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Der ewige Kampf [TaKa]

Zwischen den Fronten
von

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Einsames Kind der Finsternis

So, hier bin ich mal wieder.

Sorry als erstes an all meine Leser, dass ich zur Zeit ewig brauche etwas hochzuladen und das "Unsterblich" zur Zeit nicht weiter geht. Als Entschuldigung habe ich nun eine neue Fanfiktion geschrieben. Die Idee kam mir ganz plötzlich. Wenn die FF nicht gut ankommt, werde ich hier kein weiteres Kapitel veröffentlichen.

Viel Spaß mit meine Fanfiktion "Der ewige Kampf"
 

Kapitel 1: Einsames Kind der Finsternis

Die ewige Finsternis. Die Nacht. Sie ist mein Leben. Mein Schicksal, aber auch mein Fluch. Es ist ewig her, dass ich das Licht der Sonne gesehen habe. So lange, dass ich mich fast nicht mehr daran erinnern kann. Vor über 300 Jahren war es das letzte Mal, dass ich das Licht der Sonne gesehen habe. Es war bevor ich zu dem wurde, was ich heute bin. Eine Kreatur der Finsternis. Ein Vampir.

Ich kann mich nicht genau daran erinnern. Doch eines weiß ich. Mein eigener Großvater hat mir den Biss gegeben und mich zu einem seines gleichen gemacht. Er ist schon ewig ein Vampir, so lange ich mich erinnern kann. Seine Schulterlangen grauen Haare, welche seine kalten Züge umrahmte. Die dunkle Kleidung, die kalten Augen. So kam er auch damals zu mir um mich zum Vampir zu machen. Heute kann ich mich nicht wirklich an vieles erinnern. Ich kam mir vor wie in Trance als ich die scharfen Zähne spürte, die meine Hauptschlagader an meinem Hals durchbohrte.

Ich wurde zu einem Vampir, seinem Nachfolger, sollte je etwas mit ihm geschehen. Er ist der Mächtigste Vampir den es gibt und führt auch den mächtigsten Vampirclan an. Den Clan der Phönixe. Ich bin ein Teil von all dem und doch viel mehr. Meine Macht ist Stärker als gewöhnlich. Ich habe die Gabe in die Seele jedes Wesens zu sehen, wenn ich will. Doch die Ausmaße meiner Kräfte darf mein Großvater nie erfahren, da er mich nur noch mehr benutzen würde. Und das will ich nicht. Ich diene ihm jetzt schon mehr als ich will.

Ich bin ein Vampir, im gewissen Sinne sein Vampir. Er ist mein ´Meister´.

Ich bin eine Kreatur der Finsternis. Die Nacht ist mein Element.

Ich schaue aus dem Fenster meines Zimmers. Mein Blick schweift über das große Anwesen, welches zu dem Haus des Clans der Phönixe gehört. Es liegt im dunklen. In der Nacht verborgen. Heute ist es finsterer denn je. Der Vollmond, der heute eigentlich zu sehen sollte und der sonst in meine dunkle Welt etwas Licht bringt ist hinter den Wolken versteckt, oder wartet er nur?

Wartet er nur um seine Kreaturen sein Licht und damit seine Macht zu schenken?

Heute wäre Vollmond, eine gute Zeit für Lycaner. Die schwachen und jungen Lycaner können sich nur durch das Licht des Vollmondes verwandeln, während die älteren und starken gelernt haben es immer zu schaffen. Die Lycaner sind die Feinde aller Vampire.

Alle Vampire?

Ich weiß nicht.

In meinem ganzen Leben habe ich noch nie einen Lycaner getötet, und wenn ich ehrlich sein will, möchte ich auch nie einen töten.

Das Oberhaupt meines Clans findet dies Erbarmungswürdig, doch ich bin kein Todeshändler. Nicht jemand der ausgebildet wurde um Lycaner zu jagen und zu töten.

Ich wurde ausgebildet um eines Tages über den Clan der Phönixe zu herrschen.

Den Clan der Hiwatari. Meiner Familie, falls man dass so überhaupt nenne kann, den eigentlich sind wir keine Familie. Mehr eine Zweckgemeinschaft. Mein Großvater benutzt mich nur, da Blut dicker ist als Wasser. Ansonsten bin ich ihm egal. Ich wollte ihm einst jeden Wunsch und Erwatung an mich erfüllen, damit er mich liebt und wir eine Familie sind. Doch heute bin ich aus diesem Traum erwacht und habe die Wahrheit gesehen.

Dreihundert Jahre wurde ich von ihm und anderen Vampiren ausgebildet, in allen Themengebiete. Von Diplomatie bis zu einer Kampfausbildung. Aber bis heute habe ich niemals ein anderes Wesen außer einigen Menschen, deren Blut mir als Nahrung dient, getötet. Ich habe mir vorgenommen keinen Lycaner zu töten, ich möchte es einfach nicht.

Sollte ich je auf einen treffen würde ich wohl lieber sterben als ich ihn zu töten.

Ich möchte nicht an diesen sinnlosen Kampf beteiligt werden. Will keine Marionette in diesem Krieg werden. Einem Krieg, der so viele Opfer auf beiden Seiten, gekostet hat. So viel Lycaner und Vampire starben und sterben noch heute. In einem Krieg, dessen Anfang schon so lange zurückliegt, dass der Grund von damals vergessen wurde. Nur der Hass besteht noch auf beiden Seiten und treibt sie gegeneinander. Der wahre Grund dieses Krieges ist verschwunden im Schatten der Vergangenheit.

Bei solch einem sinnlosen Krieg will ich nicht beteiligt sein.

Ich habe nur ein Ziel, ein Ziel, dass kein anderer Vampir verstehen würde.

Normalerweise erhält jeder Vampir ein Shadowbeast an seine Seite, dass in und mit einem lebt. Doch bei mir war alles anders.

Meine Mutter gab mir kein Shadowbeast. Kein bösartiges Wesen, dessen Element die Nacht ist. Ich erhielt ein Feuer – Beast. Meine Dranzer, ein wunderschönes und feuriges Phönix Weibchen, was an meine Seite gestellt wurde.

Doch mein Großvater, Voltaire Hiwatari, das Oberhaupt des Clans, war dagegen.

Er nahm mir das Wertvollste in meinem Leben und verbannte sie an einem mir unbekannten Ort. Ich weiß bis heute nicht wo sie ist, trotz Jahre langer Studie. Mein Ziel ist es sie zu befreien. Das habe ich mir fest vorgenommen.

Doch ich hatte ein Problem nach Danzers Verbannung war, dass ich ein Shadowbeast brachte, so wie jeder Vampir.

Daher erschuf mein Großvater aus Dranzers DNA ein künstliches Shadowbeast, den schwarzen Phönix, Black Dranzer.

Seine Macht soll grenzenlos sein. Und so grenzenlos seine Macht ist, desto grenzenlos ist seine Boshaftigkeit. Einmal stand ich ihm gegenüber und ich habe die schreckliche Wahrheit erkannt. Sicher kann er mich spielen kontrollieren, daher blieb mir nur eine Wahl ihm zu entkommen.

Ich brauchte ein anderes Shadowbeast und zwar bevor ich Black Dranzer als Partner bekomme und ihm so verfalle.

Ob es Zufall war oder gar Schicksal kann ich bis heute nicht sagen, doch genau ZU dieser Zeit meiner größten Not erschien sie um mich von da an zu begleiten.

>>ai! … Kai! … KAI!!!<< schreit mich eine weibliche Stimme an und reißt mich aus meinen Fortgeschweiften Erinnerungen. Eigentlich sind diese Wörter stimmen los, nur eine Gedankensprache. Keiner außer mir kann sie hören. In meinem Kopf hallen sie wieder.

Ich verstehe nicht wie so etwas möglich ist, doch manchmal muss man Dinge, die man nicht versteht, einfach akzeptieren und weiterleben wie zu vor.

Soll dieses Phänomen auf Ewig ein Geheimnis der Shadowbeast bleiben, welches wohl nie von einem Wesen wie mir gelüftet wird.

„Was ist?“ frage ich mein Shadowbeast auf ebenfalls Gedanklicher Ebene.

Ihre leicht rauchige Stimme erklingt sofort in meinem Kopf wieder und wirkt dabei drängend: >> Komm endlich, du musst dich beeilen und dich fertig machen. Das Fest beginnt bald und dein Großvater erwartet dich dort. Du weißt er mag es nicht, wenn du zu spät kommst. Vor allem, da er dieses Fest ins Leben gerufen hat<<

Mein Blick ist immer noch nach draußen, in die dunkle Nacht, gerichtet. Als meine Partnerin jedoch meinen Großvater erwähnt zucke ich unwillkürlich zusammen und ein eiskalter Schauer läuft über meinem Rücken.

Ich konnte ihn noch nie leiden, zu viel hat er mir angetan. Von Dranzers Verbannung, bis dahin dass er mir meine Freiheit genommen hat.

Ich bin ein Vogel in einem goldenen Käfig. Nein, sogar noch schlimmer.

Ich bin sein Vogel in seinem goldenen Käfig, welcher er extra für mich erbauen ließ.

Jedem “Wunsch“ von ihm muss ich ohne Wenn und Aber folge leisten. Daher muss ich heute auch zu diesem Fest, wo viele Vampire versammelt sind. Auch wenn ich nicht einmal den Grund für diesen Anlass kenne, doch da mein Großvater dieses Fest veranstaltet MUSS es einen Grund geben. Einer, der mir wahrscheinlich nicht gefallen wird.

In Gedanken versunken bemerke ich erst jetzt, dass Schatten, mein Shadowbeast, noch immer auf eine Erwiderung wartet. >>Mach dir keine Sorgen Schatten; ich ziehe mich ja jetzt um. Wir kommen bestimmt nicht zu spät. Ich habe nämlich besseres zu tun, als meinen Großvater zu reizen in dem ich zu spät zu diesem Fest komme, auch wenn ich den Grund für dieses Fest immer noch nicht kenne und ich nicht weiß was ich dort überhaupt soll<<

Trotz meiner Beruhigenden Worte spüre ich noch immer die Sorge Schattens, welche in meinem Bewusstsein drückt. Sie macht sich immer so viele, unnötige Gedanken um mich, dass sie schon fast paranoid wirkt, doch für all ihre Sorgen bin ich ihr unendlich dankbar. Sie ist das einigste Wesen in meiner Gegenwart, das echte Sympathie und Sorge mir gegenüber zeigt. Ich bin ihr dafür dankbar, da ich mich dann nicht so einsam fühle. Doch noch nie habe ich meinen Dank ausgesprochen. Aber ich weiß, dass sie es weiß. Keiner von uns beiden muss etwas sagen, ihr wissen auch ohne Wörter was der jeweilige andere empfindet.

Nach fast dreihundert Jahre engste Zusammenarbeit kein Wunder das wir uns so gut verstehen, wir sind halt ein eingespieltes Team.

>>Beeile dich Kai!!<< drängt mich Schatten wieder zu Eile. Aber sie hat Recht. Ich muss mich beeilen, wenn ich nicht zu spät kommen will. Die Nacht ist schon weit fortgeschritten und um Punkt Mitternacht sollte das Fest beginnen. Ich habe also nur noch eine halbe Stunde zeit. Genug Zeit um mich umzuziehen und fertig zu machen. Immerhin bin ich keine Frau und brauche daher bei so etwas nie solange wie sie.

Schnell entledige ich mich in der Finsternis meines Zimmers all meiner Sachen, so dass kein Kleidungsstück meinen blassen, fast schneeweißen Körper bedeckt.

Mit langsamen, aber gezielten Schritten bewege ich mich fast blind durch die Dunkelheit.

Ich benötige kein Licht um mich in diesem Raum zu recht zu finden, da ich nun schon seit über dreihundert Jahre in diesem Raum lebe wodurch ich ihn in und auswendig kenne.

Noch immer im dunklen habe ich mein ziel erreicht. Der große Kleiderschrank. Ich öffne ihn und greife blind hinein. Irgendein Kleidungsstück hole ich hervor. Es ist unwichtig welches, da alle ähnlich sind. Einfach gestaltet und dunkel. Entweder dunkel rot, blau oder gar schwarz. Ich besitze keine hellen Sachen, da es mir verboten wurde. Nur dunkle Kleidung ist nach meinem Großvater einem Vampir würdig, vor allem da man dadurch in der Nacht besser getarnt ist.

Langsam, in Gedanken an meine erste Begegnung mit Schatten, ziehe ich mich wieder an.

Ich traf sie während einer meiner nächtlichen Ausflüge, den ich allein und ohne Wissen meines Großvaters unternommen hatte. Nur eine Zeit lang wollte ich von ihm frei sein und nur mir selbst diene. Doch sollte ich zu lange verschwunden sein, würde er mir seine Untergebene hinterher schicken, welche mich notfalls mit Gewalt zurück zum Anwesen des Clans der Phönixe bringen würde.

An jenem Abend rannte ich durch den dichten, dunklen Wald und fühlte mich das erste Mal seit langer Zeit wirklich frei. Ich spürte den Waldboden unter meinen bloßen Füßen, den Wind, der mit meinen Graublauenhaaren spielte, das zirpen der Grille in meinen Ohren und den Geruch der Nadeln in meiner Nase.

Es gab für mich nichts anderes mehr.

Sogar die Zeit und damit der bevorstehende Sonnenaufgang hatte ich komplett vergessen, während ich weiter lief.

Ich hatte alles vergessen, bis ich SIE traf. Einige nennen sie und ihre Art Schattenläufer. Sie sind einige der mächtigsten Shadowbeast die es gab. Ihr Element ist die Dunkelheit und sie bewegen sich nur in der Nacht, wie ein Vampir. Tags über schlafen sie und nachts fressen sie alles. Von Menschen, über Rehe, bis zu Lycaner und anderen Wesen. Sie sind überall gefürchtet, doch ich hatte aus einem mir unbekannten Grund keine Angst.

Schattenläufer sind über zwei Meter groß mit Pech schwarzem Fell. Eine Art sehr großer Hund, doch um einiges gefährlicher. Die riesigen Pranken konnten problemlos ein Pferd mit einem einzigen Schlag töten.

Doch Schatten war kein Hund, dass allein erkannte man schon an den zwei großen Hörnern, die auf ihrer Stirn prangten. Das obere größer als das untere. Auch ihre Augen hatten eine recht ungewöhnliche Farbe. Sie waren blutrot, genau wie meine eigenen.

Ich wusste zu diesem Zeitpunkt instinktiv, dass sie mir nichts tun würde und dass wir ein Team bilden würden, als gleichberechtigte Partner.

Wir beide hatten jeweils ein Ziel vor Augen und nur zusammen konnten wir es erreichen. Wir suchten beide nach einem anderen Wesen. Ich nach meiner Dranzer und sie nach Negro, einem anderen Schattenläufer, ihr Gefährte, welcher vor kurzer Zeit verschollen war.

Mit diesem Bündnis entkam ich den dunklen Fängen des schwarzen Phönix, Black Dranzer bis heute.

Doch die Zeit läuft weiter, auch wenn es mir manchmal vorkommt, als ob sie stehen geblieben ist. Vielleicht, in ferner Zeit, wird er es schaffen mich zu beherrschen.

Zeit.

Was ist das schon für ein Wesen wie mich?

Für mich hat sie keine Bedeutung.

Ob Stunden, Tage oder gar Jahre, es ist mir egal. Mein Umfeld hat sich in den dreihundert Jahren meiner Existenz geändert, doch im Gunde ist alles noch genauso wie damals. Menschen kommen und Menschen gehen, wobei sie in ihrer Zeit versuchen ein Symbol, ein Denkmal an sich zu setzen um nicht vergessen zu werden.

Erbärmlich. Schließlich ist jeder einzelne von ihnen während ihres Lebens nur eine Träne in einem Meer von tausend anderen.

Und in ihrem Tod nur ein Sandkorn, das die allmächtige Zeit früher oder später fort bläst. Sie werden vergessen werden. Früher oder später. Alles was sie taten um nicht vergessen zu werden war vollkommen sinnlos.

Vielleicht bin ich mit meiner Existenz unzufrieden, doch ich bin schon zum Glück lange kein Mensch mehr.

Obwohl…

Wenn ich ein Mensch wäre, würde ich diese Tatsache vielleicht gar nicht bemerken. Mein Verstand würde nicht so weit reichen, ich würde es nicht verstehen können.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr beneide ich die Menschen. Sie brauchen sich um so etwas keine Gedanken zu machen. Für sie zählt nur der heutige Tag, Morgen oder vielleicht noch achtzig Jahre in der Zukunft, aber meistens denken sie nicht so weit. Den schließlich ist ihr Leben auch unendlich kurz, in vergleich zu meinem.

Sie sind nicht mit dem Fluch des eigen Lebens geschlagen und müssen nicht mit ansehen, wie ihre Umgebung zerbricht und Menschen altern, bis sie schließlich sterben, während man selbst gar nicht altert. Man bleibt ewig ein Standbild, dass man einst war.

Wenigstens äußerlich. Innerlich verändert man sich unaufhaltsam, da kennt selbst die Zeit kein Pardon.

Auch mich hat dieses Schicksal nicht verschont. Wenn ich mich heute mit damals vergleiche… Ich habe mich in den dreihundert Jahren meines Lebens als Vampir innerlich mehr geändert als äußerlich.

Mein Körper ist immer noch der eines siebzehn jährigen Jungen, doch meine Seele ist gealtert. Erfahrungen, Gedanken, Empfindungen, Weisheit sind den Körper um längen voraus.

Die Zeit läuft immer weiter und holt sogar mich ein, ein Unsterbliches Wesen.

Vielleicht verändere ich mich nicht äußerlich, aber innerlich. Schließlich… Schließlich kann niemand der Zeit entkommen.

>>KAI!!!<< Schattens Gebrüll reißt mich mal wider aus meinen Fortgeschweiften Gedanken und reißt mich zurück in die Gegenwart.

„Was ist?“

>>Hör auf Löcher in die Finsternis zu starren und geh endlich runter zum Fest! Es beginnt in nicht einmal mehr fünf Minuten. Du musst dich beeilen, ansonsten kommst du zu spät!<< drängt mich die Stimme meiner ständigen Begleiterin zur Eile an. Schatten wirkt eindeutig unruhig und besorgt.

Ich gebe ihr jedoch keine Antwort sondern begebe mich gleich zur Tür, wo ich sie schwungvoll öffne.

Mit meiner Festkleidung bekleidet mache ich mich auf dem Weg zum Fest um mich endlich zu zeigen. Sicherlich tobt mein Großvater innerlich bereits, dass ich so spät dran bin, aber soll er doch warten. In Gegenwart der anderen Vampirclane hält er sich immer zurück und quält mich nicht. Er kann mich dort nicht verletzten, da er gegenüber den anderen seine Macht einbüßen würde. Es sähe ja auch bestimmt nicht gut aus, wenn der mächtigste Vampir aller Zeiten nicht einmal seinen Enkel Unterkontrolle bekommt. Trotzdem will ich das Schicksal nicht heraufbeschwören und beschleunige meine Schritte. Innerlich muss ich grinsen. Das Fest hat jetzt schon seine Vorteile.

Noch immer schreite ich durch den schier endlosen Gang, der nur spärlich beleuchtet ist. Nur nach etwas alle 20 Meter erhellt eine Kerze den sonst so finsteren Flur.

Doch hier benötigt nicht einmal der Dümmste Licht, da man sich her nicht verlaufen kann. Von meinem Zimmer führt nur ein gerader Gang fast hundert Meter immer gerade aus. Am Ende befindet sich eine weitere Tür zum großen Saal, wo auch das Fest stattfindet. Ansonsten gibt es keine weite Türen oder Abzweigungen.

Es wäre ein verrücktes Wunder, sollte sich jemand hier verlaufen.

Noch bevor ich das Ende des Flures erreicht habe höre ich bereits zahlreiche Stimmen. Verdammt. Das Fest muss schon begonnen haben. Hoffentlich wurde meine Abwesenheit noch nicht bemerkt.

Ich wappne mich innerlich gegen alles was mich vor der Tür erwarten könnte.

Tief hole ich Luft, was unnötig ist, da Vampire keine Luft benötigen, und ordne ein letztes mal meine Gedanken, dann stoße ich die Tür auf und betrete eine Welt aus Licht und Stimmen.
 

So, hoffe es hat euch allen gefallen und ihr lest weiter, so bald ein neues Kapitel hochgelanden ist.

Eisblaue Augen, in denen ich versinke

Fanfiktiontitel: Der ewige Kampf

Untertitel: Zwischen den Fronten

Teil: 2/ ???

Autor: phinix

Paring: auf jeden Fall shonenai

Widmung: janamaus
 

So, hier ist schon das neue Kapitel. Habe mir aber vorgenommen erst ein neues hochzuladen, wenn ich zu diesem Kapitel mindestens zwei Kommis kriege.
 

@janamaus: Danke, dass du mir einen Kommentar hinterlassen hast, warst die erste und eizigste. Doch da ich dich nicht warten lassen will kommt hier schon das neue Kapitel.

Es freut mich, dass meine FF bei dir so gut ankommt, hoffe das bleibt so, auch nach diesem Kapitel.
 

Kapitel 2: Eisblaue Augen, in denen ich versinke

Als ich die Tür aufstoße kommt mir sofort ein Schwall von Stimmengewirr der unzähligen Vampire entgegen. Es ist in diesem Moment das erste was ich wahrnehmen kann, da meine Augen durch die plötzliche Helligkeit geblendet sind. Doch dank meinen Vampirgenen kann ich mich recht schnell daran gewöhnen und erkenne alle mir dargebotenen Einzelheiten, da all meine Sinne wieder funktionieren.

Ich erkenne die Treppe vor mir und wende meinen Blick den hunderten Vampiren zu, die sich in der Halle, am Fuße der Treppe versammelt haben. Vampire aus unterschiedlichen Schichten sind anwesend, von Clanführer, bis zu einfachen Dienern, welche mit Getränken für die Gäste durch die Versammlung gehen.

Ich muss nicht sehen um zu wissen was dort getrunken wird, mein Geruchssinn hat es mir schon längst gesagt. Ich rieche den herben, aber süßen Geruch von Blut. Blut ist die einzige Nahrung, die ein Vampir zu sich nehmen kann. Sie ist sein Lebenselixier.

Doch das Blut spielt in diesem Moment keine Rolle, nichts von all dem mir gebotenen spielt eine Rolle. Weder die festlich gekleideten Vampire, noch das Blut.

„Master Kai“, wie aus dem nichts ist eine bleiche gestalt hinter mich getreten und hat mich angesprochen.

Vor Überraschung wäre ich sogar fast zusammen gezuckt, doch konnte ich mich im letzten Moment gerade noch beherrschen. In Gedanken schallte ich mich einen Idioten. Ich bin unachtsam, daher konnte er sich mir unbemerkt nähern. Das ist nicht gut.

„Was gibt es NoPic?“, wende ich mich an den Butler meines Großvaters, jedoch ohne mich auch nur umzudrehen. Noch immer ist mein Blick auf die Vampire im Saal gerichtet. Ich versuche mir jedes dargebotene Gesicht einzuprägen, wobei ich nachdenke, ob ich diese Person bereits kenne.

„Ihr Großvater wünscht sie zu sprechen Master Kai. So weit ich informiert bin, möchte er ihnen jemanden vorstellen. Sie sollen bitte unverzüglich zu ihm kommen“

Als Antwort gebe ich nur ein leichtes Nicken von mir, dann schreite ich die lange Treppe hinab. Immer wieder bemerke ich, wie sich die Blicke der Gäste auf mich richten. Sie verfolgen mich förmlich und es kommt mir vor, als versuchen sie durch meine blasse Haut in mein inneres zu sehen. Ihre Blicke reißen mir fast die Haut vom Körper um zu sehen, was sich dort hinter versteckt.

Immer mehr blicke bohren sich in meinen Körper wie Dolche. Am liebsten würde ich mich umdrehen und wegrennen. Diese Blicke bereiten mir unglaubliche Seelische Schmerzen. Wie tausende von Nadeln bohren sie sich in mich. Doch gehe ich trotzdem aufrecht weiter. Mein Stolz hält mich davon ab wegzulaufen Ich will keine schwäche zeigen und so das letzte verlieren, was mir noch geblieben ist. Meine Würde. Ich will sie nicht auch noch verlieren, so wie Dranzer.

Im selben Moment spüre ich eine sanfte Berührung in meinem Geist. Eine vorsichtige und zärtliche Berührung, die mir Trost und Kraft geben soll. Es ist eine Geste, die mir Mut gibt, dafür danke ich Schatten von ganzen Herzen.

Endlich habe ich das Ende der Treppe erreicht und setzte meine Füße auf den schwarzen Marmorboden, in dem sich das Licht der Kronleuchter spiegelt.

Noch immer sind unzählige Blicke auf mich gerichtet, doch nun geht auch das leise Getuschel los. So leise, dass ein Mensch es nicht einmal höre kann. Aber ich bin kein Mensch. Mein Gehör ist um einiges besser als das eines schwachen Menschen. Ich bin kein Mensch, doch fühle ich mich auch nicht den Vampiren zugehörig, schließlich…

„Oh, Verzeihung“

…wurde ich angerempelt. Heute war echt nicht meine Nacht. Meine Sinne spielen scheinbar verrückt. Erst höre ich NoPic nicht und nun das…

Wütend sehe ich den Mann vor mir an. Gerade will ich ihn mit meinen Zorn konfrontieren, aber plötzlich…

Plötzlich ist alles weg. Ich fühle mich schwerelos und versank in den faszinierenden Eisblauenaugen meines Gegenüber.

Meine Wut ist im nichts verraucht und ich spüre nur noch ein prickeln, dass sich in meinem Körper ausbreitet. Einfach so, während ich ihn förmlich anstarre.

Diese Augen. Sie erzählen so viel und geben Geheimnisse preis. Leid, Trauer, aber auch unbändigen Hass Vampiren gegenüber und ein Versprechen, eine versprochene Rache.

Ich sehe die Seele dieses Mannes ausgebreitet vor mir. Sehe ausschnitte aus seinem Leben, sehe was er ist.

~Plötzlich ist die Umgebung eine andere. Ich höre freudige Rufe, Anfeuerungen. Dann ein lauter Peitschenknall, und ein unfassbarer Schmerze, der auf meinem Rücken den Anfang nimmt. Vor schmerzen will ich schreien, doch nur ein knurren verläst meine Lippen und meine Hände, welche in Ketten liegen, krallen sich in den staubigen Sandboden. Nein nicht meine Lippen, nicht meine Hände. Es ist eine Wolfsschnauze und gewaltige, rotbraun behaarte Pranken.

Ich bin ein Lycaner, diese Erkenntnis durchfährt mich wie ein Blitz. Doch nicht irgendeiner. Ich bin der Mann, der mich beim Fest angerempelt hat, in seiner anderen Form~

Plötzlich bin ich wieder zurück. Aus den Erinnerungen aufgetaucht. Mein Körper zittert spürbar. Das kann doch alles nicht wahr sein. Nicht ER. Er durfte nicht hier sein. Mein Großvater und alle anderen versammelten Vampire würden ihn töten, sollen sie wissen wer, was er ist.

Das durfte nicht geschehen.

Ich erschrecke über mich selbst, als ich diese Gedanken habe. Wieso wollte ich nicht, dass ihm etwas passierte? Ich verstehe mich selbst nicht mehr, solche Gedanken bin ich von mir nicht gewohnt.

Und noch etwas bereitete mir sorgen. Meine Gabe die Gefühle eines jeden Wesen durch dessen Seele zu erkennen hat sich verselbstständigt. Schlimmer noch, sie hatte sich drastisch verstärkt. Noch nie konnte ich Erinnerungen einer anderen Person sehen und normalerweise kann ich die Gabe Gefühle zu sehen lenken, doch dieses Mal hat sie sich in verstärkter Form selbst aktiviert. Was ist nur mit mir los?

Ich sehe mehr als ich hätte sehen sollen. Wenn ich die Gefühle, die Gemütslage einer anderen Person durch meine Gabe erkenne habe ich schon ein schlechtes Gefühl im Bauch, aber dass hier ging eindeutig zu weit. Ich bin in die Privatsphäre dieses Lycaner eingedrungen ohne sein Wissen. Das ist nicht recht.

„Ist alles in Ordnung mit ihnen?“

Eine sanfte Berührung an meiner Wange lässt mich aus meinen Gedanken hochschrecken. Ich kehre in die Realität zurück und bemerke nun endlich die Hand von meinem Gegenüber, die er auf meine Wange gelegt hat. Besorgt schauen mich die blauen Augen an und sehen tief in meine Rubinroten.

„Ja, alles in Ordnung“, schaffe ich es endlich zu erwidern.

Mit einem gespielten lächeln sieht er mich erleichtert an und nimmt seine Warme Hand von meiner Haut. Mir fehlt seine Wärme bereits jetzt und ich spüre eine unglaubliche Kälte.

„Schön es zu hören, und ich dachte schon sie wären ernst haft verletzt und verstummt, da sie nicht gesagt haben. Doch ich bin froh, dass dem nicht so ist, denn sie haben wirklich eine wunderschöne Stimme, es wäre schade wenn sie weg wäre. Schließlich passt sie perfekt zu ihnen“, schmeichelt mir der Blauäugige mit den Roten Haaren.

Moment!!!

War das eben etwas ein Kompliment? “wunderschöne Stimme“ , “perfekt“ .

Oh mein Gott. Ich spüre wie Hitze in meinem Körper aufsteigt und sich in meinem Kopf sammelt. Schnellstens brauche ich meine Fassung wieder um den Rot Ton auf meinen Wangen zu überspielen. Einglück habe ich in den dreihundert Jahren gelernt alle Gefühle nach außen auszuschalten, daher gelingt mir das recht schnell.

„Ich bin nicht stumm Herr… wie war ihr Name doch gleich?“, frage ich scheinheilig. Ich weiß, dass das der billigste Trick er Welt ist, doch ich will seinen Namen wissen, wenn ich schon so viel über ihn weiß, dann auch das. Aber bestimmt fällt er nicht darauf rein.

„Ivanow“

Ein glück habe ich nicht gewettet.

„Tala Ivanow. Doch nur zur Erinnerung, ich habe meinen Namen vorher nicht gesagt“, mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen sieht er mich an. Dann dreht er sich mit einer eleganten Drehung um und will gehen.

Nein, dass kann ich nicht zu lassen.

Ich muss ihn wenigstens warnen.

Wenigstens noch einmal in seine Eisblauen Augen sehen und dieses wunderbare Gefühl spüren, dass mir eigentlich verboten ist.

„Warte!“, ich greife nach seinem Handgelenk und drehe ihn zu mir um. Sofort kann ich wieder in seien wunderschönen Augen sehen und in ihnen versinken.

„Was ist? Willst du mich etwa nicht gehen lassen?“

Leise sag ich: „Sie müssen von hier verschwinden Tala. Sollte einer von den anderen Vampiren erfahren was sie sind, werden sie Sie töten. Gehen sie!“

Überrascht weiten sich die blauen Augen und ich kann in ihnen die Stumme Frage sehen: “Woher?“, doch dafür ist keine Zeit.

„Kai!“, höre ich plötzlich die Stimme meines Großvaters hinter mir.

Nein! In meinem Kopf schreit alles und mein Körper krampft sich zusammen. Weiß es was Tala ist? Bitte nicht. Das darf nicht sein. Ich sehe bereits die Bilder in meinem Kopf, wie mein Großvater Tala tötet. Spüre den Schmerz des Lycaners, als Voltaire sein Herz durchbohrt. Das Blut tropft aus der Wunde, der Körper bäumt sich ein letztes Mal auf. Dann sackt er zusammen und die blauen Augen wirken leer und stumpf. Er ist tot.

Von meinem inneren Tumult lasse ich jedoch nichts nach außen dringen. Mein Gesicht ist eine perfekte Maske als ich mich zu meinem Großvater umdrehe.

Sein strenges Gesicht, dass sonst keine Gefühlsregung kennt sieht mich an mit den strechenden, kalten Augen. Voltaire Hiwatari ist einer der ältesten Vampire die es gibt, über tausend Jahre existiert er schon und die Zeit schient ihm übel mitgespielt zu haben. Sein äußeres hat sich zwar nicht verändert, doch kennt er keine Gefühle mehr. Ist seelisch bereits gestorben. Dessen bin ich mir bewusst, denn ich habe einst in seine Seele gesehen, doch befand sich dort nur eine schwärze und unendliche leere. Etwas gibt es aber noch in ihm, Hass und Eigen Profit.

Gerade das macht ihn so gefährlich.

„Du solltest gleich zu mir kommen Kai“, seine kalt Stimme hat einen leicht wütenden Unterton und scheint schneidend zu sein.

„Ich war auf dem Weg, doch ich wurde aufgehalten“, versuche ich schnell zu erklären.

„Von ihm?“ die gefühlslosen Augen richten sich nun auf meinen Nebenmann, auf Tala.

Innerlich flehe ich, dass mein Großvater nicht bemerkt, WAS Tala ist.

„Ja entschuldigen sie, aber…“

„Schweig! Ich habe euch nicht um eure Meinung gefragt, also haltet euch daraus“, unterbricht Voltaire den Rothaarigen sofort mit einer wütenden Stimme, als dieser redet.

Die blauen Augen verdüstern sich darauf hin, ein leicht lila Ton mischt sich in sie und ich bemerke die unbändige Wut, die in ihm aufsteigt. Er hasst sicherlich wie all seines Gleichen Vampire, erst recht befehle von ihnen zu befolgen.

Hoffentlich beherrscht er sich trotzdem. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert. Warum eigentlich? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Ich bin um ihn besorgt, dabei kenne ich ihn noch gar nicht so lange. Er ist ein Fremder, einer von IHNEN. Warum mache ich das also? Warum?

»Gefühle« leise halt Schattens Wort in meinem Geist.

Doch schon verdränge ich ihre Antwort wieder in einem Winkel meiner Seele Gefühle, dass ist lächerlich. Einfach lächerlich und unmöglich.

„KAI! Ich erwarte eine Antwort wenn ich dich etwas Frage!“, die leise Stimme meines Großvaters reißt mich aus meinen verwirrenden Gedanken.

Schnell fange ich mich wieder und konzentriere mich auf das wichtige. Auf das Jetzt. „Ja, er war es. Ich wurde von ihm aufgehalten. Aber das hat sich alles bereits zwischen uns beiden geklärt. Warum haben sie nach mich verlangt?“, frage ich schnell um das Thema von Tala abzulenken. Zum Glück schluckt er den Köder, kommt nicht mehr auf den Rothaarigen zu sprechen, sondern geht auf meine Frage ein: „Ich will dir jemanden vorstellen. Kai, dies ist Brooklyn York. Er stammt von einen der mächtigsten Vampirclane, der BEGA. Dort ist er der beste Todeshändler und hat über hunderten Lycaner den Tod gebracht“

Ein orangehaariger Junge mit grünen Augen tritt hinter meinen Großvater hervor, genau in mein Blickfeld. Er hat einen langen, muskulösen Körper, welcher von einem weißen Gewand bedeckt ist.

Brooklyn York. Ein mir nicht ganz unbekannter Vampir. Er ist einige Jahre Älter als ich, außerdem kenne ich sein Verlangen mir gegenüber. Das hat er mehrmals zum Ausdruck gebracht wenn wir uns begegnet haben. Doch ist mir bis heute unklar ob es nur eine körperliche Gier ist, oder ob es darüber hinausgeht. Er ist für mich ein Mysterium, welches ich aber nur ungern lösen möchte.

„Kai, ich freue mich dich wieder zu sehen“ Mit seiner rechten Hand ergreift er meine linke und hebt sie leicht an. Seine Lippen kommen meinem weißen Handrücken näher und hauchen ihm einen leichten Kuss auf.

„Brooklyn ich bin überrascht sie hier zu sehen“, erkläre ich wahrheitsgemäß, während ich versuche meine Hand seinen Griff zu entwinde. Vergeblich wie sich herausstellt. Er ist einfach zu stark für mich, auch wenn ich es nur ungern zugebe ist dies die bittere Realität.

Doch dann lässt er endlich meine Hand los.

„Ich kann mir solch einen bezaubernden Anblick, wie du bist, gibst doch nicht entgehen lassen. Das könnte ich mir nie verzeihen. Außerdem sind diese erfreulichen Umständen für mich auch ein Anlass gewesen her zu kommen“, ein geheimnisvolles Lächeln legt sich auf seine Lippen, welches mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl, was diese Umstände betrifft.

„Erfreuliche Umstände?“

„Eure Hochzeit Kai. Brooklyn wird dein Gefährte werden, daher diese Feierlichkeit“, erklärt mein Großvater mit einem so banalen Ton, als ob er über das Wetter reden würde.

„WAS! Ganz bestimmt nicht Großvater. Es ist mein Leben, es ist auch meine Entscheidung wenn ich heiraten werde. Daher werde ich nicht sein Gefährte. Außerdem kenne ich ihn kaum. Ich weiß fast nichts über ihn“, ich bemühe mich leise zu sprechen, doch bin ich zu aufgewühlt. Ich kann nur schwer meine aufkommenden Gefühle kontrollieren, so dass meine Stimme lauter als beabsichtigt ist.

„Du gehörst mir, daher wirst du Brooklyn heiraten, ob du willst oder nicht. Außerdem wirst du ihn nach eurer Hochzeit kennen lernen. Da alle Clanoberhäupter haben bestimmt, dass du heiraten musst um unsere Zukunft zu sichern und Brooklyn ist der perfekte Gefährte für dich. Er schafft es bestimmt dein wildes Gemüt zu beherrschen und dir benehmen bei zu bringen. Also füge dich deinem Schicksal und mache das Beste draus. Immerhin ist es für alle Vampire bedeutend“

Meine Augen verengen sich, als die unglaubliche Wut bei diesen Worten in mir aufsteigt. Am liebsten würde ich mich ihm widersetzten, ihn anbrüllen, vor allen blamieren, doch es ist sinnlos. Alles ist sinnlos. Er ist einfach zu mächtig für mich, das war schon immer so.

Ergebens schlage ich meine Augenlieder. Verstecke so meine Rubinrotenaugen hinter ihnen, in denen das Feuer des Hasses brennt und schier unlöschbar ist. Äußerlich füge ich mich meinen angeblichen Schicksal, aber in meinem Kopf suche ich krampfhaft nach einem Ausweg um der Hochzeit und damit Brooklyn zu entkommen.

Mein Großvater scheint davon nichts zu bemerken. „Gut da nun alles geklärt ist wirst du in dein Zimmer gehen und dich für die Zeremonie umziehen, die Kleidung müsste bereits da sein. In einer Stunde wird dich NoPic abholen und ich rate dir dann fertig zu sein“, mit diesen Worten wendet er sich ab und geht zusammen mit Brooklyn durch die Menge von Vampiren. Der Orangehaarige wirft mir noch einen Blick zu, in dem eindeutig ein lüsternes Funkeln ist.

Heute…

Heute soll ich also schon Brooklyns Gefährte werden. Ich kann es einfach nicht glauben. Geschockt stehe ich noch immer an derselben Stelle und versuche mich krampfhaft wieder zu fassen, doch er bleibt bei einem Versuch, da ich kläglich scheitere. Sollte ich tatsächlich mit Brooklyn liiert werden werde ich auf ewig ein Gefangener sein. Niemals werde ich frei sein, oder gar meine Dranzer finden können.

Was soll ich nur tun?

Wie, als hätte er meine Gedanken gelesen, sagt Tala: „Du solltest gehen und dich fertig machen“

„Und du solltest gehen und von hier verschwinden, wenn dir dein Leben lieb ist“

Mit langsamen Schritten gehe ich von ihm fort, denselben Weg zurück, den ich eben erst gekommen bin. Auf dem Treppenabsatz angekommen drehe ich mich noch einmal um. Der Rothaarige steht noch immer da und sieht mich an. Unsere Blicke kreuzen sich und wieder versinke ich in den wunderschönen eisblauen Augen, die unendlich zu sein scheinen.

Ich muss mich förmlich zwingen mich von diesen Augen abzuwenden, welche eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich haben.

Meine Lippen formen ein lautloses “Geh“, bevor ich mich endgültig abwende. Ohne mich noch einmal umzudrehen schreite ich die große Treppe wieder hinauf, direkt in mein Zimmer, auch wenn irgendetwas in mir aufschreit es nicht zu tun.

Noch einmal in die blauen Augen zu sehen, denn wahrscheinlich ist das das letzte Mal, dass wir uns sehen. Wenn wir uns doch sehen, werden wir wahrscheinlich Feinde sein. Schließlich bin ich ein Vampir und er…

… Er ist immerhin ein Lycaner.
 

So, dass war´s hoffe es hat irgendjemanden gefalen und hinterlässt einen Kommentar.

Bye phinix

Nächtliche Überraschung

Kapitel 3: Nächtliche Überraschung
 

Fanfiktion: Der ewige Kampf

Autor: phinix

Teil: 3/??

Disclaimer: keine der vorkommenden Personen gehört mir und ich verdiene kein geld hiermit.

Widmung: meiner Betalerserin Yuriys_Angel_Kai
 

So, hier bin ich endlich mal wieder mit einem neuen Kapitel. Hat etwas lange gedauert, dafür ist es aber auch recht lang geworden. ich hoffe es gefällt euch.
 

Kapitel 3 : Nächtliche Überraschung

Wieder schreite ich durch den dunklen Korridor, welchen ich erst kürzlich entlang gegangen bin. In meinen Gedanken regt sich wieder Schatten. «Für einen Lycaner war er verdammt süß.» Ich kann förmlich spüren, wie Blut in meine sonst so blassen Wangen schießt und sie sich röten. "Er ist nicht süß." widerspreche ich ihr.

«Nein, natürlich nicht.» Die Stimme des Shadowbeasts trieft nur so vor Sarkasmus.

"Nein, er ist einfach nur..." fieberhaft suche ich nach einem passenden Wort, welches den rothaarigen Lycaner am besten beschreibt. Aber nichts scheint gut genug zu sein um an ihn heranzukommen.

Scheinbar hat Schatten aber etwas gefunden «Bildhübsch?»

"Nein, er ist ein Lycaner, ein Feind aller Vampire." versuche ich ihr zu erklären, während ich meine Zimmertür öffne. Sofort kommt mir ein Schwall eiskalter Luft entgegen. NoPic scheint in meiner Abwesenheit eines der Fenster geöffnet zu haben, aber diese Kälte spielt keine Rolle. An die Kälte seiner eisblauen Augen kommt sie ohnehin nicht heran.

"Verflucht." mit diesem Wort lasse ich die Tür hinter mir laut ins Schloss fallen und versuche den rothaarigen Lycaner aus meinem Gedächtnis zu verdrängen.

»Geht er dir nicht mehr aus dem Kopf, dein süßer Lycaner?»

"Schatten!"

«Was denn? Gib doch einfach zu, das er dir gefällt. Diese azurblauen Augen, das feuerrote Haar, der muskulöse Körper...» Bei Schattens Aufzählungen kommt mir automatisch das Bild einer gewissen Person ein und ich muss zugeben, dass ich dabei ins Schwärmen gerate. Vielleicht hat Schatten ja Recht. Vielleicht habe ich doch...

"Gefühle für ihn." Die letzten Worte spreche ich eher unbewusst aus, denn ich bin zu sehr in Gedanken, sodass ich es gar nicht wahrnehme.

>Aber das ist doch unmöglich. Ich kann keine Gefühle für ihn entwickeln. Ich kenne ihn doch gar nicht. Ich habe nur fünf Minuten mit ihm geredet und weiß so gut wie nichts über ihn. Liebe? Nein, niemals. Höchstens eine Schwärmerei, eine unerreichte, wohlbemerkt. Aber Liebe? Eindeutig nein. Meine Gefühle werden verschwinden, sobald ich ihn vergessen habe.<

Laut seufzend lasse ich mich rückwärts auf mein weiches Bett fallen und starre die dunkle Decke über mir an. Es gibt einige Dinge, die ich an diesem Anwesen als negativ einschätzen würde, aber das Bett gehört eindeutig zu den positiven. Während ich die Decke so anstarre, kommt er mir wieder in den Sinn, der rothaarige Lycaner. Könnte es vielleicht doch sein, dass ich ihn liebe? Quatsch...ich und ihn lieben? Niemals. Immerhin habe ich nie geliebt. Wieso sollte ich mich also ausgerechnet jetzt, und auch noch in einen Lycaner, einen Fremden, verlieben?

"Unmöglich." spreche ich meinen Gedanken laut aus.

«Wieso? Die Liebe ist unberechenbar. Man kann sie nicht vorhersehen oder sie gar beeinflussen. Das musst du dir immer vor Augen halten, Kai. Akzeptiere diese Gefühle einfach und mache das Beste daraus.» versucht Schatten mich aufzubauen.

"Wenn ich es akzeptiere, bringt es mir nichts außer Schmerz und Verzweiflung. Ich werde ihn vermissen, denn es war das erste und letzte Mal, dass wir uns begegnet sind. Daher verdränge, vergesse ich lieber als verletzt zu werden. So ist es besser, glaub mir. Du müsstest es doch wissen, oder Schatten?"

«Liebe ist niemals einfach, Kai. Auch wenn die Trennung schmerzt, sollte man trotzdem lieben, denn es ist das schönste Gefühl, das man erfahren kann. Jeder Schmerz ist es wert, glaube mir. Ich kann das am besten beurteilen, denn ich weiß was es heißt zu lieben und dennoch von der großen Liebe getrennt zu sein. Aber eines darf man niemals vergessen. Man trifft sich immer zweimal im Leben oder auch im untoten Leben, solange man nur die Hoffnung nicht verliert.»

Schattens Bemerkung ringt mir ein kleines Lächeln ab. Vielleicht hat sie ja doch Recht, vielleicht würde ich ihn noch einmal treffen. Aber was würde das ändern? Ich muss heute noch ein Bündnis mit Brooklyn eingehen und sein Gefährte werden. Bei diesem Gedanken schaue ich neben mich aufs Bett. Dort liegt schon die Kleidung, die ich bei der Hochzeitszeremonie anziehen würde. Sie ist anders, ale die Kleidung, die ein Vampir normalerweise trägt, nicht schwarz sondern rot, rot wie Blut. Vampire tragen generell dunkle Farben, hauptsächlich schwarz, aber auch hier gibt es Ausnahmen, nämlich diejenigen, die sich aus der Masse abheben, weil ihre Kleidung nicht dunkel ist.

