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Ame

~It's as if I'm looking at the end...~
von

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A new thing in my Life...

Prolog - A new thing in my Life...
 

Wie lange war ich wohl schon hier?

Umgeben von totaler Dunkelheit saß ich hier, wusste nicht ob es Nacht war oder Tag, wie viele Tage, Wochen, vielleicht schon Monate vergangen waren.

Wie sollte ich es auch wissen? Ich saß allein in diesem kleinen, finsteren Raum, an einen Stuhl gefesselt, den Kopf leicht nach Hinten gelegt.

Nur einmal am Tag wurde ich frei gelassen, um ein paar Schritte zu laufen, auf Toilette gehen zu können und mein Essen zu empfangen.

Niemand sprach mit mir, niemand wollte etwas mit mir zu tun haben.

Wieso auch?

Immerhin war ich für Die, die mich täglich sahen nur Abschaum, Dreck, den man verprügeln konnte, wann man wollte, um sein Gemüt etwas zu stillen.

Wieso saß ich eigentlich hier?

Ich konnte mich nicht erinnern…

Alles, was ich gefühlt hatte, waren plötzliche Schmerzen, die sich meinen Rücken entlang bahnten. Und aufgewacht war ich hier.

An diesem kleinen, dunklen Ort, der nur so vor Urin und Moder stank, doch langsam fing ich an, mich an diesen Geruch zu gewöhnen.

Wahrscheinlich war ich schon so lang hier drin, dass ich mich sogar schon etwas fürchtete, frische Luft zu atmen, denn sie würde sicherlich meine Atemwege verätzen und nicht reinigen.
 

Plötzlich ging die Tür auf, ich hob mit Mühe meinen Kopf an und versuchte zu erkennen, wer vor mir stand.

Das Licht blendete so ungemein hell, ich hatte das Gefühl, dass ich blind werden würde, wenn es noch einen weiteren Moment auf mich schien.

Ein frischer Luftzug kam in die Zelle und ich musste husten, röcheln und keuchen, als ich den Sauerstoff meine Atemwege entlang in meine Lunge sog.

Was wollten sie von mir?

War etwa schon wieder der nächste Tag?

Ich hatte doch erst vor ein paar Stunden mein Essen bekommen.
 

Ich konnte das Rasseln des Schlüsselbundes hören, spürte genau, wie die Fesseln um meine Füße gelockert, schließlich gelöst wurden und auch meine Hände von den schweren Ketten in leichte Handschellen gewechselt wurden.

„Es ist Zeit, dass du hier raus kommst…“ fing er leise an zu erzählen.

Eh?

Was sollte das denn? Hatte ich mich verhört?
 

„Sonst bist du in ein paar Tagen tot und wir haben keinen Spaß mehr daran, dich zu quälen…“ Ein hämisches Lachen hallte durch den kleinen Raum, ließ mich zusammenzucken, meine überempfindlichen Ohren dröhnen.

In diesen paar Tagen, die ich hier verbracht hatte, waren meine Ohren so gespitzt gewesen, ich hatte sogar die Spinnen die Wände hoch krabbeln gehört.

Dieses laute Lachen war eine zu grobe Umstellung, doch das wusste der Mann vor mir sicherlich ganz genau.

Aber er machte sich nichts daraus.

Ich wusste jetzt, wer vor mir stand – Es war der Mann, dessen Lieblingsspielzeug ich war.

Der Ranghöchste Wärter hier.

Er liebte es, mich zu schänden, zu verprügeln und zu vergewaltigen, doch mittlerweile wehrte ich mich noch nicht einmal mehr dagegen.

Wieso sollte ich auch?

Es hatte sowieso keinen Sinn und nur so konnte ich ihm zeigen, dass ich mich über seinem Niveau bewegte.
 

„Komm, steh schon auf!“ Grob packte er mich am Arm, zog mich auf die Beine und schubste mich vor sich her.

Es war ihm Genugtuung zu sehen, wie ich schmerzerfüllt meine Augen auf Grund des hellen Lichts zusammenkniff, leise aufkeuchte, als ich weitere frische Luft in meiner Lunge spürte.
 

Er stieß mich weiter vor sich her, zurück in meine Zelle, grinste mich hämisch an.

„Ich hole dich in ein paar Stunden wieder ab…“ Sein dreckiges Lachen verursachte bei mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

„Ach, verpiss dich doch!“ keifte ich ihn an, zeigte ihm den Mittelfinger, was ihn nur noch breiter Grinsen ließ.

Dann jedoch wandte er sich ab und ging, das Ende seines Schlagstockes an den Gitterstäben klappernd, davon.
 

Ich seufzte leise, ließ mich kurz auf den Stuhl sinken, der im Zimmer stand, stützte meinen Kopf mit beiden Händen, die Ellenbogen auf die Knie abgestützt.

Meine Augen hatte ich geschlossen, bemerkte plötzlich einen Blick, der auf mir lag.

Woher kam es? Dieses Gefühl, welches ich immer hatte, wenn mich Jemand anstarrte.
 

Langsam öffnete ich meine Augen wieder, hob meinen Kopf an und sah gerade aus, direkt in ein mir unbekanntes Augenpaar.

Neugierig sah mich der Kerl an, der auf dem unteren Bett saß, vorher ein Buch gelesen zu haben schien, welches immer noch in seinen Händen ruhte.

„Was?!“ knurrte ich bedrohlich, verengte meine Augen zu Schlitzen.

Er schüttelte nur leicht den Kopf, lächelte mich an und wandte sich wieder seinem Buch zu.

Was war das für ein Kerl?

Was machte er in meiner Zelle?

Die Wärter wussten doch, dass ich es vorzog, allein zu sein….
 

~Fortsetzung folgt~

Alone you breathe...

sooo~~
 

wie versprochen is hier das erste Chap ^^

da der Prolog ja so kurz war, meinte ich ja, dass das erste Chap bald on kommt ^-^

ich wünsch euch viel spaß ^.~
 

@ necromani: hier hast du sie >D
 

@ despa-viech: er tut dir JETZT schon Leid? XD warte erstmal ab! es is noch nich zu ende XD
 

@ Mie-chan: daannnkkee ^-^dass du auch diese FF liest und dassu mir auch gleich nen Kommi da gelassen hast ^-^ *kisu*
 


 

Kapitel 1: Alone you breathe
 

Ich saß wie immer, wenn wir Ausgang hatten, an ‚meiner’ Wand auf dem Hof, sah mich um.

Die Anderen redeten nicht mit mir, das taten sie nie.

Denn sie wussten, dass ich bis zu einem gewissen Grad unter dem Schutz der Wärter stand.

Es war mir selbst nicht Recht, aber ich war der, der schon am längsten von uns allen hier war, fünf Jahre, um genau zu sein.

Ich wartete nur noch darauf, dass ich irgendwann mitgenommen wurde, den schmalen Gang entlang geführt wurde, und dann in eine der hintersten Ecken des Hofes, wo einen alle sehen konnten.

Man war wie in einem Käfig, Maschendrahtzaun umgab einen und man wusste, dass einem gleich vier Gewehrläufe an den Hinterkopf gehalten wurden.

Doch bei mir setzte das nie ein.

Ein Jahr war ich jetzt schon über der der normalen Zeit hier, ich wusste, dass es nicht mehr lange dauerte, bis sie auch mich holten.

Da ich der war, der schon am Längsten hier vor mich hin vegetierte, auch nicht gerade dumm im Kopf war, hatte ich mit den Wärtern einen Deal gemacht.

Ich würde dafür sorgen, dass es auf dem Hof ruhig blieb und dafür bekam ich nach und nach meine Sachen, die sie mir allesamt bei dem Einlass abgenommen hatten, wieder zurück.

Mittlerweile war ich sogar schon soweit, dass ich mein Songbook und meinen Diskman wieder hatte. Oh Gott, wie glücklich ich darüber war. Endlich musste ich nichts mehr in das Gestell meines alten Holzbettes ritzen, wenn ich gefrustet war.
 

„HIZUMI!“ erhallte der Name über den ganzen Hof.

Ich hob meinen Kopf.

Was war denn jetzt schon wieder?

Ich sah ein paar Wärter auf mich zu kommen, die mir eilig erzählten, dass es Ärger auf dem Hof gab.

Sie riefen mich immer, hatten selbst keine Lust, sich die Finger schmutzig zu machen.

Wieso auch? Wenn man jemanden hatte, der so was für einen erledigte…

Und immer musste es schnell gehen, denn Ärger mit ihrem Vorgesetzten wollten sie natürlich nicht.

Obwohl der ihnen sowieso nichts tun würde… Lediglich ich müsste wieder einmal dafür her halten.
 

Langsam schlenderte ich zum Geschehen, sofort wurde mir Platz gemacht.

Die anderen Sträflinge, die hier mit mir saßen, schienen schon lange Respekt für mich zu empfinden, denn ich ließ mich nicht unterkriegen.

Sie wussten, was der ranghöchste Wärter mit mir tat, bemitleideten mich am Anfang deswegen.

Doch es war mir egal.

Ich versuchte, meinen Stolz aufrecht zu erhalten und es klappte sogar sehr gut.

Die Anderen ließen sich schnell davon beeindrucken und somit war ich wohl so etwas wie ein Anführer für sie.
 

Ich sah mir die Misere an, seufzte leise.

Der Kerl, der neuerdings eine Zelle mit mir teilte, schien ein wirklicher Anstifter zu sein, denn nicht nur er, sondern auch die um ihn herum schienen sich zu prügeln.

Ich pfiff einmal laut, um die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Sofort stoppten die Meisten, nur der kleine Raufbold, dessen Namen ich nicht kannte, stänkerte weiter.

„Hey!“ erhob ich meine Stimme, brachte nun auch ihn dazu, mich anzusehen.

„Was wird das?!“ fragte ich bissig, sah alle samt mit schweifendem Blick an.

„Der kleine Pisser hier hat angefangen…“ meinte ein Größerer, den ich schon zu gut kannte.

Er schubste meinen Zellengenossen nach vorn, so dass er sich etwas stolpernd in Gang setzte, schließlich vor mir stehen blieb.

Ich schaute zu ihm hoch. Er war ungefähr einen halben Kopf größer als ich.

„Wie lange bist du schon hier?“ fragte ich ihn ruhig.

„Eine Woche…“

„Oi…“ Ich blinzelte, kratzte mich am Kopf.

Also war ich doch ziemlich lang in der Arrestzelle gewesen.

Leise räusperte ich mich, sah wieder zu ihm hoch, verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und du hast nichts besseres zu tun, als dich mit ihm anzulegen?“ fing ich an, zeigte auf den großen, stämmigen Kerl.

„Wenn er mich umrennt?“ knurrte mein Gegenüber mich an.

„Gott…“ Ich verdrehte die Augen.

„Baby…“ Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging davon.

Für mich hatte es sich damit erledigt, doch für ihn anscheinend nicht.

„Hey! Wer bist du, dass du dir anmaßt, so was zu mir zu sagen?“ keifte er und griff nach meinem Arm.

Ich drehte mich blitzschnell um, schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht, sodass er wie ein nasser Sack zu Boden fiel, dort liegen blieb und mich entgeistert ansah, während er sich die Wange hielt.

„Dein schlimmster Alptraum…“ raunte ich, ging in Richtung Eingang, als auch schon das Dröhnen aus dem Lautsprecher kam, welches bedeutete, dass wir und wieder rein begeben sollten.
 

In der Zelle angekommen, schwang ich mich sofort auf meine Pritsche, griff nach meinem mittlerweile viel zu kurzem Bleistift und meinem A5 großen Buch, fing an zu schreiben.

Meinen Mitbewohner beachtete ich gar nicht, was ihm auch ganz Recht zu sein schien.

Mit leisem Knurren ließ auch er sich auf seinem Bett nieder und las sein Buch weiter.

Dann fiel die aus Gitterstäben bestehende Tür laut ins Schloss.
 

Mitten in der Nacht wurde ich von dem Bettersatz gezerrt, stöhnte entnervt auf.

Es war also schon wieder soweit…

Mein Zellengenosse sah mich an, seine Augen funkelten leicht in dem fahlen Licht vom Gang, auch ich schenkte ihm einen kurzen Blick, bevor ich mich von den Wachen befreite.

„Meine Güte, ich gehe ja schon… mittlerweile müsstet ihr es auch geschnallt haben, dass ich mich nicht mehr wehre…“ fuhr ich sie an.

Meine Handgelenke wurden, wie immer, in Ketten gelegt, leise gähnte ich.

„Dass der sich auch keinen besseren Zeitpunkt aussuchen kann…“ Es war nur ein leises Grummeln, was von mir kam.

Und schon wurde ich aus meiner Zelle geführt, ahnte, dass ich gleich wieder in dem kleinen, geschlossenen Raum stand, welcher nur ein mit einem Laken bezogenes Bett beinhaltete.

Diesen Raum hasste ich am Meisten.

Denn es war der Raum, in dem ich so manche Nächte mit dem ranghöchsten Wärter verbringen musste.
 

Erst am nächsten Morgen wurden mir meine Fesseln wieder angelegt und ich wurde wieder zurück in die Zelle geführt.

Ich ging mit den Wärtern an anderen Knastis vorbei, die in ihren Zellen hockten und dessen Blicke auf mich gerichtet waren.

Sie wussten genau, was diese Nacht zum wiederholten Male passieren würde, sagten nichts dazu, schauten weg.

Was sollten sie auch tun?

Sie waren froh, dass ich es war, der geschändet wurde und nicht sie selbst.

Ich hasste es. Ich konnte diese Leute nicht lange ansehen, sonst konnte ich für nichts garantieren.
 

Grob wurden mir die Fesseln abgemacht und ich wurde in die Zelle gestoßen.

Leicht stolperte ich hinein, blieb schließlich stehen und sah sie an.

„Das bringt mir ne Schachtel Kippen…“ grummelte ich, die Beiden nickten und warfen mir durch die Gitterstäbe sofort eine volle Schachtel Zigaretten zu.

Ich selbst rauchte nicht, doch ich wusste sie an andere zu verscherbeln, mir so das Geld zu verschaffen, welches das einzige Mittel war, die Wärter etwas tun zu lassen, was man wollte.
 

„Wo warst du?“ hörte ich eine leise Stimme von der unteren Pritsche, sah wieder in diese funkelnden Augen.

Leise zischte ich.

„Das geht dich einen Scheißdreck an…“ murrte ich, krakselte die Stufen hoch und ließ mich leise vor Schmerz aufkeuchend in mein Bett fallen.

Dieser verdammte Schmerz… Wieso musste er immer wieder kommen?

Konnte er nicht einfach weg bleiben, wenn das scharfe Messer über meinen Rücken glitt?

Die Bisswunden bemerkte und die vielen, harten Schläge auf meinem Körper spürte, bevor mir einfach die Kleider vom Leib gerissen wurden und ich schon die heiße Erregung des Menschen in mir spürte, den ich so sehr hasste?
 

Ich wischte mir den aufgekommenen Schweiß von der Stirn, stöhnte erneut leise vor Schmerz auf.

Weder auf dem Rücken, noch auf dem Bauch konnte ich liegen, also entschloss ich mich, es auf der Seite zu versuchen.

Mit Mühe und Not hatte ich gerade einen halbwegs gemütlichen Platz gefunden, als ich ein Gewicht auf meinem Bett spürte und wieder auf den Rücken gelegt wurde.

Nur durch extremen Kraftaufwand schaffte ich es, meine Augen etwas zu öffnen.

Neben mir saß mein Zellenmitbewohner, sah mich etwas besorgt an.

„Alles okay…?“ fragte er leise.

„Ja verdammt… lass mich einfach in Ruhe und kümmer’ dich um deinen eigenen Scheiß!“ knurrte ich, wollte mich gerade wieder auf die Seite legen, als er vorsichtig meine Brust berührte.

Ich kniff die Augen fest zusammen, keuchte vor Schmerzen auf.

„Was wird das?“ fragte ich mit erstickter Stimme.

„Lass mal sehen…“ meine er ruhig und fing an, mir mein Hemd aufzuknöpfen.

„Nimm deine Drecksgriffel von mir!“ keifte ich leise, schlug seine Hand weg.

„Ich brauche keine Hilfe, vor allem nicht von einem Möchtegern wie dir!“ Und schon war das Gespräch für mich beendet.

Ich drehte mich nun endlich wieder auf die Seite, weg von ihm und versuchte krampfhaft, noch etwas zu schlafen.

„Du heißt Hizumi, richtig?“ hörte ich auf einmal wieder die Stimme von unten, seufzte genervt auf.

„Junge, mach endlich den Kopf zu, ich will schlafen…“

„Ich bin Tsukasa…“ Ich rollte mit den Augen.

Konnte das denn die Möglichkeit sein?

So einen Nervbolzen konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.
 

~Fortsetzng folgt~
 

über Kommis würde ich mich freuen ^-^

Ozomashii no imaimashii no kaminogotoku agamerareta – Gehasst, Verdammt, Vergöttert

so~ XD

bedankt euch bei Tetsu~

dank der Kleinen stell ich das nächste Chap jetz on XD"

obwohl sie die FF schon gelesen hat *drop* najaaa~~~ ûu

*hust*

danke danke für die vielen Kommis ^-^

*alle Knutsch*

*hizu knuffel* weine nicht mein kleiner schnuffel~

hier hast du ein tsuka x Hizu chap, nur für dich~ XD
 

ich wünsch euch viel spaß ^^

Bya~ Haku^^
 

Kapitel 2: Ozomashii no imaimashii no kaminogotoku agamerareta – Gehasst, Verdammt, Vergöttert
 

Langsam lief ich hinter den Anderen den Gang entlang.

Es war schon eine halbe Woche vergangen, seitdem ich das letzte Mal in das kleine, dunkle Zimmer befördert wurde.

Meine Wunden juckten schrecklich, welches bestätigte, dass sie anfingen zu heilen.

Seufzend blieb ich, als letzter in der Schlange, stehen und betrachtete das Gedränge vor mir.

Jeder wollte schnellstmöglich unter die Duschen, ein paar fingen sogar eine Prügelei an, welche jedoch sofort von den umstehenden Wachen geschlichtet wurde.

Was für Idioten… Sie wussten doch, dass sie unter Arrest kamen, wenn sie sich so brutal schlugen. Aber anscheinend machte es ihnen nichts aus, dass sie, einer nach dem anderen, abgeführt wurden.
 

So rückten wir alle immer weiter auf.

Gerade wollte auch ich in die Dusche gehen, nachdem ich mir ein Handtuch geschnappt hatte, als die Wache mich zurückhielt.

„Was soll das?! Es ist doch noch ein Platz in der Dusche frei…“ murrte ich, sah ihn trotzig an.

Er hingegen grinste nur hämisch, sah auf mich herab.

„ER will es so…“ meinte er leise.

Erneut entfuhr mir ein Seufzen.

Jetzt war ich schon so tief gesunken, dass ich mich in der Dusche ficken lassen musste?

Na toll…
 

Ich horchte auf, als hinter mir ein Rasseln zu hören war.

Langsam drehte ich mich um, sah Tsukasa hinter mir zum Stoppen kommen.

„Was willst DU denn? Wieso bist du nicht da drin?“ fragte der Wärter ihn.

Tsukasa schmunzelte entschuldigend.

„Ich musste vorher noch zum Wärter…“ sagte er ausgesprochen ruhig.

Ich musterte ihn.

Zum Wärter? Was wollte er denn da?

Doch nachfragen tat ich nicht, dafür war mein Stolz zu groß.

Der Wärter vor mir grinste mich dreckig an.

„Dann hast du ja sogar noch einen Zuschauer…“ Und schon fing er laut an zu lachen, während ich mich etwas kleiner machte.

Ich wollte nicht, dass es Jemand mit eigenen Augen sah.

Vor allem nicht der kleine Nervzwerg, der mich sicher mit Fragen durchlöchern würde, wenn wir aus der Dusche raus waren.
 

Nach einer Viertelstunde kamen die anderen wieder hinter der Glastür vor, Tsukasa und ich wurden eingelassen.

Ich zog mir mein Hemd über den Kopf, gab ihm somit das erste Mal einen Blick auf meinen geschundenen Rücken.

Scharf sog er die Luft ein, sagte jedoch nichts.

„Hör auf, mich anzustarren… geh lieber duschen… am besten weit weg von mir…“ murrte ich leise, zog mir auch noch meine Hose und meine Shorts aus, stellte mich schließlich unter die Dusche.

Ich ließ das eiskalte Wasser über meinen Körper wandern, keuchte leise und schmerzerfüllt auf.

Es brannte in meinen noch nicht verheilten Wunden, mehr als sonst.

Meinen Kopf ließ ich gegen die Fliesen sinken, stützte mich mit einer Hand neben ihm ab.

Wieso tat es nur so verdammt weh?

Nicht unbedingt der äußere Schmerz, sondern der Innere.

Wieso gerade jetzt?

Sonst war es doch nie so. Sonst ließ ich es einfach über mich ergehen, ohne etwas zu sagen, ohne Emotionen.

Doch dieses Mal war es anders.

Dieses Mal musste Tsukasa es mit ansehen, wenn er neugierig war… und ich war mir sicher, dass dieses genau auf ihn zutraf.
 

Kaum hatte ich meine Gedanken vollendet, hörte ich schon ein tiefes Kichern hinter mir.

Ich hob meinen Kopf leicht an, ließ das Wasser über mein Gesicht laufen.

„Worauf wartest du? Mach endlich…“ zischte ich.

„Nicht so barsch, mein Lieber… du bekommst schon noch, was du willst…“ Seine Stimme war wie ein lautes Gewitter, welches nun über mich herein brach.

„Wenn ich das bekommen würde, was ich wollte… wäre ich schon seit drei Jahren tot…“ erwiderte ich kalt, drehte meinen Kopf zu ihm.

Er drehte mich nun ganz um, sah mich an.

Wie widerlich dieser Blick doch war.

Voller Hass… voller Lust…

Auch ich sah an seinem Körper herab.

Er war dick, hatte viele Haare auf der Brust, einige davon waren schon grau.

Sein Gesicht war eingehüllt von einem Bart, der jedes Mal kratzte, wenn er mir diese abartigen Lippen auf meine drückte.

Genau das, was er jetzt wieder tat.

Ich unterdrückte meinen Würgereiz gekonnt… wie immer.

Er fing an, sich an mir zu reiben, etwas tiefer zu wandern, sich schließlich vor mich zu knien.

Das erste Mal, dass ich das erlebte.

Seit wann war er scharf darauf, mir einen zu Blasen?

Das war ihm doch sonst immer so scheiß egal…

Er grinste mich von unten her an.

„Damit auch du Spaß hast, wenn wir schon einen Zuschauer haben…“ Sein schallendes Lachen hallte in der Dusche, ließ meinen Zellengenossen nun endgültig aufschrecken.

Schnell kam er zu meiner Kabine, erstarrte förmlich, als er den alten Sack vor mir Knien sah.

Ich schaute ihm direkt in die Augen, gab keinen Ton von mir.

Es erregte mich innerlich nicht die Bohne, erfüllte mich nicht mit Glück, wie in der Zeit vor dem Gefängnis.

Ich ließ ihn einfach machen, sah Tsukasa weiter in die Augen.

Dann kniff ich sie zusammen, senkte meinen Kopf und neigte ihn leicht zur Seite.

Jetzt wusste ich, was er damit meinte.

Jetzt wusste ich, wieso er mir keine Schnittwunden, Schläge und Tritte verpasste.

Er wusste, dass es für mich die größte Schande war, wenn jemand Anderes es sah.

Das, was ich über mich ergehen lassen musste.

Es war eine Peinigung höchsten Grades. Jedenfalls für mich.

Denn damit…. Nahm er mir auch noch das letzte Stück Stolz, was ich mir so hart erkämpft hatte.
 

Er stand wieder auf, drehte mich um und im nächsten Moment spürte ich ihn schon tief in mir.

Kein Wort, kein einziger Laut kam über meine Lippen.

Ich stützte mich an der Wand vor mir ab, kniff die Augen fest zusammen.

Was war das? Dieses Gefühl, was ich auf einmal hatte?

Ich kannte es irgendwo her, doch einordnen konnte ich es nicht.

Es schien mir, als ob Tränen in mir aufsteigen würden, als ob sich mein Magen zusammenzog.

Woran lag es?

Etwa an Tsukasa?

An diesen funkelnden Augen, die in diesem Moment ihr Licht verloren?

Ach was… Wieso sollte es das?

Immerhin kannte ich ihn gar nicht.

Vielleicht lag es auch einfach daran, dass es dem Mann hinter mir jetzt endgültig gelungen war, mein Innerstes zu zerstören.
 

Ich war froh, als er endlich fertig war, ließ meinen Kopf erneut gegen die Wand sinken.

Seinen Atem spürte ich immer noch in meinem Nacken, er beugte sich zu mir hinunter.

„Ich lasse dich solange hier versauern, bis du mir über bist… und das kann lange dauern, du kleines Miststück von einem Mann… Denn ich vergöttere deinen Körper…“ wisperte in mein Ohr, drehte sich dann um.

Er zog sich an und verließ, als ob nichts gewesen wäre, den Duschraum.

Kraftlos ließ ich mich auf die Knie sinken, störte mich nicht daran, dass ich mir gerade meine Stirn an einer der Fliesen aufgeschnitten hatte.

Tsukasa, der bis zu dem Zeitpunkt noch an seinem Platz gestanden hatte, kam nun schnell zu mir geeilt.

“Hey… geht es dir gut?!“ fragte er besorgt, legte eine Hand auf meinen Rücken.

Ich hingegen schlug sie weg und stand auf.

„Fass mich nie wieder an…“ Ich stellte die Dusche aus, zog nun auch mich an und ging von der Dusche direkt auf den Hof, wo ich mich, wie immer, an meine Wand setzte.

Doch diesmal war etwas anders.

Alle Blicke lagen auf mir, es wurde über mich getuschelt, das wusste ich ganz genau.

Langsam schloss ich die Augen, zog meine Beine an, vergrub das Gesicht in meinen Händen.

Er hatte es wirklich geschafft, meinen ganzen Stolz mit einer Tat in Trümmern liegen zu lassen.
 

~Fortsetzung folgt~
 

ich freu mich über Kommis ^-^

Watashi no inochi to anata no shinrai wo koukan suru - Ich tausche mein Leben gegen dein Vertrauen

hallo ihr Lieben ^-^

*alle umschmust*

danke danke danke für die viele lieben Kommis ^-^

ich freu mich sehr, dass euch diese FF gefällt ^^

und ich hoffe, dass ihr auch weiterlest, auch wenns in diesem Chap ziemlich krass wird XD
 

Dieses Chap ist Hizumi-Tsukasa gewidmet

*kisu* Mein Kleiner *umschmus* ich hoffe, dass du dieses Kapitel durchstehst!

Ganbatte! Banzai! XD
 

anou~

bitte schreibt zu den einzelnen Kapiteln die Kommis, wenn ihr welche dalasst, hai? sonst muss ich dauernd suchen, wo jetzt welcher kommi is v.v danke!
 

viel Spaß wünsch ich euch ^-^
 

Kapitel 3: Watashi no inochi to anata no shinrai wo koukan suru - Ich tausche mein Leben gegen dein Vertrauen
 

Ich wusste nicht mehr, wie lange es her war, dass Tsukasa nicht ein einziges Wort mit mir gesprochen hatte.

Okay, ich hatte nichts dagegen, doch er schien schon etwas darunter zu leiden.

Leise seufzend ließ ich mich zur Seite wegsacken, hatte bis eben noch an der Wand gelehnt und in mein Songbook geschrieben.

Ich schaute mir die Seiten an, die ich geschrieben hatte, las sie mir noch einmal durch und änderte, in dieser Position verweilend, noch einige Dinge.

Was war nur los?

Seit dem das in der Dusche passiert war, wurde ich dauernd von Magenschmerzen, Würgekrämpfen und aufsteigenden Tränen heimgesucht, die ich nur mühsam zurück halten konnte.

Jedes Mal, wenn ich schon über der Kloschüssel hing, spürte ich Tsukasas mitleidigen Blick auf mir, doch es interessierte mich nicht.

Nur meine Fassade… sie durfte einfach nicht fallen! Ich hatte so lange gebraucht, sie mir aufzubauen, dann würde ich sie jetzt nicht wegen diesem Scheiß einfallen lassen.
 

„Hör auf mich anzustarren.“ sagte ich nun, schaute zu dem Braunhaarigen, der auf dem Stuhl, der Pritsche gegenüber, saß.

„Was stört es dich? Dir ist doch sowieso alles egal…“ meinte dieser trotzig, ließ sich nicht beirren.

Langsam richtete ich mich wieder auf, sah ihn an.

„Was willst du von mir…?“ fragte ich leise, jedoch mit fester und starker Stimme.

„Ich will wissen, wieso du das zulässt…“

„Wieso sollte ich mich wehren?“

„Weil auch du Stolz besitzt!“

Ich lächelte bitter, sah auf den Boden unter mir.

„Meinst du, ja?“

„Ja!“ sagte er entrüstet, sodass ich ihn verwundert anschaute.

Ich ließ mich nach Hinten fallen, landete mit dem Kopf direkt vor der Wand, streifte mit der Kopfhaut leicht an dieser entlang.

„Ich muss dich enttäuschen…“ fing ich leise an, schloss die Augen.

„Mein Stolz wurde mir mittlerweile komplett genommen…“ Ich rollte mich auf die Seite, zog die Beine an.

Erneut spürte ich ein Gewicht auf meinem Bett, öffnete die Augen einen Spalt und sah, dass Tsukasa im Schneidersitz vor mir saß.

Sanft strich er mir eine Strähne aus der Stirn, lächelte mich an.

Ich seufzte, drehte mich um.

„Du nervst…“ Ich versuchte, meinen sonst so barschen Ton wieder zu gewinnen, schaffte es aber nicht einmal annähernd.

Hörbar seufzte er, fuhr mir erneut durch die Haare.

„Sprichst du nicht meine Sprache oder was?!“ fuhr ich ihn an, hatte mich aufgesetzt und sah ihn vernichtend an.

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du mich nie wieder anfassen sollst?“ raunte ich mit gefährlichem Unterton.

Er wollte gerade etwas erwidern, als die Zelle aufgeschlossen wurde und der Herr Oberwachmeister persönlich in der Tür stand.

„Na, na, na, was müssen meine Augen sehen?!“ sagte er amüsiert, sah uns Beide an.

„Ihr werdet euch doch nicht zu nahe treten?“ Ein hämisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Was geht’s dich an?!“ keifte ich, zog meine Beine an, als er danach griff.

Ich wollte nicht noch einmal.

Ich wollte mir nicht noch einmal den Stolz nehmen lassen.

Nicht noch einmal!
 

Doch er sah mich nur mit einem überlegenen Schmunzeln an, pfiff in seine Trillerpfeife.

Sofort standen ein paar Mann parat, bereit, mich mitzunehmen.

Ich schluckte schwer.

Was würde jetzt passieren?
 

„Er gehört in die Arrestzelle… lasst seine Füße aber dieses Mal frei, er muss verkehrt herum auf den Stuhl…“ Wieder dieses überlegene Grinsen.

„Denn dieses Mal… spürt er die Peitsche!“

Entsetzt sahen Tsukasa und ich ihn an.

Die Peitsche?

Was sollte das? Jetzt peitschte er mich sogar schon aus? Was verdammt noch mal lief in seinem kranken Kopf nicht richtig?!

Noch nie… ich wiederhole, noch NIE wurde ich in diesen fünf Jahren einmal der Peische ausgesetzt!
 

„Ach nein…“ hielt er die Männer nun auf.

„Ich habe eine bessere Idee…“ Und schon fing er lauthals an zu lachen.

„Kettet ihn auf dem Hof fest… und gebt den anderen Sträflingen ihren Auslauf… Sie sollen alle mit ansehen, wie bemitleidungswürdig dieses kleine Miststück ist…“

Ich schluckte schwer, fing an, wie Espenlaub zu zittern.

Auf den Hof… vor allen Anderen… sollte ich also ausgepeitscht werden.
 

Die Wärter zogen mich von meinem ach so geliebten Bettersatz, legten mir die Ketten an, wie immer.

„Wieso bringt ihr mich nicht um? Für euch und für mich ein Lichtblick…“ flüsterte ich.

Mein Schänder kam auf mich zu, nahm mein Kinn zwischen seine Finger und grinste mich diabolisch an.

„Für dich ja… und genau das will ich verhindern… du sollst hier versauern… darum betteln, dass man dich endlich umbringt…“ Ich sah ihn an.

Das war mir jetzt zu viel.

Nie hatte ich viel Aufsehen erregt, kam mit allen meiner Meinung nach gut aus, doch irgendwann war das Fass voll!

Ich holte tief Luft, spuckte ihm ins Gesicht.

„Fick dich!“ zischte ich hinterher.

Er wischte sich sein Gesicht sauber, sah mich trotzig an.

„Okay… du willst es wirklich so… führt ihn ab!“ meinte er laut und schon wurde ich vor den Männern her gestoßen, bis auf den Hof, auf dem ich direkt in der Mitte an ein paar aus dem Boden schauende Pfosten gekettet wurde.

Ich brachte kein Wort über die Lippen, keinen Widerstandsschrei, wehrte mich nicht im Geringsten.

Anscheinend sollte es alles so sein.

Das war also alles die Strafe dafür, dass ich Notwehr geleistet hatte, einen Freund beschützte….
 

Ich lächelte bitter, schloss die Augen.

Die Welt war wirklich ungerecht.
 

Das laute Dröhnen, welches durch das Gebäude ging, ließ die Sträflinge aus ihren Zellen kommen, sie freuten sich natürlich, immerhin hatten sie zwei Mal am Tag Ausgang.

Doch als sie auf dem Hof ankamen, scharrten sie sich sofort um mich, ahnten schlimmes.

Tsukasa stand mit ganz vorne, sah mich an.

Unter all diesen Blicken, konnte ich seinen am Meisten spüren.

Ich merkte, wie sich diese strahlenden Augen durch meine Haut bohrten, mein Herz aufspießten.
 

Ich lehnte mich etwas zurück, warf den Kopf in den Nacken, ließ die Sonne auf meinen Körper strahlen.

Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen.

Dann öffnete ich meine Lider, sah einmal durch die Runde, grinste sie mit meinem üblichen, kalten Grinsen an.

Einige atmeten auf, Einige erschraken, wieder Andere senkten ihren Blick.

Doch allesamt wichen sie zurück, als der ranghöchste Wärter, Sato, auf mich zukam.

Er riss mir das Hemd vom Leib, ließ auch die Anderen meine immer noch nicht verheilten Wunden sehen.

Ich konnte förmlich hören, wie einige merklich schluckten. Es waren Die, die noch nicht so lange hier waren, unter ihnen auch Tsukasa.
 

„Ich habe euch allen heute einen zweiten Ausgang gegeben…“ fing er laut an, sah durch die Reihen.

„Damit ihr seht, was passiert, wenn ihr euch uns widersetzt… was passiert, wenn ihr so werdet, wie dieses kleine Miststück zu meinen Füßen, welches sich widersetzt hat!“ Er ließ sich die Peitsche geben, knallte sie einmal neben mir auf den Boden.

Die Allgemeinheit zuckte zusammen, nur ich war überraschend ruhig.

Ich wusste selbst nicht, wieso es so war, aber ich hatte keine Angst vor dem, was folgte.

Meinen Stolz, meine Autorität hatte ich sowieso schon verloren, also machte es auch nichts mehr aus, ein kleines stück Dreck wie mich auszupeitschen.
 

„Und ich sitze hier…“ fing ich nun an, zog alle Blicke auf mich.

Ich grinste erneut in die Runde.

„Weil ich nur halb so inkompetent bin wie der, der mich hierher hat bringen lassen, über seinem Niveau stehe und er es noch nicht einmal gerafft hat!“ Leises Kichern war zu vernehmen, nur Sato schaute mich vernichtend an, holte aus und knallte mir die Peitsche mit voller Wucht auf den Rücken.

Ich riss meine Augen auf, keuchte erschrocken und sank nach vorn.

Meine Haut hatte sich unter der Peitsche geteilt, eine große Platzwunde zierte meinen kompletten Rücken.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass die Schmerzen, die ich sonst erlebte, noch zu steigern waren.
 

Ich merkte, wie mir das Blut den Rücken herunter lief, spürte kurz darauf einen weiteren Peitschenhieb.

Meinen Kopf hatte ich auf dem Boden abgestützt, spürte, wie mir heiße Tränen über die Stirn liefen und sich ihren Weg durch meine Haare zum Boden bahnten.

Noch nie hatte ich in diesen fünf Jahren geweint, noch nie hatte ich solche Schmerzen erlitten, dass die Tränen einfach so, ohne, dass ich sie aufhalten konnte, ihren Weg aus meinen Augen fanden.
 

„Verdammt…“ wisperte ich, nahm schon den nächsten Hieb wahr.

Ich atmete zittrig, jedoch tief durch, versuchte mich zu beruhigen, somit auch die Anderen um mich herum.

Was sollte nur werden?

Was würden sie sich als Nächstes ausdenken?

Wollten sie mich auf den elektrischen Stuhl setzen und mir immer nur kleine Schläge verabreichen, bis ich schrie?
 

Ich musste plötzlich leise lachen, die Vorstellung fand ich irgendwie lustig.

Ich stellte mir vor, wie ich dort saß, dann durch meine Kraft alle Geräte lahm legte, mich, wie Hulk, befreite und sie allesamt zusammenschlug.

So unterdrückte ich den Drang zu schreien, zu weinen und auch die Schmerzen verflogen um mich herum…. Alles tauchte sich in eine gleichmäßige, schöne Farbe… Schwarz…
 

Doch trotz meiner Ohnmacht hörte er nicht auf, mich auszupeitschen.

Es machte ihm zu viel Spaß.

Sein grusliges Lachen erhallte im Hof, ließ die Umstehenden erzittern.

Denn was sie dort sahen, war wirklich zu viel.

Sie fragten sich allesamt, was wohl mit mir passieren würde, wenn er jetzt nicht aufhörte.

Ob ich dann sterben würde?

Das wäre dann wenigstens ein kleiner Erfolg.

Eine außergewöhnliche Kerbe im Bettpfosten der Wärter, denn dieser Tag wäre dann etwas Besonderes gewesen.

Denn keiner der Wärter konnte mich wirklich gut leiden, sie taten eben nur das, was ihnen aufgetragen wurde und waren heilfroh, wenn sie nichts mit mir zu tun haben mussten.
 

Der nächste Peitschenhieb schnellte auf mich hinunter, kam jedoch nie bei mir an.

Ein lauter Aufschrei erklang, doch nicht einmal mehr den hörte ich.

Die Sträflinge zuckten zusammen, sahen auf die zierliche, braunhaarige Person, die sich mutig über mich gebeugt hatte, um den Hieb für mich abzufangen.

Tsukasa hatte es nicht mehr ausgehalten, er musste einfach dazwischen gehen.

Was waren das nur für Menschen, die Jemandem so etwas antaten?

Wäre ich wach gewesen, hätte ich es ihm sagen können… Monster!
 

Der Ranghöhere ließ die Peitsche sinken, schaute angeekelt zu Tsukasa hinunter.

Lief dort etwa etwas?
 

Erneut wollte er die Peitsche schnell auf den zarten Körper sinken lassen, als ihn plötzlich Jemand zurück hielt.

Tsukasa brach über mir zusammen, nur dieser eine Hieb hatte gereicht, um ihm die Sinne zu rauben.
 

„Was tun Sie da?“ fragte eine barsche Stimme, ein fein angezogener Mann stand neben Sato.

Der schaute ihn verwirrt und erschrocken an, bevor sein Blick panisch wurde.

„Er… Er hat es verdient!“ wehrte er sich.

„Er wollte mich umbringen! Und da wir ohne ihre Erlaubnis keinen Töten dürfen, hielt ich das für den richtigen We-“ Weiter konnte er nicht sprechen, denn eine Faust landete auf seiner Wange.

Die Sträflinge schauten den Mann im Anzug erstaunt an, bevor sie begriffen, wer dort vor ihm stand.

Der Inhaber des Gefängnisses.

„Bringt sie auf die Krankenstation und versorgt sie!“ befahl er den Wärtern, diese nickten schnell und banden mich los.

Doch plötzlich riss Tsukasa seine Augen auf, als er das Rascheln der Ketten hörte, sprang auf und schlug einem der Wachmänner hart ins Gesicht.

„Lasst ihn in Ruhe!“ brüllte er, ließ sich neben mir nieder.

„Hizumi… Hey…“ wisperte er.

Er zog sich sofort sein Hemd aus, welches sich schon mit Blut voll gesaugt hatte und drückte es fest auf meine Wunde, um die Blutung zu stoppen.

„Hizumi…!“ kam es nun etwas verzweifelter von ihm.

Der Inhaber kniete sich neben ihn, drehte Tsukasas Kopf zu sich und sah ihn an.

„Er wird auf die Station gebracht… dort werden seine Wunden desinfiziert und genäht… dann kommt er wieder in seine Zelle…“ Mit diesen Worten stand er wieder auf, klopfte sich den Dreck vom Anzug.

Tsukasa sah zu ihm hoch, Tränen sammelten sich in seinen Augen.

„Hai…“ schniefte er, ließ von mir ab und die Wärter brachten mich auf die Krankenstation, wo ich versorgt wurde.
 

„Was passiert jetzt mit ihm…?“ Der Braunhaarige schaute zu dem ranghöchsten Wächter, dann zu dem älteren Mann im Anzug, der einen Schnauzer trug.

„Er bekommt eine Verwarnung…“

„WAS?!“ stieß Tsukasa laut und entsetzt aus, erhob sich.

Er packte den Mann am Kragen, sah ihn eingehend an.

Der hielt mit einer Handbewegung die Wächter zurück, als diese ihre Schlagstöcke zogen.

„Wieso sollte ich ihn rausschmeißen?“ fragte er ruhig.

„Weil er Hizumi geschändet hat! Er hat ihn gequält… ihn verprügelt… misshandelt… vergewaltigt!“

„Hast du Beweise dafür?“

„Sehen sie ihn sich doch an!“ schrie der Kleinere den groß gewachsenen Mann mit dem Schnauzer an.

Der löste Tsukasas Griff behutsam, besah sich seinen ruinierten Anzug und seufzte leise.

„Solang du keine Beweise hast, kann ich ihn nicht feuern… so steht es im Gesetz…“ meinte er, drehte sich um und verließ mit ein paar Wachen den Hof.
 

~Fortsetzung folgt~
 

Über Kommis würd ich mich freuen ^-^

Born

Hier is das neue Chap ^-^

ich hoffe, es gefällt euch, wie die Anderen auch

*alle knuddel und knutsch*

danke danke danke für die Kommis ^-^

ich hab mich super gefreut x3~

und es freut mich echt, dass ihr die FF mögt XD

ich hatte zu Anfang echt Schiss, dass sie keiner liest, weil der Anfang so "krass" is ûu
 

Widmung: _Asagi_ ; danke, dass du mich auf die Idee für diese FF gebracht hast x3~
 

LEST KEIMU-SHO! XD Eine extrem geile FF ûu *schleichwerbung mach*
 

so... und jetz weiter im text XD

viel spaß~

Bya, Haku ^^
 

Kapitel 4: Born
 

Langsam öffnete ich meine Augen.

Wo war ich?

Ich lag auf einer Pritsche, das spürte ich sofort, zugedeckt mit mehreren Decken.

Mir war so unglaublich warm…

Leise hustete ich, versuchte meine Hände gegen das Laken zu stemmen, mich aufzurichten, doch es klappte nicht.

Zu groß war der Schmerz in meinem Rücken.

Was war passiert?

Wieso lag ich auf dem Bauch?

Wieso schmerzte mein Rücken so sehr?

Doch lange hielt diese Ungewissheit nicht… Die Erinnerung holte mich wieder ein.
 

Schwach sah ich mich um, konnte meine Lider gerade so offen halten.

Und da sah ich ihn.

Er saß auf dem Stuhl vor dem unteren Bettersatz, auf dem ich lag… Seinem Bett.

Er schien zu schlafen.

Doch er saß komisch, als hätte auch er einen Peitschenhieb abbekommen.

Er hatte sich doch nicht etwa dazwischen geworfen?
 

Schuldgefühle breiteten sich in mir aus.

Das erste Mal seit fünf Jahren… Das erste Mal seit diesen verdammten fünf Jahren fühlte ich. Hatte ich geweint…

„Tsukasa…“ wispere ich, streckte meinen Arm nach ihm aus.

Er schreckte hoch, sah mich an.

Als er realisierte, dass ich wach war, fingen seine Augen an zu strahlen, er ergriff meine Hand, rutschte sofort auf seinen Knien zu mir heran.

„Wie geht es dir?“ fragte er leise.

„Ich lebe…“ Ein schwaches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.

Das erste Mal seit fünf Jahren lächelte ich… Kein alltägliches, kaltes… Sondern ein ehrliches Lächeln.

Was machte er nur mit mir?

Wieso tat er das für mich?

Obwohl ich ihn wie Dreck behandelt hatte.
 

„Es tut mir Leid…“ Nun konnte ich sehen, dass auch er in Verbände eingewickelt war.

Doch er schüttelte nur mit dem Kopf.

„Ist schon okay…“ Auch er lächelte mich an, strich mir durch die Haare.

„Wieso…?“ wisperte ich, öffnete meine Augen etwas weiter, um ihn richtig ansehen zu können.

Tsukasa grinste breit.

„Tja… wenn ich das wüsste… wahrscheinlich hab ich dich, trotz deiner miesen Art ins Herz geschlossen…“

Ich senkte meinen Blick.

„Entschuldigung…“

„Hey, das war nur ein Spaß gewesen!“ Er kicherte, schubste mich leicht an, als er den traurigen Ausdruck in meinen Augen sah.

„Ahhh!“ kam es von mir, sogar dieser kleine Stupser tat im Rücken weh.

„Ah! Sorry!“ Sofort entschuldigte er sich, verbeugte sich leicht.

Nun entwich auch mir ein leises Kichern.

Das erste Mal seit fünf Jahren, dass ich gekicherte…
 

„Passt schon….“ Sagte ich leise, schloss meine Augen wieder.

Seine Hand drückte ich so fest es mir möglich war, ich wollte ihm meinen Dank zeigen… nur wie?
 

„Danke…. Es tut mir Leid…“ nuschelte ich, bevor ich wieder in einen Ohnmachtgleichen Schlaf fiel.
 

„Idiot…“ hauchte Tsukasa, strich mir über die Stirn.

Den Lappen, der dort lag, hatte ich gar nicht bemerkt.

Tsukasa nahm ihn in die Hand, prüfte, ob ich immer noch leichtes Fieber hatte.

Dann tunkte er ihn in die Schüssel neben der Pritsche, wrang ihn aus und legte ihn mir wieder auf die Stirn.
 

Lange schien ich geschlafen zu haben, denn als ich aufwachte war Tsukasa nicht da.

Er musste sicherlich auf den Hof, wie die Anderen.

Ein leises Seufzen entfuhr mir.

Ich wollte nicht mehr liegen, doch ich konnte mich auch nicht hoch ringen.

Immer wieder landete ich auf dem Bauch, gab jedoch nicht auf, versuchte es immer weiter.

Als Tsukasa wieder in die Zelle kam, hatte ich es schließlich geschafft, ich saß auf seinem Bett und schaute ihn an.

Sofort kam er zu mir, legte mir die Hände auf die Schultern.

„Leg doch wieder hin, okay? Nicht, dass deine Wunden wieder aufgehen…“

Doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Ich kann nicht mehr liegen… mein Körper versteift sich, wenn ich lange liegen muss… und ich will nicht bei jeder Bewegung quietschen… Öl ist für mich nämlich noch nicht erfunden…“ Ich lächelte ihn an, sah, dass er es mir gleichtat.

Dann umarmte er mich vorsichtig, setzte sich auf meinen Schoß.

Ich ließ ihn gewähren, schloss die Augen.

Immerhin hatte er noch etwas bei mir gut, also durfte er ausnahmsweise mal auf meinen Schoß.
 

„Ich hatte wirklich schreckliche Angst… dass du nicht wieder aufwachst.“ wisperte er in mein Ohr, vergrub das Gesicht in meiner Halsbeuge.

Ich sah geradeaus, blinzelte.

„Eh?“

„Es wäre doch einsam gewesen.. ohne Jemanden… der einen dauernd anmeckert…“ hauchte er gegen meinen Hals, lächelte.

Meine Lider schlossen sich wieder, ich ließ meine Stirn an seine Schulter sinken.

„Es tut mir alles so Leid…“ sagte ich leise, seufzte leicht.

„Nein… es ist schon gut.. es war meine eigene Schuld…“

„Wäre ich nicht so ein Idiot, hättest du diesen Hieb nie bekommen…“ Ich schluckte schwer, es war schrecklich zu wissen, dass sich Jemand für einen aufgeopfert hatte.

Ich war schuld an seinem Leiden, ich war es, der für alles die Verantwortung und die Konsequenzen übernehmen musste.
 

Einen Moment schwiegen wir, ehe ich wieder das Wort ergriff.

„Wann werden wir das nächste Mal zum Duschen abgeholt?“ fragte ich leise.

„Morgen Nachmittag“, antwortete er knapp.

„Okay… ich werde dann wieder mitkommen!“

Tsukasas Kopf schnellte in die Höhe, er sah mich ungläubig an.

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Doch.. Ich kann doch nicht ewig hier versauern!“

„Du kannst doch noch nicht einmal gehen!“ protestierte er weiter.

„Dann trägst du mich!“ Ein überlegenes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.

Tsukasa hingegen blinzelte mich nur an.

„Das war Spaß… ich lasse mich nicht tragen… außerdem könntest du mich sowieso nicht halten… du hast ja kaum Muskeln!“ Ich schmunzelte leicht, tastete seine Oberarme ab, die sich nun wirklich nicht gerade viel versprechend anfühlten.

Er zog einen Schmollmund, machte aber keine Anstalten, von meinem Schoß aufzustehen.

Ich sagte nichts dazu, sollte er doch machen, was er wollte.
 

Erst als die Wache mit dem Essen kam, stand er auf, nahm unsere beiden Portionen und gab mir schließlich eine davon.

Ich hatte keine Ahnung, was das dort auf meinem Teller war, aber es schien wirklich noch zu Leben.
 

„Was ist das?“ fragte ich, piekste das Etwas auf meinem Teller mit meinen Stäbchen an.

Tsukasa zuckte mit den Schultern, stocherte darin rum.

„Buah, so was Esse ich nicht… also irgendwo muss auch mal Schluss sein, da esse ich lieber zwei Scheiben Brot!“ Mit Mühe rappelte ich mich auf, wankte zu den Gitterstäben, pfiff einen Wärter heran, schlug ihm ein Tauschgeschäft vor, wie fast jeden Tag.

Tsukasa sah mich an, musterte mich von oben bis unten.

„Hör auf mich anzustarren…“ murmelte ich in seine Richtung, ohne ihn dabei anzusehen.

Und es half, er senkte seinen Blick sofort.

„Also…?“ fing ich wieder an, hielt dem Wärter die Hand hin.

„Und du gibst mir wirklich ne ganze Stange?“ fragte er vorsichtshalber noch einmal nach.

„Was wäre ich für ein Vollidiot, wenn ich euch Wärter belügen würde, ich hab kein Bock wieder in der Arrestzelle zu landen… apropros… Wieso war ich eigentlich das letzte Mal drin? Ich kann mich nicht erinnern.“

Der Wärter zuckte mit den Schultern.

„Wir sollten dich einfach einsperren, ein Grund wurde uns nicht genannt!“

„Hm…“ Ich nickte, sah auf den Boden.

Dann ließ ich mein Genick knacken, sah ihn erneut an und seufzte.

„Willst du noch was oder steht der Deal?“

Er sah mich an, schaute dann zu seinem Kollegen, der uns die ganze Zeit anstarrte.

„Was hat der denn?“ erkundigte ich mich abwertend, hob eine Augenbraue.

„Er steht auf dich…“ nuschelte der andere.

„Wie meinen?“

„Du hast es schon verstanden… und er meinte… er meldet mich..“ Er schluckte.

„Wenn ich ihm nicht ne Nacht mit dir verschaffe..“ Geknickt schaute er auf den Boden.

Das hatte ich ja noch nie gesehen.

Ein Wärter hatte Mitleid mit mir?
 

„Und wo genau liegt dein Problem?“ Ich schob mir eines meiner Stäbchen zwischen die Zähne.

„N-Naja… Ich.. Ich will nicht, dass“, fing er an zu stottern, wurde von mir unterbrochen.

„Mir schnuppe was du willst, bekommt er eben seine Nacht, ich habe Hunger, also mach hinne…“ grummelte ich.

Der Wärter sah mich irritiert an.

„Ja, was? Meinst du nicht, dass es nach fünf Jahren eh scheiß egal ist? Ich werde sowieso bald gerichtet, also kann ich mich jetzt auch noch von einem Arschloch mehr ficken lassen… außerdem kenne ich ihn schon… Vor deiner Zeit wollte er auch immer ran…“ erklärte ich, schnipste gelangweilt mit einem Finger gegen einen der dunklen Metallstäbe.

„Achso..“

Ich sah ihn eindringlich an.

„Ich mache es… aber er soll daran denken, dass meine erste Grundregel auch bei ihm gilt…“ Ich nickte ihm zu, drehte mich um, schaute kurz auf Tsukasa.

Er hatte die Augen zusammengekniffen, saß verkrampft auf seinem Stuhl und lauschte dem Gespräch.

„Ich erwarte mein Essen in einer halben Stunde!“ stellte ich noch die Option.

„Das lässt sich machen… such schon mal die Kippen zusammen!“ Jetzt lachte er wieder, ging davon.
 

Ich lehnte mich vorsichtig gegen die Gitterstäbe, sah Tsukasa an.

„Wieso machst du das…?“ fragte er leise.

„Was meinst du?“

„Dich verkaufen…“

„Freiwillig tue ich es sicher nicht…“ Nun ging ich behutsam wieder zum Bett, setzte mich darauf.

„Außerdem habe ich für dich gleich was mitbestellt… Also freu dich doch….“

Mein Gegenüber hob seinen Kopf, sah mich finster an.

„Ich will das Essen nicht!“

„Pff, auch okay, esse ich es eben mit…“ meinte ich patzig,

„Anscheinend machst du das alles ja doch freiwillig“, kam es nun von ihm.

„Ach, und wie kommst du auf diese schwachsinnige Idee?“

„Wieso solltest du es sonst so locker heraus sagen?“

„Wenn ich es nicht freiwillig sage, zwingen sie mich, es ist also egal.“

Tsukasa lächelte bitter.

Er fragte sich sicher, wie Jemand so gleichgültig sein konnte.

