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Gedankenspiele

Eine Sammlung
von

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I Bilder bei Nacht

Gedankenspiele
 

I Bilder bei Nacht
 

Wenn abends ich im Bette liege,

leise grübelnd in den Schlaf mich wiege,

kommen Bilder angeflogen,

die sind schrecklich (-) ungelogen!

Sie fliegen hoch, sie fliegen runter,

machen nicht müde, doch auch nicht munter.
 

Sturzflüge und Purzelbäume,

schärfer, lauter als im Geträume,

vor meinen Augen, in meinem Sinn

mit Blut und Tod geh'n sie dahin.

Nicht schlafen lassen und auch nicht wecken

können diese Bilder, nur erschrecken.
 

Bilder sagen mehr als tausend Worte,

wahr, doch abhängig auch vom Orte,

an dem sie gezeigt oder gesehen.

Sie zeigen Dinge oder ein Geschehen.

Doch manchmal mehr; wie hier bei Nacht,

die mit Angst und Kummer macht.
 

Allein lieg' ich und seh' sie an,

obgleich ich's nicht ertragen kann.

Mit Augen zu und Augen offen,

Die Szenen wechseln, lassen nicht hoffen,

dass die Schreckensbilder 'blassen

und mich in Ruhe schlafen lassen.

II Dunkelheit

II Dunkelheit
 

Einen dunklen Mantel will ich Dir schenken,

Danke sagen brauchst Du nicht bedenken.

Er wird weder von Samt noch Seide sein,

Nur dunkel wie die Gedanken Dein.
 

Und auch aus Wolle oder Leder nicht,

Er tröstet kaum und verbannt das Licht.

Der Mantel heißt fortan Dunkelheit,

Oft getragen für die Ewigkeit.
 

Erdrückend ist er und sehr schwer

Lässt Dir keinen Atem mehr.

Zerdrückt Dich, quetscht und presst Dich klein

Mit dem Mantel sollst Du glücklich sein.
 

Als Versteck und Schlupfloch

Dienst er Dir auch noch

Und ganz gut wohl dann auch

Als Freund oder als Haselstrauch.
 

Der Mantel schmiegt sich an Dich an,

Dass man Dich kaum erkennen kann,

Entstellt Dein Lächeln, Deine Traurigkeit,

Verdammt Dich bald zur Einsamkeit.

III Spieglein an der Wand

Gedankenspiele
 

III Spieglein an der Wand
 

Wenn Du Dein Spiegelbild betrachtest,

Und dabei nur auf Fett und Speckrolln achtest;

Wenn Du Deinen Körper so sehr hasst,

Und Dir ständig nur Gedanken machst;

Wenn Du dabei ganz vergisst,

Wie schön und lieb Du eigentlich bist;
 

Dann tust Du uns leid.
 

Wenn Du aus Scham nichts Kurzes trägst,

Und Röllchen und Narben stets verbirgst;

Wenn Du aus schlechtem Gewissen kein Frühstück isst,

Und später heißhungrig Schokolade frisst;

Wenn Du nicht merkst, wie ungesund das ist,

und vergisst, wie lecker doch ein Apfel ist;
 

Dann tust Du uns leid.
 

Wenn Du tagelang im Btte hockst,

Und wegen Deines Popos bockst;

Wenn Du in der Wanne beim Baden,

Und mit Absicht, ritzt an Deinem Lebensfaden;

Wenn Du nichts mehr kennst als Tränen und Wut,

Und Du siehst als letzten Weg Dein eigen Blut;
 

Dann tust Du uns leid.

IV Der Rotmütz

Der Rotmütz ~ Für alle Schaffner und Fahrgäste ~
 

Inspired by: Berlin Hauptbahnhof, wo Schaffner und Servicepersonal rote Mützen tragen

Written by: R-chan aka Hoshisaki
 

_

Helle Lampen beleuchten die Szene am späten Abend

Donnernd braust die S-Bahn am Bahnsteig gegenüber

Die Leute eilen, über Verspätung klangend

Die Schaffner seufzen immer wieder
 

Mechanisch klingt die Frauenstimme

"Wegen Verzögerung im Betriebsablauf"

Und der Zug macht doch nicht hinne

Der Fahrgast sich die Haare rauf'
 

