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FFVII - Ein (Alb-)Traum wird wahr

Verschollen in einem Videospiel
von

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Prolog

„Uff“. Cais fasste sich an ihrem Kopf, der fürchterlich schmerzte. Sie sah sich um und verstand nicht. Rund um sie herum waren nichts als Felsen und Sand soweit das Auge reichte. Cais stützte sich an einem neben ihr stehenden Felsen ab und versuchte aufzustehen – aber vergebens. „Mein Bein!“, dachte sie und bemerkte verbittert, dass es gebrochen war. „Wie zum Teufel...?“, führte sie ihre Gedanken fort. Plötzlich erinnerte sie sich wieder. Sie war gestürzt. „Von dort oben?“ Cais schaute zum Himmel hinauf.

Noch vor zwei Stunden war sie woanders gewesen, nämlich bei sich zuhause, in ihrem Zimmer, vor ihrem PC, am Chatten - -

„Cay!“, schrie Cais kurzerhand heraus. War sie vielleicht auch...? Und da lag sie. Etwa 100 Meter von Cais entfernt in der prallenden Mittagssonne. „Hmm...ich ziehe sie besser ihn den Schatten.“ Mit aller Kraft krabbelte Cais zu Cay herüber und wollte sie gerade an den Armen packen, als ihre Augen auf einmal zuckten. Langsam öffnete sie die Augen und erblickte Cais. Die beiden Mädchen starrten sich wortlos und ohne jegliche Regung an, bis Cay Caiss Bein erblickte. „Cais! Du bist verletzt!“ „Halb so wild.“, erwiderte Cais schnell und zwang sich zu einem Lächeln. „Aber du blutest doch wie verrückt!“ Cais erschrak heftig. Das hatte sie bisher noch nicht bemerkt. „Ich verbinde das!“, meinte Cay und drängte Cais auf den Rücken, „Leg dich hin, dann gehts leichter!“ Cais beobachtete, wie Cay sich ein Stück ihres T-shirts herausriss und damit das Bein verband. „Sie scheint nicht verletzt zu sein.“, dachte Cais und schaute an Cay vorbei auf die Stelle, wo ihre Freundin gelandet war. Der Felsen schien dort zu Ende zu sein und in eine Sanddüne überzugehen. „Sie ist in den Sand gefallen, das hat die Kraft des Sturzes wohl abgefangen.“, überlegte sie. „So, fertig!“, sagte Cay schließlich, „Kannst du aufstehen??“ „Es ist gebrochen“, entgegnete ihr Cais missmutig. „Oh.“ „Wo sind wir eigentlich?“, versuchte es Cais auf ein anderes Thema zu bringen. „Ist doch egal. Mit deinem Bein kommen wir sowieso nicht hier weg.“, beantwortete Cay ihr die Frage. „Müssen wir aber!“, sagte Cais. Mit ihren Armen stemmte sie sich vom Boden ab und versuchte endlich hochzukommen. „Warte, ich helfe dir!“ Cay half ihr hoch und Cais stütze sich auf ihre Schulter.

Dann begannen sie zu laufen, zu laufen in die Endlosigkeit der Wüste. Blind geradeaus und auf das Beste hoffend.
 

„Cais? Alles in Ordung?“, fragte Cay besorgt. Cais war ganz bleich im Gesicht und starrte ins Leere. Ihre Hand löste sich langsam von Cays Schulter und sie sackte zu Boden. „Monster...um uns herum.“, war das Letzte, was sie herausbekam, bevor sie in die Bewusstlosigkeit fiel. „Monster?“, fragte Cay irritiert, was meinst du damit?“

Aber die Frage hatte sich bereits erübrigt. Fünf große Gestalten näherten sich den Beiden, bis sie dicht um sie herumstanden. Sie wirkten wie eine Mischung aus Wolf und T-Rex mit vier Augen und Flügeln. Speichel lechzte aus ihren Mäulern, während sie wie Geier gierig auf ihre Beute lauerten.

Und dann geschah es. Die Erde bebte, riss entzwei und ehe sich Cay versah war Cais mit drei Monstern im Erdspalt verschwunden. Sie selbst blieb mit zwei Monstern zurück, vor Schreck erstarrt zur Salzsäule. Die beiden Monster ergriffen verängstigt die Flucht, während Cay weiterhin bewegungslos blieb. Nach fünf Minuten hatte sich das Beben gelegt, Cay benötigte aber weitere zehn, um einigermaßen zu begreifen, was geschehen war. Schließlich stand sie auf und starrte in den Spalt, in den Cais gefallen war.

„Alles klar bei dir?“, ertönte es plötzlich hinter ihr. Cay erschrak sich fast zu Tode, was die Person, der die Stimme gehörte, wohl bemerkte, da sie zwei Hände auf ihren Schultern spürte. „Ein Erdbeben, kommt öfter vor in dieser Gegend. Wusstest du das etwa nicht?“ Cay drehte sich zu der Person um und erschrak ein weiteres Mal. Dieser junge Mann sah aus wie Cloud Strife!! „Ich bin Cloud.“, meinte dieser, was Cays Nerven entgültig den Rest gaben. Sie fiel in Clouds Arme, die sie sanft auffingen.

Drei Wochen später...

„Erstaunlich, wie viel Mako sie verträgt.“ Cais öffnete die Augen und nahm verschwommen eine Gestalt über sich wahr. „Sie ist wach. Willkommen unter den Lebenden, X104!“, meinte die Gestalt, deren Umrisse langsam deutlicher wurden. Geschockt bemerkte Cais, dass sie nackt war und blickte beschämt in die Augen der über ihr gebeugten Person. Seine Augen waren tiefbraun und leuchtend. Cais bewunderte sie interessiert. „Zieh dir das hier an!“, meinte die Person und deutete auf befremdlich wirkende Kleidung, „Danach bringt dich Tasura auf dein Quartier.“ Cais war im Moment jegliche Kleidung recht, also tat sie, wie ihr geheißen. Sie war benommen und nahm die Situation nur verschwommen wahr.

Tasura, stellte sich heraus, war ein großgewachsener, junger Mann mit hellblauem Haar. Sein rechtes Auge war mit Verband verbunden und dieser wiederum von seinem Pony bedeckt, ganz so, als wolle er etwas verstecken. Er trug einen langen roten Mantel und an seinen Hüften zwei Schwerter, an deren Cais Blick hängen blieb. „Sind die echt?“, fragte sie sich, wurde aber gleich darauf vom direkten Fragen Tasuras abgehalten. „Hier sind wir.“, meinte er, schob Cais in einen dunklen Raum und schloss hinter ihr die Tür ab.
 

„Cloud, das Paket ist zu schwer!“, beschwerte sich Cay lauthals bei ihrem Vorgesetzten.

Vor drei Wochen war sie hier bei Cloud zu hause aufgewacht, der sie in der Wüste aufgelesen hatte und sich daraufhin bereit erklärte sie bei sich aufzunehmen. Einzige Bedingung: Mitarbeiten.

„Vom Rummaulen wirds´ auch nicht besser.“, erwiderte dieser und nahm Cay das Paket ab, „Die eine Lieferung wirst du doch wohl noch durchhalten?!“ Cloud sah sie breitgrinsend an, worauf Cay freundlich zurücklächelte. „Welche Adresse?“, fragte sie. „Zum ShinRa-Neubau.“ „Wie ich die doch liebe!“, dachte sich Cay, lies sich aber nichts anmerken.

Sie hatte Cloud nie erzählt, woher sie kam und dass sie über diese Welt wohl mehr wusste, als ihre Bewohner selbst. Wie sollte man auch jemanden verständlich machen, dass er gar nicht existieren dürfte, da er einem Videospiel entspringt?! Von Cais hatte sie allerdings sehr wohl erzählt. „Das überlebt keiner!“, meinte Cloud damals. Es schien auch so, als sei sie tot. Seit drei Wochen kein Lebenszeichen. „Aber das hat nichts zu bedeuten!“, sprach sie sich immer wieder selbst zu, „Sie könnte aus dem Makostrom wieder ausgetreten sein und dieser Ort ist vielleicht zu weit von uns entfernt, als dass sie uns finden könnte!“ Das alles so verlaufen würde, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen zu wagen glaubte, ahnte sie zu diesem Zeitpunkt aber nicht.
 

Cais öffnete mühsam die Augen und fand sich auf einem kalten Fußboden wieder. „Wie bin ich hier hergekommen?“, fragte sie sich – aber dann kam die bittere Erkenntnis. „Das, das war Hojo?! Und ich war ... nackt?!“ Sie erinnerte sich an die Szene im Labor und ihre Wangen nahmen einen leichten Rotton an. Ja, Hojo war ihr Lieblingschara gewesen. Aber jetzt war es Realität. Wie sollte sie reagieren? „Er ist krank, Cais! Krank! Merk dir das!“, ermahnte sie sich selbst. Wie konnte sie nur einen Moment etwas für ihn empfinden? Es ist schließlich ein Unterschied, ob man es mit einer imaginären Welt oder der Realität zu tun hat!

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Cais aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah zur Tür und erkannte Tasura. „Ich soll dich zum Labor bringen!“, sagte dieser und schleifte ohne ein weiteres Wort Cais aus dem immer noch unbelichteten Raum.
 

Nun standen sie also vor dem Gebäude. „Ich war noch nie hier.“, entwich es Cay. „Nun, so lang steht der ShinRa-Neubau auch noch nicht.“, entgegnete ihr Cloud, „Nimm das.“ Er drückte Cay eines der beiden Päckchen hin, die er gerade von seinem Bike losgebunden hatte.
 

Da sie bei ihrem ersten Aufenthalt im Labor völlig benommen war, überraschte es sie jetzt, was sie zu sehen bekam. Es wirkte geradezu bedrückend karg und leer. An den Wänden Schränke und Regale, das einzige, was den Raum zu füllen schien – mit Ausnahme des Seziertisches. Wie eine Bedrohung stand er da, mitten im Raum, unberührt.

„Zieh dich aus!“ Erst jetzt bemerkte sie den Schwarzhaareigen, der neben ihr stand. „Wawas?“, stammelte Cais erschrocken. Sie starrte ihn an. Wieder diese intensiv dunkelbraunen Augen, die sie so sehr bewunderte. „Hojo“, rutschte es ihr heraus. „Ich kann mich nicht daran erinnern dir meinen Namen genannt zu haben.“ Hojo musterte sie misstrauisch, wobei er seine Brille sorgsam zurechtrückte. „Ich dachte es mir.“, meinte Cais und zog sich gehorsam und schamerfüllt aus.

„Was wird er mit mir anstellen?“, fragte sie sich, „Und was hat er bereits getan?“ Aber sie wusste, dass es nicht ratsam war, sich gegen Hojos Willen aufzulehnen. Hojo war zu äußerst grausamen Dingen fähig. Wahrscheinlich würde es ganz erträglich werden, wenn sie sich einfach darauf einließ?

Zusammentreffen

Sie spürte nur einen sanften Stich in ihren Oberarm, bevor alles begann zu verschwimmen. Sie war sich nicht sicher, aber es schien, als lache er. Hojo lachte!
 

Cay und Cloud standen nun am Empfang, bereit ihre Päckchen abzuliefern. Und dann sah sie ihn: Hojo. Er kam direkt auf sie zum, ganz langsam, grinsend. Normalerweise ist es angenehm jemanden lachen zu sehen - aber nicht bei ihm. Es passte einfach nicht in sein Gesicht. Cay schauderte es.

„Die Lieferung ist also eingetroffen?!“, bemerkte er kühl und schaute Cloud eindringlich an. Cay bemerkte diese abwertende Geste und entgegnete entrüstet: „Kommen Sie immer persönlich, um Päckchen entgegenzunehmen?“ Hojo schien sie gar nicht zu beachten. „Bis hier hin und nicht weiter, misslungenes Subjekt!“, meinte er daraufhin, „Oder denkst du, du könntest in mein Labor spazieren?“ „Was ist denn in ihrem Labor, dass sie es so geheim halten wollen?“ Noch immer nahm Hojo keine Notiz von Cay. „Wir gehen.“ Nach langem Schweigen regte sich Cloud und wollte nun Cay Richtung Ausgang ziehen. Doch Cay wehrte sich. „Nein! Hören Sie gefälligst auf, Cloud wie ein Tier zu behandeln!“ Cay schrie Hojo aus Leibeskräften an. Sie musste ihrer Wut einfach Platz machen. Aber Hojo lächelte nur. „Ein Tier? Ja, ich denke diese Bezeichnung trifft es sehr gut.“ „Was bilden Sie sich ein?! Nur weil Sie ihn einst für ihre Experimente missbraucht haben, haben sie nicht das Recht - -

„Woher weist du davon?“ Cloud sah sie verwirrt an. „Nun ... .“

„Scheiße!“, dachte Cay verzweifelt.
 

Cais erwachte und erkannte schnell, dass sie allein war. Hojo war fort. Sie wollte sofort aufspringen, was ihr aber misslang. Natürlich hatte Hojo sie festgebunden.
 

„Du hast eine neue Freundin und hast ihr nichts erzählt?“ Schon wieder dieses widerwärtige Lachen. „Aber trotzdem sehr interessant.“ Bei diesem Satz rückte er sorgsam seine Brille zurecht. „Also, woher weist du es?“

Cay fühlte sich immer unbehaglicher in ihrer Haut. Sie konnte unmöglich die Wahrheit erzählen, schon gar nicht vor Hojo. Eine Ausrede musste her und zwar schnell. Aber welche?
 

„Das Experiment ist geglückt.“ Cais erschrak und blickte zur Seite. Ein junger Mann mit braunem langen Haar, das er zu einem Zopf geflochten hatte, und seltsame Ohren, die an die einer Katze erinnerten, stand neben ihr. Die Hand, die er nun hob, ähnelte wohl eher einer Klaue als einer menschlichen Hand. „Ich bin Shitori. Fang erst gar nicht mit überflüssigen Fragen an. Tasura scheint es vielleicht zu gefallen einen neuen Mitbewohner zu erhalten, ich aber gewiss nicht!“ Cais war verwirrt. „Mitbewohner?“, fragte sie ihn laut. Shitori schaute sie angewidert an. „Ja, du wirst bei Tasura einquartiert.“ Plötzlich grinste er. „Aber solltest du versuchen zu fliehen, stirbst du!“
 

Noch immer saß Cay in der Klemme, als sie plötzlich Schritte hörte und in die Richtung des Geräusches blickte. Sie traute ihren Augen nicht. „Cais!“, rief sie ihrer Freundin entgegen.
 

„Ich werde dich herumführen müssen ... Befehl“, flüsterte Shitori und band Cais los. „Komm´ jetzt!“, raunzte er sie an und zog sie aus dem Labor.

Nachdem er Cais quer durch den ShinRa-Neubau geführt hatte bzw. ihr die Bereiche gezeigt hatte, die sie betreten durfte, gelangten sie schließlich in die Eingangshalle.

Auf einmal rief jemand ihren Namen.
 

„Cay?“ Cais konnte es nicht glauben. Sie fiel auf die Knie und fing an zu weinen. „Cay“, schluchzte sie.
 

Dort sank sie nun auf die Knie und weinte. Cay hielt nichts mehr. Sie lief zu ihrer Freundin und umarmte sie. „Ja, ich bin es.“
 

Dann kam ihr schrecklicher Gedanke. „Cais? Er ... hat er ... ?“ Panisch sah sie zu Hojo, dann wieder zu Cais. „Cais? Sag doch was!“ Aber Cais schaute Cay nicht an und wandte ihren Blick zur Seite. „Ihr kennt euch also?!“, vernahmen sie Hojos Stimme aus dem Hintergrund.

Kapitel 3

Cais wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Auch wenn sie Cay gefunden hatte. Auch wenn sie von ihr in den Armen gehalten wurde. Sie konnte nicht fort.

Sie war nun Hojos Subjekt, ob sie wollte oder nicht. Sie wollte gar nicht erst darüber nachdenken müssen, was er mit ihr angestellt haben könnte. Klar war aber: Der Wissenschaftler würde nicht gestatten, dass sie ging. Cais biss sich auf die Unterlippe, sodass sie anfing zu bluten.
 

Nun stand der Schwarzhaarige direkt neben ihnen. Das Ganze schien ihn brennend zu interessieren. „Hast du auch solche Kräfte?“, fragte er in Cays Richtung. Weder Cay noch Cais verstanden, was er damit meinte.
 

Cay allerdings wurde etwas nervös. Gewiss verwirrten sie Hojos Worte. Natürlich konnte er nichts davon wissen. Niemand kannte ihr Geheimnis – selbst Cloud und Cais nicht. Angespannt presste sie ihren Flügel mehr an ihren Rücken.
 

Der Wissenschaftler bemerkte ihre Reaktion. Anscheinend war heute sein Glückstag. Er lächelte, ein grausames, hämisches Lächeln, das jeden, der es sah, einen Schauder über den Rücken gejagt hätte.
 

Kurze Zeit später hockten die beiden gemeinsam in einem von außen abgeschlossenen Quartier. (Cloud hatte nichts ausrichten können, da er betäubt und vor die Tür geschmissen wurde XD’’) Aber sie zu betäuben war nicht nötig gewesen. Hojo hatte schnell erkannt, dass sie keine Ahnung von ihren wahren Kräften hatten.

Hojo hatte – genau wie zuvor Cais – Cay von Kopf bis Fuß untersucht. Besonders ihr Flügel weckte sein Interesse...
 

Etwas Sonderbares war an den beiden Mädchen und desto weiter seine Forschungen an ihnen fortschritt, desto faszinierte wurde er.

Auf Cais hatte Mako keine Wirkung – egal wie hoch die Dosis. Nähere Untersuchungen hatten ergeben, dass sie zu Dingen fähig wäre, die selbst dem alles gewohnten Wissenschaftler staunen ließen.

Bei Cay wiederum fiel der Flügel ins Blickfeld. Dieser bestand zweifellos aus nichts anderem als Jenova-Zellen!
 

Schweigend saß Cay auf ihrem Bett, vor sich hinstarrend, den Flügel schützend um sich gelegt. Nun war ihr Geheimnis doch herausgekommen. Sie war mit ihrer Situation nicht klargekommen. Jenova hatte ihr beigestanden. Warum sollte es ihr jetzt leid tun?

„Hojo meinte, er bestehe aus Jenova-Zellen.“, erhob Cais schließlich das Wort. „Du REDEST mit ihm?“, fuhr Cay sie an. „Ja und? Was macht das schon?!“ Cay wollte gerade mal anfangen zu erläutern, warum man nicht mit ‚Geisteskranken’ reden sollte, als Tasura hereinkam.

„Du wirst umquartiert.“, meinte er schlicht. Cay stockte. „Cais? ... Dieser Kerl ... ?“ „Wahrscheinlich ...“ „Ein Subjekt?“ „Nichts Ungewöhnliches.“ „Wie bitte?“ „Wir sind auch welche.“ Es wurde still zwischen ihnen.

Tasura führte Cais hinaus.
 

Sein Plan war perfekt. Er würde das Mädchen bei Tasura belassen und sie so unter Kontrolle halten. Noch hatte er keine Möglichkeit der Gedankenkontrolle gefunden. Und das Subjekt X104 war einfach zu kostbar, als es durch ein riskantes Experiment zu verlieren.

Cay allerdings stellte sich als Fehlschlag heraus. Durch Jenova manipuliert, war sie völlig nutzlos für ihn. Sorgfältig sortierte er ihre Daten aus, sie nahmen nur unnötig Platz weg.
 

„Du hast es ja geräumig hier!“, bemerkte Cais.

Tasura schien aber nicht nach Reden zumute zu sein. Er schwieg. Was Cais aber suspekt vorkam war aber etwas anderes. Er schaute dauernd auf die Uhr.
 

Der Wissenschaftler hatte den Befehl gegeben sie zu exekutieren.
 

„Hast du etwas?“, fragte Cais stirnrunzelnd und etwas besorgt. Tasura sah sie an, als hätte er sie jetzt zum ersten mal gesehen. Irgendetwas ging hier vor, dachte sich Cais, etwas sehr Merkwürdiges. Doch sie sah nun Tasuras bemitleidenswerten Gesichtsausdruck. „Hey!“, meinte sie leise und legte die Hände auf seine Schultern, „Was ist los?“

Tasura kannte natürlich Hojos Pläne. Cais hier zu behalten und sie zu hintergehen, während ihre Freundin ... Er konnte das einfach nicht.

Er liebte sie doch so sehr. Ja, er hatte sich in sie verliebt.

Hojo hatte diese Tatsache schamlos ausgenutzt. Aber würde es etwas ausmachen, wenn er ... ? An dem Geschehen konnte er doch sowieso nichts ändern!?

Mit einem kräftigen Ruck zog er Cais an sich und küsste sie.
 

Cais riss erschrocken die Augen auf. Was zum ... ?, dachte sie. Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, doch ging es nicht – er war zu stark.
 

Voller Angst schaute sie auf die Soldaten, die ihre Waffen geladen und auf sie gerichtet hatten. Einer von ihnen gab den Befehl zum Schuss...

...doch sie trafen nicht. Cay hatte ihren Flügel schützend vor sich gehalten und die Kugeln abgefangen. „Das werdet ihr bereuen!“, zischte sie. Von ihren Augen ging ein seltsames Glimmen aus.
 

Kurze Zeit später hallte ein hoher Geräuschpegel durch die Gänge. Ein entflohenes Subjekt wurde verfolgt. Eine Alarmsirene erklang.
 

Tasura hatte Cais mittlerweile zum Bett gedrängt. Verwirrt hob er den Kopf und lauschte dem Lärm.

Cais nutzte diese Chance, verpasste ihm einen Kinnhaken, rannte hinaus und befand sich nun ebenfalls auf den Gängen.

Eine Robowache kam auf sie zugeheilt.

Und sie war unbewaffnet ...
 

„Subjekt X104. Piep! Piep!” Die Robowache scannte sie kurz, entdeckte ihren implantierten Chip, identifizierte diesen und verschwand.

„X104?“, fragte sich Cais laut, „Hojo nennt mich so ... Aber woher kann ein Roboter so etwas wissen?“

Von dem Chip hatte sie keine Ahnung.

Genau wie von so vielen anderen Dingen.
 

(Wow...ich steiger mich in Sachen Kapitelgröße XD’’

Ich fass es einfach nicht, was uns da passiert! Und dass Hojo mich verkuppeln will mit diesem zu groß geratenen Elf ... >___________________________<’)

Marionette

(Auf Bitten von Silver-chan habe ich die Story nun weitergesponnen^^ Viel Spaß^^)

(@Cay-chan: Stehst auf der Todesliste Hojos,aber sei froh,dasse nicht zum Subjekt mutiert bist,wie ich ~x~' *Cais arm drann is* Außerdem haste Cloud der dich beschützt ;P)
 

Cay eilte durch die Gänge. Eine Robowache nach der anderen fiel durch ihre Hellebarde zu Boden. Sie rannte und rannte, nicht bei Sinnen, orientierungslos.

Plötzlich prallte sie gegen etwas und stolperte. Nein, es war jemand. Als sie Cais erkannte, erlosch das rote Glühen in ihren Augen.

„Cais?“, fragte sie verwirrt.

„Dann hast du den Aufruhr verursacht?“

„…“

„Puh.“, Cais seufzte, „Hast´ mir anscheinend das Leben gerettet…“

Cay starrte sie an wie ein Auto. Natürlich wusste sie nichts vom Vorfall mit Tasura.
 

Wenige Minuten später standen sie vor dem Gebäude. Es war merkwürdig. Sie schienen nicht verfolgt zu werden.

„Wohin jetzt?“, jappste Cais, noch völlig erschöpft vom Gerenne.

„Zum ‚Siebten Himmel’!“

„Warum?“, erwiderte sie verdutzt.

„Weil ich dort wohne. Deswegen war ich mit Cloud auch hier. Ich helfe ihm bei seinen Lieferungen.“

Langsam fing sie an zu verstehen. „Sag mal…“, wisperte sie, „seit wann…also…wie lang sind wir schon hier?“

„Drei Wochen, das weist du doch?!“, antwortete Cay und blickte sie fragend an.

„Drei…Wochen…?“, flüsterte sie kaum merklich, „Aber das heißt…“

„Was ist denn?“, fragte Cay besorgt.

„Ich bin…erst heute aufgewacht…“

„Wie bitte?“, Cay stockte, „Dann…“

„Ich weis leider nicht, was vorgefallen ist, ja…“

„Wer weis, was er mit dir angestellt hat…“

„Will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen.“

„…“
 

Ein großes Schweigen ging durch die Runde. Cais fühlte sich alles andere als behaglich in ihrer Haut. Unablässig starrte Cloud sie mit einem kritischen Blick an.

Er wusste zwar nicht, was Hojo getan hatte, aber das Mädchen nur als Anschauungsobjekt zu benutzen war sicher nicht sein Vorgehen gewesen.

Nun betrachtete er sie, als sei sie eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment explodieren könnte.

„Vielleicht…sollte ich besser gehen?“, meinte sie schlisßlich.

„Damit dich der Verrückte wieder einfängt?!“, mischte sich Tifa schlagartig ein. „Du bleibst hier! Und du, Cloud!“, mit einem Todesblick starrte sie zu ihm herüber, „Mach sie nicht für etwas verantwortlich, wofür sie nichts kann!“

„…!“ Cloud erhob sich daraufhin trotzig und schritt hinaus.
 

Also blieb Cais dort. Sie ging sehr früh ins Bett und schlief wie ein Stein. Selbst als Tifa in ihr Zimmer trat, um nach dem Rechten zu sehen, wachte sie nicht auf.
 

Am nächsten Morgen war sie verschwunden.
 

Cay suchte im gesamten Gebäude, doch fand sie Cais nicht.

Cloud war mittlerweile wieder zurückgekehrt und ebenfalls besorgt über Cais´ Verschwinden. Doch anscheinend waren seine Gründe andere als deren Cays.

„Hoffentlich stellt sie nichts Dummes an!“

„Cloud!“ Cay reagierte erbost auf die Worte des anderen.

„Ich sag nur, was ich denke! Wer weis, in welchem Zustand sie sich befindet? Dass sie fort ist, ist doch ein Beweis dafür, dass mit ihr etwas nicht stimmt!“

„Sie ist bestimmt nur ‚fort’, weil du sie vertrieben hast!“, fauchte sie ihn an.

Darauf verstummte der Blondschopf.
 

Natürlich wurde Tasura ausgezählt. Er hatte Cais entkommen lassen. Auch die anderen beiden des Trios wurden kritisiert, sich nicht bemüht zu haben, die entflohenen Subjekte wieder einzufangen.

„Wir hatten Pause!“, meinte Shitori.

„Konnte ja nicht ahnen, was vor sich geht.“, erwiderte Kiratos.

Aber irgendwie faszinierte es den Wissenschaftler schon. Deshalb lies er die zwei auch nicht verfolgen. Wie sich sein Subjekt X104 wohl gerade machte? Im Moment müsste es bereits auf den Weg zu Jenova sein.
 

Sie stand am Nordkrater. Der Schneesturm peitschte um sie herum. Ihre Augen waren leer.

Ein leises Flüstern zog sie nach unten in den Krater hinein.

„Mutter…“,hauchte sie diesem entgegen.
 

Von weitem wurde sie beobachtet. Der Wissenschaftler folgte ihren Schritten, was aufgrund ihres implantierten Chips ein Leichtes war. Er wusste, es war gefährlich ihr zu folgen, doch das Risiko nahm er gerne in Kauf.
 

Cay war verzweifelt. Wo konnte Cais nur stecken? Überall hatte sie nach ihr gesucht – vergeblich.

Dann kam ihr der Gedanke, sie hätte wieder erwischt worden sein können und eilte zum ShinRa-Gebäude.
 

Er war einmal wieder in Gedanken. An einem Baum gelehnt dachte er über die Ereignisse nach, über die er zunächst nichts erfahren hatte. Tasura und Shitori hatten ihm alles verschwiegen.

Er hasst das Subjektendasein, Hojo, seine Forschungen, ShinRa, einfach alles. Das wussten sie, weshalb sie ihn lieber in Ruhe ließen.

Allerdings war er dazu gezwungen zu tun, was ihm befohlen wurde. Hojo hatte die Macht über ihn. Verbittert biss er sich auf die Lippe.

Noch immer in Gedanken bemerkte er Cay nicht, die sich ihm näherte.

„Wo ist sie?!“, raunzte sie ihn an.

„Was?“ Irritiert blickte Kiratos auf.

„Wo ist Cais?“

Langsam begann er zu verstehen, wen er vor sich hatte. „Du…bist X105?“

„X105?“, fragte Cay verwirrt, „Argh…! Beantworte gefälligst meine Frage!“

„Hier ist sie nicht. Sie ist genau wie du noch auf der Flucht, soweit ich weis.“

„Oh…“, meinte sie, stockte dann aber, „Warte mal…Willst du mich nicht gefangen nehmen oder so was?“

„Ich habe keinen solchen Befehl erhalten. Also habe ich auch kein Interesse dem nachzugehen.“

„…Was…? … Du…bist merkwürdig…“

„Ich bin, wie ich bin.“

„…“

Schon war Cay wieder verschwunden.
 

Cais stand nun vor den Überbleibseln Jenovas.

„Mutter…“, sprach sie in Trance.

Sie wollte gerade noch einen Schritt vortreten, um ‚Mutter’ berühren zu können, als sie von hinten gepackt wurde.

Sie spürte nur einen stechenden Schmerz und dann…Taubheit. Etwas schien durch ihren Körper zu wandern, sich von Innen in sie hineinzufressen.

Voller Qual schrie sie aus Leibeskräften auf.
 

Hojo hatte es also geschafft. Seine Forschungen nahmen nun ihren Höhepunkt ein. Subjekt X104, dem extra zur Austestung bis an die Grenzen dieses Experiments unzählige Jenovazellen injiziert wurden, war mit Kontrollsubstanz ausgestattet worden.
 

Wo konnte Cais nur sein? Bei ShinRa war sie nun mal auch nicht. Ja, sie glaubte Kiratos Worten. Er schien nicht feindselig zu sein.

Weiteres Suchen, beschloss sie, wäre sinnlos. Also setzte sie sich auf die Treppe der Veranda der Bar, legte den Kopf in die Hände und starrte seufzend vor sich hin.

Plötzlich vernahm sie einen Schatten vor ihren Füßen und blickte auf.

„Cais!“
 

Cais stand direkt vor ihr, ihr Blick auf sie gerichtet.

Aber etwas stimmte nicht.

„…Cais? Alles in Ordnung?“

Sie antwortete aber nicht, sah sie einfach nur weiterhin stumm an. Dann verengten sie ihre Pupillen zu Schlitzen. Cay schreckte auf.

„Was…?!“

Cais beschwor ihre zwei Schwerter herauf und griff an.
 

(Es bleibt spannend XD)

Und wieder zurück...

Cay starrte entsetzt auf ihre Freundin, die nicht mehr bei Sinnen zu sein schien. Als diese sie angriff, riss sie erschrocken ihre Hellebarde vor sich, um sich zu schützen, was ihr das Leben rettete. Cais ließ sich in ihrem Wahn aber nicht beirren und griff weiter an.
 

Kiratos war nicht daran interessiert, ihr nachlaufen zu müssen. Doch das war nun mal sein Befehl: Die Aktivitäten des Subjektes X104 zu überwachen.
 

Das Mädchen stand unter Schock und hielt weiterhin verzweifelt Cais ihre Hellebarde entgegen. Doch Cais schlug wie wild mit ihren Schwertern auf sie ein und Cay kamen die Tränen.

„Hör auf!“, wimmerte sie. Ihre Worte schien Cais allerdings nicht wahrzunehmen.
 

Kiratos beobachtete das Geschehen von Weiten. Warum wurde ausgerechnet ihm diese Aufgabe zuteil?

Die Antwort war einfach. Hojo erhoffte sich hierdurch mehr Disziplin Kiratos. Er wäre gezwungen hierbei zuzusehen, wie Cais ihre Freundin kaltblütig ermordet. Er dürfte nicht eingreifen, es sei denn Cais wäre nicht zu ihrer Aufgabe fähig, was Hojo aber schwer bezweifelte.
 

Cloud saß in der Bar und hörte plötzlich das Ertönen von aneinander schlagenden Klingen.

„Was zum…?“, fragte er verwirrt und trat hinaus, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Als er Cais in ihren Wahn erblickte, verharrte er einige Sekunden, zog dann aber seine Waffe und brachte die beiden mit einem einzigen Schlag auseinander.

„Siehst du es jetzt?!“, fuhr er Cay an, „Ich hatte recht!“

Cay senkte den Blick. Sollte sie sich wirklich dermaßen geirrt haben? Cais verhielt sich doch zunächst völlig normal?

Cloud fing an auf Cais loszugehen. Ein unerbittlicher Kampf begann, dem Cay entsetzt zusehen musste. Warum? Warum musste es nur so kommen?

Schließlich wich Cloud einem Angriff der anderen nicht schnell genug aus und stürzte zu Boden. Verkrampft hielt er seinen nun blutigen Arm. „Shit!“

Mit ausdruckslosem Gesicht setzte das Mädchen zum Gnadenstoß an.

„NEIN!“ Cay schrie ihre Freundin an und stürzte sich zwischen sie und dem Blonden. „Komme endlich zur Besinnung, Cais!“

Sie hatte kurz in ihrer Bewegung inne gehalten, überrascht von der nun neuen Situation, erhob nun aber aufs Neue ihre beiden Schwerter. Wie in Zeitlupe rasten die beiden Klingen auf ihre Opfer zu, bis sie sich schließlich in Fleisch bohrten und Blut über den Boden sickerte.
 

„Was…?“ Cay blickte auf, da sie sich wunderte, dass ihr weiterhin nichts fehlte. Erschrocken riss sie ihre Augen auf. „Ki…Kiratos!“

Wahrhaftig stand dieser vor dem Mädchen und hatte die Attacke abgewehrt.

„Ich…werde euch helfen…“, ächzte er und verwandelte die Schwerter in einen zähflüssigen Metallklumpen, während weiterhin das Blut fröhlich aus seiner Wunde lief.

„Du…du…bist verle-

„Das wird schon wieder. Keine Sorge!“

Stimmt, dachte sich Cay, wie…kann er bei solch einer Verletzung überhaupt noch stehen?

Kiratos wusste, was er zu tun hatte. Mit dem Metall, das er kontrollierte, umschlang er das Mädchen und presste es zu Boden. Dann feuerte er seine Hand in ihren Bauch und entnahm ihr die Kontrollsubstanz von der er wusste, dass sie dort war. Wie vermutet fiel das Mädchen sogleich in die Bewusstlosigkeit.

„Hojo wäre es wohl auch egal gewesen, wenn du durch diese Anstrengungen umgekommen wärest…“, murmelte Kiratos und erhob sich, mit Cais in den Armen.

„Was…ist…“, versuchte Cay die tausend Fragen, die sie beschäftigten, zusammenzufassen.

„Hojo…hat eine neuartige Substanz entwickelt, mit deren Hilfe er das Bewusstsein anderer kontrollieren kann. Nur besitzt deine Freundin anscheinend große Willenskraft und kämpfte gegen die Substanz an…“

Cay stutzte und blickte den anderen an wie ein Auto.

„Heißt das…irgendwann hätte sie sich selbst befreien können?“, fragte Cloud.

„Ja…wenn sie gestorben wäre, dann wäre sie frei gewesen…“, lachte er verbittert.

„…Gestorben…?“, wiederholte Cay.

„Ja… Körper und Seele sind zwei Wesen, die eng miteinander verknüpft sind. Den Körper kann Hojo durch die Substanz befehligen…Aber nicht die Seele. Durch diesen Konflikt zerbirst der Körper irgendwann.“, erklärte Kiratos.

Plötzlich ertönte eine laute Geräuschkulisse um sie herum.
 

Hubschraubermotoren. Gerade noch im Dialog vertieft, sahen sie sich nun vom ShinRa-Militär umzingelt.

„Scheiße!“, rief Kiratos aus und lies Cais reflexartig fallen.

„Spinnst du?!“, raunzte Cay und bückte sich zu dem Mädchen herunter, um zu kontrollieren, ob sie auch keine Verletzungen vom Sturz davongetragen hatte. Dann wanderte ihr Blick aber doch zurück zu Kiratos.

„Kiratos? Alles…in Ordnung?“

Aber dieser konnte ihr nicht antworten. Er kauerte am Boden und spuckte Blut.

„Was…ist los?“, fragte Cloud verwirrt und kam mit der gesamten Situation nun gar nicht mehr klar.

Aus einem der Helikopter sprang eine groß gewachsene Gestalt und landete direkt neben dem am Boden Kauernden.

„Was hast du dir nur dabei gedacht?“, flüsterte die Person schon fast.

„Ta…tasura…findest du etwa richtig, was Hojo-

Tasura zog Kiratos aprubt am Kragen hoch, sodass ihre Augen auf gleicher Höhe waren und Kiratos leicht über dem Boden schwebte.

„Willst du etwa sterben?“, zischte er, „Noch so ein Fehltritt und auch mein Zureden wird Hojo nicht davon abbringen können dich niederzustrecken!“

„…!“

„Schmerzen…mehr wird es diesmal nicht sein…“, flüsterte er nun, als er das verblüffte Gesicht des anderen sah.

„Nehmt die Subjekte in Gewahrsam!“, rief er den Soldaten zu und sogleich sprangen einige dutzend aus den Helis und sammelten sich um die Meute.

Tasura schritt auf Cloud zu und beförderte ihn mit einem Klaps in den Tiefschlaf. Dann ging er zu Cais und hob diese hoch, lief mit ihr in den Armen darauf zurück zu einem der Helikopter. Die Soldaten kümmerten sich um die beiden anderen Subjekte.
 

…………………………………......................................................
 

Bewusstlos lag sie nun wieder auf seinem Labortisch. Nackt. Schutzlos. Hojo allein hatte die Kontrolle über sie…und über alles andere auch.

Die Subjekte X104 und X105 waren wieder hergebracht worden, während Kiratos seiner speziellen Strafe ausgesetzt worden war… Nachdem er auf Befehl ausgerechnet von Tasura aufs Übelste verprügelt worden war, saß er nun in einer der Folterkammern des Hochsicherheitstrakts. Gefesselt und geknebelt durch ein Spezialmaterial wurde er stündlich mit einer Säure überschüttet, die seine Haut zerfraß und sich in sein Fleisch vorarbeitete. Kiratos hatte wie auch Tasura und Shitori die Fähigkeit der Selbstheilung durch Hojos Experimente erlangt. Nach jeder Stunde war sein Köper wieder verheilt, nur um die Prozedur ein weiteres Mal über sich ergehen zu lassen. Das war das Leben eines Subjekts. Das Leben unter Hojo als Sklave ohne Willen zu dienen. Wer sich gegen den Professor auflehnte, hatte die Konsequenzen zu ertragen.
 

Cay befand sich derweil ebenfalls im Hochsicherheitstrakt, nur einige Abteilungen entfernt, und kam langsam wieder zu sich.

„Wo…?“, hauchte sie benommen und ratschte ihre Ketten über den Boden. Sofort schreckte sie bei dem Geräusch auf und bemerkte, dass an Hand- und Fußgelenken Metallfesseln angebracht waren. Mühselig rappelte sie sich auf. Da ihre Hände durch die Ketten aber auf den Rücken gebunden waren, fiel ihr dies sichtlich schwer.

Plötzlich erinnerte sie sich wieder an das Geschehene.

„Cais…!“

Wo war ihre Freundin? Und…wo sie selbst? Konnte es sein, dass sie…?

„Wieder bei ShinRa…“, stellte sie verbittert fest.

Aber…wollte Cais sie nicht auf Befehl Hojos umbringen? Warum…wurde sie dann noch am Leben gelassen? Sie verstand es nicht.
 

Der Professor schien völlig in seinem Element zu sein. Lächelnd betrachtete er die Ergebnisse des ‚Experiments’. Er konnte ihre Kräfte also nicht vollständig kontrollieren. Aber was machte das schon? In seiner Kontrolle war sie immerhin gewesen.

Sanft strich er über die Wange der Bewusstlosen und schließlich über den Druckverband, der um die Wunde gebunden war, die Kiratos verursacht hatte, als er die Kontrollsubstanz herausgerissen hatte.

„Wie schaffe ich es nur deine vollständige Kraft zu entfachen?“, flüsterte er in Gedanken versunken.

Als Antwort blinzelte das Subjekt. Dessen Augen huschten schnell im Raum umher, schienen sich langsam wieder an die Umgebung zu erinnern, bis sie schließlich die Augen des Wissenschaftlers über sich fixierten.

„Was…?“, staunte sie und versuchte sich aufzurichten, doch zusätzlich zu den Schmerzen, die sie durch ihre Verletzung nun durchströmten, behinderten sie auch einige Gurte, mit denen sie am Labortisch festgebunden war.

Hojo lächelte gehässig. „Du hast dich gut gemacht, Kleine!“, säuselte er und strich ihr durchs Haar.

„Gut…gemacht…?“, sprach sie die Worte verwirrt nach.

