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Zoff und Liebe

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Zoff und Liebe

"Haruuu! Wieso liegt deine Dreckswäsche schon wieder hier rum?? Bin ich etwa dein Hausmädchen, oder was?" "Ooch, Elie... Ich hatte halt keine Zeit!" Haru stopfte sich schnell noch ein Brötchen in den Mund. "Ich muss jetzt schnell zu Musica!" grinste er Elie an, die schon wieder vor Wut kochte. "Was machst du eigentlich ständig bei ihm??" funkelte sie ihn wütend an. "Du bist nur noch zum Schlafen hier." Schon fing sie wieder an zu meckern. Haru zog sich schnell den zweiten Schuh an und verließ das Haus.

"Was um Gottes Willen machst du JETZT schon hier?", begrüßte ihn ein müder Musica. Haru grinste nur. "Na, was wohl? Bist du endlich fertig?" Ungeduldig drängte er sich an Musica vorbei ins Haus. "Guten Morgen, Haru! So früh schon wach?" wurde er gleich begrüßt. "Na klar, ich muss Musica ja Feuer unterm Hintern machen, sonst wird der ja nie fertig!" grinste er Melodia an, dann ging er in Musicas Werkstatt. Stirnrunzelnd betrachtete er das Werkstück, das auf dem Tisch lag. "Gefällt er dir?" hörte er Musica hinter sich. "Wow..." sagte Haru nur. "Er dürfte in wenigen Tagen ganz fertig sein. Dann kannst du ihn mitnehmen. Natürlich hab ich mir extra viel Mühe gegeben!" "Bleibst du zum Essen?" tönte in diesem Moment Melodias Stimme. "Nein, Elie dreht noch durch, weil ich nie da bin. Bis dann!" Er verabschiedete sich und trat den Heimweg an.

"Hallo, Schatz! Bin schon wieder da!" Zur Versöhnung gab Haru Elie ein Küsschen. "Mein kleiner Schleimer!" lächelte Elie nur verschmitzt und ging in die Küche. "Was gibt's denn zum Mittagessen?? Ich hab mächtig Kohldampf!" Haru folgte ihr und schaute sie neugierig an. "Hmm... wie wärs mit... PIZZAA!!" lachte Elie. "Einverstanden!"

Durch den Wald

°Brrr... Ist das kalt hier...° Bibbernd verkroch sich Haru in der Jacke und sah sich in der schneeweißen Landschaft um. "Ich sollte mich beeilen." Murmelte er in den dicken Schal, den er umgebunden hatte und ging schneller, immer noch geradeaus. Es war nicht lange her, kurz nach dem Mittagessen war es, als Melodia zur Tür hereinstürmte. "Haru, Hilf mir!" hatte sie außer Atem gekeucht. Und natürlich ließ Haru sie und ganz besonders Musica nicht im Stich. Deshalb lief er nun die Straße entlang und fror sich fast zu Tode. Zu seinem Glück war der Weg nicht lang und schon nach wenigen Minuten stand er atemlos vor seinem Ziel. Ohne auf den Mann zu achten, der ihn noch aufhalten wollte, stürmte er durch die großen Türen und hastete die Treppe zu den Büros hinauf. Doch dann wurde er langsamer. Plötzlich kamen Haru Zweifel, ob er hier richtig war. "Ja, wen haben wir denn da? Haru Glory, wenn ich mich recht erinnere. Ist ja nicht lange her, dass wir miteinander zu tun hatten, nicht?" Überrascht drehte sich Haru um und sah vor sich den Hauptkommissar Mashita. "Nun? Weshalb habe ich die Ehre? Bist du gekommen um mit mir ein Schwätzchen zu halten?" Abwertend musterte er Haru. "Danke, aber ich hab wirklich keine Lust mit ihnen zu quatschen. Es geht um meinen Freund, Musica. Er..." "Und Musica, genau! Ihr beide! Ich kann mich noch so gut erinnern als wäre es gestern gewesen!" unterbrach ihn der Kommissar. Haru starrte ihn einen Moment lang grimmig an, dann antwortete er giftig: "Es WAR gestern, zu Ihrer Information! Und jetzt kommen wir wieder zum Thema..." Haru verstummte schlagartig. Kommissar Mashita hatte sich einfach weggedreht und schlenderte nun gemütlich zu seinem Büro. Rasend vor Wut folgte ihm Haru dorthin und setzte sich missmutig auf den nächsten Stuhl. "Er ist verschwunden!" versuchte er Mashita klarzumachen. Doch der zuckte nur mit der Schulter und meint: "Na und? Hat sowieso nur Ärger gemacht! Du kannst doch nicht im Ernst verlangen, dass ich nach so einem Kerl auch noch suche!" Und er wies Haru mit einer kurzen Handbewegung zur Tür hinaus. Einen kurzen Moment spürte der das große Verlangen ihm das dicke Buch, das dort auf dem Tisch lag, auf den Kopf zu schlagen, aber stattdessen stand er ruckartig auf und verließ das Büro. Hinter sich hörte er noch das zufriedene Lachen des Hauptkommissars, aber er achtete nicht darauf. "Scheiß Bullen! Zu nichts fähig!" fluchte er und wurde schlagartig von zwei Beamten genommen und zur Tür hinausgeworfen.

Eine Weile saß Haru einfach nur so im Schnee da und dachte nach. Dann rappelte er sich auf und schlug den Weg nach Hause ein.
 

Rückblendung:

"Wo gehst du denn hin?" Melodia sah Musica fragend an. "Ich muss noch etwas Schleifpapier besorgen, wird schon knapp. Bin in spätestens zwei Stunden wieder da!" Er gab ihr noch einen Abschiedskuss und will schon zur Tür hinaus, als Melodia ihn noch einmal zurückhielt. "Du willst durch den Wald, nicht wahr?" Verlegen nickte Musica. Er wollte Melodia keine Sorgen machen und hatte ihr deswegen verschwiegen, dass er so weit gehen musste. Denn den Wald zu durchqueren war nicht ungefährlich, das weiß jeder hier in der Gegend. "Wenn dir irgendetwas passiert, Musica..." Sie zögerte. "Hier, nimm Gwin mit." Sie drückte ihm das kleine Frettchen in die Hand, das mit einem leisen Keckern sofort in seine Jacke schlüpfte. Musica wusste, dass Gwin ihr ein-und-alles ist, denn sie hatte ihn von ihrem Vater bekommen, der kurz darauf gestorben war. Er konnte die Sorge in ihren Augen erkennen, doch er lächelte nur, nickte und verließ das Haus. Der Weg zum nächsten Geschäft war nicht weit, aber sehr wohl der Weg zu dem nächsten Geschäft, das Schleifpapier führte. °Wenn ich mich beeile bin ich in 2 Stunden wieder da!° Die Mütze tief ins Gesicht geschoben und bis zur Nase im Schal versteckt eilte er die Straße entlang, verließ sie schließlich und schlug einen kleinen Waldweg ein. Eine Abkürzung, die jedoch sehr gefährlich werden konnte. Nicht wenige hatten sich hier schon verlaufen und waren jämmerlich erfroren oder waren von Banditen, die im tiefen Dunkel des Waldes lauerten, überfallen und umgebracht worden. Doch Musica war zuversichtlich. "Ich kenne den Wald in und auswendig! Solche Banditen haben gegen mich keine Chance." Genau das sagte er zu Melodia, als sie sich besorgt nach dem Waldweg erkundigte.

Aber als er jetzt mit schnellem Schritt den Weg entlang hastete, die Mütze tief im Gesicht, sah er sich oft nach allen Seiten um, nur um sicher zu gehen, dass er noch den richtigen Weg geht und auch um nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten.

In seiner Jackentasche summte Gwin fröhlich eine Melodie vor sich hin. "Hm... Hmmmm Hm Hmmm...." Musica war dieses Lied nicht unbekannt, immerhin war es Melodias Lieblingslied. Unwillkürlich musste er lächeln und dieses Lächeln sollte ihm fast zum Verhängnis werden.

Gwins Summen verstummte augenblicklich, während das kleine Frettchen aus der Jackentasche sprang und keckernd auf den nächsten Baum huschte. In dieser einen Sekunde, in der Musica unachtsam war, sprang einer der zahlreichen Räuber des Waldes aus einem schützenden Busch und verpasste ihm einen Schlag auf den Kopf. Durch die Überraschung konnte Musica sich nicht rechtzeitig wehren und Gwin musste mitansehen, wie er hart auf dem Boden aufschlug. Nur noch halb bei Bewusstsein suchten Musicas Augen den Nager und er rief ihm noch schnell etwas zu, bevor der nächste Schlag ihn traf und er endgültig das Bewusstsein verlor. Gwin prägte sich die Worte gut ein und bevor ihn der Stein, den einer der Banditen nach ihm warf, treffen konnte, war er schon auf und davon.

Als Melodia kurze Zeit später auf ein leises aber heftiges Klopfen hin die Tür öffnete, dachte sie, dass sie jeden Moment tot umfallen würde. Denn es war niemand anderes als Gwin, und nur Gwin alleine, der ihr keckernd in die Arme sprang. Das ansonsten nicht sonderlich gesprächige Frettchen hörte überhaupt nicht mehr zu plappern auf, nachdem es einigermaßen zu Atem gekommen war. Doch bei dem Geplappere verstand Melodia nichts, und das wurde auf Gwin bald klar. Deshalb schwieg er erst einmal und erzählte dann alles der Reihe nach. Als er fertig war, hatte Melodia bereits Schuhe angezogen und rannte so schnell sie konnte zu dem Haus, in dem ihre beiden besten Freunde wohnten.
 

