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silent killers

Reita x Kai
von

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| silent killers |

~ Also, meine Zuckerschnuten ^^ Hier meine Kai-Reita-FF. An bestimmten Abschnitten könnt ihr euch immer zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden und so bestimmen, wie es weitergeht. Nehmt also reglich an der Abstimmung (kurze Angabe im gb oder sonstwo reicht) teil! ^-^ Ich freu mich auf Commis, Beschimpfungen und wilde Gazetto-Fan-Schlachten, ob sie nun oder nicht xD Also, viel Spaß mit den ersten anderthalb Acts von

| silent killers | :3 ~
 


 

Act I - | silent killers |
 

“Spielst du morgen wieder für mich?”
 

Kai schüttelte kräftig den Kopf, wobei er erwachte. Ein paar Schweißperlen waren dabei aus den schwarzen Spitzen gespritzt. Sein Atem ging schwer, zum einen Teil wegen der anhaltenden Hitze im Zimmer - tokyoter Sommer, nachts 22°C - zum anderen wegen dieser immer wiederkehrenden Gedanken, die ihm den Schlaf raubten.

Er wollte nicht mehr.

Er konnte nicht mehr.

Am liebsten wollte er gar nichts - nur sterben.
 

Müde richtete er sich auf, griff neben das Bett nach der Flasche Wasser. Seine Hand fasste ins Leere. “Scheiße...”, fluchte er leise zu sich selbst, stieg aus dem Bett. Die Laken waren so durchschwitzt, dass sie an seinem schmalen Rücken etwas kleben blieben.

Ein flüchtiger Blick auf den Wecker - kurz vor fünf am Morgen, bald würde es hell werden.

Ein leiser, wohliger Seufzer entrang sich seiner Kehle, als er den Kühlschrank öffnete, und ihm die kalte Luft daraus entgegen strömte. Nach einem großen Schluck Wasser gähnte der Drummer nun herzhaft und ließ sich auf einem der Küchenstühle nieder.
 

Ein leises Geräusch riss ihn aus seinen wirren Gedanken.

Uruha kam herein.

“Ist die Klimaanlage ausgefallen? Es ist furchtbar heiß...”

Er war scheinbar nicht der einzige, der schlecht geschlafen hatte.

“Scheinbar...”, murmelte Kai nun.

Das Leben in dieser WG.

Er hatte es nicht gewollt.

Und er wusste auch, warum...
 

“Hayou mo...”

Und da war auch schon der Grund.

1, 72m groß, blond, Bassist und unverschämt gutaussehend - selbst jetzt, verschlafen und nörglerisch ob der Bullenhitze in der vergangenen Nacht.

Er bekam keine Antwort von seinen Bandkollegen.

“Wer macht Frühstück?”

“Ich koche bestimmt keinen Reis, mir ist warm genug...”, raunte Kai, zupfte das an seiner Brust klebende Shirt von seiner Haut ab.

“Okay... Uru?”

“Vergiss es, Rei...”, stöhnte der Gitarrist, legte den Kopf auf der kühlen Tischplatte ab.

“Wann machen die Eisdielen auf?”

Fragte Kai nach einer Weile des Schweigens, als Reita sich mit an den Tisch gesetzt hatte. Leise lachte Uruha auf, drückte seine Wasserflasche kühlend an den Hals.

“Gegen Mittag...”

“Dann stelle ich mich bis dahin unter die Dusche, wenn ihr gestattet.”, lachte der Drummer, erhob sich. Mit einem Ruck zog Reita ihn auf seinen Schoß.

“Vergiss es, die Dusche gehört mir...”, knurrte er, “Aber wir könnten teilen.”

Kai schluckte trocken. Wieso war seine Kehle nicht von Schweiß getränkt wie alles andere? So war sein Schlucken jedenfalls nicht zu überhören...

“Ich verzichte.”, antwortete er barsch und erhob sich vom Schoß seines Kollegen.
 

Wieso machte er das?

Und wieso erst seit kurzem?

Das war furchtbar irritierend. Es raubte ihm inzwischen nicht nur den Schlaf, sondern blöderweise auch noch fast den Verstand.

Und das Schlimmste bei der Sache war, dass Kai sich nicht erklären konnte, ob das nun Spaß oder Ernst war - und dass er ebenso wenig wusste... welche Variante ihm besser gefiel.

“Warum so verbittert, Kollege?”, grinste der Bassist ihn an.

“Schlecht geschlafen.” Das war noch nicht einmal gelogen...

“Da bist du nicht der Einzige...”, jammerte Uruha und fächerte sich weiter Luft zu.

Genervt verzog sich Kai ins Wohnzimmer, das morgens im Schatten lag und somit wenigstens etwas erträgliche Temperaturen bot...
 

So, Reita war also... na ja... scharf auf ihn.

Aber er hatte keine Lust, sein Trostpflaster zu sein.

Er interessierte sich nur für Männer, das wusste Kai, aber nur, dass sein Freund gerade erst mit dem Bassisten Schluss gemacht hatte, war doch kein Grund, ihn so auszunutzen! Müde legte er sich auf das großzügige Sofa und schaltete den Fernseher ein.

“Es ist 5:15 Uhr. Kommen wir zum Wetter.... Der Sommer hat Japan fest im Griff und Hoch ‘Kallisto’ bringt noch weit höhere Temperaturen als in den letzten Tagen mit sich...”

“Na toll...”, raunte der Drummer genervt.

Reita kniete neben ihm nieder und grinste breit. “Je weniger du anhast, desto besser.”

Kais Blick war eine Mischung aus Ärger, Verzweiflung und... ein bisschen Freude.

Wollte er ihn denn umbringen mit seinem Charme?!

Kurzerhand wippte Kai ins Sitzen, um dem Blick des Blonden zu entkommen und notfalls eine Fluchtmöglichkeit Richtung seines Schlafzimmers zu haben...
 

Gerade schlurfte Ruki ins Wohnzimmer, kratzte sich seinen blonden Schopf und gähnte herzhaft, ehe er sich neben Kai niederließ und gegen ihn sackte. “Lass die Finger von ihm, wir brauchen den noch...”, murmelte er verschlafen, mit geschlossenen Augen, schmiegte sich an Kais Seite. Auch Aoi hatte sich scheinbar zum Aufstehen bequemt, denn er erschien in der Tür. “Was ist heute eigentlich los?! Es ist unverschämt heiß und ihr seid am Kuscheln... Also, dass ihr krank seid, wusste ich ja, aber so...”

Kai schnaubte kurz und stand in einem Ruck auf, wobei Ruki auf die Seite fiel und liegen blieb. Unwirsch drängte er sich an dem Gitarristen vorbei, zog sich eine Hose über, ehe er die Wohnung verließ. “Ich gehe Joggen, solange es noch erträglich draußen ist...”
 

Trotz der Musik von seinem MP3-Player auf dem Ohr, schien es Kai furchtbar still um ihn herum, während er seine Runden um den Block drehte. Aoi hatte es treffend formuliert: unverschämt heiß.

Die Sonne kroch langsam über die Häuserdächer und blendete ihn dann und wann auf seinem Weg.
 

Ashita anatano kimochiga hanaretemo kitto kawarazu aishiteru...
 

Was für eine bescheuerte Zeile. Ruki mal wieder...

Ärgerlich kramte er nach dem Player, ließ dann aber doch ab, hörte bedächtig, wie Ruki die Zeile wiederholte, merkte nicht einmal, dass er stehen blieb.

Er keuchte noch ob der Anstrengung, aber langsam schlich ihm etwas in den Fokus seines Bewusstseins, das dort eigentlich nicht hingehörte... Es war so lange her, dass er diesen Gedanken verbannt hatte.
 

“Hi, mein Name ist Kai. Ich hab gehört, ihr sucht einen Drummer?”
 

Reitas Blick damals, sein Lächeln. Wirklich zum Verlieben... aber...

Er hatte es für Schwachsinn gehalten. Wie die zittrigen Hände damals eine Nebenwirkung der Nervosität. Allein deshalb... war er verschwunden.

Der Gedanke daran, dass er sich vielleicht in den Bassisten verguckt hatte...

| silent summer rain |

Act II - | silent summer rain |
 

Noch erschöpfter als zuvor kam der Schwarzhaarige an ihrer Wohnung an, trat ein, warf seine Laufschuhe in die nächstbeste Ecke, ehe er auf einem Küchenstuhl zusammensackte, nach dem Wasser griff. Ihm war ein wenig schwindelig. Warum... wusste er nicht so genau.

Zum Teil ob der Anstrengung und der Hitze, zum Teil wahrscheinlich ob seiner wirren Gedanken.

Sein Blick wurde immer wieder schummrig, ehe er vom Stuhl kippte und lang auf dem Boden aufschlug, ohnmächtig liegen blieb.

“Kai? Bist du wieder... - Oh Gott! Wir brauchen einen Arzt!”, rief Uruha aufgebracht, als er in die Küche geschlüpft war.
 

“Er hat sich ein wenig übernommen. Sein Kreislauf hat einfach schlappgemacht.”

Eine fremde Stimme drang als erstes an Kais Ohr.

“Er sollte sich gut ausruhen und viel trinken, dann ist er bald wieder oben auf.”

