So, ich hatte schon lange die Idee zu so einer Story und nun hab ich mich mal
daran versucht ^_^
Dann viel Spaß beim lesen. Und ich bin für jede Kritik offen aber auch
positive Kommentare sind erwünscht.
The cute face of madness
"...unser Programm begleitet sie nun in die Zweiundzwanzigste Stunde. Wir
wünschen ihnen..."
Genervt schaltete der Braunhaarige sein Autoradio ab. Ausgerechnet jetzt
mussten ihm seine Zigaretten ausgehen.
Er stoppte seinen anthrazitfarbenen Wagen vor einem der unzähligen Automaten,
die diese Stadt bereicherten, um seiner Sucht neue Nahrung zu verschaffen.
Vorsichtig blickte er sich um, er wollte sicher gehen das keiner in der Nähe
war, der ihn hätte erkennen können, um ihn dann auch noch seinen letzten Nerv
zu rauben. Heute war eindeutig nicht sein Tag. Alles ging irgendwie schief, und
das wo er doch so penibel war. Also wollte er heute einfach nur noch nach hause aber das
Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Und nun musste er sich hier durch die
Nacht schleichen, weil ihm sein geliebter Tabak ausgegangen war.
Da stand er nun, vor diesem Ungetüm mit all diesen verschiedenen Marken und er
hatte rechte Mühe, das Gewünschte ausfindig zu machen. Und dann nahm dieses
Ding auch nur passendes Kleingeld an. Schon kurz vor der Verzweiflung und
innerlich schon längst eine rauchend, kramte der schmale Sänger, in seiner
Börse herum. Diesmal schien er sogar Glück zu haben, es würde genau reichen.
Mit einem leisen, dankbarem Klimpern schluckte der Freudenspender eine Münze
nach der anderen und Gakuto drückte dann auf den Knopf seiner Standartmarke.
Aber es tat sich nichts. Erneut betätigte er die Taste aber immer noch nichts.
Das war einfach zuviel. Er versuchte zwar sich zu zügeln aber dies gelang ihm
nur mäßig.
"...ok, ok das ist heut einfach nicht mein Tag...!" murmelte er zähneknirschend
der Armatur entgegen.
Ein letzter energischer Druck auf den Knopf und...?
NICHTS!
Gar Nichts, regte sich.
Nun war es endgültig vorbei. Was hatte man heut nur gegen ihn? Er wollte doch
nur eine Schachtel Zigaretten!
Einen Versuch wollte er dann aber doch noch wagen und diesmal nach seinen Regeln. Ein
kräftiger Schlag gegen dieses Monster, das ihn so verhöhnte, würde vielleicht
nicht zum Erfolg führen aber er würde sich wenigstens um einiges besser
fühlen.
Genau in dem Augenblick als er ausholen wollte vernahm er plötzlich eine Stimme
hinter sich.
"Na Paps, kann ich dir irgendwie behilflich sein?"
Etwas irritiert hob der Sänger seinen Kopf und drehte ihn nur leicht in die
Richtung aus der er die Worte vernommen hatte.
Hatte er sich da grad verhört?
War diese Frage etwa an ihn gerichtet??
Nein, das konnte nicht sein! Niemand würde die Frechheit besitzen, ihn mit
-Paps- anzureden. Ihn, der vor Jungend und gutem Aussehen nur so strotzte.
Doch dann wiederholte der Fremde seine Frage erneut.
Nachdem der Braunhaarige sicher gegangen war, das sich niemand sonst in seinem
Blickfeld befand, musste er wohl davon ausgehen, das man doch ihn meinte. Die
Stimme des Fragenden, verriet das er noch nicht sehr alt zu sein schien, was
auch das unverschämte Auftreten erklären würde.
"Nein danke!" zischte Gakuto nur abweisend. Wandte sich dann vom Automaten ab
und ohne auch nur einen Blick in das Gesicht, des nervenden Fremdlings zu
werfen, ging er an diesem vorbei, in die Richtung seines Wagens.
Sich schon in Sicherheit gewähnt, musste er feststellen, dass man ihm folgte.
Die Schritte des Braunhaarigen wurden langsamer. Sollte das die Möglichkeit
sein, rannte dieser vermaledeiter Teen nun auch noch hinter ihm her? Gakuto
blieb stehen, das wollte er sich nicht bieten lassen! Ohne auch nur einen
Gedanken daran zu verschwenden, das es sich hierbei auch um einen gefährlichen
Verrückten hätte handeln können, wendete er sich schlagartig zu seinem Verfolger
um und war schon kurz davor ein Feuerwerk an Beschimpfungen steigen zu lassen.,
als man ihm plötzlich die lang ersehnte Schachtel Klimmstängel vor die Nase
hielt.
Etwas verwundert schaute er in ein breit grinsendes Gesicht. Das erste was ihm
ins Auge fiel, waren die Piercings an Augenbraue und Mund und auch der wilde,
bunte Haarschopf war kaum zu ignorieren.
/Was für eine Verunstaltung!/ dachte er sich nur.
"Das Ding spinnt manchmal. Ich hab es mir auch schon öfter vorgeknöpft."
meinte der Jüngere schließlich. "Aber gewusst wie, ne!?"
Gakuto zog eine Augenbraue nach oben.
Ohne weitere Umschweife griff der Ältere nach der Schachtel und murmelte dann
nur ein monotones
"Domo..." seinem Helfer zu, um sich darauf hin von diesem abzuwenden um nun schnellst möglich die letzten Meter zu seinem PKW hinter sich zu bringen.
"Hey Paps, jetzt warte doch mal!" schalte es ihm hinterher. "Kannst du mich
nicht ein Stück mitnehmen?" Der Braunhaarige aber tat so als hätte er die Bitte des anderen
nicht gehört und schritt unverdrossen weiter.
Aber so einfach, wollte man sich nicht abschütteln lassen. Der Jüngere rannte
ihm abermals hinterher und hielt genau an Gakutos rechter Seite inne. Der Ältere
warf seinem Anhängsel, darauf nur einen finsteren Blick zu, in der Hoffnung, es
würde als Abschreckung reichen. Aber er erntete nur ein weiteres breites
Smilen.
Irgendwie nahm seine Pechsträhne kein Ende. Doch er war nun eindeutig zu müde,
um sich nun noch großartig mit diesem Freak rumzuärgern.
"OK, wo willst du hin?" fragte der Kleinere mehr als genervt und nahm
gleichzeitig die Zentralverriegelung von seinem Lexus.
"Ah..., warte mal...
Ich hab hier nen Zettel mit der Adresse..."
Etwas unkoordiniert wühlte der Bunthaarige in seinen Taschen herum und zog
schließlich ein etwas mitgenommenes Stück Papier hervor.
Gakuto setzte sich indes, schon hinter das Steuer und wartete nun nur noch
darauf, dass seine unerwünschte Begleitung ebenfalls einstieg.
Dieser ließ sich auch nicht lange bitten und nahm schwungvoll in dem teuren
Gefährt platz.
"WoW! Das ist ja ein nobler Schlitten! Du scheinst ja nicht schlecht zu
verdienen Paps!"
Wenn er jetzt nur noch einmal das Wort -Paps- zu hören bekommen würde, dann
würde er dieses Balg in voller Fahrt aus dem Wagen werfen, das war sicher.
Redlich um seine Fassung bemüht, blickte er seinen Beifahrer an. "Gib mir mal den
Zettel, mit dieser Adresse."
Rasch entfaltete der Ältere das Knäuel und überflog die darauf geschriebenen
Zeichen.
"WAS!!!
Das ist ja fast ne halbe Stunde von hier entfernt!" entfuhr es ihm
entgeistert.
Der Jüngere aber blieb die Ruhe selbst, er war noch immer damit beschäftig,
die Innenausstattung des Fahrzeuges zu bestaunen und an sämtlichen Hebel,
Schaltern und Knöpfen herumzufummeln.
"HEY! Hast du mir überhaupt zugehört?!" wetterte Gakuto los.
"Nein, eigentlich nicht..." bekam er knapp als Antwort.
"Ich fahr dich doch jetzt nicht durch die halbe Stadt und das bei diesem
Verkehr...! Sorry Kleiner, aber ich hab es heut echt satt. Da musst du dir wohl
jemand anderen suchen. Also steig wieder aus!"
Flüchtig steckte er ihm die Adressnotiz wieder zu und wartete dann bis er
wieder allein in seinem Auto saß.
Ohne noch ein Wort zu verlieren, stieg der Größere aus.
"Oyasumi nasai!" War alles war der Braunhaarige noch mitbekam, bevor die Tür ins Schloss fiel.
Sogleich startete der Ältere den Motor und ließ den
anderen stehen.
Er hatte jetzt einfach nicht mehr die Nerven, für so eine Tour. Der Bengel
würde auch einen anderen Weg finden. Beiläufig nahm er die Zigarettenschachtel
in seine Hand und hantierte sich ein Tabakröllchen heraus. Doch kurz bevor er
es sich in den Mund stecken wollte, überkam ihm ein merkwürdiges Gefühl.
Aus irgendeinem Grund, fühlte er sich unwohl. Sollte es etwa daran liegen, dass
er diesen dreisten Teen einfach hatte stehen lassen, obwohl der ihm letztendlich
doch was Gutes getan hatte?
"Ach so ein Mist...!" knurrte Gakuto, suchte dann jedoch die nächst beste Möglichkeit zum Wenden und fuhr schließlich zurück zu dem Ort, wo er den Jüngeren noch vermutete. Am Ziel
angekommen, stieg er aus um sich umzuschauen. Vielleicht war er ja wirklich noch
hier. Aber nach einigen Minuten des Suchens, musste er sich zugestehen, dass es
wohl keinen Sinn hatte.
"Naja, kann man nichts machen."
Wenigstens hatte er es versucht, also gab es eigentlich keinen Grund sich weiter ein schlechtes Gewissen einzureden.
Konnte er doch nun endlich nach hause fahren. Dem Frischling würde es schon gut gehen. Auch wenn diese dunklen Gassen, schon ihre Gefahren in sich bargen da dies nicht wirklich, eine
der sichersten Gegenden war.
Unschlüssig was er nun tun sollte, setzte er sich wieder in seinen Wagen und
im Schritttempo suchte er nach der auffälliger Erscheinung des jungen Mannes.
Nach ca. fünf Minuten, machte er dann auch eine Gestalt aus, die etwas
verträumt an einer Hauswand lehnte und eine rauchte. Der Ältere hielt an und
musterte die Person die sich schräg gegenüber von ihm, auf der anderen
Straßenseite, befand.
Dann ließ er die Scheibe der Fahrertür herunter und hoffte der Grund seiner
Suche würde ihn bemerken ohne, dass er hier groß rumschreien
müsste. Aber das konnte er wohl vergessen, der Größere starrte einfach nur
auf den Boden vor sich, so als wäre er gar nicht richtig anwesend. Er sah
richtig verloren aus, als würde er nur darauf warten, dass ihn jemand tröstend
in die Arme nahm.
Das konnte er sich nicht weiter mit anschauen.
"Hey du Schatten deiner selbst...!" rief der Ältere ihm zu.
Der Bunthaarige schaute kurz auf und erkannte dann schließlich Gakuto.
"Kann ich dich ein Stück mitnehmen?" fragte der Braunhaarige gespielt
unwissend.
Als Antwort bekam er ein freudiges Lächeln. Rasch drückte dieser seine
Zigarette aus und binnen weniger Sekunden befand er sich wieder in der dunklen Limousine.
So, hier nun der zweite Teil der Story. Auch wenn sie bis jetzt nicht so gut
angekommen ist -_-
Aber ich lass mich trotzdem nicht endmutigen und schreibe weiter, solange sie
auch nur einer Person zusagt ^_^
Also viel Spaß!
Sie hatten schon einige Minuten des Schweigens hinter sich gebracht, bis es dem
Jüngeren zu ungemütlich wurde und er sich die Freiheit nahm, das Radio
anzuschalten. Gakuto beobachtete skeptisch das Tun seiner Begleitung, aus dem
Augenwinkel. Dieser hatte ein sichtliches Vergnügen, alles möglich an der
teuren Elektronik auszuprobieren. Zuerst versuchte man den Sender zu wechseln
aber dann war es wohl interessanter die Animation des Displays zu verändern,
danach noch etwas an der Dimmerfunktion rumgebastelt und zu Schluss, dann doch
dafür entschieden, einen anderen Sender hören zu wollen.
Bei jedem weiteren Knopf den der Größere drückte, bereute es Gakuto etwas
mehr das er wieder zurückgefahren war, nur um seinem Gewissen einen ruhigen Schlaf
versichern zu können.
"...ich hab´s gleich, nur noch ....." Der Frischling kam einfach nicht zur
Ruhe. Als wie aus heiterem Himmel, das Radio auf volle Lautstärke hochschnellte
und dem Braunhaarigen, vor lauter Schreck jegliche Farbe aus dem Gesicht fiel.
"JETZT REICHTS!!!" brüllte er und machte dem Klangvolumen seiner Boxen, schon
fast Konkurrenz. Mit einer gezielten Kopfnuss, unterbrach er den Entdeckerdrang
des anderen abrupt und sorgte dann wieder, für ein angenehmeren Ton. Sein
Anhängsel zog derweil nur eine Schnute und rieb sich die schmerzende Stelle,
an seinem Haupt. Gakuto musste nun doch innerlich schmunzeln, als er das sah.
"Sag mal wie heißt du eigentlich Paps?" fragte der Größere dann plötzlich.
Und ohne Vorwarnung, hatte er gleich den zweiten Treffer sitzen.
"ICH HEIßE GANZ SICHER NICHT PAPS!
VERSTANDEN!?"
Gakuto wurde von einem Wutausbruch in den nächsten gejagt. Aber das schien sein Gegenüber überhaupt nicht zu interessieren.
Dieser ließ plötzlich die Scheibe der Beifahrertür herunter, streckte
seinen Kopf hinaus und ließ sich den angenehmen Nachtwind ins Gesicht wehen.
Mit Argwohn verfolgte der Ältere diese spontane Ambition. Er hätte viel zu viel Sorge,
dass dadurch seine Frisur zu Schaden kommen könnte. Aber seine Bekleidung
schien es in vollen Zügen zu genießen, da er die Augen geschlossen hatte und
zufrieden lächelte.
"Er ist doch nicht etwa eingeschlafen?" Gakuto wunderte sich erst, war dann aber
schnell der Meinung, dass der andere in diesem Zustand wohl am ungefährlichsten sei und
ließ dösen.
Nach etlichen Minuten im Stau oder vor irgendwelchen Ampeln, hatten sie dann
endlich den gewünschten Ort erreicht. Der Braunhaarige brachte seinen Wagen
auf einem der Parkplätze zum stehen, die zu dem Gebäude gehörten das er als das
Ziel ausmachte. Ein prüfender Blick zur Seite zeigte, dass der andere noch
immer seelenruhig vor sich hin dunselte. Er schien wohl recht erschöpft gewesen
zu sein. Gakuto legte seine Hand vorsichtig auf die Schulter des Schlafenden und
rüttelte ihn sanft. Mit einem leisen Knurren öffnete dieser dann auch seine Augen und schaute sich etwas verwundert um. Noch etwas verpeilt blickte er Gakuto an.
"Sind wir schon da Pa...?" Berichtigte sich aber sogleich, da er doch keinen Wert darauf legte, sich
erneut eine einzufangen.
Aber der Ältere war selbst schon viel zu müde, als das er sich hätte jetzt
noch groß aufregen können.
Mit einem, für Gakuto unbegreiflichen Elan, sprang sein Beifahrer dann auch
schon raus und schaute ein letztes Mal durch das noch immer offene Fenster und grinste den Braunhaarigen dankend an. "Domo arigato!" meinte er dann nur noch und wandte sich auch schon ab. Gakuto startete erneut den Motor, er wollte jetzt nur noch ins Bett. Kurz bevor er den Parkplatz verlassen konnte nahm er einen Schatten wahr der sich unerwartet vor seinem Auto aufbaute und ihn dazu zwang erschrocken auf die Bremse zu treten. Wieder waren einige seiner Lebensjahre auf
und davon.
/Der kann was erleben!/
dachte der Braunhaarige und war schon dabei, der Person der er dieses Manöver
zu verdanken hatten, gehörig die Leviten lesen zu wollen, als er sah, dass diese schon
auf ihn zukam.
/Womit hab ich das verdient...?/
War alles was er noch fähig war zu denken als er abermals das freche Gesicht
seines grad eben freigelassen Frischlings an der Beifahrertür erblickte.
"Mir fiel ein, das ich noch immer nicht weiß wie du heißt." sagte das Grinsen
ohne sich anscheinend im Klaren darüber zu sein, das Gakuto ihn beinahe über
den Haufen gefahren hätte.
Dem Braunhaarigen fehlten die Worte. Dieser Kerl, war doch einfach nur
durchgeknallt. Der Ältere öffnete das Handschuhfach, zog Stift und Papier
hervor, kritzelte etwas darauf, faltete es zusammen und streckte es den anderen
entgegen. Dieser schaute zwar etwas erstaunt aber nahm das Zettelchen dann doch
an. Noch bevor er es entfaltet hatte, setzte Gakuto seinen Wagen abermals in Gang
und fuhr in Richtung seiner Behausung.
Etwas Positives hatte die Aktion ja grad, er war wieder hell wach, zumindest
reichte der Adrenalinschub bis er zu hause ankam.
"Was für ein schrecklich Tag!" murmelte er als er sich auf sein Bett fallen
ließ. Der Gedanke, dass er jetzt noch zu duschen hatte, entlockte ihm einen
Seufzer. Aber es half ja nichts. Träge schlurfte er von einem Zimmer in das
nächste. Kleidung aus, Dusche an.
Wenigstens jetzt konnte er sich etwas entspannen. Genüsslich ließ er sich von
der Wärme des Wassers umfließen.
Dusche aus, abtrocknen, Shorts an.
"Nun endlich schlafen."
Gakuto löschte das Licht in seinem Schlafzimmer und kuschelte sich in seine
Decke, schloss seine Augen und schlief seelenruhig ein.
Der ständig lauter werdende Singnalton seines Weckers, holte ihn schließlich
am nächsten Morgen, pünktlich zurück in die Realität. Aber er füllte sich
noch genauso platt, wie am Abend und das ausgerechnet heute, wo er doch selbst
zu einer Sitzung gerufen hatte, um zukünftige Projekte zu besprechen.
Aber ein starker Kaffee würde ihm schon helfen munter zu werden. Nachdem er
sich selbigen einverleibt hatte, fühle er sich schon wesentlich besser. Auf
Frühstück wurde wie immer verzichtet, da man ja auf sein Gewicht achten
musste.
Sein erstes Ziel lag heute im Zentrum der Stadt, wo er sich mit seinen Kollegen
und Manager treffen wollte. Dort angekommen, ging jeder der Band verschiedenen
Dingen nach, um sich die Zeit zu verkürzen, bis alle beisammen waren. Während
Chacha, verschiedene Termine in seinem schwarzen Notizbuch durchging und ab und
zu einiges dazu murmelte, waren Ryu und Ju-ken dabei, sich eine unerbittliche
Schlacht mit ihren PSP´s zu liefern. Wenn man die beiden so beobachtete merkte
man sofort, dass sie völlig den Bezug zur Außenwelt verloren hatten. Beide
machten eine Miene, als ginge es um Leben und Tod. Plötzlich tat Ju-ken einen
Aufschrei des Sieges und legte Ryu tröstend den Arm um die Schultern. Dann
sahen sie auch schon ihren Leader und ließen ihm ein gut gelauntes "Ohayo" zu
Ohren kommen. Fehlte eigentlich nur noch You.
Kurz vor dem eigentlich Beginn, spurtete dieser durch den Eingang und ihm war
deutlich anzusehen, dass er völlig außer Puste war.
"Gome ne...." jappste er." Ich hab verschlafen und mein Wagen sprang nicht an
und dann rannten mir auch noch ein paar wilde Groupies nach. Ich konnte sie nur
mit Mühe abhängen ..."
Der Bassist lachte sich im Hindergrund fast scheckisch. Als You auch schon auf
in zustürmte und ihn böse anfunkelte.
"Sag mal, hast du sonst keine Hobbys, als dich ständig über andere zu
amüsieren?!" Der Mann mit dem geflochtenen Ziegenbart grinste versohlen. "Wenn
du mich heute Nacht mal besuchen kommst, zeig ich dir gern ein anderes Hobby von
mir...."
Bei diesem zweideutigen Angebot, wurde der Gitarrist leicht blass um die Nase
und vergaß darüber was er nun eigentlich noch sagen wollte.
Verlegen wandte er sich wieder ab und holte sich erstmal einen Kaffee am
Automaten.
Als sich die Gemüter nun wieder beruhigt hatten, konnte man nun endlich zu den
Themen übergehen, die anstanden. Man diskutierte über verschiedene CD-Designs, die Daten der nächsten Tour und auch über die Möglichkeiten, den Leader durch eine neue Promotionidee noch etwas präsenter zu machen.
Der Manager hatte da auch schon einen Einfall, von dem er fest überzeugt war.
Er öffnete eine Mappe und bat dann um Gehör.
"Also zurzeit haben wir viele Newcomer die, die Fans begeistern. Ich habe mir
gedacht, dass es doch interessant wäre, wenn sich ein langjähriger Superstar
und einer dieser Neueinsteiger für ein Projekt zusammenschließen würden, was
natürlich dokumentiert wird.”
Unschlüssig schaute man sich untereinander an. Eigentlich hatte die Idee viel
Potenzial und sie war auch recht ausbaufähig. Aber letztendlich, zählte was
Gakuto für eine Meinung dazu hatte, schließlich musste er das Ganze auch
durchziehen.
Nach einigen Überlegungen, ließ der Braunhaarige wissen das er damit
einverstanden sei und nun seinem Manager überließ, wem die Ehre zu Teil
werden sollte, an der Seite von Sawasdee Gackt ein höheres Level der Musikbranche
anzustreben.
Nach wenigen Tagen, war auch schon alles arrangiert. Man hatte sich für einen jungen
Künstler entschieden der durch seine etwas andere Art auffiel und nun musste man ihn eigentlich nur noch vorstellen. Gakuto zog es vor, sich erst einmal allein mit seinem Schützling zu treffen, das lockerte das
Klima schon mal etwas auf.
Also vereinbarte er das, das Treffen in der Lounge, eines angesehenen Hotels
stattfinden sollte, da man sich dort auch ungestört sehen lassen konnte ohne,
dass man eine Horde fanatischer Girlies fürchten musste.
An einem Freitagabend war es dann auch soweit. Gakuto saß in einem der
großzügigen Sessel, in der Hotellounge und gönnte sich schon ein Glass Soda.
Er hatte keine Ahnung was ihn nun genau erwarten würde, da er es für
interessanter hielt sich voll und ganz überraschen zu lassen, so konnte er sich
wenigstens ein unvoreingenommenes Urteil bilden.
Da ist nun das dritte Kapitel und es ist auch noch nicht das letzte ^_^
Ich werd sehn wie weit sich das Ganze noch ausbauen läßt.
Also viel Spaß ^^
Etwas erstaunt darüber, dass zum besagten Zeitpunkt noch immer niemand
erschienen war, schaute er sich etwas um. Vielleicht hatte man ihn ja übersehen,
auch wenn er sich das nur sehr schwer vorstellen konnte. So erhob sich der
Sänger und schlenderte ein wenig umher. Als er plötzlich jemanden erblickte, denn
er nun gar nicht gebrauchen konnte.
"Was macht der denn hier?" flüsterte er leise und versuchte irgendwo in Deckung
zu gehen.
Abgeduckt hinter einer Biedermeier Couch, lugte er vorsichtig über die
Rückenlehne des antik anmutenden Möbelstückes aber irgendwie hatte er das gefürchtete Individuum, aus den Augen verloren.
"Kann ich dir irgendwie behilflich sein?" hörte er plötzlich jemanden fragen
und fand neben sich eine Person vor, die genau wie er, über die Lehne der Couch
linste und sich köstlich über dieses Spiel amüsierte.
Erschrocken fuhr der Braunhaarige hoch und sein Gegenüber tat es ihm gleich,
wie ein kleines Kind das es nicht lassen konnte jemanden nachzuäffen.
"Wie kommst du den hier her?" entfuhr es dem Braunhaarigen wie von selbst.
Der Größere freute sich sichtlich über diese Frage und rutschte etwas näher an den
verdatterten Mann vor sich heran.
Dann hob er seine Hand und führte sie an dessen Ohr, um ihm etwas
zuzuflüstern.
"Ich bin auf der Suche nach jemand. Er sollte eigentlich auf mich warten aber
irgendwie ist er verschwunden." Gakuto hörte den Worten des Jüngeren
notgedrungen zu.
"Ah, ich verstehe." meinte der darauf, nickte leicht mit dem Kopf und zog dabei eine begreifende Miene.
"Na, dann werde ich dich nicht weiter von deiner Suche abhalten. Viel
Glück!" Schon wollte er sich entfernen als ihn jemand am Handgelenk packte und
somit aufhielt. Ahnend was bzw. wer ihn da an seiner Flucht hindern wollte, schaute er sich wieder
um. Der Kerl mit den Bunten Haaren, stand vor ihm und hatte wieder diesen Blick
aufgesetzt das er hätte Steine erweichen können.
"OK, OK, ich werd dir helfen aber lass mich dann bitte in Ruhe, ja?" Der
Braunhaarige ließ seinen Blick durch die Menge schweifen.
"Wie sieht die Person denn aus die du suchst?" fragte er beiläufig.
"Naja, sie ist etwas kleiner als ich, männlich, kurze Haare in einem Braunton,
kleidet sich recht stilvoll und versteckt sich gern hinter einer Couch."
"...hinter einer Couch..." murmelte Gakuto wiederholend, immer noch damit
beschäftigt die Leute um sie herum, dem Gesagten zuzuordnen.
Dann traf es ihn auch schon wie mit einem Dampfhammer.
Abrupt wendete er sich wieder dem Jüngeren zu. "Du willst mir doch jetzt
nicht sagen das DU, der Kerl bist mit dem ich zusammen arbeiten soll?!"
Doch das immer breiter werdende Grinsen verhieß nichts Gutes.
"Das ist doch nicht wahr...?"
Ausgerechnet dieser verrückte Freak sollte der Nachwuchskünstler sein um den er sich zu kümmern hatte?
Soviel zum Thema,
...lass dich überraschen..
Aber da musste er nun durch. In seiner gewohnt lässigen Art, fuhr sich Gakuto noch einmal durch seine perfekt gestylten Haare, um dann seinem unweigerlichen Untergang, erneut ins Gesicht zu blicken.
"Du willst also eine Karriere als Musiker angehen, damit liege ich doch richtig?"
Ein kurzes
"Hai"
war die Antwort.
"Dann verrate mir erstmal deinen Namen."
Der Jünger schaute frech und streckte dem Älteren, einen Zettel entgegen.
Gakuto, riss ihm diesen aus der Hand und las was darauf geschrieben stand.
...Erst wenn du mir deinen sagst...
Was war das den jetzt wieder für ne Nummer? Der Typ wusste doch ganz genau, wer hier
vor ihm stand.
"Was soll das?" grollte der Kleinere.
Sein Gegenüber schaute ihn darauf eindringlich an und holte etwas aus seiner
Jackentasche. Dann hielt er es Gakuto genau vor die Nase. Dieser erkannte seine
Schrift, auf diesem Stück Papier wieder. "Und?" fragte er darauf.
"Das ist so unromantisch." stöhnte der Frischling theatralisch.
"Ich möchte deinen Namen gern von dir persönlich hören. Damit wir auch einen perfekten Start für unsere Zusammenarbeit haben"
Der Ältere wusste nicht ob er lachen oder heulen sollte. Hatte er grad das Wort -unromantisch- vernommen? Dieser Typ machte ihn wirklich vollkommen irre. Aber schließlich war er Profi und bis jetzt war er noch mit jeder Situation und Person zu recht gekommen und vielleicht würde es am Ende gar nicht so schlimm werden wie es jetzt noch den Eindruck machte.
"OK, du hast gewonnen!" warf der Braunhaarige ein. "Ich stelle mich dir noch
einmal vor.
“Watashi wa Kamui Gakuto desu."
"Ich weiß." freute sich der Jüngere. Erneut überkam Gakuto das Verlangen, den
Größeren eine zu verpassen.
Doch dann, hörte er schon die Stimme des anderen, der ihm dazu eine höfliche
Verbeugung entgegen brachte. "Kimi wa Miyavi desu. Dozo yoroshiku."
Für diesen kurzen Augenblick, wirkte der Teen mit den bunten Haaren, sogar
richtig erwachsen aber eben nur für einen Augenblick.
Nachdem man sich nun offiziell vorgestellt hatte, setzten sie sich an die Bar des
Hauses und Gakuto bestellte sich etwas.
"Einen Manhattan, bitte." orderte er bei dem Barkeeper, der seiner Bestellung
auch gleich nachging.
Miyavi schaute dem jungen Mann hinter dem Tresen fasziniert zu und als dieser dann die rötliche Flüssigkeit, in ein dafür vorgesehenes Glas schüttete, erlaubte er sich kurz davon zu kosten.
Hmm..., das ist wirklich lecker!" stellte er zufrieden fest und schob den Rest dann dem
Braunhaarigen zu, der das Ganze entgeistert verfolgt hatte.
"Den kannst du nun allein trinken." meinte er darauf etwas angewidert und schob den Cocktail wieder zu dem Jüngeren zurück.
