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Leben und leben lassen

Gaara bekommt Nachwuchs. Ob das wirklich gut geht? [die Fortsetzung zu "What is Love?"]
von

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Zeit vergeht...

Es war ein lauer Abend in der Stadt des Sandes. Die Sonne hatte sich schon bereit gemacht sich zu verabschieden um die Nacht herein zu lassen. Im Kazekagebüro wurde noch gearbeitet. Es kamen in letzter Zeit viele Aufträge für die unzähligen Nins in Suna. Der Rothaarige saß noch an seinem Schreibttisch und bearbeitete einige Dokumente. Leicht erschöpft lehnte er sich in seinen Stuhl und blickte zur Decke hinauf.

"Hört das denn nie auf?", fragte er sich selbst. Es schien in letzter Zeit wirklich sehr stressig zu sein. Auch stand in Konoha bald ein Chuunin Examen an. Als Alliierte Konohas mussten dafür auch schon einige Vorkehrungen getroffen werden.

Es klopfte an der Tür seines Büros. Seufzend schweifte Gaaras zur Tür: "Ja, herein!"

Die Tür öffnete sich und das Mädchen mit den langen schwarzbraunen Haaren und den eisblauen Augen, die scheinbar alles durchdringen konnten, trat herein. In der Hand hielt sie eine Tasse mit dampfenden Tee.

Gaaras Gemüt entspannte sich langsam wieder, als Zora hereintrat und ihm den Tee auf seinen Schreibtisch stellte. Mit einem einem leichten Lächeln im Gesicht nahm er den Tee dankend an. Seit das Mädchen bei ihm lebte, huschte ihm öfter mal ein Lächeln über sein Gesicht, was die Dorfbewohner ein manches Mal schon leicht erstaunte. Zora gab ihm das, was ihm all die Jahre immer gefehlt hatte: Liebe und Geborgenheit. Ja er wollte sie gar nicht mehr missen. Doch auch für Zora war Gaara von besonderer Bedeutung. Erneut hat er ihr Leben total verändert, doch diesmal komplett ins Positive. Sie hat es sich zu eigen gemacht, Gaara in seiner Arbeit als Kazekage etwas zu assistieren. Zum einen, weil er ihre Taten einfach verziehen hat und zum anderen, weil er ihr bereits zwei mal das Leben gerettet hat. Sie genossen jede Sekunde, die sie miteinander verbrachten.

"Na? Hast du viel zu tun?", fragte Zora leicht lächelnd.

Gaara nippte etwas an seinem Tee: "Ach hör auf! Ich hab das Gefühl ich beweg mich im Kreis. Je mehr ich abarbeite, desto mehr Arbeit kommt irgendwie hinzu."

Zora schmunzelte leicht: "Na, dann nimm dir doch mal frei. Vielleicht wirds ja dann weniger."

Leicht verduzt schaute er sie an, bis ihm dann ein leicht verschmitztes Lächeln über die Lippen huschte.

"Naja, schön wärs, aber ich muss mich wenigstens um die Chuunin Prüfungsunterlagen kümmern", erwiederte der Rothaarige dann.

"Na gut", seufzte Zora. "Aber mach nicht mehr zu lange."

Mit diesen Worten beugte sie sich zu ihm runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie schenkte ihm noch ein letztes Lächeln bevor sie sich aus dem Raum bewegte.

Er indess wandte sich wieder seinen Unterlagen. Doch schon bald überkam ihm die Müdigkeit. Schläfrig sank sein Kopf auf den Tisch und er schloss die Augen, bevor ihn der Schlaf einholte. Früher wäre so etwas äußerst fatal für ihn gewesen, doch seit Shukaku aus seinem Körper entnommen wurde kann wieder ruhig und erholsam schlafen. Doch während er ruhte, schliech sich eine unbekannte Gestalt durch das Fenster des Büros. Vorsichtig und lautlos bewegte er sich auf dem Schreibtisch zu. Dabei durchforschte er die Unterlagen des schlafenden Kazekages. Interessiert begutachtete er die Papiere und entnahm sich die für ihn wichtigsten Informationen. Noch bevor Gaara auch nur ansatzweise etwas davon mitbekommen konnte, verschwand die Gestalt auch schon wieder in der Dunkelheit.

Fremde in Konoha

Die Vorprüfungen des Chuunin Examens in Konoha waren bereits im vollem Gange. In einem Turm inmitten des Wald des Todes, in dem alljährlich die Überlebensprüfung stattfand, hatte es sich ein schwarzhaariger junger Mann, mit einer ananasähnlichen Frisur in eines der Räume bequem gemacht. Lässig und die Arme verschränkt saß er auf einem Stuhl und blickte auf dem Bildschirm, der ihm Bilder vom Eingang des Turmes sendete. Drei Teams hatten es bereits geschafft und es würden mit Sicherheit noch weitere folgen.

Auch wenn er für den Moment recht entspannt wirkte, als Prüfer beim Chuunin Examen war es für ihn doch wieder recht anstrengend. Aber was musste, das musste nunmal.

Shikamaru war gerade dabei aus seiner Wasserflasche zu trinken, da trat eine junge Frau in den Raum, ohne auch nur ansatzweise anzuklopfen. Ihre Haare waren blond und zu vier Zöpfen zusammengebunden. Mit einem riesigen Fächer, den sie immer auf ihrem Rücken trug, trat sie dem Schwarzhaarigen näher, der sie mit einem perplexen Ausdruck anblickte.

"Was gibt's?", fragte er die blonde junge Frau, die als Botschafterin Sunas ständig nach Konoha reiste.

"Och, ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass Gaara wohl jeden Augenblick in Konoha ankommt", antworte Temari gelassen. "Darum werd ich jetzt wohl erstmal hier verschwinden und ihn in Empfang nehmen, sobald er aufkreuzt."

"Dann mal viel Spaß", gähnte er leicht und streckte sich dabei. "Sag mal, wollte er nicht eigentlich erst zu den Hauptkämpfen kommen?", fiel ihm dann im nachhinein ein und schaute Temari fragend dabei an.

Sie zuckte bloß mit den Schultern: "Eigentlich schon. Aber ich glaube er will sich vorher nochmal ein Überblick verschaffen...wer weiß."

"Naja...wenn er meint", entgegnete Shikamaru bloß. Was sollte er auch schon großartig dazu sagen? Im Grunde interessierte es ihn nicht mal besonders. Solang ihn der Rothaarige, der ihm früher doch schon den Angstschweiß auf die Stirn trieb, in Ruhe lies, war ihm alles recht.

Die Blonde wandte sich langsam von ihm ab und meinte noch beim Rausgehen: "Achja, ich hätte übrigens nichts dagegen, wenn du mich heut Abend mal zum Essen einlädst."

Mit einem breitem Grinsem im Gesicht machte sie auch schon die Tür hinter sich zu. Der Schwarzhaarige hatte kaum die Gelegenheit dazu irgendetwas zu entgegnen. Mit leicht roten Wangen und einem doch recht entsetztem Ausdruck im Gesicht blickte er auf die bereits verschlossene Tür.

"Na toll", grummelte er leise vor sich hin und widmete sich tief seufzend wieder seiner Aufgabe.

Temari indess machte sich sogleich auf dem Weg zum großen Tor von Konoha. Sie wusste, dass Gaara jeden Augenblick ankommen würde. In Sachen Pünktlichkeit konnte man ihm da nichts vormachen, soviel war gewiss. Wartend stand sie da und blickte in die Richtung, aus der sie bereits seine Präsenz wahrnahm. Doch er war nicht allein. Er wurde von zwei weiteren Nins begleitet. Allerdings beunruhigte sie etwas in dem Moment. Sie nahm noch jemand anderes in unmittelbarer Nähe wahr. Vorsichtig drehte sie sich um und schaute sich mit einem prüfenden Blick um. Nichts. Stille. Nur der Wind und das Rauschen der Blätter war zu hören. Doch innerlich spührte sie die drohende Gefahr. Sie musste auf der Hut bleiben. Mit jeder Faser ihres Körpers konzentrierte sie sich auf das, was sich um sie herum befand. Auch wenn alles friedlich erschien, es kam selten so vor, dass sie so angespannt war. Bei dem krampfhaften Versuch, alles im Auge zu behalten, merkte sie nicht, wie sich unter ihren Füßen der Boden aufweichte. Eine Mischung aus Schlamm und Dreck umschlang nun ihre Beine. Erschrocken blickte sie zu sich runter.

"Nein!", rief sie noch raus und versuchte sich zu befreien. Doch der Schlamm drohte sie in den Erdboden zu ziehen. Sie zog ihren Fächer und versuchte sich damit mit aller Kraft von dem noch festen Boden hochzudrücken. Sie war schon der Verzweiflung nahe, als sie bereits mit halben Körper im Schlamm steckte. Was sollte sie nur tun? Keiner weit und breit zu sehen. Die Ninjas im Dorf waren momentan entweder auf einer Mission oder halfen beim Chuunin Examen mit. Sie war also ganz auf sich allein gestellt. Wenn sie wenigstens wüsste, wo sich der Feind befand. Doch so konnte sie nur zusehen, wie sie immer weiter in den Boden sank. Allerdings wollte sie noch nicht aufgeben. Sie öffnete ihren Fächer und schwang ihn so gut es ging um sich herum. Dabei wurde ein ziemlicher Sturm entfacht, der durch alle Ecken des Dorfes fegte. Aber den Feind hatte sie scheinbar nicht erwischt. Nun saß sie wirklich im wahrsten Sinne des Wortes in der Patsche. Bald schon war auch ihr gesamter Oberkörper im Schlamm versunken. Die Augen zusammen gekniffen und die Luft anhaltend bereitete sie sich schonmal darauf vor, gänzlich unterzugehen.

Doch ihre Untergangsstimmung sollte nicht lange erhalten bleiben. Sie spürte auf einmal, wie sich der Boden unter ihr bewegte und Sand um sie herum schwirrte. Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen und sah nur noch, wie sie mit dem ganzen Schlamm und Dreck aus dem Boden gezogen wurde. Etwas weiter über ihr sah sie auch, von wem sie soeben gerettet wurde.

"Du machst aber auch nur Ärger. Und sowas nennt sich große Schwester", ertönte eine Stimme spöttisch, die sie nur allzu gut kannte. Es war die Stimme ihres braunhaarigen jüngeren Bruders, der es anscheinend liebte, sich von Kopf bis Fuß schwarz zu kleiden und Kabuki-ähnliche Maskeraden ins Gesicht zu klatschen. Auch hatte er sich auf den Umgang mit Puppen spezialisiert, worin er gar nicht mal so schlecht war. Und diesmal schien er auch ihr Leben gerettet zu haben. Mit Chakrafäden, die von seinen Fingerspitzen ausgingen, hat er es geschafft sie da halbwegs problemlos herauszuziehen. Dabei befand er sich auf einer Sandwolke, erschaffen von ihrem jüngsten Bruder, der etwas abseits auf einem Dach stand um das Ganze besser im Überblick zu behalten. Auch wollte er nicht Temaris Schicksal teilen und ebenfalls im Schlamm versinken. Zwar ähnelte die Blonde nun einem einzigen Schlammklumpen, aber sie war heilfroh, da noch relativ unbeschadet entkommen zu sein. Zusammen mit Kankurou auf der Sandwolke wurden beide zu Gaara auf das Dach befördert, wo sich auch seine andere Weggefährtin Zora befand. Diese musterte Temari kritisch, die sich erstmal versuchte den Dreck von ihrem Körper zu wischen.

"Wer hat das gemacht?", fragte die Schwarzhaarige dann.

Temari konnte nur seufzen und mit den Achseln zucken: "Ich hab absolut keine Ahnung."

Auch Gaara betrachtete seine ältere Schwester mit einem ernsten Blick. Ja, irgendwas passierte hier. Doch auch er konnte sich nicht erklären, was genau hier vorging. Was es auch war, es bedeutete mit Sicherheit nichts Gutes.

"Also wenn ihr mich fragt, sollten wir erstmal zum Hokage gehen", meinte Kankorou schließlich.

Der Rothaarige nickte bloß und setzte sich als erstes in Bewegung. Die anderen drei folgten ihm und von Dach zu Dach bewegten sie sich auf das Hokagegebäude zu. Dabei hielten sie alle Augen und Ohren auf lauernde Gegner offen. Wer war der Feind und was wollte er?

Sie wussten es nicht. Keiner wusste es. Am großem Hokagehaus angekommen, begab sich das Quartett gleich auf dem großen Balkon des Gebäudes. Schließlich konnte man immer noch nicht sicher sein, was auf dem Erdboden lauerte. Einer der ANBUs, der sich ebenfalls auf dem Balkon befand, ging auf sie zu und mit einer tiefen Verbeugung begrüßte er zunächst Gaara: "Willkommen in Konoha, Kazekage-sama!"

Nickend bat der Rothaarige den jungen Mann mit der fuchsähnlichen Maske sich wieder aufrecht zu stellen. Seine kurzen, azurblauen Haare blitzten hervor, als er sich wieder erhob und einen kurzen Blick auf das Dorf warf. "Ihr habt es sicher auch schon bemerkt", meinte dieser. "Eindringlinge aus einem fremden Dorf halten sich hier in Konohagakure auf."

"Das haben wir durchaus schon mitbekommen", erwiederte Temari schnippisch und deutete dabei auf ihre verschmutzte Kleidung.

Der ANBU besah sich die Blondhaarige nur kurz, schenkte ihr jedoch wenig Beachtung.

"Kommt rein. Tsunade-sama erwartet Sie bereits."

Mit diesen Worten begab er sich durch die Glastüren des Gebäudes in den Arbeitsraum des Hokagen. Gaara, Zora, Kankurou und Temari folgten ihm stillschweigend. Im Büro saß bereits die etwas ältere blondhaarige Dame, der man das Alter jedoch kein Stück ansah, an ihrem Schreibtisch. Als die vier hereintraten erhob sich diese und begrüßend ging sie auf sie zu.

"Schön, dass ihr da seid", lächelte sie. "Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise?"

"Mehr oder weniger", gab Kankurou lässig von sich.

Ihr Blick schweifte jedoch sofort auf das schwarzhaarige junge Mädchen, welches zu Tsunades Verwunderung doch recht dicht bei Gaara stand. Es war sonst nicht üblich, dass ein Mensch, und dann ausgerechnet noch ein Mädchen, ihm so nahe stehen durfte.

"Nanu? Wer ist denn diese junge Dame?", fragte sie dann voller Neugierde.

Gaaras Blick blieb starr und voller Kühlheit, wie man es von ihm eben gewohnt war, bei Tsunade haften.

"Sie ist meine Gehilfin", antwortete der Rothaarige knapp.

Die Hokage hob voller Verwunderung eine Augenbraue: "Gehilfin? Seit wann..."

"Erzählen Sie uns lieber was über diese Eindringlinge", unterbrach Gaara diese.

"Tja, was soll ich schon großartig über sie erzählen", seufzte Tsunade. "Wir haben selber viel zu wenig Informationen. Sie wurden scheinbar erst heute aktiv. Zumindest fanden wir heute morgen zum ersten Mal Spuren ihres Schaffens. Wir vermuten allerdings, dass sie aus dem Land des Regens sind. Jedenfalls scheinen die Jutsus, die sie dafür verwenden, zum Großteil von dort zu kommen."

Der Kazekage behielt seine ernste Miene: "Kann man schon abschätzen, wieviele es sind?"

Tsunade schüttelte den Kopf: "Nein, leider nicht. Es könnten nur zwei oder drei sein. Es könnten aber auch genauso gut 15 oder mehr sein. Genauso wissen wir, warum sie hier sind und was ihr Ziel ist. Wir tappen da im Moment wirklich noch im Dunkeln. Deswegen sind zur Zeit auch einige ANBUs unterwegs, um nach weiteren Spuren zu suchen."

"Na gut", entgegnete Gaara. "Wir werden uns hier mal ein bisschen umschauen."

Mit diesen Worten wandte er sich wieder von der Hokage ab, ging an seinen Begleitern vorbei und meinte noch zum Schluss: "Los, wir haben was zu tun!"

Als sich die anderen dann auch abwandten, hob Tsunade leicht ihren Arm und holte zu einer aufhaltenden Gestik aus: "Moment mal! Nicht so hastig! Ihr seid immerhin zu Gast. Ihr braucht euch das wirklich nicht aufzubürden."

Der Rothaarige blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um.

"Ich wollte mir sowieso die Zwischenergebnisse des Chuunin Examen holen. Dazwischen bleibt genügend Zeit, um sich nach den Handlangern umzuschauen", entgegnete er bloß und setzte sich wieder samt seines Teams in Bewegung.

Der Anschlag

Unaufhörlich bewegten sich die Gestalten durch Konoha. Versteckt hielten sie sich um nicht gesehen zu werden. Nachdem sich die zwei Augenpaare trafen und prompt wieder verschwanden, wurde ein lauter Knall im ganzen Dorf vernommen. Erschrocken blickten die Bewohner aus ihren Fenstern um zu sehen, was geschehen war. Im Westen Konohas stieg dunkler Rauch auf, welcher darauf hinwies, dass wohl irgendetwas brannte. Nicht nur irgendwas, es handelte sich um ein gut besuchtes Hotel, in welchem insbesondere zur Chuunin-Prüfungszeit viele Leute zu Gast sind.
 

Sofort wurde Alarm geschlagen, denn das große Gebäude brannte lichterloh. Die ersten Opfer wurden bereits von ANBU evakuiert und in Sicherheit gebracht, während einige Medic-Nins auf dem Weg waren, um sich um die Verletzten zu kümmern. Einige befanden sich jedoch noch gefangen in dem flammenden Haus und die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, jeden einzelnen zu befreien.
 

Auch Gaara und sein Team haben dies sofort mitbekommen, als sie auf dem Weg zur Chuunin-Prüfung waren, und sind augenblicklich an Ort und Stelle getreten. Ohne zu zögern halfen die vier bei der Rettungsaktion. Kankurou und Temari versuchten sogleich weitere Opfer aus den Flammen zu retten, während Zora mit ihren Wasserjutsu, die sie in Kirigakure gelernt hatte, versuchte das Feuer zu löschen und Gaara selbiges mit seinem Sand erstickte.
 

So nach und nach wurden die Flammen kleiner und auch wenn die meisten Menschen bereits evakuiert wurden, so bestand immer noch die Gefahr, dass das Haus jeden Moment einstürzte. Die Betroffenen wurden daher zunächst beruhigt, auch wenn dies nicht sonderlich einfach war, und in Sicherheit gebracht. Das Feuer war so langsam gelöscht und nur noch die aufsteigenden Rauchschwaden erinnerten daran, dass es hier vor wenigen Minuten einen Brand gab.
 

Gaara musterte das halb verkohlte Gebäude und hoffte, dass jede einzelne Flamme im Keim erstickt wurde. Auch Kankurou und Temari hatten soweit ihre Pflichten erledigt und gaben Gaara sowie den anderen Helfern Bescheid.
 

„Es scheint niemand mehr im Haus zu sein“, berichtete Temari. „Die Verletzten wurden bereits ins Krankenhaus gebracht.“

Der Rothaarige nickte. „Kümmer dich um die anderen Opfer“, gab er nur zurück und befragte derweil einen der ANBU nach dem Geschehenem. Niemand hatte etwas gesehen. Keiner wusste, wer diesen Anschlag verübte. Man konnte allerdings davon ausgehen, dass es sich um die gleiche Person, oder eher Personen, handelten, die auch schon Temari in der Mangel hatten und sich seit einiger Zeit in Konoha herumschlichen. Keiner von ihnen wurde jedoch bisher gesichtet. Lediglich ihre Taten bewiesen, dass sie da waren. Sie verstanden es scheinbar gut, sich völlig unbemerkt und nahezu unsichtbar durch das Dorf zu bewegen.
 

Zora trat ein wenig an das noch rauchende Haus heran und besah es sich von oben bis unten. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit, denn sie wusste ganz genau, dass dies erst der Anfang war.

„Zora“, ertönte eine ihr nur all zu vertraute Stimme und riss sie aus ihrem Gedankengang.

„Geh lieber nicht so nah ran“, meinte Gaara im ruhigen Ton.

Die Schwarzhaarige blickte zu ihm und nickte nur leicht. Langsam trat sie wieder an den Kazekgae heran, welcher sich erneut das verbrannte Gebäude mit einem leicht kritischem Blick betrachtete.
 

„Was denkst du?“, fragte Zora, welche nun neben ihn stand und ihn leicht fragend ansah.

„Der Feind scheint hier alles ziemlich gut im Überblick zu haben“, meinte dieser. „Jedenfalls ist es kein Zufall, dass all dies ausgerechnet zur Chuunin-Prüfungszeit passiert.“

Sein Blick schweifte nun wieder zu seiner dunkelhaarigen Begleiterin, welche leicht betroffen zu Boden sah. Er erkannte ihre inner Unruhe. Sie sah es nunmal nicht gern, wenn Unschuldige zu Schaden kamen, egal aus welchen Gründen.
 

Plötzlich nahmen sie Schritte wahr, welche sich in schnellem Tempo dem Ort des Geschehens näherten. Ihre Blicke richteten sich in die Richtung, aus welcher sie diese Schritte vernahmen. Tsunade und ihre Assistentin Shizune wurden natürlich auch sofort informiert und eilten zum Tatort. Die Augen der Hokage richteten sich automatisch auf das einsturzgefährdete, noch rauchende Hotel und brachte ein leicht aufgebrachtes „Was ist hier nur geschehen?“ heraus.
 

„Scheinbar ein Anschlag, jedoch gibt es keine Zeugen“, antwortete der Kazekage kurz und bündig.

Ihr Blick richtete sich nun auf den Rothaarigen, welcher die Arme verschränkt hatte und sie ernst ansah. Tsunade war nun leicht angespannt, denn sie wusste, dass die Situation äußerst ernst war und es nur noch eine Frage der zeit war, bis es die ersten Toten geben würde. Es musste unbedingt etwas geschehen.
 

„Also gut“, sprach sie. „Ich werde die Chuunin-Prüfung vorerst unterbrechen müssen und-“
 

„Nicht nötig“, wurde sie prompt von ihm unterbrochen. „Die Prüfung ist gut abgesichert. Außerdem scheint der Feind eher direkt im Dorf sein Unwesen zu treiben, als im Wald des Todes.“
 

„Aber genau das ist doch der Punkt. Die meisten Jounin und Chuunin sind gerade dabei, die Prüfung zu betreuen. Wir brauchen mehr Leute im Dorf.“
 

„Wir werden das schon in den Griff bekommen. Ich werde einige Teams aus Suna herschicken lassen. Bis dahin sollten wir hier schonmal alles vorbereiten. Herbergen, Hotels und insbesondere das Krankenhaus sollten überwacht werden und die Bewohner müssen augenblicklich alarmiert werden.“
 

Ruhig, aber auch etwas im Befehlston sprach er diese Worte und trat an einer doch recht skeptisch schauenden Tsunade vorbei. In diesem Moment fragte sie sich ernsthaft, wer hier das Sagen im Dorf hat. Jedoch wusste sie, dass seine Entscheidungen keineswegs unüberlegt waren und als Kazekage und somit Verbündeter Konohas lag es ihm mehr wie fern, die Dorfbewohner durch Leichtsinn in Gefahr zu bringen.
 