„Wäre Kiratos nicht gewesen…hättest du den Auftrag perfekt ausgeführt.“

„Auf…-trag?“, wiederholte sie nun die Worte mit leichter Panik in der Stimme.

Ihre Erinnerungen an die vergangenen Stunden lagen völlig im Dunkeln. Was…war nur geschehen?

Seine Augen verengten sich leicht. „Ja, Auftrag. Natürlich erinnerst du dich nicht mehr, aber…“

„Was für ein Auftrag?!“, fragte sie jetzt lauter und etwas erbost, schüttelte ihren Kopf, sodass sich Hojos Hand von diesem löste.

„Der Auftrag…“hämisch grinsend beugte er sich zu ihr herunter und flüsterte die folgenden Worte quälend langsam in ihr Ohr, “…deine Freundin zu töten!“

„Was…?“, wisperte Cais verstört. „Nein…du…du lügst!“

Hojo lachte amüsiert auf. „Lügen? So etwas habe ich nicht nötig!“

„Ich will nach hause…“, wimmerte sie leise. Sie wollte nicht mehr hier sein. Sie wollte, dass der Wahnsinn endlich ein Ende hatte.

„Stimmt eigentlich…woher kommst du?“, fragte der Professor.

„Nicht…von hier…“, gab Cais nur als Antwort.

„Und woher dann?“, bohrte er geduldig nach.

„Von sehr weit entfernt…“

„Genauer?“

„…“ Auf diesen Dialog würde sie sich sicherlich nicht einlassen. „Geht dich nichts an!“

Auf diese Worte krallte Hojo seine Hand an ihren Kiefer und presste dort das Fleisch zusammen. „Ich habe dir eine Frage gestellt! Und duze mich gefälligst nicht andauernd!“, zischte er.

„Und ich werde sie dir nicht beantworten! Und ich duze, wen ich will!“, gab sie patzig zurück.

Jetzt hatte sie es wohl zu weit getrieben. Derart respektlos wurde der andere anscheinend noch nie behandelt. Er löste perplex seine Hand von ihrem Kopf, wandte sich ab und sein gesamter Körper verkrampfte sich.

„TASURA!!!!!“, schrie er, sodass es wohl ganz Midgar vernehmen konnte.

Der Gerufene erschien sofort in der Tür. „Ja, Professor?“

„SCHAFF MIR DIESE GÖRE VOM HALS, BEVOR ICH MICH NOCH VERGESSE!!!!“

„Ja, Professor…“ Tasura ging zu dem Labortisch, schnallte das Mädchen los und zog sie hinter sich her, obwohl sie wegen den Schmerzen eher nur hinterher stolpern konnte.

„Lass…lass mich los!“, beschwerte sie sich hechelnd.

„Sei ruhig!“, befahl Tasura.

„Ho-Hojo…nein…lass mich nicht mit dem Kerl mitgehen…NEIN!“ Panisch krallte sie sich am Türrahmen fest und hing nun in der Luft, als der andere sie versuchte davon wegzuzerren.

„Lass mich los, verdammter Mistkerl!“, schrie sie hysterisch und trat wild nach dem anderen.

Der Schwarzhaarige runzelte die Stirn bei diesem Verhalten. Hatte er das gerade richtig verstanden? Das Mädchen würde seine Gegenwart vor der Tasuras vorziehen?

„Lass sie los!“, meinte Hojo schließlich ernst, „Das Geschrei kann ja kein Mensch ertragen!“

Als er sie loslies, rannte Cais sofort hinter Hojo, wo Tasura nicht wagen würde sie anzugreifen.

„Hast…du irgendetwas mit ihr angestellt?“, fragte der Professor verwirrt.

„…“

„Er wollte mich vergewaltigen!“, beantwortete Cais die Frage, „Sicher…sicher wird-

„Dich habe ich nicht gefragt!“, raunzte er sie an, „So…vergewaltigt also?“

„…“

„Mit ‚binden’, meinte ich sicherlich nicht, Zwang auf sie auszuüben!“ Nein, so würden sie nicht vorankommen.

„Bitte?“, fuhr Cais den anderen an, „Das…DU…Wegen DIR wollte er mich…?“

„Sei still, habe ich gesagt!“

„Nein!“ Und da passierte es: Cais verpasste dem Professor eine Ohrfeige.

Stille entstand. Keiner machte eine Bewegung, jeder war geschockt von dem, was gerade geschehen war.

„Kerker 5…“, nuschelte Hojo bedrohlich und verschwand augenblicklich ins Nebenlabor.

Tasura schloss leicht die Augen. „Das hättest du nicht tun sollen…“
 

Die Kerker des Hochsicherheitstraktes. Nun wurde auch Cais hergeführt bzw. hergezerrt, da sie sich nach wie vor heftig zur Wehr setzte.

„Rein da!“

Schließlich waren sie bei Kerker 5 angekommen und Tasura schuppste sie hinein. Er befestigte die Ketten an ihren Gliedern und knebelte ihren Mund.

Dann betrachtete er sie eine Zeit lang und schien über etwas nachzudenken, entfernte den Knebel wieder und drückte sie gegen die Kerkerwand. Dann neigte er seinen Kopf vor und drang mit der Zunge in ihr ein.

„Gnn…!“ Cais riss panisch ihre Augen auf.

Diesmal konnte sie nicht davonlaufen, denn sie war ja angekettet. Und diesmal…war sie nackt. Hilflos wie sie war, versuchte sie sich vom anderen loszureißen, was aber natürlich nicht klappte. Also biss sie ihm einfach auf die Zunge. Der andere heulte schmerzerfüllt auf und zuckte erschrocken zurück.

Er stand wieder auf und wandte sich ab.

„48 Stunden…“, murmelte er und verlies den Kerker.
 

(Ok… Muss ich jetzt also hier versauern? Äh…Leute? *sich umsieht* *dröppel* 48 Stunden also im Kerker…na hoffentlich überleb ich das…Wenigstens hat mich der zu groß geratene Elf in Ruhe gelassen…Obwohl seine Gelassenheit mich irgendwie beunruhigt O_o’ Und was mit Cay wohl wird? ;_; Und der arme Kiratos… Nja,wie immer bleibts spannend^^ *an Ketten zerr* *heul* Ob ich Hojo-chan noch zur Vernunft bringen kann? Wir werdens sehen…)

Netz der Gefühle

Netz der Gefühle
 

Und 48 Stunden gingen vorbei. Alle drei Gefangenen hatten längst ihr Zeitgefühl verloren.
 

Kiratos befand sich bereits in einer Art demütigen Trance, als er endlich von seinen Qualen befreit wurde. Langsam, mit hängendem Kopf und Schultern folgte er den Wachen, die ihn zu seinem Quartier führten, das er mit Tasura und Shitori teilte.

Er vermied den Blick der anderen und hockte sich stumm in eine Ecke, den Rücken den anderen zugewandt.

„Die 48 Stunden sind also vorbei…“, murmelte Tasura und erhob sich vom Tisch, wo er gerade mit Shitori eine Partie Schach gespielt hatte.

„Hey! Wir sind noch nicht fertig!“, beschwerte sich Shitori und deutete auf das Schachbrett.

Als Antwort hob Tasura eine Figur an und stellte sie kurz um. „Schach matt!“

Schon war er aus der Tür heraus und lies den verdutzten Shitori zurück.

„Her Kiratos!“, wandte er sich nach einiger Zeit zu dem anderen um, der noch immer wie betäubt in der Ecke saß.

„…“

„…Hojo ist nicht länger wütend auf dich. Von daher kannst du aufatmen…“

„…nicht…mehr…?“

„Tasura hat deine Freilassung erbitten. Der Professor hat dabei übrigens von seiner neuen Theorie geschwärmt.“

„…Theo…rie…?“ Kiratos drehte seinen Kopf langsam aufhorchend dem anderen zu.

Shitori fing an gehässig zu grinsen. „Tja, deine Mühen waren völlig umsonst! Dem Professor ist klar geworden, dass er die Substanz nicht länger für X104 benötigt!“

„Was…?!“

Shitoris Grinsen wurde immer breiter. Er konnte Kiratos nicht ausstehen und so machte es ihm einen Heidenspaß ihn zu reizen. „Ja! Und deshalb lebt das andere Subjekt auch noch. Nicht wegen dir…nein. Hojo wird sie benutzen, um zu X104 Vertrauen aufzubauen. Er hat ihre Freundin verschont. HAT er nicht ein GUTES Herz?!“ Sein sarkastischer Unterton war kaum zu überhören. Kiratos schluckte hart.

Schließlich wurde er dann aber doch wieder nachdenklich und ruhig. „Fragt sich nur, was Tasura mit dieser Tatsache machen wird… Er scheint seine Aufgabe zu wörtlich genommen zu haben…“

Er mochte Tasura, wie es eigentlich jeder tat. Er war der Anführer des Subjektentrios und das nicht nur wegen seiner enormen Stärke, die die der beiden anderen bei Weitem übertraf, sondern auch wegen seines edlen Charakters.

„D-d-denkst du…er meint es ernst…?“ Kiratos nahm einen traurigen Ausdruck an.

Shitori lachte knapp. „Hast dir wohl Chancen bei ihm ausgedacht, was?!“

„N-nein!“, stotterte der andere bis über beide Ohren rot angelaufen.

„Gib’s auf! Tasura hält nichts von Weichlingen wie dir, die sich dauernd nur selbst bemitleiden!“

„…!“ Kiratos wandte sich wieder vom anderen ab und starrte erneut an die nackte Wand der Ecke, in der er saß.
 

Tasura war in den Hochsicherheitstrakt gelaufen und stand nun vor der ersten der beiden Gefangenen. Die zweite…durfte er nicht sehen. Der Professor hatte es ihm verboten.

„Aufstehen!“, sagte er streng und zog das Mädchen auf die Beine. Nach den 48 Stunden fiehl es ihr natürlich mehr als schwer überhaupt einigermaßen stehen zu bleiben und so stützte er sie ab, damit sie nicht fiel.

„Kannst du laufen?“

„…Nicht…wirklich…“

Also hob er sie einfach hoch und trug sie aus dem Kerker.

„Was…Was ist mit Cais?“, fragte Cay schließlich.

„Hojo…nimmt sich ihrer an…“ Seine Stimme klang plötzlich verzerrt, irgendwie leer.

„Hojo…?“

„Keine Angst. In nächster Zeit…wird er ihr nichts antun…“

„Was…meinst du damit?“

„Er wird versuchen, sie für sich zu gewinnen…“

„Was?!“ Cay horchte auf.

Cais…sie würde womöglich gnadenlos dem anderen verfallen…
 

Cais hatte sich derweil mit ihrem Schicksal abgefunden und starrte in ihren Kerker mit angezogenen Beinen, die sie mit ihren Armen umschlang, vor sich hin. Ein Schatten legte sich langsam über sie, dem sie zunächst aber keine Beachtung schenkte.

„Wie geht es dir?“, fragte sie eine sanfte Stimme.

Cais blickte zögernd auf und war mehr als überrascht, als sie Hojo vor sich erkannte.

„Shhh. Keine Angst!“, flüsterte er sanft und strich ihr leicht über die Wange.

Irgendetwas war hier entschieden faul, dachte Cais und betrachtete den anderen nicht mehr eingeschüchtert, aber misstrauisch.

„Was soll das werden?!“, hauchte sie und hob schwach ihren Arm, um Hojos Hand weg zuschieben, was aber nicht gelang.

„Ich habe überreagiert…“

„Und DAS fällt dir erst JETZT ein?“, fragte sie sarkastisch. Langsam wurde sie wütend. Irgendetwas hatte der andere doch vor? Sonst würde er sich nicht dermaßen gegen seine Art benehmen.

Hojo atmete kurz tief ein und aus. Lasse dich nicht von ihr reizen!, sprach er sich innerlich zu.

„Warum hast du mich hierher abgeschoben? Und wo ist Cay?!“

„Cay lebt noch…“, knirschte er mit den Zähnen, „Und du hast mich genervt, wie sonst noch niemand zuvor!“ Seine Hand knackte. Wie konnte diese Göre nach 48 Stunden im Kerker nur so rebellisch sein?

„Nerven? Aber der Herr Wissenschaftler darf an einem herumexperimentieren, an dem Verstand von einem herumwerkeln und sich dabei aufführen wie der letzte Drecksack?!“

Ihre Stimme war schwach, doch trafen die Worte trotzdem ihre Wirkung. Hojo packte mit einer Hand ihre Kehle und presste sie gegen die Kerkerwand.

„WAS FÄLLT DIR EIN DERART RESPEKTLOS MIT MIR ZU REDEN???!!!!!!“, schrie er, rasend vor Wut.

Sie lächelte nur. „Na wenigstens verstellst du dich jetzt nicht mehr!“

„Wie bitte?“

„Wenn du dich so sonderbar benimmst, machst du mir Angst…!“

Hojo stockte verwirrt. „Sonst…etwa nicht?“

„…“ Cais überlegte kurz. „Nein.“

„Nein?“

„Nein.“

„Keine Angst, ich könnte dich hier und jetzt ersticken?“

„Nein… So wie ich das sehe, scheine ich ja immer noch dein ‚wertvolles’ Subjekt zu sein.“ Wieder dieser Sarkasmus in ihrer Stimme, der Hojo einen Schlag versetzte. Genugtuung würde sie ihm nicht geben.

Hojo presste ihren Hals fester zu. „Gehorche endlich!“, zischte er.

„Mit Gewalt erreicht man bei mir immer nur das Gegenteil!“, ächzte sie und lächelte, soweit ihr dies jedenfalls möglich war.

„Wie…kannst du nur so gelassen sein?“

„Nicht gelassen. Ich weis nur, was ich will!“

Der Professor sah sie kurz wie ein Auto an und lachte dann laut auf. „Ja, so scheint es.“ Endlich ließ er sie wieder los und lächelte nun sogar leicht.

„Mir ist bisher noch nie jemand untergekommen, der so starrsinnig sein konnte, wie du!“

„Stolz! Nicht starrsinnig!“

„Ja, ja…wie du auch immer meinst.“ Der Professor amüsierte sich köstlich. Von seiner Wut war nichts mehr zu spüren.

„Mach dich nicht lustig über mich!“, fauchte Cais.

„Würde ich doch nie machen, Kleine.“

„Cais. Ich heiße CAIS!“

„Na dann…’Cais’. Was denkst du, wird jetzt weiter mit dir passieren?!“

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich hast du wieder einen glorreichen Plan, den du vorhast in die Tat umzusetzen…“

„Ob er durchzuführen ist, wird immer unsicherer…“, murmelte er.

„Warum?“

„…Wie wäre es mit einem Deal?“

„Deal…?“

„Du kommst hier raus und dafür beantwortest du mir meine Fragen.“

„Fragen…?“

„Die du mir bisher nicht beantworten wolltest.“

„Achso…ok.“

„Einfach so?“

„Fragen. Antworten. Worte können viel bewegen, aber auch völlig unbedeutend sein.“

„Hojo gab nun ein Schmunzeln von sich, kramte in seiner Tasche und holte einen kleinen Schlüssel heraus, mit dem er die Ketten von Cais löste.

„Na dann komm!“, meinte Hojo und wandte sich ab zum Gehen.

Doch das Mädchen folgte nicht und der Professor sah sich verwundert wieder um. „…“

Cais stemmte ihre schwachen Arme auf dem Boden und versuchte irgendwie hochzukommen, was aber ein auswegloses Unterfangen war.

Einen kurzen Augenblick schien eine Sorgenfalte auf Hojos Stirn zu stehen. Er ging zurück und hockte sich wieder vor dem Mädchen hin. „Lass es lieber. Überanstrenge dich nicht.“

„Ich schaff das schon!“, ächzte sie und kam etwas hoch und stand nun auf wackeligen Beinen vor dem anderen.

„Stolz…hmm?“, sprach Hojo etwas beeindruckt.

Cais geriet ins Schwanken und krachte genau auf den Professor, der überrascht die Augen weitete.

Da die andere sich nicht rührte, wurde er schließlich gereizt und raunzte: „Nun runter von mir!“

Keine Reaktion.

„…?“

Er drehte die andere von sich herunter und bemerkte, dass sie bewusstlos war. Die 48 Stunden waren wohl doch zu viel für sie gewesen.

„Solch ein rebellisches Mundwerk…“, murmelte er und hob sie hoch, um sie hinauszutragen.
 

Durch das Mako in ihrem Körper war Cay nach kürzester Zeit wieder genesen. Nach Cais zu fragen, hatte sie aufgegeben. Ihr gab ja doch keiner eine Antwort. Mit den anderen Subjekten hatte sie sich bereits angefreundet. Merkwürdiger Weise durfte sie völlig frei herumlaufen, ganz als ob jemand wollte, dass sie zufrieden war.

Die meiste Zeit hielt sie sich bei Kiratos auf, der ihr am meisten sympathisch war.
 

„Warum versucht ihr nicht einfach fort zu gehen?“, fragte sie ihn eines Tages.

„…weil…“, fing er an und seufzte schwer, „…Hojo hat seine Vorkehrungen getroffen, sollten wir uns ihm widersetzen.“

„Die wären?“

„Wir würden sterben.“

Auf weiteres Fragen antwortete er nicht mehr. Er schien sichtlich verängstigt zu sein. Cay fragte sich, was wohl der Grund sei. Wie sollte es dem Professor möglich sein sie zu töten, sollten sie sich gegen ihn stellen? War dies nicht völlig unmöglich?
 

Er behütete sie wie eine Kostbarkeit. Er redete sich immer wieder ein, es sei nur, da sie ein einzigartiges Subjekt sei. Doch eigentlich…konnte er sie mittlerweile einfach zu sehr leiden.

Sie hatte Mut und sagte ihm offen ihre Meinung ins Gesicht. Bisher hatten dies nur sehr wenige zu Wege gebracht…

Und dann noch etwas anderes… Sie schien ihn als etwas anderes zu sehen, was die anderen in ihm sahen. Sie schien ihn so zu sehen, wie er wirklich war. Das machte ihn ziemlich unsicher. Seine Maske durchbrochen hatte bisher niemand.

Sie war an Fieber erkrankt und Hojo sorgte in dieser Zeit um sie, hatte sie in sein eigenes Bett verfrachtet und dort ihren Zustand beobachtet.

Wer war nur dieses Mädchen, dass sie solchen Einfluss auf ihn hatte? Er würde geduldig warten, dass sie aufwachte, um die Antworten zu erhalten.
 

(Huch, ich und Hojo verunsichern? Thehe,wow. XD Hmm...warum Cay nicht flüchtet? Keine Ahnung XDD Muss ich mir noch überlegen^^ Aja und ganz lieben Gruß an meine Silver-chan(alias Gott) und an meine Cay-chan <3 Möp, einige Inspiration sind nur durch unsere RPGs entstanden^^ Ihr fördert meine kranken Fantasien <3)

Wenn der Stolz bricht

Wenn der Stolz bricht
 

Als Cais erwachte fand sie sich in einer fremden Umgebung wieder. Ein Bett? Cais blinzelte. Sanftes Sonnenlicht fiel durch die Jalousien eines Fensters, das Cais mit einem leichten Kopfschwenk nach recht erkannte. Aber da war noch etwas. Nachdem sie ihren Blick durchs Zimmer wandern gelassen hatte, bemerkte sie, dass jemand halb auf ihr lag. „…!“

Es war Hojo. Das Mädchen wurde leicht rot und betrachtete den älteren interessiert. Er schläft?, dachte sie verwirrt, Aber…

Sanft streichelte sie durch das Haar des anderen. Bisher konnte sie dies noch nie machen. Wie seidig es war, genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte.

„Hojo…?“

Der andere reagierte nicht.

„Schläft wie ein Stein…“, murmelte Cais und lächelte.

Vorsichtig schob sie den anderen nach einiger Zeit von sich und stieg aus dem Bett. Anscheinend hatte der andere auf der Bettkante gesessen und war schließlich über ihr eingenickt.

„Besser du kommst ganz ins Bett.“ Sie zog ihn vorsichtig weiter hoch und deckte ihn mit der Bettdecke zu. Dann nahm sie ihm seine Brille ab und legte diese zusammengeklappt auf die Kommode, die neben dem Bett vor dem Fenster stand. Nach kurzem Überlegen zog sie ihm auch sein Haarband ab und legte es ebenfalls zur Brille.

Sie betrachtete ihn nun eingehend und lief erneut rot an. Wie süß er ist…,dachte sie.

Schnell wandte sie den Blick wieder ab und versuchte sich abzulenken. Auch wenn der andere vielleicht wütend werden könnte, ihre Neugierde war größer und so untersuchte sie das Zimmer, das ja anscheinend dem anderen gehörte.

Was einem als erstes auffiel war die schlichte, aber doch geschmackvolle Einrichtung. Die Möbel wirkten völlig als Mittel zum Zweck und standen so im Kontrast zu dem Rest des Zimmers. Auf der Fensterbank standen einige halb verdörrte Zierpflanzen, die sie noch nie gesehen hatte. Entweder, weil dies nun einmal eine andere Welt war, oder weil der Professor sie selbst gezüchtet hatte. Weiter ging es mit einigen Figuren auf der Kommode. Sie stellten verschiedene Aufrufsubstanz dar und waren trotz ihrer geringen Größe bis ins kleinste Detail perfekt nachgebildet. Cais bestaunte sie und konnte kaum ihren Blick von ihnen wenden, als sie es erblickte. Ein Foto, das ihr bisher nicht aufgefallen war. Sie nahm es in die Hand und betrachtete es. Ein kleiner Junge von wahrscheinlich gerade mal 10 Jahren, der frohvergnügt sein Holzschwert schwing und in die Kamera grinste. Sein silbernes Haar wehte freudig in seinen Bewegungen. „Sephiroth…“, flüsterte Cais und nahm erstarrt einen Atemhauch in ihrem Nacken wahr. „Was…?!“

Hojo stand direkt hinter ihr und blickte ihr nun direkt in die Augen. „Stell das wieder hin!“

„Oh…ja, tut mir leid…“ Cais stellte das Foto wieder auf seinen Platz zurück. Hojo hatte also ein Photo in seinem Zimmer und ausgerechnet eines von seinem Sohn, wo dieser noch ein kleines Kind war?

„Rühre meine Sachen gefälligst nicht an!“

Cais wurde langsam stutzig. „Wozu…hast du mich dann überhaupt in dein Zimmer gebracht, wenn du Angst um dein Privateigentum hast?“

„Weil…“, Hojo hütete sich abrupt weiteres von sich zu geben und wechselte das Thema, „Erinnerst du dich noch an unseren Deal?“

„…Ja.“

„Gut. Wer bist du und woher kommst du?!“

„Ich…“, sie überlegte, was sie antworten sollte, aber sie hatte versprochen die Wahrheit zu sagen und das würde sie dann eben auch tun. Sie seufzte leicht. „Ich bin ein Mensch genau wie du. Ich weis ehrlich gesagt gar nicht, was du hast. Naja…ich bin halt anders aufgewachsen. Vielleicht irritiert dich das, weil ich mich deshalb anders verhalte als manch andere…Aber…bei uns sind auch nicht alle wie ich. Ich komme nicht von hier. Ich komme nicht aus dieser Welt. Ich komme aus einer parallelen Welt.“

„Aus…? Und wie seid ihr hergekommen?“

„Ich…weis es nicht genau. Wir haben per Net miteinander gechatet und dann waren wir hier.“

„Hmm…Worüber habt ihr geredet?“

„Ist das wichtig?“

„…“

„Über…dich…“ Cais wandte ihren Blick ab. Ehrlich zu sein, konnte einen des Öfteren in ziemliche Misslagen versetzen. Das erlebte sie heute nicht zum ersten Mal.

Hojo sah sie stirnrunzelnd an. „Hast du nicht gerade behauptet, du würdest aus einer anderen Welt-

„Das ist die Wahrheit!“, unterbrach sie ihn, „Nur…bei uns ist diese Welt hier…sie entspringt einem Videospiel…“ Cais schluckte. Das würde ihr doch niemand abkaufen. Auch wenn es die Wahrheit war.

Hojo lachte verächtlich. „Videospiel? Erfinde nicht haarsträubende Geschichten, sondern erzähle die Wahrheit!“

„Aber es IST die WAHRHEIT!“, erwiderte sie verzweifelt.

„Das ich virtuell sein soll?“

„Ja…nein…ach…ich weis es ja selbst nicht…“

Hojo schritt auf sie zu und nahm ihr Kinn in seine Hand und drehte ihren Kopf zu ihm hin, um ihr in die Augen blicken zu können. Cais erstarrte. Noch immer hatte der andere seine Haare offen, die ihm nun ins Gesicht hingen und seine strahlenden graubraunen Augen blickten sie ohne von der Brille verborgen zu sein an. „H-Hojo…“, stammelte Cais und war in seinem Blick gefangen.

„Du sagst die Wahrheit…“, murmelte er und lies sie wieder los, „Nur ist diese Wahrheit unmöglich.“

„Nichts ist unmöglich…Es gibt nur Dinge, die man nicht kennt…“

„Du musst immer das letzte Wort haben, was?“, lächelte Hojo.

„Ich sag nur meine Meinung…“

„Ja, ich weis.“

„Willst du noch etwas wissen oder darf ich dich auch etwas fragen?“

„Was willst du denn fragen?“

„Ob es Cay gut geht…“

Hojo lächelte zufrieden. „Ja, ihr geht es gut.“

„Und…warum?“

„Um…dir einen Gefallen zu tun. Du hängst schließlich an ihr oder nicht?“

„…Und was hat das für einen Sinn? Ich bin schließlich dein Subjekt. Du könntest einfach-

„Nichts könnte ich!“, lächelte er und strich ihr über die Wange, „Deinen Willen kann ich nicht vollständig kontrollieren.“

„Du sagst mir das einfach? Warum?“

„Ich weis es nicht.“

„Du…weist es nicht?“

„Ganz recht.“

„Aber du bist immer so stolz…Niemals würdest du zugeben, wenn dein Plan fehl- …!“

Plötzlich spürte sie Hojos Lippen auf den ihrigen und stemmte erschrocken ihre Hände gegen den anderen.

Nicht!, dachte sie verzweifelt. Sicherlich tat der andere dies nur aus dem einen Grund den er genannt hatte. Um sie kontrollieren zu können. Mir ihren Gefühlen spielen zu können. Nein sie wollte es nicht!

Sie löste den Kuss und versuchte nach hinten auszuweichen. Das Resultat war, dass der andere sie gegen die Wand drängte.

„Letzte Frage: Wie denkst du über mich?!“

„…!“ Ihr Puls hatte sich schlagartig erhöht und sie hörte ihr Herz rasen. Mit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an und wusste nichts zu erwidern.

„Plötzlich stumm geworden?“

„…“ Allmählich glitzerten ihre Augen und eine Träne lief ihre Wange hinab. So wollte sie es nicht.

Der andere seufzte und trat einen Schritt zurück. Sein Blick schien etwas Bedrücktes zu haben und Cais war verwundert. Warte, dachte sie, hatte der andere…das ganze etwa ernst gemeint?

Er schritt auf die Kommode zu, band sich den Zopf neu und setzte die Brille auf.

„Deine Freundin lebt in einem Quartier in der 58sten Ebene.“, murmelte er, drückte ihr einen Ausweis in die Hand und verlies schon fast fluchtartig das Zimmer.

Langsam bekam Cais ein schlechtes Gewissen. Hatte sie womöglich die Gefühle des anderen verletzt?

Ein kurzer Blick auf die Karte, sagte ihr, dass es ein Ausweis war, der auf sie ausgestellt war. Sie konnte sich also damit frei im Gebäude bewegen.

„58ste Ebene…“, wiederholte sie leise die Worte des Professors und machte sich dorthin auf.
 

Cay saß wie gewohnt bei Kiratos und unterhielt sich mit ihm. Er schien ein sehr wechselhafter Typ zu sein. Mal eher der ruhige nachdenkliche und mal der, der die Stimmung aufrechterhielt.

„Du…!“ Kiratos Augen weiteten sich, als er Cais erblickte und starrte sie entgeistert an.

„Cay! Dir geht’s ja wirklich gut.“, freute sich das Mädchen sichtlich und stürmte geradezu zu den beiden.

„Und…du bist?“, fragte er an Kiratos gewandt.

„Kiratos…“

„Hast du wirklich keine Erinnerungen, Cais?“, fragte Cay.

„Erinnerungen…an was?“ Cais wurde mulmig zumute. Hojo hatte da doch etwas erwähnt…

„Nicht so wichtig…“, wedelte Cay ab.

„Stimmt es…dass ich…dich…“, fing Cais an.

„Er hat dir das erzählt? Typisch für ihn…“, meinte Kiratos verächtlich.

„Ja, aber so hat er mich wenigstens dann aufgeklärt…!“

„Sag mal, verteidigst du ihn etwa?!“

„Was…?“ Konnte es sein, dass er recht hatte? Als Hojo ihr alles berichtet hatte, hätte sie ihn doch am liebsten erwürgt, sie damit quälen zu wollen. Aber dann…

„Stimmt es, was Kiratos sagt?“, fragte Cay nun ernst nach.

„Nein…ja…ich meine…“

Cay seufzte. „Weist du denn nicht, was er vorhat?“

„Ich…“

„Er will dich zur Marionette umfunktionieren!“, ergänzte Kiratos.

„Aber…“

„Nichts aber. Sei nicht so naiv, Cais!“, meinte Cay.

„Lasst mich doch in Ruhe!“ Cais flüchtete rennend aus dem Trakt zurück zu den Labors der oberen Ebenen.

„Was hat sie?“, fragte Kiratos Cay.

„Das Problem ist…Sie MAG Hojo.“, seufzte sie, worauf Kiratos nur mit lautlosen Entsetzensschrei antworten konnte.
 

Pah, dann konnten die anderen sie eben nicht verstehen. Aber dieses traurige Gesicht Hojos von vorhin… Cais konnte es einfach nicht aus ihrem Gedächtnis streichen.
 

Nachdem sich Kiratos von dieser ‚Neuigkeit’ erholt hatte, fragte er an Cay gewandt: „Warum hast du ihr denn nichts erzählt?“

„Warum sollte ich ihr erzählen, dass ich gezwungen werde hier zu bleiben? Ihre Gefühle Hojo gegenüber würden sich ja doch nicht ändern…“

„Aber so denkt sie, du seist glücklich…“

„…“ Vielleicht bin ich das ja auch, dachte sie leicht rosa werdend und wandte ihr Gesicht leicht ab, sodass der andere dies nicht wahrnehmen konnte.
 

Im Labor angekommen, merkte sie, dass der Professor nicht anwesend war. Verwirrt blickte sie sich um und betrat, da ihre Neugierde schlagartig geweckt wurde, in die Nebenräume. Als sie gerade dachte, dass doch alles hier gleich aussah blieb ihr im letzten Raum der Mund offen stehen.

„Was…?!“

„Was machts du hier?!“, raunzte eine Stimme hinter ihr. Hojo! Panisch blickte sie sich um.

„Der-der-der…er…“

Hojo hob seine Hand und verpasste ihr eine Ohrfeige, sodass sie zu Boden stürzte. „DU HAST HIER VERDAMMT NOCH MAL NICHTS VERLOREN!“

Cais fing an zu zittern. Nicht wegen den nun aufkommenen Schmerzen an ihrer Wange, auch nicht, weil Hojo sie so sehr anschrie, nein. Sie zitterte wegen dem, was sie gesehen hatte. In einem Tank schwebte inmitten einer grünlich schimmernden Substanz ein menschlicher Körper. Sephiroths Körper.
 

(SO! Gott hat zu mir gesprochen. Und ich habe das Gesagte verarbeitet XDDDD Und es bleibt spannend. Was ist es, das die Subjekte hindert zu fliehen? Und wie ist es möglich, dass Sephiroth wieder lebt? Und habe ich mir Hojos weiche Seite nur eingebildet? Wir werden sehen^^)

Geheime Forschungen

Geheime Forschungen
 

Wankend erhob sie sich wieder und schritt auf die Kapsel zu. Noch immer konnte sie nicht fassen, was sie dort sah. Sephiroth. Ja, leibhaftig! Es war Sephiroth!

„Ist er…in einem künstlichen Koma?“, fragte sie flüsternd und legte die Hände gegen die Scheibe.

Überrascht, dass die andere ihn anscheinend ignorierte, starrte er sie zunächst fassungslos an, lächelte dann aber schließlich. Ja, sie hatte wirklich ihren eigenen Kopf.

„Es ist nur eine leere Hülle. Noch habe ich nicht die Erlaubnis ihm sein Bewusstsein einzuflößen…“

„Bewusstsein…?“

„Gespeichert und schlafen gelegt auf einem kleinen Mikrochip.“

„Mikrochip?“ Irgendwoher… Hatte sie das nicht schon einmal gehört? Stimmt ja. DoC. In dem Game war’s genauso…nein, so ähnlich. Aber…langsam ging ihr ein Licht auf.

„Sag mal…Es ist nicht das erste mal, dass du…so was vornimmst, oder?“

Hojo grinste. „Nein.“

„Wurde es…also…wurde es bei dir selbst verwendet?“

„Bitte?!“ Verblüfft und erschrocken zugleich blickte er sie an. Sie konnte doch unmöglich davon wissen…Es sei denn…

„Wie viel weist du…durch dieses…’Videospiel’ eigentlich?“, fragte er.

„Das war nur ne Vermutung. Im Game…hat dich jeder für tot gehalten, aber da du rechtzeitig dein Bewusstsein ins Net transferiert hattest, konntest du mit Hilfe von Deepground wieder auferstehen…Möglich, dass-

„In diesem Fall war es etwas schwieriger…“, murmelte er.

„Du warst in Vices Körper gefangen…Ich frage mich…Ok, sag es mir!“

Hojo lachte boshaft auf. „Warum sollte ich dir Göre von meinen Forschungen erzählen?!“

Ihre Wangen verfärbten sich rot. Machte der andere sich etwa lustig über sie? Warum fragte er sie denn dann bitte aus, wenn er dann doch nichts verraten will?! „Weis nicht…Bin halt neugierig.“

„Neugierde allein löst aber nicht deine Probleme!“, lächelte er hämisch.

„Aber Neugierde bringt mich zu Wissen!“, entgegnete sie.

„Wissen…“ Er schmunzelte leicht. Neugierde, Starrsinnigkeit, Respektlosigkeit mir gegenüber, mal sehn, was mich noch für Überraschungen erwarten., dachte er.
 

Cay überlegte nun schon seit Stunden, ob sie Cais nicht doch die Wahrheit erzählen sollte. Die Wahrheit über sich und die anderen drei Subjekte. Warum sie nicht fortkonnten. Weil Hojo fähig war ferngesteuert ihre Körper implodieren zu lassen…
 

Tseng schwitzte. Warum musste ausgerechnet er diese Mission führen? Ohja…die ach so weisen Worte des gestörten Wissenschaftlers. Wie konnte Rufus diesen Dreckskerl nur wieder beleben? Ok, er leitete die Forschungen. Wegen ihm – bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um – wandelte er wieder unter den Lebenden.

Diesen Tag damals, er hatte nicht aufgepasst. Wie konnte ihm das überhaupt passieren? Erschossen von einem Amateur. Nur weil seine Waffe nicht funktionieren wollte. Und wo waren gottverdammt die anderen, als man sie brauchte?

Tseng verfluchte sich selbst für seine damalige Unvorsicht. Dann wiederum, dass er überhaupt in Gedanken fluchte.

Verbittert blickte er zu dem Rothaarigen vor ihm. Na klasse. Demnächst würde er wohl abermals im Leichenschauhaus tief gefroren werden, so wie dieser flog.

„Pass doch gefälligst auf, Reno!“

„Was denn? Was denn?“, maulte Reno und gab einen Looping hin, um den anderen auch schön bis ans Äußerste zu reizen.

„RENO!“, kreischte der andere nun, der sich festzuhalten versucht hatte, da es ihm aber nicht gelungen war, nun quer auf dem Dunkelhäutigen saß.

„Chrmm…“, gab Rude nur von sich und linste unter seiner Sonnenbrille hervor, während sich der andere mühsam wieder aufrappelte.

„Reno…“, knurrte er nun schon und knackte erregt mit den Fingern, was sonst nicht seine Art war.

„Hey, du bist nicht mehr unser Chef! Denk dran, Tseng-kun!“, grinste Reno.

Tseng funkelte ihn boshaft an.

„Wenn der Prof. seine Haare offen hätte, sähe er wohl genauso aus, wie du gerade.“

„WAS?!“ Tseng war das eindeutig zu viel. Womit hatte er das nur verdient? Seine armen Nerven…

„Heyhey. War doch nur Spaß, Tseng! Bald haste doch deinen Job wieder! Nur diese Mission und dann kannste wieder unseren Boss spielen!“

Der andere hatte Recht. Das sah Tseng ein. Diese Mission war eine Prüfung für ihn, doch diese Tatsache verdrängte er lieber. Denn es war nicht irgendeine Prüfung. Es war eine wissenschaftliche Untersuchung über seinen Geisteszustand. Der Professor wollte wissen, ob sein ‚Experiment’ auch ein Erfolg war.

Tseng schnaubte verächtlich.
 

Zack raste querfeldein auf seiner gestohlenen Maschine umher. Irgendwie musste er entkommen. Wieder auf der Flucht…Aus den Erzählungen dieses kranken Hirnes heraus waren es nun fast 10 Jahre her. Damals lebte er noch.

Gut, dachte sich Zack, bin ich halt wieder lebendig. Was soll’s?

Doch hatte er keinerlei Antrieb, keine Träume mehr, keine Ziele, keinen Sinn, außer diesen einem Drang: Freiheit!

Niemals würde er sich erneut unter die Fittiche ShinRa’s begeben! Ihre Marionette spielen und das Werkzeug für ihre Machtspielchen darstellen. Der machtbesessene Präsident schien tot zu sein, doch regierte nun sein Sohn, der keinen Deut besser erschien. Nein, vielleicht war dieser sogar noch schlimmer! Die Toten zurückholen! Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?

Über sich hörte er plötzlich das Geräusch eines Helikopters und wendete seinen Blick kurz nach oben.

Scheiße!

Ein ShiRa-Helikopter. Sollte sich sein Albtraum nun ein zweites Mal über ihn ausbreiten?
 

Tseng stand am gleichen Punkt wie vor 10 Jahren. Aber diesmal hatten sie nicht den Befehl das Subjekt umzubringen. Diesmal musste er lebendig zurückgebracht werden.

Langsam dreht Hojo völlig durch, dachte er mit einem Kopfschütteln und gab das Zeichen zum Angriff.

Er wusste, es musste alles äußerst schnell geschehen. Zunächst brachten sie mit gezielten Schüssen, das Gefährt zum Stürzen. Dann, als das Objekt sich gerade schmerzerfüllt erheben wollte, zog er den Abzug und der Narkosepfeil traf sein Ziel.
 

Zack erlitt einen tiefen Schock, als sein Gefährt plötzlich ins Schleudern kam und ihn abwarf. Wegen der enormen Geschwindigkeit traf er hart auf den Boden auf und er unterdrückte einen Schmerzensschrei. Gerade, als er sich wieder aufrappeln wollte, bohrte sich etwas in seinen Nacken und er griff danach. Er hielt nun das Objekt in der Hand. Eine Narkosespritze! Diese Erkenntnis half ihm aber nun auch nicht mehr weiter, denn er fiel hinab in die Dunkelheit.

Bitte…lasst mich sterben…!
 

Cais schreckte auf, als plötzlich einige Leute ins Labor stürmten. Da waren mehrere bekittelte Männer, die einen scheinbar bewusstlosen Mann auf einem Wagen herein schoben. Und an der Spitze: Tseng.

Dieser trat leicht verkrampft zum Wissenschaftler und meinte: „Das Subjekt…wurde erfolgreich sichergestellt, Sir.“

Hojo grinste nur. „Sehr gut!“ Er trat an den Wagen heran, beugte sich vor und richtete seine Brille. „Ja…perfekt. Bringt ihn ins Labor 1.09!“

„Ja, Sir!“, kam es von den Bekittelten.

Was geht hier vor sich?, fragte sich Cais verzweifelt. Dieser man auf dem Wagen… Das war Zack. Aber das konnte doch gar nicht sein…

Sie drehte sich zu dem Behälter mit dem Sephiroth-Körper um. Oh doch. Konnte es!

„Und du bringst diese Göre hier raus! Ich will ungestört sein!“, meinte der Professor noch zu dem Turk.

Tseng fasste sie sanft an der Hand und führte sie hinaus. Das Mädchen war zu verwirrt, als sich dagegen sträuben zu können.
 

Zack glaubte er stecke in einer Art Hölle fest. Wieder dieses grässliche Gesicht, das er so sehr verabscheute. Der Professor war über ihm gebeugt und… Nein…nein, DAS musste er sich nun wirklich einbilden…oder doch nicht?