Brooklyn ist einer von diesen. Er trägt immer weiße Sachen. Das beweist, dass er nicht mehr normal ist, eine Erklärung, die ich schon vor langer Zeit auch ohne diese weiße Kleidung hätte machen können. Brooklyn York ist ein Psychopath, der es liebt seine Opfer zu quälen, bevor er sie niedermetzelt. Seine Lieblingsopfer sind Lycaner, bei denen macht es ihm besonders viel Spaß, sie leiden zu sehen...Wie gesagt, er ist ein Psychopath. Und ich bin froh, dass Brooklyn dieses eine Mal mit Blindheit geschlagen war und Tala nicht als einen Lycaner erkannt hatte. Ansonsten wäre Tala schon tot oder er würde sich nichts sehnlicher wünschen als den Tod, denn das, was Brooklyn ihm antun würde, würde keiner ertragen wollen. Ich bin froh, dass es nicht so gekommen ist, denn ich würde das nicht überstehen den Rothaarigen leiden zu sehen oder gar tot, denn Schatten hatte wirklich Recht. Ich liebe ihn. Mein Herz schlägt nur für ihn. Alles an ihm, von den eisblauen Augen, bis zu den feuerroten Haaren über sein gesamtes stolzes Erscheinungsbild versetzt mich in einen wahren Sinnesrausch. Er ist die erste Person, die ich seit langer Zeit wieder lieben kann, nachdem meine Eltern damals gestorben sind. Dieses warme Gefühl ist mir so fremd. Diese neue Wärme in meinem Inneren, meine Gedanken, die sich nur noch um ihn drehen. Alles fühlt sich so intensiv an.Zwar habe ich auch Gefühle für Dranzer und Schatten, doch nicht in der Stärke. Sie sind eher Freunde und meine Familie, aber Tala...Tala ist alles und noch mehr. Tala…

Ich vermisse ihn irgendwie jetzt schon. Absurd, wenn ich daran denke, dass ich ihn fast gar nicht gesehen habe. Doch dieser kurze Moment hat gereicht um in sein Inneres, seine Seele zu blicken und ihn kennen zu lernen. Wahrscheinlich kenne ich ihn nun besser als manch anderer ihn jemals kennen lernen wird.

«Kai Gefahr!» Schattens Warnung ertönt wie aus dem Nichts und lässt mich überrascht hochfahren. Ich bringe so meinen Oberkörper in eine Aufrechte Position und lasse prüfend meinen Blick durch den Raum schweifen. Trotz der noch immer anhaltenden Dunkelheit bin ich mir sicher, dass irgendetwas nicht stimmt, auch wenn ich es bisher noch nicht sehen konnte. Ich bin nicht mehr allein, eine Bedrohung ist in meine Räumlichkeit eingestiegen. Bei so etwas kann ich mich auf Schatten hundertprozentig verlassen. Durch die Tür ist sicherlich niemand hineingekommen, da mein Großvater es missbilligt jemand hier her zulassen und NoPic draußen, vor der Tür schmiere steht. Die Tür fällt daher als Möglichkeit weg, bleiben als zweite Möglichkeit nur noch meine Fenster, welche zum großen Anwesen meiner Familie führt. Wie ein Blitz durchfährt mich plötzlich die Erkenntnis, als ich mein Zimmer betrat war das Fenster offen! Daher konnte jemand dadurch einsteigen. Derjenige muss es geschafft haben sich an den Wachen vorbei zu schleichen und unbemerkt das Gelände zu betreten. Doch wer wäre so verrückt es zu versuchen und tatsächlich zu schaffen. Um das heraus zu finden lenke ich meine Blicke zu dem offenstehenden Fenster. Auf den ersten Blick kann ich niemanden erkennen, doch dann nehme ich die Konturen einer Person war, welche vor dem geöffneten Fenster steht. Eine leichte Brise von draußen spielt mit den Gardinen und lässt die Haare des Unbekannten leicht hin und her wiegen. Ich selbst kann ihn nicht erkennen, doch scheint er mich eindeutig zu sehen. Seine Blicke durchbohren meinen Körper und tasten jeden Millimeter ab. Langsam habe ich das Versteckspiel satt.

Ich will wissen wer das ist, so ergreife ich die Initiative und spreche die unbekannte Person an: "Ich weiß, dass da jemand ist. Sag mir deinen Namen, Fremder!"

Dies scheint das Startsignal für den Unbekannten zu sein, denn ich sehe wie ein Rucken durch seinen Körper fährt. Er reagiert schneller, als ich dachte, denn plötzlich macht er einen Satz nach vorne und stürzt sich auf mich. Eine kräftige Hand umschlingt meine Kehle und drückt mich, durch den Schwung, den die Person durch den Sprung erlangt hat mit sich aufs Bett. Ich habe mich jedoch schnell wieder gefasst. Gerade will ich die Person, dir ihr gesamtes Gewicht auf mich stützt von mir stoßen, als sich die Hand um meinen Hals löst, der Druck jedoch durch kühles Metall ersetzt wird. Dieser verdammte Dreckskerl hat in seiner rechten Hand plötzlich ein Messer, das nun gegen meine Kehle gedrückt wird. Ich bezweifle von vornherein, dass er vergessen hat, dass ich ein Vampir bin. Nur wenn mein Herz durchbohrt wird, oder ich enthauptet werde, oder im schlimmsten Falle Sonnenlicht ausgesetzt werde, dann kann ich auf ewig vernichtet werden. Doch es gibt noch andere Möglichkeiten einem Vampir Schaden zuzufügen. Weihwasser, oder Kreuze. Daher denke ich, dass dieses Messer kein Gewöhnliches ist. Vielleicht ein Geweihtes, oder durch einen Zauber verstärkt, der mir gefährlich werden kann. So oder so, möchte ich es lieber nicht herraus finden.

Ich rühre mich deshalb keinen Millimeter, aber dafür regt sich Schatten in meinem Geist. Ich kann ihren Zorn über diese Situation deutlich spüren, und auch wie sie versucht aus meinem Körper emporzusteigen, um den Fremden zu töten. Aber noch lasse ich es nicht zu, verstärkte meine Barrieren in meinem Geist und versuche gleichzeitig sie zu beruhigen. Im Moment scheint es zu klappen, daher wende ich mich zeitweilig von ihr ab, bewege mich jedoch noch immer nicht. Da bin ich aber nicht die einzigste Person, denn auch der Fremde, der auf meinem Körper liegt, rührt sich nicht. Überhaupt scheint er nicht zu reagieren. Kein Ton verlässt seine Lippen. Nur sein Atem zeigte mir, dass er lebt, und sein Herz, das stark gegen meinen Körper schlägt. Sicher ist nun auf jeden Fall, dass er kein Untoter ist. Er musste ein Mensch sein, oder ein...Nein...Oder doch?

Ich muss es wissen, also greife ich nach Schattens Sinnen, um sie mir eine Zeit lang selbst einzuverleiben, wodurch ich hoffe mehr zu erfahren. Mein Shadow Beast ist immer hin in der Lage selbst im Dunkeln jede Einzelheit wahrzunehmen, wodurch ich hoffentlich die Person erkennen würde. Sofort nehmen Gegenstände Formen und Farben an, es scheint fast so, als hätte jemand das Licht eingeschaltet.

Erschrocken atmete ich zischend ein, etwas was ein Vampir eigentlich nicht tut. Luft benötigt keiner von uns. Doch in diesem Moment reagiere ich so menschlich, wie schon seit über hundert Jahren nicht mehr. Es ist eine ganz normale Schockreaktion. Ich hatte zwar einen Verdacht, aber es ist trotzdem eine Überraschung, als ich in die eisblauen Augen meines Gegenübers sehe. Ich will es nicht glauben, das kann doch nicht sein...Doch dann sehe ich auch die feuerroten Haare. Jetzt weiß ich hundertprozentig, wer die Person ist, die über mir kniet. Es ist:

"Tala", unbewusst entweicht mir sein Name. Ein belustigtes Lächeln zeichnet sich nun in seinem Gesicht ab, bevor es jedoch fast sofort wieder verschwindet.

"Du hast mich also doch erkannt. Ich weiß nicht ob ich darüber erfreut sein soll oder nicht. Ach, jetzt weiß ich! Ich fühle mich geehrt, dass solch ein mächtiges Wesen, wie du, ein solch niederes Geschöpf, wie mich, wiedererkennt"

Der Sarkasmus, der in seiner Stimme mitschwingt ist nicht zu überhören. Doch lass ich mich davon nicht verwirren. Wütend sehe ich ihn an.

"Was soll das?", frage ich wütend und spiele auf die momentane Situation an.

"Hm. Ich stelle hier die Fragen und du...du antwortest mir!"

Soll ich auch noch brav einem Stöckchen nachjagen und es wiederbringen, wenn er es wirft? Ganz bestimmt nicht. Für was hält er sich eigentlich? Ich würde niemals wieder freiwillig jemandem dienen. Lieber wähle ich den Tod, als mich noch einmal so erniedrigen zu lassen. Ohne mir auch nur die Chance eines Widerspruchs zu geben, stellt Tala auch gleich die erste Frage: „Wie ist dein Name?“

„Kai“, jetzt hab ich es doch getan. Aber irgendwie konnte ich eben nicht anders. Als ich in diese wunderschönen azurblauen Augen gesehen habe, schien es fast so, als würde ich in ihnen versinken. Er hat eine unglaubliche Wirkung auf mich. Wahrscheinlich würde ich ihm so gut wie alles sagen. Und alles nur wegen diesen Gefühlen. Nach meiner recht knappen Antwort wurde das Messer dichter an meine Kehle gedrückt.

„Nachnahme?“ - „Hiwatari“

„Voltaires Enkel?“, wurde überrascht nachgefragt. Eigentlich müsste er die Antwort doch kennen, er war beim Fest doch dabei. Auch als mein Großvater zu mir kam. Hat Tala es da nicht bemerkt?

„Ja, leider. So etwas kann man nicht ändern“, gebe ich dem Rothaarigen trotzdem als Antwort. Dabei sehe ich, wie er fragend eine Augenbraue hochzieht und rechne schon mit einer nachhakenden Frage, doch überrascht er mich wieder. „Du weiß also, dass ich ein Lycaner bin. Woher?“, wechselt er plötzlich das Thema.

Ich wende meinen Blick von den blauen Augen ab und versuche ihrem Bann zu entkommen. „Das kann nicht beantworten“, weiche ich aus.

Mir ist klar, dass ihm die Antwort nicht reichen wird, aber ich kann es ihm nicht sagen, trotz meiner Gefühle für ihn. Meine Gabe ist immerhin zu gefährlich. Wenn er es wüsste, wer weiß ob er mich dann nicht entführen würde, damit ich mit ihr Vampire ausfindig mache, welche er dann töten würde. Ich hänge nicht an meinem Volk, aber trotzdem könnte ich es nicht verraten. Ich wäre nur eine Marionette in seinen Händen, welche mich in den Krieg ziehen würden, an dem ich nicht beteiligt sein will.

„Du willst also nicht? Schön, dann muss ich nachhelfen“, droht er mir.

Schon presst sich seine linke Hand auf meine Lippen und lässt so jeden Laut von mir verstummen. Dann nimmt er das Messer von meiner Kehle. Einen Moment hält der Lycaner es über mir in der Luft fest, dann lässt er die Hand nach unter sausen. Dabei bohrt sich die Klinge in meine Schulter. Schmerzhaft stöhne ich auf, doch jeder Laut wird von der Hand auf meinen Lippen erstickt. Das Messer steckt noch immer in meiner Schulter und verhindert so, dass ich die Wunde wieder schließen kann. Doch kann ich trotz allem froh sein. Wäre es eine geweihte Waffe gewesen, wäre die Wunde sicherlich schlimmer. Trotzdem ändert dass nichts an der Tatsache, dass sich der Schmerz in meinem Körper ausbreitet und einen Moment meine Gedanken lähmt. Dadurch ist es mir nicht mehr möglich meine geistige Barriere aufrecht zu erhalten. Noch bevor ich mich wieder sammeln kann und so die Kontrolle wieder übernehme, spüre ich wie Schattens Zorn erneut aufflackert. Dieses Mal kann ich sie nicht aufhalten und wütend bricht sie aus meinem Körper aus. Ohne Mühe befreit sie sich, da ich nicht mehr in der Lage bin sie zu zügeln. Dunkelheit dringt aus meinem Körper, welche den überraschten Rothaarigen förmlich von mir herrunter katapultiert. Mit einem schmerzvollen Stöhnen knallt er gegen die gegenüberliegende Wand, an der er bewusstlos liegen bleibt. Es ging alles zu schnell, so dass Tala keine Chance hatte sich zu wehren.

„Nein“, entweicht meinen Lippen, als sich die Dunkelheit scheinbar manifestiert und Schatten erscheint. Ich kann ihre unbändige Wut trotz allem noch spüren. Ich sehe wie sie ihre Muskeln anspannt, während sie auf den Bewusstlosen zugeht, jeden Moment bereit sich auf ihn zu stürzen und ihn umzubringen. Doch mein Befehl hält sie auf.

»Warum? Er hat dich verletzt, versucht dich zu töten. Auch wenn du etwas für ihn empfindest ist er eine Bedrohung für dich und Bedrohungen müssen eliminiert werden«

Mit meiner rechten Hand ergreife ich den Griff des Messers, welches noch immer in meiner Schulter steckt, und ziehe es aus meiner Wunde raus. Dabei entweicht mir ein schmerzhaftes Keuchen.

»Lass mich ihn töten Kai« bittet Schatten mich, während sie mit ihren roten Augen wütend den Lycaner im Auge behält.

Langsam stehe ich vom Bett auf und gehe zu ihr herüber, bis ich zwischen ihr und Tala stehe. Bittend sehe ich sie an, während ich meine freie Hand hebe und durch ihr dichtes, schwarzes Fell streiche. Daraufhin höre ich ihr Seufzen in meinem Kopf.

»Also gut, du hast gewonnen«, gibt Schatten nach.

„Danke Schatten. Nun komm zurück in meinen Körper. Um Tala werde ich mich gleich alleine Kümmern“, versicherte ich meinem ShadowBeast.

Die zwei Meter große, schwarze Hündin mit den beiden Hörnern auf der Stirn sieht mich mit ihren roten Augen an, dann geht sie meiner Bitte nach und entmaterialisiert sich wieder in eine Art schwarzen Nebel, welcher an der Stelle schwebt, an der sie eben noch gestanden hat. „Komm“ Der Aufforderung nachkommend dringt der Nebel in mich ein und ich spüre wieder Schattens Präsenz in meinem Geist. Sie auf diese Art zu spüren, gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

»Sollte er es wagen dich noch einmal zu verletzten bringe ich ihn um, das schwöre ich dir!« Ein wütendes Knurren ihrerseits zeigt mir, dass sie ihre Aussage sehr ernst meint.

Ich nicke nur und wende meinen Blick dem immer noch bewusstlosen Rothaarigen zu. Er war vorher scheinbar auf vieles Vorbereitet gewesen, nur nicht auf das. Ironie des Schicksals. Mal sehen, was er davon hält, wenn wir das Spiel mal umdrehen. Ein leichtes Grinsen huscht bei diesem Gedanken über meine Lippen. Mit gemächlichen Schritten gehe ich auf Tala zu und bleibe erst kurz vor ihm stehen und gehe anschließend in die Hocke. Ich kann Blut riechen. Scheinbar hat sich der Lycaner beim Aufprall verletzt. Mein Blick huscht zu Wand, dann sehe ich es. Es befindet sich über dem Rothaarigen und zeichnet eine blutige Spur bis zu seinem Hinterkopf. Er hat sich also bei Schattens Angriff den Hinterkopf aufgeschlagen. Hoffentlich ist die Wunde nicht all zu schlimm. Am Ende hat er vielleicht noch eine Amnesie und kann sich an nichts mehr erinnern, das wäre nicht gerade hilfreich. Im Gegenteil. Ich will wissen warum er auf dem Fest war.

DAS FEST! DIE HOCHZEIT! Verdammt, das habe ich fast vergessen.

»Bei so einem Süßen Kerl« Manchmal war mir Schattens Sinneswndel ganz schön unheimlich. Doch sollte ich mich lieber auf andere Dinge konzentrieren. Ich sollte mich immerhin schon längst umgezogen haben. Die Zeremonie, mit der ich Brooklyns Gefährte werde, soll heute noch vor Sonnenaufgang stattfinden und in knapp fünf Stunden geht die Sonne auf...die Zeremonie dauert fast drei Stunden, also kommt erst in einer halben Stunde jemand um mich abzuholen. Bis dahin muss ich alles wissen. Das heißt Tala muss nun endlich aufwachen, doch da er mir bestimmt nicht freiwillig diesen Gefallen tun wird, muss ich, so weh mir das tut, nachhelfen. Ich hole aus und schlage ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Seine Wange färbt sich kurze Zeit darauf bereits rot und mit einem schmerzvollen Stöhnen beginnen die Augenlider des Rothaarigen zu zucken und langsam öffnet er seine Augen und sieht mich an.
 

So, dass war´s. wünsche allen, die diese FF lesen, schon einmal frohe Weihnachten und einen guten rutsch ins neue Jahr.

Eure phinix

Ein Schritt nach vorn

Kapitel 4: Ein Schritt nach vorn
 

Als erstes Danke an all meine treuen Kommischreiber. Ihr seid die größten.

Nun zu einer weniger erfreulichen Nachricht. dieses Kapitel ist wahrscheinlich voller Fehler. Ich habe nämlich kein betalerser mehr und such dringend einen. Mein letzter war so selten on, so dass es ewig dauert, bis ich ein Kapitel zu rück bekommen habe, daher dieser aufruf an alle Interessenten.

Wer lust dazu hat mein Betaleser zu werden schickt mir bitte ne ENs oder schreibt das in Kommi mit rein.
 

Kapitel 4: Ein Schritt nach vorn
 

Was zuletzt geschah:

Ich hole aus und schlage ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Seine Wange färbt sich kurze Zeit darauf bereits rot und mit einem schmerzvollen Stöhnen beginnen die Augenlider des Rothaarigen zu zucken und langsam öffnet er seine Augen und sieht mich an.

Was zuletzt geschah: (Ende)
 

„Na wieder wach?“, frage ich ihn daraufhin mit einem spöttischen Unterton in meiner Stimme.

Wie ein wütender Hund knurrt er mich als Antwort nur an. Seine Muskeln spannen sich langsam an, doch bevor er reagieren kann habe ich ihm das Messer an die Kehle gedrückt.

„Ich würde das an deiner Stelle lieber bleiben lassen, ansonsten werde ich verdammt ungemütlich. Ich hasse es nämlich, wenn mir jemand ein Messer in die Schulter rammt. Du wirst verstehen, da ich daher leicht reizbar und auch dementsprechend wütend bin“, erkläre ich dem Lycaner, während ich in seinen blauen Augen versinke. Sie sind für mich wie Tore, durch welche ich einlass erhalte und so seine Seele blicken kann. Deutlich erkenne ich den Hass, den er mir gegenüber empfindet. Mein Herz verkrampft sich Schmerzhaft bei diesem Anblick und ich tue etwas, wogegen mein Verstand rebelliert. Sämtliche andere Vampire würden mich verachten, wenn sie davon erfahren würden, egal welch hohe Position ich einnehme. Aber ich finde es besser, wenn sie mich verachten, als wenn es Tala tun würde.

Auch wenn dieser Gedanke mir so surreal erscheint. Mir ist mehr an der Meinung eines Lycaners, als der meines eigenen Volkes, auch wenn es mir nie sehr viel bedeutet hat verwirt mich dieser Gedanke. Doch schiebe ich ihn erst einmal zur Seite.

Langsam nehme ich das Messer von seiner Kehle und lege es vorsichtig neben mich auf den Boden. Mir ist deutlich bewusst, dass er es blitzschnell an sich nehmen und mich töten könnte, doch ist es mir Wert.

Ich will keine Feindschaft zwischen und beiden. Zwischen einem Lycaner und einem Vampir. Irgendwann soll Frieden zwischen beiden Völkern herrschen, daher tue ich den ersten Schritt, der dazu führen wird. Ein kleiner Beitrag, damit dieser Krieg endlich beendet wird.

Meine Augen richten sich gespannt auf Tala und ich warte darauf, wie er reagieren wird.

Seine Augen weiten sich ungläubig und Verwirrung, ebenso Überraschung spiegelt sich in den blauen Augen wieder.

„Warum?“, entweicht es seinen Lippen.

Diese Frage ist so vorhersehbar, trotzdem muss ich Lächeln. „Ich will dich nicht töten. Ich könnte es nicht, selbst wenn ich es wollte. Außerdem bist du kein Feind von mir“, erkläre ich ihm und muss auf Grund dieser Aussage leicht schmunzeln. Wie Wahr es doch ist. Niemals könnte ich ihm was antun oder gar töten. Mein Herz lässt dies nicht zu. Nach langer Zeit schlägt es wieder. Aber nur für ihn.

„Wie meinst du das?“

Abweisend schüttle ich bei dieser Frage den Kopf. Sicherlich werde ich ihm darauf keine Antwort geben. Zumindest noch nicht. „Das ist im Moment egal. Doch du solltest endlich vom Anwesen verschwinden. Schon sehr bald wird jemand kommen um mich zu meiner Hochzeit mit Brooklyn abzuholen und bis dahin solltest du verschwunden sein. Aber ich versichere dir, dass niemand außer mir wusste, das du ein Lycaner bis. Außerdem werde ich es keinem verraten“

„Du liebst ihn nicht“

Auf Grund dieser Aussage, diese einfachen Wörter, zucke ich zusammen. Sie haben mich mehr als überrascht. Mit vielen hätte ich gerechnet, aber niemals damit. Was spielt das überhaupt für ihn eine Rolle, ob ich Brooklyn liebe oder nicht? Was bezweckt Tala nur mit dieser Frage? Ich verstehe ihn nicht.

„Nein, ich leibe Brooklyn nicht. Doch spielt das hier auch keine Rolle. Ich muss sein Gefährte werden, auch wenn ich es nicht will. Es ist mein Schicksal“

„Vampire…“, kommt es abfällig vom Rothaarigen. „Euresgleichen habe ich noch nie verstanden. Man sollte nur mit jemanden ein Bündnis für die Ewigkeit eingehen, wenn man diese Person liebt, denn das Schicksal ist immer zu schlagen“

„In meinem Falle nicht“, gestehe ich ihm leicht betrübt. Doch es stimmt. Mein Großvater würde niemals ein “Nein“ akzeptieren.

Plötzlich grifft der Blauäugige nach meinem Handgelenk und zieht mich mit sich hoch, als er vom Boden aufsteht. Das geschieht alles so unerwartet, dass ich es mit mir machen lasse, ohne Gegenwehr zu verüben.

Erst als ich vor ihm stehe und etwas zu Tala aufsehen muss, da er größer ist als ich realisiere ich was geschehen ist.

„Was soll das? Las los!“, wütend versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch auf Grund des eisernen Griffes und auch meiner nur halbherzigen Aktionen, gelingt mir das nicht.

Warum wehre ich mich nur halbherzig? Ich könnte doch viel mehr Kraft anwenden.

Vielleicht weil seine Hand so warm ist, und diese Wärme sich ebenfalls auf mich übertragt, wobei zahlreiche Blitze durch meinem Körper fahren und alles anfängt zu kribbeln. Vor allem in meiner Magengegend. Ich weiß nicht genau, was hier vorgeht, aber ich genieße diesen Moment. Talas Nähe und seine Berührung.

„Du kommst mit mir“

Dieser Satz reißt mich förmlich aus meinem Gefühltrauma.

„Was? Warum sollte ich?“, mal wieder hat er es geschafft mich zu überraschen. Ich verstehe ihn aber nicht. Warum wollte er, dass ich mit ihm mit komme? Will er mich in eine Falle locken und am Ende gar töten oder hat er nur Mitleid mit mir, da ich jemanden heiraten soll, den ich nicht liebe? Ich weiß es nicht. Doch habe ich vorhin seinen Hass auf meines gleichen gespürt. Das kann nicht einfach so verschwunden sein, so dass er mir helfen will. Oder kann er doch einfach so verschwinden? Mal wieder eine Frage, bezüglich dem Lycaner, welche ich nicht beantworten kann. Aber all meine Fragen sind sinnlos, da mein Herz sich bereits entschieden hat und das erste Mal seit etlichen Jahren höre ich wieder auf es.

Ich will ihn begleiten. Wenigstens eine Zeitlang noch seine Gegenwart spüren, welche mich förmlich in einen Rauschzustand versetzt. Selbst wenn das mein Ende sein soll, werde ich ihm folgen. Der Tot wäre im Moment die bessere Wahl, die ich habe. Besser als ein ewiger Gefangener und Brooklyns Gefährte zu sein.

Ein plötzlicher ruck an meinem Handgelenk, was noch fest umklammert wird, zieht mich an den Körper des Rothaarigen. Ich spüre deutlich seinen warmen Körper, ebenso seinen gleichmäßigen Herzschlag, welcher so beruhigend auf mich wirkt. Wir stehe Brust an Brust, kein Platz ist mehr zwischen uns und ich genieße diesen Moment. Seine bloße Anwesenheit tut mir so gut.

Sein heißer Atmen streift mein Ohr, als ich sich zu mir hinunter beugt und leise hineinflüstert: „Weil ich es will. Du wirst mich begleiten“

Bei diesen Worten, die Art wie er sie in mein Ohr haucht und sein Atem auf meiner Haut brennt, stellen sich meine Nackenhärchen auf. Deutlich wird mir Wärmer.

Doch scheinbar ungerührt fährt Tala mit etwas Abstand zu mir halten fort, wobei er mir in die Augen sieht: „Aus zwei Gründen kommst du mit mir. Erstens: Kann ich mir nicht sicher sein, dass du sofort sämtliche Vampire über mich informierst, wenn ich wieder klammheimlich verschwinde. Die Vampire würden mich einhohlen und töten, was mir nicht sonderlich gefallen würde. Zweitens: Sollten mich Widererwarten doch Vampire aufspüren brauche ich einen Schutz. Etwas womit ich meine Flucht erkaufen und mir diese dämlichen Sauger vom hals halten kann. Und dass geht halt am Besten mit deinem untoten Leben, du wirst meine Garantie sein, diesen Ort sicher zu verlassen. Also kommst du mit und folgst mir. Entweder freiwillige, oder ich werde Gewalt anwenden müssen. Es liegt ganz an dir. Und was sagst du dazu?“

Während er spricht spüre ich immer deutlicher die Wärme, die ich in seiner Gegenwart spüre und welche von ihm ausgeht.

Mein Blick fixiert bei seinen Worten jede einzelne Lippenbewegung. Diese Lippen, wie sie sich wohl anfühlen würden. Vielleicht zart, weich und zugleich unbeschreiblich. Bestimmt schmecken sie süß wie Honig. Wie gerne würde ich die Realität herausfinden. Meine Lippen mit seinen vereinen und sie mit meinen ertasten.

Doch fast sofort werden meine Gedanken von einer unglaublichen Enttäuschung vertrieben, als ich seine Worte höre. Sind das seine einzigsten Beweggründe? Warum kann er nicht einfach sagen, dass er mich hier nicht zurücklassen kann, weil er mich liebt, mich bei sich haben will. Warum nur nicht?

Bittere Realität?

Immerhin ist er ein Lycaner, und dass dieses Volk Freundschaft, ja gar Liebe für einen Vampir empfindet, nach allem was meines gleichen ihnen angetan hat ist einfach unglaubhaft. Wahrscheinlich wird dies niemals geschehen.

Auch das ein Vampir einen Lycaner Lieben könnte ist eigentlich Lachhaft.

Doch das ich Liebe für einen Werwolf empfinde ist zwar auch schon fast surreal, doch bin ich schon immer anders gewesen. Habe mich von den restlichen Vampiren abgespalten, da ich nicht wie sie bin. Ist es daher so unmöglich, dass ich einen wie Tala liebe? Ich denke nicht, außerdem ist es eh egal. Liebe kann man weder erklären noch rechtfertigen. Ich akzeptiere, dass ich etwas noch nie da Gewesenes für ihn empfinde… Liebe…

Doch darüber kann ich immer noch später nachdenken, jetzt muss ich erst einmal zusammen mit Tala das Anwesen meines Großvaters unbeschadet und vor allem unentdeckt verlassen.

„Ich werde dir freiwillig folgen, ohne dich in irgendeiner Weise zu behindern, oder dir gar Probleme zu bereiten“, versichere ich dem rothaarigen Lycaner.

Dieses Mal ist er es, der überrascht zu sein scheint. Seine Augen weiten sich leicht ungläubig. Mit dieser Entscheidung von mir hatte er scheinbar nicht gerechnet.

„Also gut, dann komm“, fordert Tala mich auf.

Dann lässt er mich leider wieder los und sprint mit einem eleganten Satz auf die Fensterbank. Einladend streckt er mir seine Hand entgegen. Wartet darauf, dass ich sie ergreife und zu ihm komme.

Ohne zu zögern ergreife ich sie lasse mich vom blauäugigen ebenfalls auf die Fensterbank neben sich ziehen. Einen Moment länger als nötig hält er meine Hand noch fest, so dass ich wieder diese Wärme spüren kann. Aber hält dies nicht für lange, da er sie wieder loslässt.

Schweigend stehen wir auf der Fensterbank. Kein Wort verlässt unsere Lippen. Regungslos sieht der Lycaner mich an, scheint darauf zu warten, dass ich mit meinem alten Leben abschließe, mich davon zu verabschieden.

Ich soll wohl die Chance zu erhallten einen Schlussstrich ziehen zu können.

Ich sehe hinab in die Tiefe der Dunkelheit. Wir befinden uns im dritten Stock des Gebäudes, aber selbst wenn wir springen sollte uns nichts geschehen. Für unsere beiden Völker ist dies nur ein Katzensprung, welcher uns nichts ausmacht.

Langsam wende ich meinem Blick wieder dem Rothaarigen zu, welcher mich erwartungsvoll ansieht. Er wird es also sein, welcher mich aus meinem Gefängnis befreien, oder sollte ich lieber entführen dazu sagen. Ein neuer Abschnitt beginnt für mich. Nachdem über hundert Jahren die Zeit scheinbar still stand läuft sie nur wieder für mich weiter.

„Lass uns gehen“, flüstere ich dem Lycaner zu, aus der Befürchtung, dass ein anderer Vampir mich hören könnte, so dass alles umsonst wäre.

Stumm nickt er mir nur als Antwort zu. Dann machte er einen Schritt nach vorn in die Leere und sprang vom Geländer hinab in die Finsternis.

Mit einem leisen Geräusch hörte ich, wie Tala sanft den Boden unter mit erreichte.

Einen Augenblick verhaare ich auf der Fensterbank und lausche hinaus in die Nacht, ob irgendjemand den Lycaner gehört hat, doch nichts rührt sich. Niemand scheint ihn gehört zu haben.

Ein aller letztes Mal wende ich meinen Kopf meinem Zimmer zu. Es ist dunkel und leer.

Vor wenigen Stunden noch sah mein Inneres, mein Herz genauso aus, doch nun ist alles anders. Die Dunkelheit wurde Licht, und die Leere hat sich mit Liebe gefüllt.

Auf meinem großen Bett liegt noch immer das Hochzeitsgewand, welches ich für die Vermählung mit Brooklyn tragen sollte. Aber wird dies dazu nicht mehr kommen. Ich werde verschwinden, bevor die Zeremonie stattfinden wird. Darüber wird mein Großvater bestimmt wütend werden und toben.

An einer Wand ist immer noch Talas Blut, welches durch Schatten entstanden ist. Darunter, auf dem Boden befindet sich das Messer. Die Spitze ist Blutgetränkt. Mein Blut.

Aber die Wunde, welche von meinem heimlichen Liebhaber zugefügt wurde, ist bereits verschlossen. Nicht einmal eine Narbe ist zurück geblieben. Nicht wertvolles lasse ich in diesen vier Wänden zurück. Nicht bedeutet mir etwas hiervon.

„Dies ist das Ende“, flüstere ich in die Dunkelheit, mit der Gewissheit, dass nur Schatten meine Worte erhört.

»Aber es ist auch ein neuer Anfang für uns beide Kai. Eine Chance, welche wir ergreifen müssen, damit wir unsere Ziele und Wünsche erreichen können«, erinnert Schatten mich.

„Ich weiß. Aber außerdem werde ich so meinem Herzen folgen“

»Du empfindet also tatsächlich was für diesen Lycaner« eine Feststellung, keine Frage.

„Verurteilst du mich deshalb?“

»Nein, wie könnte ich. Ich bin stolz auf die mein Kleiner, dass du auf dein Herz hörst. Doch nun geh. Las ihn nicht zulange warten. Geh, einem neuen Leben entgegen«

Ich nicke zustimmend, während ich im Geiste die Türen zu diesem ehemaligen Kapitel in meinem Leben schließe.

Dann wende ich mich endgültig ab, mit der Hoffnung nie wieder in diesen goldenen Käfig zurückkehren zu müssen.

Anschließend springe ich lautlos in die Dunkelheit vor mir hinab, einem neuen Lebensabschnitt von mit entgegen und, zumindest für eine Zeitlang, eine gemeinsame Zeit mit ihm, Tala Ivanow, der Person, die ich liebe.
 

So, dass war´s ich hoffe es gefiel euch und ihr hinterlasst mir ein kommi.

phinix

Flucht ins Ungewisse

Kapitel 5: Flucht ins Ungewisse

Ich springe von der Fensterbank des dritten Stockes. Einen Moment ist es, als würde man schweben, dann kommt der Fall ins scheinbare Nichts. Unendlich kommt mir der Sturz vor, doch dann lande ich lautlos neben dem rothaarigen Lycaner auf dem grasbewachsenen Boden.

Seine blauen Augen starren mich einen Augenblick an, dann deutet er mir mit einer einfachen Handbewegung an, ihm zu folgen.

Mit schnellen, aber leisen Bewegungen schleichen wir über das dunkle Anwesen, Tala an der Spitze. Ich folge ihm lautlos wie eine Katze und anhänglich wie eine verliebte Stute. Immer dicht hinter ihm.

Es kommt mir irgendwie alles so verrückt vor, während ich, gemeinsam mit einem Lycaner vom Grundstück des Vampirclans der Phönixe fliehe. Niemals hätte ich mit solch einer Situation gerechnet. Nicht einmal im Traum habe ich daran gedacht, dass dies passieren könnte. Doch vielleicht hat diese Flucht auch seine Vorteile. So kann ich endlich Dranzer suchen. Meinem Ziel, sie zu finden, komme ich so endlich näher. Aber sollte ich nicht vergessen, dass Tala mich als sein Gefangener ansieht. Bestimmt wird er mich nicht so einfach ziehen lassen, nur weil ich fort gehen will.

Abrupt bleibt Tala stehen, so dass ich fast in ihn hineingelaufen wäre. Deutlich sehe ich die Konturen seiner großen, muskulösen Gestalt, welche dicht vor mir steht. Dann wende ich aber meine von ihm ab, an ihm vorbei, nach vorn in die Finsternis.

Ich entdecke nur den hohen Metallzaun, welcher sich um das gesamte Anwesen erstreckt. Aber keiner der Vampire, die meinem Großvater treu ergeben sind, oder einer der Wachhunde ist zu sehen. Es herrscht eine schon fast gespenstische Ruhe, ähnlich der Stimmung auf einem Friedhof.

„Was ist?“, nur ein leiser Hauch ist meine Stimme, als ich meinen Begleiter frage.

„Der Vollmond kommt bald für eine kurze Zeit hinter den Wolken hervor. Das könnte gefährlich werden, wenn wir das offene Gelände betreten und uns nicht mehr im Schatten bewegen können. Auch wenn ich’s nur ungern zugebe. Vampire sind weder blind noch dumm. Es würde ihnen sicher auffallen, wenn wir im Mondlicht das Gelände verlassen würden“

„Aber wir haben keine Zeit mehr. Schon sehr bald wird jemand mein Verschwinden bemerken. Spätesten dann, wenn ich zur Hochzeit abgeholt werde. Also entweder warten wie hier, woraufhin die Chance sehr hoch ist geschnappt zu werden, oder du gehst alleine weiter. Ich werde zurückkehren und Brooklyn heiraten“

Ich tendiere eher zur zweiten Möglichkeit. Lieber würde ich meine neu gewonnene Freiheit aufgeben, als dass Tala von den Vampiren geschnappt wird. Sie würden ihn qualvoll foltern und anschließend töten. Das könnte ich nicht ertragen, dass er meinetwegen all dies durchleiden müsste und ich auch noch für seinen Tod verantwortlich wäre.

Ein leicht wütendes Knurren ist vom Rothaarigen zu hören: „Du kommst mit mir mit. Dass du zurückbleibst kommt überhaupt nicht in Frage. Immerhin schuldest du mir noch einige Antworten, und die will ich haben. Also komm!“

Wieder ergreift er meine Hand und will mich hinter sich, Richtung dem Zaun, ziehen. Jedoch sträube ich mich dagegen, lasse mich nicht einen Zentimeter bewegen.

„Was soll das? Eben meintest du noch, dass es zu gefährlich werden würde. Immerhin wird der Vollmond hinter den Wolken hervortreten und alles sichtbar machen. Sie würden uns sehen und du willst jetzt los!“

„Es war ein Test. Ich wollte dich testen um zu sehen wie du reagierst, damit ich erfahre wie weit ich dir vertrauen kann. Der Mond wird nicht hinter den Wolken hervorkommen. Sieh doch hoch, dann siehst du, dass der komplette Himmel bewölkt ist. Trotzdem sollten wir uns beeilen, es fängt bestimmt bald an zu regnen und ich habe keine Lust nass zu werden“

Es war ein Test? Das kann doch nicht sein…

Um mich zu vergewissern sehe ich hinauf in den Himmel und hätte am liebsten über meine Leichtgläubigkeit geflucht. Der Himmel war pechschwarz, über und über mit Wolken bedeckt. Man sah nicht einen Stern leuchten, und vor allem wurde der Mond ebenfalls bedeckt.

Es war also nur ein dummer Test. Aber warum? Vertraut er mir etwa nicht? Ich Gedanken schelle ich mich einen Idioten. Natürlich nicht. Er verabscheut alle Mitglieder meiner Art, warum sollte er mir plötzlich vertrauen. Aber ich habe ihn nicht getötet, als ich die Chance dazu hatte und ich bringe ihm doch auch mein Vertrauen entgegen. Zählt das nichts?

Ich wünschte, er könnte mir zumindest etwas vertrauen. Er muss ja nicht einmal meine Gefühle erwidern. Er soll mir nur vertrauen, mehr verlange ich nicht.

„Lass uns endlich von hier verschwinden Tala, bevor wir noch nass werden. Ich habe keine Lust nass zu werden, nur weil wir trödeln. Also worauf wartest du?“, fragte ich und deutete ihn an los zu laufen.

„Kommst du überhaupt über diesen hohen Zaun, Kleiner? Denn ich werde dir sicherlich nicht helfen“, mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht zeigt er auf das besagte Objekt.

Ich antworte ihm nicht, denn meiner Meinung nach zählen Taten mehr als Worte.

Ich gehe an Tala vorbei, wobei meine Schritte immer schneller werden, bis ich schließlich anfange zu rennen. Immer schneller laufe ich auf den hohen Metallzaun zu. Hinter mir höre ich Talas Schritte, welcher sich endlich in Bewegung setzt und mir folgt.

Bald habe ich mein Ziel erreicht. Ich spanne jeden Muskeln in meinem Köper und mache mich zum Sprung bereit. Schließlich stoße ich mich kraftvoll ab. Ich verliere den Boden unter den Füßen, während ich hoch springe. Ohne jedes Hilfsmittel springe ich locker über den drei Meter hohen Zaun. In jenen Moment spüre ich das Gefühl der Freiheit. Es kommt mir so vor, als würde ich wie ein Vogel durch die Lüfte fliegen. Ich bin wie ein Vogel, der endlich aus seinem Käfig entlassen wurde. Aber auch dieser schöne Moment endet.

Lautlos komme ich auf der anderen Seite des Zaunes auf dem Boden auf. Mit meinen Knien federe ich die Landung ab. Dann verharre ich einen Moment in dieser Position. Während ich nicht einen Muskel rühre höre ich, wie Tala sanft au den Boden, direkt neben mir landet.

Schließlich stelle ich mich wieder gerade hin. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen drehe ich mich zum Lycaner um.

„Wie du siehst habe ich es geschafft rüber zu kommen. Also kann’s meiner Meinung nach weiter gehen, oder brauchst du einen Moment um dich von dem Sprung zu erholen“, frage ich ihn.

Ein leicht wütendes Knurren schlägt mir als Antwort entgegen.

„Komm. Folge mir, doch ich warne dich. Wenn du dich nicht beeilst kriegst du es mit mir zu tun. Außerdem geht bald die Sonne auf und ich bezweifle mal, dass du von ihr gegrillt werden willst“

Einen spitzen Kommentar verkneife ich mir, lieber mache ich mich auf den Weg dem Rothaarigen hinterher, welcher schon losgerannt ist. Er zielt direkt auf den Wald vor uns zu. Ich beeile mich ihm zu folgen, damit ich ihn zwischen den zahlreichen Bäumen nicht verliere. Auch wenn all meine Sinne auf ihn gerichtet sind, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich ihn verliere. Doch will ich kein Risiko eingehen. Immerhin will ich ihn nicht verlieren.

Mit diesem Gedanken renne ich schneller, bis ich Tala schließlich wieder eingeholt habe. Trotz der herrschenden Dunkelheit kann ich seinen Körper vor mir sehen.

Die ausgeprägten Muskeln, die sich durch seine Kleidung abzeichnen, spannen sich bei jedem Schritt. Es ist ein einmaliges Schauspiel, welches ich fasziniert betrachte.

Ich scheine tatsächlich was zu empfinden. Das wird mir jetzt noch deutlicher. Ansonsten würde ich ihn sicherlich nicht so anstarren und förmlich mit meinen rubinroten Augen auffressen wollen.

Ich betrachte ihn so intensiv, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnehme. So ist es auch nicht überraschend, dass ich gar nicht bemerke, wie wir unserem Ziel immer näher kommen. Sicherlich haben wir bereits eine weite Strecke zurückgelegt, welche wir jedoch ohne ein Wort zu verlieren geschafft haben.

Bestimmt ist mein Verschwinden bereits längst entdeckt worden und mein Großvater hat sicherlich seine Lakeien ausgeschickt um nach mir zu suchen. Im schlimmsten Fall hat er meinen Verlobten Brooklyn ausgeschickt um mich zu finden. Brooklyn ist erbarmungslos, er würde alles tun um sein Ziel zu erreichen. Außerdem wenn er mich finden würde, würde er Tala sicherlich töten. Nicht nur, dass er mich “entführt“ hat, er ist auch ein Lycaner und das ist für Brooklyn schon allein ein Grund ihn zu töten.

Aber auch ohne die Anweisungen meines Großvaters sucht er sicherlich nach mir. Er war so kurz davor mich zu bekommen und durch die Hochzeit auf ewig mit mir verbunden zu sein, dass er mein plötzliches verschwinden nicht einfach akzeptieren wird.

Mein Großvater wird deshalb auch bestimmt toben. Wahrscheinlich denkt er, dass ich entführt wurde, da er mir eine selbstgeplante Flucht nicht zutraut. Er weiß, dass ich große Angst vor ihm habe, doch dass ist auch nicht verwunderlich nach allem, was er mir angetan hat.

Plötzlich tropft etwas Feuchtes auf meine Wange.

Überrascht sehe ich, während ich noch immer weiter laufe, hinauf zum Himmel, wobei ich nicht mehr darauf achte, was vor mir geschieht.

Vereinzelnd fallen Wassertropfen vom Himmel auf die Erde. Es regnet, zum Glück noch nicht allzu stark, aber ich kann die hohe Luftfeuchtigkeit auf meinen Lippen spüren, woraus ich schließe, dass schon recht bald ein Unwetter ausbrechen wird. Wie auf Kommando nimmt der Regen immer mehr zu, doch wende ich meinen Blick nicht vom Himmel ab. Ich muss öfters als gewöhnlich blinzeln um den Regen entgegen zu wirken, aber es ist es mir Wert.

Ich genieße es aus vollen Zügen wie der Regen auf mein Gesicht perlt um anschließend an meinen Wangen hinabzuperlen, es fühlt sich fast so an wie ein sanftes Streicheln.

Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn Tala mein Gesicht wohl so voller Hingabe streicheln würde? Sicherlich intensiver als die kurze Berührung beim Fest und angenehmer als jeder Wassertropfen, der meine Haut berührt.

So in meinen Fantasien versunken bemerke ich zu spät, dass Tala plötzlich stehen bleibt.

Ich spüre seinen Körper an meinem, als ich gegen ihn laufe, dann verliere ich abrupt den Boden unter meinen Füßen und falle hin.

Benommen bleibe ich mit geschlossenen Augen bewegungslos liegen. Der Boden unter mir fühlt sich so angenehm an, so warm und durch das leichte auf und ab auch irgendwie einschläfernd.

Moment!

Seit wann bewegt sich der Boden und vor allem seit wann ist er so schön warm und weich? Oh nein, bitte nicht. Das kann doch nicht wahr sein!

Zaghaft, aber zugleich auch leicht zögerlich schlage ich meine Augen auf und sehe direkt vor mir in ein Paar eisblaue Augen, welche mich leicht wütend anfunkeln.

Irgendetwas zwingt mich dazu was zu sagen um diese peinliche Stille zu überbrücken: „Ähm, Entschuldigung, ich habe nicht auf den Weg geachtet" „Dann könntest du ja endlich wieder von mir herunter gehen, aber nur wenn es dir nicht allzu viele Umstände bereitet“, die Stimme des unter mir liegenden Lycaners triefte nur so vor Sarkasmus.

Aber dabei habe ich überhaupt keine Lust von dieser bequemen Position abzulassen. Trotzdem scheint mir nichts anderes übrig zu bleiben, bei dem Blick, der mir Tala zuwirft, daher erhebe ich mich vorsichtig. Ich kann aber nicht verhindern, dass mir ein leicht enttäuschtes Seufzen entweicht, als ich Talas Körper nicht mehr an meinem spüre.

