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Momente

von

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Bedarfserweckung

Hi ^_^

Lang ist's her, dass ich was habe von mir hören lassen. Und dann umfasst das, was ich nach meiner Abstinenz veröffentliche, auch nur knapp 200 Wörter; ziemlich enttäuschend, ich weiß. Aber das hier soll auch eigentlich nur ein kleines Lebenszeichen meinerseits darstellen, während ich weiter fleißig am nächsten Kapitel von "Mein Engel" arbeite.

Hm, was gäbe es ansonsten noch zu sagen? Mir ist klar, dass das hier weder besonderns anspruchsvoll, noch allzu espritreich ist. Aber hey, letztendlich kochen wir alle nur mit Wasser und irgendwie hatte ich einfach mal Lust drauf, so einen Mist zu verfassen!

Noch eine Bemerkung am Rande: Die Cremesorte, die in diesem Drabbel erwähnt wird, gibt es wirklich; die geneigte Leserin kann sie in jedem DM-Markt begutachten. Scheint so, als hätten auch die Werbefuzzies jetzt Fangirls als Einnahmequelle entdeckt xD
 

Warnungen: OOC, silly, irgendwo auch ein klein wenig notgeil

Disclaimer: Nix mir, Geld verdiene ich natürlich auch keines damit
 

~~~;~~~
 

Entgeistert starrte Kai das Supermarktregal vor sich an. Als er sich entschlossen hatte, noch schnell ein paar Einkäufe zu erledigen, hatte er bestimmt nicht damit gerechnet, so etwas zu finden. Mit zittrigen Händen nahm er eine der Tuben heraus, hielt sie sich ganz dicht vors Gesicht, um auch ja sicher zu gehen, dass er sich nicht verlesen hatte. Die Aufschrift blieb dieselbe: "LOVELY SUGAR RAY Bodylotion mit Zuckerrohr - für ein zartes Schäferstündchen".

Unwillkürlich tauchte in Kais Geist das Bild eines nur spärlich bekleideten Rays auf, der mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten, einladend glänzenden Lippen dastand. Der damit begann, andächtig die Creme auf seinem Oberkörper zu verteilen, langsam die Hände über bronzene Haut und vom Training gestählte Muskeln kreisen ließ, nur um dann über sein wohl definiertes Sixpack hinab...

Schluss damit! Derlei unzüchtige Gedanken gehörten sich einfach nicht für den Chef eines der angesehensten Beyblade-Teams überhaupt... Schon gar nicht, wenn es dabei auch noch um einen Teamkollegen ging! Nein, Kai würde einfach die Bodylotion wieder ins Regal stellen, aus dem Laden marschieren und so tun, als sei nichts gewesen; wofür war er sonst weit und breit als menschlicher Eisklotz bekannt?

...

Na ja, ausprobieren konnte man das Zeug zumindest mal...

Erkenntnis

Hi ^^

Hab mich entschieden, noch eine kurze Momentaufnahme aus Kais Leben online zu stellen. Kann sein, dass ihr das weder besonders sinnvoll, noch besonders lustig finden werdet, aber ich hoffe, dass sich mit der Zeit aus den einzelnen Kapiteln ein zusammenhänges Bild ergeben wird.
 

~~~;~~~
 

Kai saß auf dem Bett und cremte sich ein, als es an seiner Tür klopfte. Fluchend griff der Blauhaarige nach einem Taschentuch, um sich die Hände daran abzuwischen; ehe Tyson auf die dämliche Idee kam, in sein Zimmer zu stolpern, machte er lieber selbst auf. Diese Nervensäge hätte ihm heute auch grade noch gefehlt...

"Ja?", ruppig riss Kai die Tür, sah daraufhin perplex einem knallrot anlaufenden Ray ins Gesicht. "Ich... Tala hat für dich angerufen und da wollte ich... Hier, bitte!" Ehe Kai noch irgendetwas sagen konnte, hatte der Andere ihm bereits das Mobilteil ihres Telefons in die Hand gedrückt und war geflüchtet.

Aus dem Hörer erschall ein schadenfrohes Kichern: //So, wie du deinen kleinen chinesischen Bettgefährten eben angefahren hast, wird er dich in nächster Zeit bestimmt nicht ranlassen...// Kai sah sich zuerst um, ob jemand den Kommentar gehört haben konnte, ehe er das Telefon an sein Ohr hielt: "Tala, du weißt genau, dass zwischen mir und Ray nichts läuft." //Natürlich weiß ich das; ich verstehe nur nicht, wieso. Selbst ein Blinder sieht, wie es zwischen euch knistert.//

Seufzend begann Kai, sich mit seiner freien Hand die Schläfen zu massieren: "Ganz einfach, weil es nun mal die ungeschriebene Regel "Fang unter gar keinen Umständen was mit einem Teamkameraden an!" gibt; das kann die ganze Mannschaft kaputt machen. Du schläfst ja schließlich auch nicht mit Bryan..."

//...//

"Oh..."

Gruppentherapie für Anfänger

Mit einem resignierten Seufzer ließ Ray sich auf sein Bett fallen und vergrub das Gesicht im Kissen. Es war deprimierend: Kaum wurde er mit einem spärlich bekleideten Kai konfrontiert, da geriet er auch schon ins Stottern wie ein quiekendes Fangirlie. Wie sollte dann bitte erst enden, wenn das Team nach dem nächsten Training die Gruppendusche benutzte?

Uärghs, jetzt hatte er das Bild eines nackten Tysons im Kopf! Eine Richtung, in die Ray seine Gedanken ganz sicher nicht schweifen lassen wollte, so sehr er seinen Teamkollegen auf persönlicher Ebene auch schätzte. Denn das tat er durchaus; man wohnte schließlich nicht fast neun Jahre mit einem Haufen von Leuten zusammen, die man überhaupt nicht ausstehen konnte. Na ja, abgesehen von seiner Tante Reiko und ihrem Ehemann…

Ein leises Klopfen riss den Chinesen aus seinen Gedanken und wenige Augenblicke später schob sich vorsichtig ein blonder Haarschopf durch die Tür: „Hey, alles in Ordnung bei dir? Lass mich raten: Kai hat dich wieder mal für Tyson gehalten und zu einer verbalen Kastration angesetzt…“ Als Ray daraufhin nur ein bejahendes Grummeln von sich gab, kam Max ganz ins Zimmer hinein und setzte sich neben ihn auf das Bett. Tröstend legte der Amerikaner seinem Freund einen Arm um die Schulter: „Wenn es dir weiterhilft: Tyson ist genauso begriffsstutzig.“ Und damit war die erste Runde von dem eröffnet, was Ray insgeheim als das gemeinsame Ausheulen über ihre Beinahe-Lebensgefährten bezeichnete.

Morgenmuffel

Als Kai am nächsten Morgen seinen Platz am Küchentisch einnahm, hatte er noch immer nicht so recht seinen Schock überwunden. Tala und Bryan waren ein Paar. Tala und Bryan, verdammt noch mal! Ausgerechnet die Beiden aus seinem Bekanntenkreis, von denen er erwartet hatte, man hätte ihnen jede dahingehende Neigung in der Abtei aus dem Leib geprügelt. Nicht, dass er sie für engstirnig in dieser Hinsicht gehalten hatte… Es machte vom sozialen Hintergrund her nur einfach weitaus mehr Sinn, wenn Max, der die wohl verständnisvollsten Eltern überhaupt hatte, Tyson anhimmelte – nicht, dass der ehemalige Weltmeister das mitbekommen hätte, dafür war der seinerseits viel zu sehr damit beschäftigt, in sein Essen verliebt zu sein. Moment mal, Max himmelte Tyson an? Okay, langsam wurde die Häufung von solchen Fällen in Kais näherer Umgebung unheimlich. Oder um es mit einem Zitat aus In And Out zu sagen: „Sind denn hier wirklich alle schwul?"

Automatisch wanderte der Blick des Russen zu Ray, der gerade friedlich und nichtsahnend seine Cornflakes in sich hinein löffelte; tja, da hatte er dann wohl seine Antwort…

Innerlich mit den Schultern zuckend, ergriff Kai ein Brotmesser und hämmerte damit gegen seine Kaffeetasse, um sich so Gehör zu verschaffen. Mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete, verkündete er: „Nächste Woche werden wir nach Russland fliegen, um dort an einem Turnier teilzunehmen.“

Kontaktaufnahme

Entspannt ließ sich Ray weiter in den ihm zugewiesenen Sitzplatz zurücksinken; er mochte es zu reisen, schon allein weil es ihm unzählige Möglichkeiten bot, die Menschen um sich herum heimlich zu beobachten. Apropos… Verstohlen warf er seinen Teamkollegen einen raschen Blick zu: Tyson spielte irgendein Rollenspiel auf dem Gameboy, Max war damit beschäftigt, die auf seinem MP3-Player gespeicherten The Who-Alben rauf und runter zu hören und Kai hatte sich in einer abgegriffenen Ausgabe von Christopher Marlowes „Doktor Faustus“ vergraben. Unwillkürlich musste Ray lächeln; das hier war also das typische Flugverhalten von Megastars…

Just diesen Moment nutzte Kai, um von seinem Buch aufzusehen und Ray direkt in die Augen zu schauen. Einige Sekunden starrten sie sich einfach nur an, ehe der Russe in einer bedächtigen Bewegung seine Hand hob und ihm einmal kurz zuwinkte. Ray hatte das Gefühl, ihm würde vor lauter Aufregung gleich das Herz aus der Brust springen, als er sich dazu zwang, die Geste ebenso bedächtig zu erwidern.

