Draco sich wieder geistig an der Kutschfahrt beteiligte, war sie schon beinahe zu Ende. Man konnte schon fast die Tore von Hogwarts sehen.

"Am besten, wir tun so, als hätten wir kein Wort miteinander gewechselt", schlug Blaise vor, um die Diskussion über seine Lieblingquidditchmannschaft zu beenden.

"Ja, Zabini, ganz deiner Meinung", fauchte Catrina gespielt und mit einem Augenzwinkern, welches Blaise auch noch erwiderte.

°Oh. Mein. Gott.°, dachte Catrina.

Die Kutsche hielt und Catrina stieg als erste aus, wobei sie einen angewiderten Gesichtsausdruck zeigte. Als Draco und Blaise den sahen, waren sie zutiefst beeindruckt.

"Die kann echt gut schauspielern ", flüsterte Blaise Draco zu.

"Ja, ich weiß!", flüsterte dieser zurück.

Catrina ging zielstrebig auf Hermine zu, die sie bereits erwartete.

"Da bist du ja! Alles in Ordnung?", fragte diese gleich.

"Klar, was soll schon sein? Wo sind denn die andern?"

"Schon drinnen."

Gemeinsam gingen die Mädchen Richtung Große Halle. Catrina war total geplättet. Sie hatte schon viel von Hogwarts gehört, aber dass es so imposant war hatte ihr nicht mal Draco erzählt.

"Miss Hungwer?"

Catrina und Hermine drehten sich um. Catrina war von einer schon etwas älteren Hexe gerufen worden. Sie sah nicht gerade so aus, als könnte sie Spaß verstehen.

"Ähm...ja?", antwortete Catrina.

Nun trat die Hexe auf sie zu.

"Das ist Professor McGonagall", flüsterte Hermine leise.

"Mein Name ist Professor McGonagall. Ich bin die stellvertretende Schulleiterin von Hogwarts und die Leiterin des Hauses Gryffindor. Wir müssen Sie noch in ein Haus einteilen und ich halte es für besser, wenn sie nicht zwischen all den Erstklässlern auftreten. Folgen Sie mir bitte", hielt die Professorin ihren Vortrag.

Catrina folgte ihr. Hermine ging mit einem aufbauenden Lächeln in die Große Halle.

Professor McGonagall führte Catrina in ein leeres Klassenzimmer, in dem nichts stand, außer einem Stuhl, einem alten Hut und - zu Catrinas Überraschung (sie hatte Snapes Ankündigung, er würde ihr Vertrauenslehrer werden, bereits vergessen)- Severus Snape.

"Das ist Professor Snape. Er ist der Lehrer in Zaubertränke an dieser Schule", stellte McGonagall klar.

Höflich reichte Catrina ihm die Hand und schüttelte sie.

"Gut. Sie setzen sich einfach auf den Stuhl und setzen den Hut auf, Miss Hungwer", ergriff Snape das Wort.

Catrina nickte und tat, was ihr gesagt wurde. Sofort, als sie den Hut aufsetzte, begann eine Stimme zu piepsen.

"Ja, äußerst talentiert. Ich sehe, du bist an der Dunklen Magie interessiert... Ich schicke dich zu GRYFFINDOR!" Das letzte Wort rief der Hut laut. Dann begann er wieder aufgeregt zu piepsen "Eigentlich wollte ich doch Slytherin...", doch da wurde er auch schon von Catrinas Kopf genommen.

"Es freut mich, Sie in meinem Haus begrüßen zu dürfen, Miss Hungwer. Professor Snape wird ihr Ansprechpartner sein, aber natürlich könen Sie sich auch jeder Zeit an mich oder an Miss Granger wenden, die haben Sie ja bereits kennengelernt!", sagte Professor McGonagall. "Professor Snape bringt Sie nun zurück in die große Halle, ich muss mich noch um die Erstklässler kümmern!"

Damit schnappte sich Professor McGonagall den Hut und verließ den Raum.

Als die Tür zu war, fragte Catrina:"Der Hut war ziemlich verwirrt. Warst du das, Severus?"

"Ja, aber es war notwendig... und er wird sich auch nicht mehr an die Verwirrtheit erinnern könne. Dafür habe ich gesorgt. Wie läuft es bis jetzt?", wollte Snape nach seiner Antwort wissen.

"Ganz gut. Bringen Sie mich jetzt endlich?"

Snape führte Catrina zurück in die Große Halle, wo sie sich schnell und mit einem strahlenden Lächeln zu Hermine an den Gryffindortisch gesellte.

"Hallo!"

"Du bist in Gryffindor?", Hermine war glücklich. Ihre neue beste Freundin war in ihrem Haus. Besser ging's doch gar nicht mehr.

Draco und Blaise hatten das Spektakel mit angesehen. Natürlich wussten sie, dass Catrina normalerweise nach Slytherin gekommen wäre, aber Dank Snape war sie nun in Gryffindor.

"Vielleicht auch besser so", sagte Blaise.

"Wie meinst du das?", Draco war etwas irritiert.

"Weißt du eigentlich, wie viele Idioten aus Slytherin ihr bereits hinterhergegafft haben?"

"Nö."

"'Ne ganze Menge! In Gryffindor werden das nicht all zu viele sein."

"Findet ihr diese Kuh dahinten nicht auch hässlich?", Pansy mischte sich ins Gespräch ein.

Catrinas Zauber war noch nicht ganz verwegt. Deshalb hatte Pansy sich eine von diesen riesigen Sonnenbrillen geschnappt, damit sie 'niemand erkannte'.

"Was findest du an ihr hässlich?", fragte Draco verwundert.

"Na, schau sie dir doch mal an! Sie könnte fast die Zwilligsschwester von Miss-Perfect-Granger sein!", lästerte Pansy gleich weiter.

"Ah, ich hatte sie mir eigentlich schon als nächste Kandidatin ausgesucht!", meinte Blaise theatralisch traurig.

Pansy saß auf ihrem Stuhl und war geplättet, während Draco in seinen Umhang "hustete", was eigentlich ja ein lachen sein sollte.

"Da-da-a-a--a-a-", mehr brachte Pansy nicht heraus. Sie wandte sich ab.

"Genial Blaise!", flüsterte Draco.

Blaise errötete. Eigentlich... Naja... vielleicht bildete er sich das auch nur ein...
 

*****************
 

Am Gryffindortisch herrschte zunächst ein Durcheinander. Niemand kannte Catrina so wirklich, außer Hermine, Harry und Ron natürlich. Deshalb wollte sich erst mal jeder Einzelne vorstellen. Das Theater wurde erst beendet, als sich der Schulleiter erhob und die Erstklässler hineinkamen.

Die Auswahl war, um Ron zu zittieren "vollkommen öde" und man "müsse zu lange warten". Dabei mussten die Schüler dieses Jahr doch nur eine Stunde die Verteilung auf die Häuser mitansehen.

Dann hielt der Schulleiter seine Rede:

"An unsere alten Hasen, Willkommen zurück, an unsere neuen, willkommen! Dieses Jahr haben wir aber nicht nur neue Erstklässler, sondern auch eine neue 6.-Klässlerin. Begrüßt mit mir, Miss Hungwer. Sie kommt von einer indischen Schule hierher zu uns!"

Ein kleiner Applaus war zu hören, und nun schauten Catrina alle an. Sie wurde sofort etwas rot im Gesicht.

Danach redete Dumbledore über alles Mögliche und dann konnten sie endlich anfangen zu essen.

"Morgen bekommen wir Stundenpläne, oder?", fragte Catrina sicherheitshalber noch einmal nach.

"Genau und Morgen haben wir, hoffe ich mal nicht Geschichte der--", begann Harry.

"Falsch Potter!" Pansy war an den Tisch gekommen. "Morgen stell ich mit eurer indischen Hundi das an, was man verunstalten nennt!", drohte sie.

"Parkinson, das nennt man Hindi! Und ich bin keine Hindi! Vielleicht solltest du dein Wissen ein klein wenig erneuern. Ach und wegen Morgen, kein Problem. Sag mir einfach, welche Frisur du willst, und ich zauber sie dir", meinte Catrina kühl.

Vollkommen wütend schnappte Pansy nach Luft und verschwand. Als sie dann die Geschichte Blaise und Draco erzählte, konnten diese einfach nicht mehr. Sie fingen laut an zu prusten und zu lachen, was Pansy noch wütender machte. Total sauer und kurz vorm Heulen lief sie aus der Großen Halle, ein paar ihrer Freundinnen hinterher.

Draco schaute Catrina an. Diese fühlte sich beobachtet und schaute zurück. Mit einem Zwinkern sagte er ihr, dass er das mit Pansy genial fand. Pansy brauchte einen Gegnerin und die hatte sie jetzt jawohl gefunden. Die Frage war nur: Wer gab schneller auf? Nach Dracos Meinung, die er Blaise später mitteilte, würde Pansy scneller aufgeben, denn wie er Catrina kannte, würde sie ihr die Hölle auf Erden bereiten, sollte Pansy sie anrühren und dass würde nicht grade angenehm werden.

Blaise dachte doch etwas anders. Er dachte eher daran, dass Pansy es nicht verkraften wird, dass es hier an der Schule ein Mädchen gab, das noch schlagfertiger war als sie. Und zu dem noch viel hübscher!

Aber beide waren sich über eins im Klaren: Das würde Unterhaltungswert haben.
 

Währenddessen unterhielten sich Hermine und Catrina über genau das Gleiche: Pansy!

Dieses Thema wurde nach einer Zeit zu langweilig deshalb wechselten sie es auch schnell... auf Hermines Frisur.

"Da könnte man so viel mit machen!", beteurte Catrina.

"Nein, könnte man nicht. Die sind viel zu strubbelig!", kommentierte Hermine die Argumentation.

So ging das dann über Stunden, bis Lavender sich beschwerte, sie wolle schlafen und die beiden nicht beim Gebrabbel zuhören.

Damit war die Diskussion beendet und die beiden Mädchen legten sich auch schlafen...
 

*~*

Gut, ist nicht grade lang.. aber zumindest etwas!

Ciao und danke für die vielen lieben Kommis ^^

Kiara

L´amour après cinq ans!

KAPITEL 7 - L´AMOUR APRÈS 5 ANS
 

Hogwarts war ganz anders als Catrinas vorherige Schule. Hier ging es generell anders zu. Die Unterrichtsstunden begangen wesentlich früher. Deshalb hätte Catrina auch beinahe verschlafen, wenn Hermine sie nicht geweckt hätte.

" Hey, aufstehen du Schlafmütze!", rief sie.

Catrina drehte sich auf die Seite.

"Noch fünf Minuten, ja?!", murmelte sie.

"Nein!", damit zog Hermine ihr die Decke weg.

Weil es im Schlafsaal der Mädchen recht kalt war, war Catrina auch sofort hellwach.

"Sag mal spinnst du ?", schrie sie.

"Nein, noch bin ich ganz klar im Kopf, aber du anscheinend nicht. In einer dreiviertel Stunde beginnt der Unterricht!", klärte Hermine die total zitternde Catrina auf.

"Muss ich echt schon aufstehen?", fragte diese.

"Ja! Jetzt komm, mach dich fertig!"

Damit ging Hermine runter in den Gemeinschaftsraum. Widerwillig begab sich Catrina ins Badezimmer. Gleich am ersten Morgen schon angenervt! Das ging ja super los! In ihrer alten Schule hätte sie noch eine ganze Stunde schlafen können!

Trotzdem zog sie sich die Uniform an und ging dann hinunter.

Hermine erwartete sie bereits mit Parvati.

"Hi!", begrüßte Parvati sie. "Eine ganz schöne Umstellung zu indischen Schulen, oder?"

"Definitiv!"

Zusammen gingen die drei Mädchen zur Großen Halle, um zu frühstücken und um ihre neuen Stundenpläne zu bekommen.

Allerdings waren Parvati und Hermine nicht gerade begeistert von denen...

"Nee, das ist nicht deren ernst!", empörte sich Parvati.

"Die können uns Gryffindors nicht in vier Fächern zusammen mit den Slytherins stecken!", klagte Hermine.

"Tjaja. Da müssen wir jetzt wohl durch...", meinte Catrina seufzend.

In der ersten Stunde hatten die Gryffindors - zusammen mit den Hufflepuffs- Verwandlung bei Professor McGonagall.

"Willkommen in unserer Schule, Miss Hungwer!", begrüßte sie Catrina.

"Danke, Professor McGonagall!"

Zunächst wiederholte die Klasse den Stoff des letzten Jahres, wobei Catrina feststellte, dass sie die meisten Sprüche bereits in ihrem 3. Jahr hatte. Professor McGonagall bemerkte ganz beiläufig, Catrina habe großes Talent und wenn Hermine nicht aufpasse, dann hätte Hogwarts bald zwei Jahresbeste in der fünften Klasse.

Catrina und Hermine lachten darüber.

Dann wurde es allerdings 'ernst': Zaubertränke, bei Snape.

Vielleicht dachten einige, sie würde Angst haben oder so, zumindest gab jeder ihr irgendwelche Ratschläge, wie Catrina sich am besten in Snapes Unterricht zu verhalten habe. Nach der Doppelstunde wurde einigen allerdings klar, dass das so gar nichts gebracht hatte...

"Wir brauen heute den Erbrechungstrank! Dieser Trank ist sehr anspruchsvoll, also erwarte ich äußerste Konzentration und Disziplin!", begrüßte Snape die Klasse.

Die ganze Klasse begann. Hermine war wohl diejenige, die am schnellsten begonnen hatte. Kurze Zeit danach war auch Catrina soweit.

"Kannst du gut brauen?", flüsterte Hermine Catrina zu.

"Meine Spezialität!", murmelte Catrina zurück.

"Miss Hungwer!"

Catrina zuckte zusammen. Snape hatte sie soeben gerufen.

"Was denn, Professor Snape?"

"Hat die 'nen Knall?", hörte Catrina Pansy sagen.

"Wenn Sie hier Leistung bringen wollen, dann müssen Sie aufhören zu quatschen! Ansonsten muss ich Ihnen ein Troll für Ihre Arbeit geben !", drohte Snape ihr an. Er wollte sie auf die Probe stellen.

"Em, seien Sie mir nicht böse, aber wenn hier jemand richtig rumquatscht, dann ist es jawohl Pansy Parkinson, oder etwa nicht, Professor?"

Die ganze Klasse war still. Selbst die Feuer unter den Kesseln schienen aufgehört zu haben, zu prasseln.

Snape drehte sich um und setzte sich an sein Pult. In seiner gesamten Laufbahn hatte noch kein Schüler so mit ihm gesprochen ! Er war absolut verblüfft und vergaß sogar, Neville zu tadeln, als dieser einen Blutroten statt eines Orangenen Tranks abgab.

Überhaupt war er sprachlos. Er hatte Catrina die Stunden über beobachtet. Sie braute diesen Trank mit einer solchen Sicherheit, die er noch nicht eimal bei Granger gesehen hatte!

Aber nicht nur Snape war von den Socken. Die Gryffindors waren dermaßen beeindruckt von Catrinas Schlagfertigkeit, dass sie sie zum Einen für verrückt und zum Andern für absolut genial erklärten. Es war das erste Mal gewesen, dass Professor Snape KEINE Hausaufgaben aufgegeben hatte!

Auch Draco war sprachlos. Er wusste, dass Catrina schlagfertig war, aber er hätte nie gedacht, dass sie so frech sein könnte. Nur Pansy war mega wütend. Nicht wegen der Bemerkung in Zaubrtränke, sondern weil sie merkte, wie beliebt dieses -ihrer Meinung nach- dumme Mädchen wurde. Das konnte sie absolut nicht ausstehen!

Snape bewertete sein Verhalten in der gewissen Unterrichtsstunde als Ausrutscher und wurde nun zunehmends strenger mit Catrina. Für einen Fesseltrank gab er ihr ein Troll! Nun hatte er bei Catrina entgültig (nach 2 Wochen) den Faden überspannt. Direkt nach dem Unterricht bat Catrina ihn um ein Gespräch unter vier Augen.

Sie gingen in Snapes Büro und er schloss die Tür ab.

"Sag mal, hast du sie noch alle, Severus? Ein 'Troll'? Bist du jetzt vollkommen durchgeknallt? Du bist ein mieses, kleines, ekliges, dummes, und Schüler verachtendes Wesen! Du bist schmierig und hinterhältig !!! UND UNFAIR NOCH DAZU!!!!!"

Tierisch sauer und mit einer wahnsinns Wut auf Snape rauschte Catrina aus dem Büro. Was im Moment in sie gefahren war, wusste sie grad selbst nicht, aber sie wusste, dass sie Snape definitiv falsch eingeschätzt hatte! Er war kein netter sondern ein fieser Lehrer. Genauso wie sein Charakter es manchmal war.

"Cat, bleib ruhig! Wenn du weiter so ausrastest, wie in der ersten Stunde, dann schmeißen sie dich noch raus!", warnte Harry sie eines Morgens in der Großen Halle. Es waren nun ganze 3 Wochen vergangen. Drei Wochen in denen Catrina sich fast täglich über Snape aufregte.

"Es gibt da was, was dich aufheitern könnte: Wir dürfen am Wochenende nach Hogsmeade!", fügte Ron an.

Hermine hatte Catrina bereits über diese Wochenenden gründlich aufgeklärt und Catrina fand es richtig spannend. Darum blieb sie sogar eine ganze Unterrichtsstunde von Snape lang still auf ihrem Stuhl und arbeitete vor sich hin.

Einen Tag vor Hogsmeade schickte Catrina Draco einen Brief in dem sie schrieb, sie wolle sich um 8 Uhr in der Früh am See mit ihm treffen.

Pünktlich stand sie an dem besagten Samstag am See und wartete. Draco kam nur fünf Minuten zu spät.

"Was gibt's?", fragte er sie. Er klang noch recht verschlafen.

"Ich wollte dir nur sagen, dass ich es ziemlich unwahrscheinlich finde, dass Hermine auf die Seite des Lords kommt."

"Wie meinst du das?"

"Na, Hermine mag Harry. Harry mag den Lord nicht. Daraus folgt logischerweise, dass auch Hermine ihn nicht mag!"

"Glaubst du, alle Todesser mögen den Dunklen Lord?"

"Nein, ich tu's ja auch nicht.. aber es muss. Meine Eltern wollen es. Darum muss ich. Sobald ich 17 bin, werde ich richtig in seine Kreise aufgenommen, ob ich will oder nicht."

"Das heißt, du tust nur so als ob.. Dann haben wir ja was gemeinsam !"

Catrina lächelte."Ja."

Plötzlich hörten sie Stimmen von hinten. Draco floh nach rechts und Catrina nach links. Kurze Zeit später kamen auch schon einige Ravenclaws vorbei.

"Ja, die hat echt 'ne schräge Frisur!", meinte eine Blondine.

"Granger auch! Dieser Busch von Haar!", meinte eine andere.

Durch den Wald lief Catrina zurück ins Schloss. Oben im Gemeinschaftsraum saß Hermine am Feuer und las ein Buch. Als Catrina reinkam, sah sie auf.

"Ach da bist du!", sagte sie.

"Ich war oben bei Salvi", erklärte Catrina ihr.

"Achso... Wollen wir zusammen nach Hogsmeade?", fragte Hermine.

"Aber klar.. em... Hermine.. ich hab da so eine Idee..."
 

*********************************************************************************
 

Harry und Ron warteten vor den Drei Besen auf Catrina und Hermine.

"Warum brauchen Mädchen eigentlich immer so lange?", fragte Ron.

"Ich hab keine Ahnung. Aber ich hoffe, dass die beiden bald mal hier auftauchen, mir wird so langsam nämlich kalt!", beschwerte sich Harry, gerade als Catrina mit Hermine um die Ecke bog.

Ron und Harry starrten Hermine an. War das überhaupt Hermine? Das Mädchen, dass da neben Catrina ging, sah genauso aus wie sie, bis auf den kleine Unterschied in der Frisur: die eigentliche Hermine hatte buschige Haare, diese hier hatte gewellte Locken. Es sah wirklich traumhaft aus.

Zu Catrinas Zufriedenheit sah sie gerade die beiden Lästerravenclaws, die Hermine mit großen Augen anschauten.

"Woah", brachten Ron und Harry nur raus.

"Also los, wo fangen wir an in Hogsmeade?", Catrina grinste. So wollte sies haben.

"Erstmal.. erstmal in die Drei Besen!" , schlug Harry vor und sah Hermine unendwegt an.

In dem Pub war es angenehm warm. Wärmer als in dem Schmuddelwetter draußen. Catrina entdeckte Draco und Blaise, die sich in eine hintere Ecke des Pubs verzogen hatten. Draco fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als er Hermine so sah. Er war schon früher zu dem Entschluss gekommen, dass Hermine eigentlich ganz hübsch war, so wie sie aussah, aber mit DER Frisur war sie unschlagbar!

Harry bemerkte, dass Draco Hermine anstarrte.

"Hey, Malfoy, starr in eine andere Richtung!", blaffte er ihn an.

"Potter, sei still", meinte Draco.

"Harry, lass ihn" , sagte Catrina.

Aber Harry war gar nicht zu beruhigen. °Der Beschützerinstinkt°, dachten Hermine und Catrina gemeinsam.

Er zog seinen Zauberstab .

"Harry hör auf verdammt noch mal. Kannst du nicht ein Mal aufhören, dich ständig mit Malfoy zu streiten. So langsam geht es selbst mir auf den Geist!", damit rauschte Hermine raus.

"Mine, warte!", Catrina rannte hinter ihr her.

In der Nähe der Heulenden Hütte fand sie sie schließlich.

"Mine? Alles klar?"

"Natürlich. Es regt mich halt nur immer alles auf...."

Gemeinsam gingen die zwei Mädchen zurück aufs Schloss.

"Jetzt hab ich dir dein erstes Hogsmeade Wochenende vermasselt..."

"Ach was!", winkte Catrina ab.

Sie sah gerade Malfoy in Richtung See gehen.

"Ehm. Geh du doch schon mal hoch, ich geh mal sehen, ob Harry und Ron kommen, ja?!", sagte Catrina.

Hermine ging zurück in den Gemeinschaftsraum und Catrina folgte Draco. Ihr war da etwas in seinem Blick aufgefallen, als er Hermine in den Drei Besen angesehen hatte.

Am See war niemand außer Draco zu sehen. "Hey, Dray!"

Draco zuckte zusammen. Er wollte ganz in Ruhe nachdenken. Irgendwas war seit den Drei Besen anders. Er wusste nur nich nicht so richtig was...

"Cat! Musstest du mich so erschrecken?", motzte er.

"Ja. Was ist los?", fragte sie gerade heraus.

"Gar nichts..."

Catrina beobachtete ihn eine ganze Weile. Ihr war schon klar, was passiert war. Ihm offensichtlich noch nicht.

"Draco, ich bin nicht blind.. aber sag es schnell..."

Damit verschwand sie wieder...

'Ich bin nicht blind... aber sag es schnell...'

Den ganzen restlichen Tag mustte Draco an diesen einen Satz denken...

Es war also wirklich passiert... nach 5 Jahren hatte er sich in Granger verliebt?!? War es so?

*****************************************************************************

ENDE !

SooOooOO

ich bin zu langsam ich weiß >_< schlagt mich doch .. tretet mir auf die Füße oder so!

Ich hab zumindest schon mal Stichpunkte zum nächsten Kapitel gemacht!x3 Das ist ein Fortschritt ;)

Ich beeil mich ja !

Gruß und Küsschen KiarA-NelontE

Pansy vs. Cat

KAPITEL 8 - PANSY VS. CAT
 

Nach diesem Wochenende war Draco ziemlich verwirrt. Er braute sämtliche Zaubertränke falsch, bekam kaum einen Zauber richtig hin... und das alles nur, weil er ständig nachdenken musste. Zum einen über Catrinas letzten Worte und zum andern über Hermine... Seit dem Vorfall in den Drei Besenhatte er aufgehört, sie als Schlammblut zu bezeichnen.
 

An einem Novembertag, an dem der allererste Schnee fiel, hörte er, wie Pansy gerade über Catrina herzog. Das zog ihn aus seiner Trance. Er mochte Catrina, also wollte er nicht, dass irgendwer sie beleidigte oder schlecht machte! Er wollte gerade auf Pansy zugehen und sie ausmeckern, als er Blaise sah. Blaise stoppte, als er Pansy reden hörte.

"Diese dumme Hungwer! Ich würde sie am liebsten... argh! Sie verdreht selbst einigen Jungs aus Slytherin den Kopf, ist euch das schon mal aufgefallen?" Offenbar redetete sie mit mehreren Mädchen. "Ich glaube, sogar Draco mag sie sehr... zumindest sieht es danach aus, findet ihr nicht?"

Blaise schaute Draco an. Dieser schüttelte den Kopf über Pansys Worte. Ohne eine Antwort der anderen Mädchen abzuwarten, fuhr Pansy fort: "Blaise aber auch! In der letzten Zaubertrankstunde hat er sie unentwegt angestarrt. Widerlich! Man konnte mit ihm kein einziges Wort wechseln! Total schrecklich, sag ich euch..."

Drco sah Blaise an. Er hatte große Augen gemacht und war ganz bleich im Gesicht geworden.

"Hallo Pansy!", rief Draco und lies von Blaise ab.

Pansy wirbelte herum. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Draco und Blaise in demselben Korridor waren wie sie! "Draci, Schatz!", rief sie ganz überrascht und hoffte, dass er noch nicht all zu lange dort stand.

"Ach, hör doch auf. Pansy, damit eins ein für alle Mal klar ist: Ich. Will. Nichts. Von. Dir! Verstanden? Und auch nichts von Catrina Hungwer!", giftete er sauer und ging weg von ihr.

Pansy war wütend. Wie konnte Draco nur? Wie konnte er sie verlassen? Sie wusste, dass sie eigentlich nicht zusammen waren, zumindest nicht «offiziell», aber das wollte sie nicht wahr haben. Sie schwor an diesem Tag Rache... Gegen Catrina.
 

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*******
 

Einen Monat nach diesem Vorfall, also im Dezember kurz vor den Ferien, hatte Draco sich etwas gefangen. Er ließ sich kaum noch etwas anmerken. Im Gegensatz zu Pansy. Sie versuchte so ziemlich alles um Catrina Schaden zu zufügen. Als Catrina herausfand, wer hinter diesem Rachefeldzug gegen sie steckte, verlor sie so langsam die Geduld.

Eines Morgens, als Catrina Pansy dabei erwischte, wie sie eine Drittkläslerin aus Ravenclaw dazu anstiftete, Catrina zu verhexen, war Catrinas Laune mega schlecht. Das kannte man so gar nicht von ihr.

"Man sollte meinen, Pansy wäre im Kindergarten, so wie die sich benimmt!", grummelte sie. Hermine versuchte vergeblich, Catrina dazu zu bewegen, hoch in den Gryffindorturm zu gehen und Zaubertränke einfach zu schwänzen. Mit dieser Laune sollte man Catrina besser nicht in Snapes Nähe lassen! Sie hatte ihm das eine Troll für den einen Zaubertrank nämlich noch immer nicht verziehen. Trotz aler Proteste von Ron, Harry und Hermine schlurfte Catrina in die Kerker. Pansy stand bei Draco, der sie anmotzte, sie solle sich gefälligst verziehen. Catrina konnte nicht anders. Sie musste einfach ihren Senf dazu geben:

"Malfoy, das bringt absolut gar nichts! Parkinson hat nämlich kein Hirn, dass die Information aufnehmen könnte!"

Pansy brodelte vor Wut. Bevor sie jedoch noch etwas dazu sagen oder eher brüllen konnte, tauchte Snape auf und lies alle in den Klassenkerker.

"Partnerarbeit!", kündete er an und teilte die Klasse sogleich in zweier Paare auf. Catrina sollte mit Blaise zusammenarbeiten; Hermine mit Pansy, Ron mit Neville und Harry mit Draco. Catrinas Herz raste. Aber warum nur? Sie hatte da schon einen Verdacht, aber den wollte sie lieber nicht wahr haben... Unauffällig lächelte Blaise ihr zu. Er nahm seine Feder und schrieb etwas in sein Buch, während Catrina anfing, Schwartzwurzeln zu schneiden. Dann legte Blaise das Buch in die Mitte. Er hatte eine Frage an Catrina gestellt. Klar, dass er die nicht laut stellen konnte: "Ferien im Malfoy Manor?"

Catrina nickte leicht und Blaise' Augen strahlten, auch wenn der Rest seines Gesichts vielleicht nicht so aussah. Seine Augen verrieten alles.

Draco beobachtete die beiden aus den Augenwinkeln und musste unwillkürlich schmunzeln. Da hatte Blaise also tatsächlich jemand Neues gefunden. Blieb nur die Frage, ob Catrina das gleiche fühlte. Er begann damit, Wurzeln zu schneiden. Niemand wechselte ein Wort. Außer Catrina und Blaise, die sich in seinem Buch mehr oder weniger «unterhielten». Und das ohne dass jemand von den anderen es mitbekam. Wie die beiden es schafften, einen perfekten Trank abzuliefern, war ihnen schleierhaft. Dennoch hob diese Stunde Catrinas Laune.

"Wisst ihr, auf was ich mich jetzt am meisten freue?", sagte Ron beim Abendessen.

"Auf was?", wollte Harry wissen.

"Auf die Ferien!", klärte Ron auf.

"Jah, die Dursleys haben mir geschrieben, ich dürfe ruhig kommen, wenn ich wollte. Tante Magda kommt!", meinte Harry.

"Cool!", meinten Hermine und Ron, obwohl Harry nicht gerade glücklich darüber zu sein schien.

In der Eingangshalle trafen die vier auf Pansy, die breitbeinig vor der Treppe stand und ihnen den Weg versperrte.

"Komm schon, Parkinson! Mach endlich Platz!", blaffte Catrina. Fies grinsend richtete Pansy ihren Zauberstab auf sie. Aber Catrina war schneller. Hastig rief sie Silencio! und Pansy schäumte vor Wut, denn jetzt konnte sie Catrina nicht mehr verhexen. Pansy konnte immer noch keine Nonverbalen Sprüche. Die ganze Sache wäre halb so schlimm gewesen, wenn da nicht Dumbledore gewesen wäre, der jetzt links und rechts schaulustige Schüler wegscheuchte. Er war wütend.

"Miss Parkinson. Miss Hungwer! Was tun Sie hier?!", fragte er.

"Miss Parkinson wollte mich verhexen, Professor. Ich musste mich verteidigen, Sir!", erklärte sie.

"20 Punkte Abzug für Gryffindor und ebenso 20 Punkte Abzug für Slytherin", sagte er. "Sollte so etwas noch einmal passieren, werden Sie beide Strafarbeiten verrichten, verstanden?" Dann ging er in die Große Halle.

"Ich hoffe, dass dir das eine Lehre war!", zischte Catrina und ging mit Harry, Hermine und Ron, die alle ganz verdattert dreingeschaut hatten, hoch zum Gryffindorturm.
 

*~*

So, das wars erst mal..

bald kommt was neues

ciao Kiara

Merry Christmas

KAPITEL 9- MERRY CHRISTMAS
 

Die restlichen zwei Tage vergingen wie im Flug. Schon saßen Harry, Hermine, Ron und Catrina im Zug und fuhren zurück nach Hause. Im Zug erlärten Ron und Harry Catrina das Spiel Snape explodiert, woran Catrina (aus harmlosen Gründen) sichtlichen Spaß hatte. Als der Imbisswagen vorbeikam, kauften sich alle vier Berttie Botts Bohnen in Allen Geschmacksrichtungen und lachten viel dabei. Dann war die Zugfahrt auch schon wider zu Ende.

Hinter der Absperrung wurde Harry von einem Mann abgeholt, der definitiv zu dick war. Von seinem Sohn ganz zu schweigen! Dieser, der Dudley hieß, wie Harry Catrina erklärt hatte, stierte sie geradezu an. Zusammen gingen alle vier zu den beiden Dursleys und dort verabschiedeten sie sich von Harry. Als Catrina Harry zum Abschied umarmte, verengte sich Dudleys Augen zu Schlitzen.

Als nächstes sahen die restlichen drei Mrs. Weasley, eine kleine, rundliche und rothaarige Frau, die ihre Kinder umarmte. Als sie Catrina sah, fragte sie freundlich: "Du musst Catrina sein, richtig? Ron hat uns schon von dir erzählt." Sie musterte Catrina, als würde sie ihre Maße nehmen und umarmte dann nochmals alle - selbst Catrina. Dann ging sie davon.

Gerade wollte Catrina etwas sagen, da rief jemand: "Hermine!" Hermines Eltern hatten die beiden soeben entdeckt. Die zwei begrüßten Catrina herzlich. "Hermine hat uns natürlich viel von ihrer neuen Freundin erzählt!", grinste Mr. Granger. "Wo sind denn deine Eltern?", fragte Hermine, um vom Thema abzulenken. "Die kommen erst später, dauert noch etwas! ", erklärte Catrina. Hermine umarmte noch ein letztes Mal ihre beste Freundin und ging dann winkend mit ihren Eltern aus dem Bahnhof hinaus.

Kaum waren sie aus dem Blickfeld verschwunden, da wandte sich Catrina um und ging zur Damentoilette. Dort wartete schon Narzissa auf sie. "Das hat ja etwas gedauert, was?", lächelte sie. Gemeinsam apparierten sie zurück zum Malfoy Manor.

"Draco und Blaise sind bereits da. Es gibt gleich Essen, aber du willst sicher vorher noch auf dein Zimmer, nicht wahr?!", sagte Narzissa und ließ Catrinas Koffer mit einem Zauber auf ihrem Zimmer verschwinden. Dann ging sie in die Küche. Catrina ging los, in die Richtung, von der sie hoffte, dass es die richtige war, denn sie konnte sich die Wege in diesem Haus nicht merken. Eigentlich hatte sie sich im Zug deshalb auch vorgenommen, sich nicht wieder zu verlaufen, aber irgendwie landete sie dann doch wieder im falschen Korridor. Sie blieb stehen. Dieser Gang kam ihr bekannt vor. Dann fiel es ihr wider ein: Damals war Blaise aus einer Tür gekommen.

"Lass mich raten", sagte eine Stimme direkt neben ihr. Erschrocken zuckte sie zusammen und wich ein paar Schritte von der Stimme weg. Es war Blaise. "Du hast dich..."

"...schon wieder verlaufen, ja!", beendete sie seinen Satz.

Blaise grinste. "Da scheinst du wohl einen Fabel für zu haben, was? Naja, jetzt weiter zu laufen würde dir eh nichts mehr bringen. Es gibt in etwa zehn Minuten Abendessen!" - "Na super!", seufzte sie. Es trat eine kurze Stille ein. "Wollen wir zusammen runtergehen?", fragte Blaise schließlich. "Klar, warum nicht?", antwortete Catrina.

Vielleicht war es Schicksal, vielleicht aber auch nur ein unglücklicher (oder doch glücklicher?) Zufall, denn als die beiden lachend die Treppe hinuntrgehen wollten, verlor Catrina das Gleichgewicht. Sie war auf ihren Absätzen umgeknickt. Blaise fing sie schnell auf und zog sie so in seine Arme. Einen kurzen Moment lang sahen sie sich in die Augen und dann ---- läutete es an der Haustür und die schöne Stimmung war hinüber. Verlegen gingen Blaise und Catrina die Treppe hinunter. Als Catrina merkte, wer da geklingelt hatte, dachte sie nur: °Wenn ich ihn nicht schon seit damals gehasst hätte, dann hätte ich jetzt damit angefangen!° Es war kein anderer als Severus Snape persönlich.

"Sieh an, mein absoluter Lieblingsprofessor!", knurrte Catrina im Vorbeigehen, als sie ins Esszimmer raste. "Was hat sie?", fragte Severus Blaise. Dieser sah genauso sauer aus, wie Catrina. Es war das erste Mal, dass er seinen Lehrer am liebsten auf den Mond gezaubert hätte. Auch er rauschte ins Esszimmer, ohne auch nur en Wort mit Severus zu wechseln. "Hab ich irgendwas verpasst?", fragte Severus verdutzt Narzissa, die ihm die Tür geöffnet hatte. Diese lächelte. "Ich glaube schon...", sagte sie und geleitete den verwirrten Severus ins Esszimmer.

Dieses war festlich geschmückt. An der hinteren Ecke stand ein Weihnachtsbaum und überall war Lametta. Blaise und Catrina saßen verlegen nebeneinander und sagten gar nichts. Draco setzte sich auf Catrinas andere Seite und begann sogleich, mit ihr über Muggelweihnachten zu reden.
 

**********

**********
 

Nach dem Essen wollte Catrina zurück in ihr Zimmer. Leider verlief sie sich schon wieder und landete auf der Terasse. Seufzend ging Catrina durch den noch unberührten Schnee des Gartens. Sie wusste, dass dort irgendwo ein Strandkorb war. Den hatte sie von ihrem Fenster aus gesehen. Zwar fand sie es ziemlich komisch, sich im Winter in einen Starndkorb zu setzen, aber zum Nachdenken war dieser Ort einfach genial. Sie dachte über alles Mögliche nach. Auch über Blaise und mittlerwile war ihr klar geworden, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Nur wusste sie nicht, wie es bei ihm aussah...
 

@Rückblende@
 

Oben in der Bibliothek der Malfoys saßen Narzissa und Lucius Malfoy in zwei Sesseln vor dem Kamin. Narzissa war ganz weiß im Gesicht. Nicht, dass sie sonst einen besonders gesunden Eindruck machte, doch jetzt war es noch schlimmer als sonst schon.

"Ist das dein... Ernst?", fragte sie leise, nur um sich zu vergwissern, dass dies wahr war. Ihr Mann nickte. Es war also wahr. Seit fünfzehn Jahren waren die beiden nun schon verheiratet, und dann sagt er es ihr erst jetzt? "Bitte, Zissa... Es tut mir Leid.. Aber ich kann es doch auch nicht rückgängig machen! So bleib doch Zissa!", rief er ihr hinterher, doch sie war schon draußen und lief durch die Gänge. Jetzt wollte sie es genau wissen. Sie wollte wissen, mit wem Lucius sie damals betrogen hatte...
 

@Rückblende endet hier@
 

Catrina saß noch immer gedankenverloren im Strandkorb. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien. Mit einem einfachen Zauber blieb der Schnee von Catrina fern.
 

Blaise lief auf den Strandkorb zu. Er musste nachdenken. Er hatte sich vorgenommen, Catrina heute zu sagen, was er für sie empfand... Es war im laufe der Monate immer mehr geworden als nur eine geheime Freundschaft... Die nächste Gelegenheit dazu fand er, als er sie im Strandkorb sitzen sah. Er setzte sich zu ihr. "Hey!", sagte er. "Oh, hi!", sagte auch sie. °Wenn man an den Teufel denkt!° Eine ganze Weile lang schauten sie auf den zugefroren See der Malfoys. "Also vorhin...", unterbrach er schließlich die Stille. Catrina wusste sofort, was er meinte. "Ich.. also.."

Catrina schaute ihn an.

"Also, Catrina.. was ich sagen will ist...ähm.." Jetzt sah auch er sie an. Sie sahen sich beide an.. genau in die Augen. Langsam kamen ihre Gesichter sich näher. Ihre Lippen waren kurz davor, sich zu berühren, bis sie schließlich aufeinander trafen...
 

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So, das war denn ma das neunte Kapitel! Ich arbeite schon an Kapitel 10 !

Ciao, KiarA-NelontE

Draco's Stimmung

Kapitel 10 - Draco's Stimmung
 

Ihre Lippen waren kurz davor, sich zu berühren, bis sie schließlich aufeinander trafen...
 

Als ihre Lippen aufeinander trafen, brach in Catrina eine Art Feuerwerk aus. Es fühlte sich irgendwie richtig an. Blaise ging es genauso. Wie lange hatte er sich danach gesehnt, endlich ihre Lippen zu berühren? Sie einfach in den Armen zu halten? Sehr lange. Die beiden genossen den Augenblick vollkommen.

Schließlich lösten sie sich voneinander. Sie konnten beide nichts sagen.

Der Schnee fiel nun immer mehr und es wurde kälter. Catrina trug keinen Umhang, deshalb begann sie, leicht zu zittern. Blaise entging das nicht. Zögernd setzte er sich näher an sie und zog sie in seine Arme. Sie wehrte sich nicht, sank einfach in seine Arme und schmiegte sich an ihn. Sie brauchten keine Worte, um zu vestehen, was der andere fühlte. Sie verstanden sich auch so.
 

**********
 

Narzissa ging in Richtung Bibliothek, als sie aus dem Fenster und zwei Gestalten im Strandkorb sah. Neugierig, wer es wohl war, schaute sie genauer hin und erkannte schließlich Catrina... Catrina in den Armen von Blaise. °Sieh mal an, da hab ich ja gleich zwei Turteltäubchen zusammengeführt°, dachte sie sich. Nach einigen Minuten, in denen sie einfach nur die beiden Jugendlichen ansah, löste sie sich von dem Anblick und ging weiter. Lucius wartete sicherlich schon auf sie. Sie wollten sich in der Bibliothek treffen. Narzissa hatte einen Entschluss gefasst. Als sie auf den Weg zur Bibliothek war, war sie noch recht unschlüssig, doch jetzt, da sie Catrina so glücklich in Blaise' Armen hatte liegen sehen, war sie sich sicher, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.

"Da bist du ja!", sagte Lucius, als seine Frau in die Bibliothek trat.

"Lucius, wir müssen reden. Dringend!", sagte Narzissa und setzte sich an den Kamin. Lucius nahm in dem Sessel ihr gegenüber platz. "Ich habe viel nachgedacht, Lucius. Vor allem über deinen Fehler", fuhr sie leise fort. "Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dir zu verzeihen - unter einer Bedingung!"- fügte sie an, als Lucius sie anstrahlte und etwas sagen wollte. Sein Lächeln verschwand augenblicklich. "Wenn, dann richtig, Lucius. Ich möchte, dass Catrina hier bleibt. Für immer!"

Lucius schaute seine Frau ungläubig an. Er hatte alles erwartet: Dass sie ihn hassen, ihn verachten würde, ihm nie verzeihen würde, das Mädchen hassen und verachten würde, aber nicht diese Reaktion! Sie war so verletzt gewesen, als er ihr gesagt hatte, was damals passiert war. Und nun wollte sie Catrina richtig in die Familie aufnehmen? "Bist du... sicher?", fragte er ebenso leise, wie auch sie.

"Ja... Ich wäre sogar bereit, sie zu adoptieren", antwortete Narzissa ihm. Sie sah ihm an, wie ihn diese Entscheidung verwirrte. Sie wusste, dass er etwas anderes erwartet hatte. Aber sie konnte das Mädchen nicht ignorieren. Catrina war ein nettes Mädchen. In der kurzen Zeit, in der sie im Malfoy Manor war, hatte Narzissa sie bereits ins Herz geschlossen und das, obwohl sie jedes Mal, wenn sie Catrina sah, das Bild der Person vor Augen hatte, mit der Lucius sie damals als sie selbst schwanger war, betrogen hatte.

"Das... das müssten wir dann mit Stefany selbst besprechen...", murmelte Lucius total überrascht.

Als Lucius den Namen der Frau aussprach, verengten sich Narzissas Augen zu Schlitzen. "Was heißt hier 'wir'?", zischte sie. "Ich will nichts mit ihr zu tun haben. Das Kind nehmen wir auf, aber du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mich mit der Person gemütlich in einen Raum setze und plaudere? Oh nein, Lucius, das wirst du schön alleine regeln!" Mit diesen Worten verabschiedete Narzissa sich aus der Bibliothek.

Das Thema wäre dann schon mal geklärt. Jetzt blieb nur noch die Frage, wie Narzissa und Lucius es den Kindern beibringen sollten. Bisher waren Draco und Catrina nur gute Freunde gewesen. Würde sich ihr Verhältnis irgendwie verändern, wenn sie die Wahrheit herausfänden? Würde Draco seinen Vater vielleicht hassen, wenn er von dessen Untreue erfuhr? Und wie würde Catrina die Wahrheit vertragen? Würde sie ihre Mutter verachten? (Nicht, dass das Narzissa irgendwie gestört hätte!) Alles Fragen, die ins Ungewisse führten und vorerst unbeantwortet blieben. Dabei fand Narzissa die erste Frage am wichtigsten. Wie würden die beiden miteinander umgehen, wenn sie plötzlich erfuhren, dass sie nicht nur Freunde waren, sondern Halbgeschwister?
 

**********
 

Trotz der Wärme, die Blaise ausstrahlte, wurde Catrina immer kälter. Wieder bemerkte Blaise es und stand kurzer Hand auf.

"Ähm... Es wird recht kalt. Am besten, wir gehen rein, oder?", schlug er vor. Er streckte Catrina seine Hand entgegen, welche sie auch annahm. Hand in Hand gingen sie zurück ins Haus. "Ich könnte was Warmes vertragen. Kakao oder so. Machen wir einen kleinen Abstecher in die Küche?", fragte Blaise.

"Ja... aber Tee wäre mir lieber", sagte Catrina lächelnd. Also machten sie sich auf den Weg in die Küche.

Dort angekommen fanden sie Draco, der am Küchentisch saß und aus dem Fenster schaute.

"Hallo, Draco!", grüßte Catrina ihren mittlerweile besten Kumpel. Draco schaute leicht abwesend auf. "Hi", murmelte er. Dann erblickte er Blaise und sah schließlich, dass die beiden Händchen haltend vor ihm standen. Draco schaute überrascht. Blaise war seinem Blick gefolgt und begann zu grinsen.

"Oh, habt ihr's also endlich hinbekommen?", fragte Draco und lächelte. Catrina und Blaise grinsten. Nach diesem kurzem Lächeln und der Frage schaute Draco schon wieder gedankenverloren aus dem Fenster. Catrina merkte, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Sie bedeutete Blaise, für sie Tee zu machen, und sie setzte sich zu Draco an den Tisch.

"Dray?", begann sie vorsichtig. Keine Reaktion. "Draco?", versuchte sie es nochmal, doch wieder antwortete er nicht. "Draci?!", sagte sie nun etwas lauter. Draco zuckte zusammen. Anscheinend ließ der Gedanke an Pansy's Spitznamen für ihn ihn wieder in die Realität zurückkommen. Er schaute Catrina an. "Was ist los mit dir, Draco?", fragte Catrina. Draco antwortete ihr nicht. Er schaute sie nur ernst an. "Seit Tagen bist du so in dich gekehrt und... einfach anders!", fuhr sie fort. Sie machte eine kleine Pause, damit er ihre Worte auch ja verstand. Da er immer noch nicht antwortete, wurde Catrina etwas sauer. "Jetzt hör mir mal zu!", begann sie in einem Meckerton. "Mach dich nicht so fertig, Junge! das ist doch nicht normal, wie du dich hier aufführst! Du bist doch nur so komisch drauf, weil du dich in das kleine 'Ex-Schlammblut' verliebt hast, oder liege ich da etwa falsch?", schloss Catrina. Wenn er darauf nicht reagierte, dann wusste sie auch nicht weiter. Blaise schaute verwirrt, während Draco große Augen machte.

Ganz sachte, kaum wahrnehmbar, nickte Draco. Dann begann er endlich zu reden... "Das ist doch nicht normal! Ich kann ihr nicht einmal sagen, dass ich sie liebe! Die ganze Situation ist scheiße, Cat! Sie glaubt, ich hasse sie und fände sie schrecklich und so! Aber... das ist nicht so! Was soll ich denn bitte machen?"

°Hatte ich also Recht!°, dachte Catrina. "Wie wäre es, wenn du ihr sagst, was du für sie empfindest?", schlug Catrina vor. Draco starrte sie an, als hätte sie vorgeschlagen, er solle mit dem Riesenkraken aus Hogwarts schwimmen gehen.

"Bist du verrückt? Sie wird mich auslachen und mir eine knallen, so wie sie es im dritten Jahr gemacht hat. Es gibt nur eins, was ich tun kann, und das ist, sie zu vergessen. Hermine und ich, das hätte keine Zukunft, verstehst du nicht?", sagte Draco. "Entschuldigt mich bitte!" Er stand auf und lief aus der Küche raus.

"Draco jetzt warte doch mal!", rief Catrina ihm hinterher. Blaise sah Draco besorgt nach. "Bist du mir böse, wenn ich hinter ihm herlaufe?", fragte Catrina Blaise.

"Nein... ich denke, ich komme mit. Wenn wir beide auf ihn einreden, hört er vielleicht mehr...", antwortete er. Catrina sprang vom Stuhl und lief gleich los. Merkwürdigerweise fand sie auf Anhieb den Weg zu Dracos Zimmer, das ja im gleichen Korridor lag wie das ihre. Ohne anzuklopfen ging sie in sein Zimmer und entdeckte ihn draußen auf dem Balkon. Sie trat auf ihn zu. "Ist dir... ist dir nicht kalt?", flüsterte Catrina. Sie zückte ihren Zauberstab und sagte " Accio Wolldecke!!" Sofort flog eine Wolldecke auf die beiden zu, genau in dem Moment, in dem auch Blaise das Zimmer betrat. Er gesellte sich zu den beiden unter die Decke. Draco fühlte sich schon etwas besser, jetzt, da er seine zwei besten Freunde um sich herum hatte. Blaise, sein bester Freund, den er schon aus Kindertagen kannte, wie es bei Todesserkindern eben war, und Catrina, seine beste Freundin, die wie eine Schwester für ihn war, obwohl sie sich erst seit letzten Sommer kannten. Blaise sprach zuerst.

"Hey, Draco... du hast doch noch nie aufgegeben! Bei keinem Mädchen! Du schaffst es schon, Hermine davon zu überzeugen, dass du sie liebst, Mann!"

"Blaise hat vollkommen recht, Draco. Wenn du hier rumsitzt und Trübsal bläst wird's auch nicht besser, oder? Wir müssen nur eine Art Schlachtplan entwickeln, verstehst du? Und ich glaube, ich habe da auch schon die passende Idee dafür...", sagte Catrina.
 

**********
 

Sooo~, das zehnte Kapitel ^^ Ich will mich an dieser Stelle bei meinen lieben Kommi-Schreibern bedanken. Danke an:

xiaoyu-chan , anime_freakgirl , mirror_8 , angel90 , Ayana , kikotoshiyama ,[Kana_Hashira] Sry, wenn ich wen vergessen hab ^^°

*alle durchknuddel*

Tschauii

KiarA-NelontE

Der Plan und der Brief

Kapitel 11 - Der Plan und der Brief
 

Blaise und Draco schauten Catrina an. "Wie jetzt? Was denn für eine Idee?", fragte Draco.

"Dafür gehen wir am besten rein. Du zitterst ja!", sagte Catrina gebieterisch und Draco ließ sich widerstandslos 'abführen'. In seinem Zimmer zündete Catrina erstmal das Feuer im Kamin an und verfrachtete Draco in einen Sessel davor.

"Jetzt erzähl!", drängte Draco weiter. Er sah Catrina erwartungsvoll an. Diese wollte gerade etwas sagen, als etwas sanft an die Fensterscheibe klopfte. Ein Waldkauz saß auf dem Fenstersims und hielt einen Brief im Schnabel. Blaise ging schnell zum Fenster und ließ den Vogel rein. Er setzte sich auf Catrinas Schoß.

"Willst du zu mir? Na dann...", flüsterte sie dem Vogel zu. Der Brief war tatsächlich an sie adressiert. Sie erkannte die Handschrift sofort. Es war die ihrer Mutter. Aber warum sollte ihre Mutter ihr schreiben? Sie und Catrina hatten seit Jahren kein gutes Verhältnis zueinander und sprachen kaum ein Wort mit dem jeweilig anderen. Warum dann urplötzlich ein Brief? Und warum ein Waldkauz? Einen solchen Vogel hatte sie noch nie in ihrem Zuhause gesehen... Sie starrte gedankenverloren auf den Brief, bis Blaise sie wieder aus den Gedanken riss.

"Alles klar? Bist du in Ordnung, du schaust so komisch...", meinte er besorgt.

Catrina lächelte ihn an. "Ja, alles klar", antwortete sie ihm.

"Können wir jetzt wieder zu meinem Problem kommen?", maulte Draco.

Catrina seufzte. °Immer noch derselbe...°, dachte sie. Sie steckte den Brief ein und wendete sich dann an Draco. "Ja, natürlich, zumal du derjenige bist, der gerade mega Unterstützung braucht, weil er Schiss hat! Naja... zurück zum eigentlichen Thema... Dir ist sicherlich klar, dass es nicht einfach sein wird, Hermine davon zu überzeugen, dass du sie liebst, Dray. Sie glaubt, du bist ein arrogantes, dummes, idiotisches, egoistisches und mädchenaufreißerisches Etwas! Wenn ich das jetzt mal so sagen darf. Wir brauchen einen Plan, der zunächst nicht darauf blicken lässt, dass ausgerechnet du dahinter steckst. Du schickst ihr Blumen, Pralinen und Gedichte! Dürfen auch Songtexte sein. Blumen sind einfach zu besorgen, wobei du darauf achten solltest, ihre Lieblingsblumen zu erwischen. Pralinen kriegst du eh überall! Und das mit den Gedichten... ich denke, da könnte ich dir bei helfen! Die Songtexte nehmen wir auch... Lass mich überlegen... Es wäre natürlich genial, wenn du Songtexte von Songs, die die Muggel hören nimmst!", sprudelte es aus Catrina.

Draco sah sie skeptisch an. "Aber... glaubst du nicht, dass sie meine Handschrift erkennen wird?", gab er zu bedenken. "Das ist ein genialer Plan", fuhr er hastig fort, als er Catrinas leicht säuerlichen Blick sah. "Kaum zu glauben, dass du dir das erst gerade ausgedacht hast!"

"Danke für das Kompliment. Mit der Handschrift das lässt sich regeln, denke ich...", überlegte Catrina laut.

"Und wie willst du das anstellen? Deine kennt sie, Dracos kennt sie und meine leider auch", meinte Blaise.

"Hauselfen!", rief Catrina. Die Jungs schauten sie an. Sie schienen nicht zu verstehen, was Catrina damit meinte. "Hier gibt es haufenweise Hauselfen! Oder wir verwenden einen einfachen Zauber."

"Ja, das weiß ich, aber-", begann Draco, doch Catrina unterbrach ihn: "Überleg doch mal! Hauselfen können schreiben! Ich hoffe doch, dass eure schreiben können! Wir schreiben die Gedichte oder Texte auf und die Elfen, oder eher eine Elfe schreibt alles ab!"

Draco verstand. "Das ist genial! Ein Hauself muss die Geheimnisse des Meisters bewahren! Das ist echt eine super Idee. Ich liebe dich, Catrina!"

Blaise räusperte sich laut und warf Draco einen '

Das-ist-meine-also-sag-das-nicht-noch-einmal'-Blick zu. Catrina musste lachen. "Sag das Hermine!", kommentierte sie. "Also, welchen Elf oder welche Elfe, willst du haben?"

"Amon!", antwortete Draco laut.

Auf seinen Worten hin folgte ein lauter Knall und ein Hauself stand vor den dreien. Er hatte riesige Ohren und hellgrüne Augen, so groß wie Tischtennisbälle. Er trug einen Kissenbezug.

"Meister Draco haben Amon gerufen, Sir?", quiekte er.

"Ja, Amon, ich brauche deine Hilfe. Du bist der Elf mit der schönsten Schrift hier und ich möchte, dass du demnächst etwas für mich abschreibst, klar? Und ich verbiete dir, irgendjemandem von meiner Aufgabe für dich zu erzählen, hast du verstanden, Amon?", befahl Draco dem Elfen.

"Wenn Meister es so wünscht, dann wird Amon es so tun, wie Meister gesagt hat!"

"Gut, du kannst jetzt gehen."

Mit einem weiteren lauten Knall war der Elf wieder verschwunden. "Das wäre geklärt! Wie kommen wir nun an die Texte?", meinte Draco in einem Ton, aus dem man hören konnte, dass er sich da noch nicht ganz sicher war, wie sie es machen sollten.

"Lass das mal meine Sorge sein. Ich mache das schon!", antwortete Catrina und ging zur Tür. "Es ist spät und du solltest jetzt auch schlafen gehen, Draco. Ich für meinen Teil, gehe jetzt in mein Zimmer. Will wer mit?", fragte sie unschuldig mit einem Blick zu Blaise. Dieser grinste nur und schlug Draco freundschaftlich auf die Schulter.

"Kopf hoch, Mann!", flüsterte er ihm noch zu und ging dann mit Catrina durch die Tür, die ihr Zimmer und das von Draco trennte.

"Puh... Dein Plan ist echt super... was du dir alles aus den Fingern saugen kannst, schier unglaublich!", sagte er.

"Naja, so ganz ist das nicht von mir!", gab Catrina zu und setzte sich auf ihr Bett.

"Wie meinst du das?", fragte Blaise und setzte sich, wenn auch etwas zaghaft, neben sie.

"Ich hab' mal einen Film gesehen, in dem kam so ein ähnlicher Plan drin vor. Filme kennst du, oder?", erklärte sie.

"Sind das nicht diese Bilder, die in diesen Kästen laufen?", antwortete er.

"Ja, genau die. Jedenfalls.... in diesem Film hat es geklappt und ich hoffe doch, dass es in der Realität auch geht!", fuhr Catrina fort.

"Hmh... das hoffe ich auch...", murmelte Blaise. Er schaute das Mädchen an. Er hatte noch immer nicht realisiert, dass er jetzt mit ihr zusammen war. Er konnte es noch immer nicht so wirklich fassen. Catrina sah ihn ebenfalls an und beide mussten einfach grinsen.

Gerade als sie sich küssen wollte, klopfte es an der Tür und die beiden fuhren wieder auseinander. In einem sehr genervten Ton rief Catrina "Herein!" und Lucius trat ein. Er sah zu Blaise, dann zu Catrina und fragte dann: "Stör ich?"

"Nein, du doch nicht!", sagte Catrina ironisch.

"Dann ist ja gut! Ich wollte dich holen. Wir warten auf deinen nächsten Bericht, Catrina", meinte er.

"Hat das nicht bis Morgen Zeit?", wollte sie wissen.

"Nein, leider nicht. Blaise ist sowieso müde und will schlafen, nicht wahr?", erwiderte Lucius. Er sah Blaise vielsagend and. Blaise seufzte.

"Gut, ich gehe. Geh nur, wir sehen uns morgen", flüsterte Blaise ihr zu. Er gab ihr noch einen Gute Nacht-Kuss und ging.

"Kommst du nun?", drängte Lucius sie.

"Jaja", murmelte Catrina und schritt an Lucius vorbei. Sie ging vor und er dackelte hinterher. Was Catrina nicht wusste, als sie die Korridore entlang ging, war, dass Lucius Gedanken sich gerade um sie drehten. Er stellte sich immer wieder die gleichen Fragen: Wie würde Catrina reagieren? Was würde sie unternehmen? Würde sie ihren Auftrag abbrechen und vor allem, würde sie der Adoption zustimmen? Ihm gingen diese Fragen nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte soeben mit seiner damaligen Affäre Stefany gesprochen. Sie war nicht sehr begeistert von der Idee, ihr Kind wegzugeben, doch als Lucius das Argument mit der Schule und den Möglichkeiten, die Catrina als eine Malfoy offen standen, erwähnte, war sie schließlich einverstanden, dass Narzissa Catrina adoptieren würde.

Catrina und Lucius standen nun wieder vor dem Raum, in dem die Todesser sich meistens trafen. Catrina ging zuerst hinein. Lucius folgte ihr. Er setzte sich neben Narzissa und eine Todesserin sprach: "Nun, was haben Sie uns zu sagen, Miss Hungwer?"