„Zora“, sprach er leicht befehlend und blickte auf die Angesprochene, die immer noch auf dem selben Fleck stand. Eigentlich wollte er, dass sie nun mit ihm ging, jedoch sah er in ihrem Gesicht, dass es ihr nicht sonderlich gut ging. Ihr Blick war zum Boden gerichtet und sie war ziemlich blass. Sie hielt ihre Hand auf ihren Bauch und atmete ein wenig schwerer als normal.

„Zora?“

Etwas besorgter klang er nun, was er im Grunde auch war, wenn er sie so betrachtete.
 

„Ich komme schon“, sagte Zora leicht geschwächt und ging mit langsamen Schritten auf ihn zu.
 

„Ist alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus“, fragte der Rothaarige.
 

„Es geht schon“, meinte sie und lächelte ihn matt an. „Mir ist nur ein bisschen schlecht.“
 

„Schon wieder?“
 

„Mach dir keine Sorgen. Es wird schon nichts sein“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
 

Doch er war sich da ganz und gar nicht so sicher. Er wollte das nicht wirklich glauben, schließlich ging das nun schon seit einiger Zeit so. Tsunade und Shizune, die immer noch in deren Nähe standen, hatten das Gespräch auch stumm verfolgt und vorsichtig ging die Hokage auf die beiden zu. „Kann man euch irgendwie helfen?“, fragte diese.

Die Augen der beiden Angesprochenen richteten sich nun auf den Blondschopf, welche Zora nun genauer musterte.
 

„Nein, danke“, meinte die Dunkelhaarige. „Es geht mir gut, wirklich.“

„Wer's glaubt“, kommentierte Gaara spöttisch.

„Gaara-sama!“ Leicht empört sah Zora ihn nun an.

Doch man sah ihr durchaus an, dass mit ihr etwas nicht stimmte, auch wenn sie selber diese Tatsache immer wieder verdrängte.
 

„Seit Wochen ist das nun so“, sagte er leicht eindringlich. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass da nichts ist.“

Ernst schaute er sie an. Ihr Blick richtete sich wieder auf den Boden.

„Ich glaub ganz einfach nicht, dass da irgendwas ist. Das geht bestimmt wieder vorbei.“

„Zora“, seufzte dieser nur und schüttelte leicht mit dem Kopf.

Auch Tsunade ließ einen leisen Seufzer hören.

„Passt auf, das haben wir gleich“, meinte diese schließlich. „Shizune, du kümmerst dich am besten darum.“

Nickend stimmte diese zu: „Jawohl!“

Derweil wandte sich Tsunade wieder dem Kazekage zu: „Ich würde vorschlagen, wir treffen schonmal alle Vorkehrungen. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“

Gaara nickte und sah wieder kurz zu Zora.

„Du kommst dann einfach nach, wenn du hier fertig bist“, sagte er nur und machte sich mit der Hokage auch schon auf dem Weg.
 

„Aber...“, versuchte Zora noch zu entgegnen, doch da spürte sie auch schon eine Hand auf ihrere Schulter, die keiner Geringeren gehörte als Shizune.

„Ist schon in Ordnung“, lächelte diese sie an. „Du kannst gleich wieder zu ihm. Ich schau mir das einfach mal an und dann sehen wir ja, ob etwas nicht in Ordnung ist.“

Seufzend nickte Zora und und ging mit Shizune zu einer nahe gelegenen Sitzbank, auf welche sich Zora vorsichtig hinsetzte.
 

„Also“, begann Shizune, während sie sich rechts neben sie setzte. „Dir ist immer schlecht? Dann schau ich mir am besten erstmal deinen Bauch an.“

Vorsichtig legte sie ihre rechte Hand auf Zoras Bauch, welche zunächst zusammenzuckte, jedoch still sitzen blieb. Die Medic-Nin ließ etwas Chakra frei, welches grün erleuchtete und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen. Es dauerte keine keine Minute bis sie wieder ihre Augen aufriss und Zora leicht überrascht anstarrte. Das grüne Leuchten ihres Chakras erlischte langsam und Zora blickte sie fragend an.
 

„Was ist?“, fragte diese. Aus Shizunes Gesichtsausdruck kann man leicht herauslesen, dass irgendetwas nicht stimmte, was der Betroffenen eine leichte Unruhe bereitete.

„Ich bin mir zwar nicht 100 prozentig sicher, aber...“, sie hielt kurz inne.

„Aber was?“, fragte Zora nun ziemlich ungeduldig und leicht nervös.

Shizune schluckte leicht.
 

„Ich glaube du bist...“
 


 


 

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Jaaa, sorry wenn ich an der Stelle schon aufhöre aber ich will ja hier nicht die Spannung vorwegnehmen ^^ Ich wünsch euch viel Spaß beim Rumrätseln, was Zora denn nun hat ;>

Nächtliche Klänge und ihre Folgen

Im Haus des Hokagen liefen sämtliche Angestellten auf und ab. Tsunade hatte jedem im Laufen noch schnell aufgetragen, jeden Bewohner zu informieren und der jungen Generation Bescheid zu sagen, dass sie schleunigst zu ihr ins Büro eilen sollten. Gaara lief die ganze Zeit schweigend neben ihr. In ihrem Büro angekommen zog sie aus einem Stapel voller Papiere und Dokumente eine Karte. Es war der Stadtplan Konohas auf welchem sämtliche Hotels und öffentliche Einrichtungen aufgezeichnet wurden, die es zu überwachen galt. Mit einem Finger zeigte sie auf die jeweiligen Punkte und meinte nur: „Hier werden wir also jeweils Wachen aufstellen, die sich um die Sicherheit kümmern werden. Wenn wir alle zusammengetrommelt haben, dürften wir auch genügend Leute haben.“
 

Gaara nickte: „Gut. Dann werde ich gleich eine Nachricht nach Suna schicken.“

Tsunade gab ihm ohne, dass er etwas sagen musste gleich ein Stift und einen Zettel, auf welchem er nur knapp die Situation schilderte und wie viele Teams geschickt werden mussten. Den Zettel rollte er nur zusammen und gab ihm wieder Hokage, welche selbigen mit ans Fenster nahm, von wo aus sie den schnellsten Vogel Konohas herbei pfiff. Es dauerte maximal 5 Sekunden als dieser auch schon erschien und Tsunade den Zettel am Bein des Vogels befestigen konnte, welcher auch gleich wieder abflog.

„Gut, das wäre auch erstmal erledigt“, sprach sie und atmete erstmal durch.
 

Plötzlich klopfte es an ihrer Bürotür und mit einem knapp „Ja!“ bat sie ihre Besucher herein. Naruto war der erste, der gleich zur Tür rein kam und mit einem munteren „Hallo, Tsunade-baa-chan!“ die Hokage begrüßte. Sein Blick schweifte sogleich zu dem Rothaarigen, der ihn kaum interessiert anschaute. „Oy, Gaara, du auch hier?“, grinste Naruto ihn an.

Gaara nickte nur und brachte lediglich ein knappes „Ja“ heraus.

Also der blonde, ziemlich aufgeweckte Shinobi weiter ins Zimmer trat, kamen auch die anderen Ninja der jungen Generation herein, bestehend aus Sakura, Ino, Chouji, Hinata, Kiba, Shino, Neji, Rock Lee und Tenten. Es fehlte lediglich Shikamaru, jedoch musste er sich momentan als Prüfer anderen Verpflichtungen widmen.
 

Tsunade schweifte kurz mit ihrem Blick über alle Gesichter und begann schließlich zu sprechen: „Hört zu! Ihr habt sicher auch schon mitbekommen, dass hier in Konoha einige merkwürdige Dinge passieren. Erst vor wenigen Minuten gab es einen Anschlag auf das Tsunami-Hotel im Westen.“

„Waaas? Etwa diese riesengroße?“, fragte Naruto erstaunt.

„Sag bloß, du hast diesen lauten Knall nicht mitbekommen?“, gab Sakura leicht skeptisch von sich.

Der Blondschopf legte seinen Kopf leicht schief und warf Sakura einen fragenden Blick zu.

„Öhm, nein, nicht wirklich“, erwiderte er sich am Kopf kratzend. „Ich war wohl grad am Ramen essen. Da krieg ich irgendwie nie was mit.“

Ein leises Seufzen entglitt dem Hyuuga-Sprössling, der sich eigentlich schon gar nicht mehr über das Verhalten von Naruto wunderte.

„Du solltest in Zukunft vielleicht mal deine Lauscher besser aufmachen“, gab dieser nur von sich, ohne den leicht böse funkelnden Uzumaki anzuschauen.
 

„Ruhe jetzt!“, befahl auch schon die Hokage, die für so was momentan nun wirklich keine Zeit hatte. „Die Situation ist wirklich ernst. Der Feind schläft nicht! Es kann jederzeit wieder so ein Anschlag verübt werden und genau dann müssen wir da sein, um dem entgegen zu wirken.“

Nachdem sie diese Worte gesprochen hatte, griff sie nach dem Stadtplan auf ihrem Schreibtisch und zeigte diesen kurz den jungen Shinobi.

„Hier ist aufgezeichnet, wo überall Wachen aufgestellt werden müssen“, erklärte sie weiter. „Neji, ich werde dich zum Anführer und somit Verantwortlichen für diese Mission machen. Du wirst die Wachen einteilen und darauf achten, dass jeder seiner Aufgabe nachkommt. Sucht unter Umständen nach weiteren Genin und Chuunin, die euch dabei unterstützen. Außerdem wäre es gut, wenn du und Hinata mit euren Byakugan das Dorf im Überblick behaltet. Meldet sofort, wenn etwas Verdächtiges passiert.“
 

„Jawohl“, antwortete Neji knapp und auch die anderen nickten zustimmend.

„Also dann, verliert keine Zeit!“, war dann das Stichwort der blonden Hokage, woraufhin sich die Shinobi augenblicklich aus dem Staub machten und draußen vor dem Hokagegebäude zunächst einmal ihre Vorgehensweise austüftelten. Neji gab jedem sein Anweisungen, wie wer wann was zu machen hatte und teilte jedem seinen Wachposten zu. Natürlich ging er auch auf Fragen ein oder hörte sich auch die Meinungen der anderen an. Die Planungen liefen ziemlich reibungslos ab und jeder begab sich auf seinen Posten. Neji und Hinata begaben sich derweil jeweils in den Westen beziehungsweise Osten Konohas um mit ihren Byakugan das Dorf nach möglichen Verdächten abzusuchen. Zum momentanen Zeitpunkt schien sich allerdings niemand besonderes im Dorf aufzuhalten.
 

Währenddessen besprachen Gaara und Tsunade in ihrem Büro, wie es nun weiter gehen sollte. Sie hatten keinen blassen Schimmer, wer der Feind war und was seine Absichten waren. Sie mussten also mit allem rechnen. Lange konnten sie allerdings ihr Gespräch nicht weiter führen, als Shizune vorsichtig in das Büro trat.

„Tsunade-sama? Da sind wir wieder“, sagte diese und trat einen Schritt zur Seite, um auch Zora herein zu lassen. Diese kam nur zögerlich rein und ging langsam auf Gaara zu. Der Rothaarige musterte sie kurz und fragte schließlich nach ihrem Befinden: „Und? Was kam nun raus?“

Die Schwarzhaarige blickte kurz aus den Augenwinkeln zu Shizune, welche ihren Blick jedoch leicht abwandte.
 

„Es ist nichts, wie ich schon sagte“, sprach Zora schließlich und schaute Gaara ins Gesicht.

Er schaute sie nur leicht skeptisch an.

„Sicher?“, fragte er dann. „Und warum war ist dir in letzter Zeit dann so schlecht? Dass du dich teils auch noch übergeben musstest?“

„Ach, das ist schon wie ich sagte. Ich hatte nur was mit dem Magen. Aber das geht jetzt wieder, ehrlich!“, lächelte sie ihn an. Er behielt jedoch seinen skeptischen Blick bei, da er ihr immer noch nicht so wirklich glauben wollte. Natürlich log sie, das war sogar ziemlich offensichtlich. Wenn sie nur was mit dem Magen hätte, dann würde sich das nicht über einen so langen Zeitraum erstrecken. Doch sie wollte es ihm nicht sagen, sie konnte es nicht. Nicht in so einer Situation. Möglicherweise hätte er sie am Ende noch nach Hause geschickt. Sie wollte nicht, dass er wegen ihr beunruhigt wird. Das sollte erst einmal warten, dachte sie sich.
 

Er wusste, dass es jetzt nichts bringt, mehr darauf einzureden. Außerdem galt es sich jetzt zunächst auf die Sache mit den Anschlägen zu konzentrieren. Auch seine Kräfte werden von Nöten sein, wenn der Feind wieder auftaucht und darauf musste er vorbereitet sein. Zudem wurde es auch langsam Abend, was man daran erkannte, dass es langsam dämmerte, wenn man aus dem Fenster blickte. Gaara wandte sich wieder der Hokagen und verabschiedete sich vorerst: „Wir werden dann mal in unser Hotel gehen. Falls es irgendwas gibt, Sie wissen ja, wo Sie uns finden.“

Er verbeugte sich noch kurz und bewegte sich langsam Richtung Ausgang. Zora folgte ihm nur stumm und schloss die Türe hinter sich.
 

„Shizune“, sprach Tsunade, als die beiden aus ihrem Büro verschwunden waren. „Sie lügt doch, oder?“

„Ja“, seufzte die Angesprochene. „Aber ich kann sie verstehen. Sie will ihm sicher keine Sorgen bereiten.“
 

„So? Ist es denn was Schlimmes?“
 

„Nein. Das heißt, es kommt drauf an. Bei Ihnen zum Beispiel wäre es eigentlich schon lange mal an der Zeit gewesen“, grinste die Schwarzhaarige sie nun an, woraufhin die Blonde eine Augenbraue hochzog und sie skeptisch anblickte.

„Was soll das denn heißen?“, grummelte Tsunade mit leicht geschlitzten Augen, was Shizune irgendwie zum kichern brachte.
 

Währenddessen waren Gaara und Zora auch schon auf dem Weg zu ihrem Hotel. Beide schwiegen. Auf den Straßen gab es keinen Mucks. Wahrscheinlich waren Kankurou und Temari auch schon in ihren Zimmern, glaubte er zumindest. Als sie an ihrem Hotel ankamen sahen sie auch schon Kankurou davor stehen, welcher ihnen etwas zurückhaltend zuwinkte.

„Yo, da seid ihr ja“, sagte dieser. „Wir haben schon gehört, dass hier die einzelnen Gebäude bewacht werden sollen. Temari und ich haben uns daher erlaubt, ein bisschen zu helfen.“
 

Gaara nickte leicht. Wahrscheinlich stand Kankurou deswegen hier vor dem Eingang rum.

„Suna wurde auch schon benachrichtigt“, sagte Gaara im ruhigen Ton und ging langsam an den Braunhaarigen vorbei, welcher noch seine Hand auf die Schulter des Rothaarigen legte.

„Gaara“, sprach dieser leise. „Seid auf der Hut. Der Gegner beherrscht eine ziemlich starke Tarnkunst. Außerdem glaub ich sogar, dass einer von ihnen ein Bewohner dieses Dorfes ist, der hier alles ein wenig auskundschaftet und dann seinen Kollegen Bescheid gibt.“

Etwas ernster schaute Gaara nun. „Schon verstanden“, sagte er und ging langsam weiter.
 

Zora wich ihm derweil nicht von der Seite, sagte jedoch nichts. Sie holten sich ihren Schlüssel für ihr Zimmer und verschwanden dann auch schon in selbigen. Ihr Zimmer war zwar nicht sonderlich groß, dennoch aber gemütlich mit einem Doppelbett, wie sie es wollten. Während Zora erstmal im Bad verschwand, stellte Gaara seine Tasche in eine Ecke und trat direkt vors Zimmerfenster. Sein Blick schweifte etwas in die Ferne und er fing wieder an zu grübeln, warum Zora ihn wohl angelogen hatte. Er hatte zwar keine Beweise dafür, dass sie log, aber er wusste es einfach.
 

Ein leiser Seufzer kam aus ihm heraus bis er schließlich das Fenster öffnete und sich aufs Fensterbrett lehnte. Es war inzwischen schon dunkel geworden und die Sterne blinkten am Nachthimmel. Es war auch ziemlich still, fast schon beängstigend still. Man konnte schon ahnen, dass irgendetwas in der Luft lag. Etwas, was die nächtliche Ruhe im Nu zunichte machen würde.
 

Sein Blick schweifte über die Dächer Konohas, bis er plötzlich einen seltsamen Geruch wahrnahm. Er kannte diesen Geruch, es war der Geruch von Verbranntem. Woher kam nur dieser Brandgeruch? Er versuchte irgendwo die Ursache dafür im Dunkeln zu sehen, doch die Nacht erlaubte seinen Augen nur die Umrisse der einzelnen Häuser zu sehen. Nicht mal die Sterne vermochten so viel Licht zu spenden, dass er etwas erkennen konnte. Mit einem Fuß schon auf dem Fenstersims tretend, kam Zora auch schon wieder aus dem Badezimmer und starrte ihn nur mit einem leicht besorgniserregenden Blick an.
 

„Gaara-sama“, sprach sie. „Da draußen ist doch etwas, oder nicht?“

Der Rothaarige Blickte sie an und nickte nur leicht. „Ich geh mich mal umschauen. Du bleibst solange hier“, befahl er und war auch schon prompt aus dem Fenster verschwunden und sprang von Dach zu Dach in die Nacht hinein. Zora, die nun auch am Fenster stand, blickte ihm nur hinterher.

„Gaara-sama“, flüsterte sie leise zu sich selbst und hielt dabei beide Hände auf ihren Bauch. Sie hatte ein ziemlich ungutes Gefühl und zitterte deswegen auch leicht. Sie wollte ihn nicht alleine da draußen umher irren lassen, auch wenn es genügend Shinobi gab, die zur Zeit das Dorf wachsam im Auge behielten und auf alles vorbereitet waren. Sie wusste auch, dass auf Konohas Ninja einfach Verlass war, sie hatte immerhin schon sehr viel Gutes über sie gehört. Dennoch wollte sie nicht tatenlos dabei stehen.
 

Vorsichtig setzte auch sie einen Fuß auf den Fenstersims und sprang aus dem Fenster, direkt in Gaaras Richtung. Ihr Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, als sie sich von Dach zu Dach fortbewegte. Auch sie nahm den Geruch von Verbranntem wahr und versuchte irgendwie die Richtung zu orten.
 

Jedoch sollte sie gar nicht erst so weit kommen, denn plötzlich hörte sie einen lauten Knall und spürte, wie die Erde dabei leicht bebte. Das Haus, auf welchem sie sich bis vor wenigen Sekunden noch befand, stürzte vor ihren Augen ein, ohne, dass irgendjemand etwas davon merkt, wer oder was daran Schuld war. Mit erschrockenem Blick und geöffneten Mund konnte sie nur noch zuschauen, wie das Haus in sich zusammenstürzte und nur noch eine riesige Staubwolke, vermischt mit einigen Rauchschwaden, blieben zurück. Ihr stockte der Atem, wenn sie daran dachte, dass sie beinahe unter den Trümmern des Gebäudes hätte liegen können, denn gerechnet hatte sie mit so was im Moment ganz und gar nicht.
 

Vorsichtig blickte sie sich um, sprang auf das Nachbarhaus des eingestürzten Gebäudes und begutachtete den Tatort. Es war weit und breit niemand zu sehen, doch sie spürte, dass noch jemand da war. Sie schloss ihre Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Ganz deutlich konnte sie spüren, wie sich zwei Personen von der betroffenen Stelle wegbewegten. Ohne länger zu zögern sprang sie auf und versuchte selbigen zu folgen, auch wenn es ein gefährliches Unterfangen sein würde, ihnen zu folgen, ohne zu wissen, wer sie waren oder welche Jutsus sie beherrschten. Doch sie entkommen zu lassen, würde nur weitere Opfer bedeuten. Wer weiß, wer nun in den Trümmern verborgen lag.
 

Lautlos folgte sie den beiden Unbekannten, die sie eigentlich auch schon bemerkt hatten. Ihre zwei Augenpaare trafen sich, verständigten sich kurz, woraufhin die zwei Fremden erst einmal stehen blieben. Zora ihnen immer noch folgend merkte, wie sie stehen blieben und versteckte sich deshalb in einen der umliegenden Gebüsche. Einer der beiden musste dabei grinsen, zückte ein Kunai und schoss ihn direkt auf Zora zu, welche es gerade so noch geschafft hatte ihre Kopf zu ducken.
 

Sie schluckte leicht und eine Schweißperle lief ihr die Schläfe herab.

„Komm raus! Wir wissen, dass du da bist!“, sprach einer der beiden. Es war ganz deutlich eine Frauenstimme. Jedoch war die Person vermummt, sodass man sie selbst bei Tageslicht nicht erkennen konnte. Zora wusste nun nicht, was sie tun sollte. Was würde wohl passieren, wenn sie sich ihnen zeigte? Versteckt konnte sich nicht bleiben. Sie wussten, wo sie sich befand und wenn sie versuchte zu fliehen, würde diese ihr sicher folgen. So beschloss sie als aus ihrem Versteck hervorzutreten und stellte sich ihnen gegenüber.
 

Die zwei Gestalten blickten sie recht unbeeindruckt an und legten ein selbstgefälliges Grinsen auf. Plötzlich spürte Zora, wie der Boden unter ihr nachgab und sie drohte in den Boden zu sinken.

„Verdammt!“, zischte sie und versuchte sich zu befreien. Doch der Schlamm zog sie nur noch weiter in die Erde, je mehr sie versuchte davon loszukommen. Sie hätte es wissen müssen, sie hatte es ja schon bei Temari gesehen. Es war ziemlich leichtsinnig von ihr, sich auf dem Erdboden zu bewegen.
 

„Was wollt ihr eigentlich hier?“, sprach sie die beiden nun etwas lauter an. Sie versuchte krampfhaft ruhig zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren, um auf einen nützlichen Einfall zu kommen, der sie aus dieser Situation befreite. Die Gestalten blieben derweil unberührt und starrten sie nur ausdruckslos an. „Das verraten wir dir doch nicht“, gab eine der beiden spöttisch wieder. „Bereite dich lieber mal auf deinen Tod vor, meine Liebe.“

Und mit einem Grinsen verschwanden diese auch wieder in der Dunkelheit.
 

„Nein, bleibt gefälligst hier!!“, brüllte Zora und fing wieder an mit den Beinen zu zappeln, was jedoch bei dem dichten Schlamm und Dreck nicht so wirklich funktionierte. Sie hatte Angst, große Angst. Normal würde ihr in solch einer Situation immer etwas einfallen, doch diesmal schienen ihre Gedanken regelrecht blockiert. Sie umklammerte mit ihren Armen ihren Bauch und kniff die Augen zu. „Was mach ich nur? Was mach ich nur?“, sprach sie immer wieder verzweifelt zu sich selbst. Sie befand sich schon zur Hälfte im Schlamm, als sie plötzlich spürte, wie sich etwas um ihren Oberkörper wickelte. Es war eine Reißleine, von welcher sie auch schon langsam aus dem Schlamm gezogen wurde. Verwundert blickte sie in die Richtung, aus der die Reißleine kam und erblickte keine Geringere als Temari, die sich selber erst an dem Tag in der gleichen Situation befand.