Er hörte Schritte, dann das Klappen der Zimmertür, dann das der Wohnungstür. Erschöpft versuchte er, die Augen zu öffnen, nahm erst nur Schemen wahr, dann erkannte er sein Schlafzimmer um sich herum, dann irgendwann Uruha, der neben dem Bett saß und einen nassen Lappen auf seine Stirn legte.

“Uru...”, wisperte der Drummer, sah den Gitarristen an, der seinen Blick mit einem stummen Lächeln erwiderte. “Wie lange... war ich weg?”

“Ungefähr eine halbe Stunde. Hier, trink etwas.”, sagte sein Freund und half ihm, sich aufzurichten. “Rei macht dir was Nahrhaftes zu essen. Du hattest ja noch kein Frühstück...”

“Kann er das überhaupt?”, entgegnete er trotzig.
 

“Und ob ich das kann.”

Reita stand in der Tür, ein Tablett in Händen. “Ich löse dich erstmal ab, Uru.”

Uruha strich noch einmal behutsam über Kais Schulter, ehe er das Zimmer verließ, die Tür hinter sich schließend.

Reita ließ sich auf dessen Platz nieder, stellte das Tablett auf den Nachttisch.

“Dafür, dass du so im Eimer bist, kloppst du blöde Sprüche wie immer...”, grinste der Blonde und reichte ihm eine Schüssel Reis und einen Satz Stäbchen.

“Arigatou...”, murmelte Kai und begann zu essen, musste ‘leider’ feststellen, dass der Bassist wirklich nicht schlecht kochte...

“Du bist merkwürdig in letzter Zeit.”, sagte sein Kollege irgendwann, kippelte mit dem Stuhl.

“Dasselbe könnte ich dir sagen.”
 

Der Bassist verfiel in Schweigen, knibbelte mit den Fingern.

Kai aß geduldig, ließ nur dann und wann seine Fuchsaugen zu Reita schweifen.

“Ich gebe zu, es schmeckt.”, sagte er schließlich, stellte die Schüssel beiseite. Der Blonde sah ihn einen Moment stumm an, versuchte ein Lächeln.

“Ich will direkt sein. Also warum machst du dich seit einiger Zeit so an mich ran?”

Herzlichen Glückwunsch...
 

Wie es weitergeht:

A: Jemand anderes kommt herein.

B: Ein Handy klingelt.

C: Sie werden nicht gestört.
 

Stimmt fleißig ab, meine zweieinhalb Fans xD
 

~> C
 

Der Bassist antwortete erst nicht. Unruhig striff sein Blick erst zu Kai, dann scheinbar lieber zum Nachtschrank, aus dem Fesnter, zur Tür.

Alles klar, das war Antwort genug...

Kai strampelte seine Decke weg und krabbelte aus dem Bett, zu seiner eigenen Verwunderung etwas pikiert. Reita schreckte ein wenig hoch und griff ihn vielleicht etwas zu unsanft beim Arm.

"W... warte!", brachte er nur hervor und versuchte, dem Blick des Drummers standzuhalten.

"Was denn? Lass mich einfach zufrieden, okay?!"
 

Erschöpft taumelte er aus dem Zimmer, fiel draußen fast Uruha in die Arme.

"Huch! Kai, du solltest dich lieber wieder hinlegen..."

Der Gitarrist sah ihn besorgt an. "Der Arzt meinte, du bräuchtest viel Ruhe..."

"Ja, Ruhe! Ich brauche Ruhe! Also schaff mir diesen Störenfried vom Hals!", rief Kai aufgebracht. Ihm wurde schlecht und wieder drehte sich alles vor seinen Augen.

Reita sprang gerade noch rechtzeitig dazu, dass er nicht längs auf dem Boden aufschlug. Der Drummer jedoch wehrte sich heftig, wand sich in dem festen, wamren Griff, konnte jedoch trotzdem nicht entkommen - dann wurde wieder alles schwarz.
 

Wieder blickte er zuerst in Uruhas Gesicht, dann in das von Ruki.

"Das hast du jetzt davon... Ich hab doch gesagt, du solltest dich ausruhen...", meinte Uru verärgert, strich sich die Haare aus der Stirn.

Ruki tätschelte sacht den Kopf des Drummers. "Du solltest lieber auf das Hören, was dein Leader-sama dir sagt."

"Hat mein Leader-sama nicht noch einen besseren Rat für mich?"

Uruha lächelte bedächtig.

"Du denkst zuviel, Kai."

| silent summer rain - vol. 2 - Headless |

Müde warf sich der Drummer auf die Seite, hieß seine Bandkollegen wegzugehen.

Er wollte alleine sein.

Er brauchte Ruhe.

Wirklich.

Das hier... war also sein Leben.

Na toll.
 

Nach einer Ewigkeit, wie ihm schien, siegte die erschöpfung über seine Gedanken, zwang ihn, an gar nichts zu denken - Und so starrte er nun an die Wand und zählte sinnlos die Rauhfasern.

Er fühlte sich irgendwie irre...

Und das alles nur, weil...

Ja, weshalb eigentlich? Er ließ sich doch sonst nicht so einfach aus der Bahn werfen?!

War das hier noch er selbst?

War er nicht eigentlich Kai, Drummer, immer zu einem Witz und enem strahlenden Lachen aufgelegt? Oder zumindest zu einem Schlagzeugsolo?

Wieso hatte er seine Sticks seit Tagen nicht angerührt?

Doch nicht nur wegen der Hitze, oder?

War Reita gerade dabei, sein Leben in andere Bahnen zu lenken?!

Das... konnte doch nicht sein...
 

Just a day, just an ordinary day

Just tryin' to get by

Just a boy, just an ordinary boy

But he was lookin' to the sky and

As he asked if I would come along

I started to realize

That everyday he finds just what he's looking for

Like a shootingstar

He shines

And he says:
 

Take my hand

Whether how you can

Don't you see your dreams

Right here upon your head?
 

Am liebsten wollte er kotzen.

Oder am besten gleich sterben.

Wie konnte er das nur zulassen? War er denn so...

So... kopflos?!

Nein, er hatte ihm nichts entgegenzusetzen.

Nicht ihm.

Er.

Der schönste Mann Japans.

Der schönste Mann in seiner kleinen, großen Welt...

Was zur Hölle dachte er denn da?!
 

In einem genervten Raunen erhob er sich vom Bett, trat aus der Tür, wo er auch sogleich mit Besagtem zusammenstieß.

Wenn man vom Teufel spricht...

"Alles okay?", fragte der Blonde, half Kai vom Boden auf.

"Ja...", war dessen knappe Antwort, ehe er sich an Reita vorbeidrückte und im Bad verschwand.

Drinnen wusch er sich das von Schweiß benetzte Gesicht, ließ kaltes Wasser über seine Handgelenke laufen, um sich abzukühlen.

Noch immer diese unerträgliche Hitze. Obwohl inzwischen die Sonne unterging.

Dieses Haus war wirklich eine Irrenanstalt.

Und er war der Clanführer der Irren...
 

Als er das Bad wieder verließ, fragte er sich jedoch, wohin sein 'Clan' denn verschwunden war. Allein Reita lungerte auf dem Sofa vor dem Fernseher, ein Wassereis zwischen die Zähne geklemmt. Das Geschmolzene lief an seinem kantigen Kinn herunter.

Eigentlich hatte er keine Lust, ein Gespräch anzufangen - Aber blöderweise erledigte sein Bandkollege das für ihn...

Herzlichen Dank.

"Die Anderen sind ausgeflogen. Wollten zu Rukis Eltern, weil die einen Pool haben..."

"Und wieso bist du nicht mit?"

"Einer musste ja auf dich aufpassen.", grinste er, "Wir haben's ausgeknobelt.", fügte er noch lachend hinzu, als erklärte das alles...

"Und wir sollten zum Grillen vorbeikommen, wenn es dir besser geht."

(Oh Gott, ich kann mir die vier so gut bei 'Jan, Ken, Pon' vorstellen xD Ehrlich... ^^°)
 

"Es geht mir besser.", erwiderte Kai ruhig, setzte sich in den Sessel.

Nebenbei das monotone Murmeln der Werbung.

"Du hättest lieber jemand anderen hier sitzen, nicht wahr?"

Die Frage kam so überraschend, dass der Drummer den Kopf herumwarf und Reita unverwandt anstarrte, die Lippen fest aufeinander gepresst.

"Schon gut, ich kann's ja verstehen...", lachte der Blonde nun.

Was gab es denn da zu lachen?!

Fand er das etwa witzig?!

Ihn machte dieses Gefühlskarussell seit Tagen fertig und er lachte auch noch darüber?!
 

"Jaja, lach mich ruhig aus.", knurrte er leise.

"Ich muss ja mehr über mich selbst lachen.", entgegnete sein Gegenüber, erhob sich vom Sofapolster, kam zu ihm herüber.

"Denn ich bin ein... elender Feigling.", gab er seine Erklärung ab nd schmierte Kai etwas geschmolzenes Eis auf die Lippen, hauchte einen vorsichtigen Kuss darauf, ehe er sich wieder zurückzog und in der Küche verschwand.