"Was würden Sie denn gerne hören, Mrs Lestrange? Dass ich es bereits geschafft habe, das wollen Sie hören, aber leider muss ich Sie da enttäuschen. Ich habe das Verhältnis zu Miss Granger weiter ausgebaut. Sie vertraut mir mehr denn je. Wir haben uns selbstverständlich bereits über den Lord unterhalten. Wie ich es mir bereits gedacht habe, findet sie ihn nicht so toll. Ich arbeite bereits an weiteren Plänen, sie zu dem Lord zu ziehen. Allerdings müssen gute Pläne zunächst reifen, wie Sie wissen, Mrs Lestrange!", antwortete Catrina.

"Wenn das so ist. Dann können Sie nun gehen", meinte Bellatrix lässig.

"Danke", sagte Catrina und ging aus dem Raum.

°Oh Mann.. ich bezweifle, dass das mit Hermine klappen wird. Sie mag Harry zu sehr°, dachte sie, als sie sich auf den Weg in ihr Zimmer machte. °Aber jetzt kümmere ich mich erst um Draco... und um Mamas Brief...°

Catrina fand ihr Zimmer dieses Mal sofort. Dort angekommen setzte sie sich an den Kamin und holte den Brief ihrer Mutter aus der Tasche.

Ihre Mutter und sie verstanden sich jetzt seit fast sechs Jahren nicht mehr besonders. Mit 10 Jahren hatte Catrina erfahren, dass ihr Vater ihre Mutter hat sitzen lassen. Nachdem ihre Mutter ihr verboten hatte, ihren Vater zu suchen, hatte Catrina sich von ihr abgekapselt. Sie redeten kaum noch miteinander und in all der Zeit, in der sie nun schon im Malfoy Manor war, hatte sie keinen einzigen Brief ihrer Mutter bekommen.

Catrina öffnete den Brief. Sie las ihn durch. Als sie am Ende angekommen war, ließ sie ihn fallen und ihr Mund klappte auf. Die Buchstaben auf dem Papier tanzten im Licht des Feuers....
 

Meine liebste Catrina!

Du wunderst dich sicher, warum ich dir schreibe. Dieser Brief wird vorraussichtlich das letzte sein, was du von mir hast, zumindest für eine recht lange Zeit.

Du wirst nicht mehr zu mir zurückkehren. Hast du verstanden? Du wirst für immer in England bleiben. Warum, das wirst du noch erfahren. Aber ich verbiete dir, hierher zu kommen!

Lucius wird dir sicher bald alles erklären können! Und dann möchte ich, dass du nicht herkommst! Egal, was du hörst. Es wird besser für dich sein, wenn du dort bleibst. Dort drüben ist es sicherlich besser als hier und du hast mit Sicherheit ein größeres Zimmer als hier. Und sicherlich hast du auch mehr Mäglichkeiten auf Hogwarts als hier.

Ich glaube, du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe dich wirklich sehr lieb, Catrina. Ich liebe dich über alles! Ich hätte so gern von dir selbst gehört, dass du nun einen Jungen gefunden hast, den du liebst! Aber ich musste es durch einen anderen erfahren. Ich liebe dich wirklich sehr, Cat!

Bitte vergiss mich nicht!

Deine Mum
 


 

**********
 

Das war das 11. Kapitel! Ich hoffe es hat euch gefallen. ^^ Ciao

KiarA

"Ich bin nicht wie du!"

Kapitel 12 - "Ich bin nicht wie du!"
 

Draco stand in der großen Bibliothek. Seine Eltern wollten mit ihm reden. Was genau sie nun von ihm wollten, war ihm schleierhaft. Sie konnten doch nicht irgendetwas bemerkt haben? Oh Gott, wenn er sich das vorstellte! Grässlich! Sein Vater, der versucht, ihm bei Liebesproblemen zu helfen... diese Vorstellung war geradezu lachhaft! Draco war neugierig.

Es war allerdings nicht sein Vater, der in der Bibliothek stand und auf ihn wartete, sondern seine Mutter. Sie stand am Kamin. Als sie bemerkte, dass Draco hinter ihr stand, drehte sie sich um.

"Draco! Da bist du ja. Setz dich", bot sie an.

"Danke, ich stehe lieber, Mutter", gab er zurück. Was war denn nun verkehrt? Normalerweise sagte sie nie 'Setz dich' zu ihm.

"Ach, jetzt setz dich schon!", befahl sie.

Draco setzte sich, wobei er seine Mutter interessiert anschaute. Was hatte sie ihm zu sagen, dass sie so merkwürdig drauf war?

"Du bist hier, Draco, weil ich dir etwas sehr Wichtiges zu sagen habe. Es geht um unsere Familie. Unsere Familie wird wachsen", erklärte sie ruhig. Draco's Augen weiteten sich. War seine Mutter etwa---? "Nicht in dem Sinne!", fügte sie seinen Blick richtig deutend an. "Du hast eine Schwester Draco."

Draco's Kinnlade fiel.

"A...Aber... Aber wie, wenn... Hä?" Er war total verwirrt. Er war doch bisher immer der festen Überzeugung gewesen, ein Einzelkind zu sein. Wie konnte er da plötzlich eine Schwester haben? Er war sich sicher, dass er absolut nichts verpasst hatte. Er schaute seine Mutter abwartend an.

"Du kennst sie sogar. Ich würde fast sagen, ihr seit mittlerweile sehr gut befreundet!", fuhr Narzissa fort.

"Wer?", stieß Draco hervor.

"Bitte, bleib ruhig, ja?! Catrina ist deine Halbschwester, Draco."
 

**********
 

Catrina saß wie versteinert in ihrem Zimmer. Sie wusste gar nichts mehr. Warum durfte sie so plötzlich nicht mehr zu ihrer Mutter? Warum durfte sie nicht mehr kommen? Was war denn auf einmal los? Und was hatte Lucius damit zu tun? Ihr Schädel brummte. Alles drehte sich und sie wusste nicht, was sie tun sollte.

Es klopfte an ihrer Tür. Sie sagte nichts, in der Hoffnung, dass wer auch immer es war, derjenige verschwinden würde. Tat er aber nicht. Lucius trat ins Zimmer.

Er sah, wie Catrina dasaß und bemerkte den Brief, der auf dem Boden lag.

"Hallo, Catrina...", begrüßte er sie. Er fragte sich, ob er es wirklich tun sollte, wenn sie schon bei dem Brief so reagierte. Er entschied sich dafür, es doch zu tun.

"Hör mal, ich muss mit dir reden...", begann er. Endlich sah Catrina auf. "Du hast ja gerade den Brief deiner Mutter gelesen...", fuhr er fort. "Der Grund, warum du hier bleiben sollt, oder eher wirst, ist, dass du zu den Malfoys gehörst. Du bist nämlich ... meine uneheliche Tochter, Catrina..."

Das Mädchen sah ihn geschockt an. Aus tränenden und nassen Augen starrte sie ihn an.

"Du... weißt du... du erinnerst mich sehr an mich selbst... weißt du... Du bist schon fast wie ich....Das ist mir aufgefallen, als du mit den anderen gere--", flüsterte er.

"Ich bin nicht wie du!", krächzte sie und sie unterbrach ihn.

"Bitte?"

"Du hasst alle Muggel und Muggelgeborenen, Lucius! Und ich... Ich bin mit eben solchen befreundet! HIER! DU LÜGST! DAS IST ALLES EINE LÜGE! EINE VERDAMMT SCHLECHTE LÜGE! UND AUCH EIN SCHLECHTER SCHERZ! DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN! DAS WÜRDE HEIßEN, DASS DU DICH FAST 16 JAHRE LANG NICHT UM MICH GEKÜMMERT HAST, OBWOHL DU WUSSTEST, DASS ES MICH GIBT! DAS IST ABARTIG!!! Ich muss hier raus!", schrie sie. Sie warf ihm einen Umschlag entgegen. Einen sehr in mitleidenschaft gezogenen Umschlag. Sie stürmte aus dem Zimmer und knallte dabei die Tür laut zu. Sie wollte wirklich einfach nur raus. Irgendwo hin. Am liebsten natürlich zu ihrer besten Freundin, doch das war leider nicht mehr möglich. Ihre allerbeste Freundin war vor einigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Nicht einmal dort konnte sie jetzt Halt suchen.

Lucius würde bald von ihr erfahren. Und mit dieser Information würde er merken, dass sie nicht wie er war... Im Gegenteil...
 

Lucius öffnete den Umschlag. Es würde nichts bringen, hinter Catrina herzurennen. Sie wäre schneller, weil sie wesentlich jünger war als er. Aber sie würde wiederkommen.

Was ihn schwer getroffen hatte waren ihre Worte....

Er begann zu lesen, was auf dem Pergament stand.... Während er las konnte er eine Melodie hören und eine Stimme, die ihn an Catrinas erinnerte, begann zu singen, was auf dem Pergament geschrieben war.
 

In uns lebst du immer weiter!

19.04.19 96

Ein Jahr ist es jetzt her, dass du nicht mehr wieder nach Hause kamst. Doch meine Freundin, für uns bist du nicht tot. In uns lebst du immer weiter. Und jetzt ist es an der Zeit, dir etwas zu sagen. Ich weiß, dass du uns hören kannst, also hör gut zu!

Es fiel mir nicht schwer für dich diese Zeilen zu schreiben, doch sie wiederzugeben, hebt den ganzen Schmerz wieder hoch. Doch ich tue es für dich!

Du bist 'ne verdammt gute Freundin gewesen, wollte dich nich' missen, doch der Himmel nahm dich zu sich und am Ende soll ich's wissen... Diese vielen Jahre Freundschaft, das war nicht nur'n bisschen. Das war Freundschaft wie sie leibt und lebt und ging's uns mal beschissen, warst du immer da. Man konnte auf dich zählen. Würd' ich die Entscheidung haben, ey, ich bräuchte nicht lang wählen. Ach, wärst du doch noch da, wollen dir noch so viel sagen. Es gibt so viele Dinge, die unser Gewissen plagen.

Oh, man... Ein paar Tage vor dem Unfall haben wir uns noch gesehen. Haben uns grad wieder versöhnt. Und dann kam die Nachricht, ich erfuhr's von der Polizei. Konnt's am Anfang gar nicht glauben, doch wer kann das schon? Ich nich'... Ich war total am Ende, alles brach zusammen. Ging danach zu unser'n Leuten und wir setzten uns zusammen. Mussten überlegen, was wir machen, was wir tun und dann kamen die ganzen Fragen. Warum trifft's immer die Guten?

Warst ein herzensguter Mensch, setztes dich für jeden ein. Hast immer zu uns gestanden, warst dir dafür nie zu fein. Man, Marion, wir danken dir, du warst 'ne echte Freundin. Ich lass nichts auf dich kommen, ncht auf so 'ne gute Freundin.

In uns lebst du immer weiter, heißt der Titel dieses Songs und ich glaub', damit sprech' ich auch für all die andern Girls. Marion, wir lieben dich und so wird's immer bleiben. Diesen Platz in unser'n Herzen, den musst du mit keinem teilen. Doch verweilen geht nicht und auch Zeit zurückdreh'n nicht. Doch könnten wir das tun, ja wir täten es für dich, um dich wiederzusehen und dich bei uns zu haben, mit dir Party zu machen, wie vorher in all den Jahren und nochmal jetzt zum Abschluss, für uns bist du nicht tot. Gibst uns weiter Kraft zum Leben, haben wir Kummer und Not. Wir danken dir... Marion.... danke....
 

Dieser Song ist meiner besten Freundin Marion gewidmet. Sie ist vor einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Marion kam aus einer Muggelfamile. Sie war wie eine Schwester für mich. Ein Geschwisterteil, dass ich nie wirklich besessen hatte. Dieser Song soll die ganze Clique daran erinnern, dass wir sie nie vergessen werden und sie als Engel auf uns alle wartet und wir sie mit der Zeit wiedersehen werden...


 

Lucius schaute auf die Zeilen. Die Musik, die er vorhin noch gehört hatte, war verstummt. Nur noch das Feuer prasselte leise. Plötzlich kam ihm ein scheußlicher Gedanke:

Was, wenn Catrina sich nun etwas antun würde? Um bei dieser Marion zu sein, vielleicht? Oder, weil sie mit der Situation nicht klar kam? Die Panik kroch langsam in ihm hoch. Sie war so schnell davongelaufen. Wer wusste schon, was sie machen würde? Die Panik wurde größer und kroch immer weiter. Er musste zu Narzissa, zu Draco und zu Blaise! Sie mussten Catrina suchen!
 

**********
 

Blaise begann gerade friedlich von seiner Cat zu träumen, als jemand in sein Zimmer stürmte. Dieser jemand war niemand anderes als Draco.

"Idiot! Es ist spät! Verzieh dich!", fuhr Blaise seinen Kumpel an.

"Vergiss es, Blaise! Los, zieh dich an!", befahl Draco. Blaise setzte sich auf. Erst jetzt sah er in das Gesicht des Blonden. Die Sorge und Angst um etwas stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Was ist los?", fragte Blaise.

"Catrina", bekam er als Antwort. "Sie ist weg. Wir müssen sie suchen!"

Schlagartig war auch Blaise hellwach.
 

**********
 

So. Das war's. Ich muss mal kurz erwähnen, dass der Text über "Marion" nicht von mir ist! Er ist abgewandelt von dem Song "In uns lebst du immer weiter..." von Style. Z ! Ich habe den Namen abgeändert (von Mario auf Marion) und auch andere kleine Stellen am Text. Ich habe ihn genommen, weil er eigentlich im Original von meinem Cousin Mario handelt, der hier halt einfach "Verweiblicht" wurde. Es wird noch ein paar mehr Texte in der Geschichte geben, die ich selbst für Mario geschrieben habe und die ich an die Geschichte anpassen werde, weil ich mich in dieser Situation einfach sehr gut mit Catrina identifizieren kann... (:

Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch, auch wenn einigen auffallen sollte, dass die Sache mit dem Geschwisterdasein etwas früh ans Licht und vor allem etwas doof ans Licht gebracht wird ^^'

Ciao KiarA

Es ist wahr...

Kapitel 13 - Es ist wahr...
 

"Catrina", bekam er als Antwort. "Sie ist weg. Wir müssen sie suchen!"

Schlagartig war auch Blaise hellwach.
 

Die beiden Jungen rasten die Korridore entlang.

"Warum... ist sie eigentlich... abgehauen?", brachte Blaise hervor.

"Weil... weil wir... Geschwister sind... Das hat mich auch... geflasht... War wohl... eine... Kurzschlussreaktion... von ihr... oder so...",keuchte Draco. Er war zwar fit, aber nicht so sehr wie Blaise, deshalb blieb ihm schon die Luft weg.

Blaise sah ihn geschockt an. Sie verlangsamten beide das Tempo und blieben vor Catrinas Schlafzimmer stehen. "Wie jetzt? Ihr seid Geschwister?", fragte Blaise.

"Ja. Ich weiß auch nicht... lass uns darüber reden, wenn wir Cat gefunden haben, ja?!", antwortete Draco.

Blaise nickte. Das haute ihn jetzt irgendwie um, doch die Angst um seine Freundin gewann schließlich die Oberhand. "Lass uns darin schauen, ob wir irgendeinen Anhaltspunkt finden, wo sie sein könnte!", schlug er vor. Nun war es an Draco zu nicken. Gemeinsam betraten sie das Zimmer. Der Brief ihrer Mutter lag noch immer auf dem Boden. Auf dem Schreibtisch lag ein anderer Brief.

"Schauen wir uns den mal an...", sagte Draco. Er ging zum Schreibtisch und hörte - wie auch Lucius - wie Catrina diesen Song sang. "Ich wusste gar nicht, dass sie singen kann!", meinte er überrascht.

"Vielleicht finden wir noch mehr. Vielleicht ist sie auch zu dieser Marion gegangen?! Zu dem Unfallort?", überlegte Blaise laut.

"Vielleicht...", murmelte Draco. Er suchte in den Schubladen nach Anhaltspunkten. Irgendwo musste doch was sein. Irgendwas! Blaise ging zum Nachtschrank und schaute dort. Es fühlte sich merkwürdig an, die Schubladen seiner Freundin zu durchsuchen, doch wieder war die Angst größer als dieses andere Gefühl.

"Ich glaube, ich hab was, Blaise!", rief Draco. Er deutete auf ein Buch. Es war ein Tagebuch. Draco öffnete es und deutete auf einen Text. "Schau dir das an!", sagte er. Blaise ging zu ihm hinüber und begann zu lesen:
 

Wieder für dich, Marion...

Warum hast du mich verlassen? Warum musstest du gehen? Du warst der tollste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Ich bin mir sicher, dass du mich verstehst, dass du vor allem meine Probleme verstehst und ich weiß, dass du verstehst, wie ich mich fühle. Wenn ich vor deinem Grab stehe und mit dir rede, komme ich mir nicht vor, wie eine Verrückte, die zu einem Grabstein spricht. Ich stelle mir dann immer vor, wie du auf deinem Grabstein sitzt, als Engel, mit Flügeln und einem schneeweißen Kleid... Du lächelst dann zu mir und erkennst den Schmerz, der in meinen Augen sichtbar ist, wie so oft... Meine Augen, die versuchen, dich zu sehen, dich aber nicht sehen und finden können, die sich so oft mit Tränen füllen... Wenn ich bei deinem Grab sitze und mir die Tränen aus meinen Augen kullern, kann ich mir vorstellen, dass du dich zu mir setzt, deine Flügel ausbreitest und sie schützend um mich legst, um mir Trost zu spenden. Du lebst weiter. Du lebst weiter in mir. Für mich bist du nicht tot. Für mich lebst du sogar jetzt, in diesem Moment. Du sitzt neben mir und legst einen Arm um mich... während ich diese Zeilen schreibe. Ich schreibe sie für dich. Für dich, damit du auch jetzt noch merkst, wie viel du mir bedeutest. Es fühlt sich an, als hätte ich eine Schwester verloren. Du warst nicht meine Schwester, aber du warst so eine Art Schwester für mich. Du hast mir geholfen. Hast mich mehr beschützt, als du es bei deiner richtigen Schwester getan hast. Du bleibst in meinem Herzen. Für immer. Du hast eine ganze Ecke für dich allein! Ich weiß, ich kann die Zeit nicht verändern... schon gar nicht durch Zeilen wie diese. Ich weiß noch, als du gegangen bist, da habe ich mich gefühlt, als hätte Gott mich verlassen. Du bist die Beste. Vielleicht bin ich irgendwie naiv zu glauben, dass du all das hier lesen kannst, aber wenn ich das denke, dann geht es mir besser. Es tut gut, das immer wieder aufzuschreiben. Das hilft mir sehr. Ich weiß, dass du mich siehst. Du bist mein Schutzengel... Ich glaube, dass ich bald mal wieder zu deiner Unfallstelle komme, um dich zu besuchen... Es macht mir noch immer Angst, an die Westroad zu gehen... Es ist eine Straße, die ich nicht gerne betrete. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich bin dem Ort so nah... Und doch macht es mir Angst... Aber ich komme. Du hast einmal gesagt, dass ich mich meinen Ängsten stellen soll. Und das werde ich auch tun... ich werde es tun.. Für dich... Ich hab' dich noch immer lieb... Bitte vergiss du mich auch nicht... In Liebe

Catrina


 

"Das hat sie vor ein paar Tagen geschrieben...", murmelte Blaise.

"Genau... und Westroad... es gibt nur eine hier in der Nähe....", überlegte Draco laut.

"Du denkst, sie ist da hin?", fragte Blaise.

"Ja... ich denke schon", antwortete Draco.

"Dann mal los!"

Blaise und Draco gingen raus. Auf dem Flur begegneten sie Narzissa. "Habt ihr sie?", fragte sie ganz nervös. Die beiden schüttelten den Kopf.

"Aber wir haben da so eine Ahnung... sag es nicht Vater, okay?", flüsterte Draco ihr zu. Lucius kam auf sie zu gewuselt.

"Und?", keuchte er. Offensichtlich hatte er ganz Malfoy Manor auf den Kopf gestellt. Die drei vor ihm schüttelten die Köpfe.

"Wir suchen die Umgebung ab!", sagte Blaise und er und Draco liefen aus dem Haus.

"Es dauert lange, wenn wir zu Fuß gehen. Accio Nimbus 2001!", rief Draco. Sein Besen kam sofort auf ihn zugezischt. Er bestieg ihn und Blaise nahm hinter ihm Platz. Draco stieß sich vom Boden ab. Sie hielten beide die Augen offen. irgendwo mussten sie sein.

"DRACO! Da!", schrie Blaise gegen den Wind. Eine Person stand an einem Straßenrand. "DAS IST SIE!" Draco landete ein paar Meter neben der Person. Nun erkannte auch er, dass es Catrina war. "Cat!", rief er ihr zu.

Catrina wirbelte herum. "Draco!", sagte sie erstaunt. Sie sah von Draco zu Blaise. Ihr Blick war verschwommen. Tränen liefen stumm ihre Wangen hinab. Draco kam auf sie zu. Ein paar Schritte wich sie zurück, blieb dann aber stehen. Draco nahm sie einfach so in seine Arme. Er wollte sie trösten. Er wusste nicht warum, doch irgendwie hatte sich für ihn kaum etwas geändert. Catrina war schon vorher wie eine Schwester für ihn gewesen. Der einzige Unterschied zu der Situation jetzt war, dass es nun die Wahrheit war. Sie war tatsächlich seine Schwester. Catrina klammerte sich an ihn. Er strich ihr beruhigend übers Haar. Sie konnte Schritte hören, die sich den beiden näherten. Zwei weitere Arme schlangen sich um sie. Sie atmete den Duft von Blaise ein. Vorsichtig sah sie zu Draco auf. Sein Blick war beruhigend und er schaute auch irgendwie aufbauend. Es war also wahr. Wenn sie seinen Blick richtig deutete, dann stimmte es tatsächlich. Sie waren Geschwister. Lucius war ihr Vater... Dann war Narzissa ihre Stiefmutter... Sie konnte das ganze gar nicht fassen... Sie weinte einfach...

"Komm....", flüsterte Draco in ihr Ohr.

Catrina bewegte sich zunächst nicht. Dann löste sie sich aus den Griffen ihrer zwei Lieblingsmänner und lief zu einem Kreuz, das ganz in der Nähe stand. "Tja... Jetzt habe ich doch tatsächlich noch einen Bruder bekommen, Marion... Wetten, er würde dir gefallen?", flüsterte sie dem Kreuz zu. Sie stand auf und ging zurück zu Draco und Blaise. Gemeinsam quetschten sie sich auf den Besen und flogen zurück zum Malfoy Manor...
 

Lucius sah seinen Sohn zusammen mit seiner Tochter und Blaise auf dem Grundstück landen. Erleichtert lief er auf sie zu.

"Catrina! Oh, dem Himmel sei Dank haben die beiden dich gefunden....", begann er, hörte jedoch abrupt auf, als er Catrinas Blick sah. Sie sah ihn hasserfüllt an.

"Lass mich!", zischte sie und ging an ihm vorbei, darauf achtend, ihn auch ja kräftig anzurempeln. Draco folgte ihr, allerdings ohne ihn anzurempeln. Blaise war der einzige, der Lucius noch entschuldigend ansah, bevor er den beiden anderen folgte.

Lucius wusste nicht, dass Narzissa die Szene von einem Fenster aus beobachetete. Er wusste auch nicht, dass sie in etwa das gleiche dachte, wie er, nämlich, dass es sehr lange dauern würde, bis zumindest Catrina wieder einigermaßen mit ihm auskam.
 

**********
 

So... das war das nächste Kapitel und diesmal ist der Text für 'Marion' sogar von mir V.V

Ciao Kia

Geschenke

Kapitel 14 - Geschenke
 

Zwei Tage vergingen. Zwei Tage, in denen Catrina hauptsächlich in ihrem Zimmer blieb und jeden Näherungsversuch seitens Lucius gekonnt ignorierte. Salvi, die kurz vor Silvester mit einem Brief ankam, war Catrinas 'Rettung'. Sie hielt es kaum mehr im Malfoy Manor aus. Nicht zusammen mit dem Mann, der sich jahrelang kein bisschen für sie interessiert hat! Natürlich versuchten Draco und Blaise, es ihr einfacher zu machen und sie besuchten sie natürlich ständig. Gelegentlich sagten sie mal für eine Stunde, dass sie streiken würden, aber Catrina kam nicht aus ihrem Zimmer raus. Sie blieb stur dort drin. Draco hatte den Plan um Hermine zu erobern erst einmal hinten angestellt. Es war ihm wichtiger, dass seine zwei Wochen jüngere Schwester sich wieder besser fühlte.

Salvi brachte eine Einladung von Hermine zu einer Sylvester-Party. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, schickte Catrina Salvi mit einer Zusage zurück. Sie pfiff drauf, was Lucius dazu sagen würde.

Es klopfte an ihrer Zimmertür. "Wer da?", rief Catrina der Tür entgegen. "Ich bin es, Zissa!", kam es von der anderen Seite der Tür zurück. "Tür ist auf!", meinte Catrina beiläufig. Narzissa betrat das Zimmer. "Was ist?", fragte Catrina. "Ich wollte nur mal sehen, wie es dir so geht", antwortete Narzissa. Catrina schaute sie an. Narzissa hatte ihr doch eigentlich nichts getan. Warum also sollte sie Narzissa nicht mehr mögen und sie ignorieren? Catrina seufzte. "Um ehrlich zu sein... Ich habe keine Ahnung, was ich zu Hermines Party anziehen soll. Ich gehe da nämlich hin!", meinte sie schließlich. Narzissas Augenbrauen zogen sich zusammen. "Sagt wer?", wollte sie wissen. "Ich. Ich halt's hier nicht aus. Ich will einfach etwas feiern, okay?", sagte Catrina leise. Narzissa nickte. Sie stand auf und ging auf Catrinas Kleiderschrank zu. "Dann lass uns dein Problem mal lösen!", rief sie über die Schulter hinweg. Catrina musste sofort grinsen.
 

Zwei Stunden später hatten Narzissa und Catrina ein Outfit für die Party gefunden und waren stolz auf ihre Auswahl.

"Das ist gut! Ich glaube, Blaise wird dir den Kopf nicht abreißen, wenn du so zu der Party gehst!", freute Narzissa sich.

"Tut er sowieso nicht!", lachte Catrina.

"Wer lacht denn da?", warf eine Stimme von der Tür dazwischen. Blaise stand dort und beobachtete die Szene. "Welche Party und warum würde ich das nicht tun?", fuhr er mit einem dicken Grinsen im Gesicht fort. Catrina kam auf ihn zu und gab ihm einen dicken Kuss. "Erstens: ich lache. Zweitens: Hermines Sylvester Party und drittens: darum!", spulte sie ab. Blaise grinste immer weiter. "Na dann...", murmelte er.

Narzissa stand noch immer lächelnd vor dem Schrank. "Wie kommst du eigentlich zu Hermine? Und wann?"

Catrina sah Narzissa an. "Einen Tag vor Sylvester. Wie weiß ich auch noch nicht. Vielleicht kann ich ja mit dir zusammen apparieren?", schlug Catrina vor. Sie setzte ihren niedlichsten Blick auf. Mit dem bekam sie eigentlich jeden rum. "Okay. Kein Problem. Lässt sich einrichten...", stimmte Narzissa zu. "Wenn du morgen runterkommst, wenn wir die Geschenke auspacken, dann ja!"

Catrina verzog das Gesicht. War ja klar, dass da jetzt eine Bedingung kam. "Na gut...", sagte sie leise. Narzissa ging raus. Blaise und Catrina blieben allein zurück. "Hast du überhaupt ein Geschenk für mich?", fragte Blaise neugierig. "Natürlich!", flötete Catrina grinsend. "Und was?", wollte er noch weiter wissen. Catrina grinste fies. "Überraschung! Und wenn ich's dir jetzt sage, dann ist es ja keine mehr!", neckte sie ihn. "Dann muss ich dich wohl kitzeln, damit du's mir sagst!", drohte Blaise. Sie wich von ihm. "Untersteh dich!", gab sie zurück. Blaise kam ihr immer näher...

Als er anfing sie durchzukitzeln musste sie lachen. Sie konnte sich nicht wehren. Er war einfach viel stärker als sie. Irgendwann hörte Blaise keuchend auf, seine Freundin durchzukitzeln. Sie war zwischenzeitlich immer wieder weggerannt und er war ihr immer wieder hinterher gehechtet. Lachend ließ er sich aufs Sofa fallen. Catrina setzte sich auf seinen Schoß. Sie war schon ganz rot vom vielen Lachen. Er zog sie weiter in seine Arme und küsste sie...
 

**********

**********
 

Am Heiligen Abend traf sich die gesamte Familie Malfoy inklusive Blaise und Catrina, die sich immer noch nicht dazu durchringen konnte zu akzeptieren, dass sie nun mehr oder weniger zu einer Malfoy geworden war, im Wohnzimmer ein. Unter einer großen Tanne, die mit Gold und Silber und mit einer grünen Spitze geschmückt war, lagen haufenweise Geschenke. Sie waren zu fünf Haufen gestapelt worden. Jeweils einen für Lucius, Narzissa, Draco, Catrina und Blaise. Sie packten alle gemeinsam aus. Catrina hatte vor ein paar Tagen alle Geschenke bestellt.

Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und begann, ihren Haufen Geschenke auszupacken. Er war ja auch nicht schwer zu finden. Überall stand dick 'Catrina' drauf.

Das erste Geschenk, dass sie in die Finger kam, war, wenn sie sich die Schrift genau ansah, wohl von Ron. Ein recht großes und schweres Packet. Was er ihr wohl gekauft hatte? Das Paket war wirklich etwas schwer. Wenn sie daran dachte, dass sie Ron nur Hüterhandschuhe für's Quidditch gekauft hatte, wurde ihr mulmig zumute. So wie es aussah, hatte er mehr für sie. In dem Paket war ein hellblauer Pullovor mit 'C H' darauf in verschlunger Schrift. Ein Zettel war daran gepinnt. Von meiner Mum stand darauf. Catrina grinste. Das war wirklich lieb von ihr. Jetzt war ihr auch klar, warum Mrs Weasley sie so abschätzend angesehen hatte, als sie sich in King's Cross getroffen hatten. Außerdem waren zahlreiche Plätzchen darin und ein Buch mit dem Titel Fixe Trix für Fixe Hexen. In dem Buch ging es anscheinend um einfache Zaubertricks, mit denen man so manche Erzrivalinnen ärgern konnte.

Von Harry bekam Catrina goldene Ohrringe. Er hatte auch eine Notiz geschrieben. Was hast du mit meinem Cousin gemacht? Er will, dass ich dich einlade! Frohe Weihnachten. Harry Wieder musste sie grinsen. Das Grinsen wollte gar nicht mehr aus ihrem Gesicht verschwinden!

Das nächste Geschenk kam von Draco. Wer sonst würde vor 'Catrina' 'kleine' schreiben? Nur ihr 'großer Bruder'! Gespannt öffnete sie das Päckchen. Ein lilanes Tagebuch war darin und ein Armband. In dem Armband war 'Klein aber Oho' eingraviert worden. Grinsend schaute Catrina ihren Bruder an und streckte ihm die Zunge raus.

Von Narzissa bekam sie ein hübsches Sommerkleid. (°Im Winter?°, dachte Catrina überrascht), von Lucius eine goldene Kette und von Hermine kam schließlich ein Geschenk, dass sie so richtig rührte. Ein Kette mit einem halben Herz dran. Eine Freundschaftskette! In ihrer Hälfte war 'Best Friends-Hermine' und ein halbes '&' eingraviert. Wie süß von ihr! Und so ein liebes und tolles Mädchen sollte Catrina zum Dunklen Lord führen! Für sie war es mittlerweile unvorstellbar geworden.

Zum Schluss blieb nur noch das Geschenk von Blaise über. Gerade wollte sie es öffnen, da wurde sie von hinten umarmt. Blaise ließ seinen Arm vor ihren Augen baumeln. "Wie süß... Wir haben fast das gleiche gedacht", flüsterte er ihr ins Ohr. Catrina hatte Blaise ein Armband mit der Aufschrift 'I Love You' auf einem Anhänger daran. "Tipp mal mit deinem Zauberstab auf die andere Seite des Anhängers...", flüsterte sie genauso leise zurück. Blaise zückten seinen Zauberstab und tippte gegen den Anhänger. 'Forever... Cat' erschien nun. Blaise grinste und küsste Catrina.

Sie begann nun endlich, ihr Geschenk zu öffnen. Es war in rotes Papier eingewickelt. Heraus fiel - ein Ring. Ein silberner Ring. Erstaunt sah sie den grinsenden Blaise an. Er zuckte die Schultern als wolle er sagen, 'was habe ich gesagt?'. Catrina küsste ihn.

Niemand achtete darauf, dass Draco gerade ein Geschenk öffnete, von dem er nicht wusste, von wem es war.

Darin war eine silberne Schlange, die man als Feder benutzen konnte. Er hatte keine Ahnung, von wem dieses Geschenk sein könnte...

Er nicht, doch Catrina sollte es bald erfahren... und dann würde sie sich in einer großen Zwickmühle befinden....
 

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So~. Nach langer Zeit kommt hier nun das 14te Kapitel.

Hier noch einmal ein dickes Danke an kitty_shack für das Bild.

Bis dann KiarA

Zwickmühle...

Kapitel 15- Zwickmühle...
 

Die Tage nach Weihnachten schmolzen nur so dahin. Der 31. Dezember rückte immer näher.

Hermine hatte Catrina gesagt, wie sie am besten zu ihr kommen könnte, doch diese dachte gar nicht daran, alles so umständlich zu gestalten. Warum umständlich, wenn es auch einfach geht? Deshalb beschloss sie, zu Narzissa zu gehen, um mit ihr abzusprechen, dass sie mit Catrina zu Hermine apparieren sollte.

"Natürlich nicht direkt in ihr Haus! Nur so einige Straßen davor, dann sieht es so aus, als wäre ich mit dem Zug gekommen, der etwas früher kommt. Bitte, Zissa!", erklärte Catrina.

Nach langem hin und her ließ Narzissa sich schließlich dazu überreden, Catrinas Wunsch zu erfüllen...
 

Nun stand Catrina in einer kleinen Stadt in der Nähe von London und suchte nach einem Straßenplan. Sie hatte zwar die Adresse von Hermine im Kopf, aber sie war halt noch nie da gewesen. Narzissa war gleich wieder disappariert, damit Lucius nicht bemerkte, dass sie Catrina weggebracht hatte. Sie und Cat hatten nämlich beschlossen, ihm vorerst nichts zu sagen, damit Lucius Catrina nicht andauernd Briefe schrieb.

Seit geschlagenen 15 Minuten suchte Catrina nun schon einen Straßenplan. Sie hielt es in der Kälte nicht mehr aus! An der nächsten Kreuzung sah sie ein Taxi. Sie fragte den Fahrer, wie sie zu der Straße gelangen könnte. Er antwortete ihr ganz freundlich und erklärte ihr den Weg. Catrina bedankte sich und machte sich zu Fuß auf den Weg.
 

Das Haus war weihnachtlich geschmückt. Eine große Tanne war mit Lichterketten verziert und große Weihnachtskugeln glänzten im Licht wir riesige Sterne. Auf dem Dach kletterte ein Plastik-Weihnachtsmann. Catrina grinste. Die Grangers waren wohl eine sehr harmonische Familie.

Sie ging den Kiesweg, der gefroren war, entlang und läutete an der Tür. Einige Sekunden später öffnete Hermine die Tür.

"Cat?! Du bist schon da? Ich dachte, du kommt mit dem Zug, der in einer Stunde kommt!", begrüßte sie verblüfft.

"Ich hab noch einen früher erwischt! Ich hoffe, das kommt nicht ungelegen, oder so", meinte Catrina.

"Ach was, komm rein, sonst erfrierst du mir da draußen noch!", sagte Hermine.

Damit zog sie ihre Freundin in das Haus. Im Haus war nicht weniger geschmückt als außen. Weihnachtssterne waren überall zu sehen, im Wohnzimmer stand ein großer Weihnachtsbaum ziemlich verloren da, denn außer ihm waren nur eine Musikanlage der Muggel und das große Sofa darin. Der restliche Teil des Raumes war leer.

Hermine führte Catrina einmal durch das Haus und brachte Catrinas Tasche in das Gästezimmer. Danach gingen sie zusammen in die große Küche.

"Guten Tag Mr und Mrs Granger!", begrüßte Catrina fröhlich die beiden Erwachsenen, die fleißig Salate schnibbelten.

"Hallo, Catrina!", kam es wie aus einem Munde zurück. In der Küche brach schallendes Gelächter aus.

"Wenn du willst, kannst du mithelfen. Musst du aber nicht! Ich muss noch Kekse becken und die Sylvesterknaller aus dem Keller holen!", zählte Hermine die Dinge auf, die noch zu erledigen waren.

"Wo kann ich mit anpacken?", grinste Catrina.
 

~~~~~
 

Die ersten Gäste trudelten um acht Uhr am Abend ein. Der Gryffindorjahrgang von Hermine war komplett erschienen, dazu kamen noch Ginny Weasley, die Weasley Zwillinge und Padma Patil. Ein Grüppchen von 13 Leuten allein von Hogwarts trudelten ein. Aus Hermines Muggelfreundeskreis kamen auch noch zwei hinzu: Jack und Lisa. Die beiden gehörten zu den wenigen, die Sylvester zu Hause blieben.

Die Party lief prächtig. Alle tanzten zu der neuesten Musik der Muggelcharts, denn natürlich konnte man nicht einfach Celestina Warbeck oder andere berühmte Zauberersänger auflegen, wenn zwei Muggel unter ihnen weilten.

Um elf Uhr wurde es Catrina zu viel und sie ging nach draußen auf die Terasse. Eine Außenheizung trug bei einer warmen Atmosphäre bei. Kurz nach ihr kam auch Hermine nach draußen.

"Ich muss dir etwas sagen, Catrina", flüsterte sie.

Catrina zog eine Augenbraue hoch. Hermine schaute auf den Boden. Irgendetwas schien sie zu bedrücken. "Dann erzähl... Du siehst so bedrückt aus!", gab Catrina zurück, doch Hermine schüttelte den Kopf. "Nicht hier.. Lass uns ins Gartenhäuschen gehen!", entschied sie.

Die beiden Mädchen traten in die Wärme des gemütlichen Gartenhauses. Hermine setzte sich auf eine Liege, die in der Mitte stand, Catrina machte es sich in einer Hängematte bequem. Dieses Haus gefiel ihr. Besser als das Malfoy Manor war es hier! Wesentlich gemütlicher und...

"Es ist wirklich schräg!", unterbrach Hermine Catrinas Gedanken. "Ich hätte nie gedacht, dass ich soetwas mal sagen würde, aber... Ich muss es tatsächlich sagen!"

Catrina hörte gespannt zu. "Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie es passieren konnte aber... Cat.. Ich glaube, ich habe mich bis über beide Ohren verliebt!"

Hermine war knallrot und schaute noch immer auf den Boden, so als fürchtete sie, dass sie Funken aus Catrinas Augen stoben sähe, wenn sie hoch sah.

"Aha?", machte Catrina. Jetzt wurde es doch noch interessanter und spannender. "Und.. in wen?", hakte sie nach.

Hermine druckste eine Zeit lang hin und her. Sie schien sich nicht sicher zu sein, ob sie es wirklich sagen sollte... Schließlich sagte sie so leiser, dass man es kaum hören konnte: "Ich habe mich in Malfoy verliebt... Ich habe keine Ahnung warum! Er hasst mich seit etlichen Jahren, ich bin nur ein Schlammblut für ihn! Ich bedeute ihm überhaupt nichts! Wie kann man jemanden lieben, der einen selbst hasst? Es ist so merkwürdig. Verstehst du das, Cat? Was soll ich denn jetzt machen? Wenn Harry und Ron das mitbekommen, dann werden sie mich hassen. Ich habe Angst, es Draco zu sagen. Er würde lachen... Ich habe ihm zu Weihnachten etwas geschenkt.. Meinst du, das war auffällig? Ich habe keinen Absender draufgemacht... Oah... Ich... Sag doch was!" Hermine wurde beim Reden lauter und verzweifelter.

Catrina saß stocksteif da. "Das ist.... Das war... Woah.. So viele Fakten muss ich erst einmal verdauen. Gib mir eine Minute!", hauchte sie. Ihre Gedanken rasten. Draco war in Hermine verliebt, Hermine war in Draco verliebt. Und sie, Catrina, wusste es von beiden. Sie durfte Hermine nicht sagen, dass sie wusste, dass Draco sie auch liebte, denn dann würde sie sich selbst als Spionin verraten und auch Draco verraten, schließlich würde sie dann die Geheimnisse ihres Bruders weiterezählen und das durfte sie nicht. Auf der anderen Seite konnte sie wetten, dass Hermine ihr verbieten würde, es irgendjemanden zu erzählen. Es war verständlich in ihrer Lage. Sie vertraute nur Catrina ihr Geheimnis an... und brachte sie somit in eine merkwürdige Lage. Bruder und Freundin hatten ihr ein und dasselbe Geheimnis anvertraut- Bruder und Freundin wollten nicht, dass es irgendwer erfuhr! Was sollte Catrina nur tun?

"Das... mit dem Geschenk war richtig... Vielleicht... Solltest du versuchen, ihm zu zeigen, dass du ihn magst!", meinte sie schließlich. Es war das einzige, dass ihr so auf die Schnelle einfiel.

Hermie schaute sie erleichtert an. "Du wirst mich nicht verachten, weil ich einen Slytherin liebe?", fragte sie erleichtert.

"Nein. Wieso auch? Ich habe eigentlich nichts gegen Slytherins nur gegen Pansy habe ich was! Uns fällt sicher irgendetwas ein, wie wir die Sache vernünftig angehen können....", antwortete Catrina.

Hermine fiel ihr um den Hals. Die Last, die sie nun auf den Schultern trug war eine zusätzliche Last für ihr Herz...

Hermine und Catrina... sie waren sich so ähnlich. Beide in einen Slytherin verliebt. Und doch waren sie sich unähnlich, denn in gewisser Weise führte Catrina ein Doppelleben...

Während die beiden Freundinnen so in dem Häuschen standen, wurde der Countdown gezählt. "5 ...4 ...3 ...2 ...1 ... Happy New Year!", schallte es von überall und ein Feuerwerk brach los...
 

~~~~~~

Das wars ^^ Bis zum Nächsten !

Kiara!

Enttäuschung... oder ein Streit?

Kapitel 16- Enttäuschung... oder ein Streit?
 

Das Feuerwerk war im vollen Gange. Hermine und Catrina schwiegen sich wieder einen Moment lang an. Dann sagte Hermine leise: "Aber sag es niemanden, ja? Nicht Harry und vor allem nicht Ronald oder gar Draco. Obwohl letzteres eigentlich blöd wäre zu erwähnen, oder?" Ein kleines verlegenes Lächeln glitt ihr über die Lippen.

Catrina nickte stumm. Sie dachte fieberhaft nach: °Verdammt. Was mach ich nun? Hermine liebt Draco. Draco liebt Hermine... Verdammter doppel Mist! Bei Merlin.. Wie stell ich das jetzt bitte an? Wenn, dann müsste Draco den ersten Schritt machen... Aber wie?°

Die Tür zu dem Gartenhäuschen wurde geöffnet. Ron stand im Türrahmen. "Hier seid ihr! Wir suchen euch schon überall. Das Feuerwerk ist mega cool. Das müsst ihr euch unbedingt ansehen. Ihr könnt doch nicht den Abend in diesem Schuppen hier verbringen, wenn es da draußen so richtig abgeht!", erklärte er. "Oh... Dann kommen wir wohl besser mal mit dir", meinte Hermine ziemlich verlegen.

Sie, Catrina und Ron gingen zusammen nach draußen. Über Catrina schuhute eine Eule. In der nächsten Sekunde landetet auch schon Salvi auf ihrer Schulter. Sie blieb stehen. "Was machst du denn hier?", flüsterte sie dem Tier leise und verblüfft zu. Salvi streckte ihr Bein aus. Ein Brief hing daran. Catrina nahm ihn vorsichtig ab. "Frohes Neues", hauchte sie Salvi noch zu, dann breitete sie die Flügel aus und verschwand in der Dunkelheit. °Schlechte Nachrichten kommen immer abends per Brief... zumindest bei mir...°, dachte Catrina und seufzte leise.

"Von wem ist denn der Brief?", wollte Ron ganz neugierig wissen.

Catrina zuckte zusammen. Sie hatte schon vergessen, dass Ron und Hermine auch bei ihr waren. "Ehm.. ich weiß nicht. Es steht kein Absender drauf!", antwortete sie schnell und steckte sich den Brief in die Hosentasche. Sie wusste wirklich nicht, von wem der Brief war, doch sie hatte so eine Vermutung, dass er entweder von Draco oder von Blaise kam. Wer sonst wusste, wo Salvi war?

Ron zuckte mit den Schultern. Er führte die Mädchen zu der Terasse. Mittlerweile waren alle Gäste nach draußen gegangen, um das Feuerwerk am Himmel zu betrachten. Durch das Gedränge erkannten Hermine, Ron und Catrina Harry, der versuchte sich zu ihnen durchzukämpfen.

"Hi, Hermine! Wir sind noch gar nicht dazu gekommen, uns so richtig zu begrüßen. Du warst immer irgendwo anders, nie an einem Ort! Hallo, Catrina! Ich muss beziehungsweise soll dich noch was fragen!", plapperte er gleich drauf los. Catrina zog eine Augenbraue in die Höhe. Heute mussten ihr viele Leute irgendetwas sagen. "Ich soll dich in den Osterferien zu den Dursleys einladen. Die Dursleys wollen dich kennenlernen. Dudley will dich kennenlernen. Er findet dein Auftreten sehr sympathisch!", fuhr er grinsend fort. Catrinas Augenbraue zog sich noch einmal etwas höher.

"Aha? Ostern... ich denke schon, dass das geht. Aber ich kann mich da noch nicht festlegen!", antwortete sie.

"Egal. Sag mir einfach Bescheid, wenn du weißt, ob du kommen kannst!", meinte Harry, dann wandte er sich auch schon den anderen beiden zu.
 

**********
 

Die Party lief noch bis zwei Uhr nachts so weiter. Dann wurden die meisten auch schon abgeholt.

Harry und Ron gingen recht früh weg, da Ron partout nicht aufräumen wollte und sich lieber schnell verdrückte, als er unter den letzten Gästen war. Er und Harry wurden wesentlich früher abgeholt als sie eigentlich eingeplant hatten.
 

Als alle weg waren, schauten Catrina und Hermine auf das Chaos, das sich vor ihnen im gesamten Wohnzimmer und auf der Terasse ausbreitete.

"Das wird lange dauern... Wir haben ziemlich viel Dreck gemacht...", meinte Hermine nach einigen Minuten des stummen Starrens.

"Ja", stimmte auch Catrina ihr zu. "Also.. Auf in den Kampf gegen den Dreck!", fügte sie motiviert an.

Gemeinsam machten sie sich an die Arbeit, um das Chaos zu beseitigen.
 

Eine geschlagene Stunde brauchten sie, um den Müll einzusammeln, bis sie die Müllsäcke endlich rausbringen konnten.

Catrina stellte einen Sack ab. "Ouf...", machte sie und wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn.

"Wow... Was ist das?", fragte Hermine erstaunt. Sie deutete auf Catrinas Hand, an der sie Blaise' Ring trug.

Hastig zog Catrina den Ärmel ihres Sweatshirts weiter nach unten, damit man den Ring nicht mehr sah. °Verflucht. Wenn sie jetzt auch noch fragt, von wem...° "Nichts.", sagte sie entschieden.

Hermine glaubte ihr absolut gar nichts, Sie schnappte sich Catrinas Arm und betrachtete den Ring genauer. "Der ist schön. Wo hast du den her?", fragte sie weiter.

°Verflucht! Was sag ich denn jetzt?°

"Von wem hast du den? Hast du etwa... einen Freund und hast mir noch nichts von ihm erzählt?" In Hermines Stimme lag Enttäuschung. Catrina bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Sie wollte Hermine nicht anlügen. Deshalb entschied sie sich für die Wahrheit, oder zumindest einen kleinen Teil davon. "Ja... Aber es hatte sich noch keine günstige Gelegenheit gefunden, es dir zu sagen!", gab sie also zu.

Man konnte Hermine ihre Enttäuschung wirklich ansehen. "Mädchen? Wo bleibt ihr denn?", rief Mrs Granger vom Küchenfenster her. Hermine wandte sich ab und ging zum Haus. Sie war so enttäuscht und traurig. Sie dachte eigentlich, sie und Catrina würden sich absolut alles erzählen und jetzt das! Ihre beste Freundin hatte also seit kurzem einen neuen Freund - zumindest schloss sie, dass Catrina noch nicht lange diesen Freund haben konnte, denn vorher hatte sie noch nie einen Ring getragen, das wäre ihr doch aufgefallen - und hatte nichts besseres zu tun, als ihr kein Sterbenswörtchen davon zu erzählen! Catrina hatte nichts im Häuschen, nichts am Morgen erzählt! Hätte sie überhaupt irgendetwas gesagt, wenn Hermine den Ring nicht entdeckt hätte? Sie fühlte sich schon so ein bisschen belogen.

Catrina folgte Hermine zurück ins Haus. Ohne sich umzudrehen verschwand Hermine in ihrem Zimmer. Catrina ging in das Gästezimmer. Dort setzte sie sich auf das Bett.

°Na. Toll. Jetzt hab ich auch noch Stress mit Hermine. Verdammt. Tolles neues Jahr. Wirklich ein klasse Start, HAHA!°

Wütend auf sich selbst, haute sie kräftig auf das Kissen, dann schmiss sie ihren Kopf hinterher und vergrub ihn im Kissen selber.

In ihrer Hosentasche knisterte etwas. Catrina erinnerte sich wieder an den Brief. Sie zog ihn aus der Tasche und öffnete ihn. Sie hatte Recht gehabt mit ihrer Vermutung: Er war von Blaise!
 

Hey, Catrina!

Wie läuft die Party? Hast du Spaß? So ganz ohne mich?

Draco... will dir glaube ich auch noch was sagen, aber er hat es selbst geschrieben.

Ich glaube, er dreht ein bisschen am Rad. Er meinte heute doch tatsächlich zu mir, dass er mir den Hals umdrehen würde, wenn ich dir "auch nur im entferntesten Wege wehtue"! Das waren in etwa seine Worte. So klang es zumindest. Manchmal kann er wirklich gruselig sein, weißt du?! Vor allem, wenn er meint, er müsse irgendjemanden beschützen!

Lucius hat mitbekommen, dass du nicht da bist. Narzissa hat ihm dann schließlich doch gesagt, wo du bist und er ist stocksauer, weil niemand ihm Bescheid gegeben hat.

Frohes neues Jahr, mein Engel.

Blaise

P.S.: Ich liebe dich!
 

Catrina lächelte. In dem briefumschlag lag zusätzlich noch ein Bogen Pergament. Sie zog ihn heraus und begann auch diesen zu lesen. Er war von Draco.
 

Hallo, kleine Schwester!

(Ich bin ganz genau zwei Wochen älter als du. Auf den Tag genau, haha!)

Hoffentlich macht dir die Party Spaß! Blaise und ich haben zusammen unsere Briefe abgeschickt und Salvi genommen, weil Hermine und Potter und das Wiesel meine Eule sofort erkannt hätten. Das wäre zu riskant gewesen, schließlich dürfen die drei nicht wissen, dass wir uns näher kennen!

Ich habe mich gerade übrigens total mit Dad gezofft. Was soll's. Er wollte dich von der Party zerren, ganz gleich, was dann passiert wäre. Ihm wäre es dann sogar egal gewesen, wenn der Dunkle Lord ihn gestraft hätte, wenn der Plan mit dir auffliegen würde! Ich habe ihn davon abgehalten und ihm gesagt, dass es selten dämlich wäre, dass zu tun. Die Details meiner Worte lasse ich aus. Das würde deinen Ohren (und deinen Augen) nicht gefallen. (So schlimm war es zwar nicht, aber trotzdem.)

Ich dachte mir, du solltest das wissen, nicht, dass du dir später noch Sorgen machst, weil ich erstmal nicht mit ihm rede!

Viel Spaß noch in den ersten Stunden des ersten Tages im neuen Jahr!

Draco

P.S.: Wehe, wenn du Hermine auch nur im entferntesten Sinne sagst, dass ich sie liebe. Dann bringe ich dich nämlich um. Genauso wie ich Blaise umbringen werde, wenn er dir auch nur ein mini-mini-bisschen wehtut!
 

Catrina musste einfach schmunzeln, als sie den letzten Satz las. Draco hatte wirklich einen zu ausgeprägten Beschützerinstinkt. Aber es war schon irgendwie süß von ihm.

Catrina beschloss schließlich, sich schlafen zu legen und Draco morgen im Malfoy Manor zu sagen, dass er sich um Blaise und sie mal lieber keine Sorgen machen sollte.
 

In dieser Nacht hatte Catrina wieder diesen merkwürdigen Traum, in dem Hermine sie anschrie. Genauso wie damals wusste Catrina am Morgen danach nichts mehr von dem Traum, als sie von Mrs Granger geweckt wurde.

...
 

**********

Sooo~... Sportunterricht macht kreativ :] mehr oder weniger. Darum kommt jetzt das nächste Kapitel. Har har! Ganz in Ruhe in einer Ecke schreiben, niemandem fällt was auf und am Ende behaupten, das Papierchaos in einer Ecke der Turnhallenbühne käme nicht von einem selbst, wenn das Chaos denn entdeckt wird. ;) So geht das :D

Bis dann

Kiara.

Ein Déjà-Vu mal anders

Kapitel 17 - Ein Déjà-Vu mal anders
 

Hermine blieb auf ihrem Zimmer. Sie kam nicht zum Frühstück. "Sie ist sicher noch total müde wegen der Party gestern", meinte Mrs Granger nur dazu. Catrina sagte gar nicht. Irgendetwas war gestern Nacht wirklich schief gelaufen. Nahm Hermine es ihr wirklich so übel, dass sie ihr noch nichts von ihrem Freund erzählt hatte?

Hermine kam nicht runter. Ihre Eltern dachten, dass sie schlief, doch Catrina dachte eher, dass Hermine absichtlich nicht kam. Fest entschlossen, das Problem aus der Welt zu schaffen, klopfte sie am Mittag an Hermines Tür. Es kam keine Antwort. "Hermine? Mach auf! Ich muss mit dir reden!", rief Catrina durch die Tür hindurch. Wieder blieb es ruhig. Gerade wollte sie aufgeben und gehen, da öffnete sich die Tür. Hermine lies Catrina ein. "Bist du noch sauer?", fragte sie leise. Hermine setzte sich lautlos auf ihr Bett. "Sauer? Nein... Wohl eher enttäuscht", antwortete sie schließlich. "Mine! Ich bin erst seit zwei Tagen mit ihm zusammen. Gestern wollte ich dir nichts sagen, weil so viele um uns herum waren und es sollen nicht alle mitbekommen!", erklärte Catrina. Wieder sagte Hermine zunächst gar nichts. "Wem wirst du es noch sagen? Und überhaupt: Mit wem bist du eigentlich zusammen?", hakte Hermine nach. Sie klang jetzt nicht mehr so vorwurfsvoll. "Ich weiß noch nicht, wem noch, aber Hauptsache ist, dass du mir nicht mehr böse bist!", meinte Catrina. "Und wer ist es?", wiederholte Hermine ihre letzte Frage mit einem neugierigen Blick. Catrina sprach schneller, als sie eigentlich denken konnte. Sie sagte irgendetwas, das ihr gerade so einfiel: "Philipp heißt er. Er wohnt genau neben mir!" Hermine schaute ihre Freundin noch immer etwas neugierig an. "Er ist auch ein Zauberer, aber er geht nicht auf Hogwarts zur Schule", fuhr Catrina fort.

Mit jedem Wort bekam sie ein schlechteres Gewissen. Lügen über Lügen. Blaise wurde zu Philipp, ihre Beziehung verkürzt. Wieso hatte sie damals bloß diesen bescheuerten Auftrag angenommen? Angst hatte sie keine gehabt. Das 'Warum' war eine sehr gute Frage. Sie musste nur lügen... Hatte sie sich vor vielen Jahren nicht mal geschworen, nie wieder viel zu lügen? Sie brach gerade ihren eigenen Schwur! Und das alles nur, wegen diesem bescheuerten Auftrag! Alles kam ihr im Moment so falsch vor...

"Also, ich-", begann Hermine, doch sie wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. "Hermine? Catrina? Ihr müsst so langsam mal da rauskommen! Wir müssen Catrina ganz bis zu King's Cross bringen. Unser Bahnhof hat technische Probleme! Wir müssen uns beeilen, sonst verpasst Catrina den Zug. Na los!", rief Mr Granger durch die Tür hindurch. "Wir kommen, Dad!", rief Hermine zurück. "Ich bin dir nicht böse, aber das nächste Mal sagst du mir sofort Bescheid, klar?", fügte sie an Catrina gewand hinzu. "Ich hoffe doch, die Beziehung hält so lange, dass es kein nächstes Mal gibt!", entgegnete Catrina und ginste. Hermine grinste zurück. "Na, das hoffe ich auch... Sorry...", meinte sie. Die zwei Mädchen umarmten sich. Gemeinsam gingen sie runter.

"Wir müsen sofort los. Hermine, du wirst wohl oder übel im Auto essen müssen", sagte Mr Granger. Er verfrachtete die Mädchen in das Auto.

"Du musst mir im Hogwartsexpress nächste Woche unbedingt mehr von deinem Philipp erzählen!", flüsterte Hermine Catrina zu. Diese nickte. Ihre gute Laune verflog. Wieder winkte eine Lüge in diesem Fall.

Auf dem Bahnhof verabschiedeten sich die beiden so herzlich, als würden sie sich Jahre nicht mehr sehen. Mr Granger grinste nur so vor sich hin. Als der Zug einfuhr, verabschiedete Catrina sich auch von ihm. Sie stieg ein und winkte noch eine ganze Zeit lang. Dann setzte sie sich seufzend. Lügen schienen bei ihr zur Gewohnheit zu werden. Erst jetzt erkannte sie die Problematik in ihrer Beziehung zu Blaise. Sie würden sich kaum sehen, und wenn, dann sicherlich nur als Gryffindor und Slytherin, als zwei verhasste Personen. Konnte eine Beziehung, die so jung war, wie die ihre, so etwas überhaupt aushalten? Ständig so tun zu müssen, als würde man sich hassen, dabei liebte man sich? Konnte das überhaupt gut gehen?

Die ganze Zugfahrt über dachte Catrina darüber nach. Es würde wirklich sehr kompliziert werden. Der Zug hielt am Bahnhof der kleinen Stadt, in der Catrina schon einmal mit Blaise gewesen war, als sie sich mit Hermine treffen wollte. Damals waren die beiden ebenfalls auf diesen Bahnhof gewesen. Es schien Catrina so lange her zu sein, dabei waren es erst wenige Monate! Sie stieg aus dem Zug.

Blaise stand an einer Säule gelehnt und wartete auf sie. Als er sie sah, hellte sich seine Miene sofort auf. Er lief auf sie zu und schloss sie in seine Arme. Catrina tat es ihm gleich.