„Musst du mir denn alles nachmachen?“, grinste diese, als sie Zora herausgezogen hatte.
 

Die Schwarzhaarige kniete sich dann nur hin und lächelte die Blonde etwas gespielt an.

„Ja, anscheinend“, seufzte diese und erhob sich dann langsam. Den Schlamm von ihrer Kleidung klopfen hatte im Moment nicht viel wert, also beließ sie es erstmal dabei und bewegte sich langsam auf ihre Retterin zu.

„Sag mal, wie ist dir das jetzt eigentlich passiert? Was streunst du überhaupt hier so mutterseelenallein hier rum?“, fragte Temari.

„Ich hab sie gesehen“, sprach Zora leise ihren Blick zum Boden gerichtet.
 

„Gesehen? Wen?“
 

„Den Feind. Es sind zwei. Zumindest hab ich erstmal nur zwei gesehen. Das eine ist eine Frau. Sie ließen ein Haus direkt vor meine Augen einstürzen.“
 

„Ja, ich hab schon gehört, dass wieder ein Haus attackiert wurde.“ Seufzend blickte nun auch Temari zu Boden. „Aber, konntest du wenigstens ihre Gesichter sehen?“
 

Zora schüttelte den Kopf: „Nein, sie waren vermummt, außerdem war es zu dunkel.“
 

„Na gut, aber wenigstens haben wir jetzt erstmal einen Anhaltspunkt“, sagte Temari und zusammen mit Zora bewegte sie sich erstmal wieder in Richtung des Tatortes, wo bereits einige Nins versuchten noch zu retten, was es zu retten gab. Auch Gaara war an Ort und Stelle und besah sich die Situation mit einem kritische Blick. Seine Augen richteten sich sogleich auf die beiden Kunoichi, die auch soeben erst eintrafen, woraufhin er etwas ernster schaute. Gemächlich ging er auf die zwei zu, dabei fixierte er Zora ganz besonders.
 

„Kannst du mir mal verraten, was du hier draußen machst?“, sprach er streng, als er direkt vor der Schwarzhaarigen stand. Sie blickte mit einem leicht schuldbewussten Blick zu ihm auf.

„Verzeih mir“, sagte sie leise. „Aber ich wollte einfach nicht untätig sein.“

Sie schaute nun leicht betroffen zu Boden, er seufzte nur.

„Zora, ich will nur nicht, dass dir etwas passiert“, sagte er nun leicht besorgt.

„Ich weiß“, flüsterte diese und schloss leicht ihre Augen, als auch schon der nächste Knall im Norden Konohas ertönte und sich sämtliche Augenpaare erschrocken in die Richtung richteten.
 

„Mist“, zischte der Kazekage und blickte nochmal kurz auf Zora. „Du und Temari, ihr geht an einen sicheren Ort und bleibt dort. Verstanden?“, befahl er und rannte auch schon los zum nächsten Tatort, zu welchem auch schon die anderen Shinobi eilten. Zurück blieben nur seine ältere Schwester und die Frau, bei der er sich schon die ganze Zeit den Kopf zerbrach, was nur mit ihr los war.

Erste Hinweise

Da standen sie nun, immer noch am Ort des Geschehens, wo bis vor kurzem noch der Kazekage und ein paar andere Nins den Schauplatz begutachteten und nach möglichen Opfern suchten. Zum Glück stand das Gebäude leer, sodass es keine Verletzten gab. Allerdings warf dies wieder die Frage auf, warum sie auf einmal ein verlassenes Haus zum Einstürzen brachten, wo sie doch vorher ein gut besuchtes Hotel niederbrannten. Es war ein Rätsel und Zora und Temari blickten nur noch in die Richtung, in der Gaara verschwunden war.

„Na toll“, seufzte die Blonde. „Was denkt er sich nur?“

Leicht empört stämmte sie ihre Hände in die Hüfte.
 

Auch Zora ließ ein leises Seufzen ertönen.

„Es ist wegen mir“, sprach sie. „Er will nur nicht, dass ich mich unnötig in Gefahr bringe.“

Temari schaute die Schwarzhaarige nun an, welche leicht betreten zu Boden blickte. Ein leichtes Lächeln glitt über die Lippen der Blonden und sie legte sachte ihre Hand auf Zoras Schulter.

„Du scheinst ihm ja ganz schön den Kopf verdreht zu haben“, schmunzelte sie. „Ich hätte jedenfalls nie gedacht, dass ausgerechnet er sich so viel Sorgen um einen Menschen machen würde.“
 

„Temari-san...“
 

Die Schwarzhaarige sah sie nun leicht verblüfft an.

„Du kannst sagen, was du willst. Aber seit du bei ihm wohnst hat er sich schon ein bisschen verändert“, grinste Temari sie an, während Zora wieder leicht ihren Kopf senkte.

„Ja...vielleicht...“, sprach diese leise.

„Nun schau nicht so! Komm, lass uns erstmal von hier verschwinden“, meinte schließlich die Blondhaarige und setzte sich langsam in Bewegung. Zora folgte ihr derweil nur stumm.
 

Woanders leisteten einige Teams wieder ganze Arbeit bei ihren Rettungsaktionen. Diesmal wurde ein Restaurant angegriffen, welches lichterloh brannte. Zwar wurden die Flammen langsam kleiner und die meisten Opfer bereits gerettet, jedoch war diesmal ein Todesopfer nicht zu vermeiden. Eine junge Frau, die es nicht mehr aus den Flammen geschafft hatte, starb bei dem Anschlag.
 

„Verdammt!“, zischte die Hokage, die sich schon beeilt hatte, herzukommen und ließ ihre geballte Faust auf die nächste Hauswand prallen. Allerdings musste sie ihre Wut etwas zügeln um das Haus durch ihre übermenschliche Kraft nicht zum Einsturz zu bringen.

„Tsunade-sama..“ Shizune versuchte sie zu beruhigen.

„Was geht hier nur vor?“, sprach die Blonde mehr zu sich selbst. „Hat denn hier niemand etwas gesehen? Neji!!“

„Ich bin hier“, sagte der Angesprochene, der nur wenige Meter von ihr entfernt stand und nun langsam auf sie zuging.
 

Tsunade schaute ihn leicht wütend und vorwurfsvoll an, als wolle sie ihm die Schuld dafür geben, dass es schon wieder zu solch einem Anschlag gab und wohl wieder einmal keiner etwas davon mitbekam.

„Was ist nur los? Ich dachte, ihr hättet alles bewacht! Wie kam es nun schon wieder zu einem Anschlag?“ Man hörte ihre Unruhe in der Stimme und ihrer Haltung. Ja, sie war verunsichert. Unsicher darüber, ob sie es noch schaffen würde, das Schlimmste zu verhindern. Sie war schließlich für dieses Dorf und ihre Bewohner Verantwortlich und wollte, nein, konnte sich nicht noch mehr Opfer leisten. Neji versuchte derweil ihr in Ruhe die Sachlage zu erklären: „Wir haben alles überwacht, allerdings...“
 

„Ich hab was gesehen!“, fiel Hinata ihm ins Wort, die sich nun auch zur Hokage gesellte.

Neji und Tsunade richteten ihre Blicke nun auf die junge Hyuuga.

„Du, Hinata-sama?“, fragte Neji nochmal leicht verwundert.

Hinata nickte.

„Ja...“, sagte sie. „Ich hab mit meinen Byakugan gesehen, wie zwei Gestalten durch das Dorf schlichen. Allerdings kam ich nicht dazu ihnen zu folgen oder Bescheid zu sagen, weil....“

Sie hielt einen Moment inne und senkte ihren Blick leicht.

„Weil, was?“, fragte die Hokage leicht ungeduldig.

„Naja...da war Tara-chan,...das Mädchen von nebenan“, sprach Hinata leise. „Neji-niisan, du kennst sie doch sicher. Sie bat mich in dem Moment um Hilfe. Sein Bruder würde von fremden Ninjas überfallen. Und ich....ich wollte ihr helfen, also ging ich mit ihr mit.“

Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie weitersprach: „Und dann hörte ich auch schon den Knall und als ich mich wieder umdrehte, da...da war sie auf einmal verschwunden...“
 

„Sie hat dich ganz eindeutig hinters Licht geführt“, seufzte Neji, der die junge Kunoichi nun leicht vorwurfsvoll anblickte.

„Ja, ich weiß“, gab diese kleinlaut zu und ließ ihren Blick auf dem Boden gerichtet.

„Wenn sie dich also reingelegt hat,“ brachte sich nun Tsunade mit ein. „Dann können wir nicht ausschließen, dass sie auch in dieser Sache mit verwickelt ist.“

Hinata hob nun ihren Kopf und blickte sie leicht geschockt an.

„Das glaub ich nicht“, meinte sie den Kopf schüttelnd. „Tara-chan ist so ein liebes Mädchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet sie mit solchen Schurken zusammenarbeitet.“
 

Der Hyuuga-Sprössling konnte bei diesen Worten nur mit dem Kopf schütteln.

„Hinata-sama, du bist so naiv. Überleg doch mal. Sie sprach dich an, nachdem du diese zwei Gestalten gesichtet hattest und war verschwunden, nachdem dieser Anschlag passierte. Also für mich klingt das alles ziemlich eindeutig“, erklärte Neji selbstsicher.

„A-Aber..“, versuchte Hinata noch zu entgegnen, doch ihr fehlten sichtlich die Worte.

„Ich sehe das ähnlich, wie Neji“, sprach nun wieder die Hokage. „Zwar haben wir keine stichhaltigen Beweise, aber ich finde so ein Verhalten auch mehr wie verdächtig. Außerdem kamen ihre Eltern, soweit ich weiß, aus dem Land des Regens und wenn ich das richtig analysiert habe, dann sind es auch Rain-Nins, die sich hier herumschleichen.“
 

Hinata biss sich auf die Lippen. Sie wollte es einfach nicht glauben. So kannte sie das Mädchen einfach nicht, so logisch die Erklärung für ihr Verhalten auch klang. Jedoch konnte sie es sich einfach nicht vorstellen, dass sie so etwas tun würde.

„Hinata-sama, du bist einfach zu nett“, meinte Neji abwertend. „Wärst du besser gleich zu uns gekommen und hättest uns Bescheid gesagt, dann hätten wir diesen Anschlag bestimmt noch verhindern können. Vielleicht hätten wir sogar die Übeltäter gefangen.“
 

„Und was, wenn sie die Wahrheit gesagt hätte?“, brachte Hinata ihm nun leicht wütend entgegen. „Was, wenn ihr Bruder tatsächlich in Gefahr gewesen wäre und vielleicht sogar gestorben wäre?“
 

„Wie du siehst, war dem nicht so“, meinte Neji tonlos und blickte leicht von oben auf sie herab. „Und außerdem gehört es zu den Fähigkeiten eines Ninja, zu erkennen, wenn jemand lügt.“
 

Schon allein sein Blick machte sie noch wütender. Sie hasste es, wenn er sie so ansah. Sie hasste es abgrundtief. Ständig sagte er ihr, was für Fehler sie machte und was sie nicht konnte. Sie hatte seine arrogante Art langsam wirklich satt. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, mit welchen sie leicht zu zittern begann. Sie wollte ihm noch etwas entgegnen, als auch schon eine leicht genervte Stimme aus dem Hintergrund ertönte: „Seid ihr bald fertig?“
 

Die beiden Hyuugas, sowie auch die Hokage und Shizune schwenkten ihre Köpfe sogleich in die Richtung, von woher diese Stimme kam. Langsam trat der Rothaarige auf die Gruppe zu und besah sich die einzelnen Personen, insbesondere Neji und Hinata, mit eindringlichem Blick.

„Anstatt hier stundenlang zu diskutieren, solltet ihr lieber schauen, dass nicht noch einmal so etwas passiert“, sprach er streng. „Ich werde mich noch ein bisschen umsehen. Ich habe das ungute Gefühl, dass das noch eine lange Nacht wird.“

Mit diesen Worten erhob er seine Hand, streckte Zeige- und Mittelfinger vor seinem Gesicht und löste sich im Sand auf.
 

Tsunade hatte kaum noch die Möglichkeit etwas zu sagen und blickte nur noch auf die Stelle, auf welcher Gaara noch bis vor wenigen Sekunden stand. Sie seufzte tief und richtete ihre Augen wieder auf Hinata und Neji, die ebenso noch leicht überrascht auf die Stelle sahen.

„Ihr habt es gehört“, sprach die Blonde. „Geht wieder an die Arbeit! Und diesmal lasst euch von niemanden reinlegen und achtet auf jede Bewegung, verstanden?“

„Jawohl“, gaben die beiden Angesprochenen wieder und machten sich noch im selben Augenblick auf den Weg.
 

Der Kazekage sprang derweil wieder von Dach zu Dach in der Hoffnung, irgendwo einen Hinweis zu sehen, oder gar einen der Fremdlinge, die für diese Schandtaten verantwortlich waren. Doch in der Dunkelheit der Nacht war nicht viel zu erkennen.
 

Auf der anderen Seite des Dorfes trafen Temari und Zora wieder im Hotel ein und verschwanden gleich in das Zimmer, in welchem Gaara und Zora normalerweise logiert waren. Zora zog sich erst einmal ihre schmutzigen Klamotten aus, wusch sich und zog sich frische Sachen an.

Langsam trat sie aus dem Bad, auf Temari zu, welche sich an das Fensterbrett gelehnt hatte und aus dem Fenster starrte.

„Temari-san“, sagte die Schwarzhaarige leise. „Was sollen wir jetzt tun?“

Die Blonde seufzte leise: „Ich glaub, das einzigste was wir jetzt noch tun können, ist erst einmal abwarten was passiert.“
 

„Das geht nicht!“

Zora schüttelte nur mit dem Kopf.

„Wir können doch hier nicht einfach so rumsitzen und nichts tun.“

Sie ballte ihre Hände leicht, woraufhin Temari ihr einen leicht eindringlichen Blick zuwarf.

„Du hast es doch gehört. Gaara will nicht, dass du dich unnötig in Gefahr begibst“, meinte die Blondhaarige.
 

„Ich weiß, aber er kann mich nicht dazu zwingen, ihn im Stich zu lassen. Ich würde mir für alle Ewigkeiten Vorwürfe machen, wenn ihm was passiert.“

Leicht kniff sie ihre Augen zu und blickte zu Boden, als sie selbige wieder öffnete.

„Ich kann dich ja verstehen“, sagte Temari in ruhigem Ton und blickte wieder aus dem Fenster. „Aber genauso würde er sich sicher Vorwürfe machen, wenn dir etwas passiert.“

Zora blickte wieder auf und starrte Temari nur an. Einen Moment herrschte nur Stille.
 

„Dann ist es entschieden“, sprach die Schwarzhaarige dann entschlossen, woraufhin sich Temaris Blick wieder auf sie richtete.

„Was?“, fragte die Blonde leicht verwirrt.

„Ich gehe jetzt da raus und werde ihm mit allem, was ich habe unterstützen. Und du...wirst mich begleiten“, gab sie als Antwort.
 

„Ehm, wie bitte?“, Temari schaute sie nun leicht skeptisch an. „Hör mal, ich halte das für keine gute Idee.“
 

„Es gibt keine andere Möglichkeit“, sagte Zora nun ernst. „Es würde mich innerlich einfach zerreißen, wenn ich hier einfach nur rumsitze und abwarte. Außerdem glaube ich, dass ich bei dir in guten Händen bin, Temari-san.“

Ein leichtes Grinsen machte sich auf Temaris Lippen breit.

„Das sei dir gewiss“, meinte diese und hielt ihre rechte Hand zu einer Faust geballt vor ihre Brust. „Dann wollen wir mal schauen, dass wir uns irgendwie nützlich machen können, was?“

Zora nickte nun lächelnd.
 

„Ja! Lass uns gehen!“

Ruhe vor dem Sturm

Es war immer noch Nacht in Konohagakure und auch wenn sich alles mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt hat, so ruhte kaum einer im sonst so friedlichen Dorf. Alle waren auf Alarmbereitschaft und hielten sich versteckt, um mögliche Feinde ausfindig zu machen.

Die meisten Teams wurden mittlerweile mit Funkgeräten ausgestattet, um alle wichtigen Informationen weitergeben zu können. Sie waren auf alles gefasst.
 

„Sektor C ist klar!“, flüsterte Sakura durch ihr Mikrofon.

„Roger!“, tönte es von Naruto auf der anderen Seite. „Sektor D ist auch klar!“

„Vergesst nicht jede einzelne Schattenbewegung zu verfolgen“, gab Neji dann von seinem Mikrofon aus durch.
 

„Verstanden!“
 

„Tenten, wie sieht's bei dir aus?“
 

„Bei mir ist bis jetzt noch nichts Verdächtiges zu sehen.“
 

„Gut. Und bei dir, Lee?“
 

„Nichts bis jetzt. Alles noch ganz normal.“
 

„Alles klar. Haltet Augen und Ohren offen. Schärft eure Sinne. Wir wissen noch nicht, was für Methoden der Feind benutzt, also passt besonders gut auf.“
 

„Schon kapiert, Neji!“
 

„Die Sache ist ernst, Tenten!“
 

„Ja ja, ist ja schon gut!“
 

„Was bist du eigentlich in letzter Zeit so schlecht gelaunt?“
 

„Wo bin ich bitte schön schlecht gelaunt? Mir ging's nie besser!“
 

„Man merkt's.“
 

„Neji, Tenten, wär's nicht besser das wann anders zu besprechen?“
 

„Das würde ich ja gerne, Lee, aber der Herr Hyuuga hat ja nie Zeit zum Reden.“
 

„Ach, Tenten...“, konnte die schwarzhaarige Stachelbraue da nur seufzend von sich geben, während der Hyuuga daraufhin lieber nichts mehr sagte.
 

Naruto befasste sich derweil weiterhin mit der Überwachung seines zugeteilten Bereichs. Er besah sich jede Ecke, sprang von Dach zu Dach und schickte gelegentlich auch mal einen Kage Bunshin los, um sich so einen besseren Überblick zu verschaffen. Auf einem nahgelegen Haus erblickte er Gaara, wie er nur auf dem Dach stand und sich scheinbar ebenfalls etwas umsah.

Vorsichtig bewegte sich der Blondschopf auf den Rothaarigen zu und kam neben ihm dann zum stehen.
 

„Und? Hast du schon irgendwas gesehen?“, fragte Naruto leise und folgte einfach nur Gaaras Blick.

„Nein“, antwortete der Kazekage knapp.
 

„Ja, ist auch ziemlich schwierig in der Dunkelheit irgendwas zu erkennen. Ich frag mich, was das für Typen sind, die hier so viel Unheil stiften.“
 

Darauf konnte Gaara nichts weiter sagen. Er wusste es ja selber nicht mal, wer sich hier rumschlich. Auch zerbrach er sich noch um ganz andere Sachen den Kopf, die er immer wieder versuchte zu verdrängen, um sich erstmal auf die Sache hier zu konzentrieren.
 

„Naruto“, sprach Gaara dann im ruhigen Ton. „Solltest du Zora irgendwo sichten, dann sorg bitte dafür, dass ihr nichts passiert und bring sie am besten wieder ins Hotel zurück.“

Der Blondhaarige schaute ihn nun leicht perplex an.

„Wie? Zora? Welche Zora?“

Der Rothaarige behielt seinen Blick bei und schaute Naruto immer noch nicht an.

„Zora, das Mädchen mit den schwarzen langen Haaren, die uns mit hierher begleitet hat“, erklärte Gaara leise.
 

Naruto legte seinen Kopf leicht schief, aber er erinnerte sich wage an das Gesicht dieses Mädchens, welches er im Büro der Hokagen gesehen hatte.

„So?“, gab er nur von sich, wodurch ihm aber ein ganz anderer Gedanke auf einmal durch den Kopf schoss. „Sag bloß, sie ist deine kleine Freundin“, meinte er nun breit grinsend, woraufhin sich schlagartig ein leichter Rotschimmer über Gaaras Wangen breit machte, welcher zum Glück in der Dunkelheit so gut wie nicht sichtbar war.

„Das steht hier doch nicht zur Debatte“, murmelte der Rothaarige nur leise. Er sprach nur äußerst ungern über solche Dinge. Auch wenn er mit Zora nun seit ein paar Monaten zusammen war, er posaunte es nie wirklich in die Welt hinaus, dass er jetzt eine Freundin hatte.
 

„Oder“, grinste Naruto weiter. „Willst du sie erst noch rumkriegen?“

Dabei stubste er dem Kazekage vorsichtig seinen Ellbogen in die Seite.

„Nein, verdammt!“, gab Gaara nun leicht genervt wider und wandte seinen Blick nun gänzlich von ihm ab. Peinlich berührt blickte er nun zu Boden und hoffte nur, dass Naruto ihn nicht mit noch mehr solcher Fragen löchern würde.

„Ich will nur, dass ihr nichts passiert. Das ist alles“, sagte er nun leise.
 

Naruto seufzte nur leise: „Schon verstanden.“

Einen Moment lang hielt er inne und schaute einmal kurz über die Dächer des Dorfes.

„Aber hey, Gaara“, sprach er dann weiter. „Wenn du irgendein Problem hast, dann lass es mich wissen.“

Wieder ließ er seinen Blick auf den Kazekage ruhen.

„Schließlich...sind wie ja Freunde“, fügte er noch lächelnd hinzu, woraufhin Gaara ihn nun mit leicht geweiteten Augen anblickte.
 

„Freunde?“, wiederholte der Rothaarige fragend.

„Ja klar“, antwortete Naruto nickend. „Was dachtest du denn?“

Freundschaftlich stubste der Blondschopf mit seiner Faust gegen die Schulter des Rothaarigen, woraufhin dieser kurz zuckte, ihn dann aber wieder leicht überrascht anblickte.

Es dauerte noch einen Moment, ehe er begriff, dass Naruto das wirklich ernst meinte und nickte nur kurz. Langsam wandte er wieder seinen Blick ab und betrachtete sich den Hokagefelsen in der Ferne, welcher selbst unter dem dunklen Sternenhimmel noch recht gut zu erkennen war.

„Naruto“, sagte er leise. „Danke.“
 

Auf einem anderen Fleck des Dorfes schlichen sich derweil Zora und Temari rum, die sich gut ausgerüstet schonmal auf alles vorbereiteten. Zora benetzte einzelne Nadelpfeile mit Betäubungsgift und verpackte sie wieder so, dass sie jederzeit problemlos nach ihnen greifen konnte.

Dicht an der Wand eines Hauses gepresst bewegten sich die beiden lautlos fort. Zora nahm die Präsens zweier Personen wahr, die eine war ihr recht vertraut, jedoch konnte sie die andere nicht wirklich zuordnen.
 