Tja, ganz einfach… Erfahrung.
 

Ich kratzte mich im Nacken, wendete meinen Blick von ihm ab.

Schon wieder hatte ich ein Gespräch mit ihm so abrupt beendet, doch es war mir egal.

Er sollte sich in diesem Gefängnis lieber darum kümmern, dass er selbst Land gewann und nicht darum, anderen zu sagen, was sie zu tun und zu lassen hatten.

Aber irgendwie war es schon komisch.. Nicht einmal in diesen paar Wochen, die er hier war, war ihm irgendetwas von Seiten der Wärter passiert.

Selbst die Zierlichsten und Bemitleidwertesten wurden nach spätestens zwei Wochen vergewaltigt, geschändet oder verprügelt.

Doch bei ihm war es nicht so.

Hatte ich etwas nicht mitbekommen?

Bei Gelegenheit würde ich mich einmal schlau machen.
 

Plötzlich erklang wieder dieses laute Dröhnen, welches bedeutete, dass wir Ausgang hatten.

„Hattet ihr den nicht schon?“ fragte ich verwundert. Tsukasa nickte und kratzte sich am Kopf.

Wir wurden in Ketten gelegt und auf den Hof geführt, dazu aufgefordert, uns in ein paar reihen aufzustellen.

Vorne, auf einem Podest, stand der Inhaber unseres Knastes, besah sich einzelne Personen.

Dann sah er zu mir, beäugte mich neugierig.

Ich stand ganz vorn, deswegen hatte er einen guten Blick auf mich.
 

„Hizumi, wie geht es dir?“ fragte er, lächelte.

„Muss ja, ich lebe, wie Sie sehen.“ Ein freches Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, was die Anderen zum Lachen brachte.

„Also..“ fing er nun an, räusperte sich.

„Ich habe euch hier her bringen lassen, um euch einen neuen Wärter vorzustellen…“ Er rückte seinen Anzug zurecht.

Dann winkte er einen Typen zu sich, genauso gekleidet wie der Rest der Bande, die dort hinter dem Inhaber standen und sich vorbildlich und mit gerader Haltung in einer Reihe aufgestellt hatten.

Ich musterte ihn, konnte sein Gesicht jedoch nicht erkennen, denn seinen Kopf hielt er gesenkt.

Ich beugte mich leicht nach Hinten, zu meinem Hintermann, der schon fast genauso lange saß wie ich, schon in vielen anderen Gefängnissen gesessen hatte.

„Kennst du den?“ murmelte ich, doch er schüttelte nur den Kopf.

„Hm…“

Jetzt hob der Neue seinen Kopf, sah durch die Reihen, blieb schließlich bei mir stehen.

Mir stockte der Atem, als ich sah, wer dort stand.

Ich taumelte ein Stück zurück, stieß gegen meinen Hintermann, der nur bedrohlich knurrte.

Leise keuchte ich bei den Schmerzen in meinem Rücken, kniff ein Auge zusammen und besah mir den Wärter weiterhin.

Tsukasa, der neben mir stand, sah mich an, legte den Kopf schief.

„Kennst du ihn?“ fragte er leise, um kein Aufsehen zu erregen.

Ich schluckte, nickte leicht, wendete meinen Blick aber nicht von dem Neuen ab.

Er zwinkerte mir zu, was mich fast zum Rasen brachte.

Was wollte er hier?

Konnte er sich keinen anderen Knast suchen?

Er wusste doch, dass ich hier saß….
 

Er wurde den Sträflingen noch schnell vorgestellt und schon mussten wir wieder in die Zellen.

Ich saß oben auf meinem bett, den schmerzenden Rücken an der Wand gelehnt, starrte leer vor mich hin.

Tsukasa sah mich an, fragte sich, was mit mir los war.

Doch ich konnte und wollte es ihm nicht sagen, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war.

Ich brachte es nicht über mich.

Er war hier… Er war wirklich hier!

Und jetzt hatte er auch noch die Macht über mich!
 

Ich fing leicht an zu zittern, schlang die Arme um meinen Oberkörper und zog die Beine an.

Was sollte ich nur tun?

Ich dachte eigentlich, dass ich schon jeden Schmerz der Welt gespürt hatte in diesen fünf Jahren, die ich hier saß.

Doch da hatte ich mich wohl geirrt.

Mein herz schnürte sich zu, ich schnappte nach Atem, als ich daran dachte, was auch er mit mir machen konnte.
 

Plötzlich klapperte ein Schlagstock an unserer Zelle, ließ mich aufschrecken und zu dem Schuldigen schauen.

Meine Augen weiteten sich, als ich sah, dass er es war.

„Hizumi…“ fing er an, grinste leicht.

„Lange nicht gesehen Alter…“ Ein leises Lachen kam von seiner Seite.

Ich hingegen machte mich noch etwas kleiner, schloss die Augen.

„Komm her…“ befahl er mir, widerwillig folgte ich seiner Anweisung, stand dann vor ihm und sah zu ihm hoch.

„Du bist dünn geworden… und siehst nicht gerade wirklich gut aus…“ meinte er prüfend, schloss die Tür auf und kam zu uns herein.

Er schloss sie von innen wieder, ging um mich herum, während ich einfach nur dort stehen blieb, wo ich war.

„Freust du dich gar nicht, mich zu sehen?“ Er blieb vor mir stehen, hob meinen Kopf an, sodass ich ihm in die Augen schauen musste.

Doch sagen tat ich nichts.

„Antworte mir…“ sagte er langsam und ruhig, bevor er mich am Hals packte und mich etwas hochhob.

Ich röchelte leicht, wehrte mich aber nicht im Geringsten dagegen.

Nur Tsukasa stand auf befreite mich aus seinem Griff und stellte sich vor mich.

„Wer bist du, dass du dir so was erlaubst?“ knurrte er bedrohlich.

„Frag doch deinen lieben Zellengenossen… der wird sich sicherlich freuen, es dir zu erzählen…“ Mit diesen Worten ging er wieder aus der Zelle, schloss sie ab und blieb davor stehen.

Tsukasa drehte sich zu mir um.

„Hizumi?“ fragte er leise, hob meinen Kopf etwas an.

Ich sah ihm kurz in die Augen, trat dann einen Schritt zurück und sah auf den Boden.

„Ja Hizumi… wer bin ich?“ forderte nun auch der Dritte.

„Karyu…“ fing ich leise an.

„Eh?“ Tsukasa hob beide Augenbrauen.

„Richtig… und weiter?“

Ich atmete tief durch, sah Tsukasa an.

Mit der Zunge befeuchtete ich schnell meine Lippen, bevor ich weiter sprach.

„Karyu… der Grund…“ Ich stoppte, sah zu dem groß gewachsenen Wärter.

„Wieso ich in dieser Zelle sitze…“
 

~Fortsetzung folgt~
 

über Kommis würd ich mich freuen~ ^^

Happy Birthday

sooo~~~

hier habt ihr das heißersehnte neue chap XD

ich hoffe, ihr mögt es ^^

*kiisuuu an alle*

ich hab mich super über die Kommis gefreut ^^

danke danke danke ^-^

ich hoffe, ihr bleibt mir treu ^.~

*alle umschmus*
 

Widmung: Tetsu *kisu* ich hab dich lieb ^^
 

und jetz...

have puhn~
 

Kapitel 5: Happy Birthday
 

„B-Bitte?“ hakte Tsukasa nach.

Doch ich nickte nur.

Karyu hingegen fing an zu lachen, drehte sich um und verschwand.
 

Ich fing wieder an zu zittern.

Wieso nur?

Wieso zum Teufel war er hier?
 

Mein Blick wanderte auf meine Hände, die ich leicht gehoben hatte.

Wieso hatte ich solche Angst vor ihm?

Er hatte mir nie etwas getan.

Wieso sollte er es also jetzt tun?
 

Mir war bewusst, dass ich schwach geworden war.

Ich war ein Weichling geworden, der Angst vor den Wärtern hatte, sich von ihnen einschüchtern ließ, wie die Anderen auch.

Seit wann war es so?

Ich war mir nicht sicher, doch eins wusste ich…

Es war erst seit dem Tsukasa bei mir war!

Seit dem ich mit ihm eine Zelle teilte. Seit dem er mich in der Dusche gesehen hatte… Seit dem war ich schwach!

Und es war das Erste, was ich ändern musste.

Ich musste einfach. Ansonsten würde ich wirklich nicht mehr lange leben.
 

„Hizumi?“ hörte ich seine Stimme, sah leicht auf.

Er strich mir über den Arm, doch ich wich zurück.

„Lass mich endlich in Ruhe!“ brüllte ich ihm ins Gesicht, ging schnell zu meiner Pritsche, kletterte hinauf und vergrub mich unter der Decke.

Wie erbärmlich ich doch war.

Jetzt ließ ich mich schon von Frischlingen aus der Fassung bringen.
 

Ich schluckte, stieß hörbar Luft aus.

Wie tief war ich nur gesunken…
 

Tsukasa und ich hatten schon vier Tage nicht mehr miteinander geredet, nicht ein einziges Wort kam über meine Lippen.

Es wunderte mich, dass ich seit dem Auspeitschen nicht einmal aus meiner Zelle geholt wurde, um das Spielzeug der Wächter zu werden.
 

Heute war der zweite März, mein Geburtstag… Und es regnete in Strömen.

Ich lag auf meinem Bett, hatte die Augen geschlossen und hörte den Regentropfen beim Fallen zu.

Es war eine wunderschöne Melodie, wie ich fand, so beruhigend und doch so aggressiv.

Mit einem Ruck wurde die Zellentür aufgerissen, einer der Wächter kam herein.

Ich war froh, dass es nicht Karyu war.

Leise setzte ich mich auf, sah ihn an und streckte mich so gut es ging, bereit, mich mitzunehmen.

Doch er schüttelte nur den Kopf, deutete auf Tsukasa.

Verwundert hob ich die Augenbrauen, sah nach Unten zu dem Braunhaarigen, der noch zu schlafen schien.

Der Wächter stupste ihn fest mit seinem Schlagstock an, sodass er aufwachte und den Wachmann verschlafen ansah.

„Mitkommen…“ meinte dieser kurz und bündig, zerrte Tsukasa aus dem Bett und legte ihm die Ketten an.

Der wusste gar nicht, wie ihm geschah, sah mich erschrocken an.

Ich erwiderte seinen Blick ausdruckslos, als ob es mich nicht interessieren würde, was sie mit ihm taten, doch das war genau das Gegenteil von der Wirklichkeit.

Mein Zellengenosse wurde von dem Wärter vor sich hergeschubst, sagte noch ein lautes „Happy Birthday Hizumi!“ und verschwand mit dem Braunhaarigen.

Bis ich sie nicht mehr sehen konnte lag mein Blick auf eben diesem.

Was hatten sie nur vor?

Er hatte sich die letzten Tage doch ruhig verhalten, nichts getan, was Aufsehen erregte… Im Gegensatz zu mir.

Ich hatte mich gegen jede nur so kleine Behandlung auf Grund meines Rückens gewehrt, hatte Niemanden an mich heran gelassen.
 

Tsukasa…

Was nun wohl mit ihm passierte?

Wollten sie ihn in eine Arrestzelle bringen?

Wenn ja, wieso?

Ich konnte mir noch nicht einmal vorstellen, dass er Irgendjemanden umgebracht haben sollte, was er aber getan haben musste, sonst wäre er nicht bei mir gelandet.
 

Ich schreckte hoch, als ich wieder dieses verräterische Klappern eines Schlagstockes hörte, sah, wie Karyu an meiner Zelle stand und mich ansah.

„Alles Gute..“ meinte er leise, zwinkerte mir zu.

Ich senkte meinen Blick, sagte nichts.

Er schloss die Zelle auf, kam zu mir an die Pritsche.

„Was willst du hier?“ fragte ich leise.

„Dir gratulieren…“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

„Das kannst du dir auch schenken…“ Ich rutschte wieder zurück an die Wand, zog die Beine an und schloss die Augen.

„Wieso? Immerhin bist du fünfundzwanzig geworden…“

„Wen interessiert schon das Alter? In ein paar Wochen bin ich tot, da bringt mir mein Geburtstag auch nicht mehr viel…“

„Der vielleicht nicht… aber das hier schon…“ Karyu zog eine CD aus seiner Hosentasche, warf sie mir zu.

„Ich soll sie dir geben…“ Er streckte sich.

„So? Und was ist drauf? Schlagermusik, um mich gleich tot umkippen zu lassen?“ grummelte ich.

„Hizumi…“ sagte er barsch, schaute mich an.

Ich zuckte leicht zusammen.

„Sie ist ja noch nicht einmal von mir…jedenfalls nicht nur… also hör sie dir an und sag mir dann, was du darüber denkst…“ Und schon drehte er sich um und verließ die Zelle.

Kaum war er weg, nahm ich die CD hoch.

Auf ihr stand in Großbuchstaben ‚Happy Birthday Hizumi’ geschrieben, es war nicht Karyus Schrift, sondern eine Andere.

Ich kannte sie irgendwoher, nur woher?
 

Langsam öffnete ich die Hülle, zog meinen Diskman zu mir.

Ich setzte mir die Kopfhörer auf und tauschte die CDs aus.

Dann drückte ich auf ‚Play’.

Sofort konnte ich ein Räuspern vernehmen, schloss die Augen.

Ich hörte bekannte Stimmen, die sich stritten, wer denn nun anfangen sollte.

Es ließ mich lächeln, denn es war, als ob ich zu Hause wäre.

Ich stellte die Lautstärke höher, hörte das Lied, welches mir alle zusammen zum Geburtstag sangen.

Ich liebte es, wenn die Drei ein Duett sangen, es klang einfach nur toll.

Dann fing Jemand an zu sprechen.

„Hizumi, wir wünschen dir wirklich alles, alles Gute… wir wissen, dass du nicht wirklich glücklich bist, wo du bist… Aber… du sollt wissen, dass wir an dich denken… Es tut uns Leid, dass wir dich in diesen fünf Jahren nicht einmal besucht haben, wahrscheinlich lag es daran, dass wir nicht mit ansehen konnten, ob und wie schlecht es dir geht…“

Leise seufzte ich, öffnete die Augen einen Spalt.

Dann fing jemand Anderes an.

„Hizumi…“ erklang die leise, schwache Stimme, die mir schon so einige Male das Herz zerrissen hatte.

Meine Ex-Freundin, Minako.

Sie war auch dort gewesen? Wieso? Wieso sprach sie etwas für mich aufs Band?
 

Tränen füllten meine Augen, ich konnte nichts dagegen tun, dass sie mir einfach so meine Wangen hinunter liefen.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Armen, welche auf meinen Knien ihren Platz gefunden hatten, schluchzte leise auf.

Mir war nicht bewusst, dass Karyu trotz allem immer noch vor meiner Zelle stand und lauschte, lautlos eine Zigarette nebenher rauchte.

Seinen Hut hatte er tief ins Gesicht gezogen, stieß leise den rauch aus.

Mein Schluchzen vernahm er sehr wohl, lächelte leicht.

„Du hast deine Gefühle also doch nicht verloren…“ wisperte er, setzte nun doch zum Gehen an.
 

„Hizumi…“ Erneut drang die Stimme an mein Ohr, im Hintergrund konnte ich die lachende Stimme eines kleinen Mädchens vernehmen.

„Ich wollte dir nur sagen, dass es mir wirklich Leid tut, wie es zwischen uns gelaufen ist. Damals war ich dumm, doch jetzt wurde ich eines Besseren belehrt. Als du gehen musstest, hatte ich dir noch etwas verschwiegen…hörst du das?“ Erneut ertönte dieses sorglose Lachen des Mädchens.

„Mama… ist das für Papa?“ fragte sie plötzlich.

Ich riss die Augen auf.

Was?

Papa?

Was war los? Hatte ich was verpasst?
 

„Pappaaaa“ zog sie das Wort lang, lachte erneut ins Mikrophon.

„Ich bin Yuki und werde am zweiten März fünf Jahre alt!“ sagte sie stolz, lachte dann wieder.

Erneut entwich mir ein Schluchzen.

Das war doch nicht wahr… nein, das konnte, es durfte nicht sein!
 

Ich riss mir meine Kopfhörer von den Ohren, schmiss sie weg.

Ich wollte es nicht hören… Ich konnte es einfach nicht.

Ich hatte eine Tochter, nein, das durfte nicht wahr sein!

NEIN!
 

So laut ich konnte, schrie ich durch das ganze Gefängnis, die Wärter häuften sich an meiner Zelle, sahen, wie ich mir krampfhaft meine Ohren zuhielt, leicht vor und zurück wippte, wie mir die Tränen nur so über die Wangen liefen.

Das erste Mal… Das erste Mal seit fünf Jahren… spürte ich vollkommene Leere in mir. Sicher, einige Male hatte ich geglaubt, meine Grenzen erreicht zu haben, wenn es um die Kälte der Gefühle ging. Doch dieses Mal war es anders. Ich konnte einfach nichts mehr zurück halten. Ich konnte die Gefühle nicht unterdrücken. Innerlich war ich so aufgewühlt, so viele Gefühle schienen mich zu überrennen und doch fühlte ich mich gleichzeitig so leer, dass ich dachte, ich könnte jeden Moment in mich zusammenfallen.
 

Karyu öffnete die Zelle, kam hinein und schloss sie wieder.

Er stellte sich vor mein Bett und sah mich an.

„Hizumi…?“ fragte er leise.

Ich nahm meinen Diskman und warf nach ihm, verfehlte ihn jedoch um Meter, hörte nur noch das scheppernde Geräusch, das Zerbrechen des Diskmans und das Herausspringen der CD.

„Verpiss dich, lass mich in Ruhe, lass mich endlich in Ruhe!“ Ich sprang von der Pritsche und sah ihn mit verheultem Gesicht an.

„Wieso hast du mir diese CD gegeben? Wieso tust du mir so was an? Macht es dir immer noch Spaß, mich leiden zu sehen?“ Ich wischte mit dem Ärmel über mein Gesicht, sank schließlich auf die Knie.

Wie gerne hätte ich ihm einfach eine geknallt, ihn einfach nach Strich und Faden verprügelt, doch was würde es mir bringen?

Ich würde nur wieder in einer Arrestzelle landen.
 

Karyu hockte sich vor mich, machte den anderen Wachen deutlich, dass sie sich verziehen sollten.

Dann sah er mich wieder an.

„Sie haben einen Termin gemacht… und wollen dich zusammen besuchen kommen… Minako… und Yuki… heute Nachmittag…“ sagte er leise, doch ich reagierte gar nicht.

Doch plötzlich schaute ich auf, sah ihm in die Augen.

„Wieso…?“

„Weil…“ Er stoppte.

„Weil sie dich lieben… immerhin bist du immer noch der, der mich gerettet hat…“

„Du siehst ja, wohin mich das gebracht hat…“ wisperte ich, starrte auf den Boden.

„Ich weiß…“

„Was meinst du zu wissen?“ fuhr ich ihn an.

„Du weißt gar nichts! Du weißt nicht, wie es mir in den letzten Jahren ergangen ist, du weißt nicht, was ich durchmachen musste! Schau mich an!“ keifte ich, zog mir mein Hemd über den Kopf und drehte ihm den Rücken zu.

Karyu erstarrte, sah meinen genähten Rücken mit großen Augen an.

„Sag, was willst du wissen…? Wir kannten uns einmal… aber jetzt kennen wir uns nicht mehr…“ wisperte ich.

Er jedoch schwieg.

„Karyu… wo habt ihr Tsukasa hingebracht?“ Ich schluckte fest.

„Arrestzelle…“

„Wieso?“

„Die anderen Wachen meinten, weil er dich beschützt hat…“ sagte er sanft und doch schien seine Stimme von Traurigkeit überflutet zu sein.

So kannte ich ihn gar nicht.

Wir kannten uns schon seit der Grundschule, doch noch nie hatte er mit mir in so einem Ton gesprochen.

„Ich… will zu ihm…“ keuchte ich leise, hustete schließlich und kippte einfach zur Seite weg.

Es war einfach alles zu viel für mich.

Ich hatte gerade erfahren, dass ich eine Tochter hatte, dann, dass sie mich auch noch besuchen kommen wollte… und zu allem Überfluss war Tsukasa in einer Arrestzelle… wegen mir! Nur, weil ich mal wieder so ein Vollidiot war! Weil ich weich geworden war…
 

„Hizumi!“ meinte er hastig, hob mich auf den Arm und legte mich auf das Untere der beiden Betten… Tsukasas…

Ich atmete den Duft, der auf dem sonst so muffelig riechenden Kissen ein… es roch nach ihm.

„Tsukasa… es tut mir Leid…“ wisperte ich, fiel zum erneuten Male in einen ohnmachtartigen Schlaf.
 

Karyu hingegen ging wieder aus der Zelle, schloss sie hinter sich ab und machte sich auf dem Weg zu einem anderen Wärter, der mich ziemlich gut zu kennen schien.

Dieser schob gerade auf einem anderen Gang wache.

„Kinjou-san!“

Der Wärter drehte sich um.

„Ah, Sie sind’s!“ Er lächelte.

„Ja.“ Karyu verbeugte sich leicht.

„Ich wollte sie etwas fragen… über Hizumi…“

„Ach, unseren Kleinen?“ Schmunzelnd ging er mit Karyu den Gang entlang.

Der Größere nickte.

„Was denn?“

„Ich wollte fragen, was ihm alles passiert ist, dass er so ein Wrack geworden ist…“ meinte Karyu leise, sah zu dem Kleineren herab.

„Ach, Sie kennen ihn von früher?“

„Ja, wir waren mal in einer Schulklasse…“ Jetzt musste auch Karyu lächeln.

„Naja… es gibt vieles, was dazu beiträgt, dass er so ist, wie er ist…“ fing Kinjou nun an.

„Sie müssen wissen, er ist von allen schon am Längsten hier… Alle, die länger als er hier waren, wurden schon erschossen…“ redete er weiter.

Karyu hörte ihm ruhig zu, nickte ab und zu.

„Das, was ihn wohl am Meisten gebrochen hat, war, als der ranghöchste Wächter, Sato-san, ihn das Erste mal in die umgebaute Arrestzelle geschleppt hat…“

„Was meinen Sie damit?“ erkundigte sich der Braunhaarige.

„Diese Zelle wird nur von den Wächtern und Hizumi betreten…“ kam es ernst von dem Anderen.

„Denn in dieser Zelle… wurde zum ersten Mal sein Schicksal besiegelt… das Schicksal, das Lieblingsspielzeug des ranghöchsten Wächters zu sein, an dem er sich nach belieben auslassen kann, tun und lassen kann, was er will…“

Karyu blieb wortwörtlich der Mund offen stehen.

„B-Bitte? Ist das ihr Ernst? Er darf tun und lassen, was er will, wenn Hizumi mit ihm in dieser Zelle ist?“ Kinjou nickte.

„Alle paar Tage wird er aus seiner Zelle geholt, egal ob Tag oder Nacht, egal ob er verletzt ist oder gesund… dann wird er in diese Zelle geschleppt… Und erst wieder herausgelassen, nachdem Sato sich nach Herzenslust an ihm ausgetobt hat.“

Karyu schluckte, fing leicht an zu zittern.

„Doch seit dem er seine Verwarnung bekommen hat, nachdem er Hizumi vor allen anderen Sträflingen auf dem Hof ausgepeitscht hat, noch einen Zweiten, ich glaube sein Zellengenosse ist es, verletzt hat, ist er vorsichtiger geworden… Er lässt Hizumi jetzt nur noch ein bis zwei Mal in der Woche holen… und heute Abend ist es wieder soweit…“

„Aber er ist verletzt! Außerdem kann er ihn doch nicht an seinem Geburtstag schänden!“ protestierte Karyu.

„Psssssssst, nicht so laut!“ meinte Kinjou leise.

„Wenn er das hört, wird es ihn umso mehr freuen, Hizumi weh zu tun…“

Karyu schüttelte den Kopf. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
 

„Am Anfang hat Hizumi sich noch gewehrt, hat gebissen, gekratzt und geschrieen, was das Zeug hält… doch mittlerweile sagt er einfach gar nichts mehr… Es lässt ihn völlig kalt, was Sato mit ihm tut. Egal, wie sehr Sato ihn verletzt, es kommt nicht ein Laut über seine Lippen. Sogar als er ausgepeitscht wurde hat er nur kurz aufgekeucht weil er den ersten Schlag nicht so schnell erwartet hatte…“ redete er leise weiter.

Karyu sah, dass es selbst ihm nicht Recht war, was man mit mir tat.

Doch keiner wagte, etwas zu sagen…
 

„Dazu kam noch, dass er der Außenseiter war…“ setzte Kinjou nun erneut an.

„Nie hat Jemand mit ihm geredet, sie hatten Angst, dass auch ihnen so etwas passierte, wie Hizumi… deswegen zollten sie ihm großen Respekt, wie der damit umging… Nie hatte sich einer um ihn gekümmert… doch dann kam Tsukasa…“

„Wer ist er?“

„Tsukasa ist Hizumis Zellengenosse. Er kümmerte sich um ihn, wenn er verletzt war, wurde immer wieder von Hizumi angeschrieen und seine Hilfe wurde dauernd abgewiesen… und trotzdem, seit dem er für ihn einen Peitschenhieb eingesteckt hatte, ließ Hizumi ihn gewähren, er ließ ihn machen, was er wollte, fing an, ihm zu vertrauen. Tsukasa hat es als Einziger in diesem ganzen Gefängnis geschafft, Hizumi aufrichtig lachen zu lassen. Umso trauriger wird die Trennung der Beiden, die in genau eineinhalb Wochen stattfinden wird.“

„Was meinen Sie damit?“ fragte Karyu nach.

„In eineinhalb Wochen ist Tsukasas Prozess, der neu aufgerollt wurde… Durch ihn wird entschieden, ob er endgültig gehen darf, aufgrund einer falschen Beschuldigung… oder ob er noch am gleichen Tag hingerichtet wird!“

Karyu nickte, schaute geradeaus.

„Wissen Sie…“ fing nun er an.

„Hizumi hat eine Tochter…“ Kinjou schaute ihn verwirrt an.

„Eine Tochter?!“

„Ja, die wird Heute genau fünf Jahre alt…“ sagte Karyu leise, schaute auf den Boden, vergrub seine Hände in den Hosentaschen.

„Oh…“

„Sie und seine Ex-Freundin wollen ihn Heute besuchen kommen, weil sie denkt, dass die kleine Yuki jetzt alt genug wäre, ihren Vater zu sehen…“ Karyu lachte leise und etwas traurig auf.

„Er hat erst heute davon erfahren… von Beidem… und ist kurz darauf zusammengebrochen…“

„Das kann ich verstehen… es ist sicher ein Schock zu wissen, dass Jemand wie er eine Tochter hat…“

„Wieso?“

„Weil er weiß, dass er bald sterben wird…“

„Wie lange hat er denn noch?“

„Das weiß Keiner… er bleibt so lange am Leben, wie Sato es will… so lange, wie er seinen Körper noch braucht… aber ich denke weniger, dass das noch so lange sein wird…“

Karyu nickte.

Er wusste, dass mit so was rein gar nicht zu spaßen war.

„Danke für die Auskunft…“ Leicht verneigte er sich, setzte zum Gehen an.

„Ich war noch nicht fertig…“ fing Kinjou an.

„Danke… aber diese Auskunft reicht mir für’s Erste…“ Und schon war Karyu verschwunden.
 

Wenig später stand er wieder an meiner Zelle, sah mich an, wie ich friedlich schlief.

„Hätte ich gewusst, dass du so etwas durchleben musst… hätte ich alles anders gemacht…“ flüsterte er, ließ seinen Kopf gegen die Stäbe sinken.

„Danke, aber das hilft mir jetzt auch nicht mehr weiter…“ sagte ich mit heiserer Stimme, drehte mich zu ihm um.

Er sah mich bedrückt an, schloss erneut die Zelle auf und kam an mein Bett.

„Ich hatte Angst…“ fing er an.

„Mh?“ Ich sah zu ihm hoch.

„Damals… ich hatte Angst, selbst verurteilt zu werden.“

„Vergiss es, man kann es jetzt nicht mehr ändern, ich bin dir nicht böse… Ich verstehe es, an deiner Stelle hätte ich wahrscheinlich das Selbe getan…“

Karyu lächelte bitter, zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht.

„Da liegt der Unterschied bei uns Beiden… Du… wärst auf jeden Fall da gewesen, um die Schuld auf dich zu ziehen… Du bist für mich ins Gefängnis gegangen… Und ich? Ich bin ein elender Feigling gewesen…“ Er biss sich auf die Unterlippe.

„Karyu.“ sagte ich streng, nahm seine Hand.

„Ich gebe dir keine Schuld an Dem, was passiert ist… früher oder später wäre gekommen, was kommen musste…“ Ich lächelte ihn leicht an.

Er ließ sich vor mir auf die Knie fallen, sah mich mit Tränen in den Augen an.

„Es tut mir Leid…“ wisperte er, senkte den Kopf, hielt meine Hand fest mit Seinen umklammert.

„Danke…“ sagte ich leise, richtete mich etwas auf und lächelte ihn aufrichtig an.

Er hob seinen Kopf, schniefte leise.

„Wofür?“

„Du weißt genauso gut, wie ich, dass das hier wahrscheinlich der letzte Geburtstag ist, den ich haben werde…“ Ich kam ihm näher, legte meine Stirn an Seine, lächelte weiter.

„Deswegen danke ich dir, dass du dich entschuldigt hast…“

Jetzt brachen bei ihm auch die letzten Dämme, er zog mich zu sich und weinte sich bei mir aus.

„Shh…“ wisperte ich ihm ins Ohr, strich immer wieder über seinen Rücken.

„Du brauchst nicht zu weinen… du hast keinen Grund dafür…“

„Doch, ich habe dir indirekt alles angetan… Ich habe zugelassen, dass dir so etwas passiert… Ich habe dein Todesurteil besiegelt… Nur weil ich so ein feiges Arschloch war…“ schluchzte er.

„Hey… das ist doch gar nicht wahr…“ Ich musste kichern.

Wie sehr ich ihn doch eigentlich vermisst habe.

„Hey… jetzt hör endlich auf zu heulen, du bist doch kein Weichei!“ sprach ich mit fester Stimme, gab ihm eine leichte Kopfnuss.

„Mach endlich, dass du raus kommst und Essen gehst… sonst siehst du bald aus wie ich…“ Ich grinste.

Erst jetzt schien er zu merken, wie dünn ich eigentlich war.

Ein letztes Mal schniefte er noch, wischte sich die Tränen weg und setzte seinen Hut wieder auf.

„Ich verspreche dir eins…“ fing er an, rappelte sich auf.

„Ich habe dich hier rein gebracht… Ich bringe dich auch wieder raus!“ Er hob den Daumen.

Ich nickte nur lächelnd, glaubte aber nicht wirklich, was er sagte.

Er wandte sich um, ging zur Tür und öffnete sie.

„Achja… bitte geh nachher zu ihnen, wenn sie dich besuchen… ja?“ Er schmunzelte.

„Un.“ Nur ein Nicken meinerseits.

„Yuki-chan freut sich schon seit 2 Jahren darauf, endlich ihren Vater kennen zulernen… Auch wenn wir ihr gesagt haben und sie genau weiß, dass es vielleicht das letzte Mal sein kann… sie wollte dich unbedingt einmal Live und in Farbe erleben…“ Ein Kichern konnte er sich nicht verkneifen, doch auch Dieses war durch kurze Schluchzer geprägt.

„Na, ich glaube danach will sie mich auch nie wieder sehen, weil ich ihr zu krass drauf bin…“ Auch ich musste lachen.

„Ich glaube weniger… sie hat einen echten Narren an dir gefressen…“ Mit diesen Worten hob Karyu die Hand und machte sich auf den Weg zu den Wärterwaschräumen, um zu vertuschen, dass er geweint hatte.
 

Ich saß da, seufzte.

Ich nahm es ihm wirklich nicht übel, dass ich wegen ihm saß, das hatte ich nie getan.

Doch die Tatsache, dass ich gleich zum ersten Mal meine Tochter sehen sollte, machte mich schon etwas platt, denn nie hätte ich damit gerechnet, ein Kind zu haben.
 

~Fortsetzung folgt~

In your Arms again...

ehh~~ sorry, dass das chap erst jetz kommt XD"

aber ich hatte voll vergessen, es hochzuladen XD

sorry~~~~
 

danke danke danke für die kommis, ich hab mich echt gefreut ^-^

*alle umkiss* *und schmuuus~~~*

ich hab euch sooo lieb ^-^
 

Widmung: Tetsu, Mie-chan
 

ich wünsch euch viel spaß~ ^^
 

Kapitel 6: In your Arms again
 

Ich saß in meiner Zelle, zähle förmlich die Minuten.

Ich frage mich, wie es Tsukasa wohl gerade in dem kleinen, dunklen Raum ging.

Ob er wusste, dass man in Diesem verrückt werden konnte, wenn man keine Selbstbeherrschung besaß?

Irgendwie wollte ich zu ihm, mich entschuldigen, ihm sagen, dass er ruhig bleiben soll, sagen, dass es nicht mehr lange in diesem Loch verrotten musste.
 

Ich pfiff einmal laut, winkte einen Wärter zu mir.

Mein Glück, dass es Kinjou war, der war schon immer leicht zu bestechen.

„Konjou…“ fing ich an, sah ihn eindringlich an.

„Lässt du mich zu ihm?“ fragte ich leise, er wusste genau, was ich meinte.

„Hizumi, du weißt, dass das nicht geht!“

„Bitte… ich will ihm nur schnell etwas sagen…“ nuschelte ich.

„Vorschlag… schreib’s auf, gib’s mir, ich bring es ihm, okay?“ Er lächelte mich an.

Ich nickte dankbar, kramte sofort mein Songbook hervor und fing an zu schreiben.

Ich wusste genau, dass die Wärter bei den Arrestzellen es lesen würden, deswegen gab ich mir Mühe, es so verschlüsselt wie nur irgend möglich zu schreiben.

Als ich fertig war, gab ich ihm den Zettel, wusste, dass er ihm Diesen gleich bringen würde.
 

An den Arrestzellen angekommen, zeigte er den Zettel vor und sagte, dass der Gefangene Tsukasa dieses bräuchte, um einen klaren Kopf zu bewahren.

Die Wachen ließen ihn passieren, Kinjou öffnete die Tür und trat ein.

Er schaltete das Licht ein, sah, wie Tsukasa schmerzhaft die Augen zusammenkniff.

Die Tür ließ er hinter sich ins Schloss fallen, nahm sich einen zweiten Stuhl, der in einer Ecke des Zimmers stand und setzte sich zu ihm.

Er fing ein Gespräch mit ihm an, befreite dann seine Hände und gab ihm den Zettel.

Er wusste, dass der Braunhaarige ihm nichts tat, er hatte eine gute Menschenkenntnis.

„Von Hizumi!“ sagte er.

Tsukasa nahm Ihn dankbar entgegen, fing an, leise vorzulesen.

„Illusionen, die mich erdrücken

Finde ich den Weg nach Hause nicht

Sitze fest, weiß nicht wohin

Die Dunkelheit nimmt zu

Wieso lebe ich, wenn ich doch sterben muss

Die Finsternis umschließt mich

Ich kaure mich zusammen

Warte auf den Tod
 

Mein Blick geht ins Leere

Ich weiß nicht wohin

Sehe nicht die helfende Hand vor mir

Lebe weiter im Dunklen

Doch die plötzliche Wärme umschließt mich

Ich schließe meine Augen

Greife nach der Hand

Die ein Engel streckte nach mir aus
 

Mein Lächeln wird klar

Ich strahle nun

Flüstere ‚Hab keine Angst’

‚Ich bin bei dir… Entspanne dich, lass deine Sinne ruh’n’

Sehe ihn an, den Engel

Der mich hat geholt

Um mir zu zeigen, dass auch tote Menschen leben“
 

Wie gebannt sah Tsukasa auf den fetzen Papier in seiner Hand.

Er wusste, was ich damit meinte, wusste, dass ich mich bedanken wollte.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, er steckte den Zettel ein und ließ sich seine Hände wieder fest ketten.

„Sagen sie ihm bitte…“ fing er noch an, als Kinjou in der Tür stand.

„Dass ich ihm danke, dass er sich keine Sorgen machen muss, denn bald bin ich wieder draußen…“ Beide schmunzelten sich an, ehe Kinjou wieder ging.
 

Bei mir angekommen erzählte er mir das, was Tsukasa gesagt hatte.

Es ließ mich lächeln.

Kurz darauf kam Karyu wieder, ließ mich aus der Zelle und legte mir flüchtig die Handschellen an, das noch nicht einmal fest.

Er führte mich den Gang entlang, dann rechts und die Nächste links.

So kamen wir zu den Besuchsräumen.

Ich ging an den Besuchern vorbei, einige schauten mich an, andere wiederum schenkten mir gar keine Beachtung. Das waren dann wahrscheinlich die Sträflinge, die mich sowieso jeden Tag sahen.
 

Noch ein letztes Mal sah zu Karyu, der mich anlächelte und mir schließlich die Handschellen abnahm.

Ich streckte mich, knackte kurz mit dem Genick und sah gerade aus, zu einem freien Tisch, an den ich mich schließlich setzte.

Ich sah auf die Uhr, es war genau drei Minuten vor Zwei. In drei Minuten sollten sie also kommen.

So wie ich sie kannte, kamen sie sicher etwas zu spät.
 

Ich ließ mir von Karyu einen Geldschein wechseln, den ich mir eingesteckt hatte, ging zu dem Automaten und holte mir eine Dose Cola heraus.

Heute war wirklich ein besonderer Geburtstag.
 

Leise setzte ich mich wieder, öffnete die Dose, besah sie mir dann.

Hatten sie das Logo geändert?

Oder war ich wirklich einfach nur… wirklich schon ZU lange im Knast?

Ich tendierte zum Zweiten, welches auch der Grund meines plötzlichen Auflachens war.
 

Ich setzte den Behälter an meinen Mund, schluckte das süße Zeug mit leisem Schnurren hinunter.

„Immer noch der Alte, was? Cola trinken wann es nur geht…“ Ich verschluckte mich, setzte die Dose ab und klopfte mir auf die Brust, röchelte leicht.

Als ich mich wieder eingekommen hatte, wischte ich mir die Cola vom Mund, die beim Verschlucken daneben gegangen war, hob meinen Blick langsam.

Vor mir stand meine Ex-Freundin Minako, lächelte mich an.

Ich hatte das Gefühl, mein Blick glich gerade einem kleinen Hund, der verzeihend zu seinem Herrchen aufschaute, doch gleichzeitig fühlte ich, dass ich sie irgendwie anstarrte, wie ein kleiner Junge, der das erste Mal seiner Traumfrau gegenüberstand.
 

Sofort erhob ich mich, brachte ebenfalls ein leichtes Lächeln über die Lippen.

„Alles Gute zum Geburtstag Hizumi…“ flüsterte sie, nahm mich in den Arm, fing sofort an zu schluchzen.

Ich schloss meine Augen, legte ebenfalls meine Arme um sie und atmete ihren Geruch tief ein.

Dann strich ich ihr durch die langen, schwarzen Haare, sah sie an.

„Nicht weinen… es passt nicht zu dir…“ sagte ich leise, schmunzelte sie an.

Gerade wollte sie etwas sagen, als ich schon eine helle Kinderstimme vernahm.

„Onkel Karyu!“ rief die Kleine, die hinter ihrer Mutter gestanden hatte, lief zu ihm und ließ sich auf den Arm nehmen.

Karyu lachte, hob sie so hoch er konnte.

„Hallo Yuki-chan!“

Ich sah die Beiden an, senkte meinen Blick kurz und setzte mich dann wieder.

„Yuki… komm her…“ sagte ihre Mutter streng und sofort setzte Karyu sie wieder ab, damit sie wieder zu uns laufen konnte.

Sie sah mich mit großen Augen an, wie ich dort auf dem Stuhl saß, den Ellenbogen auf dem Oberschenkel abgestützt hatte, die Wange in meiner Handfläche gebettet.

„Hey..:“ sagte ich vorsichtig, lächelte sie an und hob langsam eine Hand, um ihr ein Winken anzudeuten.

Sie kam einen Schritt näher, legte den Kopf schief und beäugte mich eindringlich.

Dann fing sie an zu grinsen, sprang mir in die Arme, und das auch noch mit so einem Schwung, dass ich glatt nach Hinten über den Stuhl kippte und hart auf meiner Wunde landete.

Ich kniff ein Auge einen Moment zusammen, lächelte sie dann aber wieder an.

Die Schmerzen verdrängte ich so gut es ging, die Beiden sollten nicht mitbekommen, wie ich gepeinigt wurde.
 

„Papa!“ sagte sie laut und freudig, lachte und umarmte mich wieder.

Ich hob sie so hoch ich konnte, lächelte sie breit an.

Dann erhob ich mich, setzte mich wieder auf den Stuhl und ließ sie auf meinem Schoß Platz nehmen.

„Na meine Kleine?“ Ich strich ihr durch die Haare, sie sah wirklich aus wie ihre Mutter.

„Papa, wie geht es dir? Gut, oder?“ Sie sah mich fragend an.

„Natürlich geht es mir gut…“ Ich stupste ihr leicht gegen die Nase.

„Und bald komme ich hier raus und dann gehen wir in den Freizeitpark, ja?“

Sie nickte kräftig, strahlte mich an.

Ich legte meine Hand auf ihren Kopf, sah dann wieder zu Minako.

„Achja, ich habe dir noch etwas mitgebracht Hizumi“, meinte sie schnell, zog etwas aus ihrer Handtasche.

Es war eine längliche Schachtel.

„Yuki hat es für dich ausgesucht…“ fuhr sie fort.

„Ich hoffe es gefällt dir, Papa!“

Ich nahm die Schachtel dankend entgegen, öffnete sie.

In ihr war eine Kette, komplett aus Silber, mit einem kleinen Medallion am Ende.

Vorsichtig nahm ich die Kette in die Hand, legte die Schachtel auf den Tisch.

Der Anhänger war hübsch verziert, ließ ein Lächeln mein Gesicht streifen.

Ich öffnete ihn, besah mir das Bild, welches auf der einen Seite eingeklebt war.

Meine Kleine war darauf zu sehen, zusammen mit ihrer Mutter.

„Danke… euch Beiden! Sie ist wunderschön…“ Ich schmunzelte Beide an, drückte Yuki ein Küsschen auf die Wange.

Sie lachte mich an.

„Kannst du sie mir um machen?“ fragte ich sie lieb, öffnete den Verschluss.

„Ja, ich versuch’s!“ Sie nickte entschlossen.

Also beugte ich mich nach vorn, gab ihr die beiden Enden der Kette und sie schaffte es sogar schon beim ersten Mal, den Verschluss zu schließen.

„Na? Steht sie mir?“ fragte ich glücklich, Yuki nickte heftig.

Ich konnte mein Glück immer noch nicht fassen… Auf meinem Schoß saß eine kleine Person, die behauptete, meine Tochter zu sein.

Erneut drückte ich ihr ein Küsschen auf die Stirn.

„Für dich habe ich auch etwas, Kleines…“ sagte ich, zog einen Zettel aus meiner Tasche hervor.

„Mir steht hier leider nicht die Möglichkeit zu, einzukaufen, deswegen habe ich etwas gemacht, was nur für dich ist, was niemals Jemand anderes sehen darf, ja? Es ist unser kleines Geheimnis sozusagen!“ flüsterte ich ihr ins Ohr.

Sie nickte heftig, nahm mir den Zettel aus der Hand und versuchte das darauf stehende zu lesen.

„Ich kann noch nicht so gut lesen…“ sagte sie traurig.

„Hm…“ machte ich gespielt nachdenklich.

„Dann les’ ich es dir vor… aber Mama muss weghören…“ Wir beide sahen Minako an, die kichernd aufstand.

„Ich unterhalte mich etwas mit Karyu…“ sagte sie dann, ging zu dem Braunhaarigen.
 

„Also Papa… was steht da?“ Yuki zog ungeduldig an meinem Ärmel.

Ich sah zu ihr hinunter, zog meine Beine zusammen und setzte sie nun richtig auf meinen Schoß.

Mein Kinn legte ich auf ihre Schulter, faltete den Zettel erneut auseinander.

Dann holte ich tief Luft, fing an langsam und leise die einzelnen Zeilen vorzulesen.

„Hast du dem Regen schon einmal fallen sehen

ihm richtig zugeschaut

wie die Tropfen die Erde berühren

diesem schönen Geräusch gelauscht

es ist wundervoll, nicht?

wie ein Orchester prasselt der Regen zu Boden

gibt die verschiedensten Töne frei

hör mal genau hin

die Tropfen, die vom Himmel fallen sind alles Tränen

Meine Tränen

fang sie auf und halt sie an dein Herz

dann weißt du, dass ich immer bei dir bin

wenn diese wunderschönen Tränen aus den Wolken fallen
 

Wenn du fest daran glaubst

werde ich im Regen zu dir kommen

denn wir sahen uns das erste Mal bei Regen

werde dir ein Lächeln schenken

welches einzig und allein nur dir gehört

dann wirst du sehen, wie sich die Wolken auflösen

die Sonne wieder scheint

wenn es soweit ist, weißt du, dass ich immer bei dir sein werde

werde dich beschützen, über dich wachen

denn ich liebe dich mein kleiner Schatz“
 

Den letzten Satz wisperte ich ihr nur noch ins Ohr.

Sie sah mich mit großen Augen an, lächelte breit.

„Danke Papa!“ sagte sie ehrlich, umarmte mich fest.

Auch ich lächelte, strich ihr durch die Haare und umarmte sie schließlich.

Ich freute mich, dass es ihr gefiel.

„Heb es auf… wenn wir uns das nächste Mal sehen, bekommst du noch eins dazu, ja?“

„Un!“ Sie nickte kräftig, faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in ihre Hosentasche, rutschte somit von meinem Schoß.

Nochmals strich ich ihr durch die Haare, bevor ich meine Cola austrank und die Dose gekonnt in den Mülleimer beförderte.

Yuki sah mich mit großen Augen an.

„Bringst du mir das bei?!“ fragte sie erstaunt.

Ich musste lachen.

„Ja, mache ich… komm, wir gehen zu Mama und Onkel Karyu…“ Ich nahm ihre Hand, und gemeinsam gingen wir zu den Beiden.

Karyu nahm mich gleich beiseite, sagte mir, dass Sato jeden Moment auftauchen würde.

Ich nickte nur, sah Minako trotzdem lächelnd an.

Ich wollte ihr keine Angst machen, immerhin musste sie nicht wissen, was mit mir passierte.

Meine kleine Tochter nahm ich auf den Arm, damit sie sich nicht so allein fühlte da unten und sofort schlang sie ihre Arme um meinen Hals.

In diesem Augenblick kam Sato auf Grund seines üblichen Kontrollganges, schaute zu den verschiedenen Tischen, blieb dann bei mir und meiner kleinen Familie stehen.

„Ach, sieh an… Hizumi mit Anhängsel?“ sagte er spöttisch, drückte mir den Schlagstock unbemerkt gegen meine Wunde.

Ich kniff die Augen leicht zusammen, atmete schnell tief durch, entspannte mich wieder.

„Was dagegen?“ meinte ich etwas grummelig. Der Typ konnte einem auch wirklich alles verderben.

„Nein…“ Er sah zu meiner Tochter, nahm ihr Gesicht vorsichtig zwischen die Finger.

Sie klammerte sich fester an mich, ich konnte spüren, dass sie Angst hatte.

„Du bist ein hübsches, kleines Mädchen…“ raunte er, bevor ich seinen Griff löste.

„Das reicht…“ sagte ich ruhig, setzte Yuki ab.

Ich beugte mich zu Minako.

„Ich glaube es ist besser, wenn ihr geht, der Kerl hat es etwas auf mich abgesehen… Yuki muss das nicht mitbekommen…“ flüsterte ich ihr ins Ohr.

Sie nickte nun, ergriff das Wort.

„Yuki… wir müssen langsam wieder los… Onkel Zero wartet zu Hause mit dem Essen auf uns…“ sagte sie lächelnd, zog Yuki ihre Regenjacke an.

„Ich will aber noch bei Papa bleiben…“ jammerte sie, klammerte sich an mein Bein.

Ich schmunzelte, hockte mich vor sie.

„Mach dir keine Sorgen… ihr kommt mich einfach bald mal wieder besuchen, okay?“ Nun lächelte auch Yuki wieder, nickte überschwänglich, umarmte mich dann noch einmal.

Ich erwiderte die Umarmung, küsste sie auf die Stirn.

„Bis bald meine Kleine!“

Minako nahm sie an die Hand, drehte sich um und setzte zum Gehen an, als Sato schon den Schlagstock aus seinem Gürtel zog und mir damit kräftig in die Magenkuhle schlug.

Ich riss die Augen auf, keuchte leise und sank zu Boden, hielt mir den Bauch.

„PAPA!“ brüllte Yuki, wollte zu mir rennen, doch Minako hielt sie zurück.

„Nein, nicht Yuki!“

“Aber Mama! Der böse Mann hat Papa wehgetan…!“ Nun fing sie an, laut zu schluchzen und zu jammern.

Ich sah zu ihr auf.

„Shhh…“ wisperte ich, rappelte mich auf.

„Es geht mir gut, mir ist nichts passiert…“ Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, bevor die Faust meines Schänders fest auf meiner Wange landete.

Ich taumelte etwas zurück, sah Sato wütend an.

„Was soll das? Ich hab dir nichts getan!“ knurrte ich gefährlich.

„Du hast also eine Tochter?“ Er fing an, diabolisch zu grinsen.

Yukis Schluchzen drang an mein Ohr, erneut richtete ich meinen Blick auf sie, bevor noch einmal Satos Faust mit meinem Gesicht kollidierte.

„Geht!“ wies ich die Beiden an, Minako nickte nur und nahm Yuki auf den Arm, die immer noch die Hände nach mir ausstreckte.

Ich lächelte sie, so breit ich konnte, an, winkte ihr noch nach, was sie zum Lächeln brachte.

Zum Glück war sie noch in dem Alter, in dem sie glaubte, dass ein Lächeln sagte, dass es einem gut ging.

Wäre sie das nicht gewesen, hätte ich ein Problem gehabt.
 

„Führ ihn ab!“ wies er Karyu an, der dem Befehl folgte und mir gleich wieder Handschellen umlegte.

„Es tut mir Leid…“ flüsterte er, leitete mich wieder in meine Zelle.

„Mach dir nichts draus, du kannst nichts dafür…“ Ich wischte über meine Wange, seufzte leise.

„Ich rufe Minako gleich an und sage ihr, dass es dir gut geht…“ sagte der Größere, während er versuchte, den richtigen Schlüssel für die Handschellen zu finden.

„Minako?... Habe ich was verpasst?“ Mein Kopf schnellte herum, ich glaubte nicht, was ich sah.

„Tsukasa!“ Ich raschelte mit den Handschellen, machte Karyu somit deutlich, dass er sich doch bitte beeilen möge.

„Was machst du schon hier? Ich habe gedacht, dass ich mindestens drei Tage meine Ruhe hätte!“ Grinsend streckte ich ihm die Zunge raus, was ihn zum Lachen brachte.

Er erhob sich, schlenderte zu uns.

Karyu hatte die Handschellen mittlerweile gelöst, schloss die Zelle, nachdem er draußen war.

„Ich rufe dann Minako an…“

„Halt!“ sagte ich noch.

Er drehte sich um.

„Den Diskman… zahlst du mir!“

„Ausnahmsweise!“ lachte er und ging schließlich.
 

Tsukasa sah mich an.

„Darf ich den Grund für deine überschwängliche gute Laune wissen?“ schmunzelnd verschränkte er die Arme vor der Brust.

„Hai, Ich-“ Ich zeigte auf mich.

„Bin Vater!“ sagte ich stolz und mit dem breitesten Grinsen, welches ich besaß.
 

~Fortsetzung folgt~

If I could feel again

soo~~

sorry, dass es so lang gedauert hat...

aber me war bis heute morgen im Krankenhaus wegen Blinddarm v.v

aber jetz gehts mir schon besser und ich dacht, ich stell das nächste chap on ^^
 

eine Bitte an reita91 ûu

bitte schreib nich immer alles als kommi, du kannst mir ens schicken oder in mein GB schreiben, aber bitte nich immer alles als kommi! thx~
 

Widmung: Mie-chan und Tetsu *beide kisu*
 

viel spaß ^^
 

Kapitel 7: If I could feel again
 

Ich stand vor Tsukasa, sah ihn an.

Er hingegen blinzelte nur, wusste gar nicht, was er sagen sollte.

„V-Vater?“ wiederholte er.

Ein kräftiges und freudiges Nicken erntete er dafür von mir.

„Wer weiß… vielleicht komme ich ja doch irgendwie noch hier raus… und dann ziehe ich wieder bei Minako und Yuki ein! Vielleicht klappt es ja noch ein zweites Mal!“ erfreut klatschte ich in die Hände.

„Oh… das… das freut mich für dich…“ Er lächelte leicht, senkte dann seinen Blick.

„Mh?“ Ich legte meinen Kopf schief, trat einen Schritt an ihn heran.

„Was hast du?“ fragte ich leise, schaute besorgt.

„Was? Ach, nichts… das kam nur etwas… naja… es hat mich etwas überrumpelt!“ Er grinste schief, drehte sich dann um und setzte sich auf sein Bett, schnappte sein Buch und las weiter.

Mein Blick folgte ihm, ich wusste nicht Recht, was ich falsch gemacht hatte, dass er jetzt so traurig war.

Hatte er vielleicht auch ein Kind und wusste, dass er nicht wieder hier raus kam?

Oder hatte er eine Freundin?

Hatte ich ihn vielleicht an irgendetwas Schreckliches erinnert?
 

Leise seufzte ich, ging zu ihm und setzte mich neben ihn an die Wand.

„Habe ich was Falsches gesagt?“ erkundigte ich mich kleinlaut, sah auf meine Füße.

„Nein…“ bekam ich die kurze Antwort.

Ich nickte, stand dann wieder auf.

Ich schwang mich auf meine Pritsche, lag auf dem Bauch und fing an, in mein Songbook zu schreiben.

Dann drehte ich meinen Kopf zur Seite, schaute auf die teils Blutverschmierte Wand… Mein Blut.

Vorsichtig strich ich über eine dieser Stellen, konnte mich noch genau erinnern, was damals passiert war.
 

Es war mein zweiter Winter in diesem Gefängnis gewesen.

Jeder Sträfling bekam während des Winters eine etwas dickere Decke, damit sie ihnen nicht unter der Hand wegstarben, nur ich, ich bekam keine.

