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Cry me a river

:.: One-Shot for Mono :.:
von

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*-*-* Iori *-*-*

Title: Cry me a river

Author: _Asagi_

Pairings: None.. not really…

Notes: Nya.. so XD das hier könnte man als Art Vorgeschichte zu Kyodai lesen, muss aber nicht zwanghaft sein.. die Idee dazu war alt, und ursprünglich mal mit Asagi x Ruiza gedacht, aber da ja nun auf Wunsch in Kyodai anderes Pairing is, hab ich das hier auch…
 

Devotement: Japp, auch mal wieder xD

der One-shot geht an n ganz lieben Menschen, den ich richtig ins Herz geschlossen hab, und der Schuld is, dass meine RPG-Sucht ein neues Hoch erlebt <3

Vielen Dank für alles, hab dir lieb, Mono <3
 

Last word: Also, vllt erwähnenswert, es steht zwar da Shônen-ai, aber im gesamten One-shot wird es zu keinerlei Szene derlei Inhalt kommen…liegt an der Story -> Drama

Aber vllt seid ihr ja so nett, und lest es trotzdem óò bitte, bitte?!
 

*-*-* Iori *-*-*
 

Sie starrten sich an. Die unglaubliche Stille, die sich plötzlich über den Raum gesengt hatte, schien sie einzuschließen, zu ersticken.
 

Er sah, wie Tränen in den Augen seinem Gegenübers aufkamen, wie sich zwei schimmernde Kristalle aus flüssigem Schmerz den Weg über die schmalen Wangen suchten. Unfähig den Blick zu lösen, sah er in die tiefen Augen, die verdunkelt wurden von solch unsäglicher Trauer. Die vollen Lippen begannen zu beben, die feingliedrigen Händen zu zittern, als sie sich in den Handflächen krallten.
 

Ein leises Schluchzen durchbrach die Stille, ehe er herum wirbelte, zur Tür stürzte und sie laut knallend hinter sich zu zog.
 

Wie eine Statue stand der Größere, einer Salzsäule gleichend, mitten im Raum. Die Worte des anderen hallten in seinem Kopf, versuchten ihn endlich wirklich zu erreichen. Ich hasse dich!

Der junge Mann mit den schwarzen Haaren sank in sich zusammen, stützte sich auf die Lehne eines Sessels. Langsam, nur sehr träge kamen es zu ihm durch, er wollte es überhaupt nicht hören.
 

Wie hatte es nur so weit kommen können? Wie nur? Seine Gedanken begannen zu rasen, sich immer schneller zu drehen. Und immer wieder tauchte das Gesicht vor seinen Augen auf. Sein Gesicht. Das Gesicht mit den haselnussbraunen Augen, den heller gebleichten Haaren, den klar gezogenen Lippen.
 

Er merkte wie sich alles in ihm zusammenzog. Er schluckte, griff dann nach einem Cognac- Glas, öffnete die Karaffe, die auf einem gläsernen Tablett stand und goß sich etwas ein. Einen Moment schwenkte er das Glas, ehe er den Inhalt mit einem Mal hinunterstürzte. Seine Kehle begann zu brennen, als der Alkohol hinunter floß. Doch es vertrieb nicht den rasenden Schmerz der in seiner Brust zu toben schien. Ich hasse dich!
 

Was war passiert? Wieso war es nur so weit gekommen? Wieso?
 

Er begann in Erinnerungen zu versinken. Sie waren gemeinsam groß geworden. Zuerst hatte er seinen Vater gehaßt, als dieser nach dem Tod seiner Mutter noch einmal heiraten wollte. Als er erfuhr, daß er dann noch einen Bruder haben würde, war er sich sicher, sein Vater wollte ihn verdrängen. Er war kühl geworden, in sich verschlossen, hatte eine Maske aus Selbstverliebtheit und Arroganz aufgesetzt.
 

Doch dann war er aufgetaucht. Einfach so in sein Leben gestolpert. Ohne Vorwarnung. Ohne ihm die Möglichkeit zu geben, ihn abzulehnen.
 