Die roten Hütchen fallen auf

Sind helle Punkte in der Nacht

So sitzend auf den Köpfen drauf

Der Rotmütz seine Schicht brav macht
 

Die Computerfrau bittet um Verständnis

Genervte Blicke auf die Armbanduhren

Koffer gezogen mit Behändnis

Wenn sie nur von selbste fuhren

_

Von der Rolltreppe kommt es stockend racke-rack

Man sucht zusammen Sack und Pack

Und schon kommt mit lautem Rauschen

Der Zug zum Stehen und Verschnaufen
 

Man huscht hinein und setzt sich hin

Geraubt ist letzter Nerv und Sinn

Durchs Gewusel und Gedränge

Sich auch der letzte in den Zug nun zwänge
 

Schon tönt der Pfiff, so laut und schrill

Die Lok auch gleich losdampfen will

Es gibt grün' Licht und siehe dort

Man verlässt den Bahnhofsort
 

Lange dauert's nicht bis zur nächsten Haltestelle

Hinter den Fenstern wird's wieder helle

Doch nur kurz der Halt hier ward

Und weiter geht die nächtlich' Fahrt

_

Kann das sein? Es stoppt erneut!

Baustelle heißt es alsbald dann

Wie der Fahrgast das ertragen kann?

Er ist sichtlich nicht erfreut
 

Mit kleinem Rucke geht es weiter

Es fliegt vorbei ein jedes Licht

Doch der Fahrgast lächelt nicht

Und die Stimmung wird nicht heiter
 

Fort geht's durch die düst're Nacht

Düh-düff-düh singt die Melodie

Sagt an, wo man ist dort und hie'

Der Fahrgast hat die Augen zugemacht
 

Er macht sie auf und schaut sich um

Nein, der heimatlich' Bahnhof ist das nicht

Von der Waggondecke kommt künstlich' Licht

Jetzt ist auch schon Mitt'nacht rum

_

Um Viertel Eins, man glaubt es kaum

Der Fahrgast hält sich kaum im Zaum

Er hüpft hinaus an die frische Luft

Erfreut sich an der Heimat Duft
 

Er greift nach Koffer und nach Tasch'

Sein Gang ist zügig und nicht lasch

Ins Auto wirft er den Gepäckekram

Und nimmt die Freundin in den Arm
 

Die hat gewartet lange Tage

Dass sie den Liebsten wiederhabe

Zusammen fuhren sie dann heim

Nur der Rotmütz ist allein
 

Er schleift den Koffer hinterdrein

Scheint müd' und allein zu sein

Er nimmt das rote Mützchen ab

Schmollt und hat alles satt.

_

Und die Moral von dem Gedicht:

Ärgert ja den Schaffner nicht!!

Benehmt Euch und habt Geduld

An Verspätung ist er nicht Schuld!
 

~Ende~

V Tod in Münster

Tod in Münster

by R-chan aka Hoshisaki

Ein Vorwort kurz: Bei mir an der Fachhochschule in Münster sind die Internatsunterkünfte in 4 Blöcke ("Wohnen") eingeteilt und die Etagen werden Ebenen genannt - nur zur Orientierung. Nach einer wahren Begebenheit!
 

Tod in Münster
 

Heute morgen um Viertel sieben,

hat hier der Tod sich ’rumgetrieben.

Durch das Treppenhaus und durch den Flur

Führte seine blutig’ Spur.
 

Sein Opfer war eine kleine Maus;

man fand die Leiche dann im Treppenhaus.

Zwischen Ebene Eins und Zwei,

dort ging ihr Lebelein vorbei.
 

So lag sie da: kalt, starr und arm

Und niemand ihr zur Hilfe kam.

So ging dahin der Vormittag,

und niemand sich zu kümmern mag.
 

Es wurd’ Nachmittag ziemlich schnell,

der Himmel blau und so schön hell.

Im Treppenhaus die Maus noch laget,

und auf ihren Retter hatt’ gewartet.
 

Bald entdeckte man dann doch,

die Leiche müsste weg auch noch!

Drum ein Unbekannter so gnädig ward,

und die Maus in die nächste Ecke trat.
 

Dort lag sie nun so vor sich her,

und die Nacht kam immer näh’r.

Und niemand hatte es geschafft,

und die Maus ins Grab gebracht.
 

Nun rätselt ganz wild man,

wie das denn eigentlich seien kann,

dass sich niemand kümmert um die Maus,

die da starb im Treppenhaus.
 

Wohnen 4, erfüllt von Ruh

Und die meisten schlafen nu’

Nur der Autor ist noch wach und tippt,

sodass der Laptop fast ausflippt.