"Weißt du eigentlich, wie lange ich hier schon stehe und auf dich warte? Ich bin hier schon über drei Stunden und warte!", plapperte Blaise drauf los. Er nahm Catrina die Tasche ab und schloss seine Hand um ihre.

"Kannst du jetzt nicht einmal mehr Uhren lesen, oder was?", versuchte sie zu scherzen, doch ihr Ton klang ziemlich gequält. Blaise entging das nicht.

"Was hast du?", fragte er besorgt.

"Also... Hermine hat den Ring gesehen. Ich musste ihr irgendwas vorspinnen, von wegen, ich sei seit zwei Tagen mit einem gewissen Philipp zusammen und so... Es tut mir so Leid! ... Neuerdings muss ich ziemlich viel lügen... Ich hasse es zu lügen. Ich hätte schon einmal eine Freundschaft fast kaputt gemacht, weil ich gelogen habe. Ich will nicht, dass das noch einmal passiert! Mein Leben besteht im Moment aber fast komplett aus Lügen. Hätte ich diesen verfluchten Auftrag bloß nie angenommen!", erzählte sie. Alles, was sie vorhin gedacht hatte, erzählte sie jetzt Blaise. Bei ihm wusste sie, dass er sie nicht auslachen würde, sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Blaise sah sie von der Seite her an.

"Oh... Aber... Hey, so schwer es vielleicht klingt, irgendwann wirst du ihr die Wahrheit sagen müssen und können. Und wir beide schaffen das schon. Hat ihr 'Philipps' Ring den wenigstens gefallen? Sieh nicht so schwarz, Süße. Denk dran: Ich bin immer für dich da! Und... Draco wird denjenigen, der dich ärgert oder so, auch erst einmal ordentlich verfluchen. Ich über schon Schutzzauber!", meinte er ernst. Catrina musste lachen. Blaise schaffte es wirklich, sie wieder aufzubauen und zum lachen zu bringen. "Ja, wer auch immer Philipp ist, er hat einen guten Geschmack!", scherzte sie und dieses Mal gelang es ihr. Blaise kniff ihr in die Seite. "Hey, lass das!", forderte sie. Sie lies Blaise los und rannte von ihm weg. "Cat! Warte doch auf mich!", schrie er ihr hinterher und rannte ihr nach. Kurz vor dem Eingang zum Malfoy Manor blieb Catrina schließlich stehen und wartete. "Ohh... Philipp ist aber langsam!", brachte sie nach Luft schnappend heraus. "Ja", keuchte Blaise. Die zwei begannen, laut zu lachen. In diesem Zustand betraten sie schließlich das Haus.

In der Eingangshalle wurden sie von einem ziemlich sauren Lucius erwartet. "Ach, Catrina ist auch mal wieder da?", meinte er. Man konnte seine Wut aus seinem Ton heraushören. "Ja, Lucius", gab Catrina zurück. "Warum hast du mir nichts gesagt?", wollte er wissen. Jetzt klang er vorwurfsvoll. "Bin ich dir etwa Rechenschaft schuldig?", hielt sie dagegen. "Ich bin dein Vater!", warf er entrüstet und sauer zugleich ein. "Der sich jahrelang nicht um mich gekümmert hat und...Du wärst es gerne... Aber... ich will noch keinen Vater haben. Noch nicht, Lucius", sagte Catrina leise. Lucius sah sie verblüfft an. Klang das gerade nicht nach einem Friedensangebot? Er nickte langsam.

Catrina ging an ihm vorbei. Vor ihrem Zimmer (sie fand den Weg, ohne sich zu verlaufen und ohne dass Blaise vor ihr ging), wartete bereits Draco auf sie. "Habe ich das gerade richtig belauscht? Du hast mit Vater quasi Frieden geschlossen?", lautete seine Begrüßung. "Also ich hätte jetzt ein 'Hallo, kleine Schwester', oder so etwas in der Art erwartet, aber deine Begrüßung ist wirklich einfallsreich. Trotzdem: Ja, ich habe 'quasi Frieden geschlossen'", entgegnete sie ihm. "Ah, dann werden die letzten Ferientage also angenehmer, wenn ich mich auch entschuldige?", schlussfolgerte er. "Ja, ich denke, so kann man das sagen!", bestätigte sie. "Cool. Na los, du musst mir alles von der Party erzählen und von Hermine!" - Catrina lächelte ruhig, doch ihre Gedanken rasten schon wieder. Sie musste unbedingt so schnell wie möglich mit dem Plan für Draco anfangen. Lange würde sie Draco nichts verheimlichen können.
 

~~*~~
 

Draco hatte Recht behalten. Die letzten Tage im Malfoy Manor wurden tatsächlich recht angenehm. Doch der Abschied lag wieder nahe. Catrina, Blaise und Draco würden wieder auf dem gleichen Weg zum Bahnhof kommen, wie auch beim ersten Mal. "Wird das nicht auffällig?", gab Catrina zu bedenken. "Nein, in dem Trubel wird es nicht auffallen, glaub' mir", wehrte Narzissa ab. Sie, Catrina und die beiden Jungs standen im Hof. "Na los jetzt!", befahl Narzissa. Die drei fassten sie an ihren Armen. Eine Sekunde später standen sie wieder in der kleinen Gasse beim Bahnhof. "Bis dann, Catrina!", sagte Narzissa. "Momentchen! Harry hat mich zu Ostern zu sich eingeladen!", fiel Catrina wieder ein. "Ich werde mit Lucius darüber reden", versicherte ihr die ältere, dann nahm sie ihren Sohn in die Arme und verabschiedete sich auch von Blaise. "Wir reden noch!", riefen die beiden synchron hinter Catrina her. Diese winkte nur noch ein letztes Mal, bevor sie in dem Getümmel des Bahnhofs verschwand.

Hermine stand bereits an der Absperrung zum Gleis 9 3/4. Zur Begrüßung umarmte sie Catrina, die die Umarmung sofort erwiederte. "Harry und Ron halten schon ein Abteil für uns alle bereit", erklärte Hermine. "Dann lass uns mal zu ihnen gehen", schlug Catrina lächelnd vor.

Harry und Ron saßen in einem Abteil ziemlich am Anfang des Zuges. Sie alle verbrachten die Zugfahrt damit, Snape explodiert zu spielen (Catrina mit größerem Interesse als je zuvor). Draco und seine 'Gorillas' kamen nicht vorbei. Genauso wenig wie Pansy. Für Harry und Ron war das ein Fortschritt ("Dann müssen wir uns wenigstens ein Mal nicht im Zug mit denen streiten", meinte Ron dazu.), doch Catrina hatte gehofft, Blaise wenigstens im Zug noch ein Mal zu begegnen und sie war sich sicher, dass Hermine in etwas das gleiche gehofft hatte. Doch keine der beiden ließ sich etwas anmerken. Als die Lichter schon eine Weile an waren, ertönte wieder die gewohnte Stimme im Zug. Sie trafen in Hogsmeade ein. Die Kutschen standen bereit. Dadurch dass Hermine und Catrina ziemlich trödelten und Harry und Ron gnädig auf sie warteten, waren die vier wieder unter den letzten, die eine Kutsche haben wollten. Hermine, Harry und Ron sicherten sich eine Kutsche bei Hufflepuffs und Catrina stellte sich wieder großzügig dafür zur Verfügung, in die letzte Kutsche zu gehen. Zunächst fand sie es nicht so prickelnd, doch als sie sah, wer in der Kutsche saß, hellte sich ihre Miene sofort auf. Blaise und Draco - und zwar allein!

"Du?", kam es von den beiden. "Ja, ich", gab Catrina zurück. "Habt ihr zwei nicht auch das Gefühl, dass wir so etwas schon einmal hatten?", fragte sie die Jungs. "Ja, irgendwie schon...", meinte Draco. "Nur ist die Situation jetzt ganz anders", fügte Blaise hinzu. Er zog sie neben sich. Hastig gab er ihr einen kleinen Kuss. Mehr traute er sich unter den wachsamen Blicken sienes Freundes nicht. "Ja, da hast du Recht", stimmte Catrina ihm zu. Sie rutschte auf den Schoß ihres Freundes und wandte sich dann sachlich an Draco. "Punkt A: Lass Blaise am Leben, okay, Draco? Ich brauche ihn nämlich noch. Punkt B: Morgen beginnt Phase 1 unseres Eroberungsplans. Um die Texte und all so ein Zeugs werde ich mich persönlich kümmern. Du solltest ihr am besten Morgen in der vierten Stunde einen Strauß roter Rosen schicken. Dann haben Hermine und ich nämlich beide eine Freistunde. Ich arbeite dann an den Texten am besten schon heute Abend, dann kannst du zu den Rosen auch noch eine Karte mit einem schönen Gedicht oder einem Spruch oder etwas Ähnliches zufügen."

Draco sah seine Schwester verblüfft an. Er hätte nicht gedacht, dass sie gleich am ersten Schultag die Aktion starten würden. So ganz ohne wirkliche Absprache. Dennoch nickte er. "Hör mal... was hast du eigentlich genau mit Potter zu tun? Wieso lädt Potter dich zu sich in den Osterferien ein? Seit wann darf der überhaupt nach Hause, wenn Ferien sind?", wollte Blaise wissen. "Harry meinte, sein Cousin wolle mich einladen und deshlab dürfe er nach Hause kommen. Weihnachten war seine Tante da. Sie wäre sauer geworden, wenn Harry nicht auch da gewesen wäre. Keine Panik, ich bleibe schon bei dir!", erklärte sie. Ein Grinsen schlich sich dabei auf ihre Lippen. "Weiß ich doch", verteidigte Blaise sich. Er wollte noch etwas hinzufügen, da blieb die Kutsche auch schon stehen. Catrina gab ihm einen letzten Kuss, dann stieg sie aus. Wieder hatte sie einen ihrer angwiderten Blicke aufgesetzt.

Hermine wartete an der Steintreppe auf sie. "Hatten wir das nicht schon mal?", fragte Hermine. "Déjà-Vus soll es ja geben!", meinte Catrina nur. "Ja, allerdings", meinte auch Hermine. Gemeinsam gingen sie in die Große Halle. Kurz vor dem Gryffindortisch flüsterte Hermine Catrina zu: "Erzählst du mir nachher im Schlafsaal von Philipp?" Catrina nickte. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend setzte sie sich neben Harry.
 

~~*~~
 

Für dieses Kapitel übernehme ich keinerlei Verantwortung. Völlig ausgehungert habe ich das geschrieben. Beschwert euch doch bei meinem Arzt, wegen dem ich nichts essen darf. Also. Je nach dem, wie meine Laser-OP Morgen verläuft, kommt das nächste Kapitel ("Phase 1") on.

Bis hoffentlich bald

Kiara

Phase 1

Kapitel 18- Phase 1
 

In der Großen Halle war kein Fest vorbereitet. Ein ganz normales Abendessen stand für alle Schüler bereit.

"Wer flüstert, der lügt!", meinte Ron. Er hatte die Flüsterei der beiden Mädchen durchaus mitbekommen. "Ach ja?", kam es von den beiden synchron. Ron sah ziemlich verdattert aus. Offenbar hatte er mit einer Synchronantwort weniger gerechnet.

"Lasst uns mal lieber essen. Dieses Phänomen wollen wir lieber nicht erklärt haben!", mischte sich nun Harry ein.

"Aber was ist, wenn die über uns gelästert haben, Harry?", fragte Ron. Mit einer Stimme, die wie die von Professor Trelawney klang, fügte er hinzu: "Ich sehe es! Ganz deutlich... Die zwei brüten etwas aus!"

Catrina, Hermine und Harry begannen zu lachen. "Ach, Ron! Wir würden so etwas doch nie im Leben tun. Im Ernst jetzt!", versicherte Hermine ihm.

"Ja, nee, is' klar!", meinte Ron ironisch. Die zwei Mädchen setzten Unschuldsmienen auf. Danach brachen sie in schallendes Gelächter aus.

Drüben am Slytherintisch beobachteten Pansy, Draco und Blaise das Geschehen am Gryffindortisch. Blaise mit einem sehnsüchtigen Blick (er bemerkte gar nicht, dass er diesen Blick aufgesetzt hatte), Draco mit den Augen zu schlitzen verengt und Pansy sah Catrina hasserfüllt an.

"Die ist so hässlich? Was hat diese Hungwer, was ich nicht habe?", fragte sie aufgebracht.

"Grips. Stil. Klasse", antwortete Draco ohne zu überlegen.

"Aber, Draci! Ich bin viel hübscher als Hungwer! Und ich bin wesentlich hübscher als die Granger. Ich bin überhaupt hübscher als alle anderen Mädchen!", behauptete Pansy.

"Nein, da ist sogar Hermine Granger hünbscher als du! Alles ist hübscher als du!", hielt Draco dagegen.

Pansy begann zu schmollen, blieb aber stumm. Am Gryffindortisch fühlten Catrina und Hermine sich beide beobachtet. Sie sahen gleichzeitig rüber, nur um zu sehen, dass Blaise und Draco hastig auf ihre Teller schauten. Hermine sah ihre beste Freundin mit einem "Hast-du-das-bemerkt"-Blick an. Catrina nickte und legte ihr Besteck hin. Die ersten Schüler verließen bereits die Halle, um schlafen zu gehen.

"Ich für meinen Teil bin pappsatt und müde. Ich gehe schon schlafen", kündigte Catrina an und erhob sich. Hermine tat es ihr gleich.

"Ich gehe auch schon. Esst ruhig weiter!", meinte sie. Sie und Catrina gingen hoch zum Gryffindorturm. Sie hatten Glück, dass Hermine Vertrauensschülerin war, denn so hatten sie das neue Passwort (Mondschein) schon. Sie verzogen sich schnell nach oben in den Schlafsaal der Mädchen. Kaum war die Tür zu, da begann Hermine auch schon zu fragen: "Erzählst du mir jetzt mehr über deinen Philipp? Wo habt ihr euch kennen gelernt?"

Catrina nickte nur. Was sollte sie jetzt bloß sagen? Sie entschied sich für einen kleinen Teil der Wahrheit. Den größten Teil musste sie dann wohl etwas 'ausschmücken', wobei das wohl leicht untertrieben war.

"Also, Philipp ist toll! Wenn es mir schlecht geht, dann weiß er es sofort. Er versteht mich einfach und ist so lieb und so süß. Bei ihm fühle ich mich so... verstanden. Kennengelernt haben wir uns in den Ferien. Ich war mal wieder alleine zu Hause und er war gerade neu eingezogen. Er und seine Familie haben eine Einweihungsparty geschmissen und ich war auch da. Dann hat es einfach gefunkt. Zumindest bei mir. Es stimmt einfach alles zwischen uns!" Es fiel Catrina nicht gerade leicht, eine Person zu erfinden, die Blaise darstellen sollte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Wahrscheinlich fügte sie deshalb einen Vergleich mit Blaise an: "Du kennst doch diesen Slytherin, Zabini? Philipp sieht fast so aus wie der!"

"Aha? So sieht also dein Männergeschmack aus?!", neckte Hermine sie. Catrina musste grinsen.

"Ja, ich fürchte schon", gab sie zurück. Die Tür zum Schlafsaal ging auf.

"Hi, ihr zwei! Stören wir gerade irgendwie?", grüßte Parvati, die mit Lavender reinkam, Hermine und Catrina. Sie beobachtete die Szene, wie die beiden anderen Mädchen da so auf dem Boden saßen.

"Nein, kein Stück!", antwortete Hermine.

"Das ist gut! Ich bin mega müde", meinte Lavender und zog sich sofort um, kaum war die Tür hinter ihr zugefallen. Die anderen drei taten es ihr gleich.

Hermine, Parvati und Lavender schliefen schnell ein, doch Catrina zog sich die Decke über den Kopf und überlegte sich, was Draco noch in 'Phase 1' des Plans machen könnte. Die Sache mit den Rosen war abgemacht. Es war klar, dass Draco das tun würde, schließlich hatte er den Vorschlag angenommen! Sie schrieb zuerst sinnlose Wörter auf das Pergament vor ihr, dann begann sie, in ihrem Gedächtnis nach Texten zu kramen, die sie irgendwo mal gehört oder gelesen hatte und die passen würden. Ihr fiel einer ein, von dem sie dachte, dass er zumindest ganz toll klänge:
 

Um Liebe lohnt es zu kämpfen,

denn alles ist so vergänglich

wie Gras - auch der Mensch.

Es ergeht ihm, wie der Blume im Steppenland.

Ein heißer Wind kommt

und schon ist sie fort -

und wo sie stand

bleibt keine Spur von ihr.

Nur wenn wir lieben

sind wir unsterblich.
 

Hastig schrieb Catrina es auf. Ganz leise, um niemanden zu wecken, stand sie von ihrem Bett auf und öffnete das Fenster, das daneben war. Sie pfiff drei Mal ganz kurz und hoffte, dass die Mädchen alle weiterschlafen würden, was sie auch taten. Salvi flog auf Catrina zu.

"Hey, meine Süße... Bring das meinem Bruder, ja? Danke dir", flüsterte sie der Eule ins Ohr. Salvi schuhute so leise sie konnte, dann flog sie durch das offene Fenstern wieder hinaus, nachdem sie sich den kleinen Brief in den Schnabel gesteckt hatte.

Catrina schloss das Fenster wieder. So leise es ging räumte sie ihr Bett auf und legte sich schließlich selbst schlafen.
 

~
 

Draco war ebenfalls noch wach.

Sein Zimmer lag noch nicht ganz unter der Erde, sodass er noch immer ein Fenster hatte, durch das er jetzt in den Mond schaute und fieberhaft nachdachte. Würde Hermine erkennen, dass er ihr die Rosen geschickt hatte? Aber das war absurd. Woher sollte sie es wissen. Catrina würde schweigen. Da war er sich sicher. Würde Hermine es vielleicht für einen dummen Scherz halten? Würde sie die Blumen wegschmeißen? Und überhaupt: Wo waren diese Rosen eigentlich abgeblieben? Eigentlich hätten sie schon angekommen sein müssen, doch bis jetzt war keine Boteneule aufgetaucht. In dem Moment, in dem er dies dachte, flog eine Eule auf sein geöffnetes Fenster zu. Er dachte schon erleichtert, dass es die Blumen wären, doch nach näherem Hinsehen bemerkte er, dass es sich um Salvi handelte. Merkwürdig... Was wollte Catrina nur zu dieser späten Stunde noch von ihm?

Gespannt nahm er der Eule den Brief ab und gab ihr einen Keks, woraufhin sie sich mit einem Stubser ihres Schnabels an seine Wange bedankte und sogleich fortflog, womöglich, um jagen zu gehen.

Draco öffnete die kleine Nachricht seiner Schwester. Es war ein kleines Gedicht. Es gefiel ihm, auch wenn er es weder richtig verstand, noch kannte.

So langsam wurde er doch nervös. Nun hatte er etwas, das er zu den Rosen legen konnte, doch die Rosen blieben immer noch verschwunden. War etwas schief gelaufen? Hatte die Boteneule sich verflogen. Aber Eulen von 'Jeravas Blumen für alle Festlichkeiten' verflogen sich nie! Um etwas ruhiger zu werden schrieb er mit einer schön verschlungenen Schrift Catrinas Gedicht ab. Er war gerade bei Spur angekommen, da flog eine weitere Eule in sein Zimmer hinein. Draco sprang sofort auf und was er sah, ließ ihm einen Stein vom Herzen fallen. Endlich waren seine Blumen da! Er versteckte sie hastig in seinem Kleiderschrank, noch bevor er die Eule bezahlte.

Nun konnte der nächste Tag kommen. Nur noch das Gedicht musste er fertig abschreiben. Doch nachdem er endlich sicher wahr, dass er am nächsten Tag wirklich damit beginnen konnte, Hermines Herz zu erobern, fiel es ihm leichter, seine Schrift so zu verstellen, dass Hermine sie vorerst nicht erkennen würde.
 

~
 

Der nächste Tag brach an und die Sonne schien vom Himmel. Sie ließ den letzten Rest an Schnee, der sich noch hartnäckig auf dem Boden hielt, dahinschmelzen.

Catrina war als erste aufgestanden und stand bereits fertig angezogen und frisch geduscht im Schlafsaal, als Hermine gerade aufstand.

"Hast du was genommen? Seit wann stehst du früher auf als ich?", fragte sie verwundert.

Catrina lächelte nur und meinte: "Husch husch! Beweg dich, ich hab' Hunger!"

Recht verwirrt verließ Hermine den Schlafsaal, um zu duschen. Parvati wurde als nächste wach. Sie sah aus, als hätte sie höchstens eine Stunde geschlafen.

"Parvati? Ist was? Hast du schlecht geschlafen?", fragte Catrina besorgt.

"Nein... Geht schon...", murmelte Parvati leise.

Sie blieb im Bett sitzen, bis Hermine aus dem Badezimmer kam, fertig angezogen und bereit für das Frühstück. Sie hakte sich bei Catrina ein. "Kommst du?"

Damit zog sie Catrina mit aus dem Schlafsaal. "Hast du Parvati gesehen? Sie sieht aus, als wäre sie todunglücklich! Weißt du, was mit ihr los ist?", wollte Catrina von ihrer Freundin wissen, während sie den Gemeinschaftsraum durchquerten.

"Nein, tut mir leid. Ich hab' keine Ahnung, aber vielleicht hat sie ja Liebeskummer oder so?! Bei Parvati weiß man nie!", meinte Hermine.

Grübelnd ging Catrina mit Hermine zur Großen Halle. Dort trafen sie, als sie reingehen wollten, auf Blaise, der gerade rausging. Catrina klatschte sich automatisch gegen die Stirn. "Was ist?", fragte Hermine.

"Ich hab oben meine Tasche vergessen! Ich wollte sie gleich mitnehmen ... Ich geh' sie holen, fang schon mal an!", antwortete Catrina.

Hermine zuckte mit den Schultern und ging zum Gryffindortisch. Catrina drehte sich um und ging hinter Blaise her. Die Halle war leer, deshalb bemerkte es auch niemand.

"Blaise?", rief Catrina. Der Angesprochene drehte sich um. Augenblicklich hellte sich seine Miene auf. Er schaute über seine Schulter und zog seine Freundin dann schnell in ein leeres Klassenzimmer.

"Heii...", grüßte er.

"Ich hab dich vermisst", murmelte Catrina leicht verlegen.

"Und ich dich erst", gab Blaise zurück.

Die zwei lächelten sich an und küssten sich kurz. "Wir haben gleich Zaubertränke...", sagte Blaise.

"Jah... Hoffentlich machen wir Partnerarbeiten. Gryffindor und Slytherin gemischt, dann können wir zusammenarbeiten und uns wieder in deinem schicken Buch unterhalten!", meinte Catrina grinsend.

"Oh ja... Wäre super!", sagte Blaise lächelnd.

Eine halbe Stunde blieben Blaise und Catrina in dem Klassenzimmer, bis ihr Magen sich meldete. Sie wollte verzichten und ihn grummeln lassen, doch Blaise bestand darauf, dass sie wenigstens noch etwas aß. Sie könnten sich ja noch wann anders treffen.

So verließ Catrina letztendlich den Klassenraum und musste hoch in den Gryffindorturm, um ihre Tasche zu holen, was sie ja als Vorwand benutzt hatte, um hinter Blaise hergehen zu können. Als sie wieder runtergehen wollte, traf sie auf Harry.

"Guten Morgen, Catrina!", grüßte er sie.

"Morgen, Harry", sagte sie.

Sie gingen gemeinsam runter. "Hast du schon wegen Ostern gefragt?", fragte Harry schließllich.

"Nein, habe ich noch nicht. Mein Vater wollte es sich erst noch überlegen, er war sich da noch nicht ganz sicher", antwortete sie leicht verlegen.

Sie log nicht. Lucius musste wirklich erst noch gefragt werden. Aber sie war sich sicher, dass Narzissa das ganze hinbiegen würde. Deshalb fügte sie hinzu: "Aber ich bin zuversichtlich, dass er es erlauben wird!"

Harry lächelte. "In Ordnung. Sag mir einfach, wenn er sich entschieden hat!"

"Mach ich", versicherte Catrina ihm.

Harry und sie waren endlich in der Großen Halle angekommen. Am Gryffindortisch saßen ziemlich wenig Schüler, denn der Unterricht würde in einer Viertelstunde beginnen. Hermine wartete schon auf Catrina.

"Was hast denn du so lange gemacht?", fragte sie interessiert und zog eine Augenbraue hoch.

"Ich hab meine Bücher nicht so schnell gefunden", log Catrina schnell.

Wieder eine Lüge mehr auf dem Konto...
 

~
 

Snape ließ die Schüler nicht in Gruppen zusammenarbeiten. Er fragte sie in der Theorie ab. Fast alle Schüler hatten gestöhnt und sich beschwert, nur ein paar hatten kein Problem damit.

Catrinas Laune ließ nach. Sie konnte zwar zumindest ein Drittel der Fragen beantworten, doch bei den meisten hatte sie geraten. Sie war eigentlich ganz gut in Zaubertränke, doch irgendwie fiel ihr nichts ein. Es ging ihr zunehmends schlechter. Sie log so viel. Das machte ihr zu schaffen, denn eigentlich war sie zu einer ehrlichen Person erzogen worden.

Sie war heilfroh, als es endlich zur Mittagspause schellte. Eine Stunde hatten sie nun Pause. Es war eine Genugtuung für Catrina, sich endlich ausruhen zu können, bis sie Draco wieder auf dem Flur sah und an den Plan denken musste. Ob es gut gehen würde? Sie beschloss, dass Hermine am besten allein sein sollte, wenn die Blumen ankamen. Hermine selbst war ihr bei der Umsetzung ihrer Idee eine sehr große Hilfe, als sie verkündete, dass sie müde und erschöpft sei, weshalb sie sich hinlegen wollte. Catrina brachte sie noch mit hoch, um nebenbei ihre Tasche auf ihr Bett zu verfrachten. "Schlaf gut!", wünschte sie ihrer Freundin und verschwand.

Auf der Treppe zum Gemeinschaftsraum traf sie dann schließlich auf Parvati. Sie sah schlechter aus als am Morgen.

"Parvati? Geht es dir nicht gut?", fragte Catrina besorgt.

"Naja... Geht so...", antwortete sie. Es war ungewöhnlich Parvati ohne Lavender zu sehen, doch die amüsierte sich wohl anderweitig, wie Catrina nach Nachfrage wusste.

"Willst du reden?", meinte sie sanft.

"Wenn du mir zuhören willst?", gab Parvati zurück. Sie musste echte Probleme haben, dessen war Catrina sich sicher, deshalb ging sie mit dem Mädchen nach draußen zum See, um dort in aller Ruhe mit ihr zu reden.
 

~
 

Kaum war die Tür hinter Catrina zugegangen begann Hermine, ein wenig ihr Bett aufzuräumen, sodass sie sich vernünftig drauflegen konnte. Sie wollte sich gerade entspannen, als etwas sachte gegen das Fenster stieß. Seufzend und murrend bewegte sich Hermine zu dem Fenster, um es zu öffnen. Ein hübscher Waldkauz flog in das Zimmer und ließ etwas auf Hermines Bett fallen. Mit einem leise "Schuhu" entflog er wieder in die Richtung des Eulenturms.

Hermine schloss das Fenster wieder und begab sich zu ihrem Bett, wo jetzt Rosen und ein Kärtchen lagen. Überrascht öffnete sie es.

Um Liebe lohnt es zu kämpfen,

denn alles ist so vergänglich

wie Gras - auch der Mensch.

Es ergeht ihm, wie der Blume im Steppenland.

Ein heißer Wind kommt

und schon ist sie fort -

und wo sie stand

bleibt keine Spur von ihr.

Nur wenn wir lieben

sind wir unsterblich.

War sie naiv, oder handelte es sich hierbei um eine Liebeserklärung? Rosen, die Blumen der Liebe? Dann so ein Gedicht. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Wer würde ihr soetwas schicken?
 

~
 

Parvati begann unten am See, mit Catrina über ihr Problem zu reden:

"Ich hab da so ein Problem... chen... Und darüber kann ich nicht mit Lavender reden. Lavender ist ein Mädchen von der Sorte: Never Slytherins. Weißt du, was ich meine? Eine, die Slytherins wirklich hasst und nie was mit einem Typen davon anfangen würde. Im Gegensatz zu mir. Ich hab' mich sogar in einen Slytherin verliebt..."

Catrina schaute sie verwundert an. War alle Welt verrückt geworden? Warum um alles in der Welt wollten so viele Mädchen etwas von Slytherins? War es eine Krankheit, höchst ansteckend?

"Ich ... ich hab' mich in... Blaise Zabini verliebt...", schloss Parvati und sprach so leise, dass man sie kaum hören konnte. Doch Catrina hörte sie-

und ihre Welt brach beinahe. Sie starrte Parvati fassungslos an. Sie wollte etwas von... ihrem Blaise? Blaise gehörte ihr. Aber Parvati liebte Blaise? Warum? Wieso? Was hatte sie verbrochen, dass Parvati es ausgerechnet ihr erzählte? Sie wollte sie am liebsten anschreien, dass Blaise ihr gehöre, doch dann würde sie sich verraten.

"Sorry, aber... Parvati, das ist schön, aber... mir... geht es gerade nicht so gut...", mit der Hand fuhr sie sich über die Stirn.

"Soll ich dich zum Turm bringen?", fragte Parvati nervös. Leicht abwesend und schockiert lies Catrina sich in das Schloss begleiten.

In der Eingangshalle fragte Parvati plötzlich: "Wo hast du denn den Ring her? Hast du einen Freund?"

In dem Moment, in dem Catrina hätte antworten müssen, lief Blaise auf sie zu. Er wollte zu den Ländereien, da war sie sich sicher. Sie konnte nicht antworten. Lügen, vor ihm, das konnte sie nicht. Das letzte Bisschen, dass sie auf den Beinen hielt, schien zu verschwinden. Ihn leugnen? Vor ihm selbst?... Nein...

Und alles um sie herum wurde urplötzlich schwarz. Sie spürte nur noch, wie sie aufgefangen wurde, dann spürte sie nichts mehr...
 

~~*~~*~~*~~*~~*~~*

Endlich! Eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon gestern hochgeladen haben, aber meine Schwester hat sämtliche Aufzeichnungen in den Müll geworfen ><

Deshalb musste ich "improvisieren" und das Kapitel noch einmal neu schreiben. Hat halt etwas länger gedauert, als es eigentlich hätte sein sollen.

Ich wünsche euch trotzdem ein wundervolles Weihnachtsfest. Habt euch hoffentlich auch schön beschenken lassen!

Liebe Grüße an alle meine fleißigen Leser und Kommi-Schreiber

Kiara

Ein fast gebrochenes Mädchen

Kapitel 19 - Ein fast gebrochenes Mädchen
 

Alles war schwarz. Sie wog sich in einer Art Schaukel oder so etwas. Leise - so als käme sie von weit weg - rief eine Stimme unentwegt ihren Namen...
 

**
 

"Verdammt! Ey, du Trantüte! Wach auf!", schrie Blaise.

Er hatte Catrina gerade noch rechtzeitig aufgefangen, sodass sie sich nicht mit dem Kopf auf den harten Steinboden fiel.

"Verdammt... verdammt, verdammt, verdammt!", wimmerte Parvati vor sich hin.

"Jetzt steh doch nicht so dumm rum! Hol einen Lehrer!", befahl Blaise der Gryffindor.

Zuerst schreckte sie hoch, war etwas verwirrt, weil Blaise sich wohl ziemliche Sorgen um Catrina machte, doch dann begriff auch sie den Ernst der Lage und lief los, um Professor McGonagall zu holen. Sie war verwirrt. In ihrem Kopf spukten Dinge herum, die definitiv nicht dorthin gehörten. Nicht in einer Situation wie dieser. Hatte sie sich nicht gerade vorgestellt, wie Blaise sie an Catrinas Krankenbett trösten würde, ihr dabei sanft über das Haar strich und sie leicht und zögernd küsste? Sie verwarf den Gedanken und lief stattdessen lieber noch etwas schneller zum Büro der Professorin.
 

**
 

"Catrina! Jetzt wach doch auf! Was machst du da für einen Mist?"

Blaise kniete auf dem Boden und hatte Catrinas Kopf in seinem Schoß gebettet. Was war plötzlich losgewesen? Er hatte nur an ihr vorbeigehen wollen... Parvati hatte kurz davor etwas gefragt und als er dann in Hörweite war, war sie umgekippt. War es seine Schuld?

"Catrina! Süße! Sag doch was. Wach auf! Bitte! Bau keine Scheiße, verdammt noch mal! Bei Merlin, beweg dich doch!"

Er war den Tränen mittlerweile nahe. Warum regte sie sich nicht? War sie - ? Nein, er hörte, wie sie atmete, ganz leise und langsam.

"Cat..."

Seine Stimme versagte und die erste kleine Träne fiel aus seinem Auge auf ihre Stirn...
 

**
 

"Professor? Professor McGonagall!" Parvati klopfte laut gegen die Bürotür der Lehrerin. Sie stand schon zwei Minuten davor, doch es kam weder ein 'Herein!', noch wurde die Tür geöffnet.

"Professor, es handelt sich um einen Notfall! Wenn Sie da sind, dann öffnen Sie bitte diese Tür!"

Doch egal, wie oft sie noch rufen würde, es hätte keinen Zweck. Die Professorin war nicht in ihrem Büro. Parvati hörte auf, dagegen zu hämmern.

"Was in aller Welt machen Sie da?", fragte eine kalte Stimme hinter Parvati.

Schlagartig drehte sie sich um. Vor ihr stand Professor Snape. Er musterte sie kalt. "Professor Snape! Ein Glück, dass sie hier auftauchen - ", begann Parvati, doch der Zaubertränkemeister unterbrach sie. "Ja, in der Tat. Sonst hätten Sie noch die Tür eingeschlagen, Miss Patil."

Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um Streit anzufangen. "Sir, das tut mir ja auch leid, aber es handelt sich um einen wirklichen Notfall!", beharrte Parvati.

"Das haben Sie laut und deutlich durch den Korridor geschrien", kommentierte Snape lahm.

"Unten in der Eingangshalle ist Miss Hungwer gerade zusammengebrochen!", platzte Parvati los.

Snapes Augen weiteten sich für einen Augenblick, dann nahmen sie wieder dieselbe Kälte an, wie sonst auch. Parvati bemerkte den veränderten Ausdruck, der nur für eine Sekunde sichtbar war, nicht.

"Zeigen Sie mir, wo, und hören Sie mit dem Radau auf. Also los, Miss Patil. Nach Ihnen!", forderte der Lehrer.

Während Parvati vorauslief, folgte Snape ihr. In seinen Gedanken dachte er darüber nach, weshalb Catrina zusammengebrochen war. Es ging ihr doch letztens noch so gut und sie war doch auch so glücklich mit Blaise. Oder stimmte das nicht? Hatte sie vielleicht nur so getan und es ging ihr schlecht oder sie war krank und hatte es nur niemandem erzählt, um niemanden zur Last zu fallen oder jemanden zu beunruhigen?

Parvati und er kamen schließlich am Ort des Geschehens an. Blaise fuhr mit seinem Ärmel über seine Stirn. So sah es zumindest aus. Parvati und Snape bemerkten beide nicht, dass er sich kleine Tränen aus den Augen wischte.

"Was ist passiert?", fragte Snape schroff.

"Sie ist einfach so zusammengeklappt, Sir", antwortete Blaise.

"Einfach so? Entschuldigen Sie, Mr Zabini, aber niemand klappt 'einfach so' zusammen!", meinte Snape in einem genervten Ton.

"Professor, es war aber so. Ich habe Catrina nur gefragt, ob... also... ob sie einen Freund hat und dann kam Blaise und dann ist sie... zusammengeklappt...", erklärte Parvati. Am Ende wurde sie leiser. Konnte es sein, dass Catrina deshalb zusammengeklappt war? Weil Blaise gekommen war? War es möglich, dass... Aber, nein! Das war absurd. Sie redete es sich nur ein! Catrina und Blaise... niemals! Das dachte sie...

Blaise hatte Parvati aufmerksam zugehört. Das war also der Grund für Catrinas Zusammenbruch! Catrina hatte doch als Freund diesen Philipp erfunden. Um Hermine ruhig zu stellen. Parvati hatte sie nach ihrem Freund gefragt! Er selbst lief gerade an ihr vorbei. Catrina konnte nicht vor ihm so tun, als sei sie glücklich mit dieser erfundenen Figur zusammen. Es ging ihr noch nie gut, wenn sie lügen musste. Man konnte es ihr ganz genau ansehen, wenn man genau hinschaute und diese eine Situation musste ihr den Rest gegeben haben. Alles passte zusammen.

"Mr Zabini, bringen Sie Miss Hungwer in den Krankenflügel. Danach kommen Sie in mein Büro. Miss Patil, Sie folgen mir zu einer Befragung zu der Situation. Irgendetwas stimmt da nicht. Es muss noch was anderes passiert sein, also folgen Sie mir bitte!", befahl Snape.

Mit einem letzten Blick auf Blaise, der die noch immer bewusstlose Catrina hoch hob und sie die Marmortreppe empor trug, folgte Parvati dem Professor zu seinem Büro.
 

**
 

Während all dies passierte saß Catrina auf einer kleinen Schaukel. Sie hatte ihr Bewusstsein verloren und 'träumte' wohl, dass sie in einem wunderschönen Garten auf einer hübschen Schaukel saß. Sie hörte, wie jemand ihren Namen rief, aber wusste noch immer nicht, wer! Jemand legte ihr von hinten eine Hand auf die Schulter. Sie drehte sich um und - was sie sah überraschte sie. Marion stand da. Ihre hübschen, blonden Locken umrahmten ihr Gesicht schöner als noch zu ihren Lebtagen.

"Cat...?", flüsterte sie, so leise, dass Catrina sie kaum hören konnte.

"Marion...", murmelte Catrina, noch leiser als Marion - oder diese Gestalt, die Marion war und der sie jetzt in die Arme fiel.

"Cat... Die Lage ist ernst. Sehr ernst", sanft aber bestimmt schob Marion ihre Freundin zurück.

"Ich weiß", gab Catrina zurück. Ihr standen wieder Tränen in den Augen. Tränen, von denen sie nicht sicher wahr, ob sie sie wirklich gleich weinen würde.

"Diese Sache mit dem Auftrag... Es ist ein Fehler gewesen, ihn bis hierhin, ihn bis jetzt laufen zu lassen! Wirklich. Du solltest es lassen. Beende es, Kleine. Sonst fügst du dir selbst Schaden zu!", prophezeite Marion.

"Aber wie? Wir reden vom Dunklen Lord und nicht von wem anders!", schluchzte Catrina. "Ich kann nicht einfach so abhauen! Das geht nicht! Ich würde sie alle in Gefahr bringen... Hermine, Ron, Harry, Parvati, BLAISE UND DRACO!"

"Nimm sie mit. Blaise und Draco, nimm sie mit. Fliehe mit den beiden. Ich weiß, sie würden mitkommen.", schlug Marion vor.

"Und was ist mit Lucius? Und Narcissa?", gab Catrina weiter zu bedenken. Eine weitere Träne rollte aus ihren Augen.

"Niemand außer denen, die es jetzt schon wissen, wissen, dass Lucius dein Vater ist. Ihnen wird nicht viel passieren, da bin ich mir sicher. Hundertprozentig sicher!", versicherte die Blonde.

"Du warst dir auch sicher, dass wir für immer Freundinnen bleiben...", flüsterte Catrina ganz leise.

"Das sind wir doch auch noch immer. Ich bleibe für immer bei dir. Ich bin immer neben dir..."

Mit diesen letzten Worten verschwamm die Gestalt von Marion. Ein harter Windstoß folgte und dann konnte Catrina endlich Blaise' Stimme laut und deutlich hören.

"...Cat? Wieso weinst du? Cat! Jetzt sag doch mal was! Wach wieder auf!"

"Blaise?", flüsterte sie ganz leise.

"Cat!", stieß er vor Erleichterung hervor.

Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen.

"Mensch, bin ich froh, dass du wieder wach bist! Ich dachte schon...", begann er, hörte jedoch im Satz wieder auf.

Catrina erkannte den Raum nicht, in dem sie sich befand. Sie lag in einem sehr weichen Bett und Blaise saß daneben.

"Was ist passiert?", fragte Catrina.

"Du bist zusammengebrochen.", erklärte Blaise und strich ihr sanft über die Wange. "Und ich glaube, ich weiß, warum.."

Catrina sah ihn ungläubig an. Sie musste einige Sekunden ihr Hirn anstrengen, bis ihr alles wieder einfiel. Bis ihr einfiel, weshalb sie umgekippt war.

"Du bist wegen mir zusammengeklappt. Ich bin vorbeigekommen, als du Parvati wohl gerade antworten wolltest. Sie hat dich gefragt, ob du einen Freund hast, hab ich Recht? Und es hat dir den Rest gegeben, dass ich vorbeilief. Du hättest mich mehr oder weniger verleugnen müssen...", fuhr Blaise in einem Flüsterton fort. Er schaute auf die weiße Bettwäsche.

"Es tut mir Leid, Blaise... Ich halte es nicht mehr aus... Ich kann einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr lügen, ich will am liebsten.. alles hinschmeißen, weglaufen, wegrennen...", schluchzte Catrina. Sie begann zu weinen.

Blaise nahm sie in den Arm. "Süße, das wäre noch nicht klug... Du solltest lieber noch warten. Du schaffst das... Ich bin da. Für immer, das weißt du doch."

Er hob seinen Arm, an dem das Armband baumelte, das Catrina ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Er nahm die Hand mit dem Armband in Catrinas Hand, an der sie den Ring trug. Diese Geste ließ Catrina noch mehr schluchzen.

"Du solltest schlafen. Leg dich hin. Madam Pomfrey kümmert sich später um dich. Ruh' dich aus, ja?", sagte Blaise. Er zog Catrina die Decke weiter, bis zum Kinn und löste somit den Knoten, den ihre Finger gebildet hatten. "Ich komme wieder", flüsterte er ihr ins Ohr und schnell drückte er ihr einen Kuss auf den Mund.

Catrina sah ihm zu, als er hinausging. An der Tür drehte er sich noch einmal um und warf ihr eine Kusshand zu.

Er war vielleicht höchstens fünf Minuten fort, da kam Madam Pomfrey auf sie zugewuselt. "Also, Miss Hungwer, es war nur ein kleiner Zusammenbruch. Es ist kein sehr großer Schaden entstanden. Dennoch will ich sie heute Nacht und Morgen noch hier behalten, nur zur Sicherheit. Freuen Sie sich also auf ein sehr langes Wochenende, meine Dame!", kündigte die Krankenschwester an.

Catrina ließ sie noch weiter plappern über zu viel schulischen Druck und alle möglichen anderen Dinge, die sie an einer Schule störten. Ihre Gedanken waren ganz wo anders. Was würde nun passieren? Was dachte Parvati? Schließlich hatte Blaise sie aufgefangen und sich wohl recht offensichtlich Sorgen um sie gemacht. Es grauste ihr vor den Antworten, die wohl demnächst aufkommen würden.
 

**
 

Den ersten Besuch bekam sie direkt nach dem Nachmittagsunterricht. Hermine kam in den Krankenflügel gestürmt.

"Cat! Himmel Herr Gott, bin ich froh, dass es dir gut geht! Es geht dir gut, oder?", rief sie Catrina schon an der Tür zu.

"Ja, keine Panik! Es ist alles in Ordnung, so halbwegs!", beruhigte Catrina sie schnell.

Hermine setzte sich völlig aufgekratzt auf die Bettkante. "Ich muss dir unbedingt was erzählen!" Ohne abzuwarten, was Catrina sagen würde, fuhr Hermine fort, als wolle sie das schon ewig loswerden: "Als ich vorhin allein oben im Schlafsaal war, da habe ich von einem Unbekannten Rosen und eine Karte bekommen. Es war so ein schönes Gedicht dabei, über die Liebe und so..."

Catrina strahlte Hermine an. Hatte die erste Phase ihres Planes also funktioniert. Wenigstens etwas! "Wow. Eine Liebeserklärung, oder was?" Hermine nickte stumm. "Das ist ja krass. Von wem?" Hermine zuckte mit den Schultern.

"Ich hab' keine Ahnung. Ich kenne die Schrift nicht, mit der das Gedicht aufgeschrieben wurde", gab sie zu.

"Glaubst du, es ist von... naja... du weißt schon, wen ich meine?", vermutete Catrina.

"Ich weiß nicht, ich denke, ich würde seine Schrift erkennen", gab Hermine zu bedenken.

"Man kann eine Schrift verzaubern, ich hoffe, du weißt das. Vielleicht war er es ja. Du solltest seine Reaktion abwarten!", schlug Catrina vor und sie lächelte Hermine aufbauend an. Diese zog etwas aus ihrem Umhang.

"Der ist für dich angekommen", erklärte sie und gab Catrina einen Brief. Sofort erkannte sie, dass es ein Brief von Narzissa war. "Ich gehe dann mal. Wir haben eine Menge Hausaufgaben bekommen. Und ich mach deine mit, dann musst du dich nicht so anstrengen. Ruh' dich mal schön aus!" Mit einem breiten und glücklichen Lächeln verabschiedete sich Hermine von ihrer Freundin.

Catrina wartete, bis Hermine die Tür geschlossen hatte, bis sie den Brief öffnete.
 

Liebe Catrina.

Blaise hat uns informiert. Was ist passiert?

Fast hätte Lucius seine Zustimmung für deinen Aufenthalt für die Osterferien bei Potter rückgängig gemacht! Du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt! Tu' das nie wieder.

Wegen den Ferien. Also, Lucius sagt, du kannst für eine Woche zu Potter gehen. Nicht länger. Nach deinem Zusammenbruch wolle er dich erst einmal wieder ordentlich zu Gesicht bekommen und es ginge ja gar nicht, dass du einfach so die ganzen Ferien bei den Muggeln wärst, denn dann würde Lucius dich nicht sehen und dann würde er sich nur Sorgen machen und etliche weitere Gründe hat er mir genannt. In Wahrheit will er dich aber nur hier haben. Mehr nicht.

Schreib uns bitte eine Antwort.

Narzissa
 

Kaum hatte Catrina die letzten Zeilen gelesen, da wurde die Tür zum Krankenflügel ein weiteres Mal geöffnet und Draco trat ein.

"Hey, Kleine. Was baust du eigentlich für einen Mist?", schimpfte er.

"Sei mal nicht so frech. Immerhin hast du für mich zu sorgen, du Spabbel!", meckerte Catrina gekünstelt zurück.

"Bitte was? Was ist ein Spabbel?" Draco war verwirrt.

"Vergiss es einfach!", meinte Catrina lachend. Er schaffte es mal wieder: Sie lachte bereits wieder.

"Nein, ich will es wissen, das wirst du mir erklären müssen! Was hast du da?", gab er zurück.

"Brief von deiner Mum", erklärte Catrina knapp.

Draco schnappte sich das Pergament und überflog es. "Du darfst zu Potter?", kommentierte er.

"Jap. Eine Woche!", bestätigte Catrina. Sie wollte ein kleines Lächeln aufsetzen, als ihr Kopf begann, zu schmerzen. Sie zuckte leicht zusammen.

"Geht es dir nicht gut?", fragte Draco besorgt.

"Geht schon. Hab' nur Kopfschmerzen", murmelte Catrina.

"Dann schläfst du! Sofort!", befahl Draco. Er legte Narzissas Brief zur Seite und drückte seine Schwester in das Kissen.

"Schlaf gut", flüsterte er und verschwand.

Ohne es selbst zu wollen, schlief Catrina sofort ein.

Sie wusste es selbst. Sie musste aufhören. Sonst würde sie ganz brechen, noch war sie nur fast gebrochen...
 

~~*
 

Jaii... Schon wieder ein Kapitel ^^ Mir selbst gefällt es ;)

Fragt sich nur, wie es bei euch ist ^^

lG Kia

Jetzt mal Klartext!

Kapitel 20 - Jetzt mal Klartext!
 

Die Nachricht, dass Catrina zusammengebrochen war, verbreitete sich recht schnell unter den Schülern.

Es kamen einige Mädchen aus ihrem Jahrgang zu ihr und natürlich auch Harry und Ron. Catrina freute sich über den Besuch, vor allem, weil Madam Pomfrey sie das ganze Wochenende über in ihrem Bett lassen wollte.

Dennoch war die unangenehmste Besucherin Parvati. Sie war, neben Blaise, die einzige, die wirklich mitbekommen hatte, was passiert war. Parvati kam erst am Sonntag. Sie schien wohl ziemlich lange mit sich gerungen zu haben, ob sie gehen sollte, oder nicht. Man sah es ihr an.

"Hey...", begrüßte Parvati Catrina und es klang etwas in ihrer Stimme mit, dass schwer nach einem gequältem Ton klang.

"Hi!", grüßte Catrina zurück. Sie zwang sich zu einem besonders weitem Lächeln.

Parvati setzte sich langsam auf das Krankenbett, während Catrina sich aufsetzte. "Wie geht's dir?", fragte Parvati.

"Wieder super! Und wenn es nach mir gehen würde, dann wäre auch schon wieder aus diesem Bett raus! Und dir?", antwortete Catrina.

"Ganz gut... Hör mal... Irgendwie ist das meine Schuld...", sagte Parvati leise.

"Nein, ist es nicht. Wenn überhaupt, dann ist es meine Schuld. Schließlich bin ich einfach weggekippt!", meinte Catrina. "Nicht du. Keine Widerrede!", setzte sie nach, denn Parvati wollte irgendetwas erwidern. "So und jetzt lassen wir mal das. Was gibt's neues?"

Catrina wollte nur das Thema wechseln. Sie wollte nicht, dass Parvati die Gelegenheit bekam, irgendwas über Blaise zu fragen. Es musste durchaus sehr schräg ausgesehen haben, dass ein Slytherin sie aufgefangen hatte.

"Naja, bei mir nichts. Oh, aber bei Malfoy tut sich was. Der ist gestern wie von Taranteln gestochen durch die Gänge gerannt und muss etwas gesucht haben. Aber irgendwie weiß keiner, was. Er nervt Ron, Harry und Hermine auch in den lezten zwei Tagen nicht mehr. Und... und Blaise, der sitzt total nachdenklich am Slytherintisch", berichtete Parvati. "Aber, naja... Irgendwie würde ich schon gerne wissen, wieso..." Sie sah Catrina mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Vielleicht denkt er ja an dich?", schlug Catrina vor. Schon als sie das sagte, zog sich ihr Magen kräftig zusammen und ihr Herz protestierte allein gegen den Gedanken.

"Ich weiß nicht. Ich denke, eher nicht." Noch immer ruhte Parvatis Blick so merkwürdig auf Catrina.

"Was ist?", fragte diese schließlich, als sie es nicht mehr aushielt, so angesehen zu werden.

"Von wem ist nun eigentlich der Ring?", stellte Parvati die Gegenfrage.

Catrina schluckte. Lüge Nummer wie viel würde das hier werden? Ihr Magen verkrampfte sich noch mehr, als sie sagte: "Von.. ähm... meinem Freund?!" Parvatis Augenbraue stieg noch höher. "Er heißt Philipp und ist mein Nachbar, okay?"

Parvatis Augenbraue schlich zurück an ihren normalen Platz. "Achso.. Ich dachte nur... ach, das wäre lächerlich..."

"Du dachtest was?", hakte Catrina nach.

"Ich dachte nur... na, weil Blaise so total aufgelöst war, als du umgekippt bist, dass... ja..." Parvati stieg die Röte ins Gesicht.

Catrina zwang sich zu einem lauten Lachen. "Ich und der? Vergiss es. Niemals." Ein Stich fuhr ihr durch das Herz. Es tat weh, so etwas zu behaupten.

"Achso.. Dann bin ich ja beruhigt." Parvati lächelte.

Madam Pomfrey kam aus ihrem Büro gewuselt. "Also, ich denke, Miss Hungwer braucht noch ungefähr drei Stunden Ruhe. Ich mache noch die letzten Tests und dann können Sie auch gehen. Wenn Sie denn bitte gehen würden, Miss Patil?!"

"Ja, natürlich!"

Es war wie eine Erlösung, dass Madam Pomfrey kam. Sie machte noch kleine weitere Tests, ob es auch wirklich 'sicher' wäre, die Patientin wieder in die Gefahren des Schulalltags zu schicken. Um die Ergebnisse auszuwerten zog sie sich dann in ihr Büro zurück. Keine Sekunde zu spät, denn kaum war Madam Pomfrey in ihrem Büro, da kullerte schon die erste Träne aus Catrinas linkem Auge.
 

~
 

"Du bist wieder da!", rief Hermine, als Catrina am Nachmittag wieder in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors kam.

"Scheint so...", meinte Catrina matt.

"Stimmt was nicht?", fragte Hermine besorgt.

"Quatsch, alles in Ordnung", versicherte ihr Catrina.

"Ich muss dir noch was zeigen. In den letzten zwei Tagen sind davon noch mehr gekommen!", flüsterte Hermine.

Sie zog Catrina bei der Hand hoch zum Mädchenschlafsaal. Dort angekommen griff Hermine in eine ihrer Schubladen des Nachtschranks und zog ein herzförmiges Kästchen heraus. "Schau!", forderte Hermine Catrina auf. Sie drückte ihrer Freundin das Kästchen in die Hand.

Es waren zwei kleine Flaschen Parfum darin. Das eine hieß 'Unreachable' und das andere 'Lovely'. Catrina roch daran. Das erste roch blumig, so... unschuldig und süß. Das zweite eher verführerisch...

"Aha... Von derselben Person, von der die Rosen kamen?", fragte Catrina.

"Ja, es ist dieselbe Schrift!", antwortete Hermine. Sie strahlte. "Und weißt du was? Es könnte sogar sein, dass das Draco war! Denn kurz bevor ich dieses Kästchen bekommen habe, habe ich ihn mit einem Erstklässler reden sehen. Eben dieser Erstklässler hat mir das Geschenk gegeben!"

Catrina war ein klein wenig empört. Ihr liebes nettes Brüderchen startete eine Aktion im Alleingang? Das passte gar nicht zu ihm! "Na, bitte! Ich wette, das war er!", sagte Catrina. Sie freute sich für Hermine, doch sie fand, dass Draco wenigstens etwas hätte erwähnen können.

"Aber das ist auch nicht das einzige!", verkündete Hermine. "Sieh mal! Das habe ich auch noch bekommen!"

Hermine ging zu ihrem Kleiderschrank. Sie zog ein schwarzes Neckholderkleid hervor. Es war mit kleinen, silbernen Perlen bestickt.

"Heftig! Das ist wunderschön!", meinte Catrina. Sie trat näher und betrachtete das Kleid genauer.

"Ja, und es geht das Gerücht um, dass Parkinson glaubt, Draco würde ihr ein Kleid schenken, weil er eine Bestellung aufgegeben hat. Sie hat den Zettel gesehen. Behauptet sie!", erzählte Hermine.

"Dann ist die sicherlich bitter enttäuscht, dass sie es noch nicht bekommen hat, was?", sagte Catrina und ein schadenfreudiges Grinsen schlich sich über ihre Lippen. Sie konnte Pansy ja eh nicht leiden. "Ist noch was gekommen?"

"Ein Gedicht...", antwortete Hermine. Sie griff wieder in ihre Schublade und zog ein kleines Blatt Pergament hervor. Sie gab es Catrina und entnahm ihr dafür das Kleid, welches sie wieder behutsam in den Schrank hing.
 

Unerreichbar weit weg

ist das, was ich Liebe nenne.

Manchmal, da ist sie da.

Die, die ich meine Liebe nenne.

Doch sie sieht mich nicht,

obwohl sie meine Liebe ist.
 

"Das ist echt schön", kommentierte Catrina. "Triff dich mit ihm."

Hermine riss die Augen weit auf. "Was? Wie denn?"

"Na, du hältst die nächste Eule auf. Dann schreibst du einen Brief. Du hättest Vermutungen, wer er sei. Du wolltest ihn kennenlernen und bla bla bla! Dann kannst du sehen, wie er reagiert!", erklärte Catrina.

"Das ist verrückt!", meinte Hermine.

"Jetzt mach doch mal 'nen Punkt! Willst du Draco?", fragte Catrina leicht genervt. Manchmal war Hermine echt komplizierter als sie selbst!

"Äh..ja.", antwortete Hermine

"Na, dann beweg dich und tu da was für!", schimpfte Catrina. "Sonst bekommst du den nie. Ran!"

Hermine zog die Augenbrauen hoch. Catrina zeigte da aber richtig Ethusiasmus dafür, dass sie mit Draco zusammenkam. Dabei war doch gar nicht sicher, dass es von ihm kam.
 

~
 

"Du hättest was sagen können!", warf Catrina Draco vor.

Sie hatten beide eine Freistunde im Unterricht und hatten beschlossen, sich auf einer abgelegenen Wiese am Rande des Verbotenen Waldes zu treffen. Catrina wollte unbedingt wissen, wie Draco auf die Idee mit den Geschenken gekommen war.

"Wie denn? Wenn ich zu dir gegangen wäre, dann wäre das zu auffällig gewesen!", gab Draco zurück.

"Schon was von Eulen gehört? Du hättest mir eine schicken können!", entgegnete Catrina.

Zerknirscht schaute Draco seine Schwester an. Ja, das hätte er tun können, doch daran hatte er gar nicht gedacht. Wie schnell man das Offensichtliche übersehen konnte! "Klar hab' ich! Aber ich habe nicht dran gedacht!", gab er zu.

Catrina lachte. "Okay.. Spaß bei Seite.. Erzähl mal, wie du darauf gekommen bist!", forderte Catrina. Sie zauberte sich eine Decke und setzte sich darauf ins Gras.

Draco blieb vorerst stehen, denn er mochte keine scharlachroten Decken, und begann zu erzählen: "Also, ich weiß auch nicht... Irgendwie habe ich in so einem Prospekt diese Parfums gesehen. Ich fand die Namen so passend. Jedenfalls wollte ich es ihr unbedingt schicken! Ich habe es bestellt und dann einem Erstklässler gesagt, er solle es ihr geben. Danach habe ich dem das Gedächtnis gelöscht. Hab' ich von Papa gelernt! Ich hoffe doch, sie hat sich gefreut?" Catrina nickte. "Das ist gut. Ich war mir da nicht so sicher. Und weil ich mir nicht sicher war, habe ich bei Pansy etwas rumgestöbert und dann das Kleid in einem Katalog gesehen. Ich hab den Bestellschein ausgefüllt und abgeschickt. Naja, Pansy hatte mich erwischt irgendwie. Sie wartet noch immer auf 'ihr' Kleidchen... Und den Spruch, den habe ich mir selber ausgedacht!", fügte Draco stolz an.

"Gut gemacht", lobte Catrina ihr Brüderchen. "Und was machst du als nächstes?"

Dracos Gesichtszüge schlafften ab... Und schon sah er nicht mehr stolz aus. So schnell kann es gehen!, dachte Catrina grinsend. "Nichts?", schlug Draco vor.

Catrina sah ihn säuerlich an. "Nichts? Was soll das heißen?"

Draco schaute sie irritiert an. "Ich denke... ähm... ich werde wohl mal abwarten."