Als Haru wieder zurück war, erzählte er Elie und Melodia, wie er von Hauptkommissar Mashita behandelt worden war. Während die beiden sich noch über die Polizei, den Freund und Helfer der Bürger, beschwerten, rannte Haru die Treppe hinauf in eine kleine Kammer. Mit einem traurigen Blick starrte er für einen Moment auf das weiche Kissen, auf dem Plue reglos lag. Es war noch nicht lange her, als Haru, Plue und einige Freunde es schafften Demon Card zu besiegen. Doch im selben Moment, wie auch der letzte Darkbring verschwand, fiel Plue um und rührte sich nicht mehr. Zuerst dachten alle er sei tot, aber bei einer genaueren Untersuchung entdeckte Elie, dass sein Herz immer noch leise schlug. Seitdem hatte sich Plue kein einziges Mal bewegt. Rave jedoch und Ten Commandments waren in ihrem ursprünglichen Zustand geblieben. Zögernd riss sich Haru vom Anblick seines Freundes los und griff nach dem Schwert, dass er schon so gut beherrschte, als wäre er damit aufgewachsen. Als seine Hand den Griff umschloss kamen wieder viele Erinnerungen in ihm hoch. Wie er Shiba kennen lernte, wie er von Rave und Darkbring erfuhr. Die ganzen Abenteuer mit diesem Schwert und Plue und so viele Gegner hatte er mit diesem Schwert besiegt.

Doch es war keine Zeit zum Träumen. Schnell hastete er wieder nach unten und schlüpfte in seine Schuhe. "Haru! Was hast du vor?" Entsetzt starrt ihn Elie an, die mit Melodia durch die Tür kam. "Du... du willst auch noch in diesen grauenhaften Wald gehn?" Sie konnte es kaum glauben. Doch Haru duldete keine Widersprüche. "Ich muss meinen Freund retten." Sagte er knapp. "Ich komme mit dir!" erklärte Elie sofort und Melodia stimmte ein. "Ja, Haru, wir werden dich begleiten!" Obwohl Haru wusste, dass sowohl Elie als auch Melodia keine schwachen Frauen waren, wollte er die beiden keiner Gefahr aussetzen. Und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen verschwand er durch die Tür. Als er die Straße zum Wald entlanghastete, sprang ihn auf einmal etwas an. "Hey!" rief eine kleine quietschende Stimme und Haru erkannte Gwin, der es sich schnell auf seiner Schulter bequem machte. "Was willst du? Geh zu Melodia!" wollte Haru ihn zurechtweisen, doch Gwin schüttelte heftig den kleinen Kopf. "Ich werd dir sagen wo Musica überfallen wurde! Schließlich war ich ja live dabei!" Bekümmert schüttelte er noch einmal den Kopf. Haru hatte wohl keine Wahl und so ließ er den Nager mit sich kommen.

Gefangenschaft

"Aah..." Musica wachte mit schrecklichen Kopfschmerzen auf und fand sich in einer Art Kerker wieder. Es war feucht und dreckig und zwischen den Gitterstangen, die knapp einen Meter vor ihm aus dem Bogen ragten, huschten sowas wie große Ratten hindurch. Stöhnend richtete er sich auf und rieb sich den Kopf. Seine Finger tasteten über eingetrocknetes Blut. Als er sich jetzt umsah kam ihm seine Zelle noch dreckiger vor als wenige Sekunden zuvor. Jetzt entdeckte er auch eine kleine Pritsche in einer Ecke und in der gegenüberliegenden stand ein kleiner Schemel. Auf dem Bett lagen zwei ebenso schmutzige Laken und auf dem kleinen Schemel gegenüber stand ein minimaler Teller. Darauf wiederum sah er eine kleine Schale mit einem Apfel und einen Becher, in dem eine Flüssigkeit war, wahrscheinlich Wasser. "Na? Bist du wach?" Die Stimme, die diese Worte sprach, war voll Spott. Und sie gehörte einer Frau. Musica entdeckte sie auf der anderen Seite der Gitterstäbe, sie saß auf einem gemütlichen, mit Samt bezogenen Sessel. "Wo... wo bin ich hier?" fragte er mit einer rauen Stimme, die nach einem Schluck Wasser verlangte. Doch Musica traute der ganzen Sache nicht. "Wo denkst du denn, dass du bist?" lautete die Gegenfrage und auch hier hörte Musica wieder deutlich den Spott in ihrer Stimme. Sehnsüchtig dachte er an Melodia, an Haru und Elie, an sein Zuhause. °Aber was tu ich denn da? Ich führ mich ja auf als wär ich hier mein restliches Leben lang!° Musica strafte sich in Gedanken und hoffte, dass Gwin ohne Schaden bei Melodia angekommen war. Er bemerkte, wie die Frau eine undeutliche Handbewegung machte und ihm wurde mulmig zumute. °Was wird das jetzt?° dachte er. Ein bulliger Kerl mit einem dicken Seil in der Hand kam und schloss die Zelle auf. Mühsam richtete sich Musica auf. "Was... was willst du?!" fuhr er den grimmig schauenden Kerl an, der ihn jedoch nicht beachtete. Er kam einfach auf ihn zu, nahm seine Hände, drückte ihn mit dem Rücken zur Wand und band seine Hände mit dem Seil fest zusammen, so fest, dass Musicas Arme schmerzten. So gefesselt nahm er ihn brutal an den Schultern und trat ihn aus der Zelle raus. Musica stolperte und fiel hin, direkt vor die Füße der Frau, die noch immer gemütlich auf dem samtenen Sessel saß. "Nana! Was soll denn das?" fragte sie mit einem spöttischen Lächeln. Musica wurde von dem Wächter wieder hochgezogen. Er holte mit aller Kraft aus und trat der Frau gegen ihr Bein, die daraufhin laut aufschrie. "Du... Du Mistkerl!" fauchte sie. Sie gab dem bulligen Kerl hinter Musica einen Wink und dieser zwang ihn brutal in die Knie. Er riss seinen Kopf zurück und Musica sah direkt in ein spöttisch lächelndes Gesicht. "Du hast Kraft..." säuselte sie und rieb sich ihr schmerzendes Bein. "Das muss ich schon zugeben - Aber heb dir deine Kraft lieber für später auf!" Sie winkte noch einmal und Musica wurde weggeschleift.

Er fand sich in einem Büro wieder, ein prunkvoll eingerichtetes Büro, für Musicas Geschmack ein ZU prunkvoll eingerichtetes Büro, dessen Besitzer sicherlich mehr als genug Geld besaß und keine Scheu besaß dies auch allen klarzumachen. Musica wurde bei diesem Anblick wieder an den vorigen Tag erinnert, als Haru und er in einem ähnlich protzigen Büro standen. °Haru... Verdammt, ich hoffe nur ich komm hier heil raus!° Musica dachte nach, wie er aus diesem Schlamassel entkommen konnte. Doch seine Gedanken wurden unterbrochen. "Ja, wen haben wir denn da?" tönte eine schneidende Stimme vor ihm und Musica sah auf. Er blickte direkt in ein Gesicht mit einem kurzen Bart am Kinn und eisblauen, kalten Augen. "Dich kenn ich doch..." Stirnrunzelnd betrachtete ihn der offensichtliche Besitzer dieses prächtigen Büros. "Dein Name ist doch Musica, nicht wahr? Ich habe schon öfters von dir gehört..." Kalte Augen musterten Musica abwertend. "Ich habe auch schon von deinen ... Fähigkeiten gehört. Stell sie uns doch einmal zur Schau!" Auch er beherrschte diesen ungeduldigen Wink und Musica wurde wieder davongeschleift.

Diesmal auf einen offenen Platz, wo ihm auch seine provisorische Handfessel wieder abgenommen wurde. Misstrauisch sah er sich um und entdeckte auch bald seinen Gegner. Er war ein Mann, eher klein und unscheinbar. Er hatte ein schlichtes graues Gewand an und weder goldene Ringe an den Fingern noch dicke Goldketten um den Hals. Und er stand genau auf der anderen Seite des kreisartigen Platzes. Mit einem weiteren Blick konnte Musica auch eine riesige Menschenmasse und den Mann aus dem Büro wiedererkennen, er saß neben der Frau im Kerker und einigen anderen Personen auf einer Art Tribüne. Nun stand er auf und rief mit lauter Stimme: "Liebe Bürger, liebes Volk..." begann er und erntete viel Gelächter. Grinsend fuhr er fort: "Ich präsentiere Musica! Sicher werden einige von euch schon etwas über ihn gehört haben..." Eine Welle des Staunens ging über die Zuschauer und wieder grinste der offensichtliche Herrscher über dieses Volk. "Nun, ich will nicht lange drum rumreden, lasst uns beginnen!" Ein weiterer Wink. Und Musica war ein weiteres Mal an diesem Tag zu langsam. Aber diesmal nur fast. Denn er hatte seinen Gegner, der bei dem Wink sofort auf ihn zugestürmt war, bemerkt und konnte ausweichen. Angestrengt achtete Musica auf seine Abwehr und teilte auch selbst Schläge auf seinen flinken Gegner aus, doch nach weniger als einer Minute musste er in die Verteidigung übergehen. °Verdammt! Der Kerl ist mir zu schnell!° Belustigt starrten ihn die Zuschauer an und freuten sich, als sie sahen wie Musica langsam aber sicher zu Boden ging.