"Ah, danke!"
Abermals konnte Gakuto, diese Unbedarftheit, die
der Größere an den Tag legte, nicht wirklich begreifen. Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als nochmals zu bestellen und diesmal passte er genau darauf auf, dass keiner sich vorher daran vergreifen würde.
Der Gedanke, das er dieses Nervenbündel, nun für längere Zeit ertragen müsste, ließen in resigniert aufseufzen. Er malte sich schon die schrecklichsten Horrorszenarien aus aber er war ja damit einverstanden gewesen, sich dieser Aufgabe zu widmen. Und da Aufgeben für ihn nicht in frage kam musste er wohl oder übel damit fertig werden .
“Ach, es wird schon gut gehen..” beruhigte er sich selbst und leerte darauf das kleine, trichterförmige Glas in einem Anlauf.
Aber vielleicht, sollte er doch schon mal die Nummer eines guten Psychiaters raussuchen, nur für alle Fälle.
Ganz in seine Überlegungen vertieft, bemerkte er erst gar nicht, dass ihn jemand ansprach.
Etwas überrascht, lenkte er nun seinen Blick nach rechts, wo er seinen
Schützling vermutete. Wider erwartend fand er aber einen älteren Herr vor der ihm kategorisch ins
Gesicht schaute.
"Entschuldigung, gehört dieser junge Mann vielleicht zu ihnen?" fragte dieser in einem leicht abschätzigen Ton und deutete mit dem Finger, in Richtung des großen Springbrunnen, der im
Mittelpunkt der Lounge stand.
Der Ältere konnte nicht glauben, was er dort sah.
Miyavi hatte sich seine Stiefel ausgezogen und ließ seine Füße in das kühle Nass baumeln und störte sich nicht, an den verächtlichen Mienen, der anderen Gäste die schon fleißig am tuscheln waren.
Am liebsten wäre Gakuto aufgestanden und einfach gegangen, als er plötzlich seinen Namen quer
durch die Räumlichkeiten schalen hörte.
"Ga-chan! Komm her das macht echt Spaß!" rief der Jüngere und winkte ihm
vergnügt zu.
Dahin war sein Bemühen, sich unauffällig aus dem Staub zu machen. Mit hoch
rotem Kopf, stürmte er auf den Größeren zu und es hätte nicht viel gefehlt,
bis zu einem richtig bösen Gefühlsausbruch. Aber in der Öffentlichkeit käme solch eine Aktion nicht wirklich gut, die vorherrschende Situation war schon unangenehm genug.
"Ich denke, es ist besser wenn wir jetzt gehen...!" sagte er sichtlich um
Haltung bemüht.
Ein kurzes Nicken von seinem Gegenüber und schon schlüpfte dieser, wieder in
sein Schuhwerk und folgte dem Ältern, welcher noch schnell bezahlte und dann
schnurstracks das Hotel verließ.
Draußen angekommen, musste er erst einmal tief durchatmen. So etwas Peinliches,
war ihm ja noch nie passiert!
Schon wenn er im Ansatz merkte das etwas passieren könnte das seinem perfekten Image hätte schade können hielt er davon Abstand.
Und nun so etwas! Dieses Ereignis würde ihn nun sein ganzes Leben lang verfolgen, dessen war er sich sicher! Es war wirklich ein Glück das weit und breit keine Reporter zu sehen waren die, diese Misere hätten festhalten können.
"Hey Ga-chan, was machen wir jetzt?" Wollte sein Anhängsel wissen, das sich wie immer keiner Schuld bewusst war. Der Kleinere aber konnte sich nun nicht mehr bändigen. Gereizt drehte er sich um und packte den Jüngeren am Kragen, welcher die Wallung des anderen gar nicht richtig zuordnen konnte.
Doch Gakutos Gesichtsausdruck verriet das dieser grad mehr als sauer war. Dunkel funkelte er den anderen an.
"EINES SAG ICH DIR, WENN DU VOR HAST MICH IN ZUKUNFT ÖFTER SO LÄCHERLICH ZU MACHEN DANN KANNST DU DICH AUF WAS GEFASST MACHEN!!!!"
Mit diesen Worten, ließ er den anderen stehen und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen.
Etwas überrascht stand Miyavi vor dem Hoteleingang, schmunzelte dann kurz, und
folgte dann der mürrischen Person zum Parkhaus, welches sich gleich auf der anderen Straßeseite befand.
"Lass uns was essen gehen." meinte der Größere als er zu Gakuto aufgeschlossen
hatte. Aber dieser lief stur weiter. "Komm schon, ich lad dich auch ein."
versuchte es der andere abermals auch darum bemüht die Stimmung wieder etwas aufzuhellen. Die Schritte des Älteren wurden nun tatsächlich langsamer, bis er schließlich anhielt.
Das leichte Grummeln in seinem Magen, überzeugte ihn letztendlich das Angebot anzunehmen.
"Na gut, gehen wir was essen. Aber reise dich zusammen, verstanden!?" Und schon
wurde Gakuto am Arm gepackt und vom Jüngeren hinter sich her gezogen. Dieser
stoppte erst wieder vor einer Sushi-Bar.
/Sushi?/ dachte Gakuto etwas irritiert. Er hätte nun mit etwas völlig anderem gerechnet. Hätte er anhand, des Auftretens, des anderen raten müssen ,was
dieser gerne aß, hätte er auf so was wie fritierte Eidechse oder ähnliches getippt. Aber Sushi?!
Aber ihm konnte es nur recht sein und das Lokal sah auch ganz einladend aus.
"Ich liebe diesen Laden, das Inari Sushi ist weltklasse!" freute sich der
Größere und im nächsten Moment zog er den Älteren auch schon die Bar hinein.
So, weiter gehts ^_^
Dieses Kapitel ist nicht wirklich aufregend aber ich hoffe ihr habt trotzdem
Freude dran ^^
Und vielen lieben Dank an meine treusten Leser, die sich auch immer zu einem
Kommentar hinreißen lassen.
Also dann viel Spaß.
"Oh, es hat angefangen zu regnen." Etwas betrübt, schaute der Jüngere aus den
großzügigen Fenstern der Bar. Ein kurzer Blick des Braunhaarigen, auf seinen
Schützling, verriet das dieser wohl grad an etwas dachte, das seine sonst so
agile Art zu bremsen wusste. Aber schon im nächsten Augenblick, schien alles
vergessen und Miyavi setzte an die Speisekarte zu studieren.
"Ach, ich hab solchen Hunger, ich könnte alles bestellen." Gakuto indes,
schaute nun seinerseits in den Regen und vernahm nur beiläufig, die
unschlüssigen Sushiwünsche des anderen.
Solch ein Wetter machte ihn immer irgendwie müde. Aber der Tag neigte sich, zum
Glück, schon seinem Ende zu, also brauchte er sich nicht mehr all zu sehr
bemühen, anwesend zu sein.
Ein leichter Windzug, riss ihn aber abrupt aus seinen Gedanken und im nächsten
Moment, fand er sich Auge in Auge mit dem bunten Haarschopfträger wieder.
Dieser, hatte sich über den schmalen Tisch zu Gakuto gebeugt und war ihm so
nahe, das dieser, dessen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte.
"...wa...was ist den jetzt los...?" stotterte der Ältere ziemlich überrumpelt.
Aber Miyavi starrte ihn nur an und zog ein Gesicht, als würde er eine Diagnose,
über das Verhalten des Anderen erstellen wollen.
Dem Braunhaarigen wurde mit jeder Sekunde mulmiger. Dieser Blick den der
Jüngere aufgesetzt hatte, bedeutete bestimmt nichts Gutes. Mit einer
ruckartigen Handbewegung, zog dieser dann die Menükarte hervor und hielt sie
Gakuto direkt vor das Gesicht.
"Was würdest du mir empfehlen? Ich kann mich nicht entscheiden."
Mit diesem Satz, zog sich Miyavi auch schon wieder frech grinsend zurück auf
seinen Platz und wartete nun auf die Reaktion seines Gegenüber.
Dieser hatte schon mit sonst etwas gerechnet und war nun doch erleichtert, das
es nur um die Frage der Auswahl ging. Er musste sich nun wohl darauf
einstellen, das er jeden Tag, über einen unbekannten Zeitraum, solchen Attacken
schutzlos ausgeliefert sein würde.
Ungeduldig, rutschte der Jüngere auf seinem Sitz herum, immer noch darauf
wartend, dass man ihm bei seinem Problem helfen würde. Der Braunhaarige, konnte
sich bei diesem Anblick, ein Schmunzeln nicht verkneifen. Setzte dann aber
gleich an, die Karte zu überfliegen. Sich seiner Auswahl sehr sicher, zeigte
er mit dem Finger auf eines der Angebote.
Etwas verschämt, schaute der Bunthaarige auf das Gezeigte und fuhr sich dabei,
durch seine wilde Mähne.
"Äh, das ist bestimmt lecker aber..., aber das kann ich mir nicht leisten."
Und bei genauerer Betrachtung, hatte diese Auswahl wirklich einen stolzen Preis,
der aber durchaus angemessen war, für diese erlesenen Leckerbissen. Sushi war
nun mal nichts, für einen kleinen Geldbeutel.
Der Ältere musste sich zugestehen, das er schon lange nicht mehr, so genau auf
die Preise seiner Wünsche schaute. Er kaufte was ihm gefiel. Das aber nicht
jeder so handeln konnte, war ihm aber dennoch bewusst.
Eine kleine Geste des Braunhaarigen, ließ einen der Angestellten vor den Tisch
treten, der bereit war die Bestellung entgegen zu nehmen. Noch immer lag der
Finger des Braunhaarigen, auf dem teuren Sushiangebot und nach wenigen Sekunden,
hatte er es auch schon geordert.
Der Frischling, schien nun zum ersten Mal, nicht zu wissen was er sagen sollte
und das brachte Gakuto dazu, ihm ein wohlwollendes Lächeln zu schenken.
"Ich werde die Rechnung übernehmen, wenn es dir recht ist?" sagte er dann
schließlich, und fragte sich innerlich, warum er das grade getan hatte.
Letztendlich, kannte er den anderen so gut wie gar nicht und seine Sympathie,
hielt sich bis vor kurzem, ja auch noch in Grenzen, um nicht zu sagen, das sie
gar nicht vorhanden war. Und nun freute er sich daran, dem verrückten Kerl,
auch noch eingeladen zu haben.
Dieser war zwar im ersten Moment auch etwas überrascht, fing sich aber schnell wieder.
"OK, du bist der Boss." meinte er nur und wartete nun ungeduldig, auf das lang
ersehnte Essen.
Um die Zeit bis dahin zu verkürzen, zog es der Ältere vor, sich einige
Informationen über seinen neuen Partner zu besorgen.
"Verrat mit doch mal, warum du eigentlich ins Musikgeschäft willst? Du weißt
schon, das es ne Menge harte Arbeit mich sich bringt, um sich einen Namen zu
machen."
Miyavi hatte seinen Kopf in seine Handfläche gelegt, da er seinen Arm auf der
Tischplatte abstützte und schaute, Gakuto bei seiner Ansprache, fasziniert zu.
Als dann nach einigen Augeblicken des Schweigens, keine Antwort zu dem
Braunhaarigen durchdrang, war wohl klar, dass der Jüngere zwar aussah als
würde er zuhören aber eigentlich schon wieder ganz wo anders war.
"Sag mal, warum trägst du eigentlich diese farbigen Kontaktlinsen?" fragte der
Jüngere nun, ohne jeglichen Zusammenhang zu der ihm gestellten Frage.
Gakuto, schob eine Augenbraue nach oben und schaute sein Gegenüber etwas
verdutzt an.
Und noch bevor er sich dazu äußern konnte, fuhr der andere weiter fort.
"Hast du etwas gegen braune Augen? Sind sie dir zu gewöhnlich?" Und noch als er
den letzten Satz an den Braunhaarigen richtete, rückte er abermals zu ihm auf.
"Findest du, dass ich mit meinen braunen Augen zu gewöhnlich für dich bin?"
Miyavi stoppte erst, als er fast mit seiner Nasenspitze, die des anderen
berührte. Er schaute dem Älteren tief in die falschfarbigen Augen und als er
nichts darin lesen konnte, zog er sich wieder zurück.
"Schade!" War alles, was er dann noch von sich gab, bevor die Bedienung auch
schon das Bestellte auf den Tisch stellte.
"WOW! Das sieht ja klasse aus! Fast zu schade zum Essen aber eben nur fast."
Ohne weiter Umschweife, griff der Bunthaarige zu den Stäbchen und brach sie
auseinander, um sich auch gleich das erste Stück, schmecken zu lassen.
"Hey Chef, das musst du probieren, dass ist echt unglaublich gut." Sichtlich
begeistert, von all den Leckerein, leerte sich der Teller zusehns. Gakuto, aber
war noch immer, bei den Worten des Jüngeren und musste diese erst einmal
ordnen. Dieser Typ, war aber auch so was von wankelmütig, das es einen
jammerte. Dachte man, er sei die Fröhlichkeit in Person, riss er einem, mit
solchen unerwarteten Überfällen, aus der Fassung.
Der innige Blick, den der andere in vorher noch aufgezwungen hatte, kreiste noch
immer durch seinen makellosen Kopf.
Doch das energische Klingeln, seines Handys, rief ihn zurück in die Realität.
Eilig zog er das kleine, silberne Wunderwerk aus seiner Jackettasche.
"Moshi moshi!"
Nach mehrmaligem dezenten Nicken, begleitet von einigen leisen Bejahungen, legt
der Braunhaarige kurze Zeit später wieder auf und lehnte sich etwas ermüdet zurück.
"Wir werden gleich morgen, mit unserer Arbeit anfangen." meinte er darauf, ohne
sein Gegenüber direkt anzusprechen. "Ich hoffe, es ist kein Problem für dich,
pünktlich zu erscheinen!? Am besten, wir fahren zusammen zu diesem Termin, damit
nichts schief gehen kann. Es wird reichen, wenn du so gegen acht, bei mir
bist."
Gakuto, zog eine der weißen Papierservietten aus dem Spender, der sich auf dem
kleinen Holztisch befand, und schrieb seine Adresse und Handynummer darauf.
"Hier wohne ich und sollte es aus irgendeinem Grund Schwierigkeiten geben, dann
rufe mich an, egal wie spät es auch sein mag, Hauptsache ich weiß bescheid,
klar?!"
Miyavi zog die Serviette zu sich und steckte sie sich dann, in die Hosentasche.
Dann schob er den Teller, in die Richtung des Braunhaarigen, damit dieser nun
auch endlich zugreifen konnte. Als beide dann alles restlos aufgegessen hatte, machten sie sich wieder auf den Weg.
"Soll ich dich noch nach hause fahren?" fragte der Ältere, schon in Richtung
Parkhaus gehend.
"Nein danke! Der Abend ist noch jung, ich vertreibe mir noch etwas die Zeit."
entgegnete der Jüngere. Gakuto war darüber auch nicht böse und verabschiedete
sich, ohne große Worte, auch gleich von seinem Anhängsel.
Aber wenn er den Bunthaarigen besser gekannt hätte, hätte er geahnt, das
dieser sich nicht so einfach abfertigen lassen würde. Mit einer herzlichen
Umarmung und einer merklichen Dankbarkeit, wünschte er Gakuto, noch einen
schönen Abend und einen erholsamen Schlaf. Abermals völlig geplättet, über
diesen Übermut, legte er ohne es wirklich registriert zu haben, seine Hände
auf die Hüften des anderen, als unerwartet ein älteres Ehepaar an ihnen vorbei
lief.
"Schau nur, der Junge scheint seinen Vater wirklich gern zu haben." meinte die
Frau und lächelte den beiden freundlich zu.
War ja klar, das dieser Abend noch ein Highlight brauchte und das auf Gakutos Kosten .
"Ok, das reicht jetzt aber!" grummelte dieser darauf und drückte den anderen
von sich.
"Und vergiss nicht, wo du morgen Punkt Acht zu sein hast!"
Damit wendete er sich von Miyavi ab und suchte seinen Wagen auf.
Etwas verwundert, drehte sich der Ältere zu seinem Wecker herum, der auf dem
Mahagoni - Nachtschrank stand und konnte nicht fassen, welche Uhrzeit ihm da
höhnisch entgegen lachte.
Erneut vernahm er das penetrante Läuten, was ohne Zweifel von seiner Haustür
stammte und ihn auch aus seinen Träumen gezerrt hatte.
Sollte er nun wirklich den ganzen Weg nach unten rennen? Am Ende war es
vielleicht doch nur so ein Blödmann, der sich nen Scherz machen wollte? Denn
jeder der ihn kannte hätte doch vorher angerufen wenn er den dringenden Wunsch verspürt hätte ihn um solch eine unmögliche Zeit zu stören.
Nein, er hatte keine Lust aufzustehen. Der Störenfried, würde schon von ganz
allein aufgeben. Nach ca. fünf Minuten, des nicht enden wollenden Klingelns,
warf Gakuto verdrossen seine Decke zur Seite und richtete sich auf. Dösig eilte
er die weiß marmorierte Treppe herunter, in Richtung Haustür. Dort angekommen
drückte er dann den kleinen Schwarzen Knopf seiner Sprechanlage, die ihm auch
gleich zeigte wer ihm hier so zusetzte. Der kleine Bildschirm erhellte sich und
was ihm dort ins Auge sprang, erklärte auch schon diese belastete Ausdauer, die
der Klingler hier demonstrierte.
Wissend, das es wenig Sinn hätte, einfach wieder ins Bett zu gehen , drückte
er erneut einen der Knöpfe der Anlange, um dem nächtlichen Besucher wissen zu
lassen, das er sein Ziel erreicht hatte.
"Was willst du schon hier?" fragte der Braunhaarige erstaunt ruhig.
Der junge Mann vor dem Tor, freute sich das man ihn endlich zur Kenntnis
genommen hatte und winkte heiter in die kleine Kamera der Sprechanlage.
Gakuto schüttelte resigniert den Kopf. "Du weißt schon, das du ganze vier
Stunden zu früh dran bist?"
"Gome ne Ga-chan!" flüsterte der Größere nur verlegen.
/Wieder dieses Ga-chan?/ Wann waren sie sich denn so vertraut geworden?
Doch der Ältere zeigte schließlich Erbarmen und öffnete Tor und Tür für den
Bunthaarigen.
Gakuto machte sich nicht die Mühe, ihn auch noch am Eingang zu empfangen, er
schlich erstmal in Richtung Küche, um sich etwa zu trinken zu holen.
Das laute zuschlagen der Tür verriet, dass sein Gast nun wohl eingetreten war.
Dieser stand nun etwas unbeholfen im Eingangsbereich und wusste nicht so recht
wohin.
Dann erblickte er auch schon eine recht verschlafen wirkende Person, die sich
ihm nun langsam näherte.
"Du hast echt Nerven!" murrte er den Jüngeren an. "Ich hoffe du hast gute
Gründe für deinen morgendlichen Auftritt?!"
Miyavi schaute ihn an, als hätte er wirklich eine Antwort auf dessen Frage. Was bis jetzt
ja nicht oft der Fall war.
"Naja, ich war noch unterwegs und da dachte ich mir, ich könnte gleich mal
schauen wo du wohnst, damit ich auch pünktlich da gewesen wäre, ohne vorher
lange suchen zu müssen. Und als ich dann hier davor stand, dachte ich mir ich
könnte auch gleich klingeln, weil ich keine Lust mehr hatte wieder zurück zu
laufen."
Wenn der Braunhaarige das jetzt richtig verstanden hatte, war der Kerl wirklich
das ganze Stück, von der Innenstadt bis zu ihm, zu Fuß gegangen?! Das war ja schon
mit dem Auto keine kurze Strecke.
/Der Kerl hat echt nen Knall!/ War alles was ihm im Moment dazu einfiel.
"Na gut, du kannst hier bleiben. Du kannst die letzten paar Stunden, zum
Schlafen nutzen. Ich zeige dir wo das Gästezimmer ist und dann will ich das
hier Ruhe ist, klar!?"
Der Bunthaarige nickte kurz und folgte Gakuto dann hinauf in die erste Etage, wo
dieser ihm dann die angesprochene Räumlichkeit zeigte und noch einige Worte
dazu sagte.
"Also gut, ich werd mich jetzt wieder hinlegen." Damit verabschiedete er sich
von dem Frischling und zog sich wieder in sein Schlafzimmer zurück.
Drei Stunden später war es dann wirklich Zeit aufzustehen. Der Braunhaarige
streckte sich genüsslich und suchte sich dann seinen Weg ins Badezimmer.
Routiniert drehte er die Dusche auf, musste aber feststellen das diese nur
kaltes Wasser vorrätig hatte. Nach einigen Momenten des Wartens, ob sich
vielleicht doch noch etwas ändern würde, gab er schließlich auf und drehte
das Wasser wieder ab.
Gut nur das dies nicht das einzige Bad in diesem Hause war und so packte er sich
all die Dinge, die er brauchte, zusammen und machte sich auf den Weg, in die
untere Etage, zum Gästebad.
Der Griff zur Türklinke zeigte aber das der Raum abgeschlossen war. Etwas
erstaun versuchte er es erneut, erinnerte sich aber dann wieder daran, das er ja
noch einen Besucher hatte. Gakuto hatte angenommen, das dieser noch schlafen
würde aber dem war wohl nicht so. Langsam stieg ihm nun die Kälte in die
nackten Füße, da er es nicht für nötig gehalten hatte, für die paar Meter,
noch Hausschuhe anzuziehen.
Aber es blieb nicht nur bei seinen Füßen, da er nur eine Short anhatte, wurde es
bald recht unangenehm für ihn.
Doch im nächsten Moment, hörte er wie jemand die Verrieglung von der Tür
nahm und schon tauchte ein frisch geduschter Miyavi vor ihm auf.
"Ah, Ohayo Ga-chan! Ich habe mir mal erlaubt dein Bad zu benutzen."
Der Ältere schaute den Jüngeren nur flüchtig an, doch plötzlich drehte er
sich noch einmal um und musterte den anderen etwas genauer.
Der Bunthaarige trug ebenfalls nur Shorts, seine Shorts!
"Sag mal trägst du immer die Unterwäsche anderer Leute?!" meinte Gakuto darauf
entrüstet und zog dabei zurückfordernd, an dem Bund der kurzen Hose.
"Hey nicht so stürmisch." grinste Miyavi. "Ich zieh sie gern wieder aus wenn du
darauf bestehst."
Noch immer recht empört darüber, das jemand die Frechheit besaß, seine
heiß geliebte Unterwäsche zu entweihen, brachte er dem Größeren nur ein "Natürlich bestehe ich darauf!" entgegen.
Ohne zu zögern setzte der Jüngere an, die Short über seine Hüften zu ziehen.
Gakuto schenkte seinem Gegenüber darauf nur einen verwirrten Blick. So war es
nun auch nicht gleich gemeint.
Eilig stoppte er den Striptease des Größeren. "Schon gut, schon gut, du kannst
sie behalten aber in Zukunft lässt du deine Finger von meiner Unterwäsche,
verstanden?!"
Dann drängelte er sich an dem Bunthaarigen vorbei und schloss auch gleich die
Tür hinter sich ab.
Langsam verflog die Röte aus seinem Gesicht wieder.
Das war ja wieder eine peinliche Situation. Er legte nun wirklich keinen Wert
darauf, einen fast Fremden nackt vor sich stehen zu sehn.
Nachdem er sich wieder gefangen hatte, begann er mit seinem all morgendlichen
Beautyritual.
Als alles erledigt war, war es nun an der Zeit für einen schönen Kaffee.
Und wo war eigentlich sein Anhängsel abgeblieben? Es war so verdächtig still.
Mit einer Tasse des dampfenden, dunklen Gebräus machte er sich auf die Suche,
schließlich hatte sie nicht mehr viel Zeit.
Sein erster Weg führte ihn zum Gästezimmer.
Schon als er im oberen Stockwerk angekommen war, hörte er die leisen Klänge
einer Gitarre, aus dem Raum wo er am Morgen Miyavi untergebracht hatte. Er hatte
das Instrument zu Dekorationszwecken dort aufgestellt, da er mehr als eine davon
besaß. Vorsichtig trat er näher an die Tür heran und lauschte dem was er da
hörte und es klang wirklich viel versprechend.
Seit dem Tag, als er diesem verrückten Freak das erste Mal über den Weg
gelaufen war, konnte er sich nicht vorstellen, dass dieser zu irgendwas
ordentlichen im Stande sein könnte. Aber nun war der erste Schritt getan, sich
selbst vom Gegenteil zu überzeugen. Warum auch, sollte man ihn ausgesucht
haben, wenn es hoffnungslos wäre.
Nun wurde es aber wirklich Zeit, das sie sich in Bewegung setzten. Es gäbe kein
gutes Bild, wenn beide gleich am ersten Tag zu spät erscheinen würden.
Gakuto klopfte kurz an und das Spiel verstummte.
"Wir müssen jetzt los. Ich warte unten auf dich." informierte ihn der Ältere und begab
sich darauf wieder ein Etage tiefer.
Es dauerte auch nicht lange und Miyavi kam ebenfalls die Treppe herunter.
Nachdem sie dann gemeinsam, das Haus verlassen hatten und sich in Richtung
Termin begaben, vernahm der Braunhaarige plötzlich ein deutliches Magenknurren, das
wohl der Person neben ihm zuzuschreiben war.
"Hunger?" fragte er den Jüngeren knapp.
"Und wie!" Gab dieser gleich zurück und rutschte, gespielt geschwächt etwas von seinem Sitz um seiner Aussage noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen..
Ja, damit musste man rechnen, wenn man unangemeldet bei dem Braunhaarigen
Sänger auftauchte. Dessen Kühlschrank, wies fast immer eine gähnende Leere
auf, da er selbst nur selten etwas zu hause aß.
"Ok, wir haben noch etwas Zeit. Also was willst du frühstücken?"
Der Größere überlegte. “Ich hätte Appetit auf Waffeln." flüchtig fuhr er
sich bei dem Gedanken mit seiner Zungenspitze über seine Oberlippe. "Ja, das
wäre jetzt genau das Richtige!" meinte er darauf.
“Das sollte kein Problem darstellen.”
Der Ältere wusste zufällig, wo sie genau so etwas herbekommen würden.
Nach ein paar Minuten, waren sie auch schon da. Miyavi schnallte sich ab und
schaute zu dem Älteren hinüber. "Kommst du nicht mit?" wollte er wissen.
"Nein, ich warte hier auf dich. Ich habe mir abgewöhnt zu frühstücken."
"Du weißt schon das, das die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Dein Körper
nimmt es dir bestimmt mal übel, wenn du ihn so geißelst.”
Irgendwie wollte es dem Bunthaarigen nicht in den Kopf das jemand früh nichts
essen wollte.
Ohne weiter auf Gakuto einzureden, stieg er aus und begab sich in das Geschäft.
Der Ältere schloss indes seine Augen um noch etwas abzuschalten. Kurze Zeit später ging ein leichtes Rütteln durch den Wagen und Miyavi ließ sich wieder auf dem Beifahrersitz nieder.
Eine riesige Tüte mit allerlei leckeren Sachen thronte auf seinem Schoß, die
der Jüngere auch gleich freudig durchstöberte. Der Braunhaarige, beobachtete
das ganze aus dem Augenwinkel und lächelte dezent.
Dann wurde ihm auch schon eine kleine Papiertüte, mit dem Logo des Ladens,
unter die Nase gehalten.
"Hier das ist für dich." ließ der Jüngere wissen. "Ich schätze mal du bist
so hart zu dir, weil du ne kleine Figurmacke hast, richtig? Also hab ich dir was
rausgesucht was dir schmecken wird und dir trotzdem dein makelloses Aussehen
nicht versaut. Ich hab die Bedienung fast zum verzweifeln gebracht mit
meinen Extrawünschen aber schließlich hab ich sie überreden können."
Stolz grinste der Größere Gakuto an und hielt ihm noch immer die Tüte
entgegen. Eigentlich widerstrebte es ihm dies anzunehmen. Erstens, weil er doch
ewig gebraucht hatte sich so unter Kontrolle zu bringen was das frühstücken
anging und zweitens nahm er nur sehr selten etwas von Leuten an, egal ob es sich
um einen guten Freund handelte oder flüchtige Bekanntschaften. Aber der andere hatte sich
die Mühe gemacht ihm etwas mitzubringen und das wollte er nun nicht einfach
ablehnen.
Dankend nahm er die Tüte entgegen und unter dem hoffnungsvollen Blick des
anderen, nahm er einen zaghaften Bissen dieser durchaus köstlich wirkenden Leckerei und kaute diesen ohne groß erkennen zu lassen was seine Meinung dazu war.
"Ja, nicht schlecht.” meinte er schließlich und nahm auch gleich einen weiteren Bissen.
Sichtlich zufrieden, setzte nun auch der Bunthaarige an , etwas von seinen
Mitbringseln zu verspeisen.
"Wie nennt sich das hier eigentlich?" wollte Gakuto wissen. "Das werd ich mir
bestimmt mal wieder holen.
Verschmitzt blinzelte der Jüngere ihn an. "Das verrate ich nicht!"
“Dachte ich mir schon.” entgegnete der Ältere und vertilgte darauf den Rest
dieser namenlosen Köstlichkeit.
Hastig durchquerten die beiden Männer, das monoton eingerichtete Gebäude, in
Richtung Aufzug.
