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Alexandras crazy feelings

wie kann man Sesshomaru lieben?
von

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Japan, Brunnen, Dämonen und andere merkwürdige Dinge...

„Hallo Japan!“ Eine 19 jährige junge Frau stieg aus einem Flugzeug. Sie war ca. 1,60m groß, hatte braune mittellange Haare , welche sie hochgesteckt hatte, und blaue Augen. Sie trug eine schwarze Sommerjacke über einem grauen Top zu einer modischen dunklen Jeans und schwarzen Sandaletten. Das alles passte perfekt zu ihrer recht weißen Haut.

„Vielen Dank“ sagte die junge Frau zu einem Mann, der ihr half ihren Koffer vom Band zu nehmen. Wohl bemerkt in fließendem Japanisch.

Die Frau kam aus Deutschland hatte keine Eltern mehr und hatte eine Weile in einer Klosterschule zugebracht. Aber sie hatte ein kleines Erbe mit dem sie sich ihr Japanologie-Studium finanzierte. Sie wollte ein Jahr hier in Japan leben um ihre Kenntnisse über das Land und die Kultur zu verbessern.

Wohnen würde sie bei einer japanischen Familie, wo der Vater Lehrer an einer Eliteuni war, die Mutter sich um den Haushalt kümmerte und die Tochter, etwa so alt wie die junge Frau, an der Uni, an der der Vater unterrichtete, lernte. Man würde sagen es sei die perfekte japanische Familie. Die junge Frau würde während ihres Auslandsaufenthalts auf dieser Uni lernen.

Die junge Frau hieß Alexandra Heppner, aber nennt mich am Besten Alex! Ja ganz richtig! Die junge Frau die einfach perfekt aussieht mit ihren Klamotten bin ich. Okay ich muss zugeben, der Anfang ist maßlos übertrieben... Aber ich möchte euch einfach alles was ich während meiner Zeit in Japan erlebe erzählen. Wird wahrscheinlich nicht sehr interessant, aber vielleicht mögen einige von euch ja die Geschichte über ein Leben einer normalen Studentin im Ausland.

„Alexandra Heppner?“ ich drehte mich um und sah ein Mädchen, das aussah als wäre sie gerade 14 geworden. „Ja?“ antwortete ich. „Guten Tag! Ich heiße Chiaki Fukushima.“ Ich überlegte kurz...Chiaki Fukushima war doch der Name der Tochter meiner Gastfamilie. Aber Chiaki müsste doch schon an die 20 sein?! „Chiaki Fukushima?“ Das Mädchen nickte „ Ja! Ich bin Chiaki ! Kannst mich Chiaki-San nennen.“ „Guten Tag! Du kannst mich Alex-San nennen.“ Wir gingen gemeinsam aus dem Flughafen und stiegen in ein Taxi. „Du hast mich zuerst nicht für Chiaki gehalten, richtig?“Ich sah sie an und sagte“ Ehrlich gesagt Nein! Du siehst nicht gerade...“ „-ich weis! Ich seh aus wie 14 oder 15. Aber egal!“

Und so fuhren wir in einen Vorstadt-teil von Tokio. Es sah schön aus, hier in der Vorstadt. Man konnte den Fujiyama von hier aus sehen.

„Mama! Bin wieder da!“ Ich zog mir gerade die Schuhe aus als eine Frau durch eine Tür kam und uns freudig begrüßte.

„Ah! Da seid ihr ja! Es macht dir doch nichts aus wenn ich dich duze, oder?“ fragte Frau Fukushima an mich gerichtet.

„Nnein! Natürlich nicht!“ antwortete ich etwas überrumpelt.

„Gut! Chiaki? Zeigst du bitte Alexandra-San ihr Zimmer?“ „Klar!“ sagte Chiaki-San und schnappte sich meinen Koffer. Chiaki-San führte mich die Treppe rauf. Sie öffnete die erste Tür links und betrat den Raum.

„Hier ist dein Zimmer. Ich hoffe es gefällt dir.“

„Sicher! Danke.“

Und so zog ich ins Haus der Fukushimas ein. Ich lernte Herrn Fukushima am Abend kennen. Er war ein schweigsamer und strenger Mensch. Aber nicht ungerecht oder so.

Am ersten Tag hatte ich etwas Zeit für mich. Ich hatte mir einen luftigen Rock und ein Top angezogen, zusammen mit einem Armband und einer Kette. Dazu eine leichte Jacke und bequeme Turnschuhe, denn ich hatte vor, mir in der Stadt ein paar Denkmale und andere Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Als erstes war natürlich der Tokio. Tower dran!

WOW ! Was war das bloß für eine Aussicht?! Echt klasse hier oben! Ich musste da unbedingt nochmal hin, wenn es dämmert. Dann ist die Aussicht bestimmt noch schöner.

Danach besuchte ich einige Tempel. Davon gab es hier in Tokio. eine ganze Menge.

Ich liebte alte Tempel. Sie hatten immer so etwas magisches und geheimnisvolles.

Nachdem ich 4 Tempel besucht hatte holte ich mir erst einmal was zu essen und setzte mich auf eine Bank.

SWUSCH!!!! Was war das denn gewesen?! Etwas Rotes war ganz schnell an mir vorbeigerannt.

„Halt! Warte auf mich!“ das war ein Mädchen etwa 15 oder 16 Jahre alt. Sie schien damit das Rote etwas zu meinen welches ich eben gesehen hatte. Das Mädchen rannte an mir vorbei. Sie schien sauer zu sein.

Okay! Ziemlich komisch. „Seufz“ ich stand von der Bank auf und entschloss mich für heute Schluss zu machen und zu den Fukushimas zurückzugehen.

Ich ging in die Gleiche Richtung wie das Mädchen von eben. Irgendwo dort musste es eine U-Bahn geben.

Ich ging eine Weile und hielt Ausschau nach der Station, aber ich fand keine. Na gut! Musste ich eben fragen. Aber niemand war zu sehen, den ich hätte fragen können. Links von mir ging eine Treppe hinauf, die zu einem Tempel führte. Da musste jemand sein!

Ich stieg die Treppe hinauf und sah den Tempel.

„Hm...Wo könnte wohl jemand sein?“ Ich hörte von rechts ein Klappern und schlug diese Richtung ein. Das Geräusch schien aus der Hütte dort zu kommen. Oder war es ein Schuppen?

Naja, egal.

Ich klopfte an der Tür und diese öffnete sich. Ich schaute in das Gebäude und rief:“ Hallo? Ist da wer?“ Ich bekam keine Antwort. Es war dunkel darin und ich konnte niemanden sehen. Aber ich war mir ganz sicher, dass das Geräusch von hier kam!

Also ging ich rein. Meine Augen gewöhnten sich schnell an das Licht und so konnte ich in der Mitte des Raumes etwas rechteckiges sehen. Ich ging die wenigen Stufen runter um besser erkennen zu können was es war.

Es war ein Brunnen. Da ich von natur aus Neugierig war beugte ich mich leicht über den Brunnen um hineinschauen zu können.

Plötzlich hörte ich ein „Miau“ und etwas sprang auf meinen Rücken. Was meinen Körper dazu veranlasste das Gleichgewicht zu verlieren und in den Brunnen zu fallen.

„Hng...Au!“ ich rieb mir meinen Ellenbogen, der beim Sturz doch etwas mehr abbekommen hatte.

Ich sah mich um und erblickte über mir Licht. Komisch...der Brunnen stand doch in einem Gebäude! Aber im Moment war nur wichtig, wie ich hier wieder raus kam. Da! Da waren Schlingen oder so was.

Mit einer Hand griff ich nach einer und stellte fest, das sie sehr stabil waren und mein Gewicht tragen müssten.

Nach einiger Zeit hatte ich es dann auch endlich geschafft. Ich hievte mich über den Rand des Brunnens und setzte mich erschöpft auf das kühle Gras.

M...Moment mal!!! Kühles Gras?! Ich hob den Kopf und blickte um mich. Ich sah eine Lichtung. Einen Wald. Am Himmel sah ich Rauchschwaden.

„Ich glaub ich hab mir den Kopf angeschlagen! Natürlich! Vermutlich war der Brunnen so tief gewesen das ich mir beim Aufprall schwer den Kopf angeschlagen habe oder so was und jetzt im Koma liege! Dass musste es sein!

Oh Mann! Jetzt dreh ich schon durch! Bestimmt bin ich schon tot!“ Ich stand auf und stieß mir dabei den verletzten Arm. „Au! Verdammt tut das weh! Und das soll der Tod oder ein Traum sein? Na das bezweifle ich.“

Ich schaute mich noch mal um und entschied mich dahin zu gehen wo die Rauchschwaden waren. Dort musste es Menschen geben!

Ich betrat den Wald, denn einen direkteren Weg hatte ich nicht gesehen.

Auf den Blättern und dem Gras war noch Tau zu sehen. Das musste bedeuten das es Morgen war. Hatte ich die ganze Nacht im Brunnen verbracht? Auszuschließen war das nicht.

Ihr glaubt ich sollte in einem Wald angst haben? Wovor denn? Kleine Schlangen und andere solche Tiere machten mir keine Angst. Und falls wirklich ein größeres Tier auftauchen sollte... Naja, was ich dann mache werde ich dann sehen.

Ich lief schon eine ganze Weile im Wald und wusste das er bald geschafft sein würde.

Plötzlich hörte ich etwas hinter mir. Ich drehte mich um in der Hoffnung auf ein menschliches Wesen zu treffen. Aber ich hatte mich getäuscht.

„WHHAAA...Was...Was...?!“ „GRRRRRRRRRRROOOAAAAAARRRR“ hinter mir stand ein etwa 2 Meter großes Etwas. Ein recht unansehnliches großes Etwas! Es hatte ein Horn an seiner rechten Schläfe und ziemlich große Zähne, welche sehr spitz und gefährlich aussahen. Nicht das dies das Einzige angsteinflößende an ihm gewesen wäre. Nein, sein ganzes Auftreten, von seinem gräßlichen Horn, über die Zähne und die Wunde an seiner Brust, bis hin zu den Klauen an Füßen und Händen.

Moment mal?! Eine Wunde an seiner Brust? Als ich sie mir genau ansah merkte ich, das sich das Ungetüm gar nicht mehr bewegte. Die Verletzung war auch recht groß und in der Richtung aus der er gekommen sein musste, lag auch sehr viel Blut auf dem Waldboden. Ich richtete meinen Blick zu dem Monster wieder auf und sah die Leere in seinen Augen. Er ließ noch ein leises Knurren von sich kommen und fiel dann leblos zu Boden. Ich musste schnell beiseite springen, um nicht von dem massigen Körper begraben zu werden.

Als ich ihn dann so da liegen sah bekam ich plötzlich Angst. Ich fing an zu rennen.

Was, wenn noch mehr von diesen Monstern hier frei rum liefen?! Wenn es noch mehr von diesen Ungetümen gab, würden die auch sicher nicht so freundlich sein wie der von eben und einfach tot umfallen. Also rannte ich. Ich rannte! Ich hatte Panik! Ich wollte weg aus diesem Wald! Weg von diesem unheimlichem Ort!

Aber wohin? Ich war gerannt und gerannt! Ich wusste aber gar nicht wo ich hinrennen sollte! Wo war ich denn? Ich wusste ja nicht einmal wo ich war! Ob ich überhaupt irgendwo war!

Nach einer ganzen Weile kam ich aus dem Wald raus. Meine Lungen drohten zu platzen. Meine Brust brannte! Nach dem Wald kam eine riesige Wiese. Ich schmiss mich auf eben diese und hoffte einfach nur, das hier keine Monster auftauchen würden. Ich würde nicht mehr davon laufen. Ich KÖNNTE gar nicht mehr davonrennen! Ich wollte hier einfach nur liegen bleiben.

Ich schlief ein.

Ich wachte erst wieder auf als die Sonne schon sehr hoch stand. Mein Magen knurrte und ich beschloss mich auf die Suche nach etwas Nahrhaftem zu machen. Am Besten wären natürlich Menschen die hätten bestimmt was.

Ich blickte in den Himmel und suchte nach Rauchschwaden. Die einzigen die ich fand waren hinter dem Wald. Mich konnten aber keine Zehn oder mehr Pferde dazu bewegen diesen Wald früher als nötig wieder zu betreten. Und zum drum rum laufen war es zu weit. Der Wald schien riesig zu sein.

Ich entschied mich also dafür in die entgegengesetzte Richtung zu laufen.

Auf meinem Weg fand ich einen Baum mit irgendwelchen Früchten. Ich nahm eine der Früchte und biss vorsichtig einen kleinen Bissen ab. Ich wartete einen Augenblick und stellte fest, dass ich keine Schmerzen oder Krämpfe bekam. Also nahm ich einen weiteren Bissen, diesmal etwas größer. Wieder wartete ich ab. Als immer noch nichts geschah pflückte ich noch einige dieser Früchte und steckte sie in die Tasche meiner Jacke, die ich mir um die Hüften gebunden hatte.

Okay! Es wäre gut, wenn ich für die Nacht ein Quartier hätte. Ich schaute mich noch mals um, in der Hoffnung jetzt, gegen Abend, irgendwo ein Rauchzeichen zu sehen. Ich wurde dieses mal nicht enttäuscht! Gar nicht weit von mir stieg Rauch gen Himmel.

Ich schlug diese Richtung ein. Zuerst ging ich langsam und ruhig. Dann wurde ich immer nervöser und beschleunigte meine Schritte. Was, wenn das Feuer von einem Lager stammte, welches diesen Monstern gehörte?! Wussten die eigentlich wie man Feuer machte? Der von heute Morgen sah nicht so aus.

Als ich der Quelle des Rauchs näherkam, verlangsamte ich meine Schritte wieder und fing an mich anzuschleichen. Dort hinter diesem Baum mit den Hecken und Büschen musste es sein.

Bitte! Bitte! Dachte ich und lugte vorsichtig zwischen den Büschen durch.

Dort war eine Feuerstelle, wie vermutet. Und dort...dort saß ein Mensch!!!

Ein Mensch saß da! Es war ein Mann. Er trug eine seltsames Gewand. Da er saß erkannte ich nicht gleich was er trug. Erst die zwei Schwerter an seiner Seite brachten mich auf die Idee, dass seine Kleidung an die eines Samurais erinnerte.

Irgendwie hatte ich ein leicht ungutes Gefühl. Der Mann war allem Anschein nach ein Samurai, noch dazu war er ein Mann! Einer, der aussah wie etwa Mitte/Ende 30. Ich war Fremden eigentlich immer aufgeschlossen, aber durch die Umstände des heutigen Tages war ich fest der Überzeugung diesem Ort und ihren Bewohnern mit Vorsicht entgegenzutreten. Nachdem ich innerlich eine ganze Zeit einen Kampf ausgefochten hatte, was ich denn jetzt machen sollte, spürte ich plötzlich etwas meinen Oberschenkel hochkrabbeln. Ich erschrak fürchterlich und stieß einen leisen Schrei aus, welcher von dem Mann nicht unbemerkt blieb. Ich wischte die Raupe, welche sich auf meinem Oberschenkel verlaufen hatte, runter. Bis mir plötzlich der Mann wieder einfiel. Aber da war es auch schon zu spät! Direkt neben meinem Kopf zischte ein Klinge vorbei, die dort verharrte. Ich wagte es nicht mich zu bewegen.

Neue Bekanntschaften

„Was hast du hier zu suchen?! Hast du mich ausspioniert?!“ Mir lief der kalte Schweiß von der Stirn.

„Ich...ich...ja, NEIN! Ich ...“ Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte. Ich versuchte den Mann aus den Augenwinkeln zu sehen, aber ich bekam schon nach wenigen Sekunden Kopfschmerzen. Und so ließ ich es bleiben und versuchte mich auf das zu konzentrieren was ich sagen wollte.

„Ich habe euch beobachtet, ja.“ Der Mann ließ ein leichtes, unfreundliches knurren vernehmen.

„ABER-“ begann ich, denn ich wollte meinen Kopf ja noch einen Zeit lang behalten. „nicht weil ich euch schaden will, sondern weil ich nicht wusste, ob ich euch bitten sollte mich heute Nacht bei euch am Feuer schlafen zu lassen.“ Das sprudelte nur so aus mir hervor. Ich hatte die Augen währenddessen geschlossen und kniff sie nun zusammen. Ich hörte Metall in der Luft sirren und kniff meine Augen jetzt so weit zusammen, dass sie schmerzten. Ich hatte schon mit dem Leben abgeschlossen, als ich den Mann sagen hörte: „ Das war der Grund dafür, das du mich beobachtet hast?“ Er blickte mich noch mal fragend an und entschied dann, das ich die Wahrheit sagte.

„Setz dich zu mir ans Feuer!“ ich sah ihn fragend an, da ich noch nicht ganz verstanden hatte, das mir dieser Mann glaubte.

„Kommst du?!“ er hatte sich schon hingesetzt und deutete mit dem Finger auf eine Stelle ihm gegenüber. Ich nahm seine Bitte dankend an.

„Was verschlägt eine junge Frau wie dich, in so einem Aufzug, in diese Einöde?“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Er würde sie doch nie glauben! Aber was passierte wenn ich ihn anlügen würde? Ich schaute den Mann an und traf dann eine Entscheidung.

„Ich weis nicht wie ich hier her gekommen bin. Ich war heute Morgen noch in Tokio. und habe mir die Stadt angesehen.“ „Tokio.? Das muss weit weg von hier liegen. Ich bin viel umhergereist, aber ich bin noch nie in einer Stadt mit diesem Namen gewesen.“

„Hm...zumindest habe ich gegen Abend nach einer U-bahn- Station gesucht und-“ „U-Bahn-Station?“ Okay! Ich würde ihn sehr verwirren, das stand fest. Ich überlegte ob ich ihm nicht doch eine Lüge erzählen sollte. Nein! Nein! Ich hatte mit der Wahrheit begonnen und musste jetzt die Konsequenzen daraus ziehen. „ Eine U-Bahn...Das ist ein Transportmöglichkeit, die ganz schnell ist, schneller als ein Pferd, und unter der Erde fährt sie.“ „Unter der Erde?!“ der Mann war sichtlich verwirrt. „Ja! Ich suchte also nach einer U-Bahn, fand aber keine. Also suchte ich nach einer Person, die mir sagen oder zeigen konnte wo eine war. Ich stand gerade vor einem Tempel und so ging ich hin und hörte ein Geräusch aus einer Art Schuppen kommen. Ich ging hinein und sah niemanden. In der Mitte stand ein Brunnen, den ich nicht gleich als das erkannte, weshalb ich näher ging. Ich beugte mich darüber um zu sehen wie tief er ist. Plötzlich sprang etwas auf meinen Rücken. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel hinein. Als ich aufwachte lag ich immer noch im Brunnen. Ich kletterte hinaus und fand mich hier wieder. Ich suchte nach Menschen und traf im Wald auf ein Ungeheuer, das aber tot zu Boden fiel. Ich rannte und kam dann hier in diese Gegend. Naja und dann habe ich irgendwann euch gefunden. Ich wusste aber nicht ob ich euch vertrauen kann.“

Der Mann hatte mich kein einziges Mal wieder unterbrochen, sondern nur schweigend zugehört. Jetzt schaute er mich an und meinte: „ Das Ungeheuer das du gesehen hast, war vermutlich ein Dämon. Du hattest Glück das er schon tot war, sonst wärst du jetzt an seiner Stelle.“

„Ein Dämon?“ „Ja. Die sind hier nicht selten. Es gibt viele verschiedene. Sie sind böse und gefährlich. Halte dich von ihnen fern.“ „Können sie mir auch das mit dem Brunnen erklären?“ fragte ich ihn. „Nein. Vielleicht war es ja ein heiliger oder verwunschener Brunnen?“

Ich senkte meinen Kopf und blickte in Feuer. „Eins scheint mir zumindest sicher zu sein...“ er guckte mich fragend an. „Ich scheine mich immer noch in Japan zu befinden. Zumindest sprechen sie japanisch.“ Er antwortete nichts darauf. Sondern fragte einfach: „Wie heißt du eigentlich?“

„Ich? Ich heiße Alexandra.“ „Alexandra. Ich bin Edo, ein Samurai.“

Wir saßen noch eine ganze Weile am Feuer und redeten. Er bot mir etwas zu Essen an und gab mir zum Schlafen eine Decke.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte hatte Edo schon etwas zum Frühstück vorbereitet. Er gab mir was ab und fragte mich was ich denn jetzt machen wollte. Ich sagte ihm, dass ich es nicht wüsste, aber ich müsste irgendwie einen Weg zurück finden, dahin wo ich hergekommen bin.

Daraufhin erwiderte er, dass ich das niemals schaffen könne. Ich sei zu schwach und wehrlos. Ich musste ihm leider zustimmen.

Er fragte mich ob ich nicht Lust hätte ihn eine Weile zu begleiten. Wenn ich mich ums essen kümmerte und den Lagerplatz könne ich so lange wie ich wollte bei ihm bleiben. Ich nahm dankend an. Was blieb mir auch schon anderes übrig?

Und so reiste ich fast einen Monat lang mit Edo durch das Land. Als wir in eine Stadt kamen tauschte ich mein Armband das ich umhatte gegen einen leichten, recht billigen Kimono. Aber er war wesentlich praktischer als meine jetzige Kleidung.

Eines Tages ging Edo auf die Suche nach etwas Essbarem. Ich hatte schnell den Lagerplatz vorbereitet und wartete auf ihn. Ich träumte ein wenig vor mich hin und bemerkte nicht, dass sich mir etwas näherte. Als es dann aus dem Gebüsch sprang war ich ziemlich überrascht. Es war ein Bandit! Er hatte ein Schwert vor sich und starrte mich siegessicher an. Ich zitterte am ganzen Körper.

„Na, was macht den ein so hübsches, unschuldiges und vor allem...wehrloses Mädchen hier?“ er leckte sich über die Lippen. Ich begann mich zu ekeln und wandte den Blick ab. Meine Augen fielen auf auf eines von Edo' s Schwertern. Wenn er auf die Jagd ging nahm er immer nur eines mit. Das war meine Chance. Während der Fremde nochmals über seine Lippen leckte und das Schwert runter nahm um mit seiner widerwärtigen Hand nach meinem Arm zu greifen, bückte ich mich schnell runter und griff nach dem Schwert. Ich zog es so schnell es ging aus der Scheide und riss es nach hinten. Gerade rechtzeitig um dem Angriff des Bandit' s abzublocken.

So gut es ging versuchte ich mich gegen die nun kommenden Schläge zu wehren. Doch der Fremde war übermächtig. Klar, er war größer, stärker und hatte mehr Erfahrung im Umgang mit dem Schwert.

Ich ging zu Boden und wartete auf den nächsten Schlag. Als das Schwert niedersauste kniff ich die Augen zu und...nichts geschah! Ich hörte Metall auf Metall klingen. Ich riss die Augen auf und sah wie Edo den Fremden niederstieß. Der Fremde wurde besiegt.

Edo schnaufte und sah mich an. Er steckte sein Schwert wieder in die Scheide und nahm mir sein Schwert aus der Hand. Doch er steckte es nicht zurück in die Scheide, sondern legte es mir wieder in die Hand, etwas anders als es vorher in meiner Hand gelegen hatte.

„Du musst das Schwert so halten! Dann hast du mehr Schwung und einen festeren Griff.“ ich war etwas verblüfft und blickte ihn nur fragend an. „Ich habe gesehen wie du gekämpft hast. Ich habe Lärm vom Lager gehört und bin her gerannt. Als ich ankam sah ich wie du gekämpft hast. Ich muss sagen, gar nicht schlecht. Es mangelt dir zwar an Technik, aber du hast Talent.“

Und so brachte Edo mir bei mit dem Schwert umzugehen.

Nachdem ich nun fast 3 Monate in dieser Welt, oder was auch immer das hier ist, angekommen bin entschloss ich mich meinen eigenen Weg zu gehen und mich auf die Suche nach einer Möglichkeit zu machen, wieder nach hause zu kommen.

Edo schenkte mir zum Abschied ein Schwert, das er in einem Dorf gekauft hatte und wünschte mir viel Glück.

Somit begann ich meine eigene Reise durch dieses Land. Ich kam an viele Orte. Traf viele Menschen. Musste gegen viele Menschen und Dämonen kämpfen. Sah Schlachtfelder, die mir Tränen in die Augen trieb. Ich sah viel und lernte viel auf meiner Reise.

Aber eines Tages...
 

„Hgn...uhwaa!“ Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen. „Ich sollte heute morgen baden gehen.“

Was ich auch gleich in die Tat umsetzte. Denn ich entdeckte eine heiße Quelle, die ich am Vorabend wegen der Dunkelheit nicht bemerkt hatte. Ich packte meine Sachen und legte sie auf einen Stein direkt an der Quelle, zog mich aus und legte mich in das angenehme Wasser. Die Kälte der Nacht wich jetzt auch aus den letzten Teilen meines Körpers.