Mit Gwins Hilfe fand Haru bald die Stelle, an der Musica überfallen worden war und er sah sich um. Als er leise Stimmen näher kommen hörte, verschwand er schnell selbst in einem Busch und beobachtete die Gestalten, die näher kamen. Eine war groß und hager und die andere klein und ziemlich rundlich. Die beiden redeten laut miteinander, doch als sie nur noch wenige Meter vor Harus Versteck standen, blieben sie stehen und sahen sich mit wachsamen Augen um. Schließlich gingen sie in Abwehrstellung und der kleinere fixierte mit seinen Schweinsaugen den Busch, hinter dem Haru hockte. "Komm raus, Kleiner! Keine krummen Dinge!" Er hatte eine schleimige Stimme. Überrascht stand Haru auf. Er wunderte sich, warum die beiden ihn gefunden hatten. Da bemerkte er, wie der große Kerl auf irgendetwas hinter ihm starrte. Schlimmes ahnend fuhr Haru herum...

... und er sah den Schlag noch kommen.

Die beiden Männer grinsten zufrieden, als Haru, vom Schlag des Dritten getroffen, zu Boden sank. "Und noch einer! Hoffentlich hat der auch so viel Kohle bei sich wie der andre!" schnarrte der Mann, der hinter Haru gelauert hatte und der große hagere Klotz lachte dumm. Als ihn der kalte Blick des kleinen mit der schleimigen Stimme traf, verstummte er schlagartig. Ohne auf den Befehl zu warten packte er Haru und warf ihn sich über die Schulter. Das große Schwert nahm er mit der anderen Hand und so beladen, schlug er mit den andren den Weg zum Lager ein.

Das letzte was Musica hörte, bevor er hart auf dem Boden aufschlug, war das Gelächter des Volkes und das letzte was er sah, das fiese und zufriedene Grinsen seines Gegners. Erst als er die letzten Stufen zum Kerker hinuntergeschleift wurde, erlangte er das Bewusstsein wieder. Offensichtlich war man ihm nicht so feindlich gesinnt wie er dachte, denn als seine Augen sich an das dumpfe Licht der Öllampen gewöhnt hatten, bemerkte er einen Verband an seinem Arm. Und nicht nur dort, überall wo er Verletzungen vom Kampf davontrug, fand sich nun ein Verband wieder. Vor der Zellentür stand natürlich noch immer der samtbezogene Sessel und darauf saß schon wieder diese unausstehliche Frau. Sie grinste fies und warf einen spöttischen Blick in seine Zelle. "Na, freust du dich? Du hast Gesellschaft bekommen!" spöttelte sie und ließ ein lautes Lachen hören. Misstrauisch starrte auch Musica zwischen den Gitterstäben hindurch, während der Wächter, der ihn auch jetzt wieder begleitet hatte, die Zellentür aufschloss. Nur schwach konnte Musica den Umriss eines Menschen erkennen. Und er strengte seine Augen an. Und dann stieß er einen Schrei aus. "HARU!" Der Wärter stieß ihn grob in die Zelle und sperrte von außen die Tür wieder ab. Die Frau lachte laut, doch Musica interessierte sich nur für seinen Freund. Haru war bewusstlos, offensichtlich hatte auch er einen Schlag auf den Kopf bekommen. Der Wärter fiel indessen in das grauenhafte Lachen dieser grauenhaften Frau ein und Musica hörte im Hintergrund, wie er und sein Lächeln sich entfernten. Er warf einen Blick auf den Stuhl draußen vor der Kerkertür. Die Frau war aufgestanden. "Es tut mir leid dir das sagen zu müssen..." säuselte sie vergnügt und kam Musica dabei vor wie ein kleines Schulmädchen. "... Aber ich muss jetzt leider weg. Mein Vergnügen endet, ich werde gebraucht! Aber ich werde dir und deinem Freund jemanden herunterschicken, damit auch ihr beide noch Spaß habt..." Mit einem amüsanten Lächeln stolzierte sie die Treppe hinauf und Musica und Haru waren allein. Stille. Musica lauschte, doch er hörte nichts als Atmen. Sein und Harus Atmen. "Scheiße!" schrie Musica auf einmal, sprang auf und schlug mit den Fäusten gegen die Wände, gegen die Zellentür und gegen die kleine Pritsche. "Hör auf! Bei diesem Höllenlärm weckst du noch das ganze Höllenloch hier auf!" Musica hielt inne. "Haru?" fragte er ungläubig. "Siehst du doch! Mann, hab ich Kopfweh... Wo sind wir hier überhaupt??" Haru hatte sich aufgerichtet und rieb sich nun, genau wie vorher schon Musica, den schmerzenden Kopf. Musica schüttelte stirnrunzelnd den Kopf, sah Haru an und ...

... lachte. Und Haru fiel in sein Lachen mit ein und die beiden lachten, bis sie aus Atemnot keuchend am Boden lagen und schnauften wie nach einem Marathon. "Aaah... Das hat gut getan!" seufzt Haru zufrieden. "*Räusper* Äääh... Hallo?" hörten sie da auf einmal eine zaghafte Stimme. Überrascht blickten Haru und Musica auf. Vor ihrer Zellentür stand ein junges, hübsches Mädchen. Sie sah verlegen aus und trug in ihren Händen einen Krug Wasser und einen Teller mit Essen. Und an ihrem kurzen Rock baumelte ein dicker Schlüsselbund. Nach diesem fummelte sie nun, nachdem sie Teller und Krug auf dem Boden abgestellt hatte. Einige Sekunden lang suchte sie angestrengt nach dem richtigen Schlüssel, mit dem sie dann auch rasch die Tür aufsperrte. "Also... äh... hier hab ich für euch Wasser ... und ein bisschen zu Essen ... Und ... äääh ... Die Lady hatte noch gesagt ich solle ein wenig hierbleiben ... und ... ähm ... Ihnen Gesellschaft leisten..." Sie lächelte verlegen und wurde dabei rot. Dann nahm sie den Krug in die eine Hand, den Teller in die andere und ging durch die Tür hindurch auf sie zu. Haru und Musica starrten einen Moment lang hoffnungsvoll zur Tür, doch nachdem das Mädchen ihre Sachen abgestellt hatte sperrte sie die Tür wieder ab. Von Innen. Und den Schlüssel warf sie durch die Gitterstäbe nach draußen. "Waah!! Was tust du da??" schrie Haru. Schon wieder rot geworden murmelte das Mädchen: "Nun ja, die Lady hat gesagt ich solle das machen... Es wird jemand kommen und wieder aufsperren." Damit setzte sie sich neben die Tür und lehnte sich dagegen. Haru starrte hungrig auf den Teller, auf dem nur ein Apfel und ein Stück Brot lagen. "Ist das Zeug hier eh nicht vergiftet oder so?" fragte Musica misstrauisch, während Harus Augen bereits an den Sachen klebten. Das Mädchen zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht ... Die Lady hat es mir gegeben." Musica seufzte. "Na, dann muss es jemand probieren... Wie wärs mit dir, Kleine?" Scherzhaft grinste er das Mädchen an, das natürlich sofort wieder rot anlief. "Wa... was? Ich?" fragte sie verdutzt. Dann schien sie mit sich selbst zu ringen. Auf einmal stand sie tatsächlich auf, ging zu dem Schemel, auf dem sie den Teller abgestellt hatte, und brach sich ein kleines Stück Brot ab, welches sie sich auch gleich in den Mund schob. "Was machst du?? Ich hab doch nicht gesagt, dass du es wirklich machen sollst! Das war nur ein Scherz, kapiert?" Musica war verblüfft. Und Harus Augen klebten weiterhin auf dem Apfel. "Nun ja ... die Lady hat mir gesagt ich soll Ihren Befehlen keinen Widerstand leisten ..." antwortete die Kleine zaghaft. "Welche Lady? Und warum redest du mit uns, als ob wir über dir ständen? Wir sind Gefangene, schon aufgefallen?" Dem Mädchen war der zornige Unterton in Musicas Stimme nicht entgangen und nun sah sie aus, als ob sie jeden Moment zu weinen anfangen würde. "Es ... es tut mir Leid! Das ... hab ich nicht gewusst." schluchzte sie und schon rannte ihr eine Träne die Wange hinab. "Was machst du Musica? Du kannst die Kleine doch nicht so erschrecken!" Stirnrunzelnd betrachtete Haru das Mädchen. Musica seufzte. "Na gut. Ich habs nicht so gemeint." Er wartete einen Moment, bis sich das Mädchen wieder beruhigt hatte. "Erzählst du uns, welche Lady du meinst?" er bemühte sich freundlich zu klingen. "Welche Lady?" irritiert wiederholte das Mädchen seine Frage. "Ihr kennt sie doch!"