Der Ernst in seiner Stimme war nicht zu überhören. Absolut fassungslos schnappte Catrina nach Luft. "Das... oah!", sie suchte nach Worten. "Setzen!!", befahl sie Draco und erhob sich selbst dabei. Catrina sah so wütend aus, dass Draco sich ohne Widerrede auf die Decke setzte. "Jetzt mal Klartext!", begann Catrina. "Liebst du Hermine?" Draco nickte, kam allerdings nicht dazu, noch mehr zu erwähnen, denn Catrina fuhr fort. "Du liebst sie. Daraus folgt logischerweise, dass du zugeben solltest, dass du der Briefeschreiber und Geschenkeschicker bist! Gib ihr wenigstens Hinweise darauf, ja? Es ist ja nicht zum Aushalten, wie ihr euch verhaltet!"

Draco zog eine Augenbraue hoch. "Was machen wir denn?"

Catrina rollte mit den Augen. Sie setzte sich Draco gegenüber. "Diese ständigen Blicke und sowas! Und dann willst du mir sagen, du hättest keine Chance? Es gibt da so ein Sprichwort, das heißt :'Du hast keine Chance. Nutze sie!' Klingt bescheuert, ist aber so. Beweg deinen Hintern hoch! Mach doch mal und triff dich doch einfach mit ihr! No risk, no fun! Also los jetzt!" Catrina stand auf. "Ich muss zurück in den Gemeinschaftsraum. Muss noch ein wenig Stoff nachholen. Hermine hilft mir dabei ein wenig. Warte nicht zu lange mit dem nächsten Brief, klar?" Sie hatte sich schon aufegrichtet und halb weggedreht, als sie sich wieder zu ihm drehte. "Wenn du Hilfe brauchst, du weißt, wo du mich finden kannst!" Damit rauschte sie ab.
 

~
 

Draco blieb noch eine knappe Stunde auf der Decke sitzen und überlegte hin und her, ob er sich wirklich mit Hermine treffen sollte. Was würde sie tun? Sie würde ihn auslachen. Unter Garantie würde sie das. Sie würde es überall herumerzählen. Wenn man es neutral betrachtete, dann war es ja auch ein absoluter Witz. Er und sie. Eigentlich für Außenstehende, die den 'Kampf' der beiden mitbekommen hatten, den sie sich all die Jahre geliefert hatten, komplett lächerlich. Eine Witzvorstellung, wenn man es genau betrachtete.

Verwirrt stand Draco schließlich auf. Er brauchte dringend einen männlichen Rat. Wer eignete sich da besser als der Freund seiner Schwester?
 

Wie er erwartet hatte fand Draco Blaise im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Er las ein Buch. Gut, das musste jetzt warten. Draco schnappte ihm das Buch weg und klappte es zu.

"Hey!", beschwerte sich Blaise.

"Sorry, Kumpel. Muss warten. Ich muss dringend mit dir reden!", erklärte Draco ihm. "Schlafsaal..."

Blaise erhob sich. "Aha", sagte er und folgte Draco hoch in den Schlafsaal der Jungen. "Worum geht's denn?", fragte er, kaum war die Tür hinter ihnen zu. Mit einem einfachen Zauberspruch verriegelte Draco die Tür.

"Hermine", antwortete Draco knapp.

"Oh", machte Blaise. Das hätte er sich denken können. Was sonst? "Was hast du angestellt?"

Empört schaute Draco seinen Kumpel an. "Nichts! Es ist nur... ich hab gerade mit Cat darüber gesprochen und sie meinte, ich solle mich ruhig mal mit Hermine treffen und all sowas..."

Blaise zog eine Augenbraue hoch. "Und wo liegt jetzt das Problem?"

Er erntete einen entgeisterten Blick. "Ich kann mich doch nicht einfach so mit ihr treffen und sagen 'Hei, Hermine. Weißt du was? Ich schreib' dir die Briefe. lch liebe dich. Wollte ich dir nur kurz mitteilen!'. Sie wird mich auslachen und es allen weitererzählen."

Blaise lachte laut auf. "Wenn du es so machst, dann wird sie definitiv lachen. Du musst es normal wirken lassen. Versuchen, ihr irgendwie verständlich zu machen, dass du es wirklich bist und dich nicht darüber lustig machst. Das wird sie eher denken, vermute ich zumindest. Außerdem... wenn Catrina dir schon sagt, dass du es machen sollst, dann mach das. Sie kennt Hermine besser als du oder ich! Hör einfach mal auf deine Schwester, Draco."

"Ah, ja. War klar, dass du zu deinem 'Schatziiiii' hältst", meinte Draco grinsend.

"Kein Wort gegen sie. Du machst dir Feinde", sagte Blaise, ebenfalls grinsend.

"Solange du mich nicht zum Feind hast, ist die Welt noch in Ordnung", lachte Draco.
 

~
 

Die Wiese, auf der am Nachmittag noch Catrina und Draco gesessen hatten, stand Blaise nun ungeduldig und wartete darauf, dass Catrina auftauchte. Sie hatte ihn spontan gebeten, dort hinzukommen. Nun kam sie selbst zu spät. Was war ihr dazwischengekommen?
 

Die Frage war nicht, was ihr dazwischengekommen war, sondern wer!

Hermine textete Catrina solange darüber zu, wie man richtig einen Staubwedel in einen Schuhkarton verwandelt, sodass Catrina sich erst zehn Minuten nach der vereinbarten Zeit mit Blaise loseisen konnte. Sie hastete nach draußen und hoffte, dass niemand sie vom Fenster aus sah, denn sie war nicht wirklich vorsichtig.

Endlich kam sie an der Wiese an. Erleichtert stellte Blaise fest, dass es 'nur' seine Catrina war und kein Lehrer. Er breitete die Arme aus und sie schmiss sich nach Luft ringend hinein.

"Ich dachte schon, du kommst nicht mehr!", grüßte Blaise sie.

"Ich liebe dich auch", meinte Catrina.

Blaise grinste. Sie küssten sich kurz. "Was hast du eigentlich mit Draco gemacht?", fragte Blaise schließlich.

"Ich? Nichts. Wieso?", antwortete Catrina verwirrt.

"Draco kam vollkommen durcheinander zu mir und hat mich gefragt, ob er sich wirklich auf deinen Rat hin mit Hermine treffen sollte!", erklärte Blaise.

"Ach das! Und was hast du ihm gesagt?", wollte Catrina wissen. Innerlich wusste sie irgendwie, was er gesagt hatte.

"Na, dass du die bist, auf die er hören sollte, wenn es um Hermine geht, weil du sie am besten von uns dreien kennst! Was machst du am Hogsmeade Wochenende?", meinte Blaise.

"Hast du fein gemacht. Irgendjemand muss die Sache ja mal zum Laufen bringen... Weiß nicht... Wir können uns ja irgendwo für ein oder zwei Stunden treffen?!", schlug Catrina vor.

"Nichts lieber als das", grinste Blaise.

Catrina grinste zurück.

Sie genoss es, wieder mit Blaise hier zu stehen. Es erleichterte sie immer wieder, bei ihm zu sein.

Umgekehrt machte es ihn unheimlich glücklich, wenn er merkte, dass Catrina endlich mal abschalten konnte. Auch wenn er wusste, dass sie, sobald die beiden wieder getrennte Wege gehen würden, sich wieder haufenweise Gedanken über all die Dinge machte, die sie so traurig machten.
 

~~*~~*~~*~~

Endlich ._. Fertig. Geschafft. Das Kapitel ist da.

Muaha... Dieses Kapitel wird 'verschenkt' xD Nämlich an kitty_shack :] Hab ich nicht ein tolles Timing? ;D

lG und danke nochmal an alle meine Kommischreiber für insgesamt 104 Kommentare O_O

Kiara

Hogsmeade

Kapitel 21 – Hogsmeade
 

Es war ein sonniger Morgen. So schön, wie schon lange nicht mehr.

Hermine lag in ihrem Bett und musste sich selbst eingestehen, dass sie doch recht nervös war, obwohl sie am Abend zuvor gegenüber Catrina noch etwas anderes behauptet hatte. Dabei wusste sie selbst doch nicht, was sie so nervös machte.

War es die Tatsache, dass der ominöse Briefeschreiber noch nicht geantwortet hat? Der war sie eher besorgt, weil Catrina gestern Abend erst um Mitternacht zurück war? Warum sie sich über letzteres Gedanken machte, war ihr im Moment selbst ein Rätsel. Sollte sie sich nicht lieber auf die Frage konzentrieren, weshalb der Schreiber noch nicht geantwortet hat? War der Brief überhaupt angekommen? Vielleicht hatte der Schreiber der Eule, die den letzten Brief, der ein wunderschönes Gedicht enthielt, ja befohlen, direkt nach der Auslieferung wieder zum Eulenturm zu fliegen?! Hermine seufzte und drehte sich auf die andere Seite. Es wäre wirklich schade, wenn er dies getan hätte. Sie hatte lange gebraucht, um diese Eule einzufangen. Und selbst hatte sie auch ein paar Kratzer einkassiert. Oder wollte dieser Schreiber nicht auf so etwas schlichtes, wie das, was sie geschrieben hatte, reagieren? Erwartete er etwa, dass auch sie sich ein passendes Gedicht suchte? Oder eins selbst dichtete? Das konnte sie nicht. Sie war zwar in vielem gut, doch Gedichte selbst schreiben? Daran war sie in der Schule der Muggel schon beinahe gescheitert.

Im Mädchenschlafsaal raschelte eine Decke. „Hermine?“, fragte Catrina. Hermine erkannte diese Stimme doch sofort. Sie stellte sich schlafend. Gestern hatte sie mit Catrina reden wollen, doch Cat war nicht da gewesen. „Bist du wach?“, fuhr Catrina fort. Noch immer gab Hermine keine Antwort. War sie zu hart? Sie wusste es selbst nicht so genau. Im Moment wusste sie so gut wie nichts. „Ähm… Falls du doch wach bist und mich nur nicht hören willst… ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut, wegen gestern Abend. Ich hatte noch was zu erledigen. Ron hat mir erzählt, du hättest mich gesucht. Was wolltest du denn?“, sprach Catrina weiter. Catrina kam sich recht dumm vor. Sie wusste zwar genau, dass Hermine wach war, auf den kopf gefallen war sie ja nun nicht gerade, aber so gegen diesen Vorhang zu reden, das war doch recht peinlich. Parvati und Lavender waren schon weg, doch das machte die Sache auch nicht weniger merkwürdig. Wann redete schon ein Mädchen wie sie mit einem Vorhang? Es könnte zumindest so aussehen, als spräche sie zu einem Vorhang.

„Ich bin wach“, antwortete Hermine matt. Sie setzte sich mit einem weiteren Seufzer auf und zog den Vorhang ein klein wenig zur Seite, sodass Catrina zu ihr dahinter kommen konnte. „Ich wollte gestern einfach nur mit dir reden“, sagte Hermine.

„Und worüber?“, hakte Catrina nach. Sie war froh, dass sie sich jetzt zu Hermine auf das Bett setzen konnte. Außerdem war sie total müde und erschöpft. War sie gestern vielleicht doch zu lange bei Blaise gewesen? Catrina warf den Gedanken fort.

„Über diesen Brief-Typen. Er hat sich noch nicht wieder gemeldet! Dabei habe ich ihm vor zwei Tagen diesen Gegenbrief geschickt. Was, wenn der Brief nicht einmal angekommen ist?“, erzählte Hermine. Aus ihrer Stimme konnte man die Nervosität heraushören, doch das war ihr im Moment ganz egal.

„Sei nicht so besorgt. Ich würde sagen, er hatte vielleicht nur keine Zeit zu antworten. Bald sind wieder Ferien und die Prüfungen rücken auch immer näher, Hermine. Das musst du berücksichtigen. Gerade du solltest wissen, was man sich für Stress machen kann! Geh später einfach zu dem vereinbarten Treffpunkt. Es wird schon gehen“, riet Catrina. Es war doch wirklich zum Haareausraufen! Warum hatte ihr Bruder noch nicht auf Hermines Brief geantwortet? War er so blond, oder tat er nur so? Sie hatte ihm doch gesagt, er solle ihr antworten. Warum also hatte er es nicht getan? Das rief gerade zu nach einem Gespräch mit Draco.

„Wenn du meinst…“, meinte Hermine lahm. „Dann warte ich da eben.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihre Freundin musterte. „Du bist schon angezogen? Wie spät ist es denn?“

„Keine Ahnung, aber schon recht spät. Zieh dich auch lieber schon an. Ich gehe schon vor. Meine Eltern warten noch auf einen Brief von mir“, antwortete Catrina. Sie stand auf.

„Okay, dann schreib ihnen mal was. Wir sehen uns beim Frühstück“, meinte Hermine.

Catrina nickte und schob den Vorhang zur Seite. „Ach.. und Kopf hoch! Vielleicht schreibt er ja doch noch!“ Damit ging sie aus dem Schlafsaal raus und lief schnur stracks zur Eulerei. Dort angekommen suchte sie Salvi. Wo steckte sie nur? Catrina stieß einen leisen Pfiff aus. Salvi reagierte nicht. Wo konnte diese Eule bloß stecken? War sie noch auf der Jagd? Ein klein wenig besorgt nahm sich Catrina eine der Schuleulen. Sie setzte sich das Tier auf die Schulter und zog ein Stückchen Pergament aus der Tasche. Erst dann fiel ihr auf, dass sie gar keine Feder zur Verfügung hatte. So ein Mist. Warum dachte sie eigentlich nicht vorher nach? Sie fluchte leise.

„Und so was aus so einem hübschen Mund“, kommentierte jemand aus der Ecke hinter ihr. Erschrocken fuhr Catrina herum.

„Ron! Du hast mich erschrocken!“, fuhr sie den Rotschopf an.

Ron grinste nur und trat aus der Ecke. „Brauchst du eine Feder?“, fragte er.

„Ja. Hast du eine?“, antwortete Catrina

„Klar“, meinte Ron. Er reichte dem Mädchen einen Federkiel und Tinte.

„Danke“, sagte sie und nahm Feder und Tinte entgegen. Sie setzte sich ein wenig abseits von Ron in die Hocke und begann zu schreiben.
 

Draco Lucius Malfoy!

Was soll das eigentlich? Ich will dich sprechen. Sofort. Frag Blaise nach der Weide, auf der wir uns neulich getroffen haben. Da kommt so gut wie nie jemand lang. Und an einem Hogsmeade-Wochenende schon gar nicht!

Bis gleich

Catrina

P.S.: Denk gar nicht erst darüber nach, nicht aufzukreuzen. Du kommst da jetzt sofort her!
 

„An wen schreibst du?“, fragte Ron neugierig.

Hastig faltete Catrina den Brief zusammen und band ihn der Eule, die noch immer auf ihrer Schulter saß, ums Bein. „Familie“, antwortete Catrina knapp. Zumindest war das nicht gelogen!

„Achso“, sagte Ron.

Catrina setzte sich auf. Sie ging wieder ein Stückchen weiter von Ron weg, der ihr gefolgt war. Sie flüsterte dem Tier ins Ohr, den Brief so schnell wie möglich an Draco Malfoy zu überbringen. Die Eule gab einen Laut von sich, den Catrina als eine Art ‚wird gemacht’ interpretierte. Jetzt musste sie sich nur noch beeilen, um schneller als Draco auf der abgelegenen Weide zu sein. Aber dafür musste sie zunächst mal Ron loswerden. Leichter als getan… Ron ging mit ihr runter, um zur Großen Halle zu gehen. Aber da wollte Catrina ja nicht einmal hin! Sie sah nur einen Ausweg: Notlüge.

„Du, Ron? Ich müsste mal kurz auf die Toilette. Geh doch schon vor zur Halle. Ich komme dann später nach“, sagte sie. Ron nickte und ging weiter. Zur Tarnung wandte sich Catrina noch in die Richtung der Toiletten. Sobald sie Ron nicht mehr sehen konnte und sie sich sicher war, dass er sie nicht mehr sah, wandte sie sich erneut um und lief raus auf die Ländereien. Sie lief schnell zur Weide. Als sie ankam war Draco da – aber keineswegs allein. Pansy war bei ihm. Was suchte die denn da? Catrina stöhnte leise auf. Das durfte doch nicht wahr sein! Was für ein scheußlicher Tag es doch war. Hatte sie etwas verpasst? War heute Freitag der dreizehnte, oder was?

Catrina zog ihren Zauberstab. Was sein musste, musste nun einmal sein. Mit einem einfachen Zauberspruch beschwor Catrina einen kleinen Spatzen herauf und mit einem weiteren einen Ballon mit Farbe. Diesen band sie an die Beine des Vogels. Der Spatz machte sich sogleich auf den Weg – sprich zu Pansy. Sie schrie auf, als sie bemerkte, dass der Vogel direkt auf sie zuflog. Schreiend und kreischend rannte Pansy fort.

Draco sah sich verwirrt um. Wahrscheinlich war ihm aufgefallen, dass es hier im Wald so gut wie keine Spatzen gab und daher der Urheber dieses Angriffs irgendwo herumirren musste.

„Draco!“, rief Catrina ihm zu, als sie aus dem Schatten der Bäume hervortrat.

„Catrina… Warst du das?“, fragte Draco.

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Bruderherz“, gab Catrina zuckersüß zurück. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“

Draco grinste. So gefiel ihm seine Schwester noch viel mehr. Dieses gemeine und hinterhältige, das machte sie extrem sympathisch. „Pansy hat panische Angst vor Spatzen. Einer hat mal versucht, ihr die Augen auszukratzen. Seitdem hasst sie diese Viecher wie die Pest!“, erklärte Draco.

„Echt? Das wusste ich nicht. Ehrlich. Aber gut, dass du es erwähnst. Jetzt weiß ich, was sie von mir zum Geburtstag bekommt!“, meinte Catrina.

„Du bist manchmal wirklich… Biestig. Aber das gefällt mir“, kommentierte Draco grinsend.

„Schleimbolzen“, sagte Catrina verächtlich. „Kommen wir zum Thema.“ Sie machte einen bedrohlichen Schritt auf ihren Bruder zu. „Warum um alles in der Welt hast du Hermine noch nicht zurück geschrieben?“

Draco sah betreten zu Boden. „Ich wusste nicht, was ich schreiben sollte“, gab er zu.

„Das ist nicht dein Ernst? Ein einfaches ‚Okay, wir treffen uns dann in Hogsmeade’ hätte schon gereicht. Jetzt ist sie kurz davor, gar nicht erst hinzugehen. Ich hab ihr gesagt, sie solle da einfach warten. Draco. Hör mal. Du wirst an dem Treffpunkt auftauchen, und weißt du, was du dabei haben wirst?“, sagte Catrina. Draco schüttelte stumm den Kopf und sah seine Schwester erwartungsvoll an. „Ein weiteres Geschenk. Wie wäre es mit einem Medaillon? Ein Medaillon, das sich nur öffnen lässt, wenn sie zugibt, dass sie dich liebt?! Wäre doch recht einfallsreich, findest du nicht? Und dann noch Blumen. Was hältst du von Lilien? Oder doch lieber wieder Rosen? Lass dir doch auch was einfallen, Bruderherz.“

Draco sah sie erstaunt an. Woher hatte Catrina immer diese Einfälle? Von ihrem Vater hatte sie das definitiv nicht. Lucius war alles andere als romantisch. Dann musste sie es von ihrer Mutter haben. Wieder musste Draco daran denken, dass sie nicht die gleichen Eltern hatten. Zugegeben, es war der falsche Zeitpunkt, doch wieder stellte er sich vor, wer die Frau war, mit der Lucius seine Mutter damals betrogen hatte. Draco warf den Gedanken schnell bei Seite. Er hatte gerade ein anderes kleines Problemchen.

„Also, Medaillon klingt gut. Aber wo kriege ich so was her? Und so verzaubern kann ich es auch nicht. Mit solchen Sprüchen kenne ich mich nicht aus. Blumen kann ich ja eigentlich auch in Hogsmeade kaufen“, antwortete Draco.

„Schlaues Kerlchen“, meinte Catrina herablassend. Sie imitierte seinen Ton mittlerweile nahezu perfekt. Aber darin war sie auch in ihrer ersten Begegnung perfekt gewesen. „Ein Medaillon kann ich dir ganz leicht besorgen. Ich habe eine Sammlung davon im Schrank. Sogar das passende dürfte dabei sein. Ich kann es dir mitbringen. Selbstverständlich könnte ich auch jeweils ein Foto von dir und von Hermine einkleben und verzaubern könnte ich es eigentlich auch, aber ich denke, dafür müsstest du mich erst ganz lieb darum bitten, Brüderchen“, bot sie an.

Draco starrte sie an. Lernte man diese Art zu sprechen automatisch, wenn man alleine mit der Mutter lebte? Er hatte sich schon öfters gefragt, wo Catrina gelernt hatte, so herablassend zu reden und diese Gleichgültigkeit an den Tag zu legen. Er selbst hatte es von seinem Vater kopiert. Aber das konnte Catrina schlecht gemacht haben. Lucius hat sich so gut wie gar nicht um seine Tochter gekümmert. War ihre Mutter auch so, wie sein Vater? Das würde die Sache erklären, aber Draco hatte keine Ahnung. Er kam zu dem Schluss, dass jetzt auch nicht der richtige Zeitpunkt war, um nachzufragen. „Würdest du das für mich tun?“, fragte er, so lieb, wie er nur konnte.

„Klar würde ich das tun“, antwortete Catrina. Sie grinste. „Dafür musst du allerdings zwei Dinge tun“, forderte sie. Draco schluckte. Ihr bestimmender Ton gefiel ihm im Moment gar nicht. Er wartete darauf, dass sie fortfuhr. Sie lies sich Zeit dafür. „Sag Blaise, ich würde mich gerne mit ihm treffen. Erst im Honigtopf und dann stecke ich ihm einen Zettel zu. Mit dem Treffpunkt drauf. Sag ihm das. Kommen wir zur Zweiten Bedingung: Du schreibst Hermine auf der Stelle, dass das Treffen klargeht! Lass dir was einfallen. Es kann doch gar nichts schief gehen! Mach das und gebe mir Bescheid, wenn du Blaise alles aufgerichtet hast. Ich muss wieder los, Draco. Ich habe Ron ganz knapp abgehängt. Der wartet sicherlich schon darauf, dass ich in die Große Halle komme. Und nicht vergessen, Draco: Um vierzehn Uhr bei der Heulenden Hütte. Den Rest wirst du schon sehen. Ich gebe dir dann alles.“ Catrina wandte sich um, um zu gehen. Sie stoppte jedoch nach ein paar Metern wieder. „Hast du Salvi gesehen?“, fragte sie Draco.

„Nein, habe ich nicht. Ist sie nicht in der Eulerei?“, entgegnete Draco.

„Nein, sonst hätte ich sie doch heute schon gesehen, aber sie hat auch nicht auf mein Pfeifen reagiert. Merkwürdig… Nunja… wir sehen uns in Hogsmeade, Draco.“ Damit ging Catrina endgültig und ließ Draco einfach da stehen.

Nach einigen Minuten, in denen er mal wieder darüber nachdachte, woher Catrina all diese Einfälle hatte, bewegte auch er sich und ging in den Gemeinschaftsraum der Slytherins, wo Pansy schon auf ihn wartete.

„Draci! Gehen wir zusammen nach Hogsmeade?“, fragte sie und schmiss sich sogleich an seinen Hals. Ihre Haare waren merkwürdig dunkelblond. Es sah wirklich merkwürdig aus. Schmunzelnd dachte Draco an den Spatzen.

„Tut mir Leid, aber ich habe nicht vor, nach Hogsmeade zu gehen. Ich lerne lieber. Geh doch mit Millicent oder so“, antwortete Draco. Er ließ Pansy stehen und ging hoch in den Schlafsaal der Jungen. Blaise folgte ihm.

„Du gehst nicht nach Hogsmeade?“, wollte er natürlich sofort genau wissen.

„Doch, ich gehe schon nach Hogsmeade“, gab Draco zurück, während er sich mit Feder und Pergament an seinen Schreibtisch setzte.

„Aber du hast doch…“, Blaise stoppte. Nun verstand er. „Du wolltest bloß Parkinson loswerden. Natürlich. Hätte ich auch gleich drauf kommen können. Und was wollte Cat von dir?“

Draco grinste. „Dein netter Schatz lässt ausrichten, dass du im Honigtopf auf sie warten sollst. Sie will dir einen Zettel zustecken, wo ihr euch treffen könnt. Soll ich dir ausrichten. Eine der Bedingungen, unter der sie mir ein Medaillon für Hermine fertig macht. Außerdem soll ich Hermine antworten, aber ich habe nicht den kleinsten Schimmer, was ich schreiben soll“, berichtete er.

„Wie kommt sie auf solche Ideen?“, fragte Blaise sich laut.

„Genau das frage ich mich auch andauernd. Sie muss es definitiv von ihrer Mutter haben. Ich kenne diese Frau nicht, aber mein Vater kommt nicht auf Ideen wie Medaillons oder so etwas in der Art. Diese Art von Erpressung hat sie aber definitiv von Vater geerbt. Da halte ich eine Wette drauf“, meinte Draco. Er setzte die Feder auf das Pergament. „Was hältst du davon, wenn ich schreibe, dass ich mich auf heute Nachmittag freue? Denkst du, dass das reicht? Dann dürfte sie doch eigentlich wissen, dass ich kommen werde, oder nicht? Was meinst du?“

Blaise setzte sich auf sein Bett. „Hm. Ich denke schon, dass das reicht. Zumindest hast du dann etwas geschrieben“, sagte er.

„Gut.“ Draco begann zu schreiben. „Ist deine Familieneule grad hier?“, fragte er Blaise, ohne aufzublicken.

„Ja, du kannst sie benutzen“, bot Blaise ihm an.

„Danke“, sagte Draco. Er holte die Eule aus ihrem Käfig, wobei sie kurz aufschrie, und band ihr den Brief ums Bein. Er ließ das Tier hinaus.
 

Ron wartete tatsächlich schon auf Catrina. Harry und Hermine hatten sich ebenfalls schon zu ihm gesellt. „Da bist du ja!“, sagte Ron, kaum war Catrina in Hörweite. „Wir haben schon auf dich gewartet.“

„Das hättet ihr nicht tun müssen. Ich habe unterwegs noch mit einer Erstklässlerin gesprochen, die sich verlaufen hatte“, entschuldigte Catrina sich. Sie setzte sich zwischen Ron und Hermine.

Ihre Freundin sah sie neugierig von der Seite her an, so als wüsste sie, dass Catrina log. War es mittlerweile schon so offensichtlich, wenn sie sich Lügen ausdenken musste? Hastig nahm sie sich ein Brötchen und beschmierte es mit Marmelade.

„Was habt ihr zwei eigentlich in Hogsmeade vor?“, wollte Ron von den Mädchen wissen.

„Wir wollen zusammen shoppen gehen. Ich hoffe, es stört euch nicht, dass wir alleine gehen wollen?“, gab Hermine zurück.

„Nein. Mädchen wollen doch gerne shoppen gehen“, meinte Harry grinsend. „Aber gebt nicht so viel Geld aus“, mahnte Harry.

„Wir doch nicht. Wir sind immer sparsam!“, behauptete Catrina.

„Ja, natürlich. Ihr doch immer!“, meinte Harry sarkastisch.

Ron, Hermine, Catrina und Harry mussten lachen.

„Harry und ich gehen dann mal schon runter, okay?“, sagte Ron.

„Alles klar“, kam es von den Mädchen synchron. Die Jungs erhoben sich und gingen schon raus.

„So. Jetzt erzähl mal. Warum hast du wirklich so lange gebraucht?“, fragte Hermine.

Catrina kaute langsam. Lügen. Sie hasste es, sie zu benutzen, aber warum kamen sie ihr so schnell in die Gedanken? „Ich gebe es ja zu… Ich habe einen Brief bekommen… Von Philipp, okay? Und deshalb musste ich noch einmal zurück in die Eulerei. Ich wollte ihn beantworten.“

Hermine lächelte. „Na dann.“ Mehr sagte sie nicht.

Kurz darauf machten sie und Catrina sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, um noch ihre Taschen zu holen. Catrina wurde so langsam nervös. Wo blieb der Brief? Und das Medaillon, das musste sie auch noch anfertigen. Aber dafür musste sie allein sein. Wie konnte sie das nur anstellen? Es war schon viertel nach eins! Catrina hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass dieser Brief noch bei Hermine ankommen würde, da flog eine Eule durch das Fenster, die sie sofort als die Zabini-Eule identifizierte. Catrina kannte diese Eule. Hermine nicht. Gut für sie. Überrascht nahm sie der Eule den Brief ab. Das Tier setzte sich kurz auf Catrinas Schulter und drückte diese leicht. Daraus musste Catrina wohl interpretieren, dass Draco Blaise alles ausgerichtet hatte. Die Eule verschwand wieder aus dem Schlafsaal.

„Von wem ist der Brief? Von ihm?“, fragte Catrina.

Hermine nickte. Sie öffnete ihn mit zittrigen Fingern, überflog die Zeilen und lächelte breit. „Er freut sich auf später“, flüsterte Hermine. Sie strahlte ihre Freundin an. „Du hattest Recht. Er hat wirklich noch geschrieben.“ Hermine strahlte. Sie schaute auf ihre Uhr. „Du meine Güte, ich muss mich umziehen!“ Hektisch öffnete Hermine ihren Schrank.

Catrina schüttelte den Kopf. „Süße, das geht einfacher“, meinte sie. „Dreh dich zu mir“, befahl sie. Hermine tat, was Catrina sagte. Diese sah sich ihre Freundin kritisch an und stellte sich die passenden Klamotten für sie vor. In wenigen Sekunden war Hermine eingekleidet. Eine schicke Jeans, Stiefel mit Absätzen, mit denen sie nur noch knapp fünf Zentimeter kleiner war als Draco, ein grünes Oberteil mit einem hübschen V-Ausschnitt und eine lange Kette, an der ein Herz hing. Hermine blickte an sich hinunter. „Wow. Das sieht super aus“, sagte Hermine. Catrina lächelte. „Fehlt nur noch die Frisur“, meinte Catrina. Ein Schwenker ihres Zauberstabs genügte, um einen makellosen Zopf aus Hermines Haaren zu machen. Ihre Locken bemerkte man gar nicht. „Make-up gefällig?“, fragte Catrina grinsend. „Aber nicht zu viel“, bat Hermine. Catrina schwang ihren Zauberstab zum dritten Mal und zauberte so ein dezentes Make-up in Hermines Gesicht. Die Schminke betonte Hermines Augen besonders.

„Danke, Cat“, sagte Hermine.

„Für dich doch immer, Mine“, meinte Catrina. „Und jetzt geh lieber, bevor du noch zu spät kommst. Ach nein, warte. Die Tasche.“ Ein vierter Zauber und Hermine hatte eine grüne Tasche um der Schulter hängen. Hermine strahlte über das ganze Gesicht. Sie lief aus dem Schlafsaal, aber nicht ohne Catrina vorher noch kräftig zu drücken.

Catrina ging zu ihrem Kleiderschrank. Hermine trug nun ihre Sachen, aber das musste sie ja nicht wissen. Catrina selbst zog sich nur ein trägerloses Oberteil an. Ein schlichtes schwarzes, das zu ihrer dunkelblauen Jeans passte. Dazu trug sie einfache schwarze Ballerinas. Die Sonne schien noch immer kräftig vom Himmel herab. Es war schön warm. Aus einer versteckten Schatulle nahm Catrina ein Medaillon heraus. Sie öffnete es und ging zu ihrem Nachtschrank. Von dort nahm sie sich Bilder von Hermine und Draco. Sie hatte so einige davon. Jeweils eins nahm sie und legte sie in das Medaillon. Sie legte den entsprechenden Zauber über das Medaillon und steckte es in ihre Handtasche. Das Pergament, das sie Blaise später zustecken wollte, war auch schon darin. Sie nahm sich die Tasche und ging raus.
 

Hermine beeilte sich, um so schnell wie möglich in Hogsmeade zu sein, und sich zum Treffpunkt mit dem Briefschreiber zu begeben. Sie war nervös. Ja, total nervös, weil sie nicht wusste, was sie nun erwartete. War es wirklich Draco, der ihr diese Briefe schrieb? Wenn ja, dann wäre sie total glücklich. Aber was, wenn er es nicht war? Was sollte sie dann tun? Darüber hatte sie sich noch gar keine Gedanken gemacht. Sie und Catrina waren davon ausgegangen, dass Draco der Verfasser der Briefe war. Doch war er es wirklich? Je näher sie der Heulenden Hütte kam, umso nervöser wurde sie. Er hatte geschrieben, dass er kommen würde. Aber er war noch nicht da. Dabei war es mittlerweile schon zehn Minuten vor zwei. Wo blieb er? Sie musste ja zugeben, die Heulende Hütte war nicht gerade der romantischste Ort in Hogsmeade, aber zumindest kamen die meisten Schüler nur hierher, wenn sie zum ersten Mal nach Hogsmeade gehen durften. Das machte diesen Ort nicht so auffällig. Er war nur spärlich besucht und an so einem schönen Tag wie diesen kam hier so gut wie niemand her. Sie wartete.

Fünf Minuten noch und es war zwei Uhr. Kam er vielleicht doch nicht?

Drei Minuten noch. Wollte vielleicht doch nur irgendwer auf den Arm nehmen? Würde gleich vielleicht jemand kommen, um sie auszulachen?

Zwei Minuten und es wäre soweit, doch noch immer war niemand da. Hermine war drauf und dran, wieder zu gehen.

Zwei Uhr und sie sah noch immer niemanden. Sollte sie wieder gehen? Oder lieber doch noch warten?
 

Draco lief die Straßen entlang. Catrina hatte ihm das Medaillon vor einer Minute unauffällig zukommen lassen. Es war eine Minute vor zwei. Er würde nie und nimmer rechtzeitig ankommen und die Blumen hatte er auch nicht gekauft. Es lief nicht genau nach Plan.

Es war zwei Uhr und er war noch immer nicht ganz da. Zwei Minuten bräuchte er noch. Würde Hermine so lange auf ihn warten, oder würde sie gehen?
 

„Hermine!“

Es war drei Minuten nach zwei Uhr. Hermine wollte sich gerade umdrehen und wieder gehen, als sie von einer ihr sehr wohl bekannten Stimme gerufen wurde. Draco. Er war es. Diese Stimme kannte sie. Sie kannte sie so gut.

Sie drehte sich wieder um und er kam einige Meter vor ihr zum Stehen.

„Hallo“, begrüßte sie ihn.

„Entschuldige die Verspätung“, entschuldigte er sich. „Ich bin aufgehalten worden.“

Hermine lächelte. War er es wirklich? Er schrieb die Briefe?

„Und es tut mir auch sehr Leid, dass ich auf deine Antwort zu den Briefen erst so spät antworten konnte, aber ich war ziemlich im Stress und wusste ehrlich gesagt auch nicht, was ich schreiben sollte. Entschuldige“, fuhr er fort. „Es tut mir alles so Leid, was ich die jemals angetan habe. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass du fabelhaft aussiehst?“

Hermine musste lächeln. Er redete wie ein Wasserfall. Er entschuldigte sich. „Es geht schon in Ordnung. Hast du wirklich … diese Briefe geschrieben?“, fragte sie.

Draco nickte. ‚Jetzt’, dachte er. ‚…jetzt sagt sie mir, dass sie es lachhaft findet.’

„Danke“, flüsterte sie. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen. Es war einfach zu schön. Zu unglaublich. War das hier ein Traum? Oder war es die Realität? Sie liebte diesen Jungen. Er schrieb ihr die Briefe? Sollte das etwas heißen, dass er sie auch liebte?

„Ich… ich hoffe, die Sachen haben dir gefallen?“, sagte Draco. Er trat ein wenig näher.

„Ja, haben sie“, antwortete sie. Sie wollte mehr sagen, wollte fragen, ob er es ernst meinte, doch die Worte kamen nicht über ihre Lippen.

„Weißt du… ich meine das alles wirklich so. Alles, was ich da geschrieben habe, das ist die Wahrheit. Ich will, dass du das weißt“, fuhr er fort.

Er sagte so viel und sie schwieg? Was hatte das zu bedeuten? Hatte er was falsch gemacht. Draco wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sie so gut wie nichts sagte.

„Was… denkst du darüber?“, fragte er schließlich. Er war auf alles gefasst. Selbst auf eine Ohrfeige hatte er sich eingestellt.

Doch stattdessen trat sie nun einen Schritt vor und sah ihm in die Augen. Sie hoffte, dass sie nichts Falsches sagte. „Ich… ich hatte gehofft, dass du es so meinst. Weil… weißt du… ich mag dich. Ich mag dich total.“

Er war überrascht. Catrina hatte Recht. Er hatte nichts zu verlieren gehabt, weil Hermine das gleiche dachte, wie er? „Echt?“ Er wusste, dass diese Frage total kindisch klang, doch das war ihm im Moment herzlich egal.

Hermine nickte. „Wir – ähm – könnten es doch mal versuchen, oder?“, fragte sie.

„Ich denke schon“, antwortete er. Er zog das Medaillon aus seiner Hosentasche.

Hermine lächelte. Er lächelte zurück, ging um sie herum, wobei sie ihn beobachtete, und schlang seine Arme von hinten um sie. Dann band er ihr das Medaillon um. Sie nahm es in die Hände und es öffnete sich. Ein Bild von ihr und eines von Draco war darin. Die Abbilder der realen Personen lächelten sich glücklich an. Hermine klappte das Medaillon zu und drehte sich um. Sie lächelte ihn an, so wie sie ihn noch nie angelächelt hatte, und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Mehr traute sie sich nicht. Draco ging es genauso. Er wusste auch noch nicht so wirklich, was sie nun machen sollten.

„Gehen wir spazieren?“, schlug er schließlich vor.

„Okay“, stimmte sie zu.

Vorsichtig und zaghaft nahm sie seine Hand und gemeinsam gingen sie weiter.
 

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Sorry, aber jetzt kommt auch noch ein langes Nachwort von mir. Ihr müsst es nicht unbedingt lesen ^^°

O.O

Dies ist das 21. Kapitel und ich habe es geschafft, Draco und Hermine zu verkuppeln xD

Aber das heißt nicht, dass die Geschichte beendet ist. Nein. Friede, Freude, Eierkuchen ist nicht.

Das hier ist nur die ‚Ruhe vor dem Sturm’, aber was rede ich, ihr müsst schon warten, bis ich mich wieder dazu bewege, einen Vormittag draufgehen zu lassen, um ein Kapitel zu schreiben, so wie heute (:

Und das zu einem tollen Anlass x3 Heute hat diese Geschichte Geburtstag ^^ Ein ganzes Jahr ist sie schon alt.

Da habe ich mir überlegt, dass ich hier mal so ein paar Dankeschöns loswerden ;)

Fange ich also mal damit an.

Also an allererster Stelle ein Dankeschön an alle, die diese Geschichte bis hierhin verfolgt haben. (Nicht aufhören zu lesen, weil Draco und Hermine verkuppelt sind. Da wird noch reichlich was mit denen passieren ^^)

Dann einen riesengroßen Dank an alle die, die mir Kommentare geschrieben haben. Das wären:
 

angel-90

Ayana

Kana_Hashira

xiaoyu-chan

Pip-

kitty_shack

kikotoshiyama

_Shadyra_

00Temari00

mai_sky

NikeOne

alinaaa

eva-04

suz

little_punk

AyumiHiwatari

Sasi

kittykatty
 

Und dann noch ein Danke an meine Oma. Ja, die muss hier rein. Denn als ich vor genau einem Jahr das erste Kapitel hochgeladen habe, da war sie es, die gemeint hatte: „Na, das ist doch schon mal ganz okay. Mach das mal da so, dass das auch andere lesen können. Pass mal auf. Da kannst du was lernen!“ Nunja, da hatte sie wohl Recht.

Auch, wenn das jetzt bescheuert klingt, muss ich wohl mal meinem Cousin danken, denn sein Tod ist der Grund, weshalb ich mit dem Schreiben angefangen habe u.u Danke, Alter. (Ich finde es aber nach wie vor beschissen, dass er tot ist. >.<)

Und dann *hüstel* muss ich auch noch allen Danken, die diese FF in der Favo-Liste haben! Sind schon recht viele. Hätte ich nicht erwartet, ganz ehrlich.

Wem muss ich noch danken?! Achja, kitty_shack *hüstel* Ich weiß, dass du das voll hassen wirst, ja, aber du trittst mir ab und an beim ‚Tratschen’ auf die Füße mit „Wann geht’s weiter?“ … Das bewegt mich meistens noch mehr zum Schreiben ^^’ Aber ich habe mir vorgenommen, dir rein gar nichts mehr zu verraten XP Und dir gehört ein Danke, weil du das Titelbild entworfen hast und ich finde das so schön *.*

Danke an Tine *knuddel*, weil sie mich schon oft inspiriert hat, wenn’s ums Thema Blaise & Catrina ging.

Auch, wenn ihr das nicht immer so bewusst ist XD

Danke an Style.Z, wegen dem Songtext *hust*

Naja… ich denke, ich habe jetzt alle erwähnt, die ein Danke verdient haben und ich hoffe, dass euch dieses Nachwort nicht gelangweilt hat *hüstel*

Ich werde mich bemühen, bald mal diese Rechtschreibfehler wegzubekommen. Die stören nämlich auch mich. Die sind so hässlich ^^“

Ich wünsche euch allen noch ein wunderschönes Wochenende

Eure Kiara *alle umknuddelt*

Wirst du wirklich...?

Kapitel 22 – Wirst du wirklich…?
 

Draco und Hermine gingen spazieren. In dem kleinen Wald, in dem sie sich befanden, kam eh niemand rein. Dafür war er zu nahe an der Heulenden Hütte, um die ja bekanntlich so ziemlich jeder Schüler einen recht großen Bogen machte. Sie redeten viel und so erfuhr Hermine so einiges über Draco, das sie noch nie gehört hatte. Wie zum Beispiel, dass er sich des Öfteren in dem großen Anwesen seiner Eltern sehr allein gefühlt hatte und sich deshalb immer wieder eine Schwester oder einen Bruder gewünscht hatte. (Das Detail, dass er mittlerweile eine Schwester hatte, ließ er natürlich unerwähnt.) Alles das, was er ihr an diesem Tag offenbarte, änderte ihr Bild von ihm völlig. Sie dachte immer, dass Draco Malfoy ein glückliches Kind sein musste, weil er doch alles hatte, was er sich wünschte und auch alles bekam. Sie dachte sogar, dass seine Eltern stolz auf ihn sein müssten, weil er doch ein so perfekter Slytherin geworden war, doch auch hier trübte der Schein. Sein Vater hatte ihn schon oft damit getriezt, dass Hermine als Muggelgeborene, als ein Schlammblut, bessere Noten in der Schule hatte, als er selbst. Früher, bevor sie erkannte, dass sie Draco nicht verabscheute, nicht hasste, da hätte es sie gefreut, dass es Draco meistens so schlecht ergangen war, doch nun machte es sie traurig und sie könnte sich selbst Ohrfeigen, weil sie vieles angenommen hatte und meinte, dass ihre Vermutungen über diesen Jungen stimmten.

„Naja, jetzt habe ich dir gerade so ziemlich mein ganzes Leben erzählt, was ich eigentlich überhaupt nicht wollte“, schloss Draco schließlich. Er blieb stehen. „Ich habe dich gelangweilt, oder?“

Hermine lächelte und schüttelte den Kopf. „Ich würde eher sagen, verblüfft. Du hast soeben mein Gesamtbild von dir völlig umgeworfen, aber das ist nicht weiter schlimm. Ich kann mir ja ein neues Bild von dir machen.“ Sie schaute ihm in die Augen und so standen sie da. Eine ganze Weile, bis Draco in den Himmel schaute.

„Ich glaube, es wird regnen. Es ist auch schon recht spät. Wir sollten zurück zur Schule gehen“, sagte er. Widerwillig nickte Hermine. Gemeinsam gingen sie durch den Wald zurück zur Heulenden Hütte. Kurz bevor sie den Wald wieder verlassen mussten, blieb Hermine stehen.

Draco stoppte ebenfalls. Hermine sah ihn so fragend an. „Was ist denn?“, begann er.

Doch Hermine unterbrach ihn. „Das hier, das ist dein Ernst, oder?“, fragte sie. Er schien verwirrt und nicht wirklich zu verstehen, was sie meinte. „Du meinst das hier alles ernst, oder? Du wirst nicht einfach so anfangen zu lachen und mir offenbaren, dass du es dir anders überlegt hast? Ich meine…“

Draco glaubte zu wissen, was sie so grübeln ließ. „Ich meine es vollkommen ernst. Ich bin dir hoffnungslos verfallen, Hermine.“

Sie sah ihm direkt in die Augen. „Wirst du wirklich bei mir bleiben?“

Sie zweifelte so stark daran. Ihre Augen sahen so flehend aus. „Ja. Auch wenn es problematisch wird. Ich meine, wir können jetzt schlecht zusammen zur Schule gehen und sagen: ‚Hey Leute. Wisst ihr was, ich bin in meinen Feind verliebt und wir sind zusammen.’ Wäre etwas schlecht, glaube ich. Aber das ist mir egal! Es wird ja nicht für immer so sein. Ich bin aber da, Hermine. Ich lasse dich nicht alleine.“ ‚Weil ich weiß, was uns blüht, wenn Catrina erstmal ihren Auftrag aufgegeben hat’, fügte er in Gedanken hinzu.

„Ehrlich?“, versicherte sie sich noch einmal.

„Slytherin-Ehrenwort“, versprach er. Um seine Worte zu unterstreichen ging er auf sie zu und umarmte sie. Wie er sich danach gesehnt hatte, sie in seinen Armen zu halten. Sie erwiderte die Umarmung. Noch einige Zeit standen sie da und wussten nicht so recht, was sie machen sollten. Keiner wollte zu viel machen.

„Du hast Recht“, meinte Hermine und löste sich aus der Umarmung. Draco lächelte nur. „Lass uns getrennt zur Schule gehen. Aber Draco… gegen deine Briefe habe ich nichts.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, mehr traute sie sich nicht. Dann lief sie aus dem Wald und zur Hauptstraße.

Draco fasste sich an die Wange und lächelte. Mehr hätte er sich auch nicht getraut. Nicht mehr als einen Kuss auf die Wange, denn wenn er ganz ehrlich war, dann hatte richtige Angst, sie auch nur ein kleines bisschen falsch zu berühren. Aber auch nur, wenn er ehrlich zu sich selbst war, und das war er in dem Moment nur für den Hauch einer Sekunde.
 

~
 

„Und dann? Jetzt erzähl doch endlich!“, forderte Catrina.

Hermine und sie waren die einzigen, die noch nicht beim Abendessen waren. Der ganze Gryffindorturm war leer.

„Dann hatte ich irgendwie Angst, dass alles vorbei sein könnte, wenn wir aus diesem Wald gehen, aber er hat mir versichert, dass er es ernst meint und bei mir bleibt. Nunja, wir haben uns umarmt. Ziemlich lange, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke. Schließlich habe ich mich von seiner Umarmung gelöst, ihm einen Kuss auf die Wange gegeben und bin gegangen. Okay, ich gebe es zu, ich bin aus dem Wald rausgerannt“, erzählte Hermine hastig. Sie war gerade erst aus Hogsmead zurückgekehrt. Catrina hatte die ganze Zeit auf sie gewartet. Nun hatte sie sich grob erzählen lassen, was an Hermines Date passiert war. Ihre Haare waren total nass, weil es angefangen hatte zu regnen, aber Hermine strahlte übers ganze Gesicht.

„Nur auf die Wange? Ziemlich zurückhaltend, was?“, neckte Catrina ihre Freundin. Diese boxte ihr in die Seite und föhnte sich ihre Haare mit dem Zauberstab.

„Lass uns was essen. Ich hab’ Hunger“, gab sie zurück. Sie und Catrina gingen in die Große Halle. Keine Sekunde zu spät, denn kaum hatten sie sich neben Harry und Ron gesetzt, da wurde das Essen auch schon eröffnet und alle begannen zu essen.

„Wo seid ihr solange gewesen?“, fragte Harry mit vollem Mund.

„Im Turm“, antwortete Hermine knapp.

„Wir haben euch gar nicht gesehen“, fügte Ron vorwurfsvoll hinzu.

„Wir waren ja auch im Schlafsaal der Mädchen, Ronald Weasley!“, konterte Catrina.

Ron hob abwehrend die Hände, in denen er Messer und Gabel hielt. „Ich meinte doch nur!“

Catrina rollte mit den Augen und aß weiter. Sie sehnte sich nach dem Malfoy Manor. Nach Narzissa und irgendwie auch nach Lucius. Aber was sie vor allem an Hogwarts verachtete war, dass sie sich nicht einfach so mit Blaise treffen konnte. Treffen waren nur begrenzt möglich. Auch Hermine würde das bald merken. Aber anders. Catrinas größter Halt waren Blaise und Draco. Bei Hermine war das anders. Sie hatte Ron, sie hatte Harry, ja und Catrina selbst natürlich. Sie war nicht so sehr auf Menschen aus dem Hause Slytherin angewiesen, wie Catrina. Die zwei der wenigen wichtigen Menschen ihres Lebens saßen am Slytherintisch und unterhielten sich, während sie aßen. Catrina war mehr oder weniger auf sich allein gestellt – zumindest in Gryffindor.

„Cat? Alles okay? Du wirkst so nachdenklich?!“, fragte Hermine.

„Hä? Ja, klar. Alles in Ordnung, keine Sorge“, sagte Catrina hastig. Sie dachte mal wieder zu viel. Das war schon immer ein Problem gewesen. Andauernd hatte sie angefangen, über etwas nachzudenken, was ihr grad in den Sinn kam, wenn sie sich umsah und ihre Umgebung musterte. Dann vergaß sie alles und konzentrierte sich nur auf das Denken und auf nichts anderes mehr. Das hatte ihr schon so manche Probleme beschert. Nun gewöhnte sie es sich schon wieder an. Aber hatte sie nicht allen Grund zum Nachdenken? Sie dachte darüber nach, wer ihre wichtigsten Menschen waren, sie verglich sich selbst ein wenig mit Hermine, dabei musste sie sich eher darüber Gedanken machen, was sie wegen dem Auftrag machen sollte. Vorhin, als sie wieder im Schlafsaal war nachdem sie einen tollen Nachmittag in Hogsmead hatte, da hatte sie eine Eule von Lucius bekommen, dass der Dunkle Lord auf einen Bericht wartete. Sie musste sich überlegen, was sie schrieb. Sie hatte sich dazu entschieden, schriftliche Berichte einzureichen, denn so konnte nicht einmal der Lord nachweisen, ob sie log oder nicht. Das würde sich als vorteilhaft einstufen lassen, wenn sie sich überlegen musste, ob sie den Auftrag hinschmeißen würde. Aber wenn sie das täte, dann müsste sie fliehen, das wusste sie. Und das nicht allein. Sie müsste Blaise mitnehmen. Ihn würde man sofort befragen, wenn es um sie ging, schließlich waren sie zusammen. Sie würde ihn mit einem Abbruch des Auftrages in große Schwierigkeiten bringen. Aber sie wusste auch, dass er hinter ihr stand und dass er sie unterstützte. Außerdem wäre Draco dann auch nicht gerade unbeteiligt an der Sache. Er und Severus waren als ihre Ansprechpartner eingestuft worden. Severus würde es schaffen, sich aus der Affäre zu ziehen, doch Draco würde es schwerer haben. Im Falle einer Flucht müsste Catrina auch Draco dazu überreden, zu fliehen. Es wäre sonst zu gefährlich für ihn und sie wollte nicht, dass ihm etwas geschehen würde. Außerdem wäre da auch noch Hermine. Hermine war eine so reine Persönlichkeit, der sie es nicht antun konnte, sie zu der Schattenseite zu bringen. Das brachte sie nicht übers Herz. Wenn Catrina also abbrechen würde, dann würde der Dunkle Lord persönlich kommen, um Hermine auf seine Seite zu ziehen. Das heißt, dass auch Hermine in extrem großer Gefahr wäre. Aber würde es anders sein, wenn Catrina den Auftrag ausführte? Sie wusste doch ganz genau, dass Hermine sich wehren würde und das war auch nicht wirklich gesund für sie, denn dann kämen Flüche wie der Cruciatus, um Hermine auf die dunkle Seite zu bringen. Das wäre auch nicht wirklich das, was Catrina wollte. Egal, wie sie sich also entscheiden würde, es würde alles mit Opfern zutun haben. Die erste Möglichkeit, also abzubrechen, würde eine Flucht zur Folge haben, die auch nicht ganz Gefahrenfrei ablaufen würde. Würde Catrina sich dazu entscheiden, Hermine auszuliefern, dann würde es Hermine allein schlecht gehen und sie würde Catrina für immer hassen. Was sollte sie nur tun? Sie hatte keine Ahnung. Wenn sie doch nur mit Draco oder mit Blaise darüber reden könnte.

Diesen inneren Konflikt mit sich selbst führte Catrina viele Wochen lang. Immer wieder wog sie ab, welche Möglichkeit größeres Unheil bringen würde, und immer wieder kam sie zu anderen Lösungen. Sie drehte sich mit ihren Gedankengängen im Kreis. Natürlich ließ sie es sich nicht anmerken. Von niemandem. Es war ein Problem, das sie zunächst allein lösen musste. Erst Blaise machte ihr eines Abends in einem der leeren Kerker klar, dass sie sich bei der ersten Möglichkeit zuerst Hermine offenbaren müsste. Dass es so oder so rauskäme, dass Catrina eigentlich für den Lord arbeiten sollte. Er führte ihr vor Augen, dass sie zumindest Draco, Hermine und ihn selbst einweihen sollte, wenn sie sich für den Abbruch entschied. Denn dann wären sie schließlich alle dran.

„Blaise?“, unterbrach sie ihn dann.

„Ja?“

„Wirst du wirklich zu mir stehen, wenn ich abbrechen sollte? Wirst du wirklich mitkommen?“, fragte sie voller Angst. Sie zitterte. Ja, sie hatte Angst. Wahnsinnige Angst. Angst vor allem, Angst vor dem Dunklen Lord, Angst vor seiner Reaktion. Angst vor Hermines Reaktion, wenn sie die Wahrheit erfahren würde.

„Ja. Auf jeden Fall. Ich lass dich doch nicht im Stich. Sehe ich etwa aus wie ein billiger Casanova?“, stellte er die Gegenfrage.

Catrina lachte. „Nein.“ Sie nahm ihn in die Arme und er küsste sie auf die Stirn.

„Blaise?“, begann sie wieder.

„Hm?“, machte er nur.

„Ich habe Angst. Richtige Angst“, gab sie zu.

„Ich weiß. Die habe ich auch, wenn ich daran denke, dass wir vielleicht abhauen“, nuschelte er in ihr Haar.

„Ich will weg aus diesem verdammten Schloss“, fügte sie hinzu.

Blaise fasste sie an den Schultern und sah ihr direkt in die Augen. „Hey, es ist doch nicht mehr lange. Nur noch ein paar Tage, dann beginnt die Osterpause. Dann kannst du fürs Erste bei Potter“ (Catrina hörte den bitteren Ton, der bei dem Namen zu hören war) „entspannen und da erstmal ein klein wenig Urlaub machen. Ist doch schon einmal etwas, oder nicht?!“

„Du hast Recht. Ich mache erstmal Ferien und dann muss ich so langsam mal mit der Sprache rausrücken. Zumindest gegenüber Hermine. Ich denke, ich sollte so allmählich mal ehrlich zu ihr sein“, beschloss Catrina. Sie atmete tief durch. Das würde hart werden, aber zumindest hatte sie jemanden, der hinter ihr stand.

Nämlich Blaise…
 

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Huff, mal wieder ein neues Kapitel. So ganz zufrieden bin ich damit nicht, aber irgendwie muss es ja weitergehen ^^“

Ich hab lange dran gesessen, aber egal._.;

Das nächste Kapitel ist auch schon fertig und wird demnächst hochgeladen (voraussichtlicher Name: Das Mädchen vor dem Tor).

Bis denne

Kia

Das Mädchen vor dem Tor

Kapitel 23 – Das Mädchen vor dem Tor
 

Doch aus dem, was Catrina und Blaise dort unten in dem Kerker geplant hatten, würde nichts werden…
 

Als hätte sie nicht schon genug Sorgen, quälte Catrina auch noch die Frage nach ihrer Eule. Salvi war noch immer verschwunden. Vier Wochen war sie nun schon fort, ohne dass sie jemand gesehen hatte. Catrina machte sich große Sorgen um das Tier. Salvi war ein Geschenk ihrer Freundin Marion gewesen. Das Tier bedeutete ihr so viel. Normalerweise war Salvi nie so lange fort. Nie.

„Sie taucht schon wieder auf“, wiederholte Hermine immer und immer wieder, wenn sie mit Catrina in die Eulerei ging, um nachzusehen, ob Salvi vielleicht dort aufgetaucht war. Doch nie war die Eule dort.

Catrina hatte sogar schon Narzissa geschrieben, in der Hoffnung, dass Salvi vielleicht im Malfoy Manor aufgetaucht war, doch auch von dort erhielt sie nur die Antwort, dass sie nicht da sei, Salvi aber sicher bald wieder auftauchen würde.

Catrina wurde zusehends unruhig. Was, wenn sie unterwegs angegriffen wurde? Was, wenn Salvi irgendwo tot am Boden lag? Sie hatte Angst um ihre Eule, ja, und das gab sie auch gerne zu.

Hermine versuchte sie abzulenken, indem sie sich eine Kamera besorgte und vorschlug, ein paar Fotos zu machen, so wie bei einem Muggel-Model-Fotoshooting. Catrina machte mit. Es lenkte sie wirklich etwas ab. Hermine hatte sich einige fetzige Klamotten zusammengesucht, die sie und Catrina trugen, und in denen sie sich abwechselnd fotografierten. Für einen Moment vergaß Catrina sogar Salvi. Aber eben nur für einen Moment.

Hermine verließ den Schlafsaal schließlich, um die Fotos von einem jüngeren Gryffindor entwickeln zu lassen. Kaum war sie weg, da musste Catrina auch schon wieder grübeln. Aber nun war es nicht mehr nur allein die Sorge um ihre geliebte Salvi, nein, nun fühlte sie sich auch wieder elend wegen Hermine. Weil sie noch immer nicht wusste, ob sie Hermine ausliefern, oder zu retten versuchen sollte. Nur zwei Tage trennten sie von den Osterferien. Nur noch zwei…
 

Hermine und Catrina waren gerade auf dem Weg in die Große Halle, als Professor McGonagall und Professor Dumbledore nach draußen auf die Ländereien schnellten. Sie dachten sich nichts Großes dabei, in letzter Zeit sah man die beiden des Öfteren mal rauslaufen oder zusammen auf den Korridoren reden und diskutieren.

Gemeinsam setzten Catrina und Hermine sich an den Gryffindortisch, um zu Mittag zu essen.
 

Draußen am Tor von Hogwarts hockte ein junges Mädchen. Wie alt mochte sie sein? Dreizehn? Höchstens fünfzehn, aber nicht älter. Professor McGonagall hatte soeben eine Eule von der Wirtin Madam Rosmerta erhalten, die das Mädchen gesehen hatte und sofort die Professorin informierte. Diese hatte selbstverständlich dem Schulleiter Bericht erstattet und nun waren sie beide auf dem Weg zum Tor, um nach dem Mädchen zu sehen. Dumbledore öffnete das Tor. Rosmerta saß neben dem Mädchen, das sie bereits in eine Decke eingehüllt hatte.

„Rosmerta! Haben Sie schon mit dem Mädchen reden können?“, fragte Professor McGonagall.