„Was treibt ihr euch eigentlich hier rum?“, ertönte eine Stimme am anderen Ende der Gasse.

Ruckartig drehten Temari und Zora ihre Köpfe in die Richtung und erblickten keinen Geringeren als Kankurou, der durch seine schwarze Kleidung von der Dunkelheit nahezu verschlungen wurde.

Mit langsamen Schritten trat er auf die beiden zu.

„Warum seid ihr nicht im Hotel?“, fragte er weiter und kam dann schließlich vor ihnen zum stehen.
 

„Na, weil...“, wollte Temari schon erklären, als ihr Zora plötzlich ins Wort fiel: „Das war meine Idee. Ich bekomme einfach keine Ruhe, wenn ich einfach nur in meinem Hotelzimmer sitze und nur Däumchen drehe.“

„Oh Mann“, seufzte der Braunhaarige nur. „Du weißt schon, dass Gaara das ganz und gar nicht passen wird.

„Das wissen wir“, gab Temari dann von sich. „Drum begleite ich sie auch.“

„Und du meinst das bringt was?“, fragte Kankurou skeptisch. „Er wird uns deswegen trotzdem lynchen.“

„Ist schon gut. Ich werd das schon mit ihm regeln“, sprach Zora leise, woraufhin Kankurou nur schwer seufzte. Ihm gefiel das Ganze gar nicht. Schließlich war es Gaaras Anordnung, dass Zora im Hotel bleibt und er sogar mit drauf achten sollte, dass sie dort auch bleibt.
 

Nichtsdestotrotz spielte er das Bodyguardspielchen einfach mal mit und hoffte nur, dass Zora auch wirklich wusste, was sie da tat. Plötzlich zupfte die Schwarzhaarige an Temaris Ärmel, woraufhin diese sie leicht überrascht anblickte.

„Was ist?“, fragte sie leise und merkte, wie Zora leicht zitterte.

„Sie sind da“, flüsterte sie. Ihr Blick zeigte, dass sie geistig gar nicht hier war. Sie spürte etwas, spürte es ganz deutlich.

Temari legte ihre Hände auf Zoras Schultern und versuchte sie etwas zu beruhigen.

„Wer ist da?“, sprach sie leise.

Einen Moment lang schwieg das dunkelhaarige Mädchen, bis sie dann schließlich ein leises „der Feind“ hauchte.
 

Langsam drehte Zora ihren Kopf und schaute auf die andere Seite der Gasse. Noch war niemand zu sehen, doch sie konnte eine starke Präsenz wahrnehmen. Zögerlich hob sie ihre Hand und zeigte mit ihrem Zeigefinger in die Richtung.

„Da...da hinten“, flüsterte sie.

Auch die anderen beiden Shinobi blickten in die Richtung, doch auch sie sahen niemanden.

„Verstecken wir uns erstmal“, meinte Temari leise und kletterte auf eine nahgelegene Fluchttreppe, auf welche auch Zora und Kankurou stiegen.
 

Vom Dach des Gebäudes aus blickten sie hinab und versuchten die Personen zu sehen, die Zora bereits seit einigen Minuten spürte. Alle waren mucksmäuschenstill und kein einziges Geräusch war zu vernehmen. Nur das Zirpen der Grillen und der leise Wind spuckten kaum hörbare Töne aus, die bei dieser Stille allerdings lauter erklangen als sonst.
 

Plötzlich hörten sie zwei Füße direkt hinter ihnen aufkommen, woraufhin sich alle drei umdrehten und eine Person in einem schwarzen Umhang erblickten.

„Na was haben wir denn hier?“, erklang die Stimme der Gestalt, welche langsam ihre Kapuze nach hinten schob. Der Stimme nach zu urteilen handelte es sich um einen Mann, allerdings nicht älter als 20 und auch sein nun frei liegendes Gesicht bestätigte nur die Tatsache. Seine schulterlangen schwarzen Haare waren zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden und an seinem Kinn trug er auch ein kleines Ziegenbärtchen. Durch die Finsternis waren seine Augen kaum zu erkennen, doch schienen diese eine helle Farbe zu besitzen.
 

Das Trio stellte sich in Kampfposition, als der junge Mann langsam auf sie zutrat.

„Stopp! Keinen Schritt weiter!“, befahl Kankurou, woraufhin der Angesprochene abrupt stehen blieb und die drei nur leicht desinteressiert anschaute.

„Wer bist du und was willst du hier?“, fragte Kankurou daraufhin.

„Ich?“, gab der Schwarzhaarige von sich. „Ich bin nur ein kleiner Söldner, der Befehle ausführt. Und meinen aktueller Befehl lautet euch zu eliminieren. Noch Fragen?“
 

Mit diesen Worten zog er ein Schwert, welches die Form eines Katanas hatte, und setzte sich langsam wieder in Bewegung.

„Halt, Moment mal kurz“, entgegnete ihm wieder der Braunhaarige, der sich nun auch voll und ganz auf einen Kampf vorbereitete und nur noch auf einen Angriff wartete. „Stellst du dir das etwa so einfach vor? Mich würde mal interessieren, was du und deine Bande für Ziele verfolgt.“

Auch Temari und Zora machten sich für einen Kampf bereit und achteten auf jede Bewegung ihres Gegners, der mit langsamen Schritten auf sie zuging.

„Was für Ziele wir verfolgen hat euch nicht zu interessieren“, antwortete der Schwarzhaarige tonlos.
 

„Es interessiert uns aber brennend“, grinste Kankurou nun zurück. Er versuchte auf seine bekannte Art selbstsicher zu wirken. Er war sich auch durchaus seiner Sache sicher, denn wenn er sich den jungen Mann so betrachtete, konnte er sich nicht vorstellen, dass dieser mehr auf den Kasten haben würde, wie er. Doch er wollte auf Nummer sicher gehen und machte sich auf alles gefasst.
 

„Mich würde das übrigens auch mal interessieren“, mischte sich Temari ins Gespräch. „Schließlich hat einer eurer Kumpels mir beinahe ein schlammiges Bett unter der Erde gegeben. Also, sprich schon!“

Einen Moment blieb ihr Gegner stehen, welcher nun anfing zu lachen. Ja, er machte sich regelrecht lustig über das Trio, welches eine gewisse Angespanntheit aufwies, während er scheinbar unbekümmert über den Dingen stand.

„Tja, wenn euch das so brennend interessiert, dann versucht mich doch umzulegen, vielleicht findet ihr's ja dann heraus“, erwiderte er grinsend, woraufhin er sein Schwert schwang und auf die drei zurannte.
 

Temari zögerte nicht, griff nach ihrem Fächer und schwang ihn einmal in seine Richtung, woraufhin der junge Mann sich plötzlich in Wasser auflöste und nur noch einzelne Wassertropfen davon geweht wurden. Die drei blickten sich um. Sie waren sich sicher, dass er noch in der Nähe war.

„Über uns!“, schrie Zora auf und hatte ihren Blick zum Himmel gerichtet, welchen die anderen beiden Shinobi folgten. Ihr Gegner schien aus dem Sternenhimmel auf sie hinab zu stürmen und hielt das Schwert auf sie gereichtet.
 

Ruckartig stieß Kankurou die beiden Mädchen zur Seite und schob Karasu, seine Holzpuppe, welche er inzwischen ausgepackt hatte, zwischen sich und den Schwarzhaarigen, sodass der Schwerthieb vorerst abgefangen werden konnte.

„Och wie süß! Da spielt wohl einer gern mit Puppen“, grinste der junge Mann voller Sarkasmus, zog sein Schwert aus Karasu raus und sprang von selbiger hinab, etwa nur fünf Meter von Kankurou entfernt. Der Braunhaarige behielt ihn derweil die ganze Zeit im Auge.

„Ihr zwei!“, sprach er zu Zora und Temari. „Ihr verfolgt am besten die anderen. Ich kümmere mich um den hier.“
 

„Was? Aber..“, wollte Zora noch entgegnen, als ihm der Puppenspieler wieder ins Wort fiel: „Du sagtest, da sind noch mehr. Gut möglich, dass da der Drahtzieher mit dabei ist. Lasst sie euch nicht entwischen! Ich schaff das hier schon!“

Bei diesen Worten musste der Schwarzhaarige lachen und meinte nur voller Hohn: „Tse, glaubt ihr ernsthaft, dass ihr sie jetzt noch findet? Und selbst wenn, glaubt ihr wirklich, dass ihr gegen sie eine Chance hättet? Dass ich nicht lache!“

„Versuchen kann man's“, konterte Temari grinsend. „Komm, lass uns keine Zeit verlieren.“

Zora nickte zurückhaltend, blickte nochmal kurz auf Kankurou und seinen Gegner zurück und entfernte sich mit Temari vom Ort des Geschehens.
 

Sie konnte die anderen Personen durchaus noch spüren, auch wenn es nicht ganz einfach war die Richtung ausfindig zu machen. Doch sie spürte, dass ein paar starke Gegner unter ihnen waren, wogegen der schwarzhaarige Schwertkämpfer nur eine Kleinigkeit schien.

Unaufhaltsam bewegten sie sich weiter ihren Feinden entgegen.

Blondes Gift

Temari und Zora bewegten sich unaufhaltsam von Dach zu Dach, während Kankurou noch mit seinem schwarzhaarigen Freund beschäftigt war. Die Situation schien ziemlich angespannt, als sich die beiden Kunoichi dem Feind immer näher kamen. Zora glaubte zumindest ihre Richtung bestimmen zu können. So falsch lag sie da durchaus nicht, als sie auf einem Haus kurz Halt machten, um eine kleinere Gruppe in einer Gasse zu beobachten. Die Gruppe schien sich aufteilen zu wollen, was nichts Gutes verhieß. Immerhin konnten sie erkennen, dass es ungefähr zehn Personen waren, die sich jeweils in eine andere Richtung bewegten.
 

„Wir müssen sie verfolgen“, flüsterte Temari der Schwarzhaarigen zu. „Weißt du, wer von ihnen der Stärkste ist?“
 

Zora versuchte sich zu konzentrieren, doch konnte sie nur mit dem Kopf schütteln.

„Nein, nicht so richtig“, meinte sie. „Sie scheinen sich alle ziemlich ebenbürtig zu sein. So kleine Unterschiede kann ich auch nicht richtig erkennen.“
 

„Na gut“, nickte die Blondhaarige und sprang erstmal auf ein Vordach, um dem Geschehen etwas näher zu sein. Einige hatten sich bereits aufgeteilt, doch zwei von ihnen schienen noch in der Gasse zu stehen. Jetzt hieß es wachsam sein und keinen Fehler machen. Temari musste es vermeiden den Boden zu berühren, wenn sie daran dachte, dass diese Nins sie sonst wieder im Boden versinken lassen würden. Zora blieb auf dem Dach und wartete erst einmal ab. Gespannt starrte sie abwechselnd auf Temari, die sich noch etwas versteckt hielt und die zwei Gestalten, die wohl gerade dabei waren, aus der Gasse raus zu schleichen.
 

Temari blieb mucksmäuschenstill auf dem Vordach hocken und behielt die beiden Shinobi im Auge, als plötzlich einer der beiden ein Kunai ruckartig in die Richtung der Blondhaarigen schoss.

„Mist“, zischte sie und konnte gerade noch so vom Vordach runterspringen und somit dem Kunai ausweichen. Ihre Hand bereits auf ihrem Fächer stellte sie sich in Kampfposition und beäugte die zwei Gestalten kritisch. Zora, die sich ebenfalls bereits ihr Blasrohr mit ihren Pfeilen vorbereitete, merkte auf einmal, dass sie die zwei Personen heute schon einmal gesehen hatte.

„Das sind doch“, sagte sie leise zu sich selbst.

„Zora“, hörte sie nun Temari rufen. „Geh du weiter! Such die anderen! Ich kümmer mich um die beiden hier!“
 

„Was? Du willst...“, begann nun die Schwarzhaarige ihr zuzurufen. Sie schluckte leicht und sprach weiter: „Hör mal! Das sind die zwei, von denen ich dir schon erzählt habe! Pass auf, sie werden dich sonst im Erdboden versinken lassen.“
 

Eine der beiden drehte nun ihren Kopf in die Richtung der Schwarzhaarigen. Ihre Blicke trafen sich kurz, als das unbekannte Mädchen auf einmal auflachen musste.

„Na sieh mal einer an“, grinste sie. „Dich kennen wir doch.“

Sie machte einen großen Satz, so dass sie problemlos auf das Dach gelangen konnte und direkt vor Zoras Füße sprang. Die schwarzhaarige Kunoichi machte einen Satz nach hinten und stellte sich in Abwehrposition wobei sie keine Sekunde ihre Augen von dem vermummten Mädchen ließ.
 

Die Fremde wollte gerade zu einem Angriff ausholen, als sie plötzlich in ihrer Bewegung stoppte und an sich herunter blickte. Eine Reißleine hatte sich um ihre Beine gewickelt, woraufhin sie ihren Blick auf selbige entlang wandern ließ, um zu sehen, wer sie hier versuchte zu fesseln. Ihr Blick blieb schließlich bei Temari stehen, welche sie nur spöttisch angrinste.
 

„Hier spielt die Musik“, meinte die Blondhaarige und zog nun einmal kräftig an der Reißleine, woraufhin sich ihre Gegnerin im Schlamm auflöste. Es dauerte auch nicht lange, bis selbige wieder neben ihrer Partnerin auftauchte, welche nur gelangweilt dem Geschehen zuschaute.
 

Zora starrte wieder auf die drei, die sich nun erneut gegenüberstanden und atmete einmal tief durch.

„Temari-san! Bist du sicher, dass du das alleine schaffst?“, rief sie ihr unsicher herunter.

„Ja, mach dir keine Sorgen“, gab diese selbstsicher als Antwort. „Nun mach schon! Verlier keine Zeit!“
 

Die Schwarzhaarige seufzte und nickte zögerlich.

„Na fein“, sprach sie leise und setzte sich langsam in Bewegung und verschwand hinter den nächsten Dächern. Temari erwartete schon, dass eine der beiden Zora folgen würden, doch nichts geschah. Anscheinend war sich die Bande ihrer Sache recht sicher, sodass sie in den Shinobi dieses Dorfes keine große Gefahr sahen. Doch Zora war im Grunde nicht von diesem Dorf, genauso wenig wie Temari. Die zwei Gestalten standen eine ganze Weile unberührt da und blickten die Blondhaarige unbeeindruckt an.
 

Doch Temari hatte nach kurzer Zeit das Warten satt, sprang in die Luft, griff nach ihrem Fächer und schwang ihn einmal kräftig ihren Gegnerinnen entgegen, welche mit Leichtigkeit ihrem Angriff ausweichen konnten und zur Seite sprangen. Die Blonde landete derweil auf einer Bank in unmittelbarer Nähe, um nicht von ihren Techniken wieder überrumpelt zu werden. Sie hielt ihren Fächer entfaltet als Abwehr vor sich und wartete auf eine Reaktion der beiden Mädchen. Sie durfte nicht hitzköpfig an die ganze Sache rangehen und suchte auch schon nach einem möglichen Plan, wie sie am besten beide auf einmal ausschalten könnte.
 

Ihre Augen musterten die zwei genau und sie ließ keine einzige Bewegung aus. Einen kurzen Moment blickte sie an ihnen vorbei und ihr fielen plötzlich ein paar lange, wasserstoffblonde Haare auf, welche einer Person gehörten, die sich zu dem Zeitpunkt hinter dem Haus versteckte. Die hellen Augen dieser Person linsten kurz um die Ecke, um das Geschehen weiterhin im Blickfeld zu behalten und Temari war sofort klar, dass sie dieses Mädchen kannte, welches sich da im Hinterhalt versteckt hielt. Nachdem sie sich allmählich wieder an die hübsche Blondine aus Team 10 erinnerte, versuchte sie den Blickkontakt mit selbiger aufzunehmen. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass ihre Spezialtechnik darin lag, ihren Geist in einen anderen Körper übertragen zu können. In einer Situation wie dieser würde das sogar von großem Nutzen sein.
 

Temari behielt weiterhin ihre Abwehrhaltung bei, ließ ihre Gegnerinnen nicht aus den Augen und schaffte es sogar Inos Handzeichen zu bemerken, welche darauf verwiesen, dass sie sich das linke Mädchen von Temaris Blickwinkel aus als Opfer aussuchte. Temari blinzelte nur kurz um ihr zu verstehen zu geben, dass sie es begriffen hatte und wartete nun auf ihren ersten Schritt. Währenddessen berieten sich die anderen beiden Shinobi, wie sie Temari am besten zur Strecke bringen wollen. Zwar gab es aus ihrer Sicht dafür viele Möglichkeiten, doch rechneten sie in dem Moment nicht mit dem Plan, der beiden blonden Kunoichi.
 

„Also, fängst du an?“, fragte die eine.

„Meinetwegen“, antwortete die andere und stellte sich schon einmal in Position.

Ino, die immer noch nicht von den beiden bemerkt wurde, formte die Fingerzeichen, welche für diese Technik von Nöten war, visierte ihr Opfer an und hauchte nur noch ein leises „Ninpo: Shintenshin no Jutsu“. Ihr Geist glitt aus ihrem Körper, welcher nun kraftlos zu Boden sank, was wiederum die Aufmerksamkeit des einen Mädchens erweckte. Sie hatte das Aufkommen Inos Körper auf dem Boden durchaus gehört und schaute in die Richtung, aus welcher dieses Geräusch kam.

„Hast du das auch gehört?“, fragte diese ihre Partnerin, welche jedoch nun nicht mehr sie selbst war. Inos Technik war erfolgreich und sie hatte nun die volle Kontrolle über den Körper ihrer Gegnerin.
 

„Kümmer dich nicht darum“, entgegnete Ino im Körper ihrer Feindin. „Schauen wir erstmal zu, dass wir diese Plage dort entfernen.“

Das andere Mädchen drehte sich wieder zu ihr, nickte nur leicht und blickte dann wieder zu Temari.

„Ja, beeilen wir uns. Ich glaub es könnte sonst ungemütlich werden“, sagte sie und wollte eigentlich just in dem Moment ihren Angriff auf die junge Kunoichi aus Suna wagen, als sie plötzlich einen stechenden Schmerzen in der Seite verspürte. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und blickte auf ihre vermeintliche Partnerin, welche ihr mit einem Grinsen im Gesicht ein Kunai in die Seite gerammt hatte.

„W-Was..?“ Sie war sichtlich sprachlos. Der metallische Geschmack von Blut machte sich zudem in ihrem Mund breit und sie machte einen Satz nach hinten, worauf hin das Kunai wieder aus ihr herausgezogen wurde. Völlig entgeistert blickte sie auf ihre Teamkollegin, von welcher sie noch nicht wusste, dass es nicht sie selbst war.

„Sag mal spinnst du? Was sollte das denn?“, schrie sie diese an.
 

Ino grinste nur und kam ihr ein paar Schritte näher, während ihre Gegnerin sie nur mit wütender Miene anstarrte.

„Jetzt!“, gab Ino schließlich das Zeichnen, woraufhin Temari nur grinsend mit ihrem Fächer ausholte. Inos Geist entfernte sich wieder aus dem Fremdkörper, während die andere Blonde ihren Fächer einmal kräftig schwang und ihre zerstörerische Technik „Ninpo: Kamaitachi no Jutsu“ freiließ. Das Mädchen, welches bis eben noch mit falschem Geist herumlief, starrte ihre verletzte Partnerin nur perplex an, sah gar nicht den mörderischen Sturm auf sie zukommen.

„Scheiße“, zischte die Verletzte, wollte noch ausweichen, doch zu spät. Alle beide waren nun im tobenden Wirbelsturm Temaris gefangen, welcher ihnen übelste Schnittverletzungen am ganzen Körper zufügten. Schmerzhafte Schreie schallten durch das Dorf und nach kurzer Zeit lagen sie auch schon schwer verletzt und bewusstlos am Boden.
 

Grinsend trat Temari an die reglosen Körper heran und auch Ino befand sich wieder in ihrem richtigen Körper, richtete sich auf, klopfte sich noch den Staub von ihren Kleidern und ging nun ebenfalls auf die Suna-Nin zu. Temari blickte auf das hellblonde Mädchen, welches ihr nun gegenüberstand.

„Das war nicht schlecht“, grinste sie.

„Ja, find ich auch“, stimmte Ino ihr zu.
 

„Hätte nicht gedacht, dass das so gut klappen würde.“
 

„Das hat aber nur so gut funktioniert, weil sie mich zum Glück nicht bemerkt hatten.“
 

„Ja, stimmt schon. Ich hatte schon Bedenken, dass das in die Hose gehen könnte, und sie dich doch noch irgendwie ausfindig machen würden.“
 

„Tja, ich würde mal sagen, der Wind lag einfach günstig.“
 

Einen Moment lang herrschte Stille und die beiden Kunoichi blickten sich einfach nur an bis sie plötzlich aus heiterem Himmel anfingen zu lachen.
 

„Oh Mann! Das war echt so cool“, schmunzelte Temari.
 

„Ja, das war es. Wie die eine dann geschaut hat, als ich ihr den Kunai in die Seite gerammt hab. Sie hat das ja überhaupt nicht gerafft.“
 

„Khihi, ja, und ihre Blicke, als ich meinen Sturm losgeschickt habe. Zu göttlich!“
 

„Hehe, ja, das hat wirklich super geklappt. Hätte nie gedacht, dass das mit dir so gut funktioniert.“
 

„Was dachtest du denn? Zweifelst du etwa an die Fähigkeiten von uns Suna-Shinobi?“

Temari warf der Wasserstoffblondine einen leicht skeptischen Blick zu und stämmte ihre Hände in die Hüften.
 

„Nein, nein“, schüttelte Ino mit dem Kopf. „Aber ich hätte nie gedacht, dass so eine Zusammenarbeit mit dir funktionieren könnte. Es hat ja alles auf Anhieb geklappt.“
 

Verlegen kratzte sich Ino nun an die Wange und blickte peinlich berührt zu Boden.

„Naja, ist jetzt auch nicht so wichtig“, fügte sie noch leise hinzu und lächelte ihre Gegenüber an.

Temari lächelte nur zurück und nickte leicht: „Glaub mir, was das angeht, kann man sich schon auf uns verlassen.“
 

Ino nickte lächelnd und blickte dann wieder auf die beiden bewusstlosen Mädchen, die sie in der Euphorie fast schon vergessen hätte.

„Ich glaube wir bringen die beiden besser zu Hokage-sama“, meinte die Hellblonde dann ernst. „Hier liegen lassen sollten wir sie jedenfalls nicht.“
 

„Ja, da hast du Recht“, stimmte Temari ihr zu und hievte sich auch schon eine der beiden über ihre Schultern, um diese zum Hokagehaus zu befördern. Sie blieb jedoch noch einen Moment stehen, blickte noch einmal auf das Dach, auf welchem sie sich zuvor noch befand.

„Hoffentlich geht es Zora gut“, meinte sie leise zu sich selbst in Gedanken versunken.

„Hm? Hast du was gesagt?“, fragte Ino, welche derweil das andere Mädchen trug.

Temari schüttelte leicht mit dem Kopf. „Nein, nichts. Lass uns gehen“, sagte sie nur und setzte sich langsam in Bewegung.
 