Meine Decke hatte ich den Wärtern gegeben, in der Hoffnung, eine dickere zu bekommen, doch dieser Wunsch blieb mir unerfüllt.

Lediglich ein dünnes Laken wurde mir in die Zelle geschmissen, unter welchem ich also die ganze Jahreszeit verbringen sollte.

Dieser Winter war der schlimmste meines ganzen Lebens gewesen, ich hatte ihn gerade so überlebt.

Und das verdankte ich Kinjou.

Damals hatte ich hohes Fieber, wurde trotzdem immer wieder geschändet, vergewaltigt und entstellt, die offenen Wunden linderten die Krankheit nicht unbedingt.

Jede Nacht hatte Kinjou sich in meine Zelle geschlichen und meine Wunden versorgt, mir etwas gegen das Fieber gegeben und war dann ohne ein Wort wieder gegangen.

Unendliche Dankbarkeit empfand ich damals für ihn, bis auch er mich das erste Mal schlug.

Es war zwar das Erste und einzige Mal, trotzdem verflog meine Dankbarkeit danach.

Den ganzen Winter lang ließ ich mich nicht mehr von ihm versorgen, drückte jedes Mal meinen Rücken gegen die Wand, riss so einige Wunden wieder auf, die schließlich das Blut an der Wand hinterließen.

Jeden Tag schleppte ich mich auf den Hof, kauerte mich an der Mauer zusammen und fragte mich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis ich endlich Erlösung fand.

Leider setzte dies nie ein.

Ein paar Tage später brach ich auf dem Weg zur Arrestzelle zusammen, fiel in eine tiefe Ohnmacht, was nun auch Sato aufmerksam machte und er ließ mich auf die Krankenstation bringen.

Schon damals hatte ich mir gewünscht, sie hätten mich einfach liegen, einfach verrotten lassen, doch sie brauchten ihr Spielzeug ja noch.

Das hatte Sato mir früher andauernd dreist ins Gesicht gesagt, dreckig dabei gelacht, und mir kurz darauf hart ins Gesicht geschlagen.

Schon vor diesen drei Jahren hatte ich gehofft doch bitte endlich erschossen zu werden, doch nie geschah etwas.

Doch heute… Heute hatte sich mein Leben verändert!

Ich wollte nicht mehr sterben.

Ich wollte leben!

Das Leben nachholen, was ich nicht hatte.

Zusammen mit Minako und Yuki.

Endlich aus diesem Drecksloch rauskommen.

Konnte ich das?

Konnte ich wieder hier herauskommen, ohne die Erlösung durch den Kopfschuss?

Ich hoffte es so sehr…
 

Die Tür wurde knarrend aufgestoßen, zwei Wachen kamen herein und befahlen mir, aus dem Bett zu kommen.

Es war also schon wieder so weit…

Ohne Widerstand ließ ich mir die Ketten anlegen, seufzte leise.

Ich wusste genau, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich Sato über war.

Ich gab mir selbst noch höchstens zwei Monate, mehr war es mit Sicherheit nicht, dafür hatte ich in letzter Zeit zu viel Aufsehen erregt.
 

Langsam führten sie mich wieder den langen Gang entlang, setzten mich in der Arrestzelle ab und entfernten mir die Handschellen.

Ich saß auf dem kleinen Bett, hatte die Unterarme auf die Oberschenkel gelegt und meine Augen geschlossen. Um mich war nichts als Dunkelheit, bis schließlich wieder die Tür aufging und Sato hereinkam.

„Na du kleines Miststück?“ Sein überlegenes Grinsen durchdrang mich, fesselte mich förmlich an meinen Platz und ließ mich nicht wieder los.

Er kam schnell zu mir, riss mir sofort das Hemd vom Körper und besah sich meinen Rücken.

Dann schnurrte er, denn es würde ihm eine wahre Freude bereiten, meinen noch nicht verheilten Rücken weiter zu schänden.

Die Tür fiel mit lautem Knarren ins Schloss, tauchte den Raum wieder in totale Dunkelheit.

Sato schaltete schließlich das Licht an, kam wieder zu mir und öffnete sich die Hose.

„Dreh dich um!“ wies er mich an, ich tat was er sagte, in der Hoffnung, dass er mir dann nicht so viele Verletzungen zufügte, wie sonst.

Kaum hatte ich mich umgedreht, zog er mir grob die Hose samt Shorts runter und hockte sich hinter mich.

Er leckte sich genießerisch über die Lippen, zog sein Messer aus dem Schaft und ließ sie Spitze das erste Mal über meinen Rücken gleiten.

Ich hockte einfach nur da, sagte nichts.

Ein wenig Blut quoll aus der feinen Wunde, rann meine Seite hinab bis zu meinem Bauch.

Mein Blick war starr auf das Laken gerichtet, welches vom Blut der letzten Male schon ganz ruiniert war.

Ich spürte, wie er sich in meine Hüfte krallte, sich fest in mich drückte, schließlich genussvoll aufschnurrte, doch von mir war nichts zu hören.

Er war es schon gewöhnt, dass ich keinen Ton von mir gab, es war ihm sogar sehr Recht, denn es war besser als Geschrei oder Sonstiges.
 

Behutsam zog ich meine Hose wieder an, legte mir mein Hemd um die Schultern.

Es war wieder an der Zeit, es flicken zu lassen, also gab ich es bei einem Wachmann ab, der es mit angeekeltem Ausdruck entgegennahm, es schließlich zu Dem gab, der es kitten sollte.

Ich wurde wieder in Ketten gelegt, zurück zu meiner Zelle geführt, in die ich unsanft gestoßen wurde.

Leise seufzte ich, kratzte mich im Nacken.

Tsukasa sah auf, begutachtete die vielen feinen Schnitte auf meinem Rücken, sah wie meine Hose das Blut aufsog, welches in vielen kleinen Gerinnseln den Rücken hinunter lief.

Mein Weg führte mich zu meinem Bettersatz, ich setzte mich darauf, ließ die Füße mit leisem Summen baumeln und wartete darauf, dass mein Hemd endlich fertig war.

Doch es kam kein Wärter, um es mir wieder zu geben.
 

Mit der Zeit fing ich an zu frieren, kauerte mich in meiner Decke zusammen, die ich wartend um mich gelegt hatte.

Plötzlich kam etwas von unten hochgeflogen, ich zuckte zusammen und schloss fest die Augen, bis ich merkte, dass es Tsukasas warmes Hemd war, was vor mir lag.

„Was soll das?“ fragte ich leise, nahm es in die Hand.

„Ich höre doch, dass du frierst…“ meinte er knapp, deckte sich zu.

„Meinst du, dass das Hemd was dran ändern wird?“

“Wahrscheinlich nicht, aber wenn sie mit deinem nicht in die Gänge kommen, muss man eben Prioritäten setzen…“

„Und du frierst nicht?!“ erkundigte ich mich mit leicht naivem Unterton.

„Kümmer’ dich nicht darum…“

„Hm… danke…“ Ich zog das Hemd an und tatsächlich wurde mir etwas wärmer.

Ich sog den Duft tief ein, es roch nach Tsukasa.
 

Es verging nicht lange, bis ich merkte, dass auch er zu frieren schien.

„Tsukasa?“ fing ich leise an, schaute gerade aus.

„Mh?“

„Ist dir kalt?“ wisperte ich, ließ meine Wange auf die Decke sinken, die mich umgab.

„Mach dir keinen Kopf, es geht mir gut..“ sagte er abweisend, drehte sich um.

Ich nickte nur, dachte gar nicht daran, dass er es nicht sehen konnte.
 

Ein paar Minuten später jedoch stand ich auf, sah zu meinem Zellengenossen, der zusammengekauert in seinem Bett lag.

Eine ganze Weile betrachtete ich ihn einfach nur, bevor ich mir die Decke von den Schultern zog und sie als zweite über ihn legte.

Sofort sah er auf, drehte sich um und schaute mir in die Augen.

„Behalt sie, du wirst sonst krank…“ Und schon hielt er mir die Decke wieder hin.

„Nein…“ Ich schüttelte mit dem Kopf.

Er nickte nur, legte die Decke dann wieder über sich.

In einem Moment, in dem ich nicht aufpasste, zog er mich allerdings zu sich, deckte mich ebenfalls zu.

„Was wird das?“ fragte ich grantig, sah ihm in die Augen, musste schlucken.

Diese strahlenden Augen…

Was wollte er? Wollte er mich etwa auch schänden? Wollte er, wie Sato, auch nur meinen Körper, einfach mal wieder irgendwen ficken, der da war?
 

Ich fing leicht an zu zittern, rutschte etwas von ihm weg, sah ihn ängstlich an, doch er lächelte nur, hob seinen einen Arm und legte ihn sich als Kopfkissen unters Ohr, schaute mich weiterhin an.

„Keine Angst, ich tue dir schon nichts… du sollst nur nicht frieren… aber wenn du es lieber hast, dann nimm deine Decke und geh wieder in dein eigenes Bett…“ Diese Worte kamen ausdruckslos über seine Lippen, er schloss die Augen und zog die Decke bis zur Nase.

Ich sah ihn weiter an, senkte dann meinen Blick.

Ich wollte nicht frieren, ich wollte auch nicht in mein Bett, doch was wollte ich?

Bei ihm bleiben?

Mich an ihn schmiegen, seine Wärme genießen?
 

Ich hob meine Hand, strich ihm vorsichtig über die Wange.

Er hingegen hob seine Lider wieder ein Stück und sah mich an.

„Danke…“ wisperte ich, kam ihm näher und bettete meine Stirn an seiner Brust.

Er lächelte nur stumm, strich mir kurz durch die Haare und ließ seinen Arm auf meiner Schulter liegen.

„Ich weiß, es ist nicht viel..“ fing ich jetzt wieder an.

„Mh? Was?“ Er schaute zu mir herunter.

„Ich weiß, es ist eigentlich nicht genug… um dir zu danken, dass du mich gerettet hast… aber…“ Auch ich sah ihn jetzt an.

„Aber… ich will dir zum Dank etwas geben…“

Tsukasa hingegen schüttelte nur den Kopf, kraulte sanft meinen Nacken.

„Doch!“ sagte ich bestimmt, was ihn dazu brachte, die Augenbrauen zu heben.

„Eigentlich… ist es schon abgenutzt… vielleicht schon nicht mehr brauchbar… labil und schmutzig… aber… ich…“ Erneut stoppte ich, versank für einen Moment wieder in diesen wunderschönen Augen.

„Aber ich will dir… mich… mich schenken!“
 

~Fortsetzung folgt~

Tears

Guten Morgen leute >D

(naja... oder guten Abend XD)

ich dachte mir, da ich jetz ne woche bei meiner mum war und mich erholt hab...

bekommt ihr jetz das nächste chap XD
 

danke danke danke für die vielen kommis ^-^

ich freue mich wirklich sehr, dass euch die FF gefällt ^^

das muntert mich auf >D und veranlasst mich, sie weiter zu schreiben ^^

ich hoffe, ihr bleibt mir auch in Zukunft treu, es würde mich freuen ^-^
 

so... und jetz das neue chahap~
 

viel spaß beim lesen ^^
 

bya~ Haku
 

Widmung: Allen Lesern und ganz besonders Tetsu, gute Besserung mein Schatz *bauch kisu*
 

Kapitel 8: Tears
 

Entsetzt sah mich mein Gegenüber an.

„B-Bitte?“ hakte er noch mal nach, doch ich nickte nur.

„Nein..“ Leise fing er an zu lachen.

„Das nehme ich nicht an…“ sagte er.

Ich senkte meinen Blick, nickte erneut.

„Okay…“ Meine Stimme klang labil.

Wieso war mir klar, dass er es nicht wollte?

Dass er MICH nicht wollte?

Ich war wie ein stumpfes Messer, abgenutzt, voller Kratzer und nicht so schön glänzend wie die Anderen um mich herum.
 

Wieder rutschte ich von ihm weg, drehte mich schließlich um und schloss die Augen.

Was dachte ich denn?

Dass er es wirklich annahm?

Wieso sollte er? Wir kannten uns gar nicht… außerdem war er sicher nicht schwul… und ich auch nicht!
 

„Hey, Hizumi… So war das nicht geme-“ Doch ich schnitt ihm das Wort ab, seufzte.

„Es ist schon okay… ich weiß selbst nicht, was ich mir dabei gedacht habe, ich war nicht ganz ich selbst… vergiss es einfach… wir sollten schlafen…“ Mit diesen Worten erhob ich mich und krabbelte wieder in mein eigenes Bett, meine Decke ließ ich bei ihm.

„Aber Hizumi!“

„Nichts aber… ich habe doch gesagt, dass ich nicht bei der Sache war, also vergiss es und schlaf…“

Ein paar Sekunden später spürte ich sein Gewicht auf meinem Bett, doch sofort rutschte ich bis an die Wand, wollte ihm nicht zu nahe kommen.

Wieso kam er mir nach?

Hatte er jetzt Schuldgefühle?

Pff… das konnte er sich auch schenken.

Ich brauchte sein Mitleid nicht!
 

„Hör mir doch zu…“ sagte er leise, doch genau das tat ich nicht.

„Lass mich in Ruhe und schlaf endlich!“ keifte ich ihn an, gab ihm einen Schubs, wollte ihn eigentlich nur etwas wegdrücken.

Was ich nicht wusste war, dass er so nah am Rand saß, dass er das Gleichgewicht verlor und hart auf den Boden fiel, keuchend liegen blieb.

Ich war selbst erschrocken, immerhin hatte ich das nicht gewollt!
 

„Tsukasa!“ Ich sprang von der Pritsche und hockte mich neben ihn.

„Hey… ich… das hab ich ni-“ Ich stoppte, als er mir einen Finger auf die Lippen legte.

„Hörst du mir jetzt zu?“ fragte er leise, blieb einfach liegen.

Nach einigem Zögern nickte ich schließlich.

Ihm huschte ein Lächeln über die Lippen, er strich mir über die Wange.

Wieso tat er so was?

War er etwa doch…?

Aber, wieso hatte er es dann abgelehnt, meinen Körper zu haben?
 

„Ich meinte damit… dass ich nur nicht mit dir schlafen will, wie du es sicher denkst…“ fing er leise an.

„Auch wenn ich es nur zu gern würde… nein.“ Jetzt grinste er so breit er konnte.

Erneut ging mein Blick zu Boden, schon stand ich wieder auf.

„Keine Sorge… ich versteh schon… wer weiß, was ich alles für einen Scheiß habe… wenn ich du wäre würde ich das auch nicht wollen…“ Bitter lächelte ich.

„Mann muss mich nur ansehen und Einem wird schlecht…“

„Jetzt hör aber auf…“ Tsukasa erhob sich, sah mich an.

„Du bemitleidest dich wohl gern, was?“

„Wieso? Alles was ich sage ist doch die pure Wahrheit…“

„Hizumi…“ Er hob meinen Kopf am Kinn an und sah mir in die Augen.

„Ich schlafe mit Keinem, nur weil ich es vielleicht gerne würde… Ich weiß, dass du es hasst… also lasse ich es…“ Bekräftigend nickte er.

Ich hingegen blinzelte ihn nur verwirrt an.

Ich verstand nicht ganz…

Er wollte also nicht mit mir schlafen, weil ich selbst nicht wollte?

Meinte er, ich sage es einfach nur so, wenn ich es nicht will?

Obwohl er eigentlich Recht hatte… Ich hatte es über, mich von irgendwem durchnehmen zu lassen, ich wollte eigentlich einfach nur meine Ruhe.
 

„Und jetzt leg dich hin und schlaf etwas… Morgen werden dir die Fäden gezogen…“ sagte er leise, deutete auf das Bett.

Wie ein kleines Kind schaute ich ihn weiter an, konnte mich einfach nicht von seinen Augen losreißen.

Wieso faszinierten sie mich so?

Diese Lichter, die selbst bei tiefster Dunkelheit zu strahlen schienen.
 

Langsam stellte ich mich auf die Zehenspitzen, beugte mich zu ihm vor.

Eine Hand ließ ich in seinen Nacken wandern, die Andere ruhte auf seiner Brust.

Noch einmal sah ich ihm in seine wundervollen Augen, bevor ich meine schloss, mich noch etwas zu ihm beugte, meine Lippen schließlich sanft seine berühren ließ.

Im ersten Moment schien er überrascht, wollte zurück weichen.

Ich jedoch ließ ihn nicht gehen. Wenn er mein Geschenk schon nicht annehmen wollte, sollte er wenigstens diesen Dank haben.

Und tatsächlich. Zögerlich fing er an, meinen Kuss zu erwidern, mich ebenfalls in seine Arme zu schließen.

Er strich mit seiner Zunge über meine Lippen, bat um Einlass, den ich ihm sofort gewährte.

Meine beiden Hände wanderten zu seinen Wangen, strichen immer wieder darüber.

Wie sinnlich seine Lippen doch waren… so weich, sanft und schmeckten so unglaublich lecker.
 

Leise schnurrte ich in den Kuss, ließ mich rückwärts zum Bett führen auf welches ich mich schließlich fallen ließ, ihn somit mit mir zog.

Er hockte über mir, sah mir lächelnd in die Augen.

„Schlaf…“ hauchte er, ließ sich dann neben mich sinken, deckte uns Beide zu.

Ich rutschte näher zu ihm, legte meine Hände an seine Brust, ließ auch den Kopf dagegen sinken.

„Gute Nacht…“ war das Letzte, was ich hörte, bevor er mich umarmte und ich langsam einschlief.
 

Am nächsten Morgen wurde ich vom Knarren der Tür geweckt, drehte mich langsam um.

Es war so schön warm, ich wollte zum ersten Mal, seitdem ich hier war, nicht aufstehen.

„Hizumi…“ flüsterte mir eine Stimme ins Ohr, ließ mich schließlich zusammenzucken.

Ich öffnete die Augen, sah Karyu vor mir, der mich lieb anschmunzelte.

„Na? Hattest du ’ne schöne Nacht?“ Er zwinkerte.

Zuerst wusste ich nicht, was er meinte, doch dann spürte ich, wie sich hinter mir Jemand bewegte, seinen Arm um mich legte und mich wieder zu sich zog.

Ich musste schmunzeln, nickte Karyu zu.

„Komm… du musst zum Fäden ziehen…“ sagte er leise, hielt mir die Hand hin.

Ich ergriff sie widerwillig, ließ mich auf die Beine ziehen.

Tsukasa murrte leise, drehte sich um und vergrub sich fast komplett unter den beiden Decken.

„Es ist kalt hier…“ wisperte ich, schlang die Arme um meinen Körper.

„Das vergeht, mir ging es genauso, nachdem ich aufgestanden bin.“ Und somit legte er mir die Handschellen an und ging mit mir zur Krankenstation.
 

Karyu saß neben mir, passte auf, dass der Arzt auch ja alles richtig machte.

„Hizumi?“ fragte er schließlich, lehnte sich zurück.

„Mh?“

„Hast du mit ihm geschlafen?“

Ich drehte meinen Kopf zu ihm, blinzelte ihn an.

„Bitte was?“

„Ja, was? Kann doch sein… es interessiert mich eben…“

„Nein, habe ich nicht… wieso sollte ich auch? Ich kenne ihn gar nicht!“

„Hm…“ Karyu schaute an die Decke, gähnte dann leise.

„Es ist rein gar nichts passiert?“

„Seit wann bist du so neugierig?“ grummelte ich.

Er grinste nur.

„Lass mich doch auch mal…“

Ich streckte ihm nur die Zunge raus, zeigte ihm den Mittelfinger.

„Also ist da doch was gelaufen!“ schlussfolgerte er amüsiert.

„Nichts Relevantes…“

„Und das heißt?“

„Nur ein Kuss…“ Ich drehte meinen Kopf wieder in die andere Richtung.

„Aha?“ Karyu kam mit dem Stuhl zu mir gerobbt, grinste mich breit an.

„Läuft da etwa was?“

„Ich habe schon mal gesagt, dass ich ihn nicht kenne!“

„Ja, na und? Man weiß ja nie…“

„Da läuft nichts… gar nichts… Uns war nur kalt…“ murrte ich.

„So nennt man das heutzutage also…“ Er fing an zu lachen.

„Lass mich doch einfach in Ruhe!“ knurrte ich nun, war eingeschnappt.

Wieso war dieser Kerl so neugierig?

Das war er doch sonst nie gewesen.
 

„Wieso fragst du eigentlich? Stehst du auf ihn?“ fragte nun auch ich interessiert.

„Was? Nein!“

„Wieso fragst du sonst?“

„Weil ich neugierig bin…“

„Ach? Seit wann das denn?“

„Seit dem du dich verschossen hast…“ grinste er und stupste mir gegen die Nase.

Ich hörte den Arzt leise lachen, er kannte so was wahrscheinlich schon.

„Ich bin nicht verliebt!“ meine ich laut.

„Nicht? Und wieso wirst du dann rot?“

„Bist du bekloppt?“ Ich tastete mein Gesicht ab, als ob mir meine Hände sagen könnten, ob er Recht hatte oder nicht.

Er schüttelte nur lächelnd den Kopf.
 

Das laute Dröhnen drang an mein Ohr.

Es war also wieder soweit, dass wir Ausgang hatten.

Ich hatte keine Lust, wollte mich lieber unter meiner Decke verkriechen, doch es war Vorschrift, einmal am Tag an die Luft zu gehen.
 

Heute war der erste Tag, an dem sich Tsukasa zu mir an die Wand setzte.

Er setzte mich auf seinen Schoß, schloss mich in die Arme, denn er merkte, wie ich zitterte.

Die Anderen sahen uns nur schief an, Einige Pfiffen und wieder Andere grummelten vor sich hin, doch es machte uns nichts aus.

Ich genoss Tsukasas Nähe wirklich sehr, er war so schön warm.
 

Langsam schloss ich meine Augen.

„Es tut mir Leid…“ wisperte ich gegen seine Schulter, krallte meine kalten Finger sanft in den warmen Stoff seines Hemdes, welches er mittlerweile wieder an seinem Körper trug.

„Was meinst du?“

„Dass ich dich gestern von der Pritsche geschmissen habe… das wollte ich nicht…“

„Ach, vergiss es, es ist schon okay… es hat nicht wehgetan.“

Ich sah zu ihm hoch, legte den Kopf etwas schief.

„Aber-“

„Shhh“ Er legte mir einen Finger auf die Lippen, kam mir näher und küsste mich hauchzart.

Ich hatte vor mich zu wehren, doch es ging nicht. Meine Arme wollten sich einfach nicht bewegen.
 

Langsam teilte er meine Lippen, strich mir über den Nacken, zog mich dichter zu sich.

Mir fielen die Augen zu, ich drehte mich etwas um, saß nun mit einem Bein auf jeder Seite auf ihm und drückte mich fester an ihn.

Diese Lippen… Diese sinnlichen Lippen… Sie raubten mir die Sinne.

Sie schienen so warm, so sanft…
 

Doch plötzlich wurde ich von ihm herunter gezogen, blickte in ein wütendes Gesicht.

Es war ein Sträfling, ich wusste, dass er schon lange hinter mir her war.

„Was willst du?“ knurrte ich ihn an.

„Hat er das Recht dazu?“ raunte der Andere.

„Eh?“

„Er soll sich gefälligst hinten anstellen… erst bin ich dran!“ Mit einem widerlich lüsternen Grinsen drückte er mich an die Wand, wollte mir gerade seine ekelhaften Lippen aufdrücken, als Tsukasa dazwischen ging.

Er schlug dem Kerl ins Gesicht, stellte sich vor mich.

Etwas durcheinander sah ich an seinem Rücken hinauf, konnte den ernsten Ausdruck in seinem Gesicht sehen.

„Nicht Tsukasa… lass das!“ bat ich ihn, der Andere war viel größer und sicherlich auch viel stärker als er.

Was war nur mit mir los?

Wäre es nicht Tsukasa, würde ich mich einfach umdrehen und sie sich prügeln lassen… wieso also nicht auch bei ihm?
 

Doch er schüttelte den Kopf.

„Was willst du beweisen?!“ brüllte ich ihn plötzlich an, was ihn zusammenzucken ließ.

„W-Was?“ Er drehte sich zu mir um. Der Andere sah es als Chance und rammte ihm mit voller Wucht den Ellenbogen in den Rücken.

Tsukasa keuchte auf, sank schließlich kraftlos in meine Arme, die ich nach ihm ausgestreckt hatte.

„Tsukasa? Hey!“ Ich legte ihn auf dem Boden ab, sah zu meinem Gegner.

„Du meinst also… weil du ihn verletzt bekommst du mich oder was?“ knurrte ich.

„Siehst du einen besseren Weg?“ Sein Grinsen nahm großes Ausmaß an, ließ mich innerlich brodeln.

Noch nie hatte sich Jemand hier so aufgeführt, wie er.

Noch nie hatte es Jemand gewagt, sich mit mir, somit auch mit den Wärtern, anzulegen.
 

Ich konnte diesen Kerl einfach nicht länger ansehen, drehte mich deshalb um und ignorierte ihn.

Ich hockte mich neben Tsukasa, der so langsam die Augen wieder aufschlug.

„Hey… alles okay?“ fragte ich leise, strich ihm ein paar Strähnen aus der Stirn.

Der nickte, bevor er einen Punkt hinter mir fixierte.

„Pass auf…“ flüsterte er, nickte einmal kurz.

Ich drehte mich um, wurde dann am Ohr hochgezogen.

„Du kommst jetzt mit mir mit und vergnügst dich ein wenig mit mir…“ lachte der große, stämmige Kerl, zog mich mit sich.

Ich allerdings ließ mir das nicht gefallen, riss mich los und schlug ihm fest ins Gesicht.

Er taumelte ein wenig zurück, sah mich erbost an und holte zum Rückschlag aus.

Ich allerdings konnte mich rechtseitig bücken, denn dadurch, dass er so stark gebaut war, war er auch etwas langsamer.

Mein nächster Schlag landete in seiner Magenkuhle, ließ ihn leise aufkeuchen.

Plötzlich jedoch kamen die Wärter angerannt, pfiffen mit ihren Trillerpfeifen, rissen mich von ihm weg und legten mir Handschellen an.

Der Eine von ihnen grinste mich breit an, sagte schließlich: „Na, Hizumi… Sato wird sich sicherlich freuen…“

Ich schluckte.

Verdammt!

Daran hatte ich nicht gedacht!

Jetzt steckten sie mich schon wieder in dieses kleine, dunkle Loch, in dem Man nicht wusste ob Tag oder Nacht, ob schon Wochen oder erst ein paar Stunden vergangen waren.

Ich hasste diesen Ort.

Er stank, strahlte eisige Kälte aus und war so unglaublich dunkel.

Ich verabscheute die Finsternis. Denn wenn es dunkel war, konnte Einem alles angetan werden, ohne, dass man das Gesicht seines Schänders sah.

Zu oft war mir das schon passiert. Sicher, ich wusste genau wer es war und glücklich war ich auch, da ich diese abartige Visage nicht ertragen musste, aber irgendwie nagte es an der Seele. Mit der Zeit stieg die Angst vor der Dunkelheit.
 

Sie führten mich somit ab.

Noch einmal warf ich einen Blick nach Hinten, zu Tsukasa, der sich langsam aufrappelte und mir hinterher sah.

Ich konnte förmlich spüren, wie er schwer schluckte, sich Vorwürfe machte.

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, ich deutete ihm somit, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte.

„Geh endlich! Und schau geradeaus!“ fuhr mich der Wärter an, versetzte mir einen leichten Schlag in den Rücken.

„Ja!“ presse ich hervor, tat was er sagte.

Ich war noch nicht mal eine Woche aus der Zelle draußen und gleich schon wieder drin!

Das durfte doch nicht wahr sein!

Dabei trug ich doch gar keine Schuld!

Jetzt müsste ich zwei Wochen… zwei ganze Wochen in dieser Dunkelheit ausharren, zusehen, wie die Finsternis mich verschlang, spüren, wie ich weiter geprügelt und vergewaltigt wurde.
 

Doch anders als ich dachte, brachten mich die Wärter nicht in die Arrestzelle.

Sie führten mich den Gang entlang, nach links, rechts und gleich wieder links.

Mir stockte der Atem.

Das konnte doch nicht wahr sein! Nein, das durfte nicht sein!

Sie führten mich auf geradem Wege in den Keller! Den Folterraum!

Dort wurden besonders widerspenstige Gefangene mit schweren Eisenketten an die Wand gekettet, mussten Peitschen wie Schläge, Zigaretten wie Messer über sich ergehen lassen.

Das Schlimmste jedoch war, dass ich mich erinnerte!

Ich erinnerte mich an das erste Mal, als ich dort unten fest gekettet wurde.

Damals war ich noch neu, ließ mir von Niemandem etwas sagen…

Doch nachdem ich diesen Raum wieder verlassen hatte, hatte ich drei Monate nicht ein einziges Wort gesprochen. Ich hatte einfach nichts über die Lippen gebracht.

Zu groß war der Schock, die Angst vor Dem, was ich gesehen hatte.

Ich wurde damals an die Wand gekettet, wie so viele Andere vor mir.

Dennoch war ich nicht der Einzige Gefangene in dem Raum gewesen.

Dort, in der Mitte des Raumes stand ein Anderer, die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden.

Er sah mir direkt in die Augen, lächelte mich schließlich an.

„Lass dich nicht unterkriegen! Gib nie auf!“ formten seine Lippen, die sich kurz darauf vor Schmerz aufeinander pressten.

Er biss die Zähne fest zusammen, erst jetzt sah ich, dass an seinen Fesseln eine Kette befestigt war, die zur Decke ging, dort über eine Art Haken gehängt war und schließlich wieder nach Unten wanderte.

Durch einen Knopfdruck des Wärters zog sich die Kette langsam auf die Rolle, man wurde also mit auf dem Rücken gefesselten Händen an ihnen zur Decke gezogen.

Was musste er nur für Schmerzen erleiden?

Ich musste mit ansehen, wie sich langsam seine Arme auskugelten, knackende und krachende Geräusche machten… Knochenbrüche.

Doch er gab keinen Ton von sich. Er hatte die Augen geschlossen, hielt seinen Schmerz unter Kontrolle.

Erst später erfuhr ich, wer er war.

Er war ein Shaolin Mönch, zum Tode verurteilt, weil er seinen Tempel bewacht hatte.

Die anderen Mönche wurden entweder umgebracht oder waren schon im Gefängnis zu Grunde gegangen.

Die Regierung wollte diesen Tempel abreißen, ihnen somit ihre Heimat, alles an was sie glaubten, nehmen, doch das ließen sie nicht zu!

An diesem Tag jedoch war er in der Folterkammer gestorben, ohne einen Ton über seine Lippen wandern zu lassen.

Ich zuckte leicht zusammen, als ich an den gleichen Platz wie vor ein paar Jahren gekettet wurde, schaute wieder auf die Stelle, wo der edle Mönch stand, alles über sich hatte ergehen lassen, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Dies hatte mich so beeindruckt, dass ich es bei mir so lange trainiert hatte, bis es klappte.
 

Für einen Moment glaubte ich, ihn dort wieder stehen zu sehen, seine leise Stimme vernehmen zu können und dieses einmalige Lächeln zu sehen, welches sich so sehr in meine Seele gebrannt hatte.

Ich atmete tief durch, zwang mich zur inneren Ruhe.

Es würde nicht wehtun! Es durfte nicht wehtun! Auch ich wollte stark sein! Stark, wie dieser anmutige Mönch, dessen Namen nie genannt wurde.
 

Ich blickte zu dem Wärter hinauf, hielt ihn auf, als er gehen wollte.

„Sag!“ fing ich an, stoppte für kurze Zeit.

„Sag… wer war der Mönch, der vor drei Jahren in diesem Raum zu Tode geprügelt wurde?“ Mein Blick ruhte auf dem Blutverschmierten Boden, ich scharrte leicht mit den Füßen in den Strohresten, die einst dazu dienten, das Blut vom Boden fernzuhalten.

Der Wärter sah mich an, schaute dann zu der Kette an der Decke.

„Du meinst den Kerl, der keinen Laut von sich gegeben hat, wie du es tust?“

Ich nickte.

„Satoshi… Maeda Satoshi.“ Mit diesen Worten drehte er sich um, verschwand schließlich.

Maeda Satoshi also…
 

Ich lächelte leicht, schloss meine Augen und dankte ihm innerlich für Das, was er mir ohne sein Wissen gegeben hatte… Mit nur diesem einen Lächeln… Diesem einen Blick… Diesen paar Worten.

Vor ein paar Jahren bedeuteten sie die Welt für mich.
 

~Fortsetzung folgt~

The Way I feel tonight

^_______________________________________________________________________^

da ihr alle soooo viele Kommis geschrieben habt - und so liebe noch dazu - habe ich mich dazu entschlossen, euch das näöchste Kapitel schon früher zu geben ^.~
 

ich danke euch wirklich für die ganzen Kommentare und wenn ihr mir eure Adressen gebt, schicke ich auch jedem ein Handsigniertes Päckchen Taschentücher XDDDDDDDDDD
 

Jedes Mal, wenn ich ein neues Kapitel on stelle und es dann auch wirklich online ist, freue ich mich, dass nach so kurzer Zeit schon so viele Kommentare da sind... Es freut mich wirklich, dass diese FF seinen Beliebtheitsgrad gesteigert hat, denn ich muss sagen, dass ich jedes Mal an ihr weiter schreib, wenn ich frustriert oder wütend bin XD kein Wunder, dass da sowas rauskommt ûu obwohl... ich muss sagen, wenn ich gute Laune hab, lässt sich sowas einfacher schreiben *hust~*
 

Nya~ auf jeden Fall wollt ich mich ganz herzlich bei euch bedanken ^-^

es dauert nich mehr lang, das Adult rückt näher XD ich hoffe, dass ihr mir auch danach erhalten bleibt, denn ich habe bei anderen FFs gemerkt, dass die Kommentare extrem weniger werden, sobald sich ein Adult in der Mitte befindet und das finde ich wirklich schade...
 

Tetsu hüpft sicher schon auf und ab, weil sie beim Adult der beta ist und ich ihr das Kapitel schon vor Jaaaahhhreeeeenn~~ versprochen hab XD"

also tetsu-chan *kisu* hab noch etwas geduld, ich bin dabeiiii~~~ XD
 

und danke für die Kommis auf das Bild! XD und nein, Tsukasas Beine sind nicht zu kurz, das is Absicht! >o<
 

und jetzt wünsch ich euch viel spaß ^^
 

Widmung: xX-Parapluie-Xx *kisu* jetz hast du beides von mir... widmung eines FAs und eines Chaps ^.~
 

Kapitel 9: The Way I feel tonight
 

Tsukasa saß in der Zelle, schaute an die Decke.

Als Karyu an dieser vorbei ging, fragte er ihn erst einmal, wo sie mich hingebracht hatten.

Er hatte einen wehmütigen Blick aufgesetzt, als er schließlich dieses eine Wort aussprach: „Folterkammer…“

Tsukasa schreckte zusammen, sah ihn ungläubig an.

Er sprang auf, rannte zum Gitter und umklammerte es fest.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?!“, brüllte er ihn schon fast an.

Doch Karyu nickte nur, senkte seinen Blick.

Tsukasa sank auf die Knie, starrte mit leerem Blick auf den Boden.

„Wegen… wegen mir wird er jetzt gefoltert….“, wisperte er.

„Mach dir keine Sorgen…“, fing Karyu nun an, versuchte, ihn etwas aufzumuntern.

„Er weiß, was er tut, womit er rechnen muss… er ist immerhin nicht dumm…“

Der Kleinere nickte, erhob sich wieder.

Leise seufzte er, ließ sich auf sein Bett sinken.
 

Ich hingegen stand immer noch fest gekettet an der Wand, schaute auf meinen Gegenüber, Sato.

„Wann wirst du es endlich lernen Hizumi…?“, fing er grinsend an, zog an seiner Kippe.

Ich schwieg.

„Du bist jetzt schon das zweite Mal hier…“ Er seufzte gespielt theatralisch, hob beide Hände.

Erneut nahm er einen tiefen Zug von seiner Zigarette, aschte auf den Boden und blies mir den Rauch ins Gesicht.

„Seit dem dein Zellengenosse hier ist, hast du ziemlich viel angestellt…. Lässt er dich etwa rebellieren?“ Noch immer zeigte ich keine Reaktion.

„Vielleicht hast du dich ja verknallt?“ Er lachte auf.

Jetzt hob ich meinen Kopf etwas, sah ihn vernichtend an.

„Also habe ich Recht?“ Auch er sah nun ernst aus.

„Was geht’s dich an?“, knurrte ich, zeige ihm den Mittelfinger.

„Hizumi, Hizumi, Hizumi… tze…“ Sato kam näher, beugte sich zu meinem Ohr.

„Verliebt sein ist eine schöne Sache, nicht?“, fragte er amüsiert, kam mit seiner Zigarettenkippe immer näher.

Schließlich riss er mein Hemd auf.

„Ich lasse dich richten… wenn du noch einmal etwas anstellst…“, flüsterte er mir ins Ohr, drückte die heiße Glut an meinem Bauch aus.

Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen, biss mir auf die Unterlippe.

Ich merkte nicht einmal, dass ich dies so fest tat, dass ein kleines Blutgerinnsel mein Kinn hinab lief.

Meine Nerven lagen schon jetzt fast blank, ich konzentrierte mich darauf, nicht los schreien zu müssen.

Hatte er vielleicht Recht?

Hatte ich mich in Tsukasa verliebt?

Nein… unmöglich!

Ich kannte ihn ja nicht einmal.

Außerdem, was machte ein Kuss schon aus?

Ich würde mich doch nicht in Jemanden wie ihn verlieben!

Es war doch sowieso aussichtslos!

Also brauchte ich mich nicht verlieben, es war eh unnütz.

Tze. Gefühle. Wer brauchte die schon?

Ich war bis jetzt ohne solche ausgekommen und würde gerade jetzt sicher nicht damit anfangen, welche zu haben!

Vor allen Dingen nicht für einen Mann!

Ich hatte mir geschworen, mich niemals in einen Mann zu verlieben. Egal, was er tat, egal, wie es weiterging!

Männer waren Tabuzone für mich!

Sex, okay, das war auch was Anderes, aber da waren noch nie Gefühle im Spiel!

Und ändern würde es sich jetzt nicht!

Aber… was ich gemerkt hatte war, dass Tsukasa mich weich machte.

Früher hatte ich nicht einmal mit der Wimper gezuckt, wenn sie wieder einmal auf mich eingedroschen hatten, ihre Zigaretten an mir ausgedrückt hatten. Und jetzt?

Jetzt musste ich mir einen Schrei verkneifen!

Wie tief war ich eigentlich gesunken? Ich setzte mich für ihn ein. Ich ließ mich für ihn abführen. Alles nur, damit ihm nichts passierte.

Das war doch wohl nicht wahr! Das musste ich auf jeden Fall wieder ändern! Und damit beginnen würde ich, wenn sie mich in die Zelle zurück ließen, dessen war ich mir sicher!
 

Sato entfernte sich wieder von mir, ließ sich sein Lieblingsmittel geben, um mich zu schänden. Das Messer.

Er grinste hämisch.

„Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass ich sehr schöne Herzchen mit Namen darin schreiben kann?“, lachte er.

„Das wagst du nicht!“, murrte ich.

Sofort verdunkelte sich sein Blick.

„Meinst du?“ Ein selbstsicheres Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, bevor er anfing, mir ein Herz auf Brust und Bauch zu ritzen.

Es ging über meine Brustwarzen, schloss sich an meinem Bauchnabel.

Dann versetzte er mir mehrere Schnitte, formte schließlich den Namen meines Zellengenossen auf meiner Brust.

Ich musste ihm wohl oder übel dabei zusehen, machte auch keinen Anstand, mich zu wehren, denn ich wusste, dass es nur noch schlimmer werden würde, wenn ich das tat.

Blut quoll aus den feinen und zum Teil auch groben Schnitten, sowie aus der Kippenwunde.

Leise seufzte ich auf.

Wie lange würde das wohl noch gehen?

Wie lange hatte er noch vor mich zu quälen, mich zu schänden?

Wieso tat er es immer wieder, wenn er doch meinte, dass er meinen Körper vergötterte?

Bissen sich diese Aussagen nicht?
 

Karyu hingegen stand immer noch an der Zelle, sah Tsukasa an, wie er sich fast schon die Haare raufte.

„Tsukasa…?“, fragte er schließlich, sah ihn an.

„Mh?“ Der Angesprochene hob seinen Kopf.

„Stell es richtig, wenn ich mich täusche… aber… kann es sein, dass du dich, ohne ihn wirklich zu kennen… in ihn verliebt hast?“ Karyu lehnte mit der Schulter an einem Gitterstab, zündete sich eine Zigarette an.

„Was?!“ Tsukasa blinzelte.

„Ja…“ Karyu sah auf, direkt in Tsukasas Augen.

Doch Der senkte nur seinen Blick, seufzte leise.

Er rutschte zurück, bis an die Wand, zog die Beine an und legte sein Kinn auf die Knie.

„Ich weiß nicht…“, sagte er leise, seufzte.

„Ich sag dir eins…“ Karyu zog an seiner Kippe, formte kleine Ringe aus dem Rauch, stieß ihn schließlich ganz aus.

„Verschenk deine Liebe an wen du willst… und so viel du willst… aber… das heißt noch lange nicht, dass dich jemand Anderes ebenfalls liebt… hoffe nicht auf Gegenliebe… vor allem nicht bei Hizumi…“

„Wieso gerade nicht bei ihm?“, hakte Tsukasa nach.

„Hizumi ist nicht der Mensch, der sich leicht verliebt. Er ist Niemand, der sich in eine andere Person verliebt, die er nicht kennt… vor allem, wenn es ein Mann ist… Er hatte schon früher viele Angebote von Frauen wie Männern… und hat, bis auf das von Minako, niemals eines angenommen. Vor Allem bei Männern hat er nur angeekelt geschaut und ab gewunken… ist schließlich elegant davon gegangen…“ Karyu musste bitter schmunzeln.

„Wenn du wüsstest, was für ein Ego er früher hatte, welches nun zerschmettert auf dem Boden liegt…“

„Vielleicht kann ein Mann ja doch eine Chance haben…“, meinte Tsukasa gedankenverloren, schaute auf seine Füße.

„Ich denke weniger, nach dem, was ihm hier angetan wurde… bezweifle ich es wirklich!“ Karyu nickte, zog erneut an seiner Zigarette.

Er merkte, wie sein Gesprächspartner unruhig an seinen Klamotten spielte.

Also warf er ihm eine Zigarette und sein Feuer zu.

„Da“, war das Einzige, was er dazu sagte.

Tsukasa schaute auf, lächelte dankbar und zündete sie sich schnell an.

Bei seinem ersten Zug musste er leise husten, warf Karyu sein Feuerzeug wieder zu, welches er gekonnt auffing.

„Lange nicht mehr geraucht?“ Der Größere grinste leicht.

„Hai… eigentlich wollte ich aufhören…“, brachte Tsukasa unter Husten hervor.
 

Mein Gegenüber lachte vernichtend, ritzte mir weiter Sachen in die Brust.

Ich schaute ihm dabei zu, sah wie das Blut aus den Wunden quoll, beobachtete, wie es langsam meinen Bauch hinab lief, meine Hose rot einfärbte.

Schnitte störten mich nicht mehr, ich hatte mich an sie gewöhnt, es war nichts, was mich so leicht aus der Ruhe brachte.
 

Nach ein paar weiteren Stunden ließen sie mich schließlich frei und schmissen mir mein Hemd an den Kopf.

Ich zog es an und hielt es mit aller Macht zu. Niemand sollte sehen, was sie mir angetan hatten.

Als ich an der Zelle ankam, wurden wie immer die Ketten gelöst und grob wurde ich hinein gestoßen.

Tsukasa kam sofort zu mir, beäugte mich, sah das Blut auf meiner Hose.

„Was haben sie mit dir gemacht?“, fragte er leise und sanft, sah mich besorgt an.

„Nichts…“, wisperte ich, hielt mein Hemd weiterhin fest geschlossen, tapste schwermütig Richtung Pritsche.

Tsukasa kam mir schnell nach, packte mich an der Schulter und hielt mich somit auf.

„Hizumi… zeig mir deine Brust…“, forderte er, seine Stimme ließ keinen Widerstand zu.

„Nein….“ Ich löste seinen Griff, ging weiter.

Jetzt packte er mich an beiden Schultern, drehte mich um und drückte mich gegen die nächste Wand.

„Zeig mir deine Brust!“, wiederholte er, sah mich ernst an.

Ich wusste, dass er keinen Widerspruch duldete, doch trotzdem. Ich wollte es ihm nicht zeigen. Dieses Mal war die Schande wirklich zu groß.
 

Leicht schüttelte ich den Kopf, ließ meinen Blick gesenkt.

Er packte grob meine Hand, drückte fest zu, sodass ich meinen Griff lösten musste, riss mir förmlich das Hemd vom Leib.

Meinen Kopf hatte ich gesenkt, hatte mich fest an die Wand gedrückt.

Mein Hemd war über meine Schultern gerutscht, wurde nur von meinen Ellenbogen noch an meinen Armen gehalten.

Tsukasa starrte auf meine Brust, sah sie eindringlich an, las alles, was dort stand. Natürlich stach ihm das große Herz als erstes ins Auge.

Er ging einen Schritt zurück, schlug die Hand vor den Mund und schaute mich ungläubig an.

„Bist du jetzt zu Frieden?“, wisperte ich.

Dann sah ich auf, meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt.

„Hast du jetzt das, was du willst?!“, brüllte ich, schob mein Hemd wieder auf die Schultern und schwang mich auf die Pritsche, kauerte mich dort zusammen.
 

Als das Dröhnen, welches den Ausgang verkündete, erklang, blieb ich liegen.

Ich wollte nicht raus. Es war kalt, ungemütlich…

Es regnete…

Das hatte ich auch unten, im Keller, schon gemerkt.

Andauernd waren kleine Wassertropfen auf meinem Kopf gelandet, ließen mich jedes Mal erzittern.
 

„Hizumi, steh auf!“, fuhr mich ein Wärter an.

„Nein… ich will nicht raus…“ Ich zog meine Beine noch fester an, schlag meinen Arm um sie.

„Es ist Vorschrift!“, wies er noch einmal darauf hin.

„Mir geht die Vorschrift am Arsch vorbei… verpiss dich und geh Knästlinge ficken…“, murrte ich, machte ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er gehen sollte.

Er jedoch packte meinen Arm und zog mich grob von der Pritsche hinunter.

Hart landete ich auf dem Boden, keuchte unterdrückt auf, sah zu ihm hinauf.

„Wenn du jetzt nicht sofort gehst, bekommst du zwei Monate Ausgangssperre!“, brüllte er mich an, doch das ließ mich völlig kalt.

Gerade wollte ich etwas erwidern, als Tsukasa mich schnell hochzog und mich aus der Zelle schob.

Widerwillig ließ ich mir die Handschellen anlegen, schüttelte mich von Tsukasas Griff frei, ging erhobenen Hauptes durch die Gänge auf den Hof.

Die Häftlinge sahen mich allesamt an, als ich den Hof betrat, es war wie als wäre ich auf einen Alarmknopf getreten, der ihnen sagte, dass ich jetzt kommen würde.
 

Ich schluckte leicht, ließ mir jedoch nichts anmerken.

Sie sahen teilweise meine geschändete Brust, wichen zurück, als ich an ihnen vorbei zur der Mauer ging.

Tsukasa setzte sich nicht zu mir, er hielt sich von mir fern.

Wahrscheinlich war es auch besser so.

Ich versuchte unter der Mauer Schutz vor dem Regen zu bekommen, doch er fiel gerade hinunter, kein Lüftchen wehte, welches dieses verhindern konnte.

Schnell zog ich meine Beine an, umschloss sie mit meinen Armen, legte meinen Kopf darauf und schloss die Augen.

Ein bitteres Schmunzeln zierte für eine kurze Zeit mein Gesicht.

Irgendwie war es schon komisch, oder?

Anscheinend wollte irgendwer dort oben über den Wolken nicht, dass ich glücklich werde.

Denn kaum war ich es einen Moment, wurde mir mein Glück sofort wieder entrissen, ich wurde härter und fieser geschändet als je zuvor.

Nicht von den Mitteln her, aber jetzt fielen den Wärtern Sachen ein, die sie sich früher niemals erdacht hätten… Wie zum Beispiel das Herz.

Ich gab Tsukasa nicht die Schuld daran, er konnte nichts dafür, dass die Wärter so unberechenbar waren.

Allein ich war schuld.

Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass Jemand wie Tsukasa mich weich macht.

Jemand, der eigentlich selbst so stolz war, stolzer als ich es jemals sein könnte, der es aber untergrub, damit er keine Probleme bekam. Der es versteckte, um Anderen zu helfen.

Zeigte das nicht eigentlich, dass man wirklich stark war?

Dass man das Leben genoss?

Wieso war er dann hier?

Wieso hatte er sein Leben zerstört, hatte Jemanden umgebracht?

Letztlich wusste ich ja noch nicht einmal, ob er wirklich Jemanden zur Strecke gebracht hatte, aber ich konnte es mir denken, man würde nie einen Unschuldigen oder einen Verbrecher kleineren Grades mit einem Mörder in eine Zelle stecken – jedenfalls nicht in diesem Gefängnis.

Doch was war, wenn er wirklich unschuldig war? Man ihn fälschlicherweise eingesperrt hatte?
 

Ein leises Seufzen drang aus meiner Kehle, meinen Blick ließ ich über den Hof gleiten.

Selbst die Mörder wurden hier wieder zu Lämmchen.

Weil sie wussten, dass sie sterben würden, machten sie sich die letzten Tage, Wochen oder Monate noch ein einigermaßen glückliches Leben, spielten Basketball, zeichneten, oder richteten den Gefängnisgarten her.

Wieso konnte nicht auch ich so sein?
 

~Fortsetzung folgt~

Kioku - Erinnerung

hello dears x3~
 

ich upload jetz mal das neue chap XD

vielleicht kommts ja noch dieses we on ^-^
 

hach~

vielen dank wieder einmal für die vielen netten kommis Q____Q

und an alle die, die gefragt haben - das mit den tatüs warn spaß XD
 

*alle umknutsch und anschmus*

ihr seid soooo lieb ^-^
 

und jetz... vil spaß beim 10. chap von Ame ^^
 

~muarharhar~ 10. Anniversary >D~
 

... und JA! Ich mag es gern, an solchen stellen aufzuhören wie an der dieses Chaps XD
 

Kapitel 10: Kioku – Erinnerung
 

Widmung: Dorei-chan *kisu* danke, dassu die FF empfielst ^-^
 

Es war der 5. März, die Sonne ging langsam unter.

Von meiner Pritsche aus konnte ich genau durch das kleine, von Stäben durchzogene Fenster sehen, den Sonnenuntergang betrachten.

Wie ein riesiger, runder Luftballon sah sie aus, tauchte alles um sie in ein gleichmäßiges Rosa und Orange.

Am liebsten hätte ich mir dieses Schauspiel zusammen mit Yuki angesehen, doch stattdessen saß ich hier, in dieser mickrigen Zelle, von Gitterstäben umzingelt, zusammen mit einem Mann, von dem ich nicht mehr wusste, was ich von ihm halten sollte.

Seit dem Vorfall mit dem Herz hatten wir kein einziges Wort mehr miteinander geredet, hatten uns voneinander abgeschottet, nur noch das Nötigste zusammen getan… Sprich, eigentlich gar nichts.

Es machte mich in gewisser Weise schon traurig, immerhin war er immer so nett zu mir gewesen und hatte mir doch nur helfen wollen. Aber irgendetwas in mir sagte mir, dass ich mich so verhalten sollte, wie ich es gerade tat.

Dieses Gefühl hatte mir sogar verboten, ihn auch nur anzusehen, denn seit dem wir zusammen in einem Bett geschlafen hatten, plagten mich immer wieder komische Träume und Gedanken.

Wenn ich einschlief sah ich ihn immer wieder vor mir, wie er mich küsste und meinen Körper liebkoste, ihn unter seinen Berührungen zum Zittern, mich zum Stöhnen brachte.

Ich wollte diese Träume nicht, ich begann sie zu verabscheuen, doch selbst dies änderte nichts daran.
 

Ich schloss meine Augen, legte die Decke um meine Schultern und rutschte an die Wand.

Tief kuschelte ich mich in die Decke ein, vergrub ebenfalls mein halbes Gesicht in ihr.

Es dauerte keine zehn Minuten, bis ich vor Erschöpfung der letzten tage eingeschlafen war.
 

Ich ging durch die Straßen, vergrub mein Gesicht tiefer in meinem Schal.

Es war Winter, fast schon Weihnachten und der Schnee fiel unaufhörlich auf die kleine Stadt, durch die mich meine kalten Beine trugen.

Die Sonne war schon untergegangen, die Straßenlaternen leuchteten hell auf, ließen den Neuschnee unter sich strahlend weiß glitzern.

„Hizumi!“ hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir, kam langsam zum Stehen und drehte mich um.

Meine Augen schlossen sich fast bei dem Lächeln, welches ich auf dem Gesicht hatte, als ich meinen besten Freund, Karyu, erblickte.

„So ein Zufall!“ sagte er außer Atem, als er bei mir ankam.

„Was machst du hier? Du solltest doch schon bei Minako sein, oder?“ erkundigte er sich naiv, schmunzelte.

Sofort verflog mein Lächeln, ich schaute auf den Schnee unter meinen Füßen, scharrte etwas darin herum.

„Sie hat mich versetzt…“ nuschelte ich.

„Ich glaub’, sie hat einen Anderen…“ setzte ich seufzend an.

„Wie kommst du darauf?!“ fragte Karyu mich entsetzt.

„Als ich vorhin mit ihr telefoniert habe, hat sie die ganze Zeit komisch gekichert und immer irgendwas zu Jemandem genuschelt… Ich dachte zuerst, sie hätte eine Freundin da, bis ich eine schnurrende Männerstimme gehört habe… und dann habe ich aufgelegt…“ Mein Blick wanderte zum Himmel, ich schloss die Augen und ließ die kalten Schneeflocken auf mein Gesicht fallen.

„Meinst du nicht, es könnte sein, dass sie einfach nur einen Kumpel da hatte?“ Karyu sah bedrückt aus.

„Keine Ahnung… es ist mir eigentlich auch egal…“

„Aber Hizumi…“

„Nichts aber… es ist okay… wir sind nicht zusammen, sie kann machen, was sie will…“ nuschelte ich, vergrub mein Gesicht erneut in meinem Schal und setzte meinen Gang durch die Straßen fort.
 

Die Zellentür öffnete sich, ließ mich hochschrecken.

Verwirrt sah ich mich um, war ich doch eben noch zusammen mit Karyu auf der Straße gewesen.