„-Sama! Wo wollt ihr denn jetzt schon wieder hin?“ wer war da? Die stimme hörte sich komisch an. Ich griff nach meinem Kimono und stieg aus dem Wasser. Ich zog ihn mir leise an und huschte vorsichtig in Richtung Stimme. Als ich endlich Sicht auf den Besitzer der Stimme hatte sah ich einen kleinen Dämon. Ich konnte nicht alles sehen, weshalb ich auch nicht gleich die zwei anderen Personen bemerkte. „ Sesshomaru-Sama wird schon wissen wo er hin will!“ Klar! Wenn dieser , Jaken (?), mit jemandem sprach mussten mindestens 2 Lebewesen hier sein. Aber was macht ein kleines Mädchen, die den Dämon eben Jaken nannte, bei einem Dämon. In dieser Gegend? Ich beugte mich noch ein wenig mehr vor. Vor diesem kleinen Dämon hatte ich nichts zu befürchten. Aber was ich dann sah verschlug mir den Atem!

Ein gut aussehender Mann, etwa Anfang bis Mitte zwanzig, drehte sich zu den zwei streitenden um, denn nichts anderes machten sie. Sie schreien sich jetzt an und zogen sich in den Haaren und Gesichtern. Aber dieser Mann...er sah wirklich gut aus. Aber...als ich näher hinsah fiel mir auf, das er ein Dämon war! Seine Haare, seine eiskalten Augen und seine noch kältere Stimme sagten mir das.

„Jaken! Rin! Hört auf zu streiten!“ „Ja! Sesshomaru-Sama!“ antwortete das Mädchen begeistert. „Ja Meister!“ ließ Jaken vernehmen.

Wieso lebte ein Menschenkind bei zwei Dämonen? Dämonen waren schlecht und böse! Hatte sie denn gar keine Angst?

Ich würde ihr ja gerne helfen, aber...die kleine Kröte da vorne würde ich wohl schaffen. Doch den großen Dämon...Edo sagte mir, das Dämonen in Menschengestalt wesentlich stärker als normale Dämonen seien und sie sich von Menschen nur schwerlich besiegen ließen.

Ich sollte mich dem, wie hieß er noch gleich? Sesshomaru? Besser nicht entgegenstellen. Aber vielleicht gab es ja doch nette Dämonen? Weshalb sonst sollte ein kleines Mädchen freiwillig bei Dämonen leben können, ohne grausam ermordet zu werden?

„Was habt ihr Sesshomaru-Sama?“ wandte sich das Mädchen an den menschlich aussehenden Dämon. „Still!“ erwiderte er nur und ging...direkt in meine Richtung!

SCHEIßE!!! leise verdrücken, dachte ich noch, als ich schon eine Kralle in meinen Haaren spürte, knapp an meinem Kopf vorbei!

Ich stieß einen spitzen Schrei aus, denn der Dämon zog mich an den Haaren hoch.

„Wieso beobachtest du uns?“ hörte ich Sesshomaru sagen. „Ich...ich...LASS MICH RUNTER!!!“ schrie ich ihm ins Gesicht. „Verdammt noch mal lass los!“ „Ich glaube du verkennst die Situation. Ich bin es der hier die Befehle erteilt. Nicht du, du unwürdiger Mensch!“ Stimme und Augen wurden noch eine Spur kälter. „Vielleicht wenn ich dich bitte?“ sagte ich spitz. Seit ich in dieser Welt, oder was auch immer ist, war, habe ich an Mut gewonnen, aber ich glaube aber auch das ich ziemlich frech geworden bin. Vielleicht liegt es daran , das man hier häufig mit reiner Höflichkeit nicht weit kommt.

„Also! Würdest du mich BITTE runter lassen?“ „ Wie kannst du unwürdiger Mensch es wagen den Meister zu duzen?! Das ist ja wohl...! Das geht doch nicht...! Du Unwürdige...!“ „Jaken sei still!“ fuhr Sesshomaru ihn an. „Es gefällt mir, das sie sich so mutig zeigt. Oder bist du einfach nur töricht? Oder dumm?“ Sesshomaru ließ mich runter, im selben Augenblick fiel sein Blick auf eine Kette die um meinen Hals hing. „Was...?!“ er ließ mich nun vollends los und griff nach der Kette. „wie kommt ein Mensch wie du an ein Stück des Shikon no Tama?“ Ich stieß seine Hand weg. „Shikon was?!“ Wollte der mich auf den Arm nehmen? Sesshomaru gefiel es gar nicht, das ich ihn daran gehindert hatte das zu bekommen, was er wollte. Sesshomaru holte aus und wollte sich erneut die Kette schnappen, aber zog das Schwert aus der Scheide und konnte ihn somit wieder daran hindern die Kette an sich zu nehmen. Leider machte das Schwert keinen Eindruck auf den Dämon. Im Hintergrund hörte ich nur diese Kröte, die immer wieder was von wegen, sie besiegen sie Meister! Sie ist nur schwacher Menschenabschaum! Faselte. Diese Bemerkung brachte ihm von der Kleinen einige Schläge ein.

„Wieso willst du die Kette, Dämon?“ „Das geht dich gar nichts an, Mensch!“ erwiderte Sesshomaru und ging in einen erneuten Angriff über. „Glaubst du wirklich ich würde dir, einem Dämon, die Kette freiwillig überlassen? Überhaupt irgendwas von mir?!“ schrie ich während ich erneut versuchte seinen Angriff abzuwehren. Doch dieser Dämon war sehr stark, zu stark für mich, befürchtete ich. Das Schlimmste seines Angriffes konnte ich abwehren, aber doch streifte mich seine Klaue und verletzte mich am Arm. „Wenn du sie mir nicht freiwillig gibst werde ich sie mir mit Gewalt holen!“ Wieder setzte er zum Schlag an. Ich holte mit dem Schwert aus. Doch mein Arm stoppte mitten in der Bewegung. Er fing an zu schmerzen.

„Argh...was?!“ Sesshomaru brach seinen Angriff ab, als er sah, das das Gift schon zu wirken begann.

„Das ist Gift. Dein Körper fängt an zu schmerzen, kurz darauf wird, wenn dich nicht der Schmerz tötet, Lähmung eintreten und du wirst ersticken.“ „DU TEUFEL!!!-Argh...Ah...“ Der Schmerz in meinem Arm wurde stärker, er begann sich sich auszubreiten. Lange würde ich das nicht aushalten können.

„Gut gemacht Meister! Nun könnt ihr euch die Kette holen!“ jubelte Jaken, den ich am liebsten eigenhändig erwürgt hätte.

„Sesshomaru-Sama?“ richtete Rin das Wort an Sesshomaru. „Was ist?“ fragte dieser nur kalt. „Könn...könn...müsst ihr sie töten?“ Sesshomaru blickte Rin fragend und etwas nachdenklich an. „Ich meine,wenn ich sie...wenn ich sie dazu überreden könnte euch die kette zu geben, würdet ihr sie dann am Leben lassen?“

„AARGH!“ Mir wurde schwarz vor Augen. Ich starb...

Ein neues Leben

„Hey! Hey wach auf!“ „Ich öffnete die Augen einen Spalt und sah in das Gesicht des Mädchens. „Na endlich! Dafür das dich Sesshomaru_Sama wiederbelebt hat, brauchst du aber ganz schön lange zum Aufwachen!“ meckerte Rin mit mir. Ich verstand gar nichts. Was war geschehen? War ich nicht eben...hatte ich eben nicht noch Höllenqualen gelitten?

„Was...was ist passiert?“ „erklär ich dir später. Wir müssen uns beeilen! Sesshomaru-Sama ist schon weiter gegangen. Komm!“ Sie zog mich hoch, drückte mir mein Schwert in die Hand und zerrte mich weiter hinter den beiden Dämonen her.

„Was? Wieso soll ich mit euch gehen?“

„Weil Sesshomaru-Sama dir das Leben gerettet hat! Und weil du ab heute meine Freundin bist! Du wirst auf mich aufpassen, wenn Sesshomaru-Sama wieder längere Zeit weg ist. Du wirst mit mir zusammen die Arbeit erledigen und mit mir spielen!“

„WAS!?“ ich hielt abrupt an und starrte Rin an. „Wie...wie kommst du denn darauf?“ Sesshomaru drehte leicht den Kopf um zu sehen was bei uns los war. „Na wenn du nicht das machst, was ich dir sage, wird Sesshomaru-Sama dich töten! Und du willst doch bestimmt nicht sterben, oder?“ Sie schaute mich mit großen Augen an. Ich konnte die Kleine einfach nicht alleine bei diesen Monstern lassen! Außerdem wäre noch etwas leben, gar nicht mal so schlecht.

„Na gut.“ sagte ich leise und ging mit Rin weiter.

Und so landete ich zwischen Dämonen. Ich hasse diese Monster!

Während wir weiter gingen erzählte mir Rin, dass Sesshomaru mich auf ihre Bitte hin mit Tensaiga, einem Schwert wieder zum Leben erweckt hatte. Warum er aber nun so scharf auf die Kette war konnte sie mir nicht genau sagen, nur, dass es etwas mit dem Shikon no Tama, einem mysteriösen und mächtigen Stein zu tun hatte.

Als es dunkel wurde hielt Sesshomaru, hinter dem wir die ganze Zeit her gelaufen waren an und bestimmte den vor uns liegenden Platz als Nachtstätte. Rin breitete sofort die Decken aus und hieß mich Feuerholz zu holen, sie ermahnte mich aber noch nicht wegzulaufen. Sesshomaru würde mich sowieso finden und dann töten. Ich nahm mir diesen Rat zu Herzen und beeilte mich so schnell wie möglich genug Holz zu finden.

Ich kehrte zum Lager zurück und machte ein Feuer, um dann mit Rin zusammen, das Essen zu bereiten.

Jaken, Rin und ich aßen und legten uns dann schlafen. Als ich am nächsten Morgen erwachte war es noch sehr früh. Rin und Jaken schliefen noch. Sesshomaru war nirgends zu sehen. Deshalb stand ich auf, räumte meinen Schlafplatz weg und bewegte mich weg vom Lager.

Ich suchte nach einer Möglichkeit für eine Katzenwäsche. Ich fand auch einen kleinen Bach, an dem ich mich waschen konnte. Ich merkte, dass jemand mich beobachtete. Nicht das es mir peinlich oder so gewesen wäre, nein, ich hatte ja alle Kleider an. Trotzdem war es mir etwas unangenehm und ich drehte mich um.

In den Bäumen hinter mir saß Sesshomaru. Er stand auf und kam auf mich zu.

Unwillkürlich lief mir ein leichter Schauer über den Rücken. Ich stellte mich hin und wartete bis er kurz vor mir anhielt.

„Zuerst dachte ich du wolltest abhauen. Aber egal. Gib mir das Stück des Shikon no Tama!“ Ich sah ihm hasserfüllt in die Augen und musste schockiert feststellen, das mich seine kalten Augen anzogen.

„Du hasst mich, habe ich recht?“ Ich musste den Blick senken um mich darauf zu konzentrieren was ich sagte.

„Ja. Ich hasse sie.“

„Hm...du wirst wohl deine Gründe haben. Gib mir jetzt die Kette!“

Ich hob meine Hände und ließ sie Richtung Nacken gleiten um an den Verschluss zu gelangen. Ich öffnete die Kette und fragte ihn: „Was hat es mit dem Edelstein in der Kette auf sich?“

„Ich habe nicht vor dir das zu sagen.“ antwortete er und streckte fordernd die Hand aus. „Keine Antwort, keine Kette!“ sagte ich stur, doch das war ein Fehler gewesen! Ich fühlte plötzlich Sesshomarus Klauen an meinem Hals.

„Ich kann dich mit einem Schlag töten.“ Mit zitternder Hand drückte ich die Kette an seine Brust. Sesshomaru ließ von meinem Hals ab und nahm die Kette entgegen. Ich fragte mich warum er immer nur den rechten Arm benutzte. Ich schaute mir seinen linken Ärmel an.

Nachdem Sesshomaru hatte was er wollte drehte er sich einfach um und ging.

Ich beschloss zurück zu gehen und nach Rin zu sehen. Dieser Sesshomaru war gefährlich. Er war gewalttätig und hatte keine Skrupel. Warum gab sich Rin mit ihm ab? Bei der nächsten Gelegenheit musste ich sie das fragen.

Die nächste Gelegenheit ließ nicht lang auf sich warten. Noch am selben Tag verschwand Sesshomaru und kündigte an eine Weile wegzubleiben.

Jaken, Rin und ich machten uns alleine auf den Weg, in die Richtung, in die Sesshomaru verschwunden war.

Als wir halt für eine Pause machten und Jaken nicht in der Nähe war, fragte ich Rin.

„Warum ich bei Meister Sesshomaru bleibe?“ Ich nickte. „Er hat mich wieder zum Leben erweckt nachdem mich Wölfe getötet hatten. Meine Familie und alle anderen in meinem Dorf wurden von den Wölfen getötet. Ich war ganz allein. Ich steh in Sesshomaru-Samas Schuld.“

„Aber wieso hat er wiedererweckt? Das hat er doch bestimmt nicht aus Herzensgüte getan, oder?“

Rin blickte mich verwirrt an.“Ich weis nicht genau warum er mich rettete. Aber ich glaube nicht das er vollkommen böse ist.“

„Er ist ein Dämon! Die sind alle böse und grausam!“ Rin wurde wütend.

„Das stimmt doch gar nicht! Nicht alle Dämonen sind böse! Die meisten ja, aber es gibt auch gute!“

„Es soll gute Dämonen geben? Das ich nicht lache!“ sagte ich mit hämischem Unterton.

„Natürlich gibt es die! Selbst Sesshomaru-Sama ist nicht vollkommen böse, auch wenn er es niemals zugeben würde. Sein Bruder zum Beispiel ist durch und durch gut! Der beschützt andauernd Menschen!“ sagte sie mit funkelnden Augen.

„Sesshomaru hat einen Bruder?“ „Ja einen Halbbruder. Der ist ein Hanyo.“ „Hanyo?“ „Ja! Ein Hanyo! Hast du davon etwa noch nie gehört?“

Mein Blick sagte ihr wohl das dem so war, denn sie sagte: „Meine Güte, wo kommst du denn her? Ein Hanyo ist ein Halbdämon. Er ist halb Dämon und halb Mensch. Sesshomaru-Sama ist ein Yokai, ein vollkommener Dämon.“

„Hm.“ Ich starrte das Gras an. Rin wollte gerade etwas sagen als Sesshomaru wiederkam. Damit war das Gespräch beendet. Im Laufe der Zeit fing ich fast an Sesshomaru zu mögen, ihn zu akzeptieren und meine Meinung über Dämonen zu ändern.

Zweifel und Hass

„HILFEEEEE!!!“ Wir waren jetzt etwa 3 Wochen unterwegs und ein Dämon verfolgte Rin, die auf der Suche nach Holz gewesen war. Sie lief zum Lager, wir hatten Rin schreien hören und liefen ihr entgegen. Sesshomaru war als erster da und hatte, als ich ankam, schon den Dämon getötet, der Rin versucht hatte umzubringen.

„Hm...“ sagte Sesshomaru als er sich den Dämon genauer ansah. Er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck angenommen, jedoch nur ganz kurz, sodass ich mir nicht sicher war, ob er überhaupt da gewesen war. Aber ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber und wollte jetzt mit Rin zusammen Feuerholz suchen, doch Sesshomaru ging plötzlich einen Schritt näher auf Rin zu und fragte sie: „Was hast du getan?“ „Nnichts Meister!“ antwortete Rin etwas erschrocken. „Lüg mich nicht an Rin!“ seine Stimme wurde wieder ganz kalt.

„Wenn Rin sagt sie hat nichts gemacht, dann hat sie auch nichts getan! Ich glaube ihr. Und sei nicht so kalt gegenüber Rin! Sie ist noch ein Kind!“ Ich stellte mich vor Rin, ich merkte das sie ein schlechtes Gewissen bekam, genauso wusste ich, dass sie nicht die Wahrheit sagte. Aber so mit einem Kind umzuspringen fand ich ziemlich gemein.

„Geh mir aus dem Weg!“ fuhr Sesshomaru mich an und stieß mich beiseite. Sein Blick durchbohrte Rin regelrecht.

„Ich...ich...ich hab doch nicht gewusst das...“ ich wusste nicht wovon sie sprach, aber wenn Sesshomaru sich so benahm hatte das einen Grund.

Sesshomaru wendete sich von Rin ab und sagte: „Jaken, Rin, Alexandra! Wir gehen!“ Wir wollten ihm gerade folgen, als wir auch schon das Geschrei hörten.

„DA SIND SIE!!!“ „DIE HABEN IHN ERMORDET!!!“ „TÖTET SIE!!!“.

Ich drehte mich um und sah ungefähr 30 Männer und Frauen. Sie waren sehr aufgebracht und mit allem was als Waffe dienen konnte ausgestattet.

„Ihr habt unseren Schutzgott getötet!“ riefen mehrere aus der Menge. „Dafür werdet ihr sterben!“

Diese Menschen schienen ganz normale Bauern zu sein. Vielleicht aus einem nachlegendem Dorf.

„Ihr törichten Menschen! Euer Schutzgott?! Das war ein einfacher Dämon, der gegen Lohn euer mickriges Dorf beschützte.“ sagte Sesshomaru hämisch.

„Das stimmt nicht! Er war ein Schutzgott, welcher sich unserer annahm.“ rief einer aus der Menge und die anderen Stimmten zu. Doch sie schienen sichtlich verunsichert.

„Nun Gut. Mir soll es gleich sein.“ Sagte Sesshomaru und griff im selben Moment zu einem seiner Schwerter und metzelte einem nach dem anderen der Menschen nieder.

Ich war schockiert. Ich war sauer. Ich war voller Zorn. Mir wurde in diesem Augenblick wieder bewusst, warum ich Dämonen hasste. Mir wurde bewusst, das ich ihn, Sesshomaru abgrundtief hasste.

Ich sah Sesshomaru mit hasserfüllten Augen an. „Warum hast du das getan?! Wir hätten doch einfach gehen können! Du hättest sie nicht gleich töten müssen!!!“ Als ich das sagte schaute Sesshomaru mich an und als er meine Augen sah, änderte sich seine Mine für einen Moment.

„Wir gehen!“ sagte er nur und setzte sich in Bewegung. Ich folgte ihm widerspenstig.

Als wir ein neuen neuen Lagerplatz gefunden und uns schon lange zur Ruhe gelegt hatten, stand ich leise auf und packte meine Sachen. Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich würde nicht länger bei diesem Monster bleiben! Auch wenn er mich erwischte und umbrächte...es wäre immer noch besser als diese Greueltaten weiter mit ansehen zu müssen.

Ich schien Glück zu haben. Ich konnte mich ohne Probleme vom Lager entfernen und huschte schnell zwischen die Bäume.

So! Bis hierhin hab ich es schon mal geschafft! Dachte ich, doch Pech gehabt!

„Du willst also abhauen?!“ mein Herz setzte für einen Moment aus, und schon stand Sesshomaru vor mir.

Ich zog mein Schwert und sagte: „Ja! Ich kann nicht länger mit ansehen wie du Massen von Menschen einfach abschlachtest!“ Ich wusste ich würde mit meinem Schwert gegen ihn keine Chance haben, aber ich wollte nicht Kampflos sterben.

„Du kannst es also nicht ertragen das ich Menschen töte? Vielleicht kann ich es auch nicht ertragen, wenn ihr Menschen uns Dämonen umbringt?“ ich zitterte am ganzen Körper. Ich hatte Angst vor ihm, und ich wusste das er das wusste. Das machte mich nur noch zorniger. Aber ich wollte auch...wie er so da stand...mit diesen kalten Augen, bei denen man nie wusste was sich dahinter verbarg...seine Lippen... WAS DACHTE ICH DA BLOß?! Vermutlich hatte ich nur zu lange keine feste Beziehung mehr gehabt. Anders konnte ich mir meine Gedanken nicht erklären. Genau so musste es sein...

„...gehen.“ „Was?!“ Sesshomaru hatte etwas gesagt, aber ich hatte es nicht mitbekommen.

„Ich sag es nur noch ein einziges mal:Geh! Verschwinde! Bevor ich es mir anders überlege!“ ich glaubte ihn nicht richtig verstanden zu haben. Ich durfte gehen?! Ich wollte nochmals nachfragen, doch Sesshomaru war schon gegangen.

Neue Begegnungen

Sesshomaru hatte mich also gehen lassen. Das hatte nicht erwartet. Hatte er vielleicht doch Gefühle?! Nein. Nein! Das war unmöglich! Ich weis zwar nicht warum er mich hat gehen lassen, aber ich bin froh das ich noch lebe.

Ich wollte den Gedanken beiseite schieben, doch es gelang mir nicht vollends.

Etwa zwei Wochen lang reiste ich alleine durch dieses Land.

„Uwaahh!“ das hatte weh getan. Ich war durch einige Sträucher und Büsche gegangen und gestolpert. Als ich wieder stand sah ich mich nach der Ursache für meinen Sturz um und sah...ein Fahrrad?

Hatte ich jetzt Halluzinationen? Ich befühlte mit meiner Hand das Fahrrad und musste feststellen, dass es echt war. Wie um Gottes Willen kam ein Fahrrad hierher?! Ich hatte hier noch nie ein Fahrrad oder etwa Gleichwertiges gesehen.

„WER IST DA?!“ Instinktiv machte ich eine Rückwärtsbewegung, hin zu den Sträuchern um mich dahinter zu verstecken, doch die Person, die gerufen hatte, hatte mich schon entdeckt.

„Oh Verzeihung! Ich dachte ihr wäret ein Dieb.“ Es war ein junger Mann, er trug ein Priestergewand. Der Priester hockte sich nieder und reichte mir die Hand, denn ich saß immer noch auf dem Boden.

„Äh...Guten Tag!“ erwiderte ich. „Danke!“ der Priester half mir auf. Ich wollte ihn gerade fragen, ob das Fahrrad ihm gehörte und woher er das denn hätte, als ich eine hand auf meinem Hintern fühlte. Ich musste feststellen, dass sie dem Priester gehörte. Ich sprang zur Seite und hielt ihm mein Schwert an die Kehle. „Da treff ich das erste mal seit Wochen wieder auf einen Menschen und dann ist es ein Sittenstrolch und Perversling. Ich warne euch, auch wenn ihr ein Priester seid werde ich nicht davor zurückschrecken mich nicht mit allen möglichen Mitteln zu wehren!“

„Ganz ruhig! Ich tue euch nichts“ antwortete er etwas überrascht.

„Miroku?!“ ich hörte wie eine Frau das rief, sie musste ungefähr so alt sein wie ich.

„Sango! Hier her! Beim Fahrrad!“ Nanu?! Er wusste das dies ein Fahrrad war?! Dann musste die Frau die gerade kam auch wissen was es war. Womöglich wussten sie auch wie ich wieder hier wegkam?

Als Sango, so hieß die Frau dem Priester, Miroku?, nach, sah wie ich ihn mit dem Schwert bedrohte nahm sie eine Kampfstellung ein. „Wieso greift ihr Miroku an?!“ Ich sah sie an, passte aber auf Miroku nicht ganz aus den Augen zu verlieren. „Soll ich mich etwa von diesem...diesem Perversling begrapschen lassen?!“ fragte ich spitz und sah sie herausfordernd an.

Sango fing an zu lachen und sagte: „ Ach so ist das! Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Miroku ist vollkommen ungefährlich. Er hat nur manchmal seine Finger da, wo er sie besser nicht hätte.“ Ich merkte das ich vor den beiden nichts zu befürchten hatte und nahm das Schwert runter.

„Na wenn das so ist...“ ich begann zu lächeln. Sango lacht immer noch und Miroku stimmte mit ein.

„DU hasst hier nichts zu lachen! Lustmolch!“ fuhr sie Miroku an und gab ihm nen Schlag auf den Hinterkopf. Danach wandte Sango sich mir zu.

„Entschuldigt bitte. Er meint es nicht so. Wollt ihr nicht mit uns kommen? Wir haben da mache da hinten gerade Rast.“

Da ich nicht glaubte vor Sango, oder Miroku etwas befürchten zu müssen, außer weiterer Grapschattacken, folgte ich der Einladung.

Als das Lager in Sicht kam, sah ich, dass dort noch zwei Personen waren. War da auch noch ein kleines Kind?

Als ich näherkam erkannte ich, das es sich bei der einen Person und dem kleinen Kind, um Dämonen handelte. Mein Blick wurde sofort steif.

„Wen bringt ihr denn da mit?“ fragte ein schwarzhaariges, etwa 15 jähriges Mädchen. „Miroku konnte mal wieder sein Finger nicht stillhalten, deshalb hab ich sie als Entschädigung mitgebracht. Ähm...wie heißt du eigent...lich...?“ fragte Sango mich, als sie meinen Ausdruck bemerkte, mit dem ich die zwei Dämonen, welche sich stritten und mich bisher nicht bemerkt hatten, ansah.

„Was habt ihr?“ fragte sie mich und auch das schwarzhaarige Mädchen blickte mich fragend an.

„Nichts, nichts.“ antwortete ich schnell, als ich bemerkte, wie ich die Dämonen angesehen hatte, und fing an zu lächeln.