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Wieder ist ein Kapitel fertig. Ich habe diesmal auch bewusst Ino mit reingebracht, weil ich mich schon immer gefragt habe, warum alle immer sagen, Temari und Ino würden sich nicht verstehen. Sie haben doch noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Gut möglich, dass sie sogar recht gute Freundinnen wären ^^

Ino ist jetzt zwar nicht mein Lieblingschara aber ich stehe ihr nicht wirklich feindseelig gegenüber. Ich hoffe es ist mir gelungen sie einigermaßen realistisch rüberzubringen ^^'''

Wäre schön, wenn sich Insider ein bisschen dazu äußern könnten ;-)
 

Bis zum nächsten Kapitel ^^

*verbeug*
 

Kiko

Im dichten Nebel

In der sonst so nächtlichen Idylle Konohas machte sich so nach und nach ein unangenehmer Geruch breit. Es war der Geruch von Blut, von dem man allerdings noch nicht so genau sagen konnte, von woher er kam.
 

Zora sprang unaufhaltsam von Dach zu Dach. Sie spürte die einzelnen Energiequellen, die sich allmählich aufteilten und langsam aus ihrer Reichweite verschwanden. Sie musste sich stark konzentrieren, dass sie ihre Präsenz nicht komplett verlor.

Eines der Energien nahm sie jedoch noch ganz deutlich war, bis sie urplötzlich verschwand und das schwarzhaarige Mädchen vorerst auf dem Dach stehen blieb, auf welchem sie sich befand. Vorsichtig blickte sie sich um, lauschte auf mögliche Geräusche und hoffte nur, dass jetzt nicht gerade das Haus, auf welchem sie sich befand, zum Einstürzen kommen würde. Es wurde für sie bereits sehr knapp, bei ihrer letzten Solotour durch Konoha.
 

Es passierte jedoch nichts. Die Stille war ihr extrem unheimlich und auch spürte sie rein gar nichts mehr, was sie noch mehr beunruhigte. Plötzlich lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken, als einer der Feinde hinter ihr stand, ohne dass sie überhaupt etwas davon mitbekam. Er trug einen Schirm mit einer langen Spitze bei sich, mit welchem er ausholte und selbigen in Zoras Rücken rammte. Zora schluckte einmal kurz, bevor die totbringende Waffe in ihren Körper drang und sich selbiger daraufhin in Wasser auflöste.
 

Der Feind wich einen Schritt zurück, als das Wasser um seinen Schirm herum zu Boden platschte und er ein analysierendes „Mizu Bunshin...“ von sich gab. Die junge Kunoichi hatte ihn glücklicherweise noch rechtzeitig genug bemerkt, sodass es ihr möglich war einen Wasserklon entstehen zu lassen, welcher ihre Position einnahm. Sie selbst hatte erstmal einen gehörigen Sicherheitsabstand zu ihrem Gegenüber eingenommen und blickte auf die vermummte Gestalt, welche einen dunklen langen Umhang trug sowie einen Strohhut und seinen besagten Schirm, den er als Waffe bei sich hatte.
 

„So wie es aussieht, bist du gar nicht von hier“, sprach er.
 

„Und wenn schon“, gab Zora gleichgültig von sich. „Was spielt das überhaupt für eine Rolle?“
 

„Stimmt, du hast Recht. Es spielt tatsächlich keine Rolle, weil ich dich so oder so zu Strecke bringen werde“, grinste er.
 

„Da wär ich mir nicht so sicher“, entgegnete die Schwarzhaarige und begab sich in Abwehrposition und behielt ihren Blick auf ihren Feind, welcher sich auch in einer gewissen Kampfhaltung positionierte.
 

„Fein, dann lass uns das Spiel mal beginnen“, sagte er grinsend, spannte seinen Schirm vor sich auf und drehte ihn immer schneller und schneller um seine eigene Achse. Unzählige Nadeln zischten nun auf die Schwarzhaarige zu, woraufhin diese augenblicklich in die Luft sprang und rasch die Fingerzeichen für das „Kiri Gakure no Jutsu“ formte. Dichter Nebel kam nun auf, welches die Sicht in der dunklen Nacht noch mehr versperrte.
 

Vorsichtig kam sie wieder auf dem flachen Dach wieder auf, doch auch für sie war es nun schwierig ihren Feind ausfindig zu machen, denn irgendwie schaffte sie es nicht, seine Präsenz zu spüren, wie es sonst immer der Fall war.

„Was ist das nur für einer?“, fragte sie sich in Gedanken. „Kann er etwa sein Chakra so unterdrücken, dass selbst ich es nicht spüren kann?

Angespanntheit machte sich in ihr breit, doch sie versuchte die Situation noch einigermaßen unter Kontrolle zu halten und verließ sich vorerst mal nur auf ihr Gehör.
 

Sie nahm nur äußerst leise Schritte wahr, die sich ihr langsam näherten, so glaubte sie zumindest. Vorsichtig zog sie ein Kunai, schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf die Geräusche um sie herum. Es würde ziemlich schwer für sie werden, wenn sie sein Chakra nicht mal wahrnehmen könnte. Für einen Moment herrschte wieder Stille und sie wartete voll konzentriert auf eine mögliche Reaktion. Plötzlich nahm sie das Zischen einer Waffe wahr, vermutlich der Schirm des jungen Mannes, der nun auf sie zuflog. Sie machte sich schon für ein Ausweichmanöver bereit, doch hörte sie, wie der Schirm plötzlich in der Luft stehen blieb und sich aufspannte. Wieder surrten unzählige Nadeln auf die Schwarzhaarige zu, welche sie mit ihrem Kunai versuchte abzuwehren.
 

Für's Erste gelang ihr das auch nicht schlecht, allerdings bemerkte sie nicht, wie sich ihr Feind hinter sie geschlichen hatte und sie nun von hinten mit seinem Kunai in den Rücken traf. Zora riss die Augen auf und trat automatische einen Schritt nach vorne. Sie schmeckte, wie sich langsam etwas Blut in ihren Gaumen breit machte und den Weg durch den Mund nach draußen suchte.

Sie war so überrascht, denn sie konnte irgendwie nicht verstehen, wie dieser Mensch es schaffte, trotz der Dunkelheit und des Nebels sie trotzdem ausfindig so ausfindig zu machen und sie zu attackieren, als wäre es taghell. Sie konnte konnte auch einfach seinem Angriff nicht ausweichen, durch die vielen Nadeln, die es abzuwehren galt und der Tatsache, dass sie seine Präsenz einfach nicht spüren konnte.
 

Sie fasste sich kurz mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Seite, machte dann ein paar Fingerzeichen und ließ fünf Wasserklone um sich und ihren Feind herum erscheinen.

„Ich muss versuchen ihn mit den Mizu Bunshins festzuhalten“, sprach sie in Gedanken zu sich selbst. „Dann kann ich es vielleicht mit Sen Yume no Jutsu schaffen.“

Den Umstellten ließen ihre Ebenbilder aus Wasser jedoch kalt, zog nun langsam sein Kunai wieder aus ihr heraus und grinste bloß voller Hohn: „Sag mal Schätzchen, du weißt wohl nicht, mit wem du es hier zu tun hast. Glaubst du etwa, du bist die Einzige, die Ahnung von den gewohnten Kiri Gakure Jutsus hat?“
 

„Nein“, sprach sie nun kalt. „Aber ich glaube, du hast noch nie etwas von dem Yumeki-Bluterbe gehört.“

Mit diesen Worten stürzten sich ihre Mizu Bunshins auf den Angegriffenen, welcher sich jedoch nicht vom Fleck rührte und sich einfach mal von selbigen festhalten ließ.
 

„So, und jetzt?“, grinste der Gefangene die schwarzhaarige Kunoichi an, welche ihm nun ein paar Schritte näher trat und direkt vor ihm stehen blieb. Sie wollte ihm gerade in die Augen schauen, doch erstarrte sie in dem Moment.

„Das...kann doch nicht...“, kam es geschockt aus ihr hervor. Sie nahm seinen Strohhut ab, um sich zu vergewissern, doch sie hatte schon richtig gesehen. Dieser Mann besaß keine Augen mehr, woraufhin die Schwarzhaarige erstmal schlucken musste. Damit hatte sie nun absolut nicht gerechnet. Nun wunderte es sie auch nicht mehr, dass es ihm gelang, sie trotz des Nebels ausfindig zu machen.
 

Entsetzt starrte sie an sie an die Stellen, an welchen sich seine Augen befinden sollten, welche jedoch nur halb geöffnete, leere Augenhöhlen vorwiesen. Hinzu kam, dass er auf gleicher Höhe eine quer durchgezogenen Narbe trug.

„Was...ist mit deinen Augen?“, fragte Zora leise mit etwas zittriger Stimme.

„Die? Die hab ich vor Jahren im Kampf verloren, als mir so ein Bastard die Augen ausstach“, erklärte der braunhaarige junge Mann. „Aber eigentlich brauche ich sie auch nicht, um dich zu sehen.“

Zora war noch immer geschockt. Wie sollte sie es auch gegen so jemanden im Nebel schaffen? Jemand, der wahrscheinlich seit Jahren sein Gehör intensivst trainiert hatte und es auch noch schaffte, sein Chakra zu unterdrücken, sodass selbst sie Probleme bekam ihn zu orten.
 

„Was ist denn nun? Wolltest du mir nicht etwas von deinem Yumeki-Bluterbe zeigen?“, grinste er nun spöttisch.

Zora schluckte erneut.

„Das kanns doch nicht geben“, dachte sie. „Dass ich ausgerechnet auf so einen treffen muss, verdammt!“

Ihre Wasserklone hielten ihn immer noch fest und machten ihn bewegungsunfähig, jedoch machte sich die Wunde der Schwarzhaarigen langsam wieder bemerkbar. Sie zuckte leicht, als sie den stechenden Schmerz in ihrer Seite spürte. Zwar hatte er sie in den Rücken hineingestochen, doch wer wusste, was er tatsächlich getroffen hatte. Auch konnte sie nicht mal so genau sagen, wie tief die Wunde war, denn der Schmerz breitete sich so nach und nach in ihrem ganzen Oberkörper aus.
 

Nicht nur das: Sie spürte auf einmal wieder diese Übelkeit, die sie des Öfteren in letzter Zeit hatte. Ein leichter Schwindel überkam sie und sie hatte ziemliche Probleme, sich überhaupt noch auf ihren Gegenüber zu konzentrieren. Doch das sollte ihr in dem Moment zum Verhängnis werden, als unzählige Nadeln von hinten in sie einstachen. Dem Braunhaarigen war es irgendwie gelungen, seinen Schirm mittels Chakraübertragung zu bewegen und erneute Nadeln auf sie einprasseln zu lassen, woraufhin die Betroffene geschwächt zu Boden fiel.
 

Ihr gesamter Rücken war übersäht mit Nadeln und Blut rann aus ihrem Mund. Ihre Mizu Bunshins lösten sich in Wasser auf und der junge Mann hatte seine Bewegungsfreiheit wieder, woraufhin er sein Opfer nur triumphierend angrinste.

„Was, wars das schon?“, meinte er gespielt schmollend.

Unter Schmerzen versuchte sich Zora noch einmal mit den Armen aufzustützen, doch diese fühlten sich im Moment an wie Wackelpudding und ihr Körper war schwer wie Blei, sodass sie wieder gezwungen war ihren Körper unsanft auf dem Boden aufkommen zu lassen.
 

„Verdammt“, zischte sie leise verzweifelt vor sich hin und musste einmal kräftig Husten, woraufhin weiteres Blut seinen Weg aus ihrem Mund heraus fand.
 

„Du bist irgendwie langweilig“, sprach der Braunhaarige weiter, woraufhin er seinen Schirm wieder in seine Hand gleiten ließ und langsam damit ausholte, um ihr mit der Spitze des Schirmes den Todesstoß zu geben.

„Sayonara, Kleine, war trotzdem nett mit dir“, grinste er noch, bevor er mit seinem Schirm zustechen wollte.

Doch wurde dieser Versuch vereitelt, als der Braunhaarige plötzlich einen starken Ruck an seiner Waffe bemerkte, welcher ihn selbige aus der Hand riss.
 

„Was zum?“, zischte er und er vernahm nun das Rieseln von Sand sowie leise Schritte, die sich langsam auf ihn zubewegten. Er stellte sich sogleich in Abwehrhaltung, zog einige Nadeln und ließ sie auf seinen Gegner zufliegen, welcher selbige gekonnt wie immer mit seinem Sand aufhielt.
 

„Damit kommst du bei mir nicht weit“, sprach der Kazekage unbeeindruckt, der nun weiteren Sand zu seinem Gegenüber schickte. Dieser versuchte so gut es ging auszuweichen, lauschte immer wieder dem Sand, der sich ihm näherte.

„Er benutzt Sand“, sagte er in Gedanken zu sich selber. „Dann muss er der Kazekage aus Suna sein. Sein Chakra ist auch ziemlich immens hoch. Das könnte jetzt etwas gefährlich werden.“
 

Er entschied sich besser erstmal zu fliehen. Einem so starken Gegner wollte er alleine lieber nicht gegenüber stehen. Er zog weitere Nadeln, um den Rothaarigen vielleicht so ablenken zu können, um selber die Flucht ergreifen zu können. Doch das bewirkte nicht viel, da Gaara ein Meister in der Offensive und zeitgleichen Defensive war. Auch wenn er durch den Verlust Shukakus seine automatische Defensive nicht mehr besaß, so hatte er trainiert, dass er es auch ohne dem Einschwänzigen schaffte, seine Abwehr aufrecht zu erhalten.
 

„Mist“, zischte der Braunhaarige und wich weiteren Angriffen des Kazekages aus, welcher immer wieder versuchte, mit seinen Sandpeitschen seinen Gegner zu treffen.

Von allen Seiten kam der Sand, jedoch gelang es ihm eine Lücke zu finden, durch die er zu fliehen versuchte. Er setzte zum Sprung aufs nächste Dach an, doch als er sich in der Luft befand, erschrak er, als er das Klappern eines hölzernen Gestells wahrnahm.

Das hölzerne Gestell stellte sich letztendlich als Kuroari, Kankurous zweite Puppe heraus, in die der Rain-Nin blindlings hineinsprang und diese sich augenblicklich schloss, als er sich darinnen befand.
 

Kankurou befand sich derweil am anderen Ende des Daches, von wo aus er Kuroari lenkte und einmal mit seinen Chakrafäden zog, woraufhin der Braunhaarige am lebendigen Leibe aufgeschlitzt wurde. Blut rann aus der hölzernen Puppe, worauf sein Puppenmeister selbstgefällig grinste: „Der wäre dann auch erledigt.“
 

Gaara vergewisserte sich noch einmal kurz mit einem prüfenden Blick auf das Puppengestell und als er merkte, dass in selbiger wirklich nichts mehr lebte, bewegte er sich eilig auf Zora zu, welche immer noch geschwächt am Boden lag. Schnell kniete er sich vor sie hin und blickte sie mit einem kritischen Blick an.

„Zora“, sprach er leise und musste bei dem Anblick etwas schlucken.

„G-Gaara-sama“, gab die Angesprochene nur geschwächt von sich und versuchte ihn krampfhaft mit ihren Augen zu vernehmen. Doch ihren Kopf konnte sie kaum noch bewegen und ihr Blick wurde immer verschwommener.
 

Vorsichtig zog der Rothaarige die Nadeln aus ihrem Rücken und es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass manche doch recht tief in ihrem Körper saßen. Als er alle Nadeln aus ihr entfernt hatte, drehte er sie ganz vorsichtig um und hielt sie behutsam in seinen Armen. Wieder überkam ihn ein kalter Schauer, als er in ihr Gesicht sah. Mit dem Zeigefinger streifte er kurz über die Blutspur, die ihr im Mundwinkel hing und schüttelte dann nur leicht mit dem Kopf: „Wieso machst du so was nur?“
 

„Ich weiß auch nicht“, konnte die Schwarzhaarige nur leise von sich geben und lächelte ihn matt an. „Ich wollte dich einfach...nicht im Stich lassen.“
 

„Indem du dich so zurichten lässt?“

Gaara seufzte leise.
 

„Es...es tut mir...leid“, sagte Zora nun schwermütig. Sie bekam langsam immer größere Probleme zu Atmen und hatte auch damit zu kämpfen, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

„Gaara...sama...“, sprach sie weiter. „Ich...muss dir...noch was sagen...“
 

„Shhh“, er legte einen Finger auf ihre Lippen. „Du solltest jetzt nicht sprechen. Ich bring dich erstmal ins Krankenhaus.“
 

Doch sie sprach schwer atmend weiter: „Ich...bin...schwanger“
 

„Was?“, kam es aus Gaara nun entsetzt und er riss völlig überrascht die Augen auf.
 

„Ja...“, nickte sie leicht. „Ich finde...du solltest....das wissen...bevor....bevor ich...sterbe....“
 

„D-Du bist...“
 

Gaara schluckte. Das kam für ihn nun sehr plötzlich und er wusste gar nicht, was er im Moment denken, geschweige denn dazu sagen sollte. Nicht nur, dass er keine Ahnung von so etwas hatte, er hatte im Grunde momentan nicht mal die Zeit, sich großartig Gedanken darüber zu machen. Völlig verwirrt schüttelte er den Kopf um wieder einigermaßen zu sich zu kommen.
 

„Du stirbst nicht“, versicherte er ihr. Dazu wollte er es einfach nicht kommen lassen, auch wenn sie nun langsam ihre Augenlider schloss und in die Bewusstlosigkeit sank.
 

„Gaara?“, fragte nun Kankurou, der bis eben noch seine Puppe von der Leiche befreite und nun langsam auf die beiden zuging. Der Rothaarige hievte sie vorsichtig auf seine Arme und stand langsam mit ihr auf.
 

„Ich bring sie erstmal ins Krankenhaus“, sagte dieser und setzte sich eiligst in Bewegung, woraufhin sein Bruder nur nickte und ihm folgte.

Entscheidungen

„Komm mir nicht zu nahe!“, zischte ein junges, dunkelblondes Mädchen, die mit einem Kunai bewaffnet der Hyuuga-Erbin gegenüberstand.
 

„Tara-chan“, sprach Hinata mit einem leicht verzweifelten Unterton. „Warum machst du das? Du bist doch sonst nicht so.“
 

„Das geht dich gar nichts an! Und nun verschwinde!“, warf ihr Tara barsch entgegen und warf das Kunai direkt auf ihre Gegnerin zu, welche problemlos auswich.
 

„Jetzt sei doch vernünftig. Ich will dir doch nichts Böses. Ich dachte immer, du bist glücklich hier. Warum also kämpfst auf der Seite des Feindes?“

Sie trat dem Mädchen etwas näher, welche daraufhin weiter zurückwich.
 

„Ich sage es nochmal! Halt dich da raus! Das ist meine Angelegenheit, klar?“
 

„Aber...Tara-chan...“

Kaum wollte Hinata wieder zum sprechen ansetzen, wurde eine Rauchbombe zwischen die beiden geschmissen, welche zunächst die Sicht versperrte und die Atemwege der jungen Kunoichi verstopfte und sie daraufhin kräftig husten musste.

„Nein“, keuchte die Schwarzhaarige, hielt die Luft an und aktivierte ihr Byakugan, um zu sehen, wo sich die Übeltäterin befand. Durch den Rauch erkannte sie auch gleich zwei Individuen, die sich auf einem nahgelegenen Baum aufhielten. So langsam verschwand der Rauch auch schon wieder und sie erkannte auch, wer die zweite Person an Taras Seite war.
 

Er trug ebenso dunkelblonde Haare, die ihm nur knapp unters Kinn gingen und war etwa einen Kopf größer, als seine kleine Schwester Tara.

„Tatsu-kun“, flüsterte Hinata. „Du auch?“
 

Dieser antwortete jedoch nicht, hob seinen Zeige- und Mittelfinger vor dessen Gesicht und löste sich nun selber mit seiner Schwester in Rauch auf. Aufgeregt sprang die Schwarzhaarige auf den Baum, versuchte die beiden noch mit ihren Byakugan zu erspähen, doch war weit und breit nichts mehr von ihnen zu sehen.
 

„Nein“, sprach sie leise verzweifelt zu sich selbst. „Das darf es einfach nicht geben.“
 

Es traf sie wirklich wie ein Schlag, als sie traurigerweise erkennen musste, dass sich Tara gegen Konoha stellte und ihr Bruder auch darin verwickelt war. Alle beide standen der jungen Hyuuga-Erbin recht nahe. Schließlich waren sie Nachbarn und sie kannten sich von klein auf. Doch wusste sie nicht, was vorgefallen ist, dass sie auf einmal die Seiten wechselten. Ob es wohl etwas damit zu tun hatte, dass ihre Eltern ursprünglich aus dem Land des Regens stammen?
 

Sie wusste es nicht, doch diese bittere Erkenntnis würde sie noch lange ins Grübeln bringen.

„Hinata-chan?“, sprach eine weibliche Stimme unter ihr und riss sie aus ihren Gedanken. Vorsichtig blickte sie hinunter und starrte in zwei nussbraune Augen.
 

„Tenten-chan“, kam es nur leise aus dem Mund der Schwarzhaarigen.
 

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Tenten. Sie erkannte Hinatas leicht betrübtes Gesicht und fragte sich, was wohl passiert sein muss, dass sie auf einmal so finster drein blickte. Hinata nickte nur zögerlich, sprang dann vom Baum runter und starrte auf die Braunhaarige.
 

„Es kam grade die Meldung, dass sich der Feind scheinbar zurückzieht“, sprach Tenten dann. „Anscheinend haben sie nicht mit so einer gut organisierten Gruppe, wie mit uns gerechnet.“

Ein leicht gehässiges Grinsen machte sich in ihrem Gesicht breit.
 

„Das ist gut“, seufzte Hinata nur leise.
 

„Hey, weißt du was?“, sprach die Braunhaarige lächelnd weiter. „Neji hat sich doch tatsächliche verletzt. Und nicht nur das, er bekam auch noch ein Giftpfeil ins Genick.“
 

Die Schwarzhaarige schaute nun verblüfft in das Gesicht ihrer Gegenüber.

„Was? Neji-niisan?“, sprach sie neugierig.
 

„Ja“, nickte Tenten. „Er war so eifrig dabei, mich zu beschützen, dass einer seiner Feinde einen Giftpfeil direkt im toten Winkel auf ihn schoss. Eigentlich hätte ich die Typen auch alleine geschafft, aber irgendwie wollte Neji wohl wieder wie immer sein Ego raushängen lassen.“
 

Hinata schien sichtlich erstaunt, als sie das hörte. Einen Moment schwieg sie, bis sie schließlich wieder ihren Kommentar dazu abgab: „Glaubst du nicht, dass er das eher gemacht hat, weil er dich mag?“
 

„Er? Mich mögen?“, fragte Tenten erstaunt. „Red keinen Unsinn.“
 

Verlegen blickte Hinata nun zur Seite.

„Naja, ist nur so 'ne Vermutung“, sagte sie leise.
 