Rosmerta schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht bei Bewusstsein und sie ist total kalt.“

„In den Kleidungsstücken ist das auch kein Wunder“, bemerkte Dumbledore, der das Mädchen vom Boden aufgehoben hatte und ihr bauchfreies Oberteil musterte. „Was sie wohl hier zu suchen hat?!“

„Wollen Sie das Mädchen etwa in en Krankenflügel bringen, Albus?“, fragte Professor McGonagall.

„Ja. Poppy wird sie schon aufpäppeln und dann kann die Dame uns mitteilen, was sie vor den Toren von Hogwarts wollte“, erklärte Dumbledore. Er trug das Mädchen hoch in den Krankensaal.
 

Madam Pomfrey war außer sich. „Noch ein paar Minuten länger und das Kind wäre gestorben!“, wiederholte sie immer wieder. Madam Pomfrey brauchte nicht lange, um das Mädchen zu wärmen und sie wieder zu Bewusstsein zu holen.

„He?“, machte sie.

„Miss? Darf ich Sie fragen, wer Sie sind?“, fragte Dumbledore behutsam.

„Hein?“, machte sie wieder. Sie schien die Sprache nicht zu verstehen.

„Albus, wenn ich was sagen dürfte? Sie scheint nicht von hier zu kommen. Eher aus Indien oder so was. Vielleicht sollten sie sich eine Schülerin oder einen Schüler suchen, der oder die Hindi spricht“, schlug Madam Pomfrey vor.

„Sie haben Recht, Poppy. Die Patil-Zwillinge haben indische Vorfahren, glaube ich. Ich werde sie fragen“, stimmte Dumbledore ihr zu. Er nickte dem Mädchen zu und ging.
 

Parvati und Padma standen in der Eingangshalle und redeten gerade miteinander über die baldigen Prüfungen, die kurz nach den Ferien beginnen würden, als der Schulleiter sie unterbrach.

„Ich störe Ihre Unterhaltung wirklich sehr ungern, aber ich hätte da eine Frage an Sie beide. Sprechen Sie Hindi?“, fragte er sie direkt.

Die Zwillinge waren mehr als überrascht. „Brocken. Weshalb fragen Sie, Professor?“, antwortete Parvati.

„Wir haben ein Mädchen vor den Toren von Hogwarts gefunden. Allem Anschein nach kommt sie aus Indien und spricht kein Englisch. Wir bräuchten also einen Übersetzer“, erklärte Dumbledore rasch.

„Warum fragen Sie nicht Miss Hungwer? Sie spricht noch immer Hindi“, schlug Padma vor.

„Miss Catrina Hungwer?“, versicherte sich der alte Mann.

„Genau die. Soweit ich weiß war sie vorher in Indien auf einer Schule, in der nur Hindi gesprochen wurde“, erzählte Parvati.

„Ich danke Ihnen“, meinte Dumbledore. Er ließ die Zwillinge wieder alleine und machte sich auf die Suche nach Catrina Hungwer.

Er fand sie schließlich in der Bibliothek. Leise räusperte er sich, sodass sie auf ihn aufmerksam wurde.

„Miss Hungwer, hätten Sie kurz einen Moment für mich?“, fragte er höflich.

„Natürlich, Professor“, sagte Catrina. Sie war überrascht, den Schulleiter in der Bibliothek zu sehen.

„Wenn Sie mich bitte begleiten würden“, bat Dumbledore höflich.

„Sicher“, stimmte sie zu. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Hatte der alte Mann etwa etwas herausgefunden, was er nicht hätte herausfinden sollen? Sie bekam es mit der Angst zu tun.

Als sie aus der Bibliothek waren, begann Dumbledore auch schon wieder zu reden. „Ich weiß nicht, ob Sie es schon gehört haben, Miss Hungwer, aber heute wurde vor den Toren von Hogwarts ein Mädchen bewusstlos aufgefunden. Sie war vollkommen unterkühlt, vermutlich weil sie nur sehr leicht bekleidet war.“ Catrina traute ihren Ohren nicht. Ein Mädchen, das leicht bekleidet vor den Toren von Hogwarts lag? Was hatte das zu bedeuten und was noch wichtiger war: was hatte sie damit zu tun? „Wir vermuten, “, fuhr Dumbledore fort. „dass es sich bei dem Mädchen um eine Ausländerin handelt. Vermutlich aus Indien. Sie spricht kein Englisch. Sie fragen sich sicherlich, was Sie damit zu tun haben. Nun, ich habe gehört, dass sie Hindi sprechen und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie für mich als Übersetzerin arbeiten würden, denn um ehrlich zu sein, ich würde gerne wissen, weshalb dieses Mädchen vor den Toren unserer Schule lag.“

Catrina machte große Augen. Ein indisches Mädchen in Hogwarts? Was konnte das zu bedeuten haben? Sie überlegte kurz. „Wenn Sie es wünschen, dann übersetze ich Ihnen gerne. Wo ist das Mädchen?“

„Im Krankenflügel“, antwortete Dumbledore lächelnd. Er führte Catrina in den Krankensaal.

Als Catrina sah, wer in dem einzigen benutzten Bett lag, wich sie geschockt zurück. Das konnte doch nicht sein. Das durfte nicht sein. Was wollte sie hier? Wieso war sie hier? Wegen ihr? Nein. Das durfte nicht wahr sein. Sie durfte nicht hier sein. Das war schlecht. Sehr schlecht.

„Catrina!“, rief ihr das Mädchen aufgeregt entgegen.

„Sie kennen sich“, stellte Dumbledore verblüfft fest.

„Anjali“, meinte Catrina trocken. Sie war es wirklich. Marions Schwester.
 

„Das müssen Sie mir näher erklären, Miss Hungwer“, forderte der noch immer verblüfft wirkende Dumbledore.

„Das ist Anjali. Sie.. sie kommt aus demselben Dorf in Indien, wie auch ich. Wir kennen uns, weil… weil Anjali die Halbschwester meiner verstorbenen Freundin Marion ist“, erklärte Catrina. Sie ließ Anjali nicht aus den Augen. Sie konnte einfach nicht verstehen, weshalb sie gekommen war.

Dumbledore war mehr als nur überrascht. „Und was möchte Anjali nun hier?“, fragte er.

Ohne auf Dumbledore im Geringsten zu achten, fragte Catrina Anjali dasselbe fast gleichzeitig auf Hindi.

„Was machst du hier?“

„Na, ich will dich nach Indien holen!“, antwortete Anjali, als läge es doch bereits klar auf der Hand.

„Warum?“

„Weil du dich nur vor deiner Verantwortung drücken willst, Catrina.“

Eine ganze Weile unterhielten sie sich so. Sie schienen Dumbledore bereits vergessen zu haben. Dieser verstand kein einziges Wort von dem, was die Mädchen sich erzählten, was Catrina noch von Nützen sein sollte. Nachdem sie und Anjali eine halbe Stunde lang teilweise auch laut diskutiert hatten, hielt Catrina inne. Diesen Moment nutzte Dumbledore, um auf sich aufmerksam zu machen.

„Miss Hungwer, könnten Sie mir vielleicht erklären, was diese Anjali denn nun hier möchte?!“, wollte er wissen.

„Ja, natürlich“, antwortete Catrina. Sie musste sich was ausdenken. Sie konnte Dumbledore schlecht auf die Nase binden, dass Anjali gekommen war, um Catrina sie wieder mit nach Indien zu nehmen! „Anjali ist hier, weil sie nicht wusste, wo ich war. Wissen Sie, seit dem Tod ihrer Schwester klammert sie sehr an mir. Offensichtlich muss ein Fehler bei ihrer Benachrichtigung verlaufen sein. Sie dachte wohl, ich sei hierher verschleppt worden“, erfand Catrina. Wieder einmal überraschte es sie selbst, wie einfach sie solche Dinge erfinden konnte. „Aber ich habe ihr alles in Ruhe erklärt und sie wird auch wieder zurück nach Indien gehen. Wenn Sie mir erlauben würden, Sie noch bis zu den Ferien hier zu lassen und sie dann mit zu mir und meiner Familie zu nehmen?“

Dumbledore nickte. „Selbstverständlich. Sie kann hier im Krankenflügel bleiben.“

„Danke“, sagte Catrina. Sie verließ den Krankenflügel kurz nach Dumbledore.

Das durfte alles nicht wahr sein. Anjali war gekommen, weil sie glaubte, dass Catrina nur zum Dunklen Lord gegangen war, um von Indien zu flüchten. Um vor ihr wegzulaufen. Anjali hatte Salvi abgefangen, als sie unterwegs war. Lange Zeit war Anjali schon in Hogsmeade gewesen und hatte die Schule beobachtet. Bei einer weiteren ihrer Umrundungen der Schule war sie schließlich zusammengebrochen, denn sie hatte lange nichts gegessen und nur den Schul-Sari an. Anjali wollte Catrina wieder nach Indien mitnehmen, um ihr dort in aller Ruhe die Schuld an Marions Tod zuzuweisen. Anjali warf alles um.

Wegen ihr musste sie Harry absagen, denn sie konnte Anjali auf keinen Fall alleine bei den Malfoys lassen. Das wäre zu gefährlich. Sie kannte nicht einmal ein Viertel der Todesser. Was wäre, wenn einer Hindi spräche und Anjali sonst etwas über Catrina erzählen würde? Das wäre katastrophal! Harry nahm es mit einem Schulterzucken hin und war dennoch sehr verständnisvoll für ihre Situation. Man könne es nachholen, hatte er behauptet. Aber dafür hatte Catrina keinen Kopf. Sie musste dafür sorgen, dass Anjali sicher wieder nach Indien kam. So schnell wie möglich…
 

Der letzte Tag vor der Abreise ging für Catrinas Geschmack zu langsam rum. Sie hatte Narzissa eingeweiht und diese wollte sich darum kümmern, dass man Anjali so schnell es ging zurück nach Indien brachte. Dazu musste Anjali allerdings zunächst mit Catrina zum Malfoy Manor kommen.

Da Madam Pomfrey es nicht für angebracht hielt, Anjali mit dem Zug fahren zu lassen, wurde ihr und Catrina die Erlaubnis erteilt, das Flohnetzwerk zu benutzen. Hierzu benutzten sie den Kamin im Gryffindorturm. Sie ließen sich bis zum Tropfenden Kessel bringen. Dort gingen sie zu der Damen-Toilette, wo Narzissa auf die beiden wartete und von dort aus mit ihnen apparieren würde.

„Ist das das Mädchen, das dich so in Panik versetzt?“, flüsterte Narzissa Catrina zu.

„Du kannst ruhig laut reden. Sie versteht kein Englisch“, meinte Catrina und machte keine Anstalten, die Stimme zu senken. Es regte sie zugegebenermaßen auf, dass sie nicht zu Harry konnte, um andere Dinge in ihren Kopf zu bekommen, aber es brachte nichts, dem hinterher zu trauern. Sie musste Anjali aus England fortschaffen. Am besten auf der Stelle, doch wie Narzissa ihr an diesem Abend erklärte, war es schwer, in ein anderes Land zu apparieren, selbst wenn diese benachbart waren. Deshalb könne man nicht einfach mit Anjali nach Indien apparieren. Sie mussten einen anderen Weg finden. Einen sehr schnellen Weg.

Ja, Catrina wollte Anjali loswerden. Die beiden waren fast schon verhasst. Nach Marions Tod schob Anjali die Schuld auf catrina. Sie behauptete, Marion sei nur wegen Catrina gestorben. Der Grund für dieses Denken war simpel. Am Tag von Marions Tod, nur kurz davor, hatten Marion und Catrina sich gestritten. Wegen einer Kleinigkeit. Marion hatte zwar behauptet, sie wolle darüber hinwegsehen, aber …. Alles endete in ihrem Tod…
 

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Dieses Kapitel ist das Kapitel, das ich am schnellsten geschrieben habe, glaube ich. ^^ .. Hat gar nicht mal so lange gedauert.

Ciao Kia

Die Frage der Schuld

Kapitel 24: Die Frage der Schuld
 

Catrina ging wütend und nervös zugleich auf das Zimmer zu, in dem Narzissa Anjali untergebracht hatte. Sie wollte es ein für alle Mal klären. Das, was damals passiert war. Am Tag von Marions Tod.

Behutsam klopfte Catrina an die Tür.

"Du kannst reinkommen!", rief Anjali (auf indisch, natürlich). Catrina trat ein. Anjali saß auf dem Bett und musterte den Baldachin darüber.

"Anjali, wir müssen reden", begann Catrina.

"Hast du also endlich eingesehen, dass nur du daran Schuld bist, dass Marion tot ist?", fragte Anjali provozierend. Ganz langsam stand sie auf und stellte sich Catrina gegenüber.

"Ich bin nicht Schuld", entgegnete Catrina. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen und schon gar nicht von Anjali. Vor Anjali würde sie nie zugeben, dass sie sich eigentlich selbst Vorwürfe machte. "Du weißt doch nur Bruchstücke von dem, was passiert ist, Anjali."

"Dann sag' mir alles", forderte Anjali aufgebracht.

Sie schwiegen. Alle beide. Nach einiger Zeit begann Catrina zu erzählen. Sie erinnerte sich an alles, so als wäre es erst gestern gewesen.
 

**~_Rückblick_~** {aus Catrinas Sicht}
 

Es war ein Montag gewesen. Damals. Du- Anjali - Marion und ich waren zusammen mit meiner Mutter bei meiner Großmutter zu Besuch in den Ferien. In England. Ganz in der Nähe des Malfoy Manors, was ich natürlich damals nicht wusste.

Es war sonnig gewesen, an diesem Tag. Damals. Nichts schien auf das zu deuten, was bald geschehen würde.

Wie jeden Morgen in diesen Ferien schliefen Marion und ich lange. Erst zum Mittagessen standen wir auf. Gemeinsam wollten wir uns einen schönen Nachmittag im Garten machen. Gerade Marion brauchte erholsame Ferien, denn kurz bevor sie in den Urlaub gefahren war, hatte eine Tussi namens Parona aus Indien, die sie ganz und gar nicht leiden konnte, irgendwie herausgefunden, dass sie auf einen Jungen stand, der sie eigentlich überhaupt nicht leiden konnte. Wie sie das herausgefunden hatte, das wusste Marion nicht. Noch nicht.
 

**~_Rückblick stoppt_~**
 

"So viel weiß ich doch, Catrina. Ich will wissen, weshalb Marion so aufgewühlt war, als sie von der Terasse kam, auf der sie mit dir war!", beharrte Anjali.

"Dann lass mich weitererzählen. Wenn du mich unterbrichst, dann zieht sich die Geschichte noch länger hin und deine Abreise ebenfalls", meinte Catrina leicht angenervt. Sie war eh schon sehr sentimental, wenn sie an diese Sache dachte, da musste Anjali nicht unbedingt dazwischenreden.

"Abreise? Meine? Nein, unsere vielleicht. Du kommst mit", bestimmte Anjali.

"Du gehörst nicht zu meiner Familie, hast also auch nicht das Recht, zu bestimmen, wo ich mich aufhalte", konterte Catrina. Was bildete sich dieses kleine Monster überhaupt ein? Nach Marions Tod hatte Catrina die Kleine in Schutz genommen, hatte sie getröstet und gedacht, dass wenigstens Marions Schwester ihr noch geblieben war, aber da hatte sie sich getäuscht. Es brauchte nicht lange, bis Anjali sich eingeredet hatte, dass Catrina Unglück über die Famiile gebracht habe und Schuld an Marions Tod sei. Seit dem hasste sie Catrina.

"Du sollst dich dem stellen, was du getan hast!", verlangte Anjali sauer.

"Lass mich reden. Dann kannst du denken, was du willst, aber lass mich erzählen, was an diesem verdammten Tag geschehen ist!", sagte Catrina aufgebracht. Schnell beeilte sie sich, weiterzuerzählen.
 

**~_Rückblick_~** {aus Catrinas Sicht}
 

Wir saßen zusammen auf der Terasse. Wir genossen die Sonne in vollen Zügen, auch wenn wir es eigentlich nicht nötig hatten, uns zu sonnen. Das Eis, das jeder von uns in der Hand hielt, schmolz schneller als wir es essen konnten. Nach einigen Stunden kam Marion wieder auf diese Tussi zu sprechen. Ich mochte dieses Thema nicht, weil ich dann immer Gewissensbisse bekam. Ich bekomme sie heute noch, wenn ich daran denke, aber das gehört gerade nicht zur Geschichte. Jedenfalls fragte Marion mich, ob ich nicht vielleicht einen Verdacht hätte, wer es gewesen sein könnte.

Ich... Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte und war sehr unsicher. Marion kannte mich und durchschaute es natürlich sofort. Sie bemerkte, dass ich etwas wusste, dass ich ihr etwas verschwieg. Sie drängte mich, ihr zu sagen, was ich wusste. Ich war den Tränen nahe. Damals.

'Ich wollte das nicht. Ich war nur so wütend, weil du mich versetzt hattest, wegen diesem Kerl aus der Bar, mit dem du dich ablenken wolltest. Da war dann Parona und sie hat mich getröstet und gefragt was los war. Und irgendwie habe ich mich dann verplattert. Es tut mir Leid'

Das waren die Worte, die ich Marion gesagt hatte. Ich weiß es noch ganz genau. Ich hatte richtige Angst vor ihrer Reaktion. Obwohl es warm war, wurde mir extrem kalt. Marion sprach leise, als sie mir antwortete. Sie klang nicht wütend oder so. Nur enttäuscht. Wir redeten lange. Bis wir beide zu dem Schluss kamen, dass wir nicht mehr darüber reden sollten.

Ich entschuldigte mich noch hundert Mal bei ihr. Irgendwann stand Marion schließlich auf und ging ins Badezimmer. Sie zog sich rasch um.

Dann kamst wohl du und musst sie getroffen haben.

Jedenfalls haben wir uns danach diesen Film angesehen, Devdas. Du wolltest ihn nicht sehen und bist lieber mit meiner Mutter einkaufen gefahren, nich wahr, Anjali? Dich nervte es, dass Marion und ich den Film auswendig kannten und wir ihn uns trotzdem andauernd ansahen. Auch dieses Mal heulten wir wie auf Kommando und redeten alles mit und sangen und tanzten zu den Liedern im Film. Als der Film endete gingen wir beide ins Badezimmer, um uns die Tränen abzuwischen.

Marion wollte schließlich eine Zigarette haben. Aber ihre Schachtel war leer. Sie war doch die einzige, die rauchte, deshalb konnte sie sich schlecht bei wem anders eine leihen. Darum fragte sie meine Großmutter nach den Autoschlüsseln. Oma gab sie ihr und Marion fuhr los.

Ich habe nicht bemerkt, dass sie durcheinander war oder so etwas. Vielleicht hätte ich es mir denken müssen. Aber sie sagte, es sei in Ordnung und sie sei mir nicht böse. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es ihr vielleicht mehr wehgetan hatte, als sie zugab.

Fakt ist, dass eine Stunde nach ihrer Abfahrt - da waren Mama und du schon wieder im Haus, Anjali - die Polizei klingelte.

Sie berichtete, was geschehen war. Ich war geschockt. Die Polizisten baten mich, Marion zu identifizieren. Mama schleppte mich mit und wir fuhren zu dem Krankenhaus, in dem Marions Leiche lag. Als ich sie sah, brach alles zusammen. Sie lag einfach so da. Feuchte Tränen hingen noch an ihren Wimpern. Ich sackte auf den Boden und heulte. Genauso wie du, als ich es dir sagte, Anjali.
 

**~_Rückblick endet_~**
 

"...jetzt kennst du die ganze Geschichte", schloss Catrina leise. Tränen bahnten sich den Weg ihre Wange hinunter. Sie wischte sie sich unauffällig vom Gesicht.

"Siehst du. Du hast es grad' eben selbst gesagt. Du bist schuldig! Weil du Marions Geheimnis weitererzählt hast!", schimpfte Anjali.

Catrina schwieg. Was sollte sie auch sagen? Sie fand doch selbst, dass sie Schuld hatte. Aber nicht nur sie allein.

"Du bist scheußlich, Catrina. Und du bist abgehauen, weil du es nicht ertragen konntest, dass ich in der ganzen Schule die Wahrheit verbreitet habe! Marion hat diesen Unfall nur gehabt, weil du sie durcheinander gebracht hast!", warf Anjali ihr vor.

"Das war nicht nur ich! Wer hat ihr andauernd gezeigt, wer der Boss in der Familie ist? Du, Anjali. Weil ihr nicht denselben Vater habt. Immer wieder hast du Marion zu verstehen gegeben, dass dein Vater nicht ihr Vater war. Du hast dieses 'Vorrecht', wie du es genannt hast, schonungslos ausgenutzt. Ohne Rücksicht auf Verluste!", wütend haute Catrina gegen den Sessel, der in der Nähe stand. Ihre Hand schmerzte nun. Dies trieb ihr noch mehr Tränen ins Gesicht.

"Es war mein Recht, ihr dies zu verstehen zu geben. Aber du hast sie umgebracht! Lass mich jetzt! Verschwinde!", schrie Anjali.

Catrina ließ es sich nicht zwei Mal sagen. Kaum war sie gegangen und die Tür hinter ihr zugefallen rutschte sie an der Seite die Wand hinunter und begann zu weinen.

Warum strafte sie das Schicksal so? Was hatte sie denn falsch gemacht?

Nach einer halben Ewigkeit, so kam es ihr vor, stand sie auf und ging zum nächsten Badezimmer, das sie finden konnte. Dort wischte sie sich die Tränenspuren vom Gesicht. Anjali schaffte sie. Sie musste fort.
 

Catrina machte sich auf den Weg zu Narzissa. Diese fand sie in der Bibliothek.

"Oh, hallo, Catrina. Du siehst traurig aus. Ist was passiert?", fragte Narzissa besorgt.

"Alles in Ordnung", log Catrina. Sie setzte sich hin. Narzissa tat es ihr gleich. "Narzissa, ich möchte, dass Anjali schnell von hier weggebracht wird. Ich will sie nicht hier haben. Sie würfelt nur alles durcheinander..." Catrina schwieg kurz. "Außerdem... ich denke, lange wird sie nicht freiwillig bleiben. Denkst du, du könntest irgendwie dafür sorgen, dass sie in dem Zimmer bleibt?"

Narzissa nickte. "Das ist simpel. Wenn du es möchtest. Aber ich verstehe es nicht ganz. Weshalb willst du das Mädchen unbedingt loswerden?"

"Das hat seine Gründe. Tut mir Leid, Narzissa. Ich mag nicht darüber reden." Catrina seufzte. "Ich bin müde. Ich glaube, ich lege mich ins Bett."

Narzissa schaute nur noch besorgter. "Nun gut. Ruh' dich aus. Ich sorge inzwischen dafür, dass das Mädchen da bleibt, wo es gut aufgehoben ist."

Dankend nickte Catrina und ging dann auf ihr Zimmer.

Sie konnte nicht mehr. Sie war müde und es ging ihr schlecht. Allein der Gedanke an Anjali brachte ein übles Gefühl in ihrer Magengegend zu Stande.

Sie musste fort. Dringend fort...
 

*************************
 

Jaa~.. Ein neues Kapitel xD~

Ich weiß, irgendwie wiederholen sich die Schlussätze im Moment etwas. Anders habe ich's aber nicht auf die Reihe bekommen, das Ganze zu beenden.

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.

Kia

Ankunft bei den Dursleys

Kapitel 25 – Ankunft bei den Dursleys
 

Am Tag nach dem Gespräch mit Anjali ging es Catrina nicht sonderlich gut. Sie setzte sich in der Küche am Tisch in eine Ecke und schwieg. In ihrem Kopf dröhnte es.

Narzissa schaute sie nervös an. „Catrina? Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt.

„Geht schon“, sagte Catrina leise. Sie aß weiter, ohne aufzusehen.

„Da ist ein Brief für dich“, fuhr Narzissa fort. Sie gab Catrina den Brief, die ihn annahm und sofort öffnete. Er war von Harry.
 

Hallo, Catrina.

Ich hoffe, es geht dir gut.

Ich will mich ja nicht beschweren, aber mir geht’s beschissen, weil die Dursleys mich persönlich dafür verantwortlich machen, dass du nicht da bist.

Nun gut, ich werd’s überleben. Ich wünsche dir und deiner Familie ein frohes Osterfest.

Bis dann

Harry
 

Catrina stöhnte auf. Auch das noch. Sie wollte nicht, dass Harry elende Ferien bekam, nur wegen ihr.

„Was ist?“; fragte Draco, der soeben in die Küche kam und sich mit Genuss ein Brötchen schmierte. „Ich hab Hunger…“, murmelte er.

„Die Muggel machen Harry die Hölle heiß, weil ich nicht gekommen bin“, antwortete Catrina.

„Da kann er doch nichts für, oder?“, warf Narzissa ein.

„Eigentlich nicht. Schließlich habe ich abgesagt und nicht Harry mir verboten, zu kommen!“, meinte Catrina. Sie überlegte gerade, was sie machen sollte.

Natürlich wäre es wunderbar, wenn sie zu den Muggeln und zu Harry konnte, nur war da immer noch Anjali, auf die sie auf jeden Fall achten sollte. Sie konnte nicht einfach weg. Oder?

„Und was machst du nun?“, hakte Draco nach.

„Keine Ahnung. Es wäre besser, wenn ich hinfahren würde, aber die Umstände hier lassen das nicht zu“, begann Catrina.

„Du meinst wegen Anjali? Das wäre doch nicht so schlimm. Sie bleibt in dem Gästezimmer. Solange der Zauber darüber gelegt ist, kann sie nicht raus. Außerdem kann sie das Haus nur mit Lucius’ Erlaubnis verlassen. Ein neuer Sicherheitszauber“, sagte Narzissa.

„Hä?“, kam es von Draco und Catrina gleichzeitig.

„Nachdem Catrina abgehauen ist, hielt Lucius es für besser, einen solchen Zauber zu benutzen“, meinte Narzissa schlicht. „Niemand kann das Haus verlassen, wenn Lucius es nicht will. Und nach oben kommt keiner der Anhänger des Dunklen Lords, da kannst du Gift drauf nehmen.“

Catrina verfiel ihn nachdenkliches Schweigen. Sollte sie es wagen? Sollte sie wirklich zu Harry fahren und Anjali alleine lassen? Verdient hätte sie es ja, wenn sie dort im Zimmer schmoren würde. Catrina wusste, dass Narzissas Schutzzauber halten würden, aber Zweifel hatte sie trotzdem. Was, wenn Anjali doch entkommen könnte oder irgendwie abhauen würde? Während sie nachdachte kam Blaise in die Küche und Draco erzählte ihm im Flüsterton, was geschehen war.

„Und? Fährst du?“, fragte er Catrina und riss sie so aus seinen Gedanken.

Sie zuckte zusammen. „Weiß ich auch noch nicht.“
 

Nach dem Frühstück setzte Catrina sich in den Strandkorb, der im Garten der Malfoys stand. Zum Nachdenken war dieser Ort absolut geeignet. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob sie fahren sollte. Nach einer halben Stunde gesellte sich Blaise zu ihr.

„Bist du zu einem Ergebnis gekommen?“, fragte er leise.

Catrina schüttelte stumm den Kopf. Blaise nahm sie in die Arme. „Na los, fahr schon“, flüsterte er ihr zu. „Du kannst eine andere Umgebung gebrauchen, glaub’ mir. Urlaub ist das, was du jetzt brauchst.“

Sie schaute ihn an. Kurz und knapp gab sie ihm einen Kuss. „Vielleicht hast du Recht“, murmelte sie.

„Ja, natürlich habe ich Recht. Ich hab’ immer Recht“, behauptete Blaise neckisch.

„Nun… Nicht immer, aber immer öfter“, gab Catrina zurück. Sie grinsten sich an und küssten sich wieder.

„Jetzt schreib’ Potter endlich, bevor ich’s mir anders überlege und dich hier behalte!“, sagte Blaise.

Catrina erhob sich. „Alles klar“, meinte sie, dann beugte sie sich zu ihm runter und flüsterte ihm ein „Ich liebe dich“ ins Ohr.

Er rief ihr ein „Ich dich auch“ hinterher und sah zu, wie Catrina im Haus verschwand.
 

In ihrem Zimmer überlegte Catrina, was sie Harry schreiben sollte. Sie war sich gar nicht mehr so sicher, ob sie überhaupt noch kommen durfte. Nach geschlagen zehn Minuten des Grübelns beschloss sie, einfach drauf los zu schreiben. Das Ergebnis fand sie recht gut.
 

Hallo, Harry.

Ja, mir geht es recht gut eigentlich.

Warum machen die Muggel dich dafür verantwortlich? Du kannst doch nichts dafür!

Wie auch immer, wenn sie es erlauben, dann wäre es möglich, dass ich vielleicht doch noch für ein paar Tage kommen könnte. Es hat sich ergeben, dass ich mich hier doch noch loseisen kann.

Schick mir einfach deine Antwort per Eule.

Bis dann

Catrina
 

Sie musste zugeben, es war ein sehr kurzer Brief, aber besser als ein stumpfes ‚Wann soll ich vorbeikommen?’ war es auf jeden Fall.

Draco besuchte Catrina kurz nachdem sie den Brief an Harry abgeschickt hatte.

„Hallo, Cat. Was machst du?“, sagte er als Begrüßung.

„Wäre nett, wenn du das nächste Mal anklopfst, bevor du reinkommst, Draci“, meinte sie angriffslustig.

„Alles klar, Catty“, gab Draco zurück.

„Catty?“, wiederholte Catrina ungläubig und sie fing an zu prusten. Das war der lächerlichste Spitzname, den sie je gehört hatte.

„Ist doch so“, murmelte Draco, bevor er laut sagte: „Du fährst also doch noch zu Potter?“

Catrina beruhigte sich langsam wieder. „Nunja… Wenn die Muggel erlauben, dann ja.“

„Ich habe gehört, wie Vater zu Mutter meinte, dass du aber dann nur ein paar Tage wegbleiben solltest“, fuhr Draco fort.

„Wer sagt, dass ich länger als ein paar Tage wegbleiben will?“, warf Catrina dazwischen.

„Keine Ahnung, ich dachte nur, dass du es wissen solltest“, meinte Draco achselzuckend.

„Danke, Draco.“ Catrina stellte sich ans Fenster. Es war sonniges Wetter.

„Hast du heute noch so?“, fragte Draco weiter.

„Keine Ahnung“, sagte Catrina wieder.

Draco schwieg ein paar Minuten, bevor er weiter Fragen stellte: „Tust du mir einen Gefallen?“

„Welchen?“

„Schreibst du meinen Geschichtsaufsatz?“, erläuterte er hoffnungsvoll.

„Klar“, meinte Catrina schlicht.

„Echt?“

„Ja doch. Lässt du mich jetzt in Ruhe mit deinen Fragen, Brüderchen?“, schloss Catrina das Gespräch. Sie hatte gerade keine Lust, mit Draco zu reden. Warum wusste sie selbst nicht.

„Alles was du willst, Schnecke“, sagte Draco.

„Lass das nicht Blaise hören“, mahnte Catrina.

„Den stört’s schon nicht“, meinte Draco und damit verließ er den Raum und überließ Catrina ihren Gedanke.
 

Noch am selben Abend erhielt Catrina eine Antwort von Harry. So schnell hätte sie damit nicht gerechnet.
 

’N Abend, Cat!

Also, klar kannst du kommen. Sag mir (bzw. „uns“) einfach, wann du kommst, wo du hinkommst und wann „wir“ dich abholen sollen und dann läuft das! Sag einfach Bescheid.

Harry.
 

P.S.: Du hast mir mit diesem Brief das Leben gerettet. Ich dachte schon, ich müsste Ostern in meinem Zimmer verbringen!
 

Zuerst lachte Catrina laut auf. Dann beschloss sie, mit Lucius darüber zu reden, wann sie zu den Muggeln gehen könnte.

Sie fand ihn in der Bibliothek, wo er gerade am Kamin ein Buch las. Als sie näher kam, blickte er auf.

„Catrina, Liebes. Was gibt es denn?“, fragte er vorsichtig.

Sie setzte sich neben ihn. „Wann kann ich zu den Muggeln?“

Lucius zog eine Augenbraue hoch. „Da willst du noch immer hin?“ An ihrer Miene erkannte er, dass sie diesen Kommentar für überflüssig hielt. „Nun, theoretisch kannst du dort hin, wann immer du willst. Praktisch hängt es vom Fahrplan dieser… Schüge?... ab.“

„Das nennt man Züge. Du meinst also, ich kann gehen, wann ich will? Gut. Dann fahre ich gleich Morgen. Narzissa will sich solange um Anjali kümmern“, sagte Catrina. Sie stand auf und wollte gehen, als ihr noch etwas einfiel. „Ach, Lucius. Erlaube Anjali bloß nicht, das Haus zu verlassen. Aber mir kannst du die Erlaubnis geben, Morgen früh das Haus zu verlassen. Sonst stört mich dein Schutzzauber nur“
 

Catrina schrieb Harry also, dass sie am nächsten Morgen losfahren würde. Der besagte Morgen begann für sie also schon sehr früh.

Blaise, der sich mit Lucius abgesprochen hatte, sollte sie zum Bahnhof bringen. Selbstverständlich stand Draco auch auf der Matte, um seine kleine Schwester zu verabschieden. Während Blaise Catrinas Koffer trug, schlenderte Catrina neben ihm her.

„Für diesen Aufwand verlange ich mindestens drei Küsse, das ist dir klar, nicht wahr?“, forderte Blaise auf halbem Weg zum Bahnhof.

„Natürlich. So viele, wie du willst, Blaise“, stimmte Catrina ihm zu. „Aber du hast gesagt, dass du den Koffer nehmen willst.“

Blaise grummelte etwas Unverständliches und schlurfte weiter neben Catrina her.

Am Bahnhof stellte er den Koffer ab. Wie froh er war, den los zu sein! Während Catrina ihre Fahrkarte nach London kaufte, wartete er an einem Bahngleis.

„Blaise, du stehst genau richtig. Genau von hier fährt mein Zug in fünf Minuten“, stellte sie amüsiert fest.

„Fünf Minuten?“, wiederholte Blaise und zog sie dabei in seine Arme.

„Genau“, bestätigte Catrina.

Die fünf Minuten, in denen sie sich verabschieden konnten, verflogen wie eine einzige. Der Zug fuhr ein und Blaise hievte den Koffer in den Zug.

„Danke, mein Held“, meinte Catrina. Er grinste nur und gab ihr einen letzten Kuss.

„Vergiss nicht, mir zu schreiben“, mahnte er noch einmal, bevor die Zugtüren sich schlossen und der Zug losfuhr.

Die Fahrtzeit verbrachte Catrina damit, sich zu überlegen, wie sie unauffällig Briefe an Blaise oder Draco schreiben sollte. Sicher würde es Harry auffallen, wenn sie in einem Brief mit ‚Hallo, Draco!’ oder so etwas anfangen würde. Irgendwann wurde sie aber zu müde und schlief ein wenig.

Am Bahnhof in London erwarteten die Dursleys und Harry sie schon. Harry winkte ihr fröhlich zu und die Dursleys hatten auch ein Lächeln im Gesicht.

„Hier, Catrina“, rief Harry ihr zu.

Catrina ging auf Harry zu und umarmte ihn zur Begrüßung. Dann grüßte sie die Dursleys freundlich und schüttelte die Hände von Mr und Mrs Dursley.

„Guten Tag, Catrina. Schöne Fahrt gehabt?“, fragte Mrs Dursley, während Mr Dursley Catrinas Koffer nahm und ihn Richtung Ausgang schleppte.

„Ja, danke, Mrs Dursley, und vielen Dank für die Einladung“, antwortete Catrina höflich.

„Ach, bitte. Ich bin Petunia“, erwiderte Mrs Dursley. Hinter ihr konnte Catrina Harry laut schnauben hören.

„Ähm… okay“, sagte Catrina verlegen. Mrs Dursley hatte ein Lächeln aufgesetzt, das nicht glücklich sondern eher gut einstudiert aussah.

„Mum, Dad ist schon beim Auto. Wir sollten ihm folgen“, meldete sich Dudley Dursley zu Wort. Er schien seit seiner letzten, kurzen Begegnung mit Catrina noch etwas dicker geworden zu sein. „Hi. Ich bin Dudley“, fügte er strahlend an Catrina gewand hinzu.

„Hallo, Dudley“, sagte Catrina mechanisch.

„Wie Recht du hast, Dudders. Catrina, wenn du uns folgen würdest?“, stimmte Mrs Dursley ihrem Sohn zu, der nun breit grinsend schon zum Ausgang vorwatschelte. Harry verdrehte die Augen, als Catrina in seine Richtung sah. Mrs Dursley folgte ihrem Sohn und Harry und Catrina folgten wiederum ihr. Leise flüsterte er ihr zu: „Ja, die sind etwas merkwürdig.“

Überrascht schaute sie ihn an. „Woher wusstest du, dass ich mir gedacht habe, dass die merkwürdig drauf sind?“

Harry begann zu grinsen. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen.“

„Oh“, machte Catrina nur. Sie kamen am Ausgang an. Mrs Dursley lotste sie und Harry zum neuen Wagen von Mr Dursley. Dieser schaute Catrina so an, als erwarte er ihr Urteil über das Auto. Verunsichert kommentierte sie es mit einem „Schickes Auto, Mr Dursley.“

Mr Dursley schien äußerst zufrieden und er öffnete die Autotüren nachdem er Catrina einen Dank für den netten Kommentar ausgesprochen hatte.

Im Auto saß Catrina neben Harry, der sich leise mit ihr über die Hausaufgaben unterhielt. Mrs Dursley schürzte die Lippen angesichts der geflüsterten Worte über Magie, sagte aber nichts.

Im Ligusterweg angekommen hielt Mr Dursley dem Gast die Tür des Wagens auf. Catrina stieg aus und bedankte sich höflich. Mrs Dursley öffnete die Haustür und ließ Catrina ein. Im Haus selbst nahm Dudley ihr ihre Jacke ab, die sie vorher nur um den Arm hängen hatte.

„Dudley wird dir dein Zimmer zeigen“, sagte Mrs Dursley, die wieder dieses einstudierte Lächeln im Gesicht trug. Catrina nickte und folgte Dudley, der sich die Treppen hochquälte und Catrina anwies, ihm zu folgen. Sie tat wie ihr geheißen und Dudley führte sie in ein kleines Schlafzimmer.

„Das ist dann mal dein Zimmer“, sagte Dudley.

„Danke, Dudley“, meinte Catrina schlicht.

„Unten gibt’s gleich Tee. Komm dann gleich runter, wenn du dich umgesehen hast“, fuhr Dudley fort.

„Alles klar, mach ich“, murmelte Catrina.

Breit lächelnd watschelte Dudley wieder aus dem Zimmer. Wenig später erschien Harry im Zimmer. „Ich hoffe, dir gefällt MEIN Zimmer“, meinte er beiläufig.

„Deins? Aber ich dachte… Dudley sagte… ich solle hier schlafen?!“, sagte Catrina leicht verwirrt.

„Nun, ich musste es für dich räumen“, antwortete Harry schlicht.

„Und wo schläfst du jetzt?“, fragte Catrina schockiert. Damit hätte sie nicht gerechnet.

Harry nuschelte etwas, das nach ‚Sofa’ klang. Dann schüttelte er kurz den Kopf und schob ihren Koffer rein, der bis kurz zuvor noch hinter ihm gestanden hatte. „Du hast noch Zeit, um deine Sachen auszupacken. Der Schrank ist hübsch aufgeräumt. Hätte nicht gedacht, dass ich beim Aufräumen so viel Müll finden würde, ehrlich mal. Naja. Wir sehen uns dann gleich beim Tee.“ Damit ließ er Catrina allein und schloss dir Tür beim Hinausgehen hinter sich.

Kaum war er draußen, da ließ Catrina sich schon aufs Bett fallen. Dann war sie jetzt also da. Irgendwie machte sie sich schon Sorgen um Anjali, obwohl sie es gar nicht verdient hatte, dass man sich um sie sorgte. Trotzig setzte Catrina sich wieder auf. Narzissa würde schon klar kommen. Sie war eine wundervolle Frau und eine gute Hexe noch dazu, nach dem, was Draco ihr erzählt hatte.

Schnell packte sie ihren Koffer aus.

Dabei beschloss sie, sich erst einmal keine Sorgen um Anjali zu machen. Das war ein Problem, dem sie sich lieber vor Ort widmen wollte. Mit diesem Gedanken verließ sie schließlich das Zimmer und ging runter zu den Dursleys und Harry, die bereits im Wohnzimmer saßen und redeten.
 

*************************
 

Kapitel 25 Ende xD

Ich hatte eine totale Schreibblockade in der Mitte des Kapitels. Ich hoffe, man merkt’s nicht…

Nunja. Danke an die Kommichreiber (:

Viele liebe Grüße

_Kiara_

...erwischt?....

Kapitel 26 – Erwischt?
 

Lieber Draco & Blaise
 

Also, weil ich euch versprochen habe, dass ich euch darüber Bericht erstatte, was hier bei den Muggeln so abgeht, schreibe ich euch jetzt mal wieder einen Brief. Toll, was?!

Irgendwie sind diese Muggel, diese Dursleys, komische Leute. Harry hat immer behauptet, sie seien absolut scheußlich und unfreundlich zu sämtlichen Hexen und Zauberern, weil sie eben nicht normal sind. Aber irgendwie sind die … nett. Fast schon ZU nett, wenn ihr versteht, was ich meine.

Jedenfalls wollen sie, dass ich zu so einem Grillfest der Nachbarschaft mitkomme. Irgendwas an dem Tonfall des Herren des Hauses lässt mich glauben, dass ich besser hingehen sollte. Sonst killt der mich wohl noch. Es klang zumindest so. Nunja. Tu’ ich ihnen eben diesen Gefallen und tauche da auf.

Sagt mir bitte Bescheid, wenn irgendetwas mit Anjali ist oder sie Ärger macht! Danke.

Hab dich lieb, Draco.

Ich liebe dich, Blaise.

Catrina
 

Catrina saß allein in dem Raum, in dem sie bei den Dursleys schlief. Es war noch recht früh am Morgen. Sorgfältig faltete sie den Brief an Draco und Blaise und ließ ihn auf dem Schreibtisch liegen. Salvi war noch nicht von der Jagd zurückgekehrt. Catrina zog sich an und ging dann hinunter in die piekfeine Küche, in der Mrs Dursley bereits stand und Harry Anweisungen gab, wie er das Frühstück zu machen hatte.

„Pass doch auf! Die Tassen waren teuer!“, schimpfte sie, als Harry beinahe ein paar Tassen fallen ließ.

Harry grummelte bloß und stellte die Tassen auf einen Küchentisch, gerade als Mrs Dursley Catrina bemerkte. „Ah, Catrina! Schön, dass du schon da bist. Gleich gibt’s Frühstück. Du kannst dich hinsetzen oder helfen.“

Catrina beschloss sofort, Harry zu helfen, was Mrs Dursley nur mit einem kurzen Nicken kommentierte.
 

Als schließlich alle gefrühstückt hatten beschlossen Harry und Catrina, ein wenig spazieren zu gehen, sodass Harry Catrina seine Lieblingsplätze zeigen konnte.

Er führte sie zu einer alten Dame namens Mrs Figg, die die beiden mit Keksen beschenkte, nachdem Harry Mrs Figg geholfen hatte, ihre Einkäufe in ihre Wohnung zu tragen.

„Sei froh, dass du nicht da rein musstest“, meinte Harry, als er zusammen mit Catrina auf einer Schaukel eines Spielplatzes saß und Kekse aß.

„Ich sag ja gar nichts“, entgegnete Catrina belustigt. Sie musste einen Kicheranfall unterdrücken.

„Aber du denkst was!“, sagte Harry.

„Was hast du gegen meine Gedanken?“, fragte Catrina neckisch.

Harry lachte nur und begann, leicht vor und zurück zu schaukeln.

„Bist du hier öfter? Auf diesem Spielplatz?“, wollte Catrina wissen.

„Ja“, antwortete Harry. „Ziemlich oft. Vor allem in den Sommerferien. Meistens sitze ich hier, wenn Dudley mal wieder auf ‚Potter-Jagd’ ist.“

Catrina runzelte die Stirn. „Potter-Jagd?“

„Hm… Wenn er mal wieder die Lust verspürt, mich zu verprügeln, oder es zumindest zu versuchen“, erklärte Harry und sprach dabei mehr zum Boden als zu Catrina.

„Macht er das oft in den Ferien?“, hakte Catrina weiter nach.

„Ja, aber nur wenn seine Kumpels auch da sind. Sonst traut er es sich nicht, weil er ja fürchten muss, dass ich ihn verhexe.“ Harry hörte auf, hin und her zu schaukeln.

„Sag nicht, davor hat er panische Angst?!“ Das erstaunte Catrina.

„Doch, hat aber auch seine Gründe…“ Harry erzählte ihr die Geschichte von Dudley mit dem Schweineschwänzchen.

Es dauerte einige Minuten, bis Catrina, die ziemlich laut lachte, sich gefangen hatte. Sie prustete zwar auf dem Heimweg noch ab und an etwas, was Harry wiederum zum Lachen brachte.

„Na, ihr zwei habt ja gute Laune“, brummte mr Dursley, als Harry und Catrina am Nachmittag wieder im Hause Dursley eintrafen.

„Ja, haben wir“, sagte Harry nur.

„Das Grillfest beginnt um 18 Uhr. Ihr habt also noch eine halbe Stunde Zeit, um euch zurechtzumachen“, erklärte Mrs Dursley, die den Kopf aus der Küche gesteckt hatte, um Catrina und Harry im Blickfeld zu haben.

„Ist in Ordnung“, meinten Catrina und Harry synchron.

Catrina ging hoch, um sich umzuziehen. Ihr erster Blick, als sie im Zimmer ankam, fiel auf den leeren Käfig von Salvi. Catrina zwang sich, sich nichts dabei zu denken und sich einfach umzuziehen. Es gelang ihr sogar.

Als sie dann zwanzig Minuten später die Treppe herunterkam und in die Küche der Dursleys ging, machte sie sich keine Sorgen um ihre Eule.

Gemeinsam mit den Dursleys verließ sie das Haus, um zu den Nachbarn zu gehen. Vor der Haustür hielt Mr Dursley sie kurz auf.

„Nun, Catrina. Wenn wir jetzt da rüber gehen, dann verlange ich von dir, dass du dich normal benimmst und keineswegs über irgendwas…. Abnormales redest!“, forderte er drohend.

Catrina wich erschrocken zurück. Der Ton von Mr Dursley war extrem bedrohlich und er machte ihr irgendwie Angst. Sie nickte nur hastig zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte.

„Gut. Wenn ich auch nur das kleinste… abnormale Wort höre, dann gibt es Ärger, ganz gleich, ob ich die Befugnis dazu habe, ein fremdes Kind zu bestrafen“, zischte Mr Dursley.

„Moment… Sie können mich doch nicht bestrafen!“, sagte Catrina empört.

„Du wirst kein falsches Wörtchen sagen, genauso wenig wir das Potter-Kind!“ Mr Dursley sah sie scharf an.

„Wenn Sie meinen.“ Catrina setzte einen würdevollen Blick auf und drehte sich um. Dann marschierte sie geradewegs auf Harry zu, der gewartet hatte.

„Was wollte er?“, fragte er besorgt.

„Sich wichtig machen“, antwortet Catrina verächtlich und sie erzählte ihm von dem Gespräch. Allerdings musste sie sich zwischenzeitlich kurz unterbrechen, denn sie kamen bei den Nachbarn an. Um keinen schlechten Eindruck zu machen hielt Catrina es für angemessener, nicht bei der Ankunft so zu wirken, als würde sie nichts von Benehmen wissen.

Kaum war die Party in vollem Gange, erzählte Catrina weiter. „… wenn er doch niemanden wie dich und mich bei sich haben will, warum war er dann vorher so nett?“, schloss sie schließlich. Sie nickte höflich ein paar älteren Damen zu.

„Wahrscheinlich um sicherzugehen, dass du auch ja nichts Falsches tust, weil sie dich ja so gut behandelt haben, oder so was“, meinte Harry.

„Aber das ist doch total dämlich“, schimpfte Catrina leise. „Total hinterhältig und gemein.“

Harry klopfte ihr sachte auf die Schulter. „So sind die Dursleys. Wenn ich ehrlich bin, dann hat es mich so oder so gewundert, warum die so nett waren und überhaupt darauf bestanden haben, dass ich jemanden einladen sollte und am besten auch noch dich…“

Catrina schwieg und warf Mr Dursley einen verächtlichen Blick zu. Sie bemerkte, dass er gerade mit einem Mann sprach und zu ihr und Harry deutete. Sachte piekste Catrina Harry in die Seite, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Jetzt kamen der Mann und Mr Dursley auf die beiden Jugendlichen zu.

„Das sind mein Neffe Harry Potter und eine von ihm Schulfreundin von ihm, Catrina Hungwer. Kinder, das ist Mr Rugfield, der Veranstalter dieses netten Festes“, stellte Mr Dursley sie mit einem Lächeln im Gesicht vor.

Mr Rugfield, ein Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und in einem schwarzen Anzug gekleidet, reichte Catrina und Harry jeweils die Hand. „Freut mich, dass ich auch mal Ihren Neffen kennen lerne, Vernon“, sagte er.

Harry und Catrina grüßten höflich. Mr Rugfield sah äußerst überrascht aus. „Vernon, sagten Sie nicht, dass Ihr Neffe auf diese St. Brutus-Anstalt für Jungen ginge?“, meinte Mr Rugfield nachdenklich.

„Ja, tut er auch“, sagte Mr Dursley und warf Harry dabei einen bedeutenden Blick zu.

„Und auf welche Schule gehen Sie, Miss Catrina?“, fragte Mr Rugfield.

„Ich gehe auf die.. ähm..“ – Harry trat ihr leicht auf den Fuß – „neue Mädchen-Anstalt“, sagte Catrina etwas lahm.

„Es gibt mittlerweile ein Kriminellen-Anstalt für Mädchen?“, wiederholte Mr Rugfield erschrocken und wandte sich komplett an mr Dursley. „Sie müssen davon erzählen, Vernon!“

Während mr Dursley dabei war, Mr Rugfield von einer Mädchen-Anstalt zu erzählen, verzogen Catrina und Harry sich zum Grill, um sich etwas zu essen zu holen. Mit Würstchen auf einem Pappteller setzten sie sich schließlich auf zwei Gartenstühle.

„Auf was für eine Schule gehst du bitte?“, fragte Catrina leicht überrascht.

„St.-Brutus… eine Anstalt für unheilbar kriminelle Jungen“, erklärte Harry beiläufig. Für ihn war es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, das zu behaupten.

„Du meine Güte. Haben diese Muggel sich das ausgedacht?“, fragte Catrina weiter. Harry nickte nur. Catrinas Kinnlade fiel hinunter. „Davon hast du nichts erzählt! Wie bescheuert sind die eigentlich?“

„Ziemlich. Aber besser hier leben als unter ’ner Brücke, ganz ehrlich“, meinte Harry.

„Ich würde das nicht aushalten“, sagte Catrina.

Sie hätte niemals gedacht, dass sie einmal auf so unmenschliche Muggel treffen würde, wie die Dursleys es waren. Es war ihr ein Rätsel, wie diese Muggel Harry nur so etwas antun konnten. Es musste eine unglaubliche Demütigung sein, so von Verwandten behandelt zu werden. Für Catrina war es unverständlich.
 

Der Abend kam schnell und es wurde rasch kalt.

Catrina, die nur in einem Kleid bei dem Fest war, wurde kalt und sie beschloss, sich ihre Jacke aus dem Haus der Dursleys zu holen, doch Harry erklärte sich bereit, sie ihr zu holen, da er eh noch etwas für Mr Dursley holen sollte.

Harry begab sich also zuerst in die Küche der Dursleys, wo er für Mr Dursley eine Broschüre seiner Bohrmaschinenfirma Grunnings holte, und ging dann hoch in das Zimmer, das Catrina bewohnte und eigentlich seines war.

Er bemerkte, dass Salvi, Catrinas Eule, auf dem Schreibtisch saß, offenbar neben einem Brief, den sie transportieren sollte. Er ging auf die Eule zu und schaute sich den Brief an. Die Adresse, die auf dem Umschlag stand, ließ ihn verdutzt innehalten.

‚Malfoy?’, dachte er schockiert. ‚Warum schreibt Catrina an Malfoy?’

Von seiner Neugierde angetrieben öffnete Harry den Brief. Salvi schrie auf, doch Harry brachte sie mit einem Eulenkeks zum Schweigen.

Nachdem Harry den Brief gelesen hatte, kochten Wut und Verwirrung in seinem Körper hoch. Er war wütend, denn er ahnte, dass irgendetwas faul war und war verwirrt, weil Catrina Malfoy ein ‚hab dich lieb’ und Zabini ein ‚ich liebe dich’ schrieb. Was war da los?

Er vergaß völlig, dass er eigentlich Catrinas Jacke holen wollte und stürmte aus dem Haus der Dursleys hinüber zu der Feier, wo er Mr Dursley die Broschüre in die Hand drückte und dann Catrina zähneknirschend um ein Wort unter vier Augen bat.

„Was ist denn? Hast du meine Jacke nicht gefunden?“, fragte Catrina.

„Tu’ nicht so! Ich weiß, was oben auf deinem Schreibtisch liegt!“, fauchte Harry, sobald er und Catrina außer Hörweite der anderen Gäste waren. Catrina zog eine Augebraue hoch. „Ich hab’ ihn gesehen. Den Brief“, fuhr Harry fort.

Es dauerte einige Sekunden, bis Catrina realisierte, welchen Brief Harry meinte. Sie schlug die Hände vor den Mund. Das durfte doch nicht wahr sein. Warum hatte sie das nicht bedacht? Innerlich gab sie sich eine Ohrfeige.

„Warum schreibst du Zabini und Malfoy?“, fragte Harry wütend. „Warum schreibst du Malfoy, dass du ihn lieb hast und Zabini, dass du ihn liebst? Erklär’ mir das!“ In Harrys Worten konnte Catrina eine leichte Verzweiflung hören.

Sie schwieg einen Moment lang. „Warum hast du meinen Brief gelesen?“, fragte sie leise.

„Weil MALFOY draufstand!“, sagte Harry, in dessen Gesicht man seine Wut deutlich sehen konnte. „Sag’ mir: Was für ein falsches Spiel spielst du, Hungwer?“

Bei dem Klang ihres Nachnamens zuckte Catrina leicht zusammen. Harry sprach ihn so giftig aus, dass sie zurückwich. „Ich kann dir das nicht erklären“, murmelte sie.

„Du wirst es mir aber erzählen! Mach’ schon! Warum schreibst du so was?“, zischte Harry.

Catrina sah sich um und dachte dabei angestrengt nach. Was sollte sie nur tun? Es gab nur zwei Optionen: Wahrheit oder Lüge. Die Wahrheit konnte sie Harry unmöglich sagen. Blieb’ also nur eine Lüge übrig. Dumm nur, dass ihr gerade in diesem Moment, in dem sie unbedingt einen Blitzeinfall benötigte, ihr keine gute Lüge einfiel. Ihr Kopf war leer, bis auf ein Satz, den sie immer und immer wieder in ihrem Kopf wiederholte: Das war’s, Catrina, du wurdest erwischt...
 

**************************
 

In diesem kapitel gab es jetzt zwar noch keine gesagte Begründung, weshalb die Dursleys nett zu Catrina waren, aber ich hoffe doch, man hat GEMERKT, weshalb?! Ich hoffe es >_<

Bis zum nächsten Kapitel dann.

Eure _Kiara_

Manchmal bedarf es extreme Situationen...

Kapitel 27 - Manchmal bedarf es extreme Situationen....
 

Harry stand noch immer wütend vor Catrina. "Spuck's schon aus. Was soll der ganze Mist?!"

Catrina wich immer weiter von ihm weg, aber bei jedem Schritt trat Harry wieder näher an sie heran. "Ich... bitte... Ich kann dir das nicht erklären... es ist... kompliziert..."

Harry stampfte wütend mit dem Fuß auf. Er war drauf und dran, Catrina eine Ohrfeige zu verpassen, die sie seiner Meinung nach auch wirklich verdient hätte, doch genau in dem Moment, in dem er wieder zu sprechen beginnen wollte, kamen sein Onkel Vernon und ein beunruhigter Mr Rugfield auf ihn und Catrina zu.

"Was geht hier vor?", zischte Vernon Dursley seinen Neffen an.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Mr Rugfield besorgt und verängstigt.

Harry lächelte gezwungen. "Alles in bester Ordnung, Mr Rugfield.

"Warum schreit ihr hier so rum?", fragte Onkel Vernon bedrohlich.

Catrina beschloss, sich an dem Gespräch zu beteiligen, denn wenn sie mit Mr Dursley und Mr Rugfield redete, ersparte sie sich eine Antwort an Harry. "Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung, Mr Dursley. Tut uns Leid, Sir!"

Mr Rugfield sah Mr Dursley bewundernd und verängstigt zugleich an. "Vernon, ich bewundere Ihren Mut. Sie haben zwei Teenager im Haus, die - entschuldigen Sie meine Wortwahl - jeden Moment vor Wut explodieren könnten. Dass Sie sich darauf einlassen ist bewundernswert."

Mr Dursley winkte ab. "Ach, wirklich... Mein Neffe Harry hatte so lange gebettelt, bis wir ihm den Wunsch gewährten. Es ist nicht der Rede wert."

"Finde ich schon", beharrte Mr Rugfield. "Sie sind ja so großherzig."

"...und falsch und großkotzig", murmelte Catrina leise.

"Was? Wie bitte? Was haben Sie gesagt, Muss Catrina? Ich habe Sie arkustisch nicht verstanden", sagte Mr Rugfield.

"Nichts", meinte Catrina lächelnd. "Mr Dursley, mir geht es nicht besonders. Wäre es in Ordnung, wenn ich schon zurück gehe und mich hinlege?"

Mr Dursley war sichtlich überrascht, aber die zufriedene Miene auf seinem Gesicht, die aufgetaucht war, als Mr Rugfield ihm sagte, er sei bewundernswert, ersetzte diesem überraschten Ausdruck schnell wieder. "Ja, mein Kind, geh' nur. Aber bitte sei vorsichtig, ja?!"

"Ich begleite sie, Onkel Vernon", sagte Harry rasch.

"Gut, geht nur. Gute Nacht." Mr Dursely vertiefte sich sofort wieder in ein Gespräch mit Mr Rugfield.
 

Catrina ging vor zum Haus der Dursleys, Harry war ihr dicht auf den Fersen. Er gab nicht locker und wiederholte immer wieder seine Frage, was sie für ein Spielchen treibe. Catrina stürmte gerade zu nach oben in Harry's Zimmer und der ursprüngliche Besitzer folgte ihr auch sofort. Sie hatte darauf gewartet und verschloss die Tür, nachdem er eingetreten war.

"Was soll das denn jetzt?", fauchte Harry wütend.

"Ich schließe die Tür ab, damit du mir nicht abhaust!", erklärte Catrina ruhig.

"Oh, ganz toll. Warum sollte ich abhauen? Ich haue nicht eher ab, bis du mir erklärt hast, was für ein Spielchen du treibst, Hungwer!" Harry schrie beinahe, so sauer war er. Er dachte, er könnte Catrina vertrauen und nun fand er einen solchen Brief in ihrem Zimmer. Es schmetterte ihn nieder. Wie konnte er sich nur so in Catrina täuschen?