Ich strich mir durch mein Gesicht, erkannte schließlich die kleine Zelle wieder.

Ein Traum…

Seit wann träumte ich von meiner Vergangenheit?

Das hatte mir ja gerade noch gefehlt.
 

Die raue Stimme Satos riss mich jedoch aus meinen Gedanken.

„Mitkommen!“ meinte er ernst.

Ich rutschte von meiner Pritsche, sah ihn an, seufzte leise.

„Doch nicht du, du kleines Dreckstück!“ keifte er, versetzte mir sofort einen kräftigen Schlag auf die Wange.

Ich ging zu Boden, keuchte leise auf, richtete meinen Blick auf ihn, der Tsukasa gerade am Arm aus seinem Bett zog.

„Was soll das?!“ meinte Dieser erschüttert, wusste gar nicht, was los war.

Geschockt schluckte ich.

Was wollte er von ihm?

Wieso gerade er?
 

„Du kommst mit mir…“ Sato grinste überlegen, zog schließlich die Handschellen.

„H-Halt!“ Ich sprang auf und löste grob den Griff von Tsukasas Arm, stellte mich vor ihn.

„Was willst du mit ihm?!“

„Als ob es dich etwas angehen würde… Geh mir aus dem Weg oder ich lasse dich richten!“ drohte er mir.

„Nein!“ Ich trat einen Schritt nach Hinten, drückte meinen Zellengenossen wieder zurück auf sein bett.

„Hizumi…“ nuschelte er, wollte nach meiner Hand greifen, doch ich zog sie weg.

„Du willst mir also wirklich widersprechen? Hatte ich dir nicht gesagt, dass ich dich richten lasse, wenn du noch einmal etwas anstellst?!“ Wie ein Gewitter grollte seine Stimme, schmetterte auf mich nieder.

„Das ist mir egal! Lass ihn in Ruhe! Du hast mich!“

„So? Eifersüchtig?“ Jetzt fing er an, laut zu lachen, hielt sich den dicken Bauch.

Nein… Sicherlich war es keine Eifersucht, die ich empfand.

Jedenfalls nicht auf Tsukasa.

Okay, im Nachhinein denke ich schon, dass die Eifersucht sich mit der Wut auf meinen Gegenüber vermischte.

Ich wollte nicht, dass er Tsukasa mit sich nahm.

Er hatte es nicht verdient.

Wenn ich Eifersucht empfand, dann auf Sato, denn er hatte jedes Recht. Er konnte machen, was er wollte. Durfte mit Tsukasa machen, was er wollte.

Und ich?

Ich nicht. Ich durfte nicht! Niemand gab mir das Recht dazu.

Niemand wollte mir etwas geben, dass ich es durfte.

Dabei wollte ich doch so gern erfahren, was er wirklich fühlte.
 

„Ich bin nicht Eifersüchtig!“ knurrte ich, zeigte ihm den Mittelfinger.

Erneut schlug er mir ins Gesicht, doch dieses Mal blieb ich aufrecht stehen, bewegte mich kein Stück.

Es verging einige Zeit, bevor Jemand etwas sagte.

„Hizumi… lass es… ich bitte di-“ Ich unterbrach den Braunhaarigen hinter mir.

„Lass mich!“ fuhr ich ihn an, hatte momentan keine Bedenken an meinen barschen Ton ihm gegenüber verschwendet.

Er zuckte zusammen, rutschte zurück.

„E-Entschuldigung…“ wisperte er, schloss die Augen. Und doch war er bereit, sofort mit Sato mitzugehen.

Erst jetzt bemerkte ich, wie ich mit ihm gesprochen hatte, fühlte sofort Reue.

„Lass uns einen Deal machen!“ kam es plötzlich von Sato, überlegen grinste er mich an.

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, ließ mich kurz aufzittern.

„Was für einen Deal?!“ fragte ich nach, versuchte, so ernst wie möglich und mit einer festen Stimme zu sprechen, auch wenn ich merkte, dass es mir nicht wirklich gelang.

„Ich lasse ihn in Ruhe…“ fing Sato an, trat einen Schritt näher.

Er umfasste mein Kinn, zog meinen Kopf zu sich und leckte mir über mein Ohr.

„Und dafür gehst du zwei Monate in die Arrestzelle!“ flüsterte er mir den Rest ins Ohr.

„Z-Zwei Monate?“ hauchte ich, schaute etwas ängstlich drein.

Zwei Monate… Das wäre mein Ende.

Ich könnte nicht zwei Monate in dieser Zelle hocken.

Dort würde ich nicht einmal mehr einen Monat überleben, dessen war ich mir bewusst und sicher.

Tsukasa hatte mich weich gemacht, auch so viel war mir klar.

Aber was sein musste, musste eben sein.

Ich wollte ihn beschützen!

Immerhin hatte auch er mich gerettet und meinen Dank hatte ich ihm immer noch nicht erwiesen.
 

Starr sah ich in die Augen meines Gegenübers, schloss meine schließlich und atmete tief durch.

„Okay… abgemacht!“ Meine Hand ließ ich zwischen uns wandern, wartete darauf, dass er einschlug.

„Ich gehe zwei Monate in die Arrestzelle, wenn du mir versprichst… wenn du schwörst… dass du ihn nicht anrührst…“ Kaum hatte ich dies gesagt, spürte ich, wie Tsukasa aufstand und meine Hand zurückzog.

„Nein…“

Ich entriss ihm meine Hand, hielt sie Sato erneut hin, er schlug mit mir ein. Somit war der Deal besiegelt.

„Ich hole dich in einer halben Stunde…“ Er lachte wie ein psychisch Gestörter – der er ja eigentlich auch war – und verließ die Zelle.

„Hizumi!“ Tsukasa drehte mich um, sah mich an.

„Wieso machst du so etwas?!“ fuhr er mich an.

„Du solltest nicht fragen… du solltest dich lieber freuen…“ nuschelte ich, ließ mich auf dem kalten Steinboden nieder.

„Aber Hizumi!“

„Nichts aber, Tsukasa… nimm es hin und damit Basta!“ kam es barsch von mir.
 

Schon eine halbe Woche saß ich nun hier, ohne angemessene Freilassung, ohne Licht und ohne frische Luft.

Ab und zu kam Karyu vorbei, erzählte mir von den ‚Highlights’ des Tages und wie es Tsukasa ging.

Entgegen meiner Erwartung hatte Sato Tsukasa anscheinend wirklich in Ruhe gelassen, ihn nicht einmal angefasst.

Ich muss ehrlich zugeben, dass es mich beruhigte.
 

Leise knartschend wurde die Tür aufgeschoben, ein groß gewachsener Mann stand in der Tür.

„Hier ist Besuch für dich…“ sagte er angemessen leise.

„Ich will keinen Besuch!“ meinte ich leise und geschwächt, sah meinen Gegenüber mit schlaffem Blick an.

„Er will dich aber sehen…“

„Ich ihn aber nicht!“

„Hm.. Er ist aber schon hier…“

„Mir gleich…“

Karyu seufzte.

Er winkte dem Anderen zu, öffnete ihm die Handschellen und ließ ihn in die kleine Zelle eintreten.

Dann betätigte er den Lichtschalter und schloss die Tür hinter sich.

Meine Lider zogen sich Instinkthaft zusammen, ließen meine Augen tränen… Es war einfach zu hell.

„Wie geht es dir?“ fragte mich der schlanke, junge Mann, der nun schon fast gänzlich vor mich getreten war.

„Was willst du hier?“ stellte ich die Gegenfrage.

„Wissen, wie es dir geht…“

„Scheiße, danke der Nachfrage…“

Er schwieg, seufzte nur leise, sah mich dann traurig an.

„Wieso bist du so zu mir? Du bist doch Derjenige, der für mich gebürgt hat!“

Ich schmunzelte bitter.

Er hatte ja Recht.
 

„Komm her…“ befahl ich ihm, öffnete meine Augen nun zum ersten Mal und sah ihn an.

Er war dünner geworden.

Mit einem Kopfnicken deutete ich auf meinen Schoß, auf den er sich auch gleich niederließ und mir eindringlich in die Augen sah.

Wieso?

Wieso sah er mich so an?

So voller Schmerz… Voller Trauer…

Hatte ihm das, was ich sagte, etwa wirklich wehgetan?
 

„Drück auf den Knopf an der Seite meines Stuhls…“ wisperte ich und erneut tat er das, was ich sagte.

Nach ein paar Sekunden öffnete sich die Tür und Karyu trat ein.

Ich raschelte mit den Ketten, machte ihm somit zu bedeuten, dass er sie mir doch bitte aufschließen möge.

Und tatsächlich verstand er den Wink mit dem Zaunpfahl, schloss mir die schweren Ketten auf, ließ mich somit frei.

Ohne ein Wort zu sagen verließ er den Raum wieder, tauchte ihn wieder in totale Stille.

Ich sah Tsukasa stumm an, genauso wie er mich.

Meine Hände ließ ich an seinen Seiten hinauf wandern, zog ihn näher zu mir.

„Wieso willst du nicht mit mir schlafen?“ flüsterte ich in die Stille hinein, hauchte diese Worte gegen die Haut seines Halses, ließ meine Lippen eben diesen streifen.

Er schluckte, krallte sich etwas in mein Hemd.

„Weil… Ich… Ich will nicht, dass du dich dazu gezwungen fühlst…“ wisperte er.

Ein paar Sekunden schaute ich ihm einfach nur in die Augen, bevor ich anfing, sein Hemd aufzuknöpfen, während ich meine Lippen auf seinen Hals legte.

Sanft strich ich mit der Zunge über diesen und küsste mich immer tiefer.

Ich leckte ihm über seine Brust, ließ ihn somit erzittern.

„N-Nicht… Hizumi…“ hauchte er.

„Wehr dich, wenn du es nicht willst…“ nuschelte ich, bevor ich begann, an seiner Brustwarze zu saugen, an ihr zu knabbern.

„Ah.. Ich… Ich kann nicht!“ Seine Fingernägel bohrten sich durch mein Hemd in meine Haut.

„Dann lass es und genieße es…“ kam es von mir, als ich zur anderen Seite wanderte.

„Nein…!“ Seine Stimme zitterte, immer wieder unterbrach er sich selbst durch kleine Seufzer.

Meine Hand wanderte seine Seite hinab, suchte den Weg zu seinem Schritt, wo sie sich sofort um seine Erregung schlang, die nach so einem Bisschen schon angeschwollen war.

Doch als er mich plötzlich etwas zurück drückte, stoppte ich.

„H-Hizumi!“ Er schluckte schwer, sah mich mit hochrotem Kopf an.

„Mh?“ Ich legte den Kopf leicht schief, verstand nicht recht, was er von mir wollte.

„Nicht…“ wisperte er, sah mich bittend an.

Meine Hand löste sich von seiner Erregung, strich über seine Wange.

„Wieso? Wieso willst du es nicht?“

„Ich…“ begann er, stoppte aber.

Leise seufzte er, ließ seine Stirn auf meine Schulter sinken, seine Hände immer noch leicht in diese gekrallt.

Ich musste ehrlich zugeben, in diesem Moment hatte ich keinen Schimmer, was er mir zu sagen versuchte.

In meinem Kopf drehte sich alles, ich wollte ihn!

Ich hätte nie gedacht, dass ich es auch nur einmal denken würde, aber ich musste zugeben, dass Tsukasa mich schon anmachte.

Er hatte einfach einen tollen Körper, er war wirklich hübsch und sein Charakter war auch nicht gerade das, was ich verdorben nennen würde.

Ich fühlte mich wie in einer Art Ohnmacht, in der ich nicht an das dachte, was ich mir immerzu so stark in den Kopf hämmerte.

Immerhin hatte ich mir von Anfang an gesagt, dass Männer für mich tabu sind… und was war nun?

Nun saß ich hier und wollte alles tun, damit Tsukasa mit mir schlief… und das auch noch an so einem Ort!

Da wäre die normale Zelle wirklich noch ein Luxusappartment gegen.
 

„Ich…“ Tsukasa holte mich aus meinen Gedanken.

„Ich will nicht, dass es so endet!“ sprach er aus, ließ mich blinzeln.

„Was meinst du?“ hakte ich nach, strich ihm sanft über den Rücken.

„Naja… Ich will nicht, dass du mit mir schläfst, obwohl du es hasst… obwohl du es über hasst, mit Männern zu schlafen… ich will nicht, dass du es tust, weil ich es will… und vor allem…“ Er brach den Satz ab, schluckte leicht.

Seine Lippen befeuchtete er kurz mit der Zunge, hob seinen Kopf dann wieder und sah mir starr in die Augen.

„Vor Allem…“ begann er nun leiser.

„… Weiß ich nicht… ob ich es kann…“

„Wieso solltest du es nicht können?“ erkundigte ich mich naiv.

Noch immer hatte ich es nicht ganz verstanden.

Denn immerhin wollte ich doch. Oder sah er mir das nicht an?

Ich würde doch sagen, wenn ich es nicht wollen würde… Jedenfalls bei ihm… Bei den Wärtern und vor Allem bei Sato hatte es alles Andere als einen Sinn, wenn ich ihnen sagen würde, dass ich nicht will.

Sie würden mich auslachen und härter schänden als zuvor.
 

„Nein nein…“ Tsukasa schüttelte den Kopf.

„Ich meinte nicht, dass ich nicht weiß, ob ich mit dir schlafen kann…“ Sanft strich er über meine Wange.

„Ich meinte… ich weiß nicht, ob ich es aushalten kann… weil es das Einzige und letzte Mal wird…“ Betroffen sah er mich an.

„Was? Wieso?“ Erschüttert blickte ich ihn an.

„Weil in einer Woche entschieden wird… ob ich gerichtet werde oder aus dem Knast komme…“ Tsukasa sah nach unten, auf meinen Schoß.

Ich schluckte.

Nein..

NEIN!

Das durfte nicht sein!

Es hatte doch gerade erst alles angefangen!

Es konnte nicht so schnell wieder vorbei sein!

Das durfte einfach nicht sein!

Ohne ihn würde ich es nicht schaffen!

Niemals würde ich diese zwei Monate durchstehen, wenn ich nicht wüsste, dass er in der Zelle auf mich wartet, mich anlächelt, wenn ich diese betrete!
 

„A-Aber!“ Begann ich, suchte seinen Blick.

„Aber!“ Fing ich abermals an, doch mir fiel einfach nichts ein.

Mein Kopf war wie leer gefegt, mein Blick wanderte unsicher umher.

„Ich… Wie soll ich das denn schaffen?!“ Leicht krallte ich mich in seine Oberarme.

„Wie soll ich das hier durchstehen?! Wie soll ich das überleben? Nachdem, was passiert ist?“ meinte ich laut, schüttelte ihn leicht.

Tsukasa sah mich geschockt an.

„Wie? Was meinst du?“ fragte er unsicher.

„Du! Du hast mich weich werden lassen! Du hast mich wieder fühlen, empfinden lassen! Wie soll ich hier überleben, wenn du nicht mehr da bist?“ Ich zog ihn zu mir, kuschelte mich fest an ihn, kniff die Augen zusammen.

„Was soll ich ohne dich machen? Jetzt, wo du mir gezeigt hast, dass ich noch lebe…“ wisperte ich, krallte mich in seinen Rücken.

Er schloss seine Augen halb, umarmte mich ebenfalls.

„Das wollte ich nicht…“ flüsterte er, senkte seine Lider ganz.

Langsam löste ich mich wieder von ihm, zwang ihn, seine Augen zu öffnen.

Diese Augen…

Wie sie mir fehlen würden…
 

Ich legte meine Hand auf seine Wange.

Ich war mir sicher, dass es nicht mehr lange hielt, dass ich nicht mehr sein konnte, wenn er nicht mehr da war… Wenn ich diese Augen nie wieder sehen durfte.

Sie hatten mich verzaubert, mich in ihren Bann gezogen.

Wieso merkte ich es erst jetzt?

Wieso fiel er mir jetzt, an diesem Ort, in dieser Situation erst richtig auf?
 

Zögernd schloss ich meine Augen, kam ihm näher und legte schließlich meine Lippen auf seine.

„Wieso merke ich erst jetzt… wie sehr ich dich vermissen werde?“ hauchte ich gegen seine Lippen.

Wie in Zeitlupe hob ich meine Lider, sah wieder in diese strahlenden Lichter.

„Wieso merke ich erst jetzt…. Dass… dass ich mich… in dich verliebt habe?“
 

~Fortsetzng folgt~

Hoshizora – Sternenhimmel

Hora^^
 

gomen ne, dass es so lang gedauert hat~

ich hab momentan viel in der Schule und auch sonst nen Haufen zu tun, deswegen kam ich letzte Woche nicht zum uploaden... tut mir wirklich Leid v.v

Das hier is das letzte Chap, was ich vorgeschrieben habe, ab jetzt dauerts wahrscheinlich etwas länger, bis ein neues Chap online kommt... aber ich gebe mein bestes, um es schnell neben meinen Arbeiten in der Schule zu schaffen!

Yakusoku!
 

Ich hoffe, ihr mögt dieses Chap... Es is vollgepackt mit sentimentalem Scheiß und co, also besorgt euch nen Regenschirm, damit ihr nicht vom Schleim erdrückt werdet XD

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und freue mich schon wieder darauf, eure ganzen lieben Kommis lesen zu können ^^

ya ne~ Haku
 

Kapitel 11: Hoshizora – Sternenhimmel
 

Tsukasa saß da, auf meinem Schoß, rührte sich kein Stück.

Seine Augen hatten sich bei meinen Worten geweitet, seine Finger hatten sich fester in meine Haut gebohrt.

Allmählich blickte er mich wieder an, blinzelte.

„Das… Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ kam es heiser von ihm, als wäre seine Stimme plötzlich wie weggeblasen.

Doch ich nickte nur.

„Es ist mein Ernst…“ Ich kuschelte mich wieder an ihn, begann erneut, seinen Hals zu küssen.

Ich spürte, dass er zu Zittern begann, doch ich tat nichts dagegen.

Das Einzige, woran ich momentan dachte, war, dass ich ihm zeigen müsste, wie sehr ich ihn zu lieben glaubte… Und wie konnte man es besser beweisen, als beim Sex?
 

Als ich Tsukasa das nächste Mal ins Gesicht schaute, hatte er die Augen zusammengekniffen, seine Haltung war steif und er biss sich auf der Unterlippe herum.

„Was hast du?“ fragte ich leise, legte meine Stirn an seine Schulter.

Gefiel es ihm nicht?

Wollte er nicht von mir berührt werden?

Doch nicht?

Er hatte doch einmal angedeutet, dass er mit mir schlafen wollte… Und jetzt? Jetzt, wo ich wollte? Hatte er etwa die Lust verloren?
 

„Ich… Hizumi… ich…“ Er schluckte, öffnete seine Lider ein Stück.

„Ich… Ich kann nicht…“ wisperte er, drückte mich gegen die Lehne des Stuhls.

Etwas verwirrt blickte ich ihn an, in diese sonst so strahlenden Lichter, die gerade dabei waren, gänzlich zu verstumpfen.

Ein bitteres Lächeln huschte über meine Lippen.

Hatte ich doch Recht behalten.

Man konnte jemanden wie mich einfach nicht lieben… Man konnte nicht von mir verführt, von mir gefickt werden…

Es wäre zu peinlich…

Selbst für Tsukasa, der vorgab, mich gern zu haben…
 

Ich drehte meinen Kopf zur Seite.

„Ich habe es doch gewusst…“ sagte ich leise, schaute auf den Boden.

„Was?“

„Dass du mich nicht willst…“

„Das… Aber das ist doch gar nicht wahr!“ versuchte er sich zu wehren, nahm meinen Kopf in seine Hände und zwang mich, ihn anzusehen.

„Hör auf damit, es stimmt nicht…!“

„So? Und wieso dann das Ganze? Wieso bist du jetzt hier? Wieso bist du hergekommen? Wieso kneifst du jetzt? Jetzt, wo ich will?! Du meintest, du schläfst mit niemandem, nur weil du es willst, du willst mich nicht zwingen, sagst du! Aber ich zwinge mich nicht und du tust es auch nicht! Ich will es und was ist? Du kneifst!“ kam es laut von mir.

Er schwieg.

Ich wusste, dass ich Recht hatte, ich wusste, dass er nur vorgab, mich zu wollen!
 

Seinen Blick hatte er gesenkt, ich sah, dass er langsam wieder auf seiner Lippe zu kauen begann, merkte, sie sich seine warmen Hände langsam von meiner haut entfernten und mir eine Gänsehaut verpassten, als die warme Haut mit der kühlen Luft in Verbindung kam.

„Es… es ist nicht so…“ wisperte er immer wieder.

“Was? Was ist nicht so Tsukasa? Du belügst mich… und dich Selbst auch!“

„Das ist nicht wahr!“ fuhr er mich nun an, stand auf und schlug die Hand vor den Mund, wankte etwas zurück.

Er hatte nicht vorgehabt, mich anzuschreien, doch ich hatte ihn eben provoziert… Wahrscheinlich war es auch besser so.

„So? Was tust du dann?“ keifte ich zurück, ließ mich nicht beirren.

Ich sah in seine ängstlich dreinblickenden Augen, sah die Tränen, die sich in Ihnen zu sammeln begannen.

Doch es kratzte mich nicht.

Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte ihn gegen die Wand gedrückt, ihm keine Chance gelassen, sich zu wehren… Doch noch immer waren meine Füße an den Stuhl gefesselt, ich konnte nichts tun…
 

Als ich das erste Schluchzen von ihm hörte, senkte ich meinen Blick, ließ meine Hand zu dem kleinen Knopf an der Seite meines Stuhls gleiten und drückte ihn.

„Geh… Geh mir aus den Augen… und lass dich nicht noch einmal hier blicken…“

“Aber Hizumi…“

„Nichts aber!“ keifte ich ihn an.

„Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen! Ich habe es über, mich von Allen verarschen zu lassen! Ich will nicht mehr! Lass mich allein!“

Er trat einen Schritt auf mich zu, hörte, wie Karyu herein kam.

„Hörst du schlecht? VERPISS DICH!“ brüllte ich ihn an, sah, wie er zusammenzuckte, ihm die ersten Tränen über die Wangen liefen.

Karyu sah mich erschüttert an, fragte sich wahrscheinlich, was bei mir nun schief gelaufen war.

„Du hast nicht die leiseste Ahnung, wie es mir geht, wie es in mir aussieht! Ich will die ganze Zeit, doch du versuchst, mir das Gegenteil einzureden! Was bist du? Psychater?! Verpiss dich, habe ich gesagt, lass mich in Ruhe!“ Eigentlich hatte ich gar nicht vor, ihn so anzufahren, doch der ganze Schmerz, das Leiden all dieser Jahre sprudelte nur so aus mir heraus.

Er, der am Wenigsten etwas dafür konnte, musste herhalten, doch in diesem Moment war mir das nicht klar.

Mein Gehirn hatte sich vollkommen ausgeschaltet, allein der Frust und die Wut leitete meinen Körper.

Karyu beauftragte einen anderen Wächter, Tsukasa zurückzubringen.

Dieser jedoch stoppte noch einmal an der Tür, drehte sich zu mir um.

„Ich will doch nur… dass dein Herz es will…“ flüsterte er, sah mich an und wischte sich die Wangen trocken, bevor er sich anketten und abführen ließ.

Die Tür fiel ins Schloss, nur Karyu und ich waren noch im Raum.

Ich sah ihn nicht an, hatte den Blick gesenkt, denn auch mir kamen langsam die Tränen.

Er kettete meine Hände wieder fest, ohne auch nur ein Wort zu sagen, merkte, wie mein Körper bebte.

„Hizumi…“ sagte er leise, sah mich an.

Er stand nun wieder vor mir, legte seine hand auf meinen Hinterkopf und beugte sich zu mir hinunter, umschlang meinen Hals mit seinen Armen.

Er drückte meinen Kopf gegen seine Brust, schloss die Augen.

„Sh~…. Beruhig dich….“

Ich quietschte etwas auf, biss die Zähne zusammen.

Ich wollte nicht… nicht jetzt.

„Bitte… geh…“ wisperte ich, er nickte und tat, was ich sagte.

Das letzte, was ich sah und hörte, war, wie das Licht ausging und die Tür ins Schloss schnappte.

Ich ließ den Kopf in den Nacken sinken, schluchzte leise.

Er würde gehen… in einer Woche…

Ohne mir etwas zu hinterlassen… außer die Erinnerung…

Er würde gehen… ohne mir eine Antwort gegeben zu haben… ohne, dass ich wusste, wie er fühlte.

Er würde gehen… mich zurück lassen… mich nie besuchen… mich vergessen.
 

So laut ich konnte, schrie ich durch die Zelle, brüllte das halbe Gefängnis zusammen.

Mein schmerzlicher Schrei, der sich durch die Gänge bahnte, erreichte auch Tsukasa, ließ ihn zucken.

Er lag auf seiner Pritsche, den Kopf im Kissen vergraben, schluchzte leise.

Fest kniff er die Augen zusammen, als er den Schrei vernahm.
 

Karyu kam wie jeden Tag zu mir, erzählte mir ein wenig und versuchte mich abzulenken.

Doch er wusste selbst, dass er nicht immer den größten Erfolg hatte.

Ab und zu lachte ich sogar, wenn er wirklich etwas tolles erzählte…
 

„Ja, wirklich!“ Mit großen Augen sah er mich an.

Ich glaubte ihm nicht.

„Ich schwörs dir! Er wollte wirklich versuchen, mir den Arm auszukugeln!“

„Red keinen Stuss, Karyu!“ kam es kritisch von mir.

„Welcher Vollidiot würde schon versuchen, einem Wärter den Arm auszukugeln?“

„Da gibt es Einige! Ich sage es dir doch… die nehmen mich nicht ernst!“ Er zog einen Schmollmund.

Ich hingegen begann leicht zu grinsen.

„Wirklich? Woran das nur liegen mag?“

„Machst du dich gerade über mich lustig?“ Eingeschnappt blies er seine Wangen auf, denn er wusste, dass mich das bis jetzt immer zum Lachen gebracht hatte, wie dieses Mal auch.

„Ich? Niemals~!“ Ich lachte auf, grinste ihn dann an.

Er schmunzelte.

Dann kam er zu mir, strubbelte mir die Haare durch.

„Hizumi?“ begann er, ich sah zu ihm auf.

„Mh?“

„Er vermisst dich…“ sagte er nun ernst.

Ich senkte meinen Blick, seufzte.

„Es ist besser so, das weißt du…“ nuschelte ich.

„Ja, ich weiß… trotzdem… er macht sich Sorgen um dich…“ Karyu hockte sich vor mich, strich mir über meine schmutzige Wange.

„Eigentlich bin ich eher Derjenige, der sich Sorgen machen müsste…“ Ich strich mir durch die Haare, ließ meinen Kopf in den Nacken sinken und schloss die Augen.

“Wieso?“

„Weil ich nicht glaube, dass Sato noch lange still hält… ich bin jetzt fast zwei Wochen hier und er hat mich nicht einmal hier rausgeholt…. Bald wird es wieder Zeit… das weißt du… und ich bin mir nicht sicher, ob er diesmal mich aussucht… Ich habe Angst…“ wisperte ich, sah ihm in die Augen.

Er nickte.

„Ich bin nicht da, ich kann ihn dieses Mal nicht beschützen…“

„Meinst du nicht, er kann sich selbst wehren?“

„Er könnte schon… aber ich glaube nicht, dass er es tut…“

Karyu hob die Augenbrauen.

„Wieso?“

„Weil…“ Ich stoppte.

„Weil er nicht weiß, was dann passiert…“

„Eh? Du sprichst in Rätseln… red japanisch, Man…. Ich verstehe dich sonst nicht…“

Ich rollte mit den Augen, seufzte erneut.

„Wenn er sich wehren würde, wäre das in dem Moment vielleicht gut… aber er weiß nicht, was folgen würde… Sato kann alles zu seinem Vorteil hinbiegen… und selbst wenn Tsukasa unschuldig hier drin ist – was ich sehr stark annehme – kann Sato alles so schildern, dass er doch gerichtet wird… Und genau aus dem Grund wehrt er sich nicht… er weiß nicht, dass das Meiste, was Sato sagt, Bluff ist…“

„Dann sag ich es ihm!“

„Das hilft auch nicht…“

„Und wieso das jetzt schon wieder nicht?“

Karyu schien mit der Situation etwas überfordert zu sein, er verstand wirklich nicht das Geringste.

„Ich denke nicht, dass Tsukasa ein Mensch der Art ist, der das so schnell begreift und zu seinem Vorteil umwandeln kann… Er ist zu gutmütig, zu naiv, um Jemandem ernsthaft weh zu tun, so wie du oder wie ich es in so einer Situation vielleicht tun würden…“

„Ah~!“ Jetzt schien Karyu es zu verstehen.

Er kratzte sich am Kopf, dachte nach.

„Was ist, wenn Sato ihn wirklich holt…?“

„Dann…“ Ich sah an die Decke, schloss meine Lider schließlich.

„Dann, Karyu… Wird er daran zerbrechen, da bin ich mir sicher…“

Eine Weile schwiegen wir, bis Karyu erneut das Wort ergriff.

„Übermorgen ist es soweit… Übermorgen fällt die Entscheidung…“

„Ich weiß…“

„ich hab eine Idee!“ Plötzlich sprang er auf.

„Eh?“ Ich richtete meinen Blick wieder auf ihn.

„Ich hab eine Überraschung!“ Er grinste nun.

„Was für eine Überraschung?“

„Das sag ich nicht, dann ist es ja keine mehr!“ Seine Zunge streckte sich mir entgegen.

Er kettete meine Hände wieder fest, wendete sich zur Tür.

„Ich will etwas versuchen… wünsch mir Glück!“

„Okay…“ Ich nickte, lächelte ihn leicht an, bevor er schließlich verschwand.

Was hatte er nur vor?
 

„Kinjou-san!“ Karyu rannte zu ihm, kam neben ihm zum stehen, atmete schwer.

Der Schwarzhaarige sah ihn an.

„Ah, Karyu-san… was gibt es?“ Er schmunzelte.

„Ich habe eine Idee und wollte fragen, ob sie mir vielleicht dabei helfen könnten!“

„Worum soll es denn gehen?“

„Kommen Sie mit, ich erkläre es Ihnen…“ Und schon zog Karyu den kleineren hinter sich her.
 

Der nächste Tag brach schnell an, mein Essen wurde mir wie immer gebracht und mittags bekam ich eine viertel Stunde „Auslauf“.

Ich hatte mich mittlerweile wieder an die Situation gewöhnt, hatte es geschafft, mir meine Fassade wieder etwas aufzubauen.

Immerhin musste ich gewappnet sein, wenn Tsukasa fort ging… ich durfte mich nicht unterkriegen lassen!
 

Die ganze Zeit hörte ich komische Geräusche aus der Nebenzelle, es wurde geschraubt und gehämmert, wie es schien.

Langsam wurde mir der Tag unheimlich und ich beschloss, dass alles nur ein dummer Traum war, als ich plötzlich aus der Zelle gelassen und zu den Duschen geschleppt wurde.

Ich wusch mich so gründlich, wie ich konnte, immerhin wusste ich ja nicht, was der Tag noch so alles mit sich brachte.

Ich rasierte mich und zog mich wieder an, richtete meine Haare etwas.

Als ich nach gut zwanzig Minuten wieder heraus kam, wurden mir meine Klamotten zugeschmissen…

Meine Klamotten!

Mein blaues Hemd und meine schwarze Hose!

PLUS Schuhe!

Mein Mund blieb offen stehen und ich sah den Wärter mit großen Augen an.

„Wenn du mir jetzt gleich sagst, dass ich gehen darf, erkläre ich dich für gestört!“ Er lachte, hatte wohl mit so einer Reaktion gerechnet.

„Jetzt mal ehrlich…“ begann ich.

„Was soll das Ganze?“

Er legte einen Finger auf die Lippen, zwinkerte mir zu.

„Geheimnis…“ sagte er leise.

Hallo?

Hatten neuerdings alle einen weg?
 

Ich verstand gar nichts mehr.

Neuerdings waren die Wärter nett zu mir…

Das hatte ich ja noch nie erlebt!
 

„Eh? Wie… Geheimnis…“

„Ja, Geheimnis eben… Was ist daran nicht zu verstehen?“

„Naja…“ begann ich, strich mir durch die nassen Haare.

„Los, zieh dich an, es ist schon fast dunkel…“

„Ah? Hat Sato mal wieder was Tolles geplant oder was?“

„Mh? Nein, der ist heute gar nicht da…“

„Eh?“ Ich blinzelte.

„Was meinst du, wieso du gerade heute so einen Service bekommst? Erwarte es nicht noch einmal… es ist das einzige Mal….“

Ich nickte.

„Wo ist er denn?“

„Kinjou meinte irgendwas mit Gericht…. Ich denke mal dass es irgendwas wegen Tsukasa ist… denn in nächster Nähe soll sonst keiner hier raus kommen…“ Er zuckte mit den Schultern.

Schnell zog ich mein Hemd über den kopf und das Andere an, genauso machte ich es mit der Hose und den Schuhen.

Die oberen Knöpfe des Hemdes ließ ich offen, es war schon wärmer geworden, als ich gedacht hatte.

Dann sah ich ihn wieder an.

„Und nun?“

„Nun kommst du mit…“

„Wohin?“

„“Auf den Hof…“

„Und… was soll ich da?“

„Boah, nerv nicht… sei einfach still und lass dich überraschen…“ Ich nickte, mir wurden die Handschellen angelegt und wir gingen auf den Hof.
 

Es war dunkel, nur der Vollmond und viele Sterne standen am Himmel.

Am Ausgang empfing Karyu mich, lächelte mich an.

Er löste mir die Handschellen und stieß mich auf den Hof, etwas unbeholfen tapste ich vor mich hin, blieb nach kurzer Zeit stehen.

Toll…

Jetzt stand ich hier auf dem Hof, der Mond und die Sterne über mir… doch ich war allein… Was brachte es mir also?
 

Das fahle Mondlicht warf plötzlich einen Schatten vor mich, zwang mich, aufzuschauen.

Meine Augen weiteten sich, ich blinzelte ein paar Mal, um mich zu vergewissern, dass ich wirklich nicht träumte.

Vor mir stand er…

Er sah mich an, lächelte leicht.

Seinen Körper zierte ein weißes Hemd, welches zur Hälfte aufgeknöpft war, ein schwarzes Sakko trug er darüber.

Seine schwarze Hose reflektierte das Mondlicht ein einigen Stellen, schimmerte hell auf. Dazu trug er schwarze Lackschuhe.

Einen Schritt trat er auf mich zu, holte seine eine Hand hinter dem Rücken hervor und hielt mir eine rote Rose vor die Nase, während er sich vor mir verbeugte.

Meine Wangen flammten hochrot auf, verträumt sah ich ihn an.

Er sah aus, wie der Traumprinz, von dem alle Frauen immer schwärmten.

Und so Jemanden liebte ich?
 

Etwas zögernd nahm ich ihm die Rose ab, schluckte leicht.

„Hizumi…“ begann er.

„Ich… wollte mich entschuldigen…“ sagte er leise, richtete sich auf.

Immer noch fasziniert von diesem Anblick sah ich ihm einfach nur in die Augen.

Ich trat einen Schritt näher, stand nun direkt vor ihm und legte meine Hände an seine Brust.

„Wofür?“ hauchte ich, sah in diese strahlenden Lichter, die mich schon seit unserem ersten Treffen nicht mehr losgelassen hatten.

„Für das neulich…“

Ich lächelte, legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir herunter, legte meine Lippen sanft auf seine.

Ich spürte, wie er erleichtert in den Kuss seufzte, mich nun ebenfalls in die Arme schloss.

Langsam löste ich mich von ihm.

„Was soll das alles? Wieso bin ich hier? Wieso bist du hier? Was… was habt ihr geplant…?“ wisperte ich, legte meine Stirn gegen seine Schulter.

„Karyu hat nicht nur dich, sondern auch mich überrascht…Er kam einfach in die Zelle, hat mich unter die Dusche geschleift… Mir meine Sachen wiedergegeben und mich fast schon hier raus getreten…“ Er schmunzelte, strich mir durch meine immer noch feuchten Haare, die trotz Styling in fast alle Richtungen standen.

„Dann hat er mir die Rose in die Hand gedrückt und mir gesagt, wie ich alles angehen soll…“

„Was angehen?“ Ich hob meinen Kopf, sah ihn an.

„Wie ich es angehen soll…“ Er beugte sich erneut zu mir herunter, unsere Lippen berührten sich kurz. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Gesicht, seine Augen durchbohrten mich schließlich.

„Wie ich es angehen soll… dass du… die Nacht mit mir verbringst…“ Seine Lider schlossen sich und erneut hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen.

„Dass ich… die Nacht mit dir verbringe?“ Er nickte.

Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte.

Mein Mund öffnete sich, doch es kam einfach nichts… ich war sprachlos, blickte einfach nur in sein lächelndes Gesicht.

„W-Wieso… hast du deine Meinung geändert?“

„ich habe die letzte Nacht über vieles nachgedacht… und du hast recht… Ich war feige… Ich hatte Angst davor… ich hatte Angst, etwas falsch zu machen, habe dabei nicht gemerkt, wie sehr ich dich verletzt habe….“ Seine Hand wanderte zu meiner Wange, er strich mit den Fingerspitzen darüber.

„Ich dachte, wenn ich mit dir schlafen würde, würde ich dich automatisch dazu zwingen…“

„Das ist nicht wahr!“

„Das ist mir auch klar geworden…“ Er lächelte, küsste meine Stirn.

„Weißt du…“ begann er erneut, nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und sah mir in die Augen.

„Man macht viele Fehler, wenn man jemanden beschützen will… den man zu lieben glaubt…“

Meine Augen weiteten sich, meine Hände begannen leicht zu zittern.

Noch nie hatte mir Jemand auf so eine süße Art und Weise seine Liebe gestanden, es trieb mir Tränen in die Augen.

Leise schluchzte ich, zog ihn erneut zu mir herunter und küsste ihn so leidenschaftlich, wie ich konnte. Tränen liefen mir über die Wangen.
 

Tsukasa lächlte in den Kuss, löste sich schließlich von mir und wischte mir die tränen aus dem Gesicht, drückte mich fest an sich.

„Wieso weinst du?“ fragte er leise.

„Weil du ein Idiot bist!“ schluchzte ich.

„Eh?“ Er blinzelte mich an.

„Wieso das?“

„Du kannst so was doch nicht einfach so heraus sagen…!“

Ich krallte mich in sein hemd.

„Da müssen einem doch die tränen kommen… In so einer Situation… bei solchen Worten…“ Ich schniefte, hörte Tsukasa nur leise kichern.

„Du bist süß…“ hauchte er.

Ich sah zu ihm auf, schniefte erneut, wischte mir nun auch die letzten tränen weg.

„Tsukasa?“ begann ich leise, schmiegte mich erneut an seine Brust.

„Mh?“ Er strich mir durch die Haare, legte die Wange auf meinen Kopf.

„Meinst du das Alles auch wirklich Ernst?“ Meine Lider schlossen sich halb.

„Ich würde es nicht sagen, wenn ich es nicht so meinen würde…“

„Lass uns gehen…“ führte er noch hinzu.

„Wohin?“

„Lass dich überraschen…!“ Er lächelte mich an und ergriff meine Hand, hauchte mir noch einen Kuss auf die Stirn und zog mich schließlich hinter sich her.

Keiner von uns Beiden hatte bemerkt, dass die Rose, die ich bei seinen Worten hatte fallen lassen, immer noch auf dem Hof lag und ihre roten Blütenblätter sanft im Mondlicht schimmerten… Feuchte Stellen reflektieren das Licht und brachen es… Als ob sie weinen würde… um uns…
 

~Fortsetzung folgt~

Kizuna - Band

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Yakusoku – Versprechen

olaaaaaaaa~~~ ^-^
 

ich weiß, es hat lang gedauert XD

aber hier ist das neue Chap ^^ und es is laaaaaaaannnggg~~

13 Word Seiten XD

ich hoffe, ihr mögt es ^^
 

Danke danke, für die Kommis ^^

okay, neuerdings kann man als unter 18 jähiger anscheinend nichmal kommis dazu schreiben ûu

ahaber~

danke für die vielen ENS ^^

und auh für die geschriebenen Kommis zu dem Chap^^
 

Also~

um euch nicht noch weiter Hungern zu lassen, geb ich euch fressen XD

viel spaß ^^
 

Widmung: Hizumi-Tsukasa

Music: Linkin Park - Hands Held High // Linkin Park - Valentines day // D'espairsRay - Screen
 


 

Kapitel 13: Yakusoku – Versprechen
 

Karyu klopfte laut an die Tür, gab und somit zu verstehen, dass wir uns fertig machen sollten.

Wir zogen uns wieder an, Tsukasa nahm erneut meine Hand, zog mich zu ihm.

„Ich will dir eins sagen… eines versprechen…“, hauchte er mir entgegen.

Ich schloss die Augen, lauschte nur seiner Stimme.

Wie sehr ich sie doch vermissen werde…
 

„Ich hole dich hier raus… und wenn es das Letzte ist, was ich tue…“

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen, ich wusste, dass er dieses Versprechen nicht halten konnte, doch ich tat wenigstens so, als ob ich ihm glaubte.
 

Ein letztes Mal berührten sich unsere Lippen, als auch schon Karyu herein kam und mir die Handschellen wieder anlegte.

„Sato wird bald zurück sein, wie es scheint… er scheint doch nicht die Nacht dort zu verbringen…. Wir müssen uns also beeilen…“, sagte er leise, sah dann zu Tsukasa.

„Ich hole dich gleich ab… geh mit niemand anderem von den Wärtern mit, außer es ist Kinjou… Du kannst hier wirklich Niemandem trauen…“, nuschelte er noch und ging schließlich mit mir aus dem Raum.

Ich drehte mich nicht einmal um, um noch einmal sein Gesicht zu sehen… Ich konnte es nicht. Wenn ich es tun würde, wusste ich, dass der Schmerz nur noch größer sein würde.

„Leb wohl“, wisperte ich und schloss die Augen, als auch die Tür hinter uns zufiel.

Karyu brachte mich zurück in die Zelle, gab mir meine Klamotten.

„Während du dich umziehst, bringe ich Tsukasa in seine Zelle…“ Ich nickte und zog mich schnell um, setzte mich hin und ließ schon einmal die am Stuhl befestigten Fußketten an meinen Knöcheln einrasten.

Ich seufzte, ließ den Kopf nach Hinten fallen, sah an die Decke.

Wie sollte ich es nur schaffen, hier noch länger ohne ihn auszuhalten?

Ich vermisste ihn jetzt schon, wollte ihn wieder sehen, wollte ihn küssen, seine Haut spüren… In seine Augen sehen.

All das wurde mir nie wieder passieren, es war mir vergönnt.

Welch Ironie des Schicksals…
 

Ich lächelte bitter. War es nicht immer so gewesen? Kaum erfuhr ich ein wenig Glück, wurde ich bestraft. Was hatte ich nur getan, dass mir so etwas passierte?

Ich hatte nie Jemandem geschadet, mich ruhig verhalten und mich aus allen Schlägereien herausgehalten.

Und kaum wollte ich jemanden beschützen, landete ich hier.
 

Karyu kam kurze Zeit später schon wieder, hockte sich vor mich.

„Wie lange meinst du, wirst du es ohne ihn durchstehen?“, fragte er leise.

„Ha, wenn ich das wüsste… Ich hoffe so lange, bis ich endlich erschossen werde…“

„Sag so was nicht, Hizumi…“ Karyu stand auf und strich mir durch die Haare, setzte sich kurzerhand auf meinen Schoß und umarmte mich.

„Wenn du jemanden brauchst… auch, wenn es nur zum Reden ist… du weißt, ich bin da… ich werde dir helfen, so gut ich kann, dass du das hier überstehst und irgendwann hier raus spazieren kannst…“

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht…“

„Oh doch, das glaube ich! Zero meinte, er hätte einen Anwalt gefunden, der bereit wäre, alles wieder aufzurollen, das ganze Verfahren… Er meinte, mit ihm würdest du auf jeden Fall gewinnen… Er soll wohl ziemlich berühmt sein, allerdings habe ich ihn bisher weder irgendwo gesehen, noch von ihm gehört…“, sagte er, sah mich an.

„Wie heißt er?“

„Irgendwas mit O… Keine Ahnung, da müsste ich Zero noch einmal fragen…“

„Tu das…“ Ich lächelte leicht.

„Und jetzt solltest du gehen, es wird Zeit…“, hauchte ich, er nickte.

Karyu kettete mir die Hände hinter dem Rücken am Stuhl fest und sah mich an.

Er beugte sich zu mir herunter, gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Sei stark… Es wird sich lohnen…“ Mit diesen Worten ging er schließlich, löschte das Licht und ließ mich in kompletter Dunkelheit zurück.

Nun war ich also wieder hier… Ohne Licht, Luft und Bewegung.

Wie lange ich es wohl durchhalten würde?
 

Knarrend schob Jemand die Tür auf, ließ mich hochschrecken. Ich war doch tatsächlich eingeschlafen.

Benommen und mit fast komplett zusammengekniffenen Augen sah ich den Schuldigen an.

„Ach, du lebst ja doch noch…“, grollte eine meiner Meinung nach ZU laute Stimme durch den Raum. Sato.

„Was denkst du denn? Dass ich es dir leicht mache? Tze…“

„Dein Liebster wird heute entlassen…“

„Er ist nicht mein Liebster…“, antwortete ich ruhig, wusste ich doch, dass es bei ihm keinen Sinn hatte, sich aufzuregen.

„Dann eben dein Schnuffelhase, mir so was von gleich…“

„Er ist gar nichts. Er ist einfach nur eine Person, die zur falschen Zeit am falschen Ort war und sich von mir hat reinlegen lassen… Ich brauche auch mal meinen Spaß…“ Ich gähnte.

„So? Na, dafür liegt dir aber anscheinend doch ziemlich viel an ihm… wenn du sogar für ihn hier drinnen bist…“

„Ich war nicht bei Verstand… Glaubst du etwa wirklich, ich würde allen Ernstes so etwas Bescheuertes tun? Und dann auch noch für einen MANN, den ich nicht einmal annähernd kenne?“

„Wer weiß!“, flötete er, lachte schließlich dreckig.

„Was willst du überhaupt hier?“, knirschte ich, gewöhnte mich langsam an das Licht.

„Ich wollte nur mal sehen, ob ich dich schon vom Hals habe oder ob ich weiter mit dir spielen darf…“ Er grinste mich breit an.

„Dann kannst du ja jetzt wieder gehen…“

„Na, na, wer wird denn wohl so abweisend sein? Bist du etwa enttäuscht, dass ich nicht dein Schnuffi bin?“

„Zum letzten Mal, ich habe mich nur in wenig mit ihm amüsiert…“ Wie weh diese Worte doch taten…

Um mich zu schützen, verleugnete ich ihn. Wie tief konnte ich eigentlich noch sinken?

Eigentlich war es doch unmöglich.
 

„Achja… willst du wissen, wieso ich gestern weg war?“

„Was interessiert es mich, was du in deiner Freizeit tust? Auf welchem Schwulenstrich bist du denn rumgegeistert?“, zischte ich, bereute es auch sofort.

Er hatte ausgeholt und mir seinen Generalschlüssel einmal mit voller Wuscht über die Wange gezogen.

Ich keuchte leise auf, kniff die Augen zusammen.

„Werd nicht frech…“, keifte er mich an.

„Ich war gestern beim Gericht… dein Fall wird neu aufgerollt… Wenn du Glück hast, kommst du raus, aber glaub mir, das werde ich nicht zulassen…“ Ich glaubte, mich verhört zu haben. Karyu hatte also Recht gehabt.

Konnte es wirklich sein? Konnte ich wieder mit Tsukasa außerhalb dieses Traktes zusammen sein?
 

„Was interessiert es mich? Ich komme hier eh nicht raus, bis die in die Pötte kommen, bin ich tot…“

„Na, hoffen wir doch nicht, ich will sehen, wie du jämmerlich zu Grunde gehst, wenn du erfährst, dass du nie wieder hier raus kommst…“ Er lachte.

„Damit habe ich mich schon abgefunden.“ Erneut landete der Schlüssel in meinem Gesicht, dieses Mal auf der anderen Wange.

„Spiel nicht den Coolen, es bringt dir nichts…“ Und schon drehte er sich um und ging wieder.

Ich seufzte.

Was sollte nur werden?

Meine Wangen schmerzten, ich spürte, wie mir das Blut die Wangen hinunterlief, schmeckte es in meinem Mundwinkel.

Dazu kamen noch die neu einsetzenden Kopfschmerzen, die durch die Hiebe in mir aufstiegen.

Egal was auch mit mir passiert war, wie viele Schmerzen ich erleiden musste. Nichts davon war so schlimm wie meine Kopfschmerzen, die ich öfters davon trug.

Es war schon eine Art Migräne, die ich Tage später noch mit mir herumschleppte und nur loswerden konnte, wenn ich mich ablenkte.

Ha-ha. Den Witz verstanden? Ablenken… mit fest geketteten Armen und Beinen, in einem dunkeln Raum.

Wie soll man sich da ablenken, außer etwas mit dem Kopf zu machen?

Manchmal war es wirklich zum verzweifeln. Doch es flammte Hoffnung in mir auf.

Vielleicht würde ich doch irgendwann hier heraus kommen, mit Tsukasa zusammen wohnen, ein neues Leben beginnen… mit ihm… Und Yuki, die ich dann auch sehen konnte.

An Minako dachte ich gar nicht.

Sie war mir egal geworden. Wegen ihr war ich eigentlich erst hier drin. Hätte sie mich nicht sitzen gelassen, wäre das Alles gar nicht erst passiert.

Ich wäre nicht mit Karyu trinken gegangen, nicht in diesem beschissenen Laden gewesen und hätte nicht meinen müssen, diesen verdammten Idioten von Ladendieb übers Kreuz zu legen…
 

Erneut ging die Tür auf und ich stöhnte leise, als das helle Licht auf mich fiel.

Karyu stand in der Tür und brachte mir mein Essen.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er, stellte das Essen beiseite und schaltete das Licht ein, kam zu mir.

Er kettete mich los und nahm ein Stofftaschentuch hervor, mit welchem er begann, meine Wangen abzutupfen.

„Aua~!“, jammerte ich, wollte mich wehren, aber ich schaffte es nicht.

„Sei nicht so ein Weichling!“ Er plusterte seine Wangen auf, tat beleidigt, denn er war wirklich vorsichtig. Kannte man gar nicht von ihm.

„Bin ich nicht… der Schlüssel von Sato tat nur etwas mehr weh, als ich es erwartet hab…. Und diese Kopfschmerzen…“, seufzte ich, ließ meinen Kopf nach Hinten sinken.

„Kopfschmerzen?“ Er sah auf, blinzelte mich an.

„Sag jetzt nicht, DIESE Kopfschmerzen…“ Karyu war einer der wenigen Leute, die wussten, wie grantig ich sein konnte, wenn ich Kopfweh hatte… Vor Allem solches Kopfweh.

„Oh doch… ich glaube, mein Kopf explodiert gleich…“, nuschelte ich, rieb mir die Schläfen.

„Das ist nicht gerade gut…“ Ich lachte leise auf. „Wem sagst du das…“

„Willst du eine Tablette?“

„Meine Einstellung zu Tabletten hat sich bis heute nicht geändert…“, nuschelte ich.

„Also musst du immer noch von kotzen…“ Er grinste leicht.

Ha-ha, wie witzig, wenn ich Zeit habe, lache ich mal.

„Halt die Klappe…“, jammerte ich, knackste mit meinem Genick. Gott, ich fühlte mich, als wären Elefanten über mich gelaufen.

Weswegen? Wegen Sato? Wegen dem, was er gesagt hatte? Oder wegen Tsukasa?
 

Ich seufzte.

„Was hast du?“, erkundigte er sich leise, legte die Arme auf meine Beine, ließ schließlich seinen Kopf darauf sinken.

„Was ist, wenn er Recht hat?“

„Wer?“

„Sato…“

„Mit was?“

„Er sagte das Gleiche wie du… der Prozess wird neu aufgerollt…“

„Wirklich? Das ist doch toll!“

„Meinst du?“ Meine Augen schlossen sich halb, ich sah an die Decke.

„Du etwa nicht?“, kam es nun wieder leise von ihm.

„Ich weiß nicht…“

Karyu seufzte leise, stand auf und setzte sich auf meinen Schoß und umarmte mich.

Seine Wange rieb er leicht an meiner Schulter, bevor er inne hielt.

„Willst du ihn etwa nicht wieder sehen?“

„Das ist das Letzte, an das ich jetzt denke…“

„An was denkst du sonst?“

„Ob ich da draußen klar komme…“

„Wie meinst du das?“, nuschelte er in den Stoff meines Hemdes.

„Na, ich weiß nicht, ob ich eine Wohnung bekomme…“

„Du kannst bei mir wohnen…“

„Ich weiß nicht, ob ich Arbeit bekomme…“

„Ich helfe dir, eine zu finden…“

„Ich weiß nicht, ob ich mit der Welt da draußen klar kommen werde…“

„Du hast Tsukasa… Yuki… mich… wir helfen dir, das ist doch klar…“

Meine Arme hoben sich langsam, schlossen sich um ihn, ebenso, wie meine Lider fielen.

Tränen stiegen in mir hoch.

Was sollte ich nur tun, wenn ich wirklich aus diesem Loch kam? Mich freuen? Weinen?
 

Die erste Träne bahnte sich meine Wange hinab, tropfte von meiner Wange auf Karyus Schulter.

„Ich… Ich habe Angst, Karyu…“, wisperte ich, vergrub mein Gesicht in seiner Jacke.

„Shh… du brauchst doch keine Angst haben… ich bin bei dir…“ Meine Finger verkrallten sich fester in dem Stoff der dunkelblauen Jacke, die er während seines Dienstes trug.

„Was ist, wenn ich es nicht schaffe? Wenn ich es nicht schaffe, dort draußen klar zu kommen? Wenn mich alles erdrückt? Der Fortschritt, die Menschen… M-Minako…“

„Es wird dich nichts erdrücken, denn ich bin da und helfe dir, diese Last zu tragen… genauso wie Yuki… Zero… und Tsukasa… wir alle sind da, um dir zu helfen…“

„Karyu…“, hauchte ich, schluchzte leise. Es war einfach zu viel für mich.

Ein Ausbruch der Gefühle, die ich seit Jahren verdrängt, verleugnet hatte.

Ich hatte vorgegeben, sie nicht zu besitzen, hatte niemals vor, sie jemals wieder herauszukramen. Doch das, was Karyu sagte, berührte mich tief. Ich wusste, dass er versuchte, seinen Fehler wieder gut zu machen, ich wusste, dass es ihm Leid tat, dass er wollte, dass es mir wider gut ging, ich lachen konnte.