Widmet sich der armen Maus,

damit die Sache kommt heraus.

So folglich niemand sagen wird,

„Von dieser Maus hab ich nicht gehört…“,

Drum hofft der Autor auch sehr nun,

dass jemand endlich wird was tun!

Die kleine Maus fehlt jemandem schon,

dem Mäuserich im Feld voll Mohn!

So wird morgen nochmals Meldung gemacht

Und die Maus dann hoffentlich weggebracht!
 

Ruh in Frieden, kleine Maus,

die du starbst in unserem Treppenhaus!

Lebewohl im Mäuschen-Himmel!

VI Beobachtungsbericht Holz verladen am Osthafen

Beobachtungsbericht Holz verladen am Osthafen
 

Vorwort: Ich war eine Woche zum Praktikum am Zollamt Frankfurt(Main)-Osthafen, und da hab ich dann Beobachtungen gemacht, die mich dank eines Scherzes meines Chefs dazu brachten, folgende Verse zusammenzureimen.
 

R-chan

aka Hoshisaki
 

Draußen krachte es am Mittwoch ziemlich laut,

deshalb hab ich aus dem Fenster g'schaut.

Dort unten auf dem kleinen Weg,

der zwischen Amt und Hafen geht,

stand ein Laster mit 'nem Kran

hinten am dem Wagen dran.

Und auf dem Kran, da saß ein Mann

der mit dem Kran auch umgeh'n kann.

Dieser Typ verlud vom Laster runter

auf den Weg das Holz frisch und munter.
 

Auch am Donnerstag war er dort

und machte Krach da unten immer fort.

Er handierte da ganz nervös herums

und fiel ein Stamm, machte es 'RUMMS'.

Ihm fiel öfter mal ein Stamm aus der Kralle

aber verladen hat er dann doch noch alle.

Geschickt war er nicht allzu sehr,

manchmal lagen die Stämme kreuz und quer.

Letztendlich hat er's dann aber vollbracht

und den Laster leer gemacht.
 

Am Freitag stand die Bahn dann da,

die noch unbeladen war.

Da kam der Mann und brachte Hilfe mit,

und zusammen, schnell und fit,

verfrachteten sie das Holz auf die Wagen,

doch die Geräusche gingen auf den Magen.

Da rammten sie gegen die Waggonwand,

hier streifte das Holz den Waggonrand.

Doch sie waren schnell und beeilten sich,

nur sauber machen taten sie nich'.

VII Der Weihnachtliche Regenbogen

Was in der Vorweihnachtszeit passiert, wenn die ganze Welt singet und klinge(l)t

("Ganze Welt" meint hier die Kassen des Einzelhandels - wenn auch nur metaphorisch, denn wer bezahlt heutzutage denn noch bar?),

und das R-chan aka Hoshisaki nach ihrer vierten von sechs Semesterabschlussprüfungen so lange beim Arzt warten muss, dass sogar der Donna-Leon-Krimi auf ihrem Schoß zur Last wird, ist im Folgenden zu lesen:
 

Der Weihnachtliche Regenbogen
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Rot, leuchtend, knallig rot

Auch gern mit weißem Pelze dran

Und Knecht Ruprecht, ja der droht

Die Rut' dem frechen Bengel an
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Orange, oder gern auch Mandarine?

Oder ist's 'ne Clementine?

Verwirrt am Obststand manche stehen

und den Unterschied nicht sehen
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Gelb, doch fahl 's der Sonnenschein

So kann's nicht lange helle sein

Drum entzündet man 'ne Kerze

Beim Lichterschein wird's warm ums Herze
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Grün, forst-, wald- und tannengrün - egal

Solang's die Nadeln nur lang dranbehält

Der Handel mit des Wesens Leben - legal

Was man nicht tut, so für das Geld
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Blau, ist das gemusterte Papier

Um Geschenke, so wie dieses hier,

Gewickelt und schön zugekleistert

Damit der Inhalt noch mehr begeistert
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Indigo, oder auch Blau (nur verdunkelt)

So wie der Himmel in der Nacht

Von tausend Lichtern angefunkelt

Hat er die Weihnachtszeit verbracht
 

rot orange gelb grün blau indigo violett
 

Violett, oder glühweinrot noch lieber

Gefärbte Wangen wie im Fieber

Lachend, johlend, auf dem Markt bis spät

Solang der Wein nur nicht zur Neige geht

____________________________________________
 

R-chan

aka Hoshisaki

VIII Gedichtete SMS 1: Heut'

Gedichtete SMS 1: Heut'

Von R-chan aka Hoshisaki für meinen Seme
 

Sitz im Bus und denk' an dich;

Konzentrieren geht heut' nich'.