Kais Herz schlug so heftig gegen seine Rippen, dass er schon innere blaue Flecke vermutete. Scharf atmete er durch die Nase aus, fuhr sich behutsam mit der Zunge über die geröteten Lippen, sank tiefer in den Sessel.

Das hier war... beschissener als jede Soap, aufregender als jeder Krimi und verwirrender als den Sinn in einem 'Inga Lindström' - Film zu suchen.

(Kennen die Japaner Inga Lindström? xD Ich hoffe nicht. Die Armen... ^^

Übrigens: Sorry für die vielen Kommentare meinerseits, aber ich bin total lolig heute xD)
 

Immer noch kopflos.

Vielleicht noch kopfloser als zuvor...

Seufzend erhob sich der Dukelhaarige aus dem weichen Polster, zog sich ein Shirt über.

Inzwischen war der Himmel rot ob der untergehenden Sonne, nur vereinzelt zogen sich Wolken wie Federn hindurch.

Kai und Reita sprachen auf dem Weg zu Rukis Elternhaus kein Wort miteinander.

Von 'Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?!' mal abgesehen...

Als sie endlich gefunden hatten, was sie suchten, waren schon Holzkohle und Spiritus zu riechen.

Kai betrat den Garten als erster, froh, nicht mehr mit dem Bassisten allein sein zu müssen.

Kurz wurde die Stille von einem Aufkreischen, dann einem lauten Platschen zbd Gelächter unterbrochen.

Aoi hatte seine gute Freundin lana, von allen nur K-chan genannt (Das bin ich! xD), in den Pool geworfen - in voller Montur.

Auf der Terrasse saß auch Maj, von allen Elster genannt, und tran ihren Cocktail, K-chan mitleidig begutachtend, wie sie aus dem Pool stieg und Aoi ansprang, ihm sein frisches Hemd nass machte.
 

Hier brauste also das Leben...

Elster war die engste Vertraute des Drummers.

Eigentlich erzählte er ihr alles - Aber das hier... behielt er lieber für sich.

"Oh, K-chan, du hast ja en weißes Hemd an!",rief Ruki lachend, zwinkerte der Blonden zu.

"Und zu deinem Pech ein Bikinipberteil darunter, Ruki-Schatz.",entgegnete sie mit einem breiten Grinsen und zog sich das nasse Shirt aus.

Elster hatte sich derweil ihre Kamera geschnappt, machte wie wild Fotos von der Szenerie.

Kai ließ sich seufzend auf einem der Gartenstühle nieder, beobachtete mit einem argwöhnischen Auge, wie Reita sich neben ihn setzte, sich eine Zigarette ansteckte.
 

Es wurde schnell spät.

Und dunkel.

Sie hatten gut gegessen, waren sturzbetrunken in den Pool gesprungen.

Wie sich das eben für Betrunkene gehört...
 

Wieder mal Zeit, euch abstimmen zu lassen ~harr~ ^^
 

A: Reita versucht, Kai eifersüchtig zu machen.

B: Jemand ertrinkt beinahe.

C: Es passiert nichts weiter, alle gehen nach Hause.
 

~> B + A
 

Reita wandte sich zu Elster um und griff sie am Arm, wobei die Deutsche ein wenig zurückschrak, ehe sie vom Bassisten gegen den Rand gedrückt wurde. Mit festem Blick und einem gewissen Schalk in den glasigen Augen hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen.

Doch Elster... hatte keine Lust darauf.

Sie hatte mit Kai gesprochen - Na ja, sie hatte ihn abgefüllt.

Jedenfalls hatte der Drummer ihr erzählt, wie es um sein Innerstes stand und sie hatte sich eigentlich vorgenommen, mit K-chan zusammen dem Blonden und ihm... na ja, ein wenig Starthilfe zu leisten.

Blöderweise waren da ein paar Glas Tequilla im Weg...
 

Jedenfalls stieß sie Reita etwas heftig von sich weg, wobei dieser ausrutschte und auf der anderen Seite des kleinen Pools mit dem Hinterkopf aufschlug, leblos ins Wasser sank.

Aoi lachte herzlich bei der lustigen Darbietung.

Allerdings... tauchte Reita nicht wieder auf, sondern hing weiter träge im Wasser, bis Kai zu ihm rüber stürzte und ihn bei den Schultern packte, um ihn aus dem Wasser zu ziehen.

"Scheiße! Er blutet!", fluchte der Drummer und zerrte Reita weiter aufs Festland, bis seine Bandkollegen realisierten und aus dem Pool stürzten, um ihm zu helfen.

"Atmet er?!"

"Nur ganz flach..."
 

Plötzlich schnellte der Bassist mit dem Oberkörper nach oben und hustete heftig, wobei die Gruppe um ihn zugleich erschrak und erleichtert aufatmete.

"Alles okay?", fragte Elster geknickt und reichte ihm ein Handtuch.

"Mein Kopf...", jammerte Reita und betastete zaghaft seinen Hinterkopf, rieb das Blut zwischen den Fingern. "Du hast mehr Kraft, als ich dachte..."
 

~~
 

“Es regnet...”, stellte Reita fest, hielt die Hand, mit der Innenfläche nach oben, gen Himmel, fing ein Paar Regentropfen, wie Spinnweben, auf.

Ein warmer Sommerregen zog sich wie ein Vorhang über die von der täglichen Hitze dampfende Straße, auf der sie gingen. Kai hatte den Kopf zur Seite gewandt, ließ sich nichts anmerken.

Wieso war er denn nun schon wieder allein? Mit ihm...

Es schüttelte ihn ein wenig bei dem Gedanken.

Nicht, dass er Reita nicht mochte. Ganz im Gegenteil.

Aber war es das wirklich? War es nur eine Art des ‘Mögen’, die er bei dessen Anblick empfand? Oder war es schlichtweg -

Der Drummer unterbrach sich in seinen eigenen Gedanken.
 

“Du sagst ja gar nichts?”, stellte Reita nun wiederum fest und schwankte ein wenig auf Kai zu, schlang den Arm um dessen Hüfte.

“Ich habe nichts zu erzählen. Wie du weißt, ging mein Leben in den letzten Tagen ein bisschen... an mir vorbei.”, erwiderte der Schwarzhaarige, löste sich von ihm.

[Soundtrack: Nammatatakai Ame To Zaratsuita Jyounetsu ^^]
 

‘Tada anataniwa tada anataniwa

Himegotohitotsusae shitakunaikedo

Wakatte hoshii tatta ichidodake

Kurushimagireno usowo mewo tsumutte daite’
 

Was sollten denn diese bescheuerten Textzeilen immer?!

Konnte ihm nichts Besseres einfallen?!

Irgendwann würde er Ruki noch umbringen...

“Die Sonne geht auf...”, murmelte Reita und zog den Drummer in eine feste Umarmung.

“Es ist ja auch fünf Uhr früh...”

Konnte er denn nichts Einfallsreicheres erwidern?! Konnte er ihn denn nicht wegstoßen, ihm eine scheuern, einfach verschwinden, ihm wüste Beschimpfungen hinterherrufend?!

Wieso war seine letzte Defensive nun auch noch gefallen?

War er denn so... schwach geworden?

Wieso brannte es so?

Wieso tat es gleichermaßen gut, von dem Blonden so gehalten zu werden?

Zur Hölle mit der Vernunft...
 

In diesem Moment wurde ihm bewusst.

Bewusst, dass es Unsinn war.

Dass er wie ein trotziges Kind reagierte...

Fast gewaltsam griff er nach Reitas Nacken, zog den Blonden in einen festen, beinahe brutalen Kuss, damit der verdammte Krampf in seinem Herzen endlich ein Ende hatte.

Und als sich der Knoten in seiner Kehle langsam löste, merkte er, wie zart der Bassist den Kuss erwiderte, der nun auch von Kais Seite sanfter wurde.

“Kai...”, wisperte Reita erstickt in der kurzen Atempause, die Kai ihm ließ, ehe er wieder in den Kuss versank, sich schwach und mit zittrigen Knien an die muskulösen Arme des Bassisten klammernd, der ihn fest umschlungen hielt.
 

“Es regnet...”, hauchte der Blonde an Kais Halsbeuge.

“Es ist mir... wirklich... egal...”, flüsterte der Drummer, schmiegte sich enger an den durchnässten Anderen.

Noch immer standen sie mitten auf der Straße, auf dem glühenden, dampfenden Asphalt, im sanften Regen, der still auf die Straße fiel, wie in einem Stummfilm.
 

‘Asphalt to Ameno waltz wo kikinagara hutari dakiatte...’

| silent confession |

Act III - | silent confession |
 

“Rei! Lass mich runter!!”, kreischte Uruha, landete im Wasser.

Sommertag am Badesee.

Noch immer sengende Hitze, strahlender Sonnenschein. Nur... heute erschien es Kai nicht mehr so schlimm wie gestern noch.

Müde lag er in der Sonne, alle Viere von sich gestreckt, um zu trocknen.

Aoi zupfte die ganze Zeit über wie ein Besessener auf seiner Akustikgitarre herum, Ruki schlief selig im Halbschatten, auf die Seite gerollt, noch immer das Buch in Händen.

Und Uruha und Reita....