Doch so einfach, wie er es sich vorstellte, war es nicht.

Ich war hier und selbst wenn der Prozess wieder aufgenommen wurde, alles neu aufgerollt wurde, hieß es noch lange nicht, dass ich wirklich hier heraus kommen würde.
 

„Ich… Ich habe noch etwas für dich…“, sagte Karyu leise, löste seinen Griff und sah mich mit leichtem Lächeln an.

Ich schniefte, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Er griff in seine Jackentasche.

„Mach die Augen zu…“

Ich tat, was er mir sagte. Schloss ohne zu zögern meine Augen und wartete darauf, was er mir geben würde.

Er nahm meine Hand und öffnete sie, tat etwas hinein und schloss sie wieder, hielt sie mit seinen fest umschlossen.

Dann stand er auf, gab mir ein Küsschen auf die Stirn.

„Ich komme in einer halben Stunde wieder, wenn du gegessen hast…“ Mit diesen Worten verschwand er schnell, ließ mich allein.

Ich öffnete meine Augen langsam, ebenso wie meine Hand.

In ihr war ein kleiner, zusammengefalteter Zettel. Ich hörte es klimpern, vermutete also, dass sich noch etwas in ihm befand.

Langsam faltete ich den Zettel auseinander, bemerkte, dass es zwei Seiten waren.

Mir fiel etwas Silbernes in den Schoß, ich hob es sachte hoch und sah es an.

Blinzelnd betrachtete ich es, nahm es zwischen die Finger und spielte kurzzeitig daran herum.

Es war ein silbernes Armband, mit einem kleinen Kreuz, auf welchem der Name „Kenji“ eingraviert war. Kenji. War das sein Name? War Tsukasa etwa nur eine Art Künstlername?

Das Armband war wunderschön. Ich konnte es nicht fassen, dass er mir so etwas Wertvolles und Schönes anvertraute.
 

Dann nahm ich den Brief, begann zu lesen.

Lieber Hizumi,
 

Ich weiß, ich kann dir nicht viel geben, nicht mehr, als das, was ich im Herzen trage.

Heute ist der Tag, an dem ich entlassen werde. Einerseits bin ich glücklich darüber… Saubere Luft, meine Wohnung, meine Freunde… Doch andererseits, wenn ich an dich denke, würde ich am Liebsten wieder zurück.

Ich würde es in Kauf nehmen, in diesem Loch zu sein, nur um dich zu sehen, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Allein dein Lächeln gab mir Kraft, allein deine Augen hielten mich aufrecht. Die letzte Nacht ist etwas, was ich nie wieder hergeben will, was ich niemals mit jemand anderem außer dir teilen will. Ich will, dass es für immer hält, für immer in Erinnerung bleibt. Denn ich werde alles dafür tun, dass es nicht das Letzte Mal war, dass ich dich gesehen habe. Ich liebe dich. Ich liebe dich über alles in der Welt. Schon als ich dich das erste Mal sah, wie du dort vor mir auf dem Stuhl saßt, seufzend, dir an den Kopf fassend, hatte ich das Gefühl, dass du anders bist. Dass du etwas Besonderes bist. Als du mich angemault hast, dachte ich, es ist natürlich, denn mir wurde gesagt, dass du nicht einfach zu handhaben bist. Und Kinjou-san hatte Recht damit. Eine schwierige Person bist du, eine Person, die viel Leid und viel Schmerz erfahren hat. Eine Person, die weiß, wie es ist, wenn man allein ist, niemanden hat, mit dem man reden, lachen kann. Ich wünschte, dass dir dies erspart geblieben wäre. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Mein Herz hat, seit ich dich gesehen habe, jedes Mal einen Sprung gemacht, wenn du mit mir geredet hast. Selbst, wenn du abweisend warst, es hat mich gefreut. Denn es hat mir gezeigt, dass du nicht so hart bist, wie du tust. Und ich hatte Recht damit. Eigentlich bist du ein ziemlich einsamer Mensch, ich denke, das ist nicht erst so, seitdem du hier bist. Du sagtest, Minako hätte dich betrogen, dich somit verlassen. Ich habe viel darüber nachgedacht, in der letzten Nacht, habe es gedreht und gewendet, doch ich verstehe nicht wieso. Sah sie dich nicht? Sah sie nicht durch deine Fassade? Sah sie nicht deine Gebrechlichkeit, deine Einsamkeit? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch so blind sein kann. Doch selbst, wenn es so war, ich für meinen Teil verzeihe ihr nie, dass sie es getan hat. Andererseits bin ich doch glücklich darüber, denn ansonsten hätte ich dich nicht kennen gelernt.

Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, ich weiß es nicht in Worte zu fassen. Ich will dir etwas geben, etwas, was dich an mich erinnert, was dir hilft, mich nicht zu vergessen. Also gebe ich dir dieses Armband. Ich habe es schon, so lange ich denken kann. Es war ein Geschenk von meiner Großmutter, die es von ihrem Vater hat. Pass gut darauf auf, es ist mein ein und alles. Somit gebe ich es dir. Mein ein und alles in Gegenstandsform gepaart mit meinem ein und alles in Menschenform. Ist das nicht etwas Wundervolles?

Hizumi, ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Ich bin überwältigt von so vielen Gefühlen, Gefühle, die ich empfinde, von denen ich nicht einmal dachte, dass ich sie noch besitze. Ich will dich in meinen Armen halten, deinen Geruch atmen, deine Lippen berühren, deine Augen sehen. Diese strahlenden Augen, die mich so in ihren Bann gezogen haben.

Ich kann den Gedanken nicht ertragen, sie niemals wieder zu sehen, deswegen verspreche ich dir, dass dies nicht das Ende ist.

Hizumi, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, das ist mir in dieser kurzen Zeit, die wir zusammen besaßen, klar geworden.

Als du dich mir geschenkt hast, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich wollte nicht, dass du mir so etwas Wichtiges schenkst, ich wollte nicht, dass du denkst, ich weise dich ab. Natürlich, ich wollte mit dir schlafen, ich wollte dich küssen, einfach nur deine Haut, deine Nähe spüren. Doch ich habe mich nie getraut, es dir ins Gesicht zu sagen. Ich hatte Angst. Angst, dass du mich abweist, Angst, dass ich das kaputt mache, was ich erreicht hatte. Ich hatte es geschafft, dass du mir vertraust, ich hatte es geschafft, dass du mich liebst. Ich hatte das geschafft, was ich mir von Anfang an so erhofft hatte.

Ich liebe dich. Und gebe dich nie wieder her.

Ich vermisse dich…
 

In liebe, Tsukasa
 

Ich schluchzte auf.

Während ich das Niedergeschriebene las, wurde mir schmerzhaft bewusst, was er mir angetan hatte. Was er mich gelehrt hatte. Was ich all die Jahre vermisst hatte. Jemanden wie ihn. Ich hatte Jemanden vermisst, dem ich über alles trauen konnte, den ich liebte, der mich liebte.
 

Meine Finger zitterten, Tränen liefen stumm über meine Wangen.

Mein Blick war verschwommen, meine Zähne drückten sich fast schon schmerzhaft aufeinander.

Mit aller Macht krallte ich mich an das Stück Papier, welches mir so wichtig war. Welches mir zeigte, dass es dort draußen jemanden gab, dem ich etwas bedeutete. Der mich als das akzeptierte, was ich war. Ein einsamer, junger Mann, der nicht wusste, wo auf der Welt sein Platz war.
 

Zittrig sog ich die Luft in meine Lunge, als ich das zweite Blatt hervor nahm.

Mein Atem stockte. Was ich sah, riss meine lockere Tür nun komplett aus den Angeln.

Er hatte mir eine Zeichnung beigelegt. Eine Zeichnung von uns Beiden, eine Zeichnung, auf der ich weinte. Mich fest in seine Arme krallte, schluchzte und weinte. Ich weinte wie ein Schlosshund. Ich erinnerte mich an diesen Moment.

Bis jetzt hatte ich ihn noch nicht erwähnt, denn es war mir zu peinlich.

Doch jetzt… jetzt kamen die Erinnerungen wieder hoch.
 

Erneute Tränen rannen über meine Wangen, ein lauteres Schluchzen drang durch den Raum.

Nachdem Sato mir da mit dem Herz angetan hatte, nachdem ich mich mit Tsukasa gestritten hatte, nach meinem Deal mit Sato.

Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit gehabt. Zeit, die ich mit Tsukasa verbringen wollte.

Er hatte mich angeschrieen, ich solle doch nicht für ihn so einen Mist machen. Doch ich hörte nicht darauf.

Ich war der festen Meinung, dass es das Richtige war, was ich tat. Ich zweifelte nicht die Bohne daran.

Immerhin wusste ich, was ich tat. Ich kannte Sato, ich wusste, was er tun konnte, ich wusste, was er tun wollte. Ich wusste, wozu er fähig war.
 

„Hizumi…“, begann Tsukasa, seufzte.

„Ich will nicht, dass du das tust…“

„Du kannst jetzt nichts mehr daran ändern. Und ich werde es nicht tun. Ich werde es nicht ändern.“

„Wieso? Wieso tust du das?“

„Schnallst du es nicht?“, giftete ich, knurrte leise.

„Erklär es mir doch, verdammt!“, brüllte er zurück.

„Ich will verdammt noch mal nicht, dass du das Gleiche durchmachst, wie ich es tun musste!“, schrie ich ihn an, ließ meine Faust gegen die nächste Wand sausen.

Tsukasa sah mich an. Er war wie versteinert, stand dort, schluckte.

„Hizumi…“, sagte er nun leise, ging zu mir.

Er nahm mein Handgelenk, zog mich mit sich zum Bett.

Dort angekommen setzte er sich, zog mich grob zu sich, sodass ich in seinen Armen landete.

„Verdammt… wieso tust du das für mich? Wieso tust du etwas, was dir selbst schadet, nur, weil du jemand Anderen beschützen willst?“

„Weil es mir weniger schadet als dir…“

„Was meinst du damit?“

„Bei mir ist es nicht so schlimm, wenn ich noch Schlimmeres erfahre… du sollst es jedoch gar nicht erst anfangen zu erfahren…“ Da waren sie wieder. Diese Tränen, die ich schon seit langem und immer öfter zu unterdrücken versuchte. Nun kamen sie in mir hoch und ich war nicht in der Lage, sie noch länger zurückzuhalten…

Ein leises Schluchzen drang aus meiner Kehle, ich krallte mich fester in sein Hemd, vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

„Wieso… tust du dir so was nur an…“, wisperte er, schloss die Augen.
 

Ich starrte auf das Bild, welches ich in der Hand hielt, strich mit meinem Finger darüber.

Es sah so echt aus… Hatte er es wirklich gezeichnet? Oder war es abfotografiert und dann bearbeitet?
 

„Tsukasa…“, hauchte ich, schloss meine Augen halb.

Mein Herz brannte so sehr. Es brannte, zog sich zusammen, unter Schmerzen, die ich noch nie vorher erlebt hatte.

Was war verdammt noch mal mit mir los?

Wieso jetzt?

Die letzten fünf Jahre hatte ich nicht einmal über so etwas nachgedacht…

Als ich hier rein kam, in diesen Knast, hatte ich nicht einen Gedanken an Minako, meine damalige Liebe, verschwendet. Ich habe nicht einen Augenblick daran gedacht, wie es wäre, sie wieder zu sehen, ihre Hand zu halten, in ihre Augen zu sehen.

Und jetzt?

Jetzt war ich so weit, dass ich nichts anderes konnte, als heulen und das auch noch wegen einem Mann.

Manchmal glaub ich wirklich, bei mir lief in der Erziehung etwas schief…
 

Ich sog tief die Luft ein, versuchte, mich langsam zu beruhigen.

Es brachte doch nichts, wenn ich die ganze Zeit nur heulte.
 

Leise schniefend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, atmete zittrig durch.

Meinen Kopf ließ ich nach Hinten fallen, schloss die Augen ganz.

Ich hörte, wie die Tür wieder aufging, sich dann leise wieder schloss. Karyu war also wieder gekommen.

„Hizumi…?“, fragte er leise, kam zu mir und hockte sich vor mich.

Ich schniefte erneut, öffnete meine Augen einen Spalt und sah ihn an.

Sein Gesicht durchzog sich mit Mitleid, als er meine glasigen Augen sah, am Liebsten hätte ich mich in seine Arme geworfen und mich bei ihm ausgeweint, doch ich konnte nicht. Ich wollte nicht… Ich wollte nicht, dass er mich so schwach sah. Ich wollte nicht, dass er sich solche Sorgen um mich machte.
 

Er sah mich einfach nur an, sagte nichts, bevor er sich vor mich setzte und meine Fußfesseln löste. Kurz drauf nahm er meine Hand und zog mich in seine Arme.

Meine Beine waren jeweils auf einer Seite und meine Arme hatten ihn fest umschlungen, krallten sich tief in seine Jacke.

Die Tränen stiegen erneut in mir hoch. Was war ich doch für ein Schwächling.

Konnte nichts anderes als heulen, bei anderen Schutz suchen. Wie tief sank ich eigentlich noch in dieses schwarze Loch unter mir?

Ich hatte das Gefühl, dass mir die Luft abgedrückt wurde, dass ich nicht mehr atmen konnte.

Ich schnappte nach Luft, meine Kehle schnürte sich zu.

Meine Wunden auf den Wangen brannten fürchterlich, als sie erneut mit meinen salzigen Tränen in Berührung kamen.

„Karyu…“, wisperte ich, schluchzte leise.

„Shh… es wird alles wieder gut…“

„Ich… ich will ihn sehen… ich will ihn sehen!... Ich will ihm so vieles sagen, so vieles zeigen. Ich…“ Ich stoppte, schluchzte erneut.

„Ich liebe ihn doch…“, hängte ich leise an.

„Ich weiß…“ Karyu strich mir durch die Haare, seufzte leise.

Einen Moment saßen wir einfach nur so da, er hielt mich in seinen Armen und wollte mich nicht loslassen.

Doch plötzlich klopfte es.

Dann öffnete sich die Tür und Kinjous Kopf streckte sich hindurch.

„Ich wollte euch nur warnen… Sato ist auf dem Weg hierher… er müsste gleich da sein…“ Und schon schloss sich die Tür wieder.

Karyu löste sich von mir, sah mich an und lächelte.

Er wischte mir sanft die Tränen von den Wangen, hauchte mir einen Kuss auf die Nasenspitze.

„Denk immer daran, dass ich bei dir bin… egal, was passiert…“ Ich nickte, schniefte leise.

Dann stand er auf und ich setzte mich zurück auf meinen Stuhl.

Als Sato den Raum betrat, band Karyu mir gerade wieder die Füße fest, gab somit vor, dass ich meinen Auslauf gerade gehabt hätte.

„Hizumi, du kommst mit mir…“, knurrte er.

Karyu seufzte lautlos und schnallte mir die Füße wieder ab, als ich ihn anstubste.

„Wo solls denn diesmal hingehen? In ein weit entferntes Paradies?“, meinte ich ironisch, was ihn anscheinend noch mehr anpisste.

„Für mich ja, für dich nicht einmal im Traum…“ Mit diesen Worten kam er zu mir, packte mich und zog mich davon.
 

Wie ich geahnt hatte, landete ich auf dem harten Bett in der Arrestzelle, in der ich so einige Nächte mit ihm verbringen musste.

Doch was mich jetzt erwarten würde, war anders… Das wusste ich von vornherein.
 

„Morgen kommt dich dein neuer Anwalt besuchen…“, begann Sato, stellte sich vor mich.

„Und was soll mir das jetzt sagen?“ Ich ließ mich nach Hinten fallen, hatte keine Angst vor ihm, denn ich war viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.

„Ich werde dich diese Nacht niemals vergessen lassen…“, kam es leise von ihm, als er sich auf mich setzte.

Ich zog die Oberlippe etwas an, sah ihn angewidert an.

„Und was hast du vor zu tun?“, erkundigte ich mich.

„Ich werde dir auch noch das nehmen, woran dir etwas liegt…“ Sein dreckiges Grinsen brachte mich zum Grübeln.

Was meinte er?

Er hatte mir doch schon alles Wichtige genommen.

„Von was meinst du, reden zu müssen?“

„Dein erstes Mal…“ Er leckte sich über die Lippen.

„Sehr witzig…“

„Dein erstes Mal…“ Er beugte sich zu mir herunter. Allein davon wurde mir schon schlecht.

„Bei dem du, mein Lieber, den aktiven Part übernimmst…“ Meine Augen weiteten sich.

Bitte was? Ich? Sollte in ihn…?

Ich schluckte alles herunter, von dem ich meinte, es würde mir die Speiseröhre hochkommen.

„Oh Gott…“, keuchte ich auf, packte ihn an den Schultern und drückte ihn mit so einer Wucht von mir, dass er vom Bett fiel und davor sitzen blieb.

Sein Grinsen machte mich verrückt. Allein, wenn ich es schon sah, wollte ich mich einfach nur übergeben oder ihm eine in seine dreckige Fresse schlagen.
 

„Dir ist schon klar, dass du sowieso nicht entkommen kannst?“ Er lachte laut auf, strich sich durch die fettigen haare.

Wie ich diesen Anblick doch verabscheute. Sein ganzes Dasein, seine Art, sein Gestank, sein Gesicht.
 

„Verpiss dich!“, brüllte ich ihn an, rutschte bis ganz nach Hinten, an die Wand.

Er stand auf, kam wieder zum Bett.

„Du kannst nicht davonlaufen, Hizumi…“, grollte er leise.

„Lass mich in Ruhe!“

„So? Willst wohl, dass dein Geliebter dieses Erlebnis mit dir teilt, was?“

„Du hast ja keine Ahnung!“

„Dann klär mich doch mal auf…“ Hörte ich schlecht?

Sato wollte, dass ich ihm etwas erzählte? Waren wir hier in einer Märchenstunde oder was?

„Ich habe nicht das Bedürfnis, dir etwas über mich zu erzählen!“, meinte ich grantig.

„Na, dann ist es ja okay, wenn du dich einfach hingibst…“

„Einen Scheiß werde ich tun! Es reicht mir! Fünf ganze Jahre habe ich mit mir machen lassen, was du willst! Es stinkt mir gewaltig und wenn du mich noch einmal anfasst, bringe ich dich um!“

Erneut lachte er laut auf.

„Dann wirst du dein Leben lang hier drin versauern…“

„Das ist mir egal! Verdammt! Du gehst mir so was von gegen den Strich, allein wenn ich dich sehe, könnte ich kotzen! Du bist widerlich!“

„Danke für das Kompliment“ Er grinste hinterhältig.

Ich schnaubte verächtlich.

„Du scheinst dich ja wirklich ziemlich verschossen zu haben… kaum zu glauben, dass jemand wie du so was wie Gefühle in dir trägst… und nach der letzten Nacht, bist du sowieso dem Tod geweiht… aber nicht nur du, auch jemand anderes…“

„Letzte Nacht?“

„Tu nicht so unschuldig! Ich weiß alles, was in der letzten Nacht vorgefallen ist!“ Ich blinzelte ihn an.

Nicht wirklich, oder? Wer zum Donnerwetter konnte seine verdammte Klappe nicht halten? Wer auch immer, er würde büßen…

„Und wer soll dieser Andere sein?“

„Das weiß ich nicht, so viel wurde mir nicht verraten, aber glaube mir, es wird nicht lange dauern, bis dieser Jemand nicht nur gefeuert wird…“

„Tze… dann weißt du es eben, na und? Ich hatte wenigstens einmal meinen Spaß und ich sage dir, er hat im Gegensatz zu dir wenigstens etwas drauf! Du Schlappschwanz hast ja keine Ahnung! Du meinst etwas von der letzten Nacht zu wissen? Einen Scheiß weißt du!“

„Meinst du also…“ Sato grinste kalt und verächtlich, doch es war mir egal.

„Ja, meine ich! Beweis mir doch das Gegenteil!“

Er griff in seine Tasche, zog ein Minitape hervor.

„Was zum…“ Ich starrte auf das Band.

„Das lag heute Morgen auf meinem Schreibtisch… Nachdem ich es gesehen habe, wurde mir klar, dass ich dich anscheinend nicht hart genug dran genommen habe… das werden wir jetzt ändern…“ Er holte aus und verpasste mir einen harten Schlag ins Gesicht.

Ich ließ mich einfach fallen, blieb auf der Matratze liegen und sah ihn an.

„Dann tu, was du nicht lassen kannst… ich habe keine Angst vor dir…“

„Ein Fehler…“, zischte er, zog sein Messer aus dem Schaft und hielt es sich vor den mund, leckte mit der Zunge über die Klinge.

„Dieses Werkzeug ist etwas, was dich nach dieser Nacht hier mehr als nur zittern lässt…“

„Tze… Mach was du willst… ich werde niemals Respekt oder Angst vor dir oder deinen Spielzeugen haben…“ Das hätte ich nicht sagen dürfen.

Er packte mich und zog seine Handschellen, nachdem er den Klingenrücken zwischen die Zähne geklemmt hatte, kettete mich an eine anscheinend neu eingerichtete Vorrichtung, die an der Wand befestigt war. Ähnlich wie an einem Kreuz saß ich nun da, die Arme ausgestreckt und jeweils mit Handschellen an die Wand gekettet, den Kopf gesenkt.

Ich sah ihn an, grinste kurz.

„Wenn du glaubst, das würde etwas ändern, hast du dich geschnitten…“ Er riss mein Hemd auf und das erste Mal wanderte das Messer über meine Seite, tief schnitt es sich in mein Fleisch.

Ich sah ihm dabei zu, sah, wie das Blut aus der wunde quoll, schnell an meiner Hose ankam.

Ich biss mir auf die Unterlippe, war es doch ziemlich schmerzhaft.

Als ich meinen Kopf gegen die Wand hinter mir lehnte, spürte ich die scharfe Klinge ein zweites Mal, dieses Mal über meinem Bauchnabel.

Ein Schlag ins Gesicht folgte. Und ein Weiterer.

Ich wurde diese Nacht nach Strich und Faden verprügelt, mit den Fäusten und dem Schlagstock, wurde mit dem Messer beschändet und sogar den griff seiner Pistole spürte ich ein paar Mal in meinem Gesicht.
 

„Überleg dir das nächste Mal gut, was du sagst…“, zischte er und ging schließlich aus dem Raum, ließ mich zurück. Ich fühlte mich, als wäre ich der Ohnmacht nahe, wahrscheinlich war ich das auch.

Meine Augen konnte ich nur minimal öffnen und wo ich auch nur hinsehen konnte, war Blut. Meine Hose, mein Oberkörper, das Bett. Blut, wo ich nur hinsah. Hatte ich überhaupt noch genug, um zu leben?
 

Sato gab seinen Handschellenschlüssel an Kinjou weiter, der vor der Tür stand, die Augen leicht zusammengekniffen hatte.

„Kümmer’ dich um ihn, sonst stirbt er mir noch weg…“ Mit einem lauten Lachen ging er, Kinjou sah ihm nach.

„Monster…“, wisperte er.

„Karyu!“, rief er noch, als Sato verschwunden waren und beide standen nun vor der Tür.

Karyu schluckte.

„Meinst du, es geht ihm gut?“, fragte Kinjou leise.

„Kein äußerlicher Schmerz der Welt… kann seinen inneren Schmerz übertreffen…“, sagte Karyu und öffnete die Tür.

Als er mich sah, blieb er wie angewurzelt stehen, starrte auf die Gestalt auf dem Bett, welche er als mich identifizieren konnte. Mit Mühe.

Mein Oberkörper war nach Vorn gefallen und nur noch die Handschellen an der Wand hielten mich aufrecht.

Von meiner Lippe tropfte Blut auf meine Hose, die nicht noch mehr aufnehmen konnte.

Karyu fasste sich wieder und riss Kinjou, der geschockt neben ihm stand, den Schlüssel aus der Hand, rannte zu mir und löste meine Hände.

Ich fiel halb Ohnmächtig in seine Hände, hustete leise.

„Karyu…“, hauchte ich, wollte meine Hand heben, doch es klappte nicht.

„Shh… Sag kein Wort… ich bringe dich auf die Krankenstation!“ Und schon hatte er mich hochgehoben, rannte mit mir auf die Station.

Der Arzt, der mich auch das letzte Mal versorgt hatte, schluckte.

„Er schreckt auch vor nichts zurück…“

„Sato?“, fragt Karyu.

„Nein, Hizumi…“

„Eh? Wie darf ich das denn verstehen?“

„Er muss ihn ziemlich provoziert haben… Sato macht vieles… aber das hier ist das erste Mal, dass er so weit gegangen ist…“ Er sah zu mir.

„Ich gebe dir jetzt eine Spritze, damit du schläfst… wenn du aufwachst, ist alles wieder okay…“ Ich hustete nur leise, röchelte etwas.

Kurz darauf sah ich nur noch verschwommen, bis sich alles in diese wundervolle Farbe tauchte… Schwarz…
 

Langsam öffnete ich meine Augen wieder, murrte leise.

„Hizumi!“ Sofort beugte sich jemand über mich, sah mich an.

„Du bist wach…“

„Gott, sei nicht so laut…“, wisperte ich, wollte meine Hand heben, doch es klappte nicht. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper.

„Was ist passiert?“, keuchte ich leise und sah den großen Blonden an, der sich als Karyu entpuppte.

„Sato hat dich brutal zusammengeschlagen…“

„Achso…“

„Wie viel Zeit ist seitdem vergangen…?“, wollte ich nun wissen.

„Drei Tage…“

„Ich habe drei Tage geschlafen?“

Er nickte. Ich konnte es nicht glauben. Drei Tage… Drei Tage waren futsch… dabei sollte ich doch meinen Anwalt sehen…

„Was ist mit dem Anwalt…?“

„Er ist hier…“

„Wo?“ Ich sah mich um.

„Ich hole ihn, warte…“ Mit diesen Worten verschwand Karyu, kam kurze Zeit später wieder.

Ich blinzelte, um eine klare Sicht zu bekommen, erkannte jedoch nur verschwommen eine Gestalt…

„Hizumi…“, hörte ich eine sanfte Stimme. Diese Stimme… Es war… Nein… das konnte doch nichts sein!

Ich öffnete meine Augen weiter, sah meinen so genannten Anwalt näher kommen, blinzelte. Und meine sicht wurde klarer.

Vor mir stand er, in einem schwarzen Anzug, weißem Hemd und einer Krawatte.

Wäre ich in einer anderen Situation gewesen, hätte ich wahrscheinlich über dieses Aussehen gelacht, doch jetzt war ich nicht nur erstaunt, sondern irgendwie trat wieder dieser Schmerz in Kraft… Dieser Schmerz in meinem Herzen.

„Tsukasa…“ wisperte ich.

„Hizumi… ich bin hier… um dich herauszuholen… Ich… Ich bin derjenige, den Zero angeheuert hat… Dein Anwalt…“
 

~Fortsetzung folgt~

Everytime...

gomen neeeeeeeeeeeee~~~ dass ich euch soooo lang hab arten lassen >o<

ich hab voll vergessn, das chap on zu stellen

*drop*

bitte vergebt mir Q___Q

*auf die knie fall*
 

danke danke danke für die kommis ^^

ich danke euch, dass ihr mir trotz dem adult treu bleibt ^^

denn bei vielen anderen FFs war das bisher nie so, dass nach dem adult trotzdem noch sooo viele kommis waren XD

ich danke euch wirklich ^^
 

so... hier habt ihr jetz das neue chap ^^
 

Music: KAT-TUN - Kizuna // KAT-TUN & Kanjani8 - Everytime
 

Widmung: Waru_dark *kisu und Malik ^-^
 


 

Kapitel 14: Everytime…
 

Ich glaubte, ich hätte mich verhört!

Bitte schön? Tsukasa? MEIN Anwalt?

Konnte er so was überhaupt?
 

Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich sagen sollte.
 

Ich rappelte mich ein wenig auf, ließ mir dabei nicht die Bohne helfen.

Ich sah zu karyu, der nur nickte, schließlich verschwand.

Ein leises Seufzen kam von mir, erneut betrachtete ich Tsukasa.

„Du behauptest also, mein Anwalt zu sein?“, fragte ich, rieb mir ein Auge.

„Ich behaupte es nicht, ich bin es…“

„Und wieso warst du dann hier? Wieso warst du in meiner zelle, wenn du doch ein Anwalt bist, der sich nur um seinen Mist schert?“

„Nicht Jeder ist so, Hizumi…“, sagte er und kam zu meinem Bett, setzte sich daneben.

Mein Blick wich zu ihm, ich betrachtete ihn.

Er sah hübsch aus und die Brille, die er auf der Nase trug, stand ihm irgendwie.
 

Tsukasa holte tief Luft, ehe er begann.

„Ich habe dir gesagt, ich kann dir nicht sagen, wieso ich hier war, stimmts?“ Ich nickte.

„Deswegen war ich hier…“

„Weswegen?“ Ich war ein wenig schwer von begriff, das wusste ich, aber jetzt musste ich wohl echt gewaltig auf der Leitung stehen, denn er rollte mit den Augen.

„Ich war hier drinnen, weil ich dein Anwalt bin…“

„Ahja…“ Ich schwieg kurze Zeit. „Schnall ich nicht.“

Er seufzte.

„Also… ich erklär es dir ganz langsam, okay?“ Erneutes Nicken meinerseits.

„Zero hat mich beauftragt, deinen Fall noch einmal zu begutachten… und als ich mir das verfahren durchgelesen habe, habe ich irgendwie gewusst, dass da etwas nicht stimmt…“, begann er zu erzählen, machte immer kleine Pausen, damit ich auch alles ganz genau verstand.

„Ich habe mich für eineinhalb Monate hier einsperren lasen, damit ich dich kennen lerne und weiß, was für ein mensch du bist…“ Er lachte auf. „Dazu musste ich mindestens zu zwanzig verschiedenen Richtern und anderen Personen gehen, damit ich es schaffe…“

„Du willst mir also bewusst machen… dass alles eine Lüge war?“ Ich sah auf die Decke, mein herz wurde schwer.

Es war also alles nur eine Lüge. Wieso hatte ich es mir nicht schon von Anfang an gedacht?

Wer wollte schon freiwillig mit mir zusammen sein, mit mir lachen und alles das tun, was man eben tat, wenn man verliebt war?

Niemand.

Ich hatte es doch gewusst, hatte doch gespürt, dass irgendetwas faul sein musste!

Wieso hatte ich nicht darauf gehört?

Wieso hatte ich mich gehen lassen?

Wieso verdammt?!
 

„Nein, nein…“, versicherte er mir nun.

„Vieles von dem, was passiert ist, war spontan…“

„So? Und was?“, fuhr ich ihn an. Ich wusste selbst nicht wieso.

Ich war auf einmal so was von sauer, ich hätte einfach jeden angeschrieen.

Ja, ich war sauer. Sauer auf mich selbst. Sauer darauf, dass ich es nicht bemerkt hatte, Naiv und blind geglaubt habe, dass er wirklich etwas für mich empfunden hatte.
 

„Spontan war das mit dem Peitschenhieb… Spontan waren die Umarmungen, die Körperkontakte…“ Er stoppte, atmete tief durch.

„Spontan waren… die Gefühle…“

Ich lachte bitter auf.

„So… ganz spontan also, aus einer Laune heraus, was? Weißt du was? Steck dir das sonst wo hin! Lass mich in Ruhe!“

„Aber Hizumi!“

„Nichts, aber, Tsukasa! Ich habe es wirklich geglaubt, verdammt! Ich war so naiv und habe geglaubt, dass es wirklich jemanden auf dieser beschissenen Welt gibt, dem ich mehr als nur vertrauen kann, der mich liebt! Und dann kommst du und sagst, es war spontan! Am Arsch mein Lieber!“

Tsukasa senkte seinen blick.

„So war das doch gar nicht gemeint…“

„So? Wie meintest du es denn sonst?“ Ich schnaubte, war ich doch wirklich gerade am Höhepunkt meiner Emotionen. Ich wollte am Liebsten irgendjemanden zerfleischen!
 

„Ich…“ Er stoppte, schaute nervös umher, schien nach den passenden Worten zu suchen.

„Ich meinte, dass es nicht geplant war, dir vorzuspielen, dass ich mich in dich verliebe! Die Gefühle waren echt, Hizumi… Ich liebe dich noch immer! Und deswegen will ich alles versuchen, dass du hier raus kommst!“

„Du brauchst dir keine Ausreden suchen…“

„Verdammt, es ist keine Ausrede!“, brüllte er mich an, war aufgestanden.

Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, sein Gesichtsausdruck war wirklich nicht gerade das, was man ruhig nennen konnte.

Doch davon ließ ich mich nicht beeindrucken.

Wieso hatte ich mich eigentlich darauf eingelassen?

Ich war es doch gewohnt, verletzt zu werden, wenn ich mich verliebte.

Wieso sollte es dieses Mal also anders sein?
 

„Ich meine es todernst, Hizumi!“, zischte er noch hinterher.

Ich sah ihn an, konnte ihm nicht wirklich glauben.

„Und wieso sollte ich dir das glauben? Jetzt, wo ich weiß, dass alles eine Lüge war?“

„Verdammt, kapier es doch!“ Er ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken, fuhr sich durch die Haare.

„Gib mir einen grund, dir zu glauben…“

„Wie soll ich das machen? Gefühle kann man nicht sehen, ich kann nicht mehr als dir sagen, dass ich dich liebe…“

Ich ließ mich zurück in die Kissen sinken, schloss die Augen.

Ich war so unglaublich müde…
 

Leise gähnte ich, versuchte mich, auf die Seite zu drehen, doch es klappte nicht.

Nach kurzer zeit schon, spürte ich zwei helfende Hände, die um mich fassten und mir dabei halfen, das zu tun, was ich tun wollte.

Langsam öffnete ich meine Augen, sah in tsukasas Gesicht.

„Du willst mich also wirklich hier raus holen?“, fragte ich noch einmal nach, die Augen fielen mir erneut zu.

„Ja!“, sagte er entschlossen, nickte.

Ein leichtes lächeln huschte über mein Gesicht.

Irgendwie glaubte ich ihm, denn seinem Ton nach zu urteilen, war es ihm wirklich ernst.
 

„Das ist schön…“, nuschelte ich leise, fiel dann wieder in einen tiefen Schlaf.
 

Als ich meine Augen erneut öffnete, war ich allein. Niemand da, der mich unterhielt, niemand, der sich um mich kümmerte.

Noch nicht einmal Karyu war da, um mich wie immer aufzuheitern.

Ich fühlte mich so allein. Mehr, als ich es in den letzten fünf Jahren jemals tat.
 

Mein Blick wanderte an die Decke, ich seufzte leise.

Er hatte also wirklich vor, mich hier raus zu holen.

Irgendwie war der Gedanke schön, aber andererseits machte ich mir auch Sorgen.

Was, wenn er es nicht schaffte, wenn er zu wenig Beweise hatte, die ihm halfen?

Was, wenn der Richter Parteiisch war?

Was, wenn Sato den Richter überzeugen konnte, dass ich den Mann damals mit Absicht erschossen hatte?

Was, wenn sie mir nicht glaubten? Was dann?

Wann würde ich dann meinem Ende entgegensehen?

Würde Sato mich gleich nach der Verhandlung richten lassen?

Würde er mich auf dem Hof richten lassen, alle Sträflinge um mich gescharrt, damit mir auch noch mein ersehnter Tod wirklich genommen wurde?
 

Meine Lider senkten sich wieder.

Ich wollte nicht denken.

Jedes Mal, wenn ich dies begann, wusste ich, dass es nicht lange hielt, bis ich mich selbst mit Fragen erschlug, mich selbst damit immer tiefer ins Unglück stürzte.

Wenn es so weiter ging, war ich mir am Ende vielleicht nicht mehr sicher, ob es damals wirklich keine Absicht gewesen war…
 

Die Tür ging auf und ein großer Wärter kam hinein.

Er beugte sich über mich und lächelte mich an. Karyu.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich, strich mir durch die Haare.

„Naja, wie man es nehmen will…“ Auch ich versuchte ein Lächeln, doch es gelang mir nicht wirklich.

„Weißt du…“, begann er nun, setzte sich auf den Stuhl neben mich.

„Mh?“

„Tsukasa war nach eurem Gespräch ziemlich deprimiert…“ Er sah mich an, faltete die Hände hinter dem Kopf zusammen.

„So?“ Ich wendete meinen Blick von ihm ab.

„Was hast du zu ihm gesagt?“

„Nichts besonderes… ich habe nur gesagt, dass ich Zweifel habe…“ „Und woran?“

„Daran, dass er wirklich etwas für mich empfindet… Daran, dass er mich wirklich hier raus holen will… wo doch alles zuvor eine Lüge war…“

Ich hörte Karyu seufzen, sah doch wieder zu ihm.

„Du bist wirklich misstrauisch, mein Lieber…“ Er lächelte wehmütig.

„Verstehst du denn nicht, dass er es wirklich ernst meint?“

„Woher willst du das wissen?“ „Ich sehe es…“ „Und woran?“

Karyu schwieg einen Moment, beugte sich dann zu mir vor.

„Wenn er das nächste Mal kommt, wirst du es schon merken…“ Nun stand er auf und ging wieder zur Tür. Ich sagte nichts dazu, wenn er meinte, dass das das Richtige ist, war es wahrscheinlich auch so…
 

„Karyu?“, fing ich an, beäugte ihn.

„Mh?“ Er drehte sich noch einmal um.

„Ich habe Hunger…“ Ein Lachen entfleuchte seiner Kehle.

„Ich schaue, was ich auftreiben kann und bringe es dir, okay?“ „Un!“ Ich lächelte ihn an und er hob die Hand, ging schließlich.

Und wieder war ich allein…

Diese Leere… Sie schien alles Andere zu ersetzen.

Sie schien das zu sein, was für mich bestimmt war. Leere. Einsamkeit. Dies waren die Dinge, mit denen ich vertraut war, die ich genoss. Es war das, was zu meinem Leben geworden war. Nichts, als Einsamkeit, Leere und Schmerz.
 

Die nächsten tage blieb alles ruhig, nur Karyu besuchte mich ein paar Mal. Natürlich nicht sehr lange, immerhin war er hier, um einen Job zu machen und das verstand ich auch.

Tsukasa kam mich nicht ein einziges Mal besuchen. Wahrscheinlich hatte er es aufgegeben. Würde mich nicht wundern, nach dem, was ich zu ihm gesagt hatte.

Sicherlich hatte er es in den Sand geschmissen, Zero gesagt, dass er es nicht könne und amüsierte sich jetzt mit irgendeinem schönen Mädchen in irgendeiner Bar.

Allein der Gedanke schmerzte. Er schmerzte so sehr. Zu wissen, dass ich nicht weiter war, als ein Füllobjekt. Etwas, was man wegschmeißen konnte, wenn man es nicht mehr brauchte.

Aber wenn ich es mir Recht überlegte, war es schon immer so gewesen.

Jeder hatte mich zerknüllt und weggeworfen, wenn er mich nicht mehr brauchte.

Wieso hatte ich also erwartet, dass es bei ihm etwas Anderes war?

Verdammt, ich war doch wirklich so naiv.
 

Ich legte mir den Arm über die Augen, keuchte leise vor Schmerz auf, als ich die Tür aufgehen hörte.

„Sorry, Karyu, aber ich bin gerade nicht in der Stimmung, aufgeheitert zu werden…“, nuschelte ich, hörte auch gleich wieder die Tür ins Schloss fallen.

Einen Moment lang war es still, bevor ich Schritte vernahm.

Leise seufzte ich, wollte gerade etwas sagen, als mein Kopf etwas angehoben wurde und ich fremde Lippen auf meinen spürte.

Ich ließ den Arm von meinen Augen fallen, doch meine Lider blieben geschlossen.

Diese Lippen. So warm. So weich. Dieser Geruch. So wohltuend. So frisch. Diese Hände. So sanft. So voller…. Liebe…

Tsukasa…
 

Langsam öffnete ich meine Augen, als er sich von mir löste, sah ihn an.

Er hatte seine Lider halb gesenkt, sah mich an.

„Wie geht es dir?“, hauchte er mir entgegen.

Ich schwieg, betrachtete ihn einfach nur.

Diese Augen… Allein schon, wenn ich diese Augen sah, wusste ich, ich würde mich zu Haus fühlen. Egal, wo ich war, solang ich diese Augen sehen konnte, war ich daheim.
 

Meine Arme hoben sich vorsichtig und ehe er dies wirklich mitbekam, hatte ich ihn umarmt und dicht an mich gezogen.

Ich vergrub meine Nase in seinem Anzug, atmete seinen geruch tief ein.

„Tsukasa…“, wisperte ich.

Jetzt wusste ich, was Karyu gemeint hatte.

Er meinte Tsukasas Augen. Die Augen eines Menschen lügen nicht, egal, wie sehr er sich auch dazu zwingen mag, seine Augen erzählen immer die Wahrheit.

Das war etwas, was ich früh in meinem leben gelernt hatte.
 

„Was hast du?“, fragte er leise, strich mir durch die Haare.

„Gomen ne…“, kam es leise von mir.

Er löste sich etwas von mir, sah mich an und lächelte.

Erneut fuhr seine Hand durch meine Haare.

„Schon okay…“ Er nickte und setzte sich dann neben mich.

„Also, wie geht’s dir?“

„Naja, den Umständen entsprechend…“ „Das da heißt?“ „Soweit okay.“

„Wann meinst du, kannst du wieder aufstehen?“

„Ehm… keine Ahnung… aber gut, dass du es erwähnst, ich muss mal aufs Klo…“ Er lachte, half mir, mich aufzusetzen.

Ich stützte mein gewicht langsam auf meine Beine, stand etwas wackelig, aber es ging.

Ich sah an mir herunter.

Komplett in Verbände war ich eingewickelt. Irgendwie schon ein erbärmlicher Anblick.

„Komm, ich helf dir…“ „Un…“ Ich nickte und er stützte mich.

„Wo ist hier das Klo?“, fragte er, sah sich um.

„Da vorn.“ Ich deutete auf eine der Türen.

„Okay.“ Und schon machten wir uns auf den Weg. Ich würde dafür wetten, dass er mich getragen hätte, wenn ich ihn gefragt hätte, doch ich wollte es nicht. Ich wollte nicht, dass er sich so viele Sorgen um mich machte.
 

Wieder in meinem bett angekommen, sah ich ihn an.

Meine Füße ließ ich baumeln, meine Hände hatten sich auf den bettrand gestützt.

„Wann beginnt die Verhandlung?“, fragte ich nun leicht von der Neugier gepackt.

„Wenn du wieder fit bist…“

„Ich bin fit!“ Er lachte leise.

„Ich meinte, wenn du wieder von allein gehen kannst… wenn du da so ankommst, wirst du sicher gleich ins Kreuzverhör genommen, was du denn getan hast und mit wie vielen Sträflingen du dich auf einmal geprügelt hast!“

„Und wenn ich sage, dass Sato es war?“ „Das werden sie dir auf Anhieb nicht glauben, sie müssen erst davon überzeugt werden…“

„Diese Leute sind dumm…“ „Tja“ Er lächelte leicht.

„Aber du hast Glück!“

„Wieso?“ Ich legte den Kopf schief.

„Weil du das Glück hast, Sawada-san als Richter zu haben…“

„Das da heißt?“

„Er ist wirklich unparteiisch und weiß, Menschen schnell einzuschätzen. Außerdem ist er einer der Wenigen seines Faches, die ohne Vorurteile gegenüber des Angeklagten oder wem auch immer in die Verhandlung gehen, um sich ihr Bild zu machen und er ist auch einer der Wenigen, der aufmerksam zuhört.“

„Du scheinst ihn ja gut zu kennen…“ Ich musste schmunzeln.

„Da komme ich wohl nicht drum herum, ja!“ Er lachte, kratzte sich am Hinterkopf.

„Wieso?“ „Er ist der Bruder meiner Mutter…“

„EH?! Dein Onkel?“

„Ja“, Er nickte.

„Aber das heißt noch lange nicht, dass ich alle Fälle gewinne, in denen er Richter ist. Wie gesagt, er bildet sich seine Meinung. Deswegen spiel ihm nichts vor, sei einfach du selbst, dann wirst du ihn schnell auf deiner Seite haben!“

„Un…“ Ich nickte.
 

Einen Moment schien Stille zwischen uns zu weilen, bis er erneut das Wort ergriff.

„Hast du heute schon etwas gegessen?“, erkundigte er sich.

„Nein…“

„Wollen wir was essen gehen?“

„Du bist mir lustig, wo denn?“

„In der Kantine natürlich!“

„Da haben Sträflinge keinen Zutritt…“, meinte ich.

„Du schon.“

„Und was macht mich zu einem Ausnahmefall?“

„Erstens bist du verletzt und zweitens hast du mich an deiner Seite… dann darfst du!“ Er lächelte mich an.

Ein wirklicher Engel, der mir gegenüber saß.

Hatte Gott vielleicht doch einmal Mitleid mit mir?

Ließ er mich einmal glücklich sein?

Es schien ganz so…
 

„Tsukasa?“ „Mh?“ Ich winkte ihn heran, er kam dieser Geste nach.

Ich spreizte meine Beine etwas und er stellte sich dazwischen.

Mein Hände fanden ihren Weg über seinen Anzug zu seinem Hals, meine Arme schlossen sich um diesen.

Er legte ebenfalls die Arme um mich, lächelte mich sanft an.

„Weißt du eigentlich…“, begann ich, stoppte einen Moment um tief in seine Augen zu sehen.

„Jedes Mal, wenn ich in deine Augen sehe… Jedes Mal… fühle ich mich zu haus…“, wisperte ich, zog ihn zu mir herunter und gab ihm einen zaghaften Kuss.

Ich spürte, wie er in diesen lächelte, bevor er schließlich den Kuss erwiderte.
 

„Lass uns gehen…“, hauchte er gegen meine Lippen, bevor er mich schließlich auf den Arm nahm und mich aus dem Zimmer trug.

„Hey~ Lass mich runter!“, jammerte ich.

„Wieso denn?“ Er lachte.

„Was, wenn uns jemand sieht?“, kam es nuschelnd von mir.

„Na und? Sollen sie doch denken, was sie wollen!“ Tsukasa grinste mich breit an, bevor er mich in die Kanine trug, mich dort auf einen Stuhl setzte und für uns essen holte.

Ich sah ihm nach, lächelte leicht.

Er war wirklich ein Engel…
 

~Fortsetzung folgt~

Shousou – Nervosität

hora, leute ^-^

ich hab mich mal abgemüht, euch nen neues chap zu geben XD

ich persönlich finds stinklangweilig und fad, aber Malik findets cool o.o

sieht man mal wieder, wie sehr meinungen auseinander gehen XD

ich hoffe, euch gefällt es genauso wie ihr ^^

und bitte haut mich nicht, wenn was drin is, was so nicht richtig is XD

ich hab null ahnung von sowas XD habs aber trotzdem mal versucht ûu
 

also, wie gesagt ich hoff, es gefällt XD

wenn nich, werd ichs auch überleben XD"
 

hier ists, viel spaß beim lesen ^^

bya, Haku ^^
 

Widmung: Malik, Hizumi-Tsukasa *kisu* ich freu mich schon, dich wiederzusehen, schatzi >D
 

Kapitel 15: Shousou – Nervosität
 

Es vergingen weitere Tage und mittlerweile war ich wieder einigermaßen fit.

Ich konnte wieder richtig laufen. Und das Wichtigste, ich konnte mich wieder strecken!

Erst, wenn man es nicht mehr kann, merkt man, wie man es vermisst.
 

Heute sollte es soweit sein.

Heute sollte die Verhandlung beginnen.

Und ich war wirklich hibbelig. Mehr als das. Meine Nervosität ging über meine Vorstellungskraft.

Mir war richtig schlecht.
 

Tsukasa kam zu mir und brachte mir einen Anzug, den er gekauft hatte. Er meinte, es wäre besser, einen zu tragen, dann sah man mir an, dass ich es wirklich ernst meinte.

Also tat ich, was er mir sagte und zog mich an, nachdem ich vom Duschen wiederkam.
 

„Hizumi, bist du okay?“, fragte er mich, als er mit mir und Karyu zum Gericht fuhr.

„Eh… un…“, nuschelte ich, fummelte an meiner Krawatte rum, die ich trug.

Wann hatte ich das letzte Mal eine getragen?

Ich konnte mich nicht daran erinnern.

Vielleicht bei der verspäteten Hochzeit meiner Eltern, als ich Elf war.

Meine Eltern… ob sie wohl auch kommen würden?

Sie waren so enttäuscht von mir gewesen.

Mein Vater hatte geschrieen, meine Mutter hatte nur geweint.

Das ist die letzte Erinnerung, die ich an sie habe.

Schon traurig, oder?

Auch sie kamen mich nicht einmal besuchen.

Vielleicht war es bei ihnen, wie bei Zero und den anderen.

Ich fragte mich immer noch, wieso Zero nicht den Fall übernommen hatte, denn auch er war Anwalt.

Ich dachte immer, Freundschaft oder gar Verwandtschaft sei dort nicht erlaubt, deswegen übernahm er den Fall nicht.

Aber dass Tsukasas Onkel den Fall als Richter übernahm, schien doch zu zeigen, dass es doch möglich war.
 

„Komm, wir müssen aussteigen…“ Tsukasa hielt mir lächelnd die Hand hin.

Ich nickte, ergriff sie und ließ mir aus dem Wagen helfen.

Irendwie war alles komisch.

Ich hatte es mir so anders vorgestellt.

Dass ich mit einem Wagen dorthin fuhr, der vom Gefängnis gestellt worden war, so, wie es in den Amerikanischen Filmen immer gezeigt wurde.

Ebenfalls hätte ich nicht gedacht, dass Tsukasa mitfuhr, sondern im Gericht auf mich wartete.
 

Leicht schüttelte ich den Kopf, seufzte.

Ich sah zu dem großen Gebäude auf. Hier würde ich jetzt also hineingehen und gemeinsam mit Karyu und Tsukasa darum kämpfen, wieder in die Freiheit zu gehen.
 

„PENG!“, hörte ich plötzlich neben mir eine Stimme, zuckte leicht zusammen.

Ich schaute zur Seite, wo ein kleiner Junge mit einer Spielzeugpistole auf einen Freund schoss und Geräusche dazu machte.

Was war nur mit den Kindern los?

Waren sie damals auch schon so gewesen?

Zu spielen, dass man jemanden umbrachte…

War ich, als ich klein war, auch so gewesen?
 

Karyu legte einen Arm um mich und wir gingen zusammen in das große Gebäude.

„In einer Viertelstunde fängt es an… ich lass euch bis dahin allein, ich muss noch einiges erledigen“, sagte Tsukasa mit einem Lächeln auf dem Gesicht, winkte uns noch zu und ließ uns dann allein.

Ich sah zu Karyu hoch, wusste ich doch nicht, was ich jetzt machen sollte.

„Willst du noch was essen? Ich habe mir sagen lassen, dass das Essen hier toll sein soll!“ Er schmunzelte.

Doch ich schüttelte mit dem Kopf.

„Ich glaube, wenn ich jetzt was esse, muss ich mich übergeben…“, nuschelte ich, seufzte und fuhr mir durch die Haare.

Karyu wuschelte mir auch gleich durch diese, musste leise lachen.

„Du bist echt süß…“

„Wieso? Es geht hier um vieles, ich bin nervös!“

„Ich weiß… Du brauchst aber nicht nervös sein…“

„Wieso nicht?“ Mein Blick war sicher naiv.

„Weil man es dir ansieht, dass du nichts getan hast… bestimmt dauert die Verhandlung nicht sonderlich lange…“, sagte er, nickte.

Ich hoffte es, wirklich.
 

Ich seufzte leise, als ich in diesem großen Saal saß, Tsukasa neben mir und Karyu stand hinten an der Tür.

Ich blickte kurz zu ihm, er grinste mich an und hob den Daumen.

Tief atmete ich ein.

„Gott, tsukasa, mir geht’s nicht gut…“, nuschelte ich, schluckte.

„Mach dir keine Sorgen, ich hol dich da schon raus!“ Er lächelte mich an, legte eine Hand auf meine Schulter.

Wie gern hätte ich jetzt eine Umarmung gehabt oder einen Kuss, aber ich wusste, dass das nicht ging.

Immerhin würde ich dann gleich wieder im Kittchen landen und Tsukasa würde wahrscheinlich seinen Job verlieren.

Nervös spielte ich am Saum meines Anzugs herum.

Jetzt könnte ich wirklich eine Zigarette gebrauchen!

Auch, wenn ich nicht rauchte und es auch niemals in meinem Leben beginnen wollte… jetzt war ein einzigartiger Moment, in dem ich glücklich gewesen wäre, eine zu haben.
 

„Erheben Sie sich für den Richter!“, kam es laut von einem Polizisten und wir standen alle auf.

Ich hatte das Gefühl, als wären meine Beine Pudding, sah gebannt auf die kleine Tür, aus der im nächsten moment ein älterer Herr kam, sich auf den Stuhl hinter dem Richterpult setzte.

Wir setzten uns wieder und er begann zu sprechen.

„Wir beginnen heute die Verhandlung um Hiroshi Yoshida, der angeblich unschuldig im Gefängnis saß… Verteidigt wird er von Kenji Oota. Die Anwältin der Gegenpartei ist Miki Kawamura, sie vertritt das Gefängnis und dessen Vorgesetzten Tomoya Sato, der bei der letzten Verhandlung dabei war.“, sprach er mit fester Stimme.

Trotz dieser festen und ehrwürdigen Stimme, war doch gewisse Sanftheit herauszuhören.

Erneut atmete ich tief durch.

„Yoshida-san, wie geht es Ihnen?“, fragte der Richter nun, lächelte leicht.

Ich wusste zuerst gar nicht, was ich sagen sollte, immerhin hatte ich diese Frage ganz und gar nicht erwartet.
 

„Eh… bis auf die Nervosität, gut, denke ich…“, sagte ich, spürte, wie mein Magen sich langsam umzudrehen begann.

„Okay, beginnen wir mit der verhandlung!“ Er nahm seinen Holzhammer und haute damit einmal auf das vorgegebene Plättchen.
 

Als erstes riefen Sie natürlich mich in den zeugenstand.

Ich setzte mich neben dem richter auf einen Stuhl, der etwas tiefer lag als sein eigener.

Ein Polizist kam zu mir und bat mich, aufzustehen, beeidigte mich schließlich.

Brav wiederholte ich alle Aussagen, die er machte, setzte mich danach schließlich wieder.
 

„Yoshida-san, Sie wissen, weswegen Sie angeklagt sind?“, fragte mich der Richter.

