I Bilder bei Nacht
Gedankenspiele
I Bilder bei Nacht
Wenn abends ich im Bette liege,
leise grübelnd in den Schlaf mich wiege,
kommen Bilder angeflogen,
die sind schrecklich (-) ungelogen!
Sie fliegen hoch, sie fliegen runter,
machen nicht müde, doch auch nicht munter.
Sturzflüge und Purzelbäume,
schärfer, lauter als im Geträume,
vor meinen Augen, in meinem Sinn
mit Blut und Tod geh'n sie dahin.
Nicht schlafen lassen und auch nicht wecken
können diese Bilder, nur erschrecken.
Bilder sagen mehr als tausend Worte,
wahr, doch abhängig auch vom Orte,
an dem sie gezeigt oder gesehen.
Sie zeigen Dinge oder ein Geschehen.
Doch manchmal mehr; wie hier bei Nacht,
die mit Angst und Kummer macht.
Allein lieg' ich und seh' sie an,
obgleich ich's nicht ertragen kann.
Mit Augen zu und Augen offen,
Die Szenen wechseln, lassen nicht hoffen,
dass die Schreckensbilder 'blassen
und mich in Ruhe schlafen lassen.
II Dunkelheit
II Dunkelheit
Einen dunklen Mantel will ich Dir schenken,
Danke sagen brauchst Du nicht bedenken.
Er wird weder von Samt noch Seide sein,
Nur dunkel wie die Gedanken Dein.
Und auch aus Wolle oder Leder nicht,
Er tröstet kaum und verbannt das Licht.
Der Mantel heißt fortan Dunkelheit,
Oft getragen für die Ewigkeit.
Erdrückend ist er und sehr schwer
Lässt Dir keinen Atem mehr.
Zerdrückt Dich, quetscht und presst Dich klein
Mit dem Mantel sollst Du glücklich sein.
Als Versteck und Schlupfloch
Dienst er Dir auch noch
Und ganz gut wohl dann auch
Als Freund oder als Haselstrauch.
Der Mantel schmiegt sich an Dich an,
Dass man Dich kaum erkennen kann,
Entstellt Dein Lächeln, Deine Traurigkeit,
Verdammt Dich bald zur Einsamkeit.
III Spieglein an der Wand
Gedankenspiele
III Spieglein an der Wand
Wenn Du Dein Spiegelbild betrachtest,
Und dabei nur auf Fett und Speckrolln achtest;
Wenn Du Deinen Körper so sehr hasst,
Und Dir ständig nur Gedanken machst;
Wenn Du dabei ganz vergisst,
Wie schön und lieb Du eigentlich bist;
Dann tust Du uns leid.
Wenn Du aus Scham nichts Kurzes trägst,
Und Röllchen und Narben stets verbirgst;
Wenn Du aus schlechtem Gewissen kein Frühstück isst,
Und später heißhungrig Schokolade frisst;
Wenn Du nicht merkst, wie ungesund das ist,
und vergisst, wie lecker doch ein Apfel ist;
Dann tust Du uns leid.
Wenn Du tagelang im Btte hockst,
Und wegen Deines Popos bockst;
Wenn Du in der Wanne beim Baden,
Und mit Absicht, ritzt an Deinem Lebensfaden;
Wenn Du nichts mehr kennst als Tränen und Wut,
Und Du siehst als letzten Weg Dein eigen Blut;
Dann tust Du uns leid.