„Habt ihr gefragt wie ich heiße?“ die drei Menschen nickten. Ich wollte gerade antworten, als es dem schwarzhaarigem Mädchen zu bunt wurde mit den zwei Streithähnen und sie dazwischen ging. Danach gaben sie ruhe und bemerkten mich endlich.

„Wer ist das denn?!“ fragte der Dämon mit den weißen Haaren. Komisch, sie erinnerten mich irgendwie an Sesshomaru...Ach was! Es gibt bestimmt mehrere Dämonen mit weißen Haaren.

„Hallo!“rief der kleine Dämon mit dem Fuchsschwanz. „Wer bist du?“ er fragte das so niedlich, das ich ihn fast mochte. Oh Nein! Was dachte ich da?! Einen Dämon sympathisch finden?! Nein! Das würde mir nicht wieder passieren!

„Hallo? Kannst du nicht sprechen?“ der Fuchsdämon war meinem Gesicht recht nahegekommen und guckte mich fragend an.

„Was? Oh,verzeiht! Ich war in Gedanken. Mein Name ist Alexandra, aber nennt mich Alex.“ Miroku stellte sich nochmal vor und reichte mir seine Hand. Dasselbe tat Sango. Der Fuchsdämon machte weiter und stellte sich mit Shippo vor. Danach kam das andere Mädchen dran. Sie stellte sich mit dem Namen Kagome vor und nannte dann den Namen des weißhaarigen Dämons. Sie boten mir eine Instant-Nudelsuppe an. War ich überrascht.

„Wie...? Wie kommt ihr an Instant-Nudelsuppe? Und, der Rucksack da...?! Das Fahrrad, genau! Wie kommt ihr an all diese Sachen? Ich habe hier noch nie so etwas gesehen!“

Alle fünf waren sehr überrascht.

„Du...du weißt was das für dinge sind?“ fragte mich Kagome.

„Ja! Wo habt ihr die her?!“ ich war jetzt ganz begierig darauf, zu erfahren, wo sie die Sachen her hatten.

„Da wo Kagome herkommt gibt es ganz viele solcher Dinge! Sie bringt fast immer was neues mit. Ich erinnere mich da an etwas aus einer silberfarbenen, knisternden Tüte, das war flach und, aus Kartoffeln glaub -“ „Chips!“ unterbrach ich Shippo.

Im nächsten Augenblick wendete ich mich Kagome zu: „Wo du herkommst gibt es ganz viele dieser Dinge?!“ „Ja.“ antwortete sie. „Du musst wissen das Kagome 500 Jahre aus der Zukunft kommt.“ sagte Sango.

„Aus der...Zukunft?!“ in meinem Kopf ratterte es. Jetzt ergab alles, bis auf die Dämonen, einen Sinn.

„Stammst du auch aus der Zukunft, Alexandra?“ fragte mich Miroku.

„Wenn...wenn ich richtig liege ja.“ erwiderte ich. „Aber wie bist du dann in diese Zeit gekommen?“ das war Kagome gewesen. Ich konnte ihr darauf keine Antwort geben.

Nachdem sich herausgestellt hatte das ich, wie Kagome, aus der Zukunft stamme, wollten sie hören wie ich denn in diese Zeit geraten war und wie ich es geschafft hatte alleine zu überleben.

Ich erzählte ihnen meine Geschichte. Nur eines ließ ich aus...den gesamten Teil mit Sesshomaru...

„Dann bist du also durch unseren Brunnen in dies Zeit gelangt.“ schloss Kagome meine Geschichte.

Ich nickte. „Aber wie hast du es geschafft den Brunne zu aktivieren? Normalerweise benötigt man dazu das Shikon no Tama.“ fuhr sie fort.

„Das Shikon no Tama?“

Miroku fragte: „Du kennst es?!“ „Ja! Ich hatte eine Kette die einen Anhänger mit einem rosa Stein hatte.“

„WO IST SIE?“ fragte alle gleichzeitig.

„E...ein Dämon hat sie mir abgenommen.“ antwortete ich etwas überrascht.

Alle seufzten auf. „Schade“ sagte Kagome. „Aber sag mal, wie bist du an ein Stück des Shikon no Tama gelangt?“

Das shikon no tama

„Naja...du wirst es mir sicher nicht glauben“ „Nun sag schon!“ „Na gut...Ich habe vor etwa zwei Jahren bei eBay mitgeboten, da war eine Kette gewesen. Normalerweise mag ich rosa gar nicht so gerne, aber die Kette sah vom Design her nicht schlecht aus. Ich hab also ein Maximalgebot von , ich glaub es waren, 40 € abgegeben. Leider hab ich mich beim Komma etwas vertan, und so hab ich die Kette für 3756€ und ein paar Cents ersteigert. Das war am nächsten morgen ein ganz schöner Schock gewesen...“

„Wie?! Du bist tatsächlich über eBay an ein Stück des Shikon no Tama gelangt?“

„Was bitteschön ist eBay?“ wollten die anderen wissen und so erklärten Kagome und ich es ihnen.

Komische Sache, was?
 

Kagome, Sango und die anderen luden mich ein mit ihnen zu reisen, was ich gerne annahm, denn das alleine Reisen war auf Dauer nicht sehr angenehm. Nur eines störte mich, das ich wieder mit Dämonen reiste!

Aber da Kagome, Sango und Miroku (fast) erwachsene Menschen waren, hoffte ich darauf, das die beiden mit Inu Yasha und Shippo recht hatten, das sie nicht gefährlich waren.

Doch ich musste schnell lernen, das man Shippo einfach ins Herz schließen musste. Er war so niedlich, ein übermütiges kleines Kind, das noch viel lernen musste und das mit seiner naiven, liebenswerten Art so ziemlich alle um den Finger wickeln konnte.

Es dauerte nur wenige Tage, bis wir das erste mal, seit ich mitreiste angegriffen wurden. Es war ein recht einfacher Kampf, da es sich bei den Gegnern um einfache Diebe handelte, aber als Kagome fast von einem der Diebe verletzt wurde, warf sich Inu Yasha dazwischen und erledigte den Bandit.

Hatte ich mir das nur eingebildet, oder hatte der Dämon gerade Kagome, einem Menschen, das Leben gerettet?! Ich hatte das nicht richtig sehen können, da ich selber einen Gegner hatte um den ich mich kümmern musste.

Ich legte diesen Vorfall schnell als Einbildung ab und machte mir darüber keine weiteren Gedanken.

Ich reiste mehrere Wochen lang mit den fünf mit und lernte immer mehr dazu, und legte auch viele bisherigen Meinungen meinerseits ab.

Als ich mit Sango, Kagome und Shippo zusammen in einer heißen Quelle badete kamen wir auf das Thema Männer. Sango vertraute mir an, das Kagome in Inu Yasha verliebt sei, weshalb Kagome leicht errötete und es abstritt.

„Kann man sich denn überhaupt in einen Dämon verlieben? Sie haben keine Gefühle und sind eiskalt!“ fragte ich laut.

„HEY!“ rief Shippo, „Ich bin auch noch da! Und ich habe sehr wohl Gefühle, obwohl ich ein Dämon bin! Ja?!“

„Shippo hat recht. Dämonen haben Gefühle, auch wenn einige es nicht zugeben wollen, oder es nicht zeigen können.“

„Stimmt!“ brachte Kagome sich auch in das Gespräch mit ein. „Inu Yasha zum Beispiel. Er wirkt immer so unnahbar und spielt den einsamen Helden, der keinen braucht, aber in Wirklichkeit mag er unsere Nähe, und wir helfen uns gegenseitig. Wir ihm genauso, wie er uns.“

„Ja! Und Inu Yashas Vater!“ sagte Shippo, „Der hat sich doch auch in eine Menschenfrau verliebt. Er hat sich sogar für seine Familie geopfert!“

„Wirklich?“ fragte ich und überlegte. War es vielleicht doch möglich das Dämonen über Gefühle verfügten? Aber gibt es da nicht auch ausnahmen? „Aber nicht alle Dämonen sind zu Gefühlen fähig, oder?“

Die drei sahen mich überrascht an.

„Nein. Nein. Nicht alle Dämonen haben Gefühle. Es gibt leider auch viele die nicht in der Lage sind Trauer, Liebe und so was zu spüren.“ Das beruhigte mich, aber irgendwie...irgendwie versetzte es mir auch einen kleinen Stich, ich wusste aber nicht warum.

Aber dieses Gespräch hatte einige meiner Vorurteile genommen und ich verhielt mich auch Inu Yasha gegenüber von nun an anders, freundlicher und aufgeschlossener.

Ich verstand mich mit allen gut. Ich lernte während der Zeit mit Kagome und den anderen auch andere Dämonen kennen. Wie hießen sie noch gleich? Totosai, dieser kleine Blutsauger, wie hieß er noch? Egal. Auf jeden Fall schloss ich mit einigen Dämonen Freundschaft. Das war vorher nicht mal im Traum denkbar gewesen. Nicht für mich.

„Alex? Wir werden heute zum Brunnen gelangen, von dort aus kannst du wieder in deine Zeit.“ Kagome unterbreitete mir diese Nachricht freudig, aber ich wollte noch gar nicht zurück.

„Du. Kagome?“ „Ja?“ „Ehrlich gesagt...ich möchte noch nicht zurück! Ich finde es hier mittlerweile schön und in unserer Zeit wartet niemand auf mich...Könnte ich...?“ „Natürlich kannst du bei uns bleiben!“ warf Shippo ein, der das Gespräch belauscht hatte. „Shippo! Andere zu belauschen gehört sich nicht!“ rügte Kagome ihn. „Aber Kagome!“ erwiderte Shippo, „Ich hab doch gar nicht gelauscht, ihr wart einfach zu laut, stimmts nicht Miroku?!“ sagte der Fuchsdämon und drehte sich um. Da bemerkten wir, dass neben Shippo noch Miroku und Inu Yasha gelauscht hatten. Inu Yasha fing sich gleich ein saftiges ``Mach Platz!´´ ein. Während Miroku von Sango, die vom Wasserholen kam, eine Ohrfeige verpasst bekam.

Als ich die vier so sah, wie sie sich zwar stritten, aber insgeheim doch liebten, spürte ich, dass mir etwas fehlte...

Zumindest blieb ich bei den Fünfen und genoss das Leben mit Freunden und Menschen, die sich auch ein bisschen um mich sorgten. Ich lernte auch, dass es Dämonen gibt auf die man vertrauen konnte. Es waren die schönste Zeit die ich bisher in meinem Leben hatte. Nur eines fehlte mir noch zu meinem vollkommen Glück...

„Ich spüre einen Splitter des Juwels!“ rief Kagome eines Tages. Sie zeigte in östlicher Richtung, doch Inu Yasha war schon Sekunden vorher verschwunden. Kagome schaute sich nach Inu Yasha um, als wir ihn nicht fanden, beeilten wir uns nach Osten zu gehen. Schon nach wenigen Minuten hörten wir Inu Yasha mit jemandem kämpfen.

„Du miese Ratte! Gib den Juwelensplitter her!!!“ Nur noch um diese Biegung, dann würden wir sehen mit wem Inu Yasha kämpfte. Es war bestimmt wieder ein machthungriger Dämon.

Wir bogen um die Ecke und sahen Inu Yasha und seinen Gegner.

„Se...“ flüsterte ich. Danach rief, nein schrie ich: „SESSHOMARU!!!“ InuYashas Gegner hielt kurz inne und sah mich an.

Auf der Suche nach Klarheit

„Alexandra? Na so was, dich hätte ich hier gar nicht erwartet. Zumindest nicht in Begleitung von Dämonen, die du doch so verabscheust.“ seine Stimme hatte die gewohnte Kälte.

Alle anderen sahen uns fragend an. „Du kennst ihn?“ fragte Kagome mich. Ich ging nicht auf Kagome ein. Ich sah nur noch Sesshomaru.

„Ich hasse Dämonen nicht! Nicht mehr...“ ich sah zu Boden.

„Nun gut. Mir soll es gleich sein. Ich bin hier sowieso fertig.“ sagte Sesshomaru und wollte gehen, doch Inu Yasha ließ es nicht zu. „Was soll das heißen, du bist hier fertig?! Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!“ Inu Yasha warf sich mit Tessaiga auf Sesshomaru, doch dieser parierte und streckte seinen Gegner nieder. Dieser rappelte sich wieder auf und wollte erneut angreifen, jedoch war Sesshomaru schon verschwunden.

„Argh!!! Dieser..! Dieser!“ Inu Yasha wetterte noch eine Zeit lang so rum, aber keiner beachtete ihn. Alle wollten nur wissen woher ich Sesshomaru kannte und warum er behauptete ich würde Dämonen hassen.

Ich erzählte ihnen die grobe Geschichte. Warum ich Dämonen gehasst hatte konnten sie nicht gleich nachvollziehen, aber nachdem ich erzählte, das ich ein meiner Jugend eine Klosterschule besucht hatte und dort auch den größten Teil meines Lebens erzogen wurde, und die erste Begegnung mit einem Dämon nicht gerade nett gewesen war, konnten sie mich zumindest ein wenig verstehen.

An diesem Abend konnte ich nicht schlafen. Ich dachte immer wieder über die Begegnung mit Sesshomaru nach. Er schien überrascht gewesen zu sein mich hier anzutreffen. War er freudig überrascht gewesen? Oder missfiel ihm, dass ich mit anderen Dämonen leben konnte, ich ihn aber hasste? Hasste ich Sesshomaru eigentlich noch? Ich war mir da alles andere als sicher! Mir fiel auch wieder ein, dass er mich verschont hatte, anstatt mich umzubringen!

Diese und andere Fragen gingen mir die ganze Nacht durch den Kopf. Genauso, wie den nächsten Tag und die Nacht die darauf folgte.

„ Es tut mir leid, aber ich werde alleine weiterreisen.“ entschuldigte ich mich bei den anderen.

Sie waren etwas verblüfft, nahmen meine Entscheidung jedoch an und wünschten mir viel Glück auf meinem Weg.

Und da war ich wieder alleine. Aber dieses Mal mit einem Ziel vor Augen. Ich wollte zu Rin und Sesshomaru, ich wollte herausfinden, ob er wirklich so kaltherzig war, wie er vorgab zu sein, oder ob sich dahinter nicht doch ein Funken Freundlichkeit verbarg.

Ich musste feststellen, das es gar nicht so einfach war sie zu finden. Das Land war groß, wo sollte ich anfangen zu suchen?

Am Besten dort, wo es gefährlich war, in Wäldern hatten wir uns häufig befunden, meist im Norden des Landes. Also würde meine Suche dort beginnen.

Nachdem ich circa zwei Wochen ohne Erfolg gesucht hatte, beschloss ich meine Suche anders anzugehen. Vorher hatte ich es nicht gewagt Menschen auf Sesshomaru anzusprechen. Es war sehr gefährlich nach einem Dämon zu fragen. Und dann auch noch nach einem so skrupellosen. Würde ich jemanden finden, der ihn gesehen hatte, war es gut möglich, das man mich töten wollte. Sesshomaru kannte keine Gnade, und wenn Menschen vermuteten ich würde mit ihm unter einer Decke stecken würden sie auch sicher nicht vor mir halt machen. Aber dieses Risiko musste ich eingehen.

Doch egal wo und wen ich fragte, niemand hatte ihn gesehen oder von ihm gehört, oder einem anderen brutalen Dämon in der Nähe.

Aber eines Tages...

„Ja! Vor kurzem ist ein Dämon in dieser Gegend erschienen, er hat alle Menschen aus dem Nachbardorf getötet. Warum fragt ihr?! Habt was mit diesem Monster zu schaffen?!“ die Stimme des Mannes wurde hörbar schärfer. Ich winkte schnell ab und behauptete: „NeinNein! Ich bin auf der Suche nach diesem Dämon, weil ich ihn töten will. Ich jage ihn schon seit längerem.“

Der Mann schien sichtlich erleichtert und er wurde mir gegenüber freundlicher. „Wenn ihr diese Bestie töten könntet wären wir euch zu tiefstem Dank verpflichtet.“ sagte er und wollte mich zu einem Haus führen, vor dem eine Frau stand, wahrscheinlich seine Frau. „Hört mal alle her!“ rief er während er auf das Haus zuging. „Diese Frau will versuchen die Bestie, welches das Nachbardorf angegriffen hat zu töten!“ alle Umstehenden die die Ansprache gehört hatten verfielen in lauten Beifall. Sie kamen alle auf mich zu und umringten mich. Mir war das sehr unangenehm, weshalb ich versuchte mir lauthals Gehör zu verschaffen, was gar nicht so leicht war.

„RUHE JETZT!!!“ schrie ich am Ende und alle verstummten „Verzeiht bitte, aber wie soll ich den Dämon besiegen, wenn mir keiner sagt, wo er sich aufhält, oder wo er zuletzt gesichtet wurde?!“

Das leuchtete den Menschen ein und sie fingen wieder an wild durch die Gegend zu rufen. Ich verstand kein Wort. Die Traube der Menschen wurde zusehends größer und es wurde immer lauter.

„HALTET ALLE DEN MUND!!!“ rief ich. Als auch das nichts nützte machte ich mich aus dem Staub, hier schien mir keiner eine klare Auskunft geben zu können. Musste ich also weiter suchen.

„Entschuldige bitte?“ „Ja?“ ich drehte mich um und sah einen jungen Mann. „Ich weis wo sich der Dämon zuletzt aufgehalten hat.“ Na endlich konnte einer mir was sagen! „Wo denn?“ fragte ich und der Junge zeigte Richtung Wald „Da hinter dem Wald, da ist eine steile Felswand mit einer Höhle, dort soll er sein.“ Ich bedankte mich bei dem jungen Mann und machte mich auf der Wegbeschreibung zu folgen.

Finde mich!

Ich brauchte etwa einen halben Tag bis ich mein Ziel erreichte. Ich bekam leichtes Herzklopfen. Das kam bestimmt nur daher, weil er mich auch ohne mit der Wimper zu zucken umbringen könnte, wenn ich ankam und wieder mit ihnen reisen wollte. Ganz sicher!

Ich näherte mich der Höhle. Vorsichtig betrat ich sie, es war stockfinster. Nein. Hier war bestimmt niemand! Der junge hatte sich vermutlich geirrt.

„Whaa?!“ jemand hatte mich von hinten gepackt und hielt meine Hände fest.

„Na? Hast doch schneller hergefunden als ich dachte, aber das freut mich! So kann ich früher essen.“ das war doch -schoss es mir durch den Kopf- die Stimme des jungen Mannes aus dem Dorf!

„Ja ...ganz richtig! Ich habe dich hierher gelockt um dich zu fressen.“ Er fuhr mit seiner Zunge, die extrem lang war, über meinen Hals. Das war widerlich!

Ich wurde umgedreht und sah, dass sich der Junge in einen Dämon verwandelt hatte. „Es ist praktisch wenn man die Gestalt seines letzten Opfers annehmen kann.“ sagte er genüsslich und strich mit einer seiner Krallen über meine Kehle. Dabei hinterließ er einen kleinen Schnitt der leicht blutete. Er leckte das Blut ab. In diesem Augenblick passte er nicht richtig auf und ich versetzte ihm einen Stoß, was mir Zeit verschaffte mein Schwert zu ziehen und es gegen ihn zu richten.

Der Dämon hielt kurz inne und überlegte was er machen sollte. Er schien kein geduldiger Zeitgenosse zu sein, denn er hatte keinen Plan als er mich angriff. Er stürzte einfach auf mich los und versuchte mich mit seinen Klauen zu treffen. Der Nachteil für mich war, das es in der Höhle recht dunkel war und ich ihn nicht genau erkennen konnte, wie es dabei um meinen Gegner stand konnte ich nicht sagen, denn während ich diesen Gedanken dachte riss ich instinktiv das Schwert hoch und traf ihn an der linken Schulter, was ihm einen Schmerzensschrei entlockte. Ich wusste nun wo er war und ließ mein Schwert nochmals durch die Luft sausen, in der Hoffnung ihn wieder zu treffen. In der tat erwischte ich ihn. Mit meinem nächsten schlag enthauptete ich ihn.

Ich rannte aus der Höhle. Ich hatte nur etwas schweres auf den Boden fallen hören, was es war wusste ich nicht. Es war mir auch egal, solange er mir nicht folgte.

Ich war ziemlich enttäuscht das es nicht Sesshomaru gewesen war. Aber dafür hatte mich das Spielchen des Dämons auf eine Idee gebracht. Wenn ich nicht zu Sesshomaru konnte, würde Sesshomaru einfach zu mir kommen. Da er keine Spur hinterließ wo er sich aufhielt, würde ich meine umso deutlicher machen!

Bis zur Ausführung meines Planes dauerte es noch etwas. Es mussten erst Vorbereitungen getroffen werden, dazu musste ich erst in eine bewohnte Gegend kommen.

Nach zwei Tagen stieß ich auch auf eine. Es war ein kleines Dorf, am Fuße eines Berges. Ich besorgte mir neue Kleidung, da ich sowieso neue brauchte, kam mir mein Plan im dem Sinne schon entgegen. Die neue Kleidung war kein Kimono, sondern eine lange eng anliegende Hose, darüber ein etwas weiteres Oberteil, welches aber bis über dem Busen mit einem Band, das in der Breite von Taille bis über den Busen reichte, darüber eines, das nicht ganz so breit war und ein geknotetes, wo vorne die Enden runter hingen, enger geschnürt wurde, die Ärmel waren halblang und so wie der Rest des Oberteils recht weit geschnitten während er Ausschnitt flach war und ein Teil der Schultern frei ließ und unterhalb der Taille einige Zentimeter hervorragte. Um meine Hände und Arme wickelte ich Bänder. Meine Schuhe waren flach und mit Riemen zum verschließen versehen worden. Neben der neuen Kleidung besorgte ich mir ein Band, mit welchem ich mir einen Knoten ins Haar machte.

So gekleidet ging ich ins nächste Dorf, welches zum Glück nur wenige Stunden entfernt lag und etwas größer war als das letzte. Hier suchte ich den Marktplatz. Es herrschte dort gerade reger Betrieb und einige Händler hatten sich dort eingefunden, was bei meinem Vorhaben von Vorteil war. Ich stellte mich mitten auf den Platz und rief mit verstellter Stimme: „ Alle mal hergehört!“ alle Menschen auf dem Platz drehten sich nach der Person um die gerufen hatte. „Ich habe etwas zu verkünden!“ sprach ich weiter. „Ich suche einen Dämon.“ einige der Zuhörer schreckten zurück.

„Ich suche ihn, weil ich ihn herausfordern möchte! Ich möchte diesem Dämon begegnen und mich mit ihm messen, denn keiner ist stärker ALS ICH!!!“ die letzten Worte hatte ich geschrieen, damit mich auch ja jeder hörte.

Einige der Menschen fingen an zu tuscheln, einige zu lachen oder hämisch zu grinsen. Klar. Selbst in diesem Aufzug, in dem mich jeder für einen Mann hielt, war ich, halbe Portion, es immer noch nicht wert für voll genommen zu werden. Aber das war gut so.

Ich sprach Weiter: „ Ich werde mich mit diesem Dämon messen! Ich werde ihn suchen und finden. Ich werde Sesshomaru besiegen und ihn zur Strecke bringen! Ich werde mich weiter nach Norden begeben und dort nach Sesshomaru suchen. Ich sage euch das alles deshalb, weil ich will das jeder, JEDER hört ihr?!, weis, das ich es sein werde, der den grausamen Dämon Sesshomaru töten wird!“ nach dieser Rede verschwand ich schnell vom Marktplatz und machte mich auf den Weg ins nächste Dorf, oder der nächsten Stadt. Mir war egal was es war, Hauptsache ich ging nach Norden und traf auf mehrere Menschen.

Ihr fragt euch was meine kleine Aufführung eben sollte? Eigentlich ist das ganz einfach, aber ich will euch nicht schon alles verraten, nur so viel, damit werde ich Sesshomaru sicher zu mir führen!

Ich besuchte noch 3 weitere Dörfer und eine Stadt in der nächsten Woche. Jedesmal zog ich die gleiche Nummer ab und ging dann weiter.

Etwa 2 Wochen nach meiner ersten Inszenierung geschah es dann, ich verließ gerade ein Dorf, wo ich mein Vorhaben wieder so vielen Menschen wie möglich zu Ohren kommen lassen hatte, als mich jemand von hinten ansprach.

Gefunden!

„Hm... seid ihr die dreiste Person die mich herausfordert?!“ fragte mich eine kalte Stimme, die mir fast das Blut in den Adern gefrieren ließ, gleichzeitig aber mein Herz einen Hüpfer machen ließ.

„Hast du mich endlich gefunden?“ fragte ich zurück. „Ich hatte also doch recht. Mein Geruchssinn hat mir gesagt das du es bist.“ ich drehte mich um und sah seine anmutige Gestalt vor mir und ich fragte mich erneut, ob so ein Wesen Gefühle haben konnte.