Heut' stört mich auch kein Kindsgeschrei!

Die Welt ist mir heut' einerlei.
 

Ich denk' an dich den ganzen Tag,

deshalb höre, was ich dir sag':

Ich liebeliebliebe dich!

Wie wahnsinnig machst du mich!

Durch mein Herz tönt's wie frohe Lieder!

Mittwoch schon siehst du mich wieder!

IX Zwischen den Kleeblättern

Zwischen den Kleeblättern - von R-chan aka Hoshisaki
 

Blass fällt der Sonne Licht

Durch die grüne Blätterdecke.

Der Klee steht dicht an dicht.

Amseln singen in der Hecke.
 

Du liegst neben mir auf einer Decke,

Döst vor dich hin, als ich mich strecke.

Du lächelst sanft und flüsterst leis'.

Du sagst mir was, das ich schon weiß.
 

Auf den Wiesen, in den Bäumen

Nicken Blüt' und Knosp' in warmer Luft.

Briesen wiegen sie in ihren Träumen

Und verstreuen zärtlich' Blumenduft.
 

Hinter deinem Hut versteckst du dich.

Du grinst verlegen und doch glücklich.

Vierblätterklee suche ich im grünen Meer.

Doch ihn zu finden ist gar schwer.
 

Samtig grün, mit rosa und mit weißen Flecken

Tanzen Blatt und Blüt' im Sonnenlicht.

Wie sie auch den Boden ganz bedecken;

Den mit vier Blättern find't man nicht.
 

Ich sitz' in deinen Schoß gekuschelt,

Du hast mir durch's Haar gewuschelt.

Den Hut ziehst du tief in dein Gesicht.

Doch dein Lächeln verbirgt das nicht.
 

Sanft fallen wir ins satte Grün.

Der Klee ist überall um uns herum.

Uns're Küsse vernimmt er stumm.

Und Liebe sieht er in uns're Augen glüh'n.

X Der E-Sensenmann

Der E-Sensenmann

by R-chan aka Hoshisaki
 

Kennt Ihr das?
 

Wenn Eure Knöchel wütend knacken?

Wenn Euch die Mordgelüste packen?

Wenn man's nimmer mehr ertragen kann,

Steht unterm Fenster ein E-Sensenmann!
 

Der steht da und mäht das Gras;

Da vergeht der Hunger auch auf jeden Fraß.

Hat Lärmschutzkopfhörer auf dem Schädel,

Und ich knall durch, ich armes Mädel!
 

Schafft den Störenfried da fort!

An einen weit entfernten Ort,

Wo ich ihn nicht hören kann,

Den lauten, bösen E-Sensenmann.
 

Ich kann mich überhaupt nicht konzentrieren.

Es kribbelt mir in allen Vieren.

Weil ich so nicht schreiben kann,

Muss er weg, der E-Sensenmann.
 

Er stört die Muße, stört die Kunst, stört mich.

Lustig ist das freilich nich'!

Ist fast störender als Dieter Bohlen!

Warum kommt den denn keiner holen?
 

Er soll weg, nur fort von hier!

Das ist schließlich mein Revier.

Und wenn ich unterm Fenster Ruhe will,

Muss er halt gehen! Ganz leis' und still.
 

Doch er geht nicht, bevor nicht Werk vollbracht,

Und gibt nicht auf den Künstler acht.

Weil er's nicht kennt und nicht verstehen kann;

Ein Kunstbanause, der E-Sensenmann.
 

Mürrisch verkriech ich mich in die Kissen.

Will von dem da unten nichts mehr wissen.

Weil der mich mal kreuzweis' kann,

Der nervige E-Sensenmann.

XI Gedichte-SMS 2: Zu dir! Oder: Reiselust

XI Gedichte-SMS 2: Zu dir! Oder: Reiselust
 

by R-chan aka Hoshisaki
 

Zu dir! Oder: Reiselust
 

Ich würde gern jetzt gleich losfahren,

Und mir den Verstand bewahren.

Denn ohne dich werd' ich verrückt,

Nur mit dir bin ich entzückt.
 