Geschichte

Das Mädchen sah sich hektisch um, als fürchtete sie belauscht zu werden und flüsterte: "Ihr wisst nicht, wer die Lady ist? Lady Megami! Die Frau von Ketsu!" Weder Musica noch Haru kannten sich jetzt besser aus. "Ketsu?" fragte Haru. "Wer zum Teufel ist Ketsu?" "Pssst!!" zischte das Mädchen. "Nicht so laut! Hier haben sogar die Wände Ohren! Ketsu fürchtet sich vor einem Anschlag! Er lässt die ganze Burg abhorchen!" Angst lag in ihren Augen und sie starrte noch einen Moment lang durch die Gitterstäbe, bevor sie fortfuhr. "Ketsu, der Herrscher hier auf dieser Burg. Lady Megami ist seine Gattin! Wisst Ihr überhaupt etwas über dieses Reich?" Sie erntete Kopfgeschüttel. Doch bevor sie weitererzählen konnte wurde sie von Musica unterbrochen. "Wie ist eigentlich dein Name?" fragte er grinsend, und Haru stieß ihm den Ellbogen zwischen die Rippen. "Musica!" sagte er tadelnd und hob den Zeigefinger. "Was machst du da?!" "Aaah, Haru, lass mir meinen Spaß!" Musica grinste bis über beide Ohren, dann wandte er sich wieder an das Mädchen. "Also? Ich bin gaanz Ohr..." "Ich heiße Tora." "Tora? Welch ein schöner Name..." Musica sah ihr fest in die Augen und sie wurde schon wieder rot. "Tora, hör nicht auf Musica und lass dich ja nicht von ihm rumkriegen! Der Typ ist verheiratet!" fuhr Haru dazwischen und erntete einen strafenden Blick von Musica. "Tz..." Dann wandte sich dieser wieder an Tora. "Erzähl uns mehr von dieser Burg, ja? Haru, vielleicht können wir von hier abhaun!" Tora nickte. "Diese Burg... sie steht schon lange. Vor 20 Jahren kam Ketsu hierher. Mit ihm Lady Megami. Aber damals hieß sie noch Abuna. Wie ihr früherer Name schon sagt ist sie sehr gefährlich. Und sie war es auch damals. Die wenigen Männer, die mit ihnen auf die Burg kamen, mussten für sie schuften und alles einrichten. Natürlich war es Ketsu nicht recht, doch er kam gegen Lady Megami nicht an. Nach und nach wurde die Burg aufgebaut und einige Räuber heuerten bei Ketsu an. Sie wollten ein Zuhause. Und Ketsu gab es ihnen. Und die Räuber plünderten Dörfer für ihn und nahmen die Vorräte und einen Großteil der Bewohner mit. Die Männer wurden zu Soldaten und die Frauen zu Sklaven." Sie seufzte. "Ja, Sklaven. Besser kann ich es nicht beschreiben. Meine Eltern waren einige der Ersten die auf diese Burg kamen. Mein Vater kam zur Armee, meine Mutter wurde die persönliche Dienerin von Lady Megami. Doch sie schafften es sich immer wieder heimlich zu treffen. Etwa 3 Jahre nachdem sie auf die Burg kamen wurde meine Mutter schwanger. Als Lady Megami das erfuhr, war sie sehr wütend. Sie ließ meine Mutter auspeitschen und schloss sie wochenlang in ..." Sie stockte. "... In dieser Zelle hier ein. Ohne Nahrung, ohne Wasser. Aber meine Mutter kämpfte. Und sie hielt es aus, wenn auch unter großen Schmerzen. In ihrem 4. Jahr hier kam ich zur Welt. Zu dieser Zeit war mein Vater bereits nicht mehr am Leben. Er starb im Kampf. An meinem 5. Geburtstag sah ich meine Mutter zum letzten Mal." Tränen flossen ihr die Wange hinab. "Mir sagte man, ein einfacher Soldat hätte sie vergewaltigt und umgebracht. Erst Jahre später erfuhr ich, dass das alles geplant war. Sie wurde nicht mehr gebraucht. Lady Megami selbst bildete mich aus und brachte mir alles bei, was ich können musste, um ihren Ansprüchen zu entsprechen. Nun diene ich ihr seit 11 Jahren, seit sie mir meine Mutter weggenommen hatte. Und während dieser Zeit ist noch kein einziger, der die Burg betreten hatte, ohne Ketsus Erlaubnis wieder fortgegangen. Ihr sagtet, dass ihr hier raus wollt? Ich habe Euch" wandte sie sich an Musica "Beim Kampf gesehn. Aber ich sagte es schon, es ist noch niemand entkommen. Schlagt es euch aus dem Kopf." Sie schüttelte den Kopf und trocknete ihre Tränen. Musica stand auf und ging zu ihr hin. Er murmelte ihr etwas ins Ohr und Tora sah traurig zu Haru. "Was ist denn? Was gibt's da zu tuschln?" wollte Haru wissen, doch er wurde ignoriert. Mehrmals schüttelte sie den Kopf, dann setzte sich Musica wieder hin. "Na gut, wenn es so ist. Ich kann euch verstehn. Aber ihr werdet es alleine nicht schaffen! Nein, ihr kennt euch hier gar nicht aus! Lasst mich euch helfen. Ich helfe euch hier raus und komme mit euch. Nur bis zum nächsten sicheren Dorf, von dort aus gehe ich meinen eigenen Weg. Einverstanden?" Musica nickte nur. "Gut. Aber ich muss nun gehn. Lady Megami wartet auf mich. Ich werde versuchen so oft wie möglich zu euch zu kommen!" Sie stand auf. "Warte mal! Du kannst doch gar nicht raus hier!" sagte Haru, doch Tora lächelte nur. Dann öffnete sie den Bund ihres Rockes. Musica und Haru zogen scharf die Luft ein. "Was machst du da?" fragten sie wie aus einem Mund. Noch immer lächelte Tora, dann zog sie einen Schlüssel hervor und schloss den Bund wieder. "Was ich mache? Ich gehe zu meiner Herrin!" Sie sperrte die Tür auf, schloss wieder hinter sich ab und winkte. "Bis nachher!" Nachdem sie den anderen, am Boden liegenden Schlüsselbund aufgehoben hatte, verschwand sie auf der Treppe.