Dieses kranke Hirn entnahm ihm bei vollem Bewusstsein eine Gewebeprobe! Zwar spürte er scheinbar wegen einer Betäubung die Schmerzen nicht, doch konnte er es deutlich sehen, wie er mit einem Skalpell an seinem Oberschenkel herumhantierte, während an-

Zack stockte und hätte sich am liebsten übergeben, wenn es ihm nur möglich gewesen wäre. Seine Bauchdecke war offen! Sie war offen! Er konnte auf sein Gedärm herabsehen! Manch einer hätte diese Vorstellung sicher amüsant gefunden, aber sicher nicht in solch einer Situation, wie in der, in der er gerade steckte.

Müsste er nicht eigentlich verbluten?, dachte er verwirrt. Bei näherem Hinsehen bemerkte er, dass anscheinend alle Blutgefäße abgebunden waren.

Langsam nahm er auch die beiden winzigen Schläuche war, die in seine Nasenlöcher führten, die zig Elektroden, die an seinem Körper klebten, und dann dieses schicke Teil, das man witziger Weise Schmetterling nannte, dass sich mit seiner Nadel in seine Vene bohrte und am anderen Ende an einem Tropf hing.

Wo war er nur hier hin geraten?

Das weist du ganz genau!, dachte Zack verbittert, In die Höhle einer Bestie!

Plötzlich sah Hojo von seiner ‚Arbeit’ auf. Er schien bemerkt zu haben, dass der andere wach war und sein Gesichtsausdruck verriet, dass er einigermaßen überrascht darüber war.

„Dein Körper bildet recht schnell Resistenzen…“, lächelte er schief und rückte wieder einmal seine Brille zurecht.

Er lies sein Werkzeug in eine Metallschale rasseln, streifte elegant seine blutigen Handschuhe ab und schritt zu einem Schrank, indem anscheinend einige dutzend verschiedener Substanzen aufbewahrt wurden. Er nahm eins dieser Fläschchen heraus und zog eine Spritze damit auf, mit der er zurück zu dem ‚Subjekt’ lief. Ohne Vorwarnung stieß er die Nadel in den Arm des anderen und drückte den Kolben herunter. Nicht gerade der beste Punkt zum Spritzen, aber der immer noch perfekt stabile Kreislauf des jungen Mannes würde sein Übriges dazu beitragen, die Substanz im Körper zu verteilen.

Langsam schlossen sich wieder die Augen Zacks. Hojo prüfte, ob der andere auch wirklich wieder ohne Bewusstsein war und fuhr mit seinem Tun fort.
 

Cais war mittlerweile übel geworden. Irgendetwas ging hier vor sich. Und sie nahm sich fest vor, herauszufinden, was hier nicht stimmte. Irgendetwas hatte es mit Sephiroth zu tun...
 

(Aja…wie war das noch? Hojo und nette Seite? Werd mich wohl ranhalten müssen den wieder ordentlich im Kopf zu bekommen…Armer Zack…Was ich ihm hier im Fanfic antue XD’ Schon unmenschlich meine Gedanken…aber irgendwie passen sie perfekt. Findet ihr nicht auch? XD Tja,und allen wird dauernd übel in diesem Kap...@.@'' XDD Nja, Cay ist etwas zu kurz geraten in diesem Kap. Aber hier gings ja auch um Hojos Forschungen und mich hat er auch rausgejagt… …Ich glaub…ich sollte nicht mehr so viele Thriller lesen… Das bekommt mir nicht… *Skalpelle ansabber*)

Rätsel...

Rätsel…
 

Cais überlegte angestrengt, wie sie hinter die merkwürdige Kulisse ShinRas blicken konnte.

„Ach, verdammt!“, fluchte sie und stampfte auf den Boden.

Warum war Zack am Leben? Das ergab keinen Sinn. Es sei denn er war nur ein Testobjekt. Bevor das wahre Subjekt erweckt würde. Ja, dachte Cais, Hojo meinte doch, dass es ihm bisher untersagt war, Sephiroth zu erwecken.

Um es genau herauszubekommen…

Natürlich! Sie musste an Hojos Aufzeichnungen! Frage war nur: Was passierte, wenn er sie dabei erwischte?

Ach, egal!, gab sie sich einen Ruck und verdrängte diese Möglichkeit.

Sie wollte sich gerade wieder zum Aufzug zurückbegeben – Tseng war wieder irgendwohin verschwunden, wohin wusste sie nicht – als sie eine Stimme hinter sich hörte.

„Cais? Cais, warte!“ Cay rannte auf sie zu und blieb vor ihr stehen. „Ich…ich muss mit dir reden! Äh…Cais?“

Das Mädchen machte einen verstörten Eindruck und blickte kurz noch einmal zum Fahrstuhl, bevor sie sich Cay endgültig zudrehte.

„Ich bin eigentlich be-

„Nein…Ich muss JETZT mit dir reden!“

„Ich…ok.“ Cais seufzte. Die andere schien es ernst zu meinen. Aber…Zack. Sie musste einfach herausfinden, was vor sich ging. Trotzdem blieb sie stehen und blickte die andere verständnisvoll an. „Ok…was ist los?“

„Also…“ Plötzlich war sie stumm geworden. Man! Sie hatte es sich doch so sehr vorgenommen, es ihr nun endlich zu erklären! „Nichts…“

„Nichts? Danach klang es grad aber nicht…“, erwiderte Cais skeptisch und hob eine Augenbraue.

„Was ist mit dir? Was machst du grad?“, versuchte Cay vom Thema abzulenken.

Cais seufzte, da sie diesen Wink verstand. „Ich versuch etwas herauszufinden…“

„Herausfinden? …Was?“

„Etwas über…Hojos Forschungen…“ Damit wandte sie sich ab und eilte nun endlich zum Fahrstuhl. Cay ihr gleich hinterher.

„Was denn für Forschungen?“, fragte sie verwirrt.

„Das…weis ich noch nicht so genau…Deshalb werd ich mich jetzt an seinen PC begeben!“

„WAS?!“ Abrupt packte Cay sie an ihrem Arm und hielt sie fest. „Spinnst du?! Was wenn er dich erwischt?“

„Manchmal muss man Risiken eingehen…“ Cais drückte den Knopf, der sie auf die Ebene der Labortrakte führte und Cay bewegte sich keinen Millimeter mehr vom Fleck, sodass sie mit hinauffuhr.
 

Hojo lachte boshaft. Ja! JA! Er hatte es endlich geschafft! Euphorisch blickte er auf die Messergebnisse, die ihm die Geräte gerade ausgespuckt hatten. Zack…nein, diesen Körper brauchte er nicht länger. Er hatte es erreicht, die ‚positiven’ Eigenschaften des Soldat in vielfach verstärkter Form auf einen neuen Körper zu übertragen. Und dank der nun vollständig entwickelten Kontrollsubstanz – ja, X104 war sehr nützlich hierfür gewesen – würde eine vollkommene Kontrolle möglich werden, falls das Subjekt sich denn doch seiner Autorität entziehen wollte.

Und das Beste war: Präsident Rufus ShinRa hatte ihm endlich die Einwilligung zur Wiedererweckung Sephiroths erteilt!
 

Cais hechtete nervös zum PC, der in einer Ecke des Hauptlabors stand. Sie blickte sich schnell noch einmal ordentlich um. Gut, es war niemand zu sehen. Sie konnte mit ihrem Vorhaben beginnen.

Als der PC endlich hochgefahren war, versuchte sie systematisch die Daten zu analysieren. Überall Protokolle zu simplen Substanzuntersuchungen und Weiterentwicklung. Aber nichts zu…

Cais horchte auf. Dieser kleine versteckte Ordner. Den hatte sie noch nicht unter die Lupe genommen… Er war beschriftet mit „Reunion“. Sie öffnete ihn und fand genau das, wonach sie gesucht hatte. Doch eigentlich wollte sie es gar nicht finden. Sie atmete kurz kräftig durch und fing an, den ersten der Berichte zu lesen.
 

Reunion; 1. Bericht
 

Nach langjähriger Forschung war es mir geglückt aus einer einzigen menschlichen Zelle eine perfekte vollständig ausgeprägte Kopie des Spenders zu reproduzieren. Nun aber bin ich dazu fähig die erhaltene DNA dementsprechend zu verändern, wie es meinen Wünschen entspricht…

Das erste geglückte Versuchsobjekt ist entstanden.

Subjekt X101, den ich Kiratos taufen werde.
 

Prof. Hojo
 

Volltreffer! Cais schluckte.

So war das also… Hinter sich hörte sie ein schockiertes Keuchen. Cay schien genauso entsetzt wie sie selbst.

Cais las nun weiter. Um den gesamten Zusammenhang zu verstehen, musste sie sämtliche Berichte durcharbeiten.
 

Reunion; 2. Bericht
 

Problembehandlung
 

Wie es schien, sollte sich die Erweckung meines Kiratos als äußerst schwierig herausstellen. Der Körper lebte, doch ein Bewusstsein zeigte er nicht auf.

Ich erinnerte mich also an meinen Selbstversuch zurück. Das Bewusstsein, die Seele, der Verstand, mit dem alles funktionierte. Nur dieser kleine Schleier aus scheinbarer Energie fehlte mir. Fehlte ihm.

Also beschloss ich einen Ausweg zu finden. Ich wählte mir ein geeignetes Subjekt aus und übertrug dessen ‚Energie’ auf den Körper von Kiratos.
 

Doch schien erneut ein Problem aufzutreten. Er gehorchte mir nicht. Die einzige Konsequenz, um ihm Gehorsam einzuflößen, war ihm eine Bedrohung entgegenzustellen, die weitaus gravierender war, als meinen Worten zu folgen. Ich pflanzte ihm eine spezielle Substanz ein, die per Fernsteuerung seinen Körper zersetzen konnte. Je nachdem welche Stufe der Bestrafung man nutzt, werden auch die zu ertragenen Schmerzen größer…die höchste Stufe ist die des Todes.

Doch ich benutze diese Substanz nicht oft. Die Möglichkeit einer Resistenzbildung ist eine zu große Gefahr, als sie einzugehen.
 

Prof. Hojo
 

„Spezielle Substanz?“, wiederholte Cais verblüfft das Gelesene, „Stimmt. Das erklärt, warum sie nicht fortgehen…“

Weitaus mehr schockierte sie natürlich, dass Kiratos in Wirklichkeit jemand ganz anderes war. Herausgerissen aus seinem Leben. Ob es bei den anderen beiden auch so war? Höchst wahrscheinlich war es so.

Sie verdrängte den Gedanken daran lieber. Sie hatte noch Arbeit vor sich.
 

Reunion; 3. Bericht
 

Nein, dieser war über die anderen des Subjektentríos. Cais interessierten aber ganz andere Dinge. Sie scrollte weiter nach unten.
 

Reunion; 4. Bericht
 

Nein, dieser handelte über die besonderen Fähigkeiten des Subjektentrios. Auch momentan nicht von Belang. Abermals scrollte sie weiter nach unten.
 

Reunion; 5. Bericht
 

Es ist mir nun endlich geglückt auch aus einer bereits toten Zelle einen vollständigen Organismus zu züchten.

Der Präsident hat mich strengen Einschränkungen unterworfen. Zunächst sollte das Verfahren an dem heute verstorbenen Turk ausgetestet werden…

Er wusste nichts von der Notwendigkeit einer Energie des Verstandes.

Zum Glück hatte ich ihn kurzzeitig wieder beleben können, um sein Bewusstsein elektrisch zu speichern und es dann nach einiger Zeit in den neu gezüchteten Körper zu transferieren.
 

Prof. Hojo
 

Weiter! Weiter!
 

Reunion; 6. Bericht
 

Sephiroth, schwarzgeflügelter Engel…Wie sehr wollte ich ihn wieder vor mir stehen sehen. Mit seinem trotzigen Gesicht, seinem unbändigen Stolz und übermenschlichen Kraft. Doch er war tot und sein Bewusstsein…ich hatte es nicht.

Aber dann machte ich die Entdeckung: Sein Bewusstsein existierte noch, hervorgebracht durch den Gedankenstrom Jenovas. Ich brauchte also nur eins meiner Subjekte für seine Erweckung benutzen.

Nachdem ich nun eins meiner Subjekte mit einer Überdosis Jenovazellen versorgt hatte, war es mir möglich Sephiroths Bewusstsein herauszufiltern. Natürlich starb das Subjekt dabei…Doch dies war nur ein sehr geringer Preis für das Ziel, das ich anstrebe…
 

Prof. Hojo
 

Abermals schluckte Cais. Und…was war nun das Ziel? Was hatte der Professor mit Sephiroth vor? Sie wollte gerade weiter lesen, als sie einen Aufschrei hinter sich vernahm. Erschrocken blickte sie sich um und musste zu ihrem Entsetzen Hojo erblicken, der Cay grob am Arm gepackt hatte.

„Was macht ihr hier?!“, zischte er und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

Dann bemerkte er das Flimmern vom Bildschirm des PCs. Was…?, dachte er verwirrt.

„Ihr…was macht ihr hier?!“, wiederholte er seine Frage und Cais erstarrte bei der Tonlage seiner aufgebrachten Stimme.

„Nun…“

Hojo aber ahnte die Antwort bereits und presste seine Finger noch weiter in den Arm des Mädchens. „Ihr…ihr ward an meinen Aufzeichnungen?!“

„Argh!“, schrie Cay abermals auf und versuchte sich loszureißen, „Lassen Sie mich los!“

„Anscheinend ist dir deine Lage noch immer nicht klar?!“, raunzte er Cay an und Cais beobachtete die beiden verdutzt.

„I-i-ich…“, versuchte Cay sich zu verteidigen.

„Komm mit!“, meinte er daraufhin nur kalt und zerrte sie in Richtung Nebenlabor.

„Tasura!“, brüllte er noch beim Herausgehen, worauf dieser erschien, „Nimm dieses Gör zu dir und mach mit ihr, was immer du willst! Ich hab’s satt mich dauernd mit ihr herumschlagen zu müssen!“

„Ja…“

Cais Augen weiteten sich. „Was…? Nein…nein bitte!“

„Das hättest du dir eher überlegen müssen!“, erwiderte er noch kälter als zuvor und verschwand mit Cay im Schlepptau.

Sie stand schon den Tränen nahe, als der andere sie auf die Beine zerrte und hinaus durch die Tür bugsierte.
 

(Chrmm… wie immer bleibt’s spannend^^ Tja…aber wie kann Tasura Hojo hören, wenn dieser ihn ruft? Und wie so schnell dann bei ihm sein? Muss ich mir noch ausdenken^^’ Vor allem aber weis ich selbst noch nicht, was Hojos Ziele eigentlich genau sind… @.@’ Egal…nächstes Kap. wird übrigens herzzerreißend… ;_; Verrat aber noch nix XD’’ Und Cay: Nächstes Kap. handelt zu mindestens 80% nur über dich! XDD Thehe...*g* *lol*)

Erwachen

Erwachen
 

Ohne Erbarmen zerrte er sie in eine Ecke des Labors und setzte sie dort auf einen Stuhl.

„Um dich kümmere ich mich gleich…“

Hojo wandte sich kalt ab und schritt auf den Tisch in der Mitte des Raumes zu, den Cay bisher noch nicht bemerkt hatte.

Ein rothaariger junger Mann lag darauf, der ihr allerdings nicht bekannt vorkam. Wer war es? Auf jeden Fall ein Subjekt. Armer Kerl…, dachte sie. Das Mädchen konnte dessen Situation nur zu gut nachempfinden.

Hojo vernahm ihren Blick und grinste überheblich. „Darf ich vorstellen? Subjekt X106TG! Oder aber auch Zaxor. Der Name passte so gut…“

„T…G…?“, fragte sie vorsichtig nach.

„Transmitted Genes.“, beantwortete er ihre Frage und sein Blick wanderte kurzzeitig ans andere Ende des Labors.

Cay folgte seinem Blick und erstarrte.

„Zack!“

„Unbrauchbar geworden…“, murmelte er unbeteiligt und widmete sich wieder dem Rotschopf auf dem Tisch vor ihm zu.

Zacks Zustand war grausam. Seine Brust hob und senkte sich noch, wie Cay feststellte, was hieß, dass er noch lebte. Aber nach seinem Aussehen hätte man ihn für tot erklären können… Wie war es möglich, dass er noch lebte?

Wahrscheinlich liegt es am Mako, überlegte Cay. Oder an seiner Willenskraft?

Hatte sie sonst noch etwas im Labor übersehen? Nicht, dass sie noch einen Schock erleben musste. Nervös schaute sie sich ordentlich um und dann sah sie es. Die Kapsel in der linken Ecke, die…Sephiroth enthielt? Aber…

„Alle Messungen sind perfekt!“, grinste Hojo zufrieden und strich sanft durch das rote strubbelige Haar seines Subjekts. „Jetzt kann ich mich endlich dir zuwenden!“ Er hatte sich zu der Kapsel umgedreht und schritt auf diese zu. Leicht führte er seine Finger über das Glas, bevor er sich an die Gerätschaften neben der Kapsel setzte.

Beinahe ungeduldig tippte er nun auf der Tastatur herum, bis er anscheinend etwas aktiviert hatte.

„Und nun…werde ich dich endlich zurückholen können, Sephiroth!“, lachte er und wühlte in seiner Tasche nach dem Mikrochip, den er zwei Sekunden später dann auch hervorholte.

Äußerst vorsichtig öffnete er das Aufbewahrungsschächtelchen und entnahm ihm den Chip.
 

Der PC lief immer noch und vor ihm kauerte ein verstörtes Mädchen. Silver fragte sich, wie das nur passieren konnte. Gerade…da war sie noch daheim vor ihrem eigenen PC und plötzlich öffnet sich ein Fenster. Sie dachte, das wäre mal wieder eines dieser dämlichen Popups, aber bei näherem Hinsehen erkannte sie, dass es Berichte mit der Beschriftung ‚Reunion’ waren. Berichte von…Hojo? Da hatte sich ja wohl wieder einmal einer einen gewaltigen Scherz erlaubt, dachte sie sich und hatte das Fenster wieder schließen wollen. Genau in diesem Augenblick lag sie auch schon auf der anderen Seite.

Aber…wo war sie jetzt? Langsam begann sie ihre Umgebung wahrzunehmen und lies ihren Blick wandern. Ein Labor…Ok, sie war also in einem Labor gelandet. Durch einen PC geschleust? Und nun? Was weiter?

Langsam erhob sie sich und lief weiter in den Labortrakt hinein.
 

Cay schwitzte. Irgendetwas…musste sie dagegen unternehmen. Sephiroth war zu gefährlich. Was wenn er außer Kontrolle geriet? Nein…was, wenn ShinRa ihn für einen Machtaufbau missbraucht? Beide Varianten hatten die selbe Konsequenz.

Behutsam erhob sie sich, konzentrierte sich und jagte dann auf den Professor zu, der sich erschrocken zu ihr umdrehte, aber bereits von ihr einen Kinnhaken erhielt, sodass er schmerzhaft zu Boden geschleudert wurde.

„Argh!“, fluchte er und stemmte sich mühsam wieder auf. „Du kleine, verdammte…!“

Cay ballte erneut ihre Faust und gab ihm nun den Rest. Bewusstlos sackte er zusammen.
 

„Was geht hier denn ab?...“ Silver stand stocksteif da und hatte das gesamte Schauspiel beobachten können.

Cay blickte sich aufhorchend zu ihr um. „Wer…bist du?“

„Silver. Und du? Und…“, sie deutete auf den am Boden liegenden, „…er?“

„Ich bin Cay. Und das da…der heißt Hojo…“

„H-hojo?“ Nein, redete sich Silver jetzt ein, das ist nur Zufall, ZUFALL!

„Ja…Du kennst ihn nicht?“, fragte Cay leicht interessiert.

„Ich…weis nicht so genau.“

„Nicht so genau? Du stehst in seinem Labor!“

„Ich kenn nur einen fiktiven Professor, der Ho- Sephiroth!“

Silver hatte den Silberhaarigen in der Kapsel entdeckt und starrte ihn fasziniert und schockiert zugleich an. Es…es war Realität! Aber…warum war er in dieser Kapsel gefangen?

„Was…hatte der Professor mit ihm vor?“, fragte sie das andere Mädchen.

„Er wollte ihn wiederbeleben. Hab ihn dran gehindert…“

„Du hast WAS?! Aber…“, sie drehte sich erneut der Kapsel zu und trat etwas näher an sie heran, „…Sephiroth wäre dann wieder lebendig?...“

„Du sagtest fiktiv…“

„Ja…und?“

„Kann…kann es sein, dass du nicht aus dieser Welt stammst?“

„Bitte?“ Verwirrt blickte sie die andere an. Wie konnte sie das wissen?

„Also ja?“, Cay seufzte, „Na, dann sind wir jetzt bereits drei…“

„Drei?“

„Ja…du, ich und meine Freundin Cais.“

„C-c-cais?!“ Wieder nur ein Zufall, ja das musste es sein. Ihre Freundin Cais wurde in ihrer Welt vor einigen Wochen als vermisst erklärt und die Polizei musste ihren Eltern bereits verbittert erläutern, dass die Möglichkeit eines Gewaltverbrechens nach solch einer langen Abwesenheit leider sehr hoch war. „Wo ist sie?“

„Mich würde eher interessieren, ob ihr auch nichts angetan wurde…“, flüsterte Cay, plötzlich betrübt.

„…?“ Verstört blickte Silver die andere an. „Was meinst du? Was ist mit ihr?“

Cay antwortete nicht.
 

„N-nein! Lass mich!“, heulte Cais auf und versuchte verzweifelt den anderen von sich wegzudrängen.

„Wach endlich auf! Hojo kann dir nichts geben!“

„Mir egal! …. Außerdem heißt das nicht, dass du mit mir machen kannst, was du willst!“

Er lachte kalt. „Hast du den Professor etwa nicht vernommen? Genau das ist meine momentane Berechtigung!“

„Weil er es gesagt hat?!“

„Weil er es gesagt hat!“, seuselte er. Er nahm ihr ihre Jacke und schmiss sie zu Boden. Gleich darauf folgte ihr Hemd und dann die Hose. Es war ein wirklicher Kampf mit ihr, da sie sich immerzu zur Wehr setzte.

„Jetzt sei endlich still!“, fauchte er, „Hier kommst du sowieso nicht mehr weg!“

„…!“ Verbittert sah sie ein, dass er Recht hatte und wandte den Kopf ab.

„Plötzlich so ruhig?“, hauchte er grinsend und strich sanft mit seinen Fingern über ihre Lippen. Wahrhaftig, sie rührte sich nicht mehr. Jetzt war ihm freie Hand gegeben.

Mit seiner Hand drehte er ihren Kopf wieder in seine Richtung und beugte sich zu ihr vor, um ihr die Lippen aufzulegen.

Cais Augen glitzerten. Nein, sie wollte das nicht!

Aber Tasura hatte kein Erbarmen. Er zwang ihr einen intensiven Zungenkuss auf und löste diesen nur, um wieder zu Atem zu kommen. Langsam begann er sich selbst zu entkleiden und als er vollkommen nackt über ihr hockte nahm er auch ihr noch ihre Unterwäsche fort.

Nein, nein, NEIN! Cais geriet in Panik und stemmte sich unter dem anderen hastig hervor, wodurch sie qualvoll aus dem Bett fiel und mit dem Hinterkopf auf den Boden auftraf. Ihr wurde schwarz vor Augen.
 

Langsam kam er wieder zu Bewusstsein. Was war geschehen?

Mühsam erinnerte er sich wieder an den vorangegangenen Vorfall. Er hörte Stimmen über sich und rührte sich deshalb nicht. Vorsichtig blinzelte er.

Die anderen schienen ihn nicht zu bemerken und so lies er seine Augen über den Boden wandern. Irgendwo musste der Chip noch liegen…

Da! Ja, da war er! Keine fünf Meter von ihm entfernt lag der Chip seelenruhig auf dem Boden herum. Innerlich schmunzelte er. Wie naiv diese Weiber doch immerzu waren.

Er zählte lautlos bis drei und erhob sich dann, um zum Chip loszuspurten.
 

„Was…?!“ Cay schreckte auf und sah entsetzt, wie der Professor aufgesprungen war. „Nein! Der Chip!“

Schnell hechtete sie ihm hinterher und sprang ihn an, um ihn wieder zu Boden stürzen zu lassen. „Ich lasse nicht zu, dass du ihn erweckst!“

„Das…wirst du noch bereuen!“, zischte er und versuchte die andere von sich zu zerren.
 

„Erwecken…“, murmelte Silver die Worte nach und sah in die Richtung, in die Hojo gelaufen war. Dort lag etwas auf dem Boden! Ihr Blick wanderte wieder zur Kapsel, in der Sephiroth ruhte. Dann sah sie die Anzeige neben der Kapsel auf dem Bildschirm des Kontrollsystems. ‚Zum Starten des Programms Chip aktivieren’. Chip?

Ihr Verstand schien sich im Folgenden auszuschalten. Wie im Wahn rannte sie zu dem Objekt und hob es auf. Dann eilte sie zu der Konsole und tat den Chip hinein.

„Was…WAS TUST DU?!“, schrie Cay entsetzt, sprang vom Professor und starrte wie hypnotisiert nun auf die Kapsel. Sephiroth erwachte.
 

Wie aus einem tiefen Schlaf der Hölle erwachte er und öffnete schwerfällig die Augen. Zunächst wusste er nicht wo er war, bis er die grünlich schimmernde Substanz um sich herum wahrnahm. Mako!

Er war wieder in einem Labor? Warte…war er nicht…tot?

Wut stieg in ihm auf. Wie konnte er es wagen ihn zurückzuholen?

Er holte in der Flüssigkeit aus und bohrte seinen Arm durch die mehrere Zentimeter dicke Glaswand des Behälters. Er würde dieses Spiel gewiss nicht mitspielen!
 

„Du Dummkopf!“, fluchte Hojo, „So kann er noch nicht kontrolliert werden!“

Silver wich ängstlich vor der Kapsel zurück. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.
 

Er sprang aus der Kapsel und sah sich um. Ein Mädchen? Verwundert blickte er sie an und für einen zigstel Moment konnte das Mädchen wohl in seine Seele blicken, doch dann übermannte ihn wieder die Wut und er schlug sie an die nächstbeste Wand.

„Hojo…!“, zischte er und suchte nach ihm im Labor. Als er ihn neben Cay fand war er nach einem Bruchteil einer Sekunde vor diesen, hatte auch Cay fortgeschleudert und presste den Wissenschaftler gegen die Wand, indem er dessen Hals mit der Hand packte.

„DU!“
 

Auf Hojos Stirn hatte sich leichter Schweiß gebildet. Sein Plan sollte doch völlig anders verlaufen! Alles nur die Schuld dieser verdammten Gören!

Wahrscheinlich hätte der Silberhaarige den anderen kaltblütig ermordet, wäre Cay nicht dazwischen gegangen.

„Lass ihn in Ruhe!“, rief sie und zerrte an seinem Arm.

Sephiroth blickte sie kalt an. „Warum sollte ich das deiner Meinung nach tun?“

„Weil…weil ich jemanden kenne, dem er etwas bedeutet!“ Cay war den Tränen nahe. Sie half Hojo, nur für Cais.

Sephiroth löste seinen Griff wieder. „Es gibt jemanden, dem er etwas bedeutet? Wer soll das sein?“

„Meine Freundin…“

„Hmm…“ Er wandte sich ab zum Gehen. Dann blieb sein Blick jedoch an Zack haften. Hätte er nun etwas in der Hand gehalten, auf Grund seines Schocks, den er nun erlebte, hätte er es fallen gelassen.

Mit entsetztem Gesichtsausdruck lief er zu dem Halbtoten hin. Noch immer bewegte sich sein Brustkorb, doch mittlerweile schwächer als vorher.

„Was…? Zack…“

„Bring ihn zu einem Krankenhaus!“, meinte Cay ernst zum Silberhaarigen, „Hojo wird ihm nicht helfen. Er wird sterben, wenn er hierbleibt!“

„…sterben…?...“

„Helf ihm. Bitte! Du bräuchtest nur ein paar Minuten dorthin. Helf ihm!“

Fassungslos blickte er sie an. Dann nickte er leicht, löste Schläuche und co. vom Körper seines Freundes und hob ihn vorsichtig hoch. Noch einen kurzen Moment verharrte er, dann rannte er zum Fenster am anderen Ende des Labortraktes und stürzte sich hinaus. Sanft glitt er mit ausgestrecktem Flügel über die Stadt hinweg, um zum Krankenhaus zu gelangen, das einige Häuserblocks entfernt lag.

Silver, die alles nervös beobachtet hatte, seufzte erleichtert auf. Sephiroth schien kein Monstrum zu sein, sondern eher das Gegenteil. Silver lächelte. Er war genauso, wie sie in sich vorgestellt hatte.
 

(Tja, Seph der Retter, was? Aber noch scheint er mir leicht benommen. Ohne Cays Wort hätte er schließlich GAR NICHTS getan! Wer weis, wie es sich entwickelt… So, Silver! Zufrieden? XDD Tragische Ereignisse warten noch darauf abgetippt zu werden… Bis demnächst^^ *sich verkriecht*)

Wenn Katastrophen sich häufen

Wenn Katastrophen sich häufen
 

Hojo lies sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. Ein neuer Plan musste her.
 

Sephiroth stand dicht neben dem auf den Operationstisch liegenden Schwarzhaarigen und schien seine Tränen zu unterdrücken. Er lies sich von niemanden dazu bewegen, den OP-Saal zu verlassen, und so blieb den Ärzten nichts anderes übrig, als vor seinen Augen ihrer Arbeit nachzugehen.

Zack…, dachte er verbittert und verkrampfte seine Hand zu einer Faust.
 

Cay sah zu dem Wissenschaftler, der nun ins Leere starrte.

„Ich geh Cais suchen!“, sagte sie schließlich bestimmt und ging auf den Ausgang zu.

Silver betrachtete ebenfalls kurz den Professor und ging dann der anderen nach. Schließlich wollte sie Gewissheit, dass es wirklich die Cais war, die sie kannte, von der sie sprachen.

„Warte!“, rief sie ihr nach.
 

Cais lag nun wieder in den weichen Kissen, Tasura über ihr gebeugt.

„Cais? Cais!“, gab er besorgt von sich und klatschte ihr sanft gegen die Wange.

Keine Reaktion. Sie war bewusstlos.

Langsam geriet er in Panik. War das seine Schuld? Was, wenn sie nicht mehr erwachte?

Und was, wenn der Professor davon erfuhr? Es war ein schlimmes Vergehen, eines seiner Subjekte zu beschädigen.
 

Cay wusste, wo sich Tasura vermutlich aufhielt. Hojos Quartier.

Die anderen beiden des Subjektentrios haben ihr aber nicht verraten können, warum er sich ausgerechnet dort immer wieder aufhielt und sich gar dort zurückzuziehen pflegte.

Cay öffnete ohne anzuklopfen mit ihrer Karte die Tür und suchte zielgerichtet nach dem Schlafzimmer, was sie auch bald fand.

„Cais! Oh, Gott, Cais!“, rief sie aus und lief sofort auf ihre Freundin zu, blieb aber abrupt wieder stehen. Beschämt durch den Anblick, der sich ihr bot, lief sie rot an. „Ihr…“, fing sie an.

Tasura blickte sich verwirrt um. Cay? Was machte sie hier?

„Sie schläft!“, log er. Am besten, er würde einen auf cool machen, dachte er sich.

Er hockte sich neben Cais aufs Bett und lehnte sich gelassen gegen die Wand. „War sehr schön mit ihr!“, grinste er frech.

„Ich glaub dir kein Wort!“, blitzten Silvers Augen auf und Tasura schien zutiefst schockiert.

„Wer…wer bist n du?“, fragte er und deutete auf das ihm fremde Mädchen.

Ja, es war wirklich Cais, bemerkte Silver in Gedanken. Aber sie würde wohl eher Hojo hinterher hecheln, egal ob dieser ihre Gefühle erwidern würde, und nicht diesem…was auch immer es nun war.

Cay sah sie irritiert an, dann verstand auch sie endlich. „Du lügst! Du steigst ihr doch schon längere Zeit nach und nie hat sie sich darauf eingelassen!“

„Schon länger?“, fragte Silver.

„Ja…seit wir hier angekommen sind…“, erklärte Cay kurz.

„Sie gehört mir!“, brach es plötzlich aus Tasura heraus.

„Was hast du mit ihr angestellt?!“, fuhr Silver ihn an. Sie konnte ja viel verkraften, aber sicher nicht, dass sich jemand an jemanden verging, schon gar nicht, wenn das Opfer ihre Freundin war.

Cay ging nun endgültig zum Bett und rüttelte leicht an Cais Schulter. „Cais? Wach auf!“

Tasura sah reflexartig zur Seite.

„Du…! Was, was hast du getan?! Los, spucks aus, Tasura!“, zischte Cay und war drauf und dran, ihm ihre Hellebarde in den Wanst zu schleudern.

„Sie ist zu Boden gestürzt…N Unfall…“, murmelte der Angesprochene schuldbewusst.

„Unfall?! Das nennst du UNFALL?! Du hast sie doch hierhin verschleppt!“

Silver seufzte. Das Gespräch war doch völlig überflüssig. Sie ging zu Cais und hob sie hoch. „Wo können wir sie hinbringen?“, fragte sie das andere Mädchen.

„Öh…sie hat ein eigenes Quartier…Folg mir einfach!“ Sie schluckte leicht und zog Tasura einfach das Bettlaken fort, um es um ihre Freundin zu wickeln. Schließlich war diese noch splitternackt, ebenso wir der zu groß geratene Elf, der immer noch nackt im Bett seine Männlichkeit präsentierte.

Rot angehaucht kamen die beiden Jugendlichen wieder aus dem Quartier und hielten sich Richtung der Räumlichkeiten, die Cais zugeordnet waren.

Cay biss sich verbittert auf die Lippe. Ihr erster nackter Mann und dann dieser…dieser… argh! Bah!

Silver indessen war eher an etwas anderen interessiert. Warum waren bestimmte Bereiche Tasuras mit Verband umbunden? Cay kannte dieses Geheimnis bereits, doch Silver blieb vorerst ahnungslos.

Tasura blieb entsetzt zurück. Scheiße! Sicher würde der Professor davon erfahren!
 

Endlich erwachte Hojo aus seiner scheinbaren Trance und sah so aus, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. „Das…Mädchen! Wer war dieses Mädchen?“, murmelte er nachdenklich und erhob sich. Vielleicht hielt sie ja einige Überraschungen bereit, wie auch die beiden anderen?

Wieder schob sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Das würde sicher interessant werden…Um Sephiroth konnte er sich auch noch später kümmern.
 

Seit mehreren Stunden waren die Ärzte nun schon bemüht gewesen Zack wieder zusammenzuflicken und nun schien es so, als wäre sein Leben vorerst gerettet. Welch Erleichterung! Nur ein wenig Ruhe…und er hätte wieder seinen Freund um sich.

Die mutierten Zellen seines früheren Körpers waren natürlich auch in seinem neuen vorhanden, doch hatte Jenova nicht länger einen Einfluss auf Sephiroth, sodass er wieder so sein konnte, wie er früher war. Sich nun Sorgen um Zack zu machen, war der deutliche Beweis hierfür.

Endlich kam einer der Ärzte zu ihm, um mit ihm über die Ergebnisse der Operation reden zu können. Doch dessen Gesichtsausdruck beunruhigte den Silberhaarigen.

„Sein Zustand ist nun wieder stabil…“, fing der Doktor an, „Aber…er hat viel Blut verloren. Durch den langen Sauerstoffmangel, dem ihr Freund ausgesetzt war…“

Sephiroth hörte nicht weiter zu. Koma….Zack lag in einem tiefen Koma und seine Hirnfunktionen schienen beinahe tot zu sein…Womöglich würde er nie wieder erwachen…

Er presste die Zähne zusammen und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

„DAS WIRD ER BÜSSEN!!!“, schrie er, sodass die gesamte Krankenstation aufschreckte.

Mit einem Glühen in den Augen sprang er aus dem neben liegenden Fenster, öffnete seine Schwinge und glitt zurück zum ShinRa-Komplex.
 

Silver und Cay bewachten ihre Freundin, die nun in ihrem eigenen Bett lag, genauso bewusstlos, wie zuvor.

„Was sollen wir nur machen?“, flüsterte Cay besorgt, „Was, wenn sie nicht mehr aufwacht?“

„Sie ist gestürzt. Vielleicht hat sie eine Gehirnerschütterung, aber mehr wird’s schon nicht sein.“, erwiderte die andere.

„Wer ist gestürzt?“, fragte plötzlich eine Stimme.

Cay kannte diese und drehte sich um. „Kiratos!“

„Ich…Tasura ist völlig verstört zum Professor…Was ist passiert?“

„Er hat versucht sie zu vergewaltigen! Wie immer!“, fauchte Cay.

Kiratos nickte verständnisvoll. „Ja, so was in der Art habe ich mir schon gedacht! Naja…“

„Wasn?“

„Ich…soll den Neuankömmling zum Professor bringen…“, sagte er leise und blickte traurig zu Silver.

„Oh nein! Könnten wir sie nicht einfach…?“, versuchte Cay auf ihn einzureden.

Kiratos blickte kurz zu Boden. „Tut mir leid…“

Er ging auf Silver zu und zerrte sie aus dem Quartier.

„H-hey!“, wehrte sich Silver. Wo war sie denn nun schon wieder hineingeraten?
 

Hojo lächelte, als er Kiratos mit Silver im Schlepptau erblickte. „Tausch sie mit Zaxor aus und bring diesen in dessen frei geräumtes Quartier!“

„…Ja, Professor.“

Langsam schritt er zum Labortisch, band den Rothaarigen los und band dafür das Mädchen daran fest.

Warum?, schienen Silvers Augen zu fragen. Kiratos schien sein Herz am rechten Fleck zu haben. Warum gehorchte er Hojo dann?

„Wir haben keine Wahl…“, hauchte er ihr äußerst leise zu, sodass nur sie es hören konnte.
 

Nach einer Weile bewegten sich Cais Augenlider.

Cay schreckte auf und starrte ihre Freundin hoffnungsvoll an. „Cais?“, fragte sie vorsichtig.

Cais blinzelte und sah Cay schließlich erstaunt an. „Was…was ist passiert?“

„Wir haben dich davor gerettet, dass Tasura sich an dir vergeht!“, lächelte Cay, überglücklich, dass es der anderen wieder gut zu gehen schien.

„Wir?...Wer hat dir denn geholfen?“, fragte Cais interessiert.

„Nun…Silver hieß sie. Meinte, sie kenne dich.“

Schlagartig setzte sich Cais auf. „S-s-silver?! Silver ist hier?“ Sie blickte sich um. „Und wo?“

Cay Mundwinkel sanken wieder nach unten. „Sie…wurde zu Hojo gebracht…“

„WAS?!“ Cais sprang auf und wollte gerade schon aus dem Quartier spurten, als sie bemerkte, dass sie nichts anhatte. Verdammt! Schnell lief sie zum Kleiderschrank und holte sich einige Klamotten hervor, die sie hastig anzog. Dann rannte sie endgültig hinab zum Labortrakt.

„Cais! Warte doch mal! Was hast du vor?!“, rief ihr Cay verzweifelt nach. Doch Cais wusste es ja selbst nicht, was sie vorhatte. Nur, dass sie zu ihr musste. Alles andere war egal.
 

Sephiroth schwebte an den Fenstern des Labortraktes, durch die er auch herausgestürzt war, glitt sanft hinein und landete elegant auf den Fliesen, bevor er von etwas auf ihn zustürmenden umgerissen wurde.
 

Als Cais sich über Sephiroth wiederentdeckte, rappelte sie sich schnell auf. „Sorry. Hatte es eilig…“, entschuldigte sie sich.

„Ganz meinerseits…“, murmelte der Silberhaarige, stand auf und schritt gen Laboratorien.

Cais wurde etwas stutzig. Sephiroth war also bereits wiedererweckt? Sie missachtete einfach ihren Zweifel und wendete ihre Gedanken in eine andere Richtung.

„Weist du, wie es Zack geht? Er wurde hier her gebracht, aber warum, das-

„Sei still!“, zischte Sephiroth verbittert, „Zack…ist tot!“

Cais blieb fassungslos stehen. „…tot…?...“

„Ich werde ihn dafür büßen lassen!“, fuhr er fort und ignorierte die andere.

„Bü…ßen? …! Warte!“ Cais rannte ihm hinterher, um ihn herum und versperrte ihm schließlich den Weg. „Du…willst ihn umbringen?“

„Ganz recht!“, erwiderte er kalt.

„Nein…das lasse ich nicht zu!“ Sie versperrte ihm weiterhin den Weg und machte keinerlei Anstalten, dies zu ändern. Das sie eigentlich zu Silver wollte, hatte sie in diesem Moment völlig aus den Augen verloren.

Sephiroth wusste zunächst nichts mit der Situation anzufangen, dann lachte er kalt. „So, dann bist du dieses Wesen, dem Hojo etwas bedeutet?“

„…? Ja!“

„Schön…“ Er zog seine Masamune und hielt sie ihr an die Kehle. „Wie weit würdest du gehen, um ihn zu schützen?“

„I-i-ich…Ich werde dich nicht zu ihm lassen!“

„Schade…“ Er schwang seine Masamune und rammte sie in ihren Körper, obwohl diese Gewalttat gar nicht nötig gewesen wäre. „Dann stirb mit ihm!“
 

Wieder war der Professor in seinem Element. Die Geräte lieferten ihm eindrucksvolle Ergebnisse über sein neustes Subjekt. Die Jenovazellen schlugen mehr als perfekt an und auch die anderen ‚Verbesserungen’, stellten ihn durchaus zufrieden.