Ankunft

Nach der Landung hatte alles ganz schnell zu gehen: Koffer nehmen, ein Taxi schnappen und dann ab ins Hotel. Am Abend dann würde die Eröffnungsfeier des einwöchigen Turniers stattfinden, für das Tala sie als einen der Hauptgäste verpflichtet hatte. Normalerweise betrieben die Bladebreakers derartige PR-Stunts nicht, aber da es sich um eine reine Wohltätigkeitsaktion handelte, bei der Gelder für mit der Abtei in Verbindung stehende Waisenhäuser gesammelt werden sollten, machten sie dieses Mal eine Ausnahme. Zumindest war das die offizielle Begründung Kais gewesen; Ray hatte ihren Teamchef ja im Verdacht, einfach nur einen Vorwand gesucht zu haben, seiner Familie in Russland einen Besuch abstatten zu können. Nicht, dass Kai das je freiwillig zugeben würde… Weder dass ihre Reise nur ein Vorwand war, noch dass er Tala, Bryan, Ian und Spencer als das Äquivalent einer Familie betrachtete.

Bei dem Gedanken machte sich ein warmes Gefühl in Rays Magen breit; diese Form der Verschwiegenheit war eine der Eigenschaften, für die er Kai liebte. "Bloß nicht zeigen, dass man auch nur ein Mensch und somit verletzlich ist" – keine besonders gesunde Einstellung, zugegeben, aber dafür eine, die in einem sofort den Wunsch auslöste, Kai zu zeigen, dass auch er schwach sein durfte.

„Ich sage das ja nur ungern, aber wenn du noch länger sehnsuchtsvoll in Kais Richtung starrst, dann dürfte selbst Kai das mitbekommen… Tyson hat es jedenfalls schon bemerkt!“, flüsterte Max dem Chinesen warnend ins Ohr, ehe er Ray am Ellenbogen packte und in Richtung Ausgang zog. Lauter rief er den beiden übrigen Teammitgliedern zu: „Holt ihr das Gepäck, wir gehen dafür schon mal nach einem Taxi Ausschau halten!“

Ray sah noch aus dem Augenwinkel, wie Tysons Augenbrauen in seinen Haaransatz hochschossen, ehe er auch schon vor dem Hauptausgang des Flughafens stand und mit der kalten Winterluft Russlands konfrontiert wurde. Ein eisiger Wind schnitt ihm durch die Knochen, brachte ihn ins Hier und Jetzt zurück. Gequält schloss er die Augen: „Du hast mich gerade eben davor bewahrt, noch einen größeren Idioten aus mir zu machen, als ich es ohnehin schon bin.“

„Gerngeschehen.“, Max schenkte ihm ein ehrliches Lächeln, „Sieh es einfach so: Ich helfe dir und dafür spielst du dann deinerseits das Rettungskommando, falls ich mich in Peinlichkeiten verwickle.“

Jeder trägt sein eigenes Päckchen

Innerlich ein wahres Schimpfkonzert intonierend, machte Kai sich daran, seinen Hartschalenkoffer vom Gepäckband zu wuchten; warum hatte er sich bloß dazu überreden lassen, diesen Höllentrip zu unternehmen? Ach ja, richtig, weil Tala und Bryan ihm angedroht hatten, andernfalls eine Pressekonferenz einzuberufen, auf der sie die ganze Welt über sein Interesse an einem gewissen chinesischen Teamkollegen aufklären würden. Leider kannte Kai die Beiden gut genug, um sich keine Illusionen über den Wahrheitsgehalt dieser Drohung zu machen…

„Sag mal, fandest du Max’ und Rays Verhalten eben nicht auch merkwürdig?“ Hallelujah, hatte Tyson es also doch noch geschafft, einen Gepäckwagen hierher zu navigieren, ohne sich vorher eine Grundrisszeichnung des Terminals zu besorgen! Zeichen und Wunder gab es anscheinend tatsächlich ab und zu.

Abwehrend seine Arme vor der Brust verschränkend, drehte Kai sich zu seinem Teamkollegen um: „Wir sind eine Gruppe Blader bestehend aus einem megalomanisch veranlagten Intelligenzallergiker, einem Hippie der dritten Generation, einem Katzenmenschen und einem Soziopathen – definiere bitte ‚merkwürdig’!“

Vielleicht war es ja tatsächlich zu viel verlangt, davon auszugehen, dass Tyson Kais Sarkasmus verstehen würde, denn unbekümmert redete Dragoons Besitzer weiter: „Na ja, die Zwei kleben in letzter Zeit ständig aneinander…“ Okay, das war Kai auch schon aufgefallen; allerdings war er davon ausgegangen, dass es sich bei dem Benehmen der Beiden einfach um die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen handelte. In Tierfilmen sah man derartige Verhaltensmuster doch schließlich auch die ganze Zeit über, oder?

Störrisch reckte Tyson sein Kinn nach vorne: „Max hängt so gut wie gar nicht mehr mit mir herum, stattdessen flüstern er und Ray sich ständig Sachen ins Ohr!“ Ah ja… Der Herr Weltmeister war also bloß mal wieder eingeschnappt, weil sich keiner sein sinnloses Gebrabbel anhören wollte!

Sich nur schwer davon abhalten könnend, genervt die Augen zu verdrehen, hob Kai den nächsten Koffer vom Fließband und knallte ihn auf den Gepäckwagen: „Ich gebe dir jetzt einfach mal einen guten Rat: Weniger Reden, mehr schieben!“

Taxi Taxi

Es stand außer Frage, dass Kai nie im Leben freiwillig hinten sitzen würde, also war es letztendlich Ray, der als Anstandsdame zwischen Max und Tyson landete. Was an sich wirklich nicht schlimm gewesen wäre, hätten sie sich nicht auf halber Strecke zum Hotel plötzlich in einem Stau wiedergefunden…

So saß Ray eingequetscht zwischen zwei jetleggeplagten Teammitgliedern, die seine Schultern als Kopfkissen missbrauchten, in einem Auto, das nach Weihrauch, Katzenpisse und alten Socken roch und von einem Taxifahrer gesteuert wurde, der wenn er nicht gerade auf dem Lenkrad herumtrommelte, leise bei Liedern mitsang, die sich nach dem russischen Equivalent zu Countrymusic anhörten.

Hoffnungsvoll warf Ray seinem auf dem Beifahrersitz befindlichen Teamchef einen Blick zu, doch alles, was der tat, war, ihn seinerseits im Rückspiegel zu beobachten und zu grinsen. Dann sagte Kai irgendetwas auf russisch zum Taxifahrer, was den Mann seinerseits zum Lachen brachte, und schwupp war eine Vordertür des Taxis auf und Kai verschwunden. Ray hatte nicht mal die Zeit, bedröppelt zu schauen, da war Kai schon wieder im Auto und drückte ihm eine Tüte heiße Maronen in die Hand: „Drüben auf der anderen Straßenseite steht ein Stand, der Esskastanien verkauft; da wir noch länger hier herumsitzen werden, dachte ich, was zum Aufwärmen könnte nichts schaden.“

Einführungen

Als sie endlich in ihrem Hotel ankamen, blieb gerade noch genug Zeit, um das Gepäck in den angemieteten Doppelzimmern abzustellen, ehe sie auch schon wieder los mussten. Die Einführungsveranstaltung fand in einer umgebauten Eislaufhalle etwas außerhalb von Moskau statt, dem selben Ort, an dem später auch der Wettkampf abgehalten werden würde. Im wesentlichen war das erst mal ein reiner Pressetermin, „Sehen und gesehen werden“ galt hier als Motto.

Zumindest dachte Kai das, bis Ray auf einer der Tribünen die White Tigers entdeckte und freudestrahlend losstürmte, um sie zu begrüßen; ab diesem Zeitpunkt sah Kai dann nur noch rot, oder besser gesagt rosa, denn immerhin hatte Mariah es ja auf seinen Lieblingschinesen abgesehen. Dreist so was! Da suchten sich einfach irgendwelche Weiber kleine, unbedarfte Blader als persönliche Lustobjekte aus, nur weil die zufälligerweise einen tollen Oberkörper hatten. Wobei Rays Hintern ja auch nicht zu verachten war…

Neben Kai ertönte ein amüsiertes Lachen: „Wie ich sehe, gehst du gerade wieder mal deinem liebsten Hobby nach…“

Genervt drehte Kai sich um: „Was willst du, Tala?“

„Die Frage ist doch wohl eher, was du willst - oder besser gesagt wen. Warum schnappst du dir den Kleinen nicht einfach?“

„Weil das nicht geht.“

„Und wieso nicht?“

„Ich bin der Teamchef. Meine Aufgabe ist es, die bestmögliche Funktionsweise des Teams sicherzustellen. Ich sorge dafür, dass die Teammitglieder sich richtig ernähren, hart trainieren, genug schlafen, möglichst wenig krank werden und auch sonst nichts tun, was das Team aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Wenn es Problem gibt, räume ich sie aus dem Weg. Und eine Beziehung mit Ray einzugehen würde Probleme verursachen.“

„Mit anderen Worten willst du, dass es deinen Freunden – vor allen Dingen Ray – gut geht und sie glücklich sind. Sex macht glücklich, weißt du. Welchen Lösungsvorschlag werde ich dir folglich gleich vorschlagen?“

Freunde

„Glaub’s mir ruhig, Kai hat dir definitiv auf den Po gestarrt!“, seufzend warf sich Max rückwärts auf sein Bett, „Ich wünschte, Tyson würde mir so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen…“

Unbeeindruckt suchte Ray weiter sein Duschzeug zusammen: „Max, wir reden hier von Kai; so wie ich ihn kenne, hat er meinen Hintern nur inspiziert, um im Geiste den Fettanteil meines Körpers auszurechnen und dann anschließend einen neuen Trainingsplan zusammenzustellen, mit dem er uns quälen kann…“

„Der merkwürdigerweise nur bei dir tägliches Schwimmen vorsieht und damit sicherstellt, dass Kai dich regelmäßig in einer engen kleinen Badehose bewundern kann, schon klar…“, Max zwinkerte seinem Zimmergenossen zu. Dies veranlasste Ray dazu, lächelnd sein Handtuch nach dem Amerikaner zu schleudern: „Idiot!“

Aus dieser einen harmlosen Attacke wäre mit Sicherheit eine ausgelassene Kissenschlacht geworden, hätte in diesem Moment nicht Tyson seinen Kopf durch die Zimmertür gestreckt: „Hey, wie geht’s euch? Ähm… Max, die haben mir den neuesten Zelda-Teil aufs Zimmer geschickt und da wollte ich fragen, ob du Lust hättest, ihn mit mir gemeinsam zu spielen?“

Überrascht fuhr sich Max mit den Fingern durch die Haare: „Okay, Tyson! Gib uns noch ne Viertelstunde, dann war Ray duschen und wir kommen rüber.“

„Also eigentlich hab ich ja gedacht, wir beide könnten alleine…“, vor Verlegenheit färbten sich Tysons Wangen scharlachrot. Unwillkürlich musste Ray grinsen; so so, hatte es bei dem Herrn Weltmeister also doch endlich mal ‚Klick’ gemacht.