„Wie dem auch sei“, seufzte die Braunhaarige. „Er ist jetzt erstmal im Krankenhaus um sich das Gift entfernen zu lassen, wenn auch widerwillig. Das Gift hat ihn aber so geschwächt, dass er sich nicht mal dagegen wehren konnte.“
 

Wieder grinste die braunhaarige Kunoichi, woraufhin Hinata auch etwas schmunzeln musste.
 

Im Krankenhaus mussten in dieser Nacht auch einige Schwestern und Ärzte Überstunden halten, bei den vielen Patienten, die stündlich eintrafen. Einige hatten nur leichte Verletzungen und bekamen nur einen kleinen Verband oder ein schlichtes, einfaches Pflaster, andere wiederum mussten augenblicklich in die Notaufnahme gebracht werden, wie auch Zora, die zu dem Zeitpunkt schon recht viel Blut verloren hatte. Besorgt blickte Gaara der Schwarzhaarigen hinterher, als sie auf einem OP-Tisch in den vorbereiteten OP-Saal gebracht wurde. Mit hinein durfte er nicht, was ihn innerlich schon sehr beunruhigte. Im Moment wäre er am liebsten an ihrer Seite gewesen. Er wollte ihr helfen, egal wie, doch jetzt lag sie erstmal in den Händen der zuständigen Ärzte und ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten.
 

Es würde wohl noch etwas dauern, bis es das erste Zeichen seitens der Ärzte geben würde. Außerdem wollte er schauen, dass draußen keine weiteren Dramen zustande kamen. Langsam trat er aus dem Krankenhaus wieder hinaus und besah sich die Umgebung. Er wusste noch nicht, dass sich der Feind zurückgezogen hatte, also sprang er wieder von Dach zu Dach und wollte sich noch etwas genauer umsehen.
 

Er wollte sich zumindest etwas umsehen, jedoch blieb er nach kurzer Zeit auf einem Dach stehen und blickte zum Himmel. Zoras Worte hallten ihm auf einmal wieder durch den Kopf und er versank langsam wieder in Gedanken. Sie war schwanger, sagte sie ihm. Schwanger...

Was bedeutete das nur? Er wusste, dass dabei ein kleines, menschliches Wesen herauskam, welches von seinen Eltern stets behütet und beschützt wird. Doch was sollte er nur damit anfangen? Er, der selbst nicht einmal so etwas wie Elternliebe abbekam. Wie sollte ausgerechnet er auf so eine Nachricht dann reagieren? Er war verwirrt und hilflos zugleich und er hasste es, hilflos zu sein.
 

Er liebte Zora, das war ihm klar. Doch konnte er sich momentan beim besten Willen nicht vorstellen ein Kind zu lieben oder gar so etwas wie Vatergefühle zu entwickeln. Auch hätte er sich nie vorstellen können überhaupt einmal Kinder zu bekommen. An das hatte er zuvor keine einzige Sekunde gedacht. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht dran denken. Irgendwie machte ihn das nur noch mehr verrückt. Eine Weile lang blickte er noch gen Himmel, ehe er sich wieder in Bewegung setzte.
 

Es dauerte nicht lange, bis man auch ihm Bescheid gab, dass der Feind abgerückt war. Doch traute er dem Frieden noch nicht so ganz und behielt das Dorf noch die ganze Nacht über im Auge. Auch die anderen Shinobi schauten sich weiterhin um, bis zum Morgengrauen. Es blieb jedoch alles still und keine fremde Menschenseele wurde gesichtet. Die Sicherheitsmaßnahmen würden jedoch noch ein Weilchen bestehen bleiben.
 

Gaara begab sich derweil langsam wieder zum Krankenhaus, um sich nach Zoras Zustand zu erkundigen. Er hoffte nur, dass sie es wenigstens einigermaßen überstanden hatte. Es war schon das zweite Mal, dass er um ihr Leben bangen musste. Vorsichtig trat er an den OP-Saal, in dem Zora gebracht wurde und welcher nun offen stand. Es befand sich keiner mehr darinnen, was den Rothaarigen etwas stutzig machte. Eine Schwester trat an Gaara vorbei, welche jedoch von ihm gleich aufgehalten wurde.
 

„Entschuldigung“, sprach dieser im ruhigen Ton. „Wo ist...“
 

„Sie wurde in Zimmer 231 gebracht“, antwortete diese lächelnd. Sie wusste sofort, von wem die Rede war, drehte sich wieder um und setzte sich wieder in Bewegung. Ja, sie schien es wirklich sehr eilig zu haben.

„Zimmer 231“, murmelte der Kazekage leise vor sich hin und bewegte sich auch langsam durch die Gänge des Krankenhauses. Vor dem besagten Zimmer machte er schließlich Halt und er sah, wie die Tür einen Spalt breit offen stand. Leise Stimmen drangen aus dem Raum und er beschloss erst einmal draußen zu bleiben und zu horchen, was da drin gesprochen wurde.
 

„Also ich denke, es ist sonst nichts Schlimmes passiert“, sprach eine Stimme, die wohl der schwarzhaarigen Assistentin der Hokage gehörte. „Und dem Kind scheint auch nichts passiert zu sein.“
 

Zora, die noch ziemlich geschwächt im Krankenbett lag und auch kaum in der Lage war zu sprechen, drehte ihren Kopf nun leicht zum Fenster und blickte nachdenklich aus selbigen. Sie schwieg, was Shizune ein bisschen stutzig machte: „Stimmt was nicht?“
 

„Das Kind“, sprach Zora dann leise. „Gibt es...eine Möglichkeit...es wieder wegzumachen?“
 

„Wie bitte?“, fragte Shizune erstaunt. Auch Gaara zuckte leicht, als er das von draußen aus stumm anhörte.
 

„Wieso wegmachen? Willst du das Kind etwa nicht?“, fragte die Schwarzhaarige weiter.
 

Zora schwieg einen Moment ehe sie darauf mit leiser Stimme antwortete: „Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass es jetzt noch nicht an der Zeit ist.“
 

Shizune seufzte: „Wenn das so einfach wäre. Ich hoffe dir ist bewusst, dass du womöglich nie wieder schwanger werden könntest. Du hast dir wohl vor einiger Zeit starke innere Verletzungen zugelegt. Und ein Eingriff könnte es nur noch mehr verschlimmern, sodass du vielleicht gar nicht mehr in der Lage bist überhaupt noch ein Kind zu gebären.“
 

Wieder schwieg die junge Kunoichi und behielt ihren Blick aus dem Fenster.

„Und wenn schon“, gab diese gleichgültig von sich. „Das wäre Gaara-sama sicher auch recht.“
 

Wieder zuckte der Rothaarige, der immer noch vor der Tür den beiden lauschte.
 

„Bist du sicher?“, fragte Shizune unsicher. „Gut, ich habe ihn immer als recht abweisend und kalt erlebt. Doch dir gegenüber scheint er doch recht warmherzig oder nicht? Wieso sollte er sich also nicht auf ein Kind freuen?“
 

„Weil ich es irgendwie fühle“, entgegnete Zora leise. „Ich weiß auch nicht warum. Aber wenn ich recht überlege...ich bin doch selber noch so jung. Ich weiß ja nicht einmal, wie man ein Neugeborenes richtig in den Arm nimmt. Und Gaara-sama wäre es sicher auch nicht so recht, wenn sich dann auf einmal so ein Wurm zwischen uns drängt.“
 

„Das mag schon sein. Aber so ein Kind kann auch sehr viel Gutes mit sich bringen. Klar, du bist noch jung und unerfahren, aber es kann auch eine Bereicherung für euch beide sein. Findest du nicht?“
 

„Wer weiß“, seufzte Zora nur leise. Ihr war das Thema sichtlich etwas unangenehm. Sie wollte im Grunde gar nicht mal daran denken. Jeder weitere Gedanke daran drängte sie nur noch mehr in die Verzweiflung. Sie wusste doch selber nicht, was sie am besten tun sollte. Sie wusste auch nicht, ob sie überhaupt in der Zukunft jemals Kinder haben wollte.
 

Shizune seufzte: „Also, ich kann dir nur raten, dir das gut zu überlegen. Und es wäre nur fair, wenn du mit Gaara-sama noch einmal darüber redest. Immerhin war er an der ganzen Sache sicher nicht ganz unbeteiligt.“

Langsam stand sie auf, blickte nochmal auf das geschwächte Mädchen, welches ihren Blick nicht vom Fenster weichen ließ und verließ langsam den Raum. Vorsichtig schloss sie die Türe hinter sich und wollte gerade loslaufen, als sie am Ende des Ganges den Rothaarigen laufen sah. Die Schwarzhaarige lief ihm langsam nach, als er um die Ecke bog und sich scheinbar einen Weg aufs Dach suchte.
 

Lautlos folgte sie ihm, als er langsam aufs Dach stieg und bis zum Rand von selbigen ging. Vorsichtig legte er seine Hand aufs Geländer und blickte in die Ferne, wo auch schon die Sonne längst aufgestiegen war.
 

„Haben Sie Kinder?“, sprach er dann nach kurzer Zeit und Shizune zuckte kurz zusammen. Auch wenn der Rothaarige sie schon lange bemerkt hatte, störte es ihn nicht wirklich, hatte zuvor nicht einmal was gesagt.
 

„Wie?“, fragte die Schwarzhaarige dann leicht überrascht und blickte auf den Kazekage, welcher immer noch gedankenverloren in die Ferne sah.
 

„Ob sie Kinder haben“, wiederholte er seine Frage, während Shizune ihm langsam näher trat.
 

„Ich? Ehm...nein. Wieso?“

Für sie kam die Frage doch recht überraschend. Wieso interessierte es ihn auch, ob sie Kinder hatte?
 

„Und wollen sie einmal welche haben?“, fragte der Rothaarige weiter.
 

„Wieso wollen Sie das wissen?“, entgegnete Shizune nun, stellte sich neben ihn und blickte ihn fragend an.
 

„Nur so“, seufzte dieser und senkte seinen Blick leicht.
 

„Ist es wegen Zora-san?“
 

Er schwieg. Das bedeutete wohl 'ja', jedoch wusste die Schwarzhaarige im Moment nicht so recht, wie sie mit ihm nun sprechen sollte. Sie wusste, dass er diesbezüglich doch etwas verschlossen war und damit womöglich noch nicht einmal richtig umgehen konnte. Sie erkannte auch eine leichte Unsicherheit in seinen Augen und seufzte leise.
 

„Sie sehen nicht so aus, als würden Sie sich auf Ihren Nachwuchs freuen“, sprach Shizune leise, worauf der Kazekage allerdings wieder nichts sagte und weiterhin zu Boden starrte. „Aber Sie müssen wissen, wenn das Kind erst einmal da ist, dann kann die Freude umso größer sein.“
 

„Finden Sie?“, fragte Gaara leise. „Ich weiß doch noch nicht einmal, wie man mit einem Kind richtig umgeht. Ich weiß auch nicht, was es heißt, ein Kind zu lieben. Ich habe es selber doch nie richtig erlebt. Elternliebe...so etwas kenne ich nicht. Es hat mich doch schon einiges an Zeit gekostet, zu verstehen, was Liebe überhaupt bedeutet. Und nun kommt das. Ständig mit solchen Dingen konfrontiert zu werden macht es mir nicht gerade leichter es zu verstehen.“
 

„Ja, ich verstehe schon“, sagte Shizune leise. „Aber gerade weil man mit so etwas konfrontiert wird, fängt man an sich damit auseinander zu setzen. Klar, im Moment ist es verwirrend und man weiß nicht, wie man damit umgehen soll. Aber schließlich wird sie das Kind nicht gleich morgen gebären. Es wird noch gut sieben Monate bis zur Geburt dauern. Noch genügend Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Und sobald das Kind erst einmal auf der Welt ist, werden Sie es auch verstehen, da bin ich mir sicher. Auch wenn man selber so etwas wie Elternliebe nie erlebt hat, gerade deswegen glaube ich, dass Sie ihrem Nachwuchs nicht das gleiche Leid erteilen wollen. Finden Sie nicht?“
 

„Vielleicht“, murmelte der Rothaarige nur vor sich hin und hob seinen Kopf wieder etwas, um erneut in die Ferne zu blicken. Die Schwarzhaarige folgte nur seufzend seinem Blick und schwieg einen Moment.

„Sie sollten vielleicht erstmal mit ihr reden“, sprach sie dann weiter. „Ich glaube das ist im Moment das Beste.“

Mit diesen Worten wandte sie sich auch schon von ihm ab, blickte noch einmal kurz zu ihm und verschwand dann vom Dach. Gaara blieb noch eine Weile so stehen und versuchte erneut über das Geschehene nachzudenken.
 

Auch Zora versuchte in ihrem Krankenbett liegend die ganze Sache irgendwie zu verarbeiten. Sie wusste einfach nicht, was sie machen sollte. Würde sie tatsächlich das Kind wegmachen lassen, dann würde sie wahrscheinlich nie wieder schwanger werden können. Doch wollte sie das wirklich? Sie seufzte schwer, als es dann auch schon leise an ihrer Tür klopfte.

„Ja“, kam es leise aus ihrem Mund und nur langsam öffnete sich die Tür. Sie drehte ihren Kopf in Richtung Tür und lächelte matt, als sie den Rothaarigen erblickte, der sie etwas geistesabwesend anblickte.
 

„Komm ruhig näher“, sprach sie leise und Gaara nickte nur. Er trat langsam an ihr Bett heran und setzte sich auf den Stuhl, welcher vor dem Bett stand.
 

„Wie geht's dir?“, fragte er leise.
 

„Den Umständen entsprechend“, lächelte sie.
 

Ein Moment herrschte Stille. Bedrückende Stille, denn beide wussten im Moment nicht, wie sie sich gegenüber verhalten sollten. Die Sache mit der Schwangerschaft beschäftigte schließlich beide gleichermaßen.
 

„Zora“, übernahm der Kazekage nun wieder das Wort. „Willst du das Kind?“
 

Zora schaute ihn verblüfft, aber auch traurig zugleich an.

„Ich weiß nicht“, seufzte sie. „Willst du es denn?“
 

„Ich weiß es nicht“, antwortete auch er seufzend.
 

Wieder herrschte Stille und beide blickten betreten in eine jeweils andere Richtung.
 

„Ach verdammt, wie reden wir denn hier?“, kam es dann fast schon wütend aus dem Mund des Rothaarigen, woraufhin Zora ihm einen leicht fragenden Blick zuwarf.

„Wir reden hier, als handle es sich um einen Gegenstand, von dem man nicht mal weiß, ob es einem nutzen würde“, sprach er weiter. „Dabei ist es doch auch ein menschliches Wesen, wie du und ich.“

Er schaute nun in Zoras leicht verwundertes Gesicht.
 

„Ja, schon...aber...“, gab Zora nun leise von sich.

„Zora“, unterbrach sie der Rothaarige. „Ich weiß, dass es mir schwer fallen wird, überhaupt damit umzugehen, doch hat nicht jeder das Recht zu leben, wenn er es möchte? Auch wenn dieses...Wesen noch nicht auf der Welt ist...vielleicht wird es uns ja eines Tages dankbar sein, dass wir es am Leben gelassen haben.“
 

Die Schwarzhaarige war sichtlich erstaunt über diese Worte. Sie selber wusste darauf nicht einmal was zu entgegnen.

„Und auch wenn ich es selber nie erlebt habe“, sprach er weiter. „Ich will versuchen, dass es ihm bei uns wenigstens gut geht. Anders als mein Vater will ich versuchen ihm die Liebe zu geben, die es braucht.“ Er senkte nun seinen Blick leicht. „Auch wenn ich noch nicht so richtig weiß, wie ich das anstellen soll.“
 

Einen Moment schwiegen wieder beide, bis Zora nach einer Weile dann zaghaft ihre Hand auf die seinige legte und er nun wieder in ihr Gesicht blickte.
 

„Gaara-sama“, sprach sie leise. „Das schaffst du schon. Ich vertrau dir.“
 

„Zora“, hauchte der Kazekage nur leise und irgendwie musste er bei ihren Worten etwas lächeln.
 

Etwas in Gedanken versunken schaute Zora nun an die Zimmerdecke, ehe sie wieder zu sprechen begann: „Weißt du, als kleines Mädchen, da hab ich mir das immer ganz altmodisch vorgestellt. Ich heirate einen schönen Mann und bekomme anschließend zwei oder drei Kinder. Dabei habe ich mir immer vorgestellt, wie sich mein Angebeteter vor mich hinkniet und mir einen Heiratsantrag macht, und ich dann in einem schönen, weißen Kleid vor den Altar trete. Ja, damals hatte ich noch solche Träume.“
 

Ein leichtes Lächeln machte sich nun auf ihren Lippen breit, als ihr all diese schönen Erinnerungen hochkamen. Gaara hatte ihr nur stumm zugehört und hielt vorsichtig ihre Hand.
 

„Hast du diesen Traum jetzt nicht mehr?“, fragte er leise.
 

„Ich weiß nicht“, antwortete sie. „Aber es spielt im Grunde auch keine Rolle mehr. Schließlich habe ich ja, was ich brauche.“

Sie drehte ihren Kopf wieder zu ihm und lächelte ihn sanft an.

„Willst du mich trotzdem heiraten?“, fragte er nun in einem Ton und einem Gesichtsausdruck, als wäre es etwas ganz Alltägliches. Zora riss dabei die Augen auf und starrte ihn ziemlich überrascht an. „Was?“, war ihre einzige Antwort darauf. „Meinst du das ernst?“

„Warum sollte ich es nicht ernst meinen?“, sprach er weiter im ruhigen Ton. „Ich hab mich immer gefragt, warum Menschen überhaupt heiraten. Doch wenn ich dich so ansehe, dann glaube ich irgendwie die Antwort zu kennen.“
 

„Gaara-sama“, brachte sie nur leise hervor. Dass er sie so etwas fragen würde, das hätte sie nie für möglich gehalten. Irgendwie wollte sie es nicht so recht glauben, auch wenn sie wusste, dass er im Moment nicht scherzte. Doch momentan fehlten ihr einfach die Worte und auch ihr Puls stieg von Sekunde zu Sekunde an.
 

„Oder willst du es lieber anders?“, sprach der Rothaarige weiter, woraufhin er sich von dem Stuhl erhob und sich vor das Bett kniete. Behutsam nahm er ihre Hand in die seinigen und blickte ihr wieder ins Gesicht.
 

„Zora, willst du meine Frau werden?“
 

Nun war es um sie geschehen. Allein diese Geste und seine Worte trieben ihr das Wasser in die Augen, sodass sie Probleme bekam, die bevorstehenden Tränen auch nur ansatzweise aufzuhalten. Sie wollte nicht weinen, sie wollte es ganz und gar nicht, doch konnte sie in dem Moment nicht anders. Niemals hätte sie überhaupt daran gedacht, dass ihr jemals dieses Glück zuteil wurde und vorsichtig biss sie sich auf die Unterlippe, ehe sie auf seine Frage kleinlaut antwortete: „J-Ja...ich will“
 

Am liebsten wäre sie ihm jetzt auch noch um den Hals gefallen, doch erlaubte es ihr geschwächter Körper sowie sämtliche Apparate, die an selbigen hingen, nicht sich auch nur aufzusetzen.
 

Lächelnd erhob sich der Kazekage wieder, beugte sich über seine Angebetete und legte sanft seine Lippen auf die ihrigen.
 

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Sooo mal wieder ein etwas längeres Kapitel ^^ Ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen. Verzeiht übrigens, wenns Fehler hat. Ich bin irgendwie immer zu faul meine Kappis nochmal durchzulesen, bevor ich sie hochlade xD

Ich les sie mir immer im nachhinein nochmal durch. Macht voll Sinn, nicht? *lol*

Nunja, damit wäre aber auch der erste Part dieser FF geschafft ^^

Im Übrigen wollte ich noch sagen, die Eindringlinge dienten hier lediglich dazu, die Story ein bisschen voran zu treiben. Also eine wirklich großartige Bedeutung hatten sie nicht, drum wurden sie auch so schnell in die Flucht geschlagen ^^

Ich hoffe ihr seid deswegen jetzt nicht enttäuscht xD

Es werden auf jeden Fall noch reichlich spannende Szenen folgen, das versprech ich euch ^.^
 

So, damit verabschiede ich mich auch wieder.

Ich würde mich über eure konstruktiven Beiträge freuen ;)
 

*verbeug*
 

Kiko

Yashin

Warme Sonnenstrahlen breiteten sich über Sunagakure aus als der Morgen hereinbrach. Es sind mittlerweile zehn Jahre seit den Ereignissen in Konoha vergangen und der Kazekage spazierte wie jeden Morgen vom Schlafzimmer ins Bad, wo er sich zunächst einmal wusch – auch wenn er das Wasser nicht sonderlich mochte – und sich umzog um anschließend in die Küche zu gehen, wo seine Frau bereits das Frühstück zubereitete.
 

„Guten Morgen, Gaara-sama“, sagte die Schwarzhaarige in gewohnt freundlicher Art. Sie pflegten zwar nicht, sich mit irgendwelchen Kosenamen anzusprechen, wie es zwischen Liebenden normalerweise üblich war, doch gaben sie sich mit anderen Methoden und Gestiken zu verstehen, wie sehr sie aneinander hingen.

„Morgen“, murmelte dann schließlich auch der Rothaarige, fuhr sich einmal kurz durchs Haar und trat dann hinter sie, von wo aus er ihr einen kurzen Kuss auf die Wange gab. In den vergangenen Jahren hatte sich doch schon eine kleine Routine im Hause des Kazekagen eingebürgert und so war es auch an diesem Morgen, als ein kleiner, noch etwas schlaftrunkener Junge mit etwa schulterlangen, schwarzbraunen Haaren in die Küche trat. Müde rieb er sich die Augen, welche eine eisblaue Farbe, wie bei seiner Mutter, aufwiesen, und nuschelte ein kaum hörbares „Morgen“ vor sich hin.
 

Die beiden Augenpaare seiner Eltern richteten sich nun auf den Schwarzhaarigen, welcher langsam zu seinem gewohnten Platz am Esstisch trottete und sich ebenso langsam auf selbigen setzte.

„Guten Morgen, Yashin-kun“, grüßte Zora den Jungen nun und stellte ihm eine Tasse Tee hin, ebenso wie ihrem Mann, der sich auch langsam auf seinen Stuhl setzte.

„Du solltest dich beeilen, wenn du noch rechtzeitig in der Schule sein willst“, sprach Gaara, der seine Tasse in die Hand nahm und vorsichtig an selbiger nippte.

„Ja, ja“, gähnte Yashin und rieb sich nochmal die Augen, ehe er sich selber einen Schluck aus seiner Tasse nahm. Der Rothaarige ließ derweil seinen Blick auf seinem Sohn ruhen, welcher in ihm immer wieder alte Erinnerungen hervorrief, die sich über Jahre hinweg in sein Gehirn gebrannt hatten.
 