Plötzlich wurde seine Gedankenwelt durch ein Radau im Flur unterbrochen.

Abschätzend blickte er zur Tür, legte die Testergebnisse beiseite und schritt zum Ursprung des Geräuschpegels. Als er die Tür öffnete erblickte er ein Schreckensbild.

„Cais!“

Kalt zog der Silberhaarige seine Klinge wieder aus dem Körper des Mädchens, das daraufhin schlapp zu Boden fiel. „Dein kleiner Schutzengel ist hinüber…Professor!“

„Was…?“

„Du hast sie beim Vornamen genannt? Scheint dir also doch etwas zu bedeuten?“, lachte er kalt. „Welch süßes Paar!“ Er trat mit seinen Stiefeln tief in die Wunde des Mädchens und drehte langsam die Hacke hin und her.

„ARGH!“ Cais schrie auf und Tränen rannen ihr über die Wangen.

„Lass es sein!“, rief Hojo, wurde sich dann bewusst, was er von sich gab, und versuchte die Situation zu retten. „Beschädige mein Subjekt nicht!“

„Warum sollte ich auf dich hören?“, lächelte er kalt und hielt ihm seine Masamune entgegen. „Wegen dir ist Zack tot!“

„Das wäre er ohne mich auch gewesen.“, erwiderte der Schwarzhaarige, dem diese Nachricht nicht zu überraschen schien.

„DU…!“ Sephiroth wollte gerade auf den anderen losstürmen, als er einen Ruck an seinem Bein vernahm. „Hmm…?“

„Nicht…!“ Cais hatte ihre Arme erhoben und hielt mir ihren Händen nun Sephiroths Bein fest.

Was…was ist das? Sephiroths Augen weiteten sich panisch. Er konnte sich nicht mehr bewegen!

Hojo verstand nicht wirklich, was vor sich ging, aber er nutzte die Gelegenheit, holte schnell eine seine Narkosespritzen hervor und stach die Nadel in Sephiroths Bauchmuskeln, da diese nicht von Leder verhüllt waren.

Als Reaktion folgte ein hasserfüllter Blick Sephiroths, bevor er langsam zu Boden sackte.

Statt sich nun um sein wiedererlangtes liebstes Subjekt zu kümmern, hockte er sich zu Cais herunter und strich ihr durchs Haar. „Cais…?“, fragte er flüsternd. „Cais?“

Doch sie antwortete nicht.
 

(Achja…und bald geht’s weiter <3 Die Story wird immer kränker…aber ich mags deshalb wohl auch XD Nein, ich bin nicht tot XD Aber dauernd ko. Wird wohl langsam zur Gewohnheit? @.@’ Ich hoff, ich hab dich diesmal zufrieden stellend geschrieben, Silver-chan?)

Gefühlschaos

Gefühlschaos
 

Sephiroth hatte er in ein neben liegendes Sicherheitslabor verfrachtet und sah nun auf die seine Laune aufs Übelste herunterspielenden Messergebnisse. Er schluckte mehrmals heftig bevor er wagte seinen Blick wieder auf das Mädchen zu werfen. Obwohl er alle seine Möglichkeiten bis zur äußersten Grenze ausgeschöpft hatte, hatte er ihr nicht wirklich helfen können. Die Blutungen waren innerlich und nicht auf einzelne Blutgefäße beschränkt. Wenn nicht gleich ein Wunder geschehen würde, würde sie jämmerlich verbluten. Und es wäre allein seine Schuld…dabei war sie die einzige Person, die ihn mochte…

Schnell schüttelte er den Kopf. Quatsch! Alleine kam er viel besser klar! Das hatte er bereits bei Lucrecia feststellen können. Sie ist doch nur ein billiges Subjekt, das nicht einmal auf Mako reagieren will!

Langsam verkrampfte sich sein Magen. Es musste doch eine Möglichkeit geben! Nur eine…!

Ganz langsam, wie in Zeitlupe, wanderte sein Blick in die hintere Ecke des Labors. War dies…wirklich die allerletzte Möglichkeit?
 

Silver wachte langsam auf und fand sich hinter einer Glaswand wieder. Sie versuchte sich zu regen, doch es klappte nicht. Das Mako, das ihren Körper umfloss, lähmte sie. Und trotzdem merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Ihr Körper fühlte sich so anders an. Und ihr Auge…was war nur mit ihrem Auge los?

Sie versuchte sich auf das andere Auge zu konzentrieren, mit dem sie noch normal sehen konnte und blickte angestrengt durch die Glasscheibe. Dort auf dem Seziertisch lag jemand! Das…das war ja…

„Sephiroth!“, rief sie aus und schluckte ungewollt die Flüssigkeit.

Sephiroth lag auf dem Seziertisch. Man hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht ihn festzubinden.

Fasziniert blickte sie den Silberhaarigen an. Wenn sie doch nur aus diesem Glaskasten käme…
 

Zaxor saß nun bedröppelt in der Runde der ‚Subjekte’, bestehend aus ihm, dem Subjektentrio und Cay, und jeder wollte ihn über sich ausfragen. Wobei Cay eher stumm blieb. Sie merkte, dass die Fragerei sicher lästig für ihn war.

„Wie heißt du?“

„Was magst du?“

„Was sind deine Interessen?“

„Woher kommst du?“

„Was kannst du?“

Zaxor wurde immer röter im Gesicht und senkte den Blick. Keine der Fragen konnte er beantworten. Denn er erinnerte sich nicht. Er war vor einigen Stunden in seinem Bett aufgewacht, aber was davor geschehen war, wusste er nicht.

Und Hojo wusste nichts über diesen Gedächtnisschwund.
 

Der Wissenschaftler tippte eifrig in seine Tastatur. Ja, die Daten waren sehr erfreulich. Aber…an den Anblick seines Subjektes musste er sich erst einmal gewöhnen.

Er hatte nicht anders gekonnt, als ihr Leben zu retten. Doch der Preis war hoch. Sie besaß nun einen komplett neuen Körper. Wer weiß, wie sie diese Tatsache aufnehmen würde. Womöglich würde sie ihn gar hassen…

Hojo biss sich auf die Lippe. Zum Teufel damit! Warum verdammt?! Warum dachte er nur über solche Dinge nach? War doch egal, ob sie ihn hasste. Sie war schließlich nur ein Subjekt!

Doch auch wenn er so dachte, fühlen tat er dem nicht.
 

Da der Wissenschaftler vollkommen abgelenkt war, blieb der Silberhaarige unbeaufsichtigt und langsam aber sicher lies dessen Betäubung nach. Zunächst zuckten nur seine Finger, bis er schließlich zögernd die Augen öffnete.

Er benötigte einen kurzen Moment, um sich zu orientieren und setzte sich dann mühelos auf.

Was war denn hier los? Nicht angebunden? Noch angezogen? Und niemand da, der ihn bewachte? Irgendetwas stimmte hier nicht…

Er wandte seinen Kopf, um auch jeden Winkel des Labors zu untersuchen. Vielleicht hatte er einfach jemanden übersehen, aber dem war nicht so.

Dann erblickte er das Mädchen in dem Glasbehälter. Sie kannte er doch?!

Noch etwas schlaff stand er auf und lief auf den Behälter zu. Ja, kein Zweifel. Es war das Mädchen, dem er letztens hier begegnet war.

Komisch, bemerkte er in Gedanken, ich dachte ihre Haarfarbe wäre eine andere gewesen…

Und die Augen waren plötzlich verschiedenfarbig…?

Dann realisierte er langsam, dass er ebenfalls von seinem Gegenüber beobachtet wurde. Er starrte sie einige Zeit an und fasste dann spontan einen Entschluss. Seine Faust bohrte sich durch das zentimeterdicke Glas, so wie sie es vorher auch bei seinem eigenen Behälter getan hatte. Das Mädchen, anscheinend völlig entkräftet, konnte sich, nachdem das Mako abgeflossen war, nicht mehr aufrecht halten und viel ihm direkt in die Arme. Sephiroth fing sie sanft auf.

Er würde sie hier wegschaffen. Es hatte schon genug Opfer dieses Irren gegeben.

Und danach…danach würde er sich endlich rächen und die Welt von diesem Geisteskranken befreien!
 

Geduldig wartete er das Erwachen seines Subjektes ab.

Schwach öffneten sich die Augen schließlich auch und blickten sich orientierungslos um. Dann fixierten sie den Schwarzhaarigen, der neben ihnen stand, doch schienen sie ihn nicht zu erkennen.

Allein Verwirrung war aus den Augen des Subjektes zu erkennen, und kein so übliches Lächeln umspielte dessen Mundwinkel.
 

Da stimmte doch etwas nicht…Sie hätte doch normalerweise ganz anders reagiert. Ihn entweder angelächelt oder sich zumindest aufgesetzt und neugierig umhergeblickt.

„Cais…?“, fragte er vorsichtig nach.

„Wer…?“

„…!“ Nein…das…NEIN! Völlig geschockt lief er zu seinen Geräten und maß erneut die Hirnaktivitäten des Subjekts. Tatsache. Der Hirnbereich, der für das Gedächtnis zuständig war, war inaktiv…

„Sie…hat ihr Gedächtnis verloren…?“, flüsterte er verbittert und erneut verkrampfte sich sein Magen.

Keine Panik!, befahl er sich und atmete tief durch. Hatte doch auch etwas Gutes. So stellte sie wenigstens keine Fragen.

Nein, er stellte dann keine Fragen. Ja, sie war nun ein Mann. Kein Wunder wenn männliche Subjekte sich einfach besser eigneten und er deshalb auch nur solche Körper gezüchtet hatte.

Am besten er würde sie auch als solchen behandeln. Dann würde sie sicher keinen Verdacht schöpfen und ihn mit lästigen Fragen löchern.
 

Sephiroth orientierte sich schnell und schritt die Gänge des Labortraktes entlang. Abrupt blieb er stehen. Im Hauptlabor, durch das er musste, um zurück zum zerbrochenen Fenster zu gelangen, befand sich jemand. Hojo!

Er verengte seine Augen zu Schlitzen und wollte seine Masamune ziehen. Doch diese wurde ihm anscheinend abgenommen. Er fluchte innerlich.

Dann bringe ich ihn halt mit meinen eigenen Händen um!, dachte er voller Zorn und schritt geradewegs auf den Schwarzhaarigen, der ihn überhaupt nicht zu bemerken schien, zu.

„Hojo…!“, zischte er den Professor an.

Dieser drehte sich irritiert zu ihm um und wies einen völlig verstörten Gesichtsausdruck auf.

Sephiroth runzelte verwirrt die Stirn. So hatte er den anderen ja noch nie gesehen.

„Oh…stimmt, du warst nicht angebunden…vergessen…“, murmelte er abwesend.

„Was…?“, erwiderte der Silberhaarige, „Was ist denn los mit dir? Du ignorierst mich?!“

„Cais…“ Silver hatte zu dem jungen Mann gesehen, der dort leicht eingeschüchtert auf dem Tischchen saß, und mit ihrem veränderten Auge ihre Freundin in ihm erkennen können.

„Cais…?“, fragte Sephiroth nach „Die ist sicher tot!“, erklärte er kalt, „Kam mir in die Quere. Selber schuld!“

Nein, da sitzt sie doch!, wollte sie sagen, aber ihr versagte die Stimme.

Hojo erhob sich nun. Er hatte lange gebraucht, aber schließlich war er doch noch zur Besinnung gekommen und realisiert, was geschehen war.

„Lass S-2 gefälligst los! Sie ist ein wertvolles Subjekt!“

Und Sephiroth gehorchte sogar. Er schritt zu einer Wand und setzte das Mädchen dort vorsichtig ab. Aber dies tat er nur, um die Hände frei zu bekommen.

„Dann vollenden wir wohl, was wir vor kurzem begonnen haben?!“, meinte er mit äußerst kalter Stimme und lies seine Faust knacken.

Silver beobachtete das Geschehen und versuchte nun verzweifelt sich aufzuraffen.

„Nein…lass…das…sein…!“, ächzte sie.

Der Silberhaarige linste zu ihr herüber. „Außer deiner Freundin gibt es niemanden, dem er etwas bedeutet! Und diese ist-

„Nicht…tot!“, ächzte sie abermals und wies mit zittriger Hand zu dem Jungen.

„Was soll das denn nun wieder heißen?!“

„Das sie lebt!“ Hojo erkannte seine Chance, seinem durchgedrehten Sohn zu entkommen, und so hielt er dann doch an der Wahrheit fest.

Sephiroth Kiefer bebte. Er wollte doch seine Rache! Aber dieses Mädchen hatte sich aufgeopfert für den anderen…Was sollte er nun tun? Er wusste es nicht.
 

„Wer seid ihr?“

Die Worte des Jungen weckten ihn aus seinen Gedanken.

„Was sagst du da?“

„Wer seid ihr?...Verzeiht…ich…erinnere mich nicht.“

Sephiroth blinzelte leicht. Was ging denn jetzt wieder ab?

„Was hast du mit ihr gemacht?!“, zischte er den anderen an und packte ihn unsanft am Kragen.

„Nichts! Ich habe ihr mit diesem Vorgehen das Leben gerettet. Das DU übrigens auslöschen wolltest! Sie hat leider ihr Gedächtnis verloren. Daran ist nichts zu ändern!“

Zähneknirschend lies er ihn wieder los. Sollte er etwa daran schuld sein? In seinem Wahn hatte er ein unschuldiges Mädchen einfach niedergemetzelt…Und nun saß dort nur ein Überbleibsel ihrer selbst…

Er zitterte leicht.

Und dann spurtete er ohne Vorwarnung aus dem Labortrakt, durchs Fenster und über die Dächer der Stadt davon. Silver, die er doch eigentlich befreien wollte, lies er zurück. Seine Gedanken waren im Moment nur auf sich selbst gerichtet.
 

(»’ Meine Gedankenwelt wird immer kränker. Jetzt soll Cais also nen Männerkörper haben? O___o’ *bibber* obwohl ich ja zugeben muss, dass das keine neue Idee von mir is…*dröppel* Die typischen Fantasien einer Frau U.U’ Naja, gibt bestimmt vielerlei Komplikationen… Und Seph muss endlich mal beschwichtigt werden. Geht ja nicht an, wie der sich aufführt!)

Erinnerungen...und Herzschmerz

Erinnerungen…und Herzschmerz
 

Hojo blickte dem Silberhaarigen fassungslos hinterher.

„Noch immer der Gleiche…“, seufzte er schließlich und wandte sich wieder Cais bzw. deren neues Ich zu.

Abermals seufzte er. Sie, pardon, er würde Fragen stellen. Da konnte er machen, was er wollte.

„Cais?“

Der Junge reagierte kaum.

Der Schwarzhaarige stützte sich mit den Händen an dem Tisch, auf dem der Junge saß, ab und beugte sich zu ihm herunter.

„Cais, ab heute ist dein Name Kawaru! Kannst du dir das merken?“

Ein fragender Blick als Reaktion.

„Du kannst dich nicht erinnern…Wir werden sehen, was sich da machen lässt…“

„Warum…setzt du dich so sehr für sie ein?“, unterbrach nun Silver seine Gedanken, die noch immer dort an der Wand saß, wo Sephiroth sie abgesetzte hatte.

„Sie…er ist ein wertvolles Subjekt!“, erwiderte er, erneut schlecht schauspielernd.

„Du empfindest für sie, nicht wahr?!“

„Hör auf, dein Auge zu benutzen!“ Der Wissenschaftler drehte sich nun leicht erbost um. „Ich habe dir verboten, es an mir anzuwenden, S-2!“

Sie biss sich leicht auf die Lippe. S-2, ja, so nannte er sie immerzu. Und Anordnungen hatte er ihr gegeben. Und sie dazu gezwungen sie einzuhalten.

„Und hör gefälligst auf mich zu duzen!“, zischte er des Weiteren. Vergiss nicht deinen Rang!“

Ja, unter ihm stehen. Ihm gehorchen. Ihm dienen. Das Schicksal eines Subjekts. Und sie war eines davon…
 

„Wir…könnten ihr etwas Bekanntes entgegenstellen. Etwas aus ihrem früheren Leben. Die Therapeuten von Amnesiepatienten sagen immer, dass so was hilft. Vielleicht klappt’s ja?“

Sie waren nun bereits Stunden im Labor, Kawaru mittlerweile mit einer dicken Decke umhüllt, damit er nicht fror und Hojo immerzu im Kreis am Laufen, in Gedanken beim Finden einer Lösung seines Problems.

Nun schaute er interessiert zur Silberhaarigen. „Etwas…Bekanntes?“, murmelte er Silvers Gedanken nach. „Gut…ich lasse X105 herholen!“
 

Nach kurzer Zeit war das Mädchen im Labor gestanden und blickte nun verwirrt in die Runde.

Wer…ist denn das?, schienen ihre Augen zu fragen, als sie den Jungen erblickte und sah kurz fragend zu Silver, die nur schnell den Blick abwandte.

Hojo erleichterte Silver die Situation, indem er das Wort an sich nahm. „Deine Freundin, Cais. Stell dich vor ihn und rede mit ihm!“

Cay begriff nicht. „W-wie jetzt? ‚Deine Freundin’? ‚Cais’?“

„Ihr Körper war nicht mehr zu retten…Aber nun leidet er an Amnesie…“, erklärte er knapp.

Cay war nicht länger fähig, sich zu rühren. „Sie…er…ich meine…“ Langsam aber sicher drehte sich ihr der Kopf. Sie hatte sie doch nur kurz aus den Augen verloren! Cais war losgerannt, um Silver zu sehen… Ich hab sie allein gelassen!, fluchte sie über sich selbst, Wenn…wenn ich sie begleitet hätte…dann…

„Du sollst dich vor ihm stellen!“, raunzte Hojo, der nun ungeduldig geworden war und sie eigenhändig zum Tischlein vorschob.

Silver betrachtete Hojo nach dieser Aktion etwas genauer. Auf seiner Stirn hatte sich Schweiß gebildet. Und auch sein Gesichtsausdruck schien nur auf eines hindeuten zu könne: Er schien wirklich verzweifelt zu sein.

„Hi…“, fing Cay zögerlich an.

Keine Antwort.

„Ich…ich bin’s Cay. Erinnerst du dich noch?“

„Cay…“ Nun war es das erste Mal, dass Kawaru seit Stunden wieder einen Laut von sich gegeben hatte. In Hojo keimte ein Hoffnungsschimmer auf.

„Cay…“, flüsterte der Junge abermals. Dann, ganz plötzlich, verengten sich seine Pupillen und er krallte seine Hände in seinen Kopf.

„ARGH!“ Kawaru krümmte sich schmerzverzerrt. Erinnerungen überfluteten ihn, überwältigten sein Bewusstsein. Genau so plötzlich, wie es begonnen hatte, endete es nun auch. Kawaru lies langsam, schwer keuchend seine Hände wieder sinken und erhob sich. Er schritt einfach vom Tisch weg, quer durch den Labortrakt. Perplex sahen ihm die anderen nach.

Kawaru war auf der Suche nach weiteren Erinnerungen. Oder auch suchten die Erinnerungen nach ihm. Er fühlte sich von bestimmten Orten angezogen und bruchstückhafte Bilder keimten in ihm auf, als er durch den Trakt lief.

Wer bin ich? Wer bin ich? Dieser eine Gedanken spornte ihn an. Und dann traf ihn es. Er kam in das Labor, wo er damals aufgewacht war und Hojo zum ersten Mal erblickt hatte.

Wieder krümmte er sich, sodass er auf die Knie sank. Diese Erinnerungen! Zu viele…!

Er krallte sich abermals schwer atmend in die Fliesen, die den Boden bedeckten.

Als er sich beruhigt hatte, sah er an sich hinab und erstarrte. Er hatte seine Erinnerungen beinahe komplett wieder gefunden. Bruchstücke fehlten natürlich, das war normal, aber das wichtigste an ihnen war wieder vorhanden.

„Ich…!“

Sie hatte nun ihre Erinnerungen wieder. Doch noch dazu eine verbitternde Erkenntnis.

Sie war nun ein Mann.
 

Warum er ihr geholfen hatte, ihre Erinnerungen zurückzuerlangen, wusste er nicht. Er wollte sie nicht belügen, aus welchen Gründen auch immer.

Natürlich war genau das eingetroffen, was er befürchtet hatte: Sie war stinkend sauer auf ihn.

Zunächst nichts tuend neben ihr stehen, während Sephiroth sie niedersticht und dann einen auf Held spielen? Da machte sie nicht mit! Ganz sicherlich nicht!

Kawaru mied nun das Labor und hielt sich lieber in ihrem Quartier auf. Cay und Silver konnten ihn nicht davon überzeugen, dass es besser wäre, wenn er sich wieder unter die Leute mischte und sein Leben lebte. Aber er fühlte sich, als hätte er ein Brett vor dem Kopf gehabt und es nun erst entfernen können.

Er war nicht mehr länger eine Frau. Silver wurde aufs Derbste genetisch manipuliert und Cay hatte einen Flügel aus Jenovazellen, den Hojo nicht gewillt war zu entfernen.

Er liebte ihn nach wie vor, doch Hojo war ein krankes Hirn, das hatte er nun eingesehen. Wie sollte er mit seinen Gefühlen nur klarkommen?

Er und Hojo handelten im Zeitraum von ca. 10 Tagen genau gleich. Sie verließen den Ort nicht, wo sie sich sicher fühlten. Sie ließen sich nicht davon abbringen diesen zu verlassen und taten nichts. Essen und Trinken, geschweige denn Schlaf ignorierten sie. Selbst die Toilette suchten sie kaum auf, wobei Kawaru nach wie vor Probleme hatte. Verständlich bei einem Jungen, der noch vor einigen Tagen keiner war und nun versuchen musste mit seinem Stück zu zielen.

Nach 10 Tagen war Kawaru sich sicher. Er wollte diesen Ort verlassen. Vielleicht war alles nur eine Illusion und er wäre wieder ganz normal, sollten sie zurückkehren. Und selbst wenn nicht…Dann würde er eben so ein neues Leben beginnen. Aber hier bleiben…das wollte er nicht. Problem war nur die anderen davon zu überzeugen…Geschweige denn erst einmal einen Weg zurück zu finden…

Hojo hingegen hatte nun fest beschlossen, Cais…nein, Kawaru für sich zurück zu gewinnen. Er würde nicht aufgeben! Niemals!
 

(Chrm…etwas kurz geraten…Dient aber als eine Art Einleitung zu einem größeren Kap.^^’ …..O.O’ Hier bahnt sich Shonen-ai an XD’’ *zu gewissen Personen lins* Nein, hier gibt’s keine Adult-Szenen! »’)

"Ich will hier weg!"

„Ich will hier weg!“
 

„ICH HASSE DICH!“, schrie Kawaru den Professor an, der bleich wie ein Gespenst geworden war. Nie hatte er sich erträumen lassen, dass er ausgerechnet diesen Satz von seinem Kawaru entgegen gebracht bekommen könnte.

Angefangen hatte das ganze Schlamassel, als Hojo von Kawarus ‚Fluchtplänen’ erfuhr…
 

Nachdem Kawaru nach über einer Woche aus seiner scheinbaren Trance erwacht war, wollte er sofort seinen Plan in die Tat umsetzen. Zuerst musste eine Strategie her.

„Gut…“, murmelte er im Monolog vor sich hin, „Wir sind per PC hierher gekommen. Der Weg zurück müsste also auf gleiche Weise erfolgen…Womöglich wird eine Art Wurmloch zwischen den Welten erzeugt…Ich müsste nur herausfinden, wie man ihn erneut aktivieren kann…“

Ein PC. Er wusste, wo einer stand, aber…er gehörte dem Professor.

Egal, dachte er sich. Das Risiko musste er eingehen, wenn er einen Weg zurück finden wollte.

Als er sich sicher war, dass der Wissenschaftler sich nicht in dem Labor oder Umgebung aufzufinden war, wo sich der PC befand, setzte er sich an den Tisch und fuhr das Gerät hoch.

Wieder die Datei mit den Berichten… Nein, damit durfte sie sich nun nicht befassen. Anderes war wichtiger.

Sie wusste nicht wirklich, wonach sie suchte, aber zunächst einmal aktivierte sie das Internet, denn schließlich waren sie ja in diesem gewesen, bevor sie hinübergeschleust wurden.

Dann flackerte abrupt eine Seite auf, die sie nicht geöffnet hatte. ‚Zum Öffnen des Servers ID und Passwort angeben!’

Kawaru überlegte kurz und trug dann einfach ihre üblichen Daten ein, die sie auch sonst benutzte. Ein Fenster blinkte auf: ‚Falsche ID!’ Wie jetzt? Das Passwort war richtig und nur die ID falsch? Kawaru änderte das ‚Cais’ in ‚Kawaru’ um und verblüffender Weise, begann das Programm zu laden…

Und schon war er drin. Nun wurde ein Aktivierungscode benötigt…

„Aber…die sind doch immer riesengroß!“, beschwerte sich der Junge fluchend.

Er kannte diese bereits nur zu gut. In ihrer Welt gab es Hacker-Programme, um diese Code zu entschlüsseln, aber…er hatte keine Ahnung von diesen.

Nein, nein, es musste doch logisch herangehend irgendwie möglich sein…! Seine ID und Passwort stimmten… Was würde er für einen persönlichen Code angeben, falls er ein Programm entwickeln würde? Kawaru versuchte sich zu konzentrieren. Wichtige Daten und Begriffe würde er wohl einbauen und womöglich verschlüsseln. Kawaru beschloss die unendliche Zahl an Möglichkeiten auszuprobieren…
 

Nach gerade mal einem Versuch klappte es. Kawaru wäre beinahe vom Stuhl gekippt. Irgendetwas stimmte hier doch nicht? Als wäre man auserwählt.

Er war nun eingeloggt…und 20 Seiten Text flogen ihm entgegen. Nein…nur Nullen und Einsen. Computersprache!

„Oh nein!“, seufzte er und überflog die Seiten erneut. Nichts als Nullen und Einsen.

Dann werd ich’s halt übersetzen!, beschloss er, druckte die Seiten schnell aus und rannte gen Bibliothek. Nichts ahnend, dass er beobachtet wurde…
 

Hojo schritt langsam auf den PC zu, den der andere Hals über Kopf wegrennend einfach so stehen gelassen hatte.

„Was zum…?!“, fragte er sich laut und untersuchte verwirrt, was der Junge an seinem PC getan hatte. „Server 2872: Earth, anno 2007, Germany“, las er die Beschriftung des Programms ab. Er verstand nicht.

Stirn runzelnd blickte er zur Tür, in der der andere gerade verschwunden war. Was hatte das Ganze zu bedeuten? Hojo beschloss Kawaru vorsichtshalber zu beschatten und folgte ihm unauffällig.
 

Kawaru hatte sich in die Bibliothek verschanzt und wühlte in Programmier-Hilfen herum. Nach endlosen 3 Stunden hatte er die Seiten übersetzt und ging nun schleunigst in sein Quartier, um dort den Inhalt dieser zu studieren.

Hojo schlüpfte unbemerkt kurz nach ihm in die Räumlichkeiten und hielt sich in einer dunklen Ecke verborgen.

„Htorihpes, Htorihpes, … saicaf irom em en … Was soll das heißen?“

Er überflog die erste Seite mehrmals und endlich ging ihm ein Licht auf. „Das…ist die Lyrik zu ‚One winged Angel’! Nur rückwärts gelesen…Aber…wie soll mich das weiterbringen??“

Er blätterte weiter auf die nächste Seite. Ebenfalls eine Lyrik zu FFVII…

Vielleicht, wenn ich… Er brachte den Gedanken nicht zu Ende und rannte zurück zum Labor. Hojo sah ihm perplex nach und fluchte innerlich. Schon wieder durchs Gebäude hechten! Auf lautlosen Sohlen schritt er ihm hurtig nach.
 

Wieder saß er am PC. Er wollte es versuchten… Er löschte die Zahlen und ersetzte sie durch den Text in korrekter Leserichtung. Er brauchte nicht lange und schon hatte er den Text komplett eingegeben. Er drückte auf ‚Bestätigen’ und das Programm begann zu laden. Dann öffnete sich ein Fenster, mit der Sicht auf…

„Mein Zimmer!“ Kawaru war aufgesprungen und hatte so den Bürostuhl nach hinten rollen lassen. Schnell drehte er sich um, um diesen vor dem Stürzen zu bewahren – er wollte keinen Lärm verursachen – doch die Arbeit hatte ihm bereits jemand anders abgenommen.

„H-h-hojo…!“, stockte der Junge und erstarrte.

„Das ist es also, was du versuchst? Du willst zurück in deine Welt gehen?!“ Die Augen des Professors waren zu Schlitzen verengt.

„Ich…JA!“, antwortete er bestimmt, „Ich…ich will wieder heim!“ Kawaru stand den Tränen nahe. Er wollte endlich wieder zu hause sein. Schreckliches Heimweh plagte ihn.

„Kommt nicht in Frage! Dies hier ist nun deine Heimat! Merk dir das!“ Und der Schwarzhaarige schritt vor, schaltete den PC aus und zerriss die Unterlagen des Jungen.

Geschockt starrte dieser auf die Schnipsel in Hojos Händen. „Nein…“, hauchte er. Tränen rannen ihm nun über die Wangen. Hojo wurde bleich. Er wollte den anderen doch nicht zum Weinen bringen…

„ICH HASSE DICH!“, schrie der Silberhaarige ihn an und verkrampfte seinen gesamten Körper vor Wut.
 

Nun stand er also kreidebleich vor dem anderen. Er…hasste ihn…? Sein Kawaru hasste ihn?!

„Kawaru…“, hauchte er schwach, „Bitte versteh…“

„Die anderen hatten recht…ich war so dumm…ich will nur noch nach hause…und irgendwann werde ich das auch schaffen!“

„Kawaru!“

Aber es war zu spät. Der andere war längst hinausgerannt und hörte ihn nicht länger.
 

„Weißt du, wo Cais ist? In ihrem Quartier war sie nicht…“

Silver stand vor Kiratos und Cay und musterte das Mädchen. „Was?!“, fragte sie leicht barsch, da diese die Stirn runzelte.

„Silver…Cais…ist nun Kawaru! Realisier das endlich!“

„Du willst sie als jemand anderen behandeln, nur weil sie einen anderen Kör-

„Sie ist ein Mann!“

„Ich fasse es nicht!“

„Cay hat recht…“, mischte sich Kiratos ein, „Ihr gesamtes Leben hat sich nun verändert. Mit dir ist es doch auch nicht anders!“

Silver verkrampfte leicht. Ja, sie sah ihrem ursprünglichen Ich auch nicht länger besonders ähnlich. Silbernes Haar, verschiedenfarbige Augen…und ihre Körperkraft war um einiges gestiegen. Der Professor meinte immer wieder euphorisch, dass sie mit etwas Übung dem General ebenbürtig werden würde.

„Aber…wir sind immer no-

„Die Psyche verändert sich nicht, behauptest du? Träum ruhig weiter!“

„Lasst mich endlich mal ausreden!“, fauchte sie, „Wir sind immer noch die selben!“

„…“ Beide schwiegen.

„Ihr seid mir eine große Hilfe! Dann such ich sie eben alleine!“ Silver wandte sich wütend ab und ging. Anders? Warum sollten sie plötzlich anders sein? Sie sahen nur anders aus…aber… Ihr Blick wanderte langsam gen Boden.
 

Cais hatte sich im Park unter einem Baum niedergelassen und starrte vor sich hin. Sie wollte nach hause. Hier hielt sie es einfach nicht länger aus. Ihr gewohntes Leben konnte sie natürlich nicht weiterführen…aber…

„Hier steckst du also…!“

Kawaru wirbelte erschrocken herum.

„DU!“

Der Junge wollte sich erheben, doch der andere hielt ihn davon ab und hockte sich vor ihn.

„Dir sollte klar sein, dass du in deiner Welt keine Zukunft hast?!“

„…“

„Auch wenn deine Augenfarbe eine andere ist…du siehst mich genau so an, wie beim ersten Mal…“

„…!“ Kawarus Wangen begannen einen Hauch von Rosa zu bilden.

„Lass mich in Ruhe!...“

„Ich hätte dich sterben lassen können! Wo bleibt der Dank, hm?“, lächelte Hojo verschmitzt.

„Ich…ich habe dir auch-

„Du hast dich lediglich mit Sephiroth angelegt! Ziemlich dumm von dir, ja.“

Bevor er noch etwas sagen konnte, glitt Hojo Hand in seine Hose und ergriff dessen Glied. Kawarus Augen weiteten sich vor Schreck.

„Als Dank wirst du mir ein braves Subjekt sein!“, seuselte er in dessen Ohr.

Er zitterte kurz. Was…was sollte er nun tun? Diese…Berührungen…!

„Ha…!, keuchte er mit rotem Gesicht auf.

„Oh…stimmt ja! Hatte ich vergessen zu erwähnen, das ein Körpertausch in bestimmten Regionen für die erste Zeit für heftigere Reaktionen sorgt, als bei einem normalen Menschen?“ Er grinste. „Schließlich musst du dich ja erst einmal an deinen neuen Körper gewöhnen!“

„Hmnng…“ Kawaru wand sich leicht im Griff des anderen. „Lass…mich…“, keuchte er.

„Niemals!“, lächelte der andere zurück und streichelte weiter an dessen empfindlichen Stellen herum.

So ging es denn einige Zeit weiter, bis der Jüngere sich nicht mehr zurückhalten konnte und sich in der Hand des anderen ergießend den Rücken nach hinten durchbeugte und zitternd auf den Rücken sank.

So ist es gut…“, hauchte der Schwarzhaarige und legte seine Lippen auf die des anderen.

Kawaru war völlig vernebelt. Als Frau war er Jungfrau gewesen und nun als Mann…ausgerechnet von Hojo…und dann noch dieser Empfindsamkeitsüberfluss durch die Eingewöhnungsphase des Körpers…

Kawaru konnte nicht anders und schloss die Augen, um in den Schlaf zu sinken.

Hojo lächelte zufrieden. Das war ja einfacher, als er dachte.

Langsam erhob er sich und trug den Jungen ins Gebäude zurück.
 

Silver stützte sich an einer Wand ab. Überall hatte sie gesucht, aber nirgends eine Spur von Cais…

„Was tust du hier?!“

Hojo Stimme ertönte hinter dem Mädchen und sie erstarrte. „Ich…“

„Du solltest doch trainieren!“

„Ich suche nach Cais…“, murmelte sie.

„Cais…nie gehört!“

„Was?!“

„Sie ist tot. Denke daran!“, zischte er.

„Und Kawaru wird sich in Zukunft von euch fern halten! Dafür werde ich schon sorgen. Ihr habt einen schlechten Einfluss auf ihn!“

„Aber…!“

„Verstanden?!“

„Ja…Professor…!“ Ihre Stimme klang bitter. Wo war ihre Freundin nur? „Wo ist sie?“

„ER ist nirgendwo! Dich geht er nichts mehr an!“ Und schon schritt er davon.

Was war hier verdammt noch mal los? Silver verstand langsam gar nichts mehr. Hatte dieser Kranke sie etwa irgendwo eingesperrt, damit sie nicht fort rann oder was?
 

(;_______; Wähää! Ihr müsst mich retten, Leute! »’ Ok…das mit ‚Yaoi kommt nich vor’ war wohl zu voreilig gesprochen^^’ Aber…explizit wird hier nix dargestellt! Will die Kaps. nämlich nicht wegen nen paar kleiner Szenen zensieren müssen…Obwohl der Reiz...schon...Nein, ich lass das lieber^^' Was meine anderen FFs und Dojis angeht, stehts da natürlich genau anders herum X3 Aja, Seph kommt im nächsten Kap. auch wieder vor. Welches übrigens gigantisch groß wird, dauert deshalb etwas^^’)

Züchtigung der Subjekte

Züchtigung der Subjekte
 

Kawaru spürte um sich eine angenehme Wärme und Gemütlichkeit. Langsam öffnete er die Augen. Er musste wohl eingeschlafen sein…

„WAH!!!“

Aufkreischend hüpfte er nach hinten und kippte vom Bett. Nein, nicht schon wieder! Er presste verzweifelt die Augen zusammen, sich auf den Aufprall vorbereitend. Doch dieser blieb aus. Zögernd blinzelte er.

„IIK!“

Kawaru hing in der Luft! Nun, da er es bemerkte, knallte er denn doch hart zu Boden, doch diesmal auf den Rücken statt, wie beim letzten Mal, auf dem Kopf.

„W-w-was…?!“, stotterte er völlig verwirrt.

Hojo, der noch immer im Bett lag, lächelte zufrieden. „Deine Kräfte…interessant…“

„Hä…?“ Mühsam rappelte er sich wieder ab. „I-ich…ich gehe dann mal…“

Er schritt flüchtend gen Tür, doch plötzlich riss etwas an seinem Hals und lies in erneut stürzen.

Schockiert griff er sich hastig an die Stelle und bemerkte, dass etwas darum gebunden war.

„Subjekt…Haustier…ach, einen Unterschied gibt es dabei doch gar nicht!“, säuselte der andere und riss abermals an der Kette, wodurch der Jüngere gezwungen war zurück zum Bett zu stolpern.

Kawaru zitterte nun am ganzen Leib. Das…das konnte doch nicht wahr sein!

„Los, komm her!“ Der Professor klopfte neben sich auf die Matratze.

„N-nein…!“ Der Junge schluckte leicht. Haustier? War der andere nun völlig durchgedreht?!

„Dann wohl die harte Tour, was?!“, lächelte der Schwarzhaarige ruhig und riss mit solch einem Ruck an der Kette, dass Kawaru schmerzvoll aufs Bett stürzte. Sofort zwang Hojo ihm die Arme auf den Rücken und fesselte diese, wobei er den anderen übelst in die Laken presste.

„L-lass mich…!“, schluchzte er und versuchte sich zu befreien. Aber der andere hielt ihn weiterhin erbarmungslos fest.

„Hass und Liebe stehen so nah beieinander, nicht wahr?!“, flüsterte er ihm ins Ohr, „Ich werde dich zu solch einem Hass treiben, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als die Grenze zu überschreiten!“

„Liebe…?“, hauchte er das genannte Wort ungläubig nach. Konnte es sein, dass der andere…?

Zum weiteren Überlegen blieb ihm aber keine Zeit mehr…
 

Gedankenversunken lief Silver in die Mensa. Irgendetwas war doch faul? Wo zum Teufel steckte Cais?

Cay saß bereits mit Kiratos und den anderen Subjekten an einem Tisch und löffelte im Tagesgericht herum, das vor ihr stand.

„Habt ihr Cais nun gesehen?“

„Du suchst noch immer nach ihm?“

„Ja…ich mache mir langsam Sorgen…“

„Wer weiß, was Hojo wieder mit Kawaru anstellt.“, murmelte Cay.

„Ja, deshalb- „Höh?“

Kawaru erschien im Eingang und schlurfte langsam gen Theke.

„Der sieht ja dreckig aus…!“, bemerkte Shitori.

„Will nicht wissen, was-

„Cais!“ Silver lief auf ihre Freundin zu und packte sie an den Schultern. „Cais! Na endlich!“

Die Augen des anderen schienen völlig leer zu sein, als er den Blick zu ihr wandte.

„C-Cais…was…ist passiert…?“

Der Junge antwortete nicht, schob die Arme Silvers von sich und schritt weiter.

„Cais…?“

Erstarrt blieb die Silberhaarige stehen. Was…war nur mit Cais geschehen?

Zögerlich setzte sich Silver wieder zu den anderen.

„Ich…verstehe das nicht…!“

„Gibt nicht viel zu verstehen!“, murmelte Tasura.

„Bitte?“

„Wir haben das alle auch schon durchgemacht…Wahrscheinlich hat er ihn gefoltert…So aufmüpfig, wie er war, kein Wunder…!“

„Wie bitte?! Aufmüpfig? Sieh sie dir an! Ich erkenn sie überhaupt nicht mehr wieder!“

„Hatten wir das Thema nicht schon durch?“, meinte Kiratos und fixierte das Mädchen mit seinen Augen.

„Ist sie euch denn völlig gleichgültig geworden?!“, brüllte sie nun schon fast, sodass sich andere Gäste zu ihnen umdrehten.

„Nein, aber…wir könnten nichts unternehmen. Hojo hat uns in der Hand…!“

Silvers Blick sank etwas zu Boden. „Wenn…wenn wir alle zusammen etwas unternehmen würden, hätten wir eine Chance!“

Kiratos knallte seine Faust auf den Tisch. „Du willst wohl unser aller Leben aufs Spiel setzen, nur um deinen Willen durchzusetzen, was?!“

„Nein, aber…!“

„Natürlich!“, fuhr Shitori sie an, „Du hast schließlich noch keine Substanz in deinem Körper, die dich zerbersten könnte!“

Ein betretenes Schweigen trat ein.