IV Der Rotmütz
Der Rotmütz ~ Für alle Schaffner und Fahrgäste ~
Inspired by: Berlin Hauptbahnhof, wo Schaffner und Servicepersonal rote Mützen tragen
Written by: R-chan aka Hoshisaki
_
Helle Lampen beleuchten die Szene am späten Abend
Donnernd braust die S-Bahn am Bahnsteig gegenüber
Die Leute eilen, über Verspätung klangend
Die Schaffner seufzen immer wieder
Mechanisch klingt die Frauenstimme
"Wegen Verzögerung im Betriebsablauf"
Und der Zug macht doch nicht hinne
Der Fahrgast sich die Haare rauf'
Die roten Hütchen fallen auf
Sind helle Punkte in der Nacht
So sitzend auf den Köpfen drauf
Der Rotmütz seine Schicht brav macht
Die Computerfrau bittet um Verständnis
Genervte Blicke auf die Armbanduhren
Koffer gezogen mit Behändnis
Wenn sie nur von selbste fuhren
_
Von der Rolltreppe kommt es stockend racke-rack
Man sucht zusammen Sack und Pack
Und schon kommt mit lautem Rauschen
Der Zug zum Stehen und Verschnaufen
Man huscht hinein und setzt sich hin
Geraubt ist letzter Nerv und Sinn
Durchs Gewusel und Gedränge
Sich auch der letzte in den Zug nun zwänge
Schon tönt der Pfiff, so laut und schrill
Die Lok auch gleich losdampfen will
Es gibt grün' Licht und siehe dort
Man verlässt den Bahnhofsort
Lange dauert's nicht bis zur nächsten Haltestelle
Hinter den Fenstern wird's wieder helle
Doch nur kurz der Halt hier ward
Und weiter geht die nächtlich' Fahrt
_
Kann das sein? Es stoppt erneut!
Baustelle heißt es alsbald dann
Wie der Fahrgast das ertragen kann?
Er ist sichtlich nicht erfreut
Mit kleinem Rucke geht es weiter
Es fliegt vorbei ein jedes Licht
Doch der Fahrgast lächelt nicht
Und die Stimmung wird nicht heiter
Fort geht's durch die düst're Nacht
Düh-düff-düh singt die Melodie
Sagt an, wo man ist dort und hie'
Der Fahrgast hat die Augen zugemacht
Er macht sie auf und schaut sich um
Nein, der heimatlich' Bahnhof ist das nicht
Von der Waggondecke kommt künstlich' Licht
Jetzt ist auch schon Mitt'nacht rum
_
Um Viertel Eins, man glaubt es kaum
Der Fahrgast hält sich kaum im Zaum
Er hüpft hinaus an die frische Luft
Erfreut sich an der Heimat Duft
Er greift nach Koffer und nach Tasch'
Sein Gang ist zügig und nicht lasch
Ins Auto wirft er den Gepäckekram
Und nimmt die Freundin in den Arm
Die hat gewartet lange Tage
Dass sie den Liebsten wiederhabe
Zusammen fuhren sie dann heim
Nur der Rotmütz ist allein
Er schleift den Koffer hinterdrein
Scheint müd' und allein zu sein
Er nimmt das rote Mützchen ab
Schmollt und hat alles satt.
_
Und die Moral von dem Gedicht:
Ärgert ja den Schaffner nicht!!
Benehmt Euch und habt Geduld
An Verspätung ist er nicht Schuld!
~Ende~
V Tod in Münster
Tod in Münster
by R-chan aka Hoshisaki
Ein Vorwort kurz: Bei mir an der Fachhochschule in Münster sind die Internatsunterkünfte in 4 Blöcke ("Wohnen") eingeteilt und die Etagen werden Ebenen genannt - nur zur Orientierung. Nach einer wahren Begebenheit!
Tod in Münster
Heute morgen um Viertel sieben,
hat hier der Tod sich ’rumgetrieben.
Durch das Treppenhaus und durch den Flur
Führte seine blutig’ Spur.
Sein Opfer war eine kleine Maus;
man fand die Leiche dann im Treppenhaus.
Zwischen Ebene Eins und Zwei,
dort ging ihr Lebelein vorbei.
So lag sie da: kalt, starr und arm
Und niemand ihr zur Hilfe kam.
So ging dahin der Vormittag,
und niemand sich zu kümmern mag.
Es wurd’ Nachmittag ziemlich schnell,
der Himmel blau und so schön hell.
Im Treppenhaus die Maus noch laget,
und auf ihren Retter hatt’ gewartet.
Bald entdeckte man dann doch,
die Leiche müsste weg auch noch!
Drum ein Unbekannter so gnädig ward,
und die Maus in die nächste Ecke trat.
Dort lag sie nun so vor sich her,
und die Nacht kam immer näh’r.
Und niemand hatte es geschafft,
und die Maus ins Grab gebracht.
Nun rätselt ganz wild man,
wie das denn eigentlich seien kann,
dass sich niemand kümmert um die Maus,
die da starb im Treppenhaus.
Wohnen 4, erfüllt von Ruh
Und die meisten schlafen nu’
Nur der Autor ist noch wach und tippt,
sodass der Laptop fast ausflippt.