~*~*~*~*FLASHBACK*~*~*~*~
 

Es war ein ziemlich heißer Tag in Suna und eine junge, schwarzhaarige Frau entschied sich heute lieber Zuhause zu bleiben. Zwar hatte sie sich mittlerweile an das warme Klima einigermaßen gewöhnt, doch im hochschwangeren Zustand wollte sie sich diese Hitze dann doch nicht zumuten. Sie hatte ohnehin schon Probleme mit ihrer Unbeweglichkeit durch ihren dicken Bauch, also versuchte sie sich die Zeit etwas im Haus zu vertreiben und übte sich ein wenig in der Hausarbeit, welche wohl bald mit Sicherheit immer mehr werden würde.
 

Ihre Kochkünste ließen zu diesem Zeitpunkt noch etwas zu wünschen übrig - schließlich hatte sie es nie wirklich gelernt - doch wenn es die Zeit erlaubte, ließ sie sich das eine oder andere Rezept von Temari zeigen, die seit einiger Zeit des öfteren zu Besuch kam. Diesmal versuchte sich die Schwarzhaarige erneut am Abendessen, obwohl Gaara offensichtlich noch etwas zu arbeiten hatte. Sie neigte dazu immer zu viel Salz in ihr Essen zu machen, aber sie verstand es immerhin selbiges lecker aussehen zu lassen.
 

Ein Salat stand diesmal auf dem Programm und sie war gerade dabei das Gemüse zu schneiden, als sie plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch spürte. Einen kurzen Moment kniff sie ihre Augen zu und legte ihre Hand auf ihren Bauch, auf welchen sie leichte Bewegungen des Babys spürte. Sie atmete tief ein und aus, blickte auf ihren Bauch und lächelte leicht.

„Na? Was machst du wohl da drin?“, sprach sie leise zu dem noch ungeborenen Kind.
 

Der Schmerz ließ langsam nach und die Schwarzhaarige atmete etwas auf, wollte sich wieder ihrem Essen widmen, als sich plötzlich erneute Schmerzen in ihrem Bauch breit machten, die nun etwas stärker zu sein schienen. Leicht gekrümmt hielt sie sich wieder ihren Bauch diesmal mit beiden Händen, trat langsam an einen Stuhl am Esstisch und setzte sich vorsichtig auf selbigen. Sie lehnte sich etwas zurück und atmete wieder tief ein und aus. Noch wollte sie nicht daran denken, dass es sich bei den Schmerzen um die Wehen handelte, doch beunruhigend waren diese Anzeichen schon, denn sie kamen immer öfter und auch in kürzeren Abständen.
 

Wieder ließen die Schmerzen etwas nach und sie nutzte die Gelegenheit um langsam und vorsichtig wieder aufzustehen um erstmal aus der Küche zu kommen. Sie hatte leichte Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, sodass sie gezwungen war sich mit der rechten Hand an der Wand festzuhalten. Mit langsamen Schritten bewegte sie sich durch den Flur, immer mit der Hand an der Wand um ihre Balance nicht gänzlich zu verlieren. Sie spürte die Schmerzen immer stärker werden und ein leichtes Schwindelgefühl machte sich in ihr breit. Ihre Beine gaben langsam nach, sodass sie gezwungenermaßen auf die Knie sackte und sich schweratmend mit der noch freien Hand am Boden abstützte.
 

So langsam zweifelte sie immer weniger daran, dass diese Schmerzen die bevorstehende Geburt ankündigten, auch wenn sie es immer noch nicht so richtig wahrhaben wollte. Immerhin konnten die Wehen nicht ungünstiger eintreten als in dem Moment. Außer ihr war sonst niemand im Haus und es war auch ungewiss, wann Gaara nach Hause kommen würde. Immer wieder versuchte sie aufzustehen und sich irgendwie voranzubewegen, doch die Schmerzen zwangen sie immer wieder in die Knie. Die Anstrengungen brachten sie schon langsam zum schwitzen und so nach und nach verließen sie sämtliche Kräfte, sodass sie nur noch mit dem Rücken an der Wand gelehnt dasitzen und hoffen konnte, dass das Kind nicht gerade vorhatte, in den nächsten Minuten zu kommen. Krampfhaft versuchte sie ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen und schloss die Augen um sich so gut es ging zu entspannen.
 

Gaara, der gerade sein Büro verlassen hatte um nach Hause zu gehen, wusste noch nichts von der bevorstehenden Geburt, obwohl er innerlich eine gewisse Unruhe verspürte. Ein Angestellter wollte ihm noch ein Gespräch aufdrängeln, doch leicht genervt teilte ihm der Rothaarige mit, dass unwichtige Belange auf den nächsten Tag warten mussten. Ohne weiter auf ihn einzugehen verabschiedete sich der Kazekage kurz und knapp und machte sich weiter auf den Weg nach Hause, wonach er sich schon regelrecht sehnte nach solch einem anstrengenden Tag.
 

Die Tür zu seiner privaten Behausung öffnend rechnete er noch nicht mit dem, was ihm im Flur erwarten sollte. Er sah zunächst einmal nur auf und blickte verwirrt auf die Schwarzhaarige, die am Ende des Ganges saß und einen ziemlich erschöpften Eindruck machte. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und lächelte ihn schwach an.

„Gaara-sama“, sprach sie schweratmend. „Da bist du ja.“
 

Vorsichtig und unsicher trat er an sie heran, setzte sich vor ihr in die Hocke und ließ seinen Blick über ihr erschöpftes Gesicht wandern, auf welchem sich schon einzelne Schweißperlen bildeten.

„Was ist los?“, fragte er sie dann mit einem leicht besorgten Unterton.

„Ich glaube...das...Baby kommt“, antwortete sie keuchend.

Gaara riss daraufhin völlig überrascht und auch etwas geschockt die Augen auf.

„W-Was?“, stammelte er und er spürte, wie die innere Unruhe und Unsicherheit in ihm anstieg.

„Ich hol einen Arzt“, sagte er noch hektisch und wollte schon aufstehen und losgehen, als sich die Schwarzhaarige noch in seinen Ärmel krallte um ihn aufzuhalten.

„Das...dauert zu...lange“, sprach sie dann. „Ich glaube...ich glaube...ich laufe aus...“

„Wie?“, fragte der Rothaarige verwirrt und schaute sie nur fragend an.

„Ich glaub...das Fruchtwasser...“, keuchte sie weiter und blickte an sich herunter.
 

Und tatsächlich. Am Boden war bereits eine kleine Pfütze zu sehen, woraufhin Gaara erstmal schlucken musste. Er kannte sich damit zwar nicht so wirklich aus, doch wusste er, dass es allerhöchste Eisenbahn war, wenn so etwas passierte.

„Und...was sollen wir jetzt tun?“, fragte Gaara und versuchte nun zwanghaft ruhig zu bleiben. Für ihn hätte im Moment nichts Schlimmeres geschehen können, denn er ahnte schon, worauf das nun hinauslaufen würde.

„Du...du musst mir helfen, Gaara-sama“, flehte das schwarzhaarige Mädchen den Kazekage an und kniff wieder die Augen vor Schmerzen zu.
 

Der Rothaarige schluckte erneut, überlegte kurz und fluchte noch ein leises „Verdammt!“ vor sich hin, ehe er vorsichtig einen Arm um sie legte und versuchte ihr aufzuhelfen.

„Kannst du aufstehen?“, fragte er sie dann schließlich leise.

„Ich...ich versuchs..“, antwortete sie und atmete dabei wieder tief ein und aus. Vorsichtig half er ihr auf, behielt dabei seinen Arm um ihre Taille geschlungen, damit sie nicht das Gleichgewicht verlieren konnte. Sie legte ihren Arm um seine Schultern, als sie es allmählich geschafft hatten, aufzustehen, auch wenn sich ihre Beine mittlerweile wie Wackelpudding anfühlten. Ganz langsam setzte sie einen Schritt nach dem anderen, während er sie festhielt und sie bis ins Schlafzimmer begleitete, wo sie sich erst einmal vorsichtig aufs Bett setzte und dann langsam auch ihre Beine mit hinaufnahm um sich langsam hinzulegen.
 

Nervös fuhr sich Gaara durchs Haar, nichtwissend was er jetzt tun sollte. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, jetzt und hier ein Kind zur Welt zu bringen, so wenig Ahnung wie er in diesem Bereich hatte.

„Gaara-sama“, sagte Zora keuchend. „Hilf...mir!“

Hilfesuchend blickte sich der Rothaarige um und dachte krampfhaft darüber nach, wie er diese Situation jetzt am besten meistern sollte. Doch wurde sein Gedankengang vorerst unterbrochen, als plötzlich jemand an der Haustür klingelte.

„Ausgerechnet jetzt“, murmelte Gaara vor sich hin, warf nochmal einen kurzen Blick auf die Schwarzhaarige, ehe er eilig zur Türe stiefelte um den ungebetenen Besuch wieder fortzuschicken.

Jedoch hielt er inne, als er seine blondhaarige, ältere Schwester an der Türschwelle erblickte und diese bereits die Hand zum Gruß hochhielt.
 

„Hallo, Gaa-“, wollte sie noch sagen, doch weiter kam sie nicht. Der Rothaarige hatte sie in dem Moment bereits am Handgelenk gepackt und zerrte sie etwas unsanft mit ins Haus, durch den Flur in Richtung Schlafzimmer.

„Du kommst genau richtig“, meinte er, während er sie mit sich zog. Perplex starrte sie ihre kleinen Bruder an, dessen Verhalten für sie äußerst seltsam schien.

„Kannst du mir mal verraten, was los ist?“, fragte sie ihn völlig verwirrt, als sie dann auch schon das Schlafzimmer erreichten. Mit dem Zeigefinger zeigte der Rothaarige auf das Problem, welches sich auf dem Bett befand. Temaris Blick wanderte in die gezeigte Richtung, wo sie dann auch Zora sah.
 

„Du musst uns helfen das Kind aus ihr herauszuholen“, bat Gaara seine Schwester, welche ihn nun ziemlich entsetzt anblickte.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein, oder? Du willst, dass ich...“, gab sie aufgebracht von sich. „Wieso hast du denn keinen Arzt gerufen?“
 

„Dafür blieb keine Zeit mehr. Und ich hab von sowas keine Ahnung.“
 

„Ja, seh ich denn aus wie eine Hebamme? Ich weiß doch auch nur das, was ich in den ganzen Filmen im Fernsehen bisher gesehen habe.“
 

„Das wäre immerhin schonmal mehr als ich weiß.“
 

Temari seufzte schwer und besah sich noch einmal die werdende Mutter, die immer noch von den Wehen geplagt im Bett lag. Vorsichtig trat die Blonde an das Bett heran und legte ihre Hand auf die Stirn der Schwarzhaarigen. Einen Moment überlegte sie, ehe sie wieder ihren Blick auf den Rothaarigen warf und ihm daraufhin ein paar Anweisungen gab: „Ich würde sagen, du holst erstmal eine Schüssel mit heißem Wasser und ein Handtuch.“
 

„Ok“, murmelte der Angesprochene nur und verschwand dann sogleich aus dem Schlafzimmer, um die besagten Dinge zu holen. Temari blieb derweil bei Zora, strich ihr nochmal kurz über die Stirn und versuchte beruhigend zu ihr zu sprechen: „Tut es sehr weh?“

„Im Moment...im Moment geht's“, sprach die Schwarzhaarige schweratmend. „Doch wenn wieder...eine Wehe kommt...dann...“

Kaum berichtete sie darüber, machten sich weitere starke Schmerzen in ihr breit, woraufhin sie ihr Gesicht verzog und ihren Körper verkrampfte. Besorgt blickte die Blondhaarige in das Gesicht der Leidtragenden und überlegte, wie sie jetzt am besten vorgehen könnte, um ihr zu helfen.
 

„Hör zu, du warst doch sicher auch in so einem Schwangerschaftskurs, oder?“, fragte Temari dann.
 

„J-Ja...manchmal....aber...in letzter Zeit...weniger“, gab Zora keuchenderweise als Antwort.
 

„Gut, dann werdet ihr doch sicher so etwas wie Atemtraining gemacht haben, oder?“
 

„Ja...schon...“
 

„Dann mach das doch jetzt einfach mal. Atme tief ein und aus und versuch dich so gut es geht zu entspannen.“
 

„Ok...ich...ich versuch's.“
 

Temari nickte daraufhin nur, entblöste dann auch erstmal Zoras Unterleib, damit das Kind auch den Weg nach draußen finden würde und spreitzte auch ihre Beine leicht. Sie schluckte leicht bei dem Gedanken jetzt Hebamme spielen zu müssen, jedoch versuchte sie die Ruhe zu bewahren, denn schließlich konnte sie jetzt die werdende Mutter nicht einfach im Stich lassen.
 

„So, ich würde sagen, du versucht jetzt einfach mal zu pressen“, meinte Temari schließlich, woraufhin die Schwarzhaarige nur leicht nickte und versuchte Temaris Vorschlag so gut es ging in die Tat umzusetzen. Wenige Augenblicke später kam auch schon der Rothaarige mit der Schüssel heißem Wasser und dem Handtuch, welches er auf seinen Arm gelegt hatte. Sein Kazekagegewandt hat er derweil auch entfernt, um sich freier bewegen zu können. Stattdessen trug er nun das, was er sonst unter seinem Gewandt und Zuhause trug: ein schlichtes, schwarzes Shirt und die passende schwarze Hose dazu.
 

Vorsichtig stellte er die Schüssel auf den Nachttischschrank, legte das Handtuch daneben und widmete sich wieder seiner Frau, deren Anblick ihm ganz und gar nicht gefiel. Schweißtropfen perlten von ihrem Gesicht ab und sie keuchte schwer, versuchte jedoch ihre Atmung einigermaßen zu kontrollieren. Man sah ihr richtig den Kampf um die Geburt an und Temari konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Aufgabe, auch wenn sie so etwas vorher noch nie gemacht hatte.
 

„Wie lange dauert es denn noch, bis das Kind kommt?“, fragte Gaara leicht ungeduldig, woraufhin Temari nur etwas genervt antwortete: „Das weiß ich doch nicht. Ich hatte noch nie ein Kind.“
 

„Gaara-sama“, drang wieder keuchend die Stimme seiner Frau an sein Ohr. Langsam trat er näher an das Bett heran und setzte sich an die Bettkante, um ihr so nahe wie möglich sein zu können. Reflexartig griff die Schwarzhaarige nach seiner Hand und drückte diese fest.

Durch den Händedruck konnte er förmlich ihre Schmerzen spüren, sie drückte schon so fest, dass es sogar ihm etwas wehtat. Er kniff nur ein Auge zu, blickte in ihr Gesicht und hoffte innerlich, dass das bald ein Ende haben würde. Sie presste so gut es ging und Temari sah auch schon, wie durch den Muttermund schon ganz leicht etwas hervorschimmerte.
 

„Ich glaub es kommt“, kam es leicht aufgebracht aus dem Mund der Blondhaarigen und der Rothaarige blickte sogleich auch in die Richtung, obwohl er von seiner Position aus nicht viel sehen konnte. Er spürte selbst eine innere Aufregung, die er zuvor noch nie gespürt hatte, doch er war gespannt auf das, was ihn nun erwarten würde. Er schluckte leicht und spürte wieder den Griff Zoras stärker werden.
 

„Mach weiter! Ja! So ist's gut! Einfach weiterpressen“, gab Temari weiterhin die Anweisungen, welche die Schwarzhaarige mit aller Kraft ausführte. Auch sie wollte dem Ganzen schnell ein Ende setzen, weswegen sie sich extrem anstrengte, obwohl die Schmerzen für sie zu dem Zeitpunkt immens waren. Sie biss sich stark auf die Unterlippe, drückte das Kind innerlich weiter aus ihrem Körper heraus, was ihr auch einigermaßen gut gelang, denn Temari verkündete sogleich, dass bereits das Köpfchen zu sehen sei und hielt es behutsam fest um auch den Rest des schwachen, kleinen Körpers herauszuziehen. Es dauerte noch ein paar wenige Presseinheiten, bis das Neugeborene schließlich komplett draußen war und anfing seine ersten lauten Schreie zu tun.
 

Erleichtert atmete nun die frischgebackene Tante des Kindes auf, als sie es in ihren Armen hielt und verkündete voller Freude: „Glückwunsch! Ihr habt einen Jungen!“

Fast schon neugierig blickte der Rothaarige auf das kleine Wesen in Temaris Arm und war etwas erstaunt über die Größe des Jungen. Er hätte sich nie vorstellen können, dass Babys so klein waren, schließlich hatte er sich auch nie dafür interessiert, geschweige denn, dass er auf so etwas wie die Größe geachtet hätte, wenn er eines sah. Vorsichtig ging die Blondhaarige mit dem Kind zum Nachttischschrank, wo sie selbiges erstmal mit dem Wasser wusch und es anschließend in das Handtuch wickelte.
 

Gaara und auch Zora, welche noch keuchend und erschöpft im Bett lag, verfolgten jede Bewegung von Temari, bis diese schließlich das Neugeborene behutsam an die Mutter weitergab. Vorsichtig nahm die Schwarzhaarige den kleinen Jungen in ihre Arme und musterte ihn erstmal voller Neugierde und freute sich sichtlich, das er endlich auf der Welt war. Der Rothaarige ließ seinen Blick ebenso auf den Kleinen ruhen, wusste im Moment gar nichts zu sagen und war einfach nur hin und weg von dem, was er da sah.
 

Eine Weile starrte Zora das Baby einfach nur an und konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich sie im Moment war. Sie tippte mit ihren Fingern vorsichtig auf die Wange des Kleinen und streichelte selbige entlang, was diesen irgendwie dazu brachte, automatisch nach ihren Fingern zu greifen. Lächelnd blickte sie ihn noch ein paar Augenblicke an, ehe sie ihre Augen auf den Vater des Kindes richtete.

„Schau...das ist dein Sohn“, sprach sie sanft und dieser bestaunte seinen Sprössling nur mit großen Augen. Er schluckte leicht, denn es war für ihn eine völlig neue Erfahrung, die er da machte und er konnte es immer noch nicht glauben, dass dieses kleine Geschöpf nun Seines sein würde.
 

„Willst du ihn mal halten?“, fragte die Schwarzhaarige schließlich.

„Ehm....ich...ich weiß nicht ob ich das kann“, gab dieser nur kleinlaut von sich und starrte weiterhin auf den Jungen.

„Du kannst das schon. Du musst nur sein Köpfchen halten“, lächelte Zora ihn an und hielt ihm dann vorsichtig das Kind hin, welches er nur sehr zögerlich auf seine Arme nahm. Immer noch voller Erstaunen sah er seinen Sohn an und beobachtete jede einzelne Bewegung, die er machte.
 

„Er ist so klein“, sprach Gaara leise, als er den Kleinen so betrachtete, welcher seinen Vater einfach nur mit seinen großen, blauen Augen anglubschte.

„Das warst du auch mal, Gaara“, grinste Temari, die das Schauspiel neben den dreien beobachtete und immer wieder über Gaaras recht ungewohntes Verhalten schmunzeln musste.

„Ja“, konnte selbiger nur leise dazu sagen. „Und er ist nun wirklich meins?“

„So ist es“, antwortete Zora lächelnd. „Deins...und meins...also unser...“

Nun musste auch er leicht lächeln und strich mit seiner Hand vorsichtig über die Stirn des Kleinen.
 

„Wie soll er denn eigentlich heißen?“, fragte die Blondhaarige nun neugierig, woraufhin sich das Elternpaar erstmal fragend anblickte.

„Ehm...ja, richtig. Er braucht einen Namen“, sagte die Schwarzhaarige.

Darüber hatten sich beide vorher noch keine wirklichen Gedanken gemacht und auch der Rothaarige wusste nicht, wie er den kleinen Spross nennen sollte, welcher nun irgendwelch unverständliches Zeug vor sich herlallte.
 

„Yashin“, kam es leise aus dem Mund der Schwarzhaarigen und die beiden Geschwister blickten sie nun fragend an.

„Wie?“, fragte Temari.

„Yashin-kun...ich finde der Name passt recht gut...oder nicht?“, fragte Zora ihren Mann, welcher sie einfach nur anstarrte und seinen Blick nach einer Weiler wieder auf seinen Jungen richtete.

„Yashin?“, murmelte der Rothaarige leise vor sich hin und nickte dann leicht. „Ja, du siehst aus wie ein Yashin.“

Mit diesen Worten stubste er den Kleinen mit dem Zeigfinger vorsichtig auf die Nase und lächelte selbigen wieder leicht an.
 

~*~*~*~*FLASHBACK ENDE*~*~*~*~
 

Gerne erinnerte sich der Kazekage an die Geburt seines Sohnes, welcher in den letzten zehn Jahren recht gut herangewachsen ist. In solchen Momenten ist er sogar richtig erstaunt, wie die Zeit verging und wie groß sein Junge im Vergleich zu damals geworden ist. Doch erinnerte er sich auch, wie Zora damals nach der Geburt von Ärzten untersucht wurde und diese feststellten, dass sie durch die Geburt und die Ereignisse, die ihr einst wegen ihres Bauches zuteil wurden, wohl nicht mehr schwanger werden könnte und Yashin daher ihr einzigstes Kind bleiben würde. Gaara hatte sich früher nie vorstellen können selber Kinder zu haben. Doch über Yashins Dasein freute er sich mehr als alles andere und innerlich hätte er sich sogar noch ein zweites Kind gewünscht. Allerdings war damals klar, dass das nie der Fall sein würde.
 

Gedankenverloren blickte er auf den Esstisch, welcher Zora schon langsam wieder abräumte und mehrmals schon versuchte ihn aus seinen Gedanken zu reißen, indem sie seinen Namen rief. Doch reagierte er erst, als sie ihn leicht in die Wange zwickte und er dadurch kurz zusammenzuckte und leicht perplex seine Frau ansah.
 

„Was?“, fragte dieser, woraufhin Zora erstmal seufzen musste: „Du wolltest doch noch Ganko-chan suchen gehen.“
 

Leicht schüttelte der Rothaarige den Kopf, blickte dann auf Yashin, welcher sich bereits schulfertig gemacht hatte. Seine Haare waren nun zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden und er trug ein bläulich schwarzes Kopftuch, welches er am Hinterkopf zusammengebunden hatte. Sein Oberkörper wurde durch ein schwarzes T-Shirt bedeckt, dessen Ärmel noch mit Netzen bestückt waren und seine Hose ging bis über seine Knie und hatte eine dunkelbraune Farbe. Dazu trug er einen breiten, braunen Gürtel, welcher er lässig und schräg um seine Hüften trug.
 

„Ich geh dann mal“, meinte dieser dann, verbschiedete sich von seinen Eltern und trat langsam aus der Küche.
 

„Ich werde mich dann auch mal auf die Socken machen“, seufzte der Rothaarige, als er sich langsam erhob und an der Schwarzhaarigen vorbeiging.