„Ja…“, kam es von mir.

„Sie heißen Hiroshi Yoshida, sind fünfundzwanzig jahre alt und haben hier in Tokyo gelebt, richtig?“

„Ja, das stimmt..“

„Welchen Beruf haben Sie ausgeführt?“

„Ich war gerade mit meiner Lehre als Mediendesigner fertig…“, antwortete ich.

„Sie sind ledig, ist das richtig?“

„Ja, in gewisser Weise…“ Ich kratzte mich am kopf.

„Das da heißt?“

„Ich hatte eine Freundin, bevor ich in das Gefängnis gegangen bin… naja, mehr oder weniger… wir haben uns inoffiziell getrennt… Und eine Tochter habe ich auch…“

„Wie sind die Namen der Beiden?“

„Minako Nishiyama und Yuki Nishiyama…“

„Sind sie ebenfalls hier anwesend?“

„Eh…“ Ich schaute mich um.

„Ja, dort hinten sitzen sie!“ Ich zeigte auf einen Punkt, Minako verbeugte sich leicht und Yuki winkte mir zu. Es brachte mich zum Lächeln.
 

„Okay…“, begann der Richter nun wieder.

„Bitte schildern Sie uns den Abend, an dem der Vorfall passiert ist.“

Ich nickte.

Erneut sah ich mich um, stutzte ein wenig, als ich sah, dass sogar meine Eltern gekommen waren.

Ich senkte meinen Blick bedrückt.

„Yoshida-san?“ Ich hob meinen Blick, sah zu tsukasa, der mich angesprochen hatte.

Er nickte mir zu und auch ich nickte wieder.

Noch einmal holte ich tief Luft.

„An diesem Abend hatte ich mit meiner damaligen freundin, Minako, telefoniert. Ich konnte es nicht wirklich heraushören, aber es klang so, als würde sie einen Anderen haben… Es machte mich sauer und so bin ich an die frische Luft gegangen, um mich etwas abzureagieren…“

„Und da sind sie einfach in einen Supermarkt gegangen, haben gesehen, dass dieser überfallen wird, haben sich die Pistole geschnappt und ihn erschossen?“, sagte die Anwältin Kawamura.

“Eh?“ Ich blinzelte sie an.

„Nein, nein… ich rege mich automatisch ab, wenn ich an der frischen luft etwas spazieren gehe…“, nuschelte ich.

„Es war ein Winterabend und es begann bald auch schon zu schneien… zufälligerweise habe ich meinen besten Freund, Yoshitaka Matsumura, getroffen und wir sind zusammen einen über den Durst trinken gegangen…“

„Und dann haben sie diesen Plan geschmiedet…“, warf Kawamura erneut ein.

„Einspruch!“, kam es von tsukasa, als er aufstand.

„Gewährt, Kawamura-san, lassen sie Yoshida-san ausreden!“, sagte Sawada, der Richter, und sah mich erneut an.

„Bitte…“

„Naja… wenn wir gemeinsam trinken, war es immer so, dass wir hinterher in einen Supermarkt gegangen sind, um und was zu Essen zu holen. Das taten wir wirklich immer. Doch dieses Mal war es etwas anderes… Wir standen glaube ich gerade bei den Süßwaren, als plötzlich jemand in den laden gestürmt kam und etwas von Überfall schrie…“ Ich begann wieder, an meinem Hemd zu zupfen.

„Und ehe ich überhaupt wusste, was ich tat, war ich dabei, ihm die Pistole anzunehmen. Dabei schloss er mir in die Schulter und kurz danach fiel ein weiterer Schuss. Und das war der in sein herz…“

„Was ist dann passiert?“, meldete sich nun tsukasa.

„Karyu, also, Matsumura-san, hat sofort einen Arzt gerufen und versucht, uns Beide zu versorgen, doch für ihn war es schon zu spät…“, kam es leise von mir.

„In welchem Besinnungszustand waren Sie damals?“, fragte mich Sawada, schrieb eifrig ein paar Notizen mit.

„Wie meinen Sie das?“, fragte ich nach.

„Er meint, wie betrunken Sie waren…“, warf Kawamura ein.

„Achso… eh… ich weiß nicht mehr genau… Auf jeden fall war ich nicht komplett betrunken. Zu der Zeit habe ich viel vertragen, ich denke, ich war genau dazwischen… mehr als angeschwippst, aber zu wenig, um wirklich betrunken zu sein.“

„Aber Sie waren noch bei vollen Sinnen?“

„Ja“

„Hm…“ Er nickte.

„Kawamura, bitte…“ Er machte eine Handbewegung, dass sie mich nun ins Verhör nehmen konnte.

„Yoshida-san…“, begann sie nun.

„Ist es wahr, dass sie damals öfters einen über den Durst getrunken haben?“

„Ja, schon…“

„Ja oder nein…“

„Ja…“

„Ist es ebenfalls wahr, dass der Schuss sehr präzise gesetzt war?“

„So, wie die Ärzte es gesagt haben, ja…“

„Und Sie beharren darauf, dass es keine Absicht war?“

„Wieso sollte ich einen Menschen umbringen?“, platzte es aus mir heraus.

„Okay, ich war sauer, sauer auf mich, sauer auf Minako… aber deswegen lauf ich doch nicht rum und bringe Leute um!“

„Hizumi!“ zischte Tsukasa, schüttelte langsam den Kopf.

Ich hingegen senkte nur meinen Blick.

„Sorry…“

„Soso… sie sind also leicht reizbar?“

„Mittlerweile nicht mehr…“

„Aber Sie waren es früher?“

„Kommt darauf an, aus welcher Sicht man es betrachtet…“

„Und das heißt?“

„Ich habe mich schon oft geprügelt… aber das nicht aus ernst oder will ich sauer war. Sondern eher, um meinen Standpunkt zu vertreten…“

„Also ist es ja nicht sonderlich verwundernd, dass Sie so etwas tun…“

„Einspruch, euer Ehren!“, Tsukasa war aufgestanden, hatte die Hände auf den Tisch geknallt.

„Angenommen… Kawamura, Sie sind nicht hier, um ihm zu sagen, wie er früher war…“

Sie hingegen grummelte nur.

Es ging noch einige Zeit so weiter, schließlich war tsukasa es, der mich befragte.
 

„Yoshida-san…“, begann er, kam zu mir nach vorn.

Ich sah ihn an, schluckte leicht.

Doch als ich sein sanftes Lächeln sah, welches er auf seinem gesicht trug, war meine ganze Angst verflogen.

„Hai?“, kam es leise von mir.

„Der Supermarkt, in dem Sie waren… waren Sie dort öfters?“

„Ja, Matsumura-san und ich waren jedes Mal in diesem Supermarkt, wenn wir etwas getrunken haben…“

„Also kannten Sie die Frau, die dort hinter dem Tresen stand?“

„Un, Kimura-san und Minako sind oder waren sehr gute Freunde…“

„Könnte Sie ihre Unschuld beweisen?“

„Einspruch, euer Ehren!“ „Abgelehnt!“

„Eh? Aber wieso?“

„Weil es eine ganz normale Frage ist, keine Unterstellung oder sonstiges…“

Kawamura sank schmollend in ihren Stuhl zurück.
 

„Ich weiß es nicht… Also… naja, ich weiß, dass es keine Absicht war, Matsumura-san weiß es auch… ich denke… ich HOFFE, dass Kimura-san das auch weiß…“

„Was genau meinen Sie damit?“, fragte Tsukasa.

„Naja, ich weiß selbst, dass ich früher manchmal nicht gerade sanftmütig war… Sie hat einmal gesehen, wie ich mich geprügelt habe und seit dem hatte sie schon etwas Angst vor mir, hatte ich das Gefühl…“, gab ich geknickt zu.

Ich hatte das Gefühl, dass sich dieses Verfahren nicht so entwickelte, wie ich es wollte.
 

Die Verhandlung an diesem tag dauerte noch einige Stunden, die mir wie Tage, nein, Monate vorkamen.

Schließlich wurde sie auf den nächsten Tag verlegt.
 

Ich ging zusammen mit Tsukasa und Karyu nach draußen, atmete tief durch und legte eine Hand auf meine Augen.

„Ich glaube, ich hab es heute schon vermasselt…“

„Ach was…“ Tsukasa schmunzelte.

„Du hast die Wahrheit gesagt und auf alle Fragen aufrichtig geantwortet… ich denke, dass Sawada sich im Klaren darüber ist, dass du es nicht mit Absicht getan hast…“

„Wieso?“ Ich sah ihn an.

„Er ist nicht dumm…“, warf Karyu nun ein.

„Ich habe schon ein paar Fälle von ihm verfolgt und jedes Mal hat er gerecht und richtig entschieden… er weiß, worauf es ankommt und was zu tun ist…“ Ich nickte.

Hoffentlich hatten sie Beide Recht…
 

~Fortsetzung folgt~

Tomodachi - Freunde

soo~~

ein neues Chap ^^

orry, dass ich so lang gebraucht hab ^^"

aber vor ein paar tagen ist mir meine alte Platte hops gegangen...

sprich, alles weg und ich mussts nochmal neu schreiben ûu

dabeiwar ich doch fast fertig gewesen Q____Q

nya, wie dem auch sei ûu
 

ich habe jetzt ja etwas zeit zum schreiben, denn die kleine Haku hat seit Freitag eine tolle Sommergrippe o.o

Ich schlepp den scheiß schon seit dem Winter mit mir rum und hab eigentlich nur drauf gewartet, dass es kommt ûu

aber hey, eine woche vorm Urlaub is doch echt fies, oder? XD

vor allem, weil ich irgendwie immer zu konzerten krank werd ûu

bei Mucc wars Blinddarm, jetz bei Diru Grippe o.o

mein schwein pfeift, glaub ich ûu
 

wie dem auch sei...

ich hoffe, ihr habt alle spaß am lesen XD

auch dieses chap finde ich wieder arsch langweilig, aber das haben gerichtsverhandlungen glaub ich ja an sich XD
 

also, viel spaß ^^

Bya, Haku ^^
 

Kapitel 16: Tomodachi – Freunde
 

Es waren mittlerweile erneut ein paar Tage vergangen, die Verhandlung lief ohne größere Vorkommnisse.

Ich wiederholte mittlerweile glaube ich schon das fünfzigste Mal, was an diesem Abend passiert war, wie jedes Mal war es natürlich das Gleiche.
 

Sawada nickte, wie üblich und ließ mich auf meinen Platz, neben Tsukasa.

„Wen rufen Sie als nächstes auf, Oota-san?“, fragte er, sah ihn an.

Tsukasa erhob sich, holte leise und tief Luft.

„Als nächstes rufe ich… Matsumura Yoshitaka in den Zeugenstand…!“ Ich stockte. Karyu?

Wieso Karyu?

Er hatte das letzte Mal schon verweigert, wieso sollte er also jetzt…?
 

Doch wider meines Erwartens trat Karyu wirklich von der Tür hervor, setzte sich neben Sawada auf den Stuhl und ließ sich beeidigen.

„Also… Sie heißen Matsumura Yoshitaka und sind dreiundzwanzig Jahre alt… ist das richtig?“

„Ja…“

„Was sind Sie von Beruf?“

„Momentan arbeite ich in dem Gefängnis, in dem Hiroshi sitzt…“, kam es von ihm und er sah zu Sawada auf.

„Ahja…“ Dieser schrieb mit.

„Sie sind mit Yoshida-san weder verwandt noch verschwägert?“

„Nein…“

„Okay… schildern Sie uns bitte Ihre Version der Geschichte.“

„Natürlich…“, begann er.

„Ich war eigentlich auf dem Weg zu einem Freund von mir, als ich zufällig Hiro traf… Ich habe mich um entschlossen und bin mit ihm einen trinken gegangen. Immerhin sah er wirklich nicht gerade gut aus, eher deprimiert und sauer. Ich bin von Natur aus eher der Clown, das war ich schon früher, deswegen wollte ich ihn etwas aufheitern… Und das habe ich dann auch getan. Danach sind wir, wie Üblich, zu Aki… also Kimura-san, in den Supermarkt gegangen um uns etwas zu essen zu holen…“, erzählte er.

Ich sah ihn an, wie er leicht zu gestikulieren begann, als er das mit dem Schuss schilderte, versuchte, mir alles genau einzuprägen.

Wie genau er es beschrieb… Ich selbst konnte mich nicht so gut daran erinnern, wie er.

Er wusste sogar noch, wie der Mann, den ich erschossen hatte, aussah.
 

„Danke… Oota-san…“, sagte Sawada, bedeutete ihm, dass er Karyu nun befragen konnte.

Dieser nickte und stand auf, ging zu Karyu.

„Also… Sie sind gut mit Yoshida-san befreundet, stimmt das?“

„Naja, vor fünf Jahren war ich sei bester Freund, ja…“

„Und jetzt?“

„Wir sind auseinandergegangen… wahrscheinlich liegt es an der Tatsache, dass ich damals die Aussage verweigert habe… und, dass ich ihn nicht besucht habe…“

„Wieso haben Sie damals die Aussage verweigert?“

„Ich war dumm… dumm und naiv… ich dachte, wenn ich aussage, kommen wir beide ins Gefängnis… ich habe nicht daran gedacht, dass ich mit meiner Aussage positives ‚anrichten‘ könnte… Ich hatte einfach zu viel Angst…“ Tsukasa nickte.

Mittlerweile war ich mir sicher, dass auch er Karyus Gedanken von damals verstand.
 

„Und wieso haben Sie ihn nicht besucht?“

„Einspruch, euer Ehren!“, kam es von Kawamura.

„Darf ich den Grund wissen?“, fragte Sawada.

„Weil es nichts mit der Sache an sich zu tun hatte…“

„Wir führen nur ein normales Gespräch, darf man das nicht?“, warf Tsukasa schulterzuckend ein.

„Fahren Sie fort, Oota-san…“ Tsukasa nickte.

„Also… Wo waren wir?“, erkundigte sich Tsukasa und sah zu Karyu.

„Sie hatten mich gefragt, wieso ich ihn nicht besucht habe…“

„Achja, genau…“

„Ich habe ihn nicht besucht, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte…“

„In wie fern?“ hakte Tsukasa nach.

„Naja, immerhin hatte ich nicht ausgesagt… und ich dachte, wenn ich ihn besuche, wirft er mir das vor… ich wollte nicht enttäuscht und verletzt werden, hatte Angst, dass er mir alles vorwerfen würde… und dabei habe ich nicht daran gedacht, wie es ihm geht… Doch als ich in diesem Gefängnis zu arbeiten begonnen habe, Kinjou-san, einer der Wärter, mir erzählt hat, was Hiro alles durchmachen musste… als ich seine Verletzungen gesehen habe… fiel alles auf mich zurück und mir wurde erst wirklich klar, was ich angerichtet hatte…“

„Verletzungen?“, fragte der Braunhaarige noch einmal nach.

„Ja, Verletzungen…“

„Welche Verletzungen?“

„Die, die Sato-san ihm zugefügt hat…“

„Einspruch!“ Kawamura stand auf.

„Grund?“, Sawada sah sie an.

„Es fehlen die Beweise, dass Sato-san dies gemacht hat!“

„Sehen sie sich doch einmal seinen Rücken an!“, knurrte Karyu, hörte nicht darauf, dass Tsukasa ihm sagte, dass er am Besten nichts sagen sollte.

„Sein ganzer Körper ist geschunden! Sato hat ihn auf dem Hof ausgepeitscht, er hat ihn geschändet, vergewaltigt!“ Auch Karyu erhob sich nun.

„Karyu!“, kam es nun von mir.

Er sah mich an. Biss sich auf die Unterlippe und nuschelte ein „Entschuldigung vielmals“, setzte sich wieder.

Nun erhob Sawada das Wort.

„Yoshida-san…“ Er sah mich an.

Ich erhob mich. „Ja?“

„Ist das, was Matsumura-san sagt, wahr?“, fragte er mit ernster Stimme.

„Hai…“ Ich nickte, schaute auf den Tisch vor mir.

„Das ist eine Lüge!“, kam es nun von Sato. Das erste Mal, dass er in dieser Verhandlung ein Wort sagte. Sein Platz war neben Kawamura, vertrat somit ebenfalls das Gefängnis.

„Sie habe ich nicht gefragt!“, grollte es auf ihn herab, sodass er etwas tiefer in seinen Stuhl rutschte.

„Yoshida-san…“, begann er nun wieder sanfter, sah mich erneut an.

Ich hob meinen Blick.

„Sind sie damit einverstanden, uns diese Verletzungen zu zeigen?“

„Anou…“ Ich schluckte, atmete zittrig ein.

„Oota-san…“ Sawada sah nun zu ihm, Tsukasa wusste sofort, was er meinte.

Also ging er zu mir, stützte die Hände auf den Tisch und beugte sich über diesen zu meinem Ohr vor.

„Wenn du nicht willst, ist es auch okay… Minako, deine Eltern und vor Allem Yuki müssen das nicht unbedingt sehen… wenn du es nicht tun willst… Wir können auch eine Pause machen und du zeigst sie ihm allein… oder wenn es dir lieber ist, Fotos reichen auch…“, flüsterte er mir ins Ohr.

Ich sah ihn an.

Ob dies wirklich okay war?
 

„Ich… Ich will nicht… hier… Vor ihnen allen… und die Presse ist ja auch da… ich…“ Ich stoppte, sah Tsukasa nicken. Er lächelte. Und sofort fiel mir ein Stein vom Herzen.

„Danke…“, wisperte ich.

„Also… Fotos?“, fragte er leise.

Ich schüttelte den Kopf. Er hingegen nickte, drehte sich wieder zu Sawada.

„Yoshida-san möchte es nicht öffentlich zeigen… er bittet um eine kurze Pause, um es Ihnen persönlich zu zeigen…“, sagte e höflich, verbeugte sich leicht.

„Nun gut…Wir machen eine Viertelstunde Pause!“, verkündete der Richter und schlug seinen Hammer.

Danach bat er mich und Tsukasa zu sich in sein Arbeitszimmer, auf meinen Wunsch hin durfte auch Karyu diesem Treffen beiwohnen.
 

„Also, Yoshida-san…“ Er setzte sich an seinen Platz hinter dem großen Ebenholzschreibtisch, betrachtete mich.

Ich schluckte, sah noch einmal zu Karyu, dann zu Tsukasa. Als Beide mir zunickten, begann ich schließlich, meine Krawatte zu lösen, dann mein Hemd aufzuknöpfen.

Ich zog mein Jackett und mein Hemd aus, drehte ihm den Rücken zu.

Ich hörte, wie Sawada aufstand, näher kam.

Er begutachtete meinen Rücken, legte seine Hände auf meine Schultern und drehte mich zu sich um.

Ich hatte meinen Blick gesenkt, spürte seine prüfenden Blicke auf mir.

Das Herz und alles Andere, was Sato mir zugefügt hatte, war noch zu sehen, feine und auch grobe Narben schunden meinen Körper, ließen ihn abgenutzt und schäbig aussehen.
 

„Ach, Kenji… du suchst dir auch immer Leute aus…“, seufzte er, fuhr sich durch die leicht gräulich schimmernden Haare.

„Eh?“

„Na, man sieht dir doch an, dass du etwas an ihm findest…“

„S-So?“, begann er zu stammeln, versuchte, seine Röte zu verbergen.

Ich hingegen fühlte mich ganz und gar nicht wohl. Seine Worte klangen so abweisend, arrogant.

„Tut mir Leid…“, nuschelte ich, schloss meine Augen halb.

„Wofür entschuldigst du dich?“, fragte Sawada.

„Dass ich solche Schwierigkeiten verursache…“

Sawada begann zu lachen, klopfte mir auf die Schulter.

„Mein Sohn, du machst keine Umstände… es ist doch normal… mir soll es egal sein, was ihr macht, ihr seid noch jung, genießt euer Leben…“ Im Moment klag er nicht gerade wie eine Autoritätsperson.

Doch dann wurde er wieder ernst.

„Hizumi… so wirst du doch genannt, oder?“ Ich nickte, hob meinen Blick vorsichtig.

„Ich muss gestehen, ich habe schon vor dieser Verhandlung von dir gehört…“

„Eh?“ Ich hob eine Augenbraue. Er bedeutete mir, mein Hemd wieder anzuziehen, ich tat, was er sagte.

„Wie meinen Sie das?“

„Ein Freund von mir ist der Leiter eines Gefängnisses… nicht von deinem, aber er kennt euren Leiter… Und mir wurde einiges über dich erzählt…“

„Und… was?“

„Du bist schon drei Jahre über der Zeit, richtig?“ „Ja…“

„Okay… Ich habe noch ein paar interessante Fragen, aber die werden wir gleich im Saal klären…“ Er lächelte und wir gingen zurück. Vorher jedoch band Tsukasa mir meine Krawatte, ich war darin immer noch nicht bewandert.
 

„Ich bitte Sie, sich zu erheben!“, kam es von einem Polizisten, als Sawada den Raum betrat.

Alle machten brav das, was ihnen gesagt wurde, dann setzten sie sich wieder.

„Fahren wir fort…“, meinte Sawada.

„Ich habe Yoshida-sans Wunden unter die Lupe genommen“, begann er, sah zu Sato.

„Und frage mich jetzt, wer ihm das angetan hat…“

Sato hingegen erhob sich.

„Im Gefängnis gibt es viele Leute, die das tun würden. Die Sträflinge untereinander können sich nicht wirklich leiden, also ist es doch kein Wunder, dass einer mal die eine oder andere Wunde davon trägt…“

„Die eine oder andere Wunde?“, hakte Sawada nach.

„Also das sah mir eher nach Regelmäßigkeit aus. Und ich denke nicht, dass es selbst im Gefängnis regelmäßig ist, dass die Gefangenen irgendwelche Messer oder Ähnliches bekommen, um sich zu verletzen.“

„Wollen Sie damit sagen, dass es einer der Wärter war?“, fragte Sato empört.

„Das habe ich nicht behauptet, Sato-san…“

„Aber ich behaupte es!“ Nun stand auch Tsukasa auf.

„Was?!“ Sato sah ihn überrascht an.

„Und wie wollen Sie das beweisen?“

Tsukasa sah Sawada an.

„Ich möchte gern meinen nächsten Zeugen aufrufen…“

„Nur zu…“

„Hiermit rufe ich Kinjou Daiki-san in den Zeugenstand!“, verkündete Tsukasa ernst.

Die Tür wurde geöffnet und Kinjou betrat den Raum, kam nach vorn, um sich neben den Richter auf den Stuhl zu setzen und sich beeidigen zu lassen.

Sato hatte sich inzwischen wieder gesetzt, kaute nervös auf seiner Unterlippe herum.

Er wusste, dass Kinjou ihn ins Verderben reiten konnte.
 

„Also…“, begann Sawada.

„Ihr Name ist Kinjou Daiki und Sie sind dreiunddreißig Jahre alt, ist das korrekt?“

„Ja.“

„Sie sind in Tokyo geboren und leben auch hier, richtig?“

„Korrekt, ja.“

„Was sind Sie von Beruf?“

„Ich arbeite in dem Gefängnis, in dem Yoshida-san ist…“

„Wie lange arbeiten Sie schon dort?“

„Insgesamt sind es sechs Jahre, denke ich.“

„Somit kamen Sie schon vor Yoshida-san in dieses Gefängnis?“

„Ja“, Kinjou nickte.

„Okay…“ Sawada legte seinen Stift beiseite, sah zu Tsukasa.

„Bitte beginnen Sie…“, sagte er und Tsukasa stand auf.

„Kinjou-san…“, begann Tsukasa.

„Sie kannten Yoshida-san schon von Anfang an, richtig?“

„Ja, ich war oft seinem Gang zugeteilt…“

„Das heißt, Sie haben mitbekommen, was passiert ist?“

„Oft ja.“

„Was genau ist denn öfters passiert?“

„Also, das krasseste, was passiert ist, war im zweiten Winter…“, begann Kinjou zu erzählen.

„Können Sie uns das genauer beschreiben?“

„Natürlich… also… es ist ja normal, dass die Sträflinge für den Winter eine dickere Decke bekommen. Sato-san hatte damals angeordnet, dass alle eine bekommen, außer Hizumi.“

„Das ist eine Lüge!“ Sato hatte sich erneut erhoben.

„Noch einmal, Sato-san, und ich verweise Sie aus diesem Saal!“, zischte Sawada und man konnte gar nicht so schnell schauen, wie Sato wieder saß.

„Fahren Sie fort, Kinjou-san.“

„Hizumi hatte damals seine Decke abgegeben, bekam aber nie eine dickere. Ich wollte ihm eine geben, doch mir wurde gesagt, dass ich verwiesen werden würde, wenn ich das täte. Also ließ ich es. Denn auch ich habe Familie und in dieser Zeit einen neuen Job zu bekommen ist nicht gerade leicht…“, sagte er etwas geknickt.

„Er hatte lediglich ein Laken zugeworfen bekommen, unter welchem er die Jahreszeit verbringen sollte. Es war ein sehr kalter Winter gewesen und somit war es kein Wunder, dass er schon nach kurzer zeit krank wurde. Er hatte hohes Fieber und trotzdem wurde er immer wieder aus seiner Zelle geholt…“

„Was meinen Sie mit ‚Aus seiner Zelle geholt‘?“, hakte Tsukasa nach.

„Sato-san holte ihn alle zwei bis drei Tage aus seiner Zelle, steckte ihn eine Nacht in die Arrestzelle und tobte sich nach Herzenslust an ihm aus…“

„Hat er das auch bei Anderen gemacht?“

„Nein, nur bei Hizumi… Er ist sein Lieblingsspielzeug gewesen… wahrscheinlich wegen seiner Einstellung…“

„Welche Einstellung meinen Sie?“

„Naja, egal, was Sato auch mit ihm tat, er hat nie ein Wort gesagt, nicht ein Laut kam über seine Lippen…“

„Egal, was er tat?“

„Ja, egal… was auch immer, Hizumi schwieg…“

„Hm… Wie ging es weiter?“

„Ich kam damals jede Nacht in seine Zelle… Ich habe ihm etwas gegen sein Fieber gegeben und seine Wunden versorgt, so gut es ging.“

„Und weiter?“

„Eines Tages jedoch machte er mich wütend. Ich weiß nicht mehr, warum und was es war, aber er hatte mich so unglaublich wütend gemacht, dass auch ich meine Hand erhob und ihm eine Backpfeife verpasst habe…“ Tsukasa nickte verständlich.

Er wusste ja, wie ich einen zum ausrasten bringen konnte.

„Danach ließ er sich nicht mehr versorgen. Er hat sich, wie ein wildes Tier, gegen jegliche Behandlungen gesträubt…“

„Irgendwann war er so am Ende, dass er auf dem Weg zu den Arrestzellen einfach umgekippt ist und auf die Krankenstation gebracht wurde.“

„Ging es noch weiter?“

„Nein, danach ließ Sato-san ihn erst einmal in Ruhe… für ungefähr einen Monat… Dann ging alles von Vorn los.“

„Sie meinen das Schänden?“ „Ja…“

„War es in letzter Zeit auch so schlimm?“, warf Sawada nun ein.

„Ja, ziemlich, seit dem Hizumi seinen Zellengenossen bekommen hatte, wurde er schlimmer geschändet als in den letzten zwei Jahren zusammen…“

„Zellengenossen?“, fragte Sawada nach.

Kinjou nickte, wusste nicht, ob er sagen durfte, dass Tsukasa dieser war.

Doch Tsukasa nickte nur.

„Ja, sein Zellengenosse… Sein Anwalt, der sich für einen Monat hat einsperren lassen, um seine Unschuld zu beweisen…“

Sawada hob die Augenbrauen. Er wusste, was Tsukasa getan hatte, jedoch hätte er nicht gedacht, dass Tsukasa gleich einen ganzen Monat dort gewesen wäre.
 

„Was passierte währenddessen alles?“

„Hizumi wurde auf dem Hof ausgepeitscht, vor allen Sträflingen… Er wurde in eine umgebaute Arrestzelle gebracht, die als Folterkammer diente… Er wurde mit dem Messer, Schlagstock und mit Pistolengriffen verprügelt und geschnitten…“

„Ausgepeitscht?“, erkundigte sich Sawada.

„Ja, man hat ihn auf den Boden gekettet und erst aufgehört, als Oota-san einen Hieb für Hizumi eingesteckt hat.“

„Er hat WAS?“ Ungläubig glitt sein Blick zu Tsukasa, der sich schief grinsend am Hinterkopf kratzte.

„Jetzt mal die ernst gemeinte Frage… wieso hat Niemand etwas unternommen in diesen fünf Jahren?“

„Uns wurde gedroht, dass wir verklagt werden würden, dass wir vor Gericht gezogen werden und auf jeden Fall verlieren würden… Somit würden wir selbst eingesperrt werden… Der Einzige, der sich nicht davon hat einschüchtern lassen, war Karyu…“

„Was hat er getan?“

„Er hat es immer wieder gewagt, Tsukasa zu Hizumi zu lassen, wenn dieser wegen irgendetwas in der Arrestzelle saß. Denn er war das einzige Mittel, dass Hizumi weder den Verstand verlor, noch irgendjemanden zusammenschlug.“

„Wie meinen Sie das?“

„Nachdem Tsukasa für Hizumi auf dem Hof gebürgt hatte, vertraute Hizumi ihm. Er war der Einzige, der an ihn herankam, der ihm nah war. Und der Schutz von ihm bekam.

„Schutz?“ Sawada sah ihn an.

„Ja… Eines Tages wollte Sato-san nicht Hizumi zu sich holen, sondern Tsukasa… Hizumi hingegen hat sich einsperren lassen, damit Tsukasa in Ruhe gelassen wird.“

„Wurde er das auch?“

„Wider meines Erwartens, ja.“

„War er die ganze Zeit in der Zelle?“

„Nein… nachdem Tsukasa entlassen wurde… In der ersten Nacht danach, hat Sato ihn wieder zu sich geholt… und ihn bis in die Ohnmacht geprügelt… Ich weiß nicht, womit und ehrlich gesagt will ich es auch nicht wissen. Denn einem normalen Menschen wird schon beim Gedanken daran schlecht…“

„Okay, Kinjou-san… Vielen Dank…“ Tsukasa lächelte, setzte sich.

„Kawamura, haben Sie noch Fragen an den Zeugen?“

„Nein…“

„Okay… bitte setzen Sie sich auf den Platz dort hinten, neben Matsumura-san…“ Kinjou nickte und tat, was ihm gesagt wurde.
 

Die Verhandlung ging noch etwas weiter, bis auch der letzte Zeuge seinen Dienst getan hatte.

„So… haben Sie noch etwas zu sagen?“, fragte Sawada in die Runde.

„Ja…“ Sato erhob sich.

„Ich habe hier ein Videotape…“, begann er.

„Welches Herrn Oota Kenji von seinem Amt als Anwalt des Angeklagten Yoshida Hiroshi enthebt!“
 

~Fortsetzung folgt~
 

über kommis würd ich mich freuen ^^

Your Side...

hallooo~~~ ^-^

ein neues Kapitel~

bedankt euch bei Malik und Tsukasas_Haustier XD

die haben mich zum schreiben genötigt ûu
 

wie dem auch sei ûu

jetzt habt ihrs ja XD

und ich hoffe, ihr mögt es ^^

viel spaß auch an alle, die auf Minoru warten XD
 

Music: Azad ft. Adel Tawil - Prison Break Anthem

Widmung: Tsukasas_Haustier // Mie-chan
 

Kapitel 17: Your Side…
 


 

Mir stockte der Atem. Das Tape!

Das hatte ich vollkommen vergessen! So ein verdammter Scheiß!
 

Tsukasa sah Sato an, wusste nicht, was für ein tape das sein sollte.

Ich hingegen kaute nervös auf meiner Unterlippe herum, zog ihn schließlich zu mir.

„Tsukasa…. Das… das ist schlecht!“, wisperte ich in sein Ohr.

„Wieso? Was ist das für ein Tape?“, fragte er nach, sah mich an.

„Er… er hat ein Tape… von…“ Ich gestikulierte leicht, hoffte, dass er es verstand.

Einen Moment schien er zu brauchen, bevor er schließlich verstand.

Und ihm blieb wortwörtlich der Mund offen stehen.

„Was bitte?“, kam es leise von ihm. Doch ich nickte nur.

Er erhob sich und sah Sawada an.

„Ich verlange, dass dieses Tape nicht als Beweis zugelassen wird!“ Er sprach ruhig und doch erkannte man seine Nervosität.

Es war zwar erlaubt, dass ein Anwalt eine Beziehung mit einem Klienten hatte, doch dieses Tape sollte niemand jemals zu Gesicht bekommen.

„Nennen Sie mir einen Grund.“, meinte Sawada.

„Es ist Privatsphäre, die rein gar nichts mit diesem Fall zu tun hat. Wenn Sie es sich anschauen wollen, gut… Aber ich beantrage, dass es nicht in diesem Raum geschieht!“ Tsukasas Blick war ernst und Sawada konnte sich wahrscheinlich denken, was es für ein Videotape war.

„Darf ich dafür den Grund wissen?“ „Es… sind Minderjährige in diesem Raum…“ Ich sah, dass dieser Satz ihm schwer fiel und wahrscheinlich wusste jetzt jeder hier, was auf diesem Tape war.

Ich wurde leicht rot, spielte nervös an meiner Krawatte herum.

„Okay. Ich sehe mir dieses Tape in Ruhe an“, kam es von Sawada und er winkte Sato zu, dass er ihm dieses geben sollte.

„Für heute ist die Verhandlung geschlossen. Ich sehe Sie morgen wieder, meine Damen und Herren.“ Er schlug mit dem Hammer auf das kleine Podest und erhob sich, ging schließlich.

Nach und nach löste sich die Verhandlung auf.

Ich hatte meinen Kopf mit der Hand gestützt, sah wirklich nicht gerade gut aus.

Wieso? Wieso verdammt?

Konnte nich einmal etwas richtig laufen?

Was, wenn er dieses Tape zuließ?

Vielleicht würde Tsukasa dann wirklich von diesem Fall abgezogen werden.

Man wusste ja immerhin nie, was die Regierung mal wieder für ein Problem hatte.
 

Ich atmete tief durch, sah zu Tsukasa, der immernoch neben mir stand.

Er hatte den Kopf gesenkt und biss sich auf die Unterlippe.

Dann schob er seinen Stuhl grob zurück und folgte Sawada in sein Büro, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Ich konnte Stimmen aus dem Raum hören, doch ich traute mich nicht, ebenfalls den Raum zu betreten.

Doch als die Tür aufging und ein Polizist mir zuwinkte, musste ich. Wohl oder Übel.

Ich stand etwas zittig auf und folgte seinem Wink, die Tür wurde hinter mir geschlossen.
 

„Also nochmal…“, begann Sawada, sah Tsukasa an.

„Was ist das für ein Tape?“

Tsukasa schluckte, holte tief Luft.

„Es ist ein Video, auf dem Tsukasa und ich zu sehen sind…“, meinte ich schnell. Ich sah ihm an, dass er es nicht heraus bekam, dass er Angst hatte, von seinem Onkel als Nichtsnutz oder sonstwas verurteilt zu werden.
 

„So?“ Sawada sah nun mich an.

„Ja!“ Ich nickte, kam ein paar Schritte näher.

„Und was macht ihr?“, fragte er nun treudoof. Er wusste natürlich, was auf diesem Tape zu sehen war, alles war eindeutig gewesen. Doch er schien es von mir hören zu wollen.

Ich sah mich um, blieb bei den beiden Polizisten am Eingang hängen.

„Bitte gehen Sie…“, sagte Sawada daraufhin und sie verließen den Raum.

„Also?“ Er wendete sich wieder an mich.

„Es ist Tsukasas letzte Nacht im Gefängnis aufgezeichnet… die Nacht..“ Ich stoppte kurz.

„Die Nacht… haben wir zusammen verbracht…“ Ich hob meinen Kopf, um Sawada direkt in die Augen zu sehen.

Er nickte und schmunzelte dann, erhob sich von seinem Stuhl.

„Tsukasa…“, begann er, brachte ihn dazu, seinen Kopf zu heben.

„Ich habe dir geholfen und dich zu ihm geschickt, damit du herausfindest, ob er schuldig ist… Wenn ich dir helfe, weil du schon förmlich bettelst, ist der Verdienst nicht, dass du dich durchs Gefängnis schläfst…“, sagte er ernst.

Ich wusste, dass er es nicht so meinte, wie er es sagte.

Immerhin kostete es sicher viel Zeit und Aufwand, einen Unschuldigen im Gefängnis wohnen bzw ihn einsperren zu lassen.

Er wollte damit nur sagen, dass Tsukasa dies nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
 

„Ich weiß…“, kam es etwas bedrückt von dem Braunhaarigen.

„Wieso tust du es dann?“ „Er hat sich nicht durchs Gefängnis geschlafen!“, sagte ich nun ein wenig empört.

„Was hat er denn sonst getan?“ „Er hat sich für mich eingesetzt und beschützt… Er hat lediglich… das Geschenk angenommen… welches ich ihm gemacht hatte…“, nuschelte ich.

„Geschenk?“ „Ja!“ Ich nickte kräftig und sah ihn mit festem Blick an.

„Soso…“ Sawada strich sich durch die kurzen, grauen Haare und setzte sich wieder.

„Ich denke nicht, dass ich mir dieses Video ansehen muss, oder?“, fragte er nun seinen Neffen.

„Wenn du es willst, kannst du es tun, es ist Beweismaterial und du hast jedes Recht, es zu tun…“, sagte Tsukasa, nachdem er den Kopf gehoben hatte, um ihm in die Augen zu sehen.

„Yoshida-san?“ Nun sah Sawada mich an, leitete die Frage somit weiter.

„Ich bin seiner Meinung… rechtlich gesehen… Persönlich jedoch…“ Ich verbeugte mich tief.

„Bitte ich Sie von ganzem Herzen, dies nicht zu tun… nicht wegen der Privatsphäre… Ich habe mich daran gewöhnt, keine zu haben oder in ihr gestört zu werden. Oder sonstiges… Aber ich bitte sie darum, dieses Material nicht zu werten… um Kenji keine Schwierigkeiten zu machen…“ Dies kam von Herzen, das wusste er, deswegen schmunzelte er mich warm an, als ich meinen Kopf hoch.

„Richte dich wieder auf…“, bedeutete er mir und ich tat, was er sagte.

Tsukasa sah mich teils verwirrt, teils geschockt an, über das, was ich gesagt hatte, doch es störte mich nicht.
 

„Sag mir…“, fing er an, erhob sich erneut und ging zu mir.

„Wieso beschützt du ihn? Du trägst sein Wichtigstes Erinnerungsstück an deinem Arm… weißt du es zu schätzen…?“ Ich sah auf mein Handgelenk, an welchen sich das Armband befand, welches Tsukasa mir geschenkt hatte.

„Ich kenne seine Vergangenheit nicht… ich weiß nicht, an was ihn dieses Armband erinnert, ich weiß nicht, wie wichtig es ihm ist. Aber das, was ich weiß, ist, dass er mir sehr wichtig ist und ihn weder bei diesem Prozess, noch generell aufgeben will“, sagte ich ehrlich und aufrichtig, sah, dass er dies auch merkte.

Sawada nickte, legte mir die Hand auf den Kopf.

„Du bist ein guter Kerl. Und jetzt geht nach Hause…“, meinte er und setzte sich wieder.

„Werden Sie es sich ansehen?“, fragte ich noch einmal anch.

„Nein…“ Ich nickte, lächelte. Auch er war ein guter Kerl.

„Ich habe da noch eine Bitte…“, warf nun Tsukasa ein, der die ganze Zeit aufmerksam meinen Worten gelauscht hatte.

„Die da wäre?“ „Ich wollte etwas beantragen…“ „Und was?“

Tsukasa holte einen Zettel aus seiner Innentasche des Anzugs, faltete ihn auseinander und legte ihn Sawada vor.

Ich wusste nicht, was dies für ein Zettel war, doch interessieren tat es mich schon.
 

Sawada nahm den zettel in die Hand und las ihn sich durch.

„Du hast ja schon unterschrieben…“ Er sah zu Tsukasa auf. Dieser nickte.

„Es fehlt nur noch die des Richters…“, kam es von ihm.

Sawada stieß einen leisen Seufzer aus, griff zu seinem Stift.

Er strich etwas auf dem Zettel herum, unterschrieb dann schließlich und gab ihn Tsukasa wieder.

Dieser nickte kurz und schaute drauf.

„Du hast es ja in zwei Wochen geändert.“

„Um sich zurecht zu finden, braucht man mehr als zwei Tage, mein Lieber…“, sagte der ältere Richter und lächelte ihn an.

„Danke…“ Tsukasa verbeugte sich, nahm mein Handgelenk und ging.

„Bis… Bis Morgen!“, sagte ich noch schnell, bevor sich die Tür hinter mir schloss.
 

„Was steht auf dem zettel?“, erkundigte ich mich, sah Tsukasa mit großen Augen an.

„Ab heute…“ Er stoppte, grinste mich leicht an.

„Wohnst du zwei Wochen lang bei mir…“

„Bitte WAS?“ Mir blieb der Mund offen stehen.

„Ja… Damit du dich zurecht findest, wenn du raus kommst.“ Er zwinkerte mir zu.

„Aber… ist das denn okay?“

„Natürlich… okay… du stehst natürlich immernoch unter Polizeischutz… das heißt, du wirst beschattet… dass du nicht weglaufen kannst… aber da du das ja sowieso nicht vor hast, ist doch alles okay.“ Er schmunzelte mich an.

Noch immer stand ich da und blickte ihn einfach nur an, wusste nicht, was ich sagen sollte. Sawada hatte dies wirklich unterschrieben. Ich glaubte es ja nicht!
 

Tsukasa ging zu den Polizisten, die mich wieder hätte mitnehmen sollen und gab ihnen den Zettel, erklärte ihnen einiges dazu. Sie nickten und gingen schließlich, sodass nur noch Tsukasa und ich uns in diesem Raum befanden.

Er kam wieder auf mich zu und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, denn ich war immernoch zur Salzsäule erstarrt.
 

„Hey… lebst du noch?“ Er lachte, stubste mir gegen die Stirn.

„Was? Eh… j-ja, natürlich…“ Ich ging mit ihm zum Tisch und packte meine Sachen zusammen, ging dann zusammen mit ihm raus.

Draußen wartete Karyu auf uns.

„Was habe ich gehört?“, fragte er mit breitem Grinsen.

„Ihr wohnt ab heute zusammen?“ Tsukasa nickte, ich hingegen senkte peinlich berührt meinen Blick.

Ich wusste, was Karyu gerade dachte, es stand ihm förmlich auf die Stirn geschrieben.

„Wir werden dann auch mal gehen… bis morgen Karyu…“, sagte Tsukasa schmunzelnd und klopfte ihm auf die Schultern.

Dieser beugte sich noch zu mir und hauchte mir ein „Viel Spaß~!“ ins Ohr, wusste, dass mein kopf danach eine explosionsnahe Farbe hatte.

Schnell folgte ich dem Braunhaarigen Anwalt, stieg mit ihm zusammen ins Auto.
 

„Willst du irgendwo was essen?“, fragte er unterwegs.

„Eh… ich weiß nicht…“, murmelte ich, während ich aus dem Fenster schaute, hoch, zu diesen riesigen Wolkenkratzern.

Tokyo hatte sich wirklich sehr verändert.
 

„Wie du weißt es nicht… hast du hunger?“, fragte er.

„Ja, schon…“ „Aber?“ „Ich kenne mich doch hier gar nicht mehr aus…“

Tsukasa begann zu lachen, bog nach links ab.

„Das hat doch damit nichts zu tun… Willst du vielleicht zu Mc Donalds? Oder Burger King? Oder mal wieder Sushi essen? Oder Onigiri? Oder… ach, weiß was ich, was du gerne isst…“, sagte er, hielt an einer roten Ampel.

„Naja… schon… aber… hm, ich weiß nicht…“ Tsukasa seufzte, rollte mit den Augen und piekste mir in die Seite.

„Na komm schon, sag, was du willst…“

„Kann man nicht zu hause was essen?“ „Doch, natürlich auch, aber ich dachte vielleicht, dass du sowas gerne mal wieder essen würdest…“ Er lächelte mich an, ich nickte. Okay, er hatte schon Recht. Aber im Moment würde mich das bestimmt nur einschüchtern. Diese riesigen Gebäude in denen das Essen zubereitet wurde. Hach, ich war schon ein Schisser.
 

Bei Tsukasa zu hause angekommen, schmiss er seinen Schlüssel auf die Kommode und zog seine Schuhe aus. Ich entledigte mich ebenfalls meiner Schuhe und folgte ihm durch die Wohnung.

Verdammt, war diese groß! Ein riesiges Wohnzimmer, überall Laminatböden, ein großes Sofa und ein Flachbildfernseher, der an der Wand hing.

Ein großer Esstisch in der Ecke. Das nächste Zimmer an dem wir vorbei gingen, schien sein Arbeitszimmer zu sein.

Laptop und Pc standen nebeneinander, beide liefen und zeigten ständige Forschritte bei irgendwelchen Programmen an.

Schließlich kamen wir zur Küche, welche so groß war, wie mein Wohnzimmer es früher gewesen war. Sprich, groß. Dort stand ebenfalls nochmal ein Tisch. Es war eine Neubauküche, alles war mit Aluminiumschränken versehen, passend zu dem Kühlschrank und dem Eisfach. Irgendwie erschien mir diese Wohnung ein wenig wie eine in einem Amerikanischen Film, doch dies schien nicht der Fall zu sein.

Tsukasa sagte mir, dass das Zimmer geradeaus das Bad wäre, doch ich traute mich nicht, mir dieses anzusehen.

Bestimmt war es ebenfalls riesig, mit Dusche und Badewanne, zehn Toiletten und fünfzehn Waschbecken.

Dieses Denken verwirrte mich. Wer zum Donnerwetter hatte in seiner Wohnung schon zehn Toiletten?! Also, das musste ja nun wirklich nicht sein.
 

Ich schüttelte leicht den kopf, als ich ihm ins Schlafzimmer folgte.

Staunend blieb ich stehen, sah mich um.

An der rechten Wand, in der Mitte, stand ein riesiges Bett, auf welches man von der Tür aus förmlich springen konnte.

Ein überdimensionaler Wandschrank erstreckte sich auf der gegenüberliegenden Seite und von hier aus ging ebenfalls eine Tür zum Badezimmer.

Tsukasa zog sich sein Jakett aus und warf es über einen Stuhl, der vor einem Schreibtisch stand und band sich die Krawatte ab.

Er öffnete den Schrank und suchte sich etwas anderes zum Anziehen heraus, für mich anscheinend ebenfalls. Denn wofür brauchte er sonst zwei T-Shirts?
 

Ich sah mich weiter um, bemerkte, dass auch hier ein ziemlich riesiger Flachbildfernseher stand.

Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die nächste Wand gehauen. Wieviel Geld musste man haben, um sich sowas leisten zu können?

Ich dachte immer, nur Schauspieler verdienen so viel! Oder Musiker! Aber Anwälte? Das hätte ich nicht gedacht.
 

Tsukasa kam zu mir und legte mir die frischen Klamotten auf den Kopf, da ich nicht zum Reagieren fähig war.

„Du scheinst meine Wohnung ja zu mögen…“, sagte er leise und grinste.

„Ich… eh… ja…“, nuschelte ich verlegen, zog mir die Klamotten vom Kopf und begann, mich umzuziehen, ebenso, wie er es tat.

Danach folgte ich ihm in die Küche.

„Was willst du essen? Ich hab Curry von gestern… oder… wollen wir uns bekochen lassen?“ Er grinste mich an, schob seine Brille auf der Nase etwas höher.

„Bekochen lassen?“, hakte ich nach.

„Ja…“ „Eh… von wem?“ „Das bleibt ein Geheimnis!“ Und schon hatte er den Telefonhörer in der Hand und wählte eine Nummer.

„Minoru? Ich bins… kommst du kochen~?... Wie jetzt… nein nein… aber ich hab besuch… na und?... DU hattest nen anstrengenden Tag? Jetzt stell dich mal nicht so an! Du bist doch der, der froh ist, wenn er jeden Mann anfassen darf, der ihm zu nahe kommt!“ Tsukasa lachte.

Ich hingegen setzte mich an den Tisch und sah ihm beim telefonieren zu.

„Na komm schon… ja, okay.. mh? Ja. Dann bis dann…“, kam es noch von ihm und er legte auf.

Dann kam er zu mir und hauchte mir einen kuss auf den Kopf.

„In einer Viertelstunde bekommen wir ein drei gänge menü…“ Er zeigte mir ein Peace Zeichen und zog mich auf die Beine.

„Willst du was trinken?“

„Nein, danke…“ „Okay… dann ruhen wir uns erst einmal aus, bevor wir diesen anstrengenden Kerl hier haben…“ Er lächelte, zog mich mit ins Wohnzimmer und setzte sich auf die große Couch.

Ich setzte mich neben ihn. Wie bequem! Schon lange hatte ich nicht mehr so entspannt auf einem Sofa gesessen.

Ich schloss meine Augen für einen Moment und schlief kurze Zeit später, fest an Tsukasa gekuschelt, ein.
 

Die Türklingel ließ mich hochschrecken.

Ich sah mich um, wusste zuerst nicht, wo ich war.

Tsukasa war nicht da, ich lag allein auf dem Sofa, mit einer Decke zugedeckt.

Erneut klingelte es an der Tür.

Ich stand auf.

„Tsukasa?“, fragte ich leise und verschlafen, hörte dann die Dusche laufen.

Okay, dann musste ich wohl oder übel an die Tür gehen.

Ich öffnete sie und drückte auf den Summer.

Nach ein paar Minuten kam der Aufzug auf unserer Etage an und ich sah einen vollbepackten Mann auf mich zukommen.

„Tsukasa, hilf mir mal…“, sagte er und lud alles mögliche auf mich ab.

Hallo? Ich sah Tsukasa nun wirklich nicht ähnlich.

Die Badezimmertür ging auf, als er sich die Schuhe auszog, Tsukasa trat heraus.

„Minoru! Was machst du da? Wieso belädst du Gäste mit deinem Zeug?!“

„Eh?“ Minoru schaute auf und als er Tsukasa sah, nahm er mir sofort die Sachen aus der Hand, ging zu ihm und belagerte ihn damit.

„So..“ Er klatschte in die Hände, ging zu mir.

Er nahm meine Hand, verbeugte sich und hauchte einen Kuss auf meine Handfläche.

Ich sah ihn verwirrt an, sagte jedoch nichts.

„Ich bin Minoru… Oota Minoru…“
 

~Fortsetzung folgt~
 

über Kommis würde ich mich freuen ^-^

Tonight, Tonight, Tonight

holla~~~~
 

sorry, dass ich so spät bin, mit dem neuen chap v.v

chronische unlust, zwischenprüfung, dämliches versprechen japanisch zu lernen... all sowas kam dazwischen û.u

ich eben XD"

so~ Malik hat gebetat, großes dank an sie ^-^

*kisu* du are da best >D

isch lib dir~ meine ewige betamaus (gerade erfunden) muahahahahahaha~

außerdem bist du ja auch so unglaublich flexibel, alles zu lesen, was ih dir unter die nase reib XD so... ganz... unauffällig natürlich û.u
 

so... jetz aber >D
 

entschuldigt komische fragezeichen, dummes word hats geändert, ich hab versucht durch übrfliegen alle wegzumachen, aber ob ichs geschafft hab~ û.u
 

Widmung: Malik

Music: Bleach OST 2 // Bleach Character Songs
 

Kapitel 18: Tonight, Tonight, Tonight
 

Immer noch stand ich wie angewurzelt da, blinzelte den schwarzhaarigen Mann vor mir an, der sich als Tsukasas Bruder herausstellte.

„E-Ehh Y-Yoshida H-Hiroshi a-angenehm“, stotterte ich vor mich hin, brachte ihn zum Grinsen.

„Minoruu!!!“, brüllte Tsukasa auf einmal, seine Augen schienen aufzublitzen und er lud die Sachen einfach vor sich auf dem Boden ab, indem er sie fallen ließ.

Er verschwendete nicht den geringsten Gedanken daran, dass in den Tüten vielleicht etwas zerbrechliches sein könnte.

Ein lautes Schnauben kam von ihm, bevor er über die Tüten sprang und gleich darauf seine Stirn mit Minorus kollidieren ließ. Ich blinzelte verwirrt, wusste nun wirklich gar nicht mehr, was überhaupt los war.
 

„Hör gefälligst auf, jeden Typen anzugraben, der dir in den Weg kommt!“, knurrte Tsukasa, streckte ihm die Zunge raus. Dann richtete er sich wieder auf, legte einen Arm um meinen Hals und zog mich zu sich. Sein Gesicht hatte er abgewandt, anscheinend wollte er nicht, dass ich sah, wie rot er wurde. Doch ich sah es an seinen Ohren, musste schmunzeln.
 

„Und der hier... gehört mir, also pass bloß auf!“ Immer noch hatte er das Gesicht von mir abgewandt, erst, als ich leise zu kichern begann, sah er mich an.

Doch es blieb nicht bei diesem leisen, schüchternen Kichern, ich begann, richtig zu lachen.

Wie gut das tat. Schon lange hatte ich so etwas nicht mehr. Viel zu lange. Es tat so unglaublich gut.
 

„Ah! Sag doch gleich, dass das dein eh, wie nanntest du ihn?... ,Anbetungswürdiger Engel‘?... ist!“ Minoru grinste breit, mein Lachen stoppte schlagartig und Tsukasa war dabei, sich mit seinem Gürtel zu erhängen. Natürlich nur bildlich gesprochen. Wär ja schon komisch, wenn er das jetzt wirklich machen würde. Auch, wenn ich es zu Anfang bestimmt lustig finden würde, würde das doch ziemlich schnell nachlassen. Immerhin wollte ich Tsukasa noch etwas länger haben und wenn es ging, warm und lebendig. Denn Tote fingen irgendwann grässlich an zu stinken und mit Maden hatte ich es auch nicht so. Somit war ich doch ganz glücklich, dass er nur seinen Kopf gegen die Wand schlagen wollte.
 

Ich sah Minoru an, der selbstsicher und gewinnbringend grinste, wendete mich dann zu seinem Bruder, den man in tieferen Regionen, ungefähr in Fußhöhe, antreffen konnte. Ich hockte mich hin, legte den Kopf schief. „Tut dir was weh oder wieso liegst du da?“ „Er. hat mich. umgehauen...“, nuschelte Tsukasa gegen den Laminatboden, den er so gern zu haben schien.

Ich grinste leicht, half ihm dann wieder hoch.

„Also, ich weiß ja nicht, wies bei euch drolligen Kerlen ist, aber ich habe immer noch Hunger!“, meinte ich nun, sah einen nach dem Anderen an.
 