Tobten wie Kinder im Wasser, wobei Uruha immer wieder wie ein Mädchen zu kreischen anfing, wenn Reita sich grob auf ihn warf, ehe sie beide in einem Lachanfall auseinandergingen.
 

“Kai! Komm doch auch ins Wasser!”, reif Uruha belustigt, winkte heftig mit dem Arm in Richtung des Drummers.

“Noch mehr Wasser und ich bekomme Schwimmhäute!”

“Wenn du nicht freiwillig kommst, komm ich dich holen!”, rief nun Reita, watete auf das grasbedeckte Ufer zu.

“Vergiss es!”, lachte Kai und drückte den Blonden mit dem Fuß zurück, welcher sogleich seinen Knöchel packte und ihn mit sich schleifte, sodass der Drummer ins Wasser rutschte und unterging, anschließend wieder auftauchte und seinen dunklen Schopf wie ein nasser Hund schüttelte.

[Was für ein Satz o.O xD]

Reita lachte ausgiebig und grinste den Drummer breit an, zog ihn zu sich.

“Was ist los? Du lachst ja gar nicht?”, presste er zwischen zwei Lachern hervor und strich dem Anderen die Haare aus der Stirn.

Kai lächelte nur schwach und spritzte dem Bassisten mit dem Mund Wasser ins Gesicht.

“Willst du, dass ich absaufe?”, grinste er, während sich Reita das Wasser aus dem Gesicht wischte.

“Natürlich. Aber nur fast. Wegen Mund-zu-Mund-Beatmung, du weißt schon.”

“Nur über meine Leiche.”

“Okay!”, rief Uruha übermütig und drückte Kai von hinten anspringend unter Wasser.

“Uru! Lass ihn am Leben!”, rief Reita und zerrte den Gitarristen weg, ehe er Kai tatsächlich zur Leiche machte.

“Ganz ruhig, war doch nur Spaß...”, schmollte der Leader und tauchte mit dem Mund unter Wasser, um ein paar Blasen zu produzieren.

Der Bassist schaute eilig zu Kai, der etwas perplex daneben stand und den Blick zwischen Reita und Uruha schweifen ließ, ehe er sich umdrehte.

“Ich wusste schon, warum ich nicht ins Wasser wollte...”, raunte er, die Augen verdrehend, und stemmte sich aus dem Wasser aufs Ufer.

“Kai, haben wir was zu essen dabei?”, murmelte Ruki ihn schlaftrunken an und stützte sich auf die Ellenbogen, noch immer im Halbschatten liegend.

“Natürlich. Willst du was trinken? Du bist ganz rot im Gesicht...”

“Es ist ja auch sau-heiß...”

Kai kniete sich neben die mitgebrachte Kühlbox und reichte dem Sänger eine Flasche Wasser und ein belegtes Brötchen, mit dem sich der Blonde sogleich wieder in den Schatten verzog.

“Aoi, wie lange willst du denn noch da sitzen? Du kriegst bestimmt einen Sonnenbrand...”

“Egal... noch eine Oktave, dann bin ich hier fertig...”, raunte der Schwarzhaarige gedankenversunken und beendete seine Melodie, ehe er die Gitarre beiseite legte und sich ein Wasser nahm.
 

Was als nächstes passiert:
 

A: Sie werden plötzlich von Fans entdeckt und umlagert.

B: Aoi bekommt einen Hitzeschlag.

C: Ruki tritt auf einen Ameisenhaufen.

D: Es passiert vorerst nichts.

E: Reita und Uruha sind plötzlich verschwunden.
 

(Okay, die Varianten mit Aoi und Ruki sind echt gemein xD böses k-chan! *sich selbst hauz* ><)
 

~>E & C
 

Als es langsam dunkel wurde, packte Kai seine Kühlbox - die inzwischen fast leer war - wieder zusammen. Reita und Uruha tollten noch immer im Wasser herum.

"Uru! Rei! Na los! Raus aus dem Wasser, sonst kriegt ihr noch Schwimmhäute!", rief Aoi und ruderte mit dem Arm.

"Jaja! Wir kommen ja schon...", rief nun Uruha und stemmte sich aus dem See aufs Ufer hoch.

"Ruki, wir gehen nach Hause...", meinte Kai in die Richtung des Sängers, der sich jetzt langsam erhob und sein Handtuch durch ein kräftiges Schütteln von Grashalmen zu befreien versuchte. Als er fertig war und sein Handtuch zusammengelegt hatte, ging er zu den Anderen herüber und - blieb unbemerkt auf einem kleinen Ameisenhaufen stehen.

Er merkte es erst, als seine Füße zu brennen anfingen.

Mit einem leisen, fluchenden Aufschrei sprang er zur Seite und hielt seinen rechten Fuß mit den Händen umklammert. "Aua! Verdammte -!"
 

"Ach du Schande! Warte, ich hole dir eine Salbe aus dem Van!", rief Kai, schon im Begriff loszulaufen, eilte zu dem schwarzen Van, mit dem sie hergekommen waren.

Als er kurz darauf mit besagter Salbe zurückkehrte, versorgte er zunächst Rukis Fuß, der inzwischen rot und geschwollen war und, nach Rukis Aussage, 'brannte wie Teufelsscheiße'.

Als er also dessen Fuß versorgt hatte und Aoi, diesen stützend, mit ihm auf dem Weg zum Auto war (Aoi ging, Ruki humpelte...), sah kai erneut auf, als er seine Kühlbox schnappte und wunderte sich.

"Aoi! Sind Reita und Uruha schon zum Auto gegangen?", rief er dem Schwarzhaarigen hinterher, der nochmal einen Blick über die Schulter warf, nur den Kopf schüttelte.
 

"Merkwürdig..." Kai kratzte sich verwundert am Kopf, blickte sich noch einmal um.

Kurzerhand hatte er nach dem Handy in der Tasche seiner Jeans gekramt, sah auf das Display.

"Kein Empfang...", murmelte er, brachte zunächst die Taschen zum Auto - vielleicht waren sie ja doch schon vorgegangen...
 

Am Auto - nichts. Weder Uruha, noch Reita.

Nochmal zum Platz zurück - nichts.

Ein Stück noch in das anliegende Waldstück hinein (Es gab ja noch die Möglichkeit einer Pinkelpause...) - wieder nichts.
 

Jetzt war es tatsächlich merkwürdig...

Kai schaute abermals auf sein Handy, ging ein Stück weiter auf das freie Feld am See, um den letzten Balken Empfang zu retten und-

"Fall nicht!!"

Reita war hinter ihm aus dem Wasser aufgetaucht und zog ihn am Hosenbein, sodass er lang ins Wasser klatschte.

Glücklicherweise hatte er automatisch sein Handy fallen lassen, das nun auf dem Rasen lag.

"Reita! Verdammte Scheiße! Ich hätte fast schon einen Notruf abgesetzt, weil du und -!"

"Shhht..." Reita legte ihm einen Finger auf die nassen Lippen, "Ist doch nochmal gut gegangen...", schnurrte er und drückte dem Drummer einen Kuss auf den Mund, der noch immer leicht offen stand.

"Ich hab mir echt Sorgen gemacht...", flüsterte Kai und drückte sich fest an Reita. Irgendwie störte es ihn nicht einmal, dass er und seine Kleidung total durchnässt waren...

"Kai... Hör mal..."

"Nani?"

"Ich wollte dir noch was sagen..."

"Dann leg mal los.", seufzte der Drummer.
 

"Ai shiteru, Uke-kun..."

| silent faith |

Vol. 3 - | silent faith |
 

"Du bist betrunken...", seufzte Kai.

"Ich weiß...", kicherte der blonde Bassist, der an seiner Schulter hing.

Sie standen an einer roten Fußgängerampel. Niemand mehr dort zu so später - besser zu so früher Stunde.

"Heute Mittag ist Probe, wenn du die schwänzt, komm ich persönlich vorbei und versohl dir den Hintern!", drohte der Dunkelhaarige, erntete jedoch nur ein zuckersüßes Lachen. "Ich bitte darum!"

Selbst erschöpft schleppte er den Anderen schließlich über die Straße und bis zu dessen Apartment, in den Lift, die drei Stockwerke nach oben, die Wohnungsschlüssel aus dessen Hosentasche fischend.
 

Er schloss auf, einen erleichterten Seufzer ausstoßend, dass er den richtigen Schlüssel auf Anhieb gefunden hatte, und griff nochmals nach Reitas Arm, hiefte diesen ein wenig mehr auf seine schmalen Schultern und brachte ihn ins Schlafzimmer, ließ ihn am Bett einfach fallen, wobei der Blonde einen Bauchklatscher auf die weiche Matratze machte und reglos liegen blieb. Dann begab er sich zum Nachtschrank, stellte den Wecker.

"Du solltest wirklich nicht so viel trinken, wenn wir -"

Er schlief.

Kai verstummte, bekam einen seltsam liebevollen Gesichtsausdruck und hockte sich auf die Bettkante, strich dem Anderen ein paar Haarspitzen aus dem Gesicht. "Du bist mir ein Unikat...", wisperte er, seufzte.

Es war bereits vier in der Früh, zu seiner eigenen Wohnung war es noch etwa eine halbe Stunde zu Fuß...

Er zögerte.
 

Leise zog Kai die Tür hinter sich ins Schloss.