„Mal sehen, wo sie sich heute wieder rumtreibt“, fügte er noch hinzu, als auch er aus der Küche trat und Zora leicht schmunzelte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Fertig! Und ich hab jetzt keine Lust mehr, das nochmal durchzuschauen. Mein PC ist zwischendrin mal abgestürzt und hat 3/4 des Geschriebenen vernichtet, sodass ich das Ganze nochmal schreiben durfte T.T

Aber jetzt ist es geschafft und ich hoffe euch war jetzt der Zeitsprung nicht zu groß xDDD Aber hier beginnt dann so langsam die Hauptstory und es kommt jetzt allmählich der Teil, auf den ich mich am meisten freue =D

Also seid gespannt ^.^

Ganko

Seine Schritte führten den Rothaarigen an einen Platz, an dem sich das kleine Mädchen in letzter Zeit des öfteren befand. Er blickte seinem Haus hinauf, wo er die kleine Rothaarige auch schon erspähte und durch den Sand unter seinen Füßen auch schon hinaufgetragen wurde. Vorsichtig trat er nun auf das Dach und bewegte sich langsam auf sie zu. Sie hatte ihn zwar schon bemerkt, doch schenkte sie ihm kaum Beachtung. Lieber blieb sie da hocken, behielt ihren Blick in die Ferne gerichtet und sagte keinen Ton.
 

„Willst du nicht langsam zur Schule?“, sprach der Kazekage im ruhigen Ton, zu dem jungen Mädchen, welches etwa kinnlange, rote Haare hatte und deren eisblaue Augen keine Anstalten machten, ihren Gesprächspartner anzusehen.
 

„Noch nicht“, antwortete sie leise.
 

„Ganko“, seufzte Gaara da nur, hockte sich neben sie und folgte ihrem Blick. Eine Weile lang schwiegen beide, bis die Rothaarige langsam wieder das Wort ergriff: „Papa?“
 

„Hm?“
 

„Wie war das damals eigentlich? Ich mein...wolltet ihr überhaupt, dass ich zur Welt komme?“
 

„Wie kommst du jetzt auf einmal auf so etwas?“
 

„Weiß nicht. Gibt so Leute, die behaupten, dass man so was wie mich doch niemals freiwillig behalten würde.“
 

„Wer sagt so was?“
 

„Ist doch unwichtig.“
 

„Ganko!“
 

Das Mädchen schwieg, erhob sich langsam und ging an den Rothaarigen vorbei, der bei ihrem Verhalten wieder einmal nur mit Unverständnis den Kopf schütteln konnte. Am Rand des Daches hob sie ihren Zeige- und Mittelfinger vor ihrem Gesicht und löste sich langsam in Sand auf. Gaara seufzte nur und richtete seinen Blick langsam gen Himmel, wo er wieder anfing über vergangene Ereignisse nachzudenken.
 

~*~*~*~*FLASHBACK*~*~*~*~
 

Es wurde gesagt, dass Zora keine Kinder mehr bekommen könnte und im Grunde hatten sie das mittlerweile auch schon akzeptiert. Yashin war inzwischen ein Jahr alt und die jungen Eltern taten alles, damit es dem kleinen Jungen auch gut ging. Zwar wusste Gaara mit den aufkommenden und eigentlich unvermeidbaren Vatergefühlen nicht viel anzufangen, doch gewöhnte er sich nach einiger Zeit an die Anwesenheit Yashins und ihn freuten auch die einen oder anderen Erfolge, die er machte. Zwar äußerte sich diese Freude nicht ganz so, wie bei Zora, doch man konnte hin und wieder schon erkennen, dass er irgendwo stolz auf seinen Sohn war.
 

Es traf die beiden Eltern wie ein Schlag, als sie eines Tages dann erfuhren, dass Zora erneut schwanger war.

„Schw-schwanger?“, stammelte Gaara, als Zora mit dieser Nachricht nach einer Untersuchung des Arztes wieder nach Hause kam. Sie nickte zögerlich.

„Aber...wie...“, ihm fehlten sichtlich die Worte.

„Ich weiß auch nicht“, gab Zora leise von sich und legte ihre Hände sachte auf ihren Bauch. „Anscheinend war da doch noch eine kleine Chance, dass ich nochmal schwanger werden könnte.“

Gaara seufzte und strich sich etwas angespannt durchs Haar. Mit solch einer Nachricht hatte er nun absolut nicht gerechnet. Auch wusste er nicht, was er jetzt sagen oder tun sollte. Er wollte ihr kein schlechtes Gefühl geben doch diese Hiobsbotschaft musste auch er erstmal verdauen.
 

Sie setzten sich zusammen, sprachen darüber und waren sich schließlich einig, alle Vorkehrungen für ihr zweites Kind zu treffen. Allerdings war das größere Problem eher die Tatsache, dass Zoras innere Organe schwer unter der zweiten Schwangerschaft leiden mussten. Es war ja nicht vorgesehen, dass sie erneut schwanger werden könnten, eben weil ihr Körper das aufgrund der vorhergehenden Schäden nicht mehr hätte zulassen können. Und es geschah doch und nun galt es darauf zu achten, dass Zora unter ständiger Untersuchung der Ärzte stand, bis es zur Geburt kommen sollte.
 

Sie war bereits im achten Monat und schlenderte wie jeden Samstag mit Yashin an der Hand über den Markt, um Lebensmittel einzukaufen. Wie immer bekam der Kleine ein Stück Apfel von einem der Marktleute. Schließlich war er der Sohn des Kazekage und ein liebenswürdiger Junge obendrein. Nach einem gelungenem Einkauf machten sich Mutter und Sohn auch schon wieder auf dem Heimweg, jedoch kamen sie dort an dem Tag nicht an. Unterwegs plagten Zora starke Schmerzen am Bauch, was sie nach kurzer Zeit schon in die Knie zwang. Yashin schaute nur überrascht und besorgt auf seine Mutter. Er wusste ja selbst nicht, was mit ihr Los war.
 

„Mama?“, fragte er und legte den Kopf etwas schief. Auch wenn er noch klein war, die Körpersprache eines Menschen verstand sogar er und er erkannte, dass es seiner Mutter ganz und gar nicht gut ging. Sie hielt sich ihren Bauch, verzerrte das Gesicht vor Schmerzen und bekam nicht mal ein Wort heraus. Nur wenige Meter entfernt spazierte ein junger Mann den beiden entgegen und auch er merkte, dass da was nicht stimmte, als er die beiden am Rand des Weges beobachtete. Zielstrebig lief er auf sie zu und kam dann neben ihnen zum Stehen.
 

„Ist alles in Ordnung? Kann ich irgendwie helfen?“, er beugte sich leicht zu Zora runter, die schon leichte Schweißperlen auf der Stirn trug und die Augen zu kniff, als erneut starke Schmerzen sich in ihr breit machten.

„Mama, Mama!“, rief Yashin seiner Mutter zu. Er verstand nicht, warum es ihr so schlecht ging, doch gerade das beunruhigte ihn sehr.

Der junge Mann merkte schnell, dass die Lage wirklich ernst war, legte dann vorsichtig einen Arm auf ihren Rücken und mit dem anderen Griff er unter ihre Beine. Vorsichtig versuchte er sie so anzuheben, was nicht sehr einfach war, denn sie verkrampfte sich durch die Schmerzen und leicht war sie in dem Moment auch nicht gerade. Es gelang ihm aber dennoch, die junge Frau leicht schwankend in Richtung Krankenhaus zu tragen.
 

Yashin hingegen ging nicht mit. Geistesgegenwärtig schlug er eine ganz andere Richtung ein und lief so schnell es seine kurzen Beinchen ihm erlaubten. Dabei musste er aufpassen, dass er nicht ins Stolpern geriet, und erreichte nach kurzer Zeit das Kazekagehaus, wo er schnell hineineilte und seinen Vater aufsuchte. Allerdings schien er nicht in seinem Büro zu sein, als er da hineinplatzte und ich mit einem leisen „Papa?“ umschaute. Einer der Jounins lief zufällig an dem Büro vorbei und machte dort halt, als dieser merkte, dass die Tür des Büros offen stand.

„Nanu?“, staunte er und warf einen kurzen Blick in den Raum, wo er auch schon den Jungen sah, der umherwuselte und scheinbar nach etwas suchte.
 

„Was machst denn hier, kleiner Mann?“, fragte der Jounin, als er langsam auch in das Zimmer hinein trat. Yashin glubschte den jungen Mann erstmal nichtssagend an und fing dann auch schon an, mit seinen Armen rumzufuchteln.

„Meine Mama! Wo ist Papa?“, rief er verzweifelt.

Der Braunhaarige legte den Kopf etwas schief und starrte den Jungen fragend an.

„Dein Papa? Der ist gerade mit wichtigen Leuten zusammen um was mit ihnen zu besprechen. Was ist denn mit deiner Mama?“, langsam kniete er sich vor den Jungen hin und versuchte ihn mit ruhiger Stimme zuzusprechen, was aber kaum einen Einfluss auf den aufgebrachten Yashin hatte.

„Wo ist Papa? Wo ist Papa?“, fragte der Schwarzhaarige unentwegt, woraufhin der Jounin nur seufzen konnte.

„Ich glaube nicht, dass du jetzt zu ihm kannst“, sagte er, doch Yashin lies sich nicht abwimmeln.
 

Letztenendes hievte der junge Mann den Kleinen auf seine Arme und trug ihn vor den Saal, in welchem die Konferenz stattfand. Vorsichtig klopfte er an die Tür und man konnte noch ein leises „Herein!“ durch die Türe vernehmen, ehe der Braunhaarige selbige öffnete und langsam hinein trat. Er verbeugte sich höflich, wie es sich gehört und sein Blick richtete sich sofort auf Gaara, welcher auf der anderen Seite des runden Tisches seinen Platze hatte. Der Rothaarige blickte überrascht zu dem jungen Mann, welcher seinen Sohn auf dem Arm trug.

„Yashin?“, fragte er leise.

„Was soll das? Wieso schleppst du das Kind mit hier rein?“, fragte eine der Ältesten etwas empört.

„Warten Sie, ich kümmere mich darum“, sprach Gaara, stand langsam auf und bewegte sich zu den beiden ungebetenen Gästen hin.
 

„Was ist denn los?“, fragte der Rothaarige schließlich den jungen Mann.

„Ich weiß es auch nicht. Er wollte unbedingt zu Ihnen und gab einfach keine Ruhe“, seufzte der Jounin und blickte mit leicht besorgtem Blick auf den Jungen. „Es tut mir wirklich leid, dass wir Sie stören mussten.“

„Schon gut“, sein Blick wanderte nun zu Yashin, der sichtlich immer noch sehr aufgewühlt schien. „Das sieht dir gar nicht ähnlich, junger Mann. Wo ist denn Mama?“

„Mama Aua am Bauch! Und...und...Mann hat mitgenommen“, stammelte der Kleine, woraufhin Gaaras Blick immer ernster wurde. Er konnte sich schon denken, was los war, was nun auch ihn beunruhigte. Er sah kurz in die Runde und seufzte schwer.
 

„Es tut mir Leid, aber ich muss die Konferenz vorerst unterbrechen“, sagte er dann schließlich, was ein ziemliches Raunen im Raum verursachte.

„Was? Aber wie haben das Wichtigste doch noch gar nicht besprochen“, entgegnete einer der Ratsmitglieder leicht aufgebracht.

„Ich weiß“, sprach Gaara. „Aber ich muss jetzt erstmal zu meiner Frau.“

Mit diesen knappen Worten nahm er Yashin dem Jounin ab und verließ augenblicklich den Raum. Zurück blieben einige entsetzte Ratsmitglieder, die das Verhalten des Kazekagen nicht wirklich nachvollziehen konnten.
 

Mit Yashin auf dem Arm trat er eiligst aus dem Kazekagegebäude hinaus in Richtung Krankenhaus, wo er seine Frau hoffte zu finden. Dort angekommen meldete er sich gleich an der Rezeption und glücklicherweise lag er mit seiner Vermutung nicht falsch. Sie war da, allerdings durfte er nicht zu ihr. Ihr Zustand war kritisch, das Kind musste operativ aus ihr herausgeholt werden. Besorgnis stand im Gesicht des Rothaarigen geschrieben, doch mehr als abwarten konnte er zu dem Zeitpunkt nicht tun. Er begab sich mit Yashin in den Wartebereich, in welchem sie Platz nahmen und hofften, dass sie schon bald zu Zora konnten. Es vergingen allerdings einige Stunden und dem kleinen Schwarzhaarigen wurden die Bauklötze und Malsachen in der Kinderecke allmählich zu langweilig, sodass er seinen Vater immer mehr anbettelte zu gehen.
 

Gaara seufzte nur. Er wollte noch nicht weg, nicht bevor er wusste, wie es Zora geht. Er wollte sie noch sehen, bevor er ging. Doch sein Sprössling war da scheinbar ganz anderer Meinung und nervte mit seinem Gejammer schon langsam die anderen Anwesenden in dem Raum.

Widerwillig stand der Rothaarige dann langsam auf, nahm Yashin auf den Arm und wollte das Krankenhaus schon mit ihm verlassen, als eine Schwester auf ihn zukam und ihn mitteilte, dass die Operation einigermaßen gut überstanden sei und er jetzt zu dem Neugeborenen konnte.
 

Erleichtert über diese Nachricht atmete er erstmal auf und folgte der Schwester.

„Wo gehen wir hin?“, fragte Yashin, welcher eigentlich schon hoffte, dass es endlich nach Hause ging.

„Wir gehen jetzt zu deinem Geschwisterchen“, sagte Gaara im ruhigen Ton.

„Geschwisterchen?“, der Schwarzhaarige schaute leicht verwirrt und fragend. So richtig hatte er das noch nicht begriffen, doch war schon neugierig, was ihn da erwartete. Sie betraten langsam den kleinen Raum, in welchem in der Mitte ein kleiner Brutkasten mit dem kleinen, reglosen Wesen stand. Die Schwester dreht sich nun zu den beiden und bat sie mit einer Handbewegung heran.

„Hier, ihre Tochter“, lächelte sie.

Gaara nickte, trat vorsichtig an die gläserne Gerätschaft heran und starrte voller Verwunderung auf das kleine halb nackte Würmchen. Das frisch geborene Mädchen schien noch kleiner, als Yashin zu seiner Geburt.
 

„Sie...ist so klein“, gab Gaara leise von sich.

„Kein Wunder“, sprach die Schwester. „Sie kam auch gut einen Monat zu früh.“

Einen Moment lang betrachtete er den Winzling. Auch Yashin blickter neugierig auf die Kleine und war selbst erstaunt, wie klein sie ist.

„Wie geht es eigentlich meiner Frau?“, fragte Gaara schließlich.

„Sie befindet sich noch in der Narkose, aber ich denke sie wird bald aufwachen“, erklärte die Schwester.
 

„Kann ich sie sehen?“
 

„Ich denke schon, aber nur kurz. Folgen Sie mir.“
 

Langsam traten sie aus den Raum heraus. Der Rothaarige warf nochmal einen kurzen Blick auf den Brutkasten zurück, ehe er weiterging und der jungen Frau ins nächste Zimmer folgten. Dort lag Zora, noch am Schlafen und man sah ihr noch richtig die Strapazen von der Geburt an.

„Ich kann ihnen leider nur fünf Minuten geben“, meinte die Schwester.

„Schon gut“, nickte Gaara ihr zu, als sie dann auch schon das Zimmer verließ.

Vorsichtig trat er mit dem Jungen im Arm an das Bett heran und setzte sich auf den davor befindlichen Hocker.
 

„Mama“, zeigte Yashin auf seine schlafende Mutter.

„Ja“, seufzte Gaara. „Sie scheint noch zu schlafen.“
 

Just in dem Moment zuckte die Schwarzhaarige leicht mit den Augenlidern. Ganz leicht öffneten sich diese und sie nahm alles nur verschwommen war.

„Mmmh“, murmelte sie. Sie war immer noch geschwächt von der Narkose.

„Zora?“, fragte Gaara leise.

Ihr Kopf drehte sich nur ganz leicht in die Richtung, von woher sie die Stimme vernahm, und schaute den Rothaarigen an, welchen sie immer noch nur verschwommen wahrnahm.

„Gaara....sama...?“, kam es leise und geschwächt aus ihr heraus.

„Mama...Mama ist wach“, jubelte ihr Erstgeborener.

„Yashin...kun..“,entkam es ihr ein weiteres Mal. „Schön...euch zu sehen.“

Ein schwaches Lächeln war auf ihrem Gesicht zu erkennen, als sie ihre Jungs erblickte.
 

Vorsichtig griff der Rothaarige nach ihrer Hand.

„Wie geht es dir?“, fragte er.

„Ich bin müde“, seufzte sie. „Und mir tut alles weh...aber...naja....“

„Du musst dich nur ein bisschen ausruhen“, nickte Gaara leicht. „Wir haben übrigens eine Tochter.“

„Eine...Tochter?“, fragte Zora verwundert. „Das ist schön...“
 

„Ja. Sie ist noch sehr klein, aber ich denke ihr geht es gut.“
 

„Das freut mich.“
 

„Sie braucht nur noch einen Namen.“
 

„Einen...Namen? Nach was sieht sie denn aus?“
 

„Ich weiß nicht. Sie hat uns allen auf jeden Fall ziemlich viel Unruhe bereitet.“
 

„Das ist wahr.“
 

„Wie wärs....wenn wir sie...Ganko nennen?“
 

„Ganko? Wie kommst du denn auf den Namen?“
 

„Ich weiß nicht. Er kam mir nur grade in den Sinn.“
 

„Na dann“, lächelte Zora leicht. „Ich gab Yashin seinen Namen, also sollst du ihr nun den Namen geben.“
 

„Dann ist es entschieden“, nickte Gaara und blickte nun auf seinen Sohn herunter. „Hast du gehört? Deine Schwester heißt von nun an Ganko.“
 

„Ganko?“, Yashin legte den Kopf etwas schief. Er verstand noch nicht ganz, doch auch er würde es bald begreifen, dass es nun einen weiteren Menschen in seinem Leben geben würde.
 

~*~*~*~*FLASHBACK ENDE*~*~*~*~
 

Ja, er blickte auch hier gerne wieder zurück, auch wenn seine achtjährige Tochter öfter für Ärger sorgte. Er hatte auch sie genauso lieb gewonnen wie seinen Sohn.
 

Seufzend erhob sich der Rothaarige langsam auf dem Dach, ehe er sich wieder ins Haus begab und sich von seiner Frau verabschiedete. Schließlich musste er noch seinen Pflichten als Kazekage nachgehen und machte sich auch gleich auf den Weg zur Arbeit. Dort angekommen wuselten gleich dutzende seiner Angestellten um ihn herum, die etwas von ihm wollten. Manchmal war es für ihn schon recht stressig und würde sie am liebsten alle einfach abwimmeln. Doch das war nicht seine Aufgabe. Es war seine Pflicht sich derer anzunehmen, die ein Problem hatten und versuchte die bestmöglichste Lösung dafür zu finden.
 

Nachdem er so langsam den Mob an Leuten zufrieden stellen konnte, bewegte er sich weiter in Richtung Büro, auf dessen Schreibtisch auch schon einige Unterlagen für die anstehende Abschlussprüfung der Ninja Akademie bereitlagen. Langsam blätterte er sich durch die Liste der Anwärter und staunte nicht schlecht, als neben seinem Sohn noch eine ganz andere bestimmte Person aufgelistet wurde, die er nun ganz und gar nicht erwartet hätte.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Aloha *verbeug*

Nicht grad mein bestes Kapitel, aber immerhin wisst ihr jetzt, wer Ganko ist ^^

Und wer wohl auf der Liste steht *höhö*

Das erfahrt ihr erst im nächsten Kapitel ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (92)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-11-03T14:34:44+00:00 03.11.2007 15:34
Hi^^
Wann machst du denn endlich weiter???

vlg
Sandraupe
Von:  Shogikoneko
2007-06-13T08:25:14+00:00 13.06.2007 10:25
*stumm auf monitor starr*
*träne weg wisch*
dieser gaara da.....OMG...ich liebe ihn...*schnief*
und ich liebe diese FF *___*
weiter so
*sich weider etwas gefangen hat*
Von: abgemeldet
2007-05-22T19:03:45+00:00 22.05.2007 21:03
ich find deine ff klasse, hab vorhin auch den vorgänger durchgelesen die ist dir nämlich auch gelungen ^^.
würd mich freuen wenn du schnell weiter machen und mir bescheid geben würdest.

*gechillter dackelblick*

LG Chillmaster
Von:  apple_
2007-05-17T12:05:49+00:00 17.05.2007 14:05
wow... eine echt geiles kappi...
ich freu mich schon wenns weita geht...
wärst du so lieb und schickst mir dan ne ens?*ganz lieb guck*

glg _-JennY-_
Von:  Zenitora
2007-05-13T12:25:04+00:00 13.05.2007 14:25
*Gemüsesaft trink*
Freshness is the best! Oyasai-Punch! GO!

Hier.. ne:
"Seine Schritte führten den Rothaarigen an einen Platz, an dem sich das kleine Mädchen in letzter Zeit des öfteren befand. Er blickte seinem Haus hinauf, wo er die kleine Rothaarige auch schon erspähte und durch den Sand unter seinen Füßen auch schon hinaufgetragen wurde."
ZONK! Irgendwie solltest du versuchen, beide auseinander zu halten, auch wenn du beteuern willst, dass beide rote Haare haben XD Ach, das kannst du doch ^^
Siehe: "„Willst du nicht langsam zur Schule?“, sprach der Kazekage im ruhigen Ton, zu dem jungen Mädchen, welches etwa kinnlange, rote Haare hatte und deren eisblaue Augen keine Anstalten machten, ihren Gesprächspartner anzusehen." « ist doch alles perfekt XD

Sonst gibt's nur ein paar Flüchtigkeitsfehler, die nur bei genauem Hinschauen auffallen...

Gut:
TOLLE STORY! Irgendwie fand ich Flashbacks immer spannend, obwohl man ja schon weiß, wie es ausgeht XD
Und:
Du hast es dir nochmal durchgelesen *_* SUPER SUPER SUPER!
Ich mag mehr haben XDD haha!
Von:  Dahlie
2007-05-11T14:40:31+00:00 11.05.2007 16:40
Schööööööön!!!!!
Gaara und Papa einer süßen kleiner Tochter
*dahinschmelz*
das hört sich i-wie total sweet an
Von: abgemeldet
2007-05-08T03:30:13+00:00 08.05.2007 05:30
höhö, ich wusste schon vorher wer ganko ist xP
Ich find das kappi toll ^^
*nick*
das kommt mir auch alles überhaubt nicht so bekannt vor xDD
*pfeif*
Mach weiter so mie schnuckelchön^^
Von: abgemeldet
2007-05-07T18:35:41+00:00 07.05.2007 20:35
ganko erinnert mich sehr an gaara
is ganko vllt auch auf der liste?
hoffe du schreibst bald weiter^^
danke für die ens
lg bloodyangel
Von:  Violetta
2007-05-07T17:04:39+00:00 07.05.2007 19:04
ich bin echt mal gespannt, wer der auf der liste sein wird...
und das ganko gaaras fähigkeiten geerbt hat find ich auch super x3~

bitte schreib schnell weiter! ^___^

Vio~
Von: abgemeldet
2007-05-07T15:09:21+00:00 07.05.2007 17:09
Hi!!!!!!!
Ich habs mir nur gedruckt, aber ich werds mir durchlesen. ^.^

Viele liebe Grüße!!!!!!!!!


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