Mit sanfter Gewalt zog der Chinese Max von seinem Platz auf dem Bett herunter und schuppste ihn Tyson in die Arme: „Klar hat Max Lust dazu; ich wünsch euch noch einen schönen Abend!“ Ehe seine Teamkollegen den Raum verließen, warf Max ihm noch schnell einen Blick zu, der soviel wie „Du hast was gut bei mir!“ zu sagen schien.

Unwahrscheinliche Bettgefährten

Ein Klopfen schreckte Ray aus seinem Buch auf. Hm, hatte Max wohl vorhin seinen Zimmerschlüssel vergessen… Seine Lektüre zur Seite legend, stand Ray vom Bett auf und schlurfte zur Tür: „Kleinen Moment, ich mach dir auf!“

Er war nicht wenig erstaunt, als statt dem erwarteten Blondschopf Kai samt Koffer vor ihm stand. Ungeduldig drückte sein Teamchef sich an ihm vorbei: „Die Beiden sind immer noch am spielen; Max hat gemeint, wenn ich wolle könne ich heute Nacht hier schlafen.“ „Öhm…Klar.“, irritiert sah Ray dabei zu, wie Kai sich ohne eine Antwort abzuwarten auf die nächstbeste Matratze fallen ließ, „Das ist übrigens mein Bett…“ Kai überging seinen Einwand einfach, indem er Ray kritisch musterte: „Sag mal, wie läufst du hier eigentlich herum? Wenn du die ganze Zeit nur im Bademantel dasitzt, musst du dich nicht wundern, falls du krank wirst und dadurch nicht am Wettkampf teilnehmen kannst!“

„Ich wollte meinen Schlafanzug gleich anziehen…“, unsicher sah Ray zur Seite, fühlte sich dabei noch nackter als ohnehin schon.

„Gut. Und jetzt komm erst mal her und setz dich vor mich; ich creme dir den Rücken ein.“, auffordernd klopfte Kai auf die Matratze. Bitte was?!

Ungerührt fuhr Kai fort: „Das Klima hier in Russland ist viel zu kalt, als dass man die Haut zu lange ungeschützt lassen sollte; sie wird sonst nur ganz trocken und rissig.“

„Okay.“, zögernd tat Ray, was sein Teamchef von ihm verlangte, „Sag mal, findest du es nicht auch etwas… ungewöhnlich, dass du freiwillig so viel Körperkontakt zu jemandem eingehst?“

„Wieso? Du und Max macht das doch auch die ganze Zeit.“

Ja, aber Max ist ja auch nicht derjenige, den .ich bei der erstbesten Gelegenheit mit Freuden mal bespringen würde…

Laut meinte Ray: „Die Creme riecht gut.“

„Zuckerrohr.“, Kai schien einen Augenblick zu überlegen, „Wie sind du und Max eigentlich so enge Freunde geworden?“

Ray erinnerte sich noch genau an den Moment, in dem der Kampf zwischen Tyson und Kai beendet war und beide lächelnd nebeneinander unten in der Arena lagen: Vor Eifersucht und Neid wäre ihm damals beinahe die Galle hochgekommen; er wollte jetzt da unten sein, er wollte der sein, der Kai so zum Lächeln brachte! Dann sah der Chinese zu Max hinüber und stellte fest, dass der mit genau demselben Hunger Tyson betrachtete…

Ein Lächeln stahl sich auf Rays Gesicht: „Wir haben einfach festgestellt, dass wir viel gemeinsam haben.“

Schlaflos in Moskau

Schlaflos starrte Kai die Wand an. Er konnte einfach nicht einschlafen, wenn das Bettzeug die ganze Zeit nach Ray roch… Das hatte ungefähr denselben Effekt, als würde man Tyson in einem Süßwarenladen aussetzen, ihm aber untersagen, irgendeine der Auslagen auch nur anzufassen.

Langsam fragte der Russe sich, ob die Idee hier zu übernachten wirklich eine so gute gewesen war. Zu dem Zeitpunkt, an dem er die Entscheidung getroffen hatte, erschien der Gedankengang „Abhärtung statt Ignoranz“ noch vollkommen logisch; immerhin ging Tala ihm die ganze Zeit mit seinen Gefühlen für Ray auf den Keks, da ließen diese sich nicht so leicht verdrängen. Leider hatte Kai bei seinen Überlegungen nicht bedacht, dass bei Rays Anblick sofort wieder sein – sonst zugegebenermaßen gerne ignorierter – Beschützerinstinkt aufflammen könnte, oder wie gut sich Rays Haut unter seinen Fingerspitzen anfühlte… Andererseits gab es auch positive Dinge zu berichten: Er hatte ein Gespräch mit Ray geführt. Zugegeben, es handelte sich dabei wahrscheinlich um eines der seltsamsten Gespräche überhaupt, aber he, Normalität wurde allgemein enorm überbewertet!

Fast schon gegen seinen Willen sah Kai zum Objekt seiner heimlichen Begierden hinüber. Friedlich schlafend lag Ray in seinem Bett, das Kopfkissen mit beiden Armen umklammert, die Decke hinab an das Fußende getreten. Sein Schlafanzugoberteil war so weit hochgerutscht, dass der Saum gerade noch so den Bauchnabel streifte. Das konnte ja kein Mensch mitansehen!

Vorsichtig stand Kai auf, schlich so leise wie möglich zu seinem Teamkameraden hinüber. Er würde ganz sicher nicht zulassen, dass Ray sich eine Blasenentzündung zuzog und dann während des Wettkampfes von einem Fuß auf den anderen springend um die Arena herumtanzte, weil er nicht aufs Klo verschwinden konnte! Entschlossen schnappte Kai sich die verstoßene Bettdecke und machte sich dann daran, sie irgendwie um Ray herum festzustecken. Wäre doch gelacht, wenn er sich von so etwas aus der Fassung bringen lassen würde…

Frühaufsteher

Die Sonne war noch nicht lange aufgegangen, da stahl Kai sich schon aus Rays und Max’ Hotelzimmer hinunter in den Speisesaal. Wenn er schon die ganze Zeit über kein Auge zubekam, konnte er das wenigstens auch an einem Ort machen, an dem ihm ein großzügiger Vorrat an Kaffee zur Verfügung stand… Und sei es nur, um das koffeinhaltige Getränk zum Beenden seiner Leiden zu nutzen und sich darin zu ertränken.

Der einzige Mensch, der außer Kai schon wach zu sein schien, war ein einzelner Kellner, der gerade mit dem Aufbau des Frühstücksbüffets beschäftigt war; zumindest gab Kai sich dieser flüchtigen Hoffnung solange hin, bis Mariah wie aus dem Nichts auftauchte und ihm gegenüber an dem Tisch Platz nahm, den Kai gerade als seine private Grummelecke für die nächsten paar Stunden auserkoren hatte. Unbeeindruckt von dem hasserfüllten Blick, den ihr der Teamchef der Bladebreakers daraufhin zuwarf, griff Mariah seelenruhig nach dem Zuckerstreuer: „Ich hatte gehofft, dich hier zu treffen.“

Abweisend verschränkte Kai die Arme vor der Brust: „Oh, reicht es dir mittlerweile etwa nicht mehr, Ray aufzulauern? Hast dein Beuteschema wohl auch auf andere Männer ausgeweitet…“

„Glaub mir, weder du noch Ray sind der Typ Mann, auf den ich stehe.“, ein amüsiertes Zucken umspielte Mariahs Mundwinkel, „Wobei mein bester Freund tatsächlich etwas damit zu tun hat, dass ich hier bin; um genau zu sein wollte ich dich näher unter die Lupe nehmen, um festzustellen, ob du den Qualitätsansprüchen der White Tigers als eventueller Lebensgefährte für Ray entsprichst. Und behaupte jetzt bloß nicht, du hättest kein Interesse! Alle außer Ray kriegen mit, wie du ihn ansiehst, wenn du glaubst, keiner würde in eure Richtung schauen!“

Verdammt noch mal, warum bestand hier eigentlich jeder darauf, aus ihm und Ray unbedingt ein Paar machen zu wollen? Es war eine Sache, wenn Tala sich anhörte wie eine hängengebliebene Schallplatte; den kannte Kai immerhin schon viel länger und hatte sich von daher mit seinem Geisteszustand abgefunden. Aber nun fingen auch schon Leute damit an, mit denen Kai in seinem gesamten bisherigen Leben maximal fünf Sätze gewechselt hatte! Was kam wohl als nächstes; tausende von durchgeknallten weiblichen Fans, die Geschichten ins Internet stellten, in denen Ray und er einander das Hirn aus den Köpfen vögelten?