„Du wusstest also das ich es bin? Das hätte ich mir eigentlich denken müssen. Schade, ich hatte gehofft dich überraschen zu können. Naja, egal, zumindest ist mein Plan aufgegangen.“ Ich öffnete das Band in meinen Haaren. Sie fielen mir bis über die Schultern.

„Was für ein Plan?“ fragte Sesshomaru mich, und obwohl er dies mit seiner kalten Stimme tat, beruhigte sie mich trotzdem.

„Ganz einfach.“ ein leichtes Lächeln kam auf meine Lippen. „Ich habe dich lange gesucht und nicht gefunden, also habe ich dafür gesorgt, dass du mich findest.“

„Hm...“ machte Sesshomaru nur, er schien auf weitere Erklärungen zu warten.

„Ich habe in einigen Dörfern und Städten das Gerücht verbreitet, ich würde mich mit dir messen wollen. Ich wusste du würdest davon hören und auf Dauer nicht widerstehen können zu erfahren wer es wagte dich herauszufordern. Hätte ich als Frau das Gerücht verbreitet wäre das Ganze zwar noch spektakulärer gewesen und hätte noch schneller seine Runden gemacht, aber ich denke du wärst zu schnell auf den Gedanken gekommen, dass ich es sein musste. Darum verkleidete ich mich als Mann.“

„Hm...gar nicht schlecht, das muss ich zugeben.“ er zog sein Schwert und sagte: „Also, lass uns anfangen.“ Ich war etwas verwirrt, wollte er jetzt wirklich kämpfen? Er wusste doch warum ich ihn herausgefordert hatte, um ihn herzulocken, nicht um mit ihm zu kämpfen, noch dazu war er sich dessen bewusst, dass ich keine Chance hatte! Aber da er sein Schwert nicht wieder in die Scheide steckte musste ich davon ausgehen, dass er es ernst meinte. Ich hatte keine Wahl.

Ich zog mein Schwert und nahm eine bessere Stellung ein, während Sesshomaru ganz gelassen da stand und auf meinen Angriff wartete. Aber ich war nicht so dumm als erste anzugreifen! Nein! Ganz bestimmt nicht!

Also wartete ich, genauso wie er ausharrte und hoffte ich würde den ersten Schritt machen, um mich dann fertig zu machen. Das würde er am Ende zweifellos tun, auch wenn ich nicht begann, aber ich wollte es ihm nicht zu leicht machen.

Doch nach einiger Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, ließen meine Kräfte nach. Es war anstrengend mit dem Schwert in der Hand so steif da zu stehen. Ich musste den ersten Schlag ausführen.

„HAAAA!!!“ schrie ich als ich mich auf ihn stürzte, doch Sesshomaru sah dem gelassen entgegen und wich einfach nur aus. Ich hatte das erwartet, ich hatte ihn häufiger Kämpfen gesehen. Sesshomaru machte so wenig unnütze Bewegungen wie möglich und wartete dann auf den richtigen Augenblick.

„warum wolltest du, das ich dich finde?“ fragte er als ich einen erneuten Schlag versuchte.

Ich biss die Zähne dabei zusammen und sagte: „Ich mache mir Sorgen um Rin und würde deshalb gerne wieder bei euch mitreisen.“

Sesshomaru ließ ein leises ``Pah!´´ vernehmen und sagte: „Du warst die ganze Zeit mit Inu Yasha unterwegs und hast dich bestimmt nicht ein einziges Mal gefragt wie es Rin geht.“ „Das stimmt nicht!“ antwortete ich während ich einen Angriff von Sesshomaru parierte. Sesshomaru kämpfte nicht ernsthaft. Sonst hätte er mich schon längst besiegt. Ich wusste das ich kein Gegner für ihn war, aber es ärgerte mich, das er nicht mit voller Kraft kämpfte, sondern sich stark zurückhielt.

„Verdammt nochmal! Sesshomaru! Warum kämpfst du nicht ernsthaft?!“ unsere Klingen prallten voneinander ab und wir wurden beide ein Stück zurückgeworfen.

„Verlierst du so gerne?!“ fragte er amüsiert.

„Nein! Das nicht, aber ich hasse es wenn man mit mir spielt! Und genau DAS tust du gerade mit mir!“

„Du ``Hasst´´ sehr viele Dinge, oder?“ umging er meine Bemerkung.

„Falls du darauf anspielst das ich Dämonen hasse...ich hasse nicht mehr alle Dämonen, eigentlich kaum noch welche. Ich fange an sie, zumindest in Teilen zu verstehen.“ antwortete ich.

„Soso. Du glaubst also Dämonen zu verstehen? Und was ist mit mir? Hasst du mich auch noch?“ sein Blick wurde starr und seine Augen blickten direkt in meine. Verflixt nochmal! So kalt und angsteinflößend seine Augen auch waren, genau so fasziniert war ich von ihnen.

„Ich weis nicht. Das ist auch ein Grund weshalb ich wieder mit euch reisen möchte. Ich will dich verstehen und wissen ob ich dich hasse oder was für Empfindungen ich sonst dir gegenüber habe.“ das hörte sich schon fast so an, als ob ich ihm eine Liebeserklärung machen wollte, was ich natürlich niemals machen würde, da ich ihn nicht liebte!!!

„Hm...“ machte Sesshomaru wiedereinmal und steckte sein Schwert wieder in die Scheide. Sesshomaru schien nicht mehr kämpfen zu wollen.

„Folge mir!“ sagte er nur kurz angebunden und begab sich zu dem Weg der nur wenige Meter von uns entfernt war. Es dämmerte schon und wir folgten dem Weg bis durch einen Wald hindurch.

„Wie lange dauert es bis wir bei Rin und Jaken angelangt sind?“ fragte ich Sesshomaru als es immer dunkler wurde.

„Wir werden in zwei Tagen dort sein.“ antwortete er nur. Als es stockfinster war machte er plötzlich halt.

Ein alter Freund

„hier werden wir die Nacht verbringen.“ bestimmte er und setzte sich. Ich sammelte von mir aus etwas Feuerholz und Sesshomaru entflammte es. Nachdem Sesshomaru mir gesagt hatte wann m´wir auf Rin und Jaken stoßen würden hatte ich angefangen etwas Nahrung für mich zu sammeln, die ich jetzt aß. Sesshomaru saß an einem Baum in der Nähe des Feuers gelehnt und starrte in die Finsternis.

Es wurde kühler und ich rutschte näher ans Feuer, doch bald half das nichts mehr, ich konnte mich ja nicht hineinsetzten. Also fror ich weiter. Die Decke die mich sonst immer gewärmt hatte war für dieses Klima zu dünn, ich hatte es schon vor einigen Tagen gemerkt, war aber nie dazu gekommen mir eine weitere zu besorgen.

Ich legte mich hin und kuschelte mich in den Stoff. Aber es nützte nichts. Ich war eingedöst als mir plötzlich warm wurde. Davon wachte ich auf und fragte mich wo ich war. Ich sah nur etwas weißes und weiches. Ich setzte mich leicht auf und erkannte was es war.

Sesshomaru's Fell!!! Aber wieso sollte er mir...?

Ich suchte mit meinen Augen nach ihm und stellte fest, das er immer noch, oder auch wieder, am Baum lehnte und die Augen geschlossen hatte. Er schlief doch nicht etwa? Das sah ihm gar nicht ähnlich! Ich stand auf, ging langsam auf Sesshomaru zu und hockte mich neben ihn. Ich konnte ihm ins Gesicht blicken. Auch aus der Nähe sah er schön aus, sogar etwas friedlich. Ich hatte das Bedürfnis ihm über das Gesicht zu streicheln, meiner Hand einfach freien Lauf zu lassen, bis sie ich über seinen Oberkörper den Weg weiter runter suchte...Was dachte ich da?! Du lieber Himmel, ich war kurz davor gewesen meinen Gedanken Taten folgen zu lassen. Ich möchte nicht wissen was Sesshomaru mit mir gemacht hätte wenn ich es getan hätte! Er hätte vermutlich kurzen Prozess mit mir gemacht! Mein Herz pochte wie verrückt. Mist!!! Dachte ich. Er musste hören wie laut und schnell mein Herz schlug. Bestimmt wusste er auch schon längst das ich bei ihm hockte.

Ich trat schnell den Rückzug an und hoffte er würde mich nicht darauf ansprechen oder Anspielungen machen!

Als ich am nächsten Morgen wach wurde war die Sonne noch nicht ganz aufgegangen. Ich stand auf und schüttelte Sesshomaru's Pelz aus. Nachdem ich sicher war, das daran kein Dreck und keine Blätter mehr hafteten rollte ich ihn ein wenig zusammen und schaute mich nach Sesshomaru um. Er war nirgends zu entdecken. Ich wollte mich ans Feuer setzten, doch das war erkaltet. Also machte ich ein paar Übungen mit dem Schert um den Frost aus meinen Knochen zu bekommen. Mir wurde auch schnell warm und ich entledigte mich meiner Stoffbänder um den Bauch, genauso wie des Hemds das ich darunter trug. Aber keine Sorge! Darunter war ich nicht nackt! Ich hatte darunter das Top aus meiner Zeit angezogen.

Ich trainierte so etwa eine Stunde bis ich bemerkte das Sesshomaru wiederkam.

„Guten Morgen!“ begrüßte ich ihn, völlig außer Atem. Ich steckte das Schwert wieder dahin wo es hingehörte.

„Zieh dir was über!“ sagte er zur Begrüßung.

„Weshalb denn? Mir ist warm.“

Er ließ seinen Blick einmal von oben nach unten an mir runtergehen und meinte dann: „Du solltest nicht so offen hier herumlaufen. Es gibt genug die das als Einladung ansehen würden.“

„Was?!“ ich schaute an mir hinab. Mein Blick blieb an meinen Busen und dem Ausschnitt des Tops hängen. Er war doch recht tief und zeigte recht viel von dem was Männer gerne sahen.

Ich wusste das er recht hatte, entgegnete aber scherzeshalber: „Du hast doch nur selber Probleme dich nicht auf mich zu stürzen!“ ich lachte leicht und griff auch schon nach meiner Kleidung, da sah ich wie sich Sesshomaru umdrehte, und das mit einem merkwürdigem Gesichtsausdruck, gleich dem von jemandem, den man auf frischer tat ertappt hatte. Aber wie immer wenn ich bei Sesshomaru etwas sah, was ich nicht sehen sollte, war dieses Bild so schnell verschwunden, das ich es nicht für wahr halten konnte.

„Beeil dich!“ sagte er und machte sich schon auf den Weg. Nach einigen Minuten war ich auch so weit und folgte ihm.

Machte sich Sesshomaru etwa sorgen um mich? Hm...

Dieser Tag ging ereignislos vorbei. Wir sprachen nicht während wir wanderten und als wir am Feuer saßen wechselten wir auch kaum ein Wort. Außer ein ``Danke´´ meinerseits und ein ``Hm´´ seinerseits, gab es in dem Sinne nichts zu berichten.

Ich erwachte an diesem Morgen auch wieder sehr früh. Wie auch gestern war Sesshomaru nicht da. Ich hatte am Abend zuvor ein Gewässer gehört und schaute mich jetzt danach um. Ich fand es auch alsbald und begann mich in dem eiskalten Wasser zu waschen. Ich beugte mich gerade über das Wasser, als sich jemand im Wasser spiegelte. Dieser jemand stand hinter mir.

Ich wollte langsam nach meinem Schwert greifen, bis mir einfiel, dass ich es am Feuer hatte liegen lassen. Wieso musste ich es ausgerechnet heute vergessen?! Die Person hinter mir hatte in der Zwischenzeit die Arme angehoben und machte sich bereit mich von hinten zu packen. Das ich ihn schon längst im Wasser gesehen hatte schien er nicht zu bemerken. Gut für mich!

Ich ergriff die erhobenen Hände und zog sie über meine Schulter. Ich schmiss den Angreifer ins Wasser.

„AAAAH!“ machte dieser.

„Selber Schuld du Mistkerl!!!“ rief ich dabei. Das Wasser spritze hoch und versperrte mir die Sicht auf den Kerl, der mich hatte überfallen wollen.

„E...Edo?!“ ich sah nun wer mich da angegriffen hatte. Es war Edo, der mich gelehrt hatte mit dem Schwert umzugehen.

„Hilf mir mal Alexandra.“ sagte Edo und ich half ihm aus dem Wasser.

„Verzeiht mir Edo! Ich wusste nicht das ihr es seid.“ beteuerte ich. „Schon gut.“ sagte dieser. „Ich hätte mich nicht anschleichen sollen.“sprach er weiter und wrang ein Ende seiner Kleidung aus. „Was macht ihr hier Edo?“ fragte ich ihn. Ich wusste das Edo zwar viel umherreiste, aber ich hatte gerade deswegen nicht erwartet ihn überhaupt irgendwann wiederzusehen!

„Ich hörte von einem jungen Mann der sich mit einem Yokai, namens Sesshomaru, messen will.“ ich schluckte leicht. „Ich will ihn aufhalten, wenn möglich, denn ein Kampf mit einem Yokai ist kein Zuckerschlecken und wenn er sich mit einem der Besten messen will wird das sicher ein Starker sein.“ Ich wusste nicht wie ich es ihm sagen sollte. Am Besten sag ich ihm nichts weiter und versuche mich zu verdrücken.

„Ähm...Edo, es war schön sie mal wiederzusehen, aber...ähm...ich müsste dann weiter.“

„Hä?! Nun gut, wenn du es so eilig hast. In welche Richtung willst du denn?“ „In eine ganz andere als sie!“ sagte ich schnell.

„Woher willst du wissen das wir nicht in dieselbe Richtung müssen?“ fragte Edo überrascht und leicht skeptisch.

„Weil, weil...ich reise mit jemand anderem und der mag keine Samurai.“ ich wusste zwar nicht ob Sesshomaru etwas gegen Samurai hatte, aber bestimmt wäre er nicht davon angetan wenn ich einen Samurai mitschleppte. Und Edo wäre sicher auch nicht begeistert davon wenn er erfuhr, dass ich mit einem Dämon reiste.

„Wenn diese Person keine Samurai mag ist das doch nicht weiter schlimm, ich würde mich nur gerne wieder mal mit dir unterhalten.“

„Edo, ich bitte sie. Gehen sie! Es ist besser so!“ er starrte mich verwirrt an, dann sagte er: „ Wenn du in Schwierigkeiten steckst sag es mir. Ich werde dir helfen!“ Er fasste mich an den Armen und schüttelte mich leicht, aber nicht so das es weh tat. Ich bereute schon ihn angelogen zu haben, er wollte mir helfen. Aber es gab nichts zu helfen. Und ich schwindelte ihm was vor.

„Sie können mir nicht helfen, es gibt nicht zu...VORSICHT!!!“ schrie ich und stieß Edo beiseite.

Wieso macht er das?

Sesshomaru hatte uns angegriffen. Oder besser gesagt, hatte er Edo verletzten, oder sogar töten wollen.

„Sesshomaru! NEIN!!! Hör auf!“ Sesshomaru hielt inne und Edo stand wie festgewachsen da.

„Sessho...maru?“ flüsterte er leise.

„So nennt man mich.“ sagte Sesshomaru „Aber ich wüsste nicht warum es einen Menschen wie dich interessieren sollte wie ich heiße.“ Sesshomaru hatte sein Schwert gezogen und richtete es jetzt gegen Edo.

„Sesshomaru nein!“ rief ich und stellte mich leicht vor Edo. Dieser hatte auch sein Schwert ziehen wollen, aber es steckte in der Scheide fest.

„Wieso sollte ich ihn verschonen?“ fragte Sesshomaru mich.

„Dieser Mann hat mir nichts getan! Er ist ein alter Freund, der mir den Schwertkampf beibrachte.“

Edo meldete sich zu Wort: „Du kennst den Dämon, den dieser Junge sucht?!“ ich wollte gerade antworten als Sesshomaru etwas sagte: „Der Junge?! Da hast du deinen Jungen!“ mit diesen Worten deutete Sesshomaru auf mich.

„Ihr Dämonen müsst wirklich dumm sein. Sie ist eine Frau!“ ich hatte ein schlechtes Gewissen, aber ich musste Edo jetzt die Wahrheit sagen.

„Edo...ich...Sesshomaru hat recht. Ich bin der Junge gewesen der Sesshomaru herausgefordert hat!“ „Alexandra...?“ „Bitte Edo, unterbrechen sie mich nicht. Ich hatte mich als Junge verkleidet und das Gerücht verbreitet ich wollte gegen ihn kämpfen, um...um Sesshomaru zu finden.“ „Aber wieso...?“ Nachdem ich mit dir gereist bin habe ich ein kleines Mädchen zusammen mit Sesshomaru und einem weiteren Dämon reisen sehen und wollte die Kleine da nicht so alleine lassen. Sesshomaru tötete mich und erweckte mich wieder zum Leben damit ich mich um das Mädchen kümmern konnte...“ „Du bist ein Zombie?!“ fragte er und ging ein zwei Schritte zurück. „Ich, Nein, Nein! Ich bin kein Zombie! Sesshomaru hat mir meine Seele wiedergegeben. Nachdem ich einige Zeit mit ihnen gereist war, ging ich wieder meinen eigenen Weg und traf dabei auf eine andere Gruppe von Reisenden. Mit diesen Leuten, unter denen sich auch Dämonen befanden wanderte ich dann einige Wochen. In der zeit habe ich viele Vorurteile gegenüber Dämonen verloren. Nicht alle sind von Grund an böse und brutal. Es gibt auch gute Dämonen...“ „Pha!“ hörte ich von Sesshomaru „Es gibt keine ``guten´´ Dämonen. Höchstens diese die zu schwach sind ohne menschliche Hilfe zu überleben.“ „Ganz wie du meinst Sesshomaru!“ entgegnete ich ihm nur, allerdings in einem ironischen Ton.

„Das heißt,...das du...freiwillig mit Dämonen zusammenlebst?!“

Ich seufzte leicht, denn ich ahnte das ihm meine Antwort gar nicht gefallen würde. „Ja. Ja, ich lebe freiwillig bei Dämonen.“

„Du weißt hoffentlich, dass er dich jederzeit töten kann?! Was wenn er mal Hunger bekommt?“ fragte er in einem Ton, der mich überzeugen sollte mich von Dämonen fernzuhalten.

„Ich bin kein menschenfressender Dämon! Aber recht hat dieser Mensch. Ich kann dich jederzeit in Stücke reißen!“

Ich drehte mich zu Sesshomaru um, der schräg hinter mir stand. „Da mach ich mir keine Sorgen. Wenn du mich töten wolltest hättest du es schon längst getan. Und wenn du irgendwann mal auf die Idee kommen solltest mich umzubringen...dann ist es halt auch so, da könnte ich dann auch nichts mehr gegen tun.“ das alles sagte ich mit einer sanften Stimme und ich merkte an meinen Worten, dass ich begann Sesshomaru zu vertrauen. Schon komisch wie schnell sich so etwas ändern konnte.

„Na gut. Ich habe dich gewarnt, aber wenn du nicht auf mich hören willst...Ich denke du bist von diesem Yokai verzaubert worden. Du bist nicht mehr Herr deiner Sinne! Sonst würdest du nicht so gut über ein Monster sprechen.“ Edo wandte sich zum gehen. „Früher habe ich auch so gesprochen, aber wenn du erlebt und gesehen hättest wie ich, dann würdest DU jetzt nicht so sprechen.“ sagte ich ihm. Edo ging ohne unterlass weiter.

Sesshomaru wollte Edo nachgehen. Da ich vermutete, dass Edo Sesshomaru's Vorhaben nicht überleben würde, griff ich Sesshomaru's Arm und flüsterte: „Lass ihn! Bitte.“ Sesshomaru sah mich an. Im selben Moment ließ ich seinen Arm wieder los, ich weis nicht ob es an seinem Blick lag oder am Gefühl ihn nie wieder loslassen zu wollen, das sich anfing in mir breit zu machen.

Wir gingen schweigend zum Lager zurück und ich räumte unsere Sachen zusammen. Sesshomaru's Pelz, den er mir letzte Nacht wieder geliehen hatte, schüttelte ich aus und brachte ihn ihm zurück.

„Danke Sesshomaru.“ sagte ich dabei und errötete leicht. Ich drehte mich deshalb schnell weg und lief zu meinen Sachen. Mir fiel auf, das mein Schwert nirgends zu finden war.

„Wo ist bloß...wo könnte es...“ murmelte ich vor mich hin.

Plötzlich fiel es neben mir auf den Boden. „Suchst du etwa das hier?“ das war Sesshomaru. „Danke!“ sagte ich und band es um mein Taille. „Du solltest nicht ohne Waffe sein!“ warnte er mich. Sesshomaru machte sich wieder Sorgen? Oder irrte ich mich? Aber was war es sonst, das ihn in den letzten Tagen dazu trieb mich auf Dinge hinzuweisen, die eine Gefahr für mich dar stellen konnten, und mir mein Schwert nachzutragen? Anders war sein Verhalten nicht zu erklären.

Wir machten uns auf den Weg und kamen auch gegen Nachmittag an.

„Hallo Sesshomaru!“ reif Rin erfreut, als sie Sesshomaru erblickte, da ich gerade hinter Sesshomaru ging, sahen Rin und Jaken mich nicht sofort.

„Hey ihr beiden!“ begrüßte ich Rin und Jaken und kam hinter Sesshomaru hervor.

„Alex?“ schrie Rin begeistert, während Jaken vor schreck: „Alexandraaaaaa?!“ leierte.

Rin fragte mich über alles was ich erlebt hatte, seit ich nicht mehr mit ihnen reiste, aus.

Dabei kam zum Vorschein, dass Sesshomaru den beiden nicht erzählt hatte, dass er mich bei Kagome und den anderen getroffen hatte.

Rin war glücklich zu hören, dass ich vorhatte länger bei ihnen zu bleiben. Sie war auch froh als ich sagte ich würde Dämonen nicht mehr zwangsläufig hassen.

Ich freute mich wieder mit ihnen reisen zu dürfen!

Wie auch schon bei meiner ersten Reise mit Sesshomaru, Rin und Jaken, gab es häufiger Tage an denen Sesshomaru nicht wieder zu uns kam. An diesen Tagen fehlte mir etwas.

Ich merkte nicht gleich das es Sesshomaru war der mir fehlte. Aber nachdem ich mich eines Tages fast 20 mal laut gefragt hatte wo er wohl sei und wie es ihm geht, das hatten Rin und Jaken zum glück nicht gehört, musste ich zugeben, das ich ihn vermisste. Das ich anfing MIR Sorgen um IHN zu machen.

Nach dieser Erkenntnis dauerte es nicht mehr lange bis...

Wieso mach ich das?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wer will sterben?

Ich hörte ein gepresstes Stöhnen. Dieses war aber alles andere als lustvoll und erregt! Ich öffnete die Augen und sah Sesshomaru. Jedoch hatte ich nicht meine Arme um ihn geschlungen, er berührte auch nicht meinen Busen, sondern lag mit verkrampfter Hand am Baum gelehnt und stöhnte leise. Er hatte schmerzen!

Ich griff schnell nach dem Tisch welches auf seiner Stirn lag und tauchte es wieder ins Wasser um es dann wieder auf seiner Stirn zu platzieren. Er wurde ruhiger.

Nachdem ich das getan hatte, seufzte ich leicht. Plötzlich sah ich Sesshomaru wieder, wie er in mein Dekolleté biss und ich errötete.

Es war nur ein Traum gewesen, allerdings einer der sich sehr realistisch angefühlt hatte...ich berührte mit den Fingern meine Lippen und dachte nach. Dieser Traum hatte mir gefallen, und das bestimmt nicht nur weil er sexueller natur gewesen war, sondern weil Sesshomaru mich in ihm gestreichelt hatte! Er hatte meinen Körper berührt, erkundet. Er hatte mich getestet, wie lange ich ihm widerstehen konnte, wann ich aufgeben würde...

Wieder stöhnte Sesshomaru und ich erwachte aus meinen Gedanken. Er wachte auf!

„Hm...?! machte er nur und sah mich dann an.

Ich war richtig erleichtert das er aufgewacht war. Das war ein gutes Zeichen. Ich hatte zwar gewusst das er nicht sterben würde, aber irgendwo muss man doch daran denken und ist erleichtert wenn es demjenigen wieder so gut ging!

Sesshomaru hob seine Hand und strich damit unter mein linkes Auge.

„Warum weinst du?“ fragte er mit seiner kalten, aber doch nicht so kalten Stimme wie sonst . „ich...ich weine?“ das hatte ich gar nicht mitbekommen. Es war mir in diesem Moment auch egal.

„Verdammt Sesshomaru! Wie hast du das geschafft?“ fragte ich ihn und eine weitere Träne rollte meine Wange hinab. „Wie habe ich was geschafft?“ wollte er wissen und seine Stimme hatte die gewohnte Kälte wieder zurückbekommen.

„Das du so zugerichtet wurdest!!!“ wurde ich lauter. „Das ist doch nicht schlimm und ich habe meinen Gegner schließlich besiegt!“ erwiderte er.