"Super, dann wirst du dich jetzt erst einmal hinsetzen", forderte Catrina. Sie schob ihn seinen eigenen Schreibtischstuhl hin. Widerwillig setzte sich Harry hin. "Gut und nun lass mich überlegen, wie ich anfange..." Er ließ es passieren und beobachtete, wie das Mädchen im Zimmer auf und ab ging und dabei einige Versuche startete.

Während Harry Catrina aber beobachtete, bemerkte er nicht, wie sie sich nebenher ein Springseil, das in einer Ecke lag, nahm. Langsam schritt sie von hinten auf in zu. Ruckartig warf sie das Springseil, das nun, da sie näher hinschaute, alt wirkte, um Harry Körper und band ihn somit fest an den Stuhl.

"Hey!", kreischte Harry.

"Halt die Klappe!", fauchte Catrina. Sie nahm sich ihren Gryffindorschal aus ihrem Koffer und band damit Harrys Hände fest, sodass er das Seil nicht öffnen konnte. "Das wirkt irgendwie so, als würde ich dich als Geisel nehmen", überlegte Catrina laut.

"Das tust du doch auch, du...", begann Harry, aber Catrina brachte ihn zum Schweigen indem sie ihm den Mund zuhielt.

"Sorry, Harry, aber das muss jetzt sein", flüsterte sie und sie nahm sich ein Plüschtier und steckte es ihm in den Mund, damit er schwieg. "Nun zu den noch wichtigeren Dingen..."

Harry starrte sie wütend an. Kalte Wut loderte in ihm auf. Sie musste am Rad drehen. Was war das? Ein null acht fünfzehn Muggelkrimi? Sie nahm ihn als 'Geisel'? Wie konnte sie das nur wagen? Nach allem, was sie gemacht hatten... Doch nun, da er nichts machen konnte als denken, kam ihm der Gedanke, dass Catrina sich eh die ganze Zeit mehr mit Hermine unterhalten hatte, sich mehr mit Hermine beschäftigt hatte als mit ihm oder Ron. Plötzlich wurde ihm etwas klar: Catrina war nur an hermine interessiert. Irgendwas musste sie mit Hermine vor haben! Panik kroch in ihm hoch, zusammen mit einer Portion Angst um seine beste Freundin Hermine.

Unterdessen nahm Catrina sich ein frisches Blatt Pergament und kritzelte hastig eine Notiz darauf. Ihre einzige Möglichkeit, diese Situation zu retten, war, Lucius Bescheid zu geben.
 

Lucius, bitte, komm' so schnell es geht zu Potter und den Dursleys.

Ich wurde mehr oder weniger erwischt und brauche deine Hilfe! Beeil dich!

Catrina
 

Mit pochendem Herzen band sie die Notiz Salvi ans Bein. "So schnell du kannst, Salvi", flüsterte sie der Eule noch zu, ehe diese zum Fenster hinaus flog. Dann wandte sich Catrina wieder an Harry.

"Nun zu dir, Harry...", begann Catrina. "Ich weiß wirklich nicht, was du dir dabei gedacht hast! Wieso liest du einfach meine Briefe. Das ist meine Privatsphäre. das geht dich eigentlich doch gar nichts an. Du hättest dir diese Umstände ersparen können, wirklich. Wenn du einfach meine Jacke gebracht hättest. Jetzt musst du solange hier bleiben, bis mein Vater hier auftaucht."
 

Es dauerte ganze drei Stunden, bis Lucius Malfoy im Ligusterweg auftauchte. Er apparierte in eine dunkle Ecke und begab sich dann schnell zum Ligusterweg Nummer Vier. Vor ert wenigen Minuten war der Brief von Catrina bei ihm angekommen. Ihm war klar gewesen, dass es etwas Ernstes sein musste, was Catrina dazu veranlasste, ihm zu schreiben.

Er schlich sich in den Garten der Dursleys, ohne dass ihn jemand sah.

"Catrina!", rief er, in der Hoffnung, sie würde ihn hören, denn er hatte keinen Schimmer, in welchem Zimmer sich seine Tochter befand.

Oben in Harrys Zimmer wollte Catrina gerade eine Lampe einschalten, da hörte sie, wie sie von unten her jemand rief. Sie hastete ans Fenster und sah Lucius unten stehen. "Lucius! Endlich! Komm rauf! Einfach von vorne, ich mach' auf!"

Lucius nickte. Er verschwand wieder zu Vordertür. Catrina wandte sich an Harry, der sie die ganzen drei Stunden lang zornig angesehen hatte. "Gleich kannst du gehen, Potter", sagte sie leise zu ihm.

Catrina lief schnell hinunter und öffnete ihrem Vater. Dieser hastete gemeinsam mit ihr nach oben und Catrina schloss die Tür sofort wieder ab.

"Was ist passiert?", fragte Lucius ohne große Umschweife, während Harry ihn geschockt ansah.

"Er hat meinen Brief gelesen und nun weiß er Bescheid", fasste Catrina knapp zusammen.

Lucius zog eine Augenbraue hoch. Wieso lässt du auch einfach Briefe rumliegen. Also, diese Unvorsicht hast du nicht von mir, Töchterchen!"

Harrys Augen weiteten sich noch mehr, als Lucius dies zu Catrina sagte. Töchterchen? Hieß das..?! Das konnte doch nicht sein! Catrina eine Malfoy?

"Tut mir Leid, ich hab's vergessen. Reite nicht noch drauf rum, sondern tu' was!", forderte Catrina. Sie war besorgt und hatte Angst, was man ihrer Stimme anmerkte.

"Keine Angst, das haben wir gleich. Gedächtnisänderung und fertig. Du schreibst ihm jetzt einen Brief, in dem steht, dass du aus familiären Gründen wegmusstest und er wird sich an nichts mehr erinnern, nur daran, was ihr gemacht habt, bevor er deinen Brief an... wen?", begann Lucius. "Draco und Blaise", murmelte Catrina. Lucius nickte und fuhr dann fort: "...an Draco und Blaise gelesen hat. Dann ist die Sache erledigt, aber du musst hier unbedingt raus."

Wie auf Kommando begann Catrina auf einem weiteren frischen Blatt Pergament zu schreiben, dass angeblich ihre Mutter im Krankenhaus und sie aus dem Grunde dringend nach Hause musste und nachts aufbrechen musste. Als sie fertig war blickte sie kurz zu Harry. "Sorry, Harry", murmelte sie nur, dann nickte sie Lucius zu. Dieser führte zunächst einen Schlafzauber aus, der Harry in einen tiefen Schlaf versetzte. Dann veränderte Lucius das Gedächtnis des Jungen und trug ihn vorsichtig hinunter in den Schrank unter der Treppe, nachdem er die Fesseln gelöst hatte.

"Danke", sagte Catrina zu ihm.

"Kein Thema, Catrina. Bitte pack' jetzt deine Sachen, damit wir sofort aufbrechen können", wies Lucius sie an.

Das lies Catrina sich nicht zwei mal sagen. Sie packte in einem enorm schnellen Tempo alle ihre Habseligkeiten ein und verließ dann mit Lucius das Haus.

Gemeinsam apparierten sie zurück zum Malfoy Manor.

"Noch einmal vielen Dank. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen gewesen", sagte Catrina leise, sodass Lucius sie gerade noch so verstand.

"Habe ich doch gerne getan", meinte Lucius. Er trug den Koffer des Mädchens hoch und lies ihn ihm Gebäude mit einem Zauber in ihrem Zimmer verschwinden. "Du kannst jetzt schlafen. Draco und Blaise sind sicher ganz erleichtert, dass du wieder da bist. Schlaf gut."

Ohne groß zu überlegen umarmte Catrina ihren Vater. Sie wusste selbst nicht so genau, weshalb, aber sie tat es einfach. "Gute Nacht...", flüsterte sie. Noch leiser fügte sie ein "Papa" an. Dann verschwand sie schnell die Treppe hoch und lies einen verdutzen Lucius zurück, der nie erwartet hätte, dass es einer solchen Situation bedurfte, damit Catrina ihn 'Papa' nannte.
 

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Sooo... Fertig (:

Tri, tra, trallala. Nun ist der liebe Lucius geplättet und alles perfekt... Friede, Freude, Eierkuchen und Ende.

...

Das war'n Witz. Natürlich nicht Ende XD

Ich möchte mich an dieser Stelle noch bei allen Kommi-Schreibern bedanken (: Ihr seid toll ^^-

Bis zum nächsten Kapitelchen

_Kiara_

Erleichtert

Kapitel 28 - Erleichtert
 

Sie lag in ihrem Bett und schlief, geplagt von schlimmen Träumen. In ihren Träumen wurde sie gejagt. Gejagt von den Menschen, die sie mochte, die sie liebte. Sie sah Hermine, sie brüllte sie an, sie verachtete sie. Sie sah Harry, der sie an einen Stuhl fesselte und sie knebelte, der dasselbe mit ihr machte, was sie mit ihm getan hatte. Sie sah Parvati, die sie als Verräterin bezeichnete. Sie sah Ron, der sich von ihr abwendete. Dann erhoben sie alle ihre Zauberstäbe und richteten die Stäbe auf sie. Sie konnte nichts tun... sie war gefesselt und machtlos...
 

Ein lautes Poltern ließ Catrina aus diesem Traum erwachen. Es war schrecklich gewesen. Plötzlich wurde ihre Tür aufgerissen und sie schrie, da sie dachte, sie stünden nun wirklich alle vor ihr und würden sie verhexen. Sie schnellte unter die Decke und kauerte sich dort zusammen. Die Decke wurde ihr weggerissen. Sie blickte voll Angst hoch... hoch in die Gesichter von Blaise und Draco. Wie froh sie war, die beiden zu sehen. Sie umarmte sie sofort. Die beiden Jungen waren total überrumpelt.

„Vater hat uns gerade gesagt, dass er dich gestern von den Muggeln abgeholt hat!“, sagte Draco, kaum dass seine Schwester ihn losgelassen hatte.

„Was ist denn passiert? Haben sie dir was getan? Hat Potter dir was getan?“, fragte Blaise besorgt.

Catrina schüttelte den Kopf. „Nein, sie haben mir nichts getan, wirklich.“

Verwirrt schauten sich Draco und Blaise an. Sie wirkten enttäuscht. Hatten sie etwa auf einen Grund gehofft, Potter mal so richtig zu verhexen oder zu verfluchen? Der Gedanke ließ Catrina leicht schmunzeln. "Was ist dann passiert?", fragten beide wie aus einem Munde ein weiteres Mal.

„Setzt euch, ich erzähle es euch, schließlich seid ihr Schuld!“

Die beiden Jungen schauten noch verwirrter drein als vorher. Catrina lachte kurz auf, dann begann sie zu erzählen...
 

„Lucius? Lucius, bist du hier irgendwo?“

Narzissa lief durch die Gänge des Malfoy Manor auf der Suche nach ihrem Gatten. Seitdem er vorhin Blaise und Draco erzählt hatte, dass er Catrina zurückgeholt hatte, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Er war nicht in der Bibliothek, nicht im Wohnzimmer, nicht im Esszimmer oder in der Küche. Er war auch nicht im Schlafzimmer, er war schlichtweg nirgendwo. Wo konnte er nur sein? Sie hatte eigentlich überall gesucht. Außer...!? Aber was sollte er dort wollen?

Langsam drehte sich Narzissa um und begab sich zu einer Tür ganz am Ende eines langen Korridors. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, weshalb Lucius dort sein sollte, aber es war der einzige Ort, wo sie noch nicht gesucht hatte. Sie öffnete die Tür und stieg eine lange, dünne Wendeltreppe empor. Am Ende der Wendeltreppe befand sich eine weitere Tür. Sie stieß sie auf.

Da saß Lucius. Auf einem kleinen Stuhl und wühlte in einer alt aussehenden Kiste.

„Ach, hier bist du“, flüsterte Narzissa. Sie wollte die allgemeine Stille nicht stören, deshalb flüsterte sie nur.

Lucius schreckte hoch. „Zissa. Ist etwas passiert?“

Narzissa trat in den großen Raum und schloss die Tür. In diesem Raum war alles staubig. Hier lagerten viele alte Sachen, die die Malfoys nicht mehr benötigten.

Narzissa schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Ich habe dich nur gesucht“, antwortete sie. Sie kniete sich neben ihren Mann. „Was suchst du da?“, fragte sie ihn. Es kam sehr selten vor, dass Lucius hier in diesem Raum war. Das letzte Mal war er hier gewesen, um eine Wiege für Draco zu holen, in der er selbst damals als Baby gelegen hatte. Seitdem hatte er den Raum nie wieder betreten.

Gleichgültig zuckte Lucius mit den Schultern. „Ich suche Fotos“, meinte er, so als würde es ihn eigentlich nicht interessieren.

„Was denn für Fotos?“ Jetzt war Narzissas Neugierde geweckt. Normalerweise schaute Lucius sich nie Fotos an.

Wieder zuckte Lucius mit den Schultern. Er kramte weiter in der Kiste, während Narzissa ihm dabei zusah. Nach einer Weile hatte er gefunden, was er gesucht hatte. Ein altes Fotoalbum.

Es wirkte alt und schäbig. Vorsichtig und schweigend öffnete er es und sah sich die ersten Fotos an. Da stand er, im Alter von sechs Jahren, zusammen mit seinen Eltern. Er übersprang einige Seiten, sah sich in seinen Schulumhängen, in seinen Quidditchsachen auf seinem Besen fliegend... Er blätterte die alten Seiten durch, bis er das Foto fand, das er die ganze Zeit gesucht hatte.

Es zeigte ihn, zusammen mit einer jungen Frau. Sie standen da, Arm in Arm, im Alter von siebzehn Jahren. Fröhlich winkten ihre Abbilder. Sie wirkten glücklich und ausgelassen, so als hätten sie eine Menge Spaß.

„Wer ist das?“, fragte Narzissa. Ihr Flüstern war so leise, dass Lucius es auch einfach hätte behaupten können, er habe ihre Frage nicht gehört. Aber das tat er nicht, nein. Er antwortete ihr ebenso leise: „Das ist Stefany...“

„Du kanntest sie schon länger?“, fragte Narzissa, ihre Stimme senkte sie nicht. Lucius nickte. Nach einer kurzen Pause schließlich sagte er: „Sie war die Tochter eines guten Freundes meines Vaters. Wir haben uns sehr gut verstanden...“

Narzissa schürzte die Lippen. Sie reagierte generell eher giftig, wenn der Name der Frau viel. Sie versuchte, sich zu beherrschen und einen ruhigen Ton zu behalten. „Achso...“, sagte sie. „Warum hast du dann das Foto gesucht?“

Lucius erhob sich. Er reichte Narzissa seine Hand, um ihr aufzuhelfen, denn sie kniete noch immer auf dem Boden. „Ich will dieses Foto Catrina geben...“ Er schwieg wieder für einen kurzen Moment. „Sie hat mich gestern ‚Papa’ genannt, Narzissa.“

Seine Frau lächelte. „Schön.“ Sie meinte es ehrlich. Ganz genau hatte sie bemerkt, wie weh es Lucius eigentlich getan hatte, dass Catrina ihn so ablehnte. Lucius lächelte zurück. Seine Frau nahm seine Hand in ihre und Hand in Hand verließen sie den Raum...
 

~
 

„Meine Güte. Potter als Geisel!“

Bei der Vorstellung musste Draco lachen. Gemeinsam mit Blaise und Catrina saß er im Esszimmer und frühstückte. Er fand es wirklich absolut genial. Die Tatsache, dass Catrina sich Sorgen machte, dass irgendjemand vielleicht die Gedächtnisveränderung bemerken könnte, ließ ihn völlig kalt. Er ignorierte es schlichtweg. „Ach, komm. Das passiert schon nicht. Vaters Zauber sind eigentlich recht zuverlässig!“ Catrina sah ihn nicht gerade überzeugt an. „Und uneigentlich?“, murmelte sie leise. „Catrina! Jetzt macht dir nicht so viele Sorgen! Das gibt Falten!“, entgegnete Draco. Daraufhin musste Catrina lachen. Auf was für Ideen Draco bloß immer kam!

„Na ja, soll ja stimmen, oder nicht!?“, fragte auch Blaise sich laut.

„Ach, hört schon auf!“ Catrina erhob sich. „Wollen wir etwas raus gehen?“

Die Jungs nickten. Sie waren gerade auf dem Weg zur Terrasse, um im Garten ein wenig zu sitzen und die Sonne zu genießen, als Lucius und Narzissa die Treppe hinunter kamen. „Catrina! Warte mal!“ Lucius ließ Narzissas Hand los und ging eilig auf Catrina zu. Diese blieb stehen. „Warte, ich habe da etwas für dich!“ Er hielt ihr das gefaltete Foto hin. Catrina zog eine Augenbraue hoch. Blaise und Draco stellten sich hinter sie, um ihr über die Schulter zu schauen, Narzissa stellte sich neben Lucius. Sie hatte das Gefühl, er könnte ihre Anwesenheit vielleicht brauchen. Behutsam faltete Catrina das Foto auseinander. Sie erkannte ihre Mutter sofort. Sie hatte dieselben Gesichtszüge wie sie selbst. Den jungen Mann neben ihrer Mutter identifizierte sie sofort als Lucius. „Es ist... das einzige Bild, das ich von deiner Mutter und mir habe. Ich dachte, du möchtest es vielleicht haben“, erklärte Lucius leise. Völlig gerührt starrte Catrina auf das Bild. Dann – nach einer Ewigkeit, so schien es ihr – schaffte sie es, sich von dem Bild zu lösen und Lucius in die Augen zu sehen. „Danke, Papa“, flüsterte sie und sie umarmte ihn. Draco klappte der Mund auf, Blaise sah abwechselnd Catrina und Lucius an, während er nebenbei Dracos Kinnlade hoch drückte, damit sein Mund nicht offen blieb. „Kein Thema“, meinte Lucius. Catrina lächelte, dann drehte sie sich um, um in Richtung Terrasse zu gehen. Zusammen gingen Lucius und Narzissa in das Wohnzimmer, dann folgten Draco und Blaise Catrina.

„Was war das?“, fragte Draco gedehnt. Es hatte ihn ‚vom Hocker gerissen’, dass Catrina soeben zu Lucius ‚Papa’ gesagt hatte.

„Was meinst du?“ Catrina sah sich das Bild genauer an. Im Hintergrund sah man einen Weihnachtsbaum. Ob sich ihre Eltern schon lange gekannt hatten, bevor sie...? Catrina schüttelte den Kopf. ‚Nicht daran denken’, ermahnte sie sich selbst.

„Das mit Vater gerade!“, antwortete Draco, der das Kopfschütteln nicht wirklich wahrnahm.

„Ach, das. Na ja, er ist mein Vater. Darf ich ihn nicht Papa nennen?“ Langsam löste Catrina den Blick von dem Foto. Es interessierte sie eigentlich sehr, was damals geschehen war, aber sie empfand es nicht als den richtigen Zeitpunkt, um alles zu erfahren.

„Doch, klar. Aber vorher hast du dich immer geweigert, ihn als deinen ‚Papa’ zu bezeichnen!“, gab Draco zurück.

„Dann habe ich jetzt eben meine Meinung geändert!“ Für einen kurzen Moment sahen die beiden sich nur an. Blaise, der einfach nur schwieg, da er dachte, dass dies unter die Kategorie ‚Familienangelegenheit’ gehörte und er sich da nicht einmischen wollte, hatten die beiden dabei schon beinahe völlig vergessen. „Hör mal, ich habe im Moment gar keine Lust, darüber zu reden, okay? Ich erkläre es dir ein anderes Mal. Ehrlich! Lasst uns lieber ein wenig durch den Garten gehen, ja?!“, fuhr Catrina schließlich fort.

Zähneknirschend hörte Draco auf, seine Schwester zu fragen, was ihr Verhalten eben sollte. Lieber wollte er sie daran erinnern, dass es in wenigen Tagen zurück nach Hogwarts gehen würde. Als er allerdings das Thema anschnitt, war es völlig vorbei. Statt über die Reise zu reden, wurde er durch den Garten gejagt, so lange, bis Catrina ihn einholte und ihn gemeinsam mit Blaise durchkitzelte…
 

Der Morgen der Abreise nach Hogwarts brach an und im Malfoy Manor herrschte Aufbruchstimmung.

Während Blaise und Catrina bereits alles gepackt hatten und sich am Vorabend einen schönen Abend in Blaise’ Zimmer gemacht hatten, musste Draco noch durch das halbe Haus rennen, um alle seine Sachen wieder zu finden. „Tut mir Leid, aber ich konnte mich eben in den letzten Tagen kaum konzentrieren!“, meinte er, als er endlich fertig war und in der Eingangshalle stand, wo bereits alle anderen auf ihn warteten.

Am meisten Angst vor der Rückreise nach Hogwarts hatte Catrina. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass spätestens in Hogwarts etwas passieren würde, was alles verändern würde. Als sie Blaise davon erzählt hatte, hatte er versucht, sie von den düsteren Gedanken abzulenken, aber gelungen war es ihm nicht. Das Gefühl blieb und es beschäftigte Catrina dauerhaft.

Selbst als sie am Gleis 9 ¾ stand und auf Hermine wartete, mit der sie sich dort treffen wollte, hatte sie ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Als Hermine von hinten auf sie zugerannt kam und sie so umarmte, zuckte Catrina derartig zusammen, dass Hermine wieder zurückwich. „Sorry!“, sagte sie, sichtlich beunruhigt. „Ich wollte dich nicht erschrecken!“

Catrina atmete auf. Für einen kurzen Moment hatte sie gedacht, jemand würde sie wegen Verrates verhaften wollen. Aber war es Verrat? Konnte man wegen Verrat an den ‚Jungen, der überlebt hat’ ins Gefängnis von Askaban gesteckt werden? Sie hatte keine Ahnung. Dann kam ihr der Gedanke, dass es so was sicherlich nicht im Gesetz geben würde, wäre ja auch zu lächerlich.

„Ist in Ordnung, tut mir Leid. Ich wollte nicht so zusammenzucken. ’tschuldige“, meinte Catrina.

„Macht nichts. Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Hermine besorgt.

„Ja, klar. Was soll schon sein?“ Catrina lächelte. Sie sollte sich nichts anmerken lassen, aber es fiel ihr schwer, so zu tun, als wäre nichts gewesen.

Als die beiden Mädchen schließlich ein Abteil gefunden hatten, in denen sie gemeinsam mit Harry und Ron platz hatten, war es bereits Zeit, dass der Zug abfuhr. Harry und Ron platzten gerade in das Abteil, als der Zug anfuhr.

„Geschafft!“, rief Ron freudig aus. Harry sagte gar nichts, verstaute nur sein Gepäck und setzte sich dann.

„Wie geht es deiner Mutter?“, fragte er Catrina.

Diese brauchte einige Sekunden, bis sie verstand, was er meinte. „Ach, es geht ihr schon wieder besser! Kreislaufprobleme“, antwortete sie.

„Gut, das freut mich. Schade nur, dass du deinen Urlaub abbrechen musstest. Die Dursleys waren auch ganz traurig.“ Das ‚ganz’ betonte Harry besonders.

Nach dem, wie Harry sich hier gab, war er ganz normal geblieben. Der Gedächtniszauber musste gut gewirkt haben, denn er wirkte nicht einmal ansatzweise verwirrt. Erleichtert entspannte sich Catrina ein wenig. Es beruhigte sie zumindest ein wenig.

Sie beteiligte sich zwar nicht an vielen Gesprächen, aber es gelang ihr, wenigstens ein wenig zu schlafen.

Ihre größte Angst war jetzt nicht mehr, dass man sie enttarnen könnte. Ihre größte Angst war es jetzt, dass man den Zauber brechen könnte. Aber sie hoffte inständig, dass dieser Fall nie eintreten würde.
 

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Es tut mir wirklich Leid, dass es so LANGE gedauert hat, bis ich wieder was geschrieben habe, aber ich musste dieses Kapitel zwei Mal neu schreiben, weil ich es mies fand. Ich find’s immer noch mies, aber immerhin ist diese Variante besser, als seine Vorgänger! ^^’

Liebe Grüße

Kiara

...der Lauscher an der Tür...

Der Lauscher an der Tür
 

Die Sonne verschwand schon halb hinter den Bäumen des Verbotenen Waldes, als Catrina die Marmortreppe hinunterhastete. Sie versuchte dabei so leise wie möglich, aber dennoch schnell voranzukommen. Sie lief durch die kühlen und leisen Gänge der Kerker. Mit jedem Schritt wuchs ihre Vorfreude. Nur noch wenige Schritte, dann würde sie endlich wieder bei Blaise sein. Bei dem Gedanken schlug ihr Herz höher. Sie verschwendete nicht einen Gedanken daran, dass ihre unerklärte Abwesenheit vom Gryffindorturm vielleicht jemandem auffallen könnte. Es war ihr schlichtweg gleichgültig, ob sie jemand suchte. Hier unten würde eh niemand nach ihr schauen.

Als sie die Tür zu dem Kerker, in dem sie sich mit Blaise treffen wollte, wurde sie bitter enttäuscht. Sie war den ganzen Weg über in dem Glauben gewesen, Blaise würde schon auf sie warten – doch er war nicht da. Hatte er sie vielleicht vergessen? War ihm etwas dazwischen gekommen? War er aufgehalten worden? Langsam ging Catrina auf das Pult am anderen Ende des Raumes zu und setzte sich darauf. Sie würde warten müssen. Dabei mochte sie es so ungern, wenn man sie warten ließ.

Während sie so dasaß, dachte sie darüber nach, was seit den Osterferien passiert war. Ihr Verhältnis zu Lucius hatte sich gebessert. Ihre Laune war erheblich gestiegen seid Anjali endlich weg war. Das Meiste in ihrem Leben hatte sich gebessert. Ihr größtes Problem allerdings blieb nach wie vor. Wie sollte sie Hermine erklären, was eigentlich vor sich ging? Wie sollte sie es anstellen, ohne dass Hermine sie ihr Leben lang hassen würde? Vor allem aber – was würde passieren, wenn der Dunkle Lord herausbekäme, dass sie ihn verraten hatte? Dass sie den von ihm erhaltenen Auftrag abbrechen würde? Bei dem Gedanken lief es ihr kalt den Rücken runter. Sie wusste, was der Dunkle Lord mit Verrätern anstellte. Sie wusste Bescheid. All diese grausamen Dinge, die Menschen zugestoßen waren. Sie wusste über seine Taten Bescheid und wenn sie ehrlich war, dann hatte sie wahnsinnige Angst.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Blaise stürmte in den Raum. Er wirkte total gehetzt und schlug die Tür hastig wieder zu. Dann lehnte er sich für eine Sekunde erschöpft an den Türrahmen und fuhr sich durch die Haare. Erst danach schaute er auf und bemerkte Catrina, die bei seiner stürmischen Ankunft heftig zusammengezuckt war. Als sich ihre Blicke begegneten, lächelten beide.

„Tut mir Leid, ich bin… aufgehalten worden…“, erklärte Blaise. Er zuckte mit den Schultern und ging auf Catrina zu. Sie sprang vom Pult hinunter und fiel ihm sofort in die Arme. Er lachte leise. „Hast du mich auch brav vermisst?“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Total“, murmelte sie in seine Brust. Für einen Moment blieben sie so stehen und sagten beide nichts. „Was hat dich aufgehalten?“

Blaise brummelte. „Monica. Dieses kleine Monster.“ Er löste sich sanft aus Catrinas Umarmung. „Ich habe ihr ein Mal angeboten, ihr bei den Hausaufgaben zu helfen, weil sie die Cousine eines Freundes meines Vaters ist. Seitdem glaubt sie, sie sei meine beste Freundin und geht mir tierisch auf den Keks.“ Catrina grinste. „Was?“, fragte Blaise verwirrt. „Das ist nicht komisch!“

Catrina nickte. „Doch, ist es. Absolut witzig.“ Als sie die verdutzte Miene ihres Gegenübers sah, prustete sie los.

„Verstehe ich das richtig?“, fragte Blaise mit gespielter Empörung. „Meine Freundin macht sich darüber lustig, dass mich eine Zweitklässlerin quasi bestalkt und mir den letzten Nerv raubt? Ist das so?“

Sie räusperte sich und versuchte, eine ernste Miene aufzusetzen. „Allerdings. Ich finde das urkomisch. Monica, das ist dieses kleine blonde Mädchen, dass dir gestern zum Klassenraum für Verwandlung gefolgt ist und permanent auf dich eingequatscht hat, oder?“ Blaise nickte knapp. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen! Du sahst so aus, als wolltest du sie am liebsten umbringen oder so. Wirklich genial. Glaub mir, die Hälfte unseres Jahrgangs amüsiert sich köstlich darüber, dass ein kleines Blondchen dich so einfach auf die Palme bringen kann.“

Seine Miene verfinsterte sich. „Na klasse.“ Sein Seufzer ging in Catrinas Gekicher beinahe unter. „War ja klar, dass du das äußerst witzig findest“, murmelte er.

Ihr Kichern erstarb. „Über irgendetwas muss ich ja lachen, oder?“

„Man sieht dich andauernd lachen. Ganz im Ernst, immer wenn ich dich in der Großen Halle sehe, dann lachst du“, meinte Blaise. Er zog eine Augenbraue hoch.

Seufzend lehnte Catrina sich an einen der Tische. „Ich weiß. Aber das ist nicht echt – das weißt du ganz genau. Ich kann schlecht dastehen und nicht lachen, wenn jemand einen Witz erzählt, der eigentlich recht komisch ist. Außerdem… Wenn ich plötzlich nur noch grüblerisch durch die Gegend laufe, dann merken die anderen sofort, dass etwas nicht mit mir stimmt. Genau das will ich nicht. Nicht solange ich nicht weiß, was ich tun soll.“

Blaise lehnte sich neben sie an den Tisch und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Hey, wir finden schon eine Lösung. Wirklich.“

Catrina lächelte halbherzig. „Ja. Irgendwann. Vielleicht dann, wenn es schon längst zu spät ist. Ich habe so langsam das Gefühl, dass mir die Zeit davonläuft!“ Sie schaute Blaise an. „Verdammt“, murmelte sie und er nahm sie in den Arm. „Blaise ich hab so eine wahnsinnige Angst…“ Verzweifelt versuchte sie, die Tränen zurückzuhalten, aber sie schaffte es nicht.

„Ich weiß… ich weiß….“, flüsterte er.
 

Währenddessen

Hermine kam gerade aus der Bibliothek zurück, wo sie zuvor ihren Aufsatz für Verwandlung hatte liegen lassen, als ihr auffiel, dass Catrina gar nicht im Gemeinschaftsraum war. Sie wollte unbedingt noch wegen dem nächsten Wochenende in Hogsmeade mit ihr reden. Sie durchquerte schnell den vollen Gemeinschaftsraum und lief die Treppen hoch in den Mädchen Schlafsaal. Vielleicht war Catrina ja da drinnen und lernte? Für gewöhnlich war es hier wesentlich ruhiger und somit einfacher zu lernen. Doch als sie die Tür aufstieß wurde sie enttäuscht. Catrina saß nicht auf ihrem Bett und lernte – sie war nicht da.

Grübelnd, wo ihre Freundin denn nun sein könnte, ging sie wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum. Harry und Ron saßen an einem Tisch und schrieben auf eine Rolle Pergament – vermutlich die Hausaufgaben für Verwandlung. „Hey, Jungs!“, grüßte sie die beiden.

Ron erschrak so sehr, dass er mit seiner Feder ausrutschte und jetzt ein langer Tintenstrich quer über seinen Text verlief. „Oooooh! Hermine! Schleich dich das nächste Mal nicht so an! Verdammt! Wie soll ich das bloß wieder hinkriegen?“

Hermine rollte mit den Augen. „Dir auch einen guten Abend.“ Sie zückte ihren Zauberstab und sog damit die überschüssige Tinte von Rons Pergament auf. „Bitte schön. Den Spruch solltest du dir merken, Ronald!“ Dann wandte sie sich an Harry. „Hast du Cat irgendwo gesehen?“, fragte sie ihn.

„Nein, tut mir Leid. Ich habe sie schon länger nicht mehr gesehen. Vielleicht ist sie draußen?“, schlug Harry vor. Er schlug sein Buch frustriert zu. „Das wird eh nichts mehr“, murmelte er.

Hermine schüttelte den Kopf. „Es ist fast Sperrstunde. Warum sollte sie noch rausgehen?“

Harry zuckte nur mit den Schultern und stopfte sein Buch in seine Schultasche. „Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen?“

„Vielleicht ist sie ja auch zur Bibliothek oder zum Badezimmer oder so was gelaufen?“, schlug Ron halbherzig vor. Ebenso wie Harry stopfte er sein Buch einfach in die Tasche und gab auf.

„Haha, Ronald. Ich komme gerade aus der Bibliothek!“ Das war mal wieder typisch. Die beiden hatten ihr überhaupt nicht zugehört, als sie ihnen gesagt hatte, dass sie ihren Aufsatz in der Bibliothek vergessen hatte. Dieses Mal zuckten beide einfach nur ratlos mit den Schultern. Hermine seufzte. „Ich werde sie mal suchen. Vielleicht ist sie ja auch einfach nur in die Küche gegangen…“, sagte sie.

„Mach das“, sagten Ron und Harry gleichzeitig. Sie grinsten sich an.

„Zauberschach?“, frage Ron.

Harry nickte begeistert, Ron lief hoch, um sein Schachbrett und die Figuren zu holen, während Hermine nur mit den Augen rollte. „Viel Spaß“, murmelte sie. Als sie durch das Portraitloch kletterte, hatte sie beschlossen, zunächst in der Küche nach Catrina zu suchen. Vermutlich hatte sie Hunger. Beim Abendessen hatte sie nicht sonderlich viel gegessen. Doch als sie in die Küche trat, waren da nur die Hauselfen, die sie gleich mit Essen beschenken wollten. Als sie die kleinen Kreaturen fragte, ob Catrina dort gewesen sei, verneinten sie und ließen die Köpfe hängen, weil sie traurig waren, der Miss nicht die richtige Antwort geben konnten. Bevor sie den Elfen noch mehr schlechtes Gewissen bereiten konnte, huschte sie auch schon wieder aus der Küche. Sie fragte sich, ob Catrina mittlerweile schon wieder im Gemeinschaftsraum angekommen war. Aber dann hätten Ron und Harry sie sicher losgeschickt.

Sie war gerade an der obersten Stufe der Marmortreppe angelangt, als sie hörte, wie jemand in dem Korridor, der zu den Kerkern führte, laut zu fluchen begann.

„So ein verdammter Mist!“

Sie erkannte die Stimme sofort. Das war Draco – ganz klar. Sie hörte, wie seine Schritte sich entfernten und beschloss spontan, ihm einfach zu folgen. Doch als sie in den Korridor einbog, konnte sie seine Schritte schon nicht mehr hören. Sie ging den Korridor entlang, während sie nach den kleinsten Geräuschen neben ihren Schritten lauschte, jedoch nichts hören konnte. Bis sie plötzlich leise Stimmen hörte. Sie ging noch ein paar Schritte weiter. Ganz leise waren die Stimmen zu vernehmen.

„Hey, jetzt beruhige dich doch… ganz ruhig... hör auf zu weinen“, sagte eine männliche Stimme. „Wir kriegen das schon hin!“

Hermine schlich sich weiter voran. Da weinte jemand in einem Kerkerraum? So weit hinten in den Korridoren war zu dieser Uhrzeit eigentlich nie jemand. Weil sie so neugierig war, konnte sie nicht anders, als näher an die Tür zu dem Raum, aus dem die Stimmen zu kommen schienen, heranzugehen, um zu hören, wer denn dort weinte.

„Das ist es ja – wir! Es geht nicht nur um mich, das ist das Schlimmste an der Sache. Nicht nur ich bin dran, wenn Er rauskriegt, dass ich aufgeben will. Lucius, Narzissa, Draco, Hermine…. Und du…“, erwiderte eine weibliche Stimme.

Hermine erschrak. Das war doch ganz eindeutig Catrina oder? Ganz klar! Das war Catrina da drin? Wie konnte das sein? Und wovon sprach sie?

Blaise drückte sie fester an sich. „Mach dir keine Gedanken um Lucius… Er wird wissen, was zu tun ist… Und du glaubst nicht im Ernst, dass Draco und ich dich auch nur in irgendeiner Art und Weise alleine lassen würden?“ Er schob sie ein wenig von sich, um sie vorwurfsvoll anschauen zu können. „Wir sind doch nicht bescheuert. Ich liebe dich! Und Draco ist dein Bruder, der wird dich kaum hängen lassen, ich bitte dich!“

„Und Hermine wird mich auf ewig hassen, Blaise! Dabei habe ich sie so gern!“ Catrinas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber da Hermine ein Ohr an das Schlüsselloch der Tür gepresst hatte, hatte sie jedes Wort verstanden.

Sie richtete sich auf. Was war das? Hatte sie sich dieses Gespräch nur eingebildet?

Schnell warf sie einen Blick durch das Schlüsselloch. Nein. Ganz eindeutig. Catrina. Und da war Blaise Zabini.

Hermine schluckte. Wenn sie gerade richtig gehört hatte, dann bedeutete das, dass Draco und Catrina verwandt waren? Catrina war die Schwester von der Draco letztens noch gesprochen hatte? Und Catrinas Freund… Hatte sie nicht etwas völlig anderes erzählt? Zabini war es in Wirklichkeit? Hatte Catrina sie etwa die ganze Zeit über belogen? Sie nach Strich und Faden hintergangen? Hatte auch Draco, von dem sie dachte, dass er sie liebte, sie angelogen? Und was meinte Catrina damit: ‚Und Hermine wird mich auf ewig hassen, Blaise!’?

Verwirrt schüttelte Hermine den Kopf, um diesen von den merkwürdigen Gedanken freizukriegen. Eins stand fest: Sie musste mit Catrina reden. Aber nicht jetzt. Jetzt musste sie sich erstmal selbst darüber im Klaren werden, was dieses merkwürdige Gespräch zu bedeuten hatte… und vielleicht sollte sie zuerst mit Draco reden… denn dass er sie belogen hatte, das war noch schlimmer als der Gedanke daran, dass Catrina sie hintergangen haben könnte – womit auch immer…

Sie ging schnell und leise den Korridor zurück. Als sie sich sicher war, dass Catrina und Blaise ihre Schritte nicht hören würden, begann sie zu rennen. Sie rannte hoch in den Gryffindorturm. Dort angekommen ging sie mit langen Schritten hoch zum Schlafsaal der Mädchen. Der Gemeinschaftsraum war so gut wie leer und niemand, den sie kannte, war noch drinnen gewesen. Darüber war sie froh. Dass die anderen Gryffindormädchen bereits schliefen, kam ihr nur gelegen. Ohne sich umzuziehen legte sie sich auf ihr Bett und blieb so liegen. Noch einige Stunden grübelte sie.

Als plötzlich die Tür aufging, schloss sie schnell ihre Augen und tat so, als schliefe sie. Es konnte nur Catrina sein. Als diese Hermine in voller Montur auf dem Bett liegen sah, nahm sie sich eine dünne Decke vom Fensterbrett und deckte ihre Freundin damit zu. Erst dann machte sie sich bettfertig und legte sich in ihr Bett.

Hermine traute sich nicht, ihre Augen wieder zu öffnen, nur für den Fall, dass Catrina noch wach war. Schließlich döste sie ein und glitt irgendwann in einen unruhigen Schlaf über.
 

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TADAAA !

Ihr dürft mich sehr gerne schlagen, treten etc... es hat ewig gedauert, bis mal wieder was neues von mir kommt ! Und dieses Kapitel ist nicht unbedingt das spannendste ever oder so......

Ich werde mich bemühen, das nächste Kapitel schneller fertigzustellen!

Danke an die, die immer noch lesen, obwohl ich so eine Schnecke geworden bin !

_Kiara_Nelonte_

Antworten

Kapitel 30 – Antworten
 

Niemand war im Schlafsaal – außer Hermine. Sie lag in ihrem Bett, die Decke bis zum Kinn hochgezogen, und starrte hinauf an die Decke. Es war bereits Mittag, aber das störte sie wenig, schließlich war Samstag und sie konnte so lange im Bett liegen bleiben, wie sie wollte. In der Nacht hatte sie eh wenig geschlafen. Sie hatte merkwürdige Träume gehabt. Schon bei dem Gedanken daran schauderte sie. Sie wusste selbst, dass sie erst dann Ruhe haben würde, wenn sie herausgefunden hatte, was dieses Gespräch, das sie belauscht hatte, bedeutete. Doch wenn sie ehrlich war, dann hatte sie wahnsinnige Angst davor, Catrina damit zu konfrontieren, dass sie sie belauscht hatte. Sie hatte Angst vor diesem klärenden Gespräch. Noch mehr Angst hatte sie allerdings vor einem Gespräch mit Draco…

Plötzlich wurde die Tür des Schlafsaals aufgerissen und Catrina trat hinein. „Oh, guten Morgen!“, rief sie Hermine zu, die bei ihrer Ankunft zusammengezuckt war. „Bist du auch mal wach. Wir dachten schon, du wärst ins Koma gefallen, oder so etwas“, scherzte Catrina.

Hermine lächelte schwach. „Na, jetzt bin ich ja wach. Wie spät ist es denn?“, fragte sie und bemühte sich um einen verschlafenen Tonfall.

Lachend kramte Catrina in ihrer Schublade. „Schon zwei Uhr am Nachmittag“, antwortete sie. „Ah, da ist sie ja“, murmelte sie.

„Achso…“ Hermine stieg langsam aus ihrem Bett und griff nach ihrer Hose, die auf der Fensterbank lag.

„Übrigens ist da ein Brief für dich angekommen. Ich war so frei, ihn für dich anzunehmen. Hier.“ Aus ihrer Hosentasche zog Catrina einen Umschlag heraus und reichte ihn Hermine.

Sie erkannte die Schrift. Es war ein Brief von Draco. Sie schluckte. Wenn er sie um ein Treffen bat, dann würde sie sicher nicht ablehnen. Dennoch war sie sich sicher, dass sie nicht lange vor ihm verbergen konnte, dass etwas mit ihr mehr oder weniger nicht stimmte. Ihre Hände zitterten leicht, als sie den Umschlag öffnete und den Bogen Pergament herauszog. Sie überflog die Zeilen und musste erneut schlucken. Ihre Vermutung war richtig gewesen. Er wollte sie sehen – noch am selben Abend. Für einen Moment erwog sie, ihm abzusagen – ihm einfach zu schreiben, es ginge ihr nicht gut, sie sei krank oder so. Doch sie verwarf den Gedanken schnell wieder. Sie war kein Angsthase und je schneller sie’s hinter sich gebracht hätte, umso besser wäre es für sie … dachte sie jedenfalls.

„Und, was schreibt er?“, fragte Catrina neugierig.

Hermine zuckte zusammen. Sie hatte gar nicht gehört, dass Catrina sich hinter sie gestellt hatte. „Ähm… er will mich treffen. Heute Abend…“, antwortete sie.

Catrina grinste. „Na dann. Vielleicht solltest du dich mal anziehen und runterkommen. Wir wollen gleich alle runter an den See. Komm doch mit“, schlug sie vor.

„Ja, ich komme gleich“, meinte Hermine bloß.

„Bis gleich dann!“ Catrina sauste aus dem Schlafsaal und ließ Hermine wieder allein.

Kaum war Catrina aus dem Zimmer, setzte sich diese auf ihr Bett. Was sollte sie nur tun. Sie würde heute Abend mit Draco reden, das hatte sie sich vorgenommen und das würde sie auch tun. Nur würde sie lieber vorher mit Catrina reden. Wenn gleich alle unten sein würden am See, dann wäre es keine gute Gelegenheit, sie konnte dann nicht mit Catrina sprechen, ohne dass es den anderen auffallen würde. Sollte sie Catrina vielleicht nicht einfach auch zu dem Treffen einladen. Hatten Catrina und Zabini am Abend zuvor nicht auch über Draco geredet? Was hatte Zabini noch mal gesagt? Hatte er nicht gesagt, Draco sei Catrinas Bruder oder so etwas in der Art? Ein Zucken durchfuhr Catrina, als sie sich daran erinnerte. Sie wollte, dass das alles nur ein übler Scherz war. Vielleicht träumte sie bloß? Doch sie schüttelte den Kopf und ermahnte sich selbst. Das war albern und kindisch! Natürlich träumte sie nicht. Das hier war real. Dieses Gespräch hatte stattgefunden. Und sowohl Draco als auch Catrina verheimlichten ihr irgendetwas. Etwas, das von immenser Bedeutung war. Hermine beschloss, Catrina mit zu dem Treffen zu nehmen und sie dann beide gleichzeitig mit dem zu konfrontieren, was sie mit angehört hatte. Das war die beste Lösung.
 

Am See traf eine Vielzahl an Schülern aufeinander. Als Hermine zu den anderen Gryffindors traf, hatten sich bereits mehrer Ravenclaws zu ihnen gesellt. Alle hatten sie beste Laune und lachten und reichten Bonbontüten herum.

„Hermine ! Da bist du ja! Endlich wieder unter den Lebenden!“ Ron klopfte mit der Hand auf einen Platz neben sich. „Setz dich. Wir feiern das schöne Wetter“, fügte er grinsend hinzu.

Ja, das Wetter war allerdings schön. Die Sonne schien warm und die Sonnenstrahlen ließen den See schön glitzern. Hermine schaute in der bunten Runde herum und suchte nach Catrina, die allerdings nicht in der Runde saß. Suchend blickte sich Hermine weiter um und entdeckte sie schließlich mit Parvati Patil am Seeufer. Sie warfen Steine in den See, versuchten wohl, die Steine hüpfen zu lassen. „Nein, danke, Ron. Ich gehe zu Catrina und Parvati“, lehnte sie ab. Rasch ging sie auf die zwei Mädchen zu. Parvati drehte sich schon um, als Hermine gerade mal auf halbem Weg zu den beiden war. Sie sah Hermine näher kommen und stupste Catrina an, die sich daraufhin ebenfalls umwandte.

„Ich gehe zu den anderen zurück. Vielleicht schafft Hermine das mit den blöden Steinen ohne Magie“, brummte Parvati. Offensichtlich war sie frustriert, weil sie die Steine nicht richtig über die Oberfläche bekam. „Hallo, Hermine“, sagte sie im Vorbeigehen kurz angebunden.

Catrina kicherte leise vor sich hin, als Hermine endlich neben ihr stand. Sie knuffte Hermine in die Seite. „Meine Güte, die ist vielleicht schnell beleidigt und frustriert“, meinte sie kichernd.

Hermine zuckte nur mit den Schultern. „Du, Catrina?!“, begann sie.

„Ja?“ Catrina schaute zu Hermine auf. Es schien ihr, als müsste Hermine sich förmlich dazu zwingen, weiter zu sprechen.

„Also, heute Abend möchte mich… möchte er sich ja mit mir treffen“; begann Hermine zögern. „Na ja, ich wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht auch mitkommst?“

Verwirrt schaute Catrina Hermine an. Weshalb sollte sie bei einem Treffen der beiden dabei sein? „Ähm, okay, wenn du willst“, stammelte sie. Es war zwar nicht logisch für sie, aber wenn Hermine es so wollte, dann sollte es ihr Recht sein.

Erleichtert seufzte Hermine. „Danke. Wir treffen uns um sieben. Wir gehen am besten dann gleich nach dem Abendessen los.“

Catrina nickte. „Ist gut.“
 

Die Zeit bis zum Abendessen ging rascher vorbei, als es Hermine lieb war. Ehe sie sich versah, saß sie schon zwischen Ron und Catrina am Gryffindortisch. Sie beteiligte sich nicht an den Gesprächen und aß auch nicht. Bei dem Gedanken an das bevorstehende Treffen wurde ihr ganz mulmig zu Mute. Nachdem Ron sich das dritte Mal erkundigt hatte, ob es ihr auch gut ging, antwortete sie ihm, sie habe Kopfschmerzen und fragte Catrina, ob sie nicht gemeinsam nach draußen gehen könnten, um frische Luft zu schnappen. Catrina nickte und verließ gemeinsam mit Hermine die große Halle. Wenige Minuten nach ihnen verließ auch Draco die Halle unter dem Vorwand, er habe sein Zaubertränkebuch in der Bibliothek vergessen und brauche es, um seine Hausaufgaben zu machen.

Als er die Koppel hinter dem Verbotenen Wald erreichte, waren Catrina und Hermine schon da. Er war überrascht, seine Schwester anzutreffen. Er hatte angenommen, mit Hermine allein zu sein. Draco ging zielstrebig auf seine Angebetet zu, umarmte sie und gab ihr einen kleinen Kuss. Hinter ihnen verdrehte Catrina nur die Augen. Weshalb so scheu? Nur, weil sie daneben stand? „Hallo, Catrina“, sagte Draco steif und förmlich.

Wieder verdrehte Catrina die Augen. Das war ja unendlich dämlich. Ein gewöhnliches ‚Hallo’ hätte auch gereicht. Schließlich war sie immer noch Hermines beste Freundin. „Moin“, meinte sie fröhlich.

Hermine beobachtete Draco und Catrina während dieses kurzen Gesprächs eindringlich. Sie wollte jede noch so kleine Regung registrieren. Doch sie beide benahmen sich, als würden sie sich gerade so vom Sehen her kennen. Konnte es wirklich sein, dass die beiden Geschwister waren? Eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht war das alles ja nur Show?

„Ich wusste gar nicht, dass du Catrina mitbringen wolltest“, meinte Draco schließlich.

„Ähm… Ich… Also, ich wollte bloß…“, stammelte sie. Sie kam sich so dämlich vor.

„Ja?“, drängte Draco. Er grinste sie an.

„Mit euch… beiden… reden?“, schloss Hermine lahm. Sie wusste selbst, dass diese Antwort keineswegs überzeugend klang, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein.

Sowohl Draco als auch Catrina hoben eine Augenbraue. Was konnte es wohl Wichtiges zu sagen geben, das Hermine mit ihnen beiden heimlich besprechen wollte? Sie hegten beiden keinen Verdacht. Und deshalb waren sie umso verblüffter und geschockter, als Hermine all ihren Mut zusammenkratzte und ihnen sagte, was Sache war.

„Also, das ist alles total bescheuert, aber gut. Nun. Ich habe gestern Abend ein Gespräch zwischen zwei Schülern belauscht. Zwischen dir, Catrina, und zwischen Blaise Zabini, um genauer zu sein“, begann sie. Catrina zuckte zusammen. ‚Nein, jetzt passiert es. Bitte nicht. Sie weiß es. Alles’, dachte sie panisch. Hermine fuhr fort. „Ihr habt über mich geredet. Lauter wirres Zeug, das ich nicht kapiert habe. Aber ich bin nicht blöd. Du verheimlichst mir was. Irgendwas ganz Großes. Etwas, das ich eigentlich nicht wissen soll. Und überhaupt! Blaise Zabini! Du bist mit Blaise zusammen und nicht mit Philipp! Das ist mies! Wieso hast du mich angelogen? Wer darf nicht rauskriegen, dass du was auch immer aufgeben willst? Und jetzt kommt der Knaller. Blaise sagte nämlich, dass ihr beide – Catrina Hungwer und Draco Malfoy – Geschwister seid. Bei Merlin! Ich will eine Erklärung!“ Hermine konnte gar nicht mehr an sich halten. Sie wusste, dass sie eigentlich darüber hätte nachdenken sollen, was sie sagte, doch nachdem sie erstmal angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören zu reden. Sie starrte ihre so genannte beste Freundin und ihren ‚Freund’ an und wartete, dass sie etwas sagten. Doch sie schwiegen beide und starrten nur fassungslos zurück. „Na los! Erklärt mir das bitte!“, verlangte Hermine ein zweites Mal. Doch weder Catrina noch Draco konnten etwas sagen. „Verdammt noch mal! Seid ihr oder seid ihr keine Geschwister! Antworte mir gefälligst, Draco Lucius Malfoy!“, rief sie, dieses Mal schwang eine Spur Verzweiflung in ihrer Stimme mit.

Verunsichert warf Draco Catrina einen Blick zu, den sie jedoch nicht zu bemerken schien. Sie hatte den Blick wieder gesenkt, starrte fassungslos und gequält zu Boden. „Also… ich… wir… ähm…“, stammelte er. Was sollte er nur tun? So war das nicht geplant gewesen!

Hermine schloss die Augen, um sich zu beruhigen. „Ja oder nein!?“

„Also… Na gut. Ja, es stimmt“, gab er zu.

Kopfschüttelnd schaute Hermine Draco an. Sie hatte zu hoffen gewagt, dass sie doch alles nur geträumt hatte und Draco lachen würde. Dass er ihr sagen würde, wie völlig absurd diese Vorstellung war. Dass er und Catrina nicht im Entferntesten verwandt waren. Aber nein. Es stimmte. Draco und Catrina waren Geschwister. Das durfte nicht wahr sein. „Sag mir bitte, dass das ein Scherz ist!“, flüsterte sie.

„Ist es nicht, es stimmt“, sagte Draco leise.

„Warum? Warum zur Hölle hast du mich angelogen? Warum habt ihr mich angelogen?“, fragte Hermine. Sie konnte es nicht verstehen. Wollte nicht begreifen, was gerade vor sich ging.

Catrina sah auf. „Es war einfach besser so. Und wir wissen es doch auch noch nicht lange“, sagte sie. Sie sprach so leise, dass Draco, der nur drei Schritte von ihr entfernt stand, sie nur mit Mühe hören konnte.

Verwirrt schaute Hermine sie an. „Was? Was soll denn das heißen, ihr wisst es noch nicht lange? Sag mal, hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie dämlich das ist? Ich dachte, du wärst meine beste Freundin und dann lügst du mich so an? Du hättest es mir sagen müssen, Catrina. Ich hätte dir doch nicht den Kopf abgebissen! Man kann sich seine Familie nicht aussuchen und du weißt ganz genau, dass mir diese Verwandtschaft rein gar nichts ausgemacht hätte! Und die Sache mit Blaise. Wieso hast du mir da nicht die Wahrheit gesagt? Warum hast du gesagt, du wärst mit deinem Nachbarn zusammen? Ich verstehe dich nicht. Ich dachte, wir wären immer ehrlich zueinander, Cat!“ Hermines Augen füllten sich mit Tränen, doch sie wischte sie weg, ehe sie ihre Wangen hinunterkullern konnten. Nein, sie wollte auf gar keinen Fall heulen.

„Ich weiß, dass ich es dir hätte sagen müssen. Hinterher ist man ja immer schlauer. Ich hab so viel falsch gemacht. Irgendwann kommt ein Zeitpunkt, in dem dir klar wird, dass das, was du machst, vollkommen sinnlos ist. Dann fragst du dich ‚Was mache ich hier überhaupt?’ ‚Wieso mache ich so 'nen Müll?’ ‚Wieso lüge ich sie an?’ Und dann fängst du an, alles zu bereuen. Aber meistens ist es dann schon zu spät und alle, die du mit deinem Tun verletztest, wollen nichts mehr mit dir zu tun haben - und dann – badabing, badaboom - stehst du ganz alleine da. Davor hatte ich Angst. Als ich gemerkt habe, dass diese Lügerei nicht richtig ist, da war es schon zu spät und ich hatte solche Angst, dich zu verlieren, verstehst du? Ich wollte dich als Freundin nicht verlieren. Aber wahrscheinlich habe ich das eh. Ich wollte nicht, dass du die Sache so rauskriegst.“ Catrina trat auf Hermine zu, die reglos dastand. „Es tut mir Leid, es tut mir so unendlich Leid, was ich dir angetan habe, dass ich dich angelogen habe. Ich kann verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Aber du musst wissen, dass ich keine andere Wahl hatte. Es tut mir schrecklich Leid, das kann ich gar nicht oft genug sagen, aber es entschuldigt auch nicht. Und trotzdem: Es tut mir Leid.“ Bevor die erste Träne über ihre Wange laufen konnte war Catrina schon gegangen und hatte Draco und Hermine alleine zurückgelassen. Ihre Sicht war von den Tränen, die sich erbarmungslos ihren Weg über ihre Wangen bahnten, ganz verschwommen, doch sie fand den Weg auch so. Sie war sich sicher, dass ihre Freundschaft zu Hermine vorbei war. Dabei kannte sie immer noch nicht die ganze Wahrheit. Sie hätte es ihr sagen können, aber sie war zu feige gewesen. Glücklicherweise war der Gemeinschaftsraum der Gryffindors fast leer und die Schüler, die noch da waren, kümmerten sich nicht darum, dass Catrina den Raum mit tränennassem Gesicht betrat. Sie bezweifelte, dass Hermine heute Nacht in den Schlafsaal kommen würde. Sicher würde sie bei Ginny Weasley schlafen und nicht hier. Sie hoffte nur, dass Draco Hermine beruhigen konnte. Schließlich wollte Catrina nicht, dass die Beziehung der beiden deswegen zerbrach. Stumm rannen die Tränen weiter über ihr Gesicht. Auch als sie sich auf ihr Bett warf und unter Bettdecke verkroch, waren die Tränen um diese Freundschaft nicht getrocknet...

Der Anfang vom Ende?

Als Catrina morgens von den Sonnenstrahlen geweckt wurde, dachte sie zunächst nicht an den verheerenden Vortag. Erst als sie sich aufsetzte und realisierte, dass Hermine nicht mehr im Raum war, dachte sie wieder daran, was am Tag zuvor geschehen war. Normalerweise weckte Hermine Catrina jeden Morgen, denn Catrina hatte die Angewohnheit, generell ein wenig zu verschlafen. Um dies zu verhindern weckte Hermine sie immer. Doch das war wohl jetzt vorbei.

Zitternd warf Catrina die Decke zurück und stieg aus dem Bett. Niemand war mehr im Schlafsaal. Sie war ganz allein.

Bevor sich weitere negative Gedanken zu ihr durchmogeln konnten, zog sie sich hastig an und stürmte praktisch aus dem Schlafsaal und die Treppe hinunter. Die Gryffindors, die sich noch im Gemeinschaftsraum befanden, warfen ihr neugierige Blicke hinterher. Normalerweise sah man Catrina niemals morgens allein die Treppe hinunter kommen.

Als sie in der Großen Halle ankam suchte sie ganz automatisch nach Hermine, Harry und Ron. Aus reiner Gewohnheit lief sie sofort in deren Richtung.

„Catrina! Wir dachten schon, du hättest den Trank der Lebenden Toten geschluckt oder so. Hermine meinte, dass sie dich nicht einmal wach bekommen hat…“, meinte Ron. Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, da biss er auch schon herzhaft in sein Marmeladentoast.

Hermine wich Catrinas Blick bewusst aus. Sie starrte in ihren Kürbissaft, so als wäre er der Nabel der Welt. „Hey, komm, setz dich doch!“, sagte Harry zwischen zwei Löffeln Müsli. Hermines Kopf schnellte hoch und sie warf Catrina einen Blick zu, der ihr nur zu deutlich zu verstehen gab, dass sie dieser Aufforderung besser nicht folgte.

Catrina räusperte sich ein wenig und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, als sie erwiderte: „Nein, tut mir Leid, ich hatte Parvati und Lavender versprochen, heute mit ihnen zu frühstücken. Wir wollten uns über den neuen Artikel über ‚Hexen Hotel’ in der Hexenwoche unterhalten.“ Hastig drehte sie sich um und suchte die besagten Mädchen unter den vielen Gryffindors. Als sie sie endlich entdeckte, winkte sie Harry, Ron und Hermine kurz zu, dann ging sie so schnell wie möglich, ohne zu rennen, zu Lavender und Parvati. „Hey, kann ich mich setzen?“, fragte sie. Ohne jedoch eine Antwort abzuwarten, quetschte sie sich zwischen Parvati und einem Erstklässler, der sich schließlich mürrisch erhob und sich dann einen anderen Platz zum Frühstücken suchte.