Widmet sich der armen Maus,
damit die Sache kommt heraus.
So folglich niemand sagen wird,
„Von dieser Maus hab ich nicht gehört…“,
Drum hofft der Autor auch sehr nun,
dass jemand endlich wird was tun!
Die kleine Maus fehlt jemandem schon,
dem Mäuserich im Feld voll Mohn!
So wird morgen nochmals Meldung gemacht
Und die Maus dann hoffentlich weggebracht!
Ruh in Frieden, kleine Maus,
die du starbst in unserem Treppenhaus!
Lebewohl im Mäuschen-Himmel!
VI Beobachtungsbericht Holz verladen am Osthafen
Beobachtungsbericht Holz verladen am Osthafen
Vorwort: Ich war eine Woche zum Praktikum am Zollamt Frankfurt(Main)-Osthafen, und da hab ich dann Beobachtungen gemacht, die mich dank eines Scherzes meines Chefs dazu brachten, folgende Verse zusammenzureimen.
R-chan
aka Hoshisaki
Draußen krachte es am Mittwoch ziemlich laut,
deshalb hab ich aus dem Fenster g'schaut.
Dort unten auf dem kleinen Weg,
der zwischen Amt und Hafen geht,
stand ein Laster mit 'nem Kran
hinten am dem Wagen dran.
Und auf dem Kran, da saß ein Mann
der mit dem Kran auch umgeh'n kann.
Dieser Typ verlud vom Laster runter
auf den Weg das Holz frisch und munter.
Auch am Donnerstag war er dort
und machte Krach da unten immer fort.
Er handierte da ganz nervös herums
und fiel ein Stamm, machte es 'RUMMS'.
Ihm fiel öfter mal ein Stamm aus der Kralle
aber verladen hat er dann doch noch alle.
Geschickt war er nicht allzu sehr,
manchmal lagen die Stämme kreuz und quer.
Letztendlich hat er's dann aber vollbracht
und den Laster leer gemacht.
Am Freitag stand die Bahn dann da,
die noch unbeladen war.
Da kam der Mann und brachte Hilfe mit,
und zusammen, schnell und fit,
verfrachteten sie das Holz auf die Wagen,
doch die Geräusche gingen auf den Magen.
Da rammten sie gegen die Waggonwand,
hier streifte das Holz den Waggonrand.
Doch sie waren schnell und beeilten sich,
nur sauber machen taten sie nich'.
VII Der Weihnachtliche Regenbogen
Was in der Vorweihnachtszeit passiert, wenn die ganze Welt singet und klinge(l)t
("Ganze Welt" meint hier die Kassen des Einzelhandels - wenn auch nur metaphorisch, denn wer bezahlt heutzutage denn noch bar?),
und das R-chan aka Hoshisaki nach ihrer vierten von sechs Semesterabschlussprüfungen so lange beim Arzt warten muss, dass sogar der Donna-Leon-Krimi auf ihrem Schoß zur Last wird, ist im Folgenden zu lesen:
Der Weihnachtliche Regenbogen
rot orange gelb grün blau indigo violett
Rot, leuchtend, knallig rot
Auch gern mit weißem Pelze dran
Und Knecht Ruprecht, ja der droht
Die Rut' dem frechen Bengel an
rot orange gelb grün blau indigo violett
Orange, oder gern auch Mandarine?
Oder ist's 'ne Clementine?
Verwirrt am Obststand manche stehen
und den Unterschied nicht sehen
rot orange gelb grün blau indigo violett
Gelb, doch fahl 's der Sonnenschein
So kann's nicht lange helle sein
Drum entzündet man 'ne Kerze
Beim Lichterschein wird's warm ums Herze
rot orange gelb grün blau indigo violett
Grün, forst-, wald- und tannengrün - egal
Solang's die Nadeln nur lang dranbehält
Der Handel mit des Wesens Leben - legal
Was man nicht tut, so für das Geld
rot orange gelb grün blau indigo violett
Blau, ist das gemusterte Papier
Um Geschenke, so wie dieses hier,
Gewickelt und schön zugekleistert
Damit der Inhalt noch mehr begeistert
rot orange gelb grün blau indigo violett
Indigo, oder auch Blau (nur verdunkelt)
So wie der Himmel in der Nacht
Von tausend Lichtern angefunkelt
Hat er die Weihnachtszeit verbracht
rot orange gelb grün blau indigo violett
Violett, oder glühweinrot noch lieber
Gefärbte Wangen wie im Fieber
Lachend, johlend, auf dem Markt bis spät
Solang der Wein nur nicht zur Neige geht
____________________________________________
R-chan
aka Hoshisaki
VIII Gedichtete SMS 1: Heut'
Gedichtete SMS 1: Heut'
Von R-chan aka Hoshisaki für meinen Seme
Sitz im Bus und denk' an dich;
Konzentrieren geht heut' nich'.