„Sesshomaru!!!“ sagte ich laut, ich schrie schon fast, aber mir fiel wieder ein, dass Jaken und Rin schliefen. „Darum musst du doch nicht gleich bis zum Äußersten gehen!“ rief ich wieder mit leicht gedämpfter Stimme und weitere Tränen fanden ihren Weg über mein Gesicht.

„Das verstehst du nicht!“ erwiderte Sesshomaru.

„Vielleicht versteh ich dich nicht, aber ich weis, dass ich mir höllische Sorgen um dich gemacht habe!“ schrie ich ihm ins Gesicht. Ich erschrak. Hatte ich ihm das eben wirklich gesagt? Oh Mist! Hoffentlich sind Jaken und Rin nicht aufgewacht und haben das gehört! Ich drehte mich um und sah, dass die zwei noch friedlich schliefen.

Ich blickte zu Boden und sagte weiter: „ Denk doch mal an Rin und Jaken. Wenn du sterben solltest, was wird dann aus ihnen? Ich bin nicht stark genug um sie zu beschützen!“

„Ich sterbe nicht so leicht!“ war Sesshomaru's überhebliche Antwort.

„Oh mein Gott! Stimmt ja!“ rief ich „Der Herr vor mir ist ja unsterblich. Nicht auszudenken, das man auch nur im Traum daran denkt er könne sterben! Aber ich will dir mal was sagen! Auch wenn du ein Dämon bist, selbst wenn du der stärkste wärst, du bist auch sterblich! Das ist etwas was dich nicht von den Menschen unterscheidet!“ brach es aus mir hervor. „Und jetzt nimm wirklich mal an du würdest sterben! Das kann immer passieren, es könnte jetzt auch ein starker Dämon aus dem Gebüsch springen und dich angreifen, so verwundet wie du bist würdest du das nicht überleben! Es kann zwar sein das nichts dergleichen geschieht, aber man sollte sich deswegen nicht unnütz in Gefahr begeben!“ ich holte kurz Luft, nur um dann weiter zu machen.

„Sesshomaru. Du hast Rin gerettet. Das bedeutet, das du nicht vollkommen böse bist! Also übernimm Verantwortung und achte darauf das sie sich morgen nicht alleine gegen Feinde verteidigen muss!!!“ warf ich ihm an den Kopf.

„Ich BIN durch und durch böse!!!“ giftete er zurück. KLATSCH!!! Ich hatte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst.

„So! Ich hoffe du denkst mal darüber nach!“ Er stand auf, ich sah das ihm diese Bewegung schmerzte, aber mir war es momentan nur recht. Er hob seine Hand und ich sah seine Krallen, die sich langsam um meinen Hals legten.

„Los! Worauf wartest du?!“ sagte ich leise, aber bestimmt. „Du solltest den Mund nicht so weit aufreißen! Denn du bist auch sterblich!“ sagte Sesshomaru kalt, aber seine Stimme war nicht so fest wie sonst.

„Ich weis das ich sterben kann! Aber diese Ohrfeige ist es mir wirklich wert gewesen!“ ich wurde am Ende des Satzes leiser, da Sesshomaru mir langsam die Kehle zudrückte.

Ich rang nach Luft. Sesshomaru drückte immer fester zu. „Na? Willst du mich nicht um Gnade anflehen?“ fragte er siegessicher. Da ich nicht mehr sprechen konnte schüttelte ich nur so gut es ging den Kopf.

„Du würdest also lieber sterben als um dein lächerliches Leben zu winseln?“ Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit, weiter ging es nicht und sah ihm in die Augen.

Mein sturer Blick schien ihn zu verwirren.

„Pah!“ sagte er und ließ mich fallen. Ich fing das Husten an und sog doch erleichtert die kühle Nachtluft ein. „Du bist es nicht wert von mir getötet zu werden.“ sagte Sesshomaru und lehnte sich wieder an den Baum. Klasse Ausrede! Was besseres ist ihm wohl nicht eingefallen. „Du hast gerade genau das getan was ich, deiner Meinung nach nicht machen sollte.“ ich schaute ihn fragend an. „Du hast dein Leben leichtfertig aufs Spiel gesetzt, für nichts! Glaubst du etwa deine Ohrfeige würde mich stören?“ „Ja, das tut sie. Aber noch mehr stört es dich, das du mich nicht töten konntest und ich nicht um Gnade gebettelt hab.“ flüsterte ich, mir war bewusst, dass Sesshomaru mich hörte.

Er sagte gar nichts mehr. Und auch ich hielt meinen Mund und ging ans Feuer.

Um Sesshomaru musste ich mich jetzt nicht mehr kümmern.

Liebe...ich?

Ich legte mich hin in der Hoffnung schnell einzuschlafen. Doch dieser Wunsch blieb mir verwehrt. Ich konnte nicht einschlafen. Ich musste immer wieder an den Traum denken, an das Gesagte, an Sesshomaru, als er mich würgte. Ich fühlte meinen Hals. Ich würde mir, wenn ich aufstand etwas darum binden, damit Rin und Jaken die Würgemale nicht sahen. Es war besser wenn sie nichts davon erfuhren. Ich war froh das Sesshomaru und ich weit genug weg gewesen waren und sie nichts mitbekommen haben.

Sesshomaru...ich hatte mir solche sorgen um ihn gemacht und er? Was tat er? Er fing an mir die Luft abzuschnüren! Aber wie hatte ich darauf reagiert? Ich hätte mich umbringen lassen, nur weil ich der Meinung war mit meiner Aussage richtig zu liegen. Ich wollte ihn dazu bewegen sich auch mal Gedanken über andere zu machen. Aber...hatte ich das denn geschafft? Schön wäre es! Woran Sesshomaru wohl gerade dachte? Nahm er sich meine Worte zu Herzen? Dachte er an mich?

Ein wohlig warmes Gefühl stieg bei dem Gedanken daran, das er an mich denken könnte in mir auf. Ich war eben noch etwas sauer wegen dem Würgen auf Sesshomaru gewesen, aber nun...ich weis nicht genau, aber ich denke, das ich ihm das verziehen habe. Klar, ich war sowieso ein Mensch der nicht lange böse auf jemanden sein konnte, aber diese Sache war etwas ernsthaftes und ich hatte ihm schon verziehen? Seltsam. Plötzlich kam mir Sesshomaru's Bild wieder vor Augen. Er war wirklich schön, diese Zeichnung in seinem Gesicht stand ihm wirklich gut. Ob er gut küssen konnte?

Ähm...warum dachte ich eigentlich die ganze Zeit so an Sesshomaru? Er hatte mich gewürgt, mich fast erdrosselt und ich dachte daran wie er küssen konnte?! War...war ich vielleicht in ihn...verliebt? Ich presste meine Hand aufs Herz und fühlte wie es pochte. So schnell wie es das tat müsste es gleich zerspringen. Ich war also tatsächlich in Sesshomaru verliebt? Aber...er war so...kalt...und unnahbar...wie konnte ich mich in so jemanden verliebt haben?

Aber wenn ich mein Herz und die Gefühle, die mich verwirrten, denn es waren so viel auf einmal, bedachte, ließen sie nur diesen einen Schluss zu:

Ich liebte Sesshomaru!

Über diesen Gedanken schlief ich ein. Als ich aufwachte war schon heller Tag und der sonne nach zu urteilen war mittag schon durch. Warum hatte mich keiner geweckt?

Ich sah mich um und schlug die Decke auf. Mir fiel das Geschehene von gestern Nacht ein und ich griff nach meiner Decke um ein Stück von ihr abzureißen und um meinen Hals zu binden.

Als ich mich umsah bemerkte ich, dass Jaken auf einem Baumstamm saß und sich mit seinem Stab beschäftigte, Rin saß währenddessen am Feuer und mühte sich gerade damit ab eine unglücklich gewachsene Wurzel zu schälen. Beide waren so damit beschäftigt, das sie mich nicht gleich sahen.

„Guten Morgen Alex-Chan!“ rief Rin und ich erwiderte ihre Begrüßung und sie sprach weiter: „Hast du gut geschlafen? Sesshomaru sagte ich solle dich nicht aufwecken und das wir erst Morgen weiterreisen werden. Jaken ist deswegen schon ganz besorgt um Sesshomaru, er meint Sesshomaru sei viel zu freundlich.“ Ich antwortete nicht darauf, sondern nahm mir ein Tuch und begab mich zum See, der sich nur wenige Meter von unserem Lager befand, aber durch einige Bäume nicht direkt einzusehen war. Ich wollte mich erstmal frisch machen, und vor allem feststellen wie schlimm die Male am Hals waren.

Ich kam an den See und setzte mich ans Ufer. Ich beugte mich darüber und nahm das Tuch ab um die Male sehen zu können. Sie waren deutlich zu sehen, so dunkelrot und an einigen Stellen blau bis lila. Ein bisschen grün und gelb waren auch vertreten. Aber es war halb so schlimm, sie taten kaum weh und ich konnte sie mit dem Tuch gut verdecken.

Mir fiel Sesshomaru wieder ein, wie er seine Hand um meinen Hals legte und zudrückte.

„Hm...“ machte ich und seufzte. Ich nahm eine Handvoll Wasser und schüttete es mir ins Gesicht. Das tat gut! Das Wasser war angenehm und ich beschloss ein Bad zu nehmen. Ich zog mich fast vollständig aus. Da ich keine Lust hatte von Fremden nackt gesehen zu werden ließ ich meine Unterwäsche an und stieg ins Wasser.

Ich weis gar nicht wie lange ich schon nicht mehr in so angenehmem Wasser gelegen bin. Ist das schön. Ich schwamm eine Weile und ließ mich dann auf dem Rücken treiben.

Als meine Haut zu schrumpeln anfing stieg ich wieder aus dem Wasser und trocknete mich mit dem mitgebrachten Tuch ab. Zum Glück reisten wir wieder nach Süden, darum war es recht warm und ich fror nicht. Ich legte mich nur mit meiner Unterwäsche bekleidet ins Gras und schloss die Augen. Mein Schwert hatte ich neben mir liegen, seit Sesshomaru mir nahegelegt hatte es immer bei mir zu tragen tat ich das auch. Das mit der Kleidung war mir allerdings gerade ziemlich egal. Es war schön die letzten Tropfen von der Sonne trocknen zu lassen.

Was war das? Es wurde plötzlich leicht kalt, hatte sich eine Wolke vor die Sonne geschoben? Ich öffnete die Augen und sah etwas hinter, oder besser gesagt über mir, stehen.

Ich richtete mich auf und sah Sesshomaru.

„Hatte ich dir nicht gesagt du solltest dich nicht so freizügig geben?!“ fragte er mich.

„Pfff! Da wo ich herkomme legt man sich oft so in die Sonne wenn es warm ist.“ „Da wo du herkommst ist aber nicht hier!“ sagte er nur und schickte sich an zu gehen. „Warte!“ bat ich ihn. Ich wusste auch nicht genau warum. Plötzlich fiel mir etwas ein.

„Du wolltest doch damals wissen wie ich an ein Stück des Shikon no Tama gekommen bin, oder?“ fragte ich ihn und er antwortete: „Du hattest halt ein Stück davon. Wo es herkommt interessiert mich nicht.“ ganz schön frech, dachte ich, aber so leicht ließ ich nicht locker. Sesshomaru hatte ich nie etwas davon erzählt wo ich herkam. Es hatte ihn auch nie interessiert warum ich mich manchmal so anders benahm als andere aus dieser Zeit. Ich wollte aber wissen, wie er darauf reagierte. Also fing ich an zu erzählen. „Ich komme, genau wie Kagome, die, die mit deinem Bruder reist, aus der Zukunft. Um genau zu sein 500 Jahre.“ Sesshomaru wendete sich wieder mir zu. Ich schien ihn neugierig gemacht zu haben. Gut so! Ich erzählte ihm meine Geschichte und er hörte sie ohne Unterbrechung an. Als ich geendet hatte sagte er jedoch nur: „Hm...das erklärt einiges an dir.“ und ging.

BLÖDMANN!!! Aber im nächsten Moment wusste ich, dass er sich damit beschäftigen würde. Sonst hätte er mir nicht bis zum Schluss zugehört. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht.

Ich zog meine Kleider wieder an und ging zu Rin. Sie hatte das Essen fertig und ich war am Verhungern!

Taki - Der Wasserfall

Wie vorher auch war Sesshomaru immer mal wieder mehrere Tage weg. Seit ich mir über meine Gefühle im klaren war machte ich mir noch mehr Sorgen als vorher. Aber ich wusste ich würde Sesshomaru niemals davon abhalten können wegzugehen.

Eines Tages saßen wir am Feuer, Sesshomaru wie immer abseits, es war spät. Plötzlich horchte Sesshomaru auf. Ich griff nach meinem Schwert. Wenn er sich so benahm war meistens Ärger im Anflug.

„Huiii!“ rief jemand und etwas sprang aus einem der Baumkronen. Sesshomaru hatte sich aufgerichtet und sein Schwert griffbereit.

„Halloooo! Na Sesshomaru? Wie geht es dir? Ich hab doch gleich gewusst das du es bist!“ sagte eine Frau in einem Ton, der keine Unterbrechung duldete.

„Hab dich ja lange nicht gesehen. Siehst gut aus. Bist wohl immer schön am Trainieren was?“

„Was machst du hier Taki?“ fragte Sesshomaru kalt. „Was ich hier mache? Also wirklich Sesshomaru! Wir sind doch alte Freunde! Nicht war?“ fragte sie ihn und bewegte sich auf Sesshomaru zu.

„Wer ist das?“ fragte ich Rin und Jaken. Rin kannte sie nicht, aber Jaken erzählte mir, das sie eine alte Bekannte von Sesshomaru war und sie immer versucht hatte ihn für sich zu gewinnen. Wenn auch nur um ihn für irgendwelche Pläne ausnutzen zu können. Aber der Herr und Meister war nicht an ihren Plänen interessiert und er war vor allem nicht mit weiblichen Reizen zu kriegen, meinte Jaken großspurig. Schade dachte ich, allerdings war ich auch froh das zu hören, denn diese Tuse würde sich nicht an Sesshomaru zu schaffen machen.

Leider musste ich zugeben das sie wirklich gut aussah. Sie trug ein langes Japankleid, das mit Bändern und Kugeln verziert war. Sie trug einen alten japanischen Schirm mit sich, der genauso aussah wie ihr Kleid. Von ihren Haaren mal ganz abgesehen. Meine waren zwar schon lang, aber ihre hingen, obwohl sie schon einen aufwendigen Zopf trug, in langen feinen Strähnchen bis zum Boden. Jetzt berührte sie doch mir ihrer Hand Sesshomaru's Brust! Die konnte was erleben!

„Hey Du!“ rief ich und kam mit großen Schritten näher. „Ja? Bitte?“ fragte sie und schaute sich nach der Person um die das gesagt hatte, bis ihr Blick dann auf mich fiel. Sie fing verächtlich an zu kichern und meinte: „Was kann ich für dich tun, Mensch? Soll ich dich aufschlitzen?“ „Nein danke! „Es reicht schon wenn sie wieder von hier verschwinden!“ erwiderte ich selbstsicher und wartete ihre Antwort ab. „So was freches! Dich werde ich...!“ „Du wirst hier gar nichts tun, hast du mich verstanden Taki?“ unterbrach Sesshomaru sie und hielt dabei den Arm, mit dem sie mich hatte schlagen wollen, fest. Ich hatte nicht damit gerechnet und hatte schon mein Schwert gezogen.

„Aber wieso...Sesshomaru!“ fragte sie entgeistert „Warum hälst du mich auf?! Sie ist doch nur ein dummer Mensch! Sie ist es nicht wert zu leben! Oder willst du sie töten? Dann musst du es sagen! Ich lasse dir gerne den Vortritt.“ sprach es und machte etwas Platz für Sesshomaru.

Dieser ließ ihren Arm los.

„Alex-Chan!“ rief Rin und rannte auf uns zu. „Lass sie in Ruhe!“ schleuderte Rin Taki entgegen. „Also so was Unverschämtes...!“ Taki war zutiefst schockiert, das sie sich so etwas von Menschen anhören musste. „Los Sesshomaru! Wenn du sie töten willst, dann tu es jetzt bitte, ich halte diese Primitivlinge nicht mehr länger aus!“

„Wenn du es hier nicht mehr aushälst solltest du gehen.“ „Was?! Aber...Sesshomaru! Das sind Menschen! Sie beleidigen uns!“ schnaubte Taki. Ich funkelte Taki böse an. Am liebsten hätte ich ihr die Augen ausgekratzt. Aber ich ließ es bleiben. Ich glaube nicht das Sesshomaru das mitmachen würde.

„Wenn sie dich beleidigen, schön und gut, aber ich habe nicht bemerkt das sie mich in irgendeiner Art und Weise beleidigen.“ Taki war erschüttert, was musste sie da von einem der stärksten Dämonen weit und breit hören?! Er hatte ihr schon vieles an den Kopf geworfen, aber sowas! Sowas hatte er ihr noch nie angetan!

„Genau! Wir würden Meister Sesshomaru niemals beleidigen!“ rief Rin wütend und streckte Taki die Zunge raus. „Na, na Rin. Sei nicht so frech!“ rügte Sesshomaru sie, aber nicht mit seiner kalten unnahbaren Stimme, sondern etwas weicher, allerdings immer noch bestimmt.

„Sesshomaru-Sama hat recht Rin. Wir müssen der Armen doch mit Respekt entgegentreten. Wir wollen doch Sesshomaru-Sama alle Ehre machen. Komm Rin, wir gehen da hinten hin. Zu Jaken.“ Damit wendeten wir uns zum gehen. Es war das erste Mal gewesen, dass ich Sesshomaru mit Sama angesprochen hatte, und es würde auch nicht wieder so schnell vorkommen. Wir mussten an Taki vorbei, um zu Jaken zu gelangen, dabei flüsterte ich ihr ins Ohr: „Vergiss es! Mit deiner billigen Anmache kommst du nicht an ihn ran!“ Ich wusste das auch Sesshomaru mich gehört hatte, wozu hatte er sonst seine guten Ohren?

Aber wie ich es vorhatte ging ich mit Rin zu Jaken zurück. Von dort warteten wir ab.

„Diese...! Wie kann sie bloß?! Ich bin eine der stärksten Dämonen! Sie sollte vor mir kriechen! Mich anflehen und anbetteln sie am Leben zu lassen! Stattdessen muss ich mir das gefallen lassen! Nun sag doch auch schon was Sesshomaru! Du kennst diese Mädchen stimmts? Sind sie deine Dienerinnen? Dann hast du sie aber schlecht erzogen! Sie gehorchen dir ja gar nicht! Wie kannst du es zulassen, das sie dich so entehren?! Das ist ja wohl...Mir...mir...mir fehlen die Worte!“ endete sie und schnappte nach Luft. Man konnte diese Frau reden! Kein wunder das Sesshomaru sie nicht leiden konnte.

„Schön das du mich endlich zu Wort kommen lässt. Diese Zwei sind nicht meine Dienerinnen, sie reisen mit mir und kümmern sich gelegentlich um Aufgaben die ihnen gebe.“ sagte Sesshomaru in seiner kältesten Stimme.

„Ach ja, und wer mich entehrt und wer nicht entscheide ich! Und ich entscheide, das allein deine Anwesenheit mich entehrt. Also verschwinde endlich von hier, bevor du Rin und Alexandra weiter und damit auch mich beleidigst.“

Zack!!! Das hat gesessen! Taki nahm ihren Schirm in beide Hände, zerbrach ihn und schleuderte die Reste nach Sesshomaru. Dieser hielt daraufhin sein Schwert vor Taki und sagte: „verschwinde von hier und lass mich ein für allemal in frieden! Hast du mich verstanden?“ Taki bebte vor Wut und Scham. Das musste sie sich von einem Dämon und von...von Menschen gefallen lassen!!! „Selber schuld! Wir hätten viel Spaß zusammen haben können. Ich hatte mir so etwas schönes ausgedacht.“ rief sie, als sie sich schon in die Luft erhoben hatte und in die Dunkelheit, die nun vollkommen war, verschwand.

Endlich war sie fort! Mann, war ich erleichtert. Ich war ganz schön eifersüchtig gewesen, als sie Sesshomaru so nahe kam.

„Ich denke Rin“ sagte ich „wir sollten uns hinlegen. Es ist schon spät und Sesshomaru möchte morgen bestimmt früh los.“ Rin nickte und breitete schnell ihre Schlafsachen aus. Wir lagen schon eine Weile, als Rin mich fragte: „Sag mal?“ „Ja?“ ich richtete mich leicht auf und stütze mich auf meine Ellenbögen. „Was ist?“ „Nun ja...warum hast du dich dazwischen gedrängelt?“ „Wie?“ ich verstand Rin nicht gleich. „ich meine, als Sesshomaru und Taki so nah beieinander standen. Da bist du da doch hingegangen und hast dich vor Sesshomaru gestellt, direkt zwischen die Zwei.“ „Ähm...“ was sollte ich ihr sagen? Ich konnte ihr schlecht erzählen das ich eifersüchtig auf diese Frau war. „Ich ähm...naja, Jaken sagte doch Sesshomaru könne sie nicht leiden, und da ich sie auch nicht mochte hab ich mir gedacht, wenn ich auch was sage, dann haut sie vielleicht eher ab.“ oh verflixt! Diese Lüge würde sie mir niemals abnehmen! Was sollte ich ihr aber dann sagen?!

„Ähm Rin...? Ich ähm...“ Rin war eingeschlafen! Zum Glück!

Kein Geheimnis mehr

Ich versuchte zu schlafen. Aber obwohl es Nacht war, war es sehr warm. Und so zog ich mich soweit aus, bis ich nur noch Top und Slip anhatte. Selbst das war noch zu warm! Aber ich beherrschte mich. Ich beschloss zu dem kleinen Bach zu gehen, der über die Lichtung führte, auf der wir campierten. Ich nahm selbst auf diesem kurzen Weg mein Schwert mit. Man konnte ja nie wissen!

Ich tauchte meine Füße ins kühle Nass und setzte mich auf einen Stein, der mitten im Bach stand. Danach nahm ich mir immer mal wieder eine Handvoll Wasser und ließ es über meine Arme und Beine laufen.

„Du solltest besser schlafen! Morgen will ich, dass wir noch vor dem Morgengrauen losgehen.“

Ich hatte mich etwas erschreckt und sah Sesshomaru etwas überrascht an. „Ich...ich kann nicht schlafen. Es ist einfach zu warm heut Nacht.“ antwortete ich und stand auf.

Als Sesshomaru an mir hinab sah und meine Kleidung bemerkte schaute er plötzlich zum Feuer und meinte: „Warum hörst du nicht darauf wenn ich dir sage, das dein Aufzug Männer auf falsche Gedanken bringen könnte.“ Ich blickte ihn erstaunt an, fasste mich aber gleich wieder. „Ich sehe hier aber keinen Mann. Außer...du meinst dich selbst.“ Ich grinste und wieder stellte ich mir die Frage, wie es wohl sein musste Sesshomaru zu küssen.

Sesshomaru trat einen Schritt zurück und fragte: „Warum hast du dich eigentlich eingemischt, als Taki hier war?“ wollte er etwa vom Thema ablenken? Na gut, aber das würde ihm nicht so einfach gelingen, ich wollte heute Nacht alles auf eine Karte setzen. Jedoch nach und nach in kleinen Stücken, vielleicht kam er dann selber drauf auf was ich hinaus wollte.

„ Ich kann diese Frau nicht leiden. Wie sie spricht, wie sie sich gibt. Aber vor allem wie sie sich an dich rangeschmissen hat!“ Sesshomaru sah mich mit einem Blick an, der mir verriet, das er mindestens leicht überrascht war.

„Ich muss gestehen ich war ein wenig eifersüchtig.“ Von wegen ein wenig! Ich hätte sie meucheln können , als sie dich angefasst hat. Sie war eindeutig eine Konkurrentin, zwar nicht von Sesshomaru aus gesehen, aber für mich war sie es.

„Eifersüchtig? Wieder eine dieser unnützen, menschlichen Gefühle.“ versuchte er meine Antwort herunterzuspielen. Als ob er nicht zumindest schon gehört hätte was für ein Gefühl Eifersucht war!

Ich schluckte. Okay! Das mit dem, er wird schon noch rausfinden was ich damit bezwecke, konnte ich wohl knicken. Gut Alex! Nimm all deinen Mut zusammen und...

„AAAH!!!“ „Rin!“ riefen Sesshomaru und ich gleichzeitig. Wir rannten hin, Sesshomaru war natürlich als erster da.

„MIST!“ schrie eine mir nicht unbekannte Stimme. „Verdammt! Sesshomaru! Es ist nicht das wonach es aussieht.“ Als ich endlich nah genug am Feuer war konnte ich erkennen wem die Stimme gehörte. Es war Taki! Sesshomaru stand, Rin hinter sich und Jaken daneben, Taki gegenüber. Ich fand mich zuerst in der Mitte wieder, aber schnell stand ich mit gezücktem Schwert neben Sesshomaru.