Eiserner Wille

Jetzt spürte auch Musica seinen Hunger und er griff nach dem Teller. "Lass die Finger davon!" hörte er eine hohe, quietschende Stimme. Musica sah Haru fragend an, doch der schüttelte den Kopf. "Ich war das nicht! Ich glaube es kommt von nebenan..." "Ja, ich bin euer Zellennachbar!" tönte die quietschende Stimme herüber. "Und ich hab euch belauscht!" Die Stimme kicherte. "Ja, ich weiß von eurem Plan! Und ich zögere nicht euch zu verraten!" Helles Lachen erfüllte den Raum. "Okay, was solln wir tun damit du uns nicht verrätst?" fragte Haru mit einer gelangweilten Stimme. "Gebt mir euer Essen! Hier bekommt man nicht so viel... Und ich hab immer Hunger! Also her damit, wenn euch euer Leben lieb ist..." "Du miese Ratte! Wenn du mich erpressen willst, dann kannst du was erleben!" regte sich Musica auf. "Warte, Musica!" versuchte ihn Haru zu beschwichtigen. "Er wird uns verraten! Das wäre nicht gerade gut, wenn wir hier entkommen wollen!" Zögernd schob Haru den Teller mit Essen zwischen den Gitterstäben hindurch. "Wääh!" sagte er nur, als eine schleimige, grüne Hand nach dem Teller tastete und diesen wegzog. "Sag mal, was bist du eigentlich?" wollte er wissen, doch statt des Nachbars bekam er eine andere Antwort. "Das hat dich nicht zu interessieren, du kleiner Schnüffler!" Es war die Frau, Lady Megami, die von der Treppe her auf ihre Zelle zukam. Hinter ihr trottete ein riesiger, fettleibiger Kerl, offenbar derselbe Wärter, der auch vorher schon bei ihr war. Und hinter diesem ging Tora. Sie musterte Haru kurz mit einem mitleidigen Blick und blieb dann in der Nähe der Gitterstäbe stehn, während Lady Megami bis kurz davor ging. "Na? Geht es euch gut?" fragte sie spöttisch, doch sie bekam keine Antwort. "Dein Name ist Haru, richtig? Haru ... Glory. Zweiter Ravemeister, ich weiß es genau! Was ist mit Shiba? Ist der alte Greis schon gestorben?" sie lachte grausam. "Nein..." knurrte Haru. "Shiba lebt noch!" "Nun ja, mir auch egal. Aber eines würde mich schon noch interessiern... Wo ist denn dein kleiner Freund? Der Wächter des Rave?" Harus Miene frierte ein. "Warum so schweigsam? Was ist denn?" Das spöttische Lächeln umspielte schon wieder Lady Megamis Lippen. "Na gut, dann eben nicht." Sie gab dem Wärter einen Wink. "Darf ich vorstellen? Das ist Bakemono. Er kümmert sich meist um die Gefangenen." Bakemono, der Wärter, schloss die Tür auf und wandte sich an Haru. Er band ihm, wie vorher schon Musica, mit einem Seil die Hände auf dem Rücken zusammen und zog ihn mit sich. "Auch du wirst jetzt dein Können zeigen! Vielleicht verlierst du nicht so kläglich wie dein Freund hier..." säuselte Lady Megami und streichelte Haru sanft über das Gesicht. Dann wandte sie sich um und ging zur Treppe. Bakemono sperrte Musica wieder ein und folgte Lady Megami mit Haru im Schlepptau. "Haru!" schrie Musica ihm noch hinterher. "Pass auf! Der Kleine ist schnell!" Dann waren sie außer Sichtweite. Und Musica war wieder allein. Bis auf seinen ekelhaften Nachbarn. "Musica..." Tora stand vor ihm, auf der anderen Seite der Gitterstäbe. "Tora! Was machst du hier? Warum bist du Lady Megami nicht gefolgt?" "Sie hat jetzt anderes zu tun... Ist dein Freund, Haru... Ist er stärker als du?" "Na ja, natürlich bin ich schon stark, das will ich mal nicht leugnen!" rühmte sich Musica. "Aber ja, er ist stärker als ich... Er ist wirklich gut! Aber er kämpft nicht gerne, wenn es nicht sein muss." Tora nickte, und eine Weile lang saßen sie in Schweigen gehüllt da. Musica saß auf der kleinen Pritsche in der Ecke und Tora hatte es sich auf dem Boden vor dem Gitter bequem gemacht. Soweit man es sich auf einem kahlen Steinboden gemütlich machen kann. In der Stille hört man Musicas Magen knurren. Das erinnerte ihn daran, dass er seit dem frühen Morgen nichts gegessen hatte. "Sag mal... Wie spät ist es eigentlich? Wie lange bin ich schon hier?" Tora lächelte. "Draußen ist es finster. Es ist Nacht. Ketsu wollte Haru morgen prüfen, aber Lady Megami wollte heute schon seinen Kampf sehen. Du bist seit dem späten Morgen hier, dein Freund kam am Nachmittag." Musica schluckte. "Hast du Hunger? Ich werde dir etwas bringen..." "Das nützt nichts!" erwiderte Musica nur und er erklärte ihr, dass sie belauscht worden waren. "Ach, das ... Hara! Hör auf ihn zu erpressen! Ich gebe dir nie wieder mehr auf den Teller, als du verdienst!" Sie starrte in die nebenanliegende Zelle. "Aber Tora... Das kannst du mir nicht antun!" flehentlich streckte Hara eine schleimige, grüne Hand heraus. "Ich hab doch auch nur Hunger! Und die beiden haben kein Recht mehr als ich, hier früher rauszukommen!" Tora stand auf und ging zur nebenanliegenden Zelle. "Hara ga Hetta" begann sie ernst und Hara wusste, wenn sie seinen vollen Namen benutzte, passte ihr etwas nicht. "Ich weiß, dass du hier rausmöchtest! Aber ich kann dir nicht helfen! Die beiden hier aber haben Frauen, die bei ihnen daheim schon sehnsüchtig warten! Und eine von ihnen erwartet ein Kind!" Hara wandte sich an Musica. "Wirst du Vater? Sag, wie ist das Gefühl?" Seine Stimme klang furchtbar neugierig. "Nein" antwortete Musica nur. "Ich muss dich enttäuschen." Auch Tora wandte sich wieder an Musica. "Also wird Haru Vater? Verheiratet seid ihr beide, oder?" Auch sie klang neugierig. "Nein, es ist ein wenig komplizierter. Ich hab geheiratet. Haru noch nicht, aber er wird Vater! Ich wollte noch eine wichtige Arbeit abschließen, und dann..." er grinste. "Welche wichtige Arbeit?" wollte Tora wissen. "Den Ring für Elie, seine Freundin. Ich hab Haru versprochen ihm den Ring zu schmieden, mit dem er Elie einen Antrag macht." Sein Lächeln verschwand. "Ich musste noch etwas Schleifpapier besorgen, deshalb hab ich den Wald durchquert." "Oh..." war die einzige Antwort von Tora. Nach einer Weile Stille räusperte sie sich. "Ähm... Musica, ich muss jetzt gehn! Ich komme wieder, wenn ... wenn ... auf jeden Fall komm ich bald wieder!" sie drückte noch kurz Haras herausgestreckte Hand und ging dann.

Auf dem Platz im Burghof, auf dem wenige Stunden zuvor schon Musica gekämpft hatte, gab es einen heftigen Kampf. Haru hatte schon unzähliche Schnitte und Kratzer von den scharfen Krallen seines Gegners und er war, wie Musica gesagt hatte, ziemlich flink, aber Haru war nicht gewillt aufzugeben. Er steckte viele Schläge und Kratzer ein, doch er teilte auch gut aus. Sein Gegner, sein Name war Hyo, hatte auch schon einige Verletzungen eingebüßt, doch er kämpfte so verbissen, als wäre er völlig unverletzt. "Du bist stark! Vor dir hat es noch keiner geschafft so lange durchzuhalten! Aber trotzdem wirst du verlieren, wie jeder andere vor dir!" Boshaft lachte Hyo, während er Haru seine Hand in den Magen rammte. Haru stockte und mit einem weiteren gezielten Fußtritt gegen den Brustbereich, der ihm die Luft aus den Lungen presste, rammte Hyo ihn in den Boden. Er lächelte zufrieden und die Zuschauer jubelten, während Haru am Boden lag und keuchend nach Luft schnappte. Schon kam Bakemono auf ihn zu, doch Haru dachte nicht dran aufzugeben. "Mistkerl! Pass auf!" schrie er laut und riss seinen Fuß mit aller Kraft in die Höhe. Hyo sackte mit einem Stöhnen zusammen, als ihn Harus Bein genau im Schritt traf. Das Jubeln der Menge verstummte augenblicklich. Haru rappelte sich mühsam auf, dann wandte er sich zur Tribühne, auf der Ketsu und Lady Megami saßen und schrie: "Lasst mich und Musica frei, oder ihr könnt was erleben!" Doch er erntete nur Gelächter. Keiner schien ihm zu glauben und Haru kochte vor Wut. Er stieß Bakemono, der ihn festhalten wollte, brutal weg und rannte auf die Tribühne zu. Doch in seiner Eile bemerkte er nicht, wie Hyo sich wieder mühsam aufrappelte. Mit einem Brüllen rannte er ihm nach, holte ihn schnell ein und warf sich auf ihn. Er brachte Haru zu fall und ging wie ein Irrer auf ihn los. "Nein! NEIIN!" kreischte er wild. "Niemand kann mich besiegen! Ich bin der Stärkste!" Hyo schien völlig durchzudrehn. Er saß auf Harus Bauch und prügelte mit beiden Fäusten auf ihn ein. Bakemono und ein anderer Kerl versuchten ihn von Haru wegzubringen, doch immer wenn sie ihm zu nahe kamen schlug er mit einer Faust nach ihnen. Kurz bevor Haru das Bewusstsein verlor hörte er ihre Stimme. "Haruuuu!" Es war Elies Stimme. Und mit einem letzten Blick sah er, wie sie und Melodia auf ihn zugerannt kamen. Und vor ihnen rannte ...

"Plue!" keuchte Haru, dann war es um ihn geschehn.

Plues Auferstehung

wachte Haru auf. "Haru? Bist du wach?" hörte er eine Stimme. Jemand beugte sich über ihn. Haru blinzelte. Es war Tora. "Wo ist Musica?" fragte er. "Musica? Der ... wird im Keller sein, bei den Zellen... Er weiß noch nichts von dem ... Kampf." Sie sprach leise. Haru versuchte sich aufzusetzen, doch bevor Tora reagieren konnte, war er schon von selbst wieder zurückgesunken. "Mir tut jeder Knochen weh..." murmelte er niedergeschlagen. "Naja, du bist ja auch schwer verletzt..." "Wo bin ich hier eigentlich?" Er sah sich um. Die Pritsche, auf der er lag, war seltsam weich und fühlte sich sauber an, nicht dreckig und hart wie jene im Kerker. Und es war hier etwas heller. Zwar gab es kein elektrisches Licht, doch es standen an jeder Ecke große Kerzen, die munter vor sich hin brannten. Durch das kleine Fenster, das auf der anderen Seite des Zimmers war, kam kein Licht herein. Es musste noch Nacht sein. "Das hier ist das Krankenzimmer, wenn man es so nennen kann. Ich hatte euch nicht erzählt, dass Lady Megami eine neue Magd für sich ausbildet, ich bin zuständig für jegliche Verletzten hier. Das einzig Positive ist, dass ich guten Kontakt zu den Wärtern und Soldaten habe, da ich sie oft behandle, und außerdem darf ich diesen Raum einrichten wie ich will." Letzteres sagte sie mit leichtem Schmunzeln. "Und wie spät ist es?" wollte Haru nun wissen, doch Tora zögerte. "Es sind jetzt fünf Stunden vergangen, seit du bewusstlos wurdest... Es ist zwei Uhr morgends. Aber du solltest dich trotzdem noch ein wenig ausruhn..." Sie blies alle Kerzen aus bis auf eine, die den Raum in ein schummriges Licht hüllte. Tora sagte nichts mehr und Haru schlief bald wieder ein.