Tala, welcher sich gerade ebenfalls aufrichtet, zieht fragend elegant eine Augenbraue hoch, doch gehe ich nicht darauf ein und schweige daraufhin nur.

Der Regen prasselt noch immer lautstark um uns herum.

Ich bin bis auf die Knochen durchnässt und meine Kleidung klebt an meinen Körper, wobei meine Figur betont wird. Doch bei Tala ist es nicht anders. Auch seine Kleidung klebt an seinem Körper, wobei ich bemerke, dass er sich keinesfalls deswegen verstecken muss, ganz im Gegenteil. Er sieht sehr gut aus. Der gut gebaute Körper mit den stark ausgeprägten Brustmuskeln.

Um mich abzulenken und das nun wieder herrschende Schweigen zu unterbrechen frage ich den Rothaarigen: „Warum bist du überhaupt stehen geblieben?“

Bestimmt erhalte ich mal wieder eine sarkastische Antwort von ihm, aber das ist es mir wert, solange ich nur seine Stimme hören kann.

„Konnte ich damit rechnen, dass so ein bekloppter Vampir in mich rein rennt und mit sich zu Boden reißt? Nein, also stell mir keine so dämliche Frage“

„Die Frage muss halt zu meinen Gesprächspartner passen“

Oh mein Gott. Das habe ich doch nicht wirklich gesagt, oder? Verdammt, dass hätte ich mir besser verkneifen sollen, aber ich kann es halt nicht ab, wenn mir jemand so kommt.

Schon macht Tala ein Schritt auf mich zu, steht so genau vor mir und sieht aus wütend funkelnden Augen auf mich herab. „Wie war das?“

„Du hast mich schon richtig verstanden. Wenn du denkst, dass ich vor dir Angst habe irrst du dich gewaltig. Außerdem werde ich nie vor dir kuschen, selbst wenn du mich gnädigerweise mitgenommen hast und ich dir so etwas schulde. Schön, ich bin dir dankbar und werde meine Schuld begleichen, aber trotz allem verstehe ich nicht, warum ich dir überhaupt vertraue, immerhin wolltest du mich töten und wer weiß, wohin du mich bringst. Aber nein, ich muss dir ja vertrauen, doch sehe ich deshalb nicht ein, warum ich daher nicht meine eigene Meinung äußern darf. Also spar dir sämtliche Worte, welche mich dir unterordnen sollen, es wirkt bei mir nicht. Ich vertraue dir, aber sagen tue ich immer noch was ich will“

Ich kann die Überraschung über meine Worte in Talas eisblauen Augen sehen. Sicherlich kann er nicht verstehen, warum ich ihm vertraue. Ich kann es ihm nicht einmal verdenken, immerhin verstehe ich es selbst nicht. Kann ein Gefühl mich so vertrauensvoll ihm gegenüber machen?

Der Lycaner geht nicht mehr auf meine Worte ein. Mit ruhiger Stimme sagt er: „Komm, hier ist eine Höhle, dort können wir warten, bis es aufhört zu regnen“ Bei seinen Worten deutet er auf besagte Höhle, welche verdeckt zwischen zwei Felsvorsprünge liegt und geht ohne auf mich zu warten hinein.

Ich verharre einen Moment draußen im Regen, bis ich mich entschließe ihm in die Höhle zu folgen. Vorsichtig setze ich einen Fuß vor dem anderen in diese undurchsichtige Finsternis.

Dies ist einer der Momente, wo ich die Lycaner beneide. Sie haben die Fähigkeiten von den Wölfen in ihnen übernommen und können perfekt in der Dunkelheit sehen. Für sie ist jede Einzelheit im Dunklen zu erkennen. Dagegen sind Vampire nur in der Lage, in der Finsternis wie die Menschen zu sehen, aber haben sie mit der Zeit auch gelernt, die Wärme von anderen Lebewesen wahrzunehmen. Eine durchaus nützliche Fähigkeit, wodurch die Jagd erleichtert wird.

Doch hat es noch weitere Vorteile ein Vampir zu sein. Wir sind Meister in lautlosen Bewegungen. Nichts und Niemand kann uns kommen hören. Außerdem haben wir ein ausgesprochen feines Gehör. Wir können genauso gut Geräusche wahrnehmen, wie die Lycaner, wenn nicht sogar noch besser.

Im Moment, wo ich die Dunkelheit der Höhle betrete könnte ich selbstverständlich erneut auf Schattens Macht zurückgreifen, wie vorhin. So wäre ich in der Lage ebenfalls im Dunklen zu sehen, doch werde ich es nicht tun. Es wäre ein Zeichen für Schwäche und ich will nicht, dass Tala mich für schwach hält.

„Tala?“, nur ein Hauch ist meine Stimme, als ich mich nach ihm erkundige. In der dunklen Höhle vermag ich es nicht ihn zu sehen.

„Was ist? Hast du Angst allein im Dunklen oder machst du dir Sorgen um mich?“, flüstert mir plötzlich eine Stimme ins Ohr.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er die ganze Zeit hinter mir stand. Doch nun spüre ich seinen warmen Körper, welcher sich von hinten an mich drückt. Nur ganz leicht, trotzdem genug um mich verrückt werden zu lassen. Ich spüre seine Wärme, welche mich nun einhüllt. Mein Herz schlägt schneller und ich stelle mir vor, wie es mich in die Arme nimmt, zärtlich an meinem Hals knabbert.

Ich sollte nicht daran denken. Es ist ohnehin nur ein Wunschtraum. Nie wird es passieren.

„Ich habe sicherlich keine Angst, außerdem warum sollte ich mich um dich sorgen?“, hacke ich nach.

„Weil ich dir etwas, oder besser gesagt etwas mehr bedeute“, Talas heißer Atmen streicht bei diesen Worten mein Ohr entlang und lässt mein Körper kribbeln.

„Schlaf bevor du träumst Ivanow“

„Mit dir?“

„Was?“, entsetzt über diese Worte drehe ich mich zu ihm um. Das kann er doch nie im Leben ernst meinen. Sicherlich spielt er nur mit mir.

„Du hast mich schon verstanden Kleiner. Aber keine Sorge, es war nur ein Witz, warum sollte ich mit dir schlafen wollen. Doch nun sollten wir versuchen zur Ruhe zu kommen und uns hinsetzten“, er wand sich von mir ab und lässt sich nach einigen Schritten an der Höhlenwand hinab gleiten. Ich kann jeden seiner Schritte, trotz des lauten Regens, deutlich hören.

Ich selbst stehe immer noch an derselben Stelle wie eben. Doch etwas fehlt mir. Die Wärme, welche mich eben noch umhüllt hat, ist fort. Mir ist kalt und die nasse Kleidung klebt an meinen Körper und lässt ihn nicht gerade wärmer werden.

Wie kann es sein, dass mir plötzlich so kalt ist? Mein Körper zittert sogar. Vielleicht liegt es an ihm. Seine fehlende Wärme, seine bloße Anwesenheit, welche mein gefrorenes Herz geschmolzen hat.

Ich fühle wieder, all das nur wegen ihm.

Was soll ich tun?

„Steh nicht rum wie ein begossener Pudel sondern komm her, wenn dir so kalt ist“, eine Feststellung von Seiten Talas.

„Zumindest stinke ich nicht wie ein nasser Hund im Gegensatz zu anderen Anwesenden“, gebe ich leicht gereizt zurück. Manchmal machte mich der Typ einfach nur verrückt. Seine Stimmungsschwankungen, sein ganzes Verhalten.

Ein wütendes Knurren schlägt mir entgegen, während ich schließlich doch zu Tala gehe. Ich kann deutlich seine Konturen im Dunklen sehen, doch seine schönen Augen kann ich nicht sehen.

Unsicher darüber was ich tun soll verharre ich eine Zeit lang neben dem Rothaarigen. Schließlich siegt jedoch mein Verlangen nach Wärme und ich lasse mich neben ihm auf den Boden sinken.

Der Boden und auch die Wand, an der ich lehne, ist kalt, das einzigst warme, das ich spüre, ist Talas angenehme Wärme neben mir. Verschüchtert rutsche ich dichter an ihn um mehr von seiner Wärme zu bekommen.

„Ist dir nicht kalt?“, erkundige ich mich, wobei ich versuche neutral zu klingen.

„Nein“, eine kurze, knappe Antwort, woraufhin wieder Stille zwischen uns herrscht. Sie wirkt so bedrückend, nicht einmal das Geräusch des Regens kann sie vertreiben.

„Stört es dich, wenn ich so dicht bei dir bin?“, lautet mein nächster Versuch diese Stille zu durchbrechen.

„Nein“

„Du hattest doch Fragen an mich, warum stellst du mir sie nicht jetzt. So schnell hört es sicherlich nicht auf zu regnen“

„Was bezweckst du?“

„Hä?“ Ich verstehe nicht, was er mit dieser Frage meint. Worauf will er hinaus?

„Schon gut, vergiss es. Du willst also, dass ich dich was frage? Schön aber ich verlange ehrliche Antworten. Okay?“

Okay? Nichts ist Okay. Ich soll ihm ehrlich Antworten? Naja aber ehrlich heißt ja, man darf nur nicht lügen. Dann kann ich ja auch zufällig ein paar Sachen weglassen. Also…

„In Ordnung. Fang an zu fragen“

Fragen über Fragen

So, hier bin ich endlich mal wieder mit einem neuen Kapitel im schelpptau. ich wanre schon im Vorfeld. Ist nicht so gut. Aber dafür gehts im nächsten Kapitel endlich zu Sache. *grins*

Ich widem dieses Kapitel all meinen Kommischreibern, insbesonderer meiner süßen VampirErddracheYuriy. *knuddel*
 

Kapitel 6:Fragen über Fragen

„In Ordnung fang an“, fordere ich Tala auf seine Fragen an mich zu stellen, nur damit das herrschende Schweigen zwischen uns gebrochen wird.

„Wie ist dein Name?“

Wie? Ich hätte mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser Frage, trotzdem antworte ich: „Mein kompletter Name lautete Kai Alexander Hiwatari“

„Du bist mit Voltaire verwandt“, eine Feststellung, keine Frage. Doch deutlich ist die Wut aus der Stimme des Rothaarigen herauszuhören, als er den Namen meines Großvaters erwähnt.

„Ich bin sein Enkel… leider“, das letzte meiner Worte ist nur ein heißeres Flüstern. Aber es ist wahr. Ich bin nicht Stolz darauf mit Voltaire verwandt zu sein. Vor allem nicht nachdem, was er mir angetan hat. Zu viele Verbrechen hat er begangen und vielen, egal ob Lycaner oder Vampir, Leid zugefügt.

„Du kannst ihn nicht leiden?“, die Überraschung aus Talas Stimme ist förmlich herauszuhören.

„Nein, ich kann ihn nicht leiden. Ich verabscheue ihn für alles, was er getan hat. Wenn es anders gewesen wäre, wäre ich bestimmt nicht mit dir gekommen“

„Was hat er denn so schlimmes getan?“

„Er hat mir alles genommen, was ich liebte und er hat mich ohne meine Zustimmung zu einem Vampir gemacht, allein deshalb, weil er seine Macht behalten wollte. Falls ihm was passieren sollte muss er seine Macht in einem ausgebildeten Nachfolger haben, daher braucht er mich. Für ihn ist Blut nämlich dicker als Wasser. Daher machte er mich zu dem, was ich bin. Ein Vampir, eine Kreatur der Finsternis. Dadurch entriss er mich dem Licht und ich musste von da an im Schatten leben. Ich hasse ihn“

„Warum sollte ich dir glauben?“

„Warum hast du mich mitgenommen?“, stelle ich die Gegenfrage, auch wenn ich die Antwort bereits kenne, immerhin hat er sie mir vorhin erst gegeben. Zu meiner Überraschung gibt Tala mir tatsächlich eine Antwort. „Ich hatte Fragen“

„Schön, genauso wie ich. Aber nur weil ich eine Frage habe, entführe ich nicht gleich einen Feind, es sei denn man hat Hintergedanken“

„Was geht dich eigentlich an, was ich denke?“, wie ein wütender Wolf knurrt er mich an.

Von so etwas lasse ich mich garantiert nicht einschüchtern. Mein Großvater ist um einiges Furchterregender, wenn er wütender ist, als dieses kleines, flauschiges, knuffiges, süßes Wölfchen. Süß? Okay ich geb´s zu, er sieht wirklich sehr gut aus. Seine blaue Augen, sein rotes Haar, aber nun zurück zum Text.

„Nichts, daher tut es mir auch leid“, gestehe ich ihm. Ich meinte nicht nur meine Frage, sondern auch das was bei unserem ersten Treffen passiert ist. Als ich seine Seele, seine Erinnerungen ungewollt gesehen habe. Auch dafür entschuldige ich mich, auch wenn Tala nichts davon wusste, musste ich es einfach loswerden.

Ein belustigtes Lachen seitens Tala lässt mich meinen Kopf zu ihm umdrehen, doch mehr als seine Konturen und die blauen Augen kann ich nicht erkennen.

Lacht er über mich?

Ich hasse ausgelacht zu werden, dass gebe ich ihn auch zu verstehen. Wütend fauche ich ihn an: „Das ist nicht komisch!“

„Sorry, aber ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Vampir entschuldigt“

„Und ich noch nie einen Lycaner, der so lebensmüde ist wie du“

„Ich bin nichtlebensmüde“, jetzt ist er scheinbar schon wieder wütend auf mich.

Da hilft nur eins, Sarkasmus: „Nein, natürlich nicht. Es ist auch ganz normal, dass sich ein Lycaner auf ein Fest von hunderten von Vampiren, allein wohlgemerkt, einschleicht und spioniert“

„Ich hatte meine Gründe“

„Gründe hin oder her. Du solltest dein Leben nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen. Es würde bestimmt jemand geben, der um dich trauern würde, wenn du abmurkst“, ich zum Beispiel, doch das spreche ich lieber nicht aus.

„Nein, es gibt niemanden“, täusche ich mich, oder höre ich tatsächlich Trauer aus seiner Stimme. Nein, ich habe mich nicht getäuscht. Etwas scheint ihn zu bedrücken. Ich kann es förmlich an eigenem Leibe spüren. Es ist wie eine dunkle Wolke, die sich in meinem Bewusstsein ausbreitet.

Nein! Meine Kraft, sie hat sich wieder von selbst aktiviert. Ich will es nicht, nicht schon wieder. Bitte.

Mit all meinem Willen stemme ich mich dagegen. Versuche eine geistige Barriere zwischen Tala und mich zu errichten um nicht fortgespült zu werden. Zwei Mal in einer Nacht halte ich es weder physisch, noch psychisch aus.

Ich spüre schon, wie ich dieser Welt entgleite. Mir wird schwindelig. Es fühlt sich fast schon so an, als würde ich fliegen.

Einen Augenblick glaube ich Talas Stimme zu hören, bis ich mich jedoch in die Ohnmacht rette um nicht fortgespült zu werden und den Erinnerungen des Lycaners zu erliegen. Es fühlt sich an, als würde ich schwimmen in einem Meer aus Finsternis. Nichts anderes kann ich wahrnehmen. Außerdem komme ich mir so körperlos vor, physischen Schmerz gibt es in dieser Welt nicht. Scheinbar ist man schwerelos. In eine andere Welt aufgestiegen. Doch gerade das ist gefährlich. Wenn man nichts mehr außer der Finsternis und der Schwerelosigkeit wahrnimmt kann es sein, dass man diesen Ort nicht mehr verlassen kann, nicht verlassen will. Auf ewig wird man gefangen bleiben, doch das will ich nicht. Daher kämpfe ich dagegen an. Wie jemand, der gerade ertrinkt versuche ich panisch die Oberfläche zu erreichen um endlich wieder atmen, leben zu können. Ich kämpfe mich zum Rande meines Bewusstseins und dort sehe ich endlich das lang ersehnte Licht. Die Finsternis verschwindet und ich spüre endlich wieder meinen Körper.

Das Pulsieren und Dröhnen in meinem Kopf würde mich sicherlich umbringen, wenn ich nicht schon Tod wäre. Mit einem schmerzvollen Stöhnen fasse ich mir an die Stirn, gleichzeitig öffne ich langsam meine Augen.

„Na, wieder wach?“, werde ich auch gleich gefragt, jedoch bin ich noch zu benommen um diese Stimme einordnen zu können.

Als Antwort nicke ich schwach, während meine Kopfschmerzen einfach nicht nach lassen wollen. Langsam ordne ich meine Gedanken und mir fällt wieder ein, was geschehen ist.

Das Fest, die Hochzeit, Tala, unsere Flucht, die Höhle, die Vision, der ich fast erlegen bin. Anscheinend konnte ich sie irgendwie stoppen, aber habe ich noch immer Lücken in meinem Gedächtnis, dessen bin ich mir bewusst.

Das letzte, an das ich mich erinnere, ist, dass ich neben Tala saß, dann drehte sich plötzlich die ganze Welt um mich und das letzte, was ich hörte, war Talas Stimme. Was danach wohl passiert ist?

Immerhin liege ich hier auf Talas Schoß. Schoß! Moment! Ich habe meinen Kopf auf seinem Schoß liegen? Kein Wunder, dass es so weich ist. Aber warum ist es mir nicht früher eingefallen? Und warum hat er nichts dazu gesagt? Vielleicht gefällt es ihm ja. Stopp! Schluss der Spekulation. Ein Schritt nach dem anderen.

Also frage ich den Rothaarigen: „Was ist passiert?“

„Weißt du das nicht mehr? Du bist plötzlich ohnmächtig geworden“, bekomme ich auch gleich die trockene Antwort von ihm.

Ohnmächtig? Mein Gott, wie peinlich. Was denkt er jetzt bloß von mir? Bestimmt hält er mich für total schwach, wenn ich schon einfach so in Ohnmacht falle. Aber das war nun wirklich keine Absicht. Diese verdammten Visionen, manchmal könnte ich sie sonst wohin…

Ganz ruhig Kai, bloß nicht aufregen. Na toll, jetzt führe ich die ganze Zeit auch noch Selbstgespräche. Anscheinend bin ich nun total irre.

Dabei habe ich doch Schatten, um mit ihr in Gedanken zu reden und jetzt tue ich es mit mir selbst. Echt Klasse. Und warum frage ich mich jetzt auch noch, was Tala wohl über mich denken würde, wenn er das wissen würde? Seine Meinung ist doch egal. Ich ändere mich doch nicht einfach so, nur weil er es wünscht. Aber, wenn er ganz lieb bitten würde…

Arg! Ich sollte mich irgendwie vom Denken abhalten. Das bekommt mir nicht.

„Ich bin also ohnmächtig geworden?“

„Ja und anscheinend hast du dir den Kopf gestoßen, wenn dein Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert. Immerhin habe ich das dir gerade eben schon mal erzählt“, erklärt ein leicht genervter Lycaner.

„Stell dich doch nicht immer so an“

„Ich benehme mich, wie ICH will, doch wenigstens falle ich nicht wie gewisse anderen Personen einfach so in Ohnmacht, wie eine Frau“

„Wie war das?“, wütend fahre ich mit meinem Oberkörper hoch. Das hätte ich lieber nicht machen sollen. Sofort dreht sich alles wieder und es kommt mir so vor, als ob sich mein Mageninhalt gleich wieder verabschieden will, dabei dachte ich immer, dass das bei Vampiren nicht geht. Man lernt halt nie aus, selbst nach hunderten Jahren.

„Muss du immer gleich so austicken? Komm, leg dich wieder hin“ starke, sanfte Hände umfassen meine Schultern und ziehen mich wieder auf die weiche Unterlage zurück. Ergeben lasse ich mich zurück auf seinen Schoss ziehen.

„Danke“, nuschle ich in meinen nicht vorhandenen Bart.

„Wofür?“

Was soll diese dämliche Frage? Er weiß doch sicherlich schon längst warum. Trotzdem antworte ich ihm: „Dafür, dass du mir hilfst. Viele Lycaner würden ihren verhassten Feind nicht so behandeln. Eher töten“

„Bei anderen Vampiren würde ich das auch nie machen, aber bei dir… Du bist für mich keine Bedrohung, kein Feind. Frag mich aber nicht warum, ich weiß es selbst nicht“ so unglaublich sanft spricht Tala diese Worte aus, dass mir förmlich die Luft wegbleibt. Dann tut er auch noch etwas so unerwartetes. Seine Fingerspitzen streichen aus meiner Stirn sanft den silbernen Pony weg, anschließend spielt er mit ein paar Strähnen zwischen den Fingern.

Verwirrt sehe ich auf. Dieses Handeln ist so untypisch für ihn, daher blicke ich direkt in seine eisblauen Augen, welche einen schon fast nachdenklichen, doch zugleich auch verträumten Ausdruck haben. Der rothaarige Lycaner scheint weit weg zu sein. Woran er wohl denkt?

Obwohl ich mich lieber nicht zu sehr mit dieser Frage beschäftigen sollte, ansonsten aktiviert sich meine Gabe vielleicht schon wieder von selbst. Ich würde dann das sehen, was Tala gerade denkt. Doch das will ich nicht. Ich habe bereits beim letzen Mal seine Privatsphäre überschritten, noch mal will ich das nicht tun. Wenn ich etwas über ihn wissen will, muss ich ihn wohl fragen. Jedoch werde ich eine ehrliche Antwort erst dann bekommen, wenn er mir vertraut.

Dies ist jedoch nicht der Fall. Er akzeptiert mich in seiner Gegenwart, doch von Vertrauen noch lange keine Spur. Dafür werde ich wohl erst einiges tun müssen. Zum Beispiel ihn beweisen, dass ich ihm vertraue. Hierbei sehe ich nur eine Möglichkeit.

„Interessiert es dich eigentlich überhaupt nicht, warum ich bewusstlose geworden bin?“, frage ich den Rothaarigen, welcher dabei aus seinen Gedanken gerissen wird und merklich zusammenzuckt. Verwirrt sehen mich seine blauen Augen an. „Was?“

„Ich wollte wissen, ob es dich nicht interessiert, warum ich Ohnmächtig geworden bin“, wiederhole ich meine Frage.

„Warum sollte es mich interessieren? Es geht mich eh nichts an“

„Aber das ich Brooklyns Gefährte werden sollte ging dich auch nichts an, trotzdem hast du dich eingemischt. Es ist zwar nicht so, dass es mich gestört hat oder so. aber es hat dich interessiert“, erinnere ich den gut aussehenden Lycaner.

Ein leichtes Schnauben dringt mir entgegen, während Tala nach Worten sucht. Ich habe ihn in die Ecke gedrängt, was er scheinbar überhaupt nicht haben kann.

„Warum willst du, dass ich dich frage? Ich verlange keine Antwort auf etwas, was du tust. Du durchlöchert mich ja auch nicht mit irgendwelchen Fragen“

„Weil ich sowieso keine Antwort bekommen würde. Dafür müsstest du mir zumindest immerhin ein bisschen vertrauen. Doch da du das nicht tust… daher will ich dir so zeigen dass ich dir vertraue. Ich beantworte wie vorhin schon jeder deiner Fragen ehrlich und sollte ich nicht antworten können, würde ich es dir sagen“

„Du bist verrückt, Vampir“, gibt Tala spöttisch zurück und schüttelt dabei den Kopf. Jedoch kann er das leichte Lächeln auf seinen Lippen vor mir nicht verbergen. Es ist keinesfalls abwertend, sondern eher sanft. Selbst wenn er es nicht zugeben will, meine Worte gehen ihm nahe und ich habe ihn berührt. Langsam baut sich etwas zwischen uns auf, ein unsichtbares Band, welches immer stärker wird.

Nun muss auch ich leicht lächeln. „Vielleicht hast du Recht und ich bin verrückt, aber das ist mir egal. Ich bin, wie ich bin und egal was ich jemals sage oder tue, ich stehe zu meinen Worten. Auch hinter dem, was ich zu dir gesagt habe Tala“

Dieser verstand diese Anspielung und nickte. „Gut, wenn dem so ist, würde es mich schon interessieren wieso du umgekippt bist“

Einen Moment schließe ich meine Augen um die passenden Worte zu finden. Dann beginne ich mit meiner Antwort: „Du weißt sicherlich das Vampire übermenschliche Fähigkeiten besitzen, oder?“

Natürlich wusste er es, immerhin geht es dem Lycaner nicht anders.

„Was du jedoch nicht weißt, immerhin ist es ein wohlbehütetes Geheimnis meines Volkes ist, dass bei den hohen Vampirclans immer wieder vollkommen neue Fähigkeiten auftreten. Nicht immer, aber zumindest manchmal. Es gibt zum Beispiel Vampire, welche so in der Lage sind mit ihrem bloßen Willen Gegenstände zu bewegen. Doch treten noch mehr verschiedene Fähigkeiten auf. Auch meine Familie gehört zu den hohen und mächtigsten Vampiren, somit ist es möglich, dass auch bei mir solch eine neue Fähigkeit auftritt“

„Soll das heißen, dass du tatsächlich solch eine besondere Fähigkeit hast?“, unterbricht mich Tala.

Ich nicke zustimmend, dann fahre ich fort: „Ja, ich bin seit dem ich ein Kind bin, also noch bevor ich zu einen Vampir wurde, in der Lage die Gefühle anderer Wesen zu spüren und zu deuten. Ich weiß immer ganz genau, wie sich jemand fühlt, oder sogar ob er lügt. Dass heißt ich hab solch eine Art Telepathie, jedoch kann ich auf die Gefühle anderer kein Einfluss nehmen, oder gar ihre Gedanken lesen. Doch seit kurzer Zeit ist meine Fähigkeit stark gewachsen. Doch nun hat sich meine Fähigkeit verstärkt. Ich kann nun auch die Gedanken anderer lesen, aber nur wenn irgendwas sie auslöst. Es funktioniert nicht immer, dafür kann ich diese Fähigkeit noch nicht so gut kontrollieren, immerhin hab ich sie nicht so lange.

Als ich dich das erste Mal sah, sah ich hinter deine Fassade, ungewollt wohl gemerkt. Meine Fähigkeit hat sich sozusagen von selbst aktiviert. Ich sah einen Ausschnitt aus deinem Leben. Ich war du. Es fühlte sich so an, als ob ich in deinen Körper steckte. Ich hatte dieselben Empfindungen wie du. Schmerz, Hass, alles war so deutlich. Und eben wäre es fast wieder passiert, doch dieses Mal konnte ich es irgendwie unter Kraftaufwand unterbinden. Der Auslöser dieses Mal waren deine starken, tiefsitzenden Gefühle, sie haben versucht mich mitzureißen, doch konnte ich es verhindern. Da mein Geist so erschöpft war, ebenso mein Körper, bin ich bewusstlos geworden“, beendete ich meine Erzählung.
 

So, ich hoffe es hat euch zumindest etwas gefalln. Bitte hinterlasst ein Kommi.

bis demnächste.

phinix

Gefahr? Sicherlich nicht…

So, s geht hier endlich mal weiter. ich widme dieses kapitel all meinen treuen Kommischreiber
 

Kapitel 7: Gefahr? Sicherlich nicht…

Ich hatte im letzten Kapitel eine Art Vision, welche ich jedoch unterdrücken konnte. Jedoch wurde ich dafür bewusstlos… Ich erzählte Tala alles über meine Fähigkeit und schenkte ihm damit mein Vertrauen. Am Ende wartete ich auf seine Reaktion.
 

Der rothaarige Lycaner schweigt und ich weiß nicht wie ich’s auffassen soll. Ist das nun gut, oder schlecht? Vielleicht verachtet er mich jetzt sogar. Doch ich musste es ihm sagen, dass hatte mir mein Herz befohlen. Mein herz, dass endlich wieder schlägt.

„Was soll ich dazu sagen?“, fragt mich Tala plötzlich. Diese Frage kommt so unerwartet. Mit vielem hätte ich gerechnet, aber nicht damit.

„Ich weiß nicht. Was du nun empfindest? Die Wahrheit?“, antworte ich leicht verwirrt. Talas Frage hat mich irgendwie verwirrt. Ich weiß auch nicht warum.

„Die Wahrheit? Es gibt keine Wahrheit, nur Fakten. Fakten sind Tatsachen und kann man sie weiter geben, die Wahrheit nicht. Jeder der sie hört, würde an ihr zerbrechen“, eine seltsame Antwort die Tala mir gerade gibt. Doch große Weißheit scheint dahinter zu stecken, welche ich jedoch nicht verstehen kann.

„Dann gib mir deine `Fakten´, wenn du es willst. Doch hätte ich gerne eine ehrliche Antwort von dir Tala“

„Also schön. Fakt eins: Man kann nicht bestimmen, welche besondere Fähigkeit man erhält. Man wird so geboren, hat also keinen Einfluss darauf. Fakt zwei: Niemand sollte jemals die Gefühle, Gedanken oder Erinnerungen eines anderen zu kennen“

Bei diesem Punkt zucke ich leicht zusammen. Diese indirekten Vorwürfe kann ich nicht leugnen, doch weiß ich es doch selbst. Meine Fähigkeit dringt in die Privatsphäre anderer Lebewesen ein, etwas was nicht passieren sollte. Aber ich habe sie bekommen, ob ich will oder nicht.

Währenddessen fährt Tala fort: „Fakt drei ist, dass du, wie du mir gesagt hast, deine Fähigkeit noch nicht steuern kannst. Fakt vier: Du scheinst nicht ein Mal zu wollen, dass du die in die Gedanken anderer eindringst. Daher kann ich dir alles in einem keinen Vorwurf machen“ Schweigen herrscht nun nach dem letzten Satz des Blauäugigen, woraus ich schließen kann, dass er mit seinem Vortag zu ende ist. Er macht mir also keine Vorwürfe. Das ist doch schon Mal was, immerhin hatte ich vorhin noch Angst, dass er mich verachtete.

Langsam und vorsichtig erhebe ich mich von Talas Schoss und bringe meinen Oberkörper in eine aufrechte Position. Ich drehe mich dann ich die Richtung des Lycaners und sehe ihm einfach nur tief in die Augen. Wie sehr ich dieses Blau doch liebe. Es ist einfach wunderschön und auch so beruhigend. Wenn ich es sehe kommt es mir so vor, als würde ich mich auf ewig in diesen Augen verlieren können. Auch Talas Augen sind auf mich gerichtete und folgen jede noch so kleine Bewegung von mir.

Nachdem ich noch immer kein Wort herausgebracht habe, scheint er die anhaltende Stille nicht mehr aushalten zu können, denn er sagt: „Du scheinst nicht erwartet zu haben, dass ich dies sagen würde“

Seine Worte bringen mich dazu den Blick von den Augen des Lycaners zu lösen. „Du hast Recht. Ich dachte du reagierst anders, so wie fast alle anderen“, Traurig senke ich meinen Blick Richtung Boden, als die Erinnerungen wieder in mir aufsteigen. Mein Herz schmerzt und verkrampft sich bei diesen Gedanken zusammen. Ich wollte es so gerne vergessen, doch nun hat Tala es geschafft alles wieder wach zu rütteln.

Der Rothaarige scheint mein Unbehagen bemerkt zu haben: „Eu tut mir leid. Ich hab wohl Dinge wachgerufen, welche du scheinbar vergessen wolltest“

„Schon gut, ich habe bereits vor langer Zeit gelernt, dass man nicht ewig vor der Vergangenheit weg laufen kann. Das war nur mal wieder ein Beweis dafür“, gebe ich leicht seufzend von mir. Um eine erneute Stille zu verhindern frage ich ihn: „Wo bringst du mich nun genau hin?“

!Wie? Ach so, kurz vor einer geheimen Lycaner Festung befindet sich ein kleines Dorf. Das ist unser Ziel. Es könnte aber gefährlich werden. Banditen und Monster beschlagnahmen zurzeit viele der Wege“, erklärt der Rothaarige, bevor er fort fährt „Schlaf ruhig noch ein bisschen. Sobald die Sonne aufgeht brechen wir wieder auf“

ich nicke nur und lasse mich neben Tala zu Boden gleiten. Erst jetzt spüre ich die Müdigkeit in meinen Knochen. Ich rolle mich leicht ein und schließe ergeben meine Augen, woraufhin ich schon einschlafe.

„Wach auf!“, Talas warnende Stimme reißt mich aus meinem Traum. Gerade an solch einer schönen Stelle. Das ist nicht Faire. Fast wäre es passiert. Ich war so kurz davor gewesen.

„Bin schon wach“, gebe ich müde von mir. Irgendwie fühle ich mich noch immer wie gerädert.

„Sei still. Idiot Es kommen Menschen“ Schwing gerade Angst in Talas Stimme mit?

Ich blicke mich um und erblicke den rothaarigen Lycaner, welcher neben den Höhleneingang steht. Vorsichtig erhebe ich mich vom Boden und gehe auf ihn zu. Ich kann seinen Körper nah an meinen spüren, doch versuche ich es zu ignorieren und sehe ebenfalls hinaus.

Der erste Gedanke der mir kommt ist stümperhaft. Auffälliger geht es nun wirklich nicht mehr. Drei bewaffnete Männer gehen durch den Wald. Die Äste und Blätter knacken bei jedem ihrer Schritte. Scheinbar ich Vorsicht ein Fremdwort für sie.

„Es sind Vampirjäger“, erklärt Tala mir plötzlich flüsternd. Im Stillen frage ich mich, wie er darauf kommt, doch schiebe ich diese Frage erstmals zur Seite. Ich vertraue ihm, alles andere ist unwichtig.

„Und was machen wir jetzt?“, frage ich ihn ebenso leise.

Ich sehe, wie Tala die Augenbrauen zusammenzieht und scheinbar fieberhaft nachdenkt. Er sollte sich aber lieber beeilen, da sich die Vampirjäger immer mehr der Höhle nähern. Bald würden sie uns entdecken.

„komm“, fordert der Rothaarige mich auf und greift nach meinem Arm. Mit sanfter Gewalt zieht er mich mit sich zurück, tiefer in die Höhle hinein, wo er mir seinen ´´Plan`` erzählt: „Wir verstecken uns. Sollten sie die Höhle entdecken und hereinkommen machen wir sie nur fertig, wenn sie uns entdecken, okay?“

Zustimmend nicke ich, da ich mit seinen, wenn auch unausgearbeiteten Plan, einverstanden bin. Sollten die Vampirjäger uns entdecken, würde ich zumindest so zu neuem Blut kommen, etwas was ich so dringend brauche. Deutlich spüre ich den unbändigen Hunger, welcher in mir aufsteigt. Ich muss ihn bald stillen.

Tala dreht sich um und will scheinbar in sein Versteck kriechen, doch greife ich vorher nach seiner Hand und drehe ihn wieder zu mir um. Verwirrt sieht er mich an und öffnet schon seinen Mund um mich was zu fragen, aber vorher lege ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen, bringe ihn so zum schweigen.

„Sei vorsichtig“, bitte ich ihn, während ich meinen Finger von seinen Lippen nehme. Dann tue ich das wohl dümmste was ich je in meinem Leben getan habe. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und hauche den total überrumpelten Blauäugigen einen leichten Kuss auf die Lippen. schnell löse ich mich wieder von ihm und flüchte schon förmlich in eine Nische der Höhle um mich dort im Schatten zu verstecken. Tala steht einen Moment wie erstarrt in der Mitte der Höhle, bevor er kopfschüttelnd und sich dann ebenfalls versteckt.

In die dunkle Nische gedrückt spiele ich das Szenario von eben noch einmal vor meinem geistigen Auge ab. ich habe ihn tatsächlich geküsst. Oh Gott, dafür würde er mich bestimmt verachten oder gar umbringen. Wie konnte ich nur? Auch wenn seine Lippen so weich waren… Doch kann ich meine Gedanken nicht zu ende führen, da von draußen eine laute Stimme erklingt: „Hey Michael hier ist eine Höhle! Bestimmt einer diesen Vorposten von den Vampiren!“

„Sei Still du Idiot, oder willst du, dass diese Bestien uns hören?“, fragt eine leicht gesenkte Stimme, wahrscheinlich der Vampirjäger Michael. Aber sie ist nicht zu überhören. Es wäre ein unglaubliches Wunder, wenn jemand sie nicht hören würde. Sie brüllen und stapfen offen über das Gelände, während schleichen, verstecken oder gar flüstern ein Fremdwort zu sein scheinen. Der einzigste Vampir, den sie überraschen könnten wäre ein blinder und tauber Vampir. Und so etwas schimpft sich Vampirjäger. Es ist ein Wunder, dass sie bisher überlebt haben und nicht schon getötet wurden.

Von meinen Platz aus kann ich den Höhleneingang gut beobachten so sehe ich auch die drei Personen, welche soeben an besagten Ort auftauchen. Einer von den dreien scheint recht bullig und muskulös gebaut zu sein, während ein anderer zwar recht dünn, aber groß zu sein scheint. Der letzte von ihnen ist eher ein Duckschnittstyp, jedoch ist sein Gesicht auf Grund seines tief sitzenden Hutes verborgen. Doch das aussehen spielt eh keine Rolle. Früher oder später sind sie eh tot. Wohl eher früher, wenn sie weiter wie bisher weiter in die Höhle gehen, wohl eher früher. Tala und ich würden sie dann nämlich töten müssen.

„Scheint keiner hier zu sein Michael“, wand sich der lange an den Mützenträger.

Michael fährt ihn daraufhin wütend an: „Hab ich dir nicht gesagt, dass du ruhig sein sollst Eddy? In jeder Ecke könnte eines dieser Monster lauern und versuchen wollen uns zu töten“

„Michael hat Recht“, versicherte der dritte Vampirjäger.

„Steve di siehst dich da hinten mal um. Eddy und ich geben dir Feuerschutz“, entscheidet Michael.

Der muskulöse Mann, Steve, folgt ohne Widerworte den Anweisungen. Verdammt, der geht direkt in Talas Richtung. Ich muss was tun, ansonsten entdecken sie ihn. Auch wenn er sicherlich auf sich selbst aufpassen kann überlege ich mir fieberhaft einen Plan.

Plötzlich sagt Steve: „Hey, da ist…“

Doch kommt er nicht mehr dazu den Satz zu beenden. Wie aus dem Nichts schießt eine Hand hervor und umklammert seine Kehle. Immer fester drückt sie zu. Noch bevor die anderen beiden eingreifen können reagiere ich schon.

„Schatten!“, rufe ich meine Partnerin hervor, welche sofort erscheint. Ich brauche ihr keine weiteren Anweisungen zu geben. Sie weiß schon, was sie zu tun hat. Mit einem entsetzlichen brüllen stürzt sie sich auf Eddy. Derweil falle ich Michael von hinten an. Meine Zähne werden länger und dann vergrabe ich sie in der Halsschlagader meines Opfers. Zeitgleich höre ich das brechen von Knochen. Scheinbar hat Tala Steve das Genick gebrochen. Doch kümmere ich mich nicht weiter darum. Begierig saue ich den Vampirjäger das Blut aus und lösche dadurch meinen Durst. Ich spüre, wie die rote Flüssigkeit meine Kehle hinab rinnt. Erst als das Blut versieh und der Körper erschlafft lasse ich ihn wieder los. Mit einem leeren Blick fällt er Tod zu Boden. Währenddessen höre ich Eddys Todesschreie, während Schatten ihn förmlich zerfetzt. Er könnte einem schon fast Leid tun, aber nur fast. Die drei Vampirjäger sind nun also Tod. Sie hatten aber auch selbst Schuld, keiner liegt sich mit mir an.

Wiedersehen ohne Freude

Kapitel 8: Wiedersehen ohne Freude

Die Vampirjäger, welche uns angreifen wollten, sind nun tot. Sie haben sich mit den falschen angelegt.

„Die hätte ich auch alleine geschafft“, ertönte die Stimme des Lycaners hinter mir. Gemächlich drehe ich mich zu ihm um und erwidere „Ich weiß, aber ein Snack kam mir gerade gelegen“

Ohne auch nur einen Kratzer abbekommen zu haben steht Tala nur vor mir. Doch sein Blick ist an mir vorbei auf Schatten gerichtet. Sicherlich ist ihm leicht unwohl zumute, beim Anblick des schwarzen Ungetüms, welches mit dem Blut seiner Opfer bedeckt ist, so dass das Fell an einigen Stellen rotverfärbt ist. Sanft sehe ich Schatten an, doch bevor ich meiner Retterin mein Dank aussprechen kann, kommt mir der blauäugige dazwischen.

„Wer ist das?“, will er wissen und wen er damit meint, ist für mich nicht besonders schwer zu erraten.

„Das ist Schatten. Du hattest schon mal das Vergnügen mit ihr“, spiele ich auf das Szenario von vorhin in meinem Zimmer an, als Tala von Schatten angegriffen wurde.

Der Angesprochene scheint sich daran zu erinnern. Leicht verengen sich seine Augen. „Dann war also sie es, was mich angegriffen hat“, murmelt Tala und zeitgleich knurrt Schatten, als sie mit es bezeichnet wurde.

»Du solltest deinem Geliebten mal mehr Manieren und vor allem Respekt beibringen«, fordert Schatten mich in Privater Gedankensprache auf, so dass der Rothaarige es nicht mit bekommen kann. Über diese Worte muss ich leicht lächeln, woraufhin der Lycaner fragend die Augenbraue hochzieht.

Schließlich sage ich zu ihm: „Du solltest nicht so respektlos über Schatten sprechen. Sie ist sehr mächtig, außerdem kann sie es überhaupt nicht leiden, als ´es´ bezeichnet zu werden, da greift sie notfalls schon jemanden an“

Ein abfälliges Schnauben ist der einzige Kommentar, den der Blauäugige abgibt.

Derweil kommt mein Bit Beast auf mich zu, kurz vor mir stoppst sie und stupst mich an, dann verschwindet sie wieder in meinen Körper. Doch höre ich noch immer ihre Stimme in meinem Kopf »Wenn was sein sollte, lasse es mich wissen, ich werde dir dann immer helfen, egal was sein sollte«

Talas blaue Augen betrachteten Schattens Verschwinden mit einem Hauch von Neugierde, doch dann wendet er seinen Blick zum Höhleneingang. “Die Sonne ist bereits untergegangen, wir sollten weiter gehen”, bemerkt er und verlässt als erstes die Höhle.

Ich nicke nur und folge ihm schweigend. Doch irritiert mich einiges. Zum einen hat Tala nicht einmal mit einem Wort den Kuss erwähnt, welchen ich ihm aufgehaucht habe. Ob ich darüber erfreut sein soll oder nicht, weiß ich noch immer nicht. Dafür brauche ich etwas mehr Zeit zum nachdenken. Das zweite bereitet mir jedoch mehr Kopfzerbrechen. Als Tala mich ´entführt´ hat, meinte er damals, dass er es nur täte um Antworten von mir zu erhalten, aber nun hatte er diese von mir bekommen. Warum sollte er mich jetzt also noch immer mitnehmen? Vielleicht lockt er mich ja auch doch noch in eine Falle. Aber ich habe mein Schicksal bereits gewählt und mein Leben in die Hände des Rothaarigen gelegt. Damit habe ich mich bereits abgefunden, denn immerhin hat mich mein Herr an Tala gebunden.

Trotzdem mache ich mir noch immer Gedanken um meine Zukunft. Diese Ungewissheit bereitet mir deutliches Unbehagen. Vielleicht sollte ich erneut mit dem Lycaner, welcher mich durch die Gegend führt, reden.

Draußen, vor der Höhle, steht Tala und wartet seit einiger Zeit bereits auf mich. Er hat mir den Rücken zugedreht, scheinbar beobachtet er den angrenzenden Wald, musterte jeden Winkel, als ob uns jemand beobachten könnte. Eine aufkommende Windböe spielt mit seinen roten Haaren, lässt sie leicht in der Luft hin und her wiegen. Seine beiden Vordersträhnen scheinen im Wind zu schweben. Alles sieht so mystisch aus und hat eine leicht anziehende Wirkung auf mich. Wunderschön... Es ist schon seltsam, dass ein einzelnes Gefühl so viel Einfluss auf die Betrachtung einer anderen Person hat.

Ich trete dichter an Tala heran. „Wir können los, doch wüsste ich gerne wohin es überhaupt geht”

Mit ausdruckslosem Gesicht dreht sich der Angesprochene zu mir herum und erwidert: „Du wirst es früh genug erfahren. Aber nun komm endlich” Mit diesen Worten wendet sich der Rothaarigen wieder von mir ab und läuft schon weiter.

Leise seufzend folge ich ihm. Auf einmal wirkt Tala so eiskalt und kühl auf mich. Ich verstehe nur nicht warum. Bevor er die Höhle verließ war er noch ganz anders. Vielleicht war in der kurzen Zeit, wo er draußen ohne mich war, irgendwas los. Das kann durchaus so gewesen sein, aber das würde bedeuten, dass etwas in der Nähe ist. Ich sollte wachsamer sein. Schaden könnte es zumindest nicht. Schweigend laufen der Lycaner und ich nebeneinander her. Irgendwann erreichen wir eine Klippe, wo es steil bergab geht. Jedoch befindet sich auf der einen Seite ein Pfad, welcher scheinbar sicher hinab führt.

Langsam reicht mir dieses Schweigen zwischen Tala und mir. Ich bleibe stehen und greife zeitgleich nach seiner Hand, so dass er gezwungen ist ebenfalls stehen zu bleiben.

Missmutig dreht er sich zu mir um. „Was? Wir haben keine Zeit, um hier rumzugammeln. Wir müssen weiter. Also komm endlich!”

Trotzig sehe ich ihn an. „Ich werde sicherlich keinen einzigen Schritt mehr weiter gehen. Ich habe all deine Fragen beantwortet, aber noch immer folge ich dir, auch wenn ich nicht weiß wieso. Bisher habe ich dir keine Fragen gestellt, habe dir vertraut. Aber denkst du nicht, ich habe ein Recht eine genauere Antwort zu erfahren, wo unser Ziel ist?”

Leicht erstaunt sehen mich diese unbeschreiblichen blauen Augen an, damit hat Tala scheinbar nicht gerechnet. Er fängt sich jedoch schnell wieder. Mit einem Schritt steht er dicht vor mir, so dass unsere Körper sich fast berühren.