In dem Augenblick, als der Junge allein mit einem kleinen Rucksack und einem Gitarrenkasten vor der Tür gestanden hatte, etwas verloren in die große Eingangshalle der Villa getreten war, und ein scheues Lächeln auf den Lippen gehabt hatte.

Dieses Lächeln hatte ihm alle Waffen genommen, er hatte ihn nicht hassen können, und als die schmale Gestalt dann eines Abends in der Tür zu seinem Zimmer aufgetaucht war, geklopft hatte und verunsichert wissen wollte, ob er nicht hinunter kommen und mit ihm etwas essen wolle, da war es um ihn geschehen.
 

Mit Bedacht und Zeit hatten sie einen Weg zueinander gefunden, meisterten ihr Leben gemeinsam, halfen sich und doch waren sie immer nur Brüder geblieben.

Immer nur die Brüder, die nebeneinander, mit einander lebten, in dem riesigen Haus, das die Eltern so selten betraten, weil sie dauernd auf Reisen waren, immer nur Freunde, die dazu gemacht wurden, zu Freunden, zu Brüdern.
 

Alles war in Ordnung gewesen, bis vor einer Woche.

Er stützte den Kopf auf, vergrub das Gesicht in den Händen, widerstand der Versuchung sich noch ein zweites Glas einzuschenken und nach seinen Zigaretten zu greifen.
 

Der Kleinere hatte ihn immer getadelt, mit einem besorgten Blick auf die Schachtel gesehen und halblaut gemeint, dass er zu viel rauchen würde.
 

Der Mann mit den dunkeln Haaren erhob sich, ging mit schleppenden Schritten zu dem kleinen Sekretär und zog sich eine Kippe heraus.
 

Was spielte es noch für eine Rolle? Er war ja nicht mehr da, würde nicht mehr mitkriegen wie er das Streichholz am Abrieb entlang zog und mit der aufgehenden Flamme die Zigarette entzündete. Nie mehr würde er ihn tadeln.
 

Wieso hatte das passieren müssen?! Warum? Er würde so viel darum geben, wenn er die Zeit zurückdrehen und alles anders machen könnte, noch einmal auf ihre Feier zu seinem Geburtstag gehen könnte, noch einmal dort stehen und dann, wenn sie zu ihm treten würde, sofort den Raum verlassen könnte.
 

Hätte es doch nur diesen einen Abend nie gegeben, dann würden sie hetzt gemeinsam hier sitzen, hätten vielleicht etwas gekocht und würden über ihre Eltern reden.
 

Aber es war geschehen, unwiderruflich, und niemals würde er den Blick vergessen, als sie am Morgen das Zimmer verließ, wo sie die Nacht verbracht hatten, sich zu ihm umdrehte und ihn zum Abschied küsste und der Brünette genau in diesem Moment die Treppe herauf kam und beinahe das Tablett hätte fallen lassen, was er in den Händen trug.
 

Dieser Blick hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt, dieses Ungläubige, die Enttäuschung und die Trauer. Es hatte ihm einen Stich versetzt, als ihm klar wurde, wie sehr er den Jüngeren verletzt hatte.
 

Er hatte es nicht gewollt, wollte ihm nicht so wehtun, hatte nur im falschen Augenblick nicht nachgedacht.
 

Sie hatte sich zu ihm gestellt auf der Party, ihn angelächelt und schließlich gefragt, ob er der große Bruder des Geburtstagskindes sei. Er hatte genickt und ihr ein Glas Sekt angeboten, das sie annahm. Zwar kam ihm das Gesicht bekannt vor, doch er dachte sich nichts dabei, sie sah aus, wie die meisten anderen Mädchen in diesem Alter und dass er bereits an diesem Abend etwas getrunken hatte, trug nicht gerade zur besseren Wahrnehmung bei.
 

Eine ganze Zeit standen sie so da, redeten und tranken, und als sie sich dann zu ihm beugte, ihre Hand wie zufällig über den dünnen Stoff an seinem Bauch strich und ihre gedämpfte Stimme wissen wollte, ob es einen Ort gäbe, an dem man ungestört sei, da hatte er einfach genickt, konnte nicht leugnen, dass er durchaus empfänglich war für ihre Reize, die sie ausspielte.
 