Es war besser so.

Langsam betrat er den Lift, drückte auf den Knopf, der ein großes 'E' zeigte.

Ein weiterer Seufzer folgte.

Er bereute bereits jetzt, dass er nicht dageblieben war...
 

"Guten Morgen!", schalmeite es dem Drummer am nächsten Mittag entgegen, als Ruki und Uruha den Proberaum betraten.

"Morgen..."

Er war früh dran - sehr früh.

Als nächster trat Aoi ein, die Gitarrentasche geschultert.

"Tag zusammen."
 

Es verging Zeit. Viel Zeit.

Ruki rauchte eine Zigarette nach der Anderen. Als die Schachtel aufgebraucht war, erhob er sich aus dem bequemen Sessel, in dem er zuvor geruht hatte, und sagte: "Wenn Reita in fünf Minuten nicht da ist, geh ich nach Hause."
 

Wo bist du nur?
 

"Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit leider nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal."

Kai legte erbost auf, wählte abermals die Nummer von Reitas Handy. Dasselbe in grün.

Festnetz.

Kein Zweck.

Er fuhr sich durch die kastanienfarbenen Haare, stieß den Atem scharf in einem leisen Pfiff durch die Schneidezähne aus, den Kaffeebecher in seiner Hand drehend.

Klingeln.

Kai schrak heftig hoch, ließ den leeren Pappbecher und fast noch das Handy fallen.

"Moshi moshi?!"

"Kai? Lana hier... Sag mal... du hast doch Blutgruppe B, oder?"

"Was?! Eh... j-ja... wieso?! Warum rufst du überhaupt an?!"

"Frag erst mal nicht. Kannst du bitte ins Krankenhaus kommen?"

"Was -?"

"Reita."
 

"Schwere Gehirnerschütterung, Frakturen an den Oberschenkeln, Schlüsselbeinbruch, Hämatome an Beinen, Brust und Becken, Prellungen, Fleischwunden im Hals- und Schulterbereich.

Wenn er wieder wach ist, können wir genauere Diagnosen stellen."

Als ob das nicht genau genug wäre!

Autounfall.

Reita war haarscharf am Tode vorbeigeschrammt, musste aus dem zerquetschten Fahrzeug geschnitten werden.

Kai saß am Bett des Komatösen, wachte über ihn.

Es waren bereits ein paar Tage vergangen seit dem Unfall, Tage, in denen Kai das Krankenhaus kein einziges Mal verlassen hatte.

Wachen. Beten. Erschöpfung.

Heute endlich war er wach gewesen. Kurz, aber er hatte geblinzelt, Lebenszeichen von sich gegeben, sich bewegt.

Jetzt war sein Atem wieder ruhig und gleichmäßig, begleitet vom Piepen des Kardiogramms.

Kai war ein Stein vom Herzen gefallen, als Reita sich gerührt hatte. Er hatte nicht gesprochen - Es war nicht klar, ob er das überhaupt noch konnte.

Gleich nach seiner kurzen Wachphase war der Bassist wieder in einen Erschöpfungsschlaf gefallen, hatte den Dunkelhaarigen gleich mitgenommen, der neben dem Bett saß, die Arme auf den schmalen Körper unter der Decke gelegt, ausgelaugt.
 

Er machte sich Vorwürfe.

Ich hätte bei ihm sein sollen. Wäre ich da geblieben, wäre das nicht passiert...
 

Er schreckte hoch, fand sich in einem Bett wieder. Ein anderes Krankenhausbett.

Gerade kam eine Schwester herein.

"Ah, Sie sind wach. Ihr Freund ist aufgewacht, wir haben Sie in ein anderes Bett verfrachtet, damit wir ihn untersuchen konnten."

"Ist er noch wach?!"

"Ich denke schon.."

Kai war bereits aus dem Bett gesprungen, ließ seinen Kreislauf nicht mit sich ringen, sondern stürmte zurück in Reitas Zimmer.
 

Noch immer das gleichmäßige Piepen des Kardiogramms.

"Kai..."

Es war nicht mehr als ein Wispern. Heiser, gebrochen.

Kein Arzt war im Raum, deshalb setzte er sich auf die Bettkante.

"Es tut mir leid..."

"Du bist am Leben, der Rest ist erstmal unwichtig..."

Tränen.

Reita lachte leise, griff dann mit schmerzverzerrtem Gesicht an seine Rippen.

"Alte Heulsuse..."

"Gomen ne...", schluchzte Kai, warf sich auf ihn, das Gesicht an seiner Brust vergrabend.

"Ich hab die Probe verpasst also... schuldest du meinem Hintern was..."

"Das holen wir nach, wenn du hier raus bist..."
 


 

Kommentar: Hier erstmal keine Wahlmöglichkeit, weil mir diese kurze Episode nur durch Zufall ins Hirn gekrochen ist. Im nächsten Vol. darf dann natürlich wieder abgestimmt werden ^^

Weiteres: Jaaaa~ ich, weiß, die beiden haben eig. nicht dieselbe Blutgruppe... aber ich nehm's als künstlerische Freiheit xD

| silent trigger |

| silent trigger |
 

"Du fühlst dich gut an..."
 

Kai erwachte von seinem eigenen Stöhnen, fuhr hoch. Schon wieder diese dämlichen Träume...

Seit ein paar Tagen immer dasselbe. Er erwachte am frühen Morgen aus einem unruhigen Schlaf, die Bettdecke - nun ja...

Der Drummer schlug eben diese zur Seite und sprang aus dem Bett, ging ins Bad, um sich zu waschen. Es war viel Zeit vergangen seit Reitas Unfall, seine Wunden waren geheilt, nur eine Schiene und Krücken mussten noch seinen gebrochenen Oberschenkel stützen. Er spielte den Bass jetzt vorerst im Sitzen, die Tour war einige Wochen nach hinten verschoben. Geistesabwesend trommelte der Braunhaarige mit den Fingern auf dem Rand der weißen Keramik, sah sich selbst im Spiegel an. Er war müde - und das sah man blöderweise auch...

Heute wollte der blonde Bassist ihm einen Besuch abstatten, Zeit mit ihm verbringen. Während seiner Zeit im Krankenhaus hatte Reita einen seltsamen Wandel vollzogen, Kai fühlte sich enger mit ihm verbunden und dem Anderen schien es genauso zu gehen. Sie verbrachten nicht viel Zeit miteinander, dennoch war ihre Bindung stark, sie verstanden sich ohne Worte.

Der Blonde tat ihm Gefallen, obwohl er derjenige war, der sich ein wenig Betüddeln und Liebsein verdient hatte...

Kai hatte bereits am Tag zuvor eingekauft, war vorbereitet, dem Bassisten dessen Lieblingsessen zu kochen.

Er war sich nicht sicher, aber vielleicht empfand er so etwas wie Liebe für den an Krücken gebannten* Bassisten, der Gott sei Dank das Lachen nicht verlernt hatte...
 

(*gibt es das Wort 'bekrückt'?! xDDD)
 

Hier also wieder Auswahlmöglichkeiten ^^ Diesmal ziemlich explizit... *hüstel*
 

A: Reita hat noch jemandem im Schlepptau
 

B: Reita kommt allein
 

C: Reita versetzt ihn
 

_____________________________________________________________________________

>B<
 

Es klingelte. Kai spurte zur Tür, zupfte sich im Rekordtempo noch vor dem Garderobenspiegel ein paar Haarspitzen zurecht und öffnete schließlich die Tür, ein überschwängliches Grinsen auf den Lippen.

"Aki!", sagte er glücklich und schob die Tür weiter auf.

Reita trat ein, auf Krücken gestützt, und lachte dunkel. "Hast du jemand Anderes erwartet?"

Der Drummer schüttelte hastig den Kopf und half Reita aus seiner Jacke, hängte diese auf.

"Dein Grinsen macht ja der Sonne Konkurrenz.. über was freust du dich denn so, Yu-chan?" Auch auf den Lippen des Bassisten erschien ein Grinsen - Kais Lachen war einfach zu ansteckend.

"Ich freu mich, dass du da bist...", gab er zu und schmiegte sich leicht gegen den Anderen. Nicht zu sehr, damit er nicht umkippte.

Denn so gerne Reita auch den starken Mann und Macho markierte, so unbeholfen und ungeschickt war er mit den ungewohnten Gehhilfen. Oft genug jammerte er, dass er sich wie ein alter Mann vorkam...

"So? Du freust dich über jemanden, der den ganzen Abend bei dir herumlungert, dein Essen vertilgt, deinen Fernseher belagert und dich umherscheucht, weil er selbst nicht laufen kann?" Das Grinsen auf Reitas Lippen hatte etwas leicht Zynisches an sich, doch Kai steckte das mit einem eigenen Grinsen weg.

"Da kannst du aber deine Großmutter drauf verwetten."

Wieder lachte der Blonde nur, beugte sich zu Kai hinüber, um ihm einen Kuss zu rauben, der jedoch unerwidert blieb...
 

Noch immer war Kai unsicher.

Er wusste einfach nicht, was er für Reita empfand.. Ob es wirklich Liebe war oder.. einfach eine Form von Mitleid. Schuldgefühle. Freundschaft...
 