„Ich…will ihr nur helfen können…“, flüsterte Silver bedrückt.

„Das würden wir alle gerne…“, meinte Cay, „Aber…es ist nun einmal nicht so einfach…“
 

„Zack…“

In Gedanken versunken saß der Silberhaarige abermals betrübt neben dem Bett, in dem der Zackenschopf lag, und strich diesem durch sein struppiges Haar.

„Er hat dich auf dem Gewissen…! Das werde ich ihm niemals verzeihen!“

„Hn…“

„Z-Zack?“

Der Schwarzhaarige zuckte leicht mit den Augen und öffnete diese schließlich zu einem Spalt.

„Zack! Du bist wieder bei Bewusstsein! Welch ein Glück!“ Er wollte den anderen in seine Arme schließen, doch schrak dieser heftig zurück und sprang schwächlich aber flink aus dem Bett, sodass er nun schwer atmend und auf wackeligen Beinen einige Meter von dem anderen entfernt stand.

„Sephiroth…?“, hauchte er ungläubig.

„Zack…was…?“ Er hatte den Arm nach dem anderen ausgestreckt, doch zog er diesen nun verbittert wieder ein. „Zack…“

„Sephiroth…sie sind verrückt, dich zurückgeholt zu haben…“ Er fiel zu Boden und Sephiroth hechtete reflexartig zu ihm, um ihn aufzufangen.

„Zack…bitte…bleib wach!“

Der Angesprochen lachte gezwungen. „Ich war doch längst tot…man darf nicht versuchen die Vergangenheit zu verändern…Dinge geschehen halt…“

„Zack! ZAAACK!“

Aber dieser war wieder ins schwarze Nichts herabgesunken.
 

Hojo war äußerst zufrieden mit sich selbst. Es klappte alles so hervorragend! Nichts, aber auch gar nichts lief schief! Bis auf…

„Sephiroth!“

Der Silberhaarige stand in der Tür des Labors und funkelte den anderen kalt an.

Er schloss kurz die Augen, verkrampfte leicht seine Fäuste und schritt langsam auf den anderen zu.

Dieser wollte schon nach hinten ausweichen, als Sephiroth plötzlich zu Boden sank. Nein…er kniete vor dem anderen und warf sich nun flehentlich nach vorne!

Hojo fühlte sich wie im falschen Film und blinzelte leicht.

„Bitte…! Bitte helfe Zack! Die Ärzte im Krankenhaus können ihm nicht helfen…sie sagen er wird sterben…ich…ich…Bitte!“

Hojo stand der Mund offen. Dann verzog sich seine Grimasse zu einem Grinsen. Perfekt! Das war einfach nur perfekt!

„Was…würde mir das denn einbringen?“, fragte er scheinheilig.

„Ich…ich tue alles. Hauptsache er stirbt nicht…Nicht schon wieder!“

Gut, dachte Hojo, Schuldgefühle. Wie leicht man so etwas zur Manipulation ausnutzen konnte!

„Arbeite freiwillig für ShinRa! Nur dann werde ich ihm helfen!“

„Was…?“ Sephiroth stockte kurz. „Ja…“

„Wie bitte?“

„Ich…ich werde für ShinRa arbeiten, wenn du ihm hilfst!“

Er lachte herzhaft. „Na schön…Dann bring ihn her!“
 

Für Silver war es einfach nur eine Qual, Kawaru beim Essen zu beobachten. Es war, als wäre er nichts weiter, als eine leblose Hülle…

Aber dann auch noch einen deprimierten Sephiroth betrachten zu müssen, war dann wohl doch zuviel des Guten.

Ohne einen Laut von sich zu geben, hatte er sich zu den anderen an den großen Tisch gesetzt und blickte stumm auf seine Hände, die er auf die Tischplatte gelegt hatte.

„Sephiroth…alles…in Ordnung?“, wagte Silver ein Wort an ihn zu richten.

„Zack wird durchkommen.“, lächelte er gezwungen, „Dafür arbeite ich wieder bei ShinRa…das ist der Deal…“

Allen Anwesenden klappte der Unterkiefer herunter.

Tasura atmete laut aus. „Ich bin dafür, Silvers Vorschlag anzunehmen!“

„Was…?! Aber…!“ Shitori konnte nicht glauben, was er da hörte.

„Wenn wir uns zusammen tun, hört dieser Wahnsinn auf! Versteht ihr das denn nicht?!“

„Und wenn wir sterben?!“

„Besser als weiterhin versklavt zu werden!“, knurrte Tasura.

Wieder ging ein Schweigen durch die Runde.

Silver lächelte. „Cais! Hast du das ge- Äh…Cais?“ Sie ließ ihren Blick quer durch die Mensa wandern, doch entdeckte sie ihre Freundin nicht. „Wo ist sie denn nun wieder?“, seufzte sie.

„Du meinst den Jungen?“, erwiderte Sephiroth, „Der ist vorhin mir entgegen gekommen…Richtung Labor…“

„Was?! Ok, dann werden wir Hojo gleich sofort zur Rede stellen! Seid ihr dabei?!“

„ICH jedenfalls nicht!“, meinte Shitori bestimmt, „Das ist reiner Selbstmord!“

„Ich will es auch nicht riskieren!“, fügte Kiratos zu, „Die Idee ist völlig undurchdacht!“

„Ich…kann nicht kämpfen…“, hauchte Zaxor, „Ich wäre euch keine Hilfe…“

„Ich habe ein Versprechen abgegeben…“, flüsterte der Silberhaarige.

„Dann…“, sprach Silver leise, wobei sie stätig auf Sephiroth starrte.

„Ich helfe dir, wie gesagt…“, lächelte Tasura.

„Ich…ich auch…!“ Langsam erhob sich Cay und blickte ernst in die Runde. „Der Plan ist verrückt genug, um zu klappen! Was haben wir schon für ein Leben? Wir sind Gefangene! Für Hojo nicht mehr als Gegenstände!“

„Cay!“ Kiratos wollte sie wieder zurück auf ihren Stuhl zerren, doch sie riss sich los.

„Gehen wir!“, meinte sie und lief mit den anderen zum Labor.

„Verrückt!“, schüttelte Shitori abwertend den Kopf, „Einfach nur verrückt.“

Kiratos nickte zustimmend.

Sephiroth wandte seinen Blick nicht von seinen Händen ab, während Zaxor sich wünschte, sich in Luft auflösen zu können und auf seinem Stuhl immer weiter nach unten sank.
 

(Puah…war das wieder anstrengend >.<’ Naja…nächstes Kap. wird sehr spannend werden X3 Der Krieg beginnt! XD Titel vom nächsten Kap. lautet übrigens: Von Schmerz, Lügen und einer Geheimwaffe)

Von Schmerz, Lügen und einer Geheimwaffe

Von Schmerz, Lügen und einer Geheimwaffe
 

Kawaru hatte weiterhin an seinem Beschluss festgehalten. Er würde nach Hause zurückkehren! Der andere hatte versucht ihm mit Gewalt Gehorsam einzuflößen, doch das half bei ihm nicht. Was er sich einmal in den Kopf setzte, das zog er auch durch. Zum Glück ahnte der Professor nichts von seinem Vorhaben. Ansonsten hätte er ihn längst davon abgehalten.

Gerade als er Richtung PC laufen wollte, hörte er hinter sich Schritte. Erschrocken fuhr er herum und suchte nach einer plausiblen Ausrede, die er womöglich gebrauchen musste. Aber als er die Stimmen erkannte, atmete er erleichtert auf.

„Kawaru!“, lächelte Silver, die als erstes hineinstürmte, „Dir geht es gut!“

„…Ja.“

„Was…? Du redest wieder mit mir!“

„Ich war vorhin in Gedanken…Tut mir leid.“

„Wo ist der Professor?“, fragte Cay, die wild im Raum umherblickte.

„Oh nein!“ Tasuras Augen weiteten sich. „Shitori!“

Shitori stand neben Hojo in der Tür, ein fieses Lächeln auf den Lippen. „Wie gesagt, hier sind die Verräter!“

Kawaru blinzelte leicht. „Wie jetzt? Verräter…?“

„Und, langsam wieder beruhigt?“, fragte der Schwarzhaarige mit einem Lächeln an den Jungen gewand.

Kawaru verkrampfte als Reaktion.

„Du widerliches…!“, fing Tasura an, wurde aber von Hojo unterbrochen.

„Na, na, na! Shitori kennt wenigstens seine Pflichten!“, meinte dieser lobend und strich dem genannten über den Schopf, sodass dieser aufmerksam seine Katzenöhrchen aufstellte.

„Lass mich dich nicht als Feind haben, Shitori!“, zischte Tasura und blickte den anderen kalt an.

„Cais, hier!“ Silver reichte dem Jungen ein Schwert. „Benutz es!“

„Wie schön, dass du deine Feinde mit Waffen ausstattest!“, lachte Hojo nun herzhaft los.

„Was…?“, das Mädchen verstand nicht.

Kawaru hielt das Schwert nun in seiner Rechten und schritt vor den Schwarzhaarigen.

„Hier endet euer Aufstand!“, meinte sie kalt und streckte das Schwert Richtung der anderen.

„Cais…bist du nun völlig durchgedreht? Er, der Kerl…er…hat er nicht…ich meine.“

„…“ Kawaru bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck. Wenn Hojo ihm nicht mehr vertrauen würde, könnte er seine Fluchtpläne gleich in den Sand setzen.

„Brav! Aber überlass das Kämpfen lieber anderen!“, lächelte Hojo zufrieden. „Kiratos, Sephiroth, kommt her!“

Und beide erschienen hinter ihm. Kiratos sah etwas bedrückt aus, während Sephiroths Gesicht keinerlei Mimik aufzeigte. Ihm war alles völlig egal. Ihm war jeder egal. Außer Zack. Nur er zählte für ihn.

„Haltet sie auf! Aber kämpft gefälligst draußen! Ich will nicht, dass sie mir mein Labor zertrümmern!“

Die drei gehorchten, zogen ihre Waffen und stürmten auf die anderen zu, um sie durchs Fenster hinauszutreiben. Shitori gegen Cay. Kiratos gegen Tasura. Sephiroth gegen Silver.

„Das kann ja noch interessant werden…“, hauchte Hojo, als die sechs hinaus waren, und legte verführerisch die Arme um den Jungen.

Dieser unterdrückte den Drang laut aufzuschreien und zwang sich dazu, Ruhe zu bewahren.
 

„Die kleine Cay…Wie fühlst du dich so, dass dein Liebling sich gegen dich stellt?!“, grinste er und schlug mit den Laserklingen seines Stabs auf das Mädchen ein, die jedoch geschickt auszuweichen wusste. Als sie aber versuchte, die Attacke mit ihrer Hellebarde abzuwehren, durchschnitt die Waffe Shitoris die Klinge ihrer wie Butter.

„Oh, wie schade. Und schon verloren!“

„Das…habe ich noch lange nicht!“, meinte diese und wich verzweifelt weiterhin den Angriffen aus.

„Nur eine Frage der Zeit!“, lachte er.
 

„Warum stellst du dich gegen uns?!“, brüllte Kiratos sein Gegenüber an, der bereit seine Schwerter in einem Metallklumpen wieder erkennen musste, da der andere sie durch seine Fähigkeiten zum Schmelzen gebracht hatte, und diese achtlos davon warf.

„Ich will frei sein!“, schrie er zurück, „Zwing mich nicht, dich zu töten!“

„Du bringst dich selbst damit ins Grab!“, erwiderte Kiratos, „Du warst es doch, der mich bei meinem Fehltritt zurechtgewiesen hatte, oder etwa nicht?!“

„Die Zeiten ändern sich!“

„Nein, tun sie eben nicht!“, zischte er und beschwör rings um sich her Feuer herauf.
 

„Warum unterstützt du Hojo?! Ich dachte, du hasst ihn?!“

Silver und Sephiroth waren in einem erbitterten Kampf verwickelt, da der Silberhaarige keinerlei Emotionen auszuspeien fähig zu sein schien und wie eine Marionette unerbittlich mit seiner Masamune auf sie einschlug.

„Wie ich bereits sagte: Ich habe ein Versprechen abgegeben!“

„Wegen Zack?! Hattest du nicht gesagt, er sei gestorben?!“, horchte Silver auf.

„Nein, er hätte ihn sterben lassen, doch durch ihn hat er nun auch überlebt. Ich habe keine Wahl…Und nun sei endlich still!“

„Würde Zack wollen, dass du so handelst?“

„SEI STILL, HABE ICH GESAGT!!!“, schrie er und traf die Klingen der anderen derart heftig, dass sich der Erdboden unter ihr in eine zerrissene Felsenlandschaft verwandelte.
 

„Du bist ziemlich schnell…“, meckerte Shitori, der langsam aber sicher zu ermüden schien. „Schön…versuchen wir etwas anderes!“

Mit einem fiesen Grinsen lies er seine Waffe sinken. Cay wollte die Chance nutzen und sich auf ihn stürzen, doch blieb sie mitten in der Bewegung stehen. Schmerzverzerrt griff sie sich an den Kopf.

„Argh, was…was ist das?!“

„Das…liebe Cay, bin ich! Und zwar in deinem Kopf!“

„Gnn…hör…auf…damit!“, ächzte sie.

„Was brächte das mir? Wird doch gerade erst interessant!“

Während sich die andere wand, schritt er näher zu ihr.

„Und nun…werde ich dich töten!“, grinste er.
 

Tasura sah keine andere Möglichkeit, als das äußerste Mittel einzusetzen.

Langsam schloss er die Augen.

„Du willst es nicht anders…“

Um ihn herum entstand schwarzer Nebel. Seine Verbände, die ihn umgaben, färbten sich durch eine Flüssigkeit ebenfalls schwarz - durch sein Blut. Und obwohl er qualvolle Schmerzen ertragen musste, zog er die Verwandlung durch. Er lies die Bestia erscheinen, die in ihm wohnte.

Nun ragte er als diese über dem anderen. Innerlich versuchte er die Kontrolle zu behalten. Bloß nicht die Kontrolle verlieren!

„Tasura…nein…“, flüsterte Kiratos kleinlaut und sah hinauf in das lechztende Maul des anderen. „De-denk daran, was das letzte Mal geschehen ist!“

Natürlich hatte er den Vorfall nicht vergessen. Hojo war dermaßen erpicht darauf gewesen, das ‚Wesen’ auszuprobieren. Tasura hatte die Kontrolle verloren und gut 200 Soldaten ermordet, sowie die umstehenden Anlagen zerstört, bis man ihn wieder unter Kontrolle bringen konnte.

„Wenn…wenn etwas passiert…dann“

Mit aufgerissenen Augen krallte er seine Pranke in den Fels. Schwer atmend zogen sich seine Pupillen zu vertikalen Strichen zusammen.

„Oh nein…“, hauchte Kiratos und wich nach hinten zurück.
 

„Du kannst nicht dauernd davonlaufen!“, meinte die Silberhaarige ernst. „Zack hätte sicher nicht gewollt, dass du dich unglücklich machst!“

„Was interessiert dich mein Glück?! ICH WAR NOCH NIE GLÜCKLICH!!!“

Blitze und Feuer schossen um sie herum. Die Energie, die von ihrem Kampf ausging, war unbeschreiblich.

„Ich…ich will aber, dass du glücklich sein kannst!“, erwiderte sie.

Abrupt stoppte er in seiner Bewegung und beinahe hätte Silver ihn aufgespießt, hätte sie dies nicht rechtzeitig bemerkt. Hastig zog sie ihre Schwerter, die ihr Hojo übrigens aufgedrängt hatte, zur Seite und stürzte auf den anderen, sodass dieser zwangsläufig mit umfiel.

„Warum…warum willst du, dass ich glücklich sein kann?“, fragte er sie direkt ins Gesicht.

„Weil…nun…weil. Weil du mir sehr viel bedeutest!“, antwortete sie.

„Wir kennen uns gar nicht!“, erwiderte dieser ernst, „Was interessiert dich da mein Wohlbefinden?“

„Weil…ich kenne dich wirklich besser, als du ahnst…!“

„So…?“
 

Allesamt wurden sie nun vom Kreischen Kiratos in ihrem Tun unterbrochen.

Tasura, besser gesagt dessen Bestia, die nun die Kontrolle über seinen Körper übernommen hatte, beugte sich über den anderen und holte gerade zum finalen Schlag aus.

Plötzlich stürzte das Vieh zur Seite. Ein muskulöser, gut gebauter Mann mit langem zotteligem Schwarzen Haar hatte sich auf dieses gestürzt und landete nun neben diesem elegant auf dem Boden.

„Zack!“, horchte Sephiroth auf und wühlte sich unter dem Mädchen hervor.

„Sagt mal…“, fing der Zackenschopf an, „Was…macht ihr hier eigentlich? Zaxor meinte ihr seid am Durchdrehen…?“ Er deutete hinter sich, wo der rothaarige Doppelgänger von ihm hervorkam.

„W-w-w-wir…“, versuchte Sephiroth Worte zu finden.

„Hab ich’s nicht gesagt!“, meinte Silver ernst zum Silberhaarigen, dessen Blick langsam zu Boden fiel.

Cay nutzte derweil die Gelegenheit und beförderte Shitori mit einem gezielten Hieb in die Bewusstlosigkeit.

Die Bestia erhob sich wieder schwerfällig und war drauf und dran nun auf Zack loszugehen.

Sephiroth reagierte schnell und durchbohrte den Leib des Biestes mit seinem langen Schwert.

Das Tier brach ächzend zu Boden. Eine gewaltige Blutlache bildete sich.

Kiratos stand zitternd auf. „Tasura…TASURA!“ Zorn durchströmt ging er auf den Silberhaarigen los, der auch diesen erledigt hätte, wäre Zack nicht dazwischen gegangen.

„Sephiroth! Was…was ist verdammt noch mal los mit dir?!“

Der Angesprochene erstarrte. „Ich…ich…“ Er lies die Waffe wieder sinken und starrte zur Seite.

„Irgendetwas ist mit dir geschehen…nachdem du dich in der ShinRa-Villa eingesperrt hattest, warst du völlig verändert…“

„Sehr viel sogar…“, seufzte Silver leise.

„Hm…?“

Das Mädchen begann ihm die gesamte Geschichte zu erzählen, bei der der Silberhaarige immer bleicher wurde, wie detailgenau sie das alles wusste.

Cay schlich derweil zu Kiratos. Als sie merkte, dass mit ihm alles in Ordnung war ging sie weiter zu Tasura und überprüfte dessen Zustand. Durch seine Regenerationsfähigkeit, die auch Shitori und Kiratos besaßen, waren seine Wunden bereits verschlossen.

„Tasura…? Alles in Ordnung?“, sprach sie ihn an, beugte sich über ihn und klatschte ihm leicht gegen die Wange. „Tasura?“

Plötzlich wurde sie nach unten gerissen. Tasura hatte seinen Arm um sie geklammert und presste sie nun an sich. Mit dem anderen hielt er ihr den Mund zu, sodass sie keinen Laut von sich geben konnte.

In Cay stieg Panik auf. Was…was hatte der andere vor.

Tasura schmunzelte leicht und begann mit seinem Vorhaben.
 

Als Silver endlich geendet hatte, glich Sephiroths Gesicht dem eines Gespenst.

Zack stand noch immer der Mund offen. „Das…das alles ist geschehen?“

„Ja…“, seufzte das Mädchen.

Kiratos hatte der Erzählung ebenfalls aufmerksam zugehört. Viele der Details waren ihm unbekannt, obwohl ihm viel über die Ereignisse bisher berichtet wurde.

„Unglaublich, findest du nicht, Cay? Äh…Cay?“

Verwundert lies er das Bild, dass sich im bot, auf sich wirken. Cay lag schlaff auf dem Boden, während Tasura sich langsam erhoben hatte.

Nach und nach begann Kiratos zu verstehen, was geschehen sein musste.

„Tasura, was hast du getan!“, fuhr er den anderen an.

Dieser lachte nur. „Was ich getan habe?“, fragte er scheinheilig, „Ich habe mich befreit! Von meinen körperlichen Veränderungen kann ich mich nicht befreien, was die Schmerzsubstanz aber angeht…“

„Du hast sie auf Cay übertragen?! Bist du noch ganz bei Trost?!“

„ Eine Bombe mehr oder weniger in ihren Körper…was macht das schon?“, lächelte er kalt.

„Du krankes-

„Was denn, was denn? Ich habe mir nur meine Freiheit erkämpft!“

„Wegen dir wird sie noch draufgehen!“

„Oho…wie leid mir das aber tut!“

„DU…!“
 

Nun hatten sich alle zu ihnen umgedreht.

„Was geht denn vor sich?“, fragte Zack

Kiratos sackte zu Boden. „Nein…Cay!“, schluchzte er.

„Was…? Was hast du ihr angetan? Los, sag schon!“, zischte Silver den Blauhaarigen an.

„Ich habe ihr den Tod geschenkt!“

„Was?“, schreckte Zack auf.

„Er…er…er hat seine Substanz auf sie übertragen. Wenn man sie überträgt aktiviert sie sich und lässt den neuen Wirt zu Grunde gehen!“

„Mach es rückgängig!“, schrie Zack und Sephiroth erzitterte, da er den Zackenschopf noch nie so zornig gesehen hatte.

„Versucht sie doch herauszuschneiden!“, lachte Tasura.

„Du mieses Schwein! Du hattest es die ganze Zeit bereits vor!“, heulte Kiratos.

Zack explodierte fast schon. „DU SOLLST ES UNGESCHEHEN MACHEN!!!!“

Sephiroth reagierte nun wie in Trance. Er schritt zu dem Mädchen, kniete sich neben diese und schlug seine Faust in ihren Leib.

„Sephiroth!“ Zack hatte Angst, Sephiroth wollte sie nun schon vorzeitig ausschalten und packten ihn an den Armen. „Hör auf, bitte, Sephiroth!“

Doch der andere hörte nicht auf ihn und spreizte seine Finger in dem Fleisch und konzentrierte sich. Die Substanz, die aus nichts anderem als konzentriertem Mako bestand wanderte zu seinen Fingern und durch diese in seinen Körper. Er ächzte schwer. Cays Körper war auch schon ohne die Substanz mit mehr Mako als nötig durchtränkt.

Zack begann zu verstehen. „Aber…Seph…du kannst doch nicht…“

Nach beinahe fünf Minuten zog er die Hand wieder aus der Wunde und wollte sich erheben, brach aber dabei zusammen und lag nun schwächlich am Boden.

Tasura schien fassungslos. „Wie kann man nur so dumm sein, sich selbst zu opfern?! Und dann noch dazu für jemanden, den man gar nicht kennt!“

Der Silberhaarige hustete Blutstropfen als Antwort. Silver klappten bei dem Anblick die Beine weg, sodass sie neben dem anderen kauerte und die Arme um ihn legte.

„Sephiroth!…Sephiroth!…Sephiroth!“, bekam sie nur heraus. „Bitte…halte durch!“

Zack war in einer Starre gefangen. Damals im Reaktor war er schockiert gewesen, wie kalt das Herz des anderen geworden war. Und nun…nun schien es genau anders herum zu laufen. So etwas hatte er bei dem Silberhaarigen noch nie erlebt.

„Seph…“, flüsterte er und lies seine Waffe zu Boden gleiten. „Seph…“
 

„Das, das kann doch nicht wahr sein?! Alles gerät aus den Fugen! Was passiert da?“ Hojo sah zum Fenster hinaus und tippte wie wahnsinnig mit der Schuhsohle auf dem Boden herum.

„Kawaru…mir bleibt keine Wahl. Geh du und löse das Problem!“

Verwirrt blickte er sich um, als keine Antwort erfolgte.

„K-Kawaru?“ Hastig lies er seinen Blick hin und her schweifen. „Kawaru?!“

Dann sah er seinen schlimmsten Albtraum wahr werden.

„Der Labtop…!“, hauchte er ungläubig und sah auf die nun leere Stelle des Tisches. „Er…er…er hat mich…hereingelegt?“

Hojo konnte es nicht fassen. In Panik rannte er aus dem Labortrakt hinaus zum Fahrstuhl.
 

„Hey! HEEEEY!“

Kawaru lief geradewegs auf die Meute vor ihr zu, griff sich Silver, als sie an ihr vorbei kam, und riss sie mit sich zu Cay, wo sie den Labtop ausstellte.

„Ich habe einen Weg nach Hause gefunden!“

„Was…wie…wo?...HÄ?“ Silver brachte die neue Situation völlig aus den Fugen.

„Es ist so eingestellt, dass wir in meinem Zimmer herauskommen. Von dort aus können wir weitersehen!“, grinste er und deutete auf den Bildschirm. „Los geht’s!“

„Wa-wa-warte mal, wir können nicht nach Hause. Denk doch daran, wie wir nun sind und-

Aber Kawaru hörte nicht auf sie, packte die noch immer bewusstlose Cay und Silver am Arm und zerrte sie wahrhaftig durch den Bildschirm, sodass sie allesamt mit einem dumpfen Knall auf der anderen Seite wieder herauskamen.

„Wo…wo sind sie?“, fragte Kiratos verwirrt und ging um das Gerät herum. „Sie, sie sind einfach…fort…?“

„Ja, das sind sie…“, flüsterte Sephiroth, der wieder einigermaßen zu sich gekommen war. „Wenigstens für sie ein Happy End…“

Vom Gebäude kam der Professor bereits wie ein Torpedo herangestürmt.

Doch er war zu spät. Sie waren fort. Ganz so, als wären sie nie da gewesen…
 

(Puah…Sephilein opfert sich ;_; Aber ihm geht’s ja wieder gut^^ *Panikschweiß abwisch* Und ich hab Hojo nun endgültig zur Weißglut getrieben. Thihi. Ist doch endlich mal n schickes Ende X3 Nun, FF geht natürlich weiter XD Wird wohl sehr interessant werden, wie wir die Realität nun meistern~)

Aliens? o__O'

Aliens? o__O’
 

Silver blinzelte leicht.

„Wo sind wir?“

„Mein Zimmer!“, lächelte Kawaru, „Wir…wir sind wieder zu Hause!“

„Was…? Du…!“ Sie gab ihm eine Ohrfeige. „Hast du se noch alle?…Wie…wie kommen wir wieder zurück?“

Sie starrte verzweifelt auf den schwarzen Bildschirm des PCs hinter ihnen, stand auf und rappelte am Monitor. „Ich will zurück, verdammt!“, heulte sie auf, „Bring uns wieder zurück!“

„Wir können nicht zurück!“, klärte sie Kawaru auf, „Ich dachte, du freust dich…“

„Freuen? FREUEN? Cais! Sieh uns an! Du kannst dein Leben nicht einfach fortführen, als wäre nichts gewesen!“

„Ich kann aber neu anfangen! Oder nicht?“

„Ich will das aber nicht…Sephiroth…“

Kawaru seufzte. „Jetzt sag nicht, du willst nur wegen ihm-

„Ja und? Was ist mit deinem Hojo? Konntest ihn ja schließlich auch-

„Er hat mich vergewaltigt!“ Der Junge stand den Tränen nahe. „Natürlich…hatte ich mich darüber gefreut, ihn in Live zu erleben…aber nicht so…“

„Er liebt dich, Cais.“, meinte Silver.

„Lieben? Verarsch mich nicht! Das ist nicht witzig!“ Zornig stand er auf. „Ich werd versuchen Verbandszeug und Antiseptikum für Cay aufzutreiben…“
 

Fort…sie waren fort…einfach so.

Hojo sackte auf die Knie und knallte seine Fäuste in den Boden.

„NEIN!“

Nach bestimmt fünf Minuten, die er benötigte, um sich zu beruhigen, lies er seinen Blick zum Labtop wandern. Der Bildschirm war schwarz, genau wie der auf der anderen Seite.

Er atmete tief durch, nahm das Gerät und stand wieder auf.

„Liquidiert X103 und kommt wieder ins Gebäude…Bringt Sephiroth ins Hochsicherheitslabor…“, ordnete er mit leicht heiserer Stimme an und schritt von Dannen.

„Und…was ist mit dem hier?“, fragte Shitori und wies fragend auf Zack.

„Mach mit ihm, was ihr wollt!“

Sephiroths Schwinge spannte sich vor Erregung auf diese Worte, sodass er wieder Blut spucken musste. Der Professor hatte einfach sein Versprechen gebrochen!
 

Kawaru hatte sich nach unten geschlichen und schnell das Gesuchte wieder nach oben gebracht, als er es fand.

Nun war er gerade dabei Cays Wunde zu desinfizieren, mit einer Salbe zu beschmieren und zu verbinden. Gerade als er fertig geworden war, hörte er eine ihm bekannte Stimme, die näher kam. Schließlich wurde die Tür geöffnet. Seine Mutter stand in der Tür und ihre Stimmbänder spannten sich zu einem Schrei.

„Mama…nicht schreien…bitte!“, versuchte Kawaru sie zu beschwichtigen.

„Mama? Ich kenne dich nicht…Einbrecher…ich…“ Und schon schrie sie los.

„Mama…“ Kawaru zitterte leicht. „Mama…“

„Wir können hier nicht bleiben…!“, sagte Silver ernst, „Komm! Wie kommen wir am schnellsten raus?“

„D-durchs Fenster…“, schluchzte Kawaru, rührte sich aber nicht.

Silver zerrte ihn zum Fenster.

Kawarus Vater kam nun durch das Geschrei herangeeilt, sah sich kurz um, begriff dann, was vor sich ging, und wollte die Truppe aufhalten, sodass Silver gezwungen war ihn KO zu schlagen.

„Papa!“, kreischte Kawaru.

„Sei still!“, zischte Silver und bugsierte die beiden Mädchen durchs Fenster aufs Dach, schlüpfte selbst hindurch und sprintete mit den beiden in den Armen über die Dächer hinfort.
 

„Wie sehr ich mich doch seit langem auf diesen Moment gefreut habe!“, lachte Shitori und ging auf Tasura los.

Der Blauhaarige verwandelt sich automatisch wieder in die Bestie und machte sich absprungbereit, um ihm einen Schlag zu versetzen.

„Nein!“, schrie Kiratos und ging dazwischen, „Tasura…bitte…flieh!“

Der Angesprochene knurrte.

„Bitte!“

Er fixierte kurz Shitori, spannte dann seine Flügel und glitt davon.

„Warum hast du ihn laufen lassen?!“, zischte Shitori und packte den anderen am Hals.

„Lass mich!“, versuchte er sich loszureißen.

„Pah…du bist es mir echt nicht wert!“, spuckte Shitori und lies ihn angewidert wieder los.

„Aber dann nehme ich mir den da! Der Professor meinte ja, wir dürften machen, was wir wollen…!“

Der Zackenschopf hob die Augenbrauen.

„Du wirst nichts mit ihm tun! Reichte mir ja schon, als du damals diese Frau verführt hast. Der Gipfel war dann aber, als dich Hojo an sein Klonprojekt erwischte und die Forschung beinahe von neuem beginnen musste, weil es danach total zerstückelt war!“

Zack verzog langsam das Gesicht.

„Ich wollte nur meinen Spaß! Kann ich ja nix für, wenn’s nicht stabil für so was ist…“

„Stabil? Der Professor meinte, du hättest mind. 10 Stunden daran-

„Ja und? Ist doch meine Sache! Hormone halt…“

Zack wurde bleich. Schnell schlich er sich zu dem Silberhaarigen und hob ihn hoch, um mit ihm zu verschwinden.

„Hey, er flieht!“, zischte das Katzenohr und sprang vor Zack. „Schön hier bleiben! Ich hab noch so einiges vor mit dir.“

„Sind eigentlich alle von euch so pervers?“, fragte Zack direkt heraus.

„Wir haben ja sonst nix im Leben…“, säuselte dieser als Antwort.

Die spinnen…!, dachte er und wandte sich in eine andere Richtung.

Shitori riss den Silberhaarigen aus dessen Armen und ihn zu Boden.

„Zack…war der Name, nicht?“, flüsterte er überheblich.

„Lass mich los, du Mistkerl!“

„Aber, aber…! Wird doch grad erst spannend! Also Zackilein, wo soll ich deiner Meinung nach anfangen?“

Sephiroth versuchte sich zu rühren, um seinem Freund zur Hilfe zu eilen, bekam aber nur Schmerzen als Ergebnis.

„Lass es sein, Shitori!“, fuhr ihn Kiratos an.

„Halt dich gefälligst raus!“, entgegnete dieser barsch, „Der Kleine gehört mir!“

Ich muss hier weg! Ich muss hier weg!, dachte der Unten liegende nur und versuchte sich irgendwie zu befreien.

„Kleines, süßes Zackilein…!“ Shitori stich ihm verführerisch über die Brust, worauf dieser nur angewidert zuckte.

„L-lass ihn los!“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Zaxor hatte seine Waffen gezogen und sie auf ihn gerichtet.

„Noch ein Verräter?“, sagte er verächtlich. „Schön…! Dann hab ich ja gleich zwei für mich!“

Zaxor knallte die Klingen seiner Waffen zusammen und entfachten eine Energiewelle, die er auf den anderen loslies.

Shitori wich schnell aus, währen Zack sich schockiert mit einem Hechtsprung zur Seite rettete.

„Seph…los, wir hauen ab!“

Der Silberhaarige schüttelte den Kopf.

„Aber…wir sind hier nicht sicher!“

„Geh…allein!“, ächzte er.

„Was…?! Nein, das kann ich nicht!“

„Geh!“

„Aber…!“

Zögerlich wandte er sich ab und rannte davon.
 

Silver hatte er im dichten Wald Halt gemacht und setzte ihr ‚Gepäck’ ab.

Kawaru kauerte sich sofort deprimiert zusammen.

„Ich hoffe, du weißt jetzt endlich, was Sache ist?!“, meinte Silver barsch, „Die werden sicher die Polizei auf uns hetzen!“

„…Ich…ich wollte doch nur…“, versuchte sie zu beginnen.

„Dann fang mal schön neu an! Bin ziemlich gespannt, wie du das anstellen willst!“

„Pah, lass mich doch!“ Kawaru drehte sich von ihrer Freundin ab und kauerte sich beleidigt noch mehr zusammen.

„Hngh…!“, gab Cay plötzlich von sich und öffnete endlich die Augen.

„Cay!“ Kawaru sprang zu ihr und strich ihr durchs Haar. „Alles in Ordnung?“

„Wo…wo sind wir?“ Cay konnte langsam wieder ihre Umgebung wahrnehmen und sah sich verwirrt um.

„’Zu hause’!“, beantwortete ihr Silver die Frage in einem verächtlichen Ton.

„So, jetzt reichts mir aber!“, fuhr Kawaru sie nun an. „Wenn es dir Spaß gemacht hat in eine Mutation verwandelt zu werden und als Besitz ShinRas zu fungieren, schön! Ich gehe! Mach doch, was du willst! Cay?“

„Was…warum streitet ihr denn?“, fragte Cay schockiert.

„Sie will wieder zurück!“

„Zurück…? Wir sind wirklich wieder zu Hause?“

„Ja…!“

„Wie…wie hast du das denn angestellt?!“, lebte Cay auf und ein Lächeln überkam sie.

„Wir werden hier zu Grunde gehen!“, unterbrach sie Silver, „Wir sind plötzlich ganz anders. Wie soll das funktionieren?!“

Die beiden anderen schwiegen.

„Seht ihr! Ich werd jedenfalls versuchen zurückzukehren!“

„Und ich werd mir nen Job und Unterkunft suchen!“, meinte Kawaru überzeugt.

„Er hat recht…Wir könnten vorerst eine WG gründen…“, setzte Cay hinzu.

„Warum wollt ihr dieses langweilige Leben vorziehen?!“, fauchte Silver.

„Weil wir hier frei sind!“, gab Kawaru zurück.

„Frei…?“

„Wir gehen!“ Kawaru bog um eine Ecke und schritt gen Stadt. Cay folgte ihm nach einem kurzen Blick zurück zu Silver.

„Mir doch egal, ob ihr weggeht!“, rief die Silberhaarige ihnen patzig nach, doch fühlte sie eigentlich ganz anders. Als die anderen außer Sichtweite waren, sank ihr Blick gen Boden. War sie wirklich dermaßen besessen von Sephiroth, dass sie selbst ihre Freunde dafür aufgab?

„Ihr werdet schon sehen! Ich finde einen Weg!“, sprach sie sich selbst Mut zu.
 

Hojo zerbrach sich gerade den Kopf darüber, wie dieses Weltenloch funktionierte, dass die drei benutzt hatten, als Shitori, Kiratos und Zaxor hereinkamen, die mühselig Sephiroth schleppten, der nach wie vor halbtot schien.

Der Professor schreckte kurz auf, strich sich dann erleichtert kurz durchs Gesicht und murmelte mit einem Deut zum Labortisch in der Mitte des Raums: „Legt ihn einfach dort hin…!“

Die Subjekte gehorchten und verschwanden anschließend. Sie waren nicht erpicht darauf, Hojo noch mehr zu reizen, der, wie sie nur zu gut wussten, in diesem Zustand mehr als unberechenbar war.

„Wie hat er es nur geschafft?“, fing er ein Selbstgespräch an, „Wie nur?!“

Schwerfälliges Atmen war hinter ihm von dem Silberhaarigen zu vernehmen. Resignierend drehte sich der Professor zu ihm und schritt auf diesen zu.

Seufzend lies er Handschuhe über seine Hände gleiten und strich prüfend mit einem Finger über die Haut des Subjektes.

„Mako…Warum quillt es aus dir heraus?“, überlegte er stutzend und ging mit seinem Auge noch näher an den nun grünlich gefärbten Finger heran, als könne er so die Antwort seiner Frage besser entdecken.

„Wo…bist du an so viel Mako herangekommen? Es ist offensichtlich, dass du einer Übersättigung erlegen bist…“

Dann fiel es ihm, wie Schuppen von den Augen. Nicht drei seiner Subjekte waren verschwunden…Es waren vier!

„Tasura!“, zischte er, zog seine Handschuhe wieder aus und schmiss sie Richtung Mülleimer, der in einer Ecke des Labors stand.
 

„Wo suchen wir denn nach einen Job?“, fragte Cay den anderen.

„Es gibt dafür Ämter.“, erklärte sie, „Was frei ist, nehmen wir an.“

Dann seufzte sie. „Zuvor müssen wir aber noch gefälschte Papiere auftreiben, jedenfalls für mich…“

„Und wie?“, meinte das Mädchen leicht verzweifelt.

„Maffia? Scherz! Ich werd bei den Ämtern mal rumprobieren…“

„Maffia? Gibt’s die hier überhaupt?“

„Verbrecher gibt es überall…“, meinte Kawaru, „Überall also Nährboden für organisierte Kriminalität.“

Cay schluckte leicht.

„Hey…wir haben nichts mit ihnen zu tun!“, lächelte er aufmunternd.

„So…“

„Am besten, wir teilen uns auf…“, meinte er, als sie schließlich den Markplatz erreichten. „In drei Stunden wieder hier treffen, ok? Du suchst nach einem Job und ich nach Papieren für mich!“

„Wenn das so einfach wäre…“, murmelte diese als Antwort.

„Eine andere Wahl haben wir nicht…“, meinte Kawaru nur und wandte sich dann ab zum Gehen.
 

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Hojo kochte vor Wut. Nun war er also von zwei bereits betrogen. Aber Kawarus Verrat traf ihn besonders tief.

„Ich werde ihn büßen lassen!“, knurrte er und zerbrach den Stift in seiner Hand.

Bereits seit Stunden versuchte er hinter dessen Geheimnis zu kommen. Wie war er zurückgekommen? Er seufzte tief. Ihm blieb nichts anderes übrig, als das System seines PCs anzugreifen, um die Vorgehensweise des Jungen herauszubekommen.
 

Kawaru war weniger als erfolgreich bei seiner Suche. War ja auch viel zu leicht gedacht. Wo sollte man schon gefälschte Papiere herbekommen? Dafür benötigt man Beziehungen. Seufzend lehnte er sich an eine Mauer. „Hat doch alles keinen Sinn…“, murmelte er betrübt.

„Alles in Ordnung?“, ertönte eine Stimme plötzlich neben ihm.

„Hm…? Ja, natürlich…danke.“, antwortete der Junge leicht verwirrt.

„Schicke Tönung!“, lächelte der Fremde und deutete auf Kawarus Silberhaar.

„Äh…danke…?“

„Ganz allein hier?“

„Nun…nein, meine Freundin ist auch hier irgendwo…“

„Oh…achso. Na dann machs mal gut, Kleiner!“, lächelte er leicht beleidigt. Als er wegging war noch ein leises ‚Und ich dachte er sei schwul…Mist!’ zu vernehmen.

Kawaru blinzelte schockiert.

„Mich reden wildfremde Männer an, weil sie denken ich sei schwul?!“, fragte er beinahe schon schluchzend. „Das ist krank!“ Er schüttelte wild den Kopf, um wieder klare Gedanken zu bekommen und schritt zurück zum Marktplatz, wo er wieder mit Cay zusammenstoßen wollte.
 