Sie waren die Treppe nach oben gegangen und noch ehe seine Zimmertür sich richtig hinter ihnen geschlossen hatte, lagen ihre Münder aufeinander und sie zerrte bereits an seinem Hemd.
 

Gemeinsam verbrachten sie die Nacht, schliefen miteinander und erst als sie am nächsten Morgen sein Zimmer verließ und sein Blick auf seinen Bruder fiel, er sah wie dieser blass wurde, die Hände zu zittern begannen und er sie anstarrte, da begriff er, wer sie gewesen war.
 

Sie ging an dem Kleineren ohne einen Blick oder einen Gruß vorüber, die Treppe nach unten, verließ das Haus. Und dann brach alles zusammen.
 

Wieso hatte er nur nicht gemerkt, dass sie das Mädchen war, von dem der andere seit Monaten sprach, der Grund wieso der Braunhaarige oft verträumt am Fenster gesessen und gedankenverloren an seiner Gitarre gezupft hatte, so dass er oft genug traurig, ja sogar vielleicht eifersüchtig gewesen war. Dass sie diejenige war, auf die der andere sich an diesem Abend so gefreut hatte, dass sie es war, mit der der Kleinere ausgegangen war und mit einem seligen Lächeln von diesen Treffen zurückkam.
 

Der Mann mit den schwarzen Haaren stützte den Kopf in die Hände.
 


 


 

to be continued...
 

PS: so, daß war der erste Teil, aus Ioris Sicht, der zweite folgt bald, dann aus Juns <3 weils n oneshot is sind auch die einzelnen kapis nich so ewig lang, bitte das zu entschuldigen...

*-*-* Jun *-*-*

Title: Cry me a river

Author: _Asagi_

Pairings: None.. not really…

Notes: Nya.. so XD das hier könnte man als Art Vorgeschichte zu Kyodai lesen, muss aber nicht zwanghaft sein.. die Idee dazu war alt, und ursprünglich mal mit Asagi x Ruiza gedacht, aber da ja nun auf Wunsch in Kyodai anderes Pairing is, hab ich das hier auch…
 

Ja, ich weiß, es ging lang ;_; aber ich kann einfach zur zeit nich >< sorry ;_;

die nächste und letzte sequenz von diesem one-shot is aber bereits angefangen.-...
 

*-*-* Jun *-*-*
 

Jun war in sein Zimmer geflüchtet, zog wahllos einige Kleider aus dem Schrank und schmiss sie auf das Bett, auf den Gitarrenkasten. Tränen rannen seine Wangen hinunter, unaufhaltsam, unermüdlich. Die schmalen Schultern bebten als ihm schließlich die Beine versagten und er auf den Boden sank. Schluchzend wiegte der zerbrechliche Körper sich vor und zurück, während sich die Fingernägel in die Handflächen bohrten.
 

Wieso hatte er das getan?! Wieso hatte er nie verstanden? Die Fragen ließen ihn nicht mehr los und immer wieder tauchte das Bild vor seinen Augen auf, jenes Bild, was ihn bis in seine Träume verfolgte. Er, wie er sie an der Hand hatte, während ihre Lippen sich berührten. Wie hatte er nur glauben können, es könnte anders sein?
 

//Und er hat nie begriffen, worum es wirklich ging…//, der bittere Zug um die Lippen verstärkte sich, als er sie aufeinander presste. Nicht die Tatsache, dass der andere mit ihr, mit dem Mädchen, für das er vorgab Gefühle zu haben, geschlafen hatte war für ihn das Schmerzhafteste gewesen, sondern das er es wirklich getan hatte, dass er einfach mit irgendjemandem geschlafen hatte, mit einer Frau.
 

Ein mattes Lächeln schlich sich auf seine Züge, ehe er leise begann zu lachen. Wie erbärmlich war er doch. Hatte schon keine Freunde, und wenn er dann mal jemanden fand, der freundlich zu ihm wahr, war er zu stolz um gegenüber seinem eigenen Bruder zuzugeben, dass sie nur eine Freundin war, nur irgendein Mädchen, was eben genug Zeit hatte – oder genug Motivation wie er feststellen musste - , um sich mit ihm abzugeben.
 