"Magst du was trinken..?", fragte er leise, um die Stille zwischen ihnen zu durchbrechen, und Reita nahm diese Gelegenheit dankbar wahr, auch wenn es ihm einen leichten Stich versetzte.

"Gerne. Ich sterbe vor Durst.", erwiderte er also und lächelte matt, während Kai in die Küche lief. "Mach's dir doch schon mal auf dem Sofa bequem.", rief der Drummer ihm hinterher, nur kurz vom Klappern der Gläser unterbrochen.

Gerade hatte der Bassist sich mühsam auf der weichen Couch niedergelassen, da gesellte sich auch der Brünette wieder zu ihm, stellte ihm ein Glas hin, woraufhin Reita eine der schmal geschwungenen Augenbrauen hob.

"Du weißt, dass ich noch keinen Alkohol trinken darf..."

"Hai, weiß ich. Ist mir aber egal." Kai streckte ihm verschmitzt grinsend die Zunge heraus.

Reita musterte das Glas Bier vor sich einen Moment lang stumm, nahm es dann dennoch und seufzte. "Kampai..."

"Kampai.", antwortete der Jüngere grinsend und nahm einen tiefen Schluck.

"Aber gegen's Rauchen hat er nichts gesagt..", sagte Reita trocken und zog ein leicht zerknicktes Päckchen Kippen aus seiner Jeanstasche, bot dem Drummer eine an.

"Allerdings."
 

~
 

"Soll ich dir ein Taxi rufen?"

"Willst du mich loswerden?"

Kai giggelte leise und schmiegte seinen Kopf dichter an Reitas Schulter, seufzte zufrieden und schloss die Augen. "Nicht wirklich, nein...", murmelte er und rutschte etwas unruhig auf Reitas Schoß hin und her. Er hatte Angst, ihm wehzutun, denn ein Teil seines Gewichts lagerte so auf dem verletzten Bein des Anderen.

"Das Essen war fantastisch...", schnurrte dieser und hauchte Kai einen Kuss in den Nacken, der diesen wohlig schaudern ließ.

"Das sagst du jetzt zum siebten Mal..."

"Du hast mitgezählt?" Ein verschmitztes Grinsen bildete sich auf den geschwungenen Lippen des Blonden und er öffnete die Augen wieder, sah Kai an, dessen Kopf noch immer an seiner Schulter ruhte.

"Willst du.. hier bleiben? Ich hab.." Kai verstummte, schloss die Augen einen Moment und besann sich, ruhig ein- und ausatmend.

"Weißt du, was ich interessant finde?", fragte Reita und schlang die Arme um Kais schlanken Körper, streichelte seine angespannten Schultern, die sich unter seinem Atem hoben und senkten. "Nein...", erwiderte dieser leise "Was..?".

"..dass du eindeutig zuviel denkst. Du denkst, du würdest mich nicht lieben. Du denkst, du würdest dich nur so bemühen, weil du irgendwelche Schuldgefühle hast. Du denkst, du tust mir damit nur einen Freundschaftsdienst..." Der Bassist machte eine kurze Pause und holte tief Luft.

"Das alles ist nur allzu offensichtlich. Aber mich würde mal interessieren..." - er tippte Kai mit dem Zeigefinger leicht gegen die Brust - "..was das Stimmchen hier drin zu sagen hat?"
 

Kai fühlte sich so unglaublich ertappt, dass er hart schlucken musste.

War er so durchschaubar?

Verdammt! Warum war das alles für Reita so offenkundig? Hatte er es sich so sehr anmerken lassen?

Einen Moment lang rotierten seine Gedanken um die Worte, dann besann er sich darauf, dass er nicht auf die Frage geantwortet hatte...

"Aki, ich...", fing er an, stockte jedoch sofort und verstummte abermals seufzend, vergrub das Gesicht an Reitas Halsbeuge.

"..ich glaube, ich..."
 

Stille.
 


 

+chap VI - silent trigger - end+

| silent fight |

Kapitel 7 - | silent fight |
 

"Kouyou! Lass mich..! ..nimm deine Wichsgriffel von mir!"

Ein Giggeln, ein lautes Poltern, dann wurde die Tür zum Proberaum aufgerissen und Kai trat ein.

"Was ist denn hier los? Ihr macht Lärm wie ein ganzer Kindergarten.. und das nicht im positiven Sinn von Rock'n'Roll..."

Der Leader stockte einen Moment, blinzelte ein paar Male ungläubig, ehe er sich räusperte.

"Stör ich?"
 

Uruha saß auf Aois Schoß, dessen schwarzes Hemd geöffnet, und hatte einen Kirschlolli zwischen den vollen Lippen.

Er grinste bloß zufrieden, während der schwarzhaarige Gitarrist die Farbe des Lollis annahm und Uruha schließlich von sich herunter stieß, sich aufrichtete und sich den Staub von der Hose klopfte. "Unser Ex-Leader-sama hat mal wieder nichts Besseres zu tun, als an meinem Bauchnabelpiercing herumspielen zu wollen...", knurrte Aoi, sich das Hemd zuknöpfend, und warf einen vernichtenden Blick zu Uruha, der ein zuckersüßes Lächeln erwiderte und anzüglich mit den Augenbrauen wippte. "Ach komm, sag nicht, dir hätte es nicht gefallen?"

Kai stand bei der ganzen Szene regungslos zwischen Tür und Angel und versuchte, sich irgendwie ein Bild von dem ganzen zu machen.

"Sagt mal... könnt ihr euer Geturtel nicht auf den Abend verschieben?", unterbrach ihn Ruki in seinen Gedanken, der den Raum betrat und seinen Rucksack auf die bequeme Ledercouch in der Ecke warf, sich dann zu eben dieser gesellte.

"Rumgeturtel..?", fragte der Drummer etwas ungläubig und ließ seinen Blick von Ruki zu den beiden anderen schweifen.
 

Uruha hatte sich inzwischen vom Boden aufgerafft und sich an Aois Seite geschmiegt, der ihn zwar mit genervtem Blick, aber dennoch widerstandslos gewähren ließ, ja sogar einen Arm um ihn legte.

"Huh? Wie jetzt..? Ihr seid.. ich meine.. ihr habt.. ihr werdet...?!"

"Goldrichtig.", antwortete der blonde Gitarrist und drückte einen Kuss auf Aois Wange, der mit den Augen rollte. "Wie war das? 'Nein, Yuu, ich werde es niemandem sagen, versprochen!'", äffte er Uruha nach, der einen Schmollmund zog und die Arme verschränkte.

Kai schmunzelte leicht, auch wenn ihn das alles etwas überraschte, als die Tür ein weiteres Mal aufging und Reita eintrat, nur kurz die Hand zum Gruß hebend.

"Morgen...", knurrte er und verzog sich gleich in seine Ecke, schraube an seinem Bass herum.

Ein leises Seufzen entkam Kais Lippen und er senkte den Kopf, von Uruha, Ruki und Aoi mit einem fragenden Blick bedacht.
 

"Aki, ich... ich kann nicht... noch nicht... nicht so, wie du mir..."

"Dann geh ich wohl besser..."
 

Dem Brünetten schossen die Bilder vom vorigen Abend in den Kopf und er schluckte mühsam den Kloß in seinem Hals herunter, ehe er tief atmete.

Ein Taxi hatte er Reita noch gerufen, nicht einmal richtig verabschiedet hatte er sich.

Und jetzt war das Ausmaß seiner Worte allzu offensichtlich:

Reita war sauer.
 

Auf ihn.. und das mit Schmackes und zurecht.

Langsam hasste Kai sich richtig dafür, dass er sich selbst so zierte. Es gab nichts zu befürchten und trotzdem hielt ihn irgendetwas zurück, wieder und wieder, wie eine unsichtbare Fessel.

"Also gut, lasst uns anfangen.", seufzte er und ließ sich auf dem Hocker hinter seinem Drumset nieder. "Wir beginnen mit 'Hyena'.", beschloss er und klopfte den ersten Takt mit den Sticks an, als alle ihre Instrumente gegriffen hatten.

Ruki schaute vorerst nur zu, denn seine Erkältung nagte an seiner Stimme, weshalb er sich lieber schonte, um nicht vor den großen Konzerten vollkommen unbrauchbar zu werden. Er saß auf der Couch, murmelte leise die Texte mit, trank einen Tee und kritzelte ab und an ein paar Noten auf ein Blatt Papier.
 

~
 

"Dann bis morgen!" Uruha winkte zum Abschied, krallte sich Aoi (er hatte versprochen, dass sie zusammen essen gingen) und verschwand aus dem Proberaum im Keller der PSC.

Ruki rückte ein paar Schritte zu Kai auf, der noch seine Sachen zusammenräumte. "Soll ich euch allein lassen?", fragte er leise, als er sich von Reita unbeobachtet fühlte, und der Andere überlegte einen Moment, nickte dann langsam. Der Vocal lächelte verstehend und verabschiedete sich, ehe er aus dem Raum trat und Kai und Reita somit allein ließ.

"Ich bin dann auch weg.", murrte der Bassist und schulterte seine Tasche, schaute Kai nur einen kurzen Moment an.

"Warte...", sagte Kai leise und stand auf, kam langsam zu ihm herüber.

"Was ist..?"
 