„Klar“, antwortete Lavender überflüssigerweise. „Aber bist du nicht normalerweise immer bei Hermine?“

Unmerklich zuckte Catrina zusammen. Zwar bezweifelte sie, dass dies Lavender aufgefallen war, wohl aber Parvati, die sie jetzt besorgt musterte. „Ja, normalerweise schon, aber ich dachte mir, ihr zwei hättet vielleicht die Hexenwoche?“

Misstrauisch zog Lavender eine Augenbraue hoch. „Deshalb setzt du dich zu uns an den Frühstückstisch?“, fragte sie skeptisch.

Catrina bemühte sich um ein Lächeln, das halbwegs echt aussah. „Ja, klar. Oder soll ich wieder gehen? Ich meine, wenn ihr mich nicht bei euch haben wollt, dann könnt ihr auch einfach Bescheid sagen…“ Inständig hoffte Catrina, dass Lavender vehement ablehnen würde, Catrina wieder wegzuschicken, doch dem Blick nach zu urteilen, den Lavender ihr nun zuwarf, war ihre Hoffnung wohl vergebens. Hatte sie die Mädchen etwa in einem wichtigen Gespräch gestört, als sie sich einfach dazugesetzt hatte?

„Nein, Quatsch! Du kannst doch bei uns bleiben, absolut kein Problem“, meinte Parvati hastig. Lavender warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, den Parvati jedoch nicht zu registrieren schien.

„Super, danke!“, sagte Catrina. Wieder bemühte sie sich um ein echtes Lächeln, doch weil sie ahnte, nur ein gequältes zu Stande zu bringen, schnappte sie sich einen Krug mit Kürbissaft und goss sich etwas davon in den Becher. Dann nahm sie sich noch ein Toast und bestrich es mit Marmelade. Es entging ihr nicht, dass weder Parvati noch Lavender miteinander sprachen, sondern stattdessen ihr beim Essen zusahen. Sie versuchte auch, die Blicke, die sich in ihren Rücken bohrten und von denen sie wusste, dass sie von zwei gewissen Slytherins ausgingen, zu ignorieren.

Schließlich brach Parvati das Schweigen. „Hast du deine Tasche noch gar nicht mitgenommen?“, fragte sie Catrina.

Catrina schüttelte den Kopf. „Nein, ich gehe gleich hoch und hole meine Sachen. Wartet ihr so lange in der Eingangshalle auf mich?“

Bevor Parvati noch etwas sagen konnte, antwortete Lavender mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen: „Nein, tut mir leid, wir müssen noch unbedingt in die Bibliothek wegen unseres Referates für Professor Snape.“ Dieses Mal war es an Parvati, ihrer Freundin einen bösen und vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.

„Ist schon in Ordnung, wir sehen uns dann ja aber in Verwandlung, nicht wahr?“, entgegnete Catrina ebenso zuckersüß wie zuvor Lavender.

„Natürlich!“, sagte Parvati schnell, während Lavender sich schon erhob und erwartungsvoll auf sie hinabblickte. Mit einem entschuldigenden Lächeln erhob auch Parvati sich. Gemeinsam gingen die beiden Mädchen aus der Halle, wobei Lavender heftig auf ihre Freundin einredete.

Seufzend legte Catrina ihr Toast wieder hin. Super, selbst Parvati und Lavender suchten das Weite, wenn sie in der Nähe war. Dabei hatte sie den beiden doch absolut nichts getan. Außer vielleicht Parvati. Schließlich war Catrina mit Blaise zusammen und Parvati hatte Catrina eröffnet, dass sie heimlich in Blaise verliebt war. Jedoch wusste Parvati nichts von Catrinas Beziehung zu Blaise. Sie konnte sich keinen Grund vorstellen, weshalb Lavender so mit ihr umsprang.

Der Appetit war ihr vergangen, also ließ sie das Toast einfach liegen und stand ebenfalls auf. Sie beschloss, ihre Schultasche zu holen und sich dann vor den Klassenraum für Verwandlung zu setzen und zu warten, bis Parvati und Lavender oder sonst jemand auftauchte, mit dem sie sich unterhalten konnte, sodass sie nicht in die Verlegenheit geraten würde, sich mit Hermine zu unterhalten, weil Harry und Ron mit ihr reden wollten. Ihr Magen zog sich bei diesem Gedanken zusammen. Angetrieben von diesem Gefühl, beschleunigte sie ihre Schritte ein wenig. Sie war so darauf konzentriert, nicht wieder über die verquere Situation mit Hermine nachzudenken, dass sie erst registrierte, dass ihr jemand folgte, als dieser Jemand sie auch schon in einen leeren Klassenraum zog. Catrinas erste Reaktion war, aufzuschreien, doch eine Hand legte sich über ihren Mund und der Jemand flüsterte ihr „Ich bin’s doch nur!“ ins Ohr.

‚Blaise!’ Augenblicklich hörte Catrina auf, sich zu wehren. Sie ließ sich von Blaise in den Raum ziehen. Sie selbst stieß die Tür mit ihrem Fuß zu. Dann warf sie sich in seine Arme – und die Tränen, die sie seit dem Morgen zu verdrängen versuchte, hatten freie Bahn.

Blaise sagte zunächst nichts. Er hielt sie einfach nur fest und strich über ihr Haar, um sie zu beruhigen. Es dauerte allerdings ein wenig, bis sie aufhörte zu schluchzen.

„Jetzt habe ich deinen Umhang ruiniert“, murmelte Catrina schuldbewusst, während sie die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Macht nichts. Der geht schon wieder sauber“, meinte Blaise. Er hob das Kinn seiner Freundin mit dem Finger an, sodass sie ihn ansehen musste. „Alles okay?“ Sie antwortete nicht sofort. Dann schüttelte sie ganz langsam den Kopf. „Okay, gut, ich hab’s satt. Draco benimmt sich genauso merkwürdig wie du. Er redet nicht mit mir und zerbröselt sein Toast mehr, als dass er es isst. Ich möchte jetzt eine Erklärung für dieses Verhalten!“, forderte er und klang dabei nicht nur genervt sondern auch ein wenig ungeduldig. Scheinbar hatte er schon versucht, seinem besten Freund irgendwelche Informationen zu entlocken, war allem Anschein nach jedoch gnadenlos gescheitert.

Catrina schluckte einmal, dann begann sie, Blaise davon zu erzählen, wie am gestrigen Tag alles außer Kontrolle geraten war. Es störte beide nicht, dass es klingelte und sie eigentlich im Unterricht hätten sitzen müssen.

Als Catrina geendet hatte, schwiegen sie zunächst beide.

„Verdammt“, sagte Blaise schließlich.

„Ja, verdammt ist ein gutes Wort dafür“, gab Catrina ihm Recht.

„Was hast du jetzt vor? Ich meine, Hermine wird doch wohl nicht zu Dumbledore oder so laufen, oder?“, fragte Blaise besorgt.

Catrina zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung, was jetzt geschehen würde. „Ich weiß nicht, was sie jetzt tun wird, aber ich weiß, dass ich nach den Sommerferien wahrscheinlich nicht wieder hierher zurück kann. Wenn ich denn die Sommerferien überhaupt überlebe…“

Geschockt schaute Blaise seine Freundin an. „Was meinst du damit?“, fragte er scharf.

Traurig lächelnd hielt Catrina seinem Blick stand. „Na, ganz einfach. Ich hatte einen Auftrag, Blaise. Ich habe es nicht geschafft, diesen zu erfüllen. Der nächste logische Schritt für den Lord ist, mich dafür zu bestrafen, dass ich bei der Ausführung meiner Aufgabe versagt habe und du weißt doch, wie man für so etwas bestraft wird, oder? Mir bleibt nur zu hoffen, dass er milde gestimmt sein wird und es vielleicht doch noch bei einer extremen Folterstrafe belässt oder es zumindest schnell hinter sich-“

„VERGISS es. VERGISS ES! Das wird nicht passieren. Nein!“, polterte Blaise. Wieder schossen Catrina Tränen in die Augen. „Nein, Cat. Ganz bestimmt wirst du nicht von dem Dunklen Lord bestraft werden. Oh, nein. Kommt gar nicht in Frage. Das darf. Nicht. Passieren. Hast du gehört? Wir finden schone eine Lösung und wehe dir, wenn mir wieder irgendwie zu Ohren kommt, dass du noch mal über so eine mögliche Folge nachgedacht hast, hast du mich verstanden?“ Er fasste seiner Freundin an die Oberarme und schüttelte sie leicht, ehe er sie wieder an sich zog. „Ich warne dich, denke nicht wieder über so etwas nach. Denk gar nicht erst daran, mich zu verlassen, ganz gleich, auf welcher Art und Weise. Niemals, klar?“, flüsterte er heiser.

Catrina sagte gar nichts. Sie ließ sich einfach nur von Blaise umarmen. Ihm mochte es nicht klar sein, aber ihr schon – es gab keine andere Lösung. Der Dunkle Lord würde herausbekommen, dass sie versagt hatte und dann wäre alles vorbei – ihr ganzes Leben wäre vorbei.
 

Wie sie dann irgendwie doch noch im Unterricht gelandet war und am Ende des Tages schließlich im Gemeinschaftsraum saß und dabei noch halbwegs lebendig aussah, war ihr ein Rätsel. Dennoch saß sie am Abend an einem Tisch an einem Fenster des Turmes, vor ihr Tinte, Feder und Pergament und versuchte, einen Brief an Lucius zu verfassen. Nachdem sie zahllose Versuche, alles zu erklären, ins Feuer geworfen hatte, entschied sie sich für die einfachste Variante:
 

„Lucius,

tut mir Leid, dich stören zu müssen, aber – sie weiß es. Hermine weiß alles. Ich habe versagt.

Liebe Grüße,

deine Tochter Catrina.“
 

Es war stumpf, äußerst stumpf sogar, doch das kümmerte sie nicht sonderlich. Sie war nur heilfroh, dass sie allein und in Ruhe darüber nachdenken könnte, wie Lucius auf die Nachricht reagieren würde. Die Vorstellung quälte sie. Außerdem war sie froh, dass niemand sie störte, denn sie hatte Parvati und Lavender erzählt, dass ihre Tante gestorben war, und sie deshalb eine Nachricht an ihre Mutter schreiben musste und ihre Ruhe bräuchte. Zuverlässig wie die beiden Tratschtanten nun einmal waren, wusste innerhalb von nur einer Stunde ganz Gryffindor, dass Catrinas ‚Tante gestorben’ war. Deshalb ließ auch jeder sie in Ruhe an ihrem Tisch. Als sie das Briefchen in einen Umschlag gesteckt hatte, brachte sie schnell ihre Schreibutensilien hoch in den Schlafsaal und begab sich dann in die Eulerei. Sie achtete nicht darauf, wem sie begegnete.

In der Eulerei traf sie auf Draco. Er hatte sich an die Wand gelehnt und schaute hinaus aus einem der vielen Fenstern.

„Salvi“, rief Catrina. Ihre Eule kam auf sie zugeflogen und ihr Bruder drehte sich zu ihr.

„Hey“, meinte er mit rauer Stimme.

„Hallo“, sagte sie langsam, während sie Salvi den Brief an das Bein band. „Bring das zu Lucius, im Malfoy Manor… nach Hause…“, flüsterte sie der Eule zu. Um zu zeigen, dass sie die Anweisung verstanden hatte, drückte Salvi Catrina kurz die Krallen in die Schultern, nicht zu fest, dann flog sie aus dem Fenster hinaus.

Catrina stellte sich neben ihren Bruder. „Wie geht es dir?“, fragte sie leise.

„Beschissen.“ Draco drehte sich zu ihr um und sie sah, dass er ganz blass war, blasser als sonst schon. Er schluckte schwer, dann schaute er Catrina in die Augen und sagte: „Blaise hat mir von eurem Gespräch heute Morgen erzählt. Mach die keine Sorgen, Vater wird schon was einfallen, wie er dich lebendig aus der Misere wieder rausbekommt.“ Ohne Vorwarnung nahm er seine Schwester in die Arme. Catrina erwiderte seine Umarmung. Was sie beide jedoch nicht bemerkten war, dass Lavender Brown leise in die Eulerei geschlichen kam und die beiden sah.
 

Im Malfoy Manor war alles ruhig.

Im Garten plätscherte der Brunnen freidlich vor sich hin. Er bot ein Bild perfekter und harmonischer Familienidylle. Auch im Anwesen selbst herrschte eine angenehme Ruhe, die nicht auf die nächsten Geschehnisse hinwiesen.

Lucius Malfoy saß in der Bibliothek vor dem Kamin, in dem ein kleines Feuer prasselte, denn trotz der Wärme draußen war es in der Bibliothek noch recht kühl, während Narzissa mit einer Freundin zum Einkaufen in die Winkelgasse appariert war. Gerade war Lucius an einer sehr lustigen Stelle des Romans, den er las, angekommen, da flog eine Eule durch das Fenster auf den Kaminsims. Es war Catrinas Eule, Salvi, und sie trug einen Brief am Bein. Lucius legte das Buch mit einem Fünkchen Bedauern zur Seite, dann band er den Brief vom Bein des hübschen Tieres ab und begann, ihn zu lesen. Er war sehr kurz und als Lucius die zwei Zeilen gelesen hatte, fiel ihm der Brief glatt aus der Hand.

Was meinte Catrina? War das ein Scherz? Wenn es einer gewesen sein sollte, dann war er nicht sonderlich witzig.

Doch dann wurde ihm klar, dass es sich nicht um einen Scherz handeln konnte. Catrina machte keine Scherze über so etwas. Das war nicht ihre Art. Es musste stimmen, was sie sagte. Hermine Granger wusste über Catrinas Auftrag Bescheid. Das war schlecht. Das war sogar schlimmer als schlecht, denn wenn der Dunkle Lord davon Wind bekäme, dann wäre Catrina verloren. Panik kroch in Lucius hoch und in Folge dessen warf er den Brief mitsamt dessen Umschlag in das prasselnde Feuer des Kamins. Er musste die Dinge, die Catrinas Versagen bewiesen, unbedingt vernichten. Er beobachtete, wie der Brief im Feuer brannte und schrumpelte und zu Asche wurde. Erst als man nichts mehr von einem Brief erkennen konnte, wurde Lucius allmählich ruhiger. Doch diese Ruhe währte nur für den Bruchteil einer Minute.

Denn plötzlich hörte er, wie die Tür zum Anwesen gegen die Wand prallte. Schnell rannte Lucius aus der Bibliothek und stürmte die Treppen hinunter. Auf halbem Weg die Treppe zur Eingangshalle hinunter blieb er jedoch abrupt stehen, denn diesen Besucher hatte er wirklich nicht erwartet.

Da stand der Dunkle Lord, in einen einfachen Reiseumhang gehüllt, und schaute Lucius kalt an.

Zit für Plan B ?

Kapitel 32 – Zeit für Plan B
 


 

Da stand der Dunkle Lord, in einen dunklen Reiseumhang gehüllt, und schaute Lucius kalt an.

„M… Mein Lord…“, stammelte Lucius. Wie in Trance stieg er die letzten Stufen herab und verbeugte sich vor dem Dunklen Lord.

„Lucius“, sagte dieser knapp. Mehr sagte er nicht. Er schaute seinen Untergebenen nur weiter kalt an.

„Was verschafft mir die Ehre, euch zu empfangen, mein Lord?“, fragte Lucius. Er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen, so zu sein wie immer, doch ihm war bewusst, dass er nicht halbwegs so klang wie sonst immer.

„Nicht hier, Lucius“, antwortete der Lord.

Lucius schluckte. „Natürlich“, meinte er. „Gehen wir ins Wohnzimmer, mein Lord, dort stört uns keiner.“

Der Dunkle Lord schritt zielstrebig auf das Wohnzimmer zu und ließ sich dort auf einen der bequemen Sessel nieder. Lucius folgte ihm langsam und setzte sich ihm gegenüber auf das Sofa. "Nun, mein Lord?", fragte Lucius.

"Lucius. Ich würde gerne wissen, wie weit die Tochter ihrer Bekannten mit ihrer Aufgabe ist...",flüsterte der Dunkle Lord.

Perplex schaute Lucius seinen Meister an. "Also, Miss Hungwer arbeitet daran. Bis zum Ende des Schuljahres vielleicht... Oder in den Ferien... ", meinte er ausweichend.

"Das dauert mir alles... ein wenig zu lange... Ich frage mich nur, weshalb das... so lange dauert?" Der Dunkle Lord erhob sich wieder und ging zum Fenster, von wo aus man einen herrlichen Blick über den Garten der Malfoys hatte. "Ich würde gerne mit ihr persönlich sprechen, Lucius. Du wirst ihr Bescheid geben. Ich will sie sprechen. So schnell wie möglich - doch denke dran, kein Aufsehen erregen." Abrupt drehte der Lord sich wieder zu Lucius um. "Ich werde hier auf sie warten. Solange, bis ich mit ihr gesprochen habe, werde ich hier bleiben. Das macht doch sicher keine Umstände, nicht wahr?"

"Aber nein mein Lord. Selbstverständlich könnt Ihr hier in unserem beischeidenen Heim bleiben. Es ist uns eine Ehre, Euch als unseren Gast bezeichnen zu dürfen, mein Lord", antwortete Lucius. "Ich werde sogleich einen Brief an Miss Hungwer schreiben. Bitte seid so frei und fühlt euch wie zu Hause, mein Lord. Entschuldigt mich bitte."

"Natürlich." Der Dunkle Lord drehte sich wieder um.

Lucius verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er beeilte sich, in die Bibliothek zu kommen, wo Salvi auf dem Kaminsims saß und vermutlich noch aufeine Antwort für ihre Herrin wartete. Lucius hastete zum Schreibtisch und suchte nach Feder und Pergament. Schnell schrieb er an seine Kinder.
 

"Catrina, Draco und auch Blaise.

Der Dunkle Lord ist hier im Malfoy Manor und möchte mit dir sprechen, Catrina. Sobald wie möglich, ohne, dass dein Verschwinden Aufsehen erregt. Catrina, wnen das stimmt, was du mir geschrieben hast, dann ist das schlecht. Sehr schlecht. Ich kann den Lord nicht lange hinhalten. Ihr müsst euch etwas einfallen lassen, wie wir das lösen können. So schnell es geht. Beeilt euch. Ich erwarte eure Eule postwendend!

Lucius"
 

"Salvi, beeil dich. Flieg, so schnell du kannst, ja?", flüsterte Lucius der Eule seiner Tochter zu. Während er der Eule zusha, wie sie allmählich am Horizont verschwabd, wuchs seine Angst um seine Kinder. Aber er wusste auch, dass er sich zusammennehmen musste, denn dort unten saß der Dunkle Lord und er würde wissen, wenn etwas nicht stimmte. Er würde es merken sofort - und dann wäre alles vorbei. Alles.
 

Lavender Brown platzte in den Eulenturm miteinem lauten "HA!". Catrina und Draco rückten sofort voneinander ab.

"Lavender?", rief Catrina erschrocken.

"Ganz genau, Hungwer. Jetzt weiß ich, was Sache ist", meinte Lavender triumphierend grinsend.

"Und das wäre, Plappermaul?", fragte Draco. Bedrohung schwang in seiner Stimme mit. Das war so nicht vorgesehen gewesen. Was hatte diese Gryffindor gehört? Warum hatten sie sie nicht gehört? Verflucht. Das war schlecht. Doch jahrelange Erfahrung hatte ihm gelehrt, dass man mit Drohungen manchmal sehr weit kommen konnte.

"Du und Hermine, Catrina. Ihr habt euch gestritten oder?", fragte Lavender, ganz entzückt über ihre Entdeckung und völlig unbeeindruckt von Dracos Drohung.

"Das geht dich nichts an, Lavender", sagte Catrina leise.

"Ihr habt euch wegen Malfoy so sehr gestritten, habe ich recht? Weil ihr beide auf ihn steht. Oh, ist das aber ein schmutziges kleines Geheimnis von euch beiden", meinte Lavender.

Fiebrhaft überlegte Catrina, wie sie die Situation noch retten konnte. Doch Draco am ihr zuvor. "Ach, das denkst du also? Hm. Kein Wunder. Von jemandem wie dir habe ich auch nichts anderes erwartet, Brown", sagte Draco spöttisch.

"Ja, das denke ich. Das war doch eindeutig gerade!" Lavender stemmte die Arme in die Hüften.

"Tja, schade. Falsch gedacht. Hungwer und ich - ich glaube, mich knutscht ein Hippogreif! Hungwer und ich sind praktisch verwandt! Die Schwester ihrer Mutter ist mit dem Bruder meiner Mutter verheiratet. Unsere Tante ist somit gestern verstorben. In solchen Situationen muss die Familie eben mal zusammenhalten." Dracos abfälliger Ton ließ für Lavender keinen Zweifel daran, dass Draco eigentlich nur Catrina getröstet hat, weil sie verwandt waren. "Deine Theorie ist vollkommen abwegig, Brown."

Lavender sah verdutzt vom einen zum anderen. Catrina hatte ihr Pokerface aufgesetzt. Draco war eine falbelhafte Geschichte eingefallen - so auf die Schnelle. "Siehst du, Lavender. Was Hermine und mich angeht - das geht dich nichts an. Und ich möchte auch nicht, dass du oder irgendwer sonst sich da einmischen, okay?" Sie trat näher an Lavender heran. "Bitte akzeptiere das. Und plapper nicht alles herum, okay?" Damit verließ Catrina die Eulerei. Sie stürmte die Treppen hinunter.

"Das glaube ich jetzt nicht", murmelte Lavender.

"Glaube es ruhig. Es ist die Wahrheit. Kein Gerücht oder sonst was", spottete Draco. Er ging an Lavender vorbei, nicht ohne zuvor noch an ihre Schulter zu rempeln.

Lavender starrte ihm fassungslos hinterher. Das durfte doch nicht wahr sein. DIe beiden sollten... Cousine und Cousin sein? Oder als was auch immer man das nun bezeichnen sollte. Verwirrt verließ auch Lavender die Eulerei, sie vergaß völlig, den Leserbrief an die Hexenwoche abzuschicken.
 

Catrina riss sich sehr zusammen, um nicht in Tränen auszubrechen, als sie durch das Porträtloch kletterte. Harry und Ron saßen mit Hermine vor dem Kamin und machten Hausaufgaben. "Nein Ron! Du darfst nicht bei mir abschreiben!", meckerte Hermine.

"Ich will doch nicht abschreiben. Nur mal sehen, was du so geschrieben ist! Das ist ein Unterschied, Herm!", meinte Ron abwährend.

"Hey, Cat", sagte Harry.

"Hey", murmelte Catrina.

"Setz dich doch zu uns. Du könntest uns helfen. Hermine tut es ja nicht", meinte Ron und warf Hermine dabei einen bösen Blick zu.

"Tut mir Leid, aber ich bin müde und möchte einfach nur schlafen, okay?", entgegnete Catrina.

"Klar, war sicher schwer für dich heute. Das mit deiner Tante und so", sagte Hermine. Kaum hatte Ron den Blick von ihr gelassen, schaute Hermine Catrina mit einer fisteren Miene an.

"Ja. Ich gehe schlafen. Gute Nacht." Schnell lief Catrina die Treppen zum Schlafsaal hoch. Sie wollte wirklich nur noch schlafen. Alles geriet außer Kontrolle, nur der Schlaf war noch völlig normal. Und dahin flüchtete sie jetzt. In den Schlaf.
 

In den Kerkern im Gemeinschaftsraum der Gryffindors saß Blaise Zabini vor dem Kamin, in dem das Feuer schon fast erloschen war. Er wartete auf Draco, der eigentlich schon vor einer halben Ewigkeit wieder zurück sein sollte. Allmählich machte er sich Sorgen. Seit dem gestrigen Abend benahm er sich so anders. Blaise hatte das gefühl, seinen Kumpel gar nicht mehr zu kennen. Gerade hatte er sich entschieden, nach ihm zu suchen, das betrat besagter blonder Slytherin den Gemeinschaftsraum.

"Da bist du ja! Ich dachte schon, die wäre was passiert oder so", meinte Blaise erleichtert.

"Ist es auch", meinte Draco matt. Er ließ sich neben Blaise auf das Sofa fallen. "Lavender Brown, die dumme Ziege, hat mich und Catrina erwischt. Wir hatten uns gerade umarmt. Das hat Madame mitbekommen. Die ist auf die absurde Idee gekommen, dass Cat und ich ein Paar wären und Hermine heimlich auf mich steht und deshalb hätten Cat und Herm sich gestritten. Das ich nicht lache. Wenn es mal so einfach wäre, was?!" Draco versuchte, heiter zu klingeln, aber das gelang ihm nur kläglich.

"Oh Gott. Und was habt ihr gesagt?", fragte Blaise. Das war ja mal wirklich ein Drama in den letzten zwei Tagen. Alles lief drunter und drüber.

"Na, wir haben ihr gesagt, dass wir dieselbe Tante haben, die gestern gestorben sei. Das schien mir plausibel. Schließlich weiß ganz Hogwarts, dass 'Catrinas Tante gestorben ist'", meinte Draco.

Blaise seufzte. "Arme Cat. Läuft gerade echt mies für sie."

Draco sprang auf und starrte seinen sogenannten Freund wütend an. "Ach? Arme Cat? Das war ja wieder. Und für mich ist alles easy. Hey, das Mädchen. für das ich alles tun würde, das ich liebe, verabscheut mich, weil ich sie angelogen habe, aber klar. Für Cat ist alles schlimmer. Logisch. Cat hat immerhin noch dich! Sie hat nicht die Person verloren, die sie liebt, oder?", tobte Draco.

"Hey, Dray, beruhig dich mal. So habe ich das gar nicht gemeint. Aber guck doch mal - du wirst nicht gefoltert bis zum geht nicht mehr oder gar getötet, weil Hermine alles rausgekriegt hat, oder? SIE schon, verdammt noch mal. Deshalb ist es bei ihr doch wohl schlimmer als bei dir!" Blaise stand ebenfalls auf. Er erwiderte den wütenden Blick seines Kumpels ganz ruhig.

Das Blickduell ging über einige Minuten. Schließlich seufzte Draco und ließ sich zurück auf das Sofa fallen. "Wahrscheinlich hast du da Recht. Aber er wird es nicht raus bekommen. Glaube ich nicht."

Erleichtert, dass Draco sich beruhigt hatte, setzte Blaise sich neben ihn. "Ich hoffe doch, er bekommt es nicht raus. Trotzdem . Wir sollten uns Gedanken machen über einen Plan B.Findest du nicht?"

"Doch, sicher. Wir sind alle dran, wenn er es raus bekommt. Nicht so hart wie Cat, aber immerhin", murmelte Draco.

"Deshalb ja. Wir müssen uns alle was überlegen." Blaise legte seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

"Lass uns das Morgen machen, Alter. Ich haue mich in die Pfanne. Gute Nacht", murmelte Draco. Er stand auf und ging in den Schlafsaal.

Blaise blieb noch auf dem Sofa sitzen. Er machte sich große Sorgen. Bis zu den Sommerferien wären sie vielleicht noch alle sicher, aber danach... Danach würde es schwer werden. Solange sie in Hogwarts waren sie sicher. Aber nicht länger und nirgend wo sonst. Bevor er sich noch mehr gruselige Gedanken über die Zukunft machen konnte, ging auch er hoch und ging schlafen.
 

Der nächste Morgen war grau und trist. Lavender weckte Catrina schroff. "Ey, stehst du wohl auf. Du kommst sonst zu spät!", maulte sie. Langsam öffnete Catrina die Augen. "Wurde auch mal Zeit. Ich dachte schon, ich würde dich im Leben nicht mehr aufwecken können."

"Entschuldige", murmelte Catrina. Sie warf die Decke zurück und stand auf.

"Hm. Wegen gestern... Ich hab's noch niemandem erzählt. Nur damit du Bescheid weist. Aber wenn Malfoy mir auf den Keks geht, dann könnte vielleicht etwas über meine Lippen gelangen. Sag ihm das." Damit rauschte Lavender aus dem Raum.

Catrina seufzte. Super. Bestimmt würde Draco seine schlechte Laune an Lavender rauslassen und schwupps wüsste ganz Hogwarts, dass er und Catrina verwandt waren. Schnell zog Catrina sich an und verließ den Schlafsaal. Der Gemeinschaftsraum war verlassen, woraus Catrina schloss, dass sie sehr spät dran war. Vermutlich würde sie keine Zeit mehr zum Frühstücken haben. Sie machte sich direkt auf den Weg zm Klassenraum für Geschichte. Als sie an einem Fenster vorbei kam, erspähte sie eine Eule. Sie überlegte - ermutlich würde Professor Binns es nicht bemerken, wenn sie zu spät kam. Also öffnete Catrina das große Fenster. Gerade rechtzeigtig, denn es war Salvi und sie flog direkt durch das offene Fenster. Salvi landete auf Catrinas Schulter und hielt ihr das Bein mit dem Brief hin. Catrina erkannte sofort Lucius Handschrift und band den Brief ab. "Danke Salvi", flüsterte Datrina. Salvi schuhute leise und flog dann wieder durch das Fenster heraus. Schnell öffnete Catrina den Brief. SIe konnte nicht fassen, was darin stand. Das durfte nicht wahr sein. Ohne nach zu denken rannte Catina zurück, die Marmortreppe hinunter und rein in die Große Halle. Sie hatte Glück. Draco und Blaise saßen beide noch am Tisch der Slytherins. Niemand sonst war noch in der Halle. Catrina winkte den beiden. Sofort standen sie auf und Catrina ging vor, hinein in einen leeren Klassenraum.

Kaum waren die beiden Jungs ihr gefolgt und die Tür geschlossen, legte Catrina los. "Das war's. Er ist bei Lucius. Hier, lest das!" Sie warf Draco und Blaise den Briefvon Lucius zu.

"Verflucht!", meinte Draco.

"Ja, das ist es. Es wird nicht lange dauern und er wird es wissen. Alles. Ich habe versagt. Ich bin so gut wie tot." Tränen bahnten sich den Weg über Catrinas Wangen. Sie konnte sie nicht zurückhalten.

"Nein, bist du nicht, Schatz", meinte Blaise bestimmt. "Ist doch klar, was wir tun müssen, oder?"

"Ähm - Nein, Blaise?" Draco schaute seinen Kumpel geschockt an.

"Doch, ist es. Wir müssen abhauen. Alle. Nicht nur wir drei - Hermine muss auch mit. WIr müssen uns vor ihm verstecken", erklärte Blaise.

"Blaise, das wird nicht funktionieren. Er hat seine Leute überall!", warf Catrina ein. "Ich muss es ihm beichten. Mich ihm stellen - und meinem Schicksal."

"Ich habe dir verboten, so etwas zu denken. Wir werden einen Weg finden."

Die Entschlossenheit in Blaise Stimme sorgte dafür, dass Catrina und Draco sich beide nicht trauten, ihm zu widersprechen. Aber im Grunde wussten sie beide, dass dieser Plan B nicht funktionieren würde...

Innerliches Chaos

Immer noch standen Draco, Blaise und Catrina, der noch immer ein paar heiße Tränen über die Wangen rannen, in dem leeren Klassenzimmer. Blaise nahm seine Freundin behutsam in die Arme und strich ihr beruhigend über das Haar.

„Hey, vertrau mir. Das kriegen wir hin. Ich lasse dich nicht verrecken, klar?“, flüsterte er.

Draco jedoch spukten ganz andere Gedanken im Kopf herum. Blaise hatte gesagt, dass auch Hermine mit ihnen abhauen musste. Die Frage war jawohl weniger Warum als Wie. Hermine konnte im Moment weder Draco noch Catrina ausstehen. Zweifellos würde sie garantiert nicht mit ihnen die Schule verlassen und sich – wahrscheinlich vergeblich - vor dem Dunklen Lord verstecken. Dafür war ihre Ausbildung ihr viel zu wichtig und vermutlich würde sie das auch nur für einen Trick halten, um sie in die Arme des Dunklen Lords zu treiben. Er sah keine Möglichkeit, Hermine zum Weggang zu bewegen. Nicht einmal Blaise würde das schaffen, da war er sich zu einhundert Prozent sicher. Noch immer weinte Catrina. Natürlich tat es ihm weh, seine Schwester weinen zu sehen, aber er machte sich nun mal Sorgen um Hermine. Er beschloss, den beiden seinen Gedanken mitzuteilen, doch Catrina kam ihm zuvor.

„Blaise, bitte“, flüsterte sie, ihre Stimme zitterte. „Hermine hasst mich. Und Draco hasst sie auch. Sie wird nicht mit uns kommen. Der Plan wird nicht aufgehen.“ Weiter kam sie nicht, denn ihre Stimme versagt ihr den Dienst und eine erneute Welle heißer Tränen lief über ihre Wangen und landete auf ihrem Umhang.

Blaise nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Wir müssen es aber versuchen. Oder glaubst du, dass wir jetzt loslaufen sollten, dem Lord gegenübertreten sollten und damit deinen Tod besiegeln? Ganz sicher nicht. Wir müssen es versuchen, besser jetzt als gleich.“ Das Klingeln ertönte. Nun würden sie alle drei ganz sicher zu spät zum Unterricht erscheinen, doch darum machte sich keiner der drei wirklich Gedanken. „Wir müssen es auf jeden Fall versuchen. Wenn wir sie hier zurück lassen würden, dann würde der Dunkle Lord sie persönlich hier abholen. Willst du das? Glaubst du, sie würde das wollen? Sicherlich nicht. Wir haben keine Chance, aber wir müssen sie nutzen. Oder wie heißt dieses Sprichwort?“

Es war ein schwacher Versuch, Catrina abzulenken. Deshalb funktionierte es auch nicht.

Nun mischte sich Draco ein. „So bescheuert das auch klingt, Blaise, aber das wird nicht funktionieren. Wir haben nicht viele Möglichkeiten, aber du gibst eh keine Ruhe.“ Entschlossen, es doch noch einmal zu versuchen, schaute Draco seine kleine Schwester an und trat dann näher an sie heran. „Hör mir zu, Schwesterherz. Wir haben nur einen einzigen Versuch und wenn sie nicht mitkommen will, dann werden wir vermutlich alleine abhauen müssen, habe ich Recht, Blaise?“ Mit einem kurzen Blick zu seinem besten Freund versicherte er sich, dass dieser genauso dachte wie er. Dann wandte er sich wieder an seine Schwester. „Wir werden sie um ein Gespräch bitten. Vielleicht stimmt sie zu und wenn sie es nicht tut, dann schicken wir Blaise los. Der hat ihr immerhin rein gar nichts getan, oder? Ihm wird sie kein Gespräch verwähren. Oder wir schreiben eine Aufforderung zum Gespräch im Namen eines Lehrers. Uns wird etwas einfallen, da bin ich mir sicher. Du bist zweitbeste im Jahrgang, ich drittbester und Blaise – nunja, Durchschnitt. Aber egal.“ Mit dieser Bemerkung entlockte er seiner Schwester immerhin den Hauch eines Lächelns. „Versuchen müssen wir es, da hat der Verrückte neben mir schon Recht.“

„Hört, hört!“, unterbrach Blaise ihm. Er boxte seinem Kumpel freundschaftlich in die Seite. „Da hast du’s. Selbst Draco denkt, dass wir es zumindest versuchen sollten. Also werden wir das auch tun. Nicht wahr, Chef?“ Er schaute Draco grinsend an. Er war ihm außerordentlich dankbar, dass er ihm half, Catrina aufzubauen. Er wusste aber auch, dass es nicht einfach werden würde. Nur zusammen hatten sie eine winzige Chance, länger als ein paar Wochen zu überleben. Vielleicht…
 

Hermine saß alleine an dem Dreiertisch, den sie sich für gewöhnlich mit Catrina teilte, im Raum für Geschichte der Zauberei und hörte das erste Mal seit langem nicht zu. Sie machte sich keine einzige Notiz, was einige ihrer Mitschüler irritiert bemerkten. Für gewöhnlich war sie doch immer die einzige, die sich ernsthafte Notizen machte. Nicht heute.

Versunken in ihren Gedanken schaute sie auf den leeren Platz neben sich. Wo war Catrina bloß? Nicht, dass es sie ernsthaft interessierte, aber ein wenig besorgt war sie schon. Natürlich, Catrina hatte sie belogen und betrogen, sie heimtückisch und gemein hintergangen, ohne Rücksicht auf ihre Gefühle, aber sie wusste, dass Catrina sich nie wirklich verstellt hatte. Sie hatte ihr nur eine ‚Kleinigkeit’ – eine sehr große Kleinigkeit – nicht erzählt. Wenn sie ehrlich war, dann mochte Hermine Catrina noch immer. Und das fand sie nicht so toll, auch wenn es die Wahrheit war.

Wo also war Catrina? Gestern, als sie in den Gemeinschaftsraum kam, da hatte sie wirklich sehr elend ausgesehen. Ob ihr etwas zugestoßen war? Oder war sie bloß nicht rechtzeitig wach geworden? Schließlich hatte sie die nervige Angewohnheit, bis in die Puppen zu schlafen und deswegen öfters mal länger zu schlafen als sie eigentlich sollte. War Catrina deshalb nicht zum Unterricht erschienen? Vielleicht, überlegte Hermine, will sie einfach nur nicht, dass jemand bemerkt, dass etwas nicht stimmte und wich ihr deshalb bewusst aus? Aber das wäre ja dumm, denn Catrina war keine Person, die den Unterricht schwänzen würde. Das würde nur unnütz Aufsehen erregen.

Mit dem Voranschreiten der Zeit wurde Hermine immer nervöser. Sie klammerte sich in den ersten dreißig Minuten der Unterrichtsstunde an den Gedanken, dass Catrina nur verschlafen hatte. Nur verschlafen. Jeden Moment würde sie die Tür aufreißen und sich auf ihren Platz setzen. Vermutlich würde Professor Binns das nicht einmal bemerken, so versunken wie er in seinen lahmen Vortrag war.

Doch sie kam nicht. Nach einer Dreiviertelstunde war das auch Hermine klar. Catrina würde nicht mehr zum Unterricht erscheinen. Aber wo war sie? Wütend darüber, dass sie sich tatsächlich Sorgen um das verlogene Mädchen, das einst ihre beste Freundin war, versuchte Hermine schließlich, dem Professor vorne ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Doch sie schaffte es nicht, sich auf den Vortrag über die Hexe Meredith zu konzentrieren. Ihre Gedanken schweiften wieder ab zu dem Mädchen, das neben ihr hätte sitzen sollen. Und das verärgerte sie schon wieder.

Das war doch wirklich zum Mäuse melken! Sie sollte sich weiterhin nicht einen Deut um Catrina kümmern! Sie hatte sie angelogen, sie wollte sie an Du-Weißt-Schon-Wen verkaufen! Einfach so hatte sie sie verraten wollen. Hermine hatte ein Recht darauf, total sauer auf Catrina zu sein, sogar darauf, sie für den Rest ihres Lebens zu hassen. Zu hassen und nie wieder auch nur ein einziges Wort mit ihr zu wechseln. Nicht ein Sterbenswörtchen sollte sie mit ihr reden und jetzt saß sie im Unterricht, schrieb nicht eine einzige Notiz und machte sich stattdessen Sorgen um Catrina. Bei Merlins Bart! Das war eigentlich falsch. Die Sorgen sollten gefälligst verschwinden – doch das taten sie nicht.

Anstatt dass sie vergingen, mischte sich eine Sehnsucht unter die Sorge um ihre ehemalige Freundin. Sie musste an Draco denken. Daran, dass er Catrinas Schwester war. Daran, dass auch er ihr nichts gesagt hatte. Auch er hatte sie angelogen. Und das, obwohl er sie doch angeblich liebte. Wie verlogen die ganze Familie doch ist, dachte Hermine verbittert. Aber trotzdem. Wie sehr sie sich dafür auch hasste und verfluchte, sie vermisste diesen blonden Volltrottel! Sie sehnte sich nach seinen heimlichen Briefen, den heimlichen Blicken im Unterricht, den liebevollen Blicken. Sie sehnte sich nach ihm, obwohl er so verlogen war und – verdammt! Wie konnte das sein nach allem, was er ihr doch angetan hatte? Nach allem, was beide, Catrina und Draco, ihr angetan hatten?

Der Schulgong ertönte und alle erhoben sich erleichtert von den Sitzen und stürmten praktisch aus dem Raum. Niemand außer den wenigen, die noch im Raum waren, bekam die Hausaufgaben mit, die Professor Binns noch aufgab.

Hermine gehörte zu den wenigen, die sie noch mitbekam, ebenso wie Harry und Ron, die ungeduldig auf ihre Freundin warteten.

„Meine Güte, das war so unglaublich langweilig“, stöhnte Ron, kaum dass die drei aus dem Raum gegangen waren. „Der sollte seine Stimme mal einölen.“

Harry lachte. „Klar, weil das ja auch funktioniert, Ron. Das Öl würde durch ihn durch tröpfeln!“

Jetzt lachte auch Ron. „Ah, wie herrlich. Stell dir das mal bildlich vor.“

Die beiden Jungen kriegten sich kaum noch ein, so sehr mussten sie bei der Vorstellung von Professor Binns, der Öl trank, lachen. Sie bemerkten erst, dass Hermine halb grüblerisch, halb wütend ausschaute, als sie schon auf dem Schulhof angekommen waren. „Hey, sag mal. – ist was?“, fragte Harry sie.

Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, wieso? Was soll sein?“, fragte sie irritiert zurück.

„Du wirkst böse und gleichzeitig nachdenklich. Nicht typisch Hermine“, antwortete Ron, der die Stirn in Falten gezogen hatte. Er sah ungewöhnlich ernst aus.

„Nichts ist. Wirklich.“ Hermine bemühte sich, ein Lächeln auf ihre Lippen zu bringen. „Ich denke nur gerade an den Aufsatz für Professor Binns. Das wird nicht einfach werden, fürchte ich.“

Ron lachte. „Für dich vielleicht. Ich lese mir deinen Aufsatz durch – und den von Catrina! Apropos. Wo ist die eigentlich, die war ja gar nicht da, oder?“ Ron sah sich auf dem ganzen Schulhof nach dem Mädchen um, konnte sie allerdings nicht finden.

„Keine Ahnung. Vielleicht hat sie bloß verschlafen?!“, meinte Hermine zaghaft.

Harry grinste. „Das wäre typisch für sie“, pflichtete er seinem Freund bei. „Geh doch mal hoch und schau, ob sie noch schläft, Hermine“, schlug Harry an Hermine gewandt vor.

Hermine musste unwillkürlich schlucken. Wenn sie ablehnte, dann würden selbst die Jungs merken, dass etwas zwischen Hermine und Catrina nicht stimmte. Wenn sie zustimmen würde, dann müsste sie wohl oder übel tatsächlich losgehen, um nach Catrina zu sehen. Sie spürte, dass sie selbst erleichtert wäre, Catrina im Bett zu wissen. Deshalb nickte sie. „Mache ich. Gute Idee. Wir sehen uns gleich in Verwandlung!“ Damit machte sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Auf dem Weg dorthin kam ihr nicht ein einziger Lehrer entgegen, der sie wieder nach draußen hätte schicken können. Insgeheim wünschte sie sich dies nämlich. Sie wollte nicht alleine mit Catrina sein. Zum einen aus Wut und zum anderen, weil sie fürchtete, Catrina all zu leicht zu verzeihen.

Sie stand vor dem Porträt der Fetten Dame und spielte mit dem Gedanken, einfach umzudrehen und den Jungs zu sagen, Catrina sei nicht dort gewesen. Doch dann würden sie selbst losziehen, um sie zu suchen und dann hätte sie ein Problem. Also atmete sie tief durch, während die Fette Dame sie neugierig musterte und darauf wartete, dass sie ihr das Passwort nannte.

„Ventura!“, sagte Hermine dann entschlossen zu der Fetten Dame.

Weglaufen wäre feige und eins war sie ganz sicher nicht: feige.

Hermine kletterte durch das Porträtloch, in der Hoffnung, niemanden dort anzufinden. Doch dort saß jemand, in dem Sessel vor dem Kamin – Catrina. Sie starrte in die Flammen, so als liefe dort ein besonders spannender Film oder eine notwendige Nachricht, die ihr Überleben oder so etwas sichern würde. Sie bemerkte nicht einmal, dass das Porträtloch sich geöffnet und Hermine hindurch geklettert war, so sehr war sie versunken in ihren Gedanken.

Vorsichtig stellte sich Hermine hinter den Sessel. Sie räusperte sie und Catrina schreckte augenblicklich hoch, wie von der Tarantel gestochen. Sie schrie sogar kurz auf, was Hermine zu einem Stirnrunzeln brachte. So schreckhaft war sie doch eigentlich gar nicht. Hecktisch sah Catrina sich um, ob noch jemand im Raum war – außer ihr und Hermine. Als sie niemanden entdeckte schien sie äußerst erleichtert über diesen Umstand.

Sie atmete tief durch. „Du hast mich erschreckt!“ Ihr Vorwurf war kein wirklicher Vorwurf, zu viel Erleichterung schwang in ihrer Stimme mit, als das man ihn als einen solchen hätte wahrnehmen können.

„Du warst in Gedanken versunken. Tut mir Leid“, meinte Hermine leise. Das durfte nicht wahr sein! Wenn jemand sich entschuldigen musste, dann war es ihr Gegenüber. Doch das hatte sie ja schon, flüsterte eine kleine Stimme in Hermine. Die Stimme, die Catrina am liebsten erst eine Überbraten und dann in die Arme schließen würde, um wieder mit ihr befreundet zu sein. Die Stimme, die am liebsten auch sofort zu Draco rennen würde, um ihn wieder in ihren Armen zu wissen.

„Schon in Ordnung.“ Catrina schloss kurz die Augen. Es war nichts passiert, nur Hermine. Für eine Sekunde hatte sie gedacht, es sei der Dunkle Lord oder ein Todesser, der gekommen war, um sie zu töten oder zu ihm zu bringen. Beides käme auf dasselbe hinaus – beides würde schmerzhaft sein. Das eine mehr als das andere, aber dennoch schmerzhaft. Sie verbot sich diesen Gedanken. Sie wollte nicht, dass Hermine sie so panisch sah. Genug Leid hatte sie ihrer ehemaligen Freundin schon zugefügt. Ihr Angst sollte sie nicht teilen müssen, nein.

Hermine räusperte sich erneut und sicherte sich so wieder die Aufmerksamkeit Catrinas. „Du warst nicht beim Unterricht. Wir – ähm – Ron und Harry haben sich Sorgen gemacht. Deshalb wollte ich nach dir sehen, weißt du…“, erklärte Hermine schwach.

Catrina sah Hermine verwirrt an. Hatte sie gerade sagen wollen, dass sie sich Sorgen um Catrina gemacht hatte? Tränen schossen ihr wieder in die Augen. Sie versuchte, sie in den Augen zu lassen, sie nicht übertreten zu lassen – Nicht weinen! Nicht vor ihr!. „Mir geht es ganz okay. Ich brauche nur… Ruhe“, flüsterte Catrina. Sie hätte nicht lauter sprechen können, denn sie wusste, dann hätte ihre Stimme sie im Stich gelassen, ganz sicher und das wollte sie nicht. Nicht vor Hermine, nein.

„Gut. Dann… Werde ich ihnen das sagen. Sagen, dass du dich ausruhen willst.“ Hermine musste schlucken. Sie war nicht dumm. Natürlich bemerkte sie, wie schlecht es Catrina ging. Dachte Catrina wirklich, sie konnte das vor ihr verstecken? Sie waren beste Freundinnen gewesen – ein praktisch unschlagbares Duo. Natürlich bemerkte sie, dass es ihr schlechter ging als ohnehin schon. Noch schlechter sogar als am Vorabend, als sie schon kurz vor dem Zusammenbruch stand. Dort stand sie auch heute noch. Vermutlich nur noch eine Handbreit davon entfernt. Hermine konnte nichts dagegen tun – es tat ihr weh. Es tat ihr weh, Catrina so leiden zu sehen, obwohl Catrina sie so sehr belogen hatte. Dass es ihr so schlecht ging, das ging nicht spurlos an ihr vorbei. Ganz und gar nicht. Sie wandte sich ab, denn sie hatte das Gefühl, als müsste sie auch jeden Augenblick anfangen zu weinen, weil es Catrina so schlecht ging.

„Hermine?“ Catrinas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Die Angesprochene drehte sich nicht um. Wenn sie noch länger in das gequälte Gesicht sehen müsste, dann würde sie garantiert die Kontrolle verlieren und sich in Catrinas Arme werfen, um sie – und sich selbst – zu trösten. Deshalb machte sie nur „Hmh?“ und wartete ab.

„Wir würden gerne noch mal mit dir reden. Dray und ich. Nur wenn du willst. Heute Abend, nach dem Essen. Im Raum der Wünsche. Du weißt doch, wo er ist. Ich warte davor auf dich. Nur wenn du willst, okay? Bitte.“ Noch immer sprach Catrina unglaublich leise. Während sie sprach musste sie mehrmals schlucken. Zu sprechen, ohne dass ihre Stimme versagte, war anstrengender, als sie dachte. Zu lange hatte sie nicht gesprochen, seit fast einer Stunde und zu lange hatte sie leise vor sich hin geweint.

Hermine wusste nicht, was sie sagen sollte. Sollte sie hingehen? Noch einmal sprechen. Nur ein einziges Mal. Ihr Herz machte einen Sprung – sie würde Draco sehen, ohne dass ein Lehrer oder andere Schüler dabei waren, die sie daran hinderten, vielsagende Blicke auszutauschen. Sie schwieg noch immer, während sie daran dachte.

„Nur wenn du willst. Ehrlich. Denk darüber nach, ja?“, bat Catrina.

Hermine drehte sich noch einmal um, nachdem sie sich ermahnt hatte, nicht zu weinen zu beginnen, falls Catrina inzwischen angefangen haben sollte. „Heute Abend… Raum der Wünsche…“, überlegte sie laut. Sie schluckte einmal. Dann traf sie die Entscheidung, die alles andere besiegeln würde. „Gut. Nach dem Abendessen am Raum der Wünsche. Ihr habt ein einziges Gespräch. Eines, Catrina. Ein Gespräch, mehr nicht.“

Catrina versuchte, zu lächeln, doch sie schaffte es nicht. Ihr Lächeln ähnelte mehr einer Grimasse als allem anderen und versetzte Hermine einen gewaltigen Stich. Ohne dass Catrina noch etwas sagen konnte, drehte Hermine sich abrupt um und kletterte durch das Porträtloch, raus auf den Korridor und so schnell sie konnte zum Raum für Verwandlung.

Sie hatte es wirklich getan. Und sie würde hingehen. Draco sehen. Sie lächelte. Sie wollte den Trottel tatsächlich um jeden Preis sehen. Auch wenn es abwegig war, ein Teil von ihr freute sich auf das abendliche Treffen.
 

---------- Ich muss mich ganz ehrlich dafür entschuldigen, dass es mit diesem Kapitel fünf Monate gedauert hat. Zugegeben, es gab schon längere Wartezeiten bei mir, aber trotzdem. Es tut mir ganz ehrlich leid, aber ich hatte einiges zu tun (was keine billige Ausrede sein soll, sondern die Wahrheit ist) und mir fehlte ehrlich gesagt auch ein wenig die Motivation, weiter zu schreiben. Egal. Jetzt ist sie wieder da, aber wer weiß, wie lange sie noch anhält?! Jedenfalls freue ich mich, euch mitteilen zu dürfen, dass ich bereits einen Anfang für das nächste Kapitel geschrieben habe. Eigentlich sollte der noch hier dran, aber dann wäre das Kapitel zu lang geworden, fürchte ich. Wie auch immer, das nächste Kapitel hat einen Anfang - besser als nichts. Danke dafür, dass ihr die FF noch immer lest. Ehrlich. Ihr seid toll ! .. (: ----------

Entscheidung

Nach dem Abendessen stand Hermine also auf und begab sich zum Raum der Wünsche. Davor stand Blaise Zabini. Hermine war drauf und dran, wieder umzudrehen, besann sich dann jedoch eines Besseren. Sie ging langsam auf ihn zu.

„Hallo, Hermine. Schön, dass du gekommen bist“, begrüßte Blaise die Gryffindor, die als Antwort bloß nickte. Sie wirkte nervös. Auch Blaise war äußerst nervös. Das hier war wichtig. Wichtig für sie alle. Und wichtig für alles, was noch kommen würde. Alles würde sich gleich dort drinnen entscheiden. „Lass uns reingehen.“ Hermine schwieg noch immer. Sie schaute an die Wand, in der plötzlich die Tür erschienen war. Blaise öffnete sie und bedeutete ihr, dass sie voran gehen sollte.

Hermine betrat einen gemütlichen kleinen Raum, in dessen Mitte ein dunkelbrauner, runder Tisch mit vier Stühlen daran befand. Gegenüber von diesem Tisch war ein Kamin in die Wand eingelassen, in dem bereits ein hübsches, warmes Feuer brannte. Vor diesem Feuer standen schon Draco und Catrina, die gespannt zur Tür schauten. Draco lächelte sofort, als er Hermine eintreten sah. Catrina hob den Blick und schaute Hermine mit einer Mischung aus Traurigkeit und Schuld an. Doch Hermines Blick hing eh an dem blonden Slytherin, der sie noch immer lächelnd ansah.

„Wie wäre es, wenn wir uns setzen?“, fragte Blaise von hinten. Er hatte die Tür zugezogen und Hermines Reaktion abgewartet, ehe er etwas sagte. Sein Gefühl sagte ihm jedoch, dass sie nicht allzu lange so verharren sollten. Es ging hier schließlich um einiges und er war sich nicht sicher, wie viel Zeit sie generell noch hatten.

Hermine war die erste, die seiner Aufforderung nachkam. Nicht etwa, weil sie dieses Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte, sondern auch, weil sie fürchtete, nicht lange stehen zu können. Nachdem sie sich gesetzt hatte, folgten auch die anderen drei ihrem Beispiel. Blaise setzte sich zu ihrer linken, Draco zu ihrer rechten und Catrina saß direkt vor ihr. Doch Catrina sah sie nicht an. Sie schaute auf den Tisch und wirkte unglaublich nervös, beinahe aufgelöst. Niemand sprach. Blaise sah seine Freundin nervös und besorgt an. Es ging ihr mies und das merkte man ihr sogar auf einhundert Metern Entfernung an, da war er sich sicher. Draco schaute durch den ganzen Raum, ihm war sichtlich unbehaglich zu Mute. Hatte er zuvor noch große Töne gespuckt, sie würden es versuchen müssen und so weiter, war er nun offensichtlich nicht mehr sicher. Er war auch ganz sicher nicht gewillt, das Gespräch zu beginnen. Immer wieder wanderte sein Blick zu seiner linken Tischnachbarin und dann wieder schnell wo anders hin. Die Situation hielt sich über mehrere Minuten in diesem Zustand, bis Hermine selbst schließlich die Stille und das Unbehagen brach.

„Was wird das? Das Schweigen der Lämmer?“, fragte sie, bemüht um einen lockeren Tonfall. Es sollte lustig klingen – wenn sie nervös war, dann hatte sie das manchmal, dann wollte sie witzig sein. Zu spät fiel ihr auf, dass Draco und Blaise „Das Schweigen der Lämmer“ vermutlich nicht einmal kannten und es zudem ein Horrorfilm war. Catrina schien das verstanden zu haben, denn sie löste ihren Blick von der Tischplatte und schaute ihr Gegenüber erschrocken an. Auch Blaise schaute sie verwirrt an, war jedoch nicht in der Lage, etwas darauf zu erwidern.

Catrina schluckte einmal. „Nein. Kein Schweigen der Lämmer“, meinte sie, den erschrockenen Gesichtsaudruck immer noch haltend.

Hermine schnitt eine unglückliche Grimasse. „Ehrlich. Ihr wolltet mit mir sprechen und schweigt euch aus. Ich kann keine Gedanken lesen, wisst ihr?!“ Sie wollte einfach, dass man ihr erklärte, was Sache war. Sie waren schließlich diejenigen, die ein Gespräch führen wollten! Dann sollten sie auch damit anfangen und nicht herumsitzen und nichts sagen!

„Also gut“, begann Blaise schließlich. Er räusperte sich und drehte sich auf seinem Stuhl in Hermines Richtung. „Du weißt, was Sache ist. Catrina hat dir erzählt, was los ist. Die Sache ist nun folgende: Die Situation hat sich geändert. Zum Schlechteren hin gewendet. Sieht übel aus, wenn ich das mal so sagen darf.“

Neben ihr hörte Hermine, wie Draco leise schnaubte. Schlagartig galt ihre Aufmerksamkeit dem Blonden neben ihr. Sie schaute ihn an – sah direkt in seine hübschen Augen und vergaß darüber völlig, was Blaise ihr soeben mitgeteilt hatte. Beinahe wie hypnotisiert sah sie Draco an und er schaute sie ebenfalls an. Nach wenigen Sekunden begann er zu lächeln. Sie konnte gar nicht anders. Fast automatisch zuckte es um ihre Mundwinkel, sie zogen sich von selbst nach oben. Erst als Blaise sich räusperte, um Hermines Aufmerksamkeit zurück zu erlangen, konnte diese sich von dem Anblick Dracos lösen.

„Entschuldigung“, murmelte Hermine verlegen. Sie spürte, dass sie rot wurde. Das durfte ehrlich nicht wahr sein. Er hatte sie auf die übelste Art und Weise hintergangen und belogen und noch immer war er in der Lage, sie so sehr in seinen Bann zu ziehen, dass sie alles andere um sie herum vergaß – alle anderen Anwesenden vergaß. Vergaß, weshalb sie hier war. Vergaß, was wenige Sekunden zuvor noch gesagt wurden. Vergaß, warum sie gerade an dem Ort war, an dem sie eben war. Mit einem Schlag war ihr klar, dass sie diesen Idioten noch immer liebte – so wie es aussah mit jeder Faser ihres Herzens, ihres Körpers.

Catrina beobachtete das Mienenspiel Hermines äußerst interessiert. Ihr Gesichtsausdruck wechselte sehr schnell. Von angespannt, als sie eintrat, zu nervös, dann wieder angespannt, dann fast flehentlich, als sie bat, dass jemand etwas sagte. Als Blaise zu sprechen begann, war ihr Gesichtsaudruck konzentriert gewesen, so wie er war, wenn sie einen schwierigen Zaubertrank im Unterricht braute und eine exakte Menge einer Zutat hinzugeben sollte. Als Draco schnaubte war klar, was in ihr vorging. Ihr Gesicht spiegelte ihre Gedanken. Sie begann zu lächeln, als Draco lächelte, schaute fasziniert und liebevoll zu Draco hinüber, war völlig von ihm gebannt. Als Blaise sie schließlich wieder zurück in die Realität holte, indem er sich räusperte, schaute sie verwirrt aus, in der nächsten Sekunde war sie geschockt, dann wütend und dann resigniert und enttäuscht. Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf. Ernst schaute sie nun Blaise an.