"Jetzt wird es aber echt knapp!" Etwas außer Atem, wählte Gakuto die Ziffer
des Stockes, wo sie schon erwartet wurden. Der Jüngere sah das alles nicht so
eng. Er zog es vor, sich leicht im Takt der Fahrstuhlmusik zu bewegen, was schon
ein recht eigenwilliges Bild lieferte.
Dann ertönte auch schon ein flüchtiges Signal und die beiden Türen, schoben
sich erneut zur Seite.
Der Braunhaarige schritt zielstrebig durch die endlos scheinenden Gänge, bis er
schließlich vor einer unauffälligen Tür zum stehen kam.
Er schenkte seinem Schützling einen letzten Blick und war schon dabei in das
Zimmer einzutreten, als er unerwartet zurückgehalten wurde. Der Jüngere stand
mit prüfenden Augen vor ihm. Dann hob er seine Hand und strich dem Älteren,
sanft einen Strähne aus dem Gesicht, die wohl durch die zuvor eingelegte Eile,
dem Braunhaarigen ins Gesicht gerutscht war. Zufrieden smilte der Bundhaarige
sein Gegenüber nun an. Dieser schaute zuerst etwas irritiert, entsann sich aber
dann gleich darauf zurück, warum sie eigentlich hier standen.
Als auch schon die Tür von anderer Seite her geöffnet wurde und ein überraschter Chachamaru, vor
ihnen stand.
"Ah, Gakuto da bist du ja endlich. Ich dachte schon es wäre etwas passiert, da
du ja sonst die personifizierte Pünktlichkeit bist." Etwas verstimmt, über
diese durchaus berechtigte Feststellung, begrüßte er seinen Kollegen und
stellte ihm sogleich sein Begleidung vor, welcher sich auch gradewegs
gebührend verbeugte.
"Ok, dann kommt mal rein, die anderen warten schon auf euch." Mit diesen Worten
ließ Chacha die Beiden passieren und folgte ihnen anschließend zum Tisch, wo
auch der Rest der Truppe versammelt war.
Die gängigen Begrüßungen zog sich durch den Raum und man setzte fort zum
eigentlich Teil über zu gehen.
Auch wenn seine Band, nicht wirklich etwas mit diesem Vorhaben zu tun hatte,
legte der Braunhaarige wert darauf, das sie über alles informiert wurden, damit
jeder wusste wann ihr Chef was zu tun hatte. So konnte es vermieden werden, das
unerwartet etwas angesetzt wurde, welchem man dann aus Zeitgründen vielleicht
nicht nachkommen konnte.
Dann richtete sich der Manager auf und begann die ausgedachte Aktion zu
erläutern.
"Wie ich sehe, haben sie sich ja schon gut mit unserem ausgewählten Newcomer
bekannt gemacht und ich hoffe, dass uns eine gute Zusammenarbeit bevorstehen
wird."
Nach einigen üblichen Floskeln, wies der leicht ergraute Herr, nun auf die vor
jedem liegenden Papiere hin, die genau beschrieben was alles geplant war. An
erster Stelle stand, natürlich die Präsentation in der Öffentlichkeit,
gefolgt von diversen musikalischen Vorhaben.
Nachdem, man sich noch über ein paar Dinge unterhielt, an denen man
gegebenenfalls noch etwas ändern sollte, beendete man die biedere Atmosphäre und
der Manager verabschiedete sich wieder.
"Gut, der Tag hat ja gerade erst begonnen und ich denke, wir sollte uns schon einmal mit der
ein oder anderen Sache vertraut machen." ließ Gakuto verlauten und zeigte dem
Bunthaarigen ihm zu folgen. "Hai Ga-chan!"
Mit dieser beinahe militärisch anmutenden Zustimmung, sprang er auch gleich
auf, um der Aufforderung nachzukommen.
Ein leichtes Schmunzel, machte sich auf den Gesichtern des Gackt Job breit, als
ihr Leader kurz zu ihnen linste.
"Spart euch eure Kommentare!" meinte er darauf zu ihren, ahnend was in ihren
Köpfen grade vor sich ging.
"So ich glaube das reicht für heute." Gakuto setzte sich auf eine der
Metallbänke des kleinen Parks, an dem sie grad vorbei gelaufen waren, nachdem
sie das Tonstudio verlassen hatte, in welchem sie in Zukunft ihre Projekte
aufnehmen würden.
Miyavi indes, stand etwas abseits und schaute auf einen der überdimensionalen
Werbebildschirme, welcher soeben den Clip vom besten und neusten Shampoo , in die
hektische Menge von Menschen reflektierte, die wohl besseres zu tun hatten als
diese Neuigkeiten zu registrieren.
Der Bunthaarige, gesellte sich nun zu dem Älteren und ließ seinen Kopf in den
Nacken fallen.
"Es ist schade, dass die ganzen flirrenden Lichter dieser Stadt, den Sternen
ihren Glanz nehmen. Dabei sind sie so beeindruckend schön, obwohl sie so
schlicht sind. "
Der Größere stöhnte etwas enttäuscht auf. "Irgendwann nehme ich mir die Zeit
und entfliehe all dem hier!"
Es erstaunte Gakuto, zu hören das sein Schützling wohl auch eine Seite an sich
hatte, die nicht nach Verrücktheit und Chaos lechzte.
Und dieser einfache Wunsch, den dieser grad geäußert hatte, ließ diese kalte
und unpersönliche Kulisse, die sich um sie herum befand, noch emotionsloser
erscheinen.
Die leichte Vibration in Gakutos Jackentasche ließ ihn wissen das ihn jemand zu erreichen versuchte.
Ohne große Eile nahm er das Gespräch an.
“Moshi moshi.”
"Ah, Gakuto! Gut das ich dich erreicht habe." Die Stimme am anderen Ende,
gehörte eindeutig You.
"Ich und die Jungs wollen heut noch einen trinken gehen und da dachten wir, du
und dein kleiner Freund, hätten vielleicht Lust mit uns zu kommen?" Gakuto
überhörte absichtlich, die Anspielung seines Kollegen, auf Miyavi.
"Warte mal kurz." meinte er nur und wendete sich darauf zu dem Jüngeren, der
noch immer in der selben Pose neben ihm saß und einfach nur nach oben blickte.
Mit einem leichten Schubs gegen dessen Hüfte, holte er ihn wieder zurück aus
seinen Gedanken.
"Hast du heut noch was bestimmtes vor?" wollte der Ältere wissen.
"Wir wurden nämlich gerade gefragt, ob wir Lust hätten uns mit ein paar Spinnern, zu
nem Drink zu treffen."
"Das hab ich gehört!" schalte es plötzlich aus dem Mobiltelefon."
Kurz überlegte der Bunthaarige. "Klar, ich bin dabei." folgte dann als
Antwort.
"Ok, wir kommen mit. Wo werden wir euch den antreffen?" erfragte Gackt.
Der Gitarist gab Ort und Zeit durch und verabschiedete sich dann bis später.
Nach einem kurzen Blick, auf seinen platinfarbene Armbanduhr, erhob sich der braunhaarige Sänger dann
von seinem Platz.
"Lass uns gehen, sonst wird der Verkehr zu stark und darauf habe ich echt keine
Lust."
Am Club angekommen, dauerte es nicht lange bis Gakuto den Rest seiner Band
erspäht hatte und sie sich zu ihnen gesellten.
Es war noch recht früh am Abend und dies hatte den Vorteil, dass es noch
relativ ruhig zuging. Bei der Wahl einer Sitzmöglichkeit, entschied man sich
schließlich für einen Tisch etwas Abseits des später aufkommenden Trubels.
"Miyavi, richtig?" Ju-ken konnte seine Neugier nun nicht mehr zügeln, er musste
sich endlich ein Bild von Gakutos neuem Partner machen. Sein äußeres
Auftreten, verriet zwar schon das der andere wohl etwas schrill sein würde aber
man sollte schließlich nicht nur danach urteilen.
"Der Jüngere bestätigte die Überlegung des Bassisten mit einem freundlichen "So
desu."
"Wie hat sich den unser Ga-chan bis jetzt so angestellt?" fragte der Mann mit
dem Ziegenbart frech. Denn jeder hier in der Runde wusste, dass ihr Leader ein
recht komplizierter Mensch und vor allem Chef sein konnte.
"Der finster Blick des Braunhaarigen, zu Ju-ken wurde mit einem Grinsen von
selbigen geblockt, der schon wusste was es sich erlauben konnte und was nicht.
Ryu, hatte indes die Bedienung angewiesen zu ihnen zu kommen, damit man sich
etwas zu trinken bestellen konnte.
Schnell füllte sich nun der Raum und unzählige Partysüchtige, drängelten sich
von einer Ecke in die nächste.
Das Team um Gakuto, unterhielt sich recht gut mit dem Neuling, jedoch zeigte
dieser nicht annähert diese überdrehte Art, die der Ältere nun schon so oft
erleiden musste.
Und mit seinem Bassisten schien der Bunthaarige sich besonders gut zu verstehen.
Beide standen nun auf um sich auf die Tanzfläche zu begeben. Der Rest zog es
vor sich an ihren Getränken festzuhalten und dem farbenfrohen Treiben, aus
sicherer Distanz zuzuschauen. Kaum waren die Zwei außer Hörweite, rückten
die zurückgeblieben Drei, etwas näher an ihren Boss heran. Dieser wisch etwas
verblüfft zurück.
"Was ist denn mit euch los?"
Schließlich erhob You das Wort und sprach dann wohl im Namen aller drauf los.
"Und wie ist er so? Auf den ersten Eindruck hin scheint er ganz ok zu sein. Sein
Outfit ist recht auffällig aber interessant. Oder was meinst du? Glaubst du das
er genügend Potenzial hat um mal groß raus zu kommen?"
Der Braunhaarige konnte diese schon fast kindliche Neugier seiner Kollegen nicht
so recht fassen.
"Habt ihr sonst keine Probleme?!" War die Gegenfrage seinerseits.
"Ich sag mal so..." rechtfertigte sich You. "...wir alle wissen das es nicht einfach
ist deinen Ansprüchen zu genügen und eigentlich dachten wir, der Kleine wäre
schon so verschreckt von deiner Art, das er sich kaum noch trauen würde zu
atmen in deiner Gegenwart, aber wenn ich ihn mir so anschaue ist er doch recht
ausgelassen. Hast du ihn etwas in dein Herz geschlossen Ga-chan?" Das letzte
Wort schien vor Provokation nur so zu triefen.
"Was soll dieser Unsinn!? Es ist nun mal mein Job mich seiner anzunehmen und es
geht einzig und allein darum, ihn bei seinem Start in dieses Geschäft zu
fördern! Da ist weder der Platz noch die Zeit für irgendwelche Sympathien,
damit das klar ist?!"
Ergo schien das Thema auch schon vom Tisch.
Der Ältere lenkte seine Blicke nun etwas durch den Raum und hielt schließlich bei der
Tanzfläche inne. Ein Knäuel von Menschen hüpfte und zuckte dort vor sich hin
und auch wenn jeder versuchte, durch einen außergewöhnlichen Stil aus dem
Einheitsbrei zu entfliehen ,war es am Ende doch nur eine uniforme Masse. Bis auf
die Person, die schon durch ihre Größe imponierte und dieser farbenfrohe
Schopf, tat sein übriges dazu. In der Tat, waren die Bewegungen des Jüngeren
sehr weich und feminin, was gut mit seinem schlanken Körper harmonierte. Es
hatte schon einen gewissen Reiz ihn zu beobachten, welchem sich auch Gakuto
nicht ohne weiteres entziehen konnte.
Und als hätte es Miyavi gespürt, schaute dieser auf einmal genau in dessen
Richtung und schenkte ihm ein fast zweideutiges Lächeln. Sich ertappt gefühlt,
wendete sich der Sänger abrupt wieder seinen Kollegen zu, die auch nichts
anderes zu tun hatten als ihn ebenfalls wissend anzugrinsen.
Peinlich berührt, stand der Braunhaarige nun auf und versuchte, durch das
Vorhaben an die Bar gehen zu wollen, von dieser Sache abzulenken, als er auch
schon das Gesicht des Bunthaarigen vor sich sah.
"Hast du nicht Lust zu tanzen Ga-chan?" fragte sein Gegenüber mit bittenden
Augen.
"Nein danke, keinen Bedarf!" murrte dieser, die Blicke seiner Freunde im Rücken
spürend.
"Ach komm schon, das macht echt Laune. Ich zeig dir auch ein paar echt coole
Schritte." Miyavi wollte kein Ablehnung akzeptieren und ohne auch noch eine
weitere Sekunde darauf zu warten, was der Kleinere zu sagen hatte, zog er diesen
mit sich in Richtung Getümmel.
"Hey! Ich sagte doch das ich nicht will!" meckerte dieser aber der Bunthaarige
ignorierte das standhaft. "Hört du eigentlich nur das was du willst, DU DURCHGEKNALLTER FREAK?!”
Das war wohl doch etwas schroff gewesen, denn ohne jeden Übergang stoppte
Miyavi seine Schritte.
Gakuto war selbst recht perplex über seine brüske Anwandlung und hoffte
nun inständig, das der andere es nicht so aufgefasst hatte, wie es dem
Braunhaarigen selbst erschien.
Ohne weitere Umschweife drehte sich Miyavi zu diesem herum und schaute dem
Älteren eindringlich in die blauen Augen. "Du solltest dich nicht immer so
aufregen, das gibt Falten." meinte er nur und ließ ihn dann einfach stehen.
Der Braunhaarige sah nur noch wie der Frischling sich wieder zu Ju-ken auf die
Tanzfläche gesellte und dies ohne ein Anzeichen von Verdrossenheit in seiner
Mimik.
Rasch suchte sich Gakuto einen Weg nach draußen, er brauchte jetzt unbedingt
etwas frische Luft für einen klaren Kopf.
Er hatte sich wirklich lächerlich verhalten, was so gar nicht seine Art war.
Und er fühlte ein leichtes Unbehagen in sich wachsen. Er sollte sich dann wirklich bei Miyavi endschuldigen. Aber nicht sofort, zuerst zündete er sich noch eine Zigarette an um sich zu
beruhigen. Etwas müde ließ er sich auf einer der steinernen Schwellen der
Treppe nieder auf der er sich befand. Mit jedem Zug, kehrte die Gefasstheit in
ihn zurück. Kurz schloss er die Augen, als er Schritte vernahm die genau neben
ihm zur Ruhe kamen.
Unerwartet legten sich zwei Arme von hinten um seine Schultern und man hauchte
ihm ein leises -Gome ne- ins Ohr.
Und für diesen Augenblick, war diese befremdliche Situation irgendwie angenehm.
Diese zärtliche Umarmung eines Menschen, den Gakuto grade erst seit wenigen
Tagen kannte und welcher jedoch ein Sentiment in ihm zu wecken wusste welches ihm schon lange nicht mehr so präsent erschien. Und solange er seine Augen geschlossen hielt, schien es in
Ordnung zu sein es zu genießen. Ohne einen negativen Gedanken daran zu
verschwenden, was er hier fühlte und durch wenn er es fühlte, lehnte er seinen
Oberkörper gegen den des anderen, der dies auch nicht zu beenden versuchte.
Schüchtern streiften einige Finger über die Wangen des Braunhaarigen, langsam
die Halsbeuge entlang, bis zu dem Stück porzellanfarbener Haut das, das leicht
aufgeknöpfte Hemd freigab.
"Ach hier seit ihr zwei!" stellte eine traute Stimme fest. "Ich hab euch schon gesucht." Erschrocken riss der
Ältere seine Augen auf, nicht wirklich erfassend was soeben passiert war.
"Ist alles ok mit dir Gakuto?" fragte You welcher nun neben Miyavi stand und ihn
mit besorgter Miene anschaute.
"Ähm ja, ich denke schon..."
Wieder in den sauerstoffarmen Räumlichkeiten des Clubs angekommen, war der
erste Weg des Älteren, in Richtung Bar. Sein Verstand sträubte sich grade zu,
sich auch nur einen Augenblick darüber in klaren zu werden, was da grade
passiert war und vielleicht noch hätte passieren können, hätte You nicht so
ein abruptes Ende herbeigeführt.
Der Jüngere, saß nun wieder bei dem Rest des Gackt Job und es schien fast so,
als wäre alles nur verwaschene Einbildung gewesen.
Gakuto wusste das es nicht lange dauern würde, bis erneut jemand zu ihm kommen
würde, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, da der Gitarrist sicher
schon erzählt hatte, das ihr Leader einen leicht konfusen Eindruck gemacht
hatte. Aber wer konnte es dem Braunhaarigen auch verübeln? Schließlich war
diese Situation die sich zwischen ihm und dem Jüngeren da ereignet hatte so irrational gewesen, das sie auch hätte aus einem schlechten
Film stammen können.
Und schon ertönte eine dieser Stimmen, die er nun gar nicht hören wollte.
"Gakuto das ist jetzt schon dein vierter Drink. Du solltest es nicht
übertreiben!" mahnte ihn der hagere Mann mit den langen Haaren.
Genervt über diese Überwachung, wandte er sich von Chacha ab und wies die
junge Frau hinter dem Tressen an, ihm sein Glas erneut zu füllen.
"Ich kann selbst einschätzen wann ich genug habe." knurrte er dann in das an
Bernstein erinnernde Getränk. "Ich brauch ganz bestimmt keinen, der mir sagt
was ich zu tun oder zu lassen habe!"
Aber Chacha ließ nicht locker. "Ich glaube wir sollten jetzt gehn. Komm wir
fahren dich nach hause."
Gut gemeint packte der Gitarrist seinen Freund am Arm, um ihn zum Gehen zu
bewegen aber dieser dachte gar nicht daran, der Aufforderung nachzukommen.
Abermals redete man auf ihn ein aber der Alkohol machte ihn nur noch
starrsinniger. Nach etlichen Versuchen, gab man schließlich auf und ging
zurück zu den anderen.
"Da ist nichts zu machen! Wenn Gakuto erstmal auf stur schaltet, kommt keiner
mehr zu ihm durch."
Resigniert schaute man sich untereinander an. Man hätte den Braunhaarigen zwar
auch zu viert von seinem Stuhl zerren können, um ihn aus dem Club zu bekommen
aber das hätte hundertprozentig eine mehr als deutliche Schlagzeile gegeben.
"Und nun?" fragte Ryu, darauf wartend das jemand den rettenden Einfall
präsentieren würde.
Aber Schweigen zog sich durch die Runde.
"Ich schätze mal, das es wohl zum Teil meine Schuld ist." hörte man nun Miyavi
sagen, der sich bis jetzt zurückgehalten hatte.
"Ich werde mich darum kümmern." meinte er zuversichtlich und sprang dynamisch
von dem roten Plüschsofa, auf dem er es sich bequem gemacht hatte.
"OK, einen Versuch ist es wert." war man sich schließlich einig.
Auch wenn keiner so recht davon überzeugt war, das es wirklich Sinn hatte.
Leicht schwenkte der Ältere sein Glas und beobachtete dabei den Rest an
Eiswürfeln, der dem Schwung des Gefäßes folgte.
"Na, macht's Spaß?" fing der Größere an, als er sich neben dem Braunhaarigen
nieder ließ.
Argwöhnisch betrachtete Gakuto den Frischling aus dem Augenwinkel. "Was willst
du?!"
"Ich dachte ich könnte dir Gesellschaft leisten." smilte dieser und versuchte
zu erahnen was nun folgen würde.
"Mach doch was du willst..." ließ der Ältere wissen.
Das schien dem Bunthaarigen vollkommen auszureichen. Schnell eilte er zu den anderen der Band zurück und erklärte ihnen, dass er sich nun um Gakuto kümmern würde
und sie ruhig schon gehen könnten.
Als jeder damit einverstanden war, notierte You dem Jüngeren noch schnell seine
Handynummer auf einen der Untersetzer und wies diesen an, ihn anzurufen wenn es
Probleme geben sollte.
"Am besten sagst du mir auch gleich bescheid, wenn du ihn wieder zu hause
abgeliefert hast, ok?"
Damit verabschiedete man sich und der Größere ging wieder zu dem
schlechtgelaunten Bandleader.
"Da bin ich wieder!" ließ er munter verlauten und bestellte sich ebenfalls
etwas.
Ungezählte Minuten verstrichen, in denen nicht ein Wort die Seite wechselte.
Beide saßen einfach nur da und taten nichts weiter, als ab und zu an ihren
Getränken zu nippen.
Dann stand der Ältere plötzlich auf, bezahlte und schwankte los in Richtung
Ausgang. Der Bunthaarige zahle darauf ebenfalls und lief Gakuto hinterher.
Dieser war nun damit beschäftigt, nach seinem Wagen zu suchen, was in diesem
Zustand so einfach erschien ,wie sich in einem Schneesturm zu Recht zu finden
"Hey Ga-chan, nun warte doch! Ich bring dich nach hause."
Aber dieser zog es vor, weiter völlig orientierungslos über den Parkplatz zu
taumeln. Er brauchte keine Hilfe und schon gar nicht von diesem nervigen Typ.
Doch plötzlich, hatte er alle Mühe sich aufrecht zu halten, er hatte eindeutig
zu viel getrunken und das rächte sich jetzt.
"Gut jetzt! Das schau ich mir nicht weiter mit an." Und schon packte der Bunthaarige
Gakuto am Arm, welchen er sich dann um die Schultern legte, um den anderen zu
stützen.
"Das..., das ist alles deine Schuld!" lallte der Ältere los. Der Bunthaarige
hatte sichtlich Mühe, den Braunhaarigen zu bändigen.
Am Wagen angekommen, lehnte er Gakuto erst einmal gegen diesen, damit er nicht
einfach umkippte.
Nun fehlte nur noch der Schlüssel. "Ga-chan, gibst du mir mal die
Wagenschlüssel?" Aber dieser war schon drauf und dran einzuschlafen und
reagierte deshalb nicht wirklich, auf das Bitten des Mannes vor sich. Also blieb
dem Jüngeren nichts anderes übrig, als sie selbst zu suchen. Vorsichtig
tastete er die Taschen des Jacketts ab, welches der Kleinere trug. Ein leichtes
Raunen entrann Gakuto bei dieser Durchsuchung, was dem Jüngeren ein
süffisantes Grinsen ins Gesicht trieb. Schließlich wurde Miyavi in der
Hosentasche des anderen fündig. Gekonnt entnahm er das Gesuchte und öffnete
das Gefährt per Knopfdruck.
Kaum versuchte der Jüngere, den Älteren dazu zu bewegen einzusteigen, fing
dieser erneut an sich zu wehren. Worauf der Bunthaarige diesen packte und ihn
gegen die Seite des Lexus drückte, damit dieser sich wieder beruhigte, was ihm
vorerst nur mit mäßigem Erfolg gelang.
"Was soll das werden, Du Regenbogendouble?!"
Erst als er dem beschwörenden Blick von Miyavi ausgesetzt war, dämpfte Gakuto
seine Unruhe. Fahrig versuchte er diesen dunklen Augen auszuweichen, doch
letztendlich zog es ihn wieder zurück.
Diese momentane Konstellation ihrer Gesichter, spülte die Geschehnisse in
seinen berauschten Geist zurück, die er eigentlich versucht hatte, in einen
Strom aus Alkohol, zu ertränken.
Intensiv inspizierte der Jüngere, jede Partie des leicht blassen Antlitz, vor
sich. Was den braunhaarigen Sänger, sichtlich nervös machte.
Bedächtig verringerte Miyavi die Distanz zu dem Älteren, welcher derzeit nicht
auf seinen sonst zu unbeugsamen Verstand zählen konnte, da dieser sich noch
immer den Weg, durch den dichten Nebel in seinem Kopf suchen musste.
"Sag mir, was ich jetzt mir dir machen soll..." hörte er nun die Stimme des
Größeren leise fragen, welcher nur noch verschwindende Zentimeter von seinen
Lippen entfernt war.Doch plötzlich ging ein unerwarteter, kalter Regenguss nieder der den
Jüngeren dazu brachte wieder von Gakuto abzulassen.
"Es ist besser wenn ich dich nach hause bringe." meinte er nur noch, was dem
Braunhaarigen das Gefühl gab als hätte er nun eine völlig andere
Person vor sich.
Ohne noch etwas zu sagen stiegen beide ein und der Bunthaarige setzte die
Limousine in Bewegung. Wie hypnotisiert, starrte der Ältere auf das
abwechslungslose Spiel der Scheibenwischer, was schließlich dazu führte, das
er sich seiner ständig aufsteigenden Müdigkeit ergab und einschlief.
Kurz schaute Miyavi auf den Mann neben sich, als sie die Einfahrt zu dessen
Villa hinauffuhren.
Kaum kam der Wagen zu Stillstand, erwachte der Ältere auch schon wieder und
schaute etwas irritiert, in die ihm nun doch bekannte Umgebung.
Nachdem beide ausgestiegen waren, wollte Gakuto nur noch in sein Bett. Der
Jüngere begleitete ihn bis zur Haustür. Mit einer auffordernden Handbewegung,
wies er Miyavi an, ihm den Hausschlüssel zu geben, was dieser dann auch tat. "Wir
sehen uns morgen..."
War alles, was der Kleinere darauf noch von sich gab, bevor er in seinem Zimmer
verschwand und den Jüngeren mit sich allein ließ.
"O-yasumi nasai ."
Mit diesen Worten, schloss der Bunthaarige die Tür und schaute lapidar in den
erneut aufgekommenen Regen, welcher unnachgiebig niederprasselte. Unbeeindruckt
von dessen Durchdringlichkeit verließ er das Grundstück.
Das erneute Läuten seines Handys, ließ den Braunhaarigen aufwachen. Da dieser es nicht
mehr geschafft hatte, sich aus seinen Sachen zu pellen, brauchte er nur in seine
Jackettasche zu greifen um es zu erreichen. Schläfrig murmelte er in das
Telefon.
"Meine Güte Gakuto, wo treibt ihr euch eigentlich noch rum?" Deutlich war die
Besorgnis in der Stimme des Gitarristen zu vernehmen.
"You, bist du das?" gähnte der Leader in den Hörer.
"Natürlich bin ich es! Wo seit ihr jetzt?" wollte dieser nun wissen.
"Also ich, liege hier in meinem Bett." beantwortete Gakuto die Frage.
"Und warum hat mir dein Anhängsel nicht bescheid gegeben? Ich hatte es ihm
extra gesagt!" Die Stimme seines Kollegen, ließ einen Hauch von Verärgerung
mitschwingen.
Der Braunhaarige versuchte sich zu entsinnen und er kam bis zu der Stelle, als
er sich in sein Bett fallen ließ. Aber wo der Frischling abgeblieben war,
wusste er nicht.
"Und, was ist nun?" schallte es und der Sänger setzte fort, eine halbwegs glaubhafte Erklärung abzugeben.
"Ach, nun reg dich nicht so auf You. Ich hatte ihm gesagt er brauche dich nicht
anzurufen und weil ich nun mal sein Chef bin hat er sich auch dran gehalten. Und
da du nun weißt, das alles ok ist, kannst du dich jetzt beruhig hinlegen. Ich
melde mich bei dir. Also bis später!"
Damit war das Gespräch beendet.
Verwundert stand der Ältere nun auf, um zu schauen ob er den Bunthaarigen
irgendwo im Haus finden konnte. Doch nachdem er alle Zimmer abgegangen war und
keinen nervigen Piercingträger auffand, schloss er darauf, das dieser wohl zu
sich nach hause gegangen war. Doch bei genauere Überlegung, war dies doch ein
beträchtliches Stück an Weg. Vielleicht hatte er ja den Wagen genommen, doch
da sah er auch schon die Schlüssel, auf dem runden Glastisch, neben der Couch
liegen. Versuchshalber, griff er erneut zu seinem Mobiltelefon und wählte
Miyavis Nummer. Kurz darauf, vernahm er ein leise Melodie, aus Richtung
Haustür. Überrascht ging er zum Eingang und öffnete diesen. Das Bild was er
dort vorfand, verschlug ihm kurzerhand die Sprache. Dort lehnte doch
tatsächlich, ein völlig durchnässter Kerl und schien zu schlafen.
Schnell fand der Braunhaarige seine Stimme wieder. "Sag mal hast du sie noch
alle?!" wetterte er los und gab dem Bündel gleichzeitig einen Stoß, sodass
dieses aufwachte.
"...Ga-chan...?" versuchte der andere die Situation zu erfassen.
"Du hast es erfasst! Kannst du mir verraten was du hier treibst? Warum liegst du
wie ein Hund vor meinem Haus, anstatt drinnen zu schlafen?"
"Ich hatte keinen Schlüssel." War die logische Antwort. "Na tolles Argument und
ich war mir fast sicher, das du meine Klingel schon zu deinen Freunden zählen
würdest!"
Auf diese zynische Erkenntnis, fiel Miyavi nun auch nichts mehr ein. Langsam richtete
dieser sich nun auf. "Go..."
Doch weiter kam er nicht, mit seiner Endschuldigung, da man ihm kurzerhand
unterbrach. "Spar dir das!" Leider konnte der Braunhaarige nichts
dagegen tun, das ihm bei dem Gedanken an diese Worte auch wieder etwas einfiel,
was ihm eine nicht zu verbergende Änderung, seiner Gesichtsfarbe einbrachte.
Schnell wandte er sich von dem Jüngeren ab. "Kommst du nun rein oder ziehst du
es vor, draußen zu bleiben?"