Ich liebe und vermiss dich sehr.

Drum nehm' ich schnell die Koffer her.

Und einen um den andern,

Sieht man in das Auto wandern.
 

Bald geh ich auf große Reise,

Mit dem Navi, klein und weise,

Komm' ich bald schon bei dir an!

Wie ich mich freu', oh Mann, oh Mann!

XII Eingeweide der Liebe

Eingeweide der Liebe

by R-chan aka Hoshisaki
 

Widmung: Meine Mai Lan!
 

Dass du nicht da bist, geht mir an die Nieren.

Ohne dich werd ich ganz furchtbar frieren.

Und nachts, wenn ich ganz einsam bin,

Sehnt mein Herz arg nach dir hin.
 

Ich vermiss dich gar zu sehr.

Gemüt und Herz werden mir schwer.

In meinem Magen krampft es wild,

Ist doch alles, was ich seh, dein Bild.
 

Ich drück dein Photo mir an die Brust.

Mein Herz zerreißt's vor Pein, Lieb, Lust.

In den Lungen brennt ein Feuer.

Ohne dich ist mir nicht geheuer.
 

Ich trinke keinen Schnaps, fürwahr,

Deshalb ist mir die Leber auch dankbar.

Nicht der Schmerz, sondern ich würd dann ertrinken.

Und das Herz im nassen Gram versinken.
 

Solitüde verknotet mir alle Därme.

Wo ist nur deine tröstend' Wärme?

Mein Herz ist kalt und traut sich kaum zu schlagen.

Ohne dich kann ich kein Abenteuer wagen.
 

Mein Hirn verrenkt sich mit vielen Fragen.

Machst du das auch in diesen Tagen?

Doch ganz leis' flüstert's Herz Wort für Wort:

Du liebst mich, egal, an welchem Ort.
 

Die Sehnsucht ist im Herz gefangen.

Jede Stund' allein muss ich um dich bangen.

Das Blut ist träg' und kühl ohne deine Leidenschaft,

Deine Nähe es kochend heiß anfacht.
 

Jeder Muskel, jede Faser verlangt nach deinem Kuss.

Wie grausam, dass ich zu oft ohne ihn leben muss.

Doch mein Herz ist standhaft; es sagt sich:

Alles was zählt: Ich liebe dich!

XIII Das Sommerbüro

Das Sommerbüro von R-chan aka Hoshisaki
 

Der Ventilator pustet um die Ohren,

Die Jalousie verdeckt die Fenstersicht.

Wann hat man das letzte Mal gefroren?

Wann gibt's Regen im Wetterbericht?
 

Der PC brummt, auch ihm ist warm.

Der Drucker streikt, er trocknet aus.

Die Hitze legt das Büro ganz lahm.

Es ist zu heiß in diesem Haus.
 

Die Kinder der Kollegen haben frei.

Die Kollegen nehmen ihren Urlaub.

Sommerende wünschen sie sich nicht herbei.

Auf deren Tischen sammelt sich der Staub.
 

Der Rest hockt da und schwitzt wie dumm.

Man schimpft auf den Chef, denn Klima hat nur der.

Die heißen Tagen gehen nicht rum.

Die Diskussion geht hin und her.
 

Für jeden Raum so ein Kühlgebläse?

Neuanschaffung, mit Wartungskosten und vielem mehr,

Das stinkt dem Haushalt wie ein gewisser Käse.

Das kommt nicht in die Tüte, kostet viel zu sehr!
 

Also sitzen die Angestellten weiter in der Hitze.

Sie machen mit Schweiß auf der Stirn ihre Arbeit.

Der Chef will, dass jeder an seinem Tische sitze.

Es bleibt die Hoffnung: Die Erfrischung ist nicht weit.

XIV Das Herbstbüro

Das Herbstbüro
 

Dicht verhangen ist das Himmelszelt,

Grau bis an den Horizont,

Künstlich beleuchtet wird die Schreibtischwelt,

Ohne Strom wird's nicht gekonnt.
 

Auf dem Fensterbrett ein letzter Rest von Sonne,

Wie Urlaubskarten von Kollegen.

Halbvertrocknete Blumen, die gehören in die Tonne.

Und man könnt' auch mal wieder fegen.
 

Sommerstaub liegt oben auf den Monitoren,

Und es kommt auch der erste Grippefall,

Schutzimpfung fällt auf taube Ohren,

Tee- und Kaffeetassen überall.
 