„Du sagtest, die Situation hätte sich verschlechtert. Für mich oder für euch?“, fragte Hermine. Nicht noch einmal würde sie sich durch Dracos Anwesenheit so sehr in Bann ziehen lassen. Sie durfte das nicht noch einmal zulassen. Sie liebte diesen blonden Idioten tatsächlich noch immer, trotz allem, was vorgefallen war. Aber sie wollte nicht, dass er etwas mitbekam. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte sie, wie Catrina sie neugierig musterte. In ihren Augen flammte etwas auf, das Hermine aus Hoffnung verstand. Sie sah wirklich hoffnungsvoll aus. Schnell konzentrierte Hermine sich wieder auf Blaise, der gerade zu einer Antwort ansetzte.

„Beides, würde ich sagen“, antwortete er. Er schaute flehend von Draco zu Catrina und wieder zurück. Vermutlich war es ihm unangenehm, Hermine alleine alles erklären zu müssen. Sein Blick verharrte bei seiner Freundin. Flehentlich sah er sie an, bat sie stumm, es selbst zu erklären. Hermine folgte seinem Blick und schaute das Mädchen vor ihr nun erwartungsvoll an. Blaise hatte doch Recht! Warum sollte er erklären, was er nicht verzapft hatte. Wenn sie alles richtig verstanden hatte, dann war er nur durch Zufall in diese Geschichte mit hinein geraten – oder Schicksal, wie auch immer man seine Begegnung und seine Liebe zu Catrina nun bezeichnen wollte. Dennoch sollte er nicht derjenige sein, der das Dilemma erklärte.

Catrina fühlte sich von Blaise Blicken unter Druck gesetzt. Er wusste ganz genau, was sie dachte, wieso musste er sie quälen, indem er sie aufforderte, selbst zu erzählen. Sie musste jedoch gar nichts sagen, denn Draco spürte ihr Unbehagen und begann zu sprechen, ehe Catrina selbst anfangen musste.

„Du-Weißt-Schon-Wer ist aufgetaucht. Bei uns zu Hause, im Malfoy Manor und dort wird er auch eine Weile ausharren, so wie es aussieht“, erzählte er. Er richtete seinen Blick fest auf seine Ex-Freundin.

Hermine war geschockt. Du-Weißt-Schon-Wer im Malfoy Manor? Was sollte das bedeuten? Hieß das, dass Catrina sie nun an ihn ausliefern würde? Panisch schaute sie zu dem Kamin. Ob man wohl einen Kamin aus dem Raum der Wünsche an das Flohnetzwerk anbinden konnte? Würde er jeden Moment aus den Flammen treten, die dann grün leuchten würden? Grün, wie der Todeszauber selbst? Die Panik stand ihr buchstäblich auf der Stirn. Draco jedoch versuchte, sie zu beruhigen, legte ihr seine Hand auf den Unterarm.

„Hey, ganz ruhig. Keine Panik, der kommt schon nicht hier her! Glaubst du ernsthaft, wir würden dich ihm ausliefern? Ich bitte dich. Hast du mir in den letzten Wochen nicht zugehört, oder was?“ Beinahe schon klang er verärgert über die Panik in ihrem Gesicht, auch wenn sie berechtigt war. Vor dem Dunklen Lord sollte man Angst haben – zumindest etwas Angst konnte nie schaden.

Unter seine Berührung beruhigte sie sich tatsächlich wieder. Er hatte Recht, es war albern, sich so aufzuführen. Natürlich würde er ihr das nicht antun. Sie nickte nur langsam und hoffte, er würde weiterreden. Solange der Dunkle Lord im Malfoy Manor war, war doch noch nichts Böses geschehen. Oder?

Draco fuhr fort als er merkte, dass Hermine wieder ruhig war. „Das Problem ist, dass er mit Catrina sprechen will. Er will einen Bericht, wie weit sie gekommen ist mit ihrem Auftrag. Wie du weißt, ist sie gescheitert.“ Draco lachte trocken. „War ja auch nichts anderes zu erwarten…“, murmelte er, ehe er lauter weiter sprach. „Nun. Du weißt bestimmt, dass man dem Dunklen Lord nichts vorenthalten kann. Ergo können wir Catrina nicht zum Malfoy Manor schicken, so wie er es befohlen hat.“

Hermines Verstand arbeitete auf Hochtouren. Wenn Catrina nicht zu der angesetzten Berichterstattung auftauchte, würde Du-Weißt-Schon-Wer ganz sicher ausflippen. Er würde rasend sein vor Wut. Und er würde wissen, dass etwas nicht stimmte. Das würde bedeuten, dass Catrina in Gefahr schwebte…

„Ergo wird er ganz genau wissen, dass die Sache nicht nach seinen Wünschen verläuft und äußerst verärgert sein. Man sollte ihn nicht verärgern, das hast du sicher auch gelesen, oder? Im Klartext heißt das, dass Catrina in Gefahr geraten wird.“ Draco schaute Hermine eindringlich an, um ihr den Ernst der Lage noch klarer zu machen.

Bevor Hermine wieder in die Tiefen von Dracos Augen versinken konnte, beschloss Catrina, sich auch einmal zu Wort zu melden, so schwer es ihr auch fiel. Sie hatte ihre Stimme schon seit Stunden nicht mehr benutzt, obwohl Draco und Blaise auf sie eingeredet hatten – sie hatte beharrlich geschwiegen. „Das heißt dann aber auch, dass nicht nur ich von seinem Zorn getroffen werde.“ Hermine wandte ihren Blick zu Catrina. „Wenn er auf mich sauer ist, dann wird er auch auf Draco sauer sein. Auch auf meinen Dad, Lucius Malfoy. Und auf Narzissa. Und natürlich auch auf Blaise, schließlich ist er mein Freund. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er dann persönlich losziehen, um dich zu holen.“

Hermine erstarrte. Was? Persönlich losziehen? Bei der bildlichen Vorstellung von Du-Weißt-Schon-Wem, wie er vermutlich sogar bei ihrem Elternhaus auflauern würde, um sie zu holen, wurde ihr Übel. Sie unterdrückte den Brechreiz, der dabei aufkam, als sie sich vorstellte, was er wohl mit ihren Muggeleltern anstellen würde. Sie schluckte schwer und sah jeden einzelnen ihrer drei Tischnachbarn an. „Was genau habt ihr vor?“, fragte sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie hatte Angst, dass ihre Stimme zittern und sie und ihre Angst somit verraten würde.

Draco lachte einmal mehr trocken auf. „Das einzige, was uns übrig bleibt, ist abhauen. Ganz weit weg von hier und uns verstecken.“

Verwirrt schaute Hermine zu ihm herüber. War das etwa sein Ernst? Sie waren verrückt, alle drei! Niemand konnte sich vor den Todessern verstecken – und schon gar nicht vor Du-Weißt-Schon-Wem selbst. Das war doch wie glatter Selbstmord!

Ihre Gedanken mussten ihr – wie so oft in letzter Zeit – anzusehen gewesen sein, denn Catrina reagierte sofort auf ihre unausgesprochenen Gedanken. „Natürlich wissen wir, dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass wir weit kommen, geschweige denn sehr lange zu überleben…“

„… Aber es ist auf alle Fälle besser, als freiwillig zu ihm zu gehen“, beendete Blaise laut ihren Satz. Gemeinsam hatten sie eine geringe Chance. Davon war er felsenfest überzeugt und niemand würde ihn von dieser Überzeugung abbringen können.

Hermine staunte nicht schlecht. Sie wollten tatsächlich weglaufen. Raus aus Hogwarts. Drei nicht einmal vollkommen ausgebildete Zauberlehrlinge. Niemals würden sie länger als ein paar Tage draußen überleben, ohne dass man sie fand. Sie hatten überhaupt keine Chance, würden nicht einmal weit kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es schaffen würden, war sehr gering, dafür musste man kein Genie sein, um das zu erkennen. Doch Blaise schien überzeugt davon, dass sie es schaffen konnten. Hermine hingegen schüttelte nur den Kopf. Neben ihr seufzte Draco.

„Es ist unsere einzige Chance. Umbringen wird er uns eh. Aber ich will nicht sterben, verstehst du? Kampflos werde ich mich nicht von der Welt verabschieden. Deshalb gehen wir. Wenn wir uns ihm ausliefern, dann hätte das kein Niveau. Ein trauriger Abgang, feige, wenn man so will. Aber ich bin nicht feige – wir sind nicht feige.“ Draco ballte seine Hände zu Fäusten, während er sprach.

„Ihr seid verrückt“, flüsterte Hermine fassungslos. Das konnten sie nicht machen! Sie würden in den sicheren Tod laufen.

„Es ist unsere letzte und einzige Chance“, sagte Draco noch einmal.

Nun schauten alle drei Hermine an. Verunsichert durch diese Blicke begann sie, nervös auf der Unterlippe zu kauen. Sie fühlte sich nicht wohl unter den eindringlichen Blicken der drei anderen. „Was?“, fragte sie, eine Spur schärfer, als sie beabsichtigt hatte.

„Hör zu!“ Draco nahm ihre Hände. Sie wollte sie zurückziehen, doch er hielt sie fest und zwang sie, sich zu ihm zu drehen. Er schaute sie eindringlich, beinahe beschwörend an. „Wenn wir abhauen, dann fällt das auf.“

Hermine unterbrach ihn. „Hey, wenn mich jemand fragt, ich weiß von nichts. Wo ihr Slytherins seid, das wird mich eh keiner fragen. Und wenn wer nach Catrina fragt, dann sage ich einfach, sie sei abgereist, weil es ihr hier nicht gefiel. Fertig. Ich werde euch nicht verraten, auch wenn ich es tun sollte. Ihr habt gelogen.“ Zum Ende hin wurde sie immer leiser.

Draco schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht. Ich meine nicht, dass du uns verraten könntest. Wir wollen, dass du mitkommst. Ich will, dass du mitkommst, Mine…“

Benommen schaute sie Draco an. Sie sollte auf diesen Selbstmordtrip mitkommen? Jetzt drehten sie allesamt komplett durch! Wieso sollte sie mitgehen? Klar, Du-Weißt-Schon-Wer stellte eine unglaubliche Bedrohung dar, aber solange sie in Hogwarts war – solange sie bei Dumbledore war – würde niemand sie angreifen. Bei Dumbledore war man sicher, das stand in jedem Buch über Du-Weißt-Schon-Wen – zwischen den Zeilen, verstand sich. Doch ein anderer Gedanke überschattete jeden anderen logischen Gedankengang. Draco wollte, dass sie mitkam. Er … Sie spürte wieder diese Sehnsucht. Die Sehnsucht, für die sie sich am liebsten selbst ohrfeigen würde, dafür, dass sie überhaupt da war. Ihr war sonnenklar, dass sie nicht vernünftig denken konnte, wenn er neben ihr saß und so was sagte. Sagte, dass er sie dabei haben wollte… Mit einem Ruck zog sie ihre Hände aus den seinen.

„Du spinnst doch. Das ist Selbstmord“, sagte sie, weniger erbost als sie eigentlich sein sollte. Sie war wütend darüber, dass sie nicht so wütend klang.

Catrina schloss kurz die Augen und öffnete sie dann. „Welche andere Möglichkeit haben wir, Hermine? Wenn wir dich hier alleine zurück lassen, dann kommt er und holt dich. Wenn wir gemeinsam abhauen, dann sind wir zu viert. Dann können wir drei dich wenigstens noch versuchen zu beschützen. Irgendwie sind wir dir das doch schuldig, oder nicht?“

Im Stillen stimmte Hermine ihr zu. Sie waren ihr was schuldig, in gewissem Maße alle drei. Aber das hier war so vollkommen sinnlos, so unglaublich verrückt… So verrückt und sinnlos, dass es beinahe schon wieder einen Sinn ergab.

„Aber natürlich bleibt es dir überlassen, was du willst. Wenn du bleiben willst, dann können wir dich nicht davon abhalten.“ Blaise ließ ihr tatsächlich die Wahl. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Die Entscheidung musst du selbst fällen.“ Damit verschränkte er die Arme vor der Brust und begann zu warten. Catrina tat es ihm gleich. Nur Draco verharrte in seiner Position.

Verwirrt schaute Hermine wieder zwischen den dreien hin und her. Was sollte sie tun? Sollte sie zustimmen und ihre Ausbildung damit riskieren? Ihren sicheren Tod besiegeln? Mit den Menschen fortgehen, die sie so sehr hintergangen hatten? Sie konnte nicht klar denken und wusste nicht, was sie tun sollte. Eines war ganz klar: So oder so, Du-Weißt-Schon-Wer würde kommen und sie holen. Früher oder später. Hermine stand auf. Sie stellte sich dicht an den Kamin, spürte die Blicke von Draco, die ihr folgten. Ihr Herz begann zu rasen. Du-Weißt-Schon-Wer hatte es auf sie abgesehen. Die Flucht vor ihm war eine Möglichkeit. Lange würde man dieses Scheusal nicht hinhalten können. Vielleicht würde es dann schon in ein paar Tagen vorbei sein. Am nächsten Hogsmeade Wochenende würde er vielleicht schon vorbeischauen. Wenn sie wegliefen, hätte sie vielleicht noch ein paar Wochen. Ein paar Wochen mit Draco, flüsterte eine kleine Stimme in ihrem Ort. Abrupt drehte sie sich um.

„Okay. Wann geht’s los?“, fragte sie und fällte damit ihre Entscheidung. Sie würde mitgehen. Mit Catrina, mit Blaise und mit Draco. Auch wenn es ihr leid tun würde, Harry und Ron, ganz Hogwarts den Rücken zu kehren – es waren ein paar Wochen, die sie mehr haben würde. Noch einmal wiederholte sie in Gedanken… Ein paar Wochen mit Draco…

Vorbereitungen

Blaise öffnete schlagartig die Augen. Er hatte es doch gewusst! Er hatte doch gesagt, dass sie mitkommen würde! Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Und wieder einmal hatte er Recht behalten. Er tauschte einen Blick mit Catrina, die ihn anlächelte. Dann wandte er sich an Hermine. „Wir haben noch nichts Genaues geplant. Wir wollten erst wissen, ob du uns begleiten würdest.“

Dazu schwieg die Gryffindor. Das war ganz logisch, denn sie mussten gut planen, wie sie vorgehen würden. Angesichts der Tatsache, dass ihnen vermutlich nur sehr wenig Zeit bleiben würde, wurde sie nervös. Einen gut durchdachten Plan tüftelte man nicht mal eben in ein paar Tagen aus. So etwas bedarf einiges an Vorbereitung.

Draco grinste. Er konnte Hermine ganz genau ansehen, dass es in ihrem Kopf ratterte. In ihm keimte Hoffnung auf. Vielleicht renkte sich alles zwischen ihnen wieder ein. Vielleicht würde er ja bald schon wieder mit ihr zusammen sein. Der Gedanke beflügelte ihn. Hermine bemerkte seinen Blick. Sie lächelte für einen Moment, schien im nächsten jedoch nicht mehr sicher zu sein, ob sie das richtige tat.

Auch Catrina und Blaise bemerkten ihre Unsicherheit. Blaise wusste, dass es zwischen Catrina, Draco und Hermine früher oder später zu einer Aussprache kommen musste und es war besser, wenn sie jetzt stattfinden würde als später, wenn sie schon unterwegs waren. Deshalb zog er es vor, sich schon einmal zu verabschieden. „Hey, ähm. Ich gehe mal vor und sage den anderen im Gemeinschaftsraum, dass alles okay ist. Die fragen sich bestimmt schon, wo Dray und ich sind.“ Langsam schritt er auf die Tür zu. „Ihr könnt ja gleich gehen. So später.“ Er öffnete die Tür, sah noch, wie Catrina ihm leicht verärgert, aber auch irritiert hinterher blickte und verschwand dann. So waren die drei zumindest allein in einem Raum. Sollten sie reden. Dabei wollte er ganz gewiss nicht stören.

Im Raum der Wünsche breitete sich eine Stille aus, die zusehends unangenehmer wurde. Keiner der drei Anwesenden wusste, was er (oder sie) sagen sollte. Das Schweigen zog sich immer mehr, bis Draco schließlich beschloss, die unangenehme Stille zu durchbrechen.

„Also, ähm. Was da passiert ist… Es tut mir ehrlich Leid, wirklich“, begann er. Er wusste, dass er total dämlich klang, aber irgendetwas musste er sagen und er hielt es für abgebracht, sich noch ein weiteres Mal zu entschuldigen. „Ich … Wir wollten dich nicht anlügen, bestimmt nicht, das musst du uns schon glauben. Aber wir steckten…“ Er wusste nicht, wie er es beschreiben sollte.

„In einer Zwickmühle?“, versuchte Hermine ihm bei der Wortwahl zu helfen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Zum einen, um zu signalisieren, dass sie auf Erklärungen wartete und zum anderen, um sich davon abzuhalten, ‚Schon okay’ zu sagen und Draco um den Hals zu fallen. Wie schon die ganze Zeit über.

„Ja“, sagte Draco gedehnt. „Ja, so kann man’s ausdrücken.“

Hermine seufzte. „Wieso habt ihr euch überhaupt darauf eingelassen?“, fragte sie. Das war nun etwas, das sie wirklich interessierte. Bevor Catrina aufgetaucht war, hatte sie ja noch nie Kontakt zu ihr gehabt. Etwas Persönliches konnte es von daher nicht sein.

Beinahe schon hilflos schaute Draco zu seiner Schwester. Diese sah nach kurzem Zögern zu Hermine. „Das war so. Ich erhielt eine Eule – beziehungsweise meine Mutter – dass ich ins Malfoy Manor kommen sollte, nach Möglichkeit allein, weil man mich dort in einer dringenden Angelegenheit sprechen wollte.“ Catrina zuckte mit den Achseln. „Man hat mir erklärt, was Sache ist und gesagt, was ich tun soll. Ich hatte praktisch keine Wahl. Man hatte mich dazu ausgesucht, die Sache zu erledigen und fertig. Ein Nein war praktisch nie möglich gewesen.“

Hermine runzelte die Stirn. „Aber warum du? Nicht jemand anders? Ich meine, Du-Weißt-Schon-Wer hat doch genügend Gefolgsleute, oder etwa nicht?“

Erneut zuckte Catrina mit den Schultern. „Ich gehe mal davon aus, dass die meisten der Todesser keine Kinder haben und wenn sie welche haben, dann gehen sie alle hier auf die Schule – und sind vermutlich alle im Hause Slytherin untergebracht. Dementsprechend hättest du Vorurteile entwickelt, was schlecht wäre. Deswegen hat man sich wohl dafür entschieden, jemand völlig Neues auszuwählen.“

Das erschien Hermine selbst als sehr logische Erklärung. Wenn sie Du-Weißt-Schon-Wer wäre, dann hätte sie es vermutlich auch so gemacht. Ein unbeschriebenes Blatt losgeschickt. Aber das erklärte noch immer nicht, wie man auf Catrina gekommen war…

Als hätte sie Hermines Frage in den Gedanken gehört, redete Catrina weiter. „Meine Mutter ist die Tochter eines ehemaligen Todessers, weißt du. Man erinnerte sich an sie und da man wusste, dass sie mal mit Lucius Malfoy zusammen war, kam man wohl auf mich.“

„Deswegen kam man auch auf den Gedanken, Catrina bei uns zu Hause zu stationieren. Ich kenne dich von der Schule her und konnte ihr also einiges über dich erzählen und sie auch auf Hogwarts vorbereiten. Außerdem wäre sie praktisch immer abrufbar“, ergänzte Draco.

„Dass ich dich so sehr mögen würde und echte Freundschaft entsteht, das konnten wir ja nicht ahnen. Ich habe mit der Zeit einfach gespürt, dass es nicht funktionieren würde. Aber wie gesagt – ich konnte nicht einfach gehen, das geht nicht, wenn der Dunkle Lord will, dass du’s machst, verstehst du?“ Catrina schaute verzweifelt. Sie wollte unbedingt, dass Hermine ihr Handeln verstand.

Hermine konnte es nachvollziehen, ja, aber gut fand sie es immer noch nicht und sie würde es auch niemals gutheißen können, das war ihr klar. Jetzt drehte sie sich zu Draco. Welche Rolle spielte er? „Was ist mit dir?“, fragte sie ihn.

Draco begann zu lächeln. „Du glaubst gar nicht, wie geschockt ich von mir selber war, als Catrina vor mir stand und mit mir umsprang als sei ich ihr persönlicher Diener!“ Kurz lachte Draco auf. „Eigentlich sollte mein Part nur der Erklärer sein. Aber auch wir entwickelten so was wie Freundschaft. Und dann auch noch Blaise – die Freundin meines besten Freundes, das machte uns eigentlich automatisch zu Kumpels, weißt du? Jedenfalls bekamen wir dann nach einiger Zeit raus, dass wir Geschwister waren und da wurde es erst Recht klar, dass ich hier voll mit drin hing. Cat hat mir ja auch mit dir geholfen…“Erneut seufzte der Slytherin. „Dadurch bin ich dann automatisch mit in die Sache reingerutscht – tiefer als ohnehin schon. Sie ist meine Schwester, ich kann sie ja nicht im Stich lassen. Meine kleine Schwester“, betonte er. Das brachte ihn einen Boxer in die Seite von Catrina ein, die sich neben ihn gestellte hatte. Er lachte, während er ihr einen Arm um die Schulter legte. „Ist doch wahr! Ich bin älter als du.“

„Das bisschen“, murmelte Catrina, doch auch sie lächelte leicht.

Angesichts dieser Geschwisterliebe konnte Hermine einfach nicht anders, als zu grinsen. Das hatte sie gar nicht von Draco erwartet – so viel Beschützerinstinkt. Aber es war niedlich und machte ihn gleich noch viel liebenswerter. Seufzend ergab sie sich. „Okay. Wir sagen nicht ‚Schwamm drüber’, aber wir begraben das Kriegsbeil.“ Sie trat auf die beiden zu. „Tut das nie, nie, nie, nie, nie, nie, nie, nie wieder, habt ihr verstanden?“

Synchron nickten die Geschwister ihr zu. Natürlich hatten sie das verstanden, denn keiner der beiden wollte noch einmal dasselbe durchmachen wie in den letzten zwei Tagen.
 

Als Draco schließlich in den Gemeinschaftsraum der Slytherins trat, wartete Blaise schon auf ihn. Natürlich. Er war neugierig, was geschehen war, als er Draco, Hermine und Catrina einfach alleine im Raum der Wünsche gelassen hatte. Demonstrativ setzte Draco einen traurigen Gesichtsausdruck auf.

Blaise verzog das Gesicht. „Nicht so gut gelaufen?“, fragte er. Mist. Er hatte so auf seinen Plan gehofft, hatte daran geglaubt, dass sie sich aussprechen und versöhnen würden.

Draco fing plötzlich an zu lachen. „Alter, wie du geguckt hast!“ Er kriegte sich kaum noch ein und ließ sich japsend auf das Sofa fallen.

Blaise starrte seinen besten Freund verdutzt an. Was war das denn? Irgendwie war das falsch… Und dann fiel der Groschen. Draco hatte ihn gerade auf den Arm genommen. Seine traurige Miene war ein Fake gewesen! Er setzte sich neben seinen Kumpel und boxte ihn ein Mal dafür, dass er sich einen solchen Scherz erlaubt hatte. „So und jetzt erzähl, was los war“, forderte er.

Draco setzte sich gerade ein und riss sich am Riemen. Dann begann er, Blaise zu erzählen, was passiert war. Als er geendet hatte, lächelte er. „Weißt du, wahrscheinlich wird alles wieder so, wie es vorher war.“ Entschieden nickte er. Ganz sicher würde alles wieder werden wie vorher – wenn nicht sogar besser!

Auch Blaise musste grinsen. Das waren mal super Neuigkeiten und es freute ihn wirklich, dass die Lage sich entspannt hatte, zumindest ein wenig. Doch nun galt es, sich wirklich auf das zu konzentrieren, was ihnen bevor stand. „Super. Aber wir sollten uns am besten gleich Morgen ransetzen und uns überlegen, wo wir hin wollen. Ernsthaft überlegen, wie es funktionieren könnte.“

Genervt rollte Draco mit den Augen. Natürlich wusste er, dass sie sich nun auf die Flucht konzentrieren mussten, aber die Freunde darüber, dass Hermine ihm und Catrina praktisch verziehen hatte, überwog in diesem Moment einfach völlig. „Schon klar, ja.“ Er stand auf. „Ich gehe jetzt aber schlafen. Du kannst ja gerne noch grübeln. Bis Morgen!“ Schnell verschwand er zum Schlafsaal, ehe Blaise ihn aufhalten konnte.

Der Zurückgebliebene seufzte schwer. Gut, sollte er erstmal schlafen. Morgen würde er Draco zwingen, sich mit ihm an einen Tisch zu setzen. Sie mussten so schnell wie möglich weg.
 

Hermine war ganz seiner Meinung. Nachdem sie schweigend mit Catrina zurück in den Gryffindorturm gegangen war, war sie gleich in den Schlafsaal gehuscht und hatte ihre Bücher herausgekramt. Sie wollte alle möglichen Schutzzauber heraus schreiben und auch nach möglichen Verstecken suchen. Während sie sich oben Gedanken machte, saß Catrina unten vor dem Kamin und starrte in die Flammen.

Sie hatte eine unglaubliche Angst vor dem, was vor ihr lag. Noch immer fragte sich ein kleiner Teil von ihr, weshalb sie nicht einfach loszog, sich dem Lord zu stellen. Aber die Antwort war so glasklar: Das konnte sie ihnen nicht antun. Weder Blaise und Draco, noch Hermine oder ihren Eltern. Ihren Eltern…

Plötzlich saß sie kerzengerade in ihrem Sessel. Gerade war ihr die Idee gekommen. Eine gute Idee, vielleicht auch riskant, aber immerhin …
 

Catrina nutzte ihre Freistunde, die sie aufgrund der Erkrankung der Wahrsagen-Lehrerin hatte, um Draco und Blaise zu suchen. Hermine hatte noch Unterricht, schließlich wollte sie mit Wahrsagen nichts mehr zu tun haben. Ihr hatte sie ihre Idee schon verkündet. Gänzlich überzeugt war sie davon nicht, aber sie zog es immerhin in Betracht. Nun galt es, die beiden Jungs zu finden, um ihnen mitzuteilen, was sie sich überlegt hatte. Doch die Suche nach den beiden war wenig erfolgreich. Sie hatte schon in fast jedem Korridor nachgeschaut, in der Bibliothek, der Großen Halle und auch in der Eingangshalle, aber gefunden hatte sie die beiden Slytherins noch nicht. Schließlich beschloss sie seufzend, ihnen ihre Idee auf Pergament zu präsentieren. Sie holte ihre Schultasche aus dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors und beeilte sich, in die Eulerei zu kommen.

Dort lief sie den beiden Slytherins über den Weg. Sie hatten sich nach dort oben verkrümelt, um in Ruhe über das Bevorstehende zu sprechen. Als Catrina die Tür aufriss, zuckten beide gleichzeitig zusammen und schauten sie überrascht und bestürzt an. Auch Catrina sah verdutzt aus. Sie stöhnte auf. „Na toll“, sagte sie. „Da hätte ich mir den Gang zum Gemeinschaftsraum auch sparen können.“ Sie ließ ihre Tasche fallen und setzte sich zu den beiden Jungen, die sich eine Stelle in der hinteren Ecke der Eulerei sauber gezaubert hatten.

„Hey, jeder Gang macht schlank!“, neckte ihr Bruder sie.

Sie schaute ihn finster an und Blaise schaute ebenfalls missbilligend aus. Bevor sie auch nur ein Wort der Erklärung fallen ließ, klatschte sie in die Hände. „Welch ein abgelegenes Örtchen. Super. Nächstes Mal könnt ihr mir Bescheid geben.“ Blaise und Draco nickten beide. Schließlich fuhr Catrina fort. „Also, ich habe mir etwas überlegt. Wie wäre es, wenn wir uns zu meiner Mum verkrümeln?“ begeistert sah sie Draco und Blaise an, deren Beigeisterung für ihre Idee sich in grenzen hielt.

Draco schaute Blaise unsicher an. „Also, Cat… Meinst du nicht, dass das ein wenig offensichtlich wäre?“ Blaise nickte, stimmte ihm damit also zu.

Catrina ließ sich nicht verunsichern. „Das ist es ja gerade. Die Todesser werden wissen, dass wir wissen, dass es Wahnsinn wäre, zu meiner Mum zu flüchten. Also wissen sie, dass wir uns niemals dorthin begeben würden. Deswegen wird auch niemand mein zu Hause bewachen. Der perfekte Ort, um sich zu verstecken.“

Blaise zog eine Augenbraue hoch. Das war nicht schlecht, eigentlich sogar ziemlich gut. Aber da gab es immer noch ein Problem. „Catrina, bis nach Indien sind es tausende von Kilometern! Wie willst du die alle zurücklegen?“

Draco schaltete schnell und glaubte, den Plan seiner Schwester verstanden zu haben. „Besen. Oder zu Fuß. Was anderes können wir eh nicht nehmen. Apparieren können wir noch nicht, dürfen wir auch gar nicht und das Flohnetzwerk wird kontrolliert. Denk daran, wir wissen, wo der Lord seine Leute hat, zumindest kennen wir viele.“ Catrina nickte ihm zu. Er hatte es kapiert.

Blaise schüttelte den Kopf. „Selbst auf Besen… Bis wir in Indien ankämen würde es Wochen dauern, Monate sogar! Das ist zu riskant. Wo willst du Unterschlupf finden in den Monaten?“ Der Plan hatte noch einige Löcher, auch wenn sie zumindest schon ein relativ gutes Ziel vor Augen hätten.

Auch darüber hatte Catrina sich Gedanken gemacht. „Wir nehmen Routen, die ziemlich belebt sind. Manchmal auch welche, die eher abgelegener sind. Routen, auf denen man uns kaum erwarten würde, selbst wenn man wüsste, wo wir hin wollten. Und was die Unterschlüpfe angeht… Schon was von Zelten gehört? Oder von leeren Häusern? Oder Muggel-Hotels? Wenn wir Zelten bräuchten wir natürlich dementsprechend gute Schutzzauber, aber um die hat Hermine sich schon recht gut gekümmert. Sie hat die halbe Nacht nach solchen Zaubern gesucht, nach welchen, die uns hilfreich erscheinen. Na komm schon, jetzt sag schon, dass es eine gute Idee ist – oder präsentier mir deine eigene!“

Zugegeben, die Jungs waren auch nicht viel weiter gekommen. Dass sie solche Zauber brauchten, das hatten sie auch schon festgestellt, aber ein geeignetes Reiseziel hatten sie noch nicht gefunden und so schlecht war Catrinas Idee nicht. Noch eine weitere Frage lag ihm auf der Zunge, doch Draco schnappte ihm seine Frage weg.

„Wie willst du an die Zelte kommen? An Schlafsäcke?“, fragte er. Die Skepsis stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Catrina grinste. „Wir holen uns welche aus den Kerkern. Es gab in Hogwarts mal so eine Schülergruppe, die sich an den Pfadfindern orientierte. Es waren tatsächlich Muggelstämmige, die diesen Club gründeten. Ihre Ausrüstung haben sie in einem Kerker verwahrt. Der Club geriet aus der Mode, aber die Sachen befinden sich noch immer dort.“ Draco staunte nicht schlecht. Das hatte er noch gar nicht gewusst. Seine Schwester grinste ihn an. Sie war gerissen, das musste er ihr lassen, aber das wusste er schon, seitdem er ihr das erste Mal begegnet war. „Seht ihr, ich habe an alles gedacht. Proviant holen wir uns aus der Küche. Die Weasley-Zwillinge wissen, wie man dort hinein kommt und ich wette, sie werden es mir ohne große Umschweife verraten.“

Seufzend gab Blaise nach. „Okay, gute Idee. Hast du toll gemacht, Cat.“ Er musste zugeben, sie hatte wirklich an alles gedacht. Doch Draco fiel noch ein Problem ein.

„Sagt mal… Wie wollen wir eigentlich verschwinden, ohne dass es unangenehm auffällt?“

Die anderen beiden schwiegen. Darauf wusste noch niemand eine Antwort. Die Schulklingel unterbrach sie. Es war Zeit zu gehen. Der Unterricht war vorbei und schon bald würden die ersten Schüler in den Eulenturm kommen. Sie beschlossen, sich am nächsten Tag in der Mittagspause wieder dort oben zu treffen ehe sie sich voneinander trennten.

Am Abend brachte Catrina Hermine auf den neuesten Stand der Dinge. Sie erzählte ihr von dem Treffen und dem, was am nächsten Tag angesetzt war. Zwischen den beiden Mädchen lief es steif ab. Sie waren nicht so ungezwungen miteinander, wie sie vorher waren. Zu Catrinas Verblüffung hatte Hermine schon eine Idee, wie sie ‚unauffällig’ abhauen konnten.

„Ich dachte eigentlich, wir könnten für uns beide eine relativ einfache Entschuldigung nehmen. Deine Tante… Die meisten Schüler haben – ähm – mitbekommen, dass deine Tante ‚gestorben’ ist. Logischerweise muss es eine Beerdigung geben. Wir fragen einfach bei McGonagall, ob sie uns für eine Woche vom Unterricht befreit – wegen der Beerdigung. Du möchtest nicht alleine gehen und ich komme mit, als deine seelische Unterstützung. Dann hätten wir eine Woche, ehe man nach uns suchen würde.“

Catrina nickte. Die Idee war einfach und gut. McGonagall zu überzeugen würde sich sicher als einfach erweisen. Eine Bitte ihrer Mutter verfassen, abgeben, fertig. Sicher würde es klappen.

„Für Draco und Blaise habe ich allerdings noch nichts.“ Seufzend lehnte Hermine sich in ihrem Sessel zurück.

„Aber ich“, sagte Catrina langsam. „Lavender hat mich und Draco letztens in der Eulerei gesehen. Sie denkt, wir seien über zehntausend Ecken und Kanten verwandt. Er hat ihr erzählt, dass meine verstorbene Tante auch seine Tante sei. Dann kann er auch zur Beerdigung. Genauso wie Blaise. Wäre doch logisch, oder?“

Hermine nickte langsam. „Aber da wäre noch Snape…“

Catrina seufzte. „Um den kümmere ich mich.“ Sie sah, wie Hermine sie verdutzt anschaute. Catrina senkte die Stimme. „Er wurde als meine Vertrauensperson eingesetzt. Ich werde mit ihm reden. Sicher kann ich ihn überzeugen.“

Hermine runzelte die Stirn. Dann war Snape also doch nach wie vor ein Todesser – und er lief unter Dumbledores Nase herum und konnte wichtige Informationen an Du-Weißt-Schon-Wen übermitteln! Harry und Ron hatten von Anfang an Recht gehabt! Doch es gab Wichtigeres, um das sie sich kümmern mussten.

„Lass uns das den Jungs Morgen präsentieren und dann machen wir uns richtig an die Arbeit.“

Catrina nickte. „Alles klar.“

Harry und Ron kamen durch das Porträtloch geklettert. Ron hatte seinen Kumpel zum Quidditchtraining begleitet. Sie lachten, als sie herein kamen. „Und wie Fred fast runter gefallen wäre vor Schock…“, kicherte Ron.

„Ich werde schlafen gehen“, verkündete Catrina. Sie wollte die drei anderen nicht stören. Sollte Hermine die beiden behalten. Ron und Harry hatte Catrina noch lange nicht so gern wie Hermine. „Gute Nacht, Jungs.“

„Nacht, Cat!“, riefen die Jungs ihr zu, als sie schon halb die Treppe hoch war.

Es stand ihr, Blaise, Draco und Hermine noch einiges bevor, aber die Planung war doch schon mal recht passabel. Sie mussten sie noch verfeinern, natürlich und bevor sie los konnten, wurden sicher noch ein oder zwei Tage vergehen, aber immerhin hatten sie einen Hauch von einem Plan – gut, mehr als einen Hauch und das beruhigte sie. Sehr sogar.

Kein Zurück mehr

Als sich Blaise, Catrina, Draco und Hermine am Mittag des nächsten Tages trafen, erklärten die beiden Madchen den Jungs, was sie sich überlegt hatten. Draco stand der Sache sehr skeptisch gegenüber.

„Es ist ja nicht so als wäre das kein guter Einfall, aber da gibt es einige Lücken. Nicht nur Snape dürfte ein Problem darstellen. Auch mein Dad. Man kann nachweisen, ob deine beziehungsweise unsere Tante gestorben ist, Catrina. Das kann er rauskriegen, wenn er will. Und wenn er Dad fragt, dann fliegen wir auch auf“, wand er ein.

Catrina runzelte die Stirn. „Dann müssen wir es Dad eben sagen.“

„Und wie willst du das anstellen?“, fiel Draco ihr ins Wort. „Ihm eine Eule schreiben und es ihm erklären? Du weißt doch, wer zu Hause noch rum sitzt!“

Natürlich wusste sie das. „Ja, klar. Aber wenn wir den Brief an Narzissa schicken…?“

Draco seufzte. „Mensch, der Kerl hat tausende von Menschen auf dem Gewissen. Der wird sich an so etwas wie Briefgeheimnis nicht stören, wenn er merkt, dass es ein Brief von dir ist. Oder von mir.“ Dazu wusste keiner der anderen drei etwas zu sagen. Draco hatte Recht. Es war riskant. „Wir müssen uns etwas anderes überlegen. Für Blaise und mich zumindest.“

Hermine sah nicht ein, weshalb sie den Plan so schnell fallen lassen sollten. „Aber schaut doch mal. Ihr wisst doch ganz genau, wo deine Mutter sich am liebsten aufhält, oder nicht, Draco? Wir nehmen eine der neueren Schuleulen, dann fällt es nicht so auf und schicken die Eule genau dort hin. Damit würden wir das Risiko eindämmen.“

Draco schüttelte den Kopf. „Es ist zu riskant.“

Jetzt wurde sie leicht wütend. „Ja, klar. Aber einfach mal so abhauen, alles stehen und liegen zu lassen und weglaufen, vor Du-Weißt-Schon-Wem, das überhaupt nicht riskant! Dagegen ist so ein Briefchen doch gar nichts!“

Verdutzt schauten sie alle an. Diesen kleinen Ausbruch hatte wohl niemand von ihr erwartet, aber es war doch wahr! Wenn es darum ging, abzuhauen, dann waren sie Feuer und Flammen, aber bei so was kapitulierten sie schneller, als man gucken konnte. Irgendwie war da was falsch dran.

„Dray, sie hat Recht. Wir können es Narzissa schicken und die kann es Dad erzählen. Er wird jawohl kaum an deren Schlafzimmertür lauschen!“, warf Catrina ein. Draco schaute immer noch skeptisch aus. „Zissa könnte alles organisieren. Sicher würde sie uns helfen. Komm’ schon. Wir müssen es versuchen!“, drängte sie weiter. Vielleicht half die weinerliche kleine Schwester-Tour ja?! Auch Hermine schaute ihn bittend an. Draco schaute zwischen den beiden hin und her und warf dann einen Blick zu Blaise, der mit den Schultern zuckte. Super! Der ließ ihn also auch im Stich. Genervt willigte Draco schließlich ein und keine zehn Minuten später war ein brauner Waldkauz schon auf dem Weg ins Malfoy Manor.
 

Im Malfoy Manor saß Lucius in der Bibliothek vor dem Kamin und versuchte, sich auf das Buch in seiner Hand zu konzentrieren. Er war allein, der Dunkle Lord war kurz ausgegangen, was ihm zumindest einige Stunden gab, in denen er sich frei Sorgen um seine beiden Kinder machen konnte. Seitdem er die Eule losgeschickt hatte, hatte er nichts mehr von seinen Kindern gehört. Rein gar nichts mehr. Keine Antwort war gekommen, obwohl er darum gebeten hatte, eine zu erhalten! Er machte sich sehr große Sorgen um die beiden – und auch um Blaise und Hermine Granger. Narzissa hatte er noch am selben Abend Bericht erstattet. Sie traf der Schlag, als sie nach Hause kam und den Dunklen Lord im Wohnzimmer antraf.

Jetzt war sie draußen im Garten, an dem kleinen See. Von der Bibliothek aus, konnte man diesen nicht sehen, doch sie wollte allein sein und dorthin verzog sie sich meistens, wenn sie allein sein wollte, das wusste er nach all den Jahren nur zu gut. Vermutlich kümmerte sie sich gerade darum, dass das Seebett vernünftig aussah oder zumindest so etwas in der Art.

Er sollte Recht behalten mit seiner Vermutung. Den halben Tag blieb Narzissa draußen. Sie bemühte sich, sich nur auf die Arbeit zu konzentrieren und alles andere um sich herum einfach auszublenden. Über nichts wollte sie nachdenken und die Gartenarbeit half ihr dabei sehr. Auch, wenn sie es mit Magie einfacher gehabt hätte, konnte sie sich mit der Handarbeit zumindest ablenken von den Sorgen, die sie sich um ihren Sohn machte. Auch um Catrina sorgte sie sich, die doch wie eine Tochter für sie war.

Sie war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie die Ankunft der Eule zuerst gar nicht registrierte. Sie konzentrierte sich nur darauf, das Unkraut aus dem Rosenbeet gleich gegenüber des Sees zu ziehen, dass sie auf nichts reagierte. Erst als die Eule schließlich direkt vor ihr im Beet landete, fuhr sie erschrocken zusammen und bemerkte ihre Anwesenheit. Beinahe wäre sie hintenüber gefallen und im Dreck gelandet.

Die Eule hielt ihr das linke Bein hin, an dem ein Brief festgebunden war. Zitternd band Narzissa ihr den Brief ab. Die Handschrift hatte sie sofort erkannt – es war ein Brief von Draco. Sie schaute auf die Anschrift, bemerkte gar nicht, dass die Eule sich sofort wieder auf den Weg davon machte. Draco hatte den Brief genau hierher adressiert. Genauer gesagt an das Häuschen, das sich gleich neben dem Beet befand. Das war ungewöhnlich. Warum adressierte er ihn nicht wie gewöhnlich einfach an das Malfoy Manor?

Gespannt auf den Inhalt öffnete sie den Brief – mit zittrigen Händen – und begann, ihn zu lesen. Gleich zu Beginn musste sie schmunzeln. Das war so typisch für ihn!
 

Hallo, Mum!

Meine Güte ist das vielleicht doof, wenn man eine wichtige Nachricht schreiben will und alle schauen einem dabei zu, starren einem viel eher auf die Finger. Autsch. Entschuldige bitte, dass das ‚r’ jetzt so verrutscht ist, aber Catrina hat mich geboxt, weil sie will, dass ich diesen Quatsch lasse. Okay, schon gut, ehe mich gleich alle anschreien, lege ich lieber los.

Sicher hast du gemerkt, dass Dad und Du Besuch habt, nicht wahr? Und sicher hat Dad Dir auch von der Situation bei uns erzählt. Sieht nicht rosig aus, nicht wahr? (Ich würde lachen, wenn Du jetzt vor deinen Rosen hocken würdest!)

Jedenfalls wollen wir weg. Weg von hier und abhauen. Du verstehst sicher, weshalb wir nicht sagen können, wohin. Aber wir brauchen eure Hilfe. Deine und die von Dad auch. Wir wollen unter dem Vorwand hier raus, dass Catrinas Tante verstorben ist und wir zur Beerdigung müssen, weil sie eine angeheiratete Tante von mir ist. Kannst Du es irgendwie hinbekommen, dass das glaubwürdig erscheint? Auch vor Snape und so? Bitte. Sonst kommen wir hier nicht weiter. Und bitte beeil dich, Mum!

Ach, Catrina hat mich schon wieder geschlagen. Ich soll Dir schon im Voraus danken und Dir sagen, dass wir beide (und Blaise auch) Dich schrecklich lieb haben.

Draco (inklusive Blaise, Catrina und Hermine, die eigentlich nicht erwähnt werden will! – Und schon wieder geschlagen worden!)

P.S.: Verbrenne dieses Stück Pergament im Kamin. Schnell!
 

Narzissa musste unwillkürlich Lachen. Das war wirklich so Draco, zu versuchen, sie zu entlasten, sie zu belustigen, wenn seine Nachricht doch eigentlich purer Ernst war. Sie dachte über seine Bitte nach. Was hatte er sich gedacht, wie sie das anstellen sollte? Man konnte nicht einfach so einen Stammbaum fälschen, jemanden dort anfügen. Dazu fehlten ihr die Möglichkeiten. Aber irgendetwas musste sie versuchen. Es gab natürlich noch die Möglichkeit, zuzugeben, dass Lucius Catrinas Vater war. Aber das wäre ein zu großer Hammer und man konnte es in Hogwarts nicht verraten. Das würde Catrina nur verdächtig machen – verdächtig für was auch immer.

Sie dachte fieberhaft nach. In ihrem Stammbaum konnte sie niemanden einfach hinzufügen. Man kannte ihren Stammbaum so gut, schließlich war selbst ihre Schwester ein Todesser geworden – Bellatrix. Ihre andere Schwester hatte gegen den Willen aller einen Muggel geheiratet. Vielleicht ließ sich dort etwas drehen. Man könnte behaupten, dass eine andere Schwester geboren wurde. Ein Squib. Den man verschwinden ließ…

Doch sie musste einfach mit Lucius reden. Solange Bellatrix noch in Askaban eingesperrt war, konnte niemand diesen Plan verhindern. Niemand würde sie auffliegen lassen. Doch um das anzustellen brauchte sie Lucius. Sicher war er im Haus und sicher war auch der Dunkle Lord im Haus. Ihr wurde unbehaglich zu Mute. Schnell lief Narzissa und das Gartenhaus und zündete mit Hilfe ihres Zauberstabs ein Feuer im Kamin an. Hastig warf sie das Pergament hinein und sah zu, wie es zu Asche wurde. Erst, als es gänzlich verbrannt war, löschte sie das Feuer wieder. Sie nahm all ihre Gartensachen mit und verstaute sie ebenfalls in dem Häuschen. Dann begab sie sich in das Haus – es wurde langsam dunkel, die Dämmerung setzte schon ein.

Lucius saß in der Bibliothek, gemeinsam mit dem Dunklen Lord. So wie sie es erwartet hatte. Die beiden unterhielten sich gerade – über Catrina und das angeforderte Treffen. Narzissa wurde kalt, doch sie musste sich zusammenreißen, um nichts zu verraten – so tun, als hätte sie den Brief von Draco niemals erhalten.

„Gleich am Wochenende können wir sie aus der Schule holen, glaube ich. Ich hoffe, dass es funktionieren wird und sie sich keine Strafarbeit wegen irgendeines unüberlegten Handelns einfängt“, sagte Lucius gerade, als Narzissa nur noch wenige Schritte von ihm und dem Lord entfernt war. Er schaute sie an und unterbrach sein Gespräch. „Narzissa, Liebes. Da bist du ja!“, begrüßte er sie.

Narzissa nickte dem Dunklen Lord zur Begrüßung zu. Dann wandte sie sich wieder an ihren Gatten. „Lucius, ich werde mich hinlegen. Ich habe schreckliche Kopfschmerzen. Ich würde mich freuen, wenn du gleich bitte vorbei schauen würdest“, teilte sie ihm mit. Sie hoffte, dass er die Dringlichkeit in ihrer Bitte verstand.

Forschend sah Lucius seine Frau an. Er spürte ihre Aufgeregtheit. „Natürlich. Ich bin gleich bei dir und bringe dir einen Tee mit, ja?“

Narzissa nickte. Er hatte verstanden. „Gute Nacht, mein Lord“, verabschiedete sie sich. Der Lord nickte ihr zu und sie verließ die Bibliothek.

Gut, das war schon mal gut gegangen. Jetzt musste sie nur noch Lucius erklären was passiert war, sobald er im Schlafzimmer auftauchte. Sie musste allerdings nicht sehr lange auf ihren Ehemann warten. Keine zehn Minuten nachdem sie sich verabschiedet hatte, stand er im Zimmer und sah sie erwartungsvoll an. Sofort erklärte sie ihrem Mann, was Draco ihr geschrieben hatte.

Lucius war überrascht. Wie kamen die Kinder auf einen solchen Einfall? Aber gut, sie mussten sehen, was sie tun konnten. „Natürlich können wir da was tun. Das mit dem Squib-Kind, dass dann fortgeschickt wurde, weit weg, das ist ein guter Einfall. Sehr gut sogar. Nur können wir diese Lüge nur so lange aufrechterhalten, wie Bella noch in Askaban festsitzt, ich hoffe, das ist dir klar?“

Narzissa schnaubte. „Komm. So oder so werden wir bestraft, Lucius. Auf die eine Lüge mehr oder weniger kommt es auch nicht an, oder? Ich meine, du weißt, was auf Verrat und Flucht steht. Das wird nicht einfach, aber die Kinder und ihre Sicherheit sind es mir Wert.“

Auch Lucius erging es so. Für seine Kinder würde er einfach alles tun – würde für sie auch eine solch drastische Strafe in Kauf nehmen. „Gut, ich werde mich gleich dransetzen, dem Stammbaum ein weiteres Brandmal zuzusetzen.“ Sofort machte Lucius sich auf, er bewegte sich sehr leise als er zu dem Raum schlich, in dem die Stammbäume der Lestranges und Malfoys hingen.

Narzissa dachte unterdessen weiter nach, wie sie Draco und Blaise am einfachsten aus der Schule hinaus manövrieren konnte. Vielleicht sollte sie Severus schreiben? Ihn über die ‚Tante’ aufklären und ihn bitten, Draco für ein oder zwei Wochen vom Unterricht frei zu stellen, um zu der Beerdigung zu fahren. Sie selbst würde nicht fahren, die Zeit und ihr Gesundheitszustand verboten es ihr… Ja, das wäre das Beste. Sogleich machte sie sich daran und als Lucius zurückkam, war sie fertig und zufrieden mit ihrem Werk.

Sie gab Lucius den Brief, um sich seine Meinung einzuholen. Er nickte ihr zu und lobte sie dafür. Sie mussten alles tun, um den Kindern zu helfen. Es war gut, das Narzissa diesen Brief verfasst hatte. Sicher würde Severus sich für Draco einsetzen und auch für Catrina. Eine halbe Stunde später war der Brief schon auf dem Weg nach Hogwarts. Jetzt hieß es nur noch abwarten…
 

Als Catrina am Morgen erwachte, spürte sie, dass sich heute alles entscheiden würde – dass sich alles entscheiden musste, denn die Zeit wurde knapp, die Luft immer dünner. Hermine war auch schon wach, sie war sogar schon angezogen.

„Ich wollte die gerade wecken“, sagte sie, etwas verlegen.

Catrina grinste. „Zur Abwechslung bin ich mal pünktlich wach.“ Sie sah sich im Schlafsaal um. Es war niemand mehr da.

„Hast du den Brief fertig?“, fragte Hermine. Catrina sollte einen Brief im Namen ihrer Mutter schreiben, in dem sie von der Beerdigung berichtete. Da sie die Schrift ihrer Mutter gut kopieren konnte, sollte es kein großartiges Problem werden. Dennoch wollte Hermine gerne auf Nummer sicher gehen.

Catrina kramte in ihrer Tasche und zog einen Brief heraus, adressiert an Professor McGonagall. „Ja, habe ich fertig! Das wird klappen“, meinte sie zuversichtlich.

„Ja, ganz sicher. Gleich nach Verwandlung fangen wir sie ab.“ Hermine wollte sich zur Tür drehen. Doch sie hielt inne. „Du solltest dich beeilen, wenn du frühstücken willst.“ Dann verließ sie den Schlafsaal.

Es war fast so, wie es vorher gewesen war – das hatte Hermine schon öfter gesagt. Catrina warf die Decke zurück.

Gleich in der ersten Stunde hatten sie die Professorin. Während des Unterrichts bemühte Catrina sich, besonders aufmerksam zu sein und besser zu zuhören als sonst, um die Professorin schon einmal milde zu stimmen. Dass sie den geforderten Zauber als erste, sogar vor Hermine hinbekam, deutete sie als ein gutes Zeichen. Nach dem Klingeln blieben Hermine und Catrina zurück.

„Nun, Miss Hungwer und Miss Granger? Wollen Sie nicht in die Pause?“, fragte Professor McGonagall streng, doch nicht so streng wie sonst.

Catrina nickte. „Doch, es ist nur… Wir müssen mit Ihnen reden, Professor McGonagall.“ Dann überreichte sie der Professorin den Brief. Sie las ihn sehr aufmerksam durch.

Als sie die beiden Mädchen wieder ansah, schaute sie betroffen. „Es tut mir Leid, Miss Hungwer, was mit Ihrer Tante geschehen ist. Natürlich werde ich dem Schulleiter davon berichten. Sie dürfen natürlich zur Beerdigung fahren und Miss Granger zur Unterstützung mitnehmen. Bei Ihnen beiden sehe ich da absolut keine Bedenken. Sie benehmen sich tadellos, sind gut im Unterricht. Sie haben die Erlaubnis.“ Professor McGonagall legte Catrina die Hand auf die Schulter. „Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren“, schloss sie leise. Catrina nickte. Das wusste sie doch schon, hatte es schon früh erfahren müssen – doch daran sollte sie jetzt besser nicht denken.

„Danke. Professor McGonagall“, sagte Catrina.

Hermine, die die ganze Zeit über nichts gesagt hatte, um zu verbergen, wie nervös sie war, verließ mit Catrina am Arm den Raum. Sie gingen schnurstracks in die Richtung des Zauberkunst Raumes, um sich nicht zu verspäten.

Unten im Kerker saß Severus Snape und las den Brief, den Narzissa Malfoy ihm noch zur späten Stunde am Vorabend geschickte hatte. Dass sie einen Squib-Bruder hatte, dessen Gattin verstorben war, das wusste sie noch gar nicht. Überhaupt hatte er noch nie etwas Derartiges gehört, aber das war nicht weiter ungewöhnlich. Viele Zaubererfamilien versteckten und verheimlichten solche Kinder. Man verbat den anderen Kindern, darüber zu sprechen und so wie es aussah, hatten in diesem Fall alle Lestranges beharrlich geschwiegen.

Er überlegte. Narzissa stand noch immer in Kontakt zu ihrem Bruder. Dass ihr der Tod ihrer Schwägerin nahe ging, war nicht verwunderlich. Sie war eine Hexe gewesen, hatte Narzissa geschrieben, lebte in Indien. Eine Hungwer hatte er geheiratet – Catrinas Tante. Die beiden Familien waren wirklich eng miteinander verbunden.

Sollte er Draco da verbieten, zu der Beerdigung zu fahren? Sicher würde Catrina gehen. Musste da auch noch Zabini mit? Doch natürlich. Man musste in der Öffentlichkeit das Bild schüren, dass Draco und Catrina sich nicht ausstehen konnten. Das war wichtig. Seufzend schmiss der Lehrer für Zaubertränke den Brief in das Feuer hinter sich. Wohl oder Übel musste er dem ganzen zustimmen.
 

Nur wenige Stunden später erhielten Draco und Catrina von ihren Hauslehrern die Nachricht, dass ihre Abreise bewilligt worden sei. Man richtete ihnen das Beileid von Professor Dumbledore aus. Den vier jungen Schülern stand nun eigentlich nichts mehr im Wege. Sie konnten schon am nächsten Tag aufbrechen.

Nach dem Unterricht machten Catrina und Hermine sich auf, um die Zelte aus dem alten Raum des Clubs zu holen. Zu ihrer Enttäuschung waren es weniger als gedacht – zwei Zelte waren noch übrig. Sie nahmen sich die Ausrüstung. Hermine schrumpfte sie mit ihrem neu gefundenen Schrumpfzauber und verstaute sie in ihrem Rucksack. Den Rest der Ausrüstung – Öllampen, diverse Seile und auch Schlafsäcke – nahmen sie ebenfalls mit.

Die Vorbereitungen waren abgeschlossen und es war abgemacht, dass sie von Hogsmeade aus durch den nahe gelegenen Wald in Richtung London laufen würden. Das hatten Blaise und Draco beschlossen und Catrina und Hermine hatten nichts einzuwenden gewusst. Die Jungs hatten vor, mit einer Fähre nach Dänemark rüber zu fahren und von dort aus weiter zu laufen. Keine der beiden Mädchen hatte eine bessere Route auf Lager, also stimmten sie zu.

Für ein weiteres Treffen hatten die vier allerdings keine Möglichkeit mehr. Harry und Ron hielten Catrina und Hermine praktisch fest, nachdem die beiden ihnen berichtet hatten, dass sie zur Beerdigung fahren würden. Offiziell hieß es, dass sie in Hogsmeade abgeholt würden, nach London zu apparieren, um von dort aus einen Flieger nach Indien zu nehmen.

Damit war alles vorbereitet – sie konnten losziehen.

Mit einem flauen Gefühl im Magen gingen alle vier in der Nacht zu Bett. Jetzt gab es kein Zurück mehr.



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Von:  Soukaina
2010-07-04T19:11:09+00:00 04.07.2010 21:11
Hai ...
eine gute story und ich hoffe sie bleibt so aufregend und spannend ... XD
schreib schön schnell weiter ... ich will wissen ob alles gut aus geht und hermine und draco wieder zusammen kommen, sind ja immer noch so verliebt in einander die zwei ... XD

na dann ...
bye souka
Von:  kikotoshiyama
2010-04-27T16:51:35+00:00 27.04.2010 18:51
Hammer Kappi^^
Zum Glück hat Snape das mit der Tante geschluckt.
Wie wohl die erste Tage der Flucht werden?
Schreib schnell weiter.
lg kiko
Von:  angel90
2010-04-27T16:10:18+00:00 27.04.2010 18:10
hey
tolles kap
jetzt geht es also endlich los
bin schon gespannt, wie du flucht wird und ob auch alles klappt
und ich denke doch mal, dass die zeltverteilung irgendwann minexdray und catxblaise sein wird, oder? ;)

cucu angel
Von:  kikotoshiyama
2010-03-30T17:44:11+00:00 30.03.2010 19:44
Spitzen Kappi^^
Wird ihnen die Flucht gelingen?
Und welchen Weg werden sie nehemen?
Bin mal gespannt:)
Cu kiko
Von:  angel90
2010-03-30T17:23:06+00:00 30.03.2010 19:23
schönes kap
bin gespannt, wie es abläuft, wenn sie dann endlich los sind
schreib schnell weiter

cucu angel
Von:  kikotoshiyama
2010-03-29T17:24:51+00:00 29.03.2010 19:24
Spitzen Kappi^^
Wie die 3 und besonders Draco jetzt wohl reagieren?
Und wird ihre Flucht gelingen?
Cu kiko
Von:  angel90
2010-03-29T15:34:03+00:00 29.03.2010 17:34
tolles kap
und super, dass mine sich für draco entschieden hat
auch wenn ihre bedenken berechtigt sind, dass voldi sie so schneller finden könnte...
aber auf der anderen seite denke ich, dass sie sich auch gut verstecken können, wenn sie die richtigen zauber wirken, um ihre spuren zu verwischen oder ins ausland gehen
schreib schnell weiter

cucu angel
Von:  angel90
2010-03-28T14:51:21+00:00 28.03.2010 16:51
super, dass es weiter geht
hoffentlich dauert das nächste kap nicht wieder so lange^^
hat mir gut gefallen, auch wenn ja an sich nich viel geschehen ist
ich bin echt auf das gespräch gespannt
schreib schnell weiter

cucu angel
Von:  Sunna
2010-03-27T16:37:35+00:00 27.03.2010 17:37
eine spitze kapitel
bin mal gespannt auf dem gesprach von den dreien
und hab fast geheult wegen cat und mine

lg kizzy
Von:  kikotoshiyama
2010-03-27T15:26:05+00:00 27.03.2010 16:26
Spitzen kappi^^
Wie wohl das Gespräch am Abend ausgehen wird?
Ich hoffe positiv!
Cu kiko


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