„Als wir aufgebrochen sind hast du auch versprochen mir keine Probleme zu bereiten. Dein jetziges, bockiges Verhalten ist ein Problem. Daher lass diese Fragerei. Du setzt dich jetzt einfach in Bewegung und folgst mir. Notfalls würde ich dich sogar tragen“

Ich grummle leise. Er hat ja irgendwie recht, trotzdem... Gerade als ich was sagen will realisiere ich ein seltsames Geräusch. Blitzschnell drehe ich mich zur Seite. Die Zeit scheint in diesem Moment schon fast still zu stehen. Deutlich erkenne ich den Bolzen, mit der silbernen Spitze, welcher auf sein Ziel, dem Lycaner, zusteuert. Doch der größte Schock bereitet mir der Schütze... Brooklyn!

Seine weiße Kleidung hebt sich deutlich von der herrschenden Dunkelheit ab. In seiner vom Körper ausgestreckte Hand hält er eine gerade erst abgefeuerte Armbrust. Auf seinem Gesicht hat sich eine psychopatische Maske gebildet, mit einem irren Grinsen auf den Lippen. Der Orangehaarige scheint schon den Tod seines unter Beschuss stehenden Feindes zu sehen und vor allem zu genießen. Aber das lasse ich nicht zu. Tala darf nicht sterben, am aller wenigsten, wenn ich es verhindern kann.

„Pass auf!“, entweicht es mir aus Reflex, bevor ich mich auf den Blauäugigen stürze und ihn so mit mir zu Boden reiße. Damit scheint der Moment, wo schon fast ein Zauber in der Luft liegt, und die Zeit anzuhalten scheint, gebrochen und der Bolzen saust über uns hinweg. Unter mir zieht Tala überrascht die Luft ein, scheinbar hat er bis eben gar nicht realisiert, was vor sich geht.

Ich bleibe noch auf Tala liegen. Besorgt sehe ich ihn an und frage: „Ist alles in Ordnung?”

Der Gefragte nickt nur.

Und dann hallt Brooklyns Stimme in unser unmittelbarer Umgebung wieder: „Dein Großvater hatte also Recht Kai. Du bist tatsächlich ungestüm und brauchst eine starke Hand, welche dich zähmt. In einem anderen Fall wärest du niemals mit einer so niederen Kreatur wie ihm geflohen“

Er weiß es also. Er weiß das Tala ein Lycaner ist. Verdammt, warum musste es soweit kommen? Ich wende meinem Blick Brooklyn zu, während ich wieder vom Rothaarigen aufstehe. Brooklyn ist deutlich näher gekommen. Uns trennen nur noch wenige Meter. Wütend fixieren meine Blutohren Augen ihn, während Tala wieder an meine Seite tritt.

„Und du denkst tatsächlich, es ist deine Hand, welche es vermag mich zu zähmen, ja?“, frage ich herausfordern und auch irgendwie trotzig.

Währenddessen spüre ich, wie sich Schatten in meinem Geist regt. Sie scheint die Gefahr, welche von Brooklyn ausgeht, deutlich zu spüren. Aber noch ist nicht die richtige Zeit für sie einzugreifen. Wir müssen auf eine günstige Gelegenheit warten, denn Brooklyn ist ein gefährlicher Gegner. .

Grinsend antwortet mir der Gefragte: „Natürlich. Komm zu mir Kai. Gemeinsam kehren wie zurück und besiegeln unser Bündnis. Werde mein Gefährte, aber vorher werde ich diesen Köter ins Jenseits schicken. Sehe es als eine Art Hochzeitsgeschenk an, dass ich dich von deinem Entführer erlöse“ Daraufhin hält er mir seine freie Hand auffordern entgegen und will, dass ich sie ergreife. Doch zögere ich noch.

Ich sehe in Brooklyns grüne Augen. Sie wirken ernst und entschlossen, aber auch kalt und lieblos. Will ich mit ihm zurück in meinen goldenen Käfig? Aber wenn nicht, was wird dann heute noch passieren? Töten würde er mich nicht, doch gibt es schlimmeres als den Tod. Entschlossen sehe ich den Orangehaarigen vor mir an. Ich habe mich nun entschieden. Ich mache einen Schritt nach vorne, bevor ich wieder stehen bleibe. Deutlich höre ich Talas erstauntes Keuchen, als er die Situation erfasst. Damit hat er scheinbar nicht gerechnet. Aber ich habe mich entscheiden und es fühlt sich in diesen Moment so richtig an.

Tief blicke ich in die smaragdgrünen Augen, sehe durch sie hindurch in die Seele. Sie ist kalt, dunkel und irgendetwas Böses lauert da, so dass mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter läuft. So etwas habe ich noch nie gespürt. All meine Sinne drängen mich zu Flucht, aber schaffe ich es sie erfolgreich zu unterdrücken.

Dann trifft mich der Schlag. Brooklyn weiß, wie ich mich entschieden habe noch bevor ich es überhaupt offen verkündet habe. Bin ich für ihn so leicht zu durchschauen? Jedoch ist dort etwas, was mir noch mehr sorgen bereitet. Diese eiskalte Zuversicht von ihm. Er scheint sich so sicher zu sein, dass sich seine Zukunftsvision erfüllt. Ich werde das aber nicht zulassen, sei dir dessen bewusst Brooklyn.

Schließlich löse ich mich von seinem Inneren und spreche folgende Worte mit Bedacht aus: „Du kennst meinen Stolz Brooklyn und weißt, dass ich mich niemanden einfach so unterordnen werde. Trotzdem denkst du, dass du es schaffen könntest. Aber du irrst dich, niemals werde ich vor dir im Staub kriechen. Lieber sterbe ich. Und dort gibt es noch einen Punkt, an dem ich dir widerspreche. Ich werde mit dir nicht mitkommen und Tala wirst du auch nichts tun. Da müsstest du mich als erstes ausschalten“ stell ich klar, während ich zwischen dem Lycaner und dem Vampir stehe.

Brooklyn scheint über meine Worte eine Zeit lang nachzudenken. Dann lächelt er plötzlich. „Du hast recht Kai”

Überrascht sehe ich ihn an. Ich hätte mit solch einer Reaktion nicht gerechnet. Eher dachte ich, er würde wütend werden und ausrasten, aber nichts dergleichen geschieht.

„Ich werde dich ausschalten müssen. Aber keine Sorge Kai, deinem makellosen Körper wird nichts geschehen“, fährt er schließlich fort.

Bevor ich reagieren kann erscheint hinter Brooklyn etwas gigantisches. Es ist Finsterer, als alles was ich je gesehen habe. Und es strahlt eine Eiseskälte aus. Außerdem ist es böse, vielleicht sogar das manifestierte Böse auf Erden. Denn erhebt sich das Wesen, und dann weiß ich, was es ist.

„Zeus!”, entweicht es ungewollt ängstlich über meine Lippen, während mein Körper unkontrolliert zittert. Zeus, das Shaowbeast von Brooklyn. Keiner der heute noch lebt, hat es je gesehen. Es ist böse und seine Attacke ist absolut grauenvoll. Es greift die Seele seines Opfers an. Gewaltsam dringt er in sie ein und versucht sie zu zerstören, während es alles Positive in einen dunklen Nebel verschwinden lässt. Außerdem heißt es, dass einem der Wille zum Leben genommen wird, bis man nur noch eine leere Hülle ist und man nur noch vor sich hinvegetiert.

Will Brooklyn mich etwas so zähmen? In dem er Zeus benutz um mein Inneres zu zerstören? Nein, das darf nicht sein, trotzdem... Ich blicke zum Orangehaarigen und sein Grinsen lässt meine schlimmste Befürchtung war werden. Er will es also wirklich tun. Nein, das darf ich nicht zu lassen. Ich muss Zeus stoppen, so lange es noch geht. Da ich nun begriffen habe, was er vorhat, versuche ich Schatten zu rufen, um mich zu schützen. Sie würde mir sicherlich helfen, doch es ist bereits zu spät.

Ich höre noch Brooklyns Stimme, welche laut ruft: „Zeus! King of Darkness!“

Dann halt ein unmenschliches und entsetzliches Brüllen in meinem Kopf wieder, anschließend wird um mich herum alles schwarz. Es dreht sich alles, und ich ertrinke förmlich in der Dunkelheit, während das Denken mir immer schwerer fällt. Was geschieht nur mit mir? Ist es möglich, dass Zeus bereits in meine Seele eingedrungen ist und mich innerlich zerstören will? Meine letzten Gedanken verschwinden hinter einer Wand aus Nebel, dann kommt es mir so vor, als würde ich dieser Welt entgleiten.

Vampir gegen Lycaner

Kapitel 9: Vampir gegen Lycaner
 

~Nobody Point of view~
 

Während ein riesiges, undeutlich erkennbares Wesen aus der Finsternis hervortritt, fängt Kai plötzlich unkontrolliert an zu zittern. Erkenntnis spiegelt sich in seinen blutroten Augen. Er scheint dieses Wesen trotz allem zu erkennen. Schließlich ertönt der Befehl Brooklyns: „King of Darkness!„

Dann heftet sich der Blick dieses Monsters auf den Graublauhaarigen und es scheint fast, als wäre der Vampir vom Blick gefangen und als greife es nach ihm. Ein fürchterliches Brüllen ertönt nun und das Monster beugt sich leicht vor. Daraufhin scheint Kai das Atmen immer schwerer zu fallen, während er anfängt zu schwanken. Schwer hebt sich seine Brust und Schweiß steht auf seiner Stirn. Letzen Endes geben die Beine des Rotäugigen unter seinem eigenen Geweicht nach und er bricht zusammen. Zeitgleich verschwindet die Bestie wieder ins Nichts. Tala, welcher die ganze Zeit das Ungetüm angestarrt hat, scheint dadurch wieder zu erwachen. Sein Blick schweift zu dem neben ihm stehenden Vampir und sieht, wie er zusammensackt. Instinktiv greift der Rothaarige nach Diesem und hält ihn dicht an sich gedrückt. Der Blauäugige versteht nicht, warum Kai plötzlich ohne einen ersichtlichen Grund zusammen bricht. Oder war dieses Ding von vorher daran schuld?

„Kai?“, spricht Tala den Vampir an, welcher regungslos in seinen Armen hängt. Sanft schüttelt er Kai, versucht so diesen zu wecken. Doch zeigt dieser noch immer keine Reaktion. Seine Augen, welche leicht geöffnet sind, wirken leer und matt, während er ins Nichts starrt. „Kai?“, lautet ein zweiter Versuch diesen zu wecken, aber selbst jetzt reagiert dieser nicht.

„Gib es auf Werwolf. Er kann dich nicht hören und auf irgendwas reagieren wird er erst recht nicht“, behauptet Brooklyn, während er missmutig beobachtet, wie der Rotschopf SEINEN Kai im Arm hält. Aber er würde ohnehin schon sehr bald dafür bezahlen, für Alles, was er sich herausgenommen hat.

Wütend sieht der Blauäugige Brooklyn an. Ein Knurren entweicht seinen Lippen und wütend fragt er: „Was soll das heißen? Was hast du Kai angetan?“

Ein kaltes Grinsen schlägt ihm entgegen. „Das geht dich gar nichts an. Aber ich gebe dir gnädiger Weise einen Hinweis um deine Neugierde zu befriedigen. Kai ist in einer Art traumlosen Zustand. Auch wenn das nur ein winziger Teil ist; aber der Rest ist für einen Köter wie dich eh zu kompliziert.“

„Du wagst es mich zu beleidigen?!“

„Natürlich. Doch nun lass Kai endlich los. Ich will nicht, dass er weiter von deinen Drecksklauen beschmutz wird. Außerdem musst du dich auf andere Sachen konzentrieren. Immerhin will ich einen spannenden Kampf gegen dich, wo ich dich leiden lassen werde!“

Generell nimmt Tala keine Befehle von einen Vampir entgegen, aber dieses Mal schon. Es würde zu einem Kampf kommen, welchen er jedoch herbeisehnt. Was spuckt dieser Orangehaarige auch für so große Töne? Wütend sahen die blauen Augen seinen Gegenüber an. Vorsichtig bettete er den abwesenden Vampir auf dem Boden, bevor er sich erhob. Es ist schon ein schauriger Anblick, den Graublauhaarigen so zu sehen. Sein unnatürliches, aschfahles Gesicht, die leicht geöffneten Augen, welche unnatürlich leer wirkten und nicht einmal blinzelten. Und dann auch noch der stumpfe Ausdruck, die trüben Augen. Einst brannte in den wunderschönen, rubinroten Augen ein schier unlöschbares Feuer, doch nun war es doch erloschen, so dass sie glanzlos wirkten. Aus irgendeinem, ihm unbekannten Grund, versetzte Tala dieser Anblick einen Stich ins Herz und zugleich spürte er auch eine unglaubliche Wut in sich aufsteigen. Er will nur noch Kai rächen, doch vor Allem will er ihn zurück holen, zurück zu sich selbst.

Entschlossen erhebt sich der Rothaarige und sieht Brooklyn herausfordernd an. „Du willst also mit mir kämpfen? Gut, dann komm! Ich werde dir zeigen, was es heißt sich mit einem Lycaner anzulegen!“

„Wie du willst Wölfchen“, kommt es recht unbeeindruckt zurück. Dann ist Brooklyn mit einem Satz direkt bei seinem Kontrahenten und greift sofort an. Es geschieht so schnell, dass Tala nicht mehr ausweichen kann. Der Faustschlag trifft ihn so schnell und mit solcher Kraft, dass er einige Meter nach hinten geschleudert wird. Doch noch immer steht er aufrecht. Mit einer fahrigen Bewegung wird das Blut von der aufgeplatzten Lippe weggewischt.

„War das etwa schon alles Brooklyn? Ich hatte ehrlich gesagt etwas mehr erwartet. Immerhin schlägt sogar ein gewöhnlicher Mensch fester als du“, spottet der Lycaner und grinst frech.

Brooklyn setzt daraufhin die selbe Gesichtsmimik auf. „Keines Falls war das alles, doch hat es gereicht um seinen Zweck zu erfüllen. Immerhin bist du jetzt ja nicht mehr in Kais Nähe. Mehr wollte ich ja noch nicht.“ Der Vampir hat recht behalten, und dafür würde Tala am liebsten laut fluchen. Sein Gegner steht nun direkt neben Kai, während der Rothaarige selbst in einige Entfernungen steht. Doch vielleicht war es so Momentan am besten....

„Und? Das ist doch egal wer in Kais Nähe steht. Es bringt für niemandem von uns einen Vorteil neben ihm zu stehen. Am aller wenigsten dir, denn ich werde ohnehin nicht verlieren!“, versichert der Lycaner selbstsicher. Der Kampf würde also beginnen, daher wird es Zeit für ihn sein menschliches Erscheinungsbild abzulegen. Seine Muskeln verkrampfen sich, während seine Hände sich zu Klauen formen. Sein Kiefer streckt sich immer weiter nach vorne. Tala denkt ein leises, mahlendes Geräusch zu hören, als sich sein schwacher Menschenmund zu einem kraftvollen, reißenden Maul, ähnlich des eines Wolfes, umbildet. Mit diesen scharfen Zähnen ist er sogar in der Lage, ohne viel Kraftaufwand Knochen zu zermalmen. Die Beine des Rothaarigen werden länger und kraftvoller, während seine Kleidung vom dichten, roten Pelz abgelöst wird. Statt Füße besitz er nun raue Pfoten. Kraftvoll wirft der verwandelte Lycaner seinen Kopf zurück und lässt ein schauriges Heulen ertönen.

Unbeeindruckt sieht Brooklyn der Verwandlung zu. „Bist du endlich fertig?“, ertönt die gelangweilte Frage. Mit einem wütenden Knurren wenden sich die eisblauen Augen Talas dem angeberischen Vampir zu. Seine Muskeln spannen sich, während er seine Krallen ausfährt, doch greift er noch nicht an. Auch wenn er’s nur ungern zu gibt, so will er nicht riskieren, bei seinem Angriff Kai zu verletzen. So wartet der Lycaner darauf, dass Brooklyn erneut angreift. Aber trotzdem findet Tala, dass sein Handeln leicht zu erklären ist, das redet er sich zumindest ein. Er will Kai nichts schuldig sein. Immerhin hatte dieser ihm das Leben vor dem Bolzen gerettet. Daher war er ihm was schuldig. Also hieß Talas Devise: abwarten.

Diese Chance lässt sich Brooklyn keines Falls entgehen und will sofort angreifen. Doch zuerst zieht er aus der Schwertscheide -welche er auf seinem Rücken trägt- sein Langschwert. Diese Waffe ist aus Silber gefertigt, perfekt um Lycaner zu vernichten. Locker wird diese Waffe in der rechten Hand gehalten, wobei erneut ein psychopatisches Grinsen auf Brooklyns Gesicht erscheint. Dann stürzt er bereits mit langen Schritten und zum Schlag erhobenen Schwert auf Tala zu. Dieser Angriff kommt so vorhersehbar, dass der Rothaarige die Chance bekommt auszuweichen. Jedoch rechnet er nicht mit der Schnelligkeit des Grünäugigen. Dieser holt aus der Bewegungen heraus erneut zum Schlag aus. Schnell muss Tala erneut ausweichen, jedoch kommt er nicht um eine leichte Wunde am Oberarm herum, aber ansonsten bleibt er unversehrt.

Sofort geht es weiter. Der Blauäugige nutzt den Moment, wo Brooklyns linke Seite ungedeckt ist. Er stürzt sich auf ihn und gräbt seine langen Krallen in die Haut. Problemlos werden Fleisch und Sehnen von diesen durchschnitten, wobei Blut aus der frischen Wunde tropft. Gleichzeitig mit dieser Aktion, schnappt der mächtige Wolfskiefer nach dem rechten Handgelenk des Vampirs, welches das Schwert umklammerte.

Mit einem Schrei macht Brooklyn seiner Wut, dass solch ein niederes Wesen wie ein Lycaner ihn verletzt hat, Luft. Dabei schießt seine linke Hand hervor und umschließt die Kehle des Blauäugigen, noch bevor dieser sein Ziel zermalmen kann.

„So nicht, du Köter!“ Wütend funkeln die grünen Augen des Orangehaarigen, während er langsam die Luft seines Opfers abdrückt. Soll sein Gegner doch jämmerlich ersticken.

Der Lycaner schlägt fast blind nach Brooklyn, doch bevor er es schafft diesen zu treffen, wird er bereits kraftvoll weggestoßen. Nach luftringend geht Tala ein paar Meter entfernt anschließend in die Knie, während er nur nebenbei realisiert, dass er sich am Rand der Klippe befindet.

Der Vampir nutzt diesen Moment der Wehrlosigkeit und greift sofort mit erhobenen Schwert an. Derweil hat sich Talas Atem wieder normalisiert und er ist wieder bereit den Kampf aufzunehmen. Doch dann weiten sich die blauen Augen geschockt, als sie sehen, wie nah Brooklyn bereits ist und das dessen Schwert wieder in Aktion ist, trotz verletzen Handgelenks. Ein Ausweichen scheint auf Grund der geringen Entfernung unmöglich. Trotzdem will Tala sich nicht geschlagen geben. Sofort springt er auf die Beine um seinen Feind nicht tatenlos gegenüber zu treten. Doch ist es bereits zu spät. Noch während Tala sich bewegt, spürt er bereits den Schmerz in seiner Bauchgegend. Geschockt sieht er hinab, während seine Hände wie automatisch um die Klinge greifen, welche ihn durchbohrt hat.

Blut tropft aus der Wunde und eine Welle von Schmerzen breitet sich in dessen Körper aus.

Ganz nah beugt sich Brooklyn zum Ohr des blauäugigen Lycaners und haucht leise: „Das ist dein Ende Köter.“ Daraufhin zieht er ruckartig das Schwert aus dem Körper Talas. Dieser geht schmervoll stöhnend zu Boden, wo er unfähig, sich erneut zu bewegen, niederkniet. Schnell breitet sich eine Blutlache um dem Lycaner herum aus, der krampfhaft versucht die Schwärze vor seinen Augen zu vertreiben. Das Atmen fällt ihm immer schwerer und seltsamer Weise kommt ihm das Bild von Kai vor die Augen. Das Letzte was er sieht ist, wie der Orangehaarige zum entgültigen Schlag seine Waffe erhebt.

Erwachen

So, da bin ich endlich wieder^^

Hab euch ja lange genug warten alssen, bis es endlcih weiter ging. aber genug der vorworte wüsnche euch viel spaß^^
 

Der ewige Kampf
 

Kapitel 10: Erwachen
 

~Kais Sichtweise~
 

Es kommt mir so vor, als würde ich schweben. Ich fühle mich so frei, schwerelos, in einem Meer aus Dunkelheit, wo man nicht mal die Hand vor Augen sehen kann. Aber bin ich tatsächlich frei? Es kommt mir so vor, als würde Irgendetwas nach mir greifen und versucht mich hinunter zu ziehen. Scheinbar unsichtbare Ketten zerren an meinem Körper und reißen mich weiter hinab. Aber wieso tut dies jemand mir an? Ich verstehe es nicht...

Aber langsam schwindet dieser Gedanke erneut, so wie alles andere hier, bis nur ein Nichts zurückbleibt. Es fällt mir immer schwerer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ein dumpfes Gefühl breitet sich in meinem Kopf aus, bis ich alles vergesse.

»Kai!«

Kai? Wer ist dieser Kai? Bin ich das? Heiße ich tatsächlich so? Ja, ich bin mir schon irgendwie sicher, dass ich dies bin. Dieser Name kommt mir so vertraut vor. Ich heiße Kai, dieser Gedanke festigt sich immer mehr in meinem Bewusstsein.

»Kai!« Jemand ruft immer wieder nach mir. Wer das wohl ist? Ich kenne diese weibliche, leicht kehlige Stimme, oder müsste sie zumindest kennen, doch noch immer fällt mir jeder Gedanke so schwer. Meine Erinnerungen sind wie vernebelt. Ich bin so müde. Warum lässt mich diese Stimme nicht in Ruhe?

»Kai komm zur dir! Das ist nicht die Wirklichkeit, nur eine Illusion! Komm zu dir!«

Natürlich ist dies die Wirklichkeit! Es gibt doch nichts anderes, als diesen Platz. Zumindest erinnere ich mich an nichts, außer dieser Schwärze. Kann es sein, dass diese weibliche Stimme tatsächlich recht hat? Ist das alles nur eine Art verrückter Traum? Je mehr ich versuche drüber nachzudenken, umso stärker scheint die Kraft zu sein, die mich tiefer hinab ziehen will. Sie will mich nicht gehen lassen. Hält mich eisern in ihren Fängen, doch lasse ich mir dies nicht mehr gefallen. Stemme mich langsam gegen sie, doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr lasse ich nach. Verliere den Glauben, da ich nicht weiß, wofür es sich lohnt zu kämpfen..

»Gib nicht auf Kai. Kämpfe! Er braucht dich....!«

Aber warum soll ich kämpfen? Für wen? Es ist doch so anstrengend und ermüdend. Vielleicht ist es doch richtig, was mit mir geschieht und diese Stimme ist böse, drängt mich ins Verderben. Aber nein... Das kann ich nicht glauben. Irgendetwas sagt mir, dass ich ihr vertrauen kann. Ich kenne sie, glaube ich zumindest. Aber wen meinst sie denn nun? Wer braucht mich?

Ich bin alleine und habe niemanden.... Mein Herz ist so leer wie dieser Ort....

Doch da kommt mir plötzlich etwas in den Sinn. Ein paar eisblaue Augen, welche eine unglaubliche Wärme ausstrahlen. Einfach wunderschön. So weit wie diese Augen scheint nur das Meer zu sein. Das Meer? Etwas löst dieser Gedanke in mir aus. Das Meer? Ja, ich erinnere mich an etwas... An jemanden. Erst nur schemenhaft, doch dann wird das Bild immer klarer und ich erkenne jemanden, direkt vor mir. Diese eisblaue Augen stechen sofort aus dessen Gesicht hervor, ebenso fällt mir sofort die stolze Haltung auf. Dann sehe ich dieses feuerrote Haar. Ein Name kommt mir plötzlich wie aus dem Nichts in den Sinn. Aber es ist nicht irgendein Name. Es ist sein Name...

Tala...

Jetzt erinnere ich mich wieder an alles, was vorgefallen ist. Der Angriff auf Tala und mich... Brooklyn, welcher uns gefunden hatte.. Die Attacke von Zeus, dem Shadowbeast... Daher also dieser Ort. Ich bin von ihm attackierte worden, von innen heraus förmlich ausgebrannt worden und dann in meine Seele gebannt worden. Doch jemand hat Kraft genug um mich sogar hier zu erreichen und mich wachzurütteln, sodass ich wieder zu Sinnen gekommen bin.

Diese Stimme... Schatten! Meine gute Freundin und Partnerin. Das Shadowbeast, das sich mir angeschlossen hat vor langer Zeit. Mit dieser Erkenntnis befreie ich mich aus Zeus Fängen und stoße ihn mit all meiner Kraft aus meinem Bewusstsein hinaus. Mit einem Brüllen, das seine Niederlage verkündet, verschwindet er und zusammen mit ihm die Macht, die mich hinabziehen wollte.

Die Finsternis erhellt sich immer mehr, während ich wieder zu ich selbst werde. Mit all meinen Empfindungen und Erinnerungen. Dann sehe ich im Dämmerlicht, was gerade herrscht, während das Licht die Finsternis ablöst, eine Gestalt vor mir. Ein großer, schwarzer Hund mit Hörnern auf der Stirn.

„Schatten ich danke dir. Du hast mich von Zeus' Attacke befreit“, bedankte ich mich bei ihr.

Gutmütig sieht sie mich an. „Du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken. Ich habe dir nur einen Schubs in die richtige Richtung gegeben, mehr nicht. Den Rest hast du alleine, aus eigener Kraft geschafft.“

„Vielleicht hast du Recht, trotzdem hast du mir geholfen. Ebenso wie mich meine Erinnerung an Tala gestärkt hatte. Tala! Du sagtest jemand sei in Gefahr! Meintest du Tala? Was ist mit ihm? Ist er verletzt? Ich muss ihm helfen!“, braus ich panisch los, während sich die Sorge um den Rothaarigen stärker in mein Bewusstsein drängt.

»Brooklyn wird ihn töten, wenn wir nichts unternehmen um dies zu verhindern. Aber dazu musst du erst wieder zu dir kommen. Wache auf und streife die letzen Reste von Zeus' Attacke endgültig von dir. Beeil dich! Uns bleibt nicht viel Zeit um die Person zu retten, die du liebst«, mit diesen letzen Worten löst sich Schattens Gestalt auf und verschwindet.

Doch kümmerte ich mich nicht weiter drum. Ich darf nicht zulassen dass Tala stirbt, daher richteten sich alle Sinne nur auf ihn und dem Gedanken so schnell es geht zu ihm zu gelangen. Dann geschieht es wie von selbst. Ein sog erfasst mich, und plötzlich tauche ich aus meinem Inneren auf. Hektisch schlag ich die Augen auf, während ich meinen Oberkörper ruckartig vom Boden erhebe. Mein Atem ging gehetzt, während ich mich umsah.

TALA! Wo ist er nur?

Besorgt sehe ich mich weiter um. Dann entdecke ich ihn schließlich. Mein Herz bleibt bei diesem Anblick stehen. Er befindet sich nah am Rand der Klippe, vor ihm steht Brooklyn, der sein Schwert durch den Körper des Lycaners bohrt.

Nein! Das darf nicht wahr sein! Es darf nicht zu spät sein. „Tala“, entweicht es mir heiser aus meinen Lippen. Mühsam steh ich auf, während das Schwert aus dem Körper des Rothaarigen gezogen wird und ein Schwall Blut spritzt hervor. Vorher jedoch sehe ich wie sich der Vampir hinab beugt und Tala etwas, für mich Unverständliches, ins Ohr flüstert. Doch die Worte sind mir auch egal.

Schon renne ich auf beide zu, während Tala zu Boden geht. Der Boden färbt sich um ihn herum Blutrot. Als Brooklyn erneut zum Schlag ausholt, um den Kopf des Rothaarigen von dessen Schulter zu trennen, bin ich fast am Ziel, doch würde ich wohl trotzdem zu spät kommen. Ich muss ihn doch irgendwie dran hindern können!

„Brooklyn!”, schreie ich den Grünäugigen wütend an.

Überrascht und geschockt zu gleich wirbelt er zu mir herum, wobei er den Angriff auf Tala ganz vergisst. Mit mir hat er sicherlich nicht gerechnet, dass erkenne ich daran wie seine Lippen tonlos „Das ist unmöglich...“ formen.

Diesen Moment nutze ich...
 

Ich renne immer weiter auf den regungslosen Orangehaarigen zu und rufe Schatten ohne einen lauten Befehl zu geben hervor. Mit einem wütenden Brüllen erschien meine Freundin und stürzte sich sofort auf Brooklyn. Dieser realisiert das wohl nun endlich, und merkt was geschieht. In letzter Sekunde will er zu seiner Waffe greifen und diese gegen mein Shadowbeast erheben, doch ist es bereits zu spät. Mit einem kraftvollen Prankenhieb wird er hart gegen die Brust getroffen. Allein auf Grund dieser Attacke wird Brooklyn einige Meter zurück geschleudert. Er scheint immer weiter zurück katapultiert zu werden, doch dann fällt er plötzlich in die Tiefe hinab... Er ist über den Rand der Klippe getaumelt und ohne festen Boden unter den Füßen stürzt er hinab in die scheinbar endlose Tiefe.

Ein letztes Mal streifen sich unsere Blicke und ich erkenne den Schock in den grünen Augen, dann wird der Blickkontakt abgerissen, als er hinter der Klippe verschwindet. Doch schnell verdränge ich ihn aus meinen Gedanken und all meine Aufmerksamkeit löse ich von ihm. In diesem Moment ist mir sowas von egal, was mit ihm geschieht, oder wo er da unten aufkommt, oder aber auch, ob er das überhaupt überstehen könnte. Jetzt zählt nur Tala!

Bestürzt und leicht panisch bin ich endlich bei ihm angekommen und knie mich neben seinen Körper. Er verwandelt sich gerade zurück in seine menschliche Gestalt. Ich sehe ihm dabei schweigend zu und merke nicht mal wie ich in seinem Blut knie und meine Kleidung sich davon rot färbt. Zwar sehe ich das viele Blut was er verloren hat, doch zählt in diesem Moment nur eines, nämlich ob er überhaupt überlebt.

Er kann.. Darf einfach nicht tot sein....

Vorsichtig lege ich meinen Kopf auf seine Brust und lausche mit geschlossenen Augen. Für einen kurzen Augenblick verliere ich jegliche Hoffnung das mein Geliebter noch leben könnte, aber dann vernehme ich den ganz leisen, wenn auch unregelmäßigen Herzschlag.

Er lebt noch!

Ja, noch, aber wie kann ich ihm nur helfen, dass er es mit Sicherheit übersteht? Bei uns Vampiren ist dies anders als bei ihm. Mit genügend Blut können wir in sehr kurzer Zeit unsere Wunden heilen lassen, aber bei den Lycanern ist dies nicht so. Immerhin trinken sie kein Blut.... Verzweifelt streiche ich eine feuerrote Strähne aus Talas Gesicht.

„Schatten, was kann ich nur tun um ihm zu helfen?“, wand ich mich schließlich, in meiner letzen Hoffnung den Lycaner zu retten, an meine treue Gefährtin.

Daraufhin tritt die schwarze Gestalt mit unglaublicher Ruhe näher an mich heran und bietet mir ihre Antwort. »Du musst als erstes die Blutung stillen. Ein kräftiger Verband dürfte für dies als erstes genügen. Aber keine Angst Kai. Dein Geliebter ist stark und wird es sicherlich überstehen.«

Ich weiß nicht, ob Schatten das nur sagt um mich zu beruhigen, oder nicht. Trotzdem schenken mir ihre Worte Hoffnung.

Schnell mach ich mich daran mein oberes Gewand in Streifen zu reisen. Ich muss nicht einmal viel Kraft anwenden, als es schon nachgibt. Dann verwende ich diese als Verband. Vorsichtig, um den Andren nicht noch mehr Schaden zuzufügen, verbinde ich ihn mit langsamen Bewegungen die stark blutende Wunde in seiner Brust. Da ich ihn, um die Blutung zu stoppen, fest anlegen muss, entweicht Tala selbst in der Bewusstlosigkeit gefangen immer wieder ein schmerzvolles Stöhnen, jedoch ohne aufzuwachen.

Nach getaner Arbeit betrachte ich mein Werk zufrieden. Zwar beunruhigt mich, dass der provisorische Verband bereits erneut mit Blut durchtränkt ist, trotzdem nimmt meine Hoffnung, dass Tala überlebt, nicht ab sondern zu.

„Und jetzt? Was kann ich nun tun?“, frage ich erneut Schatten.

»Als erstes Ruhe bewahren. Es hilft nichts, wenn du durchdrehst. Dann bringen wir ihn an einen sichereren Ort, wo wir ihn mit bestimmten Pflanzen behandeln werden. Keine Sorge, ich weiß schon welche bei seinen Wunden helfen und wo ich sie in der Nähe finden kann«, wird mir versichert.

Dankbar lächle ich zu Schatten auf. Als Tala schmerzvoll aufstöhnte wende ich mich allerdings diesem wieder zu. Schwach sehen mich seine leicht geöffneten blauen Augen an.

„Kai...?“, haucht er fragend, doch bevor er weiter sprechen kann lege ich ihm einen Finger auf seine Lippen und lasse ihn verstummen.

„Psst. Ganz ruhig. Es wird alles wieder gut. Vertrau mir. Ich werde dich in Sicherheit bringen und mich dort um dich kümmern. Deine Wunden werden versorgt werden. Wir reden später, wenn du zu Kräften gekommen bist.“

Schweigend sieht Tala mich an, doch dann fallen ihm seine Augen auch schon wieder erschöpft zu. Er scheint noch immer sehr erschöpft zu sein, kein Wunder.

»Kai, du musst ihn nun vorsichtig auf meinen Rücken setzten und hinter ihm aufsteigen. Ich werde euch tragen« bietet Schatten mir an, während sie sich hinlegt um mir so den Aufstieg zu erleichtern.

Vorsichtig hebe ich Tala auf Schattens Rücken. Anschleißend schwinge ich mich hinter ihn. Sanft schlinge ich meine Arme um seinen Körper um ihm den nötigen Halt zu geben, damit er nicht hinunter fällt. Mit langsamen Bewegungen erhebt sich Schatten und setzt sich, mit scheinbar einem festen Ziel vor Augen, in Bewegung. Sanft trägt sie uns über die Landschaft um uns in Sicherheit zu bringen. Immer wieder gleitet mein Blick zu dem Bewusstlosen.
 

Das war´s schon wieder

eure phinix

Geständnisse

Kapitel 11: Geständnisse
 

Noch immer halte ich Tala fest an mich gedrückt, während wir auf Schattens Rücken durch den Wald reiten. Hier ist er extrem dicht bewachsen. Immer wieder muss ich aufpassen, dass ich oder Tala nicht von einem herunter hängenden Ast erschlagen werden. Zum Glück geschieht dies nicht.

»Wir sind bald da Kai«, teilt mir mein Shadowbeast mit. Zufrieden nicke ich. Es wird langsam Zeit... Die Sonne wird bald aufgehen, dass erkenne ich an der bereits herrschenden Dämmerung. Bald wird die Welt erneut in Licht getaucht, wenn die Nacht sich mit dem Tag abwechselt.

Ich hoffe, dass es wirklich nicht mehr sehr weit ist. Weder will ich im Sonnenlicht verbrennen, noch hält Tala es noch all zu lange aus. Seine Wunden müssen behandelt werden, außerdem braucht der Lycaner viel Ruhe.

Endlich lichtet sich der Wald und ich erkenne einen Berg, welcher vorher von dem dichten Blätterdach verdeckt wurde. Etwas höher gelegen hat der Berg eine Öffnung, die scheinbar in eine Höhle führt.

»Halte euch gut fest«, rät Schatten mir, bevor sie auf die Höhle zu läuft, direkt auf die Bergwand, die sich vor uns erhebt. Ich ahne bereits was sie vorhat. Mit meinen Armen halte ich den Rothaarigen stärker fest, während ich meine Beine in die Seiten des schwarzfelligen Wesens presse um so noch mehr Halt zu erlangen. Mit einem Satz stößt sich Schatten mit ihren Hinterläufen kraftvoll ab und springt diese paar Meter hoch zur Höhle. Sofort landet sie auf einem Vorsprung, woraufhin ich leicht durchgerüttelt werde, dann tritt sie in die Tiefe. Immer weiter geht sie in ein Höhlenlabyrinth, dass versteckt im Berg liegt, und gelangt so immer tiefer.

Schließlich bleibt sie in einer fast acht Meter langen Sackgasse, stehen, welche von einer Kreuzung abgeht. Langsam legt sich meine Freundin auf dem Boden der Sackgasse hin. Sofort verstehe ich auch ohne Worte was sie damit meint. Ich halte Tala mit einer Hand fest um ihn zu stabilisieren, während ich vom Rücken des Schattenläufers gleite. Anschließend hebe ich so Vorsichtig wie es mir möglich ist den Rothaarige von ihr herab und trage ihn tiefer in die Sackgasse. Dort lasse ich ihn zu Boden gleiten und lege ihn sanft hin.

»Ihr seit hier erst mal sicher, während ich alleine unterwegs bin. Spätestens wenn die Sonne erneut unter geht werde ich zurückkommen. Solange solltet ihr beide, auch du Kai, euch ausruhen, bitte mein Kleiner...«,werde ich von ihr gebeten, bevor Schatten auch schon wieder durch die Tunnel verschwindet, ohne dass ich ihr eine Antwort geben konnte. Wohin sie genau will weiß ich nicht, aber habe ich eine gewisse Ahnung was sie tut. Aber lasse ich diese erst mal auf sich beruhen.

Ich setzte mich neben Tala auf die Erde und betrachte den Rothaarigen besorgt. Sein Atem geht nur schwach und unregelmäßig. Schweißtropfen bilden sich auf seinem von Schmerz verzerrten Gesicht. Die Angst ihn zu verlieren wird erneut übermächtig. Behutsame streiche ich über dieses und wische so die Schweißtropfen hinfort. Ein qualvolles Seufzen entweicht mir... Ich fühle mich in diesem Augenblick so hilflos. Nichts kann ich in diesem Moment tun um Tala zu helfen... Oder doch?

Eigentlich müsste ich doch mit meiner Fähigkeit in der Lage sein auf seine schmerzvollen Gefühle Einfluss zu nehmen, sie vielleicht ganz hinfort wischen, und den Lycaner so in einen ruhevollen Schlaf versetzen. Theoretisch müsste es funktionieren. Praktisch ist dies jedoch eine ganz andere Sache. Es gibt so viele Dinge, die berücksichtigt werden müssen, oder die einen Erfolg verhindern könnten. Aber trotzdem werde ich es versuchen. Ich habe nichts zu verlieren. Außerdem kann ich es nicht mehr mit ansehen wie die Person, die ich über alles liebe, so sehr leidet.

Sanft greife ich nach Talas Hand. Sie ist ungewöhnlich kalt für einen Lycaner, fast wie die eines Toten. Nein! Daran darf ich nicht einmal denken. Er ist nicht tot und wird auch nicht sterben, nicht heute! Vorsichtig drücke ich seine Hand fester während ich ihm ruhig ins Gesicht sehe. Dann konzentriere ich mich auf Talas Bewusstsein und seine Gefühle. Ich muss mich stark konzentrieren, da sich beides tief in sein Inneres zurückgezogen hat. Schließlich habe ich es doch noch gefunden. Doch schon jetzt spüre ich die unglaublichen Schmerzen des Bewusstlosen und noch etwas anderes. Ist das Angst, oder Panik? Ich muss ihm helfen!

Eine Seele ist leicht zerbrechlich, daher dringe ich sehr behutsam und langsam tiefer ein. Ich spüre keinen Widerstand von der Seele ausgehen, als ich in sie eindringe. Fast als wolle Tala, dass ich hinein komme. Schließlich bin ich durch. Schon ändert sich das Bild. Die vorherige Umgebung verschwimmt vor meinen Augen und keine Geräusche dringen in mein Ohr, als ich in das Bewusstsein des Lycaners hineingezogen werde.

Man kann diesen Ort fast als Traumebene bezeichnen und ich bin mitten in ihr drin. Das erste, was mir entgegen kommt ist eine unglaubliche Hitze, welche als symbolisierter Grund für Talas erhitzen Körper in der Realität ist. Dann erkenne ich in der hier herrschenden Dunkelheit eine zusammen gekauerte kleine Person, zeitgleich klingt auch ein herzzerreißendes Schluchzen an mein Ohr. Vorsichtig gehe ich auf die Person zu. Will sie nicht erschrecken oder durch eine unbedachte Bewegung alles noch schlimmer machen. Ja näher ich komme, desto deutlicher erkenne ich die kleine Gestalt.

Oh Gott! Ich beschleunige meine Schritte. Wollte aus der Nähe meinen Verdacht bestätigen, doch behalte ich recht. Es ist Tala, aber nicht der den ich kennen gelernt habe. Es ist ein Kind. Trotzdem unverkennbar die Person, die ich über alles auf der Welt liebe. Diese roten Haare und wundervollen blauen Augen, die leicht gerötet sind auf Grund der zahlreichen Tränen. Die angewinkelten Knie hat er mit seinen zierlichen Armen fest umschlungen, während er sein Gesicht auf die Knie bettet. Trotzdem sehe ich deutlich seine Augen. Das Eisblaue ist gerötet, während noch immer Tränen an den Wangen hinab laufen. Es ist ein herzzerreißendes Bild, was mir sofort nahe geht.

Neben dem kleinen Lycaner bleibe ich schließlich stehen. Langsam, damit er sich nicht erschreckt, hocke ich mich neben ihn. So kann ich deutlich die zahlreichen Wunden sehen, die seinen jungen Körper bedecken, einige sind nur noch Narben andere hingegen scheinen frischer zu sein und sind noch nicht verheilt. Ob das all seine seelischen Schmerzen sind, die er sich über all die Jahre hinzugezogen hat? Möglich... Wenn ja tut er mir immer mehr leid...

Noch immer bemerkt der Rothaarige mich scheinbar nicht, daher spreche ich ihn mit sanfter Stimme an: „Tala?“

Augenblicklich zuckt der Körper wie unter einem Schlag zusammen. Dann hebt er schon fast ängstlich und zögernd seinen Kopf, woraufhin er mich mit seinen großen blauen Augen ansieht. Schon versuche ich den Kleinen zu beruhigen. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich bin hier um dir zu helfen, nicht um dir weh zu tun.“

Noch immer ängstlich sieht er mich an, bis er mit einer leicht hoffnungsvollen kindlichen Stimme fragt: „Wirklich?“

Ich schenke ihm daraufhin ein sanftes Lächeln. „Wirklich. Weißt du denn nicht mehr, wer ich bin?“

Der Kleine schüttelt seinen Kopf. „Nein, aber du scheinst nett zu sein, wenn du solch einer wiederlichen Kreatur wie mir helfen willst. Ich bin doch ohnehin wertlos, also warum sich um mich kümmern?“

Geschockt über diese Worte sehe ich ihn mit geweiteten Augen an, bevor ich ihn sanft in meine Arme ziehe. „Du bist nicht wertlos mein kleiner. Für mich bist du das wertvollste und wunderschönste Wesen das es gibt. Wer behaupt denn so was?“

„Na die Vampire! Sie tun mir weh, da ich ja ein niedres Geschöpf bin“, versucht Tala mir zu erklären, während er anschmiegsam seinen Kopf auf meine Brust legt. Plötzlich zuckt er zurück. „Dein Herz! Es schlägt nicht mehr! Du bist einer von ihnen, ein Vampir! Ist das nur eine Art von euch mich zu quälen? Meine aufkommende Hoffnung sofort zu zerstören?“

Beruhigend drücke ich den leicht windenden Körper fester an mich. „Nein, nein Tala. Denk so etwas nicht. Ich will dir nichts Böses tun, und genauso wenig will ich, dass du überhaupt von irgendjemandem verletzt wirst. Deshalb bin ich ja dazwischen gegangen, als Brooklyn dich töten wollte. Ich will dich doch nicht verlieren.“ Tränen laufen mir über die Wangen. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr geweint, aber in diesem Moment kann ich sie nicht länger zurückhalten. Ich hätte Tala fast verloren, dass kann ich einfach nicht ertragen.

Verdutzt sieht das Kind in meinen Armen mich aus zwei großen blauen Augen an. Vorsichtig streckt er eine Hand aus und wischt mir mit seinen Fingern die Tränen weg. „Du weinst ja. Wegen mir?“

„Natürlich. Ich hatte solche Angst um dich. Ich will dich nicht verlieren.“

„Aber warum? Ich bin ein Lycaner und du ein Vampir. Wir müssten uns hassen.“

Ich schüttel den Kopf. „Nein müssen wir nicht. Ich habe überhaupt keine Veranlassung dich zu hassen Tala. Deshalb bin ich auch hier eingedrungen, in deine Seele, um dir zu helfen.“

„Ich hasse dich auch nicht. Auch wenn ich nicht verstehe warum.“

Ich muss über diese Worte lächeln. Es ist normal für ein Kleinkind, dass es seine Gefühle nicht versteht. Doch dann verändert sich das Kind in meinen Armen. Ich lasse ihn schnell los als er größer, muskulöser und vor allem umwerfender wird. Schließlich steht Tala vor mir, aber nicht das Kind, sondern in der Form, in dem ich ihn kennen gelernt habe. Erst jetzt realisiere ich, dass es nicht mehr heiß hier ist und dass die Angst und die Schmerzen verschwunden sind. Ich habe es tatsächlich geschafft!

Überglücklich würde ich mich dem Rothaarigen vor mir am liebsten um den Hals werfen, doch kann ich mich gerade eben noch zurück halten. Trotzdem kann ich ein lächeln auf meinen Lippen nicht verbergen. Tala steht stolz mit erhobenen Kopf wie immer vor mir. Sein Gesicht ist regungslos während seine Augen auf mich gerichtet sind. Mir fehlen die Worte, daher schweige ich.