Das Sommerloch ist nun nicht mehr.

Sogar der Drucker tut's jetzt wieder.

Es freut sich kaum ein Jemand sehr.

Bunte Blätter sinken nieder.
 

Nebel und feuchte Straßen, morgens schon die Plage,

Und es wird auch später nichts mit etwas Sonnenschein.

Es bleibt trüb, für viele Tage.

So muss der Herbst wohl sein.
 

Ein kleines Büro packt sich warm ein,

Hat Tee und Keks' im Vorrat.

Schließlich soll es doch kalt sein.

Und es schreitet träg zur Tat.
 

R-chan

aka Hoshisaki

XV Im Mondschein

Im Mondschein
 

In der Nacht,

Wenn Du schlecht schlafen kannst,

Komme ich zu Dir.

Gib Acht!

Dich hol ich mir.
 

Eine Wolke,

Geschoben vor den Mond

Hüllt Dich nicht in Schatten.

Macht Dich grau so wie die Ratten.

Entführ ich Dich zu meinem Volke.
 

Ein Stern,

Funkelt still am Wegesrand,

Zeigt uns, wohin wir gehen.

Gestern wirst du nicht wiedersehen.

Morgen hast du mich nicht gern.
 

Berührung,

Kalt schauert's Dir dank mir.

Du kannst mir nicht entrinnen,

Hock ich doch ganz tief in Dir

Irgendwo da drinnen.
 

Schwindel,

Oh, wie wird Dir nur?

Hast du etwa Angst?

Als ich Dir durch das Haar fuhr...

Oh, wie du zitterst, wie du bangst!
 

Bilder,

Zeig ich dir.

Bunt gewürfelt aus Deiner Phantasie,

Und gemeinsam sehen wir,

Du kannst leiden wie ein Vieh.
 

Horror,

Lässt Deine Nackenhärchen stehen.

Lächelnd streichle ich darüber,

Kann ich Dein stummes Schreien sehen,

Gequält beugst Du Dich vorn über.
 

Hatz,

Ich jag Dich durch die Nacht,

Hab Dich um den Nerv gebracht.

Hol dich immer wieder ein.

Ich mach dich mein.
 

Das Ende,

Spür ich nah.

Du siehst es nicht.

Bis das Weckerklingeln meinen Bann durchbricht,

Bis dahin bin ich da.
 

Einsam,

Bist Du keine Nacht.

Ich komme, ob Du willst oder nicht.

Hab ich Dich um den Schlaf gebracht?

Auf Wiedersehen im Morgenlicht.
 

R-chan

aka Hoshisaki

XVI Insomniac

Insomniac by R-chan aka Hoshisaki
 

Unruhig wirft sie sich hin und her,

Das Haar bleibt am Kissen hangen.

Schlaf findet sie des nachts nur schwer.

Vom Tage ist sie noch befangen.
 

Der Mond schaut durch ihr Fensterglas,

Fahl liegt sie wach im Bett.

Solang der Mond am Himmel saß,

Sah er ihr übers Fensterbrett.
 

Die Decke wird ihr alsbald zu warm.

Die Augen brennen müd.

Gedanken plagen wie ein Mückenschwarm.

Nie findet sie den Schlaf verfrüht.
 

Bilder gehen ihr im Kopf herum,

Nicht ein Gedanke klar,

Das Kopfkino ist niemals stumm,

Kaum erträglich aber wahr.
 

Das weiche Laken wird sie bald verfluchen.

Den leeren Fahrplan in der Hand

wird sie ihn noch sehr lange suchen,

den Zug, der fährt ins Schlummerland.

XVII Der Morgen Danach

Am Morgen Danach by R-chan aka Hoshisaki
 

- Inspiration = Widmung -
 

In zartem Grau hängt dort das Himmelszelt,

als frischer Morgenwind durchs Fenster weht.

In meinen Armen halte ich die Welt.
 

Es fröstelt mich die kühle Luft.

Doch fast taub sind mir die Sinne,

von Deinem Anblick, Deinem Duft.
 

Betörend liegt die Schulter frei,

der Hals bar jeden Schleiers.

Es wirkt auf mich wie Zauberei.
 

Dein weiches Haar kitzelt meine Nasenspitze.

Ein Lächeln mehr für dich verloren;

so ein Gefühl kriecht aus tiefer, dunkler Ritze.
 