Das verzweifelte Lachen wandelte sich wieder in ein Schluchzen, als er Hilfe suchend nach oben sah. Lynn war nett gewesen, er hatte sie aus der Schule gekannt, sie waren gut miteinander klar gekommen, hatten mehrmals was miteinander unternommen. Nach und nach kannte man sich besser und an irgendeinem Abend nachdem sie schon mehrere Gläser getrunken hatten, da hatte er sich verplappert und ihr schließlich gestanden, dass er wohl nicht nur wie für einen Bruder für Iori empfand.
 

Zuerst war sie etwas irritiert ehe sie lachte, und meinte er solle es ihm doch einfach sagen. Aber so leicht war das nicht, immerhin hatte er ja noch nicht mal die geringste Ahnung ob auch nur die kleinste Hoffnung dazu bestünde, dass der Größere auf Männer anstatt auf Frauen stehen würde. Lynn erwies sich als gute Freundin, half ihm, suchte nach Lösungen und als Iori sie zusammen gesehen hatte und dann von ihnen wissen wollte, ob sie ein Paar wären, da hatte sie einfach ja gesagt.
 

Einen Moment hätte er sie am liebsten getötet, ehe er begriff, dass sie offenbar eine Idee hatte. Sie setzte auf Eifersucht und er hatte von Anfang an seine Zweifel, ob das funktionieren würde, Iori schien nie einem Gefühl wie Eifersucht auch nur entfernt nahe zu kommen, doch er ließ sich überreden.
 

Und scheinbar hatten sie Erfolg, zumindest am Anfang bildete er sich ein, dass der Größere öfter nachfragte wohin er ginge und ob er nicht etwas mit ihm unternehmen wollte, und Lynn hatte ihn in diesem Denken unterstützt. Er hatte sich gefreut, mildernd untertrieben, und schließlich wollte Lynn dem ganzen die Krone aufsetzen, in dem sie versuchen sollte ihn zu verführen. An seinem Geburtstag.
 

Er war fest davon überzeugt gewesen, dass sie es nicht schaffen würde, und wenn nur aus dem ernüchternden Grund heraus, dass der Ältere so viel Anstand hatte, nicht am Geburtstag seines Bruders mit dessen angeblicher Freundin zu schlafen. Wie falsch er doch gelegen hatte.
 

Zorn und Verzweiflung schnürten ihm die Kehle zu, als er sich hoch quälte, eine handvoll Sachen die ihm wichtig waren in eine Tasche warf, und sie schloss. Er zog die Schubladen der Kommode auf, riss alles heraus, bis er schließlich sein Sparbuch und seinen Ausweis so wie den Reisepass gefunden hatte. Um das Geld musste er sich keine Sorgen machen, er würde gut auskommen, dafür war gesorgt.
 

Bittere Tränen tränken den Rand seines Pullis, als er schließlich die Bilder, von denen ihm Iori, seine Eltern und er selbst entgegenlächelten von dem Schränkchen fegte. Klirrend zersprangen die Rahmen und das Glas auf dem Boden, die Photos segelten durch die Luft. Leise schluchzend sah er auf das Scherbenmeer, ehe er auch die letzten Dinge in die Tasche schob und sie sich über die Schulter warf.
 

Einen letzten Blick warf er zurück in das riesige Zimmer, merkte, wie ihm die Erinnerungen erneut die Luft abdrückten, ehe er sich dazu durchrang und nach dem Gitarrenkasten griff. So endete es also, an einem gewöhnlichen Tag, draußen hingen nur einige graue Wolken am Himmel, an einem solchen Tag verließ er also dieses Haus, verließ alles, was ihm etwas bedeutete und schloss alle Türen hinter sich.
 

Er presste die Lippen fest aufeinander und mit einem Knall flog hinter ihm das letzte Mal die Tür seines Zimmers ins Schloss, während er zur Treppe eilte, die Tasche über der Schulter, die Gitarre in der Hand. Das kaum zu hörende Schluchzen ging in den großen Räumen unter.