Statt seine Befürchtungen auszusprechen, präsentierte Kai lieber sein gewohnt charmantes Ich: „Und was ist, wenn ich durch eure Qualitätskontrolle durchfalle?“

Mariah schenkte ihm ein Lächeln, in dem Zuckerstangen und knuddelige kleine Teddybären mitschwangen: „Du brichst Rays Herz und ich breche dir dein Genick!“

Abmachungen

Als Ray um sieben Uhr in den Speisesaal hinunterkam, fand er Mariah und Kai in ein angeregtes Streitgespräch vertieft vor. Leicht irritiert über dieses doch eher ungewöhnliche Paar kratzte er sich im Nacken: „Guten Morgen!“

Mariah warf Kai noch einen letzten bedeutungsvollen Blick zu, ehe sie lächelnd von ihrem Platz aufstand und Ray einmal kurz an sich drückte: „Morgen, du Schlafmütze! Sorry, aber ich muss auch schon gleich wieder los; Lee hat vor unserem Wettkampf heute Mittag noch schnell eine Stadtrundfahrt gebucht. Aber Kai und ich haben ausgemacht, dass wir heute Abend alle zusammen essen gehen, wir werden uns also zumindest dann in aller Ruhe unterhalten können.“ Über Mariahs Schulter hinweg durfte Ray Kais Gesichtsausdruck bewundern, der ganz klar ‚Haben wir das?’ zu sagen schien.

Schmunzelnd erwiderte Ray die Umarmung: „Hört sich großartig an! Grüß die Jungs von mir, ja?“ Eine Zustimmung grummelnd, machte sich Mariah auf den Weg und Ray konnte nun seine ganze Aufmerksamkeit Kai zuwenden: „Morgen. Über was habt ihr euch denn unterhalten?“

Kai runzelte eine Augenbraue: „Kann ich dir nicht sagen. Ich war viel zu beschäftigt damit, ihr nicht zuzuhören, als dass ich auf das Thema geachtet hätte.“

Unwillkürlich fing Rays rechter Mundwinkel an zu zucken; diese Antwort war mal wieder typisch… Bloß nicht zuviel von sich preisgeben, ein anderer könnte ja sonst in Versuchung kommen, einen näher kennenlernen zu wollen. Vielleicht sollte jemand Kai mal sagen, dass es durchaus genug Leute gab, welche die Kombination ‚schweigsam und geheimnisvoll’ äußerst anziehend fanden…

Statt jedoch etwas derartiges zu unternehmen ließ Ray sich lieber auf den Stuhl zu Kais Linken gleiten: „Keine Sorge, von mir hast du keine Endlosmonologe zu befürchten; ich bin notorischer Morgenmuffel und schon zufriedengestellt, wenn ich in Ruhe frühstücken darf.“ Frühstücken und davon träumen, ganz was anderes zu vernaschen als bloß Toastbrot…

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Die Stille zwischen Ray und ihm war… angenehm. Nicht dieses eingeschüchterte Schweigen, das die Menschen normalerweise in Kais Gegenwart einhielten, sondern einfach nur die Abwesenheit von Worten, weil keine Notwendigkeit zu reden bestand. Zu sagen zwischen Kai und Ray sei in diesem Moment ein instinktives Verstehen des jeweils anderen eingetreten, wäre gelogen gewesen; die Atmosphäre war einfach so entspannt, dass ihre Schrulligkeiten und Macken angesichts dessen nicht von Bedeutung zu sein schienen. Man konnte in aller Ruhe man selbst sein, weil man wusste, dass der Gegenüber es nicht gegen einen verwenden würde.

Tyson musste diesen perfekten Augenblick natürlich zerstören, indem er sich auf den Stuhl zur Rechten Kais fallen ließ: „Hey, sorry für die Verspätung… Was steht denn heute so alles auf dem Tagesplan?“ Kais erster Instinkt bestand darin, das nächstgelegene Stück Besteck – in diesem Fall ein Teelöffel – zu greifen und es dem Störenfried in die Stirn zu rammen. Dann schaltete sich sein gesunder Menschenverstand ein und teilte ihm mit, er würde damit eine viel zu große Schweinerei anrichten. Außerdem wollte er Ray nicht unbedingt den Appetit verderben…

Sich nach außen hin nichts von seinen Gedankengängen anmerken lassend, meinte Kai lapidar: „In einer Stunde werden wir den Eröffnungswettkampf dieses Turniers bestreiten. Du, Max und Ray stehen auf dem Platz.“

Schlachtfelder

Irgendwie war es ja schon niedlich zu sehen, wie Max und Tyson Hand in Hand hinter Kai herschlichen, jedes Mal schlagartig auseinanderstoben, sobald ihr Teamchef sich zu ihnen umdrehte. Das hatte so etwas von verlegenen Teenagern, die gerade von ihren Eltern beim Fummeln erwischt worden waren… Ne, aber jetzt mal im Ernst: Es freute Ray für seine Freunde, wenn sie endlich miteinander glücklich waren und er würde ihnen alles an Rückendeckung zusichern, was sie benötigten – Verliebtheit gegenüber Kai Hin oder Her. Immerhin war es nicht so, als habe Ray mit seinem Herz auch das Recht auf eine eigene Meinung abgegeben.

Mit einer ungeduldigen Geste bedeutete Kai ihnen, schon mal in Richtung der Umkleidekabinen vorzugehen: „Ich kläre noch was mit dem Kapitän der gegnerischen Mannschaft. Bereitet ihr euch derweil schon mal auf den Wettkampf vor.“

Unschlüssig sahen die drei verbliebenen Mitglieder der Bladebreakers dabei zu, wie ihr Teamchef auf der anderen Seite der Halle durch eine Tür mit der Aufschrift ‚Organisationsbüro‘ verschwand. Verlegen kratzte Tyson sich am Kopf: „Liegt es an mir oder wurde uns bisher immer noch nicht gesagt, gegen wen wir eigentlich kämpfen?“

„Es liegt nicht an dir.“, vorsichtig packte Ray Max und Tyson an den Schultern und geleitete sie in Richtung ihrer vorherbestimmten Destination, „Hört zu, ich übernehme den ersten Gegner und gebe euch damit ein bisschen mehr Zeit, auf der Ersatzbank zu überlegen, wie ihr Kai euer Geheimnis mitteilen wollt. Okay?“ Ein dankbares Nicken seitens Max, dann fand Ray sich auch schon am Fuß der Treppen wieder, die in eine Arena voller tosender Menschen hinaufführte. Mit jedem Schritt wurden das Klatschen und das Füßestampfen, das Johlen und die Sprechgesänge lauter, bis sie schließlich wie die Welle eines Tsunamis über dem Chinesen zusammenschlugen. Doch nicht das, sondern der Anblick seines Gegners raubte ihm den Atem: Mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen stand Bryan auf der anderen Seite des als Wald gestalteten Tableaus, warf Ray ein grimmiges Lächeln zu.

Überzeugungssache

„Heute Abend gehe ich mit den White Tigers essen.“, Kai sagte das, als sei es ein Todesurteil.

Unbeeindruckt tippte Tala weiterhin auf der Tastatur seines Mobiltelefons herum: „Glückwunsch, dann lernst du ja endlich die Familie deines Zukünftigen näher kennen. Was hältst du von Italienisch? Einer meiner Freunde von der russischen Mafia hat neulich ein Restaurant eröffnet, in dem es ganz hervorragende Pasta gibt; seine Frau kommt aus Sizilien, da lag diese Geschäftsidee nahe.“

„Was?“, misstrauisch musterte Kai seinen Jugendfreund, „Wieso willst du das wissen?“

„Na wir wollen doch, dass du einen guten Eindruck hinterlässt, wenn Rays Familie deine Familie trifft; da gehört ein anständiges Ambiente eben auch dazu.“

„Meine Familie…“

„Ja. Also Ian, Spencer, Bryan und ich – deinen Großvater aus dem Gefängnis zu bekommen könnte in wenig zu lange dauern.“

„Und warum sollte ich euch mitnehmen?“

„Ich sag dir wieso: L'état, c'est moi !“ Als Kai daraufhin nur unverständig die Stirn runzelte, seufzte Tala: „Das heißt ‚Der Staat bin ich!‘. Hab ich im Sprachkurs gelernt; ich glaube, Bryan hat zwar was anderes gewollt, als er damals von ‚Französisch‘ sprach, aber…“

Ein flaues Gefühl machte sich in Kais Magen breit: „Und warum erzählst du mir das jetzt bitte?“

„Weil ich gerne Leute schocke. Und außerdem konnte ich dich damit lange genug ablenken, um Spencer eine SMS zu schicken; unsere Plätze im Nero sind schon so gut wie reserviert…“

Krieg und Frieden

„Du willst mich verarschen!“, fassungslos und auch ein wenig sauer machte Ray einige Schritte auf seinen Kontrahenten zu, um sich die Sache aus der Nähe anzusehen.

„Nein.“, Bryan zuckte nur mit den Schultern, „Aber diesmal musst du dir zumindest keine Gedanken darüber machen, dass ich dir den Zopf in Unordnung bringe; nachdem Tala mich nach der ersten Weltmeisterschaft dazu verdonnert hatte, dem halben Dutzend an in der Abtei untergebrachten Waisenmädchen täglich die Haare zu flechten, weiß ich was für eine Heidenarbeit das ist.“

Missbilligend presste Ray die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Das hörte sich so an, als sei sein schlimmstes Problem nach dem damaligen Kampf der Zustand seiner Frisur gewesen…

Ungerührt von der Reaktion seines Gegners zückte Bryan seinen Shooter: „Könnten wir jetzt bitte zum eigentlichen Thema kommen? Laut Plan sollen in einer halben Stunde die nächsten beiden Teams in dieser Arena aufeinandertreffen.“ Dieser arrogante… Den breitbeinigen Stand seines Gegenübers imitierend, baute Ray sich vor der Bowl auf. Das durch seinen Körper tosende Adrenalin verstärkte alle Sinneseindrücke, bis sie schließlich ineinander verschwammen. Konkret blieb nur das Hämmern des eigenen Herzens, das dem Erlebten wie ein konstanter Trommelschlag zugrundelag.