Heut' stört mich auch kein Kindsgeschrei!
Die Welt ist mir heut' einerlei.
Ich denk' an dich den ganzen Tag,
deshalb höre, was ich dir sag':
Ich liebeliebliebe dich!
Wie wahnsinnig machst du mich!
Durch mein Herz tönt's wie frohe Lieder!
Mittwoch schon siehst du mich wieder!
IX Zwischen den Kleeblättern
Zwischen den Kleeblättern - von R-chan aka Hoshisaki
Blass fällt der Sonne Licht
Durch die grüne Blätterdecke.
Der Klee steht dicht an dicht.
Amseln singen in der Hecke.
Du liegst neben mir auf einer Decke,
Döst vor dich hin, als ich mich strecke.
Du lächelst sanft und flüsterst leis'.
Du sagst mir was, das ich schon weiß.
Auf den Wiesen, in den Bäumen
Nicken Blüt' und Knosp' in warmer Luft.
Briesen wiegen sie in ihren Träumen
Und verstreuen zärtlich' Blumenduft.
Hinter deinem Hut versteckst du dich.
Du grinst verlegen und doch glücklich.
Vierblätterklee suche ich im grünen Meer.
Doch ihn zu finden ist gar schwer.
Samtig grün, mit rosa und mit weißen Flecken
Tanzen Blatt und Blüt' im Sonnenlicht.
Wie sie auch den Boden ganz bedecken;
Den mit vier Blättern find't man nicht.
Ich sitz' in deinen Schoß gekuschelt,
Du hast mir durch's Haar gewuschelt.
Den Hut ziehst du tief in dein Gesicht.
Doch dein Lächeln verbirgt das nicht.
Sanft fallen wir ins satte Grün.
Der Klee ist überall um uns herum.
Uns're Küsse vernimmt er stumm.
Und Liebe sieht er in uns're Augen glüh'n.
X Der E-Sensenmann
Der E-Sensenmann
by R-chan aka Hoshisaki
Kennt Ihr das?
Wenn Eure Knöchel wütend knacken?
Wenn Euch die Mordgelüste packen?
Wenn man's nimmer mehr ertragen kann,
Steht unterm Fenster ein E-Sensenmann!
Der steht da und mäht das Gras;
Da vergeht der Hunger auch auf jeden Fraß.
Hat Lärmschutzkopfhörer auf dem Schädel,
Und ich knall durch, ich armes Mädel!
Schafft den Störenfried da fort!
An einen weit entfernten Ort,
Wo ich ihn nicht hören kann,
Den lauten, bösen E-Sensenmann.
Ich kann mich überhaupt nicht konzentrieren.
Es kribbelt mir in allen Vieren.
Weil ich so nicht schreiben kann,
Muss er weg, der E-Sensenmann.
Er stört die Muße, stört die Kunst, stört mich.
Lustig ist das freilich nich'!
Ist fast störender als Dieter Bohlen!
Warum kommt den denn keiner holen?
Er soll weg, nur fort von hier!
Das ist schließlich mein Revier.
Und wenn ich unterm Fenster Ruhe will,
Muss er halt gehen! Ganz leis' und still.
Doch er geht nicht, bevor nicht Werk vollbracht,
Und gibt nicht auf den Künstler acht.
Weil er's nicht kennt und nicht verstehen kann;
Ein Kunstbanause, der E-Sensenmann.
Mürrisch verkriech ich mich in die Kissen.
Will von dem da unten nichts mehr wissen.
Weil der mich mal kreuzweis' kann,
Der nervige E-Sensenmann.
XI Gedichte-SMS 2: Zu dir! Oder: Reiselust
XI Gedichte-SMS 2: Zu dir! Oder: Reiselust
by R-chan aka Hoshisaki
Zu dir! Oder: Reiselust
Ich würde gern jetzt gleich losfahren,
Und mir den Verstand bewahren.