Schließlich ergreift er das Wort: „Wo sind wir?“

„In dir. Das ist dein Bewusstsein, deine Seele. Nach dem Kampf warst du bewusstlos und hattest große Schmerzen. Ich wollte dir helfen. Letzten Endes entschloss ich mich darum hier einzudringen um dir zu helfen“, antworte ich ihm ,während ich auch gleich das “warum“ erkläre, bevor er mich danach fragen kann.

„Aha. Und wie kommen wir hier wieder raus?“

„Ich muss nur mein Bewusstsein wieder von deinem trennen. Du müsstest eigentlich noch hier bleiben. Dein Körper braucht Ruhe und ich bezweifle mal, dass er das bekommt wenn du wieder aufwachst.“

Leicht wütend sieht er mich an. „Was soll das denn heißen?“

„Das heißt, dass dein Stolz und dein überdimensionaler Dickkopf größer ist als dein Verstand. Du brauchst Ruhe, daher werde ich dir nicht helfen aufzuwachen. Wenn die richtige Zeit gekommen ist, wirst du es schon von ganz alleine schaffen.“

„Dickkopf? Hier bist wohl eher du derjenige mit dem Dickkopf!“

„Wir haben beide einen. Doch ich werde meinen dieses Mal durchsetzen“, erkläre ich ihm grinsend. Daraufhin grummelt der Rothaarige etwas unverständliches, schweigt aber dann. „Ich muss jetzt aber langsam zurück. Schatten müsste bald zurück sein und dann werden wir deine Wunden endlich versorgen“, teile ich Tala mit.

„Ich kann dich ohnehin nicht aufhalten, oder?“

Ich spare es mir darauf zu Antworten. Vorsichtig ziehe ich mich aus Talas Bewusstsein hinaus, zurück in meinen eigenen Körper. Ich bin zufrieden, da ich mein Ziel erreicht habe. Dem Blauäugigen scheint es besser zu gehen. Und nun kenne ich auch noch eine ganz neue Seite an ihm, seine kindliche und verletzbare Seite.
 

So, dass war´s schon wieder. da nun wieder die Schule begonnen hat, werde ich wohl weniger zeit haben zum schreiben,aber ich bemühe mich

phinix

Heilkunst

Kapitel 12: Heilkunst
 

Nachdem ich Tala geholfen habe kehrt mein Bewusstsein zurück in meinen eigenen Körper. Das Erste was ich daraufhin wahrnehme ist die wärmer gewordene Hand, die ich noch immer fest in meiner halte. Erfreut, dass die Kälte des Todes aus Talas Körper gewichen ist, blicke ich in sein Gesicht. Auch hier sieht man was ich vollbracht habe. Sein Atem geht nun wieder gleichmäßig und er scheint auch nicht mehr zu schwitzen. In diesem Moment sieht er so unglaublich friedlich aus mit diesen entspannten Gesichtszügen. Lächelnd darüber streiche ich ihm eine rote Strähne aus seinem Gesicht. Ich bin so unsagbar erleichtert, dass es ihm so viel besser geht und ich ihm helfen konnte. Eine schwere Last fällt von meinem Herzen, aber noch immer müssen Talas Wunden versorgt werden.
 

»Das, was du eben getan hast, war sehr dumm und gefährlich. Auch wenn es scheinbar geholfen hat...«, erklingt plötzlich eine Stimme hinter mir.

Blitzschnell wirbel ich herum, wobei ich die Hand des Lycaners loslassen muss. Dort steht Schatten. Wie lange sie dort wohl schon steht? Sicherlich eine Weile, wenn sie was von meiner Aktion mitbekommen hat. Dabei habe ich selbst eben nichts von ihrer Anwesenheit bemerkt, zu sehr bin ich wohl von Tala abgelenkt gewesen.

Zu den schwarzen Pfoten des Shadowbeasts liegen einige Pflanzen. Ich nehme an, dass sie eine heilende Wirkung haben, wodurch sie sicherlich die Wunden des Rothaarigen verarzten können.

„Ich weiß dass es gefährlich war Schatten, aber es war das einzigste Richtige. Ich musste es tun! Und sieh selbst.. Tala geht es nun viel besser als vorher. Nichts negatives ist geschehen, bei keinem von uns beiden. Jetzt bleiben allein die Wunden die wir versorgen müssen, dann ist er sicherlich schon sehr bald wieder auf den Beinen“, gebe ich mich optimistisch.

»So oder so. ich kann ohnehin nichts mehr daran ändern was du getan hast, also lassen wir es auf sich beruhen. Komm her zu mir Kai. Ich erkläre dir nun, was ich über die Pflanzen weiß. Wie und was du mit ihnen tun sollst.« Schon beginnt Schatten mit ihrer Erklärung: »Siehst du die Pflanze mit dem hellbraunen Wurzelstock und den Laubblättern, die doppelt bis dreifach fiederspaltig sind? Die kleinen Blütenköpfchen stehen in einem flachen, endständigen Ebenstrauß. Die Blüten sind schneeweiß.«

Ich nicke nur, als ich die beschriebene Pflanze entdecke.
 

»Diese Pflanze ist gewöhnliche Scharfgabe. Äußerlich hilft der Saft bei schlecht heilenden Wunden und reinigt zeitgleich das Blut. Mit dem Saft bewässerst du den Verband und tust vorher auch etwas auf die Wunde. Anschließend verbindest du ihn wieder, okay?«

Wieder nicke ich. Natürlich kenne ich diese Pflanze. Sie wächst fast überall, doch habe ich bisher nie gewusst, dass sie solch eine heilende Wirkung hat.

»Doch vorher wirst du die Wunde erst reinigen und zwar mit gewöhnlichem Wunderklee. Das ist die Pflanze mit den gelben Blüten. Um die Ecke gibt es hier in der Höhle einen Gang wo du eine frische Quelle findest. Das Wasser verwendest du mit den Pflanzen und reinigst danach damit die Wunden des Werwolfes. Gut, wenn du das alles verstanden hast dann geh nun los.«

Leise, um Tala nicht zu wecken, stehe ich vom Boden auf und schleiche schon förmlich durch den Gang der nach rechts geht. Als ich diesen erreicht habe finde ich dort eine kleine Quelle, die so sauber ist, dass man den Boden klar erkennen kann.
 

Ich knie mich vor das Wasser, wo ich mein Spiegelbild sehe. Normalerweise heißt es, dass Vampire keines haben, doch sind das nur Geschichten. Nichts davon ist wahr. Daher sehe ich auch nun in der Wasseroberfläche mein Spiegelbild. Meine Wangen sind von Tränenspüren gerötet und meine oberste Kleidungsschicht ist zerrissen, immerhin hab ich es verwendet um Tala einen Verband anzulegen. Ich reiße die Reste meines oberen Gewandes ab und tauche sie ins Wasser. Ein Schauer durchfährt mir. Das Wasser ist eiskalt, doch zugleich fühlt es sich auch so erfrischend an. Ein paar Mal tauche ich den Stoff ins Wasser um ihn richtig zu befeuchten, danach wringe ich den nassen Lappen etwas an der Oberfläche aus, so dass er nur noch feucht ist.

Als ich fertig bin rappel ich mich auf und gehe zurück. Ich nehme die Pflanzen vom Boden und geh danach zu Tala. Wie vorhin schon knie ich mich neben seinen Körper. Ich wickel den Wunderklee ins Tuch und beginne es in meinen Händen zu reiben. So wird die Pflanze im Stoff allmählich zerrieben und die heilende Stoffe gelangen so ins feuchte Tuch. Ich weiß, dass so gewöhnlich eine Reinigung nicht funktioniert, aber muss ich improvisieren. Gewöhnlich kocht man die Pflanze mit Wasser ab, die Flüssigkeit die man am Ende hat verwendet man dann zur Reinigung. Da ich aber keine Möglichkeit habe um Wasser aufzukochen muss es so funktionieren.
 

Nach einem Moment lege ich das Tuch auf meine Oberschenkel. Anschließend beginne ich den Verband vom geschundenen Körper des Rothaarigen zu lösen. Es ist für Tala schmerzvoll und obwohl er nicht bei Bewusstsein ist stöhnt er vor Schmerzen auf. Das getrocknete Blut der Wunde erschwert die ganze Sache. Es klebt fest und scheint verhindern zu wollen, dass ich den Verband löse... Schließlich habe ich es jedoch geschafft.

Ich lege den mit getrocknetem Blut des Lycaners bedeckten provisorischen Verband erst mal neben mich und beginne mit der Reinigung der Wunde. Vorsichtig wasche ich sie mit dem feuchten Stofffetzen aus.

Nachdem ich den vorher verwendeten Verband schnell in der angrenzenden Quelle noch einmal ausgewaschen habe greife ich zur Scharfgabe. Über der offenen Wunde drücke ich die Pflanze aus, so dass der Scharfgabesaft auf die Wunde gelangt.

Schmerzvoll verzieht Tala das Gesicht hier bei, doch höre ich nicht auf, bevor ich sicher bin die ganze Wunde mit dem Saft in Berührung gebracht zu haben. Nachdem ich Schattens Anweisungen erfüllt habe verbinde ich schnell die Wunde mit dem ausgewaschenen Verband erneut.
 

„Das war‘s“, teile ich Schatten mit.

»Gut gemacht, mein Kleiner, doch nun versuche noch etwas zu schlafen. Die Sorge um diesen Rothaarigen hat dich stark ausgelaugt. Ich werde während ihr beide ruht wache halten und sollte sich sein Zustand verschlechtern werde ich dich auf alle Fälle wecken.«

Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich schlafen will. Ich vertraue Schatten, keine Frage, aber würde ich lieber selbst über Tala wachen. Noch immer mache ich mir starke Sorgen um ihn und das obwohl es Tala schon besser geht. Seufzend gebe ich trotz allem meinem Shadowbeast nach. Ich lege mich mit etwas Abstand zu dem Rothaarigen auf den Boden hin und versuche zumindest etwas Schlaf zu finden.

Aber find ich keine Ruhe, da ich alle paar Minuten meine Augen immer wieder öffne. Nur um mich davon zu Überzeugen, dass es Tala auch wirklich gut geht. Doch sobald er sich bewegt öffne ich wieder meine Augen. Langsam ärgere ich mich wegen diesem Verhalten über mich selbst.

Ich weiß doch dass es ihm besser geht und er bei Schatten in guten Händen ist. Trotzdem kann ich diese nervigen Sorgen nicht abstellen. Ich schließe wieder die Augen und versuche das Denken abzustellen. Meine Gedanke treiben, während ich langsam eindöse. Mein Atem ist ruhig und gleichmäßig, während ich mich der Dunkelheit hingebe um endlich in Ruhe einzuschlafen.
 

Es ist kein ruhevoller Schlaf, eher ist es ein Alptraum. Immer wieder erlebe ich wie Brooklyn Tala tötet. Kein Mal bin ich in der Lage es zu verhindern. Immer wieder stirbt die Person, die ich über alles auf der Welt liebe.

Nach einer für mich fast endlosen Zeit öffne ich schlagartig die Augen. Ich weiß nicht was mich geweckt hat, doch bin ich froh, dass dieser Alptraum endlich endet.

Langsam und leicht verschlafen richte ich mich auf indem ich meinen Oberkörper nach oben stemme. Automatisch wandern meine roten Augen zum Rothaarigen neben mir. Sofort versinke ich in einem Meer aus blau. Moment! Erst jetzt wird mir die Situation bewusst.
 

Müde hat Tala die Augen geöffnet. Noch immer ist das blau leicht verschleiert, doch trotzdem scheint er stärker denn je zu sein. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er so schnell wieder zu sich kommen würde. Dementsprechend groß ist auch meine Freude als ich sehe, dass er wieder erwacht ist.

„Tala“, entweicht es meinen Lippen wo bei ich es nicht schaffe einen neutralen Ton zu wahren. Deutlich hörbar spiegelt sich meine unbändige Freude in meiner Stimme wieder.

Leicht lächelnd verzieht er das Gesicht, wobei er nicht verhindern kann, dass sich auch Schmerzen dort wiederspiegeln.

„Wie geht’s dir?““, erkundige ich mich sofort. Eine doofe Frage immerhin scheint er noch starke Schmerzen zu haben, aber irgendwie will ich diese herrschende Stille zwischen uns unterbrechen und da kommt mir nur diese Frage in den Sinn.

Talas Lächeln fällt gequält aus, als et antwortet: „Besser, auch wenn ich mich wie aufgespießt fühle.“

Wütend werfe ich ihm einen vernichtenden Blick zu. „Das ist nicht witzig Tala!“, herrsche ich ihn an

„Gut, denn wenn ich lache tut die Wunde weh.“

Manchmal könnte ich ihn umbringen. Eingeschnappt verschränke ich die Arme und wende mich von ihm ab. Soll er doch sehen, wie er alleine klar kommt. Auf solch dämliche Sprüche kann ich sehr gut verzichten.
 

Ich sehe zu Schatten. In ihren roten Augen spiegelt sich deutlich Belustigung über das Geschehen. Daraufhin werfe ich auch ihr einen wütenden Blick zu um ihr deutlich zu machen, dass sie lieber ihre Klappe halten soll. Aber scheint sie das nur noch mehr zu amüsieren. Ihr großes Maul verzieht sich zu einem leichten Grinsen.

Scheinbar haben sich heute alle gegen mich verschworen. Da mache ich mir einmal in meinem Leben Sorgen um jemanden und dann so etwas. Doch schnell werde ich von meinen missmutigen Gedanken abgelenkt. Ein heißer Atem streift mein Ohr, so dass sich sämtliche Nackenhärchen von mir aufstellen.

„Es tut mir wirklich leid Kai. Sei bitte nicht mehr sauer“, haucht Tala mir ins Ohr.

Sofort verschwindet meine Wut als ich höre wie er sich bei mir entschuldigt. So etwas von ihm zu hören lässt mich glücklich werden. Scheinbar sind wir uns in letzter Zeit sehr viel näher gekommen. Aber Moment! Ich sitze doch aufrecht und Tala liegt doch noch auf dem Boden... Wie kann er mir dann etwas in mein Ohr flüstern?
 

Meine rubinroten Augen verengen sich. Dieser dämliche Dickkopf! Langsam drehe ich mich um, nur um wieder in ein paar blauen Augen zu versinken. Meine Befürchtung ist also tatsächlich wahr. Dieser Idiot!

„Darf ich fragen was du da machst?“, frage ich ihn mit bissigen Unterton.

Verirrt sieht er mich an. „Wieso?“

Tala scheint mal wieder nicht zu verstehen. Dieser Dummkopf scheint nicht einmal zu realisieren auf was ich da eben angespielt habe. Unwissend sieht er mich noch immer an, während er immer noch aufrecht sitz. Eine Hand auf seine Wunde gedrückt, mit der anderen stützt er sich am Boden ab.

„Du brauchst Ruhe! Leg dich also gefälligst hin!“, erkläre ich ihm, wobei meine Geduld sich schon längst verabschiedet hat.

Doch noch immer scheint es Tala egal. Er winkt einfach ab. „Mir geht es gut. Ich brauche also nicht zu liegen. Außerdem weißt du doch ganz genau, dass ich von Vampiren wie dir keine Befehle annehme.“

Na toll... Jetzt verfällt er auch noch in sein altes Schema zurück und ich bin für ihn nur ein Vampir wie die anderen. Gerade eben dachte ich noch es hätte sich etwas zwischen uns geändert, aber das war wohl eine Fehlanzeige.

Ein wütendes Knurren entweicht mir. „Es geht dir also gut, ja? Darf ich mal einen Finger auf deine Wunde legen wenn es dir so gut geht?“

Als Antwort schlägt mir ebenfalls ein Knurren entgegen.

„Siehst du! Es geht dir doch nicht gut. Also verdammt noch mal leg dich gefälligst hin! ... Bitte“, zum Ende hin spreche ich immer leiser, während ich ihn flehend ansehe.

Genervt werden die blauen Augen verdreht. „Wenn du dann endlich Ruhe gibt’s. Bitte, dann beuge ich mich dem“, mit diesen Worten legt sich Tala zurück, wobei er mich trotzig ansieht.

Über diesen Blick von ihm kann ich jedoch nur lächeln. „Nun stell dich doch nicht so an. Es ist nicht das Ende der Welt und von etwas Ruhe stirbst du auch schon nicht.“

„Wer weiß?“

„Ich weiß es. Also bleib du ruhig liegen!“

„Du hast mir nichts zu sagen!“

„Du bleibst liegen. Ende der Diskussion“

„Hör auf mich zu bevormunden. Ich bin kein kleines Kind!“

„Ach nein? Vorhin sah das noch anders aus.“

„Das war was völlig anderes!“

„Wieso? Weil du es sagst?“

„Ganz genau.“

„Ach mach doch was du willst. Ist ja nicht mein Problem, wenn du wegen deinem Dickkopf noch draufgehst.“

„Wie war das?”

»Wie ein altes Ehepaar«, seufzt Schatten.
 

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Lebendig begraben

Überraschung^^ Es geht schon weiter. Ich bemühe mich so schnell es geht weiter zuschreiben. Jedoch ist das Kapitel recht kurz
 

Kapitel 13: Lebendig begraben
 

Einen einzigen Tag schaffe ich es, dass Tala liegen bleibt, aber länger ist es mir nicht möglich. Gegen seinen Dickkopf komme selbst ich nicht an, aber zumindest hat sich die Wunde einigermaßen verschlossen und solange er es nicht übertreibt, wird dies auch so bleiben. Dass er sich nicht überanstrengen würde, dafür würde ich höchstpersönlich sorgen.

„Können wir endlich weiter?“, nörgelt der Rothaarige mich an.

Leise knurre ich ihn wütend an. Langsam geht er mir auf die Nerven mit seiner schlechten Laune. „Gleich“, gebe ich ihm trotzdem eine Antwort, während ich Schatten wieder in meinen Körper aufnehme.

Irgendwie bin ich erleichtert, als ich ihre Präsenz wieder in meinem eigenen Geist spüren kann. Sie hat mir - so surreal es sich auch anhört - gefehlt. Obwohl sie die ganze Zeit bei mir an meiner Seite war, war es doch nicht das Selbe wie sie so zu spüren.

„Fertig?“

Ich verdrehe meine roten Augen. „Ja. Hetz mich aber nicht so.“

„Ich hetzte wann ich will, wen ich will. Ich habe keine Lust länger hier zu bleiben und Däumchen zu drehen. Also lass uns endlich los gehen.“

Extra langsam gehe ich an ihm vorbei in einen der Seitenarme des Höhlensystems. Glücklicherweise hat Schatten nur mir gesagt, wie wir wieder hinausgelangen und zugleich weit weg von dem Anwesen meines Clans, dem der Phönixe. So kann nur ich das Tempo vorgeben, während Tala mir nur schlecht gelaunt folgen kann.

Wir verbringen eine Zeit lang den Weg schweigend hinter uns, während ich immer wieder den Tunnel wechsel. Ich vertraue Schatten blind, daher Stelle ich keine Fragen. Schließlich halte ich das Schweigen zwischen dem Lycaner und mir nicht mehr aus. Ich werfe ihm einen Blick zu und sehe, wie er mit einer eisernen Miene Schritt für Schritt geht ohne die eisblauen Augen von Boden abzuwenden.

„Wo gehen wir hin, wenn wir draußen sind?“, will ich schließlich von ihm wissen, immerhin beschäftigt mich diese Frage schon seit längerer Zeit.

Ohne mich anzusehen kommt mir die kalte Antwort entgegen: „Hast du mir nicht gesagt, dass du mich das nie mehr fragen willst?“

„Schon, aber ich halte diese Stille die hier herrscht nicht mehr aus und wollte nur etwas mit dir reden!“, fauche ich ihn beleidigt über seine Worte an. Vor Kurzem war Tala noch so nett zu mir, doch ab und zu verfällt er immer wieder in sein altes Verhaltensmuster.

„Aber mich stört sie nicht.“ Dieses Mal sieht der Rothaarige mich bei seinen Worten an und ich sehe, dass sein Blick weicher geworden ist.

„Schön, dann schweigen wir uns halt weiter an.“ Ich beschließe nicht wieder ein Gespräch anzufangen. Wenn Tala die Stille brechen will, soll er gefälligst selbst anfangen mich was zu fragen.

So gehen wir immer weiter ohne ein Wort zu verlieren. Ich spüre, wie der Blutdurst langsam in mir aufsteigt. Er ist noch sehr schwach, überhaupt nicht stark, trotzdem sollte ich nicht zulange mit Blut warten. Ich will nur ungern in einen Blutrausch geraten. Ich esse lieber vorher etwas. Es muss nicht mal ein Mensch sein. Ein Tier konnte ich im Notfall auch trinken, auch wenn es nicht so delikat ist und nicht so lange hält.

Ich lenke meine Gedanken vom Hunger ab um ihm nicht noch gänzlich zu verfallen. Schon konzentriere ich mich auf das nächst Beste... Hübsche Höhlenwand. Ob dieses Höhlensystem erbaut wurde, oder künstlich entstanden ist?

„Was ist eigentlich aus diesem Orangehaarigen geworden mit dem ich gekämpft habe?“, unterbricht Tala überraschender Weise die Stille zwischen uns.

Ich komme nicht drum herum in mich hinein zu lächeln. Aber schließlich antworte ich: „Er ist von Schatten die Klippen hinunter geschuppst worden. Ob er es überlebt hat oder nicht kann ich dir leider auch nicht sagen. In diesem Moment hatte mich etwas anderes mehr beschäftigt.“

Der Rothaarige wendet seinen Blick erneut dem Boden zu und seine Augen wirken leicht bedrückt. Ihn scheint etwas zu beschäftigen. Jedoch stelle ich keine Fragen. Ich gebe ihm Zeit. Wenn was sein sollte, wird er bestimmt schon zu mir kommen. Es bringt nichts ihn zu hetzten.
 

Plötzlich bleibe ich stehen, ebenso auch Tala.

Fragend sieht er zu mir herüber. „Was ist?“

Ich verenge die Augen. „Gnome.“

Ich sehe wie der Blauäugige vielsagend sein Gesicht verzieht. Lycaner scheinen diese kleinen Biester ebenfalls nicht leiden zu können. Sie sind feige, daher treten sie meist in größeren Gruppen auf. Ihre körperliche Unterlegenheit gleichen sie mit ihrer Bosheit wieder aus. Schon jetzt kann ich ihren widerlichen Gestank hier in den Gängen riechen und ihr nerviges Gekichere hören. Jedoch scheinen sie noch nichts von unserer Anwesenheit bemerkt zu haben. Aber bin ich nicht scharf darauf sie doch noch zu treffen.

„Wir sollten einen Bogen um diese Dinger machen“, gibt Tala seine Meinung kund.

Ich nicke zustimmend. „Aber dazu müssen wir wissen, wo sie sind. Hier unten schallt es, so dass die Geräuschen von überall zu kommen scheinen und stinken tut es auch überall.“

„Vielleicht weil sie überall sind. Es kann sein, dass das hier eine Siedlung von ihnen ist. Dadurch könnten wir nun Hunderten von Feinden gegenüberstehen.“

„Ich weiß und in dieser Dunkelheit können uns die Gnome trotz unsrer guten Instinkte leicht überraschen. Sie sind es gewohnt hier unten zu leben. Wahrscheinlich kennen sie dieses Höhlensystem in- und auswendig“, sage ich mit gesenkter Stimme zu Tala während ich dichter zu ihm rüber gehe.

Dieser stimmt mir zu. „Das denke ich auch. Am Besten wäre es, wenn wir diesen Weg zurückgehen und den Ausgang nehmen, durch den wir hineingekommen sind. Zwar kämen wir so wieder dichter an das Anwesen der Vampire, die sicherlich schon nach dir suchen, heran, aber es bleibt uns nichts anderes übrig.

Zustimmend nicke ich ihm zu. „Gut, dann lass uns losgehen.“

Ich werfe einen Blick nach vorne um mich zu vergewissern, dass die Gnome uns noch nicht entdeckt haben. Keiner dieser grünen Gnome scheint uns bisher entdeckt zu haben. Wir drehen uns um und wollen den Weg zurückgehen, doch da beginnt die Erde zu beben. Instinktiv klammere ich mich an Talas Arm fest und drücke mich dicht an den Blauäugigen.

„Ein Erdbeben!“, knurrt dieser wütend.

Steine fallen von der Decke hinab, ebenso rieselt Staub auf unsere Köpfe. Ich bekomme es mit der Angst zu tun. Ich will hier nicht unter Steinen begraben werden. Tala scheint meine Panik zu spüren. Beruhigend schlingt er seine Arme um mich und presst mich an ihn. Die Erde hört nicht auf zu beben und das Geräusch von herabfallenden Steinen ist laut und deutlich zu hören.

Schließlich ruht die Erde endlich wieder. Doch noch immer kommt es mir so vor, als ob das Beben jeden Moment wieder losgehen könnte. Ich schließe die Augen und versuche mich wieder zu beruhigen. Tief atme ich ein. Genieße die Nähe des Rothaarigen und ebenso seinen warmen Körper an meinem zu spüren.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragt Tala mich besorgt.

Ich nicke und antworte mit schwacher Stimme: „Ja, ich glaube schon. Aber noch einmal möchte ich so etwas nicht erleben müssen.“

Der Blauäugige lässt mich leider wieder los und sieht sich um. „Verdammtes Erdbeben! Wir müssen scheinbar doch durch das Gnomenland.“

Verwirrt sehe ich ihn an, dann folge ich seinem Blick und sehe was er meint. Der Weg, den wir eben zurückgehen wollten, ist vom Steinschlag versperrt. Scheinbar ist der Tunnel eingestürzt. Wären wir nur etwas früher umgedreht könnten wir jetzt dort unter den Steinen begraben liegen. Bei dem Gedanken wird mir ganz seltsam zu mute.

„Es scheint fast, als würde etwas verhindern wollen, dass wir umkehren“, gibt Tala mir seine Gedanken preis.

Ich schüttel den Kopf. „Das glaube ich nicht. Es war bestimmt nur ein Zufall.“

„Zufall? Ich glaube nicht an Zufälle. Dafür habe ich schon zu viel erlebt.“

„Vielleicht... Aber jetzt sollten wir endlich weiter gehen. Ein bewegliches Ziel ist schwerer anzugreifen, als eines, das an Ort und Stelle verhaart.“

„Das denke ich auch, aber wir sollten immer nah beieinander bleiben“, rät der Lycaner und dreht sich um.

Ich nicke und bin mit dem Vorschlag mehr als nur einverstanden. Dieser Ort wird mir immer unheimlicher, daher habe ich nichts dagegen in Talas Nähe zu sein. Er gibt mir ein Gefühl von Sicherheit. Nun drehe ich mich ebenfalls um und wir gehen gemeinsam durch den dunklen Tunnel... Wir bemühen uns möglich leise zu sein, damit uns kein Gnom hören kann.
 

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Gnome

Irgendwie kommt meine FF nicht mehr so gut an. Ich verleire soviele Kommischreiber. Dabei bemühe ich mich gerade so oft es geht ein Kapitel on zu stellen TT.TT
 

Kapitel 14: Gnome
 

Nachdem der Tunnel eingestürzt war wird Tala und mir jede Hoffnung genommen diese Höhle auf dem Weg den wir gekommen waren zu verlassen und so den Gnomen auszuweichen. Ein Aufeinandertreffen zwischen uns und ihnen schien nur schwer abzuwenden zu sein.

Schweigend schleichen der Lycaner und ich durch die Dunkelheit. Wir versuchen dabei so leise wie möglich zu sein um diese grünen Kreaturen nicht auf uns aufmerksam zu machen. Sie wären in der Überzahl und in einem Kampf würden wir wohl trotz allem verlieren, auch wenn wir viele von ihnen in den Tod mitreißen würden.
 

Etwas Angst nach dem Erdbeben und dem Tunneleinsturz steck noch immer in meinen Knochen. Die Vorstellung, dass das Beben jederzeit wieder losgehen könnte lässt ein starkes Gefühl von Unbehagen in mir aufsteigen. Der Gedanke, dass der Tunnel über mir einstürzen könnte und die Steine mich unter ihnen begruben würden lässt mich innerlich zittern. Ich will nicht lebendig begraben sein...
 

Als etwas Fleischiges meine Hand berührt zucke ich verschreckt zusammen, aber fast sofort entspanne ich mich wieder als ich realisiere was es ist. Tala hat nach meiner Hand gegriffen und hält se nun sanft fest. Leicht zieht er mich hinter sich her durch die herrschende Finsternis.

Ohne auch nur anzuhalten oder gar seine Schritte zu verlangsamen flüstert er. „Etwas ist hier.“

Überrascht sehe ich auf. Ich habe bisher selbst noch nichts bemerkt, aber ich vertraue Tala. Trotzdem denke ich wird es Zeit auf die Weise zu sehen wie andere meines Gleichen es tun, wenn sie in der Nacht jagen gehen.

Wir können im dunklen vielleicht nicht jede Einzelheit erkennen, doch sind wir in der Lage ausstrahlende Wärme sehen zu können. Dadurch sehen wir Menschen oder Tiere, die immer Körperwärme abgeben. So etwas ist sehr hilfreich, wenn man nachts auf die Jagd geht und die Schatten versuchen Körper zu verbergen. Ich weiß jetzt jedoch nicht, ob dies bei Gnomen auch funktioniert, da ich nichts darüber weiß, ob sie Körperwärme abgeben. Trotzdem ist es ein Versuch wert. Schon greife ich auf diese Fähigkeit zurück, welche Auspex genannt wird, eine Sinneserhöhung, aber auch Schärfung.

Fast sofort sehe ich Tala ganz deutlich vor mir durch neue Augen. Sein Körper scheint rötlich zu glühen und klar erkenne ich sein Herz, das regelmäßig schlägt und dabei Blut durch seinen Körper pumpt. Anschließend lasse ich meinem Blick über die noch immer dunkle Umgebung schweifen.

Schon nach kurzer Zeit erkenne ich etwas. Es scheint keine allzu intensive Körperwärme zu haben, daher kann ich es selbst jetzt nur schwer erkennen. Doch trotzdem bin ich mir sicher, dass das ein Gnom ist. Der kleine Körper, welcher auf zwei Beinen steht und uns scheinbar beobachtet. Die langen Arme, die fast bis runter zum Boden reichen.

„Du hast recht. Es scheinen Gnome zu sein“, flüsterte ich leise dem Rothaarigen zu. Ich habe keine Ahnung, ob seines Gleichen über die Fähigkeit Auspex bescheid wissen, oder nicht. Selbst wenn nicht hoffe ich, dass er mir bezüglich des Gnomes glaubt.

Scheinbar tut er das tatsächlich, da er fragt: „Ist er allein oder sind es mehrere?“

Diese Frage ist berechtigt, immerhin greifen sie meist in Gruppen an. Trotzdem sehe ich mich zur Sicherheit noch einmal um. Danach antworte ich: „Er scheint alleine zu sein... Nein warte! Es sind doch zwei.“

Tatsächlich! Zwei dieser ekligen Dinger standen dort. Das andere habe ich jedoch erst nicht gesehen, da es direkt hinter dem zweiten steht. Unruhig bewegen sie sich hin und her, so dass ich deutlich beide sehe kann. Ihre Nervosität deutet daraufhin, dass sie von unserer Anwesenheit zumindest ahnen. Wir müssen nun noch vorsichtiger sein.

„Das ist ungewöhnlich, dass sie nur zu zweit sind, aber so können wir sie zumindest überwältigen. Töten können wir sie später immer noch, doch im Moment können sie uns wichtige Informationen geben, durch die wir die Stadt der Gnome umgehen und schnell einen Ausgang finden“, plant Tala schon mal vor.

Verächtlich sehe ich zu den zwei Gnomen und äußere mein Bedenken: „Du weißt doch, dass sie feige sind. Sie würden lügen, nur damit sie am Ende heil aus der Sache rauskommen. Das wäre absolut typisch für ihres Gleichen. Man kann ihnen nicht vertrauen.“

„Genauso wenig wie jemand wie ich nicht einem Vampir vertrauen kann, oder umgekehrt. Trotzdem tun wir es momentan Kai. Außerdem was haben wir schon zu verlieren?“

„Eine Menge...“, hauche ich nur zurück.

Es stimmt. Ich könnte eine Menge verlieren, wenn sie uns verraten würden. Im schlimmsten Falle könnte ich Tala verlieren. Wer weiß wozu diese Gnome in der Lage sind und Tala ist immerhin noch immer verletzt. Er wäre ein leichteres Ziel, da bei Überanstrengung die Wunde erneut aufreißen könnte.

„Trotzdem werde ich sie mir mal vornehmen. Wenn du zu feige bist mir dabei zu helfen, dann warte hier“, sagt der Rotschopf mit herausfordernder Stimme.

Ich knurre leise. Er weiß doch ganz genau dass ich ihn nicht alleine gehen lassen werde. Am allerwenigsten, wenn er es so herausfordernd sagt. Mein Stolz würde es ebenso nicht zulassen. Daher seufze ich leise. „Also gut. Ich werde dich begleiten. Immerhin brauchst du jemanden, der auf dich aufpasst in deinem Zustand.“

Dieses Mal ist es an dem Lycaner zu knurren, ansonsten enthält er sich jeden Kommentars.

Während unseres kurzen Gespräches habe ich die Gnome nicht eine Sekunde lang aus den Augen gelassen, aber außer sich etwas unruhig hin und her zu bewegen haben sie nichts getan. Dabei müssten sie schon längst wissen, dass wir hier sind. Das missfällt mir. Es sieht mehr als deutlich nach einer Falle aus. Wer weiß, was noch im Dunkeln lauert und was ich selbst mit Auspex nicht sehen kann. Dementsprechend vorsichtig gehe ich auf die Gnome zu, wobei ich Tala leicht hinter mir herziehe, immerhin hat er keine genaue Ahnung, wo diese Biester verweilen. Nun trennen uns nur noch ein paar Meter von ihnen...
 

Lautlos schleichen wir näher heran, während die Gnome noch immer auf demselben Fleck stehen. Ich lasse Talas Hand los. Wenn ich einen dieser grünen Kerle schnappen will brauche ich dazu beide Hände. Aber noch immer ist mir hierbei überhaupt nicht wohl. Jedoch scheine ich keine Wahl zu haben, als mit zu machen.

Schließlich haben wir sie fast erreicht. Ich kann schon ihr leises, nervöses Lachen hören, aber noch immer hauen sie nicht ab. Aus den Augenwinkeln sehe ich ein leichtes Nicken von Seiten des Blauäugigen, was mich meine Muskeln anspannen lässt. Dann stürzen wir zeitgleich los.
 

Ich greife den Gnom ganz rechts an. In diesen Moment kommt Bewegung in Diesen. Er will scheinbar flüchten, doch vorher schließt sich meine Hand um seine Kehle und hält ihn eisern fest. Ich spüre die schon fast pockenartige Haut des Gnomes unter meinen Fingern. Mit Mühe schaffe ich es den aufkommenden Eckel zu unterdrücken, ebenso das Verlangen das Ding sofort loszulassen.

Panisch beginnen die Gnome zu schreien, was bei mir Unbehangen auslöst. Wenn sie so weiter schreien würden die anderen ihres Gleichen sie hören und würden so alarmiert werden. Gegen die ganze Siedlung hätten wir keine Chance.

„Schnauze! Oder euch wird das Genick auf die schmerzvolle Art und Weise gebrochen. Dann könnt ihr nie wieder auch nur einen Ton von euch geben!“, kommt der barsche Befehl von dem Lycaner, welcher den zweiten Gnom fest hält.

Sofort verstummen die Schreie. Ich bin Tala unendlich dankbar dafür und hätte ihn am liebsten dafür geküsst. Aber das gehört glaube ich nicht in diese Situation und Tala würde mich bestimmt dafür töten. Aber lieber zurück zu den Gnomen, bevor ich noch völlig meinen Verstand verliere...

„Feuer, mein Herr?“, fragt plötzlich der Gefangene des Blauäugigen.

„Ja, ja Feuer“, wiederholt kurz danach der zweite Gnom.

Der Rothaarige scheint zu zögern denn würden wir immerhin durch ein Feuer noch auffälliger, aber bestimmt hat ohnehin jeder das Geschrei gehört.

„Schaden könnte es glaube ich nicht“, gebe ich Tala meine Meinung kund und will ihm helfen sich so zu entscheiden.

Aufseufzend sagt er daraufhin: „Meinetwegen, aber eine falsche Bewegung oder irgendein Trick sonst seid ihr Tod.“

„Natürlich nicht mein Herr.“

„Wir sind ihre Diener, mein Herr“, kam es nacheinander von den Gnomen. Eindeutig ein feiges Pack. Wie entwürdigend.

Dann erscheint ein Funken, auf dem ein kleines Feuer folg. Tala hat seinem Gefangenen soviel Freiraum gelassen, dass dieser ein Feuer anzünden konnte. Nun kann man sie im hellen Feuerschein klar erkennen. Ihre Leiber werden nur von einfachen, dreckigen Lumpen bedeckt. Einer von ihnen hat eine riesige Nase, der andere hingegen hatte grüne Haare, wenn auch wenige.

„Wir wollen keinen Streit mein Herr“, beginnt der eine Gnom, der mit einer Knollennase.

„Nein, nein kein Streit.“

Müssen die immer alles wiederholen, was der Andere sagt? Das geht mir auf die Nerven. Tala scheinbar auch. Im Licht des kleinen Feuers sehe ich, wie er genervt seine blauen Augen verdreht.

Dann wende ich mich an die Gnome. „Wir wollen auch keinen Streit, wir sind auf der Suche nach einem Ausgang“, erkläre ich ihm.

„Ja, ja Ausgang“, höre ich Tala nachmacherisch sagen.

Daraufhin werfe ich ihm einen wütenden Blick zu. Das tut er nicht nur um die Gnome zu ärgern, aber die stören sich nicht daran, im Gegenteil. Ihre grünen Gesichter verziehen sich zu einem freudigen Grinsen. Sie wirken glücklich dass wir auch reden wie sie. Gnome… Verstehe sie einer, ich tue es nicht...

Der Grünhaarige meldet sich zu Wort. „Wir ihnen Ausgang zeigen“, wird uns angeboten, doch bevor Tala oder ich was sagen können folgt schon der zweite Gnom: „Ja, ja wir ihnen zeigen.“

Wie konnte ich bloß das vergessen....
 

Kurz sehe ich zu dem Lycaner um seine Meinung dazu herauszufinden. Als er leicht nickt verstehe ich ihn sofort. Ich lasse meinen gefangenen Gnom los und lächel leicht.

Schließlich sage ich: „Ja, es wäre sehr hilfreich, wenn ihr das tun würdet.“

Dieses Mal wiederholt Tala nicht meine ausgesprochenen Worte, wobei das die Gnome scheinbar traurig stimmt. Auffordernd sehen sie den Rothaarigen mit großen Augen an. Etwas was diesem nur ein spöttisches Schnauben abringt. Nochmal will er sich wohl nicht auf dieses Niveau herablassen.

Schon ergreift der kleine Gnom mit der riesigen Nase meine Hand und zieht leicht daran. Auffordernd meint er: „Komm, komm. Ian euch zeigen den Weg.“

Der zweite Gnom nickt zustimmend. „Ja, kommt. Kevin euch zeigen Weg.“

Es ist zwar ein ekliges Gefühl diese Pocken besetzte Hand in meiner zu spüren, doch lasse ich mich leise seufzend mitziehen. Ich werfe dabei einen Blick über die Schulter und sehe wie Tala und der kleine Kevin uns folgen. Als der Gnom jedoch ebenfalls nach der Hand des Blauäugigen greifen will entzieht dieser seine jedoch sofort der Reichweite des Gnoms und knurrt drohend. Scheinbar beleidigt eilt Kevin nach vorne. Ich kann nicht anders. Das ist einfach so verrückt, daher bildet sich auf meinen Lippen ein amüsiertes Lächeln. Als die blauen Augen auf meine Treffen wird das Lächeln zögerlich erwidert.
 

Wir werden durch zahlreiche Gänge geführt, wobei ich langsam die Orientierung verliere. Außerdem wundere ich mich über mich selbst. Ich misstraue diesen kleinen ´Kröten´ nicht mehr... Verrückt.

„Ausgang.“

„Ja, ja Ausgang“, berichten die Gnome.

„Endlich“, entweicht es Tala erleichtert und ohne sich zu bedanken geht er schon wieder aus der Höhle.

Ich wende mich noch einmal kurz unseren beiden Helfern zu. Zögerlich knie ich mich nieder, sodass wir auf gleicher Höhe sind. „Danke für alles. Lebt wohl“, mit diesen Worten stehe ich erneut auf und folge Tala hinaus.

Der rothaarige Lycaner steht draußen und wartet voller Ungeduld auf mich im Mondlicht. „Musste das so lange dauern?“ werde ich gleich begrüßt.

„Ja, musste es. Immerhin wollte ich noch was erledigen.“

„Vampire“, schlägt er mir verächtlich entgegen, während wir weiter gehen und sich das Meer vor uns ausbreitet. Scheinbar hat uns das Höhlensystem zurück zum Meer gebracht, dass bei uns Vampire Sangre genannt wird... Sangre, was Blut bedeutet. Es ist eines der größten Meere, die es gibt. Doch wo soll es nun hingehen?

Fragend wende ich mich an Tala. „Und wohin nun?“

„Frag nicht so blöd, sondern komm.“

„Warum sollte ich mir gerade von dir etwas sagen lassen?“

„Weil ich dich entführt habe und du mir gehorchen musst. Also halt den Mund und komm endlich.”

Dieser.. Argh! Ich könnte ihn nochmal umbringen...
 

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Im Mondlicht

Kapitel 15: Im Mondlicht
 

Noch eine Weile “diskutieren” wir weiter, während wir schnurstracks auf das Wasser des Sangre zugehen. Das Tosen der Wellen ist zu hören, wobei über uns am Himmel das Kreischen einiger Möwen zu hören ist. Der hoch am Himmel stehende Mond lässt das Meer wie zahlreiche Diamanten glitzern. Es ist ein wundervoller Anblick...

Kurz vor dem Wasser lässt sich Tala plötzlich in den Sand plumpsen. Besorgt sehe ich zu ihm runter. Vielleicht hat er Schmerzen, oder die Wunde ist wieder aufgegangen, oder irgendwas anderes, sodass er jetzt eine Pause braucht.

„Lass uns etwas hier bleiben...“, murmelt der Rothaarige leise, während seine eisblauen Augen auf die weiten des Meeres hinaus sehen.

Verwirrt beobachte ich ihn. „Okay...“, spreche ich recht zögerlich aus, während ich meinen Blick nicht von ihm wenden kann.

Leicht seufzt Tala. „Willst du mich noch länger anstarren?“

Ich zucke ertappt zusammen und werde rot. Verdammt, woher weiß er das? Er sieht mich ja nicht mal an. Wie schafft er es also? „Ähm... Ich hab nur versucht was herauszufinden“, versuche ich mich noch zu retten.

„Was denn? Ob du mich mit deinen bloßen Blicken ausziehen kannst?“ Breit grinsend sieht er zu mir auf. Wie gern würde ich ihm jetzt gerade dieses dämliche Grinsen aus seinem Gesicht schlagen. Warum muss er mich auch immer ausziehen? ....Ähm.. Aufziehen! Verdammt noch mal. Der Typ macht mich irre.

»Was denn Kai-Chan? Gib es doch zu, dass du ihn begehrst und gerne weitergehen würdest.«, ertönt Schattens neckische Stimme.

Leicht schmolle ich. Irgendwie haben sich heute alle gegen mich verschworen. Grummelnd ignoriere ich sowohl mein Shadowbeast, als auch Tala. Sie können mich mal...

„Sprachlos? Dass ich das bei dir noch mal erleben darf“, ärgert der Werwolf mich schon weiter.

Dazu sage ich nur eins, nämlich nichts. Doch dann schleicht sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Schon schmeiße ich dem Blauäugigen mein Oberteil ins Gesicht. Nun ist er sprachlos und starrt mich an, während er mein Oberteil von seinem Kopf zieht. Aber selbst danach hält er es noch immer in der Hand. „Du hast doch nichts dagegen, wenn ich noch mal kurz baden gehe, oder? Weißt du, ich fühle mich so verstaubt und dreckig, da könnte ein kleines Bad nur helfen“, erkläre ich ihm noch immer grinsend.

Daraufhin schüttelt der Rothaarige nur wortlos den Kopf.

„Gut, bis gleich dann“, mit diesen Worten gehe ich auf das Wasser zu, bevor ich mir die letzte Kleidung vom Körper streiche. Doch glücklicherweise stehe ich nun mit dem Rücken zu Tala, welcher nur diese Seite an mir bewundern darf. Außerdem wird so auch meine deutliche Röte verborgen, die sichtbar in meinem Gesicht zu sehen ist.
 

Schließlich gehe ich weiter den Strand hinab. Als das kühle Nass meinen Körper umspielt erschaure ich leicht. Doch dann genieße ich dieses Gefühl und gehe tiefer hinein. Ich lasse mir den Dreck vom Körper spülen. Genießerisch schließe ich meine Augen und lasse mich gedanklich treiben, aber plötzlich höre ich Tala schmerzvoll aufschreien und anschließend laut fluchen. Verwirrt sehe ich mich um und entdecke den Lycaner. Dieser ist mir scheinbar nachgegangen. Jedoch weicht er fluchend zurück, so dass das Wasser ihm nur noch bis zu seiner Hüfte reicht. Deutlich sieht man die Wunde auf dem bloßen Oberkörper, wo Brooklyn ihn mit seinem Schwert durchbohrt hat. Momentan ist sie sehr stark gerötet... Kein Wunder... Dieser Idiot! Leicht verdrehe ich die Augen und gehe auf ihn zu.

Wütend blitzen mich die eisblauen Augen an. „Sag‘s ja nicht!“

Ich lächel ihn unschuldig an. „Was denn? Ich tue doch gar nichts Tala. Auch wenn ich sagen könnte, dass es verdammt dämlich ist mit einer unverheilten Wunde im Meer baden zu gehen. Das Salzwasser hier lässt die Wunde brennen... Geht’s wieder?“, frage ich dann jedoch sanft nach.

Leise grummelt der Angesprochene was mich nur noch lachen lässt. Schon verstummt Tala, während er mich überrascht ansieht. Verwirrt und unsicher unter diesem Blick höre ich auf zu lachen. „Was ist?“, frage ich mit einem unwohlen Gefühl im Magen nach. Das Verhalten des Lycaners ist mehr als nur seltsam.