Kopf und Herz verdrehst Du mir.

Berauscht vom Aroma, süß und herb,

sterb' ich einhundert Tode hier.
 

In deinen Nacken drück' ich einen Kuss.

Schon streckt die Welt die Glieder,

und bringt ganz leis' die Nacht zum Schluss.

XVIII Dich im Herzen

Dich im Herzen by R-chan aka Hoshisaki
 


 

Bittersüßer Balast, der Du bist gewesen

für lange Jahre tief in meinem Herzen,

fiel nach langem Kampfe ab,

als ich gestand, dass das Gefühl für Dich mich wärmt

wie ein Ozean lieblich duft'ner Kerzen.
 

Denk' ich zurück, verberg' beschämt ich mein Gesicht,

für all das Selbstbelügen und Verleugnen,

die falsch gezog'nen Grenzen,

die stumpfen Qualen, auf welche ich so erpicht,

dass niemand and'res je die Wahrheit ahnte.
 

Ich kam leider nicht umhin, an Dich zu denken;

im wahrlich unpassensten Augenblicke

Deinetwegen lächelte.

Das Herz entzwei rissen mir die Geschicke,

so dass für zweierlei ich gleich empfunden.
 

Da frei die Wahrheit war, kaum der Zung' entsprungen,

bricht die Sehnsucht, heiß und wild, aus dem Versteck,

besiegelt mit einem Kuss,

der mein Geständnis auf Deine Lippen zeichnet,

wie zart und sanft Deinen weichen Samt ich schmeck'.
 

Doch fürcht' ich mich vor Deiner Antwort schon so schnell.

Möge mein Herz dir wankelmütig scheinen?

Süß quält die Ungewissheit,

doch volle Hoffnung zehre ich aus jenem Kuss,

bis Du einst lächelnd liegst in Armen, meinen.

XIX Dank im Dutzend

Dank im Dutzend by R-chan aka Hoshisaki
 

~ Für meinen Consulting Detective, meinen Schwarztee-Saufkumpanen, meinen König unter dem Berge, meinen Morgenmuffel, meinen Kaffee&Nikotin-Junkie, meinen Co-Autor, für Gregs Papa und meinen Cosplay-Partner ~
 


 

Ein Dutzend kurzer Reime schreib ich Dir zum Dank,

leg Dir meine Gedanken offen dar und blank.
 

Also sage ich herzlich Dankeschön zu Dir,

bist Du mir mehr als bloß Schlüssel zu einer Tür.
 

Und vieler, vieler Dank soll nunmehr Deiner sein.

Wären wir nicht ohne uns unheimlich allein?
 

Dankesehr sag ich Dir, ganz artig, lieb und brav

für Trost, den Du gibst, ob am Tag oder im Schlaf.
 

Hier die Danksagung für Dein geschenktes Vertraun,

auf dass wir noch lange Zeit aufeinander baun.
 

Tiefer Dank ist all das, was Dir zu Recht gebührt,

denn Dein Lachen und Tränen haben mich berührt.
 

Herzensdank in Hüll und Füll übergebe ich

für Erinnerungen von höchstem Wert an Dich.
 

Ein frohes "Danke!" für vieles, das wir teilen,

und mein Versprechen, Dir stets zur Seit zu eilen.
 

Dieser Dank soll Balsam für Deine Seele sein.

Bin ich dir manchmal wohl ein arger Klotz am Bein.
 

Hab Dank für Inspirationen in Sachen Kunst.

So steht unser Plan noch lang in der Musen Gunst.
 

Danke sagen kann ich Dir auf hundert Weisen.

Hey! Begleit mich doch auf allen weitren Reisen.
 

Hat auch das, was wir haben, noch keinen Namen,

bedanke ich mich in poetischem Rahmen.