*-*-* Iori *-*-*

*-*-* Iori *-*-*
 

Title: Cry me a river

Author: _Asagi_

Pairings: None.. not really…

Notes: Nya.. so XD das hier könnte man als Art Vorgeschichte zu Kyodai lesen, muss aber nicht zwanghaft sein.. die Idee dazu war alt, und ursprünglich mal mit Asagi x Ruiza gedacht, aber da ja nun auf Wunsch in Kyodai anderes Pairing is, hab ich das hier auch…
 

Er hörte das Schluchzen, während seine Hand auf der Türklinke lag, ließ langsam die Stirn gegen das Holz sinken, schloss die Augen. Er weinte, wegen ihm... Das was er nie wollte, hatte er geschafft. Er holte tief Luft, wollte klopfen, als er das Zerspringen von Glas hörte.
 

Reflexartig wich er von der Tür zurück, fast als erwartete er, Jun würde sie aufreißen, hätte ihn irgendwie bemerkt. Doch nichts geschah. Ein Gewicht legte sich auf seine Brust, als er sich abwandte. Er würde ihn nicht halten können, Iori wusste es, und wenn er es noch so sehr versuchen würde.
 

Er fuhr sich über die Schläfen, versuchte den pochenden Schmerz dort etwas zu mildern, während er seine Schritte langsam zurück in den großen Salon lenkte. Behutsam schloss er die Tür hinter sich und sah sich in dem riesigen Raum um. Allein...? Sollte er von nun an immer allein in diesem viel zu großen Haus wohnen, ohne Gesellschaft, ohne dass ein Lachen durch die Flure drang, oder das leise Klingen einer Gitarre durch eine der Türen zu hören war.
 

Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich, als er sich von der Wand ab stieß. Ja, dass würde er wohl müssen, weil er den Kleineren so sehr verletzt hatte. Er ahnte, dass Jun gehen würde, auch wenn ein Teil von ihm hoffte, er würde sich täuschen. Müde lenkte er seine Schritte abermals zu der Karaffe mit dem Cognac, schenkte noch einmal etwas in sein Glas, angelte nach der Fernbedienung und stellte leise die Musikanlage an.
 

Sanft durchbrachen ein Klavier die Stille, begleitet von einer Gitarre und bald darauf dem Rest der Band. Luna Sea oder so hatte der Jüngere gemeint, als er ihm strahlend die CD gezeigt hatte und ihn darum bat es sich doch wenigstens einmal anzuhören. Iori trat an das große Fenster, von dem man über den vorderen Teil des Gartens und die Auffahrt sehen konnte.
 

Er schwenkte das Glas etwas, betrachtete die goldbraune Flüssigkeit und trank einen großen Schluck, als wollte er den Schmerz der sich durch seine Brust zog durch das Brennen des Alkohols im Rachen verdrängen. Stets hatte er sich vorgenommen auf den anderen acht zu geben, ihn zu beschützen, alles Leid von ihm fern zu halten, und nun war er selbst es gewesen, der den Kleineren so zerbrach.
 

Iori schluckte hart, strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht, lehnte sich an den Rahmen des hohen Fensters. Wieso hatte er nur nicht besser aufgepasst, das war seine Aufgabe gewesen...
 

Ein lautes Knallen riss ihn aus seinen Überlegungen und er hörte wie jemand überstürzt die Treppe nach unten lief. Er merkte nicht, wie er sich auf die Lippen biss, unfähig sich zu bewegen, unfähig den anderen aufzuhalten. Jun hatte ihm zu deutlich gesagt, was er von ihm hielt. Ich hasse dich...

Er würde wohl nie vergessen können, wie er das gesagt hatte, und wie er ihn dabei mit den Tränen kämpfend angesehen hatte. Er musste nur die Augen schließen und er sah es alles vor sich, alles was vor noch nicht mal einer halben Stunde hier drin abgelaufen war.
 

Und was es so grausam machte, war die Tatsache, dass es allein sein, Ioris, Fehler gewesen war, dass er die Schuld trug, und zwar die ganze Schuld für alles was geschehen war, Jun hatte nur darauf reagiert, aber er, er hatte alles kaputt gemacht.
 