Taki meldete sich zu Wort, als sie mich sah rief sie: Ich wollte eigentlich...Da! Da ist sie! Die wollte ich töten! Was...was hast du da an?! Das ist ja weniger als nichts! Du!“ sagte sie drohend und durchbohrte mich mit ihrem Blick. „Ich wusste es! Du hast dich mit einer Menschenfrau eingelassen!“ Es dauerte eine Weile bis ich verstand wie sie das gemeint hatte. Und auch Sesshomaru schien nicht gleich zu begreifen. Als ich verstand wurde ich leicht rot. Ich hätte ehrlich gesagt nichts dagegen wenn ihre Behauptung stimmen würde.

„Als ob ich mich je mit einem Menschen einlassen würde!“ sagte Sesshomaru. In mir zerbrach etwas. Der letzte Funken Hoffnung war soeben erloschen. Sesshomaru war ist und blieb eben ein Dämon! Einer, der zu keinerlei Bindung fähig war! Eine träne rollte über mein Gesicht.

„Schön das du es so siehst. Die Kleine da neben dir scheint aber anderer Meinung zu sein.“ verkündete Taki schadenfroh und zeigte auf mich.

Sesshomaru sah mich an. „Alexandra?“ fragte er mich. Ich konnte ihm nicht antworten. Ich sah nur diese Frau an. Diese Frau! Sie hatte alles kaputt gemacht. Wäre sie nicht wieder aufgetaucht wäre alles anders verlaufen. Vielleicht hätte ich es ihm doch nicht gesagt. Vielleicht, aber dann hätte ich wenigstens noch Zeit gehabt um ihn darauf vorzubereiten, ihm Hinweise zu geben...

Doch jetzt! Sesshomaru hatte gesagt was er dachte, das er nie etwas mit mir anfangen würde. Und sie hatte ihm dann auch noch verraten das ich...

„DU!!!“ schrie ich als ich mich mit dem Schwert auf sie stürzte. „Warum?! Warum musstest du dich einmischen?! Du hattest kein Recht da...!“ Taki schleuderte mich mit einem Schwung zu Boden. „Ich hatte also recht. Du liebst Sesshomaru! Hab ich dich verletzt? Erniedrigt? Schön! Das war es was ich wollte! Jetzt werde ich dich nur noch töten. Ganz langsam. Nachdem Sesshomaru das erfahren hat wird es ihm wohl endlich nichts mehr ausmachen wenn ich dich umbringe!“ Ich lag auf dem Rücken als Taki ihre Hand erhob und mit ihrer dämonischen Macht mein Ende vorbereitete. Ich schloss die Augen und wartete.

„AAHHH!!!“ das war doch Taki gewesen, oder? Ich öffnete die Augen und sah wie Sesshomaru und Taki gegeneinander kämpften.

Ich hatte plötzlich eine Idee. Ich stand auf und rannte zu meinen Sachen, dabei hob ich noch schnell das Schwert auf. Mit meinen Sachen im Arm rannte ich von der Lichtung. Zum Glück bemerkte mich keiner, außer Rin, aber sie hielt mich nicht auf. Wahrscheinlich war sie noch zu überrascht von allem.

Ich rannte. Ich rannte als ob der Teufel hinter mir her war. Wohin ich lief wusste ich nicht. Ich wollte nur weg. Weg von dieser Frau, von Sesshomaru, diesen Tag einfach vergessen...

Es war fast wie bei meiner ersten Begegnung mit einem Dämon. Nur dieses Mal ließ ich jemanden zurück, den ich liebte.

Meine Entscheidung

„Hey!“ Hier kenn ich mich aus! In dieser Gegend traf ich auf Edo, wir blieben eine Zeit lang in diesem Gebiet, sodass ich mich hier ganz gut auskannte.

Ich ging weiter. Es waren 2 Tage seit meinem Aufbruch vergangen.

Was war das? Ich hörte ein Miauen! Ich suchte nach der Katze die dazugehörte.

„Kiara!“ rief ich als mir die kleine Dämonin auf die Arme sprang.

„Kiara! Wo bist du?!“ „Sango! Hier ist sie!“ rief ich als ich die Stimme erkannte. „Alex-San?“ Sango kam auf mich zu, Kagome und die anderen hinterher.

„Hallo Leute! Lange nicht gesehen!“ „Alex-San! Wie geht es dir?“ „Mir geht es gut.“ „Wie war es bei Sesshomaru?“ wollte Kagome wissen. Sesshomaru... „Ach...ganz gut...“

„HE! Was?!“ ich drehte mich um, irgendwas machte sich wieder mal an meinem Hintern zu schaffen. Eben dieser erhielt dafür mehrere harte Ohrfeigen. Die meisten stammten aber nicht von mir!

„Du Perversling! Lustmolch! Sittenstrolch!“ ließ Sango vernehmen. Hier war alles beim Alten.

Kagome nahm mich beiseite und fragte: „Ist was mit Sesshomaru? Du siehst so traurig aus.“ „Nein, nein...es ist nichts...“ ich versuchte zu lächeln, aber es kam mir gekrampft vor, also drehte ich meinen Kopf lieber weg.

„Schon gut, wenn du nicht darüber reden willst ist es okay.“ sagte Kagome verständnisvoll und rief: „Hey ihr! Was haltet ihr von einer Pause?“ „Aber dann kommen wir doch heute gar nicht mehr zum Brunnen!“ beschwerte sich Inu Yasha. Aber Kagome duldete kein Pardon.

„Sag mal Alex-San,“ wollte Sango wissen „hast du vor wieder mit uns zu reisen?“ Ich war etwas überrascht wegen dieser Frage. Ich hatte zwar vorgehabt Kagome und die anderen zu suchen und gegebenenfalls mit ihnen zu reisen, aber wir waren nun schon so nah am Brunnen, durch den ich zurückkonnte. Das einzige was mir fehlte war ein Splitter des Shikon no Tama, und dafür brauchte ich Kagome.

Ich wollte zurück n meine Zeit. Dort würde mich nichts mehr an Sesshomaru erinnern, und ich könnte wieder ganz normal leben.

Ich weis! So etwas nennt sich flüchten, aber ich konnte nicht mehr.

Es ist einfach zu schwer in jemandes Nähe zu sein den man liebt und keine Hoffnung darauf zu haben, dass es ein Happy End gibt. Vielleicht können einige von euch das nachvollziehen...

„Alex-San?“ „Was?!“ „Ich hatte dich gefragt ob du vor hast wieder mit uns zu reisen.“ wiederholte Sango. „Nicht direkt.“ antwortete ich. „Ich wollte eigentlich Kagome fragen ob sie...?“ „Ja?“ fragte Kagome.

„Könntest du mich wieder in unsere Zeit bringen?“ Kagome schien etwas überrascht, genau wie die anderen. „Aber Alex-San! Ich dachte du magst diese Zeit!“ wollte Shippo wissen. „Das stimmt schon, aber ich denke es ist an der Zeit wieder zurückzukehren.“

„Wenn du das möchtest“ bejahte Kagome die Frage. „Ich wollte ohnehin in unsere Zeit zurück. Ich brauche noch ein paar Dinge von zu Hause.“ „Danke Kagome.“ ich war Kagome sehr dankbar dafür. Wir campierten hier, wo wir auch Pause gemacht hatten und brachen am nächsten Morgen früh auf. Wir durchquerten den Wald und kamen gegen Nachmittag am Brunnen an. Ich verabschiedete mich von allen. Shippo fing das weinen an und auch Miroku bedauerte es sehr, dass ich ging. Zum Abschied wollte er mich noch einmal umarmen. Aber Sango hatte was dagegen und auch ich war froh darüber das er es nicht tat. Sango umarmte mich und wünschte mir viel Glück und ich könne jederzeit wiederkommen wenn ich auf Kagome traf. Ich dankte ihr für die Einladung dachte aber insgeheim,das ich nicht vorhatte zurückzukehren. Inu Yasha war frech wie immer und fragte nur warum wir Menschen aus allem ein Drama machten, mit ``Mach Platz´´ brachte Kagome ihn zum Schweigen.

„Also...Auf Wiedersehen.“ sagte ich und sprang mit Kagome zusammen in den Brunnen.

„So da sind wir!“ verkündete Kagome und wir traten aus dem Gebäude. Es war ein schöner Frühlingstag.

„Komm mit!“ sagte Kagome und zog mit in Richtung Haus. „Was?! Sag mal Kagome? Wie viel Zeit ist hier eigentlich vergangen?“ „Genauso viel Zeit wie die die du in der Vergangenheit warst.“ „WAS?!“ ich stoppte. „Das würde ja bedeuten, das hier ungefähr 8 Monate vergangen sein müssten!“

„Wenn du so lange in der Vergangenheit warst, dann ja.“ „Was mache ich jetzt? Meine Gastfamilie hat bestimmt die Polizei eingeschaltet und wie soll ich erklären, wo ich die letzten 8 Monate war?! Soll ich etwas sagen ich war in der Vergangenheit und bin mit Dämonen durch das Land gereist?!“

„Mach dir keine Sorgen. Das kriegen wir irgendwie hin. Komm erst mal mit rein.“ beruhigte Kagome mich und zog mich ins Haus.

„Hallo Mama! Bin wieder da Opa!“ Kagome stürmte ins Wohnzimmer und begrüßte erst mal alle. „Ist Sota schon zu da?“ „Nein der ist noch in der Schule.“ antwortete ihr eine Frau.

„Ich habe besuch mitgebracht Mama.“ sagte Kagome und kam um mich zu Frau Higurashi zu ziehen. „Guten Tag Frau Higurashi!“ begrüßte ich die Frau und verbeugte mich leicht.

„Guten Tag! Nanu? Wie siehst du denn aus?“ sie besah sich meine Kleider und kam zu dem Entschluss das ich dringend was neues benötigte und ich dringen ein bad mit Shampoo und allem was dazugehörte brauchte. In der Zwischenzeit erklärte Kagome ihrer Mutter wer ich war und wo ich herkam. Nebenbei fragte sie noch wo denn Opa sei und bekam als Antwort, das er wieder eine seiner eigenartigen Zeremonien vorbereitete. Das war Kagome genug als Antwort.

Es war einfach himmlisch in einer Badewanne mit heißem Wasser zu liegen, den Schaum auf der Haut zu spüren und einfach an nichts weiter zu denken.

„Bist du fertig?“ fragte mich Frau Higurashi. „Ja! Warten Sie ich komme raus.“ Schade dachte ich, ich wäre gerne noch länger in der Wanne geblieben. Aber ich konnte ja jetzt wieder häufiger Baden.

Nach dem Bad setzten wir uns gemeinsam an den Wohnzimmertisch. Auch Sota, der von der Schule gekommen war und Herr Higurashi, den ich einfach Opa nennen sollte, waren anwesend. Kagome hatte allen von meiner Lage erzählt. Und wir berieten nun was zu machen sei.

„Was haltet ihr davon wenn Alex-San entführt wurde?“ meldete sich Sota zu Wort. „Das geht nicht. Alexandra war 8 Monate weg, in der Zeit hätten Entführer sicherlich eine Lösegeldforderung oder ähnliches gestellt.“ sagte Kagome. „Zudem hätte sie in dieser Zeit bestimmt einen Anhaltspunkt auf die Entführer mitbekommen. Die Polizei würde sie nach Statur und so was fragen.“

„Ja, sagte ich. Das geht nicht. Am Ende kommt noch ein Unschuldiger wegen mir ins Gefängnis!“

„Stimmt.“ sagte Sota und überlegte weiter.

Es wurden immer mehr Vorschläge in die Runde geworfen, aber mit der Zeit wurde eine unsinniger als die andere.

„Verdammt!“ sagte ich. „Ich weis gar nichts mehr! Mir fällt nichts mehr ein!“

Schweigen.

Keine Erinnerung mehr

„Das ist es!“ rief Kagome. „Was?“ wollten alle wissen. „Na. Du weis nichts mehr!“ ich verstand sie nicht. Opa und Sota machten Gesten des Verstehens und auch Frau Higurashi verstand. „Du hast alles vergessen!“ fuhr Kagome fort „Du hast Amnesie!“ sagte Opa und Sota darauf: „Genau! Du stellst dich einfach dumm! - Hey! Das war doch nicht böse gemeint!“ verteidigte sich Sota als Kagome ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. „Trotzdem sagt man so was nicht!“

„Amnesie...das hieße ich müsste so tun als hätte ich alles vergessen. Alles was in den letzten 8 Monaten geschah würde nicht mehr existieren...“ flüsterte ich „Was hast du gesagt?“ wurde ich von Opa daraufhin gefragt. „Ach nichts!“ erwiderte ich. Ich wünschte ich könnte die letzte Zeit vergessen. Alles was ich erlebt habe, Sesshomaru...einfach alles aus meinem Gedächtnis löschen...

„Ich würde sagen wir machen für heute Schluss. Und Morgen suchen wir deine Gastfamilie auf. Wir sagen du könntest dich nur noch an diesen Namen erinnern, neben deinem eigenen.“ beendete Frau Higurashi den Abend.

Ich schlief bei Kagome im Zimmer. Oder besser gesagt ich versuchte es. Aber mit einschlafen klappte es nicht so ganz. Ich ließ den Tag Revue passieren. Ich sollte also so tun als hätte ich keine Erinnerung mehr. Ich würde viel drum geben wenn es tatsächlich so wäre. Aber leider war es nicht so. Deshalb musste ich mir den Schmerz den ich empfand gefallen lasse. Immer wenn meine Gedanken in die Vergangenheit schweiften versetzte es mir einen Stich in der Brust.

Ich fing leise an zu weinen und zog die Decke über mein Gesicht. Darüber schlief ich ein.
 

„Gut. Hast du dir alles gemerkt?“ Frau Higurashi fragte mich noch mal alles ab. Kagome war wieder ins vergangene Japan gereist. „Ich habe mein Gedächtnis verloren und kann mich an nichts erinnern, nur das ich glaube Alex zu heißen und an den Namen Fukushima kann ich mich erinnern, weis aber nicht zu wem er gehört. Außerdem erinnere ich mich noch an den Namen der Chishiki Universität. Ich habe ansonsten keine weiteren Erinnerungen, auch weis ich nicht wie ich zu ihnen gelangt bin.“ „Sehr schön. Opa hat dich auf der Treppe des Tempels gefunden, das war vor 2 Tagen, du hast den ersten Tag durchgeschlafen und am zweiten hast du dich ausgeruht, während wir versucht haben etwas über eine Familie namens Fukushima herauszufinden.“endete Frau Higurashi.

Ich nickte zum Einverständnis und wir machten uns auf den Weg zu Chishiki Universität.

„Guten Tag! Arbeitet hier ein Herr oder eine Frau mit Namen Fukushima?“ fragte Frau Higurashi an der Rezeption der Uni. „Warten Sie einen Augenblick.“ Die Frau hinter dem Rezeptionstisch tippte schnell etwas in ihren Computer ein. „Ähm...ja! Hier steht es. Bei uns arbeitet ein Herr Fukushima als Lehrkraft.“ „Wären Sie so freundlich uns zu sagen wo Herr Fukushima gerade unterrichtet?“ wieder betätigte sie die Tasten an ihrer Tastatur. „Moment...Er müsste im dritten Stock, Raum 57, sein. Warten Sie aber bitte bis der Unterricht zu ende ist, das dürfte noch etwa 10 Minuten dauern.“ „Natürlich.“ dankend verabschiedeten wir uns und gingen zu den Fahrstühlen.

Wir mussten nur kurz vor dem Klassenzimmer warten bis die Tür sich öffnete und die Schüler heraus kamen.

Nachdem alle den Raum, mit Ausnahme von Herrn Fukushima, verlassen hatten gingen wir rein. Ich versuchte einen leicht verwirrten und nervösen Eindruck zu machen, wobei der nervöse Teil sehr einfach war, da ich sowieso sehr aufgeregt war. Hoffentlich klappte es!

„Guten Tag!“ sagte Frau Higurashi. Ich drückte mich etwas im Hintergrund herum.

„Guten Tag! Was kann ich für sie tun?“ „ich habe da eine Frage. Und zwar ist hier eine junge Frau, und die...“ Frau Higurashi zog mich nach vorne. „Frau Heppner!“ erklang die überraschte Stimme des Professors. „Sie kennen sie?“ fragte Frau Higurashi ihn, während ich freudig überraschte Augen machte.

„Nanatürlich kenn ich sie! Frau Heppner sollte...Wie...wo waren Sie denn die letzten Monate?“ richtete Herr Fukushima die Frage an mich. „Ich...ich weis es nicht...“ sagte ich leise und etwas verschüchtert. „Sie müssen wissen Herr Fukushima. Mein Vater hat diese Frau vor zwei Tagen auf der Treppe unseres Tempels gefunden. Sie hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich nur noch an die Namen Alex, Fukushima und diese Universität erinnern.“ „So ist das also...“ grübelte Herr Fukushima. „Herr Fukushima sind sie! Ich nehme an, sie ist nicht ihre Tochter.“ „Bei Gott nein! Sie ist eine Schülerin aus Deutschland, sie sollte ein Jahr bei uns wohnen.“ Herr Fukushima war etwas verwirrt. „Dann wissen Sie aber doch bestimmt ob Alex der Name von Frau Heppner ist?“ sagte Frau Higurashi. „Ja. Frau Heppner heißt mit Vornamen Alexandra.“ „Dann ist Alex wohl ihr Kosename.“ schloss Frau Higurashi daraus.

„Alexandra? Ist das mein Name?“ fragte ich und versuchte etwas hoffnungsvolles in meine Tonlage zu legen.

„Haben Sie wirklich alles vergessen?“ fragte Herr Fukushima. Ich senkte den Kopf etwas und nickte dann.

„Gut! Ich werde meine Frau anrufen, das sie Frau Heppner abholen kommt und gleich mit ihr zum Arzt fährt.“

Ich bekam schon Schweißausbrüche. Arzt! Daran hatte ich gar nicht gedacht!

„Wir waren schon bei einem Arzt. Der meinte, das es sich um eine selten Art der Amnesie handelt, bei der ein Mensch so ziemlich alles aus seinem Leben vergisst. Meistens fängt sich der Mensch von selbst wieder an Dinge aus seinem Leben zu erinnern. Man sollte dabei nichts mit Gewalt versuchen.“ rettete Frau Higurashi die Situation.

„In Ordnung. Trotzdem werde ich jetzt meine Frau benachrichtigen.“ sprach er und zog sein Handy aus der Tasche die Auf dem Pult lag. „Wenn sie nichts dagegen haben kann ich Alexandra zu ihnen nach Hause fahren.“ Damit war Herr Fukushima einverstanden, er rief seine Frau an und nannte Frau Higurashi danach die Adresse.

Geschichtsunterricht

Wir fuhren hin. Uns erwarteten genau wie bei Herrn Fukushima einige Fragen. Nachdem diese geklärt waren ging Frau Higurashi und wünschte mir noch viel Glück. Ich könne auch jederzeit zu ihnen in den Tempel kommen. Danach führte Frau Fukushima mich in das Gästezimmer, welches mir Chiaki vor ungefähr 8 Monaten gezeigt hatte, und erklärte mir nochmals alles.

Am Abend als Chiaki heim kam wurde ein letztes mal für diesen Tag das Märchen erzählt. Am nächsten Tag gingen wir zur Polizei, aber durch meine vorgetäuschte Amnesie konnte ich ihnen natürlich nicht helfen und so sagte man uns wir sollten wiederkommen, wenn ich mich wieder an etwas erinnerte.

„Ich kann verstehen wenn sie vorhaben so schnell wie möglich wieder nach Deutschland zu gehen“ sprach Herr Fukushima das Thema nach einigen Tagen an. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht.

„Wenn Sie nichts dagegen haben würde ich gerne das Jahr hier in Japan abschließen. Vielleicht fallen mir dann auch wieder Dinge ein die ich vergessen habe.“ wie ihr hört hatte ich mich dazu entschlossen das Jahr durchzustehen. Ich wollte wenigstens etwas lernen, außerdem konnte ich hier das, was ich in der Zeit wirklich vergessen habe, im schulischen Sinne, wieder auffrischen und dann in Deutschland ohne großen Übergang weitermachen.

„Das heißt, nur wenn Sie nichts dagegen haben.“ „Natürlich können Sie bleiben, aber ich denke Sie sollten dann auch die Universität besuchen.“ sagte Herr Fukushima. „Gerne!“ ich freute mich schon fast darauf wieder lernen zu können. Dann musste ich zumindest nicht mehr alle paar Minuten an Sesshomaru denken. Seht ihr?! Schon wieder denk ich an ihn! Und wieder tut es weh...

Gleich am nächsten Tag ging ich mit in die Uni. Es war nicht besonders aufregend. Einige Schüler aus meinem Jahrgang, die mitbekommen hatten, das ich verschwunden war, wollten wissen, ob ich angst hatte, wo man mich versteckt gehalten hatte, und andere solche Sachen. Am Ende gaben sie es auf, da ich ja doch nichts wusste. Auch nach circa einer Woche hatte ich noch niemanden gefunden, mit dem ich reden konnte, keine Freunde...ich blieb eine Außenseiterin, was aber auch daher kam, dass ich mich mit niemandem unterhalten konnte, etwa über die neuesten Modetrends? Oder doch lieber Theorien um Dämonen und ihre Bedeutung im alten Japan? Beides erschien mir nicht sehr verlockend. Das eine Thema interessierte mich nicht, das andere erinnerte mich nur an...ihn.

„Was er wohl gerade macht?“ murmelte ich, ohne es zu bemerken. „Wer?“ fragte mich Chiaki, die genau wie ich an den Hausaufgaben saß. „Was?“ „Du sagtest ``Was er wohl gerade macht´´. Wen meinst du damit? Hast du etwa einen Schwarm?“ Chiaki schien ganz aufgeregt. „Kenn ich ihn?“ ich wurde leicht rot. „Nein! Nein, ich...ich hab keinen Schwarm.“ das stimmte sogar irgendwie. Als Schwarm konnte ich Sesshomaru nicht gerade bezeichnen. „Du lügst doch!“ rief Chiaki aus und hockte sich näher zu mir. „Sag schon wer ist es?“ sie sah ganz gespannt aus. Ich antwortete ihr nicht, sondern starrte sie nur unverwandt an. „Ist er aus unserem Jahrgang? Oder sogar aus unserer Klasse? Oder einer aus den Kursen...“ „Verdammt Chiaki-San! Lass mich doch damit in ruhe! Ich hab niemanden und ich würde auch keinen wollen!!!“ warf ich ihr an den Kopf. Chiaki war eingeschnappt. Ich hatte vielleicht nicht das Recht so aus der Haut zu fahren und sie anzuschnauzen, aber sie ging wirklich zu weit. Sie war leider ein Mensch, der nicht merkte wann Schluss war. „Ist ja schon gut! Brauchst mich nicht gleich so anzumachen!“ erwiderte sie sauer und vergrub ihre Nase wieder in ihren Büchern.

Hatte ich wirklich laut gedacht? Ich musste aufpassen das mir das nicht wieder passierte!

Es vergingen wieder ein paar Tage. Ich hatte viel zu tun. Mein Lehrer für japanische Geschichte fragte sich wieso ich so gut über das alte Japan wusste, zumindest wie die Menschen gelebt haben, da mein Hauptfach doch eigentlich die japanische Sprache sei. Ich antwortete ihm, das ich gerne las und mich selber in dem Punkt weitergebildet hatte. Er war begeistert davon.

Wenige Tage später hatte mein Geschichtslehrer, dessen Lieblingsschülerin ich ungewollt geworden war, ein antikes japanisches Schwert zur Anschauung mitgebracht. Es lag in einer alten Kiste auf einem Rollwagen , der durch die Klasse geschoben wurde.

Der Lehrer erzählte uns, dass das Schwert über 400 Jahre alt sei und von einem Großmeister der damaligen Zeit geschmiedet wurde. Seine Scheide war aus... ich hörte gar nicht mehr hin, ich dachte schon wieder an die Vergangenheit. Wäre ich jetzt dort, könnte ich ein besseres Schwert gut gebrauchen. Meines war nicht gerade eines der Besten. Lag es nicht bei den Higurashis? Wenn ich nach Deutschland zurückkehrte wollte ich ich es dort abholen. Ich schaute auf. Es war ruhig geworden im Klassenzimmer, der Lehrer sprach nicht und auch keiner der Schüler. Hatte ich etwa laut gesprochen? Als ich die Lage überblickte musste ich aber zu meiner Erleichterung feststellen, das nicht ich der Grund für die Ruhe gewesen war. Nein. Es waren vielmehr die Geräusche vom Flur. Im Klassenzimmer gegenüber, wo ich wegen Chiaki, mehr oder weniger häufig war, hatte jemand die Tür aufgerissen. Diese, nachdem der dortige Lehrer sich lautstark beschwert hatte, wurde wieder geschlossen, wieder sehr heftig. Man konnte das alles nicht sehen, aber hören war ganz einfach, die Lautstärke der Geräusche ließ nichts anderes zu.

Gebrochen

Jetzt wurde unsere Tür aufgerissen. Unser Lehrer machte sich schon daran dem Eindringling die Leviten zu lesen. Doch dieser hörte nicht zu. Genauso wenig wie ich es tat.