Yes I´m back ^_^
Ich habe nun meine Miyavi DVD´s bekommen und das gab mir doch gleich neuen
Schwung. Der Kerl ist echt zu knuffig, egal in welchem Outfit oder mit welcher
Frisur.
Also dann, viel Spaß!
Bereitwillig nahm dieser das Angebot an. Gakuto war indes, in einem der
unzähligen Räume verschwunden, stand aber rasch wieder vor dem Jüngeren.
"Hier..."
Dankend fing Miyavi, das weiße Handtuch auf.
“Du weißt ja wo das Bad ist."
Kurz nickte der Bunthaarige und machte sich auf ins Badezimmer. Doch kurz
darauf, stand er wieder im Wohnbereich, nur mit dem ihm eben zugeteilten
Frotteestoff um die Hüften.
Der Braunhaarige, saß indes an seinem Nachtschwarzen Flügel und spielte eine Melodie.
Dabei schien er den anderen gar nicht zu bemerken und dieser hielt
es auch nicht für angebracht sich zu melden. Er lehnte sich an den Türrahmen
und lauschte den einfühlsamen Klängen die der Ältere dem Instrument
entlockte.
Doch mit einem Male, wurde es still und Gakuto schloss die Tastenabdeckung
wieder. Sich allein in Raum wähnend, ging er zu einem der Terrassenfenster und
schaute nachdenklich, in den langsam aufkommenden Morgen. Ein Funken von
Traurigkeit, spiegelte sich in seinem Blick wieder und ein leises Seufzen,
unterstrich diese Beobachtung.
"Ga-chan..." Erschrocken drehte sich dieser um.
"Ah..., musst du dich so anschleichen...?!" Kurz musste er tief durchatmen. "Was
ist den los?"
Miyavi schaute ihn verlegen an.
"Naja" murmelte der Bunthaarige.
"Ich bräuchte noch was zum anziehen. Meine Klamotten sind irgendwie nass
geworden."
/Ja, irgendwie ist gut!/ dachte sich Gakuto. /Was muss der bei solch einem
Wetter auch noch auf Tour gehen?!/
"Warte, ich schau mal ob ich was finde."
Überlegend stand der Ältere, nun vor seinem überdimensionalen Kleiderschrank,
zog ein, zwei Teile hervor und brachte sie dem Größeren.
"Die will ich aber wieder haben." fügte er noch hinzu und wartete darauf, dass
der andere wieder verschwand.
Er selbst, wollte sich grad in Richtung Küche begeben, als er plötzlich
zurückgezogen wurde und sich erneut in einer verwirrenden Position befand. Der
Jüngere nahm dessen Hände und legte diese auf seinen freien Oberkörper, ließ
sie aber nicht los.
Verstört beobachtete Gakuto, das Tun seines Gegenübers und bemerkte wie ihm
heiß und kalt wurde.
Das konnte doch nicht wahr sein! Was tat dieser Kerl da nur schon wieder?
Fragend blickte er diesen nun an, um darauf ein unleserliches Lächeln auf
dessen Lippen vorzufinden.
Es war ja wohl eindeutig, dass der Größere irgendetwas damit bezweckte.
Aber was?
Schließlich war es nicht gerade typisch, als Mann, einem fast Unbekannten,
ständig so nahe zu kommen. War der Bunthaarige etwa an ihm interessiert? Schon
bei der geringsten Vorstellung, mit ihm genauso intim zu werden, wie man es mit
einer Frau sein könnte, machte sich ein undefinierbares Gefühl in ihm breit.
Ein kurzes Kopfschütteln, brachte ihn vorerst wieder zu Sinnen. Rasch zog er
seine Hände zurück und starrte den anderen nun verärgert an.
"WAS SOLL DIESER MIST!!!"
Gakuto konnte nicht zuordnen, was ihn nun am meisten an dem Ganzen störte.
War es die Tatsache, dass er sich nicht einigen konnte, wie er auf solche
Offerten reagieren sollte oder das er nicht verstehen konnte, warum der Jüngere
überhaupt so etwas mit ihm tat.
Wollte er ihn vielleicht einfach nur veralbern?
Ihn bloß stellen?
Vielleicht noch aus so einer Geschichte Profit schlagen?
Je länger er darüber nachdachte, umso mehr stieg zügellose Wut in ihm auf.
Niemand sollte glauben, dass man ihn so einfach zum Narren halten könnte!
"ICH SAG DIR DAS JETZT NUR EINMAL, WENN DU ES WAGEN SOLLTEST DICH LUSTIG ÜBER
MICH ZU MACHEN, DANN VERSPRECHE ICH DIR DAS ES DIR LEID TUN WIRD!!!"
Das war wohl mehr als deutlich, zumindest hoffte es der Braunhaarige.
Während seiner gesamten Ansprache, hatte sich der Größere nicht vom Fleck
bewegt und auch keine Miene verzogen. Er stand einfach nur da und ließ den
anderen sich mitteilen. Als dieser dann schließlich zum Ende gekommen war,
schien es ihm passend sich auch dazu zu äußern.
"Du bist schon niedlich wenn du dich so aufregst, Ga-chan."
Und als wäre solch eine Bemerkung, nicht schon genügend provokativ, beugte
sich der Bunthaarige auch noch zu ihm und gab diesem, einen verstohlenen Kuss
auf die Stirn.
Ohne weiter zu verweilen, ging Miyavi dann ins Bad und nahm Gakuto somit
jegliche Chance, sich zu monieren.
Und wieder hatte es der Jüngere es geschafft, die unangetastete Fassade, des Gackt
Camui um ein weiteres Stück zum Bröckeln zu bringen. Der Ältere stand wie ein
kleines Kind, das seine Mutter im Kaufhaus aus den Augen verloren hatte, in
seiner Wohnstube und sein Gesicht sprach Bände.
/...DER KERL NIMMT MICH ÜBERHAUPT NICHT ERNST...!!!/
Gereizt ballte er seine Hände zu Fäusten. Am liebsten würde er das ganze
dämliche Projekt, jetzt und hier hinschmeißen. Aber er wusste, dass er es dann
auch zu erklären hatte. Und was würden seine Kollegen und sein Manager davon
halten, wer er ihnen sagen würde, dass er es leid sei ständig von dem
Bunthaarigen angemacht zu werden. Am Ende würde der was ganz anderes dazu
meinen und es gäbe eine schöne Schlammschlacht.
Und außerdem, hatte es bis jetzt noch keiner geschafft, Gakuto zur
Aufgaben zu bewegen und das sollte sich auch nicht ändern.
"MIT MIR NICHT!!!" rief er plötzlich aus und stapfte mit erzürnter Miene, in
sein Schlafzimmer und warf ungehalten die Tür ins Schloss.
Er würde dem anderen schon zeigen, wer hier die Fäden in der Hand hielt.
Miyavi war natürlich nicht entgangen, das der Braunhaarige recht hitzig auf
sein Verhalten reagiert hatte, nachdem er ihn einfach hatte stehen lassen.
Aber das störte ihn wenig, ganz im Gegenteil, das machte das Ganze nur noch
interessanter.
Unerwartet traf das weiße Sonnenlicht seine noch recht müden Augen, als er
unsanft aus seinem Schlaf gerissen wurde.
"Nun steh schon auf!" hörte er eine kalte Stimme sagen. "Du kannst deine
unbändige Energie heut gut gebrauchen."
Kurz rieb sich der Jüngere über sein Gesicht, bevor er aufstand, um dann im
Schnellverfahren alles nötige an Körperpflege hinter sich zu bringen, um
seinen heute wenig gut gelaunten, Chef nicht lange warten zu lassen.
Während der gesamten Strecke, die sie zurücklegen mussten, um zu ihrer ersten
offiziellen Aktion zu kommen, sprach Gakuto kein einziges Wort.
Langsam machte sich der Eindruck breit, dass er es wohl nicht wirklich verknusen
konnte, was der Bunthaarige sich mit ihm geleistet hatte.
Auch als sie am Bestimmungsort angekommen waren, hielt die frostige Stimmung an.
Schnell hatte sich der Ältere von seinem Anhängsel abgesetzt, um diverse Leute
um sich zu scharren, die seinen Anweisungen nachkommen sollten.
Indes schlenderte Miyavi etwas umher, ohne wirklich zu wissen was heute
überhaupt auf ihn zukommen würde.
Nach einigen Minuten des Wartens, kam eine schwarzhaarige Frau auf den Neuling
zu, um ihm freundlich darum zu bitten, ihr zu folgen.
Und schon fand sich der Größere auf einem Stuhl wieder, vor dem ein riesiger
Spiegel hing und darunter stand ein Tisch, mit unzähligen Utensilien, die wohl
alle zur Verschönerung dienten.
"Ich habe deutliche Anweisungen von Gackt -san bekommen wie ich sie stylen soll.
Es kann etwas dauern also lehnen sie sich zurück."
Plötzlich stieg ein ungutes Gefühl in dem Bunthaarigen auf. Was hatte der
Ältere denn an seiner Erscheinung auszusetzen bzw. was wollte er verändern?
Miyavi kam sich plötzlich vor wie die Maus in Falle.
Routiniert setzte die zierliche Frau nun die Schere an und schien gar nicht mehr
loszukommen, von der wilden Mähne des Größeren. Dieser konnte sich das gar
nicht mit ansehen. Mit jeder weiteren Strähne die sich von ihm verabschiedete,
fühle er sich auch ein Stück weit mehr seiner Persönlichkeit beraubt.
Bis jetzt hatte er immer selbst entschieden wie er aussah, denn das machte
schließlich auch seine einzigartige Erscheinung aus.
Und nun musste er hilflos mit ansehen, wie man jemand völlig anderen aus ihm
machte.
Und als krönender Abschluss färbte man ihm auch noch die Haare in ein
monotones schwarz-braun. Nun war jegliche Individualität dahin.
Zufrieden zupfte seine Peinigerin an ein paar der verblieben Strähnen herum, um
sie in die richtige Form zu bringen.
"Gackt-san möchte, dass sie die hier tragen."
Ungläubig schaute der Jüngere auf die Kontaktlinsenschachtel.
/...und dann auch noch Blau../
Wollte der Ältere aus ihm, eine schlechte Kopie seiner selbst machen?
Dann setzte sie fort, Miyavi das vorgeschriebene Make up aufzutragen, welches
recht dezent ausfiel. Lediglich die Augen wurden durch etwas schwarzen Lidschatten
in Szene gesetzt.
Nachdem er auch diese Prozedur überstanden hatte, eilte auch schon die nächste
Person auf ihn zu, um ihm das passende Outfit zuzuteilen. Dieses bestand aus
einer einfach geschnittenen, roten Baggypants, einem weißen Unterhemd über das
eine schwarze Weste gezogen wurde und dazu die passenden Schuhe. Zweifelnd
betrachtete sich der Größere in einem der Spiegel und fand sich gar nicht
wieder, in der Person die er da vor sich sah.
Doch viel Zeit zum sinnieren blieb ihm nicht, da man ihm schon zu der Sache
zitierte, wofür der ganze Aufwand wohl nötig schien.
Ein etwas untersetzter Mann, so um die Vierzig, stellte sich ihm vor und
erklärte dann worum es sich handelte.
"Zu Beginn möchten wir ein paar Aufnahmen machen, um zu sehen wie sie auf Fotos
zur Geltung kommen."
Schnell fand der nun Dunkelhaarige, in die Rolle des Posierenden hinein und das
erstaunte nicht nur den Photographen. Der Jüngere wusste genau wie er sich zu
geben hatte damit es Wirkung zeigte.
Wenige Momente nachdem das Shooting begonnen hatte, tauchte auch Gakuto wieder
am Set auf, welcher bis dahin noch keine Ahnung hatte, wie sich sein
Schützling, durch seine Anweisungen, verändert hatte.
Er musste gestehen, dass er durch solch ein rabiates Vorgehen dem Größeren
einen Denkzettel verpassen wollte. Der Ältere wusste, dass es bestimmt nicht
einfach für Miyavi gewesen war, sich von seinem eigens aufgebauten, äußeren
Image zu verabschieden. Aber nun wusste er, dass er es sich mit Gakuto nicht
verscherzen sollte.
Sich selbst lobend für seine Taktik, der aufmüpfigen Art des Frischlings einen
Dämpfer verpasst zu haben, machte er sich auf den Weg zurück zu den Aufnahmen.
Er konnte es kaum erwarten, sein Werk zu begutachten und dem nun Dunkelhaarigen,
gegebenenfalls auch ein paar aufbauende Worte zu spenden, falls dieser sich
etwas zu sehr bevormundet fühlen sollte.
Doch als er den Größeren erblickte musste er feststellen, dass dieser nicht
wirklich einen getrübten Eindruck vermittelte. Selbstbewusst spielte dieser mit
der Kamera und auch wenn es sich Gakuto nur schwer zugestehen konnte, sah der
Jüngere im neuen Style richtig sexy aus. Der dunkle Lidschatten, verlieh den
nun blauen Augen, eine Intensität, die einen zu fesseln wusste.
Und schon wurde er davon eingefangen, lasziv ließ der Größere seine Zunge
über seine Oberlippe gleiten, ließ den Kleineren dabei nicht aus den Augen.
Dann schob er langsam sein Hemd etwas nach oben, so das man den tiefen Sitz
seiner Hose erkennen konnte. Leicht öffnete er nun seinen Mund und strich sich
dabei verführerisch über seinen freigelegten Bauch. Der Photograph war
begeistert von soviel Einsatz auch wenn er nicht ahnte, was sein Model zu
solchen Posen animierte.
Der Ältere musste sich zugestehe, das sein Plan wohl ins Gegenteil umgeschlagen
war. Soviel Professionalität, hätte er dem anderen nicht zugetraut.
Er dachte zwar er könnte Miyavi bändigen aber dieser ließ sich keine Ketten
anlegen. Er hatte ein Ziel und das verfolgte er, egal was man ihm in den Weg
legte. Ein berühmter Musiker werden war sein Traum und das konnte ihm niemand
schlecht machen.
"Ok, das war's." ließ der Photograph verlauten.
"Diese Bilder, werden den Erwartungen ganz bestimmt gerecht. Es war wirklich ein
Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten!"
Mit einer kurzen Verbeugung, verabschiedete sich der ältere Herr und Miyavi
ließ sich auf einer der umherstehenden Sitzgelegenheiten nieder. Seine Blicke
schweifte suchend durch die Raum. Da vernahm er auch schon eine vertraute Stimme
neben sich.
"Hast dich ja recht gut geschlagen!" meinte der Braunhaarige ohne zuviel
Begeisterung in seine Worte zu legen.
Obwohl er eigentlich mehr als überrascht und beeindruckt war, was der Größere
da grad geboten hatte. Aber das musste dieser ja nicht wissen.
Der Dunkelhaarige lächelte zufrieden, gefolgt von einem herzhaften Gähnen.
Kurzfristig entfernte sich Gakuto von seinem Schützling.
Der frische Duft von Kaffee, ließ Miyavi neben sich schauen. Schweigend hielt
Gakuto ihm einen dieser weißen Plastikbecher vor.
"Oh, danke Ga-chan! Das kann ich jetzt wirklich gut gebrauchen." Dankbar nahm
der Jüngere, das heiße, schwarze Getränk entgegen.
Der Ältere kam nicht umher, den anderen immer wieder anzuschauen. Die
Veränderung an dessen Erscheinung war wirklich gelungen. Das hätte er echt
nicht erwartet.
"Ah, Ga-chan stimmt was nicht?" Fragend schaute Miyavi, zu der Person an seiner
linken Seite. Aber diese schüttelte nur abwiegelnd den Kopf und nahm einen
weiteren Schluck, aus seinen Kaffeebecher.
Überlegend warf Gakuto, einen Blick auf seine Uhr.
"Wir haben noch ungefähr eine Stunde, bis zu unserem nächsten Termin, also
hast du etwas Zeit, die du für dich nutzen kannst." meinte er schließlich.
"Was wird mich denn als nächstes erwarten?" wollte der Größere wissen, stellte
sich aber schon darauf ein keine Antwort zu bekommen.
"Wir werden einer der bekanntesten Musikzeitschriften, ein Interview geben. Wir
müssen die Welt, ja nun langsam mal auf dich vorbereiten."
Doch bevor der Dunkelhaarige noch etwas fragen konnte, wurde Gakuto schon von
einer der am Set mitwirkenden Person, darum gebeten mit ihr zu kommen um etwas
zu besprechen.
So verweilte der Jüngere, noch etwas in seinem Stuhl und machte sich dann auf,
sich abermals etwas umzuschauen. Es war schon beeindruckend, was für ein Aufgebot an
Menschen hier tätig war, um alles am Laufen zu halten. Jeder von ihnen zog eine
geschäftige Miene, keiner kam auch nur für ein paar Minuten zur Ruhe.
Dann kam auch schon Gakuto wieder auf ihn zu. "Der Plan hat sich etwas
geändert. Wir machen uns jetzt gleich auf den Weg, zu dem Interview also kannst
du schon mal zum Wagen gehen, ich komme gleich nach."
Damit drückte er Miyavi die Schlüssel in die Hand und war auch schon wieder
verschwunden.
Fünf Minuten später, hatte auch der Ältere alles erledigt und das nächste
Ziel war ein, durch seine Größe, beeindruckendes Gebäude im Stadtkern.
Kaum hatten sie die gläserne Schiebetür durchquert, wurden sie auch schon
freundlich von zwei jungen Frauen begrüßt die hinter dem Empfang standen.
Gakuto teilte diesen nun sein Anliegen mit und ohne große Umschweife, wurden er
und seine Begleitung weiter geschickt.
Das Zimmer, in dem sie auf die Person warteten, mit der sie das angesetzte
Gespräch führen sollten, war nicht sonderlich groß, jedoch war der Blick aus
den Fenstern mehr als beeindruckend. Da sie sich in einer der obersten Etagen
befanden, hatte man einen ungetrübten Ausblick.
Der Größere war sichtlich fasziniert von diesem Panorama.
"Das muss am Abend einfach klasse aussehen, wenn man von hier auf die Stadt
schauen kann!"
Gakuto schenkte dem nur wenig Interesse, ihn beschäftigte eher die Frage wann
es wohl endlich mal losgehen würde. Doch da eilte auch schon eine Person in den
Raum, welche sich mehrmals für ihre Verspätung entschuldigte. Nachdem man sich
untereinander bekannt gemacht hatte, fing die Befragung auch schon an. Zuerst
wollte man natürlich alles über das neue Gesicht in Erfahrung bringen, welchem
sich Camui Gackt angenommen hatte.
Fast eine Stunde war vergangen, als man schließlich zum Ende kam. Gekonnt hatte
Miyavi alles beantwortet, was gefragt wurde und auch die anschließenden
Fotoaufnahmen, mit seinem Mentor waren schnell gemeistert.
Der Ältere war durchaus zufrieden, mit den Leistungen die der Dunkelhaarige an
diesem Tag gezeigt hatte und dieses Gefühl veranlasste ihn spontan dazu, dem
Jüngeren einen Wünsch zu gewähren, das hatte er sich ehrlich verdient.
"Ich hätte nicht gedacht, das wir diesen Tag so problemlos hinter uns bringen
würden." stellte Gakuto fest. "Dafür hast du was gut bei mir. Also wenn es was
gibt was du dir wünschst, dann hast du jetzt die Gelegenheit dazu dies zu äußern."
Zu spät fiel ihm ein, dass die Möglichkeit bestand, dass der Frischling sein
Angebot für etwas nutzen könnte, was eigentlich gar nicht zur Debatte stand.
Er hatte es ja nun schon oft genug erlebt, was dieser alles so anstellen
konnte.
Ein abenteuerliches Grinsen machte sich nun im Gesicht des Größeren breit, was
Gakuto schon zu den verrücktesten Spekulationen veranlasste. Der Braunhaarige rechnete mit den bizarrsten Dingen die sein Gegenüber ihm nun mitteilen würde.
"Ich kann mir also was aussuchen?” Wurde zur Bestätigung gefragt.
“Also da muss ich nicht lange überlegen." Stück für Stück, rückte er
näher zu dem Mann mit dem, böses ahnenden, Gesichtausdruck auf.
Dieser hätte am liebsten die Flucht ergriffen, bei dem Gedanken, was ihn jetzt
wohl erwarten würde.
"Ich möchte..." fing der Jüngere an.
"... das du mich..."
/Oh Gott!/ dachte Gakuto nur noch, als er dies hörte.
"...heut Abend ..."
Der Ältere schluckte.
"...massierst. Ich bin durch das Shooting total verspannt."
Erleichtert atmete der Braunhaarige auf. Eine Massage, war ja noch richtig
harmlos, im Vergleich zu den Sachen, die er sich eben schon ausgemalt hatte.
Ohne Widerworte stimmte er dem zu, nicht das es sich der andere doch noch anders
überlegen würde.
Zu hause angekommen war ein Bad das erste was der Braunhaarige tun wollte.
Miyavi machte sich in der Zwischenzeit, noch mal auf den Weg, um etwas zu
besorgen, diesmal aber nahm er die Schlüssel mit.
Als er das Badezimmer wieder verließ war es recht still im Haus. Prüfend
schaute sich der Ältere um und entdeckte dabei eine Notiz an der Wohnungstür.
- Bin gleich zurück! Hab mir das Auto ausgeliehen ^_^ -
/Wie sollte es auch anders sein...?/ Ein leiser Seufzer kam über Gakutos
Lippen.
Eine leichte Müdigkeit stieg nun in ihm auf und solange er noch Ruhe hatte,
konnte er diese Zeit auch nutzen, um oben ein Schläfchen zu machen.
Das ungebremste zuschlagen der massiven Eingangstür schreckte den Braunhaarigen
auf. Wie lange hatte er denn geschlafen? Die gegenwärtige Dunkelheit verriet,
dass es wohl einige Stunden gewesen sein mussten.
Als er die Treppe hinunter kam, saß der Jüngere im Wohnzimmer vor dem
Fernseher und vor ihm auf dem Tisch, lagen unzählige Tüten mit ungesundem
Zeug. Genüsslich knappere der Größere ein paar Chips und verfolgte dabei das
laufende Programm.
"Du warst Stunden unterwegs nur für dieses Zeug?" unterbrach Gakuto die Aufmerksamkeit, die der Dunkelhaarige dem Fernsehgerät entgegen brachte.
Dieser schaute auf. "Ich hatte einfach mal wieder Appetit darauf. Willst du auch
was?"
"Nein, danke!"
"Aber das hier musst du probieren! Den gibt es nur in einem Geschäft und er ist
echt ne Sünde wert!"
Begeistert hielt der Dunkelhaarige, dem Älteren einen Teller, mit einem
riesigen Stück Schokoladenkuchen hin.
"Probier ihn und du wirst verstehen was ich meine."
Zögerlich nahm der Braunhaarige den Teller an.
"Das eine Stück wird deiner Figur schon nicht schaden." ermutigte ihn der
andere.
Auch wenn es ihm widerstrebte, solch eine Kalorienbombe zu versuchen, ließ er sich dennoch überreden.
Und der Jüngere hatte nicht übertrieben. Es war wirklich eine wahre
Gaumenfreude. Doch das durfte wirklich nicht zur Gewohnheit werden.
Nachdem er das Stück verspeist hatte, machte sich der Ältere wieder auf den
Weg, zurück in sein Zimmer.
"Wenn du deinen Wunsch noch eingelöst haben willst, ich bin oben aber lass dir
nicht zuviel Zeit, ich bleibe sicherlich nicht die ganze Nacht munter!"
Mit einem guten Buch legte sich Gakuto wieder auf sein Bett, um eine viertel
Stunde später, von einem Klopfen behelligt zu werden.
"Dozo..."
Unverdrossen trat der Größere ein, sein übliches Smilen im Gesicht.
"Also gut." meinte der Braunhaarige, schlug sein Buch zu und legte es auf den
Nachtisch.
"Zieh einfach dein Hemd aus und leg dich hin." Der Ältere deutete auf die
Seite neben sich.
"Könntest du bitte das hier dazu nehmen?" Miyavi hielt dem anderen, eine kleine
grüne Glasflasche mit Massageöl vor.
"Wenn es unbedingt sein muss."
Der Jüngere zog nun sein Hemd aus und legte sich wie gewünscht auf das Bett.
Der Kleinere drehte den Verschluss auf und träufelte etwas von der goldgelben
Flüssigkeit, auf den Rücken des anderen, der kurz zusammenzuckte als er das
kalte Öl verspürte.
Vorsichtig legte der Braunhaarige seine Hände auf die weiße Haut und begann
diese nun leicht zu bearbeiten. Durch die dabei entstehende Wärme, begann die
Flüssigkeit, einen angenehmen Duft zu verbreiten.
Der Dunkelhaarige, genoss diese Prozedur in vollen Zügen und teilte dies ab und
zu, durch ein leichtes Stöhnen mit.
Je länger er den sehnigen Körper, unter seinen Fingern spürte und die Laute
des anderen vernahm, umso ungewohnter wurde es dem Älteren.
Wie gut nur, das der andere sein Gesicht nicht sehen konnte, auf welchem sich
allmählich ein leichter Rotschimmer breit machte, der auch darauf zurück zu
führen war, das Gakuto sich plötzlich wieder daran erinnerte, wie ihm das
neues Styling des Jüngeren umgehauen hatte. Ohne, das er es wirklich darauf
abgesehen hatte, schlichen sich Gedanken in seinen Kopf, die ihn inne halten
ließen.
Hatte der Kerl neben ihm, ihn nun doch schon so weit gebracht, das er sich
jetzt schon vorstellen konnte, wie es wäre dem Dunkelhaarigen näher zu
kommen?
Über sich selbst erschrocken, stand er jählings von seinem Bett auf und wies
den Größeren an, nun zu gehen.
Dieser war zwar etwas irritiert über das unerwartete Verhalten aber da er sich
nun schon wieder um einiges besser fühlte, kam er der Aufforderung ohne
Einwände nach.
Jedoch nicht ohne sich noch gebührend zu bedanken. Da der Ältere sich aber von
ihm abgewandt hatte und ihm so jegliche Möglichkeit nahm, seinem Gesicht zu
nahe zu kommen hauchte er ihm einen zärtlichen Kuss auf seine hervorscheinende
Schulter, was dem Anderen ein leichtes Zittern entlockte.
"Arigato Ga-chan."
Damit verschwand Miyavi und gab dem Braunhaarigen damit die Möglichkeit, sich
wieder etwas zu lockern.
Wie oft, war er nun eigentlich schon in seinem teuer eingerichteten Zimmer, auf
und ab getappt ohne auch nur zu einem vernünftigen Gedanken gekommen zu
sein?
Eher zufällig, erfasste er die roten Zahlen, seines Funkweckers.
"... noch nicht einmal Mitternacht..." murmelte er ohne dabei seinen nervösen
Gang zu unterbrechen.
Abermals streifte er sich mit seiner Hand durch die kurzen Haare, welche dadurch
nun ziemlich rebellisch wirkten.
"Ich muss hier raus!"
Ohne sich groß darum zu kümmern wie sein grad eben ausgewähltes Outfit auf
den Rest der Menschheit wirken würde, verließ er sein Schlafgemach. Leise
schritt er bis zur Treppe, um zu sehen ob der andere noch munter war. Das
unruhige Licht des Fernsehbildschirms ließ darauf schließen das Miyavi noch
wach war aber er konnte genau so gut eingeschlafen sein, da er die Silhouette
des Jüngeren nicht ausmachen konnte. Immer noch versucht möglichst
unauffällig das Haus zu verlassen, ließ Gakuto eine Stufe nach der anderen
hinter sich, bis er schließlich nur noch wenige Meter vom Wohnbereich entfernt
stand.
Er war schon eine fast groteske Szenerie, wie der Besitzer des Hauses versuchte
sich aus selbigen, ungesehen zu entfernen.
Letztendlich hatte er es doch irgendwie hingekommen und auch den
Zweitschlüssel hatte er zur Hand. Mit seinem Wagen, der sich fast übergangslos der
Nacht anpasste, fuhr er in Richtung Zentrum.
Hier gab es mehr als genügend Möglichkeiten sich abzulenken auch wenn ihm
nicht ganz klar war, vor welchen Dingen er hier nun zu flüchten versuchte.
Auf einem kleinen Parkplatz, stellte es sein Gefährt ab und erkundete nun zu
Fuß die Gegend.
Wie immer war ein geschäftiges Treiben zu beobachten, untermalt von
unzähligen Klängen und Farben.
Überraschend ungestört, schlenderte der Braunhaarige durch die Straßen und
Gassen, bis seine Wahl auf eine etwas unscheinbare Bar fiel.
Als er eingetreten war, zeigte sich aber das diese doch besser besucht war, als
er es angenommen hatte und war schon im Begriff wieder zu gehen, als er
unerwartet jemanden seinen Namen rufen hörte. Etwas verblüfft schaute der
Ältere in die vor ihm befindliche Menschenmenge und erkannte wie eine Person,
sich ihren Weg durch diesen Wall kämpfte.
"Ah, Gakuto...!"
Etwas nach Luft schnappend, begrüßte der Bassist seinen Chef.
"Ich wusste gar nicht, dass du den Laden hier auch kennst. Hättest ja ruhig mal
was sagen können das du heute hier her willst!"
Das war wirklich ein mehr als großer Zufall, dass er ausgerechnet hier, auf
Ju-ken treffen musste. Aber so musste er wenigstens nicht allein rumsitzen.
Zielstrebig lotste der Jüngere, seinen Boss zu einem Tisch wo eine Frau wohl
Mitte Zwanzig ungeduldig darauf wartete, das der Musiker mit dem Ziegenbart
wieder herzu kam.