Dann antwortet er mir jedoch, wobei er leicht lächelt. „Das ist das erste Mal, dass ich dich lachen sehe.“

Ich verstehe nicht recht. Worauf will er nur hinaus?

“Du solltest öfters lachen. Das steht dir viel besser”, erklärt er sich schließlich, woraufhin ich leicht rot werde und zur Seite sehe.

„Hör auf mich so zu verarschen“, murmel ich, während ich eine Hand hebe um eine verirrte Strähne aus meinem Gesicht zu wischen. Doch Tala ist dieses Mal schneller.

Sanft streicht er mir die vom Wasser nasse Strähne aus meinem Gesicht, wobei er noch immer lächelt. Leicht schüttelt er den Kopf. „Ich meine es ernst“, haucht der Rothaarige leise, während er sich leicht zu mir herunter beugt.

Mein Herz schlägt schnell gegen meine Brust und alles kommt mir so unnatürlich vor. Tala und ich, wie wir uns so nah gegenüberstehen, vor einem Meer, welches uns umspült und nachts im Mondlicht wunderschön glitzert. Es ist so unglaublich romantisch. Mir fehlen jegliche Worte, während ich Tala nur anstarren kann. Dieser kommt meinem Gesicht mit seinem immer näher.

„Es tut mir leid“, haucht er gegen meine Lippen. Doch bevor ich ihn fragen kann, was ihm so sehr leid tut, verschließt er schon meine Lippen mit seinen. Meine Worte werden in diesem sanften Kuss erstickt. Genüsslich schließe ich die Augen, als ich diese warmen Lippen auf meinen spüre und erwidere den Kuss. Auch wenn ich alles nicht glauben kann genieße ich es aus tiefster Seele. Starke Arme schlingen sich um meine Taille und ich werde noch enger an Talas Körper gezogen, während wir im Kuss versinken. Wie von selbst lege ich meine Arme um den Nacken des Lycaners und ich ziehe ihn weiter zu mir hinab, tiefer in den Kuss.

Egal wie falsch es ist, was wir gerade tun, es fühlt sich einfach nur unglaublich richtig an. Mein Kopf ist wie leergefegt, während ich meine Lippen gegen Talas bewege. Schließlich spüre ich, wie eine Zunge auffordernd über meine Lippen fährt und sofort öffne ich meine einen Spalt breit. Ich lasse meinem Geliebten Einlass, sodass seine Zunge in meine Mundhöhle huschen kann. Heiß und leidenschaftlich reiben sich unsere Zungen aneinander. Dann zieht er sich zurück und ich kann seine Mundhöhle erkunden.

Seine Hände gleiten meinen Körper hinab und krallen sich leicht in meinen Hintern, pressen mich dichter an sein Becken. Ergebens keuche ich in den Kuss, während er leicht an meiner Zunge saugt. Gott, das fühlt sich alles so unglaublich gut an. Als er dann auch noch anfängt meinen Hintern sanft zu massieren verkrallen sich meine Finger in seinen Haaren.
 

Luft schnappend lösen wir den Kuss wieder, doch unsere Lippen sind sich noch immer so nah, ebenso unsere Körper. Wir wollen den Anderen nah an uns spüren. Wie gern würde ich jetzt weiter gehen, mich einfach bei ihm fallen lassen. Doch wissen wir beide, dass das hier nicht der richtige Ort ist, vor allem nicht die richtige Zeit. Wir wissen immerhin noch nicht, wie spät es ist und sobald die Sonne aufgeht müssen wir einen Schutz gefunden haben. Doch trotz dieser Gewissheit verharren wir noch immer so. Ich schlage meine Augen auf und versinke in Talas. Sanft lächelt er und sofort erwidere ich diese Gestik.

„Wir sollten weiter“, haucht er mit leicht kehliger Stimme.

„Ich weiß“, gebe ich nur zurück, doch noch immer bewegen wir uns nicht vom Fleck.

Ich spüre wie die Hände des Rothaarigen über meinen Rücken hinauf streichen, bis zu meinem Nacken. Leicht zieht er mich an sich heran um mich noch einmal zu küssen.

„Wir müssen wirklich“, meint er nachdem wir den Kuss wieder gelöst haben. Ich nicke nur schweren Herzens, doch will ich noch immer nicht von ihm weichen. Trotzdem nehme ich meine Arme aus seinem Nacken und auch er löst seine Hände von meinem Körper. Schweigend sehen wir uns an.

„Warum?“, frage ich schließlich. Ich will endlich wissen, warum er mich soeben geküsst hat. Es könnte ja sein, dass er meine Gefühle erwidert. Doch ich will mir noch keine falschen Hoffnungen machen. Am Ende spielt er nur mit mir.

„Kannst du dir das nicht denken?“, stellt er lächelnd eine Gegenfrage, bevor er schließlich antwortet: „Ich liebe dich. Auch wenn wir von verschiedenen Rassen sind, welche sich bekriegen. All das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich Kai. Schon vom ersten Moment an fühlte ich mich zu dir hingezogen, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Ich habe dich gehasst, für etwas für was du nicht verantwortlich warst, für etwas, wo du nichts dafür konntest. Das tut mir leid. Bitte vergib mir, dass ich so verblendet war.“

Bei diesen Worten strahlen meine roten Augen vor Glück. Er liebt mich! Ich fühle mich wie beflügelt, wie in einem Rauschzustand. Einfach unbeschreiblich.

Ich streichel Tala über die Wange und lächel ihn an. „Es gibt nichts zu vergeben. Außerdem muss ich dir was gestehen. Ich liebe dich auch.“

Keck grinsend meint Tala nur: „Ich weiß, dass war auch mehr als deutlich.“

Leise grummle ich. Versuche so weit es geht meine Röte zu überspielen. Ist das so deutlich gewesen? „Wir sollten uns anziehen und weiter gehen“, bestimme ich plötzlich und schreite am verdutzen Rothaarigen vorbei.

„Schneller Themenwechsel“, feixt Tala, während er mir folgt.

Daraufhin würdige ich ihm keines Blickes mehr, wobei ich mir meine Kleidung einfach über den nassen Körper streife. Trocknen kann es auch auf dem Weg....

„Hey! Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. Was kann ich denn dafür, wenn du so leicht zu durchschauen bist“, versucht Tala mich zu beruhigen, doch geht der Versuch nach hinten los.

„Eben war es noch so schön und nun zerstörst du gerade alles!“, fauche ich ihn wütend an.

Grinsend steht der Blauäugige vor mir. „Wann denn? Als ich dich geküsst habe?“, ermittelt er.

Genervt verdrehe ich die Augen. „Nein, als du endlich mal deine vorlaute Klappe gehalten hast!“ Schon gehe ich mit den Nerven am Ende an Tala vorbei und stapfe durch den Sand. Sofort eilt mir der Lycaner nach, wie ein braves Hündchen geht er Beifuss. Ob er auch ein Stöckchen apportieren kann?

„Komm schon Süßer nun sei doch nicht gleich zickig“, bittet er mich, während er versucht mit mir Schritt zu halten. Ach ich bin also auch noch zickig? Schön, wenn er das will, dann soll er mal sehen wie gut ich zicken kann!

„Warum nicht?“

Leises Seufzen schlägt mir entgegen. „Also gut, was soll ich tun, damit du nicht mehr so eingeschnappt bist? Ich tue alles was du willst“, versichert er mir.

Kurz denke ich nach, bevor ich fies grinse. „Wirklich alles? Sehr gut. Ich wüsste da was...“
 

....
 

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Extrakapitel

So, es geht weite rmit einem Extrakapitel für all meine leiben Kommischreiber. Eigentlich wollte ich das folgende gar nicht schreiben, da mir mit dem Tot durch VampirWolfYuriy gedroht wurde, doch gab es eingie leute die mich dazu überredet haben es doch zu schreiben. Es ist recht kurz, udn nur als kleinen Bonus fü alle gedacht. Viel Spaß
 

Kapitel 16: Extrakapitel
 

Als Tala mir förmlich anbietet, dass er alles für mich tut, kann ich einfach nicht anders und muss dies ausnutzen. Fies grinsend sehe ich ihn an. „Du wirst also wirklich alles tun? Sehr gut. Ich wüsste da was...“

Fragend zieht Tala eine Augenbraue hoch. Scheinbar ahnt er dass ich was Grauenvolles vorhabe. Trotzdem nickt er. „Ja, werde ich. Aber nur dir zu liebe.“

„Gut, dann sind wir uns ja einig“, meine ich und bücke mich, während wir gehen. Meine Hände greifen um einen angeschwemmten Ast. Das Holz ist jedoch nicht mehr feucht, da es tagsüber in der Sonne am Ufer wohl getrocknet ist. Ich richte mich auf und halte den Stock vor Tala.

„Und was soll ich damit?“, fragt der Rothaarige verwirrt.

„Nun ja, weißt du mir kam da vorhin ein Gedanke, als du mir so brav bei Fuß gefolgt bist, wie ein braves Hündchen, und wenn du mir schon sowas anbietest alles zu tun...“

Ich muss nicht einmal den Satz beenden, da Tala scheinbar versteht. Seine blauen Augen verdüstern sich. „Nein! Niemals!“, knurrt er wütend. „Ich bin doch kein Hund!“

„Aber du hast mir sehr weh getan und schuldest mir nun etwas. Außerdem hast du dich mir förmlich angeboten....“, appelliere ich an seinen Stolz. Ich bin mir sicher, dass er drauf eingehen wird. Auch wenn es noch so peinlich ist. Immerhin hat er es mir versprochen alles zu tun. Er wird es tun....

Schon grummelt Tala leise. „Ja und? Ich konnte ja nicht ahnen, dass du gleich sowas von mir verlangst. Das ist entwürdigend!“

Gleichgültig zucke ich mit den Schultern. „Also das ist mir irgendwie egal. Du hast es mir versprochen Tala und wenn du es nicht tust werde ich sehr ungemütlich. Oder bist du so feige, dass du nicht einmal ein Versprechen einhalten kannst?“

Leise seufzt der Rothaarige. „Na schön, wie du willst. Dann werde ich es tun, aber ich werde dies nur einmal machen! Und wehe du verrätst einem auch nur etwas hiervon.“

Wusste ich es doch. Er hat nachgegeben und ich bekomme nun meinen Willen. Nachdem er das tut habe ich auch noch gutes Erpressungsmaterial. Ach das ist einfach genial. Ich werde jede Sekunde genießen. „Na schön. Nur einmal. Aber du wirst es richtig machen nicht so halb. Du wirst den Stock im Mund zurücktragen! Schön brav ohne zu murren... Aber da ich gnädig bin musst du es nicht im menschlichen Aussehen machen. Wenn du dich verwandelst ist es noch süßer und auch authentischer. Wie ein Hund.“ Leise gluckse ich bei dem Bild, was sich in meinem Kopf bildet. Das wird einfach nur genial. Ich freue mich jetzt schon riesig darauf.

Wütend höre ich Tala knurren, aber lässt mich das nicht vor Angst zittern. Es ist einfach nur amüsant. „Ich bin kein Hund! Wenn schon ein Wolf aber keiner dieser dummen Köter!“

Gelangweilt winke ich ab. „Ja, wie du willst. Trotzdem wirst du es tun. Also hopp hopp verwandle dich damit es losgeht. Sieh es positiv, so hast du es schneller hinter dir.“

Leicht fletscht der Lycaner die Zähne, aber gibt er klein bei. Seine Haut wird mit dichtem, rotem Pelz bedeckt, während seine Hände zu scharfen Klauen werden. Die Kiefer schieben sich vor, und die Zähne werden schärfer. Am Ende steht er ähnlich eines großen Wolfes auf seinen Hinterläufen vor mir. Ich kann nicht anders als Lächeln. Tala wirkte so stolz und wunderschön. Sanft streiche ich durch den dichten Pelz, der ganz weich und flauschig unter meinen Fingern ist. Richtig zum reinkuscheln, aber das werde ich Tala wohl lieber nicht sagen, wer weiß wie er darauf reagiert. Doch sollte ich mich nun lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren und Tala dem Stöckchen nachjagen lassen.

Leicht schwenke ich den Ast vor den blauen Augen hin und her. „Du weißt, was ich will Tala, also mach es brav mit. Denk einfach es ist ein Training für deine Reflexe oder so. Je schneller du das Stöckchen fängst, desto schneller hast dus hinter dir.“

Ich sehe wie der mächtige Kopf leicht nickt. Also hat er verstanden und ist bereit für die Jagd nach dem Ast. Wie sich das bereits anhört. Hoffentlich wird es genauso amüsant wie es klingt. Ich bemitleide Tala fast, da ich es genieße ihn zu ärgern.

„Okay. Dann wollen wir mal. Fang!“, rufe ich und werfe den Ast so weit ich konnte. Noch während des Wurfes sehe ich aus den Augenwinkeln, wie sich die kräftigen Muskeln des Lycaners anspannen und er einen Satz nach vorne macht um den Stock schon so früh zu erwischen, doch schnappen die Zähne zu spät zu. Leise lache ich, als Tala auf allen vieren rüber rennt. Die mächtigen Pranken wirbeln den Sand förmlich auf. Schließlich nimmt der Blauäugige den Stock zwischen seinen scharfen Kiefern. Leise knirscht das Holz, doch ist Tala so behutsam, dass der Ast nicht bricht. Fast schon glücklich dass er es endlich hinter sich hat trottet er auf allen Vieren auf mich zu. Sein roter puschseliger Schwanz wedelt schon fast freudig von einer zur anderen Seite. Direkt vor mir setzte sich Tala auf die Hinterbeine und sieht mich aus seinen großen blauen Augen an, bevor er den Stock vor meine Füße legt. Grinsend wuschle ich durch sein Fell.

„Gut gemacht. Wenn ich es nicht wüsste würde ich sagen, du bist als Hund... Oh Verzeihung mein Fehler, Wolf geboren worden und nicht als Mensch. Das war wirklich sehr gut. Brav gemacht Süßer. Wenn du willst machen wir es bald wieder“, ziehe ich ihn auf.

Leise knurrt Tala, während er sich zurückverwandelt. Nun da ich meine Rache für Tala habe könnten wir auch ruhig los... Gott dieses Bild werde ich niemals los werden. Das war einfach zu genial und lustig.... Schade dass Tala es anders sieht. Na ja vielleicht hat er einfach keinen Sinn für Humor.
 

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Grauenvolle Entdeckung

So, nachdem kleinen Extrakapitel geht es endlich weiter. Viel Spaß
 

Kapitel 17: Grauenvolle Entdeckung
 

Mit einem mehr als deutlichen Rotschimmer auf den Wangen stapft Tala wütend durch die Landschaft. Sein Stolz hat auf Grund meiner Bitte einen ganz schönen Schlag erhalten. Aber meiner Meinung nach hat er selbst Schuld, wenn er verspricht Alles zu tun was ich will. Doch dass er es zurück nimmt und nicht tut wäre für ihn noch schlimmer gewesen, also ist er meiner Bitte gefolgt. Noch immer lache ich leise bei den Erinnerungen, als er es tatsächlich getan hatte. Das ist einfach zu drollig gewesen. Zwar schmollt Tala zur Zeit wie ein Weltmeister, aber das ist es mir eindeutig Wert gewesen.

Leise knurrt der rothaarigen Lycaner während er sich zu mir umdreht. „Bist du endlich fertig?“

Ich räuspere mich leicht und versuch das Lachen zu unterdrücken. Zur Antwort nicke ich nur wobei mein Mundwinkel verdächtig zuckt.

„Ich hasse dich!“, mit diesen Worten wendet sich Tala wieder um und geht weiter. Ich beeile mich ihm über den Gras bewachsenen Boden zu folgen.

„Das ist nicht wahr. Das weißt du selbst. Du liebst mich“, erinnere ich ihn.

„Zwischen Hass und Liebe ist meist nur ein sehr kleiner Graben.“

Ich seufze, bevor ich versuche ihn zu beruhigen: „Es tut mir ja leid. Sei nicht mehr sauer, doch was kann ich dafür, wenn...“ Ich halte inne, als Tala alarmierend stehen bleibt und die Nase in den Wind hält. Seine blauen Augen wirken hochkonzentriert. Irgendetwas muss er scheinbar wahrnehmen. Ich selbst jedoch nicht. Aber das hat nichts zu sagen. Lyaner haben einen viel ausgeprägteren Geruchssinn als meines Gleichen. Richtige Spürhunde halt, doch das sollte ich wohl besser nicht laut aussprechen, sonst würde ich Tala nie wieder gut stimmen können. Ich trete näher an besagte Person heran. „Was ist?“, erkundige ich mich bei ihm.

Die blauen Augen sind in die weite Ferne gerichtet, während ich eine Gegenfrage erhalte: „Riechst du das nicht?“

Leicht schüttel ich den Kopf. „Nein tu ich nicht. Aber du riechst etwas, nicht wahr?“

Ein leichtes Kopfnicken, bevor Tala mit den Worten „Komm mit“ losstürzt.

Verwirrt verharre ich einen Augenblick, bevor ich mich beeile meinem Geliebten einzuholen. Er hat schon einen Vorsprung, daher werde ich schneller. Etwas genervt bin ich schon, denn meiner Meinung nach hätte Tala mir ruhig zumindest sagen können was los ist, bevor er weggerannt ist. Vielleicht sind es ja andere Lycaner oder gar schlimmer. Ich weiß es nicht und gerade das bereitet mir Unbehagen. Ich hasse es einfach weiter auf etwas zu zulaufen, von dem ich keine Ahnung habe. Diese Ungewissheit bringt mich dazu Wahnsinnig zu werden und mir sonst was auszudenken, was geschehen wird.

Langsam geht er einen Hügel hinauf, immer bergauf. Dahinter müsste theoretisch ein Tal kommen und vielleicht ist dort das was Tala so antreibt, aber bisher kann ich nichts Dergleichen entdecken. Dann steigt mir ein seltsamer Geruch in die Nase, welchen ich nicht einordnen kann. Er ist mir zwar irgendwie vertraut, doch komme ich einfach nicht darauf woher. Aber gleich werde ich es eh erfahren, warum mir also den Kopf darüber zermalmen.
 

Auf dem Hügel hält Tala inne und schaut hinab ins Tal. Seine Brust hebt und senkt sich vom Dauerlauf sehr schnell. Als ich neben ihm anhalte folge ich seinem Blick. Geschockt weiten sich meine roten Augen bei der dargebotenen Szene, welche sich vor mir erstreckt.

„Ich hatte Recht. Feuer und Tod.“ Etwas wehleidiges liegt in Talas Stimme, als er das ausspricht... Scheinbar hat er gehofft, dass er sich getäuscht hat. Sanft greife ich nach seiner Hand und drücke sie, versuche ihm so Kraft zu geben, während mein Blick erneut über das kleine Tal schweift.

Es müsste hier einst eine Farm gegeben haben, doch wurde diese wohl zerstört. Der Boden ist aufgewühlt und Blut beschmiert, Zäune umgeschmissen. Das Haus ist verbrannt, wobei es noch immer vereinzelte Feuer gibt und das Holz glüht leicht rot auf. Die Tiere die dort lebten wurden förmlich abgeschlachtet. Was wohl mit den Menschen passiert ist die hier lebten? Ich bezweifle irgendwie, dass sie es überlebt haben. Und in all diesem Chaos steht fast höhnisch, abstrakt zum restlichen Bilde, eine kleine unversehrte Scheune. Nicht verbrannt, sogar unbeschädigt. Das ist doch verrückt. Wer immer das hier getan hat, der muss krank im Kopf sein.

Schweigend blicken Tala und ich hinüber ins Tal, bis ich einen leichten Ruck an meiner Hand spüre. Ohne Gegenwehr lasse ich mich den Hügel hinabziehen direkt auf diesen schaurigen Ort zu. Wir gehen an einer aufgeschlitzten Kuh vorbei, bei der die Innereien herausquillen. Ein unglaublicher Gestank hängt in der Luft, während Fliegen über dem Kadaver schwirren.

„Wer tut nur so etwas Grauenvolles?“, frage ich und blicke mich erneut um.

„Ich weiß es nicht. Doch wer immer das auch war, er ist noch nicht lange weg. Wir hatten Glück oder Unglück je nachdem wie man es sieht“, meint der rothaarige Lycaner neben mir trocken.

Doch egal was er denkt, ich bin irgendwie glücklich dieser Person oder Wesen, welches hierfür verantwortlich ist, nicht begegnet zu sein. Das Böse hat hier seine Spuren hinterlassen als es gewütet hat und deutlich kann ich die dunklen Schwingungen spüren die über diesem Ort schweben. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Ich will den Verantwortlichen hierfür niemals begegnen. Allein dieser Anblick... Ich schmiege mich Schutz suchend an Talas Seite.

Besorgt sehen die blauen Augen zu mir hinab. „Alles okay?“

Erst will ich nicken, doch dann zucke ich mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Dieser Ort bereitet mir Unbehagen. Deutlich spüre ich das Grauen was hier geherrscht hat. Ich will am liebsten nur noch weg.“

Ein sanfter Kuss von Tala auf meine Stirn vertreibt einen Moment das bleibende Gefühl der Angst.

„Ich weiß, doch können wir nicht mehr gehen. Die Sonne geht bald auf“, bemerkt der Rothaarige und deutet auf den Horizont, der sich allmählich rötlich verfärbt und die Morgendämmerung andeutet.

Ich schüttel den Kopf. „Wir haben noch genug Zeit. Wir finden bestimmt ein anderes Versteck.“ Ich will einfach nicht hier bleiben, vor allem nicht auch noch den ganzen Tag lang.

Ich spüre eine warme Hand auf meiner Wange und schon wird mein Gesicht zu meinem Geliebten gedreht. „Ich weiß dass du Angst hast, doch wir haben keine andere Wahl. Das Risiko kein Versteck in dieser so kurzen Zeit zu finden ist mir zu groß. Ich will dich nicht wegen solch einer Dummheit verlieren. Komm schon Kai, wir sehen uns die Scheune an. Bitte. Ich will nicht, dass das Sonnenlicht dich verbrennt“, haucht er mir zu. Er hat recht, trotzdem.... Mit sanfter Gewalt zieht mich Tala mit sich mit auf die Scheune zu.

Mein Herz schlägt hart und schnell gegen meine Brust. All meine Instinkte drängen mich dazu zu fliehen. Doch ändert das nichts an der Tatsache, dass wir unaufhörlich auf diese Scheune zu gehen. Vor der Tür halten wir und Tala lässt meine Hand los. Am liebsten hätte ich sie sofort wieder ergriffen, aber ich zwinge mich mühsam zur Ruhe. Es würde schon gut gehen, irgendwie.

„Warte kurz hier. Ich schau mich schnell drinnen um.“ Ein kurzer Kuss auf meine Lippen und schon verschwindet der Lycaner in der Scheune.
 

Nun stehe ich ganz alleine vor der Tür, um mich herum Blut, Leichen, Zerstörung, der Tod. Auf meinem Körper bildet sich eine Gänsehaut und ich zitter leicht. Jedes kleine Geräusch lässt mich zusammenzucken. Das ist bestimmt nur das Knistern des noch immer brennenden Feuers, versuche ich mich zu beruhigen. Unsicher drehe ich der Scheune den Rücken zu und sehe mich vorsichtig um, als könnte überall ein Gegner lauern.

Da greift plötzlich etwas nach mir. Ich zucke zusammen und handle instinktiv. Mein Ellbogen bohrt sich in den Körper hinter mir. Schon werde ich losgelassen und ein schmerzvolles „Kai! Was soll das denn?!“ ertönt hinter mir. Diese Stimme! Sofort drehe ich mich um und sehe Tala, der mit schmervollen Gesicht seinen Magen hält.

In diesem Moment geht mir nur eins durch den Kopf. Uups. Das ist mir verdammt peinlich. Meine Paranoia hat mich dazu verleitet Tala zu schlagen, verdammt...

„Tut mir leid. Ist alles okay? Ich hab doch nicht deine Wunde getroffen oder?“, erkundige ich mich sofort besorgt.

Leicht lächelt Tala, was fast wie gezwungen wirkt. „Geht schon. Aber nun komm mit. Drinnen sieht es gut aus“, versichert er mir und schon zieht er mich mit in die Scheune.

Ich weiß nicht mit was ich gerechnet habe, doch hiermit bestimmt nicht. Nichts weißt auf das Grauen vor der Tür hin. Es wirkt alles so normal, wäre dort nicht dieses Gefühl, welches hier herrscht. Eine bedrückende Stille, die sich gegen meine Brust drückt. Doch schon werde ich weiter gezogen. In der Scheune sind ein paar angrenzende Räume, doch hier im Hauptraum sind hauptsächlich Ställe.

„Die Scheune ist unbeschadet, doch gibt es einige Dachfenster, wo Sonnenlicht eindringen kann. Aber keine Sorge ich hab den perfekten Ort gefunden um hier Ruhe zu finden ohne vom Sonnenlicht berührt zu werden“, erklärt Tala, während er mich zum hinteren Teil der Scheune mitzieht. Vor einer großen Nische halten wir schließlich an. Der Boden und Teile der Wand sind mit frischem Stroh bedeckt. „Und wie findest du es?“, erkundigt sich der Lycaner bei mir.

„Nett“, meine ich nur kurz angebunden, während ich mich förmlich in die Ecke verkrieche. Ich lehne mich gegen die mit Stroh gepolsterte Wand und ziehe die Beine nah an den Körper. Ein beklemmendes Gefühl hat sich in mein Inneres eingenistet. Ich fühle mich mehr als nur ein bisschen unwohl.

Das Stroh knirscht als Tala sich neben mich setzt. Nah spüre ich seinen Körper an meinem. Sanft legt er einen Arm um mich und zieht mich eng an seine warme Gestalt. Genießerisch seufze ich auf, als Tala mir leicht durch die Haare streicht.

„Schlaf etwas“, bittet er mich leise.

Unwohl bei diesem Gedanken schüttel ich sofort meinen Kopf. „Nein ich will nicht. Ich würde hier eh keine Ruhe finden“

Selbst an diesem Ort in der Scheune spüre ich alles so deutlich. Es ist fast so, als könnte ich die Angst spüren, die von diesen Menschen und Tieren ausging als sie so niedergemetzelt wurden. Ich kann das Böse förmlich auf meiner Haut spüren...

"Nein, hier werde ich keine Ruhe finden, doch zumindest du solltest etwas schlafen.“

Leise höre ich den Blauäugigen seufzen. „Es hat eh keinen Sinn dich zum Schlafen zu zwingen. Also gut, dann werde ich halt etwas schlafen. Aber wenn was sein sollte weck mich bitte“, meint Tala gähnend bevor er seinen Kopf gegen meinen lehnt.

Schon kurze Zeit später höre ich den gleichmäßigen Atem des Rothaarigen. Er ist tatsächlich eingeschlafen. Doch auch wenn ich ebenfalls müde bin, ich will nicht schlafen. Mit offenen Augen starre ich nach vorne und sehe wie einige Sonnenstrahlen die die Finsternis in einiger Entfernung durchbrechen und sie erhellen. Aber bin ich an diesem Platz vor ihnen geschützt. Meine roten Augen betrachten einige Staubkörner, welche durch das Licht in der Luft nun sichtbar werden. Sie tanzen anmutig und schwerelos zugleich herum. Dabei merke ich wie meine Augen ab und zu immer mal wieder kurz zufallen. Schließlich kann ich mich nicht mehr dagegen währen und schlafe ein.
 

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Massaker

Kapitel 18: Massaker
 

~Traumsequenz~
 

Ich sitze an einem reich bedeckten Tisch und warte auf jemanden. Alles ist so wie jeden Abend. Das Essen ist fertig und nun warte ich nurnoch auf meinen Ehemann, welcher sich noch um die Tiere kümmert. Manchmal denke ich, dass sie ihm wichtiger sind als ich. Er ist länger bei ihnen als bei mir. Da könnte ich ja glatt eifersüchtig werden. Draußen dämmert es schon. Bald müsste mein Mann endlich zurückkommen ins Haus. Ich blicke auf den Tisch. Dort steht das Essservice, dass ich zur Hochzeit von meiner Großmutter bekommen habe, bedeckt mit dem selbstgemachten köstlichen Essen.

Plötzlich schüttel ich leicht den Kopf. Großmutter? Ehemann? Was soll das alles? Ich bin doch nicht verheiratet und in diesem Haus wohne ich sicherlich auch nicht. Mein Blick wandert durch das Zimmer. Es wirkt gemütlich und strahlt eine beruhigende Atmosphäre aus. Nett, keine Frage, doch das hier ist nicht mein Leben, auch wenn ich mich hier irgendwie heimisch fühle gehöre ich nicht hier her...

Ich stehe vom Holzstuhl auf und gehe zum Fenster. Mein Blick weitet sich überrascht als ich durch die Scheibe sehe. Aber das ist doch... Die Scheune der zerstörten Farm, welche ich zusammen mit Tala entdeckt habe! Nichts weißt jetzt jedoch mehr auf diese Zerstörung hin. Alles wirkt so friedlich, das ist doch verrückt. Und vorhin meine Gedanken und Erinnerungen, das waren ganz bestimmt nicht meine Eigenen. Vielleicht von einer anderen Person, oder das alles ist nur ein einfacher Traum, ausgelöst von der gesehenen Zerstörung. Vielleicht will ich diese einfach verdrängen. Ja, dies klingt mir logischer. Ein seltsamer Traum, mehr nicht. Also soll ich dies vielleicht einfach nur genießen um das schöne dieses Ortes zu sehen. So könnte ich den Schrecken den ich mit diesem Ort verbinde vergessen und vielleicht was schönes erleben.
 

Plötzlich wird die Haustür aufgerissen, was mich aus meinen Gedanken reißt, und ein Mann in Landarbeiterkleidung tritt ein. Seine Haut ist von der vielen Feldarbeit in praller Sonne gebräunt. Die Gesichtszüge von ihm sind hart, trotzdem wirkt er auf mich keinesfalls böse. Diese grünen Augen scheinen so, als könnte er viel Spaß ertragen, doch momentan sind sie überrascht geweitet. Der Atem des Mannes geht schnell, fast gehetzt. Fahrig streicht er durch sein schwarzes Haar, während er nach Luft ringt.

„Komm schnell, das musst du dir unbedingt ansehen! Das ist unglaublich!“, meint er schon fast begeistert, während er mich auffordernd ansieht. Scheinbar will er mir unbedingt was draußen zeigen.

„Was ist denn los?“, kommt es mir wie von selbst über die Lippen. Ich kenne diesen Mann, doch zugleich auch nicht. Aber bevor ich mir noch weiter darüber den Kopf zerbrechen kann kommt er schon auf mich zu. Sanft greift er nach meiner Hand und zieht mich mit sich mit aus dem Haus. Ich bin so sehr von dieser Aktion überrascht, dass ich mich nicht mal mehr wehren kann, selbst wenn ich es gewollt hätte. Aber irgendwas in mir könnte diesem schwarzhaarigen Mann nie was antun. Ich krieg hier noch Kopfschmerzen.... Das macht mich alles einfach fertig. Wenn ich nur aufwachen könnte um aus diesem verdammt seltsamen Traum zu entkommen.
 

Draußen sehe ich wie gerade die Sonne untergeht und es anfängt zu dämmern. Im ersten Moment überkommt mich Panik, als das verschwindende Sonnenlicht meine Haut berührt. Es wird mich verbrennen, sodass ich zu Staub verfalle. Doch nichts dergleichen geschieht mit mir. Verwundert blicke ich auf meine Hand, welche nicht auf das Sonnenlicht reagiert, dass sie berührt. Ich verbrenne nicht. Fasziniert sehe ich auf meine Hand, die vom Sonnenlicht erhellt wird. Wie lange ist es her, dass ich dies getan habe? Es ist bestimmt eine Ewigkeit. Bevor ich von meinem Großvater zu einem Vampir gemacht worden bin. Ich habe schon fast vergessen wie es sich anfühlt, wenn das Licht die Haut erwärmt. Einfach wundervoll... Aber das alles heißt doch nur, dass das hier nicht real ist. Ich bin nicht wirklich hier. Das alles ist der eindeutige Beweis dafür, denn Vampire wandern nicht durchs Sonnenlicht.
 

Der Mann zieht mich derweil weiter vom Haus weg über einen gepflasterten Weg, bis wir schließlich anhalten. In einiger Entfernung zum Haus bleiben wir stehen. Ich muss mehrmals blinzeln, da mir die untergehende Sonne in die Augen scheint und mich so blendet. Doch immer noch nicht sehe ich etwas unglaubliches, was ich mir ansehen soll. Verwirrt blicke ich mich um... Nichts. Hier ist nichts. Entweder ist dieser Mann sehr seltsam im Kopf, oder ich habe das was er mir zeigen will irgendwie übersehen. Vielleicht ist es ja was schönes, oder so....

„Da!“, sagt der schwarzhaarige Mann plötzlich und deutet nach vorne auf den Hügel, hinter dem gerade die Sonne verschwindet. Sofort erkenne ich diesen Hügel wieder. Von dort sind Tala und ich gekommen. Dies ist der Ort, wo wir hinab ins Tal gesehen haben und das Schrecken erblickt haben, was dort herrschte.

Ich blinzel weiter gegen das Licht und starre krampfhaft auf den Hügel hinauf. Das Licht brennt in meinen Augen. Aber entdecke ich noch immer nichts was der Mann neben mir meinen könnte. Doch dann kann ich mehrere schwache Konturen ausmachen. Es ist undeutlich, aber trotzdem jemand ist dort oben und er ist nicht alleine.

„Wer sind sie?“, frage ich mich laut, während ich weiter hinauf sehe. Konnte es sein...?

Der Grünäugige zuckt neben mir ahnungslos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Doch scheinen sie schon fast auf irgendetwas zu warten. Sie sind wie aus dem Nichts aufgetaucht und stehen seitdem dort auf dem Hügel. Es müssen ein Dutzend sein... Wenn nicht vielleicht sogar noch viel mehr auf der anderen Seite des Hügels. Es ist schwer was gegen die Sonne zu sehen.“

Plötzlich fällt mir etwas ein. Ich bin auf dem unzerstörten Bauernhof, wo noch nichts geschehen ist. Könnte es dann sein, dass diese Personen für die Zerstörung verantwortlich sind? Wenn ja würde das heißen, dass sie diese Farm bald angreifen werden. Dadurch werde ich endlich wissen, was hier geschehen ist, oder besser was noch passieren wird, außerdem werd ich endlich erfahren, wer dahinter steckt.

„Ich hab ein ungutes Gefühl“, murmel ich leise.

Der Mann neben mir lacht leise. „Du denkst auch immer das Schlechteste. Vielleicht sind das ja nur einige Händler oder so.“

Ich schüttelt meinen Kopf. „Das sind keine Händler.“

Aber es ist egal was ich sage, ändern kann ich das was gesehen wird nicht. Nichts hier ist real. Es ist nur eine Erinnerung der Toten; oder einfach nur meine Einbildung? Ich weiß es wirklich nicht. Spielt das überhaupt eine Rolle? Ich denke momentan nicht.
 

Plötzlich setzt sich eine der Gestalten in Bewegung und prescht den Hügel hinab- es ist eindeutig zu schnell für einen Menschen. Je näher es kommt, desto deutlicher sehe ich es. Die Sonne ist fast verschwunden, wodurch sie mich endlich nicht mehr blenden kann. Das Wesen bewegt sich auf allen vieren vorwärts. Die riesigen Schritte lassen ein dumpfes Geräusch entstehen. Schwarzes Fell glänzt im verschwindenden Licht.

Der Mann neben mir zieht scharf die Luft ein und bekreuzigt sich fahrig. „Mein Gott“, keucht er nur.
 

Das Wesen hat gleich das Tal erreicht, doch hält der schwarze Wolf nicht an. Wolf? Nein, zumindest kein gewöhnlicher. Die Augen glühen und haben zugleich einen toten Ausdruck. Was immer es ist, es ist bestimmt kein normales Tier.

Meine Augen weiten sich, als ich mich an eine alte Legende erinnere, an Wesen, welche schon lange aus dieser Umgebung verschwunden sind. Die Gespenster in Gestalt eines riesigen Wolfes. Blutrünstig, böse und unberechenbar. Fatureks, die Bestien in Tiergestalt. Eines der wenigen Gespenster, welche gewalttätig sind und nicht vor Mord zurückschrecken. Eines hebt diesen jedoch ab. Es besitzt scheinbar einen echten Körper und ist nicht körperlos wie Poltergeister oder gewöhnliche Fatureks. Vielleicht ist dies eine neue Mutation, wo der Faturek in den Köper eines Wolfes eindringt und dessen Seele aus den Körper verdrängt, bevor die Seele des Fatureks den Wolfskörper mit seiner böse Aura verändert. Alles nur theoretisch natürlich, da ich sowas noch nie gesehen oder gehört habe.

Nie hätte ich gedacht eines zu sehen. Im selben Moment wo es ein schauriges Heulen ausstößt bin ich mir nicht so sicher ob ich überhaupt jemals einem Faturek begegnen möchte. Auf das Heulen ertönt gleichartige Antwort und noch weiter Wolfsgestalten rasen den Hügel hinab ins Tal, direkt auf uns zu.

„Ins Haus schnell!“, ruft der menschliche Mann neben mir panisch, völlig von der Angst beherrscht und nicht mehr in der Lage logisch zu denken. Immerhin werden die Fatureks bestimmt nicht vor dem Haus halt machen. Blutrünstig werden sie es einreißen um an ihre Opfer, uns, zu kommen. Aber können wir überhaupt irgendwohin fliehen? Ist es nicht eigentlich aussichtslos? Das Ende ist bereits geschrieben und es ist nicht veränderbar.

Die Wölfe greifen nicht gleich an. Sie ziehen Kreise um das Anwesen und scheinen zu warten. Nervös sehe ich mich dabei um. Auch wenn das alles nicht real ist bereitet mir diese Situation Unbehagen. Ich wünschte wirklich Tala wäre hier...
 

Schließlich beginnen die Fatureks wieder zu heulen. Ein beängstigendes Geräusch, welches mir unter die Haut geht. Dann plötzlich Stille... Wie auf Kommando sind sie alle verstumm, genau zur selben Zeit. Unheimlich... Das erste Geräusch was dann wieder ertönt ist das Klappern von Hufen auf Stein. Überrascht wirble ich herum.

Die Wölfe haben eine Art Gasse gebildet wo gerade ein berittenes Pferd lang trabt. Die Kapuze tief herab ins Gesicht gezogen vermag ich nicht das Gesicht des Reiters zu erkennen. Egal wer es ist, er muss eine Art machthabende Position haben, was seinen autoritären Auftritt erklären würde.

Kurz vor uns hält das Pferd an. Ich kann Blicke auf meiner Haut spüren, bevor eine zischende Stimme sagt: „Wertloses Menschenpack. Ihr seid für uns unnötig, ebenso euer Eigentum, doch seid ihr Augenzeugen. sowas ist unbrauchbar, daher tritt euer Ende ein. Hört nun das Ende bricht an!“

Dann macht der Reiter eine einzelne Handbewegung und die Geister setzten sich sofort in Bewegung. Sie stürzen sich auf alles. Einer schlingt seine mächtigen Kiefer in die Flanken einer weidenden Kuh. Schmerzhaft brüllt sie auf, und das Geräusch von zermalmenden Knochen ist zu hören. Der Knochen ist wohl zersplittert worden, sodass das Bein einknickt. Noch bevor die Kuh zusammenbricht greift der Faturek erneut an. Seine scharfen Krallen schlitzen die Seite der wehrlosen Kuh auf, und schon spritzt Blut hervor und auch Innerein werden aus den Körper gerissen.

Der Geruch von Blut ist in der Luft während Tiere niedergeschlachtet werden. Langsam nähern sich die Wölfe auch dem Menschen und mir. Wahrscheinlich wird uns derselbe grauenvolle Tod ergreifen wie diese Tiere. Aufgeschlitzt, verblutend, tot....

Ich spüre wie Angst in mir aufsteigt. Trotz der Gewissheit, dass dieser Moment für mich nicht real ist, sondern nur ein Traum, fürchte ich ihn. Doch nicht die Fatureks sind die Wesen, vor denen ich mich am meisten fürchte, sondern es ist dieser Reiter, welcher sein Gesicht mittels einer Kapuze verdeckt. Der Hauch des Todes schwirrt um ihn. Deutlich wird mir bewusst, dass er gefährlich sein muss. Der Anführer, welcher seine Horde eiskalt beherrscht.

Schon werde ich aus den Gedanken gerissen als einer der Geisterwölfe sich auf den Bauern stürzt. Ein letzter Todesschrei, bevor er kopflos zu Boden fällt. Das abgetrennte Körperteil befindet sich in dem Maul, bevor der Faturek es schließt. Ein knackendes und zugleich zermatschendes Geräusch ertönt, als es den Kopf mit seinen Zähnen zermalmt um ihn zu essen.

Mir wird heiß und kalt zugleich. Übelkeit steigt in mir auf. Das ist grauenvoll. Überall Blut und Leichen. Dann kommt ein schwarzer Faturek mit gesträubten Fell auf mich zu. Ängstlich weiche ich zurück. „Nein“, hauche ich entsetzte, als er losspurtet. Seine Beine stoßen sich vom Boden ab und er springt mich an.

Die scharfen Klauen schlitzen meine Haut auf, gepeinigt schreie ich auf und spüre wie aus der brennenden Wunde Blut fließt. Dann öffnen sich die Kiefer des Wolfes erneut. Tief kann ich in den Rachen sehen und der heiße, faulige Atem schlägt mir entgegen. Rasch nähert sich mir das weit geöffnete Maul. Dem Reflex ergeben schließe ich meine Augen, während ein kaltes Lachen des Reiters ertönt. Deutlich spüre ich dann nur noch wie sich scharfe Zähne in mein Hals schlagen.
 

~Traumsequenz Ende~
 

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Aufbruch

Kapitel 19: Aufbruch
 

Schreiend fahre ich aus dem Schlaf hoch. Mein Atem geht schnell, mein Herz hämmert hart gegen meine Brust, während mein gesamter Körper unaufhörlich zittert. Noch immer kann ich deutlich die scharfen Zähne des Geisterwolfes auf meiner Haut spüren. In meinen Ohren erklingt noch immer das Geräusch des kalten Lachens des Reiters. Es ist so real gewesen, dass mich das Alles jetzt noch verfolgt. Es ertönt eine Stimme neben mir, doch vermag ich nicht einmal die ausgesprochenen Worte zu verstehen, zu sehr hält die Angst meinen Körper eisern umklammert. Mein Herz schlägt noch immer hart gegen meine Brust, dass ich befürchte mein Brustkorb könnte zerspringen. Aber ganz langsam schaffe ich es wieder mich zu beruhigen. Diese sanfte Stimme, welche behutsam auf mich einredet, lässt mich langsam zur Ruhe kommen und mich entspannen.

Starke Arme ziehen mich an einen warmen Körper. Genüsslich schließe ich die Augen und lasse diese Wärme auf mich eindringen, welche mich langsam einhüllt. Doch die Kälte in meinem Inneren ist noch immer da, - die Angst...

Tief atme ich ein und wieder aus, während ich versuche das Zittern meiner Hände zu unterbinden. Eng schmiege ich mich an meine Wärmequelle. Höre einen beruhigenden, langsamen Herzschlag. Ich seufze leise auf, während der Traum - war es überhaupt nur ein Traum? - langsam in den Hintergrund gerückt wird.

„Alles wieder okay?“, werde ich vorsichtig gefragt, während noch immer deutliche Sorge in der Stimme mitschwingt.

Unsicher nicke ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob alles okay ist. Die Nachwirkungen des Traumes sind für mich noch immer deutlich zu spüren... Diese Angst. „Ja, ich denke schon“, murmele ich und schmeiße meinen Kopf an Talas Brust. Ich brauche jetzt seine Nähe mehr denn je. Nur er schafft es die Kälte des Traumes aus mir zu vertreiben.

„Darf ich fragen was du geträumt hast, dass es dir so zusetzt?“, fragt der Lycaner nach.

Leise seufzend nicke ich und beginne zögerlich meinen Traum zu schildern. Nicht einmal unterbricht Tala mich, oder fragt etwas nach. Ich rede mir nur die Geschehnisse des Traumes von der Seele. Es hilft mir, sodass der Traum zu dem wird was er ist, ein einfacher Traum, mehr nicht.

Sanft streichelt Tala mir über die Arme und erzeugt durch diese Bewegung eine angenehme Wärme in mir. Er schweigt, während er über meine Worte nachzudenken scheint. Zögerlich fragt er mich: „Bist du dir sicher, dass es nur ein einfacher Traum war?“

Verwirrt sehe ich zu ihm auf, blicke so direkt in diese wundervollen eisblauen Augen. Zaghaft nicke ich und lächle unsicher. „Natürlich, was soll es sonst sein? Sicherlich hat dieser Anblick da draußen nur meine Fantasie angeregt. Mach dir keine Gedanken darüber. Es war nur ein schlechter Traum.“

Skepsis spiegelt sich in den blauen Augen, in denen ich zu versinken scheine. Aber noch immer scheint mir Tala nicht zu glauben, aber trotzdem nickt er. „Wenn du meinst.“

Ich seufze leise. „Du machst dir zu viele Sorgen um mich. Für mich ist es nur ein Traum gewesen, na ja sagen wir besser Alptraum, denn angenehm war er nicht.“

„Das kann ich verstehen bei dem was du geschildert hast, trotzdem... Je schneller wir diesen Ort verlassen, desto besser. Die Sonne müsste bald untergegangen sein, dann können wir sofort los.“

Ich muss erneut seufzen, als ich Tala noch immer in die Augen sehe. Das Blau in ihnen ist eindeutig verdunkelt und im Blick spiegelt sich unausgesprochene Sorge. Ich beuge mich zu ihm und hauche ihm einen sanften Kuss auf die Wange, bevor ich mich wieder von ihm löse und aufstehe. Zwar fehlt mir nun seine Wärme, doch kann ich nicht mehr länger ruhig sitzen bleiben. Ich brauche Bewegung. Genüsslich strecke ich mich, sodass auch die letzen Anspannungen aus meinem Körper weichen. In diesem Moment habe ich mich endlich wieder unter Kontrolle. Hoffentlich bleibt das auch so, wenn wir den Schutz der Scheune verlassen. Mir wird seltsam zumute wenn ich an draußen denke. Das Blut, die Zerstörung. Doch Alles ist besser, als sich hier ängstlich zu verkriechen.