„Ah! Hätte ich ja fast vergessen!“ Minoru begann, von einem Ohr zum anderen zu Schmunzeln. Es sah eher furchterregend aus, diese gute Laune
 

Minoru schnappte sich seine Tüten, die Tsukasa hatte fallen lassen und brachte sie in die Küche und begann sofort, dort zu werkeln.

Tsukasa und ich gingen ihm nach, setzten uns an den Tisch und sahen ihm zu, wie er hier und da irgendetwas schnibbelte oder fast schon Mordlustig mit dem Messer auf das Fleisch einschnitt. Es fehlte wirklich nur noch das kranke Lachen und man würde sofort die Polizei oder die Irrenanstalt anrufen, da war ich mir sicher.

Aber wenn ich ehrlich war, genoss ich es. Wenn Minoru da war, schien Tsukasa wie ausgewechselt, er lachte viel mehr und auch ich konnte lachen. Und das mochte ich. Es machte mich froh, dass ich lachen konnte. Das zeigte mir, dass es auf dieser grausamen Erde doch einiges gab, für das es sich zu Leben lohnte.
 

Nach einer halben Stunde war das Essen schließlich fertig und wir begannen zu essen.

„Whhhhhhhooooooooaaaaaaaaa~~!!!!!“, entfleuchte es mir, als ich den ersten Bissen nahm.

Meine Augen begannen zu strahlen. „Lecker!“, kam es laut von mir.

Tsukasa lachte und auch Minoru grinste, klopfte sich auf die Schulter.

„Ich weiß, ich bin toll“ „Naja, eigentlich nur deine Kochkünste.“, meinte Tsukasa und streckte ihm die Zunge raus.

„Pah! Wenn du wüsstest, was ich jeden Morgen an den Kopf geworfen bekomme, an Komplimenten!“

„Nur schade, dass es jedes Mal ein anderer Kerl ist, nicht wahr, O-NII-CHAN“ Tsukasa hatte sein Kinn auf seine Hand gestützt und lächelte ihn so unglaublich freundlich an, dass man schon wieder Angst davor bekommen konnte.

„Tja, ich kann wenigstens von mir sagen, dass ich ein erfahrender Mensch bin!“ „Erfahren vielleicht, zum Glück hat das nichts mit Weisheit zu tun.“, sagte sein kleiner Bruder und begann erneut, das Essen in sich zu schaufeln.

„Werd mal nicht frech, O-CHIBI-SAN (Allgemein bedeutet es „Shortie“ bzw „Winzling“)“ Egal, wie man es drehte, aber die Beiden waren auf jeden Fall zu hundert Prozent verwandt!

Da konnte man wirklich ins Feuer greifen. Man merkte es sofort, wenn man beide auf einem Haufen hatte. Und irgendwie gefiel es mir. Okay, ihre Scherze waren nicht unbedingt die Mildesen, einige schienen auch ziemlich fies zu sein. Doch solange der Andere kontern konnte und nicht deswegen mies gelaunt war, war es doch okay.
 

„Ich bin NICHT klein, mein Lieber!“, schnaubte Tsukasa, war jetzt anscheinend in seinem Stolz gekränkt.

„Oh doch, bist du, Chibi!“ Minoru lachte, trank einen Schluck von seinem O-Saft, den Tsukasa ihm hingestellt hatte.
 

Ich hingegen schmunzelte nur vor mich hin, aß in Ruhe weiter. Wie schon gesagt, es tat gut, so jemanden wie die beiden bei sich zu haben.

Es tat der Seele gut.
 

Nach dem Essen setzten wir uns ins Wohnzimmer, Minoru hatte die glorreiche Idee, einen Film zu sehen, den er mitgebracht hatte. Tsukasa und ich kannten ihn beide nicht. Okay, bei mir war es nicht verwunderlich, ich wollte gar nicht wissen, was für tolle Filme ich in den letzten Jahren verpasst hatte. Dabei liebte ich es, ins Kino zu gehen oder zu Hause gemütlich einen Film zu sehen.

Und jetzt hatte ich das wieder. Gott, selbst, wenn ich nicht aus diesem Dreckloch von Knast rauskommen würde, ich würde sagen, dass ich es genossen hatte, mit Tsukasa zusammen zu sein. Egal, in welcher Art. Selbst, wenn wir uns nur gegenüber standen oder er mir ein Lächeln schenkte. Allein das war es schon wert!
 

Nach und nach mussten mein Braunhaariger Freund und ich leider feststellen, dass dieser Film eine grauenhafte Schleimschnulze war. Okay, alles in allem war nichts dagegen zu sagen, doch dieses eingezwängte Drama war grässlich. Hätte Minoru nicht neben mir gesessen und Rotz und Wasser geheult, würde ich mich wahrscheinlich darüber krank lachen. Aber allein sein Anblick ließ die mütterliche Fürsorge in mir hochkommen – wenn man das Reichen von Taschentüchern mit gepflegtem Seufzen so nennen konnte.

Tsukasa hingegen lachte sich einfach nur schlapp, er liebte es anscheinend, seinen Bruder so zu sehen. Dazu kam noch meine Situation und das erzwungene Drama im Film, was ihm den Boden unter den Füßen wegriss. Er kugelte sich fast schon, bis ich ihm eine leichte Kopfnuss verpasste.
 

„Hab etwas Mitgefühl!“, sagte ich, mir das Lachen verkneifend.

„Habe ich doch, sieht man das nicht?“, kam es von ihm, während er sich die Lachtränen aus den Augen wischte.

„Ich fühle voll und ganz mit... ich weine sogar,,,“ Und erneut begann er, in schallendem Gelächter auszubrechen.

Minoru hingegen schien sich gar nicht daran zu stören. Er schluchzte in aller Ruhe weiter.

Ich, der immer noch in der Mitte saß, seufzte.

Die beiden schienen irgendwie wie Tag und Nacht zu sein. Grausam. Aber irgendwie auch lustig.

Ich dachte in diesen Momenten nicht einmal an die Tatsache, dass es in zwei Wochen wieder anders sein würde. Dass ich zurück musste. Zurück, in dieses dunkle Loch, wo es stank, nach Dreck, Verwesung, Urin, Tod.

Es war, als ob mich ein Engel unter seine Flügel genommen hatte, um mich zu beschützen, vor allem, was auf mir lag. Vor meinen Sorgen, meinen Ängsten, vor meinen Feinden und meinem Leid.

Allein Wärme und Geborgenheit schenkte er mir, ein Lächeln, welches meinen Körper durchflutete.

Es war so anders als mein Leben vor dem Gefängnis. So viel wärmer, so viel schöner. Woran lag es?

An Tsukasa? Daran, dass er derjenige war, der mich beschützte?
 

Dass er es war, der seine Flügel um mich gespannt hatte, mich beschützte, mir sein Lächeln schenkte?

Ich wusste es nicht genau, doch ich war froh, dass es so war.
 

Bis tief in die Nacht schauten wir Filme, lachten zusammen und ärgerten Minoru wegen seinem Gefühlsausbruch. Doch dies war ihm weniger peinlich.
 

„Ich bin eben ein Mann, der seine Gefühle zeigen kann!“, maulte er, verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja, deswegen denkt auch jeder, dass du schwul bist!“, gab Tsukasa lachend zurück.

„Na und? Was ist dagegen einzuwenden? Es ist ja auch die Wahrheit!“

„Aha? Ihr seit also ein schwules Geschwisterpaar?“, brachte ich nun ein.

„Du halt dich daraus!“, kam es von Beiden mit aufgeplusterten Wangen, sodass ich lachen musste. Ich konnte einfach nicht anders. Die beiden waren eben wirklich Brüder...
 

Gegen ein Uhr gingen Tsukasa und ich schlafen, verabschiedeten uns von Minoru, der langsam nach Hause tigerte.

„Der Tag war anstrengend...“, nuschelte ich, ließ mich einfach quer aufs Bett fallen.

„Ja, das war er wirklich...“, seufzte Tsukasa und setzte sich neben mich, strich mir durch die Haare.

„Aber du kannst ja morgen bis Nachmittags schlafen.“, hängte er mit einem Lächeln an.

„Wirklich? Ist die Verhandlung erst Nachmittags?“ „Ja, Morgen schon.“ Ich seufzte wohlig auf.

Ein Glück!
 

Ich spürte Tsukasas Gewicht neben mir, wie er sich neben mich legte und mir weiter durch die Haare strich.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm, verschränkte meine Arme darunter.

„Ich bin froh, hier zu sein...“, sagte ich leise, ein Lächeln zierte mein Gesicht.

„Ich auch, mein Kleiner, ich auch...“, hauchte er, kam näher und legte schließlich seine Lippen sanft auf meine.

Ein wohlig warmes Gefühl durchströmte meinen Körper, als ich begann, den Kuss sanft zu erwidern.

Wie sehr hatte ich es vermisst, ersehnt. Diese Lippen, diesen Körper, diesen Geruch. Einfach alles.

Ich wollte es nie wieder loslassen, dieses Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit, welche ich spürte.
 

„Lass uns schlafen...“, wisperte Tsukasa gegen meine Lippen, lächelte leicht.
 

„Okay...“, hauchte ich zurück, tat mich schwer, mir im Liegen meine Klamotten auszuziehen, doch es klappte.

Ich verkroch mich unter der Decke, bevor auch Tsukasa dazukam, zu mir rutschte und seinen Arm um mich legte.

Ich kuschelte mich an seine Brust, vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und atmete tief ein.

Welch wunderbares Gefühl...
 

„Gute Nacht, Hizumi...“, kam es leise und sanft von ihm. Kurz darauf spürte ich seine Lippen, wie sie sich kurz an meine Haare drückten.

„Gute Nacht... Tenshi...“, nuschelte ich, schon fast eingeschlafen, mich fest in sein Shirt gekrallt.
 

~Fortsetzung folgt~

Ano Hi no Iri – That Sunset

so~

es tut mir wirklich leid, dass es soooo lang gedauert hat >o<

ich habs wirklich voll vergessen û.u

und dann keine lust...

und dann kam Lynnie û.u

und dann... lassen wir das XD

auf jeden Fall war ich mehr mit rpgn beschäftigt dank Lynnie als mit irgendwas anderem XD

aber jetzt ist es soweit~

DADADADAAAAAAAAAAAAMMMMM~~~ XD
 

hier is das neue chap, ich hoff es gefällt ^^

special thx to MurderFreak, die gebetat hat ^^
 

bya~ haku ^^
 

Music: Chantal Kreviazk - Feels like Home // New found Glory - When I die // New found Glory - Pride War // New found Glory - The Promise
 

Kapitel 19: Ano Hi no Iri – That Sunset
 

Am nächsten Morgen weckten mich die ersten Sonnenstrahlen.

Seit langem hatte ich einmal wieder die Nacht komplett und ruhig durchgeschlafen. Es war ein schönes und entspannendes Gefühl.
 

Langsam drehte ich mich um, kuschelte mich an den noch schlafenden Körper neben mir.

Diese Wärme war einfach toll. Ich wusste es nicht anders zu beschreiben.

Ich wollte diese Nähe, diese Wärme nie wieder missen, wollte sie für immer genießen.

War mir das auch möglich?

Würde Tsukasa es schaffen, mich wirklich aus diesem Loch zu holen? Zusammen mit Sawada-san?

Ich hoffte es. Ich hoffte es wirklich.

Vielleicht würde ich es dann schaffen, endlich wieder frei und ausgelassen zu lachen. Mich wieder freuen können… Aufrichtig lieben können.
 

Neben mir regte sich etwas, ein Brummen kam von dem Größeren, bevor er langsam die Augen aufschlug und mich verschlafen ansah.

„Guten Morgen…“, sagte ich leise, lächelte.

„Morgen…“, nuschelte er verschlafen, schmunzelte aber ebenfalls leicht.

Tsukasa strich mir durch die Haare, während ich meine Arme um ihn legte und mich fest an ihn kuschelte.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte er leise, hauchte mir einen Kuss auf die Haare.

„Ja, sehr sogar! Wirklich, sehr.“ Ich musste breit lächeln.

Es war einfach zu schön um wahr zu sein.

Jemand, der neben einem lag, zusammen mit einem aufwachte. Wie hatte ich dieses Gefühl doch vermisst.
 

„Das freut mich…“, sagte er leise, setzte sich schließlich auf.

Ich sah ihn müde an. Immerhin wollte ich noch nicht, dass er aufstand. Es war so schön warm gewesen.

„Soll ich uns Frühstück machen?“, fragte er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.

„Bleib noch ein bisschen liegen…“, murrte ich und wollte ihn wieder zu mir hinunter ziehen, doch er ließ das nicht mit sich machen.

Kaum hatte ich meine Arme nach ihm ausgestreckt, packte er mich bei den Handgelenken und bevor ich auch nur blinzeln konnte, hatte er mich auf das Bett gepinnt.

Aus verwirrten Augen blickte ich ihn an, sah sein Grinsen.

Einen Moment später spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen, schloss die Augen.

Ein unbeschreibliches Gefühl machte sich in meinem Körper breit. Ich fühlte mich einfach unglaublich wohl. Ich wollte nicht mehr weg. Weder von Tsukasa, noch aus dieser Wohnung. Ich wollte nicht mehr in das Loch, wollte nicht einmal mehr in den Gerichtssaal.

Doch wenn ich bei ihm bleiben wollte, müsste ich das wohl.
 

Langsam löste er sich von mir, sah mich schmunzelnd an.

Ich gab diese Geste zurück, hauchte ihm noch ein Küsschen auf die Lippen.

„Willst du wirklich schon aufstehen…?“, fragte ich leise, sah ihn mit großen Hundeaugen an.

„Wenn du willst, bleib ich noch etwas liegen… aber nicht zu lange, ich muss noch ein wenig arbeiten, bevor wir fahren…“

„Machst du immer so viel, bevor du in den Gerichtssaal gehst?“ Ich kuschelte mich an seine Brust, als er sich wieder neben mich sinken ließ.

„Normalerweise schon, ja…“ „Dein Job ist sicher sehr anstrengend…“ Er strich mir über die Haare.

„Manchmal, ja…“

Einen Moment lang war Stille zwischen uns, bevor ich erneut Luft holte.

„Meinst du… ich kann bald jeden Morgen neben dir aufwachen…?“ Meine Stimme war nur ein Hauchen, meine Augen schlossen sich.

„Das hoffe ich… sehr…“, wisperte Tsukasa, gab mir einen Kuss auf die Haare.

Er drehte sich zu mir auf die Seite, sah mir in die Augen und küsste mich sanft.

Seine Hand strich über meinen Oberarm, schließlich zog er mich dichter an sich.

„Es fühlt sich an… wie…“ Ich stoppte, sah ihm in seine Augen.

Diese unglaublich tiefen Augen. Wie oft durfte ich schon in sie schauen, mich fühlen, als ob ich jeden Moment dahin schmelzen würde?

Allein, wenn ich diese Augen sah, wurden meine Knie weich. Sie ließen mich stärker fühlen als jemals zuvor.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so sehr verlieben könnte. Davon abgesehen, dass es ein Mann war, den ich liebte… Ich wollte mit ihm zusammen sein. Mehr, als ich jemals irgendjemanden an meiner Seite haben wollte.

Es war, als ob ich ein neuer Mensch wäre, als ob er etwas an sich hatte, was mich dazu brachte, mich zu verändern.

Ich fühlte mich in seinen Armen geborgen.

Und ich war mir sicher, es würde niemals jemand anderes geben, der mich so in seinen Bann ziehen konnte. Niemals würde es jemanden geben, der so war, wie der Mann, aufgrund wessen ich alles über den Haufen geworfen hatte.

Prinzipien… Vorsätze… Gefühle…
 

„Als hätte ich ein zu Hause…“, sagte ich leise, sah immer noch in diese tiefbraunen Augen.

„Hizumi…“, begann er, fuhr mir durch die schwarzen Haare, küsste meine Stirn.

„Das hier… ist dein zu Hause…“, sagte er und lächelte sanft.

Diese Worte aus seinem Mund waren mit so viel Liebe gesprochen, es trieb mir glatt die Tränen in die Augen.

Irgendetwas in seiner Stimme ließ mein Herz schneller schlagen, nur durch diesen einen Satz verlor ich meine Fassung.
 

Leise schniefte ich und lehnte meine Stirn gegen sein Brustbein, umarmte ihn fest.

„Habe ich es überhaupt verdient, dass du so nett zu mir bist?“, fragte ich mit gebrochener Stimme, schluchzte leise.

Seine Finger glitten beruhigend über meinen Rücken.

„Natürlich hast du es verdient… Sonst würde ich es nicht sagen…“ Er umarmte mich fester, begann, mich zu trösten.

Wahrscheinlich wusste er nicht, wieso mir die Tränen kamen, ich wusste es ja nicht einmal selbst.

Es war einfach nur ein so unglaublich schönes Gefühl, dass dort jemand war, der auf einen wartete. Dass dort Jemand war, der einen brauchte… Dass dort jemand war, der mich liebte.
 

„Ich… ich liebe dich…“, schluchzte ich leise, als er begann, mir beruhigend den Nacken zu kraulen.

„Ich dich auch…“ Ein erneuter Kuss landete auf meinen Haaren, bevor er seine Hand unter mein Kinn legte und meinen Kopf anhob.

Mein Gesicht war von Tränen überströmt, eine nach der Anderen tropfte von meinem Kiefer auf das Laken unter mir. Ich konnte einfach nicht aufhören, so sehr ich auch wollte, die Tränen stoppten einfach nicht.

„Hey… es ist alles okay…“, flüsterte er mir aufmunternd zu, hauchte mir einen Kuss auf die Nasenspitze.

„Ich… Ich kann nicht mehr…“ Ich zog die Nase hoch.

„Was meinst du?“, hakte er nach, strich mir ein paar Tränen von der Wange.

„Ich… Ich weiß auch nicht… ich will das alles nicht mehr… Je länger es dauert, desto mehr habe ich Angst, dass ich wieder zurück muss… desto mehr Zweifel kommen mir… desto mehr habe ich das Gefühl, alles, was ich tue, ist falsch…“

„Sag sowas nicht, Hizumi. Manchmal dauert es eben einige Zeit, bis alles geregelt ist.“

„Aber-“ „Nichts ‚aber‘… weißt du… auch an dummen Tagen geht die Sonne auf… Solang man nur immer wieder sagt, dass es ein guter Tag wird, egal, was passiert, dass man sich nicht unterkriegen lassen wird… dann ist doch alles okay…“

„Aber irgendwann kann man einfach nicht mehr. Die Last wird zu schwer, man bricht zusammen… Und ich habe das Gefühl, dass dieser Punkt schon lange vorbei ist.“

Tsukasa gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe er mir nun auch die restlichen Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Nur eins hast du vergessen…“ Sein Lächeln, welches er mir schenkte, war wie ein Licht in der Dunkelheit. Es holte mich aus diesem tiefen Loch, in dem ich mich befand, umschloss mich mit Licht und Wärme.
 

„Du hast Karyu… und du hast mich… wir helfen dir, diese Last zu tragen. Wir helfen dir, darüber hinweg zu kommen. Wir sind Freunde, nicht wahr? Freunde helfen sich doch gegenseitig. Und jetzt hör auf zu weinen… sonst werd ich noch ganz sentimental… und rede noch mehr schleimiges Zeug…“, meinte er mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.

Ich kicherte und durch die vielen kleinen Schluchzer zwischendurch musste es auch noch doppelt so lustig klingen.

Fest kuschelte ich mich an ihn, atmete tief ein.

„Ich will für immer bei dir bleiben…“, nuschelte ich noch, bevor ich meine Augen schloss. Ich war so furchtbar müde, gähnte leise. Weinen machte immer müde. Und ich hasste es. Aber es musste ab und zu auch mal sein. Das hatte meine Oma früher immer schon gesagt. Sogar zu mir. Denn auch schon früher war ich jemand gewesen, der nicht gerne seine Schwächen zeigte.
 

Schon nach kurzer Zeit war ich eingeschlafen, merkte nicht, wie Tsukasa sich langsam von mir löste und vorsichtig aufstand.
 

Als ich aufwachte, war er jedoch nicht mehr da.

„Tsukasa?“, fragte ich verschlafen, gähnte.

Ich drehte mich auf die Seite, hob meinen Oberkörper etwas an und sah durch den Raum.

Wie sauber dieser doch war.

Nicht ein wenig Dreck oder irgendwelche Klamotten lagen herum.

Ganz anders war es bei mir früher gewesen.

Ich war nie der Typ gewesen, der gerne aufräumte oder gern alles sauber gehalten hatte.

Meine Mutter hatte schon immer gesagt, dass ich ja nur einmal aufräumen müsste… Und wenn ich alles immer gleich wieder wegräumen würde, wäre alles kein Problem.

Doch ich hatte mich nie groß darum gekümmert.
 

Langsam setzte ich mich auf und rieb mir ein Auge, kroch schließlich aus dem Bett und tapste aus dem Zimmer.

„Tsukasa…?“, kam es nun etwas lauter von mir.

Doch ich bekam keine Antwort.

Hm, vielleicht war er einkaufen.
 

Ich kratzte mich am Kopf und beschloss, erst einmal duschen zu gehen.

Gesagt, getan.

Ich zog mich aus und stellte mich in die große Duschwanne, die von einer fast durchsichtigen Kabine umgeben war.

Kurz klopfte ich dagegen. Komplett aus Glas. Normalerweise machte sowas doch keiner! Immerhin ging es ziemlich schnell kaputt. Und wenn man mal betrunken war…

Aber wer duschte schon noch, wenn er vollkommen betrunken war.
 

Das Wasser fand schnell die richtige Temperatur.

Ich ließ meinen Kopf in den Nacken sinken, strich mir durch die Haare. So schön warm.

Wie lange hatte ich keine richtig wollig warme Dusche mehr gehabt?
 

Doch in diesem Moment war es mir auch relativ egal.

Das wichtige war, dass ich es genoss. Und das tat ich voll und ganz.
 

Ich genoss die warmen Tropfen auf meiner Haut, wie sie meinen Körper hinunter rannten.

Wie sie sich langsam ihren Weg bahnten, schließlich im Abfluss verschwanden.

Mein Körper heizte sich automatisch auf und ich ließ meinen Kopf nach vorn fallen, sah dabei zu, wie das Wasser von meiner Nase tropfte und mit dem Boden kollidierte.

Meine Augen schlossen sich schließlich und ich atmete tief ein.
 

Nach einiger Zeit begann ich, meine Haare und meinen Körper zu waschen, duschte mich ab und stieg aus de Kabine, suchte mir ein Handtuch zum Abtrocknen.

Doch ein Problem bestand…

Was sollte ich anziehen?

Ich konnte Tsukasa ja nicht einfach irgendwelche Klamotten klauen.

Also beschloss ich, erst einmal mit meinem Handtuch zu Recht zu kommen.
 

Einige Minuten später hatte ich mich in eine Decke eingewickelt und saß vor dem Fernseher, als die Haustür aufging.

Tsukasa kam ins Wohnzimmer und sah mich an.

„Ist dir kalt?“, fragte er und hauchte mir einen Kuss auf die noch nassen Haare.

„Etwas, ja…“

„Dann zieh dir doch was an!“ „Was denn? Ich hab hier ja nichts… und ich wollte nicht in deinem Schrank wühlen…“, nuschelte ich.

Er lachte, zog mich auf die Beine.

„Komm, ich such dir was raus…“, meinte er und schob mich vor sich her.

Kaum standen wir vor seinem Schrank, begann er darin zu kramen und suchte mir ein Hemd und eine Anzughose heraus.

„Wir müssen ja leider nachher noch zum Gericht, sonst würde ich dir andere Klamotten geben.“, meinte er, gab mir noch Socken und eine Shorts.

„Ach was, das ist schon okay…“ Ich lächelte ihn an, begann, mich aus der Decke zu blättern und mich anzuziehen.

Als letztes zog ich das Hemd über und Tsukasa beschloss, es sich zur Aufgabe zu machen, dieses zuzuknöpfen.

Ich musste schmunzeln.

Es war unglaublich schön, wenn man jemanden hatte, der dies für einen tat. Wenn jemand da war, der einen zum Lachen brachte, sich um einen kümmerte.

Es fühlte sich so unglaublich toll an. Als wäre man zu Haus.
 

Langsam kam ich ihm näher und hauchte ihm schließlich einen sanften Kuss auf die Lippen.

Meine Arme schlangen sich um ihn und ich drückte mich fest an ihn, legte den Kopf an seiner Schulter ab und schloss die Augen.

Auch er legte die Arme um mich, strich mir sanft über die Haare.

„Du bist heute so anhänglich… wie kommt’s?“, fragte er sanft lächelnd.

„Ich hab dich eben lieb… und es ist so schön, hier zu sein… ich will gar nicht mehr weg.“

„Das freut mich zu hören…“ Er küsste mich auf den Kopf und sah mich dann an, grinste.

„Weißt du was? Wenn der Prozess zu Ende ist, ziehst du hier ein, ja?“ Er grinste so breit er konnte, als er mein erstauntes Gesicht sah.

„Was, wirklich?“ Mein Gesicht erhellte sich.

„Ja, natürlich!“ „Es wäre wirklich sehr toll!“ Ich nickte kräftig.

„Und jetzt komm…“ Er drehte mich um.

„Jetzt essen wir erst einmal was!“

„Okay!“, sagte ich freudenstrahlend.

Ich freute mich jetzt schon.

Wenn er es wirklich schaffen sollte – wovon ich fest überzeugt war – würde ich hier einziehen.

Mit ihm leben. Jeden Tag. Jeden Tag sein Lachen sehen. Mit ihm einschlafen. Mit ihm aufwachen…

Diese tiefgründigen Augen erforschen können…
 

~Fortsetzung folgt~

Nothing’s changed….sure?

.....................................

es tut mir Leid Q___Q

schlagt mich, kratzt mich, beißt mich...

ich habs verplant Q______________Q

und hatte keine Lust Q___Q

es tut mir Lahaid Q_____________________Q

ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse ._______.
 

Danke an Malik, sie hat mir wenigstens etwas in den Asch getreten ^^"
 

Widmung: Tsukasas_Miezekatze
 

Music: Duncan Sheik - Half-Life
 

Viel Spaß!

Und vielen vielen dank für die Kommis! ^^
 

Kapitel 20: Nothing’s changed….sure?
 

Wir betraten nun zum erneuten Mal den großen Saal, in welchem wir schon so viele Stunden verbracht hatten.

Tief atmete ich ein, setzte mich neben Tsukasa, der einige Unterlagen aus seinem Aktenkoffer holte, ein paar davon Sawada-san auf den Richtertisch legte, die Anderen auf dem Tisch liegen ließ.

Ich sah ihm dabei zu, blickte ihm in die Augen, als er sich zu mir drehte.

„Heute ist erst einmal die letzte Verhandlung…“, sagte er leise zu mir, bevor er lächelte.

„Wie meinst du das?“, fragte ich. Immerhin musste der Prozess doch weiter gehen.

„Heute wird eine Vorentscheidung gefällt… Also sozusagen eine Art Bewährungsentscheidung…“ „Was? Wieso sagt mir das denn keiner?“ „Ich habe es auch erst heute Morgen erfahren…“, kam es leise von ihm, ehe er sich zurück lehnte.

Mein Kopf legte sich leicht schief, als ich ihn ansah. Bewährungsentscheidung… Was, wenn ich doch keine zwei Wochen bekam? Sondern gleich wieder eingesperrt wurde?
 

Bei diesem Gedanken schüttelte ich mich leicht.

„Was hast du?“, erkundigte sich der Braunhaarige neben mir.

„Ach… nichts. Ich musste eben nur an etwas Dummes denken…“ „Okay..“ Er lächelte leicht, legte eine Hand auf meine Schulter.

Langsam füllte sich der Saal und ich sah auf Tsukasas Uhr. Gleich würde der Prozess beginnen.

Etwas nervös spielte ich an meinem Jackett ende herum.

Immer wieder sagte ich mir, dass alles okay sei, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, doch selbst jetzt blieb die Angst, dass Sawada meine Unschuld nicht sah.

Tief atmete ich durch, spürte plötzlich eine Hand auf meiner Schulter.

Ich sah zu Tsukasa, doch kein Lächeln kam von ihm. Er war in seine Unterlagen vertieft.

Mein Blick glitt zu der Hand auf meiner Schulter, einen Arm hinauf, bis ich schließlich in ein Gesicht schaute.

Leise schluckte ich, als ich das Gesicht meiner Mutter erkannte, wie sie dort stand, ihre Handtasche an den Bauch gedrückt, ihr Lächeln traurig und verzerrt.

Mein Vater war nicht zu sehen. Zum Glück, denn dieser Moment würde sonst nicht lange halten.

Schon immer hatte er gesagt, ich wurde falsch von meiner Mutter erzogen, viel zu sehr verwöhnt, wäre den falschen Weg gegangen. Da passte dies doch nur zu gut in sein Weltbild.

Und egal, wie sehr ich früher versuchte, es zu ändern, es klappte nicht ein einziges Mal.
 

Langsam erhob ich mich, sah schließlich auf sie hinab.

Durch ihre langen, schwarzen Haare zogen sich graue Strähnen, welche sich mit dem restlichen Haar zu einem geflechteten Zopf zusammenfügten.

Ihr Blick glitt über mich, sah, dass ich dünner geworden war, sah an meinem Hals und an meinen Händen vereinzelt kleine Narben.

Sie hob ihre Hand, strich mit den Fingerspitzen über meine Wange, sah mir beständig in die Augen. Ich wusste, dass sie noch immer in ihnen lesen konnte. Immerhin war sie meine Mutter.

„Du bist dünn geworden…“, sagte sie leise, ließ meinen ganzen Körper beben… Allein mit ihrer Stimme.

Es überkam mich, meine Gedanken überschlugen sich, wollten nicht stoppen, überrannten mich schließlich.

Ich umfasste ihre Hand mit meinen Beiden, drückte sie fester gegen meine Wange, schloss die Augen.

Ihre Hände waren warm und glatt, zart und zierlich, doch sie bewirkten so viel bei mir.

Tsukasa neben mir sah mich an, lächelte leicht.
 

„Wieso…? Wieso… habt ihr mich nie besucht…?“, wisperte ich, strich immer wieder über ihre Hand.

„Wir… Ich… wollte ja… nur dein Vater hat mich nicht gelassen. Er meinte, es sei gut so, dass du dort hinein gehörst. Hiroshi… Ich bin deine Mutter… Ich sehe, wie es dir geht, ich spüre, was du durchgemacht hast. Es war genug. Es war genug Strafe für das, was passiert ist, für das, was du dein Leben lang falsch gemacht hast.“ Sie sah mich an.

Ich wollte ihr glauben, doch mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Es war, als ob es mir sagen wollte, dass es falsch war, ihr Glauben zu schenken, dass es falsch wäre, ihr zuzuhören. Auf sie reinzufallen.
 

Eine weitere Hand trennte und schließlich, entriss mir förmlich die Hand meiner Mutter. Mein Vater stellte sich zwischen uns, verpasste mir eine Backpfeife.

„Was erlaubst du dir, sie anzufassen? Verdirb sie nicht mit deinen dreckigen Fingern.“, knurrte er, sah Tsukasa musternd an, als er aufstand und sich neben mich stellte.

Er stützte sich mit den Händen auf die niedrige Holzabsperrung, beugte sich dicht zu meinem Vater und sah ihm fest in die Augen.

„Machen Sie das nochmal, muss auch ich mich strafbar machen…“, sagte er leise und bestimmt, sodass mein Vater wirklich etwas zurück wich.

Meine Eltern führten noch eine alte Ehe, alles wurde gemacht wie früher. Der Mann ging arbeiten, die Frau blieb zu Hause und kochte, erledigte die Hausarbeit und zog die Kinder groß.

Demnach hatte meine Mutter nie gelernt, meinem Vater zu widersprechen, ihm Einhalt zu gebieten oder Ähnliches. Auch mich wollten sie so erziehen, mein Vater jedenfalls. Doch meine Mutter sah es anders, erzog mich anders als meine große Schwester, die erfolgreich verheiratet im Ausland lebte. Sie erzog mich so, wie Kinder heutzutage erzogen wurden. Mit Fernsehen, gutem Essen und Kino, mit Spielen und Computer, Büchern und anderem Krams, was die Kinder heutzutage eben so hatten.

Und das hatte mich verdorben. Jedenfalls war mein Vater dieser Meinung.
 

Ich seufzte leise, zog Tsukasa am Arm zurück, verbeugte mich vor meinem Vater.

„Entschuldigung, Sir.“, meinte ich leise, wollte ihm zeigen, dass ich wenigstens ein bisschen seiner Erziehung abbekommen hatte. Doch er zischte nur und drehte sich um, nahm meine Mutter mit sich.

Ich blieb in dieser Position, biss mir auf die Unterlippe. Wieso immer in der Öffentlichkeit? Wieso musste er mich immer bloßstellen? Immer und überall.

Als Kind hatte er es oft getan, um mir zu zeigen, wie wenig ich wert war, Ja, hätte ich seine Erziehung genossen, würde er mich lieben, dafür wäre ich wie eine Maschine. Eine Maschine die nicht denkt, sondern nur tut, was man ihr sagte.
 

„Alles okay…?“ Tsukasa strich mir über den Rücken, sah mich an.

„Schon okay… ich bin es gewohnt.“, sagte ich leise und löste seine Hand von mir, setzte mich schließlich.

Was hatte ich nur getan, dass alles so enden musste? War ich früher wirklich so ein widerlicher Idiot gewesen, dass man mich nun bestrafen musste?
 

„Bitte erheben Sie sich für den Richter!“, hörte ich einen der Polizisten sagen, bevor mein Gehirn sich auf wundersame Weise abschaltete. Ebenso wie mein Herz.
 

In der Pause verschwand ich auf die Toilette, um mich etwas frisch zu machen.

Man sah mir an, dass mich das mit meiner Mutter mitgenommen hatte.

Schon immer war sie meine Schwachstelle gewesen und mein Vater wusste das. Deswegen hatte er es oft gnadenlos ausgenutzt.
 

Etwas Wasser landete in meinem Gesicht, bevor ich mich im Spiegel betrachtete.

Bitter lächelte ich, als ich mich sah. Ein kleines Häufchen Elend. Wie früher. Ich fühlte mich wie acht, nachdem mein Vater mich verprügelt hatte. Eingeschüchtert und verlassen, ohne jegliche Wärme.

Wie konnte ich nur wieder so weich werden?

Was hatte mich dazu gebracht? War es etwa Tsukasa gewesen?

Er hatte mich erreicht, meine Schale gebrochen, die Mauer zu Staub zerfallen lassen.

Doch was verbarg sich dahinter?

Wirklich dieses kleine Häufchen Elend, was ich im Spiegel sah?

Wo war mein Stolz? Wo meine Gleichgültigkeit?

Wo war der, der ich noch vor einem Monat war? Kalt, Unbarmherzig, ohne Herz.

Ich wollte meine Fassade wieder errichten, wollte sie aufrecht erhalten. Und mich trotzdem so geben, wie ich mich vor Tsukasa geben konnte. Konnte ich das? War das überhaupt möglich?
 

Ich spürte zwei Hände auf meinen Schultern und als ich erneut in den Spiegel sah, stand Karyu hinter mir, sah mich an und lächelte.

„Was soll dieses Gesicht?“, fragte er leise, machte es sich auf meinen Schultern gemütlich, sprich, er verschränkte seine Arme auf ihnen und legte sein Kinn auf diese.

„Ich denke nach.“, meinte ich leise, sah ihn durch den Spiegel an.

„Über was?“ „Darüber, dass ich weich geworden bin…“ „So, bist du das?“ Karyu besah mich ebenfalls durch das reflektierende Ding vor uns, pikste mir gegen die Nase.

„Ich finde ja. Seit ich bei Tsukasa bin, hat alles nachgelassen…“, versuchte ich zu erklären.

„Wie meinst du das?“, Mein bester Freund legte den Kopf schief.

„Naja… vorher war ich kühl und gelassen, unnahbar und ohne Herz… und jetzt? Ich bin weich…“, nuschelte ich, schloss die Augen und seufzte.

„Meinst du, es ist so gut, kein Herz zu haben?“ Meine Lider hoben sich wieder und ich sah, wie Karyu einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufsetzte.

„Das vielleicht nicht… aber es ist besser, wenn man nicht alles an sich heran lässt.“ „Das mag sein… aber für wie lange? Ich kann mich noch gut an eine Zeit erinnern, in welcher du nichts anderes getan hast, als deine Gefühle in Wut umzuwandeln. Alle anderen Gefühle hast du abgetötet. Und was kam dabei raus?... Du hattest dir vier Rippen gebrochen…“ „So viele waren das gar nicht!“ Ich zog einen kleinen Schmollmund, sah ihn lächeln.

„Stimmt, es waren Viereinhalb!“ Er lachte, löste sich von mir und drehte mich zu sich um.

Mein Gesicht, welches noch immer vom Wasser leicht feucht war, trocknete er, sah mich an.

„Weißt du, Hizumi… es ist gut, Gefühle zu zeigen… jedoch nicht alle… Es ist hingegen nicht gut, alle zu verstecken, dich kalt zu geben ist auf Dauer keine Lösung… Es ist natürlich deine Entscheidung, was du machst… ein wenig Kälte in dir schadet wahrscheinlich nicht. Aber lern, sie zu regulieren…“, Er lehnte seine Stirn gegen meine, ehe er mich anlächelte.

„Wie meinst du das?“, fragte ich treu doof, hatte keine Ahnung, wovon er eigentlich redete.

„Kälte in dir mag vielleicht gut sein…doch wenn du manchen Menschen nicht zeigst, dass sie dein Inneres erwärmen... wirst du sie verlieren.“, meinte er und legte seine Hand auf meine Brust, direkt über mein Herz.

„Wenn du deinen Liebsten nicht zeigst, was sie dir bedeuten… hast du irgendwann keine Liebsten mehr… verstehst du?“ Ich nickte leicht, sah ihn an und lächelte, zog ihn schließlich in eine Umarmung.

„Karyu?“ „Mh?“ Er strich mir über die Haare.

„Bleibst du bei mir, bis das alles hier vorbei ist?“, Ich hob meinen Kopf, blickte ihm in die Augen.

„Ich habe dich einmal im Stich gelassen, Hizumi… glaub mir, ich mache es kein zweites Mal…“

„Karyu…?, kam es erneut von mir und ich schloss die Augen, drückte meine Wange etwas gegen seine Schulter. „Mh?“ „Bist…“ Ich stoppte kurz, holte noch einmal tief Luft.

„Willst… willst du mein Freund sein?“, fragte ich etwas schüchtern. Immerhin wusste ich nicht, ob er noch immer mein Freund sein wollte, ob er das nicht alles nur für sich tat.

„Dummkopf!“, Er lachte und klopfte mir mit den Fingerknöcheln auf den Kopf.

„Heh? Wieso?“ ich blickte zu ihm hoch, blinzelte.

„Na, wir sind doch schon Freunde, oder etwa nicht? Beste sogar!“ Er kam auf meine Höhe hinab und grinste mich so breit an, wie er konnte, zeigte sein übliches Drei Finger Peace Zeichen.

Ich musste leise lachen, rieb mir verlegen den Nacken.

Ich freute mich tierisch, diesen Satz von ihm gehört zu haben.
 

Zu meiner Überraschung lief alles glatt ab, Sato sagte kein Wort, alle anderen versuchten heute nicht, mich zu provozieren. Und Sawada-san sprach mich auf Bewährung frei.

Ich war überglücklich, jetzt würde ich zwei Wochen ohne irgendeinen dummen Gerichtstermin mit Tsukasa verbringen können.

Okay, wie ich es mitbekommen hatte, sollten trotzdem immer Polizisten in der Nähe sein, aber das störte mich wenig.

Solange sie mich nicht von Tsukasa fern halten wollen, waren sie mir ehrlich gesagt egal.

Ich streckte mich, als nur wir noch im Gerichtssaal waren, sah Tsukasa glücklich an.

„Heute lief alles gut, nicht wahr?“, fragte ich breit lächelnd. Tsukasa sah mich an, lächelte ebenfalls.

„Soweit schon, denke ich…“, Er nickte, schloss seinen Aktenkoffer.

Ich nickte ebenfalls, etwas überschwänglich, aber für mich war es okay. Ich war bei guter Laune, immerhin hatte ich jetzt zwei Wochen nur Tsukasa um mich! Okay, ab und zu vielleicht auch noch Karyu oder Minoru, aber… Tsukasa!

Ich konnte mir selbst nicht erklären wieso, aber er hatte mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Ich hatte das Gefühl, dass ich sterben würde, wenn ich ihn einen Tag lang nicht mehr sehen könnte.

Was sollte nur aus mir werden? Noch nie hatte ich so ein starkes Gefühl gehabt. War dieses Gefühl wirklich Liebe? Oder wurde ich nach so kurzer Zeit schon egoistisch? Wolle ich Tsukasa für mich allein? Ihn mit niemandem teilen, den ganzen Tag für mich beanspruchen. Okay, schön wäre das schon, aber das konnte ich doch nicht machen.

Ich konnte ihn an mich binden, aber nicht so. Ich wollte nicht so sein, ich wollte ihn nicht bedrängen. Würde ich das in Zukunft tun?
 

„Hizumi?“, hörte ich plötzlich Tsukasas Stimme.

„Mh?“ Ich sah auf, blinzelte.

„Ich habe dich was gefragt…“ Tsukasa schmunzelte, legte mir einen Arm um die Schultern und wuschelte mir durch die Haare.

„So? Was denn?“, kam es nun neugierig von mir.

„Willst du daheim essen oder auswärts?“, wiederholte er freundlicherweise seine Frage.

„Eh… ich weiß nicht. Wenn du nicht kochen möchtest, können wir sehr gern auswärts essen!“ Ich nickte kräftig.

Er lächelte mich an, strich mir kurz durch die Haare, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte.

„Dann holen wir uns unterwegs was und essen gemütlich bei einem ausgeliehenen Film, was sagst du dazu?“ Ich lächelte ihn an, als er diese Worte aussprach, hatte wohl mitbekommen, dass ich mich – auch wenn ich es nicht sagte – unter vielen Menschen nicht wirklich wohl fühlte.

„Und… was für einen Film willst du dir ausleihen?“, hakte ich nach.

Ich hatte ja keine Ahnung, was es momentan alles so gab. Vielleicht waren mittlerweile fünf neue Jackie Chan Filme draußen und ich hatte nicht einmal den gesehen, der kurz vor meiner Einbuchtung in die Kinos kam.

Oh Gott… das würde heißen, ich hätte sechs verpasst, wenn es wirklich fünf wären.
 

„Also mir ist das egal, ich schaue eigentlich alles. Nur auf Drama hätte ich heute keine Lust, das hab ich momentan genug…“, Er schmunzelte leicht und nahm mich am Handgelenk, ging mit mir zusammen vor die Tür.

Reporter begannen, uns zu umzingeln, mich zu fotografieren. Ich wollte nicht, es erschreckte mich, schüchterte mich ein, es machte mir sogar regelrecht Angst.

Sie kamen immer näher, brüllten wild durcheinander, überall Blitz, Mikrofone, Leute, Augen, Stimmen. In meinem Kopf begann sich alles zu drehen und als mein Handgelenk plötzlich wider gepackt wurde, zog ich es weg, schaute mich um, suchte nach Tsukasa, fand ihn nicht.

Panik brach in mir aus, noch enger zog sich der Kreis um mich, ich bekam keine Luft, meine Augen weiteten sich, als mein Handgelenk erneut gepackt wurde und man mich mit sich zog, durch die Menge, aus ihr heraus, ins Freie.

Ich konnte atmen, sehen, meine Gänsehaut, die sich gebildet hatte, verschwand langsam und ich sah meinen Retter an. Vorsichtig strich er mir über den Kopf und sah zu den Reportern. Es war Karyu, der neben mir stand, mir soeben scheinbar das Leben gerettet hatte. Doch wo war Tsukasa?

Ich rief seinen Namen, doch auch er schien in dieser riesigen Menge untergegangen zu sein.

Panisch blickte ich zu Karyu hinauf, der seine Fingerknöchel zu knacken begann.

Ich schluckte leicht und trat einen Schritt zurück. Meine Sinne schienen immer noch wie betäubt, der Schreck saß mir noch immer in den Knochen, dieses Zittern, welches einen durchfuhr, wollte einfach nicht aufhören.
 

Karyu hingegen knackte noch ein weiteres Mal mit seinen Fingerknochen.

„Bleib hier… und pass auf, ich hole Tsukasa…“, Gesagt, getan. Bevor ich überhaupt an eine Antwort denken konnte, war Karyu wieder in der Menge verschwunden, kam jedoch nach kurzer Zeit wieder, zusammen mit Tsukasa.

Erleichtert atmete ich auf, fasste mir an die Brust, denn mein Herz schlug immer noch wild vor sich hin.

Karyu atmete tief ein, hob die Stimme.

„Meine Damen und Herren, Keinen Kommentar! Klären Sie das in einem Interview!“ Und schon packte er den Braunhaarigen und ging zu mir, griff mich am Kragen und schleifte uns Beide hinter sich her.

Ich sah mich um, schüttelte mich leicht, versuchte die Gänsehaut zu unterdrücken, schaffte es sogar.

Die Reporter kamen uns noch ein Stück nach, versuchten, das Auto zu umzingeln, in welches Karyu uns verfrachtete, sich ans Steuer setzte. Und selbst wenn er eine Polizeischulung hinter sich hatte, wusste ich, dass er keine Furcht davor hatte, alle über den Haufen zu fahren. Und genau damit begann er jetzt.

„Owei…“, kam es von mir und ich schluckte, als er, trotz des noch langsamen Tempos, den ersten auf die Haube schob. Er tat ihm nicht weh, doch für alle anderen war es abschreckend, somit machten sie uns Platz.

Karyu drückte aufs Gas, nachdem die Haube frei war, wurde erst nach einigen hundert Metern wieder langsamer.

„Was… was war das?“, fragte ich, griff nach dem Sicherheitsgurt, um mich darin festzukrallen.

„Leider gibt es das oft…“ Tsukasa neben mir war nun langsam wieder zur Besinnung gekommen, denn auch er schien so viel Auflauf nicht erwartet zu haben.

„Passiert das jetzt jedes Mal, wenn ich da raus gehe?“ Langsam rutschte ich tiefer in meinem Sitz, blickte etwas eingeschüchtert zu Tsukasa.

„Nein, bestimmt nicht.“ Aufmunternd lächelte er mir zu und ich versuchte wenigstens so zu tun, als ob ich ihm glauben würde. Auch, wenn dies keinesfalls der Fall war.

Ich musste mich wieder ändern, Tsukasa machte mich wirklich weich. Zu weich. Zu weich für die neue Welt, für die neuen Menschen, die neue Umgebung. Ich spürte alles zu intensiv, zu impulsiv, wurde zu ängstlich, ließ mich einschüchtern.

Dabei war es hier doch auch nicht viel anders als im Knast. Jeder wollte einem an den Kragen.

Man musste lernen, sich selbst zu schützen. Und genau da musste ich jetzt wieder beginnen. Meine Fassade wieder errichten. Meinen Schutzkreis aus Metall wieder aufbauen. Kaltes, undurchdringbares Metall. Sodass mir keiner hier draußen etwas anhaben konnte.
 

~Fortsetzung folgt~

I'm not dead

ola~

Sorry, ich bin etwas spät >.<

aber ich hatte die Woche echt viel zu tun, sorry v.v

hier is als kleines Geschenk zu Ostern das neue Chap ^-^v

Kein Adult, wie ihr seht.

Vielleicht schreib ich das Adult noch uns es gibt dann 2 21. chaps, das weiß ich noch nicht.

wenn ja, sag ich auf jeden Fall bescheid ^^
 

Happiiiii Iiiissstaaaa~
 

ich hoffe, ihr mögt es, auch, wenn es etwas schmalzig geworden is ^^"
 

ndarebasasasakutou!
 

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Music: Step up 2 the Streets OST // Ärzte - Rock'n Roll Rondevouz live // D'espaisrRay
 

Kapitel 21: I’m not dead…
 

Noch ein Tag…

Mit diesem Satz im Hinterkopf gingen Tsukasa und ich einkaufen.

Ja, nur noch ein Tag… übermorgen würde die Verhandlung wieder beginnen.

Tsukasa und ich hatten eine wirklich schöne Zeit, Minoru kam ab und zu mal vorbei und wir sahen uns all die Filme an, die ich in den letzten Jahren verpasst hatte. Okay, nicht alle… aber ein paar. Und ich war glücklich darüber.

Tsukasa und ich hatten mit gefiebert, hatten uns mit den Charakteren erschreckt und er hatte sogar ein paar Mal mit schluchzen müssen, bei seinen Lieblingsdramen.

Irgendwie ja schon niedlich. Aber jedes Mal, wenn ich daran dachte, dass unsere Zeit begrenzt war wurde ich traurig. Oft lag ich nachts wach, wenn Tsukasa ruhig neben mir schlief, sah ihn an oder ging auf den großen Balkon, welcher an das Wohnzimmer grenzte.
 

Jedoch hatten wir noch ein Erlebnis zusammen. Morgen war Hanami. Und ich freute mich riesig darauf. Genau aus diesem Grund gingen Tsukasa und ich jetzt auf den letzten Drücker auch noch durch die Läden, um mir einen Yukata auszusuchen.
 

„Hizumi, schau!“, rief Tsukasa in meine Richtung. „Mh?“ Schnell war ich bei ihm und sah den Yukata an, den er mir herausgesucht hatte.

Er war schön. Blau, mit violetten und rosa Kirschblütenblättern drauf.

„Whoa…….. wie schön…“, sagte ich, nahm ihn in die Hand. Seide.

Ich sah zu Tsukasa hinauf.

„Aber der ist doch sicher teuer…“ „Ach was..“ Er hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Nichts ist zu teuer für dich…“ Ich wurde leicht rot als er mir diese Worte ins Ohr flüsterte.

„Probier ihn an, ich will dich darin sehen…“ „Okay…“ Ich nahm den Yukata mit in eine Umkleidekabine. Es wunderte mich schon, dass er aus Seide war, denn immerhin waren Yukatas normalerweise aus Baumwolle. Aber nichts desto trotz zog ich ihn an, band ihn mir zu und kam wieder aus der Kabine.

Ich sah Tsukasa an, der vorher gesessen hatte, nun aufgestanden war und zu mir kam.

„Du siehst wundervoll aus…“, sagte er und richtete mir den Kragen noch ein wenig.

„Meinst du?“ Ich sah mich im Spiegel an. Und ich mochte ihn. Es fühlte sich toll an, diese Seide auf der Haut. Es war ein völlig anderes Gefühl, als diese normale Gefängniskleidung, die ich sonst trug.
 

„Ja, du schaust wirklich toll aus…“ Er stand hinter mir und ich sah ihn durch den Spiegel hindurch an. Er lächelte. Sanft. Gefühlvoll. Strich meine Arme hinab.

In mir breitete sich ein wohliges Gefühl aus. Mein Herz begann, schneller zu schlagen und mir wurde warm.

Ich mochte Tsukasas Berührungen, mochte es, wenn er mich ansah, wenn er mich küsste. Es war, als ob wir es das erste Mal taten, jedes Mal aufs Neue. Dabei hatten wir das alles schon so oft getan.

Okay, in diesen zwei Wochen hatten wir keinen Sex gehabt. Doch ich fand das nicht sonderlich schlimm. Wir verbrachten so viel Zeit miteinander und ich fand es viel schöner, einfach nur zu kuscheln oder sich zu küssen, als Sex zu haben. Sowieso fand ich das Vorspiel schon immer besser als den Sex selbst. Beim Sex wurde es schnell langweilig, immer das Selbe… Doch vorher konnte man so viel auf so viele Arten und Weisen tun…. Es grenzte fast an Unendliches.

Und auch Tsukasa schien es nicht sonderlich zu stören.

Sonst hätte er es bestimmt gesagt. Er wusste, dass ich Sex an sich nicht sonderlich schätzte und er akzeptierte es. Es schien ihm zu reichen, mir nahe zu sein, sich bei mir ankuscheln zu können. Denn auch, wenn man es nicht so sah, Tsukasa war wie ein verschmuster Kater. Er liebte es, wenn man ihm den Kopf kraulte. Und am Nacken war er empfindlich.

Jedes Mal, wenn ich ihn dort kraulte, begann er zu schnurren, wie ein Kater. Oder eher ein Kätzchen. Denn er war ebenfalls kitzelig dort. Sprich, es tat ihm gut und gleichzeitig kitzelte es ihn. Schon komisch, aber ich mochte es. Es war lustig und unglaublich niedlich.
 

„Möchtest du ihn haben?“, fragte der Braunhaarige, lächelte.

„Wenn es okay ist… dann würde ich ihn gerne haben… ja…“ Ich nickte zurückhaltend.

Immerhin wollte ich ihn nicht ausbeuten. Doch irgendwie kam ich mir jedes Mal so vor, wenn er mir etwas kaufte. Seien es Klamotten, etwas Süßes, wenn wir unterwegs waren oder eine Zeitschrift, in der ich geblättert hatte. Alles hatte er mir gekauft, selbst, wenn ich ihm sagte, dass ich es nicht unbedingt brauchen würde. Ich fühlte mich oft unwohl, doch er beteuerte jedes Mal, dass es okay sei, dass er es gern tat. Deswegen ließ ich ihn.

Ich wollte nicht, dass er vielleicht noch sauer auf mich war, wenn ich es wirklich ablehnte. Immerhin machte er sich die Mühe, mir etwas Gutes zu tun. Und ich hatte nicht die Absicht, ihn zu enttäuschen.
 

„Okay, dann zieh dich mal wieder um…“ Stumm nickte ich und zog mich wieder um.

Er bezahlte den Yukata und wie immer sah ich ihm dabei zu. Und noch immer war es neu für mich. Als ich ins Gefängnis kam, zahlte man noch mit Bargeld. Zum Mindest größtenteils. Und jetzt? Jetzt machte man alles mit Kredit- oder EC-Karte.

Schon komisch, jedes Mal zu sehen, wie Tsukasa seine Unterschrift auf einen kleinen Zettel schrieb, um alles zu bestätigen. Aber wahrscheinlich gewöhnte man sich daran.
 

„Lass uns gehen…“, sagte er und nahm meine Hand. Immer wieder musste ich schlucken, wenn er das in der Öffentlichkeit tat, denn ich mochte es nicht sonderlich, von allen angesehen zu werden. Und genau das passierte, wenn wir Händchen hielten.

„Eh… j-ja, okay…“ Ich ließ mich hinter ihm herziehen.