Eilig sprang sie nun auf. "Wurde aber auch Zeit Süßer! Du weißt doch, dass
ich ziemlichen Ärger bekomme wenn der Chef sieht, dass ich während der
Arbeitszeit an einem seiner Tische pausiere."
Kurz begrüßte sie den Braunhaarigen, bevor sie wieder im Getümmel
verschwunden war.
"Ja, man muss halt nur wissen wie." grinste Ju-ken
"Die Kleine war so nett, mir meinen Tisch freizuhalten, diese Plätze sind
nämlich recht gegehrt."
Nur wenige Augenblicke später, stand die Frau wieder vor den beiden und
erkundigte sich nach anstehenden Getränkewünschen.
Nachdem die Bedienung die Gläser auf den Tisch abgestellte hatte, zwinkerte
sie dem Bassisten noch mal kurz zu und entfernte sich wieder.
"Wo hast du den dein Kücken gelassen?" erkundigte sich der Jüngere und setzte
zum ersten Schluck an.
Gakuto hatte nun wirklich nicht das Bedürfnis mit diesem Thema anzufangen,
schließlich war er ja abgehauen um grade davon loszukommen.
"Kann ich nicht auch mal was unternehmen ohne das ich ständig jemanden mit mir
rumschleppen muss!?"
War dann auch die recht bärbeißige Antwort des Leaders.
"Ist ja schon gut! War nur ne Frage."
Ju-ken wusste wann es besser war, den Braunhaarigen in Ruhe zu lassen, was
seiner guten Laune aber keinen Abbruch tat.
"Was machen eigentlich die anderen so?" Kam es schließlich von dem Älteren.
"Ach, die haben alle was zu tun. Die sind so richtige Stimmungsmuffel. Aber ich
kann auch alleine meinen Spaß haben!" Und wer den jungen Bartträger kannte
wusste, dass er damit Recht hatte.
"Morgen wollte ich mit You und Ryu nen Kleinen Ausflug zu den heißen Quellen
machen. Mal etwas entspannen. Chacha hatte wieder ne Ausrede parat. Ich glaube
der schämt sich einfach nur." Erzählte der Jüngere dann weiter. Schade das du
keine Zeit hast, wäre bestimmt lustig geworden."
"Beim nächsten Mal vielleicht." Aber Gakuto wusste das es sich um Monate
handeln würde bis er wieder die Möglichkeit hatte, sich einen freien Tag zu
genehmigen.
Mit einem Male, stand der andere auf und entschuldigte sich für einen
Augenblick. Der Braunhaarige nutzte die Zeit sich noch etwas zu trinken zu
bestellen.
Ein energisch telefonierender Ju-ken ließ sich wenig später wieder neben ihm
nieder.
"...DAS IST JETZT SCHON DAS DRITTE MAL DAS ZU ABSAGST!!! DU HATTEST ES MIR
VERSPROCHEN!!!"
Gakuto verfolgte das Ganze zwar nur mit geringer Anteilnahme aber so wie der
Jüngere in sein Handy schimpfte, konnte man ja gar nicht weghören. Ein
seltsamer Ausdruck spiegelte sich nun auf dessen Gesicht wieder. Zwar war der
Ton, den er der Person am anderen Ende schenkte, recht barsch jedoch verrieten
seine Augen etwas anderes.
Abrupt legte er nun auf und warf sein Mobiltelefon, mehr als das er es legte,
auf den schwarzen Holztisch vor sich.
Der Höflichkeit halber erkundigte sich der Ältere ob alles in Ordnung sei.
Doch der andere schüttelte nur unverständlich mit seinem Kopf, den er in den
Nacken gelegt hatte. Man merkte, dass ihn dieses eben geführte Gespräch
ziemlich mitgenommen hatte.
Irgendwie schien Gakuto, nicht der einzige zu sein, der so seine heiklen
Probleme hatte.
"Gab es für dich schon mal eine Person, die dich durch ihr ganzes Wesen immer
wieder fasziniert hat?"
fragte der Jüngere plötzlich und starrte dabei an die vor Dunst kaum
auszumachende Decke der Bar.
Der Mann mit den braunen Haaren musste kurz überlegen. Doch der andere schien
nicht wirklich eine Antwort erwartet zu haben, da er erneute ansetzte zu reden.
"Ich weiß das es Dinge gibt die einfach nicht sein sollen aber warum sollte man
es nicht wenigstens versuchen, wenn man doch mit seinem ganzen ICH daran
hängt?"
Was ging nur in dem jungen, sonst so lebensfrohen Mann, neben ihm vor? Das was
er sagte, ließ sich so vielen Dingen im Leben zuschreiben aber welches Kapitel
das seinige war, verriet er nicht.
"Ich glaube ich werde nach hause gehen." teilte Ju-ken darauf hin mit. "Tut mir
leid Gakuto, wenn ich dir deinen Abend versaut habe."
"Mach dir mal keine Sorgen, du hast mir nichts versaut. Versprich mir aber das
du dich nicht zu sehr hängen lässt, ok!?"
Mit einen kurzen, bejahenden Lächeln verabschiedete sich der Jüngere und
verließ, nach dem Bezahlen der Rechnung, die Räumlichkeiten.
Auch bei ihm selbst dauerte es nicht mehr allzu lange, bis er sich wieder hinter
das Steuer seiner Limousine setzte und den Weg heimwärts antrat.
Als der Ältere die Tür seiner Villa aufschloss, bemerkte er gleich, dass es
dunkel war. Der Jüngere schien nun eindeutig zu schlafen. Ein prüfender Blick auf die
Couch zeigte, dass er Recht hatte. Miyavi lag auf dem weißen Leder des
Designersofas und schlief. Um ihn nicht aufzuwecken, dimmte er das Licht,
welches er zuvor eingeschalten hatte.
So im Dämmerlicht wirkte der Schlafende fast surreal. Wie ein Wesen das einzig
und allein nur er sehen und erleben konnte. Als wäre er nur da um ihn in den
Wahnsinn zu treiben und das auf eine Art, die jeglicher Vernunft entsagte.
Vorsichtig setzte er sich neben den Größeren und musterte ihn erneut. Dieser
war noch immer oberkörperfrei, da sein Hemd noch dort lag wo er es ausgezogen
hatte, auf Gakutos Bett.
Jetzt wo er die Möglichkeit hatte, ohne Aufsehen den Jüngeren zu betrachten
nutzte er diese Gelegenheit auch vollends aus. Je länger er die schmalen
Erscheinung neben sich, mit seinen Blicken abtastete, umso intensiver kehrten
die Bilder in seine Kopf zurück die ihn vor wenigen Stunden so aus der Fassung
gebracht hatten.
Gedanklich streiften seine Finger über das weiche Gesicht des anderen,
verharrten kurz an den einladenden Lippen, um dann sanft darüber zugleiden, sie
dazu zu bringen sich ein stückweit zu öffnen um sie dann mit seinen zu
versiegeln.
Verlangend würde er den Körper unter sich erforschen, bis dieser sich ihm voll
und ganz ergeben würde.
Seine dunklen Augen dazu bringen sich mit Begierde zu füllen, welche nur er zu
befreien wusste.
Doch nichts von all dem geschah. Wie als hätte er in die Augen der Medusa
geblickt, saß er noch immer neben Miyavi, welcher grad versuchte die abhanden
gekommene Decke zurück zu beordern, welche er sich zuvor noch umgelegt hatte,
da ihm die Kälte immer deutlicher umfing.
Doch anstatt nach dieser zu greifen, erwischte er ein Stück von Gakutos Jacke und
zog diese, samt der Person die sich noch darin befand, zu sich heran.
Erschrocken über die plötzliche Last die nun auf ihm zum liegen kam, öffnete
der Jüngere seine Augen und blickte gradewegs in die des Älteren, der nicht
minder überrascht, aus der Wäsche schaute.
Doch schnell fand der Dunkelhaarige wieder zu Wort.
"Du kommst wohl doch langsam auf den Geschmack Ga-chan?"
Wenn der andere wüsste wie recht er damit hatte aber dennoch gab es etwas das
ihm sagte, wenn er nun schwach werden würde, würde er es sich nie verzeihen.
Er konnte es sich einfach nicht erlauben in irgendeiner Art als Zielscheibe zu
dienen. Und sollte der Jüngere nur darauf aus sein ,wäre dieser eine
Augenblick der Nachgiebigkeit sein Untergang. Alles würde er verlieren, wofür
er so hart hatte arbeiten müssen. Es war fast so als müsste er dem Teufel
persönlich gegenübertreten.
Gakutos Verstand hatte alle Mühe gegen das weiter steigende Verlangen zu
bestehen.
Und dies schien der Größere irgendwie zu spüren, da dieser nun ansetzte das
zu tun was sich der Ältere nur zu denken wagte.
Langsam fuhr er mit seinen Händen unter das Shirt des Braunhaarigen, was dieser
mit einem leichten Zittern begrüßte.
Jede weitere Berührung Miyavis sog den Willen zu widerstehen, ein Stück mehr
aus seinem Kopf.
"...ich,...ich, will das nicht..." keuchte er, was jeglichen Ernst dieser
Aussage erstickte.
"Das sieht mir aber ganz anders aus." erwiderte der Jüngere und überwand die
restlichen Zentimeter die sich noch zwischen seinen und Gakutos Lippen befanden.
Kurz der Versuchung erlegen dieser Auforderung nachzukommen, besann er sich nun
doch und beendete jäh das Handeln des anderen. Schnell erhob er sich und verschwand
wortlos.
Mit einem Grinsen ließ sich der Dunkelhaarige zurück auf die Polster fallen.
/Irgendwann gehörst du mir!/ Dem war er sich nun mehr als sicher.
So da bin ich wieder. Mit diesem Kapitel werde ich so langsam das Ende
einleiten. Deshalb ist diesmal nicht ganz so viel Tiefe zu erwarten. Ich habe
aber vor dieser Geschichte einen Schluss zu verpassen der hoffentlich zufrieden
stellend ist ^^
und wenn es mich rafft dann kommt vielleicht noch ne Fortsetzung zu dieser Story
die dann aber für sich steht.
Aber bis jetzt steht es noch nicht fest.
Ich glaube wenn ich noch weiter drum rum schreibe geht das Interesse verloren
und das möchte ich vermeiden.
An dieser Stelle möchte ich mich wirklich ganz lieb bei all denen bedanken die
mir bis jetzt die Treue gehalten haben ^_^
Ok, genug gequatscht.
*********************
Wieder dort angekommen wo sein abendlicher Ausflug begonnen hatte, setzte sich
ein mehr als konfuser Gakuto in einen der beiden Sessel die in seinem Zimmer
standen.
Das was er soeben erlebt hatte, brachte ihn dazu demoralisiert aufzuseufzen. Noch
immer spürte er die Hände des anderen auf seiner Haut und auch die Berührung
seiner Lippen war noch immer präsent. Solch eine Intensität hatte er schon
eine Ewigkeit nicht mehr verspürt.
Deshalb war er auch ein wenig stolz auf sich das er trotz der Verlockung
widerstanden hatte.
Ob er jedoch nun noch die Autorität besaß die er all die Zeit versuchte dem
Jüngeren klar zu machen? Schon allein die Tatsache, dass er Miyavi die Chance
gegeben hatte ihn zu küssen ließ doch allen Respekt den dieser eigentlich vor
dem Braunhaarigen haben sollte zerbrechen. Er konnte wohl nun davon ausgehen das
dieser das Geschehene zu seinen Gunsten ausnutzen würde.
Aber am meisten tadelte er sich selbst für seine kurzweilige Schwäche. Warum
auch musste der Kerl mit den braunen Augen auch diese seltsam, anziehende Art an
sich haben. Schon vom ersten Tag ihres Zusammenarbeitens machte der andere
keinen Hehl daraus das er irgendetwas mit Gakuto vorhatte.
Doch hätte er selbst nie daran gedacht, dass es soweit kommen würde. Und nun
brannte sein Körper verursacht durch ein Gefühl das er nicht wirklich
kontrollieren konnte. Und er war sich nicht einmal sicher ob er bei der
nächsten Offerte des Jüngeren nochmals die Besinnung finden würde um weiteres
zu unterbinden.
Leicht legte er einige Finger auf seinen Mund den noch vor wenigen Minuten der
Größere in Besitz genommen hatte.
Unwillkürlich rann ihm ein sanfter Schauer über den Rücken. Aber er musste
all diese Empfindungen unterdrücken wenn er dieses Projekt nicht in den Sand
setzten wollte.
Doch die Frage war eher ob er auch dem Dunkelhaarigen das verständlich machen
konnte?
Kurz entschlossen raffte er sich wieder auf auch verließ den Raum.
"Wir müssen uns unterhalten!" meinte er kühl als er den Jüngeren noch immer
auf der Couch liegend antraf.
Dieser setzte sich nun auf und wartete auf das was nun folgen würde.
Der Ältere lehnte sich an seinen Flügel und setzte mit seiner Rede fort.
"Ich werde mich in dieser Hinsicht nicht wiederholen und wenn du dich nicht an das halten
solltest was ich dir jetzt sagen werde, dann werde ich das ganze Projekt mit dir aufgeben,
also denk lieber zweimal nach bevor du was versuchen willst.
Ich möchte in Zukunft, dass du mir in keiner Weise mehr zu nahe kommst, egal um
was es sich auch handeln möge. Ich schätze du bist klug genug das zu
akzeptieren wenn du es zu was bringen willst!"
Ohne eine Reaktion von Seite des anderen abzuwarten ging er zurück in sein
Schlafzimmer.
Miyavi wartete nur noch darauf das Schließen dieser Tür zu hören und packte
darauf alles zusammen was ihm gehörte und verließ die Villa. Es war wohl
wirklich an der Zeit sich Prioritäten zu setzten und das war für ihn in erster
Linie die Musik. Also kehrte er in sein eigenes kleines Appartement zurück was
bei Weitem nicht die Großzügigkeit und Nobles besaß wie die Behausung des
Braunhaarigen aber dies war er schließlich gewöhnt und es tat auch mal wieder
gut seine eigene Kleidung anzuziehen.
In den kommenden Wochen wurden Songs eingesungen, verschiedene Radio und
Fernsehsendungen besucht und das erste Video wurde abgedreht. Und bei allem was
der Jüngere tat hatte er stets die wachsamen Augen Gakutos im Rücken. Es
imponierte ihm wirklich zu sehen, dass der Größere genau wusste wann es nötig
war zu zeigen, dass auch er ganz Profi sein konnte. Natürlich ging nicht immer alles
zu Hundert Prozent perfekt über die Bühne doch am Ende war man immer
mehr als zufrieden.
Auch wenn der Ältere es nicht zugeben wollte fehlten ihm ab und zu doch schon
die kleinen unerwarteten Eigenheiten des anderen und auch die Unbeschwertheit
mit ihm auszukommen. Seit diesem einen Abend hatte sich einiges verändert auch
wenn es für ihre Umwelt nicht den Anschein hatte. Man hatte eine gewisse
Distanz zueinander aufgebaut. Zwar unterhielt man sich miteinander aber in diesen
Gesprächen fehlte jegliche Spur von Persönlichkeit. Aber wer in diesem
Business etwas werden wollte musste eben auch einige Dinge wegstecken können.
Schließlich war er selbst nur durch eine menge Disziplin so weit gekommen, man
bekam halt von keinem etwas geschenkt und das schien der Jüngere schnell
verstanden zu haben.
Und es gehörte schon eine Menge dazu um einen alten Hasen wie Gakuto zu
beeindrucken.
Es schien wirklich nur noch eine Frage der Zeit bis der Größere seinen eigenen
Weg gehen konnte.
Gakuto wusste eben genau wie er es anzufangen hatte das ein Erfolg nicht
ausbleiben würde.
Der Newcomer mit den Piercings konnte sich einer ständig wachsenden Fangemeinte
sicher sein. Auch er konnte sich nur noch selten irgendwo blicken lassen ohne,
dass ihm nicht gleich ein Schwarm von kreischenden Girlies verfolgte. Doch dies
wusste Miyavi mit seiner gewohnt lockeren Art gut zu meistern.
"Ich finde es ist an der Zeit das du deinen Fans da draußen nun auch etwas
zukommen lässt was dir aus der Seele spricht." meinte der Ältere eines Tages,
nachdem sie noch ein paar Worte an die immer lauernde Presse verloren hatten und
sich nun auf den Weg in den wohl verdienten Feierabend machten.
"Schreibe doch für deine erste Single den Text und die Melodie selbst. Ich
denke das ist eine Kleinigkeit für dich."
Mit einen kurzen Nicken nahm der Jüngere die Herausforderung an und
verabschiedete sich auch sogleich von dem Mann mit den braunen Haaren. Dieser
schaute Miyavi noch solange nach bis dieser um eine Ecke verschwunden war und er
sich sicher sein konnte das er allein war.
Eine plötzliche Schwermüdigkeit klammerte sich nun um ihn und veranlasste den
Älteren dazu sich auf den Boden des Flures zu setzten in welchem er sich
befand.
Die Tatsache dass sich nun bald alles seinem Ende zuneigen würde holten
unterschiedliche Gefühle in ihm hoch.
Sollte er sich nicht eigentlich darüber freuen, dass er nun bald wieder seiner
eigenen Karriere nachgehen konnte? Das ihm das Projekt trotz mancher Hindernisse
doch noch so gut gelungen war? Das er diesen Typ mit der unberechenbaren Art
wieder los wurde?
"...ich weiß es nicht..." murmelte er zu sich selbst nachdem er keine ehrliche
Antwort auf all diese Fragen finden konnte.
Er fühlte sich plötzlich so einsam und er wusste einfach nicht was er dagegen
tun sollte. Auch wenn er seine Freunde und Kollegen um sich hatte fehlte immer
ein kleines Stück zum vollendeten Glücksgefühl.
Dann kramte er sich meist die Erinnerungen an die Zeit aus als er und Miyavi
noch diese besondere Art des Umganges miteinander hatten. Und nun war alles so
steril zwischen ihnen geworden. Seine Worte die er damals an den Größeren
gerichtet hatte, hatten ihre Wirkung gezeigt, die er nun innerlich verwünschte.
Aber er würde sich schon wieder fangen wenn alles zum Alten zurückkehren
würde.
Mit dieser Erkenntnis erhob er sich wieder, rückte seine Kleidung wieder
zurecht und machte sich auf das Gebäude zu verlassen.
Schon am nächsten Tag präsentierte der Jüngere seine Ideen. Er hatte es sich
nicht nehmen lassen gleich mehrere Songs zu Papier zu bringen.
Neugierig nahm Gakuto die Lyrics in die Hand und überfolg sie. Jeder von diesen
hatte etwas aber der letzte sprach ihn aus unerfindlichen Gründen besonders
an.
A dream is still a dream. That's why it's a dream.
Don't say sad things like that.
If dreaming is free, then making it come true is too.
Let's Image-Train in bed.
Is there such a person who never gets wet from the rain?
If you're gonna get wet one day then might as well get soaking and wash your
head.
"Let it be sunny tomorrow"
If something made you sad, then let me have half of that pain.
If something made you happy, then all I want is that smile,
So let's fall in love like Bufferin.
That's it.
"I hope for your happiness."
To tell you the truth, I wanna fall asleep like this too.
But I have some place to go, so I'll be off one step ahead of you.
Have a nice day.
Don't get lost, don't cower.
Don't look away.
Don't doubt, don't feel sad, Don't stop.
So, weiter geht´s ^_^
Ich hätte ja nicht gedacht das euch meine Story so ans Herz gewachsen ist das
ihr mit einem baldigen Ende nicht wirklich einverstanden seit. Aber das ist
natürlich ein schönes Lob. Und ich denke darüber nach was ich nun tu werde.
Zu diesem Kapitel muß ich sagen das Miyavi-chan diesmal ne Pause hat aber net
für lange ich denke mal im nächsten ist er wieder voll dabei ^_^
Dann noch mal liebe Knuddelgrüße an meinen treuen Fankreis.
HUUUGGGGG YOOOOUUUU ALLLLL!!!!!!
"Gakuto nun komm schon!" Abermals erinnerte der Blonde Gitarrist seinen Freund
und Chef daran dass, sie schon längst hätten auf dem Weg ins Studio sein
sollen. Aber der Braunhaarige war seit einer gewissen Zeit einfach nicht mehr er
selbst. Nie hätte man ihn früher mahnen müssen, dass er doch endlich in die
Gänge kommen solle, schließlich war er der Boss des Gackt Job und als dieser
hatte er die sich selbst gesetzte Pflicht den anderen ein Vorbild in
Pünktlichkeit und Ergeiz zu sein.
Aber dies fiel ihm nun sichtlich schwer. Vor fast zwei Monaten war er in sein
altes Leben zurückgekehrt und anfangs hatte er auch noch so viele neue Pläne
die er schnellst möglich umsetzten wollte doch immer wenn es ansetzte einen
Song zu schreiben oder es darum ging sich wieder solo den Medien zu
präsentieren überkam ihn ein seltsames Gefühl das jeglichen Tatendrang in ein
tiefes, schwarzes Loch zehrte.
Und genau das passierte auch an diesem Tag. Natürlich war es seinen
Bandkollegen nicht entgangen das etwas nicht stimmte, aber jedes Mal wenn einer
von ihnen versuchte etwas darüber in Erfahrung zu bringen wurde er nur mit
einer abwiegelnden Handbewegung dazu gebracht nicht weiter nachzufragen.
"Jetzt ist aber mal genug mit diesem Hingehalte!" entlud sich schließlich ein
recht verärgerter Chachamaru.
"Gakuto wir alle wissen das dich etwas beschäftigt! Und wir wissen auch, dass
du das mal wieder mit dir ganz allein ausmachen willst! Aber so geht es nun mal
nicht weiter!"
Es war schon recht ungewöhnlich das Chacha seine Stimme so erhob aber bis zu
diesem Zeitpunkt hatte er ja nie Anlass dazu gehabt. Es machte ihn selbst sehr
zu schaffen, dass er nicht wusste was in seinem Freund vorging, dass dieser sich
auf einmal so hängen ließ.
Mit einem leisen Seufzer setzte er sich nicht unweit auf einen Stuhl der
dem Braunhaarigen gegenüber stand.
"Wenn du uns nichts sagen willst ist das ok." meinte er dann mit deutlich
ruhigerem Ton als zuvor.
"Vielleicht brauchst du einfach nur mal ne Pause. Du hast jetzt schon seit einer
Ewigkeit keinen richtigen Urlaub mehr gemacht und jeder würde verstehen wenn du
dir ne Auszeit gönnen würdest.
Niemand weiß besser als du, dass man mit einem verschleierten Geist seine Ziele
nicht erreichen kann.
Also tu dir selbst den Gefallen und entspann dich mal wieder richtig."
Kurz bevor er den Raum wieder verließ klopfte er Gakuto noch mal leicht auf die
Schulter und ließ diesen dann allein.
Müde schloss der Leader die Augen. Es stellte sich doch als ziemlich schwierig
heraus ehrlich zu sich selbst zu sein. Er wusste genau was ihn so unfähig
machte aber das konnte er niemanden erzählen auch wenn er es sich manchmal
wünschte.
Letztendlich kam er zu dem Endschluss sich doch etwas Ruhe verdient zu haben. Er
erinnerte sich daran das Ju-ken ihm damals etwas von den heißen Quellen
erzählt hatte und was wäre wohl besser zum relaxen geeignet?
Er könnte seine Jungs ja mal fragen ob die nicht auch dazu Lust hätten. Das
würde ihn gewiss ablenken und Spaß würde es mit Ryu und dem agilen Bassist
auf jeden Fall geben.
"Nein ich habe noch andere Dinge zu erledigen aber trotzdem danke der
Nachfrage."
Mehr war dem zierlichen Gitarristen nicht abzugewinnen. Erneut hatte er eine
Ausrede parat nur damit er nicht mit zu den Onzen mitfahren musste. Eigentlich
ahnten es der Bassisten schon bevor er sich die Mühe machte, das er wieder ne
Abfuhr bekommen würde aber der Höflichkeit halber fragte er Chacha trotzdem.
Zu viert machte man sich nun auf den Weg. Ihr Ziel war etwas weiter entfernt
aber dafür war es eines der renommiertesten Gasthäuser am Platz mit einer oft
gerühmten Quelle.
Wie es Gakuto erwartet hatte war die ganze Zeit eine recht lockere und amüsante
Stimmung unter seinen Kollegen zu merken. Dennoch krochen ab und an
Gedanken in seinen Kopf die ihn wieder etwas nachdenklich stimmten.
Wie würde es wohl sein wenn eine gewisse Person sie begleitet hätte und er
dachte bei weiten nicht an seinen alten Freund Chachamaru.
"...ich hab's wohl versaut..." murmelte er noch in seinen Überlegungen vertieft
und bemerkte gar nicht wie sich ein besorgter You neben ihn setzte.
"Alles ok bei dir Gakuto?"
Überrascht schreckte dieser kurz auf.
"...ähm..., ja alles bestens..."
Doch sein Freund kannte ihn nun schon so lange das er diese Antwort schlagartig
der Lüge überführte.
Irgendwie ahnte er worin diese plötzliche Stagnation des Braunhaarigen ihren
Grund haben könnte.
Und auch auf die Gefahr hin gleich eine gewaltige Standpauke zu kassieren ließ
er den anderen seine Ahnung wissen.
"Ist es wegen Miyavi-kun?"
Schon allein der Klang dieses Namens verursachte ein Gefühl in dem Älteren das
ihn dazu brachte seine Augen zu weiten.
Nachdem der Dunkelhaarige seine eigene Kariere begonnen hatte, war der Kontakt
einfach so abgebrochen. Der Ältere hatte zwar noch immer die Nummer des
Jungspundes aber er hatte nie Gebrauch davon gemacht. Was hätte er auch sagen
sollen?
- Ich vermisse dich, wie wäre es mit nem Treffen -
Denn genau das wären die Worte die er sagen würde wenn er erst einmal die
Stimme des anderen hören würde.
Doch sein Stolz schnürte ihm regelrecht die Hände auf dem Rücken zusammen.
Wie oft hatte sein Herz schon mit seinem Verstand gerungen? Doch mit seinem Ego
als Ringrichter konnte sein Innerstes nur immer wieder verlieren.
Die Reaktion die You an seinem Freund erkannte ließ ihn seine Intuition
bestätigen. Doch was genau er nun mit Miyavi verband das er sich so verändert
hatte konnte er nicht so recht nachvollziehen.
"Du weiß du kannst immer mit mir reden wenn dich etwas bedrückt.
Ich bin für dich da!"
Der Leader überlegte bevor er sich an den Mann neben sich wandte.
"Ich danke dir für deine Fürsorge aber ich...."
Wieder Schweigen.
Der Gitarrist sah das Gakuto nicht die Kraft aufbringen konnte sich zu öffnen
und zog ihn kurzerhand sanft an sich heran sodass dessen Kopf auf seiner
Schulter zum ruhen kam. Bereitwillig ließ sich der Braunhaarige auf diesen
Trost sein.
Es stand außer Frage, dass er dem Blonden vertrauen konnte und vielleicht
würde er es ihm auch wirklich erzählen aber nicht jetzt.
Bei all der Sorge um den Braunhaarigen bemerkte weder You noch Gakuto das zwei
Augen auf ihnen ruhten die dieses Schauspiel intensiv verfolgten und ihrem
Besitzer ein bedrücktes Raunen entlockte.
"Ok, wir sind da!" rief Ryu freudig und er war auch der Erste der den kleinen
Bus verlies. Danach folgten der Gittarist und der Chef des Trupps.
Ju-Ken blieb noch eine Weile auf seinem Platz sitzen und schaute etwas verloren
aus dem Fenster zu seiner rechten.
"Ju-ken was ist denn? Wir wollen uns anmelden. Schnell huschte der Blondschopf
zurück in das Gefährt um den Bassisten aus eben diesen zu zerren. Ohne große
Worte packte er den Bartträger an dessen Hand und zog ihn von seinem Platz
hinaus an die frische Luft.
Etwas überrumpelt stolperte Ju-ken hinter You her jedoch genoss er die
Berührung des anderen der in ihm wohl nie mehr sehen würde als den Bass
spielenden Clown der Band.
Und so schnell die schmale Hand ihn gepackt hatte so schnell verschwand diese
auch wieder ohne zu ahnen was gerade in dem anderen vorging.
Nachdem nun jeder seine Räumlichkeit zugeteilt bekommen hatte trennten sich
vorerst die Wege der Bandmitglieder da jeder in Ruhe sein Domizil beziehen
wollte.
Die Zimmer waren alle traditionell eingerichtet und durch das öffnen einer
Schiebetür hatte man einen ungetrübten Blick auf einen kleinen Garten.
Schnell wechselte Gakuto von seiner Alltagsbekleidung in den hauseigenen
Yukata.
Träumerisch schaute er in das Grün vor seinem Zimmer welches gerade die
letzten Strahlen der Sonne auf sich ruhen ließ. Es war wirklich ein herrlicher
Ort um neue Energie zu schöpfen.
Just in diesem Augenblick fielen ihm wieder die Worte des Größeren ein, die er
damals zu ihm gesagt hatte.
/...Irgendwann nehme ich mir die Zeit und entfliehe all dem hier.../
"Ich glaube das wäre genau das richtige für dich." meinte er darauf leise und
wünschte sich er könnte nur dieses eine mal über seine Schatten springen.