Denn ohne dich werd' ich verrückt,
Nur mit dir bin ich entzückt.
Ich liebe und vermiss dich sehr.
Drum nehm' ich schnell die Koffer her.
Und einen um den andern,
Sieht man in das Auto wandern.
Bald geh ich auf große Reise,
Mit dem Navi, klein und weise,
Komm' ich bald schon bei dir an!
Wie ich mich freu', oh Mann, oh Mann!
XII Eingeweide der Liebe
Eingeweide der Liebe
by R-chan aka Hoshisaki
Widmung: Meine Mai Lan!
Dass du nicht da bist, geht mir an die Nieren.
Ohne dich werd ich ganz furchtbar frieren.
Und nachts, wenn ich ganz einsam bin,
Sehnt mein Herz arg nach dir hin.
Ich vermiss dich gar zu sehr.
Gemüt und Herz werden mir schwer.
In meinem Magen krampft es wild,
Ist doch alles, was ich seh, dein Bild.
Ich drück dein Photo mir an die Brust.
Mein Herz zerreißt's vor Pein, Lieb, Lust.
In den Lungen brennt ein Feuer.
Ohne dich ist mir nicht geheuer.
Ich trinke keinen Schnaps, fürwahr,
Deshalb ist mir die Leber auch dankbar.
Nicht der Schmerz, sondern ich würd dann ertrinken.
Und das Herz im nassen Gram versinken.
Solitüde verknotet mir alle Därme.
Wo ist nur deine tröstend' Wärme?
Mein Herz ist kalt und traut sich kaum zu schlagen.
Ohne dich kann ich kein Abenteuer wagen.
Mein Hirn verrenkt sich mit vielen Fragen.
Machst du das auch in diesen Tagen?
Doch ganz leis' flüstert's Herz Wort für Wort:
Du liebst mich, egal, an welchem Ort.
Die Sehnsucht ist im Herz gefangen.
Jede Stund' allein muss ich um dich bangen.
Das Blut ist träg' und kühl ohne deine Leidenschaft,
Deine Nähe es kochend heiß anfacht.
Jeder Muskel, jede Faser verlangt nach deinem Kuss.
Wie grausam, dass ich zu oft ohne ihn leben muss.
Doch mein Herz ist standhaft; es sagt sich:
Alles was zählt: Ich liebe dich!
XIII Das Sommerbüro
Das Sommerbüro von R-chan aka Hoshisaki
Der Ventilator pustet um die Ohren,
Die Jalousie verdeckt die Fenstersicht.
Wann hat man das letzte Mal gefroren?
Wann gibt's Regen im Wetterbericht?
Der PC brummt, auch ihm ist warm.
Der Drucker streikt, er trocknet aus.
Die Hitze legt das Büro ganz lahm.
Es ist zu heiß in diesem Haus.
Die Kinder der Kollegen haben frei.
Die Kollegen nehmen ihren Urlaub.
Sommerende wünschen sie sich nicht herbei.
Auf deren Tischen sammelt sich der Staub.
Der Rest hockt da und schwitzt wie dumm.
Man schimpft auf den Chef, denn Klima hat nur der.
Die heißen Tagen gehen nicht rum.
Die Diskussion geht hin und her.
Für jeden Raum so ein Kühlgebläse?
Neuanschaffung, mit Wartungskosten und vielem mehr,
Das stinkt dem Haushalt wie ein gewisser Käse.
Das kommt nicht in die Tüte, kostet viel zu sehr!
Also sitzen die Angestellten weiter in der Hitze.
Sie machen mit Schweiß auf der Stirn ihre Arbeit.
Der Chef will, dass jeder an seinem Tische sitze.
Es bleibt die Hoffnung: Die Erfrischung ist nicht weit.
XIV Das Herbstbüro
Das Herbstbüro
Dicht verhangen ist das Himmelszelt,
Grau bis an den Horizont,
Künstlich beleuchtet wird die Schreibtischwelt,
Ohne Strom wird's nicht gekonnt.
Auf dem Fensterbrett ein letzter Rest von Sonne,
Wie Urlaubskarten von Kollegen.
Halbvertrocknete Blumen, die gehören in die Tonne.
Und man könnt' auch mal wieder fegen.