„Sesshomaru...“ flüsterte ich. Sesshomaru hatte mich gesehen. Ich war unbewusst aufgestanden und starrte in seine goldenen Augen.

Meine Mitschüler starrten uns abwechselnd an. Sesshomaru wegen seines Aussehens und mich, weil ich ihn augenscheinlich kannte.

„Was machst du hier?!“ sagte ich leise, so, dass es kaum jemand hörte. Ich erhielt keine Antwort, obwohl er mich gehört haben musste, es sei denn er litt plötzlich unter Taubheit.

„Warum bist du hier?!“ schrie ich ihn an. Der ganze Schmerz kam wieder. Er staute sich an und ließ den Knoten in meiner Brust größer werden.

„Rin will, das du wieder zurückkommst.“ Rin? RIN?! Rin wollte mich also zurück! Und was war mit ihm?! Dachte er dabei an MICH?! NEIN! Wie immer NEIN!

„Rin will mich zurück?“ Ich erhielt wieder keine Antwort. „Was meinst du warum ich gegangen bin? Wegen Rin?“ schrie ich ihn weiter an. „Wäre es nur wegen einer Kleinigkeit würde ich sofort zurückkommen! Aber doch nicht unter diesen Umständen!“ „Was für Umstände meinst du?“ Sagt mal, fragte er das gerade wirklich?! War das sein ernst?! „Du weist genau was ich meine!“ sagte ich wütend. Was bildete er sich eigentlich ein? Glaubte er etwa er konnte hier einfach auftauchen, sagen das Rin mich vermisste und ich folgte ihm brav?

„Ihr Menschen und eure Gefühle. Ich versteh euch nicht.“ sagte er kühl, nicht darauf achtend, das sich die ganze Klasse in einem Kreis um uns rumgestellt hatte.

„Wir Menschen und unsere Gefühle?! Du sollst nicht die Gefühle der Menschen verstehen, sondern nur meine! Und wenn es nur Ansatzweise wäre.“ „Pha!“ machte Sesshomaru und kam auf mich zu. „Du kommst jetzt mit!“ sagte er und setzte seine Schritte fort.

Was...was konnte ich jetzt machen?

Einer der Schüler hatte sich in der Zwischenzeit ein Handy geschnappt und rief die Polizei an.

Das Schwert! Zum Glück stand es in meiner Nähe. Damit würde ich mich ihm zumindest nicht kampflos ausliefern. In mir kochte es.

„Du willst also das Schwert gegen mich erheben?“ fragte er gemein grinsend. „Das wäre nicht das erste mal!“ schrie ich ihn an. Ich war kurz davor zu explodieren! „Wie kannst du dir nur einbilden das ich so leicht zurückkomme? Ich liebe die Vergangenheit, ja. Sie ist toll und ich könnte mir auch vorstellen dort zu leben...“ „Dann dürfte es für dich ja kein Problem sein jetzt mitzukommen.“ sagte er kühl.

„Jetzt reicht es mir Sesshomaru!“ schrie ich und ließ mein Schwert niedersausen. Er parierte mit einem Schwert. „Weist du eigentlich wie weh es tut?!“ schrie ich während ich noch einen Versuch startete ihn zu treffen.

„Wie verletzend es ist, wenn man hört derjenige den man liebt, würde nie im Leben mit einem Menschen etwas anfangen?!“ wieder hatte ich einen Schlag versucht. Wieder traf ich ihn nicht. Sesshomaru wich entweder aus, oder blockte ab.

„Mit einem Menschen zusammenzuleben, bei dem man wenigstens noch die Hoffnung hat das es etwas werden könnte ist schon nicht einfach. Aber wenn nicht einmal mehr Hoffnung besteht...“ wieder war ein Schlag daneben gegangen. Ich nahm die Schüler um mich herum nicht mehr war. Ich wollte nur noch diesen eingebildeten, egoistischen, grausamen, nichts empfindendem Dämon einen gehörigen Schlag versetzen.

„Es ist schon ohne dich schwer genug nicht an dich zu denken, aber bei dir...ich würde daran zerbrechen! Ich kann so nicht leben!“

Sesshomaru machte einen Angriff. Dieser war allerdings nicht sehr stark und ich konnte ihn relativ einfach abwehren.

„Bereust du deine Zeit in der Vergangenheit?“ fragte mich Sesshomaru kühl.

„Nein! Das tue ich nicht! Die letzten Monate waren die schönsten in meinem Leben. Aber...“ ich gab auf. Ich konnte nicht mehr. Mein ganzer Körper sehnte sich nach ruhe. Ich war am Ende. Ich fing an zu weinen.

„Verdammt Sesshomaru! Versuch doch bitte mich zu verstehen!“ sagte ich leise. „Alles in mir tut weh. Immer wenn ich an dich denke zerreißt es mich.“ Meine Beine gaben nach. Ich fiel auf die Knie und ließ das Schwert fallen.

„Ich liebe dich, Sesshomaru!“ flüsterte ich.

Sesshomaru kam auf mich zu. „Ich werde euch Menschen niemals verstehen“ sagte er. Ich hatte die Augen geschlossen. Ich weinte mir den ganzen Schmerz von der Seele. Der Knoten in meiner Brust löste sich.

Plötzlich spürte ich, wie mich jemand anhob. Ich öffnete die Augen und sah, dass Sesshomaru mich mit seinem Arm aufgestellt hatte. Als ich wieder eigenständig stand ließ er mich los und bückte sich nochmals um das Schwert und die Scheide aufzuheben. Er besah es sich und drückte es mir dann in die Hand.

„Das ist gut verarbeitet, es ist besser als dein altes. Du wirst es brauchen.“ ich nahm es schweigend entgegen. Er wollte also wirklich, dass ich mit ihm ging. Mir war es mittlerweile egal. Er würde mich ja doch nicht lassen.

Sesshomaru ging voraus und sah sich um, ob ich nachkam, was ich auch tat. Wir gingen den ganzen Weg zu Fuß. Ich sagte nichts, aber Sesshomaru meinte: „Deine Zukunft ist schon seltsam. So kalt.“ das musste er gerade sagen, dachte ich. „Ihr habt hier kaum noch Natur“ „Wer Natur haben will fährt aufs Land oder geht in den Park.“ erwiderte ich tonlos.

Zurück

Wir brauchten etwa eine Stunde bis zum Higurashi Tempel. Dort angekommen nahm Sesshomaru mich in seinen Arm und sprang mit mir in den Brunnen. Wie lange wünschte ich mir schon ihm so nahe zu sein! Dieser Augenblick war auch schnell wieder vorbei, kaum hatten wir den Brunnen verlassen.

Die Sonne senkte sich gerade wieder. Das hieß der Abend brach an.

„Wir werden mindestens eine Woche unterwegs sein.“ sagte Sesshomaru, als hätte er meine Gedanken gelesen, denn ich hatte mich gerade gefragt, wie lange wir wohl bis zu Rin und Jaken brauchten. Das war ziemlich lange. Egal...

Wir gingen noch weiter bis es fast ganz dunkel war. Danach machte ich für mich ein Lager fertig. Sesshomaru würde sich wieder einen Platz weiter weg vom Feuer suchen. Das war auch ganz gut so.

Obwohl fast Sommer war, war es in dieser Nacht doch recht kalt. Ich hatte nicht viel zum zudecken, besser gesagt hatte ich nichts außer meiner Schuluniform. Ich legte mich auf den Fußboden und rollte mich so gut es ging ein.

Ich zitterte. Plötzlich wurde es warm und weich um mich herum. Ich öffnete die Augen und sah Sesshomarus Pelz. Ich blickte mich um und sah Sesshomaru wieder an einem Stein lehnen. Ich stand mit dem Pelz in der hand auf und ging auf ihn zu.

„Du kannst deinen Pelz behalten.“ ich legte ihm das Fell auf den Schoß.

„Aber du frierst doch.“

„Der Pelz riecht zu sehr nach dir. Dann schaff ich es nicht dich aus meinen Gedanken fern zu halten.“ nicht das ich es überhaupt konnte und ich hätte mich gerne mit dem Fell zugedeckt, aber ich wollte nicht...was wollte ich eigentlich nicht? Ich wusste es nicht und mir war es auch völlig gleichgültig.

Ich hatte mich umgedreht und wollte zum Feuer gehen.

„Du kannst ganz schön stur sein.“ Was sagte er da? „Was hast du gesagt?!“ in mir stieg wieder Wut auf. „Ich sagte du kannst ganz schön stur sein“ ich war drauf und dran ihm eine zu knallen. Ich hatte meine Hand schon erhoben. Aber ich ließ sie wieder sinken. „Wie du meinst.“ sagte ich leise und ging zum Feuer. Wieder zeigten sich Tränen auf meinem Gesicht.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war mir kuschlig warm. Das kam daher, dass Sesshomaru mir in der Nacht, ohne das ich es bemerkt hatte das Fell übergelegt.

Einerseits war ich dankbar, andererseits hatte ich ihm doch gesagt, das ich den Pelz nicht wollte.

Ich ließ ihn ungeachtet liegen und sah mich nach meinem Frühstück um. Sesshomaru saß immer noch, oder auch wieder an dem Stein. Nachdem ich gegessen hatte gingen wir weiter. An diesem Tag geschah nicht weiter. Wir wanderten weiter bis die Sonne unterging und suchten uns dann einen Platz zum Übernachten. Wieder hatte ich Sesshomarus Pelz abgelehnt und wieder umgab mich eben dieser am darauf folgenden Morgen.

Für diesen Morgen hatte ich mir am Vorabend etwas zu Essen beiseite gelegt, damit ich an diesem Morgen nicht lange nach etwas suchen musste. Aber irgendwie erschien mir, dass es mehr geworden war. Naja, vielleicht hatte ich mir das nur eingebildet, oder mich gestern Abend vertan.

Wieder gingen wir los nachdem ich gegessen hatte und wanderten bis es dunkel wurde.

Diese Nacht wachte ich auf und bemerkte gleich Sesshomaru's Fell. Ich hatte ihm doch gesagt das ich es nicht wollte! Ich griff danach und ging auf Sesshomaru zu. Dieser hatte die Augen geschlossen. Hatte er mich nicht gehört?

Ich beugte mich über ihn um ihn besser sehen zu können, denn hier, wo er lag, war es sehr dunkel. Ich sah sein Gesicht nun deutlicher. Ich konnte seine geschlossenen Augen erkennen, das Symbol auf seiner Stirn, seine Nase, seinen Mund...

Ich beugte mich weiter runter. Wenn er mich jetzt umbrächte wäre es auch egal, früher oder später muss das sowieso jeder. Ich ging mit meinen Lippen nahe den seinen und wollte sie gerade miteinander versiegeln, als Sesshomaru die Augen öffnete.

„Was hast du vor?“ ich erschrak und machte ein paar Schritte rückwärts. „Ich...ich...“ nach einem Moment des Schreckens fing ich mich wieder. „Was sollte ich schon mit dir vorhaben?! Ich hab dir nur dein Fell zurückgebracht!“ sagte ich und wollte mich wider zum Feuer begeben.

„Warum lehnst du es ab?“ „Was lehne ich ab?“ fragte ich zurück. „Ich sehe jeden Abend wie du frierend einschläfst. Sobald ich dir dann das Fell bringe deckst du dich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck damit zu.“

„Schön das du dir das alles eingeprägt hast. Aber ich habe dir bereits gesagt, dass mich der Geruch des Felles stört.“ ich hatte einen Kloß im Hals und war kurz davor zu heulen.

„Warum lügst du mich an?“ Sesshomaru stand auf und wollte mir das Fell wiedergeben. Aber ich ging mit großen Schritten zum Feuer zurück. Plötzlich griff Sesshomaru meine Schulter und drehte mich grob um.

Als er mir ins Gesicht sah, bemerkte er, dass ich wieder weinte.

„Wieso musst du eigentlich immer gleich das Heulen anfangen?“ Ich riss mich von ihm los. „Warum ich das Weinen anfange?!“ Ich machte wieder einen Schritt auf ihn zu und stieß mit meinem Finger mehrmals gegen seine Brust.

„Warum ich weine?! Ich werd dir sagen wieso! Zum wiederholten male, ich heule, wegen dir!“ schrie ich ihm ins Gesicht.

„Du flennst nicht wegen mir, sondern wegen deiner menschlichen Gefühle.“

„Die aber durch dich ausgelöst werden!!!“ ich fing an mit meiner hand gegen seinen Oberkörper zu schlagen, was ihm aber nichts auszumachen schien.

„Verdammt noch mal Sesshomaru! Warum quälst du mich so? WarumWarumWarumWarum?! Verdammt WARUM nur?!“ ich schlug mit voller Kraft gegen ihn, aber er rührte sich nicht ein Stück.

„Was habe ich dir denn getan?“ fragte ich atemlos. Keine Antwort.

„Immer wenn ich dich sehe werde ich fröhlich, traurig, verwirrt und möchte dich berühren, dir nahe sein, dich küssen und noch so viele andere Dinge mit dir machen. Aber ich muss mich zurückhalten, darf nichts dergleichen tun...du weist gar nicht wie weh das tut.“ Ich ging weiter und legte mich hin. Sesshomaru stand da und wusste wahrscheinlich nicht recht was mit sich anzufangen, dann lehnte er sich wieder an seinen Platz.

Ich hatte mich wieder zusammengerollt und weinte weiter. Zwar leise, aber ich weinte, der ganze Schmerz war da und ich wusste ihn nicht anders zu bekämpfen als das ich meinen Tränen freien Lauf ließ.

Was ich will

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sesshomaru...und ich?

Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag Sesshomaru neben mir. Dann war es also wirklich kein Traum gewesen! Ich wagte nicht aufzustehen oder Anzeichen dafür zu geben, dass ich wach war. Zu schön war dieser Augenblick. Und wer weis wie Sesshomaru war wenn wir aufstanden. Vielleicht war er dann wieder der eiskalte, egoistische Typ wie sonst?!

Bitte lass ihn nicht wieder so sein. Flehte ich in Gedanken.

Sesshomaru bewegte sich.

„Endlich wach?“ sagte er mit kühler Stimme. Ich sah ihn an und sah meine Befürchtung schon Wirklichkeit werden, als ich in seine Augen sah. Wie er mich ansah. Sie waren zwar immer noch kalt, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise.

„Du wirst jetzt nicht wieder wie vorher, oder?“ ich wollte eine Bestätigung seinerseits haben.

„Bin ich denn anders als gestern?“ wollte er wissen.

„So wie du gestern Nacht warst solltest du häufiger sein.“ sagte ich und strich mit meiner Hand über seine Brust.

„So wie gestern Nacht?“ Sesshomaru schien selber nicht so ganz glauben zu können das er letzte Nacht ein ganz an anderer Dämon gewesen war.

„Du brauchst nicht bei jedem so zu sein wie letzte Nacht, aber bitte, bitte sei mir gegenüber nicht mehr so wie vor gestern Nacht!“ flehte ich ihn an. Tränen stiegen mir wieder in die Augen.

Ich hatte mich während des Gespräches über ihn gebeugt. Ich konnte in seine goldenen Augen sehen. Ich hatte das Gefühl er könnte meine Gedanken lesen.

„Ich werde es nur einmal sagen“ sagte Sesshomaru. „Lässt du dich jemals mit einem anderen ein, bringe ich dich und ihn um!“ drohte er. Ich fing unter Tränen das Lachen an. „Sesshomaru! Es wird keinen anderen geben außer dir!“ schwor ich ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Sesshomaru erwiederte ihn nicht. Nicht sofort. Nur leicht.

Ich war so froh! Auch wenn er es nicht zeigen wollte, oder konnte. Er hatte Gefühle für mich! Ich war ihm nicht egal! Er hatte zwar nicht gesagt das er mich liebte, das konnte ich noch nicht von ihm verlangen, aber wenn er mich nicht liebte, hätte er letzte Nacht nicht so sanft und einfühlsam sein können. Da war ich mir sicher.

Wir standen auf und zogen uns an. Wir mussten ja weiter.

Wir wanderten den ganzen Tag. Gegen Abend trafen wir auf eine kleine Stadt. Sesshomaru beschloss, das ich andere Kleider brauchte. Er betrat alleine die Stadt und sorgte dabei für einen kleinen, oder auch größeren, Aufruhr. Nach wenigen Minuten kam er wieder raus und hatte ein paar Kleider in den Hand.

Ich konnte zwischen verschiedenen Kimonos wählen. Sie waren alle aus einem besseren Material gefertigt und schöner verziert als mein alter. Ich wählte einen blauen mit einem Blumenmuster an den Ärmeln und dem Bauch. Er war lang, aber bequem geschnitten. Ich hatte noch genügend Beinfreiheit um gut kämpfen zu können. Mein Schwert band ich mir um die Taille.

Wir suchten uns einen Platz für die Nacht. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich saß am Feuer und Sesshomaru wieder weiter weg. Ich wollte gerade das Feuer mit Wasser löschen und zu Sesshomaru gehen. Als er sich neben mich setzte. Ich war etwas überrascht, deshalb setzte ich mich auch nur neben ihn und starrte ins Feuer. Ich wusste nicht ob er sich wieder zurückzog wenn ich jetzt Körperkontakt wollte.

Einen Versuch war es wert! Ich rückte ein Stück näher an Sesshomaru und lehnte mich vorsichtig an ihn. Er wich nicht zurück. Am liebsten hätte ich mich in seine Arme gelegt und gehört wie sein Herz schlug. Aber mein Kopf lehnte an seiner Schulter. Plötzlich legte Sesshomaru seinen Arm um mich und drückte mich gegen seine Brust. Ich hörte wie sein Herz schlug. Es war unregelmäßig und recht schnell. War das bei Dämonen immer so? Ich wusste es nicht. Aber ich genoss es so in seinen Armen zu sein. Irgendwann schlief ich ein. Am nächsten Morgen saß Sesshomaru immer noch so da wie letzte Nacht als ich einschlief. Dieser Kerl! Er konnte sich doch bewegen!

„Du brauchst nicht die ganze Nacht in einer Position zu verharren.“ sagte ich ihm als wir aufbrachen.

„Es macht mir nichts aus“ erwiderte er. „Wie du meinst. Aber du brauchst dabei nicht auf mich Rücksicht zu nehmen.“ wir gingen los.

Wie am Tag vorher gingen wir nebeneinander. Wir berührten uns nicht, auch wenn ich es gern getan hätte, aber ich ahnte, das Sesshomaru nicht der Händchen-halten-Typ war und ich wollte dies auch nicht ausprobieren.

Der letzte Abend war da. Der letzte Abend bevor wir bei Rin und Jaken ankamen.

Wir wussten beide, das es wieder anders werden würde, wären wir erst bei Rin und Jaken angelangt. Sesshomaru war noch nicht bereit offen zuzugeben, das er eine Beziehung mit einem Menschen hatte. Rin würde sich wahrscheinlich freuen aber Jaken würde ganz anders reagieren. Ich verstand ihn, also versprachen wir uns gegenseitig ohne Wort, keinem der beiden etwas von uns zu erzählen.

Ich freute mich zwar auf Rin, sogar ein wenig auf Jaken, aber insgeheim bedauerte ich das Sesshomaru und ich jetzt nicht mehr alleine waren.

„Alex-Chan!“ rief Rin glücklich als sie mich sah. Von Jaken kam nur ein: „Die schon wieder?!“ Was ihm von Rin einen Schlag einbrachte. Ich musste lachen. Ich hatte schon seit vielen Wochen nicht mehr so von Herzen gelacht.

Achtung Überfall!

Aber bald merkte ich das es schwieriger als vorher war, meine Gefühle für Sesshomaru vor den beiden anderen zu verbergen. Sesshomaru half sich damit, dass er häufiger als sonst weg war. Ich konnte ja nicht einfach für mehrere Tage verschwinden, das kannten Rin und Jaken nicht von mir.

Ich änderte das, indem ich öfter in den Wald, an den Fluss, See oder in die Berge ging. Je nachdem, in welcher Region wir uns befanden. Bald war es für Rin und Jaken nichts neues mehr, wenn ich für mehrere Stunden wegblieb.

Manchmal nahm ich Rin mit, ich trainierte dann meist. Einmal als sie wieder mit kam fragte sie mich: „Du, Alex-Chan?“ „Ja?“ „Warum bist du eigentlich damals abgehauen? Du weist schon, als Taki da war?“ „ich überlegte kurz was ich ihr sagen sollte „Ist es wahr was Taki behauptet hatte. Das du in Sesshomaru verliebt bist?“ „Taki hatte gelogen. Das hatte sie nur gesagt damit Sesshomaru sich entschließt bei ihren dubiosen Plänen mitzumachen.“ „Aha! Und warum bist du dann damals weggegangen?“ „Ich weis auch nicht recht...Ich denke ich musste einfach mal wieder in meine Zeit zurück und etwas Abstand von dieser zu bekommen.“ Rin sah mich mit großen Augen an „Du hast aber doch nicht vor plötzlich wieder wegzugehen? Oder?“ flehte sie mich an. Irgendwie war Rin so etwas wie meine kleine Schwester geworden. Ich wollte sie beschützen, wollte nicht das ihr etwas geschah. „Nein, Rin-Chan. Ich habe nicht vor wieder in meine Zeit zurückzukehren.“ und das war die Wahrheit. Ich hatte mich dazu entschlossen nicht wieder Heim zu gehen, denn diese Zeit war nun meine Heimat!
 

Eines Tages, Sesshomaru war wieder unterwegs, rannte Rin gerade einem seltsamen Dämonenfrosch hinterher. Ein harmloses kleines Wesen mit kleinen Hörnern und 3 Augen.

"Warte Rin! Sesshomaru sagte wir sollen hier zusammen warten!" Rin hatte sich weiter vom Lager entfernt und war zwischen den Bäumen verschwunden.

"Kleine! Bleib hier!" sagte eine unheimliche, gefährliche Stimme.

Ich rannte los. Jemand war hier in der Nähe, jemand gefährliches!

"Rin!" Rin rannte gerade auf mich zu. Hinter ihr einige heruntergekommene Männer mit Waffen. Sie rannte weiter, wollte sich hinter mir verstecken, aber sie schaffte es nicht bis zu mir.

Einer der Männer, vermutlich Räuber, hatte sich Rin geschnappt und drohte ihr jetzt mit einem Dolch. Ein anderer machte sich an unseren Sachen zu schaffen, während ein Dritter sich um Jaken kümmern wollte. Zwei der Männer kamen auf mich zu. Sie hatten ihre Schwerter gezogen und sagten: „Na was haben wir denn da?“ „Willst du dich nicht zu uns gesellen und ein wenig nett zu uns sein?“ „Tut mir leid Jungs, aber ich bin schon vergeben!“ sagte ich und zog mein Schwert. „Nana! Was willst du denn mit dem Schwert? Das ist aber nichts für brave Mädchen.“ „Vergeben? Ich seh hier niemanden, du etwa“ richtete der eine die Frage an seinen Kumpel. „Nein ich sehe auch niemanden. Oder meinst du etwa den Zwerg da drüben?“ sagte der eine und wollte witzig sein. Ich konnte über seinen Witz jedoch nicht lachen. Ich hatte keine Lust mehr mich von ihnen veräppeln zu lassen und Rin wehrte sich zwar, hatte gegen die Männer allerdings keine Chance. „Ich hab keine Zeit mehr!“ sagte ich und hatte mit einem Schlag den witzereißenden Kerl besiegt. „Jetzt bist du dran!“ sagte ich und griff den anderen an. Dieser war jetzt zwar vorbereitet, aber immer noch leicht zu schlagen. Nachdem ich die beiden erledigt hatte wendete ich mich Rins Gegner zu: „So du Mistkerl! Fühlst dich wohl stark, wenn du deine Kraft an kleinen Kinder testest, was?“ Ich schlug ihm die Hand, mit der er Rin hielt ab und Rin fiel auf den Boden. Sie befreite sich von dem Arm und der Angegriffene stach mit dem Dolch nach mir. Er traf mich an der Seite meiner Taille. Das würde er mir noch bezahlen dachte ich und wollte gerade angreifen, als der Mann tot vor meine Füße fiel. Dahinter stand jetzt Sesshomaru. Er schaute sich um und musste feststellen, das alle Gegner tot waren. Also keiner mehr da an dem er sich für diesen Angriff rächen konnte.

Ich suchte Rin nach Verletzungen ab. Sie hatte zum Glück nichts abbekommen.

Wir gingen mit Sesshomaru einige Kilometer weiter weg und schlugen dort ein neues Lager auf.

Kurz darauf verschwand Sesshomaru wieder. Vorher hatte er mir aber noch bedeutet, in welche Richtung er ging. Einige Minuten später schlich ich mich von Rin und Jaken weg.