„Willst du noch irgendwohin?“, erkundigte er sich, gab mir die Papiertüte, in welcher mein Yukata war.

„Eh… nein, eigentlich nicht… es sei denn, du willst noch was einkaufen, dann komme ich mit…“ Ich lächelte leicht. „Hm, nein… aber was hältst du davon, wenn wir etwas essen gehen?“ Er ließ meine Hand los und legte mir den Arm um die Schulter, lächelte mich breit an. Seine Brille schob er zurück auf die Nase, strich mir durch die Haare.

„Wenn du möchtest, gern…“ „Was willst du essen?“ „Hm, das ist mir eigentlich egal… Hauptsache, ich esse nicht allein…“ Ich lächelte ihn etwas an und ließ meinen Kopf an seine Schulter sinken, nahm die Tasche in die andere Hand und umfasste mit der Freien seine, welche um meine Schulter lag.

Wenn man uns so sah, konnte man glatt denken, dass wir ein „normales“ Pärrchen wären, doch wenn man es aus unserer Sicht sah, war es alles Andere als das. Wir hatten noch einen Tag zusammen und ich beschloss in diesem Moment, dass es der Beste Tag in meinem Leben werden würde. Besser als der Tag, an dem ich Minako kennengelernt hatte, besser, als der Tag, an dem ich Karyu kennenlernte. Besser, als Yukis und mein erstes Treffen. Es würde besser werden, der schönste Tag in meinem Dasein, der beste Tag auf der ganzen Welt. Das war ich Tsukasa schuldig. Er hatte bis jetzt so viel für mich getan. Er hatte mich fühlen lassen, weinen lassen… lachen lassen. Ich wollte ihm das alles zurück geben. Ich wollte, dass er wusste, wie ich fühlte, dass er stolz darauf war, diese zwei Wochen mit mir verbracht zu haben.
 

Sein Handy klingelte und er ließ mich los, suchte es.

„Sorry…“, sagte er leise, doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Hallo?“, kam es von ihm, als er abnahm.

„Hey, ich bins, Karyu….“ „Ah, hey Karyu… du willst sicher Hizumi sprechen, oder?“ „Eh… ja, sorry, dass ich euch deswegen störe.“ „Ach, kein Problem…“ Er lachte und reichte das Handy an mich weiter.

„Eh… ja?“, kam es von mir und ich sah Tsukasa an.

„Hey Hizumi, ich bins, Karyu…. Ich wollte nur eben fragen, ob ihr morgen aufs Hanami geht..“ „Eh, ja, tun wir, wir haben gerade noch dafür eingekauft.“ „So? Wollen wir uns da vielleicht treffen?“, fragte er mich und ich konnte sein Lächeln fast schon sehen.

„Ich frage mal…“ Ich hielt die Hand auf den Lautsprecher und sah Tsukasa an. „Er fragt, ob wir uns auf dem Hanami treffen wollen.“ „Natürlich, gern!“ Der Braunhaarige schmunzelte und strich mir durch die Haare, hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. Auch ich lächelte leicht.

„Ja, Karyu, das geht… wann und wo?“, erkundigte ich mich noch. Er nannte mir Zeit und Ort und wir legten auf.

Das Handy gab ich an meinen Freund zurück und beobachtete, wie er es wieder in die Tasche steckte.

„Ich freue mich auf morgen….“, kam es leise von Tsukasa und er legte mir wieder einen Arm über die Schultern, drückte mich fest an sich.

„Ich mich auch…“
 

Es dauerte nicht lange, bis der nächste Tag auch schon gekommen war.

Tsukasa hatte Frühstück gemacht, wie jeden Morgen, nachdem er aufstand, mich schließlich weckte, als er es fertig hatte.

Wir aßen gemeinsam und unterhielten uns wie immer über die verschiedensten Dinge.

In diesen zwei Wochen hatte ich wirklich viel gelernt. Tsukasa hatte mir viel gezeigt, mich mit vielem vertraut gemacht. Und über einiges war ich wirklich erstaunt. Seine neumodische Dusche zum Beispiel. Ich brauchte ganze vier Tage um das Teil zu kapieren, davon abgesehen, dass ich mich ständig verbrannt hatte und Tsukasa mir den Rücken fast täglich mit Wundsalbe einreiben musste, damit es nicht allzu rot wurde und schmerzte.

Des Weiteren war mir der Staubsauger noch immer ein Rätsel. So viele Knöpfe hatte ich noch nie an so einem Teil gesehen. Und es stand nicht einmal dran, für was welcher Knopf war. Schon kompliziert, aber damit musste ich leben.

Die Fernbedienung war auch so ein Mysterium. Okay, wie man an und aus schaltete wusste jeder, aber diese Fernbedienung war Überdimensional groß. Eine All-in-one Fernbedienung, wie Tsukasa mir erklärt hatte. DVD Player, Fernseher, Anlage und Co konnten damit bedient werden. Ich war allerdings immer noch der Meinung, dass die zum Staubsauger gehörte.

Knöpfe, um Knöpfe zu finden. Das war doch mal toll. Sowas müsste man erfinden. Und dann auch noch Knöpfe für die Knöpfe, mit denen man Knöpfe fand.

Aber genug davon, damit kam man nicht weiter.

Wenigstens hatten mich die Waschmaschine und der Trockner lieb. Sie waren meine einzigen Verbündeten in diesem Haus. Neben Tsukasa.
 

Nach dem Essen ging ich erst einmal duschen, hatte mittlerweile geschafft, dieses Biest zu überlisten. Ich schäumte meine Haare ein und wusch sie wieder aus, dann war mein Körper dran. Am Ende kamen nochmal die Haare.

Ich machte es immer so, wenn ich denn einmal duschen konnte. Denn ich hasste es, fettige Haare zu haben. Mein Körper konnte vom Arbeiten beschmutzt sein, doch wenn meine Haare fettig waren, fühlte ich mich wirklich dreckig. Schlimm sowas.
 

Meine Stirn sank gegen die Wand, meine Hand wanderte über die kalten Fliesen.

Ich schweifte mit den Gedanken wieder ab, schloss die Augen.

Was würde nach dem heutigen Tag nur werden?

Würde Tsukasa es wirklich schaffen? Es sah momentan zwar gut aus, aber wer wusste das schon?

Vielleicht fand irgendjemand doch noch was, um mich wieder in den Knast gehen zu lassen?
 

Leise seufzte ich und hielt mein Gesicht dem Wasserstrahl entgegen, als ich plötzlich jemanden in die Kabine hören kam.

Ich wurde von Hinten umarmt und eine Wange legte sich auf meine Schulter.

Meine Hände legten sich auf die des Mannes hinter mir und mein Hinterkopf sank an seine Schulter.

„Ich liebe dich…“, hörte ich eine leise, raue Stimme in mein Ohr flüstern, lächelte leicht.

Es tat so unglaublich gut, geliebt zu werden. So unglaublich gut.

Seine Hände hob ich, ließ sie über meine Brust streichen, schließlich dort verweilen.

„Ich will nicht weg…“, sagte ich ebenso leise, wie er zuvor zu mir gesprochen hatte, wusste nicht einmal, ob er es durch das Rauschen der Dusche verstand.

„Bald wirst du hier wohnen…“, hauchte er und küsste meine Schulter, dann meinen Hals und schließlich meinen kiefer.

Langsam löste er sich von mir und drehte mich zu sich um, strich mir ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht, bevor er seine Lippen sanft auf meine legte.

Ich legte meine Arme um seinen Hals und streckte mich ein wenig hoch, spürte seine Finger an meinen Seiten, meinem Becken, wo sie schließlich liegen blieben.

Als unser Kuss langsam ausklang, hauchte er seinen heißen Atem gegen meine Wangen, sah mich an.

„Bald bist du für immer hier…“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen und ich ließ meinen Kopf an sein Schlüsselbein sinken.

Meine Augen schlossen sich wie von selbst und ich genoss einfach nur das Gefühl, dass dort jemand war, der auf mich aufpasste.

Noch nie hatte ich jemanden gehabt – mit Ausnahme von meinen Eltern und Karyu -, der sich so um mich kümmerte, wie Tsukasa es tat. Er versorgte mich, wenn es mir nicht gut ging und stimmte mit ein, wenn ich glücklich war. Manchmal fragte ich mich, ob ich ihn in irgendeiner Weise unterdrückte. Denn er schien meinen Gefühlen zu folgen und nicht mit seinen Eigenen voran zu gehen. Doch vielleicht hatte er es sich einfach nur so angeeignet.

„Tsukasa?“, fragte ich, öffnete meine Lider einen Spalt.

„Mh?“ Er fuhr über meinen Rücken, stellte das Wasser schließlich ein wenig kälter.

„Bist du glücklich?“ „Heh?“ Er sah mich an, entfernte sich ein wenig, bevor er mir in die Augen blickte.

„Wieso fragst du mich das?“ Sein Kopf legte sich etwas schief.

„Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du nur meinen Gefühlen folgst… und nicht deinen eigenen…“ Tsukasa strich mir mit beiden Händen durch die Haare, sodass sie wie zurück gegelt aussahen.

„Deine Gefühle sind auch meine…“, kam es von ihm und er legte seine Stirn gegen die meinige.

„He?“ ich verstand nicht ganz. Immerhin hatte jeder seine eigenen Gefühle. Und es ging nicht, dass alle gleich fühlten. Wenn es so wäre, wäre das Leben schön.

„Wenn du traurig bist, bin ich es auch. Wenn du lachst, macht es mich fröhlich…“ Tsukasa stellte die Dusche nun aus und drückte mich sachte gegen die kühle Wand, bevor er mich erneut küsste.

Ich schloss die Augen und ließ es geschehen, immerhin hatte ich nichts dagegen. Jeder, der etwas dagegen hatte, musste verrückt sein.

„Du… Tsukasa?“, begann ich erneut, blickte ihn wieder an.

„Mh?“ Meine Hand strich über seinen leicht muskulösen Oberkörper, blieb an seinem linken Schlüsselbein hängen und fuhr dieses nach.

„Hast du es geplant… dass ich mich in dich verliebe?“ Diese Frage war durchaus ernst gemeint. Es klang vielleicht dumm und wie von einem kleinen Jungen gestellt, aber es war etwas, was ich wissen wollte, wissen musste. Wissen musste, um mich zu entfalten, um meinen Gefühlen eine klare Richtung zu verpassen.
 

„Nein. Ich habe alles geplant. Dass du mich verprügelst, dass ich dich verprügle… Und als du mir gleich am ersten Tag, an dem wir uns kannten, eine gescheuert hast, hätte ich nie gedacht, dass irgendetwas anderes als Prügeleien entstehen… doch siehe da, der gute Sato hatte Mitleid mit uns und hat dich dazu gebracht, mir zu vertrauen..“, Er lächelte leicht und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich senkte meinen Blick. Er hatte ja Recht. Durch Sato waren wir uns so nahe gekommen und wenn ich daran dachte, dass er es war, dem ich es zu verdanken hatte, wurde mir schlecht.

Tsukasa strich mir durch die nassen Haare, hauchte mir erneut einen Kuss auf die Stirn, bevor er die Duschtür hinter sich aufschob und ein paar Schritte zurück tapste, um ein großes Duschhandtuch zu holen.

„Du… Tsukasa…?“ Ich legte den Kopf schief, als ich ihn so von oben bis unten betrachtete.

„Mh?“ Er sah mich an, als ich meinen Kopf durch die Kabinentür steckte, um die Ecke sah, wo er sich gerade hinbewegt hatte, um ein Handtuch zu finden.

Irgendwie schienen sie alle gerade nicht da zu sein, wo er sie normalerweise hatte. War ja auch nicht verwunderlich, ich hatte sie geordnet und in einen Schrank gelegt, damit sie nicht überall verteilt im Bad lagen.

„Ehm... dir ist schon klar… das man seine Socken beim Duschen auszieht, oder? Ich hob beide Augenbrauen und deutete auf seine Füße, die in nassen, schwarzen Socken steckten.

„Heh?“ Er sah an sich herunter, erschreckte etwas. „Oh.. eh.. naja… wirklich?... Tut man das heutzutage?“ Schief musste er grinsen, brachte mich ebenfalls leise zum Kichern.

„Normalerweise ja…“ Ich stieg ebenfalls aus der Dusche und ging gezielt zu einem Schrank, zog ein großes Handtuch heraus.

„Tadaaaa!“, meinte ich und schmunzelte etwas, als er erfreut in die Hände klatschte.

„Seit wann sind die denn da?“, kam es nun doch ein wenig verwundert von ihm.

„Seitdem ich mich entschlossen habe, mal ein wenig aufzuräumen.“ „Und das hast du wann gemacht?“ „Gestern Vormittag, nachdem du duschen warst…“ „Ah… okay…“ Er nahm mir das Handtuch aus der Hand, legte es sich um die Schultern und zog mich zu sich, um mich ebenfalls mit darin einzuwickeln.

Ich umarmte ihn und schmiegte mich ein wenig an ihn, musste erneut leise kichern, als ich seine durchtränkten Socken an seinen Füßen spürte.

„Du bist echt einmalig…“, hauchte ich, zog die Schultern wohlig aufseufzend hoch.

„Wieso?“ Er begann, mir ein paar Wassertropfen von meinem Gesicht und meinem Körper zu küssen.

„Naja, normalerweise merkt es jeder, wenn er noch Socken an den Füßen hat, aber du zum Beispiel scheinst es nicht direkt zu merken…“ „Ach… das war… eh… geplant! Genau, geplant!“, bekräftigend nickte er.

„Na sicher…“ Ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen, als ich zu ihm hoch schaute.
 

Wir standen noch eine Weile so da, bevor wir uns schließlich abtrockneten und anzogen, Tsukasa seine Socken tauschte.

Eigentlich verbrachten wir den ganzen Tag damit, fern zu sehen und ich versuchte, nach einem meiner Meinung nach komplett unverständlichem Kochbuch etwas zu kochen. Früher hatte ich meine Eltern oder Minako, die für mich gekocht hatten, aber nie hatte ich selbst gekocht. Wenn dann eben Ramen oder so was in der Art. Aber Ramen konnte ich gut! Naja, man musste ja auch nur Wasser drauf gießen.

Aber wie dem auch sei, ich versuchte mich an Curry. Wir hatten alles dafür eingekauft und ich wusste, dass Tsukasa Curry mochte. Deswegen wollte ich es versuchen. Allerdings schmeckte es anders. Irgendwie… komisch.

Aber vielleicht musste man es nur einfach noch etwas kochen lassen.

Jedoch schmeckte es zehn Minuten noch schlechter. Ich war deprimiert. Ncht einmal Curry konnte ich.

„Tsukasaaaaaaaa! Das Curry schmeckt… scheiße…!“, kam es von mir und kurze Zeit später kam er lachend in die Küche.

„Wieso das denn? Curry kann nicht scheiße schmecken…“ „Dann probiers selbst…“ Er nahm die Kelle und tat sich ein wenig auf den kleinen Probierteller, schlürfte es schließlich herunter.

Leise hustete er und zog die Augenbrauen hoch.

„Okay… es schmeckt wirklich… komisch…“, sagte er ernüchtert und schüttelte den Kopf kurz.

„Es ist nicht komisch, es ist grässlich!“ „Ach was… das… ist nur ein wenig zu viel von… keine Ahnung was, aber das bekommt man schon wieder hin!“ Er begann, ein wenig nach Gewürzen zu suchen und fing schließlich an, alles in irgendeiner Form in die dunkle Brühe zu kippen.

Ich schluckte leise, denn alles zusammen roch schon ziemlich unangenem. Schmeckte es denn dann überhaupt?!
 

Nach einer guten Stunde hatte Tsukasa es geschafft und wir aßen. Zuerst traute ich mich nicht so recht, ich wusste ja nicht, ob ich es überleben würde, doch als Tsukasa so fleißig alles in sich hineinschaufelte, begann auch ich zu essen. Und verdammt, es schmeckte! Wie hatte er das denn gemacht?!

Wir beide aßen so schnell es ging und holten uns die nächste Position. Wir sahen uns an, kniffen die Augen zusammen und begannen somit ein Wettfressen. Wie dumm wir doch waren. Wir beide wussten es, aber keiner wollte nachgeben.

Und so kam es dazu, dass wir hinterher fertig auf dem Sofa lagen und uns die Bäuche hielten.
 

„Mir ist schlecht…“, grummelte Tsukasa leise, stöhnte qualvoll auf. „Frag mich mal, ich hab in den letzten fünf Jahren nicht mehr so viel gegessen…“

„Ich bin müde…“, kam es als nächstes von ihm. „Ich auch…“ „Das heißt, wir lassen heute Abend ausfallen?“ „WAS?!“ Ich setzte mich auf und sah ihn geschockt an. Das konnte er doch nicht machen!

„War’n Scherz…“, sagte er leicht grinsend und winkte ab.

Ich atmete leise auf, ließ mich zurück sinken.

„Boah, ich bin so satt…“ „Du wiederholst dich…“, grinste er. „Mir egal, es ist ja nur die Wahrheit!“, jammerte ich, robbte zu ihm und legte mich halb auf ihn.

„Whoa, nicht auf meinen Bauch!“ „Wieso, bist du etwa satt?“ „Ha-Ha… ich lache, wenn ich Zeit habe…“ Ich streckte ihm die Zunge raus.

So verlief eigentlich fast jeder Tag, seitdem ich hier war.

Und ich musste sagen, dass ich es mochte. Ich konnte mich fallen lassen und es störte keinen.

Ich musste nicht jeden Tag darum fürchten, verprügelt oder geschändet zu werden, denn solange ich es ihm nicht deutlich machte, legte Tsukasa keinen Finger an mich. Jedenfalls nicht auf diese Art und Weise.

Doch für heute Abend hatte ich es geplant. Die zwei Wochen, in denen ich hier gewesen war, hatten wir nicht ein einziges Mal Sex gehabt und ich konnte mir denken, dass er es wollte. Doch er hielt sich zurück. Weil er wusste, dass ich nicht begeistert von Sex war. Doch an diesem Abend wollte ich es ihm geben. Er hatte es verdient, er hatte so viel für mich getan…
 

Als es langsam Abend wurde, zogen wir uns um.

Tsukasa band mir den Yukata, da ich keine Ahnung hatte, wie das funktionierte. An sich brauchte man ja nur einen Knoten machen, aber irgendwie schien ich zu dumm dazu zu sein.
 

Er strich mir den Stoff an den Schultern glatt, lächelte.

„Du siehst toll aus…“, sagte er leise und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Danke sehr… du aber auch…“ Auch ich schmunzelte leicht und etwas schüchtern. Wie lange war es her, dass ich ein Kompliment wie dieses bekommen habe? Hatte ich es jemals bekommen?
 

„Lass uns los…“, sagte er dann und nahm meine Hand und führte mich zur Tür, wo wir uns unsere Getas (siehe link oben) anzogen und schließlich aus der Wohnung gingen.

Wir riefen uns ein Taxi, denn Tsukasa wollte sicher ein wenig trinken und außerdem war das Fahren in einem Yukata sicher nicht ganz so angenehm.

Dort angekommen stiegen wir aus und Tsukasa bezahlte das Taxi, ich hingegen drehte mich zu dem Andrang von Menschen.

„Whoa….“, kam es fasziniert von mir.

„Was denn? So erstaunt?“, fragte er und lächelte, nahm meine Hand und wir gingen los.

„Naja, ich war noch nie auf so einem Fest…“, sagte ich leise.

„Wirklich nicht?“ Er zog verwundert die Augenbrauen hoch.

„Nein, ich habe mich noch nie wirklich dafür interessiert… es hat mich immer genervt, früher… aber jetzt, wo ich sehe, wie schön es hier ist, bereue ich es irgendwie…“ Ich schmunzelte schief, strich mir eine Strähne aus den Augen.

Wir gingen ein Stück an den Ständen vorbei, bis ich einen kleinen Stand entdeckte, an dem man Fische fangen konnte.

„Ah, Tsukasa! Darf ich das probieren?“, quengelte ich wie ein kleines Kind, zog ihn leicht an seinem Ärmel.

Er lachte, strich mir über die Haare. „Natürlich. Meinst du, du schaffst es, einen zu fangen?“ „Aber klar!“ Ich sah ihn entschlossen an, nickte bekräftigend.

Er gab mir ein wenig Geld aus dem Kleinen Beutel und ich bezahlte damit den Inhaber des Stands, bekam im Gegenzug ein kleines Papierscheibchen, welches von Plastik umrahmt war.

Langsam tauchte ich es ins Wasser, doch bevor ich einen Fisch fangen konnte, riss es mir.

„Oh…“, kam es etwas geknickt von mir und ich sah zu Tsukasa, der neben mir hockte.

„Lass mich mal…“, kam es von ihm und er schob seine Ärmel hoch, bezahlte den Inhaber nochmals und begann nach kurzer Zeit selbst mit dem Fischen. Die Kinder hinter uns sahen uns zu, waren fast schon erstaunt darüber, dass Tsukasa glatt beim ersten Mal einen Fisch fang.

„Booahhh!“, kam es von mit, im Chor mit den Kindern und wir alle sahen ihn mit großen Augen an.

„Training~!“, meinte er und zwinkerte mir zu.

Wir nahmen den Fisch mit und gingen noch ein wenig über das Fest, bis es schließlich Zeit war, sich mit Karyu zu treffen. Als wir an unserem Treffpunkt ankamen, stand er schon dort, zusammen mit jemand anderem.

Ich blickte etwas genauer hin…. Zero?

Leicht blinzelte ich und als Karyu uns erblickte, winkte er uns freudig zu, wobei sein Yukataärmel zu seiner Schulter rutschte.

„Hey ihr Beiden!“, sagte er und kam zu uns, reichte Tsukasa die Hand und umarmte mich.

„Ich hab dir Jemanden mit gebracht, Hizumi…“, sagte er lächelnd und auch Zero kam hinter ihm hervor, lächelte leicht und verbeugte sich kurz.

Mein Herz klopfte vor Aufregung etwas schneller. Wir hatten uns seit ungefähr sieben Jahren nicht mehr gesehen.

„Zero…“, sagte ich leise.

„Du siehst gut aus….“, kam es von ihm und er trat einen Schritt näher.

Ich ging zu ihm und sah zu ihm auf. „Du bist groß geworden… Jetzt sind wirklich alle größer als ich…“, meinte ich etwas schmollend.

„Das ist ja auch nicht schwer…“, flötete Tsukasa und lachte leise, als ich ihn böse ansah.

Zero strich mir über die Haare und musste ebenfalls leicht schmunzeln.

„Wollen wir los?“, fragte Karyu. „Eh… wohin?“, stellte Tsukasa die Gegenfrage.

„Ja, wohin wohl… was Essen!!!“ „Buaaaaaaaaaaahhh!!“, Tsukasa und ich streckten die Hände von uns und gaben somit zur Kenntnis, dass wir mehr als keinen Hunger hatten.

„Wie könnt ihr ohne Hunger aufs Hanami gehen?!“ Karyu war geschockt, Zero hingegen hob nur seine Augenbrauen.

„Naja…“, begann Tsukasa, kratzte sich am Kopf. „Hizumi hat vorhin gekocht und-“ „Hizumi hat GEKOCHT?!“ Karyu wich etwas zurück. „Und… du… du fühlst dich okay, ja?“ „Was soll das denn jetzt heißen?“ Ich schnaubte leise. Okay, Karyu wusste, dass ich nicht kochen konnte, aber deswegen musste er ja noch lange nicht so einen Terz darum machen.

„Ach… nichts.. das war… eh... eben einfach… so… gekommen…“, meinte er mit einem überaus intelligenten Gesichtsausdruck, der mehr als verriet, dass alles, was er gerade gesagt hatte, Improvisation gewesen war.
 

Tsukasa und ich gaben allerdings ziemlich schnell nach und gingen essen.

Der nächste Takoyaki Stand war unser.

Tsukasa und ich teilten uns eine Portion, während Karyu und Zero jeweils eine Eigene nahmen. Wir setzten uns einen Tisch und alle Drei bestellten sich Sake dazu. Bah. Als wirklich. Sake zu Takoyaki? Also bitte. Es gab Besseres. Allerdings fand ich es schon toll, ihre Gesichter zu sehen, als ich mir eine Cola bestellte.

Teilnahmslos zuckte ich nur mit den Schultern. Ich mochte Cola eben. Okay, an sich was Kakao schon noch besser, aber Cola war auch nicht schlecht. Und machte auch bei Weitem nicht so satt.

Gemütlich aßen wir und unterhielten uns. Wie ich mitbekam, hatte Zero sich gerade selbstständig gemacht. Er hatte einen kleinen Laden direkt neben Karyus Wohnung aufgemacht und wie ich erfuhr, waren die Beiden seit geraumer Zeit zusammen.

Ich staunte nicht schlecht, immerhin war Karyu für mich immer der Hetero gewesen.

Aber die Beiden schienen wirklich schon eine ganze Weile zusammen zu sein, denn sie verhielten sich schon fast wie ein altes Ehepaar. Aber auch nur fast.
 

„Karyu, du hast da was…“, kam es von Zero und er deutete auf seine eigene Nase.

„Heh? Wo?“ Karyu begann zu schielen und somit herauszufinden, wo er etwas hatte, doch es klappte nicht. Er kniff die Augen zusammen und schüttelte leicht den Kopf, blickte dann wieder gerade aus.

„Na, da!“ Zero stupste erneut auf seine Eigene Nase.

Karyu wischte sich über diese, doch fand nichts.

„Man man…“, seufzte der Schwarzhaarige und beugte sich vor, leckte dem Blonden die Soße von der Nase.

Dieser begann zu kichern und seine Nackenhaare stellten sich auf.

„Das kitzelt!“, sagte er und zog die Schultern etwas hoch.

Tsukasa und ich sahen uns an, bevor wir wieder die Beiden begutachteten, synchron die Augenbrauen hoben, bevor wir lachen mussten.

Karyu sah uns an, etwas verwundert und verwirrt, doch dann stimmte er mit ein, ebenso wie auch Zero leise lachen musste.
 

Es war ein schöner Abend. Wir unterhielten uns wirklich über vieles und nachdem wir gegessen hatten, sahen wir uns das Feuerwerk an.

Wir hatten uns auf den Rasen gesetzt und Tsukasa saß hinter mir, hatte die Arme um mich gelegt, sodass ich mich an ihn kuscheln konnte.

Mein Kopf lag auf seiner Schulter.

„Das Feuerwerk ist schön…“, sagte ich leise uns verschränkte unsere Finger, worauf er nur nickte.

Ich blickte kurz zur Seite, sah, dass Karyu und Zero dem Feuerwerk nicht wirklich folgten, eher mit sich selbst beschäftigt waren. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf mein Gesicht und schnell blickte ich wieder nach oben.

So was wäre mir definitiv zu peinlich. Ich könnte nicht einfach so mitten unter allen Leuten mit irgendwem rummachen. Nicht mal, wenn es eine Frau wäre.
 

Tsukasa hauchte mir einen kleinen Kuss auf den Hals und kuschelte sich an mich. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut, schloss für einen Moment die Augen. Dies war wirklich einer der schönsten Momente in meinem bisherigen Leben. Ich wusste nicht, ob es noch zu Toppen war, aber vielleicht würde es ja doch noch besser werden. Aber das würde man schon sehen.
 

„Ich hab noch was für dich…“, hörte ich eine leise Stimme in mein Ohr flüstern.

„Für mich…?“ Ich entfernte mich etwas von ihm, m ihn ansehen zu können.

Er hingegen nickte und lächelte leicht, zog eine kleine Schachtel aus seinem Täschchen, wo er sein Geld aufbewahrte und gab sie mir.

„Was ist das?“, fragte ich leise, sah ihn an. „Machs doch einfach auf…“ Er streckte mir die Zunge raus, während er grinste.

Ich nickte und öffnete die Schleife, die um die Schachtel gebunden war, hob schließlich den länglichen Deckel ab.

Wie gebannt starrte ich auf das kleine Etwas, welches sich als Kette entpuppte, bevor ich Tsukasa wieder ansah. Es war eine kette, die wir einmal beim Einkaufen entdeckt hatten und die mir gefiel. Allerdings hatte sie ziemlich viel gekostet und deswegen wollte ich sie nicht haben. Und jetzt hatte er sie mir doch geschenkt.

„Tsukasa… das…“ Ich konnte nicht in Worte fassen, was ich gerade fühlte und doch wollte ich ihm zeigen, was ich fühlte.

Also beugte ich mich vor und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, den er mit Freuden erwiderte.

„Ich liebe dich…“, hauchte ich gegen seine Lippen und sah ihm in die strahlenden Augen.

„So sehr…“ Meine Arme legten sich um ihn und zogen ihn in eine feste Umarmung.

Jetzt hatte er mir schon wieder etwas geschenkt. Dabei hatte ich doch schon sein Armband bekommen. Und allein dieses hatte ich bis jetzt wie einen Schatz gehütet. Doch jetzt hatte ich drei, inklusive dem Kerl, der vor mir saß und mir vor Freude fast die Tränen in die Augen trieb.

„Soll ich sie dir um machen?“, fragte er leise und ich nickte.

Er nahm sie aus der Schachtel und öffnete den Verschluss, schloss ihn in meinem Nacken wieder und ließ seine Hände auf meinen Schultern liegen.

„Sie steht dir…“, sagte er und lächelte mich an, wie schon so oft an diesem Abend. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen.

In diesen zwei Wochen war es, als ob ich nie im Gefängnis gewesen wäre, als ob ich nie das erlebt hätte, was ich erlebt habe, als ob ich nie in meinem Leben kalt gewesen wäre.

Ich hatte so oft gelacht, hatte mich wohl gefühlt und mit ihm gekuschelt, als würde ich ihn schon mein Leben lang kennen.

In der Tat war es komisch für mich, ich wusste selbst nicht, wieso es so war, aber er veränderte mich. Er ließ mich fühlen, als ob ich noch nie etwas Schlechtes in meinem Leben erfahren hatte.
 

„Tsukasa….?“, kam es leise von mir.

„Mh?“ Einen Moment schwieg ich, bevor ich schließlich wieder das Wort ergriff.

„Wollen wir heimgehen…?“ „Aber das Feuerwerk ist noch nicht zu Ende…“, sagte er etwas geknickt.

„Okay… wollen wir danach gehen…?“, Ich lächelte leicht. „Okay…“ Noch einen Kuss hauchte er mir auf die Lippen, bevor ich mich wieder umdrehte und mich in seine Arme schmiegte, das Feuerwerk genoss.
 

Kurze Zeit später schon war es zu Ende und wir verabschiedeten uns von den beiden Turteltäubchen, um nach Hause zu fahren.

Den Fisch hatten wir auf dem Weg einem Kind geschenkt, was nicht gerade gut im fangen zu sein schien.

Wir riefen uns ein Taxi und Tsukasa nannte dem Fahrer den Weg.

„Wieso wolltest du schon nach haus?“, fragte er dann, sah mich an.

Ich hingegen legte nur meinen Finger auf die Lippen und zwinkerte ihm zu.

Seine Augenbraue hob sich und er schien nicht direkt zu verstehen, aber es war okay. Er würde es schon früh genug erfahren.
 

Zu Hause angekommen zogen wir uns die Getas aus und Tsukasa seufzte freudig auf.

„Es war ein schöner Tag.“ Ich hingegen kam zu ihm, legte meine Arme um seinen Hals, grinste leicht.

War?“, hauchte ich und küsste ihn sanft.

„So? Wird er denn noch besser?“ Ein niedliches Grinsen überzog sein Gesicht, als er seine Hände auf mein Becken legte.

„Na, ich hoffe doch…“, schnurrte ich, dirigierte ihn zum Schlafzimmer und meine Finger fanden ihren Weg zu Tsukasas Mitte, wo sie den Knoten des Yukatas langsam lösten.

Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und er öffnete die Schlafzimmertür, schloss sie wieder, als wir hindurch waren.

Auch mein Yukata löste sich bald von meinem Körper und kurze Zeit später lag ich unter Tsukasa auf dem Bett.

Wir wollten Beide das Kommende, ersehnten es schon fast.

Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, als Tsukasa meinen Hals küsste uns schließlich langsam tiefer wanderte.
 

~fortsetzung folgt~
 

Ich würd mich über Kommis freuen^^

A long way to happy

GOMEN!
 

Es tut mir so fett sorry Q_____Q

echt!

ich habs voll vergessen!

schande über mich und mein Haupt Q_______Q
 

Es passierte viel, komische Konzerte, Sonnenbrand, Stress, fuck of, tod in der Familie....

Und ich habs echt vergessen.

Und immer wenn ich dran dachte, hatte ich keine Lust û.u

Aber jetz isses feddisch!

ich hab das erste mal in meinem ganzen leben ein Kapitel in 3 Stunden geschrieben!

ich erwarte nich, dass ihr jetz Stolz auf mich seid, immerhin hab ich euch sau lang warten lassen ^^"

und es tut mir wirklich sau leid Q______Q
 

Außerdem is Livejournal mitschuld û.u

ich bin fast nich mehr auf mexx, außer zum RPGn ^^"

LJ hat mich voll gefesselt û.u

schlimm, sowas û.u
 

naja, wie dem auch sei~

hier is das chap û.u

ich wünsch euch noch viel spaß XD

und ich hoffe, ihr müsst nich heulen û.u

*tatüs verteil* zur sicherheit XD
 

babai~ ^^
 

Kapitel 22: A long way to happy
 

Der große Tag war gekommen.

Ich war höllisch nervös, nicht nur das, mir war sogar schon speiübel davon.

Wenn ich ehrlich war, wollte ich das Urteil gar nicht wissen.

Ich wollte einfach nur heim, zu Tsukasa, wollte mit ihm auf dem Sofa liegen und kuscheln, wollte dort essen, dort schlafen, geliebt werden.

Und nicht wieder in dieses kleine, dunkle Loch, in welches ich wahrscheinlich erneut kommen würde, wenn ich dort war. Dieses kleine Loch ohne Fenster, in dem es stank und in dem meine Füße wie meine Hände angekettet waren. Wenn sie mich nicht gleich totprügelten.
 

Wir kamen in den Saal, setzten uns. Ich sah zurück, meine Mutter saß in der ersten Reihe. In der Hand hatte sie ihre Kette, ein Kreuz, was sie bis jetzt immer beschützt hatte. Sie betete. Für mich.

Mein Vater war nicht da. Und ich war mir auch nicht sicher, ob er kommen würde. Immerhin konnte er mich nicht leiden. Wieso sollte er dann auch kommen?

Sicherlich würde er mich auslachen und Sato beglückwünschen, wenn ich nicht frei kam. Er würde ihm wahrscheinlich Pakete schicken, mit Geschenken darin.
 

Wie dem auch sei, wir saßen da und warteten, dass alles begann.Sato und seine Anwältin betraten ebenfalls den Saal und Tsukasa begann, seine Unterlagen auszupacken.

Ich atmete tief durch, zitterte leicht.

Ich hatte Angst.

Nie würde ich es zugeben, aber ich hatte Schiss.

Über alles. Ich glaube, ich hatte nie in meinem Leben solche Angst gehabt.

Ich fühlte mich allein, als wäre dort niemand, der mich halten könnte, wenn ich fiel.

Als würde niemand mit beistehen, als würde ich niemanden haben, dem ich vertrauen konnte.
 

Ich griff nach Tsukasas Hand, suchte Halt, suchte etwas, an dem ich mich festhalten konnte.

Er sah mich etwas verwundert an.

„Was hast du?“, fragte er leise.

„Ich ich weiß nicht“, log ich. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich wahrscheinlich nicht mehr konnte, wenn dies hier ein anderes Ende nahm als für uns erhofft.

Tsukasa beugte sich zu mir, lächelte.

„Du brauchst keine Angst zu haben.“, hauchte er in mein Ohr, strich kurz über meine Hand, bevor er sie losließ, um aufzustehen.

„Erheben Sie sich für den Richter!“, kam es von einem der Wachen und wir standen alle auf, als Sawada-san den Raum betrat.

Er setzte sich und grüßte uns, bevor er mit dem Hammer auf die Vorrichtung klopfte.

„Wir sind heute nun das letzte Mal zusammen gekommen, um zu entscheiden, was mit Yoshida Hiroshi-san passieren soll. Ich habe mich während der letzten zwei Wochen informiert. Denn wie Sie vielleicht wissen, habe ich Yoshida-san die Erlaubnis erteilt, sich zwei Wochen frei zu bewegen. Unter Aufsicht, aber er konnte tun und lassen, was er wollte.“, begann Sawada-san und vereinzeltes Raunen ging durch den Saal. Meine Mutter schaute auf und ich blickte kurz zu ihr. Sie wusste, wieso ich sie nicht besuchen gekommen bin, doch wenn ich es schaffen würde, da raus zu kommen, wäre es das erste, was ich tun würde.

Und das am besten, wenn mein Vater auf Arbeit war.

Ich würde sie umarmen, sie fest drücken, den Geruch ihres Parfüms einatmen, wie ich es früher immer getan hatte.
 

„Oota-san, Yoshida-sans Anwalt, hielt mich auf dem Laufenden und auch die Schutzwache hat nichts außergewöhnliches festgestellt.“, beendete er seinen Satz.

„Mit Verlaub, euer Ehren.“, begann Sato trotzig, „Wenn ich so etwas genießen würde, dann würde ich mich auch zurück halten.“

„Mit Verlaub, Sato-san, über Sie reden wir hier nicht.“, konterte Sawada sarkastisch und brachte Sato damit zum Schweigen. Gut so.

„Also“, Sawada-san fuhr fort.

„Ich unterhielt mich mit den Geschworenen und wir würden gerne noch ein letztes Mal die Aussage von Yoshida-san hören.”
 

Wie? Noch einmal? Aber ich hatte die Geschichte doch schon Millionen Mal erzählt.

Aber gut, wenn sie das unbedingt wollten... Ich konnte schlecht etwas dagegen tun.
 

Nachdem ich schließlich offiziell noch einmal aufgerufen wurde, trat ich vor und setzte mich neben Sawada auf den Stuhl.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte er mich freundlich.

„Ich denke gut.“, sagte ich und versuchte mich mit einem Lächeln, auch wenn es nicht ganz so klappte, wie ich wollte.

„Also, bitte, erzählen Sie uns noch einmal die Geschichte.“ Ich nickte, begann schließlich.

„Es war Winter und ich hatte gerade mit Minako Nishiyama, meiner damaligen Freundin, telefoniert. Mir kam es so vor, als hätte sie einen Anderen, weswegen ich ziemlich depressiv war, allerdings regte ich mich an der frischen luft schnell wieder ab...“, erzählte ich und nach und nach kam dieselbe Story hervor, wie ich sie schon so viele Male erzählt hatte.

Danach durfte ich mich setzen und auch Karyu wurde noch einmal aufgefordert, seine Aussage zu machen.

Genau das tat er auch, denn wenn er sie jetzt verweigerte, zog er mich nur in die Scheiße, das wusste er.

Und auch er sagte das Selbe wie schon so viele Male davor.
 

Es verging ungefähr eine Stunde in der alle Beweise noch einmal vorgelegt wurden, bevor Sawada-san sich schließlich mit den Anwälten und den Geschworenen zurück zog, um sich zu beraten.

Ich war hibbelig, begann, an meinem Jackett herum zu fummeln, auf meiner Unterlippe herum zu beißen.

Die Zeit, die verging, kam mir so unglaublich unendlich vor.

Alles, was ich hatte, stand auf dem Spiel. Meine Freunde. Meine Liebe. Meine Eltern. Meine Existenz.

Wenn ich es nicht schaffen würde, würde ich es nicht aushalten, in diesem Käfig. Ich würde wahrscheinlich um den Tod betteln. Und wenn sie ihn mir nicht gaben, würde ich ihn mir selbst nehmen. Denn ich konnte entscheiden, ob ich leben wollte oder sterben. Ob ich leiden wollte oder nicht.
 

Und ich wollte nicht mehr leiden. Tsukasa war der Auslöser gewesen, er hatte mich wieder an das glauben lassen, an was ich einmal geglaubt hatte. Er war derjenige gewesen, der mich wieder auf die Beine gebracht hatte, der mich dazu gebracht hatte, hinter mir zu stehen.
 

Meine Augen schlossen sich und ich atmete tief durch.

Ich musste einfach Ruhe bewahren und auf Tsukasa vertrauen.

Er schaffte unmögliches, wie man sah und das hier würde er jetzt auch schaffen. Und er würde so lange durchhalten, bis er gewonnen hatte! Da war ich mir sicher!
 

Ich wusste nicht, wie lange sie weg waren, doch ich wurde noch nervöser, als sie den Raum erneut betraten. Natürlich erhob ich mich für Sawada und die Geschworenen, aber ich zitterte am ganzen Körper.

Sie setzten sich alle und Tsukasa nahm ebenfalls wieder neben mir Platz.

Ich sah ihn an, versuchte irgendetwas in seinem Gesicht zu erkennen, etwas Gutes, einen Funken Hoffnung. Doch nichts. Es blieb aus.

Alles
 

Ich schluckte fest, denn sein Gesicht war wie versteinert, leicht verbittert beugte er sich zu seinen Unterlagen und ordnete sie kurz.

„Wir kamen zu einem Entschluss!“, meinte Sawada schließlich und mein Blick wandte sich zu ihm.

„Bitte erheben Sie sich, Yoshida-san.“ Zitternd tat ich, was er sagte.

Meine Hände stützte ich leicht auf den Tisch, um das Zittern zu unterdrücken, zu verbergen, doch ich war mir sicher, dass selbst er, aus ca. sieben Metern Entfernung, noch meine zitternden Hände sehen konnte.

„Die Geschworenen werden nun ihren Entschluss vortragen.“, sagte er ruhig, blickte zu einem der Geschworenen, der sich daraufhin erhob.

„Wir kamen zu dem einstimmigen Entschluss, dass der Angeklagte Yoshida Hiroshi...“, Er brach kurz ab, holte Luft.

Mach doch, verdammt! MACH! SAG ES ENDLICH!
 

„... für seine Taten nicht weiter verantwortlich ist. Er wird freigesprochen!“ Ich stand da, sah ihn an.

Passierte das gerade wirklich?

War es real?

Ich hörte allgemeines Klatschen, einer Pfiff und Tsukasa neben mir stand auf und klopfte mir auf die Schulter.

„Ich sagte ja, man sieht dir an, dass du unschuldig bist.“, hauchte er in mein Ohr.

Ich stand dort, wie angewurzelt, zitterte stärker.

Ich merkte nicht, dass meine Sicht verschwamm, ich merkte nicht, wie mir die Tränen über die Wangen liefen.

„Hizumi, du bist frei...“, wisperte Tsukasa, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Ich schniefte leise, blinzelte.

Erst jetzt realisierte ich, was passiert war, was gerade passierte, dass Karyu mich knuddelte und Tsukasa leise lachte.

Ich löste mich von Karyu und biss mir auf die Unterlippe, schniefte erneut.

Dann verbeugte ich mich, so tief es mir möglich war, schniefte.

„Vielen Dank.“, wisperte ich, bevor ich auf die Knie fiel und mein Gesicht in meinen Händen vergrub.

„Oh Gott, danke!“, schluchzte ich und versuchte, meine Tränen zu verbergen, sie wegzuwischen, doch es klappte nicht einmal annähernd. Ich saß da auf meinem Hintern und heulte wie ein Baby. Ich war frei. Ich war wirklich frei. Tsukasa hatte das möglich gemacht, was ich nie allein geschafft hätte. Ich hätte mich nicht einmal getraut, auch nur daran zu denken, frei zu kommen. Und doch, nun war ich es.

Ich war frei. Musste keine Handschellen mehr tragen. Keine Vergewaltigungen mehr erdulden.

Musste nicht mehr stark tun und musste mich nicht mehr verstecken.

Ich konnte mir wieder mein Leben zurück holen, konnte leben. Ich konnte leben!

Wirklich. Ich hatte es nie für möglich gehalten, einmal so schockiert und gleichzeitig so glücklich zu sein.
 

Karyu und Tsukasa halfen mir wieder auf die Beine, setzten mich auf den Stuhl.

„Herzlichen Glückwunsch.“ Karyu lächelte, strubbelte mir durch die Haare.

Sawada erhob sich und kam ebenfalls zu mir, lächelte.

„Auch von mir, herzlichen Glückwunsch.“, sagte er.

„Vielen Dank...“, schluchzte ich noch immer, wischte meine Hand trocken um sie ihm zu geben, als er mir seine entgegen streckte.

„Sie sind ein guter Mensch.“, kam es noch vor ihm, bevor er sich schließlich zurück zog.

Langsam löste sich die Menge auf, Sato und seine Anwältin Kawamura waren schnell verschwunden.

Nur noch eine Traube von Menschen standen im Saal. Und einer nach dem Anderen kam zu mir, beglückwünschte mich.

Minako ebenfalls. Sie kam zu mir und wünschte mir alles Gute für die Zukunft.

„Danke...“, hauchte ich, beruhigte mich allmählich wieder.

Yuki schloss ihre Arme um mein Knie, ich hob sie auf meine Arme, küsste ihre Stirn.

„Papa, warum weinst du?“, fragte sie.

„Weil ich jetzt endlich mit dir in den Freizeitpark gehen kann... So oft du willst.“

„Wirklich?!“ Sie begann zu strahlen. „Ja.“ Ich lächelte und sie umarmte mich so fest sie konnte.

„Hey, nicht so fest. Ich bekomm ja kaum noch Luft.“, sagte ich und lachte leise. Ich war so unglaublich froh.

„Meld dich mal. Wir müssen jetzt los.“, meinte Minako und lächelte leicht.

„Yuki wird sich freuen, mit dir telefonieren zu können.“ „Mach ich.“ Ich nickte und sie gingen schließlich.

Auch Karyu verabschiedete sich nach ein paar Minuten, um ihnen hinterher zu eilen. Immerhin musste er sie fahren.

Ich stand schließlich auf und atmete tief durch. Drehte mich um. Und vor mir stand meine Mutter.
 

Sie weinte, schniefte leise und versuchte, sich mit einem Taschentuch die Tränen wegzuwischen. Doch auch bei ihr schien es nicht zu klappen.

„Wir scheinen wirklich verwandt zu sein.“ Ich lächelte. „Wir heulen beide wie Schlosshunde.“ Auch sie musste leicht lächeln und schließlich umarmte ich auch sie.

Meine Umarmung war fest und ich sog tatsächlich ihren Duft ein, wie ich es mir vorgenommen hatte.

Ich hatte sie fest im Arm, tröstete sie, schloss die Augen.

Ich hatte sie wieder. Alle, die mir wichtig waren. Ich hatte sie alle wieder
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit musste auch sie gehen. Mein Vater würde bald heim kommen. Und sie musste vor ihm zu Hause sein.

„Ich liebe dich.“, sagte sie, lächelte, bevor sie sich verabschiedete.

„Ich dich auch.“ Und schon war sie weg.

Ich ließ mich wieder auf den Stuhl sinken, bemerkte erst jetzt, dass ich noch immer leicht zitterte.

Meine Hand ließ ich durch meine Haare fahren und ich seufzte leise.

„Ich glaube... das ist alles nur ein Traum.“ „Zum Glück nicht.“, Tsukasa lächelte, küsste meine Stirn.

Ich sah ihn an. Sah seine Augen. Sah sein Lächeln. Sah diese Gutmütigkeit. Diese Nähe. Diese Sanftheit.

„Tsukasa?“, fragte ich leise, sah ihn an.

„Mh?“ Ich hob meine Hand, legte sie auf seine Wange.

„Ich danke dir. So sehr.“ Doch er schüttelte nur den Kopf.

„Es war das Mindeste, was ich tun konnte.“ Ein Lächeln huschte über meine Lippen.

Wir erhoben uns und er packte alles zusammen, bevor auch wir uns langsam dem Ausgang zuwendeten.

„Tsukasa...?“, kam es erneut von mir.

Er drehte sich um, sah mich an. „Was ist?“

Ich kam ihm näher, umarmte ihn kurz, bevor ich seine Wangen fest zwischen die Hände nahm und ihn zu mir herunter zog.
 

„Ich liebe dich.“, wisperte ich, bevor ich sanft und doch fordernd meine Lippen auf seine legte.

Er erwiderte den Kuss und schnurrte mich leicht wie eine Katze an, als wir uns wieder trennten. Es brachte mich zum Lachen.

„Ich will dich nicht mehr hergeben...“, sagte ich leise und umarmte ihn erneut, diesmal etwas sanfter, schlaffer. Dieser letzte Moment hatte mir wirklich alle bestehenden Nerven geraubt.

Ich hätte vor Freude springen und gleichzeitig einen Wasserfall heulen können.Wenn ich es nicht schon getan hatte.

„Lass uns nach Hause gehen, okay?“, fragte Tsukasa leise nach einer Weile, strich mir durch die Haare.

„Ja, lass uns heim gehen.“
 

~The End~
 

Naja, kommt nur noch nen Epilog ^.~



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Von:  Len_Kagamine_
2013-03-26T21:46:38+00:00 26.03.2013 22:46
ich habe die ff gestern Abend an gefangen und konnte sie heute Abend zu ende Lessen ^^
ich finde deinen schreib still echt toll man kann alles schön flüssig Lessen und so was liebe ich an ffs ^^
und ich liebe auch das Tema was du gewählt hast ^^
teil ging es mir echt nah was Hizumi über sich ergehen lasen musst
und an manschen stellen musste ich weinen alleine weil er das alles über sich alles ergehen lasen hat und nur darauf gewartet hat das er sterben kann
ich hasse Sato dafür was er ihm alles an getan hat man sollte ihn das selbe antun und ihn sein bestes stück an hacken und ihn damit leben lasen denn ohne sein bestes stück würde er leiden dann kann er seinem Hobby nicht nach gehen und alles weg sperren wo mit er sich um bringen kann das wäre die Geschichte strafe für ihn
ich fand es auch sehr schön das er sich Entschieden hat seine Tochter kennen zu lernen und wo er sie dann gesehen hat es akzeptieren konnte und wo er ihr dann das Gedicht vor allem lesen hat das war eine richtig schöne stelle
und ich bin auch richtig froh das er Tsukasa kennen gelernt hat und das er sich für ihn so ein Gesetz hat und das Hizumi ihn an sich ran gelassen hat und da durch wider an fing zu fühlen und zu leben
ich finde es auch toll das Tsukasa so geduldig mit Hizumi ist *freu* also ihn nie auf Sex gedrängt hat selbst nicht wo Hizumi sich Tsukasa geschenkt hat das finde ich so toll ^^
wo ich am meisten weinen musste wo er halb tot geprügelt worden ist
aber ich war froh das Karyu endlich aus gesagt hat
und es war genial wo Minoru da war und bei dem liebes film am heulen war xDD ich musste so lache XDD da es ja seltener vor kommt das ein Mann weint ^^
ich war auch froh das Sawada immer die fälle ohne vorurteil sieht und sich seine eigene sich macht ^^
zu erst war ich geschockt wegen dem Video band aber wo sie dann in dem raum waren von Sawada waren musste ich grinsen xD

also die ff hat mich wirklich in den Ban gezogen ^^
man musste einfach weiter Lessen weil man wiesen wollte das es weiter geht ^^
und ich hoffe es ist nicht schlimm das ich nur ein kommi gemacht habe und ich hoffe du freust dich über mein kommi ^^
Von:  Rizuloid
2010-01-02T01:10:01+00:00 02.01.2010 02:10
Wollte ich auch grade fragen, kommt der Epilog noch? ^^

Tolle, Geniale FF, muss ich schon sagen.
Und sehr guter Schreibstil.
Als Hizumi die CD bekam, wo er dann erfahren hat, dass er eine Tochter hat...
Und als er sie dann getroffen hat und ihr dieses Gedicht vorgelesen hat, da musste ich am meisten Heulen.
Und am Ende bei dem Gericht hatte ich richtig Herzklopfen vor NErvosität >.<

Man kann sich alles sehr gut vorstellen ^^
Danke für den tollen Lesestoff!

Lg, Snii-chan
Von:  _Nyoko_
2009-10-17T20:01:38+00:00 17.10.2009 22:01
tolles kapitel!!!
irgendwie tun sie mir beide leid...hizumi sowieso und Tsukasa, weil er freundlich zu ihm sein will aber angemotzt wird - irgendwie cute xD

Von:  _Nyoko_
2009-10-17T19:47:03+00:00 17.10.2009 21:47
der prolog ist total schön...obwohl er mir so leid tut *snief*
ich les dann erst mal schnell weiter, ich schreib dann bei den anderen chaps noch kommis.
baibai
Von:  Hizushi
2009-09-30T17:19:24+00:00 30.09.2009 19:19
kommt der Epilog noch? ;_;
Von:  Micawber
2008-07-21T22:40:06+00:00 22.07.2008 00:40
mir fallen gleich die beine ab *aua* und ich seh total verschwommen und bin todmüde und...eigentlich is mir das alles grad sch**egal denn die FF ist es einfach wert QQ
Buhu... *weiterheul*
Gomen jetzt fällt mir gar nichtsmehr ein...aber ich erwarte mit spannung den Epilog ;_;"
*ins bett kipp*
Gruß, Kao
Von: abgemeldet
2008-07-13T08:22:52+00:00 13.07.2008 10:22
eigentlich lese ich SELTENST ffs, aber diese eine hab ich von vorne bis hinten durchgelesen - konnte mich einfach nicht davon lösen^^

die gedanken von hizumi sind fließend, das macht das lesen voll angenehm.^^ und man fiebert bis zum ende mit - das ganze ist einfach richtig hammer geil geworden! ♥♥♥

ich danke dir für diese ff ♥_____♥
Von: abgemeldet
2008-07-01T17:44:28+00:00 01.07.2008 19:44
Tut mir Leid, dass ich erst jetzt ein Kommi schreibe, aber ich hab's total verpeilt. |D
*Schande über mich* uu'
Aber das Kapitel war so schön..vor allem der Schluss hat mich total gerührt. >///<
Endlich können die beiden glücklich zusammen sein. <3
Du hast es aber auch echt spannend gemacht, wo er das Urteil endlich verkündet hat. xD
Aber wirklich tolles End-Kapitel und ich freue mich schon auf den Epilog~. <3
*knuffel*
Von: abgemeldet
2008-06-29T16:02:43+00:00 29.06.2008 18:02
Boah endlich ist er frei und kann mit Tsukasa zusammen sein *schnief*
Das Kapitel war einfach wieder toll!!!
Ame ist wirklich die beste ff die ich je gelesen hab *man fiebert so mit*

Lg
MUCC-chan
Von:  Himena
2008-06-28T13:47:08+00:00 28.06.2008 15:47
ein happy end Q___Q
*freu*
es war echt soooooowas von spannend!!
*drop*
aber schade dass es nur noch einen epilog gibt T_T
auf den freu ich mich natürlich noch °o°/


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