„3, 2, 1 – Let it rip!“

Wie ein Pfeil, der von der Sehne gelassen wird, so schnellten ihre Blades nach vorne in die Arena. Es war dieser eine Moment beim Bladen, den Ray mehr als alles andere liebte; alle Kraft wurde konzentriert, um eine einzelne kleine Aktion auszuführen, die doch allesentscheidend war. Das hier war der Augenblick, in dem noch alles passieren konnte.

Mit aller Kraft drang Falborg auf Driger ein, versuchte ihn mit schierer Wucht aus dem Spiel zu katapultieren, doch der Weiße Tiger wich einfach tänzelnd zur Seite aus. Wenn Bryan diesen Kampf gewinnen wollte, musste er mehr aufwenden als rohe Gewalt… Zuerst langsam, dann immer schneller begann Driger seinen Gegner zu umkreisen, sorgte dafür, dass er immer genau da war, wo der andere Blade hinwollte. Nachgeben war keine Option.

Offenbar hatte auch Bryan das erkannt, denn statt wie bisher einen Angriff von der Seite zu versuchen, fegte Falborg plötzlich in die Luft und tackelte Rays Blade von oben. Ein Kreischen wie von einer Motorsäge erklang, schnitt schmerzhaft durch Rays Zähne. Ein Teil von ihm wäre am liebsten auf der Stelle hinunter in die Arena gesprungen, um den Schaden an Driger zu begutachten, aber der logische Part in ihm wusste, dass ein rasch gewonnener Sieg das Leiden seines Partners viel schneller und effektiver beenden konnte.

Wieder und wieder stieß Falborg auf Driger hinab, brachte den anderen Blade so ins Taumeln. Funken stoben auf, erzeugt durch die Reibung von Metall auf Metall. Bryan erlaubte sich bereits ein siegessicheres Grinsen – das ihm wenige Millisekunden später gefror, als Driger seinerseits zu einem wuchtigen Angriff ausholte und einen langen, tiefen Kratzer in Falborgs Rumpf hinterließ. Schien so, als hätte da einer die Krallen dieses Kätzchens vergessen... Na dann wurde es doch Zeit, sie ihm in aller Deutlichkeit zurück in Erinnerung zu rufen, oder?

„Driger, Tiger Claw!“

Wie eine Naturgewalt kam das Bitbeast über das Tableau, riss büschelweise Gras, Erdklumpen und sogar den ein oder anderen Bonsai mit sich. Auch Falborg konnte sich der Heftigkeit der Attacke nicht entziehen; wie eine Katze, die eine Maus gefangen hat und nun ihrem Spielzeug überdrüssig geworden ist, schleuderte Driger ihn durch die Luft, setzte ihm dabei ein ums andere Mal mit seinen Krallen zu, bis Falborgs gesamte Oberfläche mit einem Netz aus mehr oder minder tiefen Rillen überzogen war. Schließlich, nachdem dieses Spiel eine halbe Ewigkeit zu dauern geschienen hatte, versetzte Driger dem anderen Blade einen finalen Schlag, der ihn gegen einen Baumstamm donnern ließ. Bewegungslos blieb Falborg am Boden liegen.

Schwer atmend sah Ray zu Bryan hinüber. Der streckte ihm grinsend die Hand hin: „Na, genug ausgetobt?“ „Vorerst.“, gegen seinen Willen musste Ray schmunzeln; das verstand man in der Abtei also unter einer Aussöhnung…

Um sie herum brach das Publikum in lauten Jubel aus.

Fressen und gefressen werden

Kai war sich von Anfang an darüber klar gewesen, dass sie alle mit dem gemeinsamen Essen auf eine Katastrophe zusteuerten; dennoch bedurfte es erst einiger mordlüsterner Blicke, die Lee ihm vom anderen Ende der Tafel aus zuwarf, um ihm klar zu machen, dass es sich dabei um eine Katastrophe im Titanic-Format handeln würde. Konnte man ja schon dankbar dafür sein, in diesem Zusammenhang zumindest von Celine Dion verschont zu bleiben…

Neben Kai tat Max alles dafür, eine Unterhaltung mit Spencer anzufangen. Kai hätte ihm sagen können, wie sinnlos ein derartiger Versuch war, aber damit hätte er dem Blonden wohl seine einzige Beschäftigung geraubt – und so ein herzloser Bastard war selbst Kai nicht. Schlimm genug, Max und Tyson zu einer derartigen Gesellschaft verdonnert zu haben, nur um den Anschein aufrecht zu erhalten; auch wenn man so tat, als sei dies hier etwas ganz anderes, so wusste doch jeder von ihnen, dass es genau das war.

„…Und deshalb hat Daichi beschlossen, sein eigenes Team zu gründen. Was sind denn eigentlich deine Hobbies?“, Max schenkte Spencer ein aufmunterndes Lächeln, das mittlerweile auf seinem Gesicht festgefroren schien.

Der Hüne sah seinen Gesprächspartner einige Sekunden ausdruckslos an, ehe er bedächtig mit den Schultern zuckte. Dann, wie ein Nachgedanke: „Ich fotografiere gerne.“

„Das ist großartig!“, ekstatisch griff Max nach seinem Wasserglas, „Was für Fotos sind das denn genau? Portraitaufnahmen, Landschaftsbilder…?“

„Alles, was mir besonders ins Auge fällt; hauptsächlich Schwarzweißaufnahmen, die sind atmosphärischer.“

Erstaunt blinzelte Kai einmal; das war mehr Information, als Spencer ihm in den letzten zehn Jahren hatte zukommen lassen.

Zwei Plätze weiter links war ein Kampf um den Salat ausgebrochen. Voller Entsetzen betrachtete Kevin Ian: „Wie meinst du das, ‚du isst keine Tomaten‘? Wir reden hier doch von Tomaten! In Kugelform gepresster Sonnenschein!“

Ian warf seinem Gegenüber einen entnervten Blick zu: „Ich bin allergisch gegen die Dinger!“

„Oh…“, Kevin machte eine schuldbewusste Pause, ehe sich sein Gesicht erneut erhellte, „Kann ich sie dann haben?“

„Sicher.“

Gary und Tyson beschäftigten sich in einträchtiger Stille mit ihren Vorspeisen, zumindest um die beiden musste sich Kai also keine Gedanken machen. Problematischer sah es da schon weiter unten am Tisch aus.

„So, ihr wolltet also herausfinden, ob wir gut genug für euren geliebten Ray sind.“, Bryan unterzog Mariah einer Musterung, die keinen Zweifel offenließ, wie sein Urteil umgekehrt ausfiel.

Belustigt verzog die Angesprochene eine Augenbraue: „Wenn es allein darum gehen würde, befänden wir uns jetzt nicht hier, sondern in einer Seitengasse und würden uns gegenseitig die Schädel einschlagen. Zumindest hatte ich bislang immer den Eindruck, auf diese Weise würdet ihr derartige Probleme lösen.“

Bryan stieß ein bellendes Lachen aus: „Tja, was soll ich sagen, das Motto in der Abtei lautet nun mal seit jeher ‚Fresse polieren und gut ist’s‘; das ist halt das Tier im Manne.“

Neben ihm rümpfte Tala die Nase: „Wohl eher das Kind; ich hatte jedenfalls nie das Bedürfnis, mir mit jemandem den Schädel einzuschlagen, nur um dann drei Minuten später Blutsbrüderschaft zu schließen.“

Bryan schnaubte ungläubig: „Und was war bitteschön die Sache mit Tyson bei den Weltmeisterschaften?“

„Das war ein offizielles Turnier, das ich ganz offiziell verloren habe.“, Tala gab sich alle Mühe, möglichst ernsthaft dreinzuschauen, „Mal ganz davon abgesehen, dass Boris und Voltaire deswegen auf 180 waren.“

„Ihr seid definitiv verdreht genug, um Teil unserer Familie zu werden.“, Mariah sagte das mit einem Lächeln, „Schön zu wissen, dass Ray nach unserer Hochzeit nicht ganz allein dasteht.“

„HOCHZEIT???“, die versammelte Festgemeinschaft sah sie entgeistert an.