„Gehen wir?“, frage ich und blicke hinab zu Tala. Dieser nickt sofort, bevor er sich ebenfalls erhebt.

„Ich überprüfe erstmal, ob die Sonne wirklich untergegangen ist. Nicht dass du mir noch in Flammen aufgehst“, erklärt er sich, bevor er zum Scheunentor geht.

Zögerlich folge ich dem Rothaarigen, welcher bereits nach draußen huscht um sich umzuschauen. Jeder Schritt den ich gehe fällt mir so schwer, als hätte ich Blei an meinen Füßen. Alles in mir sträubt sich hinaus zu gehen, doch habe ich keine Wahl. Immerhin kann ich mich nicht ewig hier verkriechen. Zögerlich halte ich vor der Scheunentür an und warte.

Dann steckt Tala seinen Kopf wieder hinein. Sanft lächelt der Rothaarige mich an. „Komm, die Sonne ist untergegangen“, erklärt der Rothaarige.

Ich nicke nur und atme tief ein und aus bevor ich schließ all meinen Mut zusammen nehme und zu ihm nach draußen trete. Deutlich spüre ich die beruhigende Nähe meines Geliebten neben mir. Er gibt mir die Kraft das hier alles durchzuhalten. Ein Schauer läuft über meinen Rücken, als ich das getrocknete Blut auf dem Boden sehe, die abgeschlachteten Tiere, bei denen zahlreiche Fliegen schwirren. Der Gestank der Verwesung und Blut liegt in der Luft, doch kann ich nicht einmal Hunger dabei enmfinden zu sehr ekelt mich das Alles an.

Sanft greift Tala nach meiner Hand. „Komm schon, lass uns gehen“, bestimmt er und zieht mich über das Schlachtfeld. Dabei schweift mein Blick erneut durch die Gegend.

Wir gehen Richtung verbranntem Haus, scheinbar will Tala da lang gehen. Plötzlich sticht mir jedoch etwas ins Auge. Sofort bleibe ich stehen, realisiere nicht mal den leichten Ruck in meinem Arm, da mein Freund zu spät bemerkt, das ich anhalte.

Verwirrt sieht er mich an. „Was ist los?“

Ohne was zu sagen lasse ich seine Hand los und gehe in eine andere Richtung. Mein Blick ist dabei starr auf etwas auf dem Boden gerichtet. Dort liegt eine menschliche Leiche. Schwer entstellt und kopflos liegt sie dort, aber weiß ich auch so, wer das ist. Übelkeit steigt in mir auf und ich muss den Blick abwenden. Es ist scheinbar doch kein normaler Traum gewesen. Das ist doch unmöglich... Oder?

Schwungvoll werde ich plötzlich von Tala umgedreht. Die blauen Augen wirken besorgt, schon fast panisch. Mein verhalten schein ihn zu verunsichern, ebenso Angst zu bereiten. „Kai! Rede mit mir. Bitte. Was ist los?“

Ich sehe ihn ausdruckslos an, während ich auf die Leiche deute. „Es war kein Traum hörst du Tala. Das... Es war der Mann aus meinem Traum. Es ist die selbe Stelle, die selben Verletzungen...“ Ich suche nach den passenden Worten, wobei ich das Alles immer noch nicht wirklich verstand.

Beruhigend legt Tala seine Hand auf meine Schulter. „Kai, hör mir zu, das hier alles kann auch nur ein Zufall sein. Es muss nicht dein Traum gewesen sein, es gibt bestimmt eine andere Erklärung hierfür“, behauptet er.

Ich schüttle den Kopf und spüre wie schon fast panikartige Gefühle in mir aufsteigen. „Nein, es gibt keine andere Erklärung. Versteh doch Tala, dass hier war alles aus meinem Traum!“ Warum versteht er mich nicht sondern leugnet alles? Es ist doch mehr als deutlich, dass das der Mann ist von dem ich geträumt habe. Aber wenn er hier ist, dann müsste die Frau, die ich in meinem Traum war, auch hier irgendwo in der Nähe sein. Ich brauche Gewissheit! Ich muss sie finden. Daher löse ich mich vom Rothaarigen und sehe mich suchend um. Doch schon werde ich erneut gepackt und umgedreht, sodass ich Tala wieder ansehen muss.

„Wo willst du hin?“, fragt dieser barsch.

„Ich werde die Frau suchen“, teile ich ihm kurz und knapp mit. Ich will mich erneut umsehen, doch verhindert das der eiserne Griff um meinem Oberarm.

Leicht schüttelt der Lycaner seine roten Haare und meint: „Vergiss sie Kai. Du könntest ihr eh nicht helfen. Sie wäre tot. Lass uns lieber von hier verschwinden. Dieser Ort ist nicht gut, vor allem nicht für Personen, die so empfänglich sind wie du. Komm lass uns weiterziehen und dann...“

„Und dann was? Soll ich das hier alles einfach so vergessen, als wäre es nie geschehen? Das kann ich aber nicht und ich will es auch nicht!“, fauche ich wütend.

„Kai. Beruhig dich doch bitte wieder. So meinte ich es nicht. Ich will doch nur dein Bestes und das hier bekommt dir nicht. Versteh doch auch mich etwas. Ich mache mir nur Sorgen um dich.“

Ich hebe abwehrend meine Hand. Im Sturm meiner Gefühl will ich ihm nicht mehr zuhören. Es reicht mir. Das alles wächst mir über den Kopf. Ich will nur noch eines, meine Ruhe. Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Mein Kopf pocht schmerzhaft und verklärt meine Gedanken.

Obwohl ich leicht neben mir stehe gibt Tala nicht auf, sondern versucht erneut mich anzusprechen: „Kai, bitte. Ich kann dich vielleicht nicht hundertprozentig verstehen, doch will ich dir nur helfen. Lass es zu.“

„Zu lassen? Was denn? Das ich das hier alles vergesse und einfach so davon laufe?“, brause ich erneut auf, doch trotzdem lässt sich der rothaarige Lycaner nicht aus der Fassung bringen. Seine blauen Augen strahlen eine unglaubliche Ruhe aus, welche ich in diesem Moment beneide, während er mich mit festem Blick ansieht. Keines meiner Worte schein dieses weite, blaue Meer zum tosen zu bringen. Kein Sturm zieht auf. Nur diese unmenschliche Ruhe... Während ich meine Augen nicht abwenden kann entspanne ich mich langsam. Tala hat eine unglaubliche Wirkung auf mich. Noch einmal Atme ich tief ein und aus, dann habe ich mich endlich wieder unter Kontrolle. Entschuldigend lächel ich Tala an, weiß ich doch dass er mit seinen Worten so recht hat. Sofort wird mein Lächeln erwidert und mich verstehend nickt mein Gegenüber.

„Lass uns gehen“, haucht er und streckt mir auffordernd seine Hand entgegen, welche ich sofort ergreife. Mit festem Blick sieht er mich weiter an und fesselt mich scheinbar, sodass ich nicht wegsehen kann. Langsam setzt Tala einen Fuß vor den Anderen, während er durch dieses von Blut besudelte Land geht. Ich bin froh, dass ich in diese blaue Weite sehen kann und nicht erneut dieses Grauen erblicken muss. Ich bezweifle, dass ich es erneut verkrafte; nicht in meinem momentanen Gemütszustand. Langsam entfernen wir uns von dem zerstörten Bauernhof und gehen immer weiter.
 

Ich seufze erleichtert auf, als wir erneut einen Wald betreten und das Massaker weit hinter uns lassen. Schutz suchend dränge ich mich an die Seite des Rothaarigen, welcher diese schweigende Gestik versteht und einen Arm um mich legt. Ich spüre erneut deutlich diese beruhigende Wärme meines Geliebten, die mich einhüllt und lächel ihn dankbar dafür an. Wir sind so auf uns fixiert, dass wir die Umgebung ausblenden. Wie mechanisch machen wir einen Schritt nach dem anderen. Plötzlich knackt der Boden unter uns bedrohlich auf und alarmiert sieht Tala sich um, doch ist es schon zu spät. Der Boden gibt unserem Gewicht nach und wir fallen... Es ist nur ein recht kurzer Fall, bevor wir aufschlagen.

Mir entweicht ein erschrockenes Keuchen, als ich auf etwas weichem lande. Sofort öffne ich meine Augen - wann habe ich diese überhaupt geschlossen? - und erblicke dann in etwas Rotes vor mir. Ich entspanne mich als ich merke, dass ich auf Tala liege, welcher mich noch immer im Arm hält.

„So schön ich es auch finde dich so nah bei mir zu haben könntest du bitte aufstehen? Ich will nicht ewig hier bleiben, sondern lieber sehen dass wir aus dieser Fallgrube rauskommen“, knurrt Tala wütend über sich selbst. Sicherlich fragt er sich, wie es möglich sei, dass gerade ER in eine solch simple Falle tappen konnte.

Mühsam unterdrücke ich ein leises Lachen. Doch kann ich mich nicht beherrschen und kichere leise, tue ihm aber derweil den Gefallen und stehe von ihm auf. Daraufhin sehe ich mich selbst erst einmal um. Die Grube scheint von jemanden gewollt ausgehoben zu sein, sie ist ungefähr schätze ich drei Meter tief und sicherlich steckt eine Menge arbeit darin. Was damit wohl gejagt werden soll?

Tala steht neben mir und nickt zufrieden. „Das müsste leicht werden hier wieder rauszukommen. Ein Sprung und wir sind wieder frei.“

Ich will ihm gerade zustimmen, als über uns Stimmen ertönen. Dann wird plötzlich ein eisernes Gitter über die Fallgrube geschoben. Noch immer kann ich jedoch niemanden sehen. Eine Fackel wird angezündet und blendet mich. Ich kneife meine empfindsamen Augen zusammen.

„Schaut mal, was wir hier haben. Scheint ein Vampir zu sein“, ertönt eine kalte Stimme.

Blinzelnd sehe ich auf. Wer ist das? Ein Vampirjäger?

„Und wer ist der Andere?“, fragt eine weitere Person derweil.

Ich spüre wie sich Tala neben mir anspannt. „Bryan?“, entweicht es ihm verwundert. Bryan? Kennt er ihn? Dann kann es kein Vampirjäger sein, wohl eher ein weiterer Lycaner. Super, dass ist nicht gerade besser. Mein Tag wird immer besser... Jetzt bin ich auch noch einigen Werwölfen in die Falle gegangen...
 

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Da der ewige Kampf bald zu ende ist überlege ich, was ich als nächste tue. Habt ihr Wünsche? ich habe mehrer zur auswahl
 

A) Bloss ncihts neues! schreib gefälligst an deinen anderen Ffs weiter.

B) Warum aufhören? Schreib für DeK gleich eine Fortsetzung

C) kein Fantasy! schreib mal was relaitätsnahes!

D) noch mehr mit Vampiren

E) was mit Engeln und Dämonen

F) wir wollen eine Katzengeschichte

G) was ägytpisches
 

Also? Was darfs sein? Ihr könnt auch eigene Vorschläge machen.
 

phinix

Freund oder Feind?

Kapitel 20: Freund oder Feind?
 

„Tala?“, erklingt über uns eine verblüffte Stimme. Diese Person scheint nicht zu glauben, dass der Rothaarige hier bei mir ist, vor allem dass wir so friedfertig miteinander umgehen. Kein Kampf zwischen einem Lycaner und einem Vampir. Es gibt keinen blinden Hass zwischen uns, der sonst jegliches Gefühl der Freundschaft verhindert. Dem anderen muss bewusst geworden sein, dass Tala und ich keine Feinde sind. Außerdem dass ich nicht dessen Gefangener bin. Ich trage keine Fesseln. Ein Akt des Vertrauens was bei anderen Lycanern sicher für Verwirrung sorgt.

Leicht genervt verdreht Tala seine blauen Augen. „Ja, ich bins. Hättest du nun endlich die Güte das Gitter wegzunehmen damit wir raus können? Andernfalls vergesse ich mich!“

„Wir? Ich hoffe, du meinst nur du, denn der Vampir bleibt da unten! Er st ein Feind. Ich verstehe nicht was hier vorgeht!“

Ich seufze leise. Das ist ja alles so vorhersehbar gewesen. Ich blicke mit meinen roten Augen zu meinem Geliebten und sehe ihn fragend an. Dieser zuckt kaum merklich mit den Schultern, bevor er erneut anfängt zu sprechen: „Bryan lass diesen Mist. Es ist viel passiert, doch würde ich es lieber woanders besprechen, als hier in diesem beschissenen Loch zu sitzen!“

„Meinetwegen kannst du hochkommen, doch bleibe ich dabei, dass dieser Blutsauger dort unten bleibt!“

Ich schnaube genervt. Langsam reicht mir das alles. Dieser wichtigtuerische Lycaner da oben geht mir gewaltig auf die Nerven. Was denkt er eigentlich wer er ist, dass er es wagt so über mich zu reden? Ein leises Knurren entweicht meiner Kehle, während ich wünschte dass dieser Bryan tausend qualvolle Tode stirbt. Einer grauenvoller als der Andere. Beruhigend greift mein Geliebter nach meiner Hand und ich spüre seine entspannende Wärme. Meine verkrampften Muskeln lockern sich und leise seufze ich.

„Bryan! Mach endlich das Gitter weg oder ich werde wirklich sauer!“, droht Tala gereizt und knurrt wie ein wütender Wolf.

Diese eindeutige Drohung verstehend entsteht eine Stille, welche erst von einem schleifenden Geräusch unterbrochen wird. Das Gitter wird vom Loch hinweg über das Gras geschoben, so dass die Öffnung endlich freigelegt wird, so dass der Befehl des Rothaarigen ausgeführt wird.

Der Druck auf meiner Hand wird stärker und fast lautlos versichert mir Tala: „Keine Angst, dir wird nichts geschehen, dass verspreche ich dir. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendwer was antut. Also fürchte dich nicht, denn ich würde alles für dich opfern.“

Ich lächel ihn dankbar auf Grund dieser Worte an, auch wenn dieses Versprechen viel mehr ist, als ich wirklich will. Niemals soll er sein Leben für mich geben. Nicht meinetwegen soll er sterben, dafür werde ICH alles tun.

„Komm“, fordert Tala mich dann bereits auf und zieht leicht an meiner Hand, die er noch immer festhält.
 

Verstehend nicke ich und stoße mich zeitgleich mit dem Blauäugigen vom Boden ab. Mit einem Satz springen wir aus dieser ungemütlichen Fallgrube. Sanft landen wir auf den Boden, doch bevor ich die Umgebung realisieren kann spüre ich bereits kaltes Metall, was drohend gegen meine Kehle gehalten wird. Ich verstehe diese eindeutige Drohung mehr als deutlich und rühre mich nicht vom Fleck. Dann sehe ich einen grauhaarigen Lycaner mit lila Augen, welcher mich bedroht. Wütend sehe ich ihn an. Wenn einer von den anwesenden Werwölfen kein Freund von Tala wäre, hätte ich denen schon längst meine schlagkräftigen Argumenten gezeigt, damit sie mich in Frieden lassen. Aber so halte ich mich erstmal zurück. Dafür mischt sich nun mein Geliebter ein, welcher sofort realisiert hat, dass ich bedroht werde. Erneut steigt unscheinbar unglaubliche Wut in mir auf als ich das merke, dass ich mich scheinbar wie eine holde Maid beschützen lassen muss. Ich hasse diese Situation.

„Bryan nimm sofort die Waffe runter!“, knurrt Tala den Grauhaarigen an, welcher derjenige ist, der mich mit dem Schwert bedroht. Scheinbar ist mein Geliebter genauso wütend wie ich, wenn auch aus anderen Gründen.

„Nein! Er ist einer der widerlichen Blutsauger! Ich sollte ihn hier und jetzt köpfen, damit er keinen Schaden mehr verursachen kann. Wir haben eh besseres zu tun!“, wiederspricht Bryan und seine Hand festigt sich um den Schwertgriff.

Verwirrt runzelt mein Freund die Stirn. „Wie meinst du das? Verfolgt ihr etwas? Wenn ja was?“

Bryan schweigt, doch um eine Antwort zu finden Blicke ich tief in seine Augen. Versuche in meine Gabe zu lenken, und so herauszufinden was los ist. Jedoch kann ich nichts außer wirren Gefühlen wahrzunehmen, keine Bilder, die mir Genaueres sagen könnten. Aber nehme ich deutlich das Grauen wahr, dass tief in seinem Inneren sitzt. Diese Gefühle erdrücken mich und erinnern mich an meine Eigenen.. Vorhin auf diesem Bauernhof... Konnte es sein?

Meine roten Augen wandern zu Tala. „Ich glaube sie jagen das, was diese Zerstörung beim Bauernhof angerichtete hat“, teile ich ihm meine Vermutung mit.

Fragend zieht der Rothaarige eine Augenbraue hoch, doch kommt er nicht dazu es laut auszusprechen. Schon drückt sich die Schwertspitze fester gegen meine Kehle. Ein leichtes Stechen verspüre ich bereits, doch bin ich mir sicher, dass meine Haut noch unverletzt ist.

„Woher weißt du das Vampir?!“, knurrt Bryan wütend, woraufhin ich nicht daran vorbei komme zu lächeln.

„Von dir. Es war nur eine Vermutung, welche du mir soeben bestätigt hast Werwolf. Aber könnten wir bitte aufhören uns gegenseitig mit der jeweiligen Art anzusprechen sondern lieber beim Namen nennen? Es nervt“, bitte ich ihn, während sich mein Körper langsam entspannt.

Ein wütendes Knurren lässt mich in ein paar lila Augen sehen. „Sei nicht so frech Vampir!“

Bevor er jedoch endgültig die Beherrschung verliert mischt sich Tala ein. Vorsichtig legt er eine Hand auf die stumpfe Seite der Klinge vom Schwert und drückt es gegen den Boden. Sofort verschwindet der Druck gegen meinen Hals. Erleichtert streiche ich über meine Kehle um mich zu vergewissern, dass ich wirklich unverletzt bin.

„Das reicht Bryan. Lass Kai zufrieden. Hast du verstanden?!“ Bedrohlich schaut der Rothaarige seinen besten Freund an. Missmutig nickt dieser trotz allem. Scheinbar steht Tala in der Rangordnung bei den Lycaner über ihm. „Schön... Du fragst dich sicherlich woher wir über das Schrecken, der das Land heimsucht, bescheid wissen. Wir fanden nicht weit von hier einen zerstörten Bauernhof. Alles war verbrannt und jedes Lebewesen war förmlich zerrissen. Es war ein grauenhaftes Bild. Die Fatureks und deren Anführer haben ganz schön gewütet. Wir, Kai und ich, müssen sie nur knapp verfehlt haben. Zum Glück, oder auch nicht, dass ist nun egal. Zumindest sind wir nun hier. Doch wundert es mich, dass ihr dort drüber bescheid wisst. Ihr kommt aus der entgegengesetzten Richtung und ich hab unterwegs keinen Werwolf gewittert, der Bericht erstattet haben könnte. Also, woher wisst ihr davon?“

Mit der freien Hand reibt sich Bryan über die Schläfe. „Du bist gut informiert, dafür dass sie noch nicht da gewütete hatten wo du warst. Vor allem das mit den Fatureks ist erstaunlich. Selbst wir wissen das erst seit gestern, dabei verfolgen wir diesen Trupp schon seit über einer Woche.“

Überrascht und geschockt zugleich weiteten sich die blauen Augen. „Eine Woche? Soll das heißen, sie haben bereits woanders gewütet und nun jagt ihr sie um zu töten, damit es endlich zu Ende ist?“

Ein leichtes Nicken erhält er daraufhin als Antwort. „Ganz genau. Sie haben eine richtige Blutspur durch das Land gezogen. Wir verfolgen sie, doch bisher konnten wie sie nicht einhohlen... Aber dazu später. Komm ich bringe dich erst mal zu unserem Lager.“

Ich höre abwesend zu. Eine Blutspur... Vielleicht ist es überall so grauenvoll gewesen wie bei diesem Bauernhof... Das möchte ich aber glaube ich lieber doch nicht wissen und erst recht nicht sehen. Dieses eine Mal hat mir auf alle Fälle gereicht. Sicherlich würde es mir nur noch mehr Alpträume bescheren.

Als Bryan dann davon spricht zum Lager zu gehen macht er eine für mich undeutbare Geste. Verwirrt runzel ich die Stirn, doch bevor ich mir darüber überhaupt Gedanken machen kann packt mich ein anderen Lycaner hart an dem Arm. Blitzschnell dreht er mir die Arme auf den Rücken. Ich schaffe es nicht einmal zu reagieren. Schon fesselt er meine Handgelenke mit Eisenketten auf den Rücken. Krampfhaft spanne ich die Muskeln an um frei zukommen, doch wollen diese Fesseln einfach nicht nachgeben. Wütend fauche ich auf, was Bryan zum Lachen bringt.

Schon mischt sich meine Rettung ein. Tala tritt vor. „Lass ihn die Ketten wieder abnehmen Bryan. Von ihm geht keine Gefahr aus. Er wird mitkommen ohne Probleme zu machen. Ich schwöre.“

Leise schnaubt der Grauhaarige. „Ja, sicher... Auch wenn ich dich sehr schätze Tala. Ich werde diesem Blutsauger die Ketten nicht abnehmen lassen! Aber vielleicht doch... Entweder bleiben diese Ketten, oder ich benutze mein Schwert um den Kopf des Vampirs von dessen Schultern zu trennen... Also?“

Verzweifelt sieht mein Geleibter zu mir. Aber wir haben keine Wahl, dass wissen wir beide. Ich nicke ihm also nur zustimmend zu.

Leise seufzt Tala. „Also gut, dann bleibt es erstmal so. Doch keiner tut ihm was an und er bleibt immer an meiner Seite!“

„Gut“, stimmt sein Freund zu und geht vorwärts durch den Wald, der Rothaarige geht neben ihm her.

Langsam folge ich beiden. Doch denkt mein Aufpasser wohl ich wäre zu langsam, denn er verpasst mir einen kräftigen Stoss, so dass ich einige Schritte nach vorne taumle. Leise knurrend fang ich mich jedoch schnell wieder. Wenn dieser Typ das noch einmal macht schupse ich ihn mal! Dabei ist es mir egal, dass ich gefesselt bin. Ich lasse mir das alles hier nicht mehr lange fallen...
 

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Das Lager der Lycaner

Hallo^^

Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel zu "Der ewige kampf" es ist dieses mal sogar etwas länger geworden,als das letze. ich wünsche euch viel Spaß.
 

Kapitel 21: Das Lager der Lycaner
 

Die Landschaft zieht langsam dahin, während ein ungewöhnlicher Trupp durch die Finsternis des Waldes geht. Kein Geräusch ist von ihnen zu hören, so dass sie fast lautlos durchs Unterholz ziehen. Jeder Schritt ist vorsichtig um ja nicht auf einen morschen Ast zu treten und so Lärm zu verursachen. Der Spähtrupp der Lycaner und deren beiden Begleiter wollen ungern auf dem Weg zurück zum Lager von einem Feind aufgelauert werden. Außerdem, wenn ein Feind sie hören würde und anschließend verfolgen würde, würde dieser das Lager entdecken, so dass es gefährlich werden könnte. Die Werwölfe wollen den Überraschungsmoment für sich nutzen und nicht plötzlich und unerwartet selbst von den Fatureks angegriffen werden.

Derweil zieht der kleine Trupp weiter, während sich die Bäume immer weiter lichten. Sicherlich ist bald der Waldrand erreicht und wir erreichen eine kleine Lichtung, wo bestimmt das Lager zu finden ist.
 

Kurz wandert mein Blick, der des einzigsten Vampirs in dieser Gruppe, zu den Baumkronen, die die Sicht auf den Himmel blockieren. Deutlich sehe ich wie es heller wird und der erste rötliche Hauch des Sonnenlichtes am Himmelszelt zu sehen ist. Bald geht die Sonne wieder auf... Hoffentlich sind wir bis dahin beim Lager, ansonsten gehe ich in Flammen auf. Nicht gerade ein amüsierender Gedanke, wenn ich mir das so vorstelle. Zwar ist mein Humor bisher Staubtrocken gewesen, aber deshalb will ich noch lange nicht auch zu Staub zerfallen... Jedoch würde dies zumindest einem Lycaner gefallen. Sicherlich geht dieser Bryan extra langsam und mit sehr vielen Umwegen, nur damit wir alle zusammen den Sonnenaufgang bewundern können und damit auch mein Ende...

Nett, eine wirklich sehr nette Vorstellung. Vor allem wenn ich daran denke, dass ich dafür förmlich Feuer und Flamme bin... Leise seufze ich. Immer ich und diese Wortspiele. Ich glaube ich sollte mir diesen Sarkasmus allmählich abgewöhnen...

Dann wandern meine roten Augen nach vorne an die Spitze des Trupps. Schweigend, nebeneinander hergehend entdecke ich dort Bryan und Tala. Ich lächel leicht, als der Rothaarige immer wieder zu mir schaut. Mit diesem Lächeln versuche ich ihn zu beruhigen und ohne Worte zu sagen, dass mit mir alles in Ordnung ist. Auch wenn das Blau in seinen Augen mich noch immer skeptisch ansieht.
 

Schließlich teilen sich die Baumreihen und wir kommen an einem freien Gelände an. Ungeschütz von den mächtigen Bäumen spüre ich den Wind der an meiner Kleidung zerrt. Leicht schließe ich die Augen, während ich dem leisen Rauschen lausche, wenn der Wind die Blätter zum rascheln bringt. Ich liebe dieses Geräusch, so verrückt es auch klingen mag. Egal wie sehr der Wind tost, es ist immer beruhigend ihm zuzuhören. Immer wieder versuche ich das Flüstern des Windes zu entschlüssen um herauszufinden, was er mir zu sagen hat, bisher erfolglos, doch habe ich so gelernt Geräusche, die der Wind mit fort trägt, schneller wahrzunehmen als andere.
 

Als mein Inneres ruhig wird wie ein stiller Fluss schlage ich meine Augen wieder voll auf und lasse sie über die Umgebung schweifen. Mitten auf einer grasbewachsenen Wiese stehen aufrecht, dem Wind entgegen trotzend, einige Zelte, welche sicher im Boden verankert sind. Die Größe der überdachten Unterkunft variiert zwischen den einzelnen Zelte. Im Zentrum des Zeltplatzes befindet sich das größte Zelt mit einem Vordach. Bei dem Eingang befinden sich zwei Wachen, welche alles sichern.

Irgendwie ist es seltsam, da auch an diesem Ort alles still ist, bis auf die Geräusche der Natur. Es befinden sich mindestens ein dutzend Lycaner auf diesem Zeltplatz, doch keiner von ihnen verursacht Lärm. Eine eisernen Disziplin, welche dazu dient von Feinden nicht bemerkt zu werden. Doch gerade dies alles ließ diesen Ort wie ausgestorben, wie tot wirken. Man könnte im ersten Moment den Eindruck haben, dass diese mit Zelten besetzte Lichtung verlassen wurde, oder alle Bewohner tot sind. Ich kann nicht anders als leicht zu erschauern, als mich dies an das Massaker beim Bauernhof erinnert... Nicht daran denken.... Nicht daran denken....
 

Ein starker Schups gegen meine Schulter lässt mich erneut nach vorn taumeln und reißt mich aus meinen Gedanken. Wütend fauche ich leise über diese ruppige Art auf, bevor ich meine Aufmerksamkeit auf Tala und dessen Begleiter richte. Schnurstracks gehen sie auf das große Zelt in der Mitte der Lichtung zu. Um nicht erneut geschupst zu werden folge ich ihnen freiwillig.

Ich spüre die Blicke der anwesenden Lycaner auf mir ruhen, als ich aus dem Schutz der Bäume trete und sichtbar werde. Ich hasse es angestarrt zu werden, doch versuche ich es mir nicht anmerken zu lassen. Mit eisiger Miene gehe ich mit festen Schritten weiter durch die Zeltreihen. Mein Blick liegt auf meinem rothaarigen Geliebten. Allein sein Anblick lässt mich entspannen. Ich weiß, dass er mich selbst vor seines Gleichen im Notfall schützen würde.
 

Als wir fast bei dem Zelt ankommen schieben die davor stehenden Wachen den Vorhang, der den Eingang verbirgt, zur Seite und lassen uns so ein. Kurz sehen mich Talas blaue Augen beruhigend an, bevor er zusammen mit Bryan das Zelt betritt. Ohne zu zögern folge ich beiden, während die restlichen Lycaner des Spähtrupps draußen warten. Das Innere des Zeltes ist auf dem ersten Blick nur spärlich ausgestattet was typisch für provisorische Lager ist. Auf dem Boden liegen einige Felle, ebenso einige Pergamente verstreut zusammen mit Tinte und Feder.

Als wir eintreten sieht der Anführer, welcher im Zelt auf dem Boden sitzend eine Karte studiert, auf. Ich mustere ihn leicht. Deutlich sehe ich die Narbe, welche sich von seiner Stirn, über das Auge bis zum Wangenknochen zieht. Auch wenn das grüne Auge noch ganz ist, wirkt es trübe und ich denke, dass es sogar blind ist. Eine Kampfverletzung... Vielleicht stammt sie von einem Vampir...

Doch trotz dieses kleinen Unglücksfalls scheint der Grünäugige noch immer eine unglaubliche Kraft auszustrahlen. Seine wilden schwarzen Haare, welche mit einigen, bereits ergrauten, Strähnen gezeichnet ist, lassen ihn unbezähmbar erscheinen, was durch seine Lederkleidung, welche mit etwas Fell besetzt ist noch verstärkt wird. Die kurzen Arme des Oberteils geben Aussicht auf die bloße Haut frei, welche auch mit zahlreichen Narben bedeckt ist, auch wenn sie größtenteils verblasst sind.
 

Die grünen Augen huschen über uns drei eintretenden Personen hinüber, wobei ich das Gefühl habe, dass sie bei mir länger verharren. Dann wandern die Augen erneut zum Anführer des Spähtrupps. Mit leicht kehliger Stimme wird er gefragt: „Bryan wer sind die, die du mitgebracht hast? Den einen erkenne ich, doch warum bringst du einen Vampir hierher in unser Lager?“

Leicht verneigt sich der Grauhaarige. „My Lord. Ich habe Tala und den Vampir in einer unserer Fallgruben entdeckt. Eigentlich wollte ich den Blutsauger sofort töten; doch dann erfuhr ich, dass er über die Fatureks bescheid weiß. Beide haben einen zerstörten Bauernhof entdeckt, welcher von diesem Gesindel überfallen wurde. Da sie zeugen waren, brachte ich beide lebend zu ihnen. Töten könnten wir den Vampir später immerhin noch immer.“

„Ihr wisst also schon einiges über diese Gruppe, die mordend durch die Gegend streift. Das ist wirklich überraschend, aber es könnte durchaus nützlich sein. Wie ist dein Name?“, fragt er den rothaarigen Lycaner.

Dieser verbeugt sich wie Bryan zuvor leicht vor dem Grünäugigen. „Ich heiße Tala Ivanow, mein Lord und der Vampir an meiner Seite heißt...“ Bevor er beenden kann wird er bereits vom Lord unterbrochen: „Der Name von ihm ist mir egal! Er ist unwichtig!“

Über diese Aussage kann ich nur wütend die Augen verengen und ihn gedanklich verfluchen. Dieser räudige Flohteppich! Auch wenn ich den Hass zwischen Vampir und Lycaner verstehe könnte doch endlich jemand erkennen, dass nicht alle von einer Art gleich sind. Ich bin nicht voller Hass auf sie! Ich bin nicht wie mein Großvater!

Dessen ist sich auch Tala bewusst, daher knurrt er leise. „Bei allem Respekt euch gegenüber. Nicht alle Vampire sind gleich und von Kai droht uns keine Gefahr. Im Gegenteil... Er hat mir schon öfters mein Leben gerettet, auch vor seines Gleichen! Er hat alles für mich riskiert und sein altes Leben hinter sich gelassen. Außerdem vertrauen wir uns gegenseitig!“
 

Schweigend hört der Schwarzhaarige Tala an und unterbricht ihn nicht einmal. Leicht nickt er, fast als würde er verstehen und dem zustimmen. „Ich bin überrascht das von einem Lycaner zu hören, doch werde ich dies hinnehmen. Ich akzeptiere den Vampir erstmal in unserem Lager ohne ihn vernichten zu lassen. Jedoch bleibt er in Ketten! Außerdem, als Zeichen meines guten Willens, ist es ihm gestattet an deiner Seite zu bleiben Tala. Aber sollte er irgendwas anstellen wirst du dafür gerade stehen, notfalls auch mit deinem Leben!“

Sofort nickt der Rothaarige zustimmend und in diesem Moment schwöre ich mir meinen Geliebten nicht zu gefährden und mich zusammen zu reißen. Jegliche Provokation werde ich über mich ergehen lassen, nur damit er nicht meinetwegen bezahlen muss. Egal was kommt, ich werde mich so verhalten, dass er niemals bestraft werden muss. Ich würde sogar meinen Stolz dafür opfern und mich vor den Lycanern erniedrigen lassen.

„Ich danke euch für eure Güte.“ Erneut verneigt sich Tala vor seinem Anführer. Seine Körperhaltung ist deutlich entspannt nun da er weiß, dass ich zur Zeit in Sicherheit bin und mir nichts geschehen wird.

„Gut, da nun die Dinge bezüglich des Vampirs geklärt sind, erzähl mir was ihr erlebt habt und was ihr bereits alles wisst. Vielleicht kommen wir so zu neuen Erkenntnissen, die uns weiterführen können“, erklärt der alte Werwolf, woraufhin mein Geliebter zu erzählen beginnt. Während seiner Worte steht er noch immer aufrecht, da er nicht aufgefordert wurde sich hinzusetzten. Immerhin setzt man sich erst, wenn der Gastgeber es gestattet.
 

Nachdem Tala endet herrscht eine Weile eine fast andächtige Ruhe im Zelt. Die Informationen werden scheinbar in den Köpfen der Zuhörer verarbeitet. Dann nickt der Grünäugige. „Gut, nun wissen wir was ihr erlebt habt. Ihr hattet Glück. Wenn ihr etwas früher bei diesem Bauernhof angekommen wäret, hättet ihr auf die Fatureks treffen müssen, was schlimm geendet hätte. Zu zweit ist ein Kampf aussichtslos gegen Dutzenden von Gegnern. Ihr wäret nun tot.“

„My Lord Merandir, wenn ich fragen dürfte, wer und warum führte diese Blutspur durch das Land. Es muss jemand sein, der auch die Werwölfe betrifft, ansonsten hättet ihr euch doch bestimmt rausgehalten. Normalerweise kümmern unseres Gleichen sich immerhin nur um sich selbst oder darum Vampire zu töten. Nicht wahr? Es betrifft uns, oder?“, spricht der Rothaarige die Frage laut aus, die bereits seit länger Zeit auf meiner Zunge liegt.

Plötzlich wirkt der Gefragte um einiges gealtert. Zum ersten Mal wirkt er tatsächlich so alt und gebrechlich, wie er zu sein scheint. Vorher strotze er nur vor Kraft und Jugend, aber ist er bestimmt schon über vierzig, wenn nicht sogar fünfzig. „Du hast recht Tala Ivanow. Wie ihr wisst führt jemand die Fatureks an. Dieser jemand ist so mächtig, dass er den Geisterwölfen eine feste Form geben kann. In einem entfernten Dorf gab es Spuren, wer diese Person ist. Diese Beweise scheinen fast mit Absicht gelegt worden zu sein, damit wir sie finden und deuten... Der Täter ist einer von uns, ein Lycaner.“

In diesem Moment kann ich mich nicht länger zurückhalten, sondern muss endlich etwas sagen. „Entschuldigt Merandir, wenn ich euch unterbreche, aber wer sagt, dass eures Gleichen diese Spur finden sollten? Wenn es tatsächlich ein Lycaner ist, dann kann es doch auch sein, dass eigentlich Vampire dies hätten finden sollen. Die ewige Feindschaft zwischen unseren beiden Völkern schien immerhin langsam abzuklingen, zumindest bei zahlreichen Individuen. Der Kampf wurde zurückgestellt und man hat sich nur um sich selbst gekümmert. Daher kann das alles doch auch so sein, dass dieser Werwolf verhindern will, dass der Krieg endet. Immerhin tötet er bei seiner Blutspur zahlreiche Menschen, welche Vampiren als Nahrung dienen. Ein direkter Angriff auf unsere Lebensversicherung, da wir ohne Blut vergehen. Das alles könnte also meines Gleichen gegen eure anstacheln, da sie die Täter aufhalten wollen. Nach diesem Krieg würden dann bestimmt unsere beide Völker am Ende sein, wenn nicht sogar ausgerottet.“
 

Überrascht lauschen die anwesenden Lycaner meinen Worten. Dann nickt der Anführer Merandir zustimmend. „Das wäre auch eine Möglichkeit. Eine verdammt gute sogar, wenn man bedenkt wer der Anführer der Fatureks ist. Wir hätten auch darauf kommen müssen...“

„Sir? Sie wissen wer dahinter steckt? Woher wissen sie es und vor allem, wer ist es?“, will Tala natürlich sofort wissen.

Beruhigend legt der Grauhaarige neben ihm eine Hand auf die Schulter seines besten Freundes. Er scheint bereits zu wissen, wer es ist und anscheinend denkt er dieses Wissen wird den Blauäugigen aufregen. Dieser kennt ebenfalls dieses Verhalten und runzelt die Stirn.

„Bryan? Was ist los?“

„Hör zu, du solltest gleich ruhig bleiben, wenn du die Wahrheit erfährst, egal wer es ist. Du bist nicht für ihn verantwortlich...“

Wütend knurrend packt Tala den Grauäugigen am Kragen und zieht ihn nah an sich. „Bryan! Nerv mich nicht! Sag mir einfach wer es ist!“

Leise keucht Bryan auf. „Yalen... Es ist Yalen Ivanow.. Dein Zwillingsbruder...“
 

Meine Augen weiten sich bei diesem Geständnis. Nicht nur dass Tala einen Bruder haben soll, nein, jetzt soll dieser auch noch für dieses Blutbad verantwortlich sein. Das ist schwer vorzustellen, wenn er auch nur etwas wie Tala ist. Etwas, was ich nicht beurteilen kann, da ich ihn nicht kenne. Trotzdem.. Ich kann es nicht glauben...

Wie sich Tala wohl nun fühlt? Besorgt blicke ich zu ihm. Selbst mit Kleidung sehe ich wie angespannt seine Muskeln sind. Leise knirscht er mit den Zähnen und ich kann förmlich seine Wut spüren, so als wäre es meine. Ich schließe meine Augen und versuche ruhig zu bleiben.

Als Tala den Grauäugigen los lässt gehe ich langsam auf ihn zu. Während er selbst die Hände zu Fäusten bald lehne ich mich gegen seinen Rücken. Zu gerne würde ich ihn umarmen, doch lassen das meine Fesseln leider nicht zu. Doch gebe ich ihm so zumindest etwas halt. Ich spüre wie sich Tala dankbar nach hinten gegen mich lehnt. Schon bette ich meinen Kopf auf seiner Schulter und richte all meine Sinne nur auf ihn. Dadurch entgeht mir jedoch der Blickkontakt zwischen Bryan und Merandir.

Der Grünäugige nickt leicht und meint: „Wir lassen euch beide besser alleine. Ihr könnt leider nicht raus, da die Sonne scheint... Sobald jene untergegangen ist kommen wir wieder zurück. “ Daraufhin gehen beide und wir sind alleine im Zelt.
 

Langsam dreht sich Tala zu mir um. Unendlicher Schmerz spiegelt sich in den blauen Augen von ihm. Schon schlingen sich seine starken Arme um meinen Körper und ich kann spüren, wie er leicht zittert. Kurz scheint er an meinen Fesseln zu hantieren, bevor diese zu Boden fallen und meine Hände freigeben. Ich frage nicht, wie er es geschafft hat, sondern lasse meine Arme in seinen Nacken gleiten. Eng ziehe ich ihn an meinen kalten Körper um ihn zu beruhigen.

Deutlich höre ich das Gemurmel an meinem Ohr. „Yalen.. Ich kann es nicht glauben... Warum? Er hätte sowas doch nie getan. Aber vielleicht hat der Zeuge sich ja auch getäuscht und er war es nicht. Die Spuren könnten falsch interpretiert sein oder so...“ Die Verzweiflung in der Stimme ist nicht zu überhören. Das alles scheint Tala sehr mitzunehmen.

Ich seufze und streiche beruhigend durch das rote Haar, welches unter meinen Fingern so weich ist. „Vielleicht hast du recht Tala. Aber es kann auch sein, dass du dir nur was einredest. Ich weiß es nicht. Immerhin kenne ich diesen Yalen nicht. Bedenke, er könnte sich geändert haben. Egal, was stimmt. Sollte er es doch sein, der das alles tut, musst du eines wissen: Du bist nicht schuld! Glaub mir.“

Verzweifelt krallen sich Hände in meine Kleidung und ich kann spüren, wie sehr die Gefühle meines Geliebten in einen Taumel geraten. Er weiß nicht, was er glauben soll. Ich hauche leicht einen Kuss auf seine Wange, während ich ihn sachte im Nacken kraule.

„Ich weiß, trotzdem hoffe ich noch immer, dass Yalen es nicht ist...“, wispert Tala und entspannt sich in meinen Armen. Ich nicke nur verstehend zu diesen Worten, während wir schweigend in den Armen des Anderen liegen. Dann pressen sich Talas Lippen auf meine, als suche er noch immer Halt. Diesen gebe ich ihn, während ich mich ihm gänzlich hingebe. Dass die Lycaner draußen uns hören könnten, vergesse ich und verdränge es aus meinen Gedanken.
 

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Das war´s ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Ich weiß, Tala wirkt etwas kalt, und müsste mehr Gefühle zeigen, abr irgendwie passt das nicht zu ihm.-...
 

bis zum nächsten mal

phinix

Lemon

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Überfall

Kapitel 23: Der Überfall
 

Eng aneinander geschmiegt liegen Tala und ich auf einem der Felle. Mein Kopf befindet sich auf seiner unbehaarten Brust. Deutlich vernehme ich sein monotones Herzklopfen. Es ist ein unglaublich beruhigendes Geräusch. Eine Hand streicht derweil unablässig durch meine graublauen Haare und bringt mich zu einem sanften Lächeln. Dieser Moment ist wunderschön und ich wünsche mir, dass er niemals endet. Ich lege nun mein Kinn auf seine Brust um zu Tala aufzusehen. Sofort versinke ich in den eisblauen Augen, welche mich voller Liebe ansehen. Sie strahlen förmlich von innen hinaus. Noch immer kann ich jedoch nicht wirklich glauben, was eben geschehen ist. Aber das Prickeln in meinem Körper, das Gefühl seiner nackten Haut auf meiner, zeigt mir deutlich dass es kein Traum ist. Ich fühle mich nun das erste Mal seit einer Ewigkeit lebendig. Und das soll was heißen, da ich ein Vampir, ein gewissermaßen untotes Wesen bin.

„Das war wirklich schön“, hauche ich, was Tala zum lächeln bringt.

„Das will ich doch auch hoffen, immerhin heißt das, dass wir es bald wieder machen können.“

Ich lache auf bei diesem Kommentar. Scheinbar kann er nur noch an das Eine denken. Fast so wie ich. Aber genieße ich auch alles mit ihm. Auch dieses Kuscheln ist schön. Trotzdem nicke ich zustimmend. „Natürlich“, versichere ich ihm und will mich dann jedoch von ihm lösen. Aber eisern hält er mich fest. Scheinbar will er nicht, dass ich gehen.
 

„Wo willst du hin? Es ist doch gerade so schön.“ Täusche ich mich, oder schmollt der Lycaner wirklich gerade? Die leicht verzogene Unterlippe, dieser seltsame Ausdruck in den saphirblauen Augen... tatsächlich... er schmollt. Das ist das erste Mal, dass ich sowas bei ihm erlebe. Süß irgendwie.

Ich küsse ihn auf seine weichen Lippen. Entschuldigend meine ich: „Ich weiß doch Wölfchen, aber die Sonne geht unter und dann kommen deine Artgenossen zurück. Ich möchte ungern von ihnen so entdeckt werden. Das Privileg mich entblößt zu sehen gehört nur dir.“

„Das will ich auch hoffen. Aber du hast Recht. Ziehen wir uns an. Falls du dich noch bücken kannst oder nicht sonst irgendwelche Probleme beim Anziehen hast. Wenn doch, sag mir ruhig bescheid und ich helfe dir mit Vergnügen.“

Ich funkel ihn auf Grund dieser Worte an und stütze mich auf seiner Brust in eine sitzenden Position. Was denkt der bloß von sich? Als ob er so gut ist, dass ich mich nicht mehr bewegen könnte. Auch wenn er mehr als geil war... Zurück zu meinem Stolz und nicht daran denken wie gut es war. Grinsend sehe ich den Rothaarigen an. „Ich muss dich enttäuschen. Ich kann mich sehr gut bewegen. Warst wohl doch nicht so gut, wie du gedacht hast.“

Leise knurrt der Rothaarige, doch dann glitzern seine Augen unheilverkündend bevor er grinst. Schon kam er mir mit einem wölfischen Grinsen auf den Lippen entgegen. „Das war ja auch nur zum aufwärmen. In der nächsten Runde wollte ich es dir erst so richtig zeigen.“

Ich erschauere unter diesen Worten. Das hört sich überhaupt nicht gut an. Verdammt, warum habe ich ihn auch praktisch herausgefordert? Ich Idiot. Sicherlich werde ich nie wieder sitzen können.

Trotzdem lasse ich mir nichts anmerken. Schaffe es sogar belustigt zu Lachen. „Aber sicher doch Schatz, aber nicht jetzt. Wir müssen uns nämlich endlich anziehen, denn die anderen Lycaner können jede Sekunde kommen“, erinnere ich ihn erneut und stehe endlich auf. Schon suche ich meine Kleidung vom Boden, die im ganze Zelt verstreut ist. Zumindest ist nichts beschädigt worden als Tala förmlich über mich hergefallen ist. Ich ziehe mich schnell an, wobei mir ein Rascheln verrät, dass der blauäugige Werwolf es mir gleich tut.
 