Sommerstaub liegt oben auf den Monitoren,
Und es kommt auch der erste Grippefall,
Schutzimpfung fällt auf taube Ohren,
Tee- und Kaffeetassen überall.
Das Sommerloch ist nun nicht mehr.
Sogar der Drucker tut's jetzt wieder.
Es freut sich kaum ein Jemand sehr.
Bunte Blätter sinken nieder.
Nebel und feuchte Straßen, morgens schon die Plage,
Und es wird auch später nichts mit etwas Sonnenschein.
Es bleibt trüb, für viele Tage.
So muss der Herbst wohl sein.
Ein kleines Büro packt sich warm ein,
Hat Tee und Keks' im Vorrat.
Schließlich soll es doch kalt sein.
Und es schreitet träg zur Tat.
R-chan
aka Hoshisaki
XV Im Mondschein
Im Mondschein
In der Nacht,
Wenn Du schlecht schlafen kannst,
Komme ich zu Dir.
Gib Acht!
Dich hol ich mir.
Eine Wolke,
Geschoben vor den Mond
Hüllt Dich nicht in Schatten.
Macht Dich grau so wie die Ratten.
Entführ ich Dich zu meinem Volke.
Ein Stern,
Funkelt still am Wegesrand,
Zeigt uns, wohin wir gehen.
Gestern wirst du nicht wiedersehen.
Morgen hast du mich nicht gern.
Berührung,
Kalt schauert's Dir dank mir.
Du kannst mir nicht entrinnen,
Hock ich doch ganz tief in Dir
Irgendwo da drinnen.
Schwindel,
Oh, wie wird Dir nur?
Hast du etwa Angst?
Als ich Dir durch das Haar fuhr...
Oh, wie du zitterst, wie du bangst!
Bilder,
Zeig ich dir.
Bunt gewürfelt aus Deiner Phantasie,
Und gemeinsam sehen wir,
Du kannst leiden wie ein Vieh.
Horror,
Lässt Deine Nackenhärchen stehen.
Lächelnd streichle ich darüber,
Kann ich Dein stummes Schreien sehen,
Gequält beugst Du Dich vorn über.
Hatz,
Ich jag Dich durch die Nacht,
Hab Dich um den Nerv gebracht.
Hol dich immer wieder ein.
Ich mach dich mein.
Das Ende,
Spür ich nah.
Du siehst es nicht.
Bis das Weckerklingeln meinen Bann durchbricht,
Bis dahin bin ich da.
Einsam,
Bist Du keine Nacht.
Ich komme, ob Du willst oder nicht.
Hab ich Dich um den Schlaf gebracht?
Auf Wiedersehen im Morgenlicht.
R-chan
aka Hoshisaki
XVI Insomniac
Insomniac by R-chan aka Hoshisaki
Unruhig wirft sie sich hin und her,
Das Haar bleibt am Kissen hangen.
Schlaf findet sie des nachts nur schwer.
Vom Tage ist sie noch befangen.
Der Mond schaut durch ihr Fensterglas,
Fahl liegt sie wach im Bett.
Solang der Mond am Himmel saß,
Sah er ihr übers Fensterbrett.
Die Decke wird ihr alsbald zu warm.
Die Augen brennen müd.
Gedanken plagen wie ein Mückenschwarm.
Nie findet sie den Schlaf verfrüht.
Bilder gehen ihr im Kopf herum,
Nicht ein Gedanke klar,
Das Kopfkino ist niemals stumm,
Kaum erträglich aber wahr.
Das weiche Laken wird sie bald verfluchen.
Den leeren Fahrplan in der Hand
wird sie ihn noch sehr lange suchen,
den Zug, der fährt ins Schlummerland.
XVII Der Morgen Danach
Am Morgen Danach by R-chan aka Hoshisaki
- Inspiration = Widmung -
In zartem Grau hängt dort das Himmelszelt,
als frischer Morgenwind durchs Fenster weht.
In meinen Armen halte ich die Welt.
Es fröstelt mich die kühle Luft.
Doch fast taub sind mir die Sinne,
von Deinem Anblick, Deinem Duft.
Betörend liegt die Schulter frei,
der Hals bar jeden Schleiers.
Es wirkt auf mich wie Zauberei.
Dein weiches Haar kitzelt meine Nasenspitze.