Verlegen kratzte sich Mariah am Kopf: „Na ja, eigentlich wollten wir euch das anders beibringen, aber… Nach diesem Turnier fliegen Lee und ich nach China zurück, um im engsten Familienkreis zu heiraten. Wir haben das schon länger vor uns hergeschoben, und jetzt ist einfach der richtige Moment gekommen; schließlich verdient auch das Leben außerhalb des Profisportes Aufmerksamkeit.“

„Ist dem so?“, Tala warf Kai einen vielsagenden Blick zu, ehe er sich mit einem wölfischen Grinsen an Lee wandte: „Wie fühlt man sich denn so als Bräutigam in spe?“

„Ja, also…“, gegen seinen Willen lief Lee rot an, suchte verzweifelt nach irgendetwas, auf das er stattdessen seine Aufmerksamkeit lenken könnte. Sein Blick blieb an einer Schüssel Spaghetti hängen: „ESSENSSCHLACHT!!!“

Sofort brach der gesamte Tisch in hektische Aktivität aus; innerhalb weniger Sekunden waren Allianzen geformt und die ersten Nudeln begannen zu fliegen. Kai wäre am liebsten vor lauter Scham vergangen. Er hatte es ja kommen sehen…

Und dann blickte er in bernsteinfarbene Augen, die das Chaos um sie herum mit amüsierter Gelassenheit musterten. Wie aus einem Traum heraus hörte Kai sich über das Kampfgetümmel hinweg Anweisungen geben: „Tyson, Max, schnappt euch die Tomatensoße! Ich nehme die Anderen derweil mit Fleischbällchen unter Beschuss!“

Männergespräche I

Erledigt ließ sich Ray neben Lee auf die Stufen der Hoteltreppe fallen, zupfte sich geistesabwesend ein Stück Spaghetti aus den Haaren: „So, also du und Mariah, hm?“

„Hm.“, Lee begutachtete einen großen Fleck, den die Tomatensoße in seinem Lieblingsshirt hinterlassen hatte, „Also du und Kai, hm?“

„Hm.“

Einen Moment sagte keiner von ihnen etwas. Nervös leckte sich Ray über die Lippen: „Macht es dir etwas aus?“

„Nun, ich kann nicht gerade behaupten, einen Freudentanz aufgeführt zu haben, als Mariah mir mitteilte, du seist schwul.“, Lee hob den Blick, blickte Ray offen ins Gesicht, „Aber he, an erster Stelle bist du immer noch mein bester Freund! Und zumindest ist dieser Kai ein halbwegs passabler Blader…“

Ray konnte nicht verhindern, dass sein rechter Mundwinkel zu zucken anfing: „Du hast dich in Mariah wegen ihrer Fähigkeiten als Bladerin verliebt?“

Grinsend schüttelte Lee den Kopf: „Nein. Ich habe mich in Mariah verliebt weil sie das anmutigste, lustigste und entschlossenste Mädchen ist, das ich kenne. Außerdem hat sie keinerlei Skrupel, anderen bei Bedarf in den Hintern zu treten.“

„Schön, dich endlich zu deinen masochistischen Tendenzen stehen zu hören, aber wenn du nicht bald unter die Dusche verschwindest sehe ich mich leider gezwungen, dir in den Hintern zu treten…“, ertönte Mariahs amüsiert klingende Stimme hinter ihnen.

„Ja, Ma’m!“, salutierend stand Lee auf. Bevor er verschwand drehte er sich noch einmal zu Ray um: „Nacht, Kumpel!“

„Nacht!“, Ray ließ zu, dass Mariah ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, sah dann lächelnd dabei zu, wie seine Freunde Arm in Arm den Flur hinunter verschwanden.

Männergespräche II

Verloren starrte Kai sein Spiegelbild an. Er konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, dass gestern Abend etwas Wichtiges geschehen war, das seine und Rays Nicht-ganz-Beziehung einen großen Schritt in Richtung von etwas Ernsthaften, etwas Offiziellen gelenkt hatte. Die Frage war nur, wie er darauf reagieren sollte.

Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hätte Kai sich zurückgezogen, Distanz gewahrt. Hätte dafür gesorgt, dass keiner verletzt wurde. Jetzt war er sich nicht mehr sicher, ob das noch möglich war. Hatte Kai nicht Mal um Mal bewiesen, nicht in der Lage zu sein, dauerhaft Abstand zu Ray zu halten? Wollte er das denn überhaupt?

Ein Klopfen an der Badezimmertür riss Kai aus seinen Gedanken. „Kai, bist du bald fertig? Es gibt da was, worüber ich mit dir reden will.“, Tyson hörte sich wacher an, als das um diese Uhrzeit für ihn üblich war. Musste wohl wirklich wichtig sein…

Um sich den Anschein von Beschäftigung zu geben drückte Kai erstmal auf die Spültaste der Toilette und zählte bis Dreißig, ehe er zurück in das gemeinsame Doppelzimmer ging.

„Was ist, Tyson?“

„Na ja, es gibt da was, was du nicht weißt… Es geht um Max und mich.“, Tyson rieb sich abwesend über den Oberschenkel, ein sicheres Anzeichen für Nervosität. Als er merkte, was er da gerade getan hatte, warf er Kai ein verlegenes Lächeln zu: „Wir haben gedacht, da ich ohnehin relativ schmerzfrei in Sachen Peinlichkeiten bin, rede ich am besten mit dir darüber. Du wirst es wahrscheinlich nicht mögen, aber Max und ich… Na ja, wir sind jetzt ein Paar.“

Für einen Zeitraum von zwanzig Sekunden war komplette Leere in Kais Kopf. Kein Gedanke, kein Garnichts, nichts außer einem schwarzen Loch und der in Endlosschleife laufenden Titelmelodie von Bonanza. Dann brachte Kai ein gekrächztes ‚Was?‘ hervor.

Das… Das konnte jetzt einfach nicht sein. Ja, Max war in Tyson verliebt und ja, die beiden verbrachten seit ihrer Ankunft in Moskau wieder auffällig viel Zeit miteinander, aber…

Tysons Verunsicherung wich echtem Mitgefühl: „Ist ein Schock, nicht?“

Schnaubend ließ Kai sich auf sein Bett fallen, versuchte sich möglichst wenig von seiner inneren Aufgewühltheit anmerken zu lassen: „Das kannst du laut sagen! Hast du eigentlich irgendeine Ahnung, welche Auswirkungen das haben könnte? Die Presse, die Fans…“

Tyson nickte: „Und dann ist da immer auch die Gefahr, dass eine Beziehung das Team selbst kaputt macht.“

„Ja, genau.“, irritiert legte Kai den Kopf schief, „Aber woher weißt du das?“

„Tja, weißt du, ab und zu halte selbst ich inne und denke nach. Schwer zu glauben, aber wahr.“, Tyson lachte gutmütig, „In den letzten paar Wochen hab ich jede Nacht wachgelegen und mir die allerschlimmsten Horrorszenarien ausgemalt, was passieren könnte, wenn ich Max meine Liebe gestehe.“

„Und warum hast du es dann trotzdem getan?“, Kai hatte das Gefühl, dass die Antwort auf diese Frage ihm vielleicht bei seinem Problem mit Ray weiterhelfen könnte.

„Ganz einfach: Weil er es wert ist. Außerdem hat die Freundschaft zwischen uns Vieren etliche Wettkämpfe, Streitereien, Anfälle von Besessenheit, Androiden, Psychopathen und mein Ego überlebt, da sollte sie auch das verkraften können.“

Einen Augenblick sahen Kai und Tyson sich mit unbeweglichen Minen an; dann, als wäre ein Knoten geplatzt, prusteten beide los.

Sich nur mühsam beruhigend klopfte Tyson seinem Teamleader auf die Schulter: „Du, ich geh heute Morgen ein wenig mit Max und Ray spazieren; Spencer hat versprochen, uns über den Flohmarkt im Ismailowskij-Park zu führen. Ordne du erst mal in aller Ruhe deine Gedanken.“ Dankbar nickte Kai; Ruhe konnte er momentan in der Tat mehr als gut gebrauchen.

Schätze

„Was hältst du davon, wenn wir die hier als Geschenk für Kenny kaufen?“, Max hielt Tyson eine buntbemalte Matrjoschka-Puppe entgegen, „Wenn er wegen seinem Informatikstudium schon nicht mehr mit uns durch die Weltgeschichte reisen kann, dann sollten wir ihm wenigstens etwas mitbringen.“

„Warum holen wir ihm nicht lieber eine Flasche Wodka? Immerhin wohnt der arme Kerl mit Hilary unter einem Dach…“, der Japaner vergrub die Hände noch tiefer in den Hosentaschen.

Empört runzelte Max die Stirn: „Das kannst du doch nicht sagen!“

„Wieso nicht?“, Tyson warf seinem Freund ein verspieltes Grinsen zu, „Hilary würde doch schließlich genau dasselbe über mich behaupten!“

Ray amüsierte sich königlich – und das nicht nur, weil Max und Tyson gerade die Alleinunterhalter für den gesamten Platz spielten. Nein, es machte ihm auch einen wahnsinnigen Spaß, in alten Koffern und Kisten nach verborgenen Schätzen zu graben. Das war beinahe wie in längst vergangenen Kindertagen, als Lee und er ihren Müttern die Schmuckschatullen entwendet und damit vorgegeben hatten, sie seien Piraten auf der Suche nach Gold… Nur dass Ray diesmal auf der Jagd nach seinem Beitrag für Mariahs Aussteuertruhe war. Schon seltsam, wie schnell manchmal die Zeit verging.

Zögerlich sah Spencer ihm über die Schulter: „Das Armband dort drüben ist schön!“

Dem ausgestreckten Zeigefinger des Russen mit den Augen folgend, musste Ray Spencer insgeheim recht geben: Mit seinem aus Granatsplittern eingearbeiteten Blumenmuster war besagtes dünnes Silberarmband in der Tat ein wahrer Blickfang. Damit hätte er wohl das Passende gefunden…

Lächelnd wandte er sich zu Spencer um: „Danke!“

„Gern geschehen.“, zögerlich erwiderte der Hüne sein Lächeln.

Zeichen der Wertschätzung

Wie ein Tiger in einem Käfig lief Kai im Zimmer auf und ab, rastlos, ruhelos. So brachte das hier auch nichts; er fühlte sich nur beengt, als würden die Wände immer näher und näher kommen, ihn langsam zwischen sich zerquetschen. Nein, er musste raus hier, an einem anderen Ort weitergrübeln.

Warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und sich ein paar Kämpfe von anderen Teams anschauen? Auf diese Weise ließen sich schon mal im Vorfeld eventuelle Gegner analysieren. Außerdem fochten die Demolition Boys heute Vormittag eine Runde aus; wäre doch schön, dabei zu sein, die Jungs anzufeuern und ganz nebenbei strategische Fehler zu finden, die er Tala unter die Nase reiben konnte…

Es war gar nicht so leicht, sich durch die Mengen an Zuschauern hindurch auf einen freien Platz zu kämpfen. Die Battles heute waren als Zwei gegen Zwei – Matches angelegt und da wollte natürlich jeder sehen, ob die als Bande von Einzelgängern und Sturköpfen verschrienen Demolition Boys überhaupt in der Lage waren, als homogene Einheit zu agieren. Immerhin gut für ihre Wohltätigkeitsaktion, hatten die Sponsoren doch für jeden Zuschauer ein Kopfgeld von umgerechnet 1.000 Yen zugesichert.

Das Tableau war so designt, dass es an das Szenario einer postapokalyptischen Welt erinnerte. Halbverfallene Wolkenkratzer, Ungeheuer aus Stahl und Beton, begraben unter einem Meer aus Sandkörnern; überall nichts als Staub und Ruinen. Auf der linken Seite der Arena standen Tala und Bryan, strahlten eine Aura überheblicher Gelassenheit aus. Provozierten, weil sie es konnten.

Ihnen gegenüber machten sich ein junger Mann und eine junge Frau kampfbereit, beide blond, von zierlicher Statur und in ihren Bewegungen so elegant, dass man unwillkürlich an Tänzer denken musste. Laut Zuschauermonitor handelte es sich bei ihnen um Joe und Beth Sinclair aus Canberra, Australien. Geschwister also.

„Ist hier noch Platz frei?“, ohne eine Antwort abzuwarten ließ Ian sich in die enge Ritze zwischen Kai und dem nächsten Zuschauer fallen. Entgeistert starrte Kai ihn an: „Was machst du denn hier?“

„Och, Bryan hat gemeint, ich solle ‚zusehen, wie die großen Jungs das machen‘.“, Ian deutete mit seinen Zeige- und Mittelfingern Anführungszeichen an.

Kai seufzte lautlos auf: „Sie machen also immer noch Witze über deine Größe?“

„Das oder die Nase; kreativer wird’s mit den Beiden nicht.“

Der Kampf begann wie alles, was Tala und Bryan taten: hart, schnell und kompromisslos. Falborg stürzte sich sofort auf seinen Gegner, packte ihn wie ein Habicht die Beute. Wolborg verhielt sich da schon subtiler; er umrundete Beth Sinclairs Blade erst einige Male, ehe er sich von hinten heranschlich, hastig attackierte und sich ebenso hastig wieder zurückzog. Ihm ging es nicht darum, mit einem Schlag möglichst viel Schaden anzurichten, er wollte langsam aber sicher zermürben.

„Und was machst du hier?“, Ian klang bemüht beiläufig.

Kai verzog den Mund zu einem gepeinigten Kräuseln: „Ich? Ich überlege nur gerade, wie ich Ray meine Liebe gestehen könnte.“ Er hatte das gerade nicht wirklich herausposaunt, oder?

„Nun, ich könnte dir jetzt dazu raten, etwas möglichst Beeindruckendes, Romantisches zu inszenieren…“, Ian warf Kai einen bedeutungsvollen Seitenblick zu, „Aber seien wir realistisch: Du bist einer von uns, du würdest das wahrscheinlich nur vermasseln.“ Er beugte sich näher heran: „Verrate niemandem, dass ich dir das erzählt habe, aber Bryans erster und einziger Versuch eines Candlelightdinners endete mit einer in Brand stehenden Tischdecke.“

Über dem Blade von Joe Sinclair materialisierte sich sein Bitbeast Urdlu, ein großes, mit roten und schwarzen Punkten übersätes Känguru. Einmal ausholen mit seinen gigantischen Läufen genügte und Falborg wurde in hohem Bogen durch die Luft geschleudert, geradewegs in Richtung einer besonders imposanten Hochhauskonstruktion.

„So schlimm, hm?“, Kai konnte nicht verhindern, ein gewisses schadenfrohes Interesse in sich aufflackern zu spüren.

„Nicht so schlimm wie Talas Bemühungen, Bryan auf Rosen zu betten – er hatte vergessen, die Stiele zu entfernen.“

Beth Sinclairs Bitbeast – ‚Borlung‘, wie der Zuschauermonitor mitteilte - war eine mit einem undurchsichtigen Muster aus verschiedenfarbigen Linien überzogene Schlange. Träge wandte das Reptil sich über den Boden, brachte damit links und rechts von sich Kaskaden von Sand in Bewegung.

Das allein stellte noch keine Gefahr für Wolborgs Strategie dar, konnte er doch einfach ausweichen, um sein Spiel aus Angriff und Rückzug erneut zu starten. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte war, dass man ihm seinerseits einen Hinterhalt stellen könnte: Er zog sich gerade von einer weiteren seiner Attacken zurück, da brach unter ihm ein gewaltiger Schwall schlammbraunen Wassers aus der Erde hervor, traf ihn gänzlich unvorbereitet.

„Den Rest des Abends saßen wir zu dritt um Bryans entblößten Hintern herum und haben mit Pinzetten die Dornen aus seinem Gesäß gezogen.“, auf Kais ungläubigen Blick hin zuckte Ian nur mit den Schultern, „Nun, auch sowas schweißt ein Team enger zusammen.“

Entgegen aller Erwartungen kollidierte Fallborg nicht in einer Wolke aus Putz und Staub mit dem Gebäude, sondern nutzte die Wucht der gegnerischen Attacke, um sich von der Mauer des Wolkenkratzers abzustoßen und so seinerseits zusätzliches Drehmoment zu gewinnen. Im Abstand von Millisekunden hackte ein Stakkato an Angriffen auf Urdlu hinab, rammte den Kreisel immer tiefer in den weichen Wüstenboden hinein. Schließlich befand sich so viel Sand im Getriebe, dass das Gerät nicht anders konnte, als zum Stillstand zu kommen. Ein Gegner weniger…

Ian sah Kai fest in die Augen: „Zeig ihm auf deine Weise, was du für ihn empfindest!“

Anstatt sich Wolborg im Kampf mit Borlung anzuschließen, schoss Falborg die Seite eines halbumgekippten Hochhauses empor, tanzte auf dessen Spitze beständig um sich selbst herum. Die Botschaft war klar: Ich bin nur ein Betrachter.

Der erste Wasserstrahl hatte Wolborg aus dem Gleichgewicht gebracht. Taumelnd glitt er über das Tableau, konnte immer nur gerade so den vor ihm aus den Boden schießenden Fontänen ausweichen. Zeit zum Angriff blieb ihm keine mehr, stattdessen war er selbst zur Beute geworden. Eine Beute, die sich immer hastiger, immer zielloser von einem Flecken zum nächsten schleppte.

Schließlich kam es wie es kommen musste: Von einem weiteren Wasserstrahl getroffen wurde Wolborg in die Luft gerissen. Für einen Augenblick sah es so aus, als hätte Tala endgültig die Beherrschung über seinen Blade verloren; dann begannen die Schaumkronen unter Wolborgs Rumpf ganz allmählich zu gefrieren. Millimeter für Millimeter verwandelte sich die Wassersäule in einen einzigen großen Eiszapfen, erreichte der Frost langsam den Boden, kroch als Raureif weiter über den nassen Sand. Alles Kalkül…

Borlung sah sich gefangen in einer Falle aus spiegelglatten Flächen, die ihr Opfer wie ein Spinnennetz umfingen. Jede falsche Bewegung konnte tödlich sein, es gab keine Möglichkeit zur Flucht mehr. Mit anderen Worten genau der richtige Augenblick, um das Ganze hier und jetzt zu beenden.

Ein schrilles Kreischen ertönte als Wolborg sich durch die Säule aus erstarrtem Wasser bohrte, sie dabei in kleine Stücke zerschredderte; dann kam er in einem Wirbel aus messerscharfen Eissplittern auf Borlung zugerast. Dolchen gleich bohrten sie sich in die Seite des anderen Blades, hinterließen mehr als nur oberflächliche Schrammen.

In einem letzten verzweifelten Aufbegehren versuchte Borlung, sich wenigstens Wolborg selbst durch eine frontal ausgerichtete Spritzattacke vom Leib zu halten. Er traf auch, doch Wolborg drehte sich einfach unbeeindruckt weiter, rammte seinen Angreifer. Im selben Moment gefror das von Borlung abgesprühte Wasser, fesselte die beiden Kontrahenten in einer eisigen Umarmung aneinander.

Während all dies geschehen war, hatte Falborg auf seinem Aussichtsturm beständig seine Bahnen gezogen. Beobachtend, wartend, lauernd. Nun kam er von seiner luftigen Position hinuntergeschossen, zog einen spöttischen Kreis um die stehengebliebenen Blades.

Tala und Bryan warfen einander ein selbstgefälliges Grinsen zu; solange einer von ihnen noch in Bewegung war, hatten sie offiziell gewonnen.