"Verdammt! Was ist da passiert?" Musica flucht. "Vielleicht ist dein Freund gestorben? Hyo hat eine gewaltige Kraft! Ich selbst hatte Glück, ich musste nicht gegen ihn kämpfen. Hyo liegt nichts daran, sich mit schwachen Gegner zu messen. Obwohl ich sicherlich nicht schwach bin! Ich bin..." Haras Stimme überschlug sich fast. "Halt die Klappe!" brüllte Musica, und Hara verstummte. "Haru ist zäh, er schafft diesen Trottel von Hyo sicher!" "Sei dir da mal nicht so sicher..." säuselte eine sanfte Stimme. "Oh oh... Lady Megami..." flüsterte Hara angstvoll. Lady Megami kam von der Treppe her auf die beiden Zellen zu. Hinter ihr gingen Hyo und Bakemono. Letzterer hielt zwei Personen in Schacht, offensichtlich Gefangene, aber wegen dem schaurigen Licht, welches hier herrschte, konnte Musica sie nicht erkennen. Lady Megami trat an die Gitterstäbe. "Dein Freund hat Hyo besiegt..." Musica atmete erleichtert auf, doch im Hintergrund meldete sich Hyo. "Nein! Er hat mich nicht besiegt! Am Ende musste er die Niederlage einstecken! Wo ist er eigentlich, der kleine Mistkerl? Habt ihr ihn schon begraben?" Selbst von seinem Platz aus konnte Musica das fiese Grinsen auf seinem Gesicht sehen. Einer der Gefangenen bei Bakemono schluchzte auf. Es war eine Frau. Ihre Stimme kam Musica seltsam bekannt vor. Lady Megami lachte laut. "Hyo, du Dummkopf! Denkst du, dass du den Meister des Rave besiegen kannst? Haru Glory hat dich besiegt, sieh es endlich ein!" Sie stürzte sich in eine laute Diskussion mit Hyo. "HALTET EURE KLAPPEEE!" schrie Musica. "WAS IST MIT HARU?" Er merkte nicht, wie Bakemono seine Gefangenen festhält und ihnen den Mund zuhält. "Der ist tot." knurrte Hyo, doch Lady Megami unterbrach ihn. "Nein, er lebt! Ich sagte schon, Hyo verlor. Es war ein spannender Kampf... Dein Freund ist gut. Aber Hyo konnte seine Niederlage nicht einsehn, er kann es jetzt auch nicht, und auf dem Schlachtfeld drehte er völlig durch... Tora kümmert sich im Moment um deinen Freund." Sie grinste fies. Derweil hatte Bakemono ganz schön zu kämpfen. "Lady Megami, unternehmt etwas!" keuchte er atemlos und versuchte die beiden Gefangenen zu bändigen. "Hyo, hilf ihm!" befahl die Angesprochene, und Hyo ging zu ihm hin. Er wollte zupacken, doch im selben Augenblick biss eine der Gefangenen in Bakemonos Arm und er schrie auf. Gleichzeitig ließ er sie los. Musica erstarrte, als Melodia zu ihm stürmte. "Musica!!" schrie sie und klammerte sich an den Gitterstäben fest. Derweil kämpfte Elie noch gegen Bakemono und Hyo versuchte Melodia wieder einzufangen. "DAS REICHT!" Lady Megami hatte ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzogen. "Bakemono, Hyo nehmt die beiden und sperrt sie ein!" Sie ging davon. "Na toll... Jetzt ist sie wieder sauer, du Fettsack!" regte sich Hyo auf. Bakemono wollte etwas erwidern, doch ihm wurde bewusst, dass Hyo mehr Macht hatte als er und so blieb er still. Hyo nahm derweil seinen Schlüssel und sperrte die Zelle auf, in der sich Musica befand. Dann packte er Melodia grob am Arm und schubste sie rein. Elie wurde ebenfalls reingezerrt, dann sperrte Hyo wieder ab und die beiden gingen. "Melodia, Elie, was macht ihr hier?" fragte Musica noch immer entsetzt. "Naja... Als ich Gwin sah, wusste, ich, dass dir etwas passiert sein musste. Also ging ich rüber zu Haru und bat ihn, doch mal nach dir zu suchen! Elie und ich blieben zurück..." Melodia schaute sich um und entdeckte Gwin, der es sich in einer kleinen Nische in der Wand gemütlich gemacht hatte. Elie fuhr fort. "Wir machten uns Hoffnungen, dass Haru bald wieder mit dir zurück war. Nach einiger Zeit hörten wir ein seltsames Geräusch..." Sie schluchzte und Melodia nahm das Wort wieder auf. "Es klang wie ein Fiepen und es kam von oben. Zuerst dachten wir uns nichts, doch es wollte und wollte nicht aufhörn! Also gingen wir nachschaun... Es kam direkt aus der Kammer, in der Ten Commandments lag und ..." Sie unterbrach sich. "Wo ist das Schwert eigentlich? Haru hatte es mitgenommen..." Musica seufzte. "Wahrscheinlich haben sie es ihm abgenommen..." "Naja..." Sie warf noch einen Blick auf Elie, die ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Während sie ihr schützend den Arm um die Schultern legte fuhr sie fort. "Wo war ich stehn geblieben? Wir standen vor diesem kleinen Zimmer, genau. Und jenes Fiepen kam direkt von dort. Es war mittlerweile schon sehr laut und klagend geworden. Wir wussten nicht, was wir davon halten sollten, weil Plue... naja, das weißt du. Also öffneten wir die Tür und schauten nach." Melodia schluckte. "Du wirst es nicht glauben, es WAR tatsächlich Plue, der gefiept hat! Ich habs ja nicht für möglich gehalten, aber ... das ist einfach unmöglich!" Sie konnte es immer noch nicht glauben. Und auch Musica hatte seine Zweifel. "Plue? Tatsächlich? Aber ... du hast Recht, das kann einfach nicht sein! Er hat doch auf nichts reagiert! Er war ... erstarrt!" Stirnrunzelnd sah er Melodia an. Die jedoch zuckte nur mit den Schultern "So war es aber... Vielleicht hatte Plue gespürt, dass Haru in Gefahr war, denn er rannte an uns vorbei zur Haustür. Dort fing er wieder an erbärmlich zu fiepen. Elie hat ihm die Tür geöffnet und er ist davon. Wir hatten große Mühe ihm zu folgen..." Damit wandte sie sich wieder an Elie und versuchte sie zu trösten. Keiner bemerkte die Schritte, die von der Treppe her hallten und so erschraken alle drei, als Tora sie ansprach. "Musica?" fragte sie vorsichtig. Dabei musterte sie Melodia und Elie. "Tora! Was machst du hier? Musst du uns so erschrecken?" sagte Musica stirnrunzelnd. "Tut mir Leid... Aber es weiß keiner, dass ich hier bin. Und es sollte auch keiner erfahren." Damit wandte sie sich an die beiden Frauen. "Hallo! Ich bin übrigends Tora. Ich nehme an ihr seid Melodia und Elie?" Sie klang freundlich und Melodia nickte. "Ich bin Melodia und das hier ist Elie." Sie deutete auf Elie. "Nun gut Elie, dann pass mal gut auf! Ich bin hier zuständig für jegliche Verletzten, das heißt..." "Haru!" flüsterte Elie. "Was ist mit ihm?" Flehend starrte sie Tora an. "Es geht ihm gut ... Das heißt, jetzt gerade schläft er. Er hat einige schwere Verletzungen davongetragen, aber ich denke das wird wieder. Schwieriger wird es, wenn Lady Megami auf einen weiteren Kampf besteht..." Sie runzelte besorgt die Stirn. "Gibt es irgendeine Möglichkeit ihn zu sehn?" fragte Musica an Elies Stelle. "Eigentlich nicht, er ist viel zu schwach um hierher zu kommen. Das Krankenzimmer liegt im höchsten Turm..." Aber Musica unterbrach sie. "Nein, wir könnten doch zu ihm!" Tora sah ihn erschüttert an. "Nein, in der ganzen Burg lauern an jeder Ecke Wachen! Wenn die euch sehn würden, die hätten keine Hemmungen euch einfach abzustechen!" Sie schüttelte energisch den Kopf. Elie erwiderte trotzig: "Was wäre, wenn sich einer von uns irgendwie verletzt? Dann müsste dem doch geholfen werden, oder nicht?" Sie hoffte auf eine gute Antwort, doch Tora zögerte. "Naja... Schon, aber das ist nichts. Eine Verletzung kostet hier viel Kraft bei dieser schlechten Versorgung und eure Kraft solltet ihr euch aufheben..." Sie schien zu überlegen. "Nun gut, ich werde für euch lügen. Aber nur einer kann mitkommen!" Es war klar, dass Elie diejenige war. Tora sah sich nochmal um, bat Hara, den kleinen verlogenen Fresssack, dass er niemandem davon erzählte, und schloss auf. Dann ließ sie Elie rauskommen und schloss sorgfältig wieder ab. Sie nahm Elie am Arm und ging mit ihr die Treppe hinauf. Bereits nach wenigen Minuten verschwand sie aus Musicas Blickfeld.