XX Thoughts at Night

Thoughts at Night by R-chan aka Hoshisaki
 


 

Late at night the thoughts run free

I watch you sleeping next to me

Should be dreaming but can't get rest

The heart is throbbing in my chest

Your sleeping face is quite a thief

Watching makes it hard to breathe

I'm lost in those thoughts too deep

Might never go back to sleep

Need only reach to touch your skin

Am closer than I've ever been

Still dare not kiss you good night

Without your smile, it won't seem right

Thoughts get dizzy, eye lids lazy

Nights that used to drive me crazy

Of the feelings' truth, we had no clue

I feel save now - You love me, too



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Salai
2011-09-08T07:35:21+00:00 08.09.2011 09:35
Gut, dann setz ich mich mal an den Kommi: (nach Absätzen gegliedert ^^)

Meine erste Impression war ein kühler Herbstmorgen, wegen dem In zartem Grau. Dich finde, im Sommer ist der Morgen warm und mild, was ich mit der Farbe Blau verbinde. Grau hat etwas kühles an sich, aber nicht unangenehm drückend, nur ein Vorbote für den nahenden Winter. Wahrscheinlich ist es noch Anfang/Mitte September, sonst würde man das Fenster wohl schließen, also ist es alles in allem eine angenehme Stimmung.

In meinen Armen halte ich die Welt.
Ein sehr schöner Satz.
Es gibt diese gewissen Momente im Leben, da fühlt man sich so frei und mächtig, dass man lachen und weinen gleichzeitig könnte. Oder abereinfach nur so glücklich, und sein persönliches Glück zu finden ist (imho) Sinn und Zweck einer jeden Existenz.
Da man kaum tatsächlich die Welt in Armen halten kann, denke ich, es handelt sich einfach um sein Liebstes, denn damit ist man wirklich glücklich.

Ich werde in meiner Annahme zum Herbstmorgen bstätigt ^^
Jetzt wird auch klar, dass es sich wirklich um eine zweite Person handelt, die einen begleitet, wahrscheinlich noch schlafend. Auch werde ich darin bestätigt, dass es sich um eine wichtige Person handelt, wenn sie solch starke Gefühle hervorruft.

Ah, das muss eine junge Frau sein. Nackte Schultern sind hoch erotisch- noch besser wenn der Hals frei liegt… welcher Wolf könnte dem widerstehen? Sehr schön geschrieben, ich würde dich fast bitten mögen mich das irgendwann man im Weblog zitieren zu lassen ^^

Die nächste Impression ist etwas düsterer mit einem Mal, als würde ein Schatten über allem liegen, dessen Herkunft man nicht wirklich benenen kann. Ein verlorenes Lächeln ist ein trauriges Lächeln. Es wird nicht wahrgenommen, wie eine einzelne Träne, die man schnell fortwischt. Aber sie waren da und hinterlassen einen kleinen, aber schmerzhaften Stich in der Brust. Und bei der tiefen, dunklen Ritze muss ich stocken. Es klingt traurig. Hoffentlich passiert nichts Schlimmeres…

Wieder sehr schön beschrieben. Wer das Gefühl kennt, weiß sofort genau was du sagen willst.
Die hundert Tode aknn man aber auf mehrer Weise deuten. Es gibt kleine, süße Tode, die man gerne stirbt und die nicht schmerzlich sind. Es gibt aber auch die qualvollen, die ein Verzweifeler stirbt. Schwingt da nicht etwas Unsicherheit beim Beobachtenden mit? Vielleicht Sorge, dass es in Zukunft nie wieder so sein wird wie jetzt in diesem Augenblick, so dass er sich nicht losreißen kann, aus Angst ein letztes Mal so dazuliegen.

Nun denke ich, die Person hat wirklich geschlafen. Wach zu weren mit einem Kuss im Nacken ist ein schönes Gefühl. Die Zeilen vertreiben auch die leicht bange Stimmung wieder, denn die Aufgeweckte wird lächeln, da bin ich mir sicher.

Danke, einsehr schönes Gedicht :3

Von:  Mai Lan
2009-08-10T15:41:34+00:00 10.08.2009 17:41
Ich werde jetzt nicht viel dazu schreiben, nur danke...
Ich vermisse dich auch schrecklich und muss sagen, dass sie Zeit mit dir doch eine der schönsten in meinem Leben ist.

Von:  Hisakata
2009-01-30T20:12:46+00:00 30.01.2009 21:12
wie knuffig...
nur irgendwie hab ich das problem das im übertragenen sinne zu sehen *sorgen macht*
Von:  -Kai-
2007-01-18T17:43:32+00:00 18.01.2007 18:43
*snif* Hach du kannst soooo toll schreiben *am liebesten heulen würde* Gefällt mir ... so schön ... ...
Von:  -Kai-
2007-01-18T13:12:58+00:00 18.01.2007 14:12
O.o Och Honüüüüüüü
*dich in die Arme nimmt*schuldig fühl*
Das hast du aber richtig toll geschrieben *neidisch guck*
*chu*


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