Gerade will ich mich zu ihm umdrehen, als draußen ein tiefes Heulen ertönt, dass mir bis t ief ins Mark geht. Sofort lässt es mich an die Fatureks denken, die beim Bauernhof so gewütet haben. Ihr Heulen klang fast genauso... Aber das ist sicherlich nur Einbildung. Vielleicht sind es nur die Lycaner, die sich verwandelt haben, jedoch... Es macht keinen Sinn. Deren Mission beruht doch darauf nicht entdeckt zu werden, jedoch tun sie genau das Gegenteil mit dem Geheule... Das macht alles keinen Sinn!

Fragend blicke ich zu Tala, dessen Stirn nachdenklich gerunzelt ist. Dann weiten sich seine blauen Augen. Ohne ein Wort zu verlieren stürmt er zum Zelteingang und legt jenen frei.
 

Es scheint förmlich als gelangen wir in eine andere Welt. Wie auf Kommando geht der Lärm plötzlich los. Ein lautes Wolfsgeheule erklingt erneut und kurz darauf ertönen immer mehr. Sie scheinen von überall zu kommen. Scheppern und das reißen von Stoff ist ebenfalls zu hören, als etwas in ein Zelt eindringt, welches kurze Zeit später zusammenbricht. Nur schwer kann man eine Gestalt unter dem ganzen Stoff erkennen.

Schreie der überrumpelten Lycaner sind zu hören, als diese ihren Tod finden. Noch immer habe ich keinen der Angreifer gesehen, aber scheint es fast sicher für mich, dass sie es doch sind... Fatureks... Ich fauche leise, als mir ihre Schandtaten wieder einfallen.

Plötzlich taucht etwas wie aus dem Nichts auf und setzt bereits zum Sprung an. Ich sehe es gerade noch aus dem Augenwinkel und wirbel herum. Ein großer schwarzer Wolf stürzt sich so eben auf Tala. Die Augen glühen drohend in der Dunkelheit und das spärliche Licht lässt die Zähne im weitaufgerissenen Maul aufblitzen. Mein Körper spannt sich bereit um den Feind entgegen zu stürmen, als von der Seite etwas den Faturek angreift. Ein grauer, verwandelter Lycaner stürzt sich wütend knurrend auf ihn. Einen Moment sieht man nur ein Bündel aus grauem und schwarzen Fell. Blindlings schlagen sie mit den Krallen um sich und vergraben ihre Zähne im Körper des Anderen.
 

Als jemand nach meinem Arm greift zucke ich zusammen, doch sehe ich nur in ein paar eisblaue Augen. „Komm! Wir werden woanders gebraucht. Bryan kommt schon alleine zurecht!“, ruft er mir über den Kampflärm hinweg zu.

Verstehend nicke ich. Noch einmal sehe ich zum kämpfenden Bryan, der gerade die Oberhand gewinnen zu scheint. Dann wende ich mich endgültig ab und folge meinem rothaarigen Freund durchs Lager. Feuer brennt lichterloh in die Höhe als eines der Zelte direkt in die Flammen eines Lagerfeuers umgerissen wird. Flammenzungen lecken über den Boden auf der Suche nach mehr Nahrung um sich auszubreiten.

Selbst durch den ganzen Lärm hindurch höre ich Tala fluchen. Schon tauchen weitere Fatureks auf und stürzen sich auf uns. Da ich keine Waffen habe werde ich wohl so kämpfen müssen. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie langsam roter Pelz Talas Körper bedeckt. Er ist mitten in der Verwandlung zu seiner anderen Seite. Auf der Haut bildet sich dichter, roter Pelz. Seine Fingernägel werden härter, schärfer, während sich seine Hände in Klauen verwandeln. Er legt seinen mächtigen Wolfskopf in den Nacken und stößt ein schauriges Heulen aus, als die Verwandlung abgeschlossen ist. Sofort stürzen sich die ersten Fatureks auf ihn.

Ich renne los um ihm zu helfen, während ich sehe, dass sich scharfe Zähne in den Arm des Blauäugigen bohren. Schmerzhaft jault er auf und schlägt mit seiner Kralle auf den Wolfsgeist ein. Blutige Spuren hinterlassen sie auf der Schnauze des Tieres, welches sich schnell zurückzieht. Drohend knurrt der Faturek und verengt wütend seine braunen Augen.
 

Fasst bin ich endlich bei Tala, als plötzlich ein Körper gegen mich drückt. Schon wurde ich zu Boden gedrückt. Heißer, fauliger Atem schlägt mir entgegen. Ich fauche wütend, als ich direkt ins Gesicht eines der Fatureks sehe. Seltsamerweise hat er mich bisher nicht verletzt und auch jetzt macht er keine Anstalten dies zu tun. Was geht hier nur vor sich?

Da ich das jedoch nicht wissen will schlingt sich meine Hand um die Kehle des Wolfes. Fest drücke ich zu, so dass meine Nägel den dichten braunen Pelz durchdringen ebenso das Fleisch. Tief bohren sie sich in die Haut, so dass es bereits anfängt zu bluten. Ein schmerzhafter Laut schlägt mir entgegen während der Faturek versucht zurückzuweichen. Doch lasse ich nicht los. Ich schaffe es sogar die Luftröhre zu durchtrennen, so tief befinden sich meine Finger bereits. Der Wolf gurgelt, schnappt nach Luft, bevor er erstickt und tot umfällt. Doch fällt er direkt auf mich drauf. Ich ächze unter diesem Gewicht auf. Meine Finger gleiten aus der Wunde und umfassen das Fell, bevor ich das tote Wesen zur Seite schiebe.
 

Meine Muskeln fühlen sich bereits leicht taub an und prickeln, während ich aufstehe. Als ich es geschafft habe aufzustehen sehe ich mich nach Tala um. Schließlich entdecke ich ihn noch immer mit zahlreichen Gegnern kämpfend. Sein rotes Fell ist verklebt und eine dunkle Färbung zeugt vom Blut, aber ob seines oder das seiner Feinde vermag ich nicht zu sagen.
 

Ich wende mich ab, da ich sicher bin, dass er auch alleine zurecht kommt. Schon beginne ich nach weiteren Feinden zu suchen, als mich erneut etwas von hinten rammt. Ich keuche, als ich etwas fest in mein Rücken bohrt, woraufhin ich durch die entstehende Wucht nach vorne taumle. Mein Körper gehorcht mir in diesem Moment nicht mehr. Ich schaffe es nicht mehr mein Gleichgewicht zu wahren und falle Richtung Boden.

Vor meinen roten Augen spielt sich alles ganz langsam ab, fast wie in Zeitlupe. Ich sehe deutlich die harte Eisenstangen, die wohl vorher zu einem der Zeltstangen gehörte, auf dem Boden liegen und mich ihr stetig mit dem Gesicht nähere. Instinktiv schließe ich meine Augen, während meine Arme nach vorne schießen im einem Versuch den stürz abzufangen... Doch scheitert es gänzlich. Ich spüre einen harten Aufprall, den Schmerz in meinem Kopf, als er mit der Einsentange kollidiert, bevor alles bereits schwarz wird.
 

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Der Kampf zwischen den Lycanern und den gegnerischen Fatureks ist hart und keine der beiden Seiten schenkt sich etwas. Es kommt so bei beiden Arten zu unabwendbaren Verlusten, bis sich die geisterhaften Wölfe plötzlich abwendend den Rückzug antreten, ohne scheinbar jeglichen Grund.

Der rothaarige Lycaner steht wieder in menschlicher Gestalt mitten auf dem Schlachtfeld. Seine blauen Augen schweifen über die zerstörte Landschaft. Zahlreiche Tote liegen auf den blutgetränkten Boden. Der beißende Geruch von Rauch dringt in Talas Nase, woraufhin er diese rümpft. Noch immer lodern Feuer auf der Ebene.

Liese seufzt der Blauäugige und wendet sich schließlich ab. All seine Sinne richtet er darauf eine bestimmte Person zu finden, welcher sein Herz gehört. Mit dem Namen auf den Lippen geht er weiter und ignoriert den Schmerz in seinem Arm. Es zählt nur eines für ihn. Nur Kai! Doch bisher fehlt von diesem jede Spur. Verzweiflung steigt in Tala auf, aber auch Angst, dass sein Geliebter tot ist. Sollte dies der Fall sein, dann ist es sinnlos nach einer Leiche zu suche, da es bei Vampiren wie ihm nur Staub nach dem Tod übrigbleibt.

„KAI!“, ruft der Rothaarige noch immer, da er nicht aufgeben will. Die Möglichkeit, dass Kai vernichtet sein kann, will er nicht akzeptieren. Stur sucht er weiter nach dem Vampir, während er die restlichen Lycaner ignoriert. Er hilft nicht einem von ihnen, da sich seine Welt nur um den Rotäugigen dreht.

Plötzlich legt sich eine Hand auf seine Schulter. Hoffnung, dass dies der Gesuchte sein kann breitet sich in Tala aus. Doch als er in ein paar graue Augen sieht wird erneut seine Hoffnung zerstört. Leise seufzt er. Auch wenn er froh ist Bryan lebend anzutreffen wird seine Laune weiter gesenkt.

„Bryan“, meint Tala nur.

Der Angesprochene nickt. „Ja. Wie es aussieht hast du auch überlebt. Darüber bin ich sehr froh.“

„Ja“, versichert der Rothaarige einsilbig, doch überrascht es ihn das Bryan nicht so direkt ist. Sonst hätte er sowas gesagt wie, dass es ihm gut geht, aber nicht überlebt. Diese Wortwahl passte einfach nicht zu ihm. Etwas ist seltsam... Die blauen Augen weiten sich vor Schock, als ihm eine grauenhafte Idee kommt. Sofort sieht er Bryan mit festen Blick an. „Du weiß was mit Kai los ist. WO ist er?!“, knurrt er aufgebracht.

Beschwichtigend hebt der Angesprochene die Hände. „Beruhige dich bitte Tala. Das was ich zu sagen habe ist nicht gerade leicht...“

„Rede!“

„Na ja, du hattest Recht. Es geht um Kai. Es tut mir leid es dir sagen zu müssen, aber...“
 


 

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Wo ist Kai?

Kapitel 24: Wo ist Kai?
 

Zögerlich beginnt Bryan zu berichten, was mit dem blaugrauhaarigen Vampir geschehen ist. „Na ja, du hattest Recht. Es geht um Kai. Es tut mir leid es dir sagen zu müssen, aber er ist fort...“

„Nein“, wispert Tala kraftlos bei dieser Nachricht und sinkt auf die Knie. Seine Augen sind richtung Boden gerichtet, während er gegen die Tränen ankämpft. Er kann nicht glauben, dass Kai für immer fort ist. Er will es auch nicht glauben. Zwar kennt er den Vampir nicht lange, aber hängt sein Herz bereits jetzt sehr stark an dem Graublauhaarigen. Tala kann nicht mehr ohne seinen Geliebten leben.

„Tala! Nein! Kai ist nicht tot!“, erklärt Bryan plötzlich.

Sofort sehen die blauen Augen ungläubig auf. „Wie?“

„Kai lebt, jedoch ist er fort. Die Fatureks haben ihn entführt. Ich sah wie eines dieser geisterhaften Wesen ihn mitnahm. Danach zogen sich auch die restlichen sofort zurück. Es scheint fast, als hätten sie es nur auf ihn abgesehen. Seltsam, aber ist fast als sei er... Hey Tala! Wo willst du hin?!“, fragt Bryan, als der Rothaarige aufspringt.

„Wohin wohl? Ihnen nach! Ihre Fährte ist noch immer frisch, deutlich vermag ich es sie zu wittern! So kann ich ihnen folgen und Kai befreien.“
 

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Langsam komme ich wieder zu mir, doch das stetige auf und ab des Bodens lässt mich immer wieder wegdriften. Mühsam kämpfe ich gegen den Schlaf an und öffne meine Augen. Direkt vor mir sehe ich in dichten braunen Pelz. Tala? Nein, sein Fell ist wunderschön rot. Aber wer dann? Was geht hier überhaupt vor sich?

Wir wurden angegriffen und ich wurde überwältigt. Alles ist nach einem Angriff schwarz geworden. Doch was geschieht jetzt gerade? Wo war ich? Ich richte mich langsam etwas auf um mir diese Frage zu beantworten. Die bergige Landschaft zieht schnell an mir vorbei. Die Bäume sind nur ein verwischtes grün.

Doch dann erkenne ich endlich den Besitzer des braunen Felles und meine Augen verengen sich zu schlitzen. Es ist einer der Fatureks, die uns angegriffen haben! Ein Blick zur Seite zeigt mir, dass sich um mich herum noch mehr der Geisterwölfe befinden, welche im stetigen Tempo über die Landschaft jagen. Ihre Pfoten trommeln lautstark über den harten Boden.

Als ich mich auf dem Rücken des Braunen bewege wendet dieser seinen mächtigen Kopf zurück in meine Richtung und knurrt mich warnend an. Scheinbar will er mir damit sagen, dass ich gar nicht erst versuchen soll zu fliehen. Etwas, das mir nur ein Schnauben entweichen lässt. Natürlich werde ich versuchen zu fliehen, dass war so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber zu erst...
 

Erneut mustere ich die restlichen Fatureks, welche über die Gegend hetzen. Genaustens sehe ich auf deren Rücken, doch nirgends kann ich eine weitere Person ausmachen, scheinbar wurde nur ich entführt. Aber warum? Hat Talas Bruder das alles arrangiert? Das macht keinen Sinn... Er kann nichts von einer Beziehung zwischen uns wissen und einen andere Grund mich zu kidnappen hat er nicht, zumindest nicht dass ich wüsste. Von meinen Kräften kann er ebenfalls nichts wissen. Das habe ich nur Tala erzählt. Auch wenn ich Yalen in der Vision gesehen habe konnte er mich niemals sehen. Das ist immerhin unmöglich. Aber was will er dann von mir?

Ich denke jedoch nicht, dass ich das herausfinden möchte. Ich will nur eines; fliehen und zurück zu meinem Geliebten. Ich kann dies schaffen, immerhin bin ich niemals alleine. Mein Shadowbeast ist noch immer bei mir. Schatten kann mir jederzeit helfen. Auch wenn die Fatureks in der Mehrzahl sind können wir entkommen. Immerhin haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Wir müssen die Fatureks nicht töten, sondern nur sie überrumpeln um fliehen zu können.
 

Doch bevor ich Schatten auch nur von meinen Plan in Kenntnis setzen kann rennen die Fatureks in eine Höhle, welcher verborgen hinter einem Felsvorsprung liegt. Wir gelangen nur wenige Meter tief hinein, als alle wolfähnlichen Gestalten wie auf Befehl zeitgleich stehen bleiben.

Diesen Moment will ich endlich nutzen zu fliehen, als eine Stimme aus der Dunkelheit vor mir ertönt: „Ah, ihr bringt mir also endlich meinen Gast. Ich hoffe doch die Reise war so angenehm wie möglich für dich... Kai.“

Ich zucke wie unter einem Schlag zusammen. Diese Stimme, sie scheint mich zu kennen... Yalen scheint sehr gut informiert zu sein, denn kein andere kann hier vor mir stehen. Ich gebe ebenso zu dass es mich überrascht, dass er mich kennt, doch macht es mir nur deutlich, dass er mich auch wirklich entführen wollte. Es ist kein Zufall dass ich hier bin.

Meine Augen glühen rot auf, während sich meine Sinne derweil so umstellen, dass ich in der Lage bin besser im Dunklen zu sehen. Schon kann ich deutlich in einiger Entfernung vor mir eine hochgewachsene Gestalt ausmachen. Der Körper gleicht dem eines Menschen, also muss dies Yalen sein, Talas Bruder... Er hat die selben roten Haare wie sein Bruder, doch seine Augen sind anders. Das Blau hat ein hauch grün und wirkt nicht wie das weite Meer, dass ich jedes Mal in Talas Augen sehe wenn ich ihn anblicke. Sie sind nicht die selbe Person auch wenn sie sich äußerlich recht ähnlich sehen. Im Inneren sind sie ganz anders. Tala hätte nie unschuldige Menschen getötet.

„Danke. Ich bin sehr gut gereist, wenn man davon absieht dass es gegen meinen Willen war!“, fauche ich ihn wütend an.

Leicht lächelt Yalen mich an, während er langsam auf mich zu kommt. Seine Schritte trotzen nur so vor Kraft und Selbstsicherheit. Genau neben mir bleibt er stehe und reicht mir die Hand, scheinbar um mir vom Rücken des Fatureks hinabzuhelfen. Erneut verenge ich wütend die Augen, bevor ich ohne Hilfe vom Rücken des Geisterwolfes gleite. Mit trotzigem Blick stehe ich vor dem Rothaarigen, der mich um einen halben Kopf überragt. Noch immer lächelt er, was mir mehr als seltsam vorkommt. Derweil sehen die türkisen Augen mich an und mustern meinen Körper.

„Du bist wirklich genauso, wie ich dich mir vorgestellt habe. Nein, sogar noch besser. Ich verstehe nicht, wie du meinem dämlichen Bruder verfallen konntest“, meint er mit einem Hauch Abfälligkeit in seiner Stimme.

Wütend, dass er es wagt Tala zu beleidigen, blecke ich meine Zähne und präsentiere ihm so meine spitzen Vampirzähne. „Tala ist bestimmt kein Idiot! Aber komm endlich zum Punkt! Was willst du?!“

„Dich“, kommt die knappe Antwort. Mit einer fliesenden Bewegung überbrückt er den Abstand zwischen uns, dann ertönt ein Klicken. Instinktiv greife ich nach meinem Hals, doch statt nackter Haut berühre ich kaltes Leder. Er hat mir ein robustes Lederhalsband umgelegt, wie einem Tier. Von der Stelle des Halsbandes breitet sich eine Eiseskälte, ebenso eine Leere in mir aus. Angst steigt in mir auf und instinktiv greife ich mit dem Geist nach Schatten, doch kann ich sie nicht erreichen. Zwar nehme ich sie wahr, doch es scheint als wäre eine Mauer zwischen uns die uns trennt. Schatten ist abgeschottet von mir und ist nicht mehr in der Lage einzugreifen. Ich weiß nicht wie, aber Yalen hat es geschafft mein Shadowbeast zu unterdrücken und in mir zu versiegeln... Dieses verfluchte Halsband.
 

Ich weiche einen Schritt zurück, woraufhin ich gegen etwas Haariges stoße. Die Fatureks, die hatte ich ganz verdrängt in der Aufregung... Fieberhaft fummle ich an dem Halsband und bemühe mich es von meinem Körper loszuwerden.

„Das wird nicht funktionieren Kai. Kein Vampir kann dieses Halsband öffnen. Daher wirst du es auch nicht los werden. Dein Shadowbeast wird dir so auch nicht mehr helfen können!“, erklärt Yalen plötzlich.

Wütend sehe ich ihn an. „Was bezweckst du damit Yalen?“

„Ganz einfach. Ich nehme meinem Bruder Tala alles, was ihm viel bedeutet. Du bist ein großer Teil davon Kai, daher habe ich dich zu mir geholt. Mein Bruder ist ein Bastard, der meine Ideale nicht versteht! Er kommt niemals auf meine Seite, daher sorge ich dafür, das er auf seiner Seite alleine dasteht. Du warst sein wertvollster Besitz, doch jetzt bist du MEIN!“

Ich schnaube abfällig. „Nicht dass ich wüsste. Ich gehöre noch immer mir und selbst dieses verfluchte Halsband kann nichts daran ändern. Geb auf Yalen, oder ich verspreche dir, dass du sterben wirst!“

Erneut bricht Yalen in Gelächter aus. „Ach ja? Und wer soll mich bitte schön töten? Du? Bestimmt nicht. Dein Shadowbeast kann dir auch nicht helfen und auch sonst bist du mir und meinen Fatureks unterlegen.“

„Wenn du stirbst verschwinden sie wieder. Normalerweise sind sie körperlos und können niemandem Schaden zufügen- doch du hast etwas an ihnen verändert. Wahrscheinlich sind sie auch deshalb an dich gebunden worden. Du bist ihre Energiequelle, durch welche sie zu ihrem Körper kommen. Aber nicht mehr lange!“, verspreche ich ihm und spanne meinen Körper an.

Abfällig sieht der Rothaarige mich an. „Ach ja? Wirklich amüsant, doch gebe ich zu, dass du eine unglaubliche Wildheit besitzt. Dein Blick ist wie der einer Raubkatze, eine Katze, die ich notfalls in Ketten lege, wenn du weiterhin nicht gehorchst.“

Ich sehe ihn kalt an. „Wenn du denkst ich kusche jetzt vor dir irrst du dich Yalen! Ich gebe niemals auf, bei niemanden und meine Freiheit werde ich mir nicht erneut nehmen lassen!“, schwöre ich ihm, bevor ich mich vom Boden abstoße und auf Yalen zu springe. Ich muss ihn schnell töten sonst habe ich verloren. Jetzt ist wohl meine letzte Chance und irgendwie steigt in mir der Wunsch auf ihm das Gesicht zu zerkratzen. Mit rot glühenden Augen stürze ich mich auf ihn.
 

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Immer schneller rennt Tala über das Land. Seine empfindsame Nase wittert deutlich den Geruch der Fatureks. Die blauen Augen sind zu Boden gerichtete und suchen die staubige Erde ab. Der Wind hat zum Glück nicht die Fußspuren der Wölfe verwischt, so dass er auch diesen folgen kann. Doch richten sich all seine Sinne auf nur ein Ziel: Seinen Geliebten zu finden und zu befreien, nichts zählte mehr. Seinetwegen könnte sogar Yalen lebend entkommen, wenn er dafür Kai bekäme.

Derweil wird die Spur der Fatureks immer frischer. Weit könnten sie nicht mehr entfernt sein. Zumindest hofft dies Tala. Er will nicht länger warten bis er Kai gefunden hat zusammen mit dem Entführer. Leise knurrt der Lycaner als er an seinen Bruder denkt. Auf jeden fall würde dieser büßen müssen für alles was er getan hat.
 

Einige Berge kommen in Sicht, zu welchen eindeutig die Wolfsspuren führen. Leicht grinst Tala. Sicherlich sind die Fatureks mit dem Entführer in einer Höhle um sich dort zu verstecken. Selbst wenn diese verzweigt und verwirrend wirken sollte würde der Rothaarige die Fatureks finden. Kein Labyrinth konnte seine feine Nase hereinlegen, sodass er die Fährte verlor. Euphorisch gestimmt rennt Tala nur noch schneller auf den Berg zu. Dann sieht er es endlich. Der unscheinbar wirkende Eingang ins Herzen der Erde. Alle Vorsicht vergessen rennt er weiter.
 

Fast am Eingang angekommen hört der Lycaner bereits das erste kehlige Knurren eines Fatureks. Er ist also richtig. Im Dunklen der Höhle blitzen gelbe Augen auf, woraufhin Tala stehen bleibt. Langsam kommt er näher, auch wenn er bereits von den Anderen beehrt wurde. Ein Schritt setzt voreinander.

„Yalen! Komm raus, sonst komme ich rein! Ich bin hier um Kai zurückzuholen, notfalls mit Gewalt“, brüllt Tala Richtung Höhleneingang.
 

Die geschrienen Worte verhallen in der Höhle, doch vorher sind sie laut und deutlich zu vernehmen. Yalen grinst, als er die Stimme seines Bruders erkennt. Alles läuft genau nach seinem Plan ab, und enden würde es sicherlich auch nach seinen Vorstellungen. Die grünen Augen wenden sich an die Fatureks. „Passt mir ja gut auf meinen Gast auf, während ich mich um den Abschaum da draußen kümmere. Ich rate euch sich nicht einzumischen, ebenso werdet ihr den Vampir nicht entkommen lassen!“, knurrt der Rothaarige und schreitet auf den Höhleneingang zu.

Meine Augen weiten sich, während ich nach vorne stürze, doch halten mich die Geisterwölfe auf. Yalen scheint meinen Geliebten umbringen zu wollen, dass kann ich nicht zu lassen. Ich muss was tun. „Tala!“
 

Der Gerufene hört mich sogar bis nach draußen. „Kai!“, erwidert er und spannt sich an. Schon will er losstürmen, als eine hochgewachsene Gestalt aus dem Schatten der Höhle hervor tritt.

„Hallo Brüderchen“, haucht Yalen grinsend, während er auf Selbigen zugeht. Die kraftvollen Schritte führen ihn stetig auf Tala zu. Die Luft scheint zu knistern und lädt sich auf, als beide Brüder aufeinander treffen. Ein Kampf scheint unvermeidlich zu sein.
 

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Der letzte Kampf

Hier kommt es, dass letzte Kapitel zu "Der ewige Kampf". Es komtm hier nur noch ein Epilog, dan ist diese FF offiziel beendet. Jedoch werde an einer Fortsetzung arbeiten. Ich bitte jedoch um Geduld. Zur Zeit Plane ich eher ein ganz neues Projekt. Wenn jemand will sage ich ihm bescheid wenn die neue FF los geht. Aber auf alle Fälle werde ich jeden kommi schreiber dieser Ff in Kenntniss setzten, wenn die Fotzsetzung kommt. viel Spaß nun mit dme Letzen Kapitel.
 

Kapitel 25: Der letzte Kampf
 

Eine unheimliche Ruhe herrscht über der Gegend. Eine leichte Briese weht über die staubige Landschaft und vereinzelte Sandkörner heben sich empor um einen Tanz in der Luft zu vollführen. Die hohen Berge stehen starr da und sind stumme Beobachter, während scheinbar jedes Tier diese Gegend meidet. Etwas liegt in der Luft... Sie knistert förmlich, so aufgeladen ist sie. Ein Kampf steht scheinbar bevor und mitten in dieser Landschaft stehen sich zwei Kontrahenten gegenüber. Ihre kalten Blicke sind starr. Ein schwarzer Vogel fliegt hoch über dem Geschehen und scheint alles unbemerkt zu beobachten.

Einen Moment schweigend stehen sich die Brüder nach langer Zeit erstmals wieder gegenüber. Musternd gehen die Blicke über den Körper des jeweils Anderen. Die Zeit mag vielleicht Vieles an ihnen geändert haben, aber das Aussehen gehört nicht dazu. Durch das Blut der Lycaner sehen sie noch genauso jung aus wie beim letzten Treffen. Schließlich durchbricht Tala das Schweigen indem er fragt: „Wo ist Kai? In dieser Höhle? Wenn ja geh endlich zur Seite, dann wird dir auch nichts geschehen. Ich will ihn nur zurück haben, was anderes ist mir momentan egal.“

Yalen grinst unbeeindruckt von dieser Rede. „Ach ja? Mir aber nicht Bruderherz. Momentan gibt es viel Wichtigeres als diesen Vampir. Nämlich dein Ende, dass ich persönlich einläuten werde.“

„Du nimmst dir viel zu viel vor Yalen. Mich wirst du niemals besiegen!“, prophezeit der Blauäugige entschlossen. Er ist sich sicher, dass alles gut gehen würde. Er kämpft für Kai mit allen Mitteln und bis zum Ende.

Gänzlich unbeeindruckt macht dessen Bruder derweil erneut einen Schritt nach vorne auf ihn zu. „Das denke ich nicht. Aber wir werden es ja gleich herausfinden. Wenn du zu deinem Geliebten willst musst du an mir vorbei und das kannst du erst, wenn du mich getötet hast. Komm schon! Greif an Welpe, oder hast du Angst?“, spottet Yalen, während die Brüder nur noch wenige Meter von einander entfernt sind. Ihre festen Blicke fixieren den Anderen eiskalt. Jede Bewegung wird realisiert und abgeschätzt; Schwachstellen werde versucht ausfindig zu machen.

Tala überlegt fieberhaft, ob er jetzt schon tatsächlich angreifen, oder lieber auf den ersten Angriff warten soll. Dann wirft er jedoch einfach alle Zweifel beiseite und will angreifen. Er will nur noch Kai zurückholen, dabei ist es ihm sogar egal wenn er dabei seinen eigenen Bruder beseitigen muss.
 

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Ich bekomme von dem was draußen vor sich geht gar nichts mit. Zwar vermute ich, dass beide Brüder sich nun feindlich gegenüberstehen und es bald zu einem Kampf kommt, doch weiß ich nicht in wie fern dieser schon begonnen hat. Daher will ich auch endlich diese Höhle verlassen, allein um Tala zu helfen. Oh Tala, ich hoffe du bist vorsichtig da draußen und dein Hitzkopf gewinnt nicht die Oberhand. Gegen Yalen werden bestimmt keine Verzweiflungsattacken helfen, sie müssen gut durchdacht sein und wenn er aus Wut angreift wird er scheitern. Eine Wut, welche entfacht durch meine Entführung sein könnte.... Ich muss Tala helfen aber dazu muss ich erstmal hier rauskommen und so den Fatureks entkommen. Etwas, was schwer werden wird ohne meine Kräfte oder Schatten. Fieberhaft blicken sich meine roten Augen in der Umgebung nach einem Ausweg zwischen den Fatureks um. Es müsste einen geben, irgendwo... Ich muss ihn nur finden und zwar schnell. Ich will nicht zu spät kommen und Tala dafür verlieren... Die Zeit drängt...
 

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Entschlossen was Tala nun tun soll sieht er seinen eigenen Bruder an. Schließlich schließt er langsam seine blauen Augen. Er würde in diesem Kampf keine Gnade zeigen, daher will er von Anfang an mit voller Kraft kämpfen. Um dies zu garantieren gab es nur einen Weg, er müsste sein zweites Wesen befreien und in dessen Gestalt kämpfen. Schon spreizt er seine Hände, bevor er seine Finger verkrampft. Tala fletscht die Zähne und knurrt leise auf, während seine Haut langsam von dichtem, roten Pelz bedeckt wird. Die Hände werden zu Klauen mit scharfen Krallen, der Kiefer bildet sich zu einer Schnauze mit spitzen Zähnen, die sogar Knochen zermalmen können. Am Ende steht an der Stelle wo Tala eben noch in seiner menschlichen Gestalt stand eine wolfsähnliche Gestalt mit dichtem, roten Pelz aufrecht auf seinen Hinterläufen und sieht durch eiskalte blaue Augen sein Gegenüber mit fletschenden Zähnen an.

Schon beim Beginn der Verwandlung erkennt Yalen, was sein Bruder vorhat. Da er jedoch als menschliche Gestalt wenig Chancen gegen die jetzige Gestalt seines Bruders hat verwandelt er sich ebenfalls in einen ausgewachsenen Werwolf. Er ähnelt dem Anderen jedoch ist er etwas kleiner und sein Fell ist braun. Nur im fahlen Mondlicht schimmert es leicht rot. Aber noch immer ist sich Yalen seines Sieges sicher. Er denkt nicht einmal daran, dass der Größere ihn vielleicht besiegen könnte. Optimistisch will er den Kampf endlich beginnen lassen. Auf allen Vieren lässt sich der Braune zu Boden fallen und sieht fast gelangweilt zu seinem Bruder. Dieser knurrt wütend über solch eine Dreistigkeit. Langsam geht er auf Yalen zu und umkreist ihn ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. Noch wartet er, bevor er angreifen will, aber noch immer regt sich der Andere nicht. Diese Überheblichkeit geht Tala auf die Nerven und gerade als er an der Flanke des Kleineren ankommt greift er an. Aufheulend stürzt er sich vorwärts um den Kampf schnell zu beenden. Sein Kiefer schießt vor, auf der Suche nach Fleisch, und die starken Vorderbeine sind ausgestreckt um mit den Klauen tiefe Wunden zu schlagen. Noch während Tala springt spannt sich der Körper seines Opfers an. Ein Zucken geht durch die Muskeln, als Yalen schon fast tänzelnd zur Seite ausweicht um so dem Angriff zu entgehen. Nachdem er Ausgewichen ist schlägt Yalen sofort mit seiner Pranke zu. Die scharfen Krallen streifen den Hinterlauf des Roten, so dass allein aus Glück nicht all zu tiefe, blutige Kratzer zurückbleiben. Wütend knurrt der Getroffene auf, auch wenn er froh ist schnell genug ausgewichen zu sein, ansonsten wäre die Wunden sicherlich um einiges tiefer und würde ihn im Kampf behindern. Aber das was er nun hat sind nur leichte Kratzer. Damit kann er spielend kämpfen und Yalen töten. Immerhin ist er nicht umsonst einer der Besten unter seines Gleichen. Er macht es keinem Gegner leicht; nichtmal seinem eigenen Bruder.
 

Durch den Angriff ist der Körper des Braunen einen Moment lang ungedeckt. Dies nutz Tala sofort aus und greift blitzschnell erneut an. Sein starker Keifer schnappt nach dem vom Schlag erhobenen Vorderbein. Scharfe Zähne bohren sich durch Fell, Fleisch und Sehnen. Tala schmeckt eine metallene Flüssigkeit in seinem Maul, während er noch immer fest zubeisst.

Ein scherzvolles Jaulen ertönt von Yalen, welcher sich versucht zu befreien. Er verlagert das Gewicht auf seine Hinterbeine und steht nun fast aufrecht auf zwei Beinen, wobei seine eine Vorderpfote fest im Maul des Anderen steckt. Jedoch ist sein anderer Vorderlauf frei und dies nutz Yalen nun aus um zu zuschlagen. Entweder Tala müsste sein Bein loslassen um auszuweichen, oder er würde getroffen werden. Wie nicht anders zu erwarten entscheidet sich der Größere für die erste Option. Er öffnet das Maul um die Pfote loszulassen, während er zeitgleich einen Satz zurück macht. In Sicherheit landet er auf den Hinterbeinen leicht nach vorne gebeugt. Ein kehliges Knurren stößt er aus. Mit jeder Sekunde die vergeht wird er nur wütender. Yalen ist ein Störobjekt das verschwinden muss; am Besten sofort. So könnte Tala endlich zu seinem Geliebten kommen.
 

Obwohl der braune Wolf angeschlagen ist denkt er noch immer nicht daran, dass er verlieren könnte. Zwar würde die verletzte Pfote ihn leicht behindern, trotzdem sieht er sich noch immer als den Stärkeren an. Aber nun will er dieses langweilige Spiel endlich beenden. Leicht beugt er sich vor und spannt seine sehnigen Beine an, schon stößt er sich kräftig vom staubigen Boden ab. Tala weicht dieses Mal nicht aus sondern stellt sich mutig dem Kampf. Schon springt er seinen Bruder mit weit aufgerissenem Maul entgegen.

Dann prallen die Körper bereits aufeinander. Wütendes Knurren ist zu hören, während sich die beiden Körper förmlich ineinander verkeilen. Klauen kratzen über dichten Pelz und hinterlassen Blutspuren. Derweil suchen die scharfen Zähne die Kehle des jeweils Anderen, aber da beide gleichstark sind gewinnt keiner die Oberhand. Der Kampf scheint davon abzuhängen wem als Erstes die Kräfte versagen, oder wer zuerst einen Fehler macht. Dies setzt Tala förmlich unter Druck. Seine blauen Augen hetzen immer wieder hin und her, während er bei seinem Bruder nach einer Schwachstelle sucht.

Die Zeit zieht sich dahin, während die Beiden immer wieder aufeinander losgehen. Der ehemalige braune, staubige Boden ist nun Blut besudelt und ausgerissene Fellbüschel liegen in der nähe der Kämpfenden. Dann, in einem winzigen Augenblick schafft es einer der Kontrahenten sich zu behaupten. Mächtige Kiefer schießen hervor und Blut spritz auf, als sich die Fänge in der Kehle vergraben. Der Gebissene stößt einen gurgelnden Laut aus, fast als wäre Blut in seine Lunge geraten. Dies scheint endlich das Ende des Kampfes zu sein...
 

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Ich weiß nicht wie lange der Kampflärm von draußen zu mir hinüber dringt, aber mit jeder verstreichenden Sekunde werde ich unruhiger. Tala ist in Gefahr und ich erde hier festgehalten von den Fatureks, nicht in der Lage irgendwas zu tun... Dieses verdammte Halsband! Ich bin nun fast völlig hilflos!

Dann werden die Fatureks plötzlich unruhig. Das Nackenfell sträubt sich und sie beginnen nervös auf der Stelle zu tänzeln. Irgendetwas muss geschehen sein, denn der Kampflärm von draußen ist verklungen.

Hat Tala gewonnen? Ich erhoffe es mir so sehr. Aber das Verhalten der Fatureks ist so seltsam... Spüren sie wie ihre Körper vergehen? Immerhin hat allein Yalen sie zu Fleisch und Blut werden lassen. Sollte er tot sein müsste sich der Zauber eigentlich auch lösen, wodurch diese Wesen erneut zu Geistern werden müssten. Sofort fixieren meine blutroten Augen die Wölfe und suchen nach Veränderung. Aber ist bisher nichts zu bemerken ob ihre Körper geisterhafter werden.

Ein schauriges Heulen erklingt, als plötzlich alle Fatureks ihre mächtigen Köpfe zurück in den Nacken legen und beginnen im Chor laut dieses Geräusch anzustimmen, welches in der Höhle wiederhallt. Dann sind die Fatureks auf einmal verschwunden. Nichts ist mehr von ihnen zu sehen. Verwirrt drehe ich mich auf der Stelle und lasse den Blick umher schweifen... Nichts... Sie sind alle verschwunden und haben sich sprichwörtlich in Luft aufgelöst. Vielleicht hat der Zauber seine Wirkung verloren, der sie an einen richtigen Körper bindet. Doch lässt mich das Verschwinden der Geisterwölfe nicht in Freudensschreie ausbrechen, denn zu sehr sorge ich mich um Tala. Sein Bruder scheint zwar tot zu sein, immerhin ist nur so das Verschwinden der Fatureks zu erklären, aber was ist mit Tala? Ich muss es endlich wissen!

Schon drehe ich mich Richtung Höhlenausgang um und erstarre als ich dort eine Person sehen kann. Abgekämpft und an der Wand abgestützt steht er da. Rote Haare fallen ihm ins Gesicht bevor er aufsieht. Müde, aber glücklich strahlende blaue Augen sehen mich an als Tala meinen Namen haucht.

Ich löse mich aus meiner Erstarrung und renne zu ihm. Meine Gefühle spielen verrückt. Alles fühlt sich an wie in einem Traum. Fest drücke ich Tala an mich, welcher es erwidert, auch wenn er schmerzhaft das Gesicht verzieht. Sofort löse ich mich von ihm und lasse meine Augen über seinen geschundenen Körper schweifen.

„Du bist verletzt“, entweicht es mir nicht gerade geistreich.

Leicht lächelt der Rothaarige. „Ja, schon. Aber das ist nicht halb so schlimm wie es aussieht, denn jetzt habe ich dich ja wieder und Yalen ist tot. Das Grauen ist vorbei mein Süßer. Also lass uns nun endlich gehen, in unser Zukunft, weg von all dem. Denn keiner wird uns sehr wahrscheinlich verstehen von Unseresgleichen. Immerhin herrscht ein ewiger Kampf zwischen beiden Arten was wohl bleiben wird. Aber das ist mir egal. Sollen sie doch, es spielt für mich keine Rolle mehr. Ich bin glücklich mit dir, denn ich liebe dich. Sie können so viel kämpfen wie sie wollen, denn ich weiß dass ich das Richtige tue. Durch dich habe ich erkannt, dass dieser Kampf sinnlos ist. Für mich ist er vorbei.. Der ewige Kampf zwischen uns ist zu ende...“
 

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Das war´s. ich danke euch allen, dass ihr diese FF gelesen habt und ich hoffe es hat euch sehr gefallen. Wie gesagt, eine Fortsetzung wird geplant, kann aber noch dauern. Ich hoffe ebenso, dass ihr den Epilog lest...
 

eure phinix

Epilog

Epilog:
 

Das alles was geschehen ist, ist für mich noch immer unglaublich. Ich habe Jahrhunderte lang im Dunklen gelebt und fühlte mich dauern eingesperrt im goldenen Käfig und unterdrückt von Meinesgleichen. Mein Großvater wollte mich zu etwas machen, was ich nicht bin. Doch das ist nun alles egal... Ich habe es hinter mir gelassen dank einer bestimmten Person. Dank Tala! Er, ein Lycaner, hat mich befreit und ich habe ihm mein Herz geschenkt, genauso wie er mir seines. Verrückt, ich weiß. Und jeden der mir dies vor Wochen prophezeit hätte, hätte ich ganz bestimmt ausgelacht. Es ist zu komisch. Ein Vampir und ein Lycaner. Aber nun ist es so gekommen. Ich bin zusammen mit Tala und es ist besser als je zuvor. Dieses Band, das sich zwischen uns aufgebaut hat, scheint niemals mehr von irgendjemandem zerrissen werden zu können. Ich will auch nicht dass sich dies ändert. Wir gehören zusammen, auch wenn es für andere noch verrückt klingt. Wir sind zusammen wie eine Medaille, wo jeder von uns eine Seite repräsentiert. So unterschiedlich und doch gehören wir zusammen, für immer.

Vampir und Lycaner... Zwischen Unseresgleichen gibt es schon so lange einen scheinbar nicht enden wollenden Krieg aus einem Grund, welcher vergessen ist. Heut zu tage ist es ein sinnloser Kampf, da keiner weiß wofür oder weshalb er überhaupt kämpft. Auf beiden Seiten sterben jeden Tag Wesen und ihre Lichter verblassen am Horizont... Vielleicht kann dies irgendwann vorbei sein. Das mit Tala und mir ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Einige Werwölfe wissen breits das von uns und vielleicht denken sie nun endlich selbstständig nach.

Wenn man kurz innehält und nachdenkt erreicht man viel mehr, als wenn man blindlings weiter rennt; und für mich sind all die, die noch immer kämpfen blind. Ich sehne mir den Tag herbei, wo der Krieg endlich endet. Vielleicht werde ich ihn sogar noch erleben können zusammen mit Tala. Ich wünsche es mir so sehr... Wir beide haben Träume und Wünsche, die es zu erreichen gilt.... Dranzer... Ich habe sie nicht vergessen, noch immer will ich sie finden.

Doch egal was noch geschehen wird, ich bin niemals mehr alleine. Tala und auch Schatten sind immer bei mir. Bereits jetzt, in so kurzer Zeit, haben wir unglaubliches überstanden von Gnomen, über einen Kampf gegen den Vampir Brooklyn, und geisterhafte Wölfe, wie die letzte Schlacht gegen Yalen. Wir lassen uns auch in Zukunft ganz bestimmt nicht unterkriegen, denn wir leben... Für unsere Liebe und unsere Träume bis zum letzen Atemzug.
 

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ENDE
 

Hiermit ist "Der ewige Kmapf" nun endgültig beendet. Ich bitte um keine Tränen, denn wie gesagt, es ist eine Fotzsetzung geplant. ich muss mir nur noch eingies dazu überlegen, bevor ich anfangen kan.
 

ich danke hier noch mal allen Kommischreiber das ihr diese FF kommentiert hat. danke schön. ich hoffe man liest sich.
 

eure phinix



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Von: abgemeldet
2009-11-11T17:35:01+00:00 11.11.2009 18:35
Ich fand deine FF super
und ich werde sofort anfangen
die Fortsetzung zu lesen =)
Mach nur so weiter und schreib
weiter so tolle FFs =)

LG janamaus
Von:  SchattenTiger
2009-11-08T12:44:35+00:00 08.11.2009 13:44
*______*
Omg ich hab so lang drauf gewartet, dass es bei den beiden endlich abgeht XDD
SUUUUUPER *Q* *sabber* *hechel*
Von:  Minerva_Noctua
2009-09-27T13:51:31+00:00 27.09.2009 15:51
Echt unheimlich...
Sehr gut beschrieben.
Ich habe mich richtig in die Umgebung und Situation einfühlen können.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2009-09-27T13:20:13+00:00 27.09.2009 15:20
Ha ha! Diese Szene ist genial!
Das ist ausgleichende Gerechtigkeit*rofl*
Gutes Kapitel^^.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2009-09-27T12:40:39+00:00 27.09.2009 14:40
Die FF gefällt mir und die Ereignisse sind interessant.
Manchmal wundere ich mich schon über Kais Nachsicht, dass er sich so von dem Rothaarigen behandeln lässt.
Bin gespannt und les gleich weiter^^!

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2009-09-26T10:11:04+00:00 26.09.2009 12:11
Ende ist etwas zu sentimental und es wundert mich, dass Tala den Vampir auf einmal an sich zieht und dann alleine stehen lässt, was Kai ja zur Flucht hätte nützen können.
Aber es liegen noch viele Kapitel vor mir.
Da werden die Fragen wahrscheinlich noch zu Antworten.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2009-09-26T09:50:55+00:00 26.09.2009 11:50
Ha ha!
Das Kapitel gefällt mir.
Bin ja gespannt, wie es weitergeht^^.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2009-09-26T09:22:27+00:00 26.09.2009 11:22
Hi!

Ich habe gestern "Underworld: The rise of the lycans" gesehen und wurde von der Thematik gefesselt.
Deswegen schaue ich endlich mal in eine deiner Geschichten rein und muss sagen, dass ich begeistert bin^^!
Kais Fähigkeit ist genial und die Darstellung der Charaktere ist klasse.
Mich wundert nur, dass Tala so freundlich zu Kai ist, obwohl er Vampire doch hasst.

Bye

Minerva
Von:  WolfswaechterinTala
2009-06-12T02:55:26+00:00 12.06.2009 04:55
Sind eigentlich all deine ffs so genial?
Ich musste sie einfach lesen ich konnte mich nicht losreisen bevor ich sie nicht fertig gelesen hatte.
Ich find das wirklich toll ich liebe ffs mit Vampiren und Werwölfen am besten eben solche wie diese wo sich ein Vampir und ein Werwolf lieben einfach toll. *seufz*
Naja werd mir heute am Nachmittag noch deine anderen durchlesen ^^
Geh jetzt mal schlafen is ja schon spät... oder eher früh XD *auf uhr guck*

Ciao Kyoko
Von: abgemeldet
2008-08-12T11:56:34+00:00 12.08.2008 13:56
*schluchz*
ich werde nicht weinen, nein, TT__TT
sehr toll gemacht, ein genialer Abschluss für die Geschichte und der Epilog ist wundervoll^^


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