„Ja! JA! Na endlich!“

Nach stundenlanger Arbeit hatte er es geschafft das Weltenloch zu aktivieren. Schnell stand er auf und lief wie wild im Labor umher, um so einige Sachen zusammenzusuchen.

Sephiroth lag nach wie vor unberührt auf dem Labortisch und huschte mit seinen Augen dem anderen hinterher.

„So, dann mal los!“, strahlte der Professor und war mit einem Knopfdruck verschwunden.
 

Silver kickte Steine umher. Noch immer war sie im Wald. Sie wusste doch überhaupt nicht, wie Kawaru sie hergebracht hatte. Wie sollte sie dann einen Weg zurück finden?
 

Hojo knallte unangenehm auf den Boden. Neugierig blickte er sich um. Wo war dieser Ort? Ein kleines Zimmer…Schreibtisch, Schränke, PC-Tisch, Bett, selbst gemalte Bilder an der Wand. An diesen blieb sein Blick hängen. Die Signatur hieß ‚Cais’.

„Ist das…ihr Zimmer?“, hauchte er leicht rot auf den Wangen.

„Schon wieder Einbrecher?!“, brüllte ein Mann in der Tür.

Hojo wäre vor Schreck beinahe umgefallen. „Sie…Sie sind sicher Cais Vater?“, fragte er höflich.

Der Mann erbleichte. „Cais…“, presste er zwischen den Zähnen hervor, „…ist tot!“

Er schüttelte kurz den Kopf. „Ich rufe die Polizei!“

„Nein, nicht doch!“, versuchte Hojo den anderen zu beschwichtigen und fasste dessen Arm.

„Lassen Sie mich los!“, zischte der andere und dessen Faust landete in dem Gesicht des Wissenschaftlers.

Schockiert stürzte er zu Boden und rappelte sich schnell wieder auf.

„Wie…kann man nur so aggressiv sein?!“, beschwerte er sich und suchte nach einem Fluchtweg. Das Fenster! Er stürzte dorthin, öffnete es und kletterte hinaus.
 

„Auch keinen Erfolg?“, fragte Cay, die ihm entgegenlief.

„Nein…“ Betrübt starrte der Junge zu Boden.

„Oh man…“

„Mist, verdammter!“, fluchte er und knallte seine Faust in den Boden. Dieser begann unter dem Druck nachzugeben und spaltete sich in riesigen Rissen quer über den gesamten Marktplatz. „Ups…“

Die umstehenden Leute fingen an zu kreischen und starrten auf das entsetzliche Bild, das sich ihnen bot.

„Was ist das für ein Monster?“

„Wie hat er das geschafft?!“

„Guck ma, Mama! Da ist Superman!“

„Aliens!“

Auf Kawarus Stirn bildete sich Schweiß. Aliens? Sie hatten Aufmerksamkeit erregt. Der größte Fehler, den sie begehen konnten.

„Tut mir leid…“, nuschelte er zu Cay.

„Verschwinden wir!“, erwiderte sie nur und zerrte ihn fort.

Aus der Ferne konnten sie bereits Polizeisirenen hören.

„Wir sitzen ganz schön in der Tinte…“, knirschte Cay.

„…“ Kawaru blieb auf diese Worte stumm. Das die Situation aus den Fugen geraten war, war allein seine Schuld.
 

Was sollte sie nur tun? Silver war verzweifelt. Doch wieder zu den anderen gehen und ihr Glück versuchen?

In Gedanken versunken stieß sie gegen jemanden und wich erschrocken zurück.

„Tu-tut mir leid. Ich habe nicht aufgepasst!“, stammelte sie schnell.

„Wo sind die anderen beiden?“

Silver blickte langsam in das Gesicht ihres Gegenübers.

„Wah! Wie…?“

„Er ist clever, wirklich. Aber das bin ich auch!“, lächelte Hojo.

Silver hörte seine Worte jedoch nicht. Sie blickte wie hypnotisiert auf die Wange des Schwarzhaarigen.

„Sag Sie mal, wo haben Sie sich denn das Feilchen eingefangen?“, stutzte sie und deutete mit dem Finger darauf.

„Was?“ Er rieb sich irritiert darüber. „Dieser Bastard!“, fluchte er. „Geht dich gar nichts an!“, schnauzte er dann zu dem Mädchen.

Diese unterdrückte ein Kichern.

„Schluss damit!“, zischte er, „Also, wo sind sie?!“

„Keine Ahnung…“, zuckte sie mit den Schultern, „Sind abgehauen.“

„Ohne dich?“, fragte er ungläubig.

„Ohne mich.“, entgegnete sie gelassen, da sie ja die Wahrheit sprach.

„Ich verstehe…Dir liegt nichts daran, hier zu bleiben?“

„Nun…“

„Bring mir Kawaru und ich nehme dich mit zurück!“

„Was?“

„Du hast schon verstanden.“
 

„Hier spricht die Polizei…“

Kawaru und Cay ignorierten die Ansage und rannten davon so schnell sie konnten. Doch langsam kam der Helikopter näher, den die Verfolger auf sie losgelassen hatten, nachdem sie mit dem Bodentrupp keinen Erfolg hatten.

„Wenn das so weitergeht…bleibt mir keine andere Wahl, als mich zu verteidigen.“, meinte Kawaru.

„Willst du das wirklich riskieren?“

„Willst du lieber ins Gefängnis?“

„…“

Abrupt stoppte der Junge und Cay rannte in ihn hinein. „Was ist denn?“, beschwerte sie sich.

„Was sind das für Gestalten?“

Cay blickte über Kawarus Schulter. „Ich fühl mich grad, wie in Man in Black…“

„Ja…“

Und die schwarz gekleideten Männer entsicherten ihre Waffen.
 

Silver kam sich wie eine Idiotin vor, überhaupt daran zu denken eventuell seinem Angebot nachzugehen. Nein…nicht Angebot. Erpressung! Mehr war es nicht!

Trotzdem stürmte sie gen Stadt. Sie war noch immer davon überzeugt, dass die zei nie und nimmer eine Zukunft in dieser Welt finden konnten. Sie mussten zurück. Sie alle drei.
 

„Seid schön brav ihr zwei…!“, sagte einer der Männer, anscheinend der Anführer der Truppe.

„Und Jack?, Wie finden sie Ihre Alien?“, witzelte ein anderer über den scheinbaren Chef.

„Sei still!“, zischte er zur Verteidigung, „Ihr habt gesehen, wozu er fähig ist!“

„Sollen wir angreifen?“, fragte Cay.

„Nein, noch nicht…“, antwortete Kawaru.

Der Anführer lächelte überheblich. „Los jetzt!“

„Jawohl!“, brüllten alle im Chor.

Sie sammelten sich in einem Kreis um die beiden herum und richteten ihre Waffen auf sie.

„Gut…greifen wir an!“, ertönte Kawarus Stimme. Und er wollte bereits seine Waffen heraufbeschwören, als ihn etwas an der Seite traf.

„Was…?“ Verwirrt blickte er an die Stelle und entdeckte einen Narkosepfeil. „SCHEISSE!“

Er riss ihn heraus und besah ihn sich.

„Was ist?“, fragte Cay besorgt und riss die Augen erschrocken auf, als sie das Objekt erkannte. „Oh nein! Das war nur ein Ablenkungsmanöver!“

Aber Kawaru taumelte bereits und war kurz davor zusammenzubrechen.

Doch er wurde von jemandem aufgefangen.

„Was geht hier vor sich?“, fragte Silver.

„Verfolgung…!“, brachte Cay nur heraus, „Sie haben ihm eine Narkose verpasst!“

„Macht es um einiges einfacher!“, murmelte die Silberhaarige gedankenverloren.

„Bitte?“, entgegnete Cay verwirrt.

Silver packte sie jedoch bereits unter den Arm und floh mit den beiden abermals über die Dächer hüpfend.

„Was soll das?! Hey!“, meckerte Cay und trommelte gegen die Lederklamotten der Silberhaarigen.

Silver ignorierte die andere.
 

(Puha, so lang war noch keines meiner Kaps. @.@’…..Kaum sind wir da, sind wir wieder zurück? Obwohl es ja auch ne Rettung war. Naja… Hojo bekommt nen Feilchen durch meinen Pa! Strike! XDDDDD Hätt nur noch gefehlt das meine Ma ihn mit nem Kochlöffel verprügelt hätte XDD *LOL* Rache ist süß~ …Seph kann einem echt leid tun U.U’ Wird einfach ignoriert ;.;’ Und der arme Zack~ Wie Kiratos und Shitori sich vor seinen Augen über gewisse Dinge streiten o_O’ Und keine Sorge! Tasura kommt noch dran, dieser Mistkerl! Hai, bin schon wieder KO. Demnächst komm ich noch ins Guinnessbuch…?!?! oxO’ Am Ende etwas komisch geschrieben...War schon spät U.U')

Stolz und Vorurteil

Stolz und Vorurteil
 

Wie immer hatte er alles bekommen, was er wollte. Die Subjekte hatte er zurück. Tasura war zwar weiterhin verschwunden, aber was machte das schon. Die Subjekte hatte er zurück.

Und das wichtigste war: Kawaru hatte er zurück.
 

Sephiroth raste vor Wut.

„Ich lasse mich hier nicht einsperren!“, brüllte er und musste sich zusammenreißen nicht jeden Moment der Krankenschwester den Schädel zu spalten.

Ruhig Blut, Sephiroth. Wer weiß, was der Irre sonst noch mit dir anstellt?! In solch einem Wahn, wie dieser im Moment war, traute er ihm alles zu.

Obwohl er ihm schon immer alles zutrauen hatte können.

„Bitte verstehen Sie doch…“, versuchte die Dame ihn zu beschwichtigen, „Ihnen wurde Bettruhe verordnet.“

„Mir geht es blendend. Danke!“

Der Silberhaarige stand nun vom Bett auf und wie erwartet fiel er auf die Knie. Ja, auch der große General Sephiroth, der den damaligen Wutai-Krieg beinahe im Alleingang führte, war machtlos gegenüber einer Makovergiftung.

Die Schwester seufzte nur schwer und wartete einige Minuten ab, bis sie sich ihm näherte. Sie hatte ja bereits Erfahrung mit der Unberechenbarkeit dieses Patienten.
 

„Cay? CAY!!!“

Kiratos wurde nun etwas lauter, da das Mädchen abermals nicht hörte.

Erschrocken fuhr sie auf.

„J-ja?“, fragte sie verwirrt und blinzelte ihn an.

„Cay…so geht das nicht. Du kannst nichts dafür.“

„Aber…ich hätte ihn beschützen müssen. Stattdessen lasse ich mich wieder hier einsperren…“, nuschelte sie verbittert und starrte erneut zu Boden.

„Du wolltest eben nicht hören…“

„Wie bitte? Worauf hören?“

„Dass es sinnlos ist, sich gegen Hojo aufzulehnen. Das führt einen nur ins Verderben!“

Cay krallte ihre Hände in die Bettdecke, auf der sie saß.

„Kawaru…sicher wird er es erneut versuchen!“

„Cay…“

Kiratos nahm sie sanft in die Arme und drückte sie an sich.

„Rede dir nicht etwas ein…Ihr hattet eure Chance…!“

„Er…er hat meine Liquidierung angefordert...“, sprach sie dann endlich die unheilvollen Worte aus.

„Was?!“

„Ich…er hat mich nur als Druckmittel für Kawaru benutzt. Jetzt, da er…anders vorgeht…“

„Cay, hör auf damit!“ Kiratos krallte seine Finger in den Rücken der anderen und presste sie verzweifelt an sich.

„So darfst du nicht denken…“

„Ich werde sterben…“

„Hör auf habe ich gesagt!“

„Aber so ist es nun einmal!“ Cay drückte den anderen von sich und blickte zur Seite. „Siehe den Tatsachen ins Gesicht!“

Langes Schweigen trat ein.

„Ich…ich kann dir nicht helfen…“, flüsterte Kiratos schließlich bedrückt. „Ich habe die gleiche Last zu tragen, die auch…“, er stockte kurz, weil das Thema seine Seele beinahe zerriss, „Tasura hatte sich befreien können, aber auf eine Weise…er war für mich wie ein Bruder…“

„Wie ein…Bruder?“, erwiderte Cay irritiert.

„Ja…Tasura halt. Er…ist wirklich ein netter Kerl. Nur zu sehr auf seinen Freiheitsdrang besessen, sodass er seinen Charakter öfters vergisst.“

„Scheint mir ziemlich häufig der Fall…“, seufzte das Mädchen.

„Glaub mir, er wird zurückkommen.“

„Warum sollte er?“

„Weil er das immer tut.“

„Häh?“

Kiratos schloss die Augen. „Weißt du…Der Grund, warum wir diese Substanz tragen müssen ist er. Er floh. Und dass nicht nur einmal. Der Professor ist jedes Mal ausgerastet.“ Ein Lächeln huschte kurzzeitig über seine Mundwinkel. „Ja, er war schon immer derjenige gewesen, der sich nicht seinem Schicksal ergeben wollte.“

„Ich…ich werde mit Silver reden…Wenn ich weg bin-

„Du wirst nicht weg sein! Rede dir das nic-

„WENN ich weg bin!“, wiederholte sie ernst, „Dann ist Kawaru für immer hier gefangen…Silver will schließlich nicht fort…“

„Und mit einem Gespräch soll sich das ändern?“, meinte der andere ungläubig.

„Einen Versuch ist es wert…“, flüsterte sie.
 

Tasura saß an einem Fels gelehnt und pumpte heftig die frische Luft in sich hinein. Es war ein Schwerstakt die Kontrolle über die Bestie zu behalten und noch schwerer war es, sie wieder zurückzusperren.

Seufzend strich er sich durchs Gesicht.

„Ich…ich habe es geschafft!“, lachte er und lies seinen Blick zum Himmel wandern.

„Ich bin frei!“
 

Der Junge erwachte in einer ihm äußerst bekannten Umgebung: Hojos Quartier.

Erschrocken fuhr er hoch. Nein, das konnte doch nicht wahr sein? Sie waren doch zurück in ihrer Welt. Was…was war nur passiert?

Er packte sich an seine Stirn, welche schmerzte. Ja, stimmt, er hatte eine Narkose abbekommen. Aber was danach geschah… Er konnte es nicht wissen.

„Verdammt!“, fluchte er und stürzte sich in die Kissen, um in ihnen deprimiert liegen zu bleiben.

Er hörte Schritte auf sich zukommen, doch reagierte er erst, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.

„Hojo!“

Zitternd sprang er zur anderen Seite des Bettes und presste sich gegen die Wand. Kawaru hatte panische Angst.

Die Hand des Professors war in derselben Haltung, wie den Moment zuvor, wo er sie auf die Schulter des anderen gelegt hatte.

„Kawaru…“, hauchte er schockiert.

„L-lass mich…bitte…“, gab der Junge nur stotternd von sich und wanderte noch die restlichen Zentimeter weiter in die Zimmerecke, wo er sich bibbernd zusammenkauerte.

Er wollte nicht noch einmal diesen Albtraum durchmachen…Bitte nicht!

Der Schwarzhaarige rührte sich jedoch nicht. Wie versteinert stand er da und blickte den anderen an.

„Kawaru…“ Der andere…hatte Angst vor ihm? Aber…

Langsam wurde ihm die schreckliche Tatsache bewusst. Wieder jemand, der ihn hasste. Und wieder war er der Verursacher seines eigenen Übels.

„Geh in Labor 7! Du weißt, wo es ist!“, flüsterte er in bedrohlich eisigem Ton.

Trotzdem blieb der andere in der Ecke sitzen.

Er war doch schon zu Hause gewesen! Aber nun war er wieder hier! Das konnte doch nicht wahr sein!

Tränen stiegen ihm in die Augen und liefen schließlich seine heißen Wangen herunter.

Hojo, gerade noch davon überzeugt, dass er nun einfach einen Schlussstrich ziehen würde, überfiel bei diesem Anblick ungewollt erneut eine Emotionswelle.

Er konnte nicht anders und ging radikal zu dem anderen, hockte sich vor ihn und nahm ihn, ohne dass dieser noch hätte reagieren können, in die Arme.

Natürlich fing reflexartig dessen Zittern wieder an und er versuchte sich zu befreien, doch der Schwarzhaarige lies sich nicht davon abhalten, ihn weiterhin mit seinen Armen zu umschlingen.

„Kawaru…stimmt es, dass du etwas für mich empfunden hattest?!“

Es kam einfach über ihn. Er musste dem anderen diese Frage stellen. Er musste die bittere Wahrheit von ihm selbst erfahren. Das er einst seine Gefühle erwiderte. Und nun, nun hatte er alles zerstört.

„Warum hatte?“, hauchte er kaum merklich als Antwort, „Ich bin nach wie vor naiv genug dazu…“

„Was…?“

Hojo löste den Griff und hob den Kopf des anderen, um ihm in die Augen zu blicken.

„Aber…dein Verhalten…“

„Angst…Liebe…Zwei Dinge, die sich nicht ausschließen.“

„…Aber du hast Angst…“ Sein Blick wanderte zu Boden. „So was kann man mit Liebe nicht vereinen.“

„Und du hast Gewissensbisse.“, ein müdes Lächeln kam über seine Lippen, „Das passt doch auch nicht zu Machtgier und Wahn!“

Jeden anderen hätte er für diese frechen Worte strafen lassen. Bei Kawaru gab es eher den gegenteiligen Effekt. Hojo nahm die Worte auf und dachte sogar über diese nach.

„Wahn…?“, fragte er sich laut.

„Ja…nichts anderes mehr sehen als-

„Dich!“

„Bitte?“ Perplex sah Kawaru den Professor an.

„Meine Arbeit leidet unter dir…kaum zu glauben.“ Sanft strich er über die Wange des anderen und nahm einen verträumten Blick an.

Der Junge wurde plötzlich rot im Gesicht. Sollte Silver doch die Wahrheit gesagt haben?

Kawaru wagte es und beugte sich zu dem anderen vor, der abrupt röter wurde, als es Kawaru je hätte sein können. Er betrachtete ihn eine Zeit lang und gab ihm dann einen Kuss auf die Lippen. Hojo erwiderte diesen zunächst nicht, er wollte ja nicht schon wieder alles falsch machen. Schließlich überwand er sich denn doch und erwiderte den Druck der Lippen des anderen mit den seinen.

Als sie sich wieder voneinander lösten, waren beide wie verzaubert. Hojo hatte bekommen, was er wollte – so wie immer- aber da war noch etwas anderes, etwas, das er seit langem nicht mehr verspürt hatte: Liebe. Und Kawaru, er hatte blind durch seine Gefühle die Taten des anderen einfach fort geschoben. Was zählte war dieser eine Moment…
 

„Was suchst du hier?!“

„Ich…“ Silver versuchte Worte von sich zu geben, doch die Stimme versagte ihr.

„Erst sperrt man mich ein und nun soll ich auch noch ein Kind ertragen?!“, fauchte der Silberhaarige und stützte sich mühselig mit den Armen hoch.

„Nicht!“ Das Mädchen drückte in sofort wieder herunter. „Du darfst dich nicht überanstrengen!“

„Lass mich in Ruhe!“ Er versuchte sich von ihr zu befreien, doch ihre Stärke verblüffte ihn. Dann sackte er resigniert zusammen und starrte sie kalt an. „Also noch ein Opfer seines kranken Hirns, nicht wahr?“, zischte er voller Verachtung und verengte die Augen zu Schlitzen.

Urplötzlich traf Silver ein Schlag und sie wurde zur Seite gegen die nächste Wand geschleudert. Sephiroth hatte seinen Flügel erscheinen lassen und ihn gegen sie angewandt.

„Geht doch!“, lächelte dieser kalt und lehnte sich, zufrieden mit sich selbst, in den Kissen zurück.

Silver rappelte sich benommen auf und Wut durchfloss sie. „Du! Niemand! Absolut niemand fügt mir Leid zu, ohne es zu bereuen!“ Erbost baute sie sich vor dem anderen auf, der sie aber nur belustigt ansah.

„Immerhin mal jemand, der nicht kreischend davonläuft…“

„Was…?“

Er schmunzelte nur erneut. „Hol mir doch etwas vernünftiges zu Essen, wenn du mich unbedingt bemuttern willst! Hier bekommt man ja nur ungenießbaren Fraß!“

„Ich find nicht, dass er ungenießbar ist...“

„Mach schon! Beweg dich endlich!“

„Ich bin nicht dein Dienstmädchen!“, entgegnete sie barsch.

„Du hast zu tun, was ich dir sage!“

„Du…! Du bist dermaßen arrogant, dass es dir bereits zu den Ohren rauskommen müsste!“

Langsam reichte es ihr. Sie wollte ihm schließlich nur helfen. Aber wie er sich nun aufführte!

„Hmpf, noch so eine also…! Ich habe mich geirrt. Du wirst doch gleich weglaufen. Genau wie die anderen Schnepfen!“ Diese Tatsache schien ihn ziemlich zu belustigen. „Bisher bin ich die ganzen Blutsauger schnell losgeworden!“

„ Blutsauger? Ich bin wegen dir überhaupt zurückgekommen, wegen dir sitzen wir wieder hier fest!“ Silvers Köper erbebte vor Emotion. Ihr Gewissen plagte sie, aber auch konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dass der andere sie anscheinend verabscheute.

„Wegen…mir?“, durchbrach Sephiroths Stimme die plötzlich eingetretene Stille.

„Ja…“, hauchte das Mädchen kaum hörbar.

Stumm blickte der Silberhaarige zur Decke. Wegen…mir?, dachte er immer wieder.
 

„Silver?!“

Cay hatte sich überwunden und nach der Silberhaarigen gesucht. In ihrem Quartier war sie nicht… Auch im Labor Fehlanzeige. Dann kam ihr der Einfall, dass sie womöglich Sephiroth besuchte, schließlich war er der Grund ihrer Wiederkehr.

So klopfte sie also an der Tür des Krankenzimmers, in dem der General stationiert war, und trat vorsichtig ein.

Die Genannte drehte sich erstaunt zu ihr um. „Cay…?“

„Ich…ich muss mit dir reden…“, flüsterte sie und trat näher.

„Es…es gibt nichts zu bereden!“, blockte Silver sofort ab.

„Aber…Wir können nicht hier bleiben!“

„Aber in unserer Welt schon? Du hast doch gesehen, was passiert ist!“

Cay schluckte schockiert. „Aber…“ Sie kniff die Augen zusammen, nur um im Folgenden ihr die gesamte Wucht ihrer Worte entgegenzuschleudern: „Kawaru ist zum Spielzeug Hojos versklavt und ich werde morgen exekutiert! Ich hoffe du bist bis in alle Ewigkeit stolz auf deine Tat!“

Mit einem unterdrücktem Schluchzen stampfte sie aus dem Raum und lies eine entsetzte Silver zurück.

Nur sehr langsam wurden ihr die Worte der anderen bewusst. „Cais…?“, murmelte sie und begriff erst jetzt. In der Tat waren die Gefühle des Professors echt. Doch änderte dies rein gar nichts an der Situation. Hojo blieb genauso rücksichtslos wie zuvor. Ob er ihr etwas angetan hatte? Ein Kloß begann sich in ihrem Hals zu bilden.

„Heißt das etwa, du hast deine Freunde hintergangen, nur um wieder hierher zu gelangen?!“, fragte der Silberhaarige mit erhobener Stimme, sodass Silver sich erschrocken umblickte.

Bestürzt sah sie zur Seite.

„Du bist verrückt! Mehr als das!“ Abermals versuchte er hochzukommen und nun gelang ihm dies auch, da sich das Mädchen keinen Millimeter mehr vom Fleck rührte.

Einige Momente später stand er vor ihr und packte sie an den Schultern. Eindringlich sah er sie an, als wolle er etwas in ihren Augen finden. Silver währenddessen blickte in seine Augen, die in diesen paar Sekunden keinerlei Kälte ausstrahlten, sondern ganz im Gegenteil Wärme.

„Ich verschwinde…!“, gab er schließlich von sich und wandte sich ab. „Ich muss Zack finden…“

„Er bedeutet dir viel, nicht wahr?“, bekam sie endlich etwas von sich.

„Ja…“

„Ich werde mit dir kommen!“

„Bitte?!“ Schlagartig drehte er sich wieder zu ihr. „Du willst deine Freunde hier einfach im Stich lassen?!“ Seine Augen funkelten, aber nicht vor Zorn, sondern weil sie sein Herz berührt hatte. Wie konnte jemand nur so handeln, wie dieses Mädchen? Hatte sie etwa ein Herz aus Stein?

„Er liebt sie. Er liebt sie wirklich. Und er ist nicht dumm. Er wird verstehen, was er Cais angetan hat. Er wird nicht nochmals riskieren, ihr etwas zu Leide zu tun!“

„Tu doch, was du willst!“

Silver schritt ihm eilig nach. Doch etwas sehr wichtiges verschwieg sie ihm…

Ihren Befehl.
 

Sie suchten nicht lange. Silver war es sehr schnell möglich Zack aufzuspüren. Sie benötigte lediglich ihres Auges, um ihn ausfindig zu machen.

Zack saß zu diesem Zeitpunkt in einem Inn im nahe gelegenen Dorf. Weit war er nicht gekommen. Er hatte versucht die Bürger auf seine Seite zu bekommen, was nicht so klappen wollte, wie er es sich ausgemalt hatte.

„Alles Egoisten in dieser Welt…“, murmelte er vor sich hin und seufzte, „Die interessieren sich nicht dafür, was anderorts passiert, solange es keine Auswirkungen auf sie selbst hat, selbst wenn es direkt neben ihnen passiert…!“

„Zack…“

Der Silberhaarige stand nun neben dem anderen und wirkte wie ein kleiner eingeschüchterter Junge.

„Sephiroth!“, stockte Zack, „Was…Geht es dir gut?!“ Er stand auf und betrachtete den anderen von oben bis unten. „Anscheinend alles wieder verheilt?“

„Ja…“, flüsterte dieser nur.

Zack umarmte den anderen, aber nicht für lange. Silver zog ihn wieder von dem anderen fort.

Schnell krallte sie die Arme um den anderen und lies Feuer aufflammen. Zack schrie vor Schmerz auf.

„Tut mir leid Seph…! Er…er…er hat gedroht…Cais…! Unternehm jetzt endlich etwas!!!!!!!“

Sephiroth war total geschockt, reagierte aber schnell und riss die beiden wieder auseinander. Wie wild schlug er nun auf Silver ein. Diese hinterhältige…! Und er hatte ihr vertraut!

„Nicht! Seph!“ Zack versuchte ihn zu beruhigen und er schaffte es auch mit Mühe und Not. Silver war längst ko. Aber ihr war es recht. Besser als Seph den einzigen Menschen zu nehmen, der ihm etwas bedeutete…Und Cais hatte sie so auch vor dem Schlimmsten bewahrt.
 

(ENDLICH! Mein Schreibtief ist vorrüber U.U'Es kommt neuer Stoff auf euch zu! X333 ...Silver opfert sich ;.; *sniffel* Und was ist bitte mit Cay? An die denkt wohl keiner? XD *lol* Quatsch mit Soße, dich rettet bald wer, rate mal wer! X333 Nächstes Kap wird gigamäßig X3 Hab neue Inspiration *_*)

Wenn das Paradies zerbricht

Wenn das Paradies zerbricht
 

Hojo wagte es, den anderen zu sich zu ziehen und an sich zu drücken. Aber dabei blieb es auch. Einige wenige sanfte Bewegungen, mehr nicht. Er wollte den anderen nicht schon wieder verschrecken. Diesen angsterfüllten Blick des anderen würde er kein zweites Mal ertragen können. Er begann noch nicht einmal mit dem Versuch den anderen mit der Zunge zu verführen. Nein, nur bei einem sanften Kuss auf die Lippen sollte es bleiben.

Es benötigte lange Zeit, bis der Schwarzhaarige sich dazu überwinden konnte, vom anderen abzulassen, ebenso, wie es ihm schwer fiel, nicht weiter zu gehen und es bei den zarten Berührungen zu belassen.

„Kawaru…“, hauchte er und war kurz davor die Beherrschung zu verlieren, da der andere ihn mit solch einem entzückendem Lächeln betrachtete.

Er schien seine Augen zu bewundern, sodass Hojo nicht anders konnte, als seine Brille beiseite zu legen. Als Belohnung bekam er ein Aufglitzern des Staunens seiner Augen.

„Wow!“, konnte dieser nicht umhin zu sagen und Hojo überkam ein Schmunzeln.

Es folgte sein Haargummi, welches für Gewöhnlich sein Haar daran hinderte, ihm ins Gesicht zu fallen, doch nun geschah eben dies und Kawaru stockte der Atem.

„So wunderschön…!“, kam es von dem Jungen, der ihn fasziniert durch das seidige Haar strich.

„Nicht so schön, wie du es bist und warst!“, erwiderte Hojo.

Das war nun endgültig zu viel für Kawaru. Er schaltete schlagartig wie eine Ampel auf rot. Ein Hojo, der hübscher war als ein Engel. Ein Hojo, der ihn mit Komplimenten bewarf. Er musste Träumen.

Hojo indessen war in seinen Fantasien vertieft. Wie dem anderen wohl Dienstmädchenkleider stehen würden?

Aus ihren Träumen weckte sie das rötliche Alarmlicht, das plötzlich aufflackerte.

Hojo seufzte.

„Lauf nicht weg!“, hauchte er zum anderen, nahm dessen Kopf sanft in seine Hände und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Du kannst dich vollkommen frei bewegen…wie zuvor!“

Und mit diesen Worten nahm er Haargummi und Brille wieder an sich und verließ das Quartier.
 

Hojo schritt geradewegs auf die Laboratorien zu. Der Alarm war der Subjektenalarm und meldete sich immer dann, wenn der Zustand eines der Subjekte sich radikal verändert hatte.

Aber mit DEM Anblick hatte er nun gar nicht gerechnet.

„S-2…?!“

Silver stand…nein…sie stützte sich schwerfällig an einer Wand ab und hatte anscheinend den Alarm ausgelöst.

„Wo ist Sephiroth?!“, raunzte er.

„Weg…mit Zack geflohen…er…hat nicht zugelassen, dass ich ihn töte…ich habe es Ihnen ja gesagt!“

Die Reaktion war eine gewaltige Ohrfeige.

„Dafür wirst du büßen!“, zischte er.
 

Kawaru wusste nicht wohin und ging einfach Richtung Labor, dort war sein Lieblingsort, also warum nicht?

„Silver!“ Dem Jungen überkam ein Lächeln, das ihm aber schnell wieder verging. „Silver…was…was ist mit dir passiert?!“

Hojo drehte sich zu dem anderen leicht erschrocken um. Dann wieder zu Silver. Wieder zu Kawaru. Zurück zu Silver.

„Ich habe dir ja gesagt, was die Strafe sein wird!“, knurrte er schließlich.

„NEIN!“, schrie sie, „Cais…lauf weg!“

„Was…? Warum?“ Kawaru verstand nicht.

Aber er sollte noch früh genug begreifen.

Hojo griff ihm unsanft am Arm und zog ihn direkt zum Labortisch. „Sieh gut hin, S-2!“

Für Kawaru war es, als sei gerade ein gewaltiger Albtraum über ihn hereingebrochen. Von Hojo wurde er auf den Labortisch gedrückt und dem Oberteil entledigt.

„N-nein!“, wimmerte er, doch Hojo war völlig in seinem Wahn gefangen.

„Nun wirst du sehen, was Ungehorsam für Folgen haben kann!“, lachte er kalt und begann den anderen vollkommen zu entkleiden.

Silver wurde bleich wie ein Gespenst und ihr Magen fühlte sich an, als würde er sich selbst zerfressen. Ihr Schuld, ihre Schuld, es war alles ihre Schuld!

„Lass sie in Ruhe!“

Hojo hörte nicht, nein, es spornte ihn nur noch mehr an.

Vor ihren Augen tat er es, fügte Kawaru qualvolle Schmerzen zu, sodass dieser sich in heftigem Geschreie wieder fand. Es war bereits schlimm genug selbst so etwas erleiden zu müssen. Doch dabei zuzusehen, wie jemand anderes…

Am Ende war nicht mehr zu erkennen, wer elender aussah. Silver, die sich mittlerweile erbrochen hatte, oder Kawaru, dessen Körper sich außer dessen Muskelzittern nicht mehr rührte.

Hojo jedenfalls ging es blendend. Silvers Zustand gab ihm mehr als Genugtuung.

Diese wusste sich dann aber doch zu helfen. „Jetzt hast du es endgültig verspielt!“, lächelte sie gequält triumphierend und sah zu Kawaru herüber.

Mit einem Mal schien Hojos Welt sich in Staub zu verwandeln. In Zeitlupe, so schien es, drehte er sich zu diesem um. Nein…die andere hatte recht! Verdammt!

Pah! Hojo schüttelte den Kopf. Kawaru gehörte ihm! Er konnte mit ihm machen, was immer er wollte!

„Ich habe noch Arbeit vor mir!“, murmelte er und schritt ins Nebenlabor davon.

Silver näherte sich langsam dem Jungen. Ob Hojo überhaupt so etwas wie ein Gewissen besaß? Langsam war sie sich da nicht mehr so sicher.

„Cais? Er ist weg, es ist nun alles gut!“, meinte sie ruhig und strich dem anderen durchs Haar. Kawaru lies keinerlei Reaktion erkennen.

„Cais? Cais!“ Silver geriet langsam in Panik. Was…der andere war doch nicht tot oder?

Sie fühlte den Puls des anderen. Nein, der war vorhanden… Atmung? Auch.

Aber…Kawarus Augen waren offen…und doch schien er nichts um sich herum wahrzunehmen…Wie eine Statue, die auf einen unsichtbaren Punkt in der Luft starrte.

Katatonie... … …

Hojo hatte den Jungen in einen katatonischen Zustand gezwungen.
 

Cay war fast am Verzweifeln. Silver wollte ihr nicht helfen… Was also sollte sie tun? Morgen würde sie nicht mehr sein…

„Verdammt! Ich hätte sie aufhalten müssen! Sie daran hindern müssen zurückzukehren!“, fluchte sie und war den Tränen nahe.
 

„Wir müssen etwas unternehmen!“, teilte er der Menge mit, „ShinRa gerät erneut außer Kontrolle! Der Präsident unterstützt Forschungen zur Produktion von Superkriegern, mit denen er-

„Was interessiert uns das?! ShinRa versorgt uns mit Energie und Arbeit!“, erwiderte ein Mann empört.

„Aber…!“

„Was brächte es ShinRa gegen uns zu arbeiten? Die Soldaten bereichern lediglich ihre Armee, die uns beschützt!“

„…!“

Es half alles nichts. Zack lies den Kopf hängen. Wie oft hatte er es bisher versucht, die Bevölkerung Gajas auf seine Seite zu bringen? Sie alle sahen in Rufus ShinRa einen Heiligen, der die Welt bereicherte.

Der Silberhaarige legte tröstend die Hände auf seine Schultern. „Lass sie…Sie wissen es nicht besser…!“

„Bis es wieder zu spät ist! Man sollte meinen, sie hätten dazugelernt. Aber eher das Gegenteil ist der Fall!“, seufzte der Zackenschopf.

„Ja…“ Sephiroth hätte dem anderen nur zu gern geholfen, aber er wusste, dass sie alleine nichts gegen das Imperium ShinRas auszurichten fähig waren.

Der Blick des Generals blieb an einem blonden Jungen im Hintergrund hängen. Dieser bemerkte, dass er beobachtet wurde und schritt schnell um eine Ecke. Sephiroth hechtete ihm nach.

„Seph!“, beschwerte sich Zack und sah ihm verdutzt nach. „Wo willst du hin?!“

Seufzend lief er ihm hinterher.
 

Sephiroth hatte den Jungen gestellt und ihn gegen eine Wand gedrückt.

„Du…?!“

„Sephiroth…!“, hauchte Cloud und ein Anflug von Panik war in seinen Augen zu erkennen.

Auf den Lippen Sephiroths bildete sich ein Lächeln ab.

„Da haben wir unser Unterstützung!“, lachte er zu Zack hinüber.

Cloud wäre beinahe tot umgekippt vor Schreck - so bleich wie er nun wurde, konnte man beinahe annehmen er wäre bereits tot.

„…Zack…?“, fragte er ungläubig und fast schon lautlos.

„Cloud. Dir geht’s also gut?“, lächelte dieser. „Man hat mir zwar von deinen Heldentaten berichtet, aber stimmt es, dass du Seph besiegen konntest?!“

Cloud wurde rot im Gesicht. „Nun…“, nuschelte er.

Sephiroth nahm währenddessen ein nachdenkliches Gesicht an.

„Nicht so betrübt, Seph!“, lächelte Zack, als er dies bemerkte, „Du kannst nichts dafür. Jenova hat dich manipuliert!“

„Deine Freunde…trommele sie zusammen!“, befahl Sephiroth schon beinahe, „Wir müssen ShinRa stürmen…ich habe dort noch Schulden zu begleichen…“

Cloud starrte die beiden an wie ein Auto.

„Wir möchten gegen ShinRa vorgehen und es umgestalten, sodass nie wieder eine Gefahr für die Welt besteht.“, erklärte Zack.

„Ich habe auch noch Schulden zu begleichen…Ich habe dort jemanden zurückgelassen…“, flüsterte Cloud.

„Dann ist es wohl abgemacht?!“, lächelte Zack und Cloud lächelte zaghaft mit.
 

Silver hockte nach wie vor beim Jungen, hatte ihn eng an sich gedrückt und kraulte ihm zitternd durchs Haar.

„Was machst du nur für Sachen?!“, murmelte sie, „Du musst wieder zu dir kommen! Sonst habe ich niemanden mehr, hörst du?!“

Keine Reaktion.

„Cais, jetzt reiß dich endlich zusammen!“, schrie sie.

Durch den Lärm kam der Professor in den Raum gestampft. „Könntest du jetzt endlich ruhig sein, S-2?! Ich habe zu arbeiten! Und lass Kawaru in Frieden!“

„…nein…!...“

Langsam, ganz langsam erhob sie sich mit Kawaru in ihren Armen.

„Du wirst ihr kein Leid mehr zufügen!“, gab sie kalt von sich.

„Ist er bewusstlos?“, wunderte sich der Ältere.

„Nein…“, sprach sie verbittert, „Und du hast sie in diesen Zustand getrieben!“

„Aber er rührt sich ja gar nicht…!“, bemerkte er und schritt einige Schritte auf sie zu.

Wie angewurzelt blieb er abrupt stehen, als er Kawarus geistesabwesende Augen erkannte.

Hatte er das herbeigeführt?

Hojos Magen verkrampfte sich. Er hatte es mal wieder geschafft. Kaum war er glücklich gewesen, war diese Glück auch schon wieder zerstört…zerstört durch ihn selbst.

Er unterdrückte die Tränen, die sich in seine Augenwinkel schlichen und schüttelte den Kopf.

„Lass ihn los!“, brüllte er und richtete seine Waffe auf Silver.

Erschrocken wich sie zurück. Zögerlich gehorchte sie der Aufforderung. Sie selbst konnte sich mit Leichtigkeit vor dem Kugelhagel schützen, aber Cais nicht…

„Vergiss nicht deinen Rang!“, raunzte er, „Nun geh!“

Betrübt lief sie aus dem Labor.

„Kawaru…“

Hojo beugte sich über den Jungen und versuchte eine Bewegung von diesem zu erhaschen. Doch nichts geschah.

„Kawaru…“, schluchzte er nun beinah und strich über den immer noch nackten Körper des anderen. Wie eine Puppe lag er da. Wie eine Puppe behandelte er ihn die ganze Zeit… Was hatte er dem anderen nur angetan?

Er schüttelte den Kopf. Nein, Kawaru war sein! Er brauchte sich nicht für seine Taten zu rechtfertigen! Dann würde er eben mit Medikamenten nachhelfen müssen, wenn der Junge so nicht wieder zur Besinnung kam!
 

Avalance war wiederauferstanden. Nun ja…beinahe. Zunächst mussten die drei die übrigen der Truppe davon überzeugen, ihrem Plan ebenfalls nachzugehen. Cloud sah da kein Problem, doch leider täuschte er sich.

„Wir sollen Sephiroth trauen?! Er hat Nibelheim den Erdboden gleichgemacht, Meteor heraufbeschworen, hat dich benutzt!“, rief Tifa empört aus.

„Ich trau dem Kerl auch nicht!“, brummelte Barret, „Die Ausgeburt ShinRas…“

„Er ist doch der Sohn von diesem Professor!“, meinte Yuffie.

„Prof. Hojo. Er hat ihn nie als seinen Sohn betrachtet.“, setzte Vincent an, „Auch wenn man verwandt ist, kann man sich voneinander unterscheiden!“

Wenigstens einer ist auf unserer Seite, dachte Zack innerlich aufseufzend. Doch wie sehr sie sich auch bemühten. Die anderen konnten sie nicht überzeugen.

Also waren sie nun zu viert…auch nicht viel besser. Doch sie mussten es wohl darauf ankommen lassen, wenn sie etwas erreichen wollten.