____________________________
 


 

"Was soll das?"

"Was soll was?"

"Genau das! Du weichst mir aus!" Kai warf die Hände kurz deutend in die Luft, ließ sie dann geräuschvoll zurück an seine Hüfte fallen. Ihm saß ein gewaltiger Kloß im Hals und er wusste genau, dass dieser auch nicht verschwinden würde, ehe sie das hier nicht geklärt hatten.

Es war mit einem Mal gewaltig still in dem kleinen Tonstudio - sicher, sie waren inzwischen ja auch komplett allein - dennoch schluckte der Drummer trocken und sein Blick wandelte sich von einem vorwerfenden zu einem verzweifelten.

Reita schwieg, hatte den Blick an seinem Gegenüber vorbei an die kahle Wand gerichtet, ihn leicht gesenkt. Seinen Lippen entkam schließlich ein tiefes Seufzen, denn er wusste, dass er dieses Gespräch nicht ohne weitere Folgen einfach so umgehen konnte.

"...mag sein.", gab er - für Kai scheinbar nach einer Ewigkeit - wahrheitsgetreu wider und schloss kurz die Augen.
 

Wieder ein Moment der Stille.

Der Brünette wusste nichts zu sagen, denn eigentlich hatte er mit einer anderen Antwort gerechnet. Vielleicht mit Worten, die nicht stimmten, die Widerspruch einlegten - aber nein, Reita gab es sogar zu. Und nahm ihm damit den Wind aus den Segeln, sich jetzt noch weiter aufzuregen.

Auch sein Blick senkte sich und der Drummer spürte, wie der Kloß dicker wurde, seine Augen feucht wurden.
 

"Ich bin ja eh bloß der Lückenbüßer für dich..."
 

Die Worte waren leise, fast nur in die Stille gehaucht.

Dennoch war die Aussage deutlich genug gewesen, dass sich die Tasthaare in Reitas Nacken wie elektrisiert aufstellten und sein Herz einen Schlag aussetzte, sodass er nun in einem Impuls von Wut den Jüngeren gegen die Wand hinter ihm stieß und an den Schultern mit den Händen festnagelte.

Kai keuchte unter dem Schmerz im Rücken laut auf, wand sich, wollte weg.
 

Eine flache Hand traf ihn im Gesicht.
 

Kais Wange brannte, ihm liefen die Tränen nun ungehalten herunter, er schluchzte, wand sich weiter. Warum tat er das?

Er hatte das so nicht gewollt, nicht erwartet.

Alles, was er gewollt hatte, war dass der Andere sich nicht weiter von ihm abwandte.

Und jetzt..?
 

"Du behauptest also, es wäre eine Lüge, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe, ja?!"
 

Wenn du Angst hast - so sehr, dass du nicht schlafen kannst... Dann schließe die Augen, atme tief durch und zähle langsam bis fünf.

Und wenn du deine Augen dann wieder öffnest, wirst du sehen, dass alles gar nicht so schlimm ist und dass es keinen Grund gibt, sich zu fürchten...
 

Der Größere schloss die Augen, schluchzte abermals leise auf.
 

Eins...
 

"Ich sag dir jetzt mal was!"

Auch dem Bassisten liefen inzwischen die Tränen über das blasse Gesicht und er übte mit den Fingerkuppen mehr Druck auf Kais Schultern aus. Die Worte hatten ihn verletzt. Er war aufgekratzt, wütend.

Die schlaflose Nacht brachte ihr Übriges, sodass es jetzt kein Halten mehr gab.
 

Zwei...
 

Kai atmete unregelmäßig, die Augen noch immer fest geschlossen.

Die Rage des Anderen ließ ihn trocken schlucken und seine Fingerkuppen an die raue Wand hinter ihm pressen, sodass seine Nagelbetten weiß wurden.

Ein unangenehmer Schauer fuhr durch sein Rückgrat.
 

Drei...
 

"Ich glaub langsam, das ist genau umgekehrt. Du bist mein Lückenbüßer?! Wofür? Für jemanden, der mich verlassen hat, weil er mich sowieso nie geliebt hat?! Du bist derjenige, der mich büßen lässt!"

Die schwere Gitarrentasche mit dem Bass darin war ihm inzwischen einfach von der Schulter gerutscht, mit einem dumpfen Geräusch auf dem weichen Teppich aufgeschlagen.
 

Vier...
 

Wieder ein Schluchzen.

Inzwischen am ganzen Körper zitternd griff Kai nach den Unterarmen des Anderen, versuchte freizukommen.

"Aki.. du tust mir weh..."
 

Fünf.
 


 


 


 

______________________________________________________________
 

An dieser Stelle eine kleine Entschuldigung meinerseits, dass es wieder einmal so lange bis zu einer Fortsetzung gedauert hat. v_v *verneig*

Ihr wisst schon, Abistress blah blah.

Da ich nun wieder Zeit habe, wird es hoffentlich schneller vorangehen..
 

Auch an dieser Stelle an die vielen Leser und Favo-Nehmer.

Ihr seid zu gut zu mir T-T <3

| silent, silent, silent... |

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

| hanging on too long |

Ich weiß nicht mehr, wann wir damit angefangen haben.

Ich weiß nur, dass ich nicht mehr aufhören will.
 


 

"Darling, bist du wach?"
 

Dieser Name. Kai wusste nicht mehr genau, wann Reita ihm diesen Kosenamen verpasst hatte. Er wusste nur, dass er genau diesen Namen ausgewählt hatte, nachdem Ruki ihn mit dem Ausdruck "everybodys darling" bedacht hatte, als der Drummer wieder einmal mit strahlendem Lächeln den Proberaum betreten hatte.

Und seither hatte er seinen Spitznamen weg.

Ein Spitzname an sich war ja nicht sonderlich schlimm - unter normalen Umständen hätte es ihn vermutlich sogar stolz gemacht, dass sein Lover ihm einen Kosenamen verpasst hatte... aber warum gerade dieser Name..?

Darling...

So nannte man nur Leute, die man belächelte.

So wurden in Filmen Leute genannt, die von überstylten Dragqueens belehrt wurden... oder Leute, deren Großmutter in den Fünfzigern groß geworden war und nun eine Enkelin hatten, die sich unbeholfen die erste Schminke ins Gesicht geklatscht hatte.

Warum also ausgerechnet dieser Name?!
 

Kai rollte mit den Augen und murrte leise etwas Unverständliches vor sich hin, vergrub das Gesicht dann in dem großen, weiß bezogenen Kopfkissen.

"Okay, also wach bist du schon mal...", stellte der Bassist fest, der es sich inzwischen auf der Bettkante bequem gemacht hatte und Kai durch den brünetten Schopf flauschte. "..wie sieht's aus mit Frühstück?"

"Nee~"

"Und duschen?"

"Nee~"

"Ficken?"

"Reita!"
 

Ein amüsiertes Lachen folgte als Antwort und der Drummer spürte, wie das Gewicht neben ihm von der Matratze wich und hörte dann die leisen Schritte Richtung Küche. Noch immer müde rollte Kai sich auf die Seite, knurrte unter dem dadurch erweckten Schmerz leise auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen, um einen Blick auf den Wecker zu werfen. "Halb zwölf?!", fragte er sich selbst entsetzt und begab sich rasch in die Senkrechte, wurde aber vom Schmerz in seinem Unterleib daran erinnert, dass er den heutigen Tag vielleicht lieber langsam angehen sollte...

Normalerweise schlief er nie so lange. Nicht einmal am Wochenende und auch nicht, wenn er gefeiert hatte, da er meistens sowieso nichts trank und auch keinen Kater bekam. Umso mehr wunderte es ihn, dass sein Freund schon wach war und offenbar bester Laune - wie ihm das leise, fröhliche Pfeifen aus der Küche verriet.

Langsam schob er sich die warme Daunendecke vom Körper, hob die Beine aus dem Bett und gähnte lang gezogen, bevor ihn ein leichter Schauer packte. Wieso war das Fenster denn schon auf..?

Wieder erschien ein blonder Haarschopf in der Tür und ein ausnahmsweise komplettes und unbedecktes Gesicht grinste ihm entgegen. "Doch frühstücken? Oder fick-" Ein Kissen, das ihm ins Gesicht flog unterbrach ihn.

"Aasgeier...", schnaubte Kai abfällig und zog einen Schmollmund, verschränkte die Arme. "Ich bin froh, wenn ich den Tag heute überstehe.. mein armer Hintern..."
 

"Hey, wenn du das nicht gewollt hättest, hättest du wohl nicht so sehr um mehr gebettelt~", konterte Reita trocken und trieb dem Brünetten die Schamesröte auf die Wangen. "Ja, weiß ich... Brauchst es nicht noch so zu betonen...", knurrte er leise und senkte den Blick, sah auf seine nackten Zehen.

"Soll ich dir als Wiedergutmachung Frühstück ans Bett bringen..?"
 

~
 

"Ich staune immer wieder darüber, dass du tatsächlich kochen kannst...", sagte Kai lächelnd und legte die Stäbchen neben seine leere Schüssel, wischte sich die Mundwinkel mit der bereitgelegten Serviette sauber. Ein Lächeln hatte seine Lippen in Beschlag genommen und steckte nun auch den Bassisten an, der ihm gegenüber im Bett im Schneidersitz saß und in Ruhe einen Tee trank.