Kurze Zeit später öffnete Tora leise die Tür zum Krankenzimmer. "Hier sind wir!" flüsterte sie. "Wir habens überstanden!" Sie lächelte. "Haru!" hauchte Elie und huschte zu dem kleinen Bett in der Ecke. Die einstmals große Kerze, die auf der anderen Seite des Zimmers brannte, war bereits stark heruntergebrannt und flackerte nur noch schwach, so dass Tora eine andere anzündete. Derweil kniete sich Elie vor das kleine Bett und sah Haru an. "Er schläft noch..." sagte sie leise. "Du kannst ihn aufwecken, das hier ist wichtiger und es wird ihm gut tun dich zu sehn." riet ihr Tora. Elie warf einen Blick zu ihr, sah, dass sie mit dem Rücken zu ihr stand und sich um die Kerze kümmerte, und küsste Haru, der darauf die Augen öffnete. Unweigerlich musste Elie kichern und gleichzeitig rannten ihr die Tränen hinunter. "Was... Elie!" murmelte Haru verschlafen. "Was machst du hier?" Er fuhr hoch, als ihm schwante, was passiert sein musste. Auch ohne Elies Hilfe sank er sofort wieder auf das Kissen zurück. "Haru..." murmelte Elie. "Ihr seid beide hier... Ich hab Plue gesehn." "Ich weiß. Er ist einfach aufgewacht und hat dich gesucht. Wir folgten ihm. Leider weiß ich nicht wo er jetzt ist, ich hatte ihn aus den Augen verlorn. Es tut mir Leid, Haru. Es tut mir so Leid..." "Macht nichts, Elie, du kannst nichts dafür." Mit einem Lächeln fuhr er ihr durch das Haar. Dann schloss er die Augen. "Lass ihn jetzt schlafen." Auf einmal stand Tora wieder hinter Elie und nahm sie am Arm. "Er braucht Ruhe. Ich werde dich jetzt zurück bringen. Okay?" Elie nickte, während leise Tränen ihre Wangen runterkullerten.

"Wen haben wir denn da?" Ketsus Stimme klang spöttisch, während er das fiepende kleine Ding in Bakemonos Händen betrachtete. "Plue, wenn ich mich nicht täusche..." Er sann darüber nach was er mit diesem zitternden Ding machen sollte. "Am besten wäre es wohl dich einfach zu beseitigen!" zischte er schließlich. "Mein Herr, wenn ich etwas dazu sagen dürfte..." "Du darfst!" "Nun, wir könnten ihn noch gebrauchen. Der Meister des Rave möchte sicher seinen Freund zurück haben. Er wäre ein gutes Drohmittel." Dieser Vorschlag kam nicht von Bakemono. Lady Megami war es am liebsten die Gefangenen leiden zu sehen. Hara ga Hetta, der es liebt zu essen, bekam nur noch selten eine karge Ration und andere ehemalige Gefangenen waren bereits am Hungertod gestorben. Nun war Haru Glory ihr nächstes Opfer. Und natürlich war Ketsu mit ihrer Idee einverstanden. Wie immer. Er unterlag ihrem Charme völlig. "Wie du meinst ... Abuna..." Trotz allem ärgerte er sie immer wieder, indem er sie bei ihrem alten Namen nannte. Doch diesmal widerstand sie einem Fluch und ließ ihn allein. Plue nahm sie mit.

Nachdem Elie wieder in der kleinen Zelle saß, berichtete sie Musica und Melodia von Harus Zustand. Allein dass er noch lebte war ein Funken Freude in dieser trostlosen Gegend. Tora brachte noch etwas Essen und Wasser mit und ging dann wieder, um nachzusehn, wie es Haru ging.

Schweißüberströmt wachte dieser auf. Es war seltsam still und die einzige Kerze, die noch immer brannte, warf seltsame Schatten an die Wand. Aber da war noch etwas anderes... "Nun, bist du wach?" flötete eine zarte Stimme. Trotz des dumpfen Lichtes war es nicht schwer auszumachen, dass es Lady Megami war, die sich mittlerweile an den Rand des kleinen Bettes gesetzt hatte und ihn boshaft anlächelte. Mit der einen Hand hielt sie etwas fest. Ein kleines fiependes Etwas. Und dass dieses Etwas zitterte, konnte man auch in dem bisschen Licht ausmachen. Haru stockte der Atem. "Ja, es ist dein kleiner Freund." Lady Megami ließ den zappelnden Plue los, der sich rasch von ihr entfernte und Haru traurig anfiepte. "Plue..." "Fiep!" "Was war los mit dir?" "Fiep!" "Wir haben uns alle solche Sorgen gemacht." "Fiep!" "Was soll das? Wieso reicht es dir nicht, wenn du mich hast? Lass meine Freunde frei!" wandte sich Haru nun an Lady Megami. Doch diese lächelte nur boshaft. "Ich denke nicht daran! Wer sieht schon den Ravemeister leiden?" Sie stieß ein lautes Lachen aus, bevor sie fortfuhr. "Du hast noch ein wenig Zeit für deine Genesung. Hyo brennt darauf dich endlich fertig zu machen. Doch das nächste Mal geht es um mehr als nur um dein Leben!" "Ich warne dich! Lass meine Freunde in Ruhe!" Mit ihren langen Fingern fuhr sie über seine Wange. "Du bist ja ein ganz Süßer." Kicherte sie. Genußvoll setzte sie sich rittlings auf ihn und began ihm sein blutverkrustetes Oberteil auszuziehn. In diesem Augenblick flog die Tür in hohem Bogen auf. "Lady Megami! Lassen Sie meinen Patienten in Ruhe!" Tora ergriff das nächstbeste was sie in ihre Finger bekam und warf es auf ihre Herrin. Unglücklicherweise gab es nicht vieles in dem kleinen Krankenzimmer und so erwischte sie die brennende Kerze. Doch diese erlosch nicht im Flug sondern landete direkt neben Lady Megami auf der Decke des Bettes, die sofort Feuer fing. Im Nu sprang die Lady auf und rannte unter lautem Geschimpfe aus dem Zimmer. Verzweifelt schrie Tora um Hilfe, während sie zu Haru eilte. Dieser hatte es jedoch in der Zwischenzeit geschafft aufzustehn und torkelte an ihr vorbei. "Haru!" Verblüfft blieb sie stehn. Erst als er fast umfiel fasste sie sich wieder und half ihm. Als sie das Zimmer verließen kamen schon einige Wasser schleppende Kerle auf sie zu. Oberhalb der Treppe drückte sie Haru zu Boden und setzte sich neben ihn. "Dan..." fing Haru an, doch er wurde unterbrochen. "Tora!" zischte eine ihr wohl vertraute Stimme direkt hiter ihr. "La... Lady Megami!" Tora senkte betroffen den Kopf, doch sie konnte das Unheil nicht mehr abwenden. Ein Wink ihrer Herrin folgte und schon im selben Augenblick kam ein riesiger Koloss auf sie zugestapft. Er packte sie brutal am Arm und schleifte sie davon. "Tora!" wollte Haru schrein, doch Lady Megami legte ihm ihre Hand auf den Mund. "Keine Angst, mein Süßer. Ich hab schon einen Ersatz gefunden. Sie ist nutzlos." Die letzten Worte spie sie förmlich aus. Ein Mädchen, noch jünger und unscheinbarer als Tora, kam heran. Es schwieg. Im ganzen Schloss schien Stille zu herrschen. Oder zumindest im Bereich des höchsten Turms. Haru schwindelte. Er hatte sich kaum von seinem Kampf gegen Hyo erholt und er würde einen weiteren Kampf wohl kaum überstehn. Und laut Lady Megami würde es bald einen zweiten Kampf geben. Sehr bald sogar. "Chiisa! Ab sofort wirst du dich um die Verletzten kümmern. Dein Zimmer wird als neues Krankenzimmer dienen, bis dieses hier wieder in Ordnung ist." "Aber Herrin..." Das Mädchen sprach leise und unterwürfig. "Nichts Aber! Tu was ich dir gesagt habe!" Damit stand Lady Megami auf und ging. Hilflos sah sich Chiisa um. Schließlich winkte sie einen älteren Mann herbei. "Du! Kannst du ihn tragen?" Sie zeigte auf Haru und der Mann nickte. Mit kräftigen Armen hob er Haru auf und folgte Chiisa zu ihrem Zimmer. Dabei bemerkte keiner das fiepende kleine Ding, das ihnen folgte.

Kein Entkommen?

"Du mieses kleines Drecksstück..." Lady Megamis Stimme klang gefährlich. Und in der Tat war sie ziemlich gereizt, nachdem sie ihren Willen nicht bekommen hatte. Noch dazu war es Toras Schuld. Eine Sklavin hatte sich ihr widersetzt. Und das war etwas, was Lady Megami nun so gar nicht ignorieren konnte. Ungehorsam muss bestraft werden. Tora starrte ihre Herrin wutentbrannt an. Sie biss sich auf die Lippen, um nicht mit heftigen Beleidigungen über Lady Megami herzufallen, denn das hätte ihr nur Ärger gebracht. Vielleicht sogar den Tod. Und vielleicht wäre der gar nicht mal so schlecht. Denn alles ist besser als hier zu bleiben. Doch Tora war fest entschlossen Haru und seinen Freunden hier raus zu helfen. Auch wenn sie selbst dafür mit dem Leben bezahlen muss. Der Kerl, der sie in Lady Megamis Luxuszimmer gebracht hatte, band ihrmit einem rauen Strick die Arme zusammen und zwang sie auf die Knie. Dann reichte er Lady Megami ihr Lieblingsspielzeug. Tora schrie laut auf, als die mit spitzen Stacheln besetzte Peitsche auf sie herabschoss und sie an der Schulter aufritzte. Und sie schrie noch mehr, während sich ihre Herrin austobte.