Iori spürte, wie es ihm die Kehle zuschnürte, als er das leise Klappen der Haustür vernahm. Er hatte dem anderen noch so viel zu sagen... noch so viel zu geben, doch er konnte nicht. Er konnte ihn nicht aufhalten, weil er kein Recht dazu hatte. Er hatte ihn aus dem Haus gejagt, hatte ihm so weh getan, dass er Jun keine Wahl gelassen hatte.
 

Leise hörte er das Knirschen von Schritten auf der Auffahrt, ließ die Fingerspitzen der linken Hand an der Scheibe herab sinken und merkte, wie sie begann zu zittern, aus Angst, aus Schmerz, aus Schuld.

Er durfte ihn nicht gehen lassen, er würde ohne ihn doch gar nicht leben können, aber er regte sich nicht, bewegte sich nicht einen Schritt, starrte nur mit glasigen Augen durch das Fensterglas hinunter, als hoffte er wenigstens auf einen letzten Gruß, einen letztes Zurückschauen, irgendeine Geste, dass der Kleinere ihn nicht vergessen würde, irgendwann vergeben würde können und zurückkehren würde, hier her... nach Hause... zu ihm.
 

Er sah die schmale Gestalt den Kieselweg hinab gehen, ohne dass sie sich noch einmal umdrehte, nicht ein Winken, nicht ein letzter Blick. Stumm rannen die Tränen seine Wangen hinunter. Nie hatte er geweint. Niemals. Noch nicht einmal beim Tod seiner Mutter. Doch jetzt tränkten bittere Tränen den Kragen seinem Hemdes, als er ihm nach sah, demjenigen, dem er geschworen hatte, immer auf ihn acht zu geben, dem er etwas geschenkt hatte, was niemals irgendein anderer würde haben können. Etwas das er nun mitnahm, und beide wussten sie, dass sie einander wohl niemals wieder sehen würden...



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MoNoPHobiA
2007-02-04T21:06:57+00:00 04.02.2007 22:06
ich wusste ja, dass es dramatisch ausgehen wird, aber so schlimm ;__;
oh je..
es erinnert mich an eine gewisse situation, dass macht es irgendwie noch viel emotionaler..
aber schön geschrieben, auch wenn es wahnsinnig traurig ist..
iori ist ein idiot, warum hat er jun nicht aufgehalten?
aber es ist toll geschrieben..danke für den shot, ja?~
Von: abgemeldet
2006-11-04T17:11:09+00:00 04.11.2006 18:11
Ahhhhhhhhhh O.O
Ich bin echt überrascht XDD
Ich hätte nicht gedacht,dass das alles so ne Wende nimmt o.o
Also ich mein,ich kenn dich ja,aber das hätt ich echt nicht gedacht XD
Es is voll toll und voll toll und TOLL..<3
Ich bin echt begeistert *________*

Freu mich auf das nächste Kapitel <3
Von:  MoNoPHobiA
2006-11-02T21:53:07+00:00 02.11.2006 22:53
ich wusste es ja, aber ;__;
jun~
..der plan ist ja wohl gehörig nach hinten losgegangen~
und egal ob das chap dir zu kurz vorkommt, es ist toll und ich werde es noch tausende male mehr lesen~
ich leide mit ihm~
..das arme ding
Von:  uteki-chan
2006-11-02T21:37:18+00:00 02.11.2006 22:37
T________T
so ein biest diese blöde funse...
*mitleide*
Von:  uteki-chan
2006-11-02T11:47:43+00:00 02.11.2006 12:47
schönes kap... aber sehr traurig.
aber eigentlich kann Iori nicht dafür... da ist dieses Biest doch schuld... T__T
Von:  MoNoPHobiA
2006-09-27T15:35:26+00:00 27.09.2006 17:35
Du hast den Oneshot schon hochgeladen *ö*
...und dann für mich ;__;
sehr toll beschrieben alles...dankeschön, Twinny~

und Jun..das arme Ding..pennt sein Bruder mit seinem Schwarm x3~
Ich bin aber schon gespannt, wie's weitergeht..auch bei Kyodai^^

Awww...mein Oneshot *ö*


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