Eine Zigarette steckte in seinem Mundwinkel, qualmte langsam vor sich her und glimmte zwischendurch immer wieder auf, als Reita daran zog und sie anschließend zwischen die Finger nahm, um die Asche im Aschenbecher abzuklopfen. "Es ist wirklich erschreckend, wie wenig du mir zutraust.", war seine knappe, trockene Antwort, die er mit einem charmanten Lächeln untermalte, als könne ihn heute nichts und niemand aus der Ruhe bringen.

Auch auf die Lippen des Drummers schlich sich ein Lächeln und er senkte den Blick auf das Tablett, das auf seinen in den Schneidersitz geschlagenen Beinen ruhte. Er nahm es hoch und stellte es zur Seite, bevor er sich wieder mehr in das Kissen hinter sich sinken ließ, leise seufzend.

"Alles okay?", fragte Reita leise und drückte die Kippe aus, stellte den Aschenbecher beiseite. "Hai, hai.. alles bestens...", nuschelte Kai und streckte langsam die Beine aus, um die Füße auf dem rechten Oberschenkel des Anderen zu betten, was diesen eine Augenbraue heben ließ. "Aha. Und deshalb werd ich glatt mal als Kissen missbraucht, ja?"

"So sieht's aus.", erwiderte Kai grinsend und schenkte dem Blonden einen Blick. "Das gehört immerhin zu deinen Aufgaben als mein Freund."

"Was denn? Sklaverei?"

Kai zog einen Schmollmund und haute ihm ein Kissen an den Kopf, verschränkte anschließend die Arme. "Sei nicht so gemein!"

"Das sagt ja der Richtige!", grummelte der Blonde und warf sich anschließend lachend auf den Drummer, um ihn auszukitzeln.

"Wa- wahahahaa~ Rei! haha.. aua... mein.. hihi... Hintern~!", presste der Brünette zwischen zwei Lachern hervor und ihm liefen vor lauter Lachen schon die Tränen über die geröteten Wangen.
 

Noch rangelten sie eine ganze Weile, bevor Reita sich doch erbarmte, Kai durchatmen zu lassen, wobei er sich selbst ein paar Lachtränen aus den Augen streichen musste. Seine Lippen waren von einem breiten Grinsen geteilt und in seinen Augen blitzte der Schalk auf, allerdings beugte er sich diesmal nur über seinen Freund, um ihn sanft zu küssen. "Bist bestraft."

Kais Augen funkelten leicht auf und seine Lider mit den langen, dunklen Wimpern senkten sich halb über seine braunen Iriden, während er die Arme um Reitas Schultern schwang. Er wusste nichts zu sagen, aber irgendwie gab der Andere ihm auch das Gefühl, dass es gerade jetzt einfach nicht nötig war. Sacht lächelnd vergrub er das Gesicht an dessen Schulter und sog den vertrauten Geruch ein, der warm auf der leicht gebräunten Haut lag und ihn mit den Gedanken abschweifen ließ.

Er wurde sich selbst ein immer größeres Rätsel, denn immerhin war er selbst derjenige gewesen, der sich gegen genau das hier gewehrt hatte. Wovor hatte er Angst gehabt?

Etwas fahrig glitten seine Fingerkuppen an Reitas Schultern über den dünnen Stoff seines Shirts, während seine Gedanken weiter wanderten.

Er hatte Angst gehabt, nur der Notnagel zu sein. Nur die zweite Wahl nach Reitas letzter Beziehung und vor allem nur ein Trostpflaster, um dem Liebeskummer zu entgehen... Und all das schien im jetzt so unheimlich sinnlos. Das Gegenteil hatte man ihm bewiesen - Warum also hatte er noch immer Probleme, sich fallen zu lassen..?

Ein tonloser Seufzer glitt über seine Lippen und er merkte nicht, dass sein Liebhaber ihn die ganze Zeit schon wortlos musterte, ehe er den Blick etwas hob und genau in die Augen des Anderen traf.

"Alles in Ordnung..? Du warst grade irgendwie weg...", erklärte dieser leise und Kais Blick heftete sich auf seine Lippen, während er sprach.

"Ja.. ich glaub schon..."

"Du glaubst?"

"Ich hab ein bisschen nachgedacht... über das alles hier..." Kai wandte den Blick auf Reitas Halskette, die leicht vor und zurück balancierte. "..hast du mit ihm eigentlich auch die Sonntage im Bett verbracht..?"

Langsam zogen sich die Brauen des Bassisten zusammen und kurz erschien ein Fragezeichen über seinem Kopf, dann allerdings schien er die Frage doch zu verstehen und sein Blick wanderte zur Seite, als wäre der Nachttisch plötzlich furchtbar interessant.

"Ist das so wichtig..?"

Seine Lippen wurden plötzlich furchtbar trocken.

Er hatte damit gerechnet, dass Kai Fragen stellen würde, irgendwann. Nur noch nicht so früh.

"Für mich schon...", antwortete der Brünette leise und spielte abwesend mit den längeren Haaren in Reitas Nacken. Normalerweise hätte es dieser auch genossen, aber die Erinnerungen, die Kai gerade in ihm gezwungenermaßen wachgerufen hatte, waren mehr als unangenehm. "..haben wir vielleicht. Und wenn schon..."

"Hm... tut mir leid, ich bin irgendwie.. eifersüchtig... immer noch."

"Eifersüchtig?"

"Das ist unnötig und das weißt du auch, Darling."
 

"Hai, ich weiß... und nenn mich nicht Darling."



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Kommentare zu dieser Fanfic (56)
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Von:  Morumotto
2011-07-13T22:44:03+00:00 14.07.2011 00:44
keine ahnung wieso, aber ich hab ewig zu lesen gebraucht xD
ich bina aber echt gespannt wer oder was hinter reitas lezter bezihung stekt
lg mariko <3
Von:  Yoshiki_Deyama
2010-01-13T17:37:08+00:00 13.01.2010 18:37
So, hab heute alle Kapitel gelesen.
Mir gefällt deine FF sehr gut! Ich find deine Wortwahl auch sehr toll, z.B.: Iriden – ich würde auf so etwas nie kommen!
Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es nun weitergeht!
lg ^__^

Von:  Yoshiki_Deyama
2010-01-12T21:19:46+00:00 12.01.2010 22:19
Da ist mir doch glatt eine Reita x Kai FF durch die Lappen gegeangen...aber jetzt hab ich sie ja! ^^
Jetzt, nach einem Kapitel klingt es sehr vielversprechend und ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht und das werde es in den nächsten Tagen erfahren. (Hab heut leider keine Zeit mehr...)
lg ^____^
Von:  Rays
2008-09-22T12:22:08+00:00 22.09.2008 14:22
Yay neues Kapiii~ x3
*freu*
Nyu~
Ich fand das kapitel echt gut..
Und ich fänd es auch nicht toll wenn man mich "Darling" ruft o.O
Da kann ich ihn echt verstehen xD
*lach*
Freu mich aufs nächste Kapt ^o^
Von:  Rukis-Kuschelkissen
2008-09-21T14:08:54+00:00 21.09.2008 16:08
*gerade alle Kapitel gelesen hat*
*begeistert ist*
Dein Erzählstil gefällt mir sehr gut^^
Freue mich schon aufs nächste Kappi^^
Von:  -shiyuu
2008-09-19T12:27:49+00:00 19.09.2008 14:27
mh...
schön dass es weiter geht ^-^
ich mag die ff immer noch und fand das kapi richtig süß.
nur irgendwie glab ich nciht dass da schon friede freude eierkuchen ist. *sigh*
sonst hätte kai sich wohl kaum so über seinen kosenamen aufgeregt und solche fragen gestellt...
*drops*
hoffe es geht bald weiter ^-^
Von:  Ruki_
2008-09-16T11:59:54+00:00 16.09.2008 13:59
*grad alle kapis gelesen hab*
ich mag die ff *g*
gefällt mir sehr gut^^
und dein schreibstil ist auch klasse.
bis zum nächsten kapi^^

bai bai
Moe
Von: abgemeldet
2008-06-10T20:15:21+00:00 10.06.2008 22:15
also das kapi war wirklich sehr schön *____*
und die lemon ist dir auch sehr gut gelungen... ich fand das so geil, dass die zwei auf dem boden gelandet sind xDDDD
also schreib bitte ganz schnell weiter *ganz ungeduldig ist*
bis nächste mal
*wink*

lg yuki <3
Von:  -shiyuu
2008-05-22T12:28:10+00:00 22.05.2008 14:28
hui~
es ging weiter~
*smile*
fand das kapitel gut ^^

und vor allem war es lustig dass sie auf dem teppich gelandet sind xDDDDDDD

freu mich auf mehr ^^
Von: abgemeldet
2008-05-21T21:07:37+00:00 21.05.2008 23:07
ich mag die story..kommt weiter was wo man mit entscheiden kann?^^ naja auch wenn ich die adult kapitel nicht lesen kann *grummel* hoffe ich das du noch weiter schreibst (also auch mal keine adult kaiptel xD)

also bitte schnell weiter schreiben, ja? *ganz lieb schau* lg


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