Sephiroth, Zack, Cloud und Vincent, sie alle würden es darauf ankommen lassen. Zum Wohle der Welt und zum Bereinigen ihres jeweiligen Gewissens.
 

(Tja und jetzt weiß ein jeder, was dieser merkwürdige Zustand Kamuis in X oder Tsuzukis in Yami no Matsuei und nun auch der Kawarus zu bedeuten hat. Es ist Katatonie, eine Krankheit, in diesen Fällen psychisch bedingt. Und da sagt man Anime könnte nicht bilden XD *lol* Die Betroffenen sind bei vollen Bewusstsein, können aber dennoch nicht auf ihre Umwelt reagieren bzw. diese wahrnehmen. Gibt noch eine zweite Variante der Katatonie, die genau entgegengesetzt der ersten verläuft, will die aber hier nicht weiter ausweiten~ Chrm, keine Sorge, bei meinen Storys bleibt nie etwas auf lange Zeit bestehen X33)

Finaler Kampf die Erste!

Finaler Kampf die Erste!
 

Silver wollte in ihr Quartier verschwinden, einfach nur in ihr Quartier und allein sein.

Als sie plötzlich in jemanden hineinlief.

„Se-Sephiroth!“

Silver traute ihren Augen nicht.

„Was…?!“

„Es ist merkwürdig, wirklich merkwürdig…“, erklang eine Stimme hinter dem Silberhaarigen. Es war Vincent, der sich nachdenklich umblickte.

„Nur einige Robowachen, mehr wurde uns nicht entgegengestellt!“

Das Mädchen sah schuldbewusst zur Seite.

„Hojo hat die Verteidigung heruntergeschraubt, da sie nicht länger von Nöten ist!“

„Wie bitte?“, fragte Sephiroth verblüfft, „Was meinst du mit ‚nicht länger nötig’?“

„Soso, wir haben Gäste?“

Shitori stand nicht weit von ihnen und sah den Menschenauflauf amüsiert an. Im nächsten Moment war er verschwunden.

„Oh nein! Er wird melden, dass ihr hier seid!“, gab Silver schockiert von sich.

„Ist doch egal!“, meinte der Silberhaarige, „Mit dir und den beiden anderen sind wir zu siebt! Und Tasura ist über alle Berge!“

„Nein…wir sind höchstens zu fünft…“, flüsterte das Mädchen, „Cais…ihr geht es nicht gut und-

Im selben Moment knackte ein Lautsprecher und Silver zuckte in sich zusammen.

„S-2?! Vernichtung aller Feinde!“, rauschte die kalte Stimme des Professors durch die Gänge.

Die vier starrten das Mädchen ungläubig an.

„Befehl verstanden!“, kam es monoton von ihr.

Einen Augenblick später preschte sie auf die ‚Feinde’ zu und wurde von Sephiroth abgefangen.

„Was zum Teufel ist in dich gefahren?!“, fuhr er sie an.

„Keine…Wahl…!“, ächzte sie und Flammen brachen um sie herum auf. Ihre Augen wurden merkwürdig leer und der Silberhaarige stutzte. Was war hier nur los?
 

Hojo war nun endlich damit beschäftigt eine Spritze aufzuziehen, die er dem Jungen verabreichen wollte.

Wenn die Funktionalität des Körpers beeinträchtigt war, musste man eben mit den nötigen Mitteln nachhelfen! Beinahe brutal stach er die Nadel in den Körper Kawarus. Endlich war es geschafft!

Leider hatte ihn ja dieses Biest in seinen Gedanken keine Ruhe gelassen, sodass er sie wieder unter Kontrolle bringen musste. Seine neu entwickelte Teufelsspirale tat da ihren Dienst mehr als gut. Silver gehorchte ihm nun aufs Wort.

Bald würde wieder alles so sein, wie es sollte: Perfekt und nur nach seinem Willen!
 

Sephiroth fühlte sich in die Ecke gedrängt. Er wollte nicht gegen das Mädchen kämpfen müssen! Aber ebenso wenig wollte er das Leben Zacks riskieren…

„Hör auf!“, schrie er, doch die andere schien seine Stimme gar nicht hören zu können.

Aber das war gar nicht das Schlimmste, wie der Silberhaarige bald feststellen musste. Er war kurz davor zu verlieren!

„Wir müssen hier weg!“, rief Vincent, der die Situation erkannte.

„Nein!“ Cloud rannte an den Kämpfenden vorbei Richtung Quartiere. Cay, er musste Cay finden!

„Was tust du!?“, rief Zack ihm hinterher.

Cloud bog um eine Ecke und tat, als vernahm er dessen Stimme nicht länger.

Cay…wo bist du nur?, fragte er sich in Gedanken und durchsuchte die einzelnen Quartiere.

Nach langem Hinundhergelaufe fand er das Mädchen schließlich…aber…sie war nicht allein!

„Ich dachte Silver kümmert sich um euch Nieten?“, gab Shitori hochnäsig von sich.

Kiratos sah diesen empört an. „Was heißt das? Was geht hier vor sich?! Los, raus mit der Sprache, Shitori!“

„Dann werden wir zwei eben kämpfen! Wird sicher spaßig!“, lachte Shitori kalt.

„Cloud…?“ Ungläubig richtete sich Cay auf und starrte den Blonden an.

„Ja…“, hauchte dieser leise. „Tut mir leid, dass du warten musstest…“

Kiratos blickte zwischen den beiden hin und her. „Ihr kennt euch?“

Cay nickte leicht. „Ja, er…na ja, er ist…“

„Ich verstehe…“, meinte Kiratos und stand auf. „Shitori, du wirst ihm kein Haar krümmen!“

„Willst du sterben?!“

„Hüte deine Zunge!“

„Es ist ein Befehl von Hojo die vier zu töten!“

„Vier?“

„Er. Sephiroth. Zack. Und dann noch son Kerl mit langem schwarzen Haar und rotem Umhang…“

„Das ist Vincent!“, sagte Cay. „Sie sind alle hier, um uns zu helfen?!“

„Geh, Cay!“, meinte Kiratos und schob sie sanft Richtung Blondschopf.

„Aber es ist doch ein Befehl Hojos! Wenn du den nicht einhältst, dann…!“

„Ich werde schon klarkommen!“

„…“ Sie blinzelte leicht eine Träne weg und folgte Cloud hinaus.

„Du willst wohl wirklich sterben?!“, lachte Shitori, als die beiden außer Sicht waren.

„Wenn ich damit dem Wahnsinn Einhalt gebieten kann, gerne!“

„Du bist verrückt!“

„Nein…“, hauchte Kiratos, „Tasura hat den falschen Weg gewählt, doch er hatte recht! Wir können nicht ewig als willenlose Geschöpfe dahinvegetieren!“

Shitori schien diese Tatsache nicht zu beunruhigen. „Mir gefällt es, wie es ist!“

Und damit begann ihr unerbittlicher Kampf über Leben und Tot.
 

Hojo lächelte boshaft.

Der Junge war ‚aufgewacht’ durch die unheimlichen Schmerzen, die ihm das Mittel, welches ihm der Professor gespritzt hatte, zuführten. Kawaru krallte sich wehklagend an den Kittel des anderen, ohne überhaupt zu bemerken, wer da gerade neben ihm stand.

Es benötigt wohl 10 Minuten, bis sich der Junge einiger Maßen beruhigt hatte. Hojo hatte geduldig die Zeit abgewartete und strich dem anderen nun sanft über die Lippen.

„Kawaru…mein Kawaru…!“, hauchte er.

Kawaru war nicht fähig sich zu rühren. Völlig erschöpft blickte er müde zum Älteren auf.

„Kawaru…“, säuselte dieser weiter und wanderte mit seinen Fingern augenleuchtend dessen Körper entlang.

Der Junge wandte den Blick ab. Wieder war er dem anderen hilflos ausgesetzt…

Aber was?! Ein kleiner Werkzeugtisch stand neben ihm. Und oben drauf: Ein Skalpell!

Kawaru biss die Zähne zusammen und griff danach, langsam und vorsichtig, damit es der andere ja nicht bemerken konnte. Endlich hielt er es in der Hand und machte sich zum Angriff bereit…
 

Sephiroth, Zack und Vincent waren auf ihrem Fluchtweg, hinter ihnen stehts Silver, deren Angriffe sie mühsam abwehrten.

Wo war nur Cloud? Zack machte sich langsam Sorgen.

Cloud rannte mit Cay im Gepäck durch das Gebäude. Bald würden sie wieder frei sein. Zwar hatten sie noch nichts gegen ShinRa ausrichten können, aber immerhin hatten sie bereits Cay befreit.

Nach kurzer Zeit trafen sie auf den Rest des Trupps.

„Cloud!“, seufzte Zack erleichtert auf und hätte ihn beinahe umarmt, wenn ihm nicht rechtzeitig eingefallen wäre, dass sie ja am Laufen waren.

„Warum greift sie uns an?!“, fragte Cay schockiert, als sie die Silberhaarige hinter ihnen erblickte.

„Zum Gegner übergelaufen!“, grummelte Sephiroth.

„Das glaube ich nicht!“, entgegnete sie außer sich.

„Es ist aber Tatsache! Und wir werden sie nicht mehr los, verdammt!“

„Wo ist Cais?“

„Wir wissen es nicht…Und wir haben jetzt keine Zeit mehr dafür!“
 

Hojo war gegen die Wand hinter sich gestolpert und hielt sich die Seite, aus der Blut sickerte. Der Angriff hatte ihn völlig überrumpelt. Sein Kawaru und ihn angreifen? Damit hätte er niemals gerechnet.

Als er nach einigen Sekunden den Schock überwunden hatte, kam ihm ein anderer grässlicher Gedanke in den Sinn. Er würde wieder fortgehen!

Leicht ächzend schleppte er sich zur Konsole und aktivierte den Lautsprecher.
 

Urplötzlich hielt Silver in ihrer Bewegung inne, als sie den Befehl vernahm. Die ‚Feinde’ würden so glücklicher Weise entkommen können.

„S-2. Verhinderung der Flucht Kawarus und anschließende Sicherheitsverwahrung!“

„Ja, Professor!“
 

Der Junge stürmte durch die Gänge. Das er nackt war, war ihm vollkommen egal. Erst einmal raus hier, dann konnte man sich über andere Dinge Gedanken machen!

Er rannte um die nächste Ecke und knallte gegen etwas hartes. Im gleichen Moment wurde er zu Boden gerissen und dort festgenagelt.

„Subjekt 104-

Noch bevor sie überhaupt mit ihrer ‚Rede’ anfangen konnte, bekam Silver einen Kinnhaken und taumelte zurück. Sie stürmte erneut auf ihn zu, doch er wich aus und gab ihr einen Konterangriff. Schnell lief er weiter, blind für seine Umgebung, nur ein Ziel vor Augen: Freiheit!

Was…was war denn los? Warum war der Junge plötzlich so stark? Verdutzt blieb das Mädchen kurz stehen. Ihre Programmierung erinnerte sie dann aber wieder an ihren Auftrag, sodass sie ihm aufs Neue folgte.
 

Hojo blickte gebannt auf die Monitore. Langsam begann er zu grinsen. Die Flucht Kawarus hatte also doch etwas Gutes…!
 

Kawaru war nun außerhalb des Gebäudes, der Cloud-Trupp bereits über alle Berge.

Eigentlich wollte er nun zu einem Lächeln ansetzen, doch dazu kam er erst gar nicht.

Silver hatte ihn eingeholt und sich direkt vor ihm aufgebaut.

„Wenn das Subjekt 104 sp nicht kooperiert, werden drastischere Mittel erfolgen!“

„Silver…?“, hauchte er ungläubig, denn langsam wurde sein Kopf wieder klarer.

„Kooperiere!“, schrie die Silberhaarige und griff ihn an.

„Nein!“ Kawaru wich geschickt ihrem Angriff aus und rannte gen Horizont. „Ich bleibe nicht länger hier!“, brüllte er erneut Wut aufstauend.

Silver musste ihrem Programm gehorchen und so klammerte sie sich von hinten an den Jungen an.

„Angriffsstufe 1…“, hauchte sie und ihr Körper erzitterte bei den Worten.

Ihre Arme pressten sich dermaßen an den anderen, dass es Schmerzen verursachte. Kawaru wandte sich wie verrückt. „Lass mich los!“

„Angriffsstufe 2…“, fuhr sie mit einem Flüsterton fort und presste die Arme noch stärker um den anderen, sodass dessen Rippen brachen.

„Aaaaaaaaaargh!!!“, schrie er, doch hörte er auch jetzt nicht auf zu zappeln. Er stemmte sich gegen die Arme der anderen, sodass er kurz davor war sich zu befreien. Nur noch ein kleines Stück und dann-

„Angriffsstufe 3…“, gab sie wieder wie eine Maschine von sich und rammte ihm nun ihre Metallklauen in die Seiten, worauf ein ohrenbetäubendes Geschrei ertönte.

„Ich hasse dich, Silver! … Wie kannst du ihm nur helfen!?! … Wir könnten einfach verschwinden… Dein Sephiroth ist schließlich bei den anderen!“

„…keine…Wahl…!...“, kam es stockend von der Silberhaarigen und eine heiße Träne rann ihre Wange herab. „…ergib…dich…bitte…!...“

„Niemals!“, schrie er aus Leibeskräften und befreite sich durch einen kräftigen Stoß in ihre Magengrube.

„Angriffsstufe 4…“, murmelte Silver emotionslos wie zuvor und lies Flammen um sich herum erscheinen. Aber ein Angriff war nicht länger von Nöten. Kawaru wankte kurz herum und sackte dann zu Boden.

„Sicherheitsverwahrung…“, hauchte das Mädchen und trug ihn zum Gebäude zurück.
 

(Jupp, die Teufelsspirale habe ich aus Digimon Staffel 2 geklaut X333 Mutiert Hojo nun zum Digimonkaiser 2? XDD *lol* Nene, seine Teufelsspirale ist etwas anders konstruiert^^ Aja, Silver besitzt übrigens 5 Angriffsstufen^^)

Albträume werden wahr

Albträume werden wahr
 

Silver hockte weinend neben ihrer Freundin und versuchte krampfhaft ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Kawaru war nach wie vor bewusstlos und einer seiner Arme hing schlaff an der Kette, an der er angebunden war, herab. Und nach wie vor sickerte Blut aus seinen Seiten…

„Cais!“, schluchzte die Silberhaarige und ratschte angestrengt ihre Hand zu dem Jungen. „Gleich…gleich wird alles wieder gut sein!“

Sie musste den anderen unbedingt heilen…Sonst…

„Nein, ich…ich muss es schaffen!“

Nur noch einige Zentimeter, sie musste sich nur genug konzentrieren!

Plötzlich zuckte sie durch ein Geräusch hinter sich zusammen.

„S-2?! Was tust du noch hier?!“, zischte Hojo, den es völlig irritierte, dass Silver sich noch immer im Kerker befand.

„Los, verschwinde!“, keifte er sie an und riss sie hoch.

„Cais…!“, heulte sie und blickte verzweifelt zu dem Jungen. Hojo folgte ihrem Blick und lies sie abrupt wieder los, sodass sie zu Boden stürzte.

„Was…?“, stockte er.

„Kawaru!“, entfuhr es ihm und er hechtete zu dem anderen, befreite ihn nervös von seinen Fesseln und lies ihn in seine Arme sinken. „Kawaru…“

„Ich muss ihn heilen…“, sagte Silver und näherte sich vorsichtig dem Professor.

„Verschwinde!“, schrie er.

„Die…Programmierung…!“, flüsterte das Mädchen, „Ich…ich…konnte nichts tun!“

„Du…hättest ihn umgebracht…?“, hauchte der Schwarzhaarige und wurde immer bleicher im Gesicht.

„Ich…werde ihr helfen…!“, meinte Silver ernst und wollte den Jungen von Hojo lösen.

„Bleib weg von ihm!“, blaffte er sie an, obwohl er wusste, dass Silver keinerlei Schuld traf. Sie lag bei ihm, bei ihm ganz allein…

Wieder drückte er sich sanft an den anderen.

„Kawaru…!“, flüsterte er leise, „Das bringe ich wieder in Ordnung!“

Noch nicht einmal im Traum wäre ihm überhaupt der Gedanke gekommen, seine Schwäche für den Jungen öffentlich zu präsentieren. Doch nun übermannten ihn die Emotionen und er konnte sich nicht länger dagegen wehren.

Silver entfernte sich langsam. Es hatte keinen Sinn, weiter auf den Schwarzhaarigen einzureden.

Doch sie musste unbedingt mit Kawaru reden. Diese hasserfüllte Stimme, die er gegen sie gerichtet hatte…Er musste wissen, warum sie keine Wahl hatte!
 

Cay schlürfte zur Beruhigung einen Kaffee. Sie war in Sicherheit. Noch immer konnte sie es nicht fassen.

Aber Cais… Und was war nur mit Silver los?

„Wir müssen zurück!“, meinte sie zu den anderen.

„Dieses Mädchen ist stärker als Sephiroth…“, entgegnete Vincent, „Solange sie für die andere Seite kämpft, haben wir kaum eine Chance!“

„Aber warum kämpft sie überhaupt für ShinRa?“, fragte der Silberhaarige in die Runde.

„Stimmt!“, bemerkte Cay, Sie ist wegen dir zurückgekehrt! Warum sollte sie weiterhin für Hojo arbeiten, wenn Sephiroth nicht länger dort ist?“

„Wegen Seph?“, staunte Zack, „Hast mir ja noch gar nichts darüber erzählt!“ Er stupste den anderen frech in die Seite.

„Ich habe nichts mit ihr!“, zischte er, „Frauen können mir gestohlen bleiben!“

„Jaja, du kannst dich nicht mehr herausreden!“, grinste der Zackenschopf.

„Und ich mache mir Sorgen wegen Kiratos…“, fuhr Cay fort, „Er hat sein Leben riskiert, um mir zu helfen.“

Allesamt blieben sie nun stumm. Sie hatten keine Idee, wie sie gegen ShinRa angehen sollten.
 

Hojo hatte den Jungen operiert und zum Ruhen in sein Bett getragen. Er wollte kein Mako zur schnelleren Heilung verwenden. Nicht, dass es noch Nebenwirkungen hervorrief.

Gerade noch dem wissenschaftlichen Interesse erlegen, traf ihn der Schock über Kawarus Zustand dermaßen, dass er zu seiner üblichen Handlungsweise nicht länger fähig war.

Getroffen saß er auf der Bettkante und strich dem anderen sanft durchs Haar.

„Ich wollte das nicht…Sie sollte dich lediglich zurückholen!“, flüsterte er beklemmt, „Ich könnte dir gar nichts zu leide tun, weil…weil-

Eine Regung des Jungen lies ihn verstummen.

Das erste, was Kawaru in den Sinn kam, als er den Schwarzhaarigen über sich erblickte, war ohrenbetäubend zu schreien und alles daran zu setzen vom Bett zu kommen.

Doch der andere hielt ihn zurück und nagelte ihn auf den Laken fest. Kawaru packte die Panik.

„Nein! NEEEIN!“, kreischte er wie wild und zu seiner großen Überraschung rührte sich Hojo keinen Millimeter, sondern bannte ihn einfach nur weiterhin in die Laken.

„Die Nähte sind frisch! Wenn du sie jetzt strapazierst, reißen sie!“, meinte der Professor mit einer sanften Stimme, die ihn selbst überraschte.

Kawaru blickte irritiert an sich herunter und gehorchte nach einigem Zögern, denn er hatte auch etwas anders entdeckt, als seine Verbände: Hojos von Blut durchtränktes Hemd. Stammte das von ihm? Oder von Hojo selbst? Er hatte ihn doch verletzt…Was wenn…

„Deine Wunde…hast du sie-

„Bleib liegen und ruhe dich aus!“, hauchte er, lies ihn los und verlies langsam das Zimmer.

Unter Schock blieb der Junge zurück. Hatte der andere seine eigene Verletzung vernachlässigt, um ihm zu helfen.

„Ich bin so durcheinander…!“, flüsterte er und Tränen flossen seine Wangen herab.
 

Kiratos hatte keine Schäden davongetragen. Seine Heilungsfähigkeit hatte ihn nur nach wenigen Minuten nach dem Kampf regeneriert. Shitori war trotzdem bester Laune.

„Du bist einfach zu weich! Uns so schwach!“, grinste er gehässig und reckte den Kopf, während er im Zimmer umherstolzierte, als sei er soeben zum König ernannt worden.

Der Angesprochene blieb stumm. Er hatte Cay die Flucht ermöglicht und das war das Wichtigste.

Aber dieser ‚Cloud’. Wer war er? Kiratos spührte deutlich die Eifersucht in sich hochsteigen.
 

Silver fühlte sich schrecklich. Sie wollte nun endlich den anderen sprechen und wusste schon, wo sie nach dem Jungen suchen musste.

Sie stand nun vor der Tür zu Hojos Quartier und scannte vorsichtshalber das Innenleben. Hojo schien nicht anwesend zu sein-

„Habe ich dir nicht verboten, dich ihm zu nähern?!“, hauchte ihr plötzlich jemand ins Ohr und ihre Nackenhaare stellten sich unter der aufkommenden Gänsehaut auf.

Sie wusste auf Anhieb, wem die Stimme gehörte.

„Professor…ich…ich muss mit Cais reden! Mich entschuldigen!“

„So…musst du also?“, meinte er kalt, „Das werde ich zu verhindern wissen!“

„Was…?!“, erwiderte sie leise und schien sichtlich verwirrt.

„Ich denke es mir so…“, fing Hojo vergnügt zu lächeln an, was Silver einen erneuten Schauer bescherte, „Wenn Kawaru denkt, du und X105 hättet ihn im Stich gelassen…wird er sich nicht länger vor mir scheuen!“

„Cais hätte guten Grund dich zu hassen!“, schrie sie ihn plötzlich an und im selben Moment wusste sie, dass sie einen Fehler begangen hatte.

Hojo hob die Hand, um ihr eine Ohrfeige verpassen zu können, doch kam ihm etwas dazwischen.

Er hatte den Jungen entdeckt, der in der Tür stand und ein von Hass durchflutetes Gesicht angenommen hatte.

„Kawaru!“

„Wie lange schaust du-, wollte Silver eine Frage beginnen, aber Hojo unterbrach sie.

„Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht aufstehen!“, tadelte er den anderen leicht und wollte ihn bereits wieder ins Quartier schieben. Kawaru allerdings bewegte sich nicht von der Stelle.

„Silver, wir gehen!“, gab der Junge nur von sich und ignorierte Hojo vollkommen.

„Das geht nicht…“, flüsterte Silver niedergeschlagen und streckte ihren Arm vor, der mit einer Art Metallspirale verwachsen schien.

„Eine Symbiose…“, erklärte Hojo gelassen, damit es möglichst harmlos wirkte.

„Wahrscheinlich eine einseitig gerichtete, so wie ich dich kenne!“, reagierte der Junge in einem noch nie von ihm vernommenen Tonfall, „Mach es ab!“

„…“ Der Professor schien unglaublicher Weise tatsächlich seinen nächsten Schritt zu überdenken.

„Fessel ihn ans Bett, S-2. Sonst begeht er noch eine Dummheit. Ich kümmere mich heute Abend um ihn!“

Hojo wandte sich auf seine Worte hin um und schritt davon.

„Heute Abend?“, hauchte Silver entrüstet, „Das sind mindestens noch 6 Stunden!“ Sie versuchte ihren Körper unter Kontrolle zu halten, aber dieser machte sich durch die Programmierung wiederholt selbstständig.

„Vergib mir, Cais!“, flüsterte sie, bevor sie den Jungen auch schon ins Zimmer schleifte.
 

Cay hatte keine andere Wahl, als ihren ‚Alltag’ wieder aufzunehmen. Also lieferte sie wie zu Beginn zusammen mit Cloud Päckchen aus.

„Cloud?“, sagte das Mädchen.

„Ja?“

„Danke.“

„Hm?“

„Ich habe dir für deine Rettungsaktion noch nicht gedankt!“, lächelte sie leicht und auf Clouds Wangen schlich sich ein zartes Rosa.

„Ich hätte viel früher kommen müssen!“, erwiderte er.

„Nein. Du hättest sterben können und hast trotzdem versucht mir zu helfen! Danke, Cloud!“

Sie gab ihm einen kleinen Kuss auf die nun heiße Wange, worauf er nur noch röter wurde.

„Cay ich…“, fing er an, hörte sogleich aber wieder auf.

„Was?“

„Nichts!“, meinte er schnell.
 

Bedrückt blickte Silver auf den Jungen hinab. Dass sie dauernd solche schrecklichen Dinge tun musste. Sie ertrug das einfach nicht mehr!

Kawaru war nun ans Bett gefesselt und blickte demütig zur Seite.

Nun lag er also da und starrte vor sich hin. Noch ganze 6 Stunden sollte er so ausharren…

„Kawaru, du kannst dich befreien. Glaube mir!“, sagte Silver leise nach langem Schweigen, Dein Körper weist besondere Kräfte aus. Wenn du dich konzentrierst, wirst du die Fesseln lösen können!“

Kawaru rührte sich nicht. Was brächte es schon, sich zu befreien? Hojo würde ihn sofort wieder einfangen lassen!

Der Professor hatte es anscheinend endlich geschafft. Kawaru hatte gänzliche Hoffnung verloren, jemals entkommen zu können.

„Wir könnten fliehen, wenn du mir hilfst die Spirale zu entfernen!“, fuhr Silver fort.

Kawaru drehte seinen Kopf in die Kissen. Er wollte nicht länger zuhören müssen.

„Cais…? Cais, bitte lass dich nicht hängen!“, reagierte die andere leicht geschockt und rüttelte den Jungen an den Schultern. „Jetzt komm schon!“

Kawaru drehte den Kopf noch weiter ab, so weit, wie er nur konnte.

„Cais! Wir müssen fort von hier!“, versuchte Silver den anderen zur Vernunft zu bringen und drehte dessen Kopf wieder zu sich hin, „Hörst du?!“

//Lass mich!//, konnte sie deutlich die Gedanken des anderen ausmachen.

„Cais, beruhige dich!“, flüsterte sie ihm beschwichtigend zu.

//LASS MICH!!!//

Ohne Vorwarnung wurde die Silberhaarige durch die Luft geschleudert, sodass ihr kurzzeitig schwarz vor Augen wurde. Sie prallte gegen eine Wand und schaffte er sich einigermaßen sanft aufzufangen.

„Ach du…!“, stockte sie, als sie nun aufsah.

Das Zimmer war vollkommen verwüstet.

„Cais…was?“

Der Junge stand da und sein Gesicht wirkte wie Eis.

Schwarzer Wind erfüllte den Raum.

„Argh!“ Silver presste sich die Hände gegen den Kopf. „Dieser Hass…ich kann ihn spüren…Cais…hör auf damit!“

Er reagierte wieder nicht. Aber diesmal aus einem anderen Grund. Er wirkte fast…wie vollkommen geistesabwesend.
 

Bei Hojo meldete sich ein Alarm. Der Alarm.

„Was…? Was hat das zu bedeuten?“

Kawaru war außer Kontrolle geraten? Abnorme Statuswerte? Das war unmöglich!

Es sei denn…

Panisch rannte er aus dem Labor zu seinem Quartier zurück, wo der Junge sich gerade aufhielt.
 

„Nein…ich will nicht kämpfen müssen…gegen…Cais…!“, ächzte sie und blickte zu dem Jungen der weiterhin wirkte, als sei er ferngesteuert.

Plötzlich hob er die Arme zum Himmel.

„Tenebrae…“, hauchte der Junge und beschwor etwas herauf, das wie eine Kugel aus dunkler Materie wirkte, die stetig anwuchs.

Im nächsten Moment lies er die Kugel auf Silver niedersausen.
 

(So, das wärs dann erst mal…Hoffe es gefällt.^^ Jaja, ich bin fies, grad wos so spannend wird XD…Kawaru wird plötzlich besessen XD Arme Silver. Aber keine Angst, hier stirbt niemand^^ Und wo bleibt bitte unser Rettungsteam aus Cay und co.?)

Entscheidung mit Folgen

Entscheidung mit Folgen
 

Silver zuckte noch nicht einmal zusammen, als sie die volle Wucht der Attacke traf. Wie gebannt starrte sie auf den Jungen und verstand nicht, was da überhaupt vor sich ging. Was war mit Kawaru nur los? Warum verhielt er sich so merkwürdig? Als sei er überhaupt nicht mehr er selbst!

Das Mädchen bemerkte noch nicht einmal mehr, dass sie nun als Skelett dastand. Durch Hojos Eingriffe war ihr dies möglich geworden. Mit Leichtigkeit hätte sie ihr Körpergewebe nachwachsen lassen können, aber es gab im Moment wichtigeres.

„Cais…? Was…was ist mit dir?!“

Der Junge reagierte aber nicht und hob erneut seine Arme gen Himmel. Nach wie vor waren seine Augen beunruhigend leer.

„Nox!“, rief er und die dunkle Materie erschien abermals an seinen Händen, floss diesmal an seine Arme den Körper herab und hinterlies eine Spur verbrannten Fleisches. Den Jungen schien dies nicht zu stören, nein, er schien den Schmerz noch nicht einmal wahrnehmen zu können.

Silvers Augen weiteten sich bei diesem Anblick.

„Was ist nur…los?“, hauchte sie und wich einen Schritt zurück, wobei sie ein matschendes Geräusch hörte, so als ob sie durch Schlamm getreten wäre. Schnell sah sie hinunter zu ihren Füßen. Die schwarze Materie hatte sich bereits um ihre Knöchel verteilt.

Zum Glück spüre ich davon nichts…, dachte sie.

Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als jemand in sie hineinrannte.

Es war Hojo, der aussah, als hätte er ein wahrhaftiges Gespenst gesehen.

„K-kawarus…früheres Ich…ist…ausgebrochen…!“, kam es stockend von ihm. Sein Gesicht war noch bleicher als sonst und auf seiner Stirn war regelrecht der Schweiß ausgebrochen.

War die Lage wirklich so ernst?, fragte sich das Mädchen. Musste es wohl, wenn der Professor derart reagierte…

„Professor?“, fragte Silver vorsichtig nach, „Was…meinen Sie mit ‚früheres Ich’?“

Entgeistert wandte er den Blick zu ihr, ganz als ob er sie erst jetzt bemerkt hatte.

„Ich…“, schnell versuchte er sich zu sammeln, und jetzt, da er endlich begriff, dass er nicht allein war, gelang es ihm auch äußerst schnell, seine Fassung zurückzuerlangen.

„Kawarus Körper war nicht unbenutzt, als ich ihn verwendet habe!“, erklärte er knapp.

Es dauerte schon einige Sekunden, bis ihr klar wurde, was die Worte Hojos zu bedeuten hatten.

„Sie haben…? Heißt das er hat zwei Persönlichkeiten in sich?“

„Die eine sollte nie wieder erscheinen…“, erwiderte er, „Es ist eine Folge…die Folge eines Nervenzusammenbruchs…“

Etwas Bedrücktes lag in Hojos Stimme. Scheinbar tat ihm die ausgesprochene Wahrheit auf eine merkwürdige Art und Weise weh.

„Sie…empfinden etwas für ihn, nicht wahr?!“, fragte Silver und bekam gleich darauf die Reaktion des anderen zu spüren.

Mit eisigem Blick fixierte der andere das Mädchen. „Was für ein Unfug!“, lenkte er ab, „Durch seinen Zustand beschädigt er nur seinen Körper! Das ist alles!“

Silver wusste es natürlich besser. Hojos Zuneigung zu dem Jungen war ihm an der Nasenspitze abzulesen. Trotzdem schwieg sie lieber. Sie kannte ja das Temperament des anderen.

Dann aber musste sie doch Laute von sich geben, denn der Wissenschaftler zog plötzlich eine Waffe hervor, die er nun lud und langsam auf den Jungen richtete.

„Was…was machen Sie denn da?!“

„Sei still und störe mich nicht!“, zischte er unwirsch zurück, worauf sie widerwillig verstummte.

Hatte…hatte er etwa vor den anderen zu töten, wenn es nötig war? Nein, das konnte sie einfach nicht glauben.

Hojo schloss das eine Auge, um besser zielen zu können. Er tat es wirklich. Ach was. Bestimmt waren es nur Narkosegeschosse.

„Professor…was verschießen Sie denn?“, fragte sie im Flüsterton, um den anderen so wenig reizen zu müssen, wie nur möglich.

„Spezialmonition.“

„Narkosemittel.“

Hojo lachte kalt. „Du spinnst wohl? Narkosemittel. In diesem Zustand wirkt so etwas nicht!“

„Aber…Sie werden ihn doch nicht etwa umbringen?“

„…“

Dieses Schweigen Hojos gab ihr den Rest. Er hatte es also wirklich vor?!

„Das können Sie nicht tun!“, platzte es aus ihr heraus.

„Nicht? Ich kann tun und lassen, was immer ich will! Das sollte dir doch langsam bewusst sein?!“

Aber auch, wenn seine Stimme kalt klang, der Rest von ihm war es ganz sicherlich nicht. Ein Zittern breitete sich über den gesamten Körper des Professors aus und dann lies er die Waffe schließlich fallen.

Als die Waffe auf den Boden aufschlug merkte der Junge auf und fixierte den Schwarzhaarigen. Eine Sekunde später stand er auch schon neben dem anderen und presste seine Hand um den Hals des anderen. Langsam hob er ihn hoch und verhinderte mit einem unbarmherzigen Griff die Sauerstoffzufuhr Hojos.

„Cais!“, schrie Silver panisch und versuchte den Griff des Jungen zu lösen. Hojo hingegen unternahm gar nichts. Er starrte den anderen nur an und war in Gedanken versunken. Seine Schuld…seine Bestrafung für seinen Fehler…Hätte er Cais damals nur sterben lassen! Sie war doch solch ein unnützes Subjekt. Wozu es dann retten?

Dass er plötzlich zu Boden fiel, nahm er gar nicht mehr wahr.

Silver hatte es geschafft die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sodass Kawaru vom anderen abgelassen hatte.

„Cais! Ich weis, du bist da irgendwo drin und kannst mich hören! Bitte, reiß dich wieder zusammen!“, schrie sie und schüttelte den anderen.

„Sil…ver…?...“, kam es leise von dem Jungen.

„Oh Gott, Cais! Ja, ich bin es! Mach weiter! Übernehme wieder die Kontrolle!“

„Kon…trol…le…“

Im nächsten Moment sackte der Junge in Silvers Armen zusammen und sie legte ihn vorsichtig auf dem Boden ab. Dann besah sie sich die Brandwunden an Kawarus Körper und lächelte leicht.

„Das haben wir gleich!“, murmelte sie und legte eine Hand auf die Brust des Jungen. Gleich darauf schlossen sich die Wunden.

Das Gleiche tat sie nun auch bei sich selbst. Doch bewehrte sich das Nachwachsen ihres Gewebes immer als äußerst schmerzvoll, sodass sie die Zähne zusammenbiss und versuchte die Prozedur so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.

Als sie geendet hatte ging sie zu dem Professor herüber, um nach dessen Zustand zu sehen. Er war wohlauf. Nur seine Nerven schienen am Ende ihrer Kräfte angelangt zu sein. Doch als er die andere erblickte sprang er sofort auf und gab sich wie sonst.

„Gute Arbeit, S-2! Bring ihn in Labor 4!“

„Labor 4? Aber…!“

„Sofort!“

„Ja, Professor!“

Er würde seinen Fehler ungeschehen machen. Jetzt gleich!
 

Es musste eine Lösung geben.

„Wir…wir…“

Cay verstummte noch im selben Augenblick, in dem sie das Wort erhoben hatte.

Vincent betrachtete das Mädchen interessiert.

„Stürmen wir ShinRa!“, meinte er schlicht.

„Bist du noch zu retten?!“, fuhr Tifa ihn sofort an, „Das ist reiner Selbstmord!“

„Wir…wir haben es bereits schon einmal geschafft…!“, erwähnte Cloud.

„Warten wir noch länger…wissen wir nicht, was passiert!“, ergänzte Sephiroth.

Ein Schweigen trat ein. Jeder schien sich auszumalen, was geschehen würde. Sie stürmten ShinRa. Ja, vielleicht gelangten sie sogar in die oberen Stockwerke. Aber Silver. Gegen sie hatten sie keinerlei Chance. Aber eine andere Wahl hatten sie nicht übrig.

„Tun wir’s!“, gab Zack das Schlusswort.
 

Mit kalten Augen betrachtete er sein Werk. Er hatte seinen Fehler ungeschehen gemacht. Er hatte Kawaru seinen Körper wieder genommen.

„Es ist besser so!“, flüsterte er, während er den Jungenkörper zurück in einen der Aufbewahrungsbehälter steckte.

Es war besser so…dass er Cais in ihren ursprünglichen Körper zurückschicken konnte. Sie sollte fort. Dann würde alles wieder seinen normalen Lauf nehmen. Das Mädchen hatte auch wirklich alles bei ihm durcheinander gebracht.

Als Cais erwachte schenkte er ihr nur einen eisigen Blick.

„Du kannst gehen!“, sagte er und zeigte zur Tür.

„Gehen…?“, hauchte sie leise und sah an sich herab. Sie war ja wieder sie selbst!!! Wie? Warum?

Ungläubig blickte sie zum Professor.

„Du kannst gehen, habe ich gesagt! Das willst du doch, oder nicht? Zurück in deine Welt, in dein ‚Leben’!“

„Ich darf zurück?“, fragte sie erneut und blinzelte verwirrt als erlebe sie gerade nur eine Fata Morgana.

Sofort sprang sie auf und wollte zur Tür laufen. Doch dann hielt sie etwas zurück.

„Silver…!“

„S-2 braucht dich nicht zu interessieren. Sie möchte nicht mit dir mit! Das weist du doch!“

„Sie leidet aber!“

„Du sollst gehen, habe ich gesagt!“, brüllte er nun gereizt, packte unsanft ihren Arm und schmiss sie aus dem Labor. „Geh…endlich!!!“
 

Aber wie sollten sie das Gebäude stürmen? Fleißig waren sie dabei einen Plan zu entwickeln. Vincent kritzelte gerade etwas auf ein Blatt Papier. Schließlich zeigte er es den anderen.

„So ist das Gebäude aufgebaut!“, erklärte er und zeigte auf die Skizze, „Es gibt drei Möglichkei-

„Ich erkenne da gar nichts!“, sprach Cay promt dazwischen und sah zu Vincent.

„Es ist nur eine Skizze!“, grummelte er zurück.

„Sie hat aber recht, Vincent!“, meinte Sephiroth.

„Ja, so ist es!“, stimmte auch Tifa zu.

„Dann eben ohne Skizze!“, zischte er und räusperte sich.

„Also…Es gibt drei Möglichkeiten ins Gebäude zu gelangen. Den Haupteingang im Erdgeschoss, das Treppenhaus und das Dach!“

„Kann man nicht auch durchs Fenster?“, überlegte Zack.

„Ihr…macht…mich…noch…WAHNSINNIG!!!“, knirschte Vincent mit den Zähnen und fuhr fort: „Wir wollen uns ja unauffällig verhalten, damit wir so spät wie möglich erst entdeckt werden! Wir werden also übers Dach und über das Treppenhaus-

„Und was ist nun mit dem Fenster?“, hackte Zack nach, „Wäre doch am günstigsten durchs Fenster auf der Etage einzudringen, wo sich der Labortrakt befindet?!“

Vincent seufzte schwer. „Gut…dann machen wir drei Teams! Die ersten beiden Teams werden vom Dach und durchs Treppenhaus sich dem Labortrakt nähern! Das dritte wird durchs Fenster in das Gebäude eindringen und so ein Ablenkungsmanöver starten!“

„Und wer ist in welchem Team?“, fragte Tifa.

„Hm…Das Treppenhaus…übernehmen Cloud und Cay! Das Dach…Ich und Tifa. Den Sturmangriff übernehmen Sephiroth und Zack!“

Und endlich waren sich alle einig und nickten.
 

Hojo fühlte sich miserabel.

Cais war nun endgültig fort. Sicher würde sie die erste Möglichkeit nutzen zurück in ihre Welt zu gelangen!

Betrübt saß er an seinem Schreibtisch und hatte sein Gesicht in den Händen vergraben.

Ach…was bildete er sich überhaupt ein? Cais hasste ihn sowieso. Wenn sie es am Anfang nicht schon getan hatte, jetzt tat sie es mit Sicherheit. Was er ihr alles angetan hatte…niemand würde einen dann noch mögen. Er hatte sich einmal wieder alles zerstört.

„Cais…“, hauchte er und seufzte tief.
 

Cais wusste nicht, wohin sie sollte. Sie konnte Silver unmöglich alleine lassen! Angestrengt dachte sie nach, was sie tun sollte. Genau! Cay! Sie würde sie suchen. Mit ihr einen Plan schmieden. Und dann gemeinsam mit Cay und Silver zurück in ihre Heimat verschwinden!

„Genau so werd ich’s machen!“, lächelte sie zuversichtlich.