Ok, weiter geht´s ^_^
Ich sagte zwar das Miyavi in diesem Kapitel wieder voll dabei sein würde aber
das stimmt nun nicht ganz. Er hat zwar seinen Auftritt aber noch nicht den ganz
großen.
Ich hoffe das nimmt euch trotzdem nicht die Lust am Lesen.
Und wundert euch bitte nicht darum ich noch ne kleine You und Ju-ken Beziehung
mit einbringe, dass hat alles seinen Grund, hoffe ich doch XD
Also dann wieder viel Spaß.
"Also das Essen hier ist echt der Hammer!" stellte der Drummer zufrieden fest
und klopfte sich bestätigend auf seinen vollen Bauch.
Irgendwie schien er aber auch der einzige zu sein der diesen Ausflug in vollen Zügen
genießen konnte. Es verwunderte ihn nicht das Gakuto sich mit dem Essen
zurück hielt aber warum nun auch Ju-ken und You so betreten aus der Wäsche
schauten konnte er sich nicht erklären. Wenn er so in die Runde blickte
erinnerte das Bild doch stark an eine Beerdigung.
"Entschuldigt mich aber ich werde mich jetzt zurückziehen." Der Braunhaarige
wollte jetzt allein sein auch wenn es ihm Leid tat das er wohl mit seinem
Verhalten die anderen bedrückte. You war schon immer sehr emotional gewesen
wenn er merkte, dass jemand von seinen Freunden Sorgen hatte und das sah man ihm
beim Abendessen auch deutlich an. Auch fiel ihm das Schweigen des Bassisten auf
was ihn doch etwas erstaunte. Und wenn er so darüber nachdachte erschien es ihm
irgendwie unfair das sich alle um ihn, den Leader sorgten aber wohl keiner sich
Gedanken machte was mit Ju-ken nicht stimmen könnte. Vielleicht sollte er ihn
einfach mal fragen auch wenn er nicht grad die geeignetste Person dafür war um
anderen bei ihren Problemen zu helfen. Hatte er selbst doch mehr als genug
davon. Dennoch wollte auch er für seinen Freund und Kollegen da sein.
Doch erst stand ihm der Sinn danach, endlich das zu genießen weshalb sie eigentlich
hierher gekommen waren.
Ein sanftes, warmes Licht erhellte die schon aufgekommene Dunkelheit, rund um
das dampfende Wasser der Onzen. Gakuto war völlig allein, keine Menschenseele
die ihn stören konnte. Nur ein leichter Nachwind spielte mit den Wolken und gab
ab und an ein silbernes Stück des Mondes frei.
Ein befreiendes Seufzen entrann ihm als er seinen sehnigen Körper langsam in
die wohlige Wärme des Beckens gleiten ließ.
Zufrieden schloss er seine Augen um sie nur wenig später etwas erschrocken wieder
zu öffnen. Für einen kurzen aber intensiven Moment verlor er sich in einer
Illusion die ihn zu erregen wusste. Zwei schlanke Hände streichelten darin
zärtlich über seinen Körper und verwöhnten ihn. Weiche Lippen spielten mit
den seinen und ließen nicht von ihm ab.
Merklich spürte er wie sich sein Herzschlag bei diesen Träumereinen
beschleunigt hatte und auch seine Männlichkeit begrüßte diesen Hormonschwall
erfreut.
Es war nicht das erste Mal das ihm so etwas passierte in letzter Zeit wachte er
oftmals in genau demselben Zustand auf und half sich dann schließlich selbst,
sich von dem entstandenen Druck zu befreien.
Aber hier war nun wirklich nicht der passende Ort dazu. Soviel
Selbstbeherrschung konnte er dann doch noch aufbringen.
Also galt es abzuwarten bis sich alles wieder reguliert hatte. Gleich danach
machte er sich auf den Weg, zurück in sein Zimmer. Auf halbem Wege vernahm er
zwei vertraute Stimmen an deren Ton man erkennen konnte dass sie recht energisch
miteinander sprachen.
Das war der Nachteil wenn sämtliche Wände größtenteils nur aus Papier
bestanden.
"WARUM WILLST DU MICH NICHT VERSTEHEN?!" hörte er den Blonden Gitarristen
genervt fragen. Worauf dieser aber keine Antwort zu erhalten schien.
Kurz hielt er inne setzte aber gleich wieder an weiter zu gehen als sein Blick,
eher zufällig, auf einen schmalen Spalt fiel den die Schiebetür offen stand.
Sofort erkannte er das die andere Person Ju-ken war der recht verzweifelt
wirkte.
Auch wenn er wusste das es sicht nicht schickte andere zu belauschen blieb er
trotzdem stehen um erahnen zu können warum sich seine Kollegen so aufführten.
Nun setzte der Bassist an sich zu rechtfertigen.
"HÄTTE ICH GEWUßT WIE INTOLERANT DU SEIN KANNST HÄTTE ICH ES DIR NIE GESAGT!"
Es schien wirklich etwas Ernstes zu sein. So hatte er die beiden noch nie
erlebt.
Noch einige Male wechselten aufgebrachte Worte, unter den beiden Männern, die
Seiten bis der Gitarrist schließlich verdrossen den Raum verließ und einen
nicht minder aufgebrachten Bassisten zurück ließ. Schon beim ersten Anzeichen
dabei erwischt zu werden, wie er hier die Gespräche anderer mithörte, hatte
sich der Leader zurückgezogen und konnte das Ende der Unterhaltung nicht
vollends verfolgen.
Vorsichtig kam er aus seiner Deckung die er in einer kleinen Nische des
Ganges gefunden hatte, wieder hervor um genau in diesem Moment mit Ju-ken
zusammen zu stoßen, der seinen Freund nicht wirklich registrierte, da sein Kopf
nach unten gerichtet war um zu vermeiden das jemand seine gegenwärtige
Gefühlszustand erahnen konnte.
"...Gome ne..." brachte er mit gedrückter Stimme heraus immer noch nicht
merkend wenn er da über den Haufen gerannt hatte. Doch das schien ihn auch recht
wenig zu interessieren. Mit eiligen Schritten durchquerte er den Gang und
verließ kurzerhand das Gebäude.
Die wenigen Tage, die sie gebucht hatten, neigten sich langsam dem Ende zu und
in all der Zeit hatte sich die Stimmung eher verschlechtert als das sie sich
zum positiven gewand hätte.
Dementsprechend gestaltete sich auch die Rückfahrt. Keiner sagte ein Wort auch
wenn der Sänger keinen Streit mit seinen Kollegen hatte fühlte er sich von der
bedrückenden Atmosphäre zum Schweigen gezwungen. Wollte er vor kurzem noch
versuchen Ju-ken etwas aufzubauen schien ihm dieses Vorhaben nun mehr als
spöttisch da er anscheinend ein Problem hatte das man nicht so einfach mit
einem gut gemeinten Gespräch lösen konnte. You versuchte zwar den Anschein zu
wahren das alles in Ordnung sei aber das gelang ihm nur spärlich.
Wieder zu hause angekommen verharrte Gakuto kurz vor seiner Haustür. Den
Schlüssel schon parat wollte er doch nicht aufschließen. Er wusste genau, dass
ihn dahinter nichts weiter erwarten würde außer der üblichen Einsamkeit.
Flüchtig lenkte er seinen Blick auf die Stelle wo er damals den Jüngeren
vorgefunden hatte, der völlig durchnässt vor seinem Eingang gelegen hatte und
schlief.
Ein bitteres Lächeln legte sich auf die, vor Anspannung, blassen Lippen.
Spontan zog er sein silberfarbenes Handy aus seiner Jackentasche und suchte
Miyavis Nummer in seinen Kontakten.
Scheinbar ewig starrte er auf diese Ziffern, seinen Daumen schon auf der
-Anrufen- Taste.
In seinem Kopf ging er hunderte Möglichkeiten durch mit welchem Anliegen er
sich melden könnte sollte der andere seinen Anruf entgegennehmen aber keine
erschien ihm passend genug, als er unerwartet selbst kontaktiert wurde. Das Display verriet das es Chacha
war. Etwas enttäuscht nahm er ab.
"Moshi moshi." nuschelte er monoton.
"Ah Gakuto, ich hoffe ich störe dich nicht aber ich dachte es würde dich
interessieren zu hören dass, dein ehemaliger Schützling in wenigen Tagen ein
kleines Debütkonzert, vor ausgesuchtem Publikum, geben wird.
Ich habe dir bereits eine VIP-Karte besorgt.
Es ist schließlich dein Verdienst das er überhaupt erst soweit gekommen ist.
Ich habe seinem Management schon mitgeteilt das du auch da sein wirst und sie
meinten es wäre gut euch beide mal wieder zusammen zu interviewen.
Das gibt eine gute Publicity für beide Seiten.
Ich hoffe nach deinem kleinen Urlaub bist du nun wieder in der Lage so etwas
souverän zu meistern.
Ich schicke dir die Karte zu.
Also machs gut und genieße deine restliche freie Zeit noch etwas.
Bye!"
Der Braunhaarige fühlte sich grad ziemlich überrumpelt, gab ihm sein Kollege
nicht einmal die Gelegenheit sich dazu zu äußern. Und das er alles gleich ohne
seine Zustimmung abgewickelt hatte wollte ihm erst so gar nicht passen.
Aber bei genauerer Überlegung war das doch die beste und unauffälligste
Möglichkeit die Person wieder zu treffen die für das, seit Monaten andauernde,
Chaos in seinem Innersten verantwortlich war.
Die folgenden Tage schienen schier endlos, war doch die Aufregung manchmal kaum
noch zu bändigen.
Wie würde Miyavi wohl auf ihn reagieren?
Würde er ihn noch immer so distanziert behandeln wie zum Schluss ihres
gemeinsamen Projektes?
Oder würde alles so sein wie zu Anfang?
Vielleicht konnte man ja noch einmal von vorne beginnen und eine gut gehende
Freundschaft zueinander aufbauen.
Vielleicht würde er selbst aber auch völlig seine Beherrschung verlieren, wenn
er den anderen nach all den Wochen wieder sehen würde und sofort über ihn
herfallen.
Bei diesem Gedanken schüttelte er verlegen seinen Kopf. Aber seit er wusste,
dass er den Größeren bald wieder persönlich vor sich haben würde fühlte er
sich voller Energie.
Nichts deutete mehr darauf hin das er bis vor kurzem fast nur noch ein Schatten
seiner selbst gewesen war. Und um seinen neuen Lebensgeist noch deutlicher
hervorzuheben schien ihm ein kleines Umstyling ganz passend.
Für besagten Abend hatte sich Gakuto sogar noch ein neues Outfit zugelegt und
man konnte mit recht behaupten dass er vor Sex-Appeal nur so strotzte. Ein
ungeahnter Blitzlichtregen ging auf ihn nieder als er aus der weißen Limousine
ausstieg und sich den Massen präsentierte. Begleitet von den unzähligen
Liebeserklärungen seiner Fans betrat er nun das Gebäude. Seine Nervosität
überschlug sich regelrecht aber nach außen ließ er sich natürlich nicht das
Geringste anmerken.
Sogleich steuerte ein junger Mann in einem schwarzen Anzug auf ihn zu und geleitete
ihn zu seinem reservierten Logenplatz der oberhalb der üblichen Plätze lag.
Langsam aber sicher füllte sich der Raum, meist mit aufgeregten Mädchen, die
das Glück hatten eine der begehrten Karten gewonnen zu haben um bei diesem
Highlight dabei sein zu dürfen. Aber das sollte Gakuto nicht stören hier
oben hatte er seine Ruhe um ungestört die Show seines Zöglings zu beobachten.
Nachdem man noch einige Worte zu der ganzen Veranstaltung verloren hatte
verdunkelte sich der Saal langsam und Musik setzte ein welche ständig an
Volumen gewann.
Mit ein paar pyrotechnischen Spielereinen kündigte man schließlich den Star
des Abends an.
Beim ersten Anblick des Jüngeren stockte dem nun Schwarzhaarigen für einige
Sekunden der Atem.
Miyavi hatte sich in den letzten Wochen um einiges verändert. Einige
Tätowierungen zierten nun seinen schlanken Körper und seine Haare durchzogen
wieder unzählige bunte Strähnen. Was nicht weniger von der Frisur ablenkte die
der Jüngere sich zugelegt hatte.
Das hatte Gakuto nicht erwartet, und irgendwie hatte er das Gefühl einen völlig
Fremden dort unten zu sehen. Vielleicht war er das nun auch wirklich.
Schließlich hatte man nun schon eine geraume Zeit nichts mehr miteinander zu
tun gehabt und der Ältere wusste nur zu gut, dass einen dieses Geschäft auch
völlig verändern konnte.
Er war sich nun gar nicht mehr so sicher ob es eine gute Idee gewesen war hier
her zu kommen da sich seine Erwartungen ganz langsam in Luft auflösten.
Dennoch wollte er nicht verpassen zu sehn wie sich der andere so entwickelt
hatte. Gebannt verfolgte er das Vorgehen und musste feststellen das der Jüngere
noch um einiges besser geworden war. Der Stil seiner Musik war zwar etwas
völlig anderes als der seinige aber der Größere wusste die Fans damit zu
begeistern.
Und auch der Schwarzhaarige fand immer mehr gefallen an dem was er dort sah.
Miyavi bewegte sich mal grazil und dann wieder recht energisch doch immer konnte
man etwas Erotisierendes darin ausmachen. Wie er ab und an mit seinen Händen
über seinen Körper streifte und sich mit der Zunge provozierend über seine
Lippen fuhr. In den Augen immer ein wildes Feuer.
Aber dem nicht genug, Miyavi liebte es auch seine Bandkollegen mit kleinen
Flirtereinen zu necken. Gakuto war das nichts Unbekanntes auch er zog manchmal
solche Dinge auf der Bühne ab aber dennoch verschaffte ihn dieser Anblick eine
gewisse Unruhe.
Erneut eilte der agile Bunthaarige über die Bühne zu seinem Gitarristen, den
er schon zuvor immer recht nahe gekommen war ,doch diesmal stahl er diesem
einen recht innigen und andauernten Kuss, was sämtliche weibliche Fans dazu
brachte ihren Kreischpegel noch etwas zu erhöhen.
Soviel Einsatz war dann doch nicht mehr die Norm und in Gakuto stieg ein
unangenehmes Gefühl auf welches er nicht gleich zu deuten wusste.
Nie hätte er gedacht, dass der Jüngere mit solchen Dingen so leichtfertig
umgehen würde. Für den Schwarzhaarigen war ein Kuss doch immer etwas
Einzigartiges und etwas das man nur Menschen schenkt die man liebte.
Sollte das vielleicht bedeuten, dass Miyavi eine bestimmte Beziehung zu dem
Gitaristen hatte? Waren sie sogar ein Paar?
Der Älter musste zugeben, dass ihr erster Kuss weit weniger intensiv gewesen
war, was er sich ja selbst zuzuschreiben hatte
Der Ältere schluckte schwer bei dieser Erkenntnis.
Hatte er wirklich erwartet, dass der Jüngere noch immer an ihm festhalten
würde. Die Zeichen das es nicht so war, waren ja eigentlich eindeutig gewesen.
Kein Anruf, kein Brief oder sonst eine Versuch Kontakt mit ihm aufzunehmen.
War er den wirklich so blind gewesen? Hatte er sich all die Zeit etwas
vorgemacht?
Gakuto fühle sich so lächerlich. Er war ein erwachsener Mann und ließ sich
von einem dahergelaufenen, durchgeknallten Freak den Verstand vernebeln um dann
festzustellen das für den andere alles nur ein Spiel gewesen war.
Der Schwarzhaarige wusste selbst nicht mehr wann er sich eingebildet hatte das
Miyavi vielleicht auf was Ernsteres aus sein könnte.
Aber jetzt wurde er ja mehr als deutlich auf den Boden der Realität
zurückgeholt und das auf recht schmerzhafte Art und Weise.
Für ihn war jetzt nur noch das Interview zu überstehen und dann würde er mit
diesem Kapitel abschließen. Jetzt wo er wusste das er nichts mehr zu erwarten
hatte.
Also, nun ist wirklich bald Schluss. Ich schätze mal das es noch ein Kapitel
geben wird, maximal noch zwei.
Dann haben die Jungs endlich wieder ihre Ruhe vor mir ^_^
Und ich war überrascht gewesen zu lesen das ihr geglaubt habt das ich die Story
so fies enden lassen würde. Ich doch nicht XD
Also erneut viel Spaß beim Lesen!
Ein Letztes Mal bäumte sich die begeisterte Fanmasse auf um ihren Miyavi
gebührend zu verabschieden, der soeben den letzten Song seiner Zugabe zum
Besten gegeben hatte.
Gakuto indes saß weniger gerührt auf seinem Platz und dachte darüber nach wie
er dieses verdammte Interview am besten hinter sich bringen könnte. Auf kurz
oder lang würde er sich mit dem Bunthaarigen unterhalten müssen auch wenn ihm
das nun mehr als widerstrebte, nachdem was ihm der heutige Abend offenbart
hatte.
Aber darum ging es ja auch eigentlich nicht. Die Reporter würde eh nur die
ihnen vorgegebenen Fragen stellen und keine davon würde auch nur annähert auf
eine Antwort warten die etwas mit seinen Gefühlen zu dem Größeren zu tun
haben würden. Also galt es einfach nur cool zu bleiben, das Ganze mit der bekannt
gelassenen Art zu meistern um sich dann schnellst möglich zu empfehlen.
Abermals eilte ein, in schwarz gekleideter Herr zu ihm um den Dunkelhaarigen zu
besagten Termin zu geleiten. Ein kurzes und kaum merkbares Seufzen entrann
Gakuto bevor er schließlich der Bitte nachging und der Person folgte.
Nachdem sie einige Gänge durchquert hatten wies man ihm die Tür, hinter der
man ihn erwartete.
Danach entfernte sich seine Bekleidung auch gleich wieder, was Gakuto nur recht
war. Nun stand er vor dieser nichts sagenden, weißen Tür und war so aufgeregt, wie
ein Schüler den man zum Direktor gerufen hatte. Sich grad dazu überwunden zu
haben die Klinke zu betätigen, wurde die Tür auch schon geöffnet. Der Ältere kannte
das Gesicht in das er nun blickte und er mochte es nicht, er würde sogar behaupten er hasste es,
auch wenn er es erst vor wenigen Stunden das erste Mal gesehen hatte.
"Oh, Verzeihung!" meinte der junge Mann mit der wilden Frisur und dem
undeutbaren Grinsen, welches den Schwarzhaarigen nur noch mehr Abneigung
verspüren lies.
Was fand Miyavi bloß an diesem Kerl, das er ihm auf der Bühne ständig an die
Wäsche gehen musste? So toll sah er ja nun auch nicht aus, aber das war halt
nur eine oberflächliche Meinung.
Kurz lugte der Gitarrist in den Raum zurück um der darin befindlichen Person
noch etwas mitzuteilen, danach schob er sich an Gakuto vorbei und ließ diesen
vor halb geöffneter Türe stehen.
Wie es aussah war das Team für das Interview noch gar nicht da und das würde
bedeuten, dass wohl nur der Bunthaarige in diesem Zimmer sein würde. Bei diesem
Gedanken begann sein Herz wie wild zu schlagen. Sollte er es wagen dem andren
jetzt gegenüber zu treten? Wieder focht er einen innerlichen Kampf mit sich
aus.
Auf der einen Seite wäre es die Chance, Miyavi nach all der Zeit wieder sehen
zu können ohne irgendwelche Beobachter, auf der anderen Seite war da nun dieses
Gefühl das er hatte seit er diese Kusseinlage mit seinem Gitarristen gesehen
hatte.
Diese ganzen verrückten Emotionen liefen nun in seinem Kopf Amok und er konnte sie
einfach nicht zur Ordnung rufen.
Aber das brauchte er nun auch gar nicht mehr da schon ein Trupp von fünf Leuten
auf ihn zuhielt der eindeutig das besagte Reporterteam darstellte.
"Ah, Gakuto-san! Schön, dass sie unserer Bitte um ein gemeinsames Interview mit
ihrem ehemaligen Schützling nachgekommen sind."
Ohne noch große Worte zu verlieren klopfte man kurz an und wurde auch gleich
hereingebeten.
Der Ältere betrat als letzter den Raum, hatte er sich nun noch schnell seine Brillen mit den abgetönten Gläsern aufgesetzt, damit er sich nicht
ganz so ausgeliefert vorkam, wenn er nun dem Jüngeren seit langem wieder ins
Gesicht sehen müsste.
Bei seiner derzeitigen Gefühlslage hatte er eh schon den Eindruck das alle
erahnen konnten was grad in ihm vorging.
Miyavi saß an einem der Stylingtische mit diesen übergroßen Spiegeln und
versuchte seine Frisur etwas zu richten. Der Schwarzhaarige hatte seinen Blick
gesenkt, er wollte es so lange wie möglich vermeiden den anderen anzusehen, da
er nicht abschätzen konnte wie er auf Miyavi reagieren würde wenn er ihn erst
einmal vor sich haben würde. Und einen peinlichen Auftritt wollte er sich nun
wirklich ersparen!
Der Bunthaarige beobachte das Szenario welches sich hinter ihm abspielte durch
den Spiegel. Kameras wurden aufgebaut und Scheinwerfer in Position gebracht.
Doch das schien ihn wohl am wenigsten zu interessieren. Seine Aufmerksamkeit
richtete sich eher an die Person die es sich in einem der Sessel bequem gemacht
hatte und etwas unentspannt wirkte.
Gakuto ließ seine Augen hinter den Brillengläser etwas schweifen aus dem
Augenwinkel heraus konnte er den Größeren entdecken.
Sich sicher das niemand es bemerken würde wenn er durch die dunklen Gläser
einen kurzen Blick auf Miyavi werfen würde lenkte er seine Sicht auf dessen
Gesichtshöhe und bemerkte sofort das der Jüngere in musterte. Rasch wendete
er sich wieder ab und konnte nicht vermeiden das sein eher blasses Antlitz nun eine
verlegenen Röte auflegte.
Bei dieser Reaktion konnte sich der Bunthaarige ein Schmunzel nicht verkneifen.
Nach wenigen Minuten war dann auch alles soweit das man mit dem Interview
beginnen konnte.
Der Jüngere ließ sich ohne große Umschweife auf einen der vorgesehen
Sitzgelegenheiten nieder und alles wartete nun auf die andere Hälfte in dieser
Runde. Anscheinend war dieser aber grade wo anders mit seinen Gedanken und
bemerkte so nicht das nun alle Aufmerksamkeit ihm zu teil wurde. Kurzerhand
stand Miyavi wieder auf und schlich sich unbemerkt an den Abwesenden heran.
Unbemerkt näherte sich dieser dem linken Ohr des Schwarzhaarigen.
"Denkst du gerade daran wie es wäre mit mir zu schlafen?" flüsterte er und
erreichte damit genau das was er wollte.
Völlig konfus über diese unerwartete Stimme und ihre frivole Frage schreckte
der Älter aus seinen Gedanken auf.
Da er sein Ziel erreicht hatte, ging der Bunthaarige auch gleich wieder zurück
zu seinem Platz. Nun bemerkte auch Gakuto das man auf ihn wartete und folgte dem
Beispiel des anderen. Jedoch saß ihm der Überraschungsangriff noch immer in
den Gliedern und vor allem im Kopf.
Es schien sich in dieser Hinsicht wirklich nichts verändert zu haben. Der
Jüngere war noch immer so unverschämt wie zu der Zeit als sie sich zum ersten
Mal über den Weg gelaufen waren.
Wer hätte damals ahnen können da dieses Zusammentreffen so viel verändern
würde?
Aber viel Raum zum nachsinnen blieb dem Leader des Gackt Job nicht da man nun
schon die ersten Fragen an ihn stellte.
"Gakuto-san, heute hatten sie die Gelegenheit ihren früheren Schützling bei
seinem ersten Live Konzert zu begutachten. Wie beurteilen sie seinen Auftritt,
der unzählige Fans so begeistert hat?"
Eigentlich war dem Dunkelhaarigen gar nicht nach irgendwelchen Lobeshymnen zu
mute, da für ihn der ganze Abend eher ein Desaster war als ein Event das es zu
preisen galt.
Aber Profi wie er war, ließ er sich davon nicht ablenken und sprach dem
Größeren schließlich seine Bewunderung aus, wenn auch mehr in die Kamera als
zu der besagten Person neben ihm.
"Miyavi-san, Waren sie aufgeregt als sie hörten das Gakuto-san zu ihrem
Debütkonzert kommen würde um zu sehen wie sie sich so entwickelt haben?"
Der Bunthaarige grinste kurz und fuhr sich dabei lasziv durch seine Frisur.
" Sicher war ich nervös , schließlich war es das erste mal für mich vor so
vielen Menschen aufzutreten, aber die Anwesenheit von meinem ehemaligen Mentor
hat mich dazu gebracht mein bestes zu geben, das war ich ihm schon schuldig."
So zogen sich Anerkennungs-, Bewunderungs- und Dankesfloskeln durch das gesamte
Gespräch ohne, dass jemand sich beschwerte, dass alles doch recht einstudiert
klang ohne einen Ansatz von ehrlicher Verbundenheit.
Doch dann schnappte sich der Bunthaarige das Mikrofon welches die junge Frau die
soeben den Talk beenden wollte noch in der Hand hielt und machte nun seinerseits
einen auf Berichterstatter.
"Gakuto-san." meinte er mit reichlich Spaß an dieser Sache. "Was denken Sie über
Miyavi als Mensch und als Kollege?"
Abwartend hielt er Gakuto das Mikro vor. Und jeder der in Raum Anwesenden
wartete nun ebenfalls auf eine Antwort auf diese doch recht interessante Frage.
/...du bist ein Blödmann sonders Gleichen! Am liebsten würde ich dir genau
jetzt deinen Hals umdrehen.../
War das Erste was dem Älteren durch den Kopf ging, da er genau wusste das
Miyavi diese Frage nur stellte um ihn ins Schleudern zu bringen.
"Ich schätze Miyavi als Kollegen sehr, da er eine Art an sich hat die, die
Leute zu begeistern weiß und das ist schließlich etwas was in dieser Branche
den Erfolg ausmacht."
Der Größere nahm jedes dieser Worte mit Wohlwollen in sich auf, unterstrichen
von einem nicht enden wollenden Smilen in seinem Gesicht.
"Das ist doch wie Honig für meine Seele." freute er sich um gleich noch auf den
zweiten Teil der Frage einzugehen.
"Und als Mensch?"
Der Schwarzhaarige war wirklich kurz davor zu explodieren. Er hätte wissen
müssen, dass eine geplante Unterhaltung mit dem Bunthaarigen nur im Chaos enden
konnte!
Noch immer waren alle Blicke und Kameras auf ihn gerichtet, was es nicht
leichter machte die Ruhe zu waren.
"Als Mensch..." meinte er dann überlegend.
"Er hat einen überaus ausgeprägten Sinn für Humor und man weiß nie was einen
in seiner Gegenwart bevor steht. Er ist schon etwas Außergewöhnliches aber
das macht ihn auch zu der Person die von den Fans so geliebt wird."
"Nur von den Fans?" fragte der Größere ganz ungeniert nach.
Gakuto konnte nicht glauben was er da hörte. Was sollte den diese Frage jetzt
nun wieder!?
Wollte der Jüngere ihn auf Krampf zum Affen machen?
"Ich weiß nicht von wem er noch so angehimmelt wird, vielleicht sollte er da
mal seinen Gitarristen fragen!" Der Zynismus in dieser Antwort war kaum zu
überhören und es schien als hätte er Miyavi damit auch einen Dämpfer
verpasst, da dieser ihn jetzt auf undeutbare Weise anschaute. Aber dann legte
sich auch gleich wieder ein munterer Ausdruck auf dessen Gesicht und er beendete
seine Befragung mit einem höfflichen -Arigato- und ein paar flotten Sprüchen
und schon war alles überstanden.
Eilig stand der Ältere auf, er wollte jetzt nur noch nach hause. Denn noch ein
einziges Wort von dem Bunthaarigen würde zur Folge haben das er vollends die
Beherrschung verlieren würde.
Also, ich kann euch beruhigen es ist noch nicht das letzte Kapitel. Aber es ist
auch kein Kapi das die Story wirklich weiter bringt. Hier behandle ich die Sache
zwischen Ju-ken und You. Also wen das nicht so interessiert der sein hiermit
gewarnt ^-^
Außerdem wollte ich Ga-chan hiermit noch etwas emotionale Tiefe einhauchen.
Ok, dann lasst euch nicht weiter aufhalten.
Sanft streichelte ihn das weiche Licht der aufgehenden Sonne. Langsam löste
sich Gakuto aus seinen Träumen und begrüßte den neuen Tag mit einem
herzhaften Gähnen, gefolgt von einer ruckartigen Handbewegung an seinen
schmerzenden Kopf. Jetzt kamen auch die gestrigen Ereignisse langsam aber
deutlich wieder zu ihm zurück.
Auch das er fast eine ganze Flasche seines teuer, importierten Whisky geleert
hatte nachdem er wieder zu hause angekommen war.
Hätte er auch nur ansatzweise geahnt was ihn auf und nach dem Konzert erwarten
würde, hätte er sich seine anfängliche, sich über Tage hinziehende, Euphorie
gespart.
Das war es auch was ihm letztendlich so grollte. Was war nur über ihn gekommen
das er sich so hatte gehen lassen was seine Emotionen betraf?