Zur gleichen Zeit wachte Haru erneut auf. Anscheinend musste er an der Treppe das Bewusstsein verloren haben, den er konnte sich nicht an den Weg in dieses Zimmer erinnern. Wobei man dieses Zimmer kaum ein Zimmer nennen kann. Es war eher eine kleine Kammer. Und das Mädchen, das hier normalerweise wohnte, kam gerade auf ihn zu. Es wurde rot. "Kannst du dich bewegen?" Seine Stimme zitterte. Haru nickte nur. "Gut. Dann ..." Es wurde noch mehr rot. "Ich muss deine Wunden versorgen..." Verlegen starrte sie auf die Wand. Mehrere Minuten vergingen, in denen keiner etwas sagte. Und dann herrschte noch immer Stille. Nach einiger Zeit riss jemand die Tür auf und Chiisa wurde gerufen. Haru blieb allein zurück. Als sich die Tür wieder öffnete kam nicht das kleine Mädchen sondern Lady Megami herein. Sie wirkte seltsam vergnügt. "Haru!" flötete sie. "Wie geht es dir denn? Chiisa hat leider starke Kopfschmerzen bekommen, also werde ich dir helfen..." Sie lächelte, doch es war kein sanftes Lächeln. Lady Megami konnte nicht sanft Lächeln. Wie schon zuvor setzte sie sich rittlings auf ihn. "Diesmal sind wir ungestört..." säuselte sie und zog eine kleine Tube hervor. "Weißt du was das ist, Haru?" Ihrer Stimme nach handelte es sich um nichts Gutes und Haru schwieg. "Keine Angst, es wird dir helfen! Tora selbst wollte sie anwenden, doch das ist ja jetzt nicht mehr möglich." "Du mieses..." Sie ließ Haru nicht zu Wort kommen. Mit geschickten Fingern nahm sie den Verschluss ab und strich etwas Salbe auf ihren Finger. Das verrieb sie dann auf ihrer Handfläche. Mit denen begann sie sanft über die zahlreichen kleinen und großen Wunden zu streichen, die Haru von Hyo bekommen hatte. Sie fuhr sanft über seinen Oberkörper und Haru war verblüfft, dass nichts passierte. Bis die Wirkung einsetzte. Der Schmerz breitete sich langsam in seinem Körper aus und es war ihm, als müsste er ersticken. Lady Megami fuhr munter fort und dachte nicht daran aufzuhörn.

Auf den Befehl seiner Herrin hin brachte Bakemono, der Wärter der Gefängnisse im Keller, Tora zu den Soldaten, die schon seit vielen Monaten keine Frau mehr gesehen hatten und deren Gelüste sich schon bis ins Unermessliche gesteigert hatten. Nach einigen Machtkämpfen stellte sich heraus, wer sich um das geschwächte Mädchen kümmern durfte. Es war Futo, ein stämmiger Soldat, treu wie sonst keiner. Grob packte er Tora am Arm und zog sie hinter sich her in eine kleine Abstellkammer. "Hör zu, Kleines, ich habs gern direkt! Also wehr dich nicht, dann hast dus bald hinter dir." Er grinste lustvoll und riss ihr das Gewand vom Leib. Tora litt furchtbar unter seinen groben Berührungen. Doch sie war nicht die Einzige.

Lady Megami verließ Chiisas Zimmer nicht alleine. Sie hatte ihren Arm um Haru geschlungen und stützte ihn auf dem Weg die Treppe hinunter. Zuvor war sie kurz alleine weg gewesen um frische Sachen für ihn zu holen, und glücklicherweise passten sie auch. Haru drückte sich von ihr weg. "Du dreckige Schlampe!" er musste sich am Geländer festhalten um nicht umzufallen. Lady Megami ließ ihn gewähren. "Nun, wie du meinst. Ich lasse mir so süße Jungs eben nicht entgehn..." Lachend rannte sie die Treppe hinunter und erst an ihrem Fuße blieb sie stehn. "Kommst du? Ich habs ziemlich eilig!" Mühsam folgte ihr Haru. Sie brachte ihn zu seinen Freunden. Doch anstatt ihn einzusperren öffnete sie nur die Zellentür und lachte. "Na los! Ihr könnt euch frei bewegen. Ich melde mich, wenn ich euch brauche." Damit verschwand sie und fast im selben Moment konnte Haru sich nicht mehr aufrecht halten. Im letzten Moment gelang es Musica noch ihn festzuhalten und sanft abzusetzen. "Haru! Alles in Ordnung?" Die beiden Frauen setzten sich neben ihn, als plötzlich ein lautes Fiepen ertönte. Von der Treppe her kam Plue auf sie zugerannt und sprang in ihre Mitte. "Fiiiep!" Alle waren froh und traurig zugleich. Sie hatten sich wiedergefunden, doch wie lange würde das so bleiben und vor allem: Wie sollten sie hier wieder wegkommen? Nachdem Plue ausreichend gedrückt und geknuddelt wurde wandten sie sich wieder Haru zu. "Du siehst mitgenommen aus..." stellte Elie fest, doch sie erntete nur ein schwaches Lächeln. "Gehn wir Tora suchen... und dann haun wir hier ab!" Haru versuchte nicht einmal mehr aufzustehn. "Haru..." Elie schwante Böses. "Was ist passiert?" "Nichts, Elie..." "Ich seh doch, dass etwas nicht stimmt!" "Ach was, die Wunden machen mir zu schaffen." Elie runzelte die Stirn. "Da ist noch etwas anderes." Sagte sie mit Bestimmtheit. "Nein, Elie. Du täuschst dich. Es ist nichts passiert. Wirklich nichts." Elie schwieg, doch in ihrem Blick lag Ungläubigkeit. "Haru, Elie hat Recht. Irgendwas stimmt nicht mit dir." Nun fing auch noch Musica damit an und Melodia nickte zustimmend. Plue fiepte erneut und setzte sich auf Elies Schoß. "Na toll, mir geht's beschissen und ihr stellt euch alle gegen mich." Haru seufzte. "Aber das ist jetzt egal. Erstmal will ich wissen, was IHR überhaupt hier zu suchen habt!" wandte er sich an Elie und Melodia. "Elie, fang du schon mal an!" forderte Melodia ihre Freundin auf. Gerade als Elie fertig war hörten sie Schritte und Tora erschien auf der Treppe. Als sie Haru sah schien sie sich ein wenig zu beruhigen. "Ihr müsst so schnell wie möglich hier raus!" keuchte sie atemlos. "Lady Megami will einen weiteren Kampf." "Dann kommst du zu spät, Tora." sprach Hyo, der zusammen mit ein paar bulligen Soldaten hinter ihr stand. Er schubste sie beiseite und wandte sich an Haru. "So, Kleiner, komm mit oder deine Freunde gibt's bald nicht mehr!" "Er wird gar nichts tun! Lass ihn in Ruhe du Mausedreck!" Elie schob sich vor Haru und funkelte Hyo wütend an, doch dieser lachte nur. "Willst du statt ihm kämpfen? Das wär ja mal ne Abwechslung..." Er grinste boshaft. "Elie, lass das sein!" sagte Haru bestimmt und drängte sie beiseite. "Wenn diese Furie das will, wieso kommt sie dann nicht selbst um mich zu holen?" "Je mehr du mich beschimpfst, desto geringer sind die Chancen, dass ich deine Freunde in Ruhe lasse, merk dir das, Süßer!" tönte Megamis Stimme aus Hyos Richtung. "Süßer?" Elie meinte sich verhört zu haben. "Hat sie gerade Süßer zu dir gesagt?" Sie kochte vor Wut. "Ja, das hab ich. In der Tat. Hast du was dagegen?" Lady Megamis Stimme klang boshaft. Sie machte sich einen Spaß daraus Elie auf die Palme zu bringen. Und das gelang ihr auch. "Ja, hab ich! Und zwar ganz schön viel! Also lass deine Drecksfinger von ihm und..." Sie unterbrach sich und überlegte. "Haru, wie du erzählt hast wurde Tora weggeschleppt... Und was hast du dann gemacht?" "Ich habe ihn ein wenig beschäftigt..." fuhr Lady Megami dazwischen. Sie lächelte im Gedanken an das, was sie gemacht hatte. Elie starrte sie ungläubig an. Sie glaubte nun zu wissen, was mit Haru nicht stimmte. "Nun guck nicht so doof, Schätzchen, du vermutest schon richtig!" Doch noch immer brachte Elie kein Wort heraus und auch die anderen hielten sich im Hintergrund. Besonders Haru. "Es tut jetzt nichts zur Sache. Hyo, Bakemono, erledigt das. Ihr habt 10 Minuten." Damit ging Megami. Hyo schnappte sich Elie und Bakemono und ein weiterer Soldat hielten Musica und Melodia fest. Dann knurrte Hyo: "So, Meister des Rave, ab mit dir! Den Weg müsstest du ja schon kennen." Ergeben wandte sich Haru zur Treppe und hinter ihm Bakemono und Hyo mit ihren Geiseln. Den Schluss bildete Tora, die Plue im Arm hielt.

Sie blieben erst in der Mitte des großen Kampfplatzes stehn. Ketsu, der Herrscher, saß bereits auf seinem Platz und neben ihm Lady Megami. Musica und den Frauen wurden die Arme gefesselt und sie wurden auf die