Ein Lächeln mehr für dich verloren;
so ein Gefühl kriecht aus tiefer, dunkler Ritze.
Kopf und Herz verdrehst Du mir.
Berauscht vom Aroma, süß und herb,
sterb' ich einhundert Tode hier.
In deinen Nacken drück' ich einen Kuss.
Schon streckt die Welt die Glieder,
und bringt ganz leis' die Nacht zum Schluss.
XVIII Dich im Herzen
Dich im Herzen by R-chan aka Hoshisaki
Bittersüßer Balast, der Du bist gewesen
für lange Jahre tief in meinem Herzen,
fiel nach langem Kampfe ab,
als ich gestand, dass das Gefühl für Dich mich wärmt
wie ein Ozean lieblich duft'ner Kerzen.
Denk' ich zurück, verberg' beschämt ich mein Gesicht,
für all das Selbstbelügen und Verleugnen,
die falsch gezog'nen Grenzen,
die stumpfen Qualen, auf welche ich so erpicht,
dass niemand and'res je die Wahrheit ahnte.
Ich kam leider nicht umhin, an Dich zu denken;
im wahrlich unpassensten Augenblicke
Deinetwegen lächelte.
Das Herz entzwei rissen mir die Geschicke,
so dass für zweierlei ich gleich empfunden.
Da frei die Wahrheit war, kaum der Zung' entsprungen,
bricht die Sehnsucht, heiß und wild, aus dem Versteck,
besiegelt mit einem Kuss,
der mein Geständnis auf Deine Lippen zeichnet,
wie zart und sanft Deinen weichen Samt ich schmeck'.
Doch fürcht' ich mich vor Deiner Antwort schon so schnell.
Möge mein Herz dir wankelmütig scheinen?
Süß quält die Ungewissheit,
doch volle Hoffnung zehre ich aus jenem Kuss,
bis Du einst lächelnd liegst in Armen, meinen.
XIX Dank im Dutzend
Dank im Dutzend by R-chan aka Hoshisaki
~ Für meinen Consulting Detective, meinen Schwarztee-Saufkumpanen, meinen König unter dem Berge, meinen Morgenmuffel, meinen Kaffee&Nikotin-Junkie, meinen Co-Autor, für Gregs Papa und meinen Cosplay-Partner ~
Ein Dutzend kurzer Reime schreib ich Dir zum Dank,
leg Dir meine Gedanken offen dar und blank.
Also sage ich herzlich Dankeschön zu Dir,
bist Du mir mehr als bloß Schlüssel zu einer Tür.
Und vieler, vieler Dank soll nunmehr Deiner sein.
Wären wir nicht ohne uns unheimlich allein?
Dankesehr sag ich Dir, ganz artig, lieb und brav
für Trost, den Du gibst, ob am Tag oder im Schlaf.
Hier die Danksagung für Dein geschenktes Vertraun,
auf dass wir noch lange Zeit aufeinander baun.
Tiefer Dank ist all das, was Dir zu Recht gebührt,
denn Dein Lachen und Tränen haben mich berührt.
Herzensdank in Hüll und Füll übergebe ich
für Erinnerungen von höchstem Wert an Dich.
Ein frohes "Danke!" für vieles, das wir teilen,
und mein Versprechen, Dir stets zur Seit zu eilen.
Dieser Dank soll Balsam für Deine Seele sein.
Bin ich dir manchmal wohl ein arger Klotz am Bein.
Hab Dank für Inspirationen in Sachen Kunst.
So steht unser Plan noch lang in der Musen Gunst.
Danke sagen kann ich Dir auf hundert Weisen.
Hey! Begleit mich doch auf allen weitren Reisen.
Hat auch das, was wir haben, noch keinen Namen,
bedanke ich mich in poetischem Rahmen.
XX Thoughts at Night
Thoughts at Night by R-chan aka Hoshisaki
Late at night the thoughts run free
I watch you sleeping next to me
Should be dreaming but can't get rest
The heart is throbbing in my chest
Your sleeping face is quite a thief
Watching makes it hard to breathe
I'm lost in those thoughts too deep
Might never go back to sleep
Need only reach to touch your skin
Am closer than I've ever been
Still dare not kiss you good night
Without your smile, it won't seem right
Thoughts get dizzy, eye lids lazy
Nights that used to drive me crazy
Of the feelings' truth, we had no clue
I feel save now - You love me, too