Stummes Gespräch

Ich folgte der Richtung, die Sesshomaru mir bedeutet hatte. Ich ging eine ganze Weile und schaute mich dabei immer nach Sesshomaru um. Ich kam an eine Felswand. Seltsam, Hm...hier kam ich nicht weiter. Ich wollte umkehren, als mich jemand packte, gegen die Felswand drückte und mir seine Lippen auf meine presste. „Sesshomaru“ keuchte ich in den Kuss hinein. Sesshomaru biss mir vorsichtig auf die Zunge und zog sie ein Stück mit raus. Danach ließ er sie wieder los, und lehnte seinen Kopf gegen die Felswand hinter mir. Dabei sagte er: „Wieso habe ich das Bedürfnis dich zu küssen? Dich zu berühren?“ ich lächelte und sagte: „Vielleicht weil ich dir etwas gebe, was dir bisher niemand geben konnte?“ ich sagte bewusst nicht das das was er verspürte mit zur Liebe gehörte. „Hm?“ machte Sesshomaru. „Ich meine, du fühlst und benimmst dich doch anders in meiner Nähe. Oder bist du in Gegenwart anderer Menschen, oder Dämonen auch so?“ Sesshomaru schwieg einen Moment. „Nein“ sagte er dann leise in mein Ohr.

Mein Verlangen nach ihm wuchs wieder. Ich wollte ihn wieder in mir spüren. Es war jetzt knapp einen Monat her, seit wir uns das letzte mal geliebt hatten und ich verzehrte mich nach Sesshomaru.

Doch mit einem Mal trat Sesshomaru einen Schritt zurück und öffnete etwas grob meinen Kimono. Ich erschrak etwas über diese unsanfte Art, aber ich merkte weshalb er mich so plötzlich entblößte.

Meine Wunde. Die hatte ich ganz vergessen. Sesshomaru ging in die Knie und besah sie sich. Sie war nicht sehr groß, schien aber etwas tiefer zu sein. Als Sesshomaru sie berührte tat es weh, ich war überrascht von dem Schmerz und schrie demonstrativ leicht auf.

„Argh!“ „Die Verletzung ist tief. Aber ansonsten nicht weiter schlimm.“ sprach er und leckte vorsichtig darüber. Es kitzelte, brannte und tat weh, aber irgendwie machte es mich auch an. Ein leises Stöhnen kam über meine Lippen. Ich griff mit meinen Händen unter Sesshomarus Kopf und zog ihn hoch zu mir. Ich küsste ihn und schlang meine Arme um ihn. Sesshomaru küsste sich meinen Hals hinab.

Ich wollte ihn! Mit meinen Händen wanderte ich, seinen Körper abtastend, nach unten.

"Nein!" stieß Sesshomaru plötzlich hervor und stieß sich von mir ab. Ich war überrascht und erschrocken zugleich. "Wwas? Wieso?" stammelte ich nur. Sesshomaru ließ mich los und wandte sich von mir ab.

"Sesshomaru..."

Ich war sehr verwirrt. Zuerst lockte er mich hierher um mich regelrecht zu überrumpeln, und dann ließ er mich fallen?! Ich hob meine Hand und wollte Sesshomarus Arm streicheln, doch wieder blockte er ab. "Fass mich nicht an!" sagte er in in einem herrischen Ton. Ich zuckte zusammen.

"Na gut!" meinen Kimono zurechtrückend blickte ich Sesshomaru wütend an. Ich stieg durch diesen Mann nicht durch! "Ich verschwinde!" ich machte mich auf in Richtung Lager.

Mit einem Mal stand Sesshomaru vor mir. "Wo willst du hin?" seine Stimme war wieder eiskalt. "Was interessiert es dich?!" Ich versuchte an ihm vorbei zu kommen, aber Sesshomaru ließ mir keine Chance. "Ich werde nicht abhauen. Ich will nur zurück zu Rin und Jaken" sagte ich und versuchte erneut einen Weg an Sesshomaru vorbei zu finden. Diese Mal gelang es mir, er stellte sich mir nicht mehr in den Weg.

„Ich habe ständig dieses Verlangen nach deinem Körper.“ sagte Sesshomaru zu mir. Ich blieb wenige Meter hinter ihm stehen. Was sagte er da? Hieß das, Sesshomaru WOLLTE mich? Ich drehte mich um und sah in ein ganz anderes Gesicht als gerade eben noch. Seine Augen hatten immernoch diese gewisse Kälte, aber...anders. Ich näherte mich ihm einige Schritte.

Ich hob wieder meine Hand und ließ sie langsam zu seiner gleiten. Ich zitterte dabei. ich hatte angst, er könne mich wieder abweisen. Seine Hand rüherte sich kein Stück. Nur noch wenige Millimeter trennten unsere Hände voneinander.

Meine Hand glitt in seine. Sesshomarus Finger schoben sich zwischen meine und drückten sie leicht zusammen. Ich fühlte wie sich eine Träne den Weg zum Kinn bahnte. Sesshomaru bereitete mir solches Herzrasen. Es war eine einzige Berg- und Talfahrt mit zusätzlichen Höhen und Tiefen. Eben war es noch die reinste Höllentour, und jetzt kam es mir vor wie der Himmel auf Erden.

"Ale...!" Noch bevor ich den Gedanken auch nur gedacht hatte, hatte ich Sesshomaru umarmt. Ich wollte ihn nicht loslassen. Alles würde ich tun um diesen Augenblick festzuhalten. Ich hoffte nur das Sesshomaru jetzt keinen Rückzieher machte. Ich hielt seine Hand so fest ich nur konnte, nur, damit sie mich nicht wegdrücken konnte.

Doch nach kurzer Zeit löste er problemlos seine Hand aus meiner und drückte mich weg von sich.

„Sesshomaru...“ ich fürchtete schon das Schlimmste. Meine Fahrt fühlte sich auf einmal an wie ein Fall aus einem Flugzeug in 10km Höhe. Sesshomaru machte einen Schritt zurück. Ich fiel weiter. Meine Augen schlossen sich und ich senkte meinen Kopf.

"Was?!" ein Fallschirm öffnete sich und ich gleitete sanft hinunter. Sesshomaru streichte mir mit seiner krallenbesetzten Hand über die Wange, schob sie unter mein Kinn und hob meinen Kopf an. Ich öffnete erstaunt die Augen und sah nur noch silbernes Haar. Dann spürte ich einen groben, ungeübten und doch weichen Kuss auf meinem Mundwinkel. Ich wollte mehr, aber mein Verstand sagte mir, dass ich noch warten musste.

"Geh ins Lager!" Sesshomaru hatte sich wieder von mir enfernt und sich an die Felswand gelehnt. Ich wusste zuerst nicht wie er das meinte. "Geh in Lager! Ich komme gleich nach" sagte er nochmals. "Achso" ich hatte verstanden. Er wollte, dass ich vorging, sodass es nicht auffiel das wir beide zusammen waren. Ich machte mich auf den Weg, als ich anhielt und Sesshomaru ansprach. "Sesshomaru, ich...ähm..." ich blickte wieder zu Boden. "Ach nichts."

„Was wolltest du sagen?“ Sesshomaru sah mich mit durchdringendem Blick an. „Ich...ich...denke, wir könnten das von eben häufiger tun.“ redete ich mich heraus. „Hm...“

Von da an trafen wir uns öfter. Der Körperkontakt wurde immer mehr, und gleichzeitig auch nicht, aber manchmal saßen wir auch einfach nur Stundenlang nebeneinander. Dabei sprachen wir nur sehr selten, aber es reichte mir schon auf diese Weise in seiner Nähe sein zu können. Er würde ohnehin nie der gesprächige Typ werden.

So vergingen mehrere Wochen. Rin und Jaken schienen nichts zu bemerken, ich passte aber auch höllisch auf, das mir niemand folgte, und wenn es einer täte, würde Sesshomaru es früh genug wissen und wir könnten rechtzeitig verschwinden.

Ein Tag am See und Störenfriede

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Hundedämon

Ich seufzte. „Jetzt erzähl schon!“ drängte Shippo. „Schon gut! Ich sag euch die Wahrheit.“ „Wird ja auch Zeit! Nach den Lügen die du uns auftischen wolltest!“ „Sesshomaru hatte mir das mit Rin aber auch so erzählt.“ sagte ich und musste an den Tag an der Uni denken, als Sesshomaru mich geholt hatte. Was die Polizei wohl gesagt hatte. Als die eintraf waren wir schon weg.

„Sesshomaru kam in die Gegenwart und holte mich gegen meinen Willen in diese Zeit.“ „Warum hat er das getan?“ fragte Shippo neugierig. „Er sagte mir, Rin wolle das ich zurückkäme. Ich bin jetzt freiwillig in dieser Zeit und werde auch nicht wieder zurückgehen.“ „ Und wieso nicht?“ wollte Kagome wissen. „Weil ich...weil ich mich hier wohl fühle.“ „Liegt es an Sesshomaru?“ fragte Kagome. Sango und Shippo sahen sie leicht ungläubig an.

„Was?“ fragte ich. „Die Nacht, in der du bei mir geschlafen hast, hast du geweint und dabei etwas gemurmelt, das sich wie ``Sesshomaru´´ anhörte.“ „WAS?!“ sagte Sango, die jetzt begriffen hatte. „Heißt das du bist in...“ Ich senkte den Blick. „Ja. Ja ich habe mich in Sesshomaru verliebt, aber das wusste ich schon vorher.“ Shippo fiel aus allen Wolken. „Wie bitte?! Du bist in diesen brutalen, skrupellosen, gefühllosen--“ „Shippo!“ fuhr Kagome ihn an. „Ist ja schon gut!“ sagte dieser kleinlaut.

„Ich wusste schon vorher das ich mich in Sesshomaru verliebt hatte. Kurz bevor ich wieder zu euch kam, hatten wir Besuch von einer Dämonin. Sie war sauer auf Sesshomaru und meinte dann Sesshomaru stecken zu müssen, was ich für ihn empfand. Da bin ich ausgetickt, hab sie angegriffen und bin dann, als sie mit Sesshomaru kämpfte, abgehaun und dann zu euch.“

„Und was ist danach passiert? Du sagtest doch du wolltest gar nicht hier her zurück.“ „Du hast recht.“ sagte ich zu Sango. „Wollte ich auch nicht. Es war schon schwer genug für mich, zu versuchen Sesshomaru zu vergessen. Aber dann tauchte er auch noch an der Uni auf und schleppte mich mit. Ihr könnt euch sicher denken, wie meine Mitschüler geguckt haben. Ich hatte ihm in der Schule meine Gefühle für ihn gestanden, in der Hoffnung, er würde mich dann dort lassen, aber so war es nicht.“ „Warum hat er dich überhaupt zurückgeholt?“ „Ich vermute weil er mich vermisst hat.“ „Wie? Was?“ kam von den Dreien. „Sesshomaru sagte zwar, Rin wollte mich zurück, aber sie wusste nichts davon. Sie hatte mich zwar vermisst, es Sesshomaru allerdings nie erzählt.“ „Und weshalb sollte Sesshomaru dich vermissen?“ wollte Shippo wissen. Ich lachte leise. „Ich denke das er Gefühle für mich hat.“ Allen blieb der Mund regelrecht offenstehen. „Ihr habt richtig gehört. Ich denke, das Sesshomaru mich liebt. Auch, wenn er es selber noch nicht weis und zugegeben hat.“ „Wie kommst du denn darauf?!“ fragten Sango und Kagome. „Sesshomaru ist in meiner Gegenwart ganz anders als bei anderen, das hat er mir selbst gesagt. Er macht sich Sorgen um mich. Er ist nicht grob sondern zärtlich zu mir. Er wird freier mir gegenüber er will mich...“

„Wie, er will dich?!“ fragten Kagome und Sango gleichzeitig. Mist! Soviel hatte ich ihnen nicht erzählen wollen. Seufz... „Sesshomaru und ich...wir..haben etwas das man Beziehung nennen kann. Rin und Jaken wissen nichts davon. Mit er will mich, meinte ich, das er mir sagte, er wolle mich immer berühren und auch weitergehen, wenn er mich sehe.“

Die Drei waren für einen Moment sprachlos. Sango wollte wissen: „Also habt ihr zwei...?“ Ich wurde etwas rot. „Ja.“ „Das hätte ich bei Sesshomaru nie gedacht!“ „Sag mal, bist du dir sicher, das er nicht nur auf, du-weist-schon aus ist?“ fragte mich Sango. „Da bin ich mir ganz sicher. Sesshomaru könnte nicht so zärtlich sein, wenn er nur das eine wollte, dann würde er mich einfach nehmen...aber wie er dabei ist...Nein! Das ist nicht nur wegen du-weist-schon“ Ich war überzeugt davon, das es nicht so war, wie Sango befürchtete. „Wovon sprecht ihr eigentlich?“ Wollte Shippo neugierig wissen. „Von etwas, was du noch nicht verstehst.“ sagte Kagome ruhig zu ihm „Menno!“ entfuhr es ihm.

„Aber gesagt hat er es dir noch nicht?“ „Was?“ „Das er dich liebt?“ „Nein, das hat er mir leider noch nicht gesagt. Ich denke es wäre nicht gut ihm zu sagen, das das, was er empfindet und tut, liebe ist. Wisst ihr, er versteht selber noch nicht, das sein Handeln und Tun, was er sagt und fühlt, von dem Gefühl der Liebe ausgehen.“

„Reicht dir das denn?“ wollte Kagome wissen. „Meinst du, das er mir nicht sagen kann was er fühlt?“ Sie nickte „Ich meine, man möchte doch auch hören, was der anderer für einen empfindet.“

„Ich weis nicht genau...noch reicht es mir. Ich weis ja was er fühlt und irgendwann wird er es auch wissen und akzeptieren müssen.“ „Du scheinst wirklich in ihn--“

„Was war das?!“ ein ungewöhnlich lauter Knall hatte uns aufschrecken lassen. Wir rannten zum Kampfplatz, der nur noch einer Einöde glich und sahen Inu Yasha und einen seltsamen, sehr riesigen Hund. Er hatte nur einen Arm, war das Sesshomaru?! „Sesshomaru?“ flüsterte ich. Das große Tier sah mich von oben her an. Ich war etwas erschrocken über diese Gestalt. Ich wusste gar nicht, das er auch so aussah.

„Hast du ihn noch nie so gesehen?“ das war Shippo gewesen. „Nein! Nein, hab ich nicht. Ich wusste auch nicht, das er so was kann.“

Inu Yasha und Sesshomaru kämpften unermütlich. Am Ende konnte man sagen, auch wenn es keiner der Beiden zugeben wollte, das es ein unentschieden war. Ich winkte den anderen noch einmal zu und ging dann mit Sesshomaru, der etwas verletzt, aber wieder in menschengestalt war, Richtung Lager.

„Du hattest angst?“ fragte mich Sesshomaru plötzlich. Ich stutzte etwas: „Ich war etwas überrascht gewesen.“ sagte ich ehrlich. „Hast du keine Angst davor wenn ich so aussehe?“ Ich blieb stehen. „Sag mal Sesshomaru, worauf willst hinaus?! Glaubst du nur, weil ich deine andere Gestalt gesehen habe, hätte ich jetzt wirklich angst vor dir?“ In seinen Augen sah ich, das meine, eigentlich scherzhaft gemeinte Frage, wirklich der Grund war. „Ach Sesshomaru...“ seufzte ich. „Wenn ich wegen so etwas aufhören würde dich zu lieben, dann wäre es keine Liebe!“ ich griff nach seiner Hand, doch er zog sie wieder weg. „Du sagst also, du hättest davor keine angst?“ sagte Sesshomaru und nahm wieder die Gestalt eines riesigen Hundes an.

Ich schaute wieder an ihm hoch. Wow, war er groß! „Es ist ein Teil von dir Sesshomaru! Ich liebe dich mit, oder ohne diese Seite!“ rief ich hoch, obwohl ich das nicht hätte tun brauchen, schreien mein ich. Ich hob meine Arme und Sesshomaru senkte auch gleich darauf den Kopf. Ich umfasste seine feuchte Nase und gab ihr einen Kuss.

„Ich liebe dich Sesshomaru. Und daran wird sich nie etwas ändern!“ flüsterte ich. Sesshomaru verwandelte sich wieder zurück. Mir kamen wieder die Tränen, ich wusste auch nicht warum.

„Sesshomaru...“ er hatte mich in den Arm genommen und drückte mich fest an ihn.

Eine Weile sagten wir nichts und hielten uns einfach im Arm.

„Sesshomaru...ich werde warten bis du weist was du willst, aber du solltest nicht zu lange warten. Vergiss nicht, ich bin ein Mensch und werde nicht so alt wie du...“ Sesshomaru erwiderte nichts.

Es war eine komische Vorstellung, wenn ich daran dachte wie ich in fünfzig Jahren aussehen mochte. Ich war dann alt und sah nicht mehr jung aus. Das störte mich weniger als dabei daran denken zu müssen, das Sesshomaru in den fünfzig Jahren kaum älter werden würde. Würde er sich mit diesem Gedanken anfreunden können? Mir kamen das erste mal Zweifel daran, ob meine Entscheidung, hier zu bleiben und es mit Sesshomaru zu versuchen, richtig gewesen war.

Ich liebte Sesshomaru, das stand außer Frage, aber würde meine, seine, Liebe das Altern überdauern?

Wir lösten uns voneinander.

Wir schlugen den Weg Richtung Lager ein und gingen wie gewohnt nebeneinander her. Ich grübelte noch eine Weile über die Frage mit dem Älter werden, als ich plötzlich Sesshomarus Arm berührte. Es war zufällig passiert und Sesshomaru schaute mich aus den Augenwinkeln heraus an. Plötzlich griff ich mit meinem linken Arm unter seinen rechten und hakte mich bei ihm ein. Wie er wohl reagieren würde? Kannte er das überhaupt? Sich einhaken?

Sesshomaru blieb stehen: „Hm?“ machte er wieder mal und sah mich an. „Wenn du nicht möchtest das ich mich unterhake musst du es sagen.“ aber Sesshomaru sagte nichts, sondern ging einfach weiter. Ich freute mich darüber. Das war ein riesiger Fortschritt! Sesshomaru hielt seinen Arm zwar nicht ganz richtig, sondern etwas zu weit unten, aber das machte nichts.

Wir gingen so, bis wir kurz vor dem Lagerplatz waren. Wir hakten uns aus und ich ging voraus um zuerst bei Rin und Jaken anzukommen. Sesshomaru würde einige Zeit später auftauchen.

Natürlich fragten Rin und Jaken, wo ich denn so lange gewesen sei. Ich sagte ich sei eingeschlafen und eben erst aufgewacht. Zum Glück nahmen sie mir das ab. Sesshomaru fragten sie selbstverständlich nicht wo er so lange gewesen war.

Ab dem Tag kam mir immer wieder die Frage mit dem Alter in den Sinn. Konnte das ein Hindernis sein? Zu meinem Übel musste ich mir mit der Zeit eingestehen, das dem so sein konnte, denn ich würde das nicht so einfach akzeptieren können.

Durch dieses Eingeständnis veränderte sich mein Verhalten in Sesshomarus Nähe und ich wusste, irgendwann würde es ihm auffallen. Aber das wollte ich nicht, wenn ich mich jetzt aber von ihm fernhielt, würde das noch mehr auffallen. Mir blieb nichts anderes übrig, als in Sesshomarus Gegenwart so zu tun, als sei alles in Ordnung.

„Was ist los mit dir Alexandra?“ „Was? Hast du was gesagt Sesshomaru?“ wir saßen in einem Baum. Ich lehnte mit dem Rücken an Sesshomaru's Brust, während er mit seinem Arm um meine Taille griff. Ich war wieder mit meinem Gedanken woanders gewesen.

„Was hast du? Du bist in letzter Zeit anders.“ „Ich?! Ich bin nicht anders.“ versuchte ich mich rauszureden. „Lüg mich nicht an!“ sagte Sesshomaru und hatte wieder seine kühle Stimme verwendet, die hatte ich, an mich gerichtet, schon lange nicht mehr vernommen.

„Ich...Es ist wirklich nichts Sesshomaru,frag bitte nicht weiter nach.“ warum musste mich dieses Thema so beschäftigen?! Wieso konnte ich die Zeit mit Sesshomaru nicht einfach genießen?

Sesshomaru fragte nicht weiter. Er verstärkte nur seinen Griff etwas und zog mich damit weiter zu sich heran.

Sesshomaru war also aufgefallen, das ich sich mein Verhalten geändert hatte. Das war schön...

Sesshomaru war seit einiger Zeit häufiger unterwegs als sonst. Wir vermuteten, dass Sesshomaru irgendwen oder irgendwas suchte, aber was genau, wussten wir nicht. Im Endeffekt war es uns auch eher egal. Hauptsache er kam zwischenzeitlich auch mal vorbei. Täte er das nicht, ich weis nicht ob ich dann traurig gewesen wäre oder nicht.

Es ist schon eigenartig, wie eine einzige Frage, das Verhalten und Denken eines Menschen beeinflussen konnte! Mir war immer noch klar, das ich ihn liebte, aber...

Ach es hatte keinen Sinn, sich mit dieser Frage zu quälen! Man würde ja doch keine Antwort darauf finden, und vor allem keine richtige oder falsche!

„Liebst du ihn?“ „Wie bitte?“ ich hatte mich wahrscheinlich verhört. „Ich habe gefragt, ob du dich in Sesshomaru verliebt hast!“ wiederholte Rin. Ich hatte mich also nicht verhört!

„Wie...wie kommst du denn darauf?“ fragte ich sie mit gespielter Unschuld. „Ich habe gestern gesehen wie du Sesshomaru hinterher gesehen hast!“ verkündete sie freudig. „Ach...das hat doch nichts zu bedeuten...“ versuchte ich Rin klar zu machen, aber sie war ein zäher brocken und gewiss nicht dumm! „Du schwindelst! Du hast ihn nicht nur gestern so angesehen! Ich habe das schon öfter gesehen! Und du gehst auch immer weg, wenn Sesshomaru gerade weg ist!“ „Weil ich dann wieder Zeit habe alleine loszugehen.“ warf ich dazwischen. „Wenn du in Sesshomaru verliebt bist, ist das doch nicht schlimm! Oder hast du angst ich würde ihm davon erzählen?“ Das war bestimmt nicht der Punkt. „Da gibt es nichts zu erzählen! Da ist nichts!“ „Ich bleibe dabei! Du bist in Sesshomaru verliebt!“ beharrte sie weiter. Sie war eindeutig zu schlau für ihr Alter. Wenn das so weiterginge, und sie würde uns, oder zumindest mich, jetzt erst richtig beobachten, dann mussten Sesshomaru und ich richtig aufpassen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (46)
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Von:  melhilwen
2009-02-01T22:00:57+00:00 01.02.2009 23:00
Hey!
I find dei story echt voi cool!
Es is echt schad dasd so lang ned weida geht!
Kumt da nu was oda hast das abgebrochen, wenns so is dann find i des echt voi schad!!!

L.G.
Von:  Bienchen
2008-03-29T23:50:53+00:00 30.03.2008 00:50
Hui
echt geile Story
na das kann ja noch was werden
dann müssen die beiden wohl ein bisschen mehr acht auf Rin geben^^
ich hoffe du schreibst bald weiter
LG
Bienchen
Von: abgemeldet
2007-08-22T19:14:57+00:00 22.08.2007 21:14
coole story!!..kann kaum abwarten wies weiter geht^^ mach weiter so gruß Miyu
Von: abgemeldet
2007-04-16T19:22:30+00:00 16.04.2007 21:22
hi^^
boah schöönes kapiii mehhhhhhhhhhhhhhhr^^ ich werd hier noch süchtig gg^^
LG
Eevi
Von:  Somi
2007-03-22T19:18:50+00:00 22.03.2007 20:18
das war ein ech klasse kapi
am lustigsten fand ich die stelle,so rin alexanda gefragt hat,ob sie in sessy verliebt is *lol*
hoffe du schreibst schnell weiter
freu mich chon tierisch darauf *mega mega freu*
bye *knuddel*

Somi
Von: abgemeldet
2007-03-22T16:07:46+00:00 22.03.2007 17:07
hi, ein schönes kapi!!!tja aber da muss ich ihr recht geben, die sache mit dem alter würde mich auch wurmen.ich mein wenn sie 70 ist sieht er immer noch aus wie 20...
aber so oberflächlich wird er ja nicht sein.
lg
Von:  Somi
2007-03-17T15:34:54+00:00 17.03.2007 16:34
das war ein echt klasse kapi
ich hoffe du schreibst schnell weiter
freu mich schon tierisch darauf *mega mega freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  Somi
2007-03-14T21:15:05+00:00 14.03.2007 22:15
das war ein klasse kapi
ich hoffe du schreibst schnell weiter
freu mich schon tierisch daruf *mega mega freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von: abgemeldet
2007-03-13T15:28:15+00:00 13.03.2007 16:28
oje der arme ist völlig übervordert mit der situation was? alex könnte ihm da ja mal ein bissl helfen.
tolles kapi, alles voll gut beschrieben, weiter so..
hdl^^
Von: abgemeldet
2007-03-10T09:21:17+00:00 10.03.2007 10:21
coooliii du machst es einem echt schwer ich bin voll neugierig wie es weiter geht^^..schreib plz shcnell weiter^^

LG
EmoGirL_616


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