Kai ein letztes, verschwörerisches Lächeln schenkend stand Ian auf: „Heute Nachmittag tretet ihr übrigens gegen die White Tigers an.“

„Ian?“

Der Jüngere drehte sich noch einmal um: „Hm?“

Kai unterzog ihn einer kurzen Musterung: „Du bist in letzter Zeit gewachsen, oder?“

„Zehn Zentimeter.“, Ian strahlte, „Du bist der erste, dem das aufgefallen ist.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (49)
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Von:  Catix
2009-02-18T11:23:29+00:00 18.02.2009 12:23
Die Story ist lol!
Wirklich super. Ich hoffe, dass es bald weiter geht.
*dackelblick*

MfG Catix

Von: abgemeldet
2008-02-16T17:05:55+00:00 16.02.2008 18:05
Ich erinnere mich ironischerweise noch an diese Tube mit dem Vogel drauf... und an eine ausgeprägte Unterhaltung unsererseits inklusive etwas... erotischer Abschweifungen O_o
Von:  Takara_Phoenix
2007-09-29T13:07:35+00:00 29.09.2007 15:07
Mir hat der Satz "Provozierend, weil sie es konnten." irgendwie besonders gut gefallen, das passt gut zu den beiden *lach*
*weglach*
Die Vorstellung des brennenden Candlelightdinners finde ich wirklich herrlich! Wundervoll *kicher*
*weiterlach* Das mit den Rosen ist auch sehr schön XDDD
Autsch... die Vorstellung, wie Spenc, Tala und Ian Stachel aus Brys Hintern ziehen... das ist... zu viel für mich XDDD *lol*
Neben dem herrlichen und wunderbar beschriebenen Kampf hat mich auch das Gespräch zwischen Ian und Kai sehr beeindruckt, das wirkte einfach toll!
Aya, die Länge dieses Mal hat mir auch sehr zugesagt *kicher*
Zj~ Ta-chan
Von:  Pfefferminze
2007-09-27T17:23:50+00:00 27.09.2007 19:23
War das süß *lach*
Kais Schlusskommentar und Ivan überhaupt hat mir sehr gut gefallen.
Diese kurze Unterhaltung war gut beschrieben und mit dem parallel verlaufenden Handlungsstrang um Tala und Bryan wirkte alles wie im FIlm und einfach nur geil *~* *kicha*

*winkZ*
ming

Von:  Vergangenheit
2007-09-27T16:51:01+00:00 27.09.2007 18:51
Was für ein langes Kapitel. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Aber es war wie immer toll.

Dieses Kapitel war zweigleisig und beide Handlungsstränge, wenn man das überhaupt so sagen kann, wo sich ja alles nebeneinander abgespielt hat, waren sehr spannend. Ich wusste gar nicht, wo ich mehr wissen wollte wie es weitergeht. Bei der Unterhaltung des Zwergs mit Kai uoder dem ander Beykampf.

Auch hier hast du wieder einen der Neo-Borg-Jungs in einer ganz anderen Rolle gezeigt, wie schon zuvor Sergei. Ivans Erläuterungen zu den romatischen Versuchen Boris' und Yuriys waren zum totlachen. Herrlich, wirklich herrlich und du hast Ivan das so daher erzählen lassen, so trocken und total lapidar. Ebenso, wie er feststellte, dass Kai das, mit dem romantisch und beeindruckend lassen sollte, da er schließlich auch einer von ihnen sei. Ich habe so gelacht. Ebenso wie bei der Sache mit den Dornen und Boris' Hintern. So was kann ein Team auch zusammen bringen? OMR, dass ist großartig. Ich stelle mir das mal wieder bildlich vor.

Und der Kampf der beiden Neo-Borg-Führungsspieler war definitiv auch das Lesen wert. Es war sehr spannend und ich habe zwischendurch echt gedacht, dass Wolborg stehen bleibt. Du hast dir da tolle Sachen ausgedacht, wie Boris' Abstoßen von der Hauswand und den Schwung gegen seinen Gegner richten und auch Yuriys Einfrieren der Wassersäulen, du hast das auch so schön beschrieben, wie sich das Eis nach unten und dann über den Boden ausbreitete, ich konnte es richtig vor meinem inneren Augen verfolgen. Aber auch die Gegner haben mir gefallen, du hast dir bei den Bitbeasts wirklich was Schönes einfallen lassen. Nicht nur ein billiger Abklatsch der bekannten Bitbeasts, wie man es leider ab und an in Badfics liest.

Ach ja, als Kai Ivan so einfach verriet, was sein Problem ist, da dachte ich mein Kinn fällt auf die Tischplatte. *lach* Ich war sehr überrascht, aber zu meiner Freude war Kai ebenso überrascht von sich selbst.

Wiedermal ein absolut gelungenes Kapitel.

ByeBye
BlackSilverLady
Von:  Takara_Phoenix
2007-08-15T18:59:58+00:00 15.08.2007 20:59
Spenc mag ich bei dir auch ^o^ Ich mag ihn ja eh X3 *Spencer-Fähnchen schwenk*
Das mit den Schätzen kenn ich *__* *nod nod*
Und Taka ist ja schon fies - obwohl er recht hat XD *Kenny eine Wodka-Flasche schick*
Zai jian, Ta-chan
Von:  Takara_Phoenix
2007-08-15T18:57:27+00:00 15.08.2007 20:57
*prust*
>Außerdem hat die Freundschaft zwischen uns Vieren etliche Wettkämpfe, Streitereien, Anfälle von Besessenheit, Androiden, Psychopathen und mein Ego überlebt, da sollte sie auch das verkraften können.<
UND MEIN EGO XDDD *wegrofl*
Aw~ ich mag Taka bei dir hier irgendwie ^o^
Herrlisch X3
Da bin ich einmal in Rom und dann verpass ich zwei Pitel >_< Nya, dann les ich gleich mal das andere^^
Zai jian, Ta-chan
Von:  Vergangenheit
2007-08-15T14:59:06+00:00 15.08.2007 16:59
Das war ja diesmal sehr kurz, aber niedlich. Diesmal war viel wirkliches Leben mit dabei.

Wie bei Takao und Max, da musste ich auch grinsen, es ist immer sehr amüsant, wenn einer oder zwei Alleinunterhalter spielen und man ganz entspannt daneben stehen kann.

Oder auch die Sache mit den mütterlichen Schmuckkästchen. Ich habe zwar nicht Pirat damit gespielt, aber gern drin rumgestöbert.

Und was natürlich erwähnenswert ist, ist Sergei. Also, dass er überhaupt mitgegangen ist, dass hätte ich nicht erwartet und dass er sich dann noch als Schmuckkenner erweist, hätte ich noch viel weniger vermutet. Ich fand das total süß.

ByeBye
BlackSilverLady
Von:  Vergangenheit
2007-08-11T15:27:16+00:00 11.08.2007 17:27
Schön. Wirklich schön. So langsam ist Kai wirklich am verzweifeln, was? Ich meine, wenn unser kühler Leader-sama sich schon im Bad verkriecht um nachzudenken, dann ist er ziemlich durch den Wind. Und nach dem Gespräch mit Takao, in dem dieser irgendwie den Kai-Part hatte, also den erwachsenen und vernünftigen, glaube ich das endgültig.

Ah, da waren wieder so viele schöne Kleinigkeiten, wie Kais Feststellung, dass es wichtig sein muss, wenn Takao so wach klingt oder das Bemerken dieser Eigenheit von Takao, sich mit einer Hand über den Oberschenkel zu fahren, wenn er nervös ist. Das war toll und so Kai-mäßig, da viel mir prompt der Spruch seine Schweine schon am Gang zu erkennen ein. ^^

Das Gespräch selber war auch wieder fantastisch geschrieben. Allein schon die selbstironischen Formulierungen von Takao, wie etwa, dass er relativ schmerzfrei ist, was Peinlichkeiten angeht oder dass selbst er sich mal zurückzieht und nachdenkt, auch wenn das schwer zu glauben ist oder _der_ Satz in diesem Kapitel schlechthin, dass die Freundschaft der Vier „etliche Wettkämpfe, Streitereien, Anfälle von Besessenheit, Androiden, Psychopathen und mein Ego überlebt, da sollte sie auch das verkraften können“, das war wieder mal einfach gigantisch. Ich habe so gelacht, eigentlich sollte ich es ja inzwischen von dir kennen, aber es überrascht mich jedes Mal, wie du so was so locker vom Hocker in deine FFs zauberst. Und ich mochte es, wie die beiden danach losgeprustet haben, irgendwie ist Kai wirklich ein anderer geworden ohne sich auf den ersten Blick sehr verändert zu haben. Ich mag ihn so, wie du ihn darstellst. Man spürt die Entwicklung der einzelnen Teammitglieder genau in diesen Situationen sehr deutlich. In diesem Fall wusste Takao seinen Leader sehr genau zu nehmen und wusste auch, wie er reagieren würde und hat eben auch selbst sehr erwachsen gehandelt. Einfach schön.

Was ich jetzt aber unbedingt noch einfügen muss, ist der Part, als Takao Kai sagte, er wäre mit Max zusammen und dann in Kais Kopf nur noch „Garnichts, ein schwarzes Loch und die in Endlosschleife laufende Titelmelodie von Bonanza“ war. <.< Die Titelmelodie von Bonanza? Das war der Hammer! Erst habe ich gestutzt, dann habe ich es noch mal gelesen, dann habe ich es langsam realisiert und dann losgelacht. Also ehrlich, der war ja wieder vom obersten Regal und ich frage mich, ebenfalls zum wiederholten Mal, wie du auf so was kommst? Ausgerechnet Bonanza! *lach*

Aber der Schlusssatz, dass Kai erstmal in Ruhe seine Gedanken ordnen solle, der war cool. *lach* Und das von Takao an Kai! Und nicht andersherum und Kai hat nicht mal protestiert, weil Takao ihn wie ein Kind behandelt oder ihn angefahren, er solle sich um seinen Kram kümmern. Bemerkenswert. Ob Takao ihm damit schon was ganz bestimmtes sagen wollte? In Bezug auf den chinesischen Tiger?

Ich freue mich schon so auf mehr.

ByeBye
BlackSilverLady

Von:  Takara_Phoenix
2007-08-08T18:52:04+00:00 08.08.2007 20:52
Süß **~
Aw, ich mag das Pairing MariahLee einfach, die beiden passen echt gut zusammen >_<
Ich mag die FF X3
Zai jian, Ta-chan


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