Vor allem seine Reaktion zum Ende des Interviews war ihm nur mehr als
unangenehm.
Er konnte an der Tatsache, dass er nun keine große Rolle mehr in Miyavis Leben
spielte eh nichts ändern.
Träge rollte der Dunkelhaarige sich aus seinem Bett um seinen Kater mit einer
kalten Dusche zu bekämpfen. Heute standen auch keine Termine an, sodass er sich
auch nicht zu hetzten brauchte.
Etwas später setzte er sich mit einem starken Kaffee in den kleinen
Wintergarten den er sich hatte anbauen lassen um zu jeder Jahreszeit aus der
beruhigenden Wirkung der Natur schöpfen zu können.
Das nun schon etwas intensivere Sonnenlicht flutete den gläsernen Raum in dem
sich der Ältere in einen der Rattansessel hatte fallen lassen um einfach nur
die Ruhe zu genießen.
Unverhofft klingelte es wenige Augenblicke später an seiner Haustür. Es war
schon recht ungewöhnlich, dass ihn jemand um diese Zeit und ohne Ankündigung
aufsuchte.
War es vielleicht der Bunthaarige der nichts Besseres zu tun hatte als ihm
abermals auf die Palme zu bringen, indem er ihm den gestrigen Abend noch einmal
so richtig schön unter die Nase hielt? Aber eigentlich konnte er sich das nicht
vorstellen, schließlich hatte dieser nun eine Menge zu tun und würde wohl nun
kaum hier einfach so auftauchen.
Trotzdem wuchs die Neugier über den unerwarteten Besucher und wenn er ehrlich
war würde es ihn schon freuen wenn er mit seiner Vermutung richtig liegen
würde.
Doch als er die Tür öffnete stand ein völlig zerzauster und recht erschöpft
wirkender Bassist davor.
"Ju-kun?" War das einzige was dem Älteren über die Lippen kam.
"Gome ne für die Störung Gakuto." meinte dieser nur, seinen Blick auf den
Boden gerichtet.
"...ich, ich wusste einfach nicht wohin und..." abrupt unterbrach er seine
Erklärung.
Der Schwarzhaarige verstand zwar nicht wirklich was mit dem jungen Mann vor ihm
los war aber dessen Anblick verriet doch das Ju-ken einen triftigen Grund hatte
in diesem Zustand zu ihm zu kommen.
"Ah, ist doch kein Problem Ju-kun. Nun komm erstmal rein."
Erleichtert kam der Bassist der Aufforderung des Leaders nach.
Dieser war inzwischen in die Küche gegangen um seinem Gast einen Kaffee zu
holen.
Ju-ken stand noch immer recht aufgelöst im Eingangsbereich.
Auch wenn er nicht zum ersten Mal hier war traute er sich nicht sich wie
selbstverständlich einen Platz zuzuweisen.
Diese zurückhaltende Art bemerkte Gakuto natürlich gleich und sie war mehr als
untypisch für den eigentlich immer munteren Bassisten.
Dann fiel ihm auch sofort wieder der Streit zwischen ihm und You ein, den er in
der Herberge zufällig mit angehört hatte. Ob sein Kollege sich immer noch
damit beschäftigte? Nach diesem Zwischenfall war es doch recht still unter
ihnen geworden.
"Nun setzt dich doch schon hin." forderte der Ältere schließlich.
Aber der Jüngere blieb wo er war.
"Vielleicht sollte ich doch wieder gehen..." meinte er darauf nur und spielte
dabei nervös am Bund seines schwarzen Jacketts.
Irgendwie versetzte es Gakuto einen Stich ins Herz dies zu hören. Man sah
deutlich das der andere ein Problem hatte das im zu schaffen machte. Und dennoch
schien es ihm wohl angebrachter wieder zu verschwinden als sich ihm
anzuvertrauen. Wirkte er etwa als könnte er die Sorgen anderer nicht verstehen
oder ihnen bei deren Lösung gar behilflich sein?
Wenn er genau darüber nach dachte musste er gestehen das er es bis dato auch
immer für besser hielt sich aus den Angelegenheiten anderer heraus zu halten
was ihn letztendlich wohl auch dieses Image verpasst hatte ihn mit solchen
Dingen lieber nicht zu behelligen.
Aber das war ein völlig falsches Bild das man von ihm hatte. Es war ihm nie
egal wenn einer seiner Freunde Ärger hatte.
Und das wollte er hiermit auch beweisen. Mit einem verständnisvollen Lächeln
ging er auf seinen Kollegen zu und drückte ihm erst einmal, die für ihn
bestimmte Tasse in die Hand.
"Ich kann dich natürlich nicht dazu zwingen mir zu erzählen was dich bedrückt
aber ich möchte dich wissen lassen das ich für dich da bin. Wir sind immerhin
fast so was wie eine Familie. Und es schmerzt mich schon zu sehen, dass dich
etwas so quält."
Mit diesen Worten ließ er den Bartträger vorerst einmal allein mit sich.
Dieser konnte sich nun entscheiden was er für das Richtig hielt.
Der Dunkelhaarige setzte sich indes wieder auf seinen Platz in der Sonne und
wartete geduldig auf die Resonanz seines Freundes.
"Ich habe mich in You verliebt..."
Etwas verdutzt blickte Gakuto in die Richtung des völlig aufgewühlten
Bassisten der schon den Tränen nahe war.
Diese Beichte traf den Älteren nun doch recht unerwartet. Und er selbst hatte
nun alle Mühe seine Gedanken wieder so zu ordnen das er darauf auch angemessen
reagieren konnte.
Aber irgendwie kam er dann doch nicht so gefasst rüber wie er es eigentlich
gern wollte.
"Du hast dich in You verliebt?!"
Hackte er ungläubig nach um auch sicher zu gehen sich nicht verhört zu haben.
Doch das Schweigen von Seiten Ju-ken´s verriet das er ganz gut verstanden hatte
was dieser gesagt hatte.
Nun konnte sich dieser auch nicht mehr zusammenreißen zu schwer lastete die
ganze Geschichte auf seinen Schultern und seiner Seele.
Unter Schluchzen sank er auf seine Knie und ließ seinen Tränen freien Lauf.
Der Dunkelhaarige war zwar noch immer etwas fassungslos verstand aber das sein
Freund ihn nun brauchte. Solch ein Geständnis zeugte von viel
Überwindungskraft und es ehrte ihn wirklich das der Jüngere ihm solch ein
Geheimnis anvertraute.
Er hockte sich neben das wimmernde Bündel und versuchte ihn etwas zu beruhigen.
Vorsichtig legte er Ju-ken den Arm um die Schulter und zog ihn näher an sich
heran. Das ganze erinnerte stark an das Gespräch das er mit You geführt hatte
als er sich wegen Miyavi so schlecht fühlte. Und er bewunderte den
Bassisten für seinen Mut seine Gefühle zu offenbaren. Er selbst hätte wohl
nie diese Kraft aufbringen können.
Es war schon seltsam wie er sich plötzlich in dem Problem des anderen wieder
fand. Er konnte ihn so gut verstehen.
Langsam fand der Jüngere wieder zu sich. Flüchtig wischte er sich die nassen
Spuren aus dem Gesicht und musste kurz darauf bitter auflachen.
"Ich weiß echt nicht was ich mir dabei gedacht habe mich ausgerechnet in diesen
blonden Idioten zu verschauen!"
"Manchmal kann man einfach nichts gegen seine Gefühle tun." meinte der Ältere
verstehend und erntete dafür einen fragenden Blick.
"Ich muss zugeben, dass ich schon überrascht darüber bin wie du meine
Mitteilung so auffasst. Findest du es etwas nicht wider die Natur als Mann einen
anderen Mann zu lieben?"
Die Gelassenheit des Dunkelhaarigen schien Ju-ken kurz von seinem Leid
abzulenken.
"Sagen wir mal so, ich habe in letzter Zeit gelernt das es Dinge gibt die man
einfach nicht beeinflussen kann."
Der Jüngere nickte wissend. "Das kannst du laut sagen. Egal wie sehr ich auch
versucht habe diese Gefühle in Griff zu bekommen es brauchte nur eine Geste
oder ein Wort von ihm und all meine Vorsätze brachen zusammen. Und das Beste an
der ganzen Geschichte ist, das You genau weiß was ich für ihn empfinde doch er
ignoriert es eiskalt. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll!
Ich kann nicht einfach so tun als wäre alles ok solange ich ihn fast täglich
sehe. Und seine Abweisende Art mir gegenüber ist wie ein Schlag ins Gesicht. Es
tut einfach nur weh!"
Nachvollziehend hörte er den Worten seines Freundes zu und wünschte sich er
könnte ihm helfen. Aber wenn es in seiner Macht stünde würde er sich selbst
nicht so verzweifelt fühlen.
Er hegte eine Zuneigung zu einer Person die in ihm wohl nur eine Spielfigur sah.
Doch was war nun schmerzhafter? Von seiner Liebe ignoriert und abgewiesen worden zu
sein oder zu wissen das für diese alles nur ein kurzfristiges Vergnügen war?
"Ju-kun ich weiß genau was du durchmachst und es tut mir leid, dass ich dir
deine Sorgen nicht abnehmen kann. Aber vielleicht verstehst du You´s Weg auf
deine Gefühle zu reagieren auch einfach nur etwas falsch. Vielleicht hat er einfach nur Angst vor
dem was er nicht kennt bzw. vor dem was er nicht berechnen kann.
Ich hätte wirklich kein Problem mit der Tatsache das zwei Männer etwas
füreinander empfinden aber du weißt auch, dass viele es nicht tolerieren
würden. Wer nicht stark genug ist das durchzuhalten wird daran zu Grunde gehen.
Es ist eine Sache die dein Leben bestimmen kann."
Der Bassist wusste, dass der Ältere Recht hatte. Aber Gefühle ließen sich nun
mal nicht einfach tot schweigen, schon gar nicht wenn man sich immer über den
Weg lief.
"Ich werde den Gackt Job verlassen müssen..."
Genau das hatte der Schwarzhaarige geahnt aber er verstand es irgendwie auch. Er
würde am Ende wohl genau so handeln. Aber sollte es das allen Ernstes gewesen
sein? Sollte der Bartträger wirklich gehen hätte er einen der besten Bassisten
verloren den er bis jetzt hatte.
"Ich bitte dich nichts zu überstürzen. Möglicherweise wirst du es bereuen
wenn du dir nicht genau überlegst ob dieser Schritt der richtige ist."
Fahrig fuhr sich der Jünger über seine müden Augen und richtete sich langsam
vom Fußboden auf.
"Danke, dass du mir zugehört hast Gakuto und ich verspreche dir, dass ich mir
meine Endscheidung gründlich überlegen werde. Aber sei mir nicht böse wenn
...."
"Tu was für dich am besten ist. Selbst wenn wir dann getrennte Wege gehen
sollten sind wir doch noch immer Freunde."
Froh über das Verständnis seines Chefs bedankte er sich nochmals für seine
Zuwendung und verabschiedete sich kurz darauf.
"Pass auf dich auf!" gab Gakuto seinem Kollegen noch mit auf dem Weg und hoffte
das dieser keine Dummheiten anstellen würde.
Es waren keine zwei Stunden vergangen seit Ju-ken sein Haus verlassen hatte, als
er abermals an diesem Tage, seine Türklingel vernahm. Irgendwie ahnte Gakuto
schon wer es sein könnte. Und der blonde Haarschopf bestätigte seine
Spekulation.
"Ju-ken will die Band verlassen!" rief dieser und stürmte an seinem Freund
vorbei ins Haus.
Der Schwarzhaarige schüttelte etwas enttäuscht seinen Kopf.
/Soviel zum Thema, keine Dummheiten machen!/
Wie auch sein Besucher zuvor war der Gitarrist ziemlich aus der Fassung nur
dieser bestätigte das mit einem nervösen auf und ab heschen durch Gakutos
Wohnzimmer.
"Ist das wirklich meine Schuld?!" fragte er aufgeregt in den Raum und biss sich
dabei ständig auf die Unterlippe.
"Ich meine was denkt der sich dabei?!"
Gakuto schaute sich das Schauspiel eine Weile an bis er sich You abrupt in den
Weg stellte.
"Jetzt beruhige dich doch erstmal!" Er packte den Blonden an seinen Schultern
und schaute ihn eindringlich an.
"Er geht wegen mir, nicht wahr?" wollte der Jüngere seine Frage bestätigt
wissen.
Der Angesprochene seufzte kurz. "Ju-ken war heute hier und hat mir alles
erzählt. Er war genau so aufgewühlt wie du."
"Also denkst du jetzt auch, dass alles meine Schuld ist?"
"Das habe ich nicht gesagt. Und ich werde mich hüten dir einfach so Vorwürfe
zu machen. Woher soll ich denn deine Beweggründe für dein Verhalten gegenüber
Ju-kun auch kennen?"
Der andere schluckte schwer bevor er ansetzte etwas zu sagen.
"Sag mir wie du reagieren würdest wenn einer deiner besten Freunde dir aus
heiterem Himmel seine Liebe gestehen würde? SO ETWAS IST EINFACH NICHT
NORMAL!!!"
Man konnte deutlich die Verzweiflung heraushören.
"Er bedeutet mir doch so viel und ich will ihn durch so etwas nicht verlieren,
verstehst du? Aber egal wie ich es auch angefasst habe es ist schließlich auf
dasselbe hinausgelaufen."
"Sag mal hast du ihm das so schon einmal erklärt?" wollte der Andere wissen.
"Seit dem Tag seines Geständnisses habe ich es vermieden mit ihm darüber zu
reden weil ich damit einfach nicht umgehen konnte."
Leicht runzelte Gakuto seine Stirn. Es schien wirklich was dran zu sein das man
manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sah.
"You ich glaube es würde viel bewirken wenn du dich mit Ju-ken mal richtig
aussprechen würdest. Sag ihm doch einfach mal wie du dich fühlst."
Nachdem er You noch etwas Mut zugesprochen hatte und dieser dann gegangen war,
nahm er sich die Zeit über alles nachzudenken. Wie eine solch einfache
Gefühlsregung alles auf den Kopf stellen konnte.
Er musste sich eingestehen, dass er durch die Zeit mit Miyavi etwas
einfühlsamer geworden war. Er schaute nicht mehr so oberflächlich auf die
Dinge vor ihm.
Es hatte also doch noch etwas Gutes, dass er diesen verrückten Kerl mit den
Piercings und den rebellischen anmutenden Schopf getroffen hatte.
Irgendwie werd ich doch nicht wie geplant mit meiner Story fertig. Also hier mal
wieder was wo auch Mi-chan drin vorkommt. Aber mit dem nächsten Kapi ist dann
wirklich Schluss. Dann gönne ich mir erstmal ne kreative Pause ^_^
"Kann mir mal jemand sagen was hier eigentlich los ist!?" Chachamaru hatte
irgendwie das Gefühl nicht auf dem neusten Stand der Dinge zu sein.
"Wo sind You und Ju-ken? Die sollten schon vor einer Stunde hier sein! Wir haben
schließlich nur noch zwei Tage für die Proben!"
Doch auch der Drummer und der Sänger konnte ihm darauf keine Antwort geben. Seit
dem Tag an dem die beiden ihn aufgesucht hatten, hatte der Dunkelhaarige nichts
mehr von ihnen gehört. Er hoffte zwar darauf das sie sich untereinander wieder
einig werden würden aber das schien wohl nicht der Fall gewesen zu sein.
"Ich habe nun schon dreimal versucht sie anzurufen aber keiner reagiert! Wenn
das so weiter geht dann können wir unsere Teilnahme auch gleich heute noch
zurückziehen!"
Gakuto verstand die Rage seines Kollegen, seit langem hatte sie wieder einmal
einen Auftritt bei einem dieser Events wo auch andere Bands für einen guten
Zweck ihre Kunst zum Besten gaben.
Und nach dieser eher unfreiwilligen Pause ihres Leaders wäre das eine gute
Gelegenheit gewesen zu zeigen dass der Gackt Job noch immer existent war. Aber
nun fehlten gleich zwei seiner Mitglieder und so konnte sie nicht auf die
Bühne.
Das Ganze ließ dem Schwarzhaarigen keine Ruhe. Vielleicht war ja durch all die
emotionalen Endladungen doch etwas passiert. Eilig suchte er sein Mobiltelefon
hervor. Auch wenn Chacha sagte er hätte sie nicht erreichen können wollte er
es doch selbst noch einmal versuchen.
Zuerst wählte er die Nummer von You. Zumindest schien er sein Handy nicht
abgeschaltet zu haben da er nicht gleich an die Mailbox verwiesen wurde. Aber
trotzdem bekam er niemanden an den Hörer doch grad als er sein Telefon wieder
von seinem Ohr nehmen wollte vernahm er ein recht unscheinbares
"Eh..." am anderen Ende der Leitung.
"You- kun sag mal was ist den los? Wir warten hier schon seit einer ganzen Weile
auf dich." Dass, der Bassist ebenfalls nicht anwesend war verschwieg er
vorerst.
"Gome ne Gakuto aber ich fühle mich einfach nicht im Stande irgendetwas auf die
Reihe zu kriegen."
nuschelte der Blonde mit recht belegter Stimme.
"Das heißt dann wohl, dass deine Unterhaltung mit Ju-ken kein Erfolg war?"
hackte der Leader behutsam nach auch wenn er sich nicht gewiss war ob diese
Frage nun wirklich angebracht sei.
Lange blieb es still und Gakuto war sich gar nicht mehr sicher ob der Gittarist
überhaupt noch in der Leitung war.
"You? Bist du noch dran?
Da vernahm er auch schon ein leises Seufzen. "Ich hatte noch gar keine
Möglichkeit mit ihm zu reden. Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Ich habe
alles versucht. Ich habe ihn angerufen, zu hause und auf seinem Handy. Ich war
sogar bei seiner Wohnung und in seiner Lieblings Bar aber keine Spur. Selbst auf
die Nachricht, die ich auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen habe, erwidert
er nichts.
Ich fühle mich so verantwortlich für die ganze Situation ich kann im Moment
einfach keinem unter die Augen treten."
"Nun mach dich do...."
Aber da vernahm der Schwarzhaarige schon das Zeichen das aufgelegt wurde.
Als nächstes versuchte er es bei dem Bartträger. Aber hier war von vorn herein
nichts zu wollen. So wie es You schon prophezeit hatte.
Unstet was er nun tun sollte wollte er sich schon auf den Weg machen um selbst
nach seinem Bassisten zu suchen. Doch dann stand dieser plötzlich wie aus dem
Nichts im Raum.
"Bin wohl etwas spät dran?"
Mit einer Miene als wäre dies das einzige Problem das er hatte, griff er nach
seinem Instrument und tat als würde er es stimmen wollen.
Nun fand sich auch Chacha wieder ein um auch gleich auf den Jüngeren loszugehen
was der sich einbilden würde so selbstverständlich hier aufzutauchen obwohl
er schon reichlich über die Zeit war. Wenigstens eine Erklärung oder
Endschuldigung wäre zu erwarten gewesen.
Und damit sich der hagere Mann vor ihm nicht noch weiter in Wut schaukelte,
schenkte ihm Ju-ken eine der tiefsten Endschuldigungs-Verbeugungen die er je
angewendet hatte und brachte damit wenigstens wieder etwas Ruhe in das Toben des
anderen.
"So, fehlt nur noch You" stellte der Langhaarige fest und schaute abermals auf
die Uhr die an der Wand über der Tür hing.
"Ich glaube wir können auch ruhig ohne ihn anfangen. Du weißt doch selbst,
dass er auch ohne großes Proben einen perfekten Auftritt liefern kann. Und zu
unserem Gig ist er dann sicher wieder da."
Der Sänger könnte zwar keine hundertprozentige Garantie dafür geben aber
vielleicht hatte sie ja Glück und ihr Gitarrist würde sich bis dahin wieder
aufgerafft haben.
Nachdem die Proben beendet waren wartete Gakuto einen Augenblick ab in dem er
den Bassisten allein antraf.
"Hey Ju-kun, ist bei dir alles ok?”
Irgendwie kam es dem Schwarzhaarigen doch recht merkwürdig vor das dieser erst
alles aufgeben wollte und darauf hin einfach verschwunden war um dann wie
Phönix aus der Asche wieder aufzutauchen als wäre alles gar nicht passiert.
"Mir geht's gut. Du brauchst dir keine Gedanken mehr zu machen. Ich habe mich
einfach dafür entschieden es zu akzeptieren." Mit diesen Worten verschwand er
dann auch gleich ohne das Gakuto noch hätte etwas dazu sagen können. Aber wenn
sein Freund meinte, dass er das so mit sich ausgemacht hatte, dann musste er es
ihm auch glauben.
Doch was war nun mit You? Würde er auch die Kraft besitzen sich Ju-ken zu
stellen? Alles so hinzunehmen? Das es zwischen den beiden nicht wieder so werden
würde wie zuvor war abzusehen.
Vor allem weil sie sich noch nicht einmal richtig ausgesprochen hatten.
Der Bassist schien solch einer Auseinandersetzung auch irgendwie aus dem Weg
gehen zu wollen. Die ablehnende Art die ihm der Gitarrist vermittelt hatte ließ
ihn wohl auf nichts Positives hoffen sollte er sich abermals mit ihm
unterhalten. Dabei hatte er gar keine Ahnung wie es in You aussah.
Da musste sich doch noch irgendwas regeln lassen.
Am Tag des Events wusste immer noch niemand ob You mit dabei sein würde und
dementsprechend war auch die Laune von Chachamaru. Hatte er sich doch auf
Gakutos Worte verlassen und darauf davon Abstand gehalten sie abzumelden. Jetzt
machte er sich nur noch Gedanken darüber wie er dem Veranstalter erklären
sollte, dass sie doch nicht auftreten konnten.
Aufgeregt lief er, in der für sie vorgesehenen Garderobe, auf und ab.
Ju-ken saß auf der sich im Zimmer befindlichen Couch und tat recht entspannt.
Es konnte ihm nur recht sein das sich You nicht eingefunden hatte, denn auch
wenn er es nicht zugeben wollte, wäre beim ersten Anblick des anderen seine
coole Fassade ganz schnell geschmolzen. Der eigentliche Grund das er die Band
nicht verlassen hatte war das er einfach noch nicht bereit war der Tatsache ins
Auge zu sehn das er mit einem Ausstieg den Blonden in jeglicher Hinsicht
verloren hätte. Als Freund, als Kollegen und als die Person die er so liebte.
"Hey Ju-kun" hörte er Ryu von der Tür aus rufen. "Gakuto möchte das du mal zu
ihm kommst. Er ist im Innenhof eine rauchen."
Mit einer Geste verstanden zu haben richtete er sich schwerfällig auf und
suchte den Weg zu besagten Treffpunkt.
Es war noch relativ ruhig im Gebäude. Nur vereinzelt traf er auf Mitglieder
anderer bekannter Gruppen die er flüchtig grüßte.
Im Innenhof angekommen musste er feststellen, dass weit und breit keiner zu
sehen war. Hatte er den Drummer vielleicht falsch verstanden?
Aber wenn er schon einmal hier war konnte er sich auch kurz auf eine der
Holzbänke die Rund um zum Ausruhen einluden setzen da die frische Luft auch
seinem leicht schmerzenden Kopf ganz gut tat.
Für einen Moment schloss er seine Lider und atmete tief durch.
"Hey Ju-ken." Diese Stimme erkannte der Angesprochene sofort was zur Folge hatte
das sein Herz schlagartig damit begann wie wild zu pulsieren.
Ungläubig öffnete es seine Augen wieder und erkannte den blonden Gitarristen
der einige Schritte von ihm entfernt stand.
Keiner der beiden hatte bemerkt, dass sie von einer ganz bestimmten Person aus
sichere Position heraus beobachtet wurden. Gakuto wusste das es nicht grad der
einfallsreichste Plan war den er da in die Tat umgesetzt hatte aber immerhin
hatte er erreicht was er wollte. Nun hatten seine Kollegen endlich die Chance
sich ungestört, na ja fast ungestört, auszusprechen.
Jetzt lag es an ihnen was sie daraus machten.
Gakuto tadelte sich zwar dafür, dass er wiederholt nicht davon lassen könnte
seine Freunde zu bespitzeln dennoch wollte er keine Sequenz davon verpassen.
Mit Vorsicht schaute er der Begebenheit zu. Auch wenn er nicht verstand was
gesagt wurde so war doch die Körpersprache recht aufschlussreich. Aus einer
anfänglich normalen Unterredung entwickelte sich plötzlich eine recht
energische Szene die von Ju-ken ausging. Und auch der Gesichtsausdruck von You
verriet, dass dieser nun langsam ungehaltener wurde.
Völlig in das vertief was sich vor ihm abspielte bemerkte Gakuto nicht wie sich
jemand an ihn heranpirschte.
Schwungvoll fiel eben diese Person den Kleineren nun von hinten an so, dass dieser
beinahe das Gleichgewicht verloren hätte um dann kopfüber nach vorn zu kippen.
Aber das blieb ihm glücklicher Weise erspart da er sich noch rechtzeitig an
der Hauswand abstützen konnte hinter der er sich versteckt hatte.
"NA! Was gibt es denn da so Spannendes?" wollte man wissen.
Der Schwarzhaarige geriet von einem Schreck in den nächsten. Irgendjemand
meinte es wohl nicht gut mit ihm.
"WAS willst du den hier?! brach es aus dem Älteren hervor welcher abrupt seinen
Ton wieder besänftigen um nicht doch noch von seinen Kollegen erwischt zu werden.
"Was ist denn das für ne Frage Ga-chan. Ich bin aus demselben Grund hier wie du.
Um die Leute mit meiner Musik zu begeistern und natürlich auch mit meiner
erotischen Ausstrahlung."
Der Dunkelhaarige knurrte kurz und schob darauf das bunte Bündel Fröhlichkeit
von sich.
"Und warum bist du dann nicht bei deinen Leuten?" murrte Gakuto weiter.
Miyavi schmunzelte und rückte wieder zu dem Älteren heran. "Freust du dich
etwa nicht mich zu sehen?" wisperte dieser in einem leicht schmollenden Ton und
setzte dazu noch seine großen braunen Hundeaugen in Szene.
Bei diesem Anblick stieg ein Gefühl in dem Kleineren auf das er nur zu gut
kannte. Schnell und ohne eine Antwort auf diese Frage zu geben wendete er sich
wieder von dem Bunthaarigen ab.
Noch immer herrschte eine angespannte Atmosphäre zwischen You und dem
Bassisten. Gebannt wurde dies nun von vier Augen verfolgt.
"Was haben die beiden denn für ein Problem?" fragte der Größere neugierig und
presste sich noch etwas intensiver an Gakuto um auch alles gut sehen zu können.
Eigentlich wollte der Ältere schon protestieren aber die Nähe die der andere
vermittelte brachte etwas in ihn zurück was er in den letzten Wochen so
verzweifelt gesucht hatte.
Also entschloss er sich es als nicht wirklich registriert durchgehen zu lassen.
Das Miyavi keine Probleme mit Körperkontakt hatte war ihm ja nun mehr als
bekannt.
"Die zwei haben halt etwas zu klären." Damit war der Bunthaarige zwar genau so
schlau wie vorher aber bohrte auch nicht weiter nach.
Die Situation war wohl kurz davor zu eskalieren da man deutlich erkannte wie
Ju-ken, You regelrecht anschrie und dieser aus diesem Grund völlig sprachlos
erschien. Darauf wendete sich der Bassist von dem Blonden ab und eiligen
Schrittes lief er auf den Eingang zu doch es schien noch nicht zu Ende zu sein.
Der Gitarrist folgte ihm prompt und hielt ihm am Arm zurück ohne noch auf einen
weiteren Impuls des anderen zu warten zog er ihn zu sich heran und küsste ihn
innig auf den Mund. Dem Bartträger war die Verwunderung klar anzusehen was sich
aber rasch legte. Bereitwillig ließ dieser sich nun auf die Auforderung des
Mannes vor sich ein.
Ein breites und zufriedenes Grinsen zog sich über Gakutos Lippen bei
Betrachtung dieses Happy End.
Da es ja nun nicht weiter von Nöten war sich um die beiden zu sorgen wollte
der Kleinere sich nun wieder zurück in seine Garderobe begeben da sie heute
wohl doch noch einen Auftritt zu absolvieren hatten.
Doch seine Hast wurde je unterbrochen. Demonstrativ blockierte man ihm den Weg.
Etwas grob wurde er an die Hauswand gedrückt was ihm einen erschrockenen Laut
entlockte.
"Du willst doch nicht etwa schon gehn, Ga-chan?" Der Jüngere hatte nun seine
Arme links und rechts neben dem Kopf des Älteren an der Mauer abgestützt und
schaute ihn hungrig an.
"Hat dich das Beobachten deiner Kollegen nicht auch auf eine Idee gebracht?" fragte
Miyavi und kam dabei dem anderen deutlich näher.
Ein merkliches Kribbeln durchfuhr den Schwarzhaarigen bei dem bloßen Gedanken
daran worauf diese Sachlage hinauslaufen könnte.
Sollte er sich wirklich dazu hinreißen lassen?
Jetzt und hier?
Es war durchaus möglich, dass sie jemand erwischen konnte und dann würde ein
Trubel losbrechen dessen Ausgang keiner bestimmen konnte.