Sie stand von ihrem Platz in der Mensa auf und wollte ihrem Plan nachgehen, als sie von einem ohrenbetäubenden Geräusch wieder dazu veranlasst wurde sich hinzusetzen.

„Was war denn das?!“, jappste sie.

Sie sah nach oben zur Decke.

Kam das Geräusch nicht eindeutig vom Labortrakt?
 

(so…und Schnitt! X3 Puh…überarbeiten lohnt sich^^ Endlich hat das Kap. mal Sinn!)

Dummheit vergeht nicht

Kapitel 23: Dummheit vergeht nicht
 

Verwirrt blickte Cais Richtung Decke.

Was war das? Dieser Lärm?

Schließlich erkannte sie erschrocken, dass sie aufgesprungen war und schon zur Tür schreiten wollte. Zitternd hielt sie abrupt inne und hielt sich am Tischrand fest, um ja nicht die Beherrschung zu verlieren.

„Ich...bestimmt hat er nur irgendwas in die Luft gejagt...“, gab sie verbittert von sich und klang alles andere als überzeugend.

Sie biss sich nervös auf die Lippe. Und was, wenn etwas passiert war? Ob es ihm wohl gut ging?

Das Mädchen schüttelte den Kopf. Was zum Teufel machte sie da gerade eigentlich? War sie von allen guten Geistern verlassen?

„Werde nicht wieder zum Spielball dieses Verrückten!“, mahnte sie sich selbst.

Sie sah hinüber zur Tür. Sie hatte bereits genug Zeit verschwendet. Es war Zeit, Cay suchen zu gehen.
 

Elegant landete Vincent neben Tifa auf dem Dach des Gebäudes. Scheinbar waren die Sicherheitsvorkehrungen nach wie vor heruntergefahren, denn von den üblichen Wachen war keine Spur.

„Wie gehen wir vor?“, wandte sich die Schwarzhaarige an den anderen.

„Wir bahnen uns langsam einen Weg durchs Gebäude.“, erwiderte Vincent, „Bis wir auf die anderen treffen. Dann sehen wir weiter.“

„Ich finde nach wie vor, dass das hier eine ziemlich riskante Aktion ist.“, seufzte sie und sah sich nach dem Eingang um.

„Ich wüsste nicht,“, meinte Vincent und drehte sich zu ihr um, „was anders hieran sein sollte, als an all den Kämpfen, die wir zuvor bestritten haben.“

Tifa lies den Blick leicht hängen. Es stimmte schon, was er sagte. Aber durch den endlich eingesetzten Frieden waren die meisten der Freunde es leid geworden zu kämpfen. So auch sie.

„Ich hoffe, wir haben das Ganze bald hinter uns gebracht.“, meinte sie dann etwas leiser.
 

„Hehe...Hahaha...Mwuahahahaha!!!“

Der Wissenschaftler schien kaum noch zu bremsen in seinem Wahn.

„Ihr seid ja so was von naiv! Wie oft wollt ihr euch denn noch blamieren?!“, amüsierte er sich und fixierte die beiden Männer vor sich, die geradewegs durch die Fenster des Labors gestürzt kamen.

Sephiroth knirschte mit den Zähnen und knackte die Fäuste.

„Sie ist also nicht hier?“, fragte er voller Verachtung für sein Gegenüber.

„SubjektX104?“, erwiderte der Professor, „Nein. Ich fürchte nein. Sie war ein Problem, das ich eliminieren musste...“

Zack weitete die Augen. „Sie...Sie haben?“

Doch Hojo antwortete nicht. Er grinste die beiden nur an. Sein widerliches überhebliches Grinsen erfüllte erbarmungslos den Raum.

Dem Silberhaarigen wurde leicht übel.

Sephiroth war sich sicher, dass irgendetwas geschehen sein musste, etwas sehr schlechtes.

Denn dieser Ausdruck, den er in den Augen seines Vaters erblickte. Er verhieß nichts gutes.
 

Schwer atmend stützte sich Cay am Treppengeländer ab und schnappte eifrig nach Luft.

„Wie...wie weit ist es noch?“, ächzte sie.

Keine Antwort.

Irritiert blickte das Mädchen auf und sah Cloud vor sich stehen, der ungeduldig mit seinem Fuß wippte.

„Wir sind schon da.“, meinte er und schenkte ihr dann doch noch ein leichtes Lächeln.

„Gott sei Dank!“, seufzte Cay und eilte ins Gebäudeinnern. Bloß weg von diesen Treppen!

Dann blieb sie aber plötzlich wie angewurzelt stehen.

Ungläubig starrte sie vor sich in den Gang.

„Cais?“, japste sie.
 

Nirgendwo jemand zu sehen. Vincent und Tifa hatten bisher keinerlei Hindernisse überwinden müssen. War sich Hojo seiner Sache dermaßen sicher, dass er außer Silver komplett auf Sicherheitspersonal verzichtete?

Vincent sah sich grübelnd um.

„Mir gefällt das nicht...“, gestand er und verengte die Augen.

Unsicher stellte sich Tifa neben dem anderen. „Vielleicht besser so. So kommen wir schneller voran.“

„Nein, kommen wir nicht.“, erwiderte Vincent.

Und Tifa begriff.

Ein silberhaariges Mädchen stand plötzlich vor ihnen und betrachtete sie traurig.

„Ihr hättet nicht herkommen sollen.“, flüsterte Silver.
 

Hojo richtete sich seine Brille zurecht. Alles war wie zuvor. Genau so sollte es sein.

Er grinste. Er brauchte nichts zu tun. S-2 würde alles für ihn erledigen.

Und dann...dann würde er fortfahren. Mit seiner Arbeit. Seinen Forschungen. Seinem üblichen Alltag.

Sephiroths Körper bebte.

„Ich hätte sie umbringen sollen!“, zischte er.

Der Professor horchte auf.

„Wie bitte?“

Der Silberhaarige sah ihn zornig an.

„Dieses Mädchen! So viel Leid für nichts. Und dann wirfst du sie auch noch weg wie ein Stück Dreck!“

Hojo runzelte die Stirn.

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“, murmelte er und seine Mundwinkel zuckten kurz, bevor sie wieder in Kälte erstarrten.

Der Zackenschopf verschränkte nachdenklich die Arme.

„Sephiroth“, meinte er schließlich, „ich denke, wir sollten jetzt Silver suchen gehen.“

Der Angesprochene blinzelte, ganz als ob er sich aus einer anderen Welt herauszerren musste, und sah den anderen dann an.

„Ok.“, erwiderte er langsam.

Mit einem letzten Blick auf Hojo verließen sie das Labor, der keine Anstalten machte, sie aufzuhalten.

Besorgt wandte sich Sephiroth an seinen Freund, brachte aber kein Wort heraus.

„Ich weiß“, verstand Zack sogleich, „Entweder er hat sie umgebracht oder er hat sich kurzerhand entschlossen, sie in den Wind zu schießen. Und beides gefällt mir gleichermaßen nicht!“
 

Erstaunt betrachteten sich die beiden Mädchen.

Dann fiel Cais ein, weswegen sie überhaupt hier war.

„Cay, ich muss mit dir reden! Silver sie –

„Ich weiß.“, meinte die andere nur schlicht, „Hojo muss sie irgendwie kontrollieren.“

„Ja...genau.“, sagte Cais kleinlaut.

„Es...hat irgendwas mit diesem Ding an ihrem Arm zu tun.“, fuhr Cais dann fort, „Es ist mit ihrem Netzwerk verbunden und zwingt sie die Befehle auszuführen, die ihr von Hojo erteilt werden.“

„Hmm.“, überlegte Cloud, „Das wird wohl kompliziert werden. Wenn wir es zerstören, könnten wir damit Silver schaden.“

Die Mädchen tauschten besorgte Blicke aus.

„Und was dann?“
 

Das Mädchen stand kurzzeitig auf der Stelle, den Kopf nach unten gerichtet und die Augen geschlossen. Sie versuchte etwas Positives aus dem Geschehen herauszulösen und hielt sich schließlich verzweifelt an dem Gedanken fest, dass sie wenigstens nicht gegen ihre Freundinnen antreten musste.

„Es ist vorbei...!“, murmelte sie und wandte ihren Blick den beiden anderen zu.

Flammen stiegen um sie her auf und erhitzten die Luft.

Tifa machte instinktiv einen Schritt zurück. Vincent bewegte sich jedoch nicht vom Fleck.

„Du wirst dich schon mehr anstrengen müssen, um deinen Freundinnen zu helfen.“, meinte er ruhig aber bestimmt.

Silver verstand nicht, was er meinte und auch Tifa schien recht ratlos, auf was er hinaus wollte.

„Es...ich habe keine Wahl.“, erwiderte das Mädchen frustriert, nahm dann ihre Kampfposition ein und raste auf die beiden zu.
 

Ernst blickte der Wissenschaftler auf einen der Monitore. Sie hatte also nicht das Gebäude verlassen. Es irritierte ihn ein wenig. Aber darauf kam es auch nicht an.

SubjektX104 würde das gleiche Schicksal blühen wie den anderen, wenn sie es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen.
 

„Da, da ist sie!“, konnte Zack noch rufen, bevor Sephiroth voller Wut an ihm vorbeigerast war. „Seph, warte!“

Er würde sie hier und jetzt zur Vernunft bringen. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein!

„SILVER!!!“, schrie er und stampfte zu ihr herüber. Verwirrt hob sie den Kopf und lies den erschöpften Vincent auf den Boden fallen. Tifa lag bereits bewusstlos in einer Ecke.

„Se-phi-roth!“, würgte sie hervor.

Nein...wenn er da war...sie wollte nicht...nicht gegen ihn...

„NEIN!“, schrie sie und fasste sich an den Kopf. So schnell sie konnte rannte sie aus dem Gang davon. Solange der Befehl nur auf „Feinde“ beschränkt war, konnte sie auch auf andere ausweichen.

Mühsam rappelte sich Vincent wieder auf die Beine.

„Worauf wartest du?!“, fragte er den Silberhaarigen, „Verstehst du es noch immer nicht?“

Sephiroth blinzelte verwirrt.

Zack sah zwischen den beiden hin und her und dann ging ihm ein Licht auf.
 

Schockiert schmiss sich der Blondschopf zur Seite, als ihn Silver plötzlich angriff. Er zog sein Schwert und blockte den nächsten Angriff ab. Aber sie war zu schnell und kräftig für ihn. Lange würde er im Kampf nicht bestehen.

„Silver, hör auf!“, rief Cais verzweifelt, während Cay sich langsam fragte, ob ihr Plan nicht doch etwas zu optimistisch angegangen worden war.

Schließlich fiel Cloud zu Boden und sein Schwert schepperte einige Meter entfernt von ihm auf.

Silver zitterte. Nun war keiner mehr da, außer den Leuten, die ihr ziemlich viel bedeuteten.

Aber nach wie vor hatte sie keine Wahl, als ihrem Befehl Folge zu leisten.

Sie atmete zittrig ein und wandte sich den beiden Mädchen zu.

Sie wollte bereits zum Angriff ansetzen, als sie plötzlich eine Hand von hinten packte.

„Tu es nicht!“, hauchte ihr die Stimme eines Mannes ins Ohr.

„Se...Sephiroth!“, flüsterte Silver und ihre Augen füllten sich mit Tränen, „L-lass mich...nimm die Mädchen...“

Cay und Cais beobachteten die beiden interessiert. Sie konnten nicht verstehen, was die beiden redeten.

Der Silberhaarige reagierte nicht, schien sich auf etwas vorzubereiten.

Dann drehte er sich mit der anderen so, dass die beiden Beobachter und auch die unzähligen Überwachungskameras nichts mitbekamen und legte der anderen einen Kuss auf.

Es war, als hätte irgendwer die Zeit gestoppt. Für Sephiroth war dieses Gefühl einfach befremdlich. Und Silver. Sie starrte den anderen nur aus großen Augen an.

Im nächsten Moment fiel sie ohnmächtig in seine Arme.

„Silver?!“, fragte Sephiroth bestürzt und fing die andere auf.
 

Zack und Vincent hatten den anderen endlich eingeholt. Aber was sie zu sehen bekamen, überraschte sie.

Zack lächelte. „Er scheint deinem Rat gefolgt zu sein und mit ihr geredet zu haben!“

„Scheint so...“, erwiderte Vincent, dem das ganze recht suspekt vorkam.

„Was ist passiert?!“, fragten die Mädchen an Sephiroth gewandt, aber Zack übernahm seine Antwort bereits.

„Nun, Vincent meinte, da Silver etwas für Seph empfindet, wäre es am besten, wenn er sich ihr ergeben würde.“

Da die Mädchen ihm mit Ahnungslosigkeit entgegenblickten, fuhr er fort: „Dadurch würde es folglich zu einem Konflikt mit ihrer Programmierung kommen, da diese ja vorsieht, ihn zu vernichten, Silver dies aber mit allen Mitteln verhindern wollte. Folglich kommt es zu einem Zusammenbruch.“

Die Mädchen konnten es kaum glauben. Silver war wirklich außer Gefecht gesetzt?

Sephiroth jedoch hielt sich ungewohnt zurück. Er hob Silver in seine Arme hoch und vermied den Blick der anderen.

Vincent bemerkte dies und beobachtete den anderen eine Zeit lang nachdenklich. Dann wandte er sich zu den anderen und meinte: „Lasst uns gehen.“
 

Hojo schlug wütend mit den Fäusten auf die Amatur vor ihm. Das...das konnte doch nicht gerade passiert sein?!?! S-2 kampfunfähig?!?! Das war unmöglich!

„Sephiroth!“, knurrte er boshaft und fragte sich, was dieser getan haben musste, damit es solche Auswirkungen auf sein Subjekt haben konnte. Das war keinesfalls ein Gespräch gewesen. Dafür war es viel zu schnell passiert. Es musste etwas anderes geschehen sein. Aber was?

Er atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen und setzte sich dann auf einen der umliegenden Stühle. Dann fing er an nachzudenken.
 

(Tralala...Thihi^^’ Hab nicht nur urplötzlich wieder angefangen weiterzuschreiben – dabei wahr ich mir sicher, ich wäre der Sucht endlich entgangen *lol * - , sondern habe auch deinen Vorschlag aufgenommen, Silver-chan X3 Sephiroth ist doch tatsächlich zum Küssen fähig ÖoÖ Was dahinter steckt verrat ich aber noch nicht...na ja...gut, eigentlich weiß ich’s selbst nicht XDDD Mal sehn wies weiter geht~ Hojo scheint ja wieder mal total durchzudrehen... ... Nicht, dass ich das nicht mögen würd...>///>’’’)

Die Wende

Kapitel 24: Die Wende
 

Natürlich nahmen sie Silver mit.

Zwar wussten sie nach wie vor nicht, wie sie die Teufelsspirale von ihrem Arm entfernen sollten, doch waren sie sich alle einig, dass es besser war, wenn sie mit ihnen kam. Der Professor würde seine Niederlage nicht so einfach wegstecken. Das wussten sie alle.

Auch die anderen Freunde, die mittlerweile aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht waren, hatten sie mit sich genommen.

Nun saßen sie also wieder alle zusammen in Tifas Siebten Himmel und alle schwiegen sie.

Silver sah verlegen zur Seite, ebenso wie auch Sephiroth. Das Mädchen war sich nicht sicher, was sie von der Tat des anderen halten sollte, während sich der Silberhaarige sich fragte, warum es zu dieser Kurzschlussreaktion gekommen war. Er hatte sie geküsst. Aber...warum?

Vincent und Zack beobachteten die beiden und schienen sichtlich in Gedanken verloren.

Tifas Blick jedoch ruhte auf Cloud, der unentwegt auf seine Hände hinabstarrte, nur um immer wieder zu Cay hinüberzublicken, die geistesabwesend aus dem Fenster starrte.

Die einzig unbeobachtete war Cais. Sie hatte sich auf ihrem Stuhl zusammengekauert und schien den Tränen nah. Sie fühlte sich so dumm und zutiefst verletzt. Hojo hatte sie einfach herausgeschmissen ohne auch nur eine Erklärung abzugeben.

Warum hatte er das getan? Warum?

Cais biss sich auf die Lippen. Als sie dennoch die Tränen nicht unterdrücken konnte, rann sie schnell aus dem Gebäude. So sollte sie niemand sehen müssen. Sie wollte stark sein.
 

Cay horchte auf und sah der anderen nach, bis sie plötzlich selbst aufsprang und ihrer Freundin hinterherlief.

„Cais! Warte doch! Was ist denn los?!“, rief sie, bevor sie ebenfalls durch die Tür verschwand.
 

Da nun alle aus ihren Gedanken gerissen wurden, nutzte Zack die Gelegenheit und sprach Sephiroth direkt an.

„Seph, ich denke, du solltest mit Silver unter vier Augen reden!“

Der Silberhaarige blickte irritiert in Richtung Zackenschopf. Als er langsam die Bedeutung der gesprochenen Worte begriff, entwich im sämtliche Farbe.

„Er hat Recht, Sephiroth!“, mischte sich nun auch Vincent ein, „Es wäre besser für euch beide, die Sache endlich zu klären!“

Silver rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Wie, klären? Was gab es denn zu klären? Gab es was zu klären? Wirklich...? ...Hoffentlich gab es was zu klären...

Wortlos stand das Mädchen auf und stellte sich auffordernd vor den anderen, vermied es aber diesen direkt anzusehen.

Sephiroth saß weiterhin da und ignorierte die andere – zumindest tat er so. Schweiß stand ihm auf der Stirn, da nun sämtliche Blicke auf ihn gerichtet waren.

„Es gibt nichts zu klären...“, nuschelte er unverständlich, woraufhin Zack nur einen Seufzer ausstoßen konnte.

„Dann sag es ihr ins Gesicht!“, erwiderte er, „Seph, ihr solltet wirklich reden. Bitte geh mit ihr!“

Unsicher sah Sephiroth zu seinem Freund hinüber. Dieser nickte aufmunternd und lächelte leicht. Schließlich stand er dann doch auf.

„Komm mit!“, grummelte er und wartete nicht einmal eine Reaktion des Mädchens ab. Er zerrte sie einfach mit sich.
 

„Cais...?“

Vorsichtig näherte sich Cay ihrer Freundin, die sich schnell wegdrehte und versuchte ihr nasses Gesicht zu verbergen.

„Mir...mir gehts gut...keine Sorge!“, erwiderte sie hastig und wischte sich einige der Tränen weg.

„Cais...“

Cay wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Sie wusste bereits, dass Hojo Cais vor die Tür gesetzt hatte. Aber was sollte sie nun dazu sagen? Ihre wahren Gedanken wären recht verletzten, wie z.B. //Hab ich’s dir nicht gesagt?// oder //Siehst du jetzt endlich ein, dass man sich nicht auf ihn einlassen darf?!//

„Sei nicht traurig, Cais.“, fing sie dann doch an, „Wir sind bei dir. Wir alle sind bei dir. Und das wird auch so bleiben!“

Naja, wirklich toll war ihr Spruch nicht, aber Cais lächelte zaghaft.

„Ja...ich weiß“, flüsterte sie und wandte sich zur anderen um.

Dann fiel sie der anderen um den Hals und fing erneut an zu schluchzten.

„Ist ja gut...“, hauchte Cay daraufhin perplex und streichelte der anderen vorsichtig über den Rücken.
 

Stumm standen sie voreinander.

Sephiroth war leicht wütend. Er wollte gar nicht hier mit der anderen sein. Die anderen hatten ihn dazu genötigt!

„Warum hast du das getan?!“, platzte es plötzlich aus Silver heraus, „Warum hast du –

Sie unterbrach sich selbst und starrte wieder gen Boden.

„D...du hättest sonst keine Ruhe gegeben!“, flüsterte Sephiroth und man hörte deutlich heraus, dass es sich um eine glatte Lüge handelte.

„Was meinst du denn damit?“, fragte die andere empört.

„Du wurdest so doch ruhig gestellt, oder nicht?!“, erklärte der Silberhaarige leise, „Das ist alles!“

„Das glaube ich nicht!“, schrie Silver, „Sei endlich ehrlich! Wenigstens ein einziges Mal in deinem Leben!“

Sephiroth sah unsicher in die festen Augen der anderen. Dann seufzte er.

„Du hängst dich an den Falschen. Such dir lieber jemand anderen. Ich verstehe nichts von solchen Dingen!“

„Immer das Gleiche. Ich glaub, ich gebe es wirklich bald auf.“

Silver seufzte hart und setzte sich auf eine Mauer in der Nähe.

„Du kannst nie ehrlich zu dir selbst sein. Dich so akzeptieren, wie du bist...“

Sephiroth runzelte genervt die Stirn.

„Lass mich einfach in Ruhe.“, meinte er dann, „Das ist besser für uns beide!“

„Hmpf! Schön! SCHÖN!!“, fauchte die Silberhaarige.

Und so stampfte sie denn auch wieder zurück gen Siebter Himmel, würdigte die anderen keines Blickes und verschwand in einem der Gästezimmer.

„Nicht doch!“, seufzte Zack und strich sich durchs Haar.

„War vorauszusehen.“, meinte Vincent wissend und schien nicht gerade überrascht zu sein.

Cloud indessen blickte gebannt auf die Tür und wartete darauf, dass auch Cay wieder hereinkam.
 

„Ich...ich vermisse ihn.“; gestand Cais ihrer Freundin.

„Ich weiß.“, erwidert Cay traurig.

„Ich mache euch nur Probleme...“, murmelte sie vor sich hin, „aber... –

„...!“

Eine Gestalt kam um eine Häuserecke gehechtet und auf sie zu.

Die zwei hatten achtlos ihre Waffen in der Bar zurückgelassen und tasteten jetzt verzweifelt danach, als die Gestalt auch schon vor ihnen zum Stillstand kam.

Es war Tasura. Gleich darauf entdeckten sie auch Kiratos, der sich nicht ganz sicher schien, was er tun sollte. Zögernd folgte er dem anderen.

„Du...ihr zwei...!“ Cay war sprachlos.

Tasura ignorierte das Mädchen gekonnt und richtete sich direkt an Cais.

„Du bist unsere einzige Hoffnung!“, meinte er schließlich und darauf fiel Cay beim besten Willen dann auch nichts mehr ein.
 

Sephiroth kam wieder in die Bar gestapft und setzte sich schweigend in eine Ecke.

Was dachte sich dieses Mädchen nur? Nur Zack interessierte ihn. Andere Menschen konnten ihm gestohlen bleiben.

Aber was war das nur für ein Kloß in seinem Hals, der immer mehr anschwoll? Und dieses nervöse Kribbeln im Bauch?

Er verstand es nicht.

Warum hatte er sie geküsst? Bestimmt steckte nichts weiter dahinter. Nein, ganz bestimmt nicht.
 

(So...wer Action erwartet hatte, wurde arg enttäuscht XD Thehe, das gibts nämlich erst im nächsten Kap. Bis dahin: Tschaui :3)

(ja, ok, ist kurz, aber besser als gar nix oder? XD Und so bleibts wenigstens spannend^^')

Zeiten ändern sich

Kapitel 25: Zeiten ändern sich
 

Er fühlte sich sehr schläfrig. Egal wie sehr er auch versuchte seine Augen zu öffnen, es wollte einfach nicht funktionieren. Seine Lider waren so schwer. Obwohl er bereits seit Tagen schlafen musste.

Er hatte Schmerzen am ganzen Körper und fühlte sich gleichzeitig ganz taub und benommen – wie nach einer Narkose. Es machte ihm Angst. Eine längst vergessene Erinnerung drängte sich in sein Bewusstsein, während er langsam Stimmen um sich herum wahrnahm.

Sie sprachen irgendwas von ‚erfolgreich’ und ‚nach langem Warten’ und ‚Experiment’.

Experiment? Er kannte dieses Wort doch? Aber begreifen konnte er den Zusammenhang noch nicht.

Plötzlich spürte er eine Hand an seinem Körper und erstarrte. Er erkannte sofort, wem diese gehörte. Nein, das konnte doch nicht sein...? ...

„Hojo.“, hörte er nun auch eine Stimme an seinem Ohr flüstern, „Mein liebster Hojo.“

Jetzt, da er entgültig wusste, wer da neben ihm stand, wollte er gar nicht mehr seine Augen öffnen. Nein, das würde er sich lieber ersparen wollen.

Doch sein Zittern verriet, dass er wach war.
 

Cais verstand nicht.

„Was ... meint ihr denn damit?“, fragte sie verwirrt.

Der Blauhaarige seufzte. Er hatte keine Lust alles zu erklären.

„Nun ...“, wollte er anfangen, wurde aber sogleich unterbrochen.

„Etwas Furchtbares wird geschehen!“, meinte Kiratos und schien sichtlich verängstigt zu sein, „Aber selbst Silver wird nichts dagegen ausrichten können! Es geht um Hojo! Er...!“

„Unsere ganze Hoffnung liegt bei dir, Cais!“, mischte sich Tasura wieder ein, „Wir haben leider keine Zeit dir alles zu erklären. Du musst also einfach mit uns mitkommen. Dann wirst du schon selbst sehen, was los ist!“

Unsicher sah Cais zu ihrer Freundin herüber, die wohl gerade das gleiche dachte, wie sie selbst. Woher sollten sie wissen, dass die anderen die Wahrheit sprachen? Was, wenn sie logen? Dann...

„Ok, ich komme mit euch!“, erwiderte Cais und Cay klappte die Kinnlade herunter.

„W-w-was? Cais, bist du verrückt?!”, Cay zog die andere zu sich und schüttelte sie leicht, „Du darfst ihnen nicht trauen!“

Cais sah betreten zu Boden.

„Aber was ist...vielleicht hört er ja auf mich...?“

„H-hojo...“, erklärte Kiratos auf einmal nervös, „also...er...er ist nicht der Urheber...eher...so was wie...hmm...das Opfer...“

Cais Augen weiteten sich.

„Was...was meinst du damit?, fragte sie panisch und befürchtete schon das Schlimmste, „Ist...ist er...?“

„Nein.“, beruhigte sie Tasura, „Aber...“

Weiter kam er nicht, da das Mädchen bereits loslief.

„Warte doch, Cais!“, rief Cay ihr hinterher, aber die andere war bereits verschwunden.
 

„Dieser Mistkerl!“, schluchzte Silver und wischte sich einige Tränen fort.

Warum war der andere nur so stur? Sie liebte ihn doch! War ihm...war ihm das egal...?

„Das wird so nie funktionieren...!“, flüsterte sie und starrte auf ihre Hände, „Was soll ich nur machen?“

Vielleicht...sollte sie ihn einfach aufgeben? Vielleicht war es ja doch hoffnungslos?
 

Etwas fraß sich in seinen Arm. Der Schmerz hätte ihn aufschreien lassen können, wenn er nicht so erschöpft gewesen wäre.

Er ließ lautlos die Prozedur über sich ergehen, die bereits seit Stunden andauerte. Wann würde es wohl enden? Dieses unendliche Brennen in seinem Arm?

Er wusste genau, was geschah. Irgendwo, ganz hinten in seinem Unterbewusstsein verstand er es.

Diese Schmerzen hatte auch Silver ertragen müssen. Er versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, doch es klappte nicht.

Wenn er doch nur Cais nicht fortgeschickt hätte! Würde sie wohl versuchen ihm zu helfen? Schon einmal hatte sie fast ihr Leben für ihn gegeben. Doch das war lange her. Damals standen die Dinge noch anders.

Nun lag er selbst hier auf dem Tisch, irgendwo im Dunkeln, wie es einst seine Subjekte getan hatten. Es war ein trauriges Gefühl. Er fühlte sich so allein gelassen. Aber warum...? Warum...? Warum empfand er so etwas plötzlich?

Alles, was er tat, alles geschah doch im Namen der Wissenschaft!

Aber warum machte es ihm jetzt etwas aus, selbst als Experiment zu dienen?

Wenn doch nur diese Schmerzen aufhören würden!
 

Cais rannte so schnell sie nur konnte. Doch sie war wieder in ihrem alten Körper und Ausdauer war für diesen scheinbar ein Fremdwort.

Erschöpft lies sie sich im Schatten einiger Felsen nieder.

„Ich bin viel zu langsam!“, ächzte sie und vermisste ihren ‚anderen Körper’.

Sie lächelte. „Als Mann hat man’s also doch leichter!“

„Oder aber“, sprach sie weiter zu sich selbst und stemmte sich wieder hoch, „ich bin einfach zu unsportlich!“

"Nur noch ein paar Meter!", sprach sie sich aufmunternd zu und lief weiter.
 

Cay war hin und her gerissen. Auf der einen Seite wollte sie ihrer Freundin hinterher, um sie davor zu beschützen wieder irgendwelche unüberlegten Aktionen hinzulegen.

Auf der anderen Seite machte sie sich aber auch Sorgen um Silver. Nach wie vor hatten sie keine Lösung für sie finden können. Und gut schien es ihr auch nicht zu gehen - genauso wie ihr selbst. Ja, sie konnte sie sehr gut verstehen. Liebe war ein scheiß Spiel. Das wusste sie. Das Kiratos einfach nicht auf sie eingehen wollte. Und dass er sie einfach nicht verstehen wollte... Sie hatte es bereits aufgegeben.

Und Cloud hetzte ihr die ganze Zeit nach. Sie ertrug es nicht mehr. Verstand er denn nicht, dass sie nichts mehr von Liebe wissen wollte?

"Ihr müsst sie beschützen!", sagte sie schließlich mit einer toternsten Stimme und fixierte dabei vor allem Kiratos, der sogleich wie ertappt zur Seite blickte.

"Du kannst dich auf uns verlassen!", erwiderte Tasura.

"Auf DICH werde ich mich bestimmt NICHT verlassen!", gab das Mädchen zurück, was Tasura wie eine Ohrfeige traf.

Cay gab einen letzten Todesblick in die Runde und kehrte dann ohne ein weiteres Wort zum Haus zurück.

Na das konnte ja heiter werden.

Aber würde das 'Problem', was auch immer es war, nicht gelöst werden, würde es früher oder später hier auftauchen, da war sich das Mädchen sicher.
 

Sephiroth saß mit Zack am Tisch, wechselte aber kein einziges Wort mit dem anderen.

"Sephiroth!", ermahnte Zack ihn, "Wenn du so weitermachst, wirst du sie noch verlieren!"

Ders Silberhaarige starrte nur weiter vor sich hin und vermied den Blick des anderen.

"Sephiroth!", meinte Zack jetzt etwas lauter.

Der Genannte hob den Blick und sah ganz so aus, als wolle er anderen auf der Stelle umlegen.

"Seph...", flüsterte Zack nur noch und wagte nicht weiterzusprechen. So hatte er Sephiroth noch nie erlebt.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie mich liebt?!", brach es plötzlich aus seinem Freund heraus, "Es ist doch genauso wie bei ihrer kleinen Freundin Cais! Sie liebt diesen Bastard doch nicht wirklich?!"

"Seph, du ... !", versuchte Zackn einen Ansatz, aber der Silberhaarige legte scheinbar gerade erst los.

"Oder glaubst du das?! Du weißt, wer sie sind?! Wo sie herkommen?! Als WAS sie UNS sehen?!", tobte dieser, "Sie reden sich ein, etwas zu empfinden, dabei ist es nur ihre naive Euphorie zu diesem Spiel!"

Sephiroth hatte sich zu seinem Wutausbruch erhoben und atmete nun, mit den Händen am Tisch abgestützt, tief ein und aus.

Zack schloss derweil seinen Mund wieder und lies seine Augenbrauen herabwandern.

Dann lächelte er wissend.

"Du magst sie also wirklich!"

Ertappt sah der Silberhaarige zu seinem Freund herüber und ließ sich langsam auf seinen Stuhl zurücksinken.

"Was macht das schon...", murmelte er und versuchte sein verfärbtes Gesicht zu verstecken.
 

Das junge silberhaarige Mädchen saß nun auf der Treppe und weinte leicht.

Als das Gebrüll losbrach hatte sie neugieriger Weise ihre Zimmertür geöffnet und gelauscht. Als sie begriff, dass sie das Thema der Auseinandersetzung war, schlich sie lautlos dem Lärm entgegen.

Jetzt saß sie hier und wusste nicht, was sie als erstes machen sollte.

Sich freuen, dass er sie, ja SIE, wirklich mochte - sie konnte es kaum fassen - oder darum verzweifeln, dass er ihr nicht vertraute?

Dann war der Kuss ... ? Vorsichtig betastete sie iher Lippen, die einst die des anderen berührten, und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer.
 

Sie war endlich im Gebäude angekommen. Es war eine ungewohnt angespannte Atmosphäre.

Wo sollte sie nach Hojo suchen? Im Labor oder wo?

Unsicher sah sie sich in der Eingangshalle um. Ganz nach oben oder nur einige Etagen? Sie wusste es nicht.

Plötzlich hörte sie ein Frauenstimme hinter sich.

"Kann ich ihnen helfen?!", fragte eine junge Angestellte an der Information.

"Äh...", erwiderte das Mädchen nur und überlegte kurz.

"Ja, danke...!", fing sie höflich an. "Ich muss eine Lieferung abgeben.", log sie, "Ziemlich viel Zeugs. Steht alles draußen..."

Die Frau zögerte kurz und Cais wurde zunehmens nervöser.

"Sind Sie ... etwa Sakura?", fragte die Angestellte schließlich mehr zu sich selbst als an Cais gewandt.

"Ja, genau!", reagierte das Mädchen schnell, "Sakura Sa-sa-äääh..."

"Wusste ichs doch! Frau Sasae! Herzlich willkommen!"

"...???!"

Cais versuchte nicht zu lachen und zwang ihr Gesicht zu einem halbwegs ernsten Ausdruck.

"Danke!", erwidert sie nun etwas erleichtert.
 

Cay betrat wieder die Bar und beachtete die beiden Männer nicht weiter, die immer noch am Tisch saßen und ging zur Treppe, die sie dann langsam erklomm. Fast wäre sie über Silver gestürzt, wenn sie nicht durch ein leises Wimmern gewarnt worden wäre.

Also war es doch so, wie sie dachte. Männer waren doch alle gleich!

"Silver...", sagte sie nur leise, setzte sich neben ihre Freundin und zog sie leicht zu sich.

Bevor sie aber tröstende Worte an die andere richten konnte, hauchte die andere genauso leise einige magische Worte.

"Er mag mich!"

Erst jetzt erkannte Cay das Lächeln im Gesicht der Silberhaarigen und ein kleiner Kloß stieg in ihr hoch, den sie schnell herunterschluckte.

"Das freut mich.", gab sie fast lautlos zurück und versuchte ihren Worten Wahrheit zu schenken, indem sie ebenfall ein Lächeln hervorbrachte.

Was war denn nun schon wieder mit ihr los? Gefühle...

Warum gab es nur so viele von ihnen ... ?
 

Cais war etwas nervös, als man sie nun zu einem 'Siroji' brachte.

Wie war sie denn wieder da hineingeraten? Sie musste sich irgendwie absetzen. Sie wollte doch Hojo suchen!

"Das Büro dort!", strahlte die junge Frau und geleitete sie zu einer Tür, durch die sie wohl nun hindurchgehen sollte.

Sie zögerte. Sie würde gleich bestimmt wieder herausgeschmissen werden. Der Mann würde doch bestimmt sofort merken, wer sie war!

Bevor sie sich aber anders entscheiden konnte, klopfte die Frau bereits an.

"Prof. Siroji? Frau Sasae ist hier!"

"Lass sie herein!", kam eine Stimme, die von einem recht jungen Herrn zu stammen schien.

Schon wurde Cais ins Büro geschoben und die Tür hinter ihr geschlossen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (50)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SilverReader
2011-02-22T19:44:56+00:00 22.02.2011 20:44
Oh ja.. viiiiiel zu wenig
*schnief*

Knapp 2 Seiten... gaaaanz knapp
*hust*
Mein Schatz kommt mal wieder hier sehr gut weg XD
>Männer sind alle doof< XDD
Das passt irgendwie zu ihr
*kicher*
Naja nicht alle Männer ^^

Ich glaub wenn du Nanaki auftauchen lässt und sie ihn wuscheln darf dann strahlt sie dauerhaft XD

Zu mir in diesem Kap.
*hüstel*
*wie ein kleines Schulmädchen auf und ab hüpf*
Er mag mich also doch ^w^

Zu Hojo.
Oh waia.... *pata*
Sollte ich Mitleid haben? ich weiß es nicht. Es ist komisch. Ich glaub ich habs trotzdem...

Weitaaaa büddeee...
Von:  Cay-Lunatic
2011-02-21T17:59:59+00:00 21.02.2011 18:59
Nett das es mal wieder weiter geht.
See ya, Cay-Lunatic
Von:  SilverReader
2010-10-21T06:43:26+00:00 21.10.2010 08:43
*strahl*
Auch wenns nur ein Übergang ist.. ich bin begeistert.
*lach*
Sehr begeistert.
Vorallem drüber das es weiter geht ^^

Zum Pittel:

Jaja.. ich Arme Sau, aber dir gehts ja grad auch nicht wirklich besser. Außer Cay XD
Cloud kann ja kaum die Augen von ihr lassen XD
Das war Cay in Gedanken besser nicht sagt kommt ihr sehr nahe.
Könnte mir gut vorstellen das das wirklich so ist XD

Zu mir: Tija.. entweder bin ich momentan total depressiev, oder ich werd wütend und zertrümmer was im Gästezimmer.
Hoffentlich stell ich nichts dummes an.
So ein Korb und vorallem von Seph tut schon echt weh.
Ders aber auch voll der Sturkopf.
Vielleicht würd ich ihm sowas sagen: >Du siehst dich als Monster oder Maschine... bin ich nicht genauso wie du? *PC ausklapp* Na? ^w^
Sind wir und nicht ähnlich?<
*lol*
Aber viel wahrscheinlicher wäre das ich mal wieder alles in mich fresse und irgendwann der Knall kommt XD

Bin gespannt was ich tun werde und vorallem wies weiter geht *_*
*freude*
LIEBE *_*

*dich anherz*
Ach ich lüp dich ^^
Von:  Cay-Lunatic
2009-05-03T16:36:42+00:00 03.05.2009 18:36
Herrje... ich musste mich erstmal wieder einlesen um nochmal zu blicken, wo wir denn in der Geschichte hangen... *alles nochmal überflogen hat*

Aber jetzt verstehe ich wieder alles! <(-_^)>/
Schön, dass du weitergeschrieben hast~ x3
Tolles Kapitel~

See ya, Cay
Von:  SilverReader
2009-05-02T06:04:12+00:00 02.05.2009 08:04
Awwwwww
*Im Kreis herumhüpf*
Ich hab nen Kuss bekommen ^^
*strahl*
Auch wenn es mehr als Wiederwillig von Seph war, aber das ist mir egal *_*
*rumkuller*
Damit hast du mir gestern Abend echt den Tag gerettet.
*smile*
*dir nen Kuss geb*

Und... jaaaa so mögen wir Hojo doch.
Total irre ^^
Freu mich das du weiter schreibst ^^

deine Silver
Von:  SilverReader
2008-06-12T15:25:19+00:00 12.06.2008 17:25
Sooo geschaft XD

Ich hob mir die ganze FF NOCHMAL duchgelsen
*freu*
Und mit dem Kommi will ich dichw as anspronen.

Ich hätte da eine Idee für das nächste Kap.
Wenn sie Silver bzw mich ausschalten wollen muss Seph sie nur Küssen.
Das führt das zu einer Überreaktion weil Gehirn und Computer nicht zusammenarbeiten können und in dieser Schockphase ist sie keine Gefahr mehr XD

Nojo. aber wenn du mich nochmal nach hause schlepst werde ich schreien.
Wähh ich will nicht... da lass ich mich eher von Hojo Rapen >>"
Von:  Ryucama
2007-08-01T18:23:07+00:00 01.08.2007 20:23
Seph ist ja richtig gutherzig! *sabber*
bin ja schon gespannt, wie es weitergeht!
Von:  Ryucama
2007-08-01T14:33:07+00:00 01.08.2007 16:33
*sabber* was für ein geniales Kapitel! Tseng mochte ich ja von den Turks am liebsten, er war der einzige Vernünftige in diesem Irrenhaus! *Tseng knuddel* XD dass er halb wahnsinnig bei Renos Flugstil wird, war mir ja klar! *rofl* trotzdem find ichs soooo klasse!

Und du hast Zack wiederbelebt? Super Idee! *Zack knuddel* Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
Von:  KeksFrosch
2007-07-18T17:16:55+00:00 18.07.2007 19:16
der abbruch ist gemein... ich will weiter lesen^^ die geschichte ist gerade so spannend *schnief*
schickst du mir ne ENS wenns n neues kapitel gibt??? bitte...

LG Latishja
Von:  SilverReader
2007-07-14T21:03:56+00:00 14.07.2007 23:03
Ich schließe mich Cay an.
genial
*grins*
lass dir Zeit udn dann machst du die geilsten Kaps, bei denen sogar ICH nichts zumeckern habe
*umplüsch*
Sehr schön, wirklich echt toll, alles genau beschrieben, alles shcön flüssig.
Hach wie ich das Liebe

*grins*
Ich hab auch 3 Neue FFs.. kannst ja mal reinsehen XD


deine Silver


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