Aber er sehnte sich auch nach der Erlösung von dieser täglich wachsenden
Sehnsucht. Unzählige Mal war er in Gedanke besagten Abend durchgegangen an dem
ihn der Jüngere geküsst hatte. Wie es aller Voraussicht nach gewesen wäre
hätte er sich schon damals einfach der Situation ergeben?
Jetzt war die Möglichkeit nahe es herauszufinden.
Die unregelmäßige Atmung Gakutos verriet das er zunehmend nervöser wurde.
Die Distanz zwischen seinen und den Lippen des anderen wurde beständig
unscheinbarer. Der Größere ließ sich absichtlich Zeit um abschätzen zu
können wie weit er sich wagen konnte.
Eine fast irreale Berührung streifte zärtlich über den Mund des Älteren
welche jedoch wieder verschwand als mit einem Male eine Stimme neben ihnen
ertönte.
"Mi-chan, ich hab dich schon überall gesucht! Wir haben doch als Erste unseren
Auftritt, und nicht mehr viel Zeit!”
erinnere ihn der junge Mann, den der Schwarzhaarige, als Miyavis Gitarristen
erkannte.
Und schon war alles dahin.
Ohne sich auch nur noch einmal an den Älteren zu wenden verschwand der
Bunthaarige flugs mit seinem Kollegen.
Das konnte doch nicht wahr sein!
Wie ein Souffle das man zu eilig aus dem Ofen genommen hatte sackte Gakuto in
sich zusammen.
Wie oft sollte er solch ein Wechselbad der Gefühle noch über sich ergehen
lassen?
Welcome back!
Sorry, das ich hab so lange auf mich warten lassen was das letzte Kapi angeht *verbeug*
Aber nun hab ich es doch noch hinbekommen und bin auch ganz froh drüber!
Ich wollte auch noch mitteilen das ich die anderen Kapitel noch mal überarbeitet habe. So viele Fehler O_o
Ein paar Sätze sind neu und andere hab ich gestrichen. Das ändert aber nichts am Inhalt.
Also wenn ihr Lust und Laune habt dann lest sie noch mal komplett durch und vielleicht fällt euch dann die ein oder andere kleine Neuerung auf.
Ok, dann viel Spaß mit dem wirklich letzten Teil.
Vorhang auf!
Zurück in den zugewiesenen Räumlichkeiten des Gackt Job war der erste Weg des Dunkelhaarigen zu dem schon etwas lädierten Sofa welches genau gegenüber der Tür seinen Platz hatte. Nachdem er sich förmlich darauf hatte fallen lassen rückte er sich in eine bequeme Position und ging die letzten Geschehnisse noch einmal vor seinem inneren Auge durch.
Gefrustet atmete er durch als ihm abermals der Ausgang des Ganzen vorgeführt wurde.
Plötzlich öffnete jemand die Tür und zwei recht sonnig drein schauende junge Männer betraten die Umkleide.
Dieses Bild lenkte Gakuto sogar ein wenig von seinen Gedankengängen ab und er schenkte den beiden ein wohlwollendes Lächeln. Schon kam der Gitarrist auf ihn zugestürmt und ließ sich nicht davon abbringen seinen Chef und Freund dankend durch zu knuddeln.
Ju-ken war etwas weniger stürmisch und ließ den agilen Blondschopf erst einmal seine Attacke beenden. Doch danach musste der Schwarzhaarige auch eine herzliche Umarmung von diesem entgegen nehmen.
Gakuto freute sich wirklich das wenigsten für diese beiden sich alles noch zum Guten gewendet hatte.
"Hey Gakuto, wir wollen noch nen Kaffee trinken gehen, willst du nicht mitkommen?" fragte You und sprang sogleich wieder von der Couch auf um sich vergnügt an den Arm seines Bassisten zu klammern.
"Nein, geht ihr ruhig ohne mich ich brauch noch etwas Ruhe bevor wir dran sind. Ach, da fällt mir ein könntet ihr Chacha suchen und ihm sagen das wir nun definitiv auftreten werden. Der arme Kerl wird schon ganz fertig sein vor lauter Ungewissheit."
"Klar, kein Problem." Schon drauf und dran den Raum wieder zu verlassen hielt der Gitarrist noch einmal kurz inne und wühlte dann flüchtig in seinen Jackentaschen herum.
"Ah, da ist er ja!" You hielt einen sorgsam gefalteten Zettel in seiner Hand, reicht ihn aber gleich an den ursprünglichen Empfänger weiter.
"Hier den soll ich dir von Miyavi-kun aus geben. Wir trafen ihn vorhin im Gang."
Etwas erstaunt musterte der Ältere das weiße Quadrat und als er es umdrehte sprang ihm eine kleine Botschaft ins Auge die mit einem roten Herz umrahmt war.
-An meinen Ga-chan-
Natürlich hatte der bemerkt, dass auch You dieses Detail nicht entgangen war. Und er genierte sich etwas bei der Überlegung was dieser sich nun denken könnte.
"Arigato You-kun." nuschelte er seinem Freund zu.
You konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Hatte er doch schon längst den Braten gerochen was die Gefühle seines alten Freundes zu dem Bunthaarigen betrafen.
"Hab ich doch gern gemacht." sagte dieser schließlich nur und verließ darauf ebenfalls das Zimmer.
Lugte dann aber doch noch einmal hinein. "Das ihr mir aber keine Dummheiten macht!" meinte er mit einem süffisanten Grinsen.
Zog die Tür aber schnell zu als er den Schuh des anderen auf sich zufliegen sah.
/Das musst du mir grad sagen!/ dachte er noch und faltete nun das Zettelchen auseinander welches er noch immer in seiner Hand hielt.
Viel stand nicht drin dafür war das was zu lesen war umso größer geschrieben.
-Ich bringe immer zu Ende was ich angefangen habe!!! -
Die riesigen Ausrufezeichen und das Smiley mit Herzaugen unterstrichen die Absichten des Jüngeren recht deutlich.
Gakuto schüttelte leicht mit dem Kopf trotzdem stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen und er fühlte sich nun wesentlich besser als noch vor wenigen Augenblicken auch wenn er nicht wusste was nun genau auf ihn zukommen würde.
Nachdem sie ihren Auftritt erfolgreich absolviert hatten fasste man die Idee den Abend in gemeinsamer Runde ausklingen zu lassen in dem man sich noch ein paar Drinks genehmigte.
Zwar war Gakuto dem nicht abgeneigt aber irgendwie war er mit seinen Gedanken ganz woanders.
Das leise summen seines Mobiltelefons aber bemerkte er sofort. Aufgeregt nahm er es von dem Tisch auf welchen er es zuvor abgelegt hatte. Das Display zeigte das er eine Nachricht von Miyavi erhalten hatte.
-Ich warte am Hinterausgang auf dich-
Eilige suchte der Dunkelhaarige nun seine persönlichen Sachen zusammen wobei er neugierig von seinen Kollegen beobachtet wurde.
"Du hast wohl schon was besseres vor?" stichelte You und konnte ein wissendes Grinsen nicht zurückhalten.
"Ich hab halt noch was zu erledigen." erwiderte der Dunkelhaarige, schnappte sich seine Jacke und war schon fast durch die Tür als er sich noch einmal kurz umwandte.
"Und You lass mir unseren Bassisten heute Nacht in einem Stück!"
Die schlagartig einsetzende Rötung in dem Gesicht des Angesprochenen verriet das Gakuto sein Ziel nicht verfehlt hatte. Mit einem frechen Smilen verabschiedete er sich von allen und verschwand.
Zum Glück kannte sich der Ältere in dem Gebäude aus da er hier schon des Öfteren aufgetreten war und so dauerte es nicht allzu lange bis er den Hinterausgang erreicht hatte. Und je mehr er sich diesem näherte umso stärker wurde seine Nervosität. Als wäre er eines von diesen Fangirlies das die Chance hatte seinen großen Schwarm zu treffen.
Noch einmal atmete er tief durch bevor er die schwere Tür auftat. Im Halbschatten konnte er die Silhouette des Jüngeren ausmachen der grad genüsslich den blauen Dunst seiner Zigarette ausstieß.
Das quietschen der wieder zufallenden Tür lenkte dessen Blicke in die Richtung in der auch der Dunkelhaarige stand. Lasziv nahm der Größere noch einen Zug seines Tabaks und warf den schwach glimmenden Rest zu Boden.
Gakuto beobachtete jede dieser Bewegungen genau und musste sich erneut eingestehen das der Bunthaarige etwas an sich hatte dem man sich nur schwer entziehen konnte.
Langsam kam dieser nun auf ihn zu und stoppte erst wenige Zentimeter vor ihm.
Gakuto wusste nicht ob er nun etwas sagen oder tun sollte. Vielleicht wartete der andere ja darauf, dass er sich zu erst zu der vorherrschenden Situation äußern würde.
Noch immer ruhte der Blick des Größeren auf dem Schwarzhaarigen.
/Diese verlegenen Art steht ihm wirklich gut./ ging es dem Jüngeren durch den Kopf.
Und grad als sich der Kleinere dazu durchringen konnte etwas zu sagen packte ihn der Bunthaarige am Handgelenk und zog ihn abrupt hinter sich her.
"Weißt du auf was ich jetzt Lust hätte?" fragte er den reichlich verdatterten Sänger an seiner Linken ohne wirklich auf dessen Reaktion zu warten.
"Ich will jetzt ein Eis."
"Nani?????????" war die ungläubige Antwort Gakutos.
"Du weißt schon das es jetzt fast 23 Uhr ist, oder?" bemerkte er mit einem bestätigenden Blick auf seine Uhr.
Aber schon wurde er weiter gezogen ohne das Miyavi sich von seiner Äußerung aufhalten ließ.
Nur hatte dieser wohl ganz vergessen, dass noch immer unzählige Fans in der Gegend unterwegs waren die mit ihrem geschulten Blick einen Miyavi oder Gakuto auch noch in dunkelster Nacht erkennen würden. Kaum traten sie aus der Gasse heraus vernahmen sie schon das hysterische Kreischen einiger Mädels die nun auch noch anfingen die Namen der Beiden zu rufen. Es war nur eine Frage der Zeit bis auch die anderen die Beuterufe wahrnahmen und darauf eine wilde Jagt entbrannte.
Miyavi hatte seinen Griff von Gakutos Handgelenk in dessen Hand verlegt und hielt den anderen eisern fest bei ihrer nächtlichen Hatz durch die flackernden Straßen der Stadt.
Völlig außer Puste retteten sie sich in einen kleinen, unscheinbaren Laden in einer der Seitengassen.
Vorsichtig schob der Größere den kleinen Vorhang der die Glasscheibe in der Eingangstür verdeckte zur Seite und spähte nach ihren Verfolgerinnen.
"Ich glaube die haben wir abgehängt." freute sich der Bunthaarige und wandte sich nun dem Inneren des Geschäftes zu.
Auch der Ältere hatte sich wieder beruhigt und beide standen sie nun etwas deplaziert wirkend im Raum.
Eine ältere Frau kam aus dem Hinterzimmer hervor und musterte die beiden späten Besucher. Erst jetzt bemerkten sie, dass sie noch immer ihre Hände ineinander verschlungen hatten, lösten diese aber nun augenblicklich voneinander.
"Kann ich ihnen behilflich sein?" fragte die betagte Dame freundlich.
"Äh..., wir schauen uns erst einmal um." erwiderte Gakuto aufmerksam ohne zu wissen wo sie hier eigentlich waren.
Der Bunthaarige stöberte indes schon herum und entdeckte auch einige Dinge die ihm das ein um das andere Mal begeistert aufquiken ließen.
"Sieht nach einem Antiquitätengeschäft aus." stellte der Schwarzhaarige fest.
Plötzlich blicke ihn eine, wie er meinte, äußerst hässliche Figur aus dunklem Holz entgegen die ihm der Jüngere vors Gesicht hielt.
"Ist der nicht witzig?
Ich glaube den nehme ich mit."
Schon eilte Miyavi zu dem Ladentisch um zu bezahlen.
Mit einem herzlichen Lächeln nahm die Frau das gute Stück entgegen um es einzupacken.
"Sie haben einen guten Geschmack junger Mann." meinte sie während sie einen Bogen Papier um den Nächsten um die Skulptur wickelte.
"Dieses Kerlchen soll große Kräfte besitzen und seinem Eigentümer ein erfülltes Liebesleben bescheren können."
fügte sie noch hinzu und überreicht dem Bunthaarigen darauf seine Plastik.
Über glücklich über diesen Fund verließen die Zwei den Laden wieder.
Noch war es ruhig aber das konnte sich auch schnell wieder ändern.
"Und was machen wir nun?" Gakuto wollte es um jeden Preis vermeiden abermals durch die halbe City gescheucht zu werden.
Miyavi musste nun selbst erst einmal überlegen.
Sein Heißhunger auf Eis war ja noch immer nicht gestillt worden aber damit musste er sich wohl abfinden.
"Ok, ich glaube es ist besser wenn wir zu mir fahren. Ich bekomme langsam etwas Hunger. Wir können uns ja was ins Haus liefern lassen ich kenne da einen Service der auch Eis anbietet. Also was hältst du davon?"
Der Jüngere hatte nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden und hielt das nächst Beste Taxi an das sie chauffieren sollte.
Es war nun mittlerweile schon kurz nach 24 Uhr als Gakuto mit seinem Gast zu hause ankam.
Gleich suchte der Dunkelhaarige den Flyer zu besagten Lieferservies hervor. Bei dem Angebot an Gerichten fiel es nicht leicht eine Wahl zu treffen. Aber schließlich einigte man sich doch noch und Gakuto ließ sich sogar breitschlagen auch ein gefrorenes Dessert zu versuchen.
Das schaffte aber auch nur ein Miyavi.
Keine halbe Stunde später klingelte es dann auch schon an der Tür.
Gut gesättigt lehnte sich der Ältere zurück, er hatte wirklich riesigen Hunger gehabt und so blieb auch nicht das Geringste übrig. Auch Miyavi war nun satt aber das Beste kam ja noch.
Vergnügt nahm er die beiden Behälter aus der Kühlbox und schob dem Schwarzhaarigen seinen Teil zu.
Er selbst hatte seinen Becher schon geöffnete und genoss sein Schokoladeneis sichtlich.
Etwas amüsiert über diesen Anblick schnappte Gakuto sich seinen Becher. Er hatte einfach ganz spontan etwas ausgewählt, da er sich nicht wirklich mit diesen ganzen verschiedenen Sorten auskannte.
"Rum Currant" las er den Schriftzug auf dem Deckel vor.
Zufrieden stellte er nach dem ersten Löffel fest, dass er sich für das Richtige entschieden hatte.
Nur wenige Augenblicke später hatte Miyavi schon alles verputzt und schaute nun schon fast neidisch auf die Portion des anderen.
Demonstrativ setzte er sich nun neben Gakuto auf die Couch und blickte diesen bittend an, was auch Wirkung zeigte.
"Lass mich raten du möchtest mal meine Sorte probieren?"
Bereitwillig hielt dieser dem Größeren nun den Becher hin aber dieser dachte ja gar nicht daran aus diesem schnöden Behälter zu kosten. Stattdessen zog er den anderen zu sich heran und leckte diesem verlangend über die süßlich schmeckenden Lippen.
Zog sich dann auf ein paar Zentimeter zurück um die Reaktion des anderen abzuwarten.
Da dieser keinen Protest verlauten ließ wagte es Miyavi erneut nur diesmal legte er seinen Mund auf den des anderen.
Ungeahnte Emotionen stürzten nun auf diesen nieder. So lange hatte er sich danach gesehnt und nun wo ein Schwall der Befreiung durch ihn schoss fühlte er wie ihm eine enorme Last genommen wurde. Verschwunden war dieser quälende Schmerz in seinem Herzen der ihn dazu brachte sich Tag und Nacht nach genau dieser Person zu verzehren die ihm nun so nahe war wie der Tag der Nacht.
All die Energie die sich nun ihren Weg durch seinen Körper suchte ließ ihn beherzter werden. Und so legte er seine rechte Hand sanft aber bestimmend auf Miyavis Hinterkopf und wies den anderen durch leichten Druck an ihr derzeitiges Tun etwas intensiver zu gestallten. Leicht überrascht jedoch alles andere als abgeneigt folgte der Jüngere dieser Bitte bereitwillig.
Nun war es an ihm den nächsten Schritt zu wagen und schon fast schüchtern ließ er seine Zungenspitze abermals über den Mund des Kleineren streifen welcher noch immer diesen einzigartigen, süßen Geschmack auf sich trugen.
Doch Gakuto genoss vorerst diese Zärtlichkeit bevor er der Ersuchung des anderen nachkam. Aber auch dies wusste Miyavi zu überbrücken. Sanft massierte er die weichen Lippen mit seiner Zungen und biss ab und an leicht fordernd hinein ohne jedoch zu grob zu werden. Schließlich hatte der Ältere Erbarmen und öffnete nun leicht seinen Mund um den fremden Gast zu empfangen. Wieder durchrann ihn ein elektrisierendes Kribbeln als sich ihre Zungen zur Begrüßung flüchtig trafen. All diese Gefühle waren so vertraut und dennoch so namenlos das, dass Verlangen all diese unbekannten Wege zu beschreiten sich unaufhaltsam verstärkte.
Gierig umspielten sich ihre Zungen ohne sich von der ansteigenden Atemlosigkeit ablenken zu lassen. Doch schließlich war es Gakuto der ihre Binding kurz unterbrach. Regellos senkte sich sein Brustkorb auch dadurch bedingt das der Jüngere noch immer auf ihm lag. dieser nutzte die flüchtige Ruhe um den Schwarzhaarigen nun etwas genauer zu betrachten. Deutlich stach das purpurne Rot seiner vollen Lippen hervor welches diese noch sinnlicher erscheinen ließ und welche grade zu darum bettelten erneut erobert zu werden. Jedoch zügelte er sich noch einen Augenblick um seiner Eroberung tief in die leicht verschleierten Augen zu blicken. Trotz der falschen Farbe die er dort vorfand konnte er diesmal doch recht deutlich darin lesen nach was es der Person lechzte die er hier so eindringlich fixierte. Natürlich entging es dem Älteren nicht das Miyavi sich an seinen Blick fesselte um nun seinerseits genau dasselbe zu tun. Wie oft hatte er sich schon an der Empfindung verbrannt die sich ihm vorstellte wenn er in die schwarz-braunen Augen des Jüngeren geschaute hatte. Er kostete ihn jedes einzelne Mal viel Mühe um sich wieder von diesen zu lösen worüber sein Verstand zwar triumphierte, sein Herz aber mit einem schmerzenden pulsieren dagegen demonstrierte.
Doch nun konnte er sich diesen ergeben ohne das stechende Gefühl des Zweifels und der Unsicherheit.
Leicht hauchte ihm der andere nun zärtliche Küsse auf , beginnend an dessen leicht geöffneten Mund, sich ihren Weg suchend über die hitzigen Wangen über den schlanken Hals bis sie ihr jähes Ende an dem weißen Stoff von Gakutos Hemd fanden welches die samtige Haut unter sich versteckte und dem Größeren damit in seinem Fortfahren unterbrach. Gekonnt löste er die störende Hülle von Gakutos Körper um sogleich wieder dort anzusetzen wo er inne gehalten hatte. Ein fließendes Stöhnen huschte über die Lippen des Schwarzhaarigen als Miyavi ihm neckend über eine Brustwarze leckte um diese leicht zu stimulieren. Dieselbe Liebkosung schenkte er auch der anderen Seite um hiernach wieder zu dem Kleineren hoch zu rücken. Dieser hatte seine Lider geschlossen um sich vollends an allen angebotenen Emotionen zu bedienen. Doch als er spürte das man von ihm abgelassen hatte öffnete er sie wieder um sogleich wieder in das leicht lächelnde Gesicht des anderen zu schauen.
Dieser richtete sich nun auf und bot Gakuto an ihm ebenfalls auf die Füße zu helfen.
"Hier wird es ein wenig ungemütlich" raunte er und schon begab er sich in Richtung des Schlafgemachs des Älteren, diesen noch immer an der Hand mit sich führend.
Kaum hatte sie die Tür durchschritten verwickelte er den Schwarzhaarigen erneut in einen leidenschaftlichen Kuss, der auch nicht unterbrochen wurde als beide das gewünschte Ziel erreichten und sich darauf nieder ließen. Wieder kam Miyavi auf dem anderen zu liegen, was dieser aber sofort änderte indem er sich an dem Größeren vorbei schob und diesen mit einer bestimmenden Geste unter sich beförderte. Recht zufrieden mit seiner vorherrschenden Position beugte er sich nun hinunter und stahl
dem anderen einen flüchtigen Kuss bevor er sich daran machte diesen nun von seinem Shirt zu befreien.
Langsam fuhr er unter den dünnen Stoff und legte seine vor Aufregung kühlen Hände provokativ auf die warme Haut des Jüngeren der kurz zusammen zuckte als er dieses unerwartet frostige Gefühl verspürte.
Stürmisch raffte er das unerwünschte Kleidungsstück nach oben um es dem anderen schließlich über den Kopf ziehen zu können.
Interessiert fuhr er die markanten Zeichen auf Miyavis Haut entlang. Zuerst mit seinen schmalen Fingern welche er dann durch seine Zunge ersetzte. Genießerisch stöhnte der andere auf. Sanft vergrub er seine Hände in den dunklen Haaren des Älteren und kraulte liebevoll hindurch.
Abermals wendete sich Gakuto den Lippen des anderen zu um diese ungehalten mit den seinigen zu versiegeln.
Gekonnt dirigierte der Jüngere Gakutos forsche Leidenschaft so das er sich bald wieder in oberster Position befand. Die Spannung die sich mit jedem Kuss und jeder noch so unscheinbaren Berührung aufgebaut hatte wurde stetig einnehmender. Was sich auch in den Augen Beider reflektierte. Jeder wollte mehr von dem anderen spüren, in besitz nehmen. Langsam ließ Miyavi eine Hand abwärts gleiten um dann recht resolut über die deutlich spürbare Erregung des anderen zu streifen der dies mit einen kehligen Stöhnen quittierte und dabei leicht seinen Kopf nach hinten warf sodass er sich der Berührung ein stückweit entgegen stemmte. Diese Reaktion spornte den Größeren dazu an es nochmals zu versuchen dabei ließ er nicht von dem Gesicht des anderen ab der sich ekstatisch unter ihm wand. Miyavi genoss diesen Anblick der auch ihn immer mehr in Wallung versetzte. Fast einer Erlösung gleich öffnete dieser nun den Knopf von Gakutos engen dunklen Hose und zog den Reißverschluss auf.
Sekunden später war auch dieses Kleidungsstück plus Short verschwunden und nun ruhten zwei lüsterne Augen auf dem entblößten Körper neben ihm der so unrealistisch perfekt schien das der Jüngere ihn berühren musste um sich von seiner Echtheit zu überzeugen. Die Atmung des Schwarzhaarigen ging ungeordnet. Fast schon derb zog er den Bunthaarigen auf sich zurück. Der dadurch entstandene Druck auf dessen Phallus ließen ihn ebenfalls lustvoll aufkeuchen. Hastig nestelte Gakuto am Bund der Hose des anderen herum bis er schließlich Erfolg hatte und sie schließlich beide waren wie Gott sie schuf.
Ein erneuter Schwall der Empfindungen schwappte über sie als sich ihre bloßen vor Verlangen vibrierenden Körper trafen.
Er wusste nicht wann er eingeschlafen war, er wusste nur mit welchem Gefühl er es tat. Diese Nacht war so unfassbar erlösend gewesen mit all ihren bunten Fassenten der Emotionen. Kein Wort der Welt konnte beschreiben was während der Vereinigung mit dem Jüngeren mit ihm geschehen war.
Nur das er es tausendfach genossen hatte.
Doch jetzt da alles vorbei war was würde ihn da erwarten? Noch immer hatte er seine Augen geschlossen. Irgendetwas machte ihm Angst sie zu öffnen. Würde er allein in seinem Bett liegen? Wäre der andere noch immer an seiner Seite wenn er es wagen würde sie zu öffnen? Würde am Ende bloß eine kalte Leere ihm mitteilen das Miyavi nun bekommen hatte was er wollte und es das für ihn gewesen war?
Die Zweifel die ihm zu Anfang dieser ganzen Verwirrungen heimgesucht hatten waren von dem Tag an verschwunden an dem der Bunthaarige fast genauso bekannt wurde wie er selbst. Es würde ihm also nichts mehr bringen aus dieser Nacht mit ihm etwas herausschlagen zu wollen. Er hatte es auch schon lange nicht mehr nötig sich des Geldes halber auf so was einzulassen was ja sein Bedenken zu Beginn ihrer Begegnung war.
Aber nun konnte es genau so gut sein das der Jüngere nur seinen Spaß an der Eroberung des Älteren haben wollte, nichts weiter.
Gakuto wusste das er für den anderen schon mehr empfand als nur das Verlangen mit ihm schlafen zu wollen aber was Miyavi dachte war ihm nicht ersichtlich.
Wie so viele Dinge die dieser sagte oder tat.
Aber er konnte ja nun nicht für den Rest seiner Tage hier liegen, die Augen krampfhaft verschlossen nur aus Angst er könnte etwas erfahren sobald er sie aufschlug mit dem er nicht umzugehen wusste.
Alles hatte sich nun wieder in ihm versammelt. Angst, Zweifel, Hoffnung.
Doch letztendlich wagte er den Schritt. Vorsichtig hob er seine Lider starrte für einen verschwindenden Moment an die Decke seines Zimmers um sich dann zu der Seite zu drehen wo er den anderen noch erhoffte.
Aber niemand war da.
Kein Körper an den man sich hätte wärmen können.
Kein Lächeln das einen gegrüßte.
Nur diese kleine teakfarbene Holzfigur die ihn hämisch ins Gesicht grinste. Der Bunthaarige fand es wohl witzig diese an seiner Stelle ins Bett zu legen. Er wusste doch genau das Gakuto dieses dämonische Männlein nicht mochte.
Sollte das vielleicht der dezente Hinweis darauf sein das er sich keine Hoffnung machen brauchte und als Abschiedsgeschenk diente dieser hässliche hölzerne Zwerg?
Träge rollte sich der Schwarzhaarige aus den Lagen um schlürfte in Richtung Bad. Er musste erstmal eine Dusche nehmen. Erstens um die Spuren von letzter Nacht zu beseitigen und zweitens um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Unschlüssig ob er sich sein Bild im Spiegel antun sollte wollte er schon daran vorbei huschen als ihm etwas an sich auffiel was ihn erst erschrecken ließ und gleich darauf ein Kopfschütteln nachschickte, aber dennoch konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen.
In übergroßen Kanji stand auf seinem Oberkörper -Eigentum von Miyavi-
Wann hatte er denn das auf ihm hinterlassen?
Aber das war eigentlich auch egal. Jetzt wusste er wenigstens, dass diese Nacht nicht nur ein Laune des Bunthaarigen war. Dieses Ereignis das sie beide miteinander teilen schien der Anfang von einem neuen Kapitel in seinem Leben zu sein, das wohl noch einiges an Überraschung mit sich bringen würde.
Mit einem nicht enden wollenden Gefühl der guten Laune trat Gakuto nun unter seine Dusche.
Die Botschaft des Größeren hatte er ja bekommen und setzte nun an diese mit reichlich gut duftenden Seifenschaum zu bearbeiten,
um wenig später festzustellen das auch das teuerste Duschgel und das energischste Schrubben keinen Erfolg zeigte.
"Das hätte ich mir ja denken können..." stellte er resigniert fest.
"Zum Glück hab ich in nächster Zeit keine Fotoshootings vor mir!"
Das würde er Miyavi schon noch heimzahlen und das auf eine ganz besondere Art und Weiße ^_-
OWARI
So, das war es nun mit meiner FF zu den Zweien. Ich hoffe mit dem Ende seit ihr halbwegs zufrieden, wenn nicht könnt ihr es ruhig sagen ^^
Gome ne, das die Bettgeschichte nicht so ausführlich beschrieben wurde aber das hatte seinen Grund. Das war nämlich so.
Gakuto: Warum müssen wir uns dabei zusehen lassen?! *abwechselt böse zu Onyxfirechen und Miyavi schaut*
Miyavi: Da ist doch nichts dabei. *pat pat*
Gakuto: So kann ich mich aber nicht konzentrieren! *schmollmund zieh*
Miyavi: Also ich hab nichts gegen Publikum. *merkwürdig grins*
Gakuto: Ich aber schon! *langsam richtig sauer werd*
Miyavi: Entspann dich Ga-chan. Die tut dir schon nichts. *pat pat again*
Gakuto: Mach das sie weggeht *schnief*
Miyavi: Ok, Ok! *aufsteh und auf Onyxfirechen zugeh am Kragen pack und vor die Schlafzimmertür setz*
T_T (Das Leben ist ungerecht!)
Noch ein paar Anmerkungen.
Ich hab keine Ahnung ob ausgerechnet ein Antiquitätengeschäft so lange aufhaben würde. Es passte halt nur zu meinen Überlegungen.
Der Satzteil -wie Gott sie schuf- das an Gakuto nicht mehr alles zu 100% naturgegeben ist muss man ja nicht mit einbeziehen *smile*
Zum Schluss bedanke ich mich noch einmal bei meinen Lesern, die mir trotz dieser Fülle an Rechtschreib-, Grammatik-, und Ausdrucksfehlern die Treue gehalten haben und auch immer nen netten Komi parat hatten. *alle mal kräftig knuddel *
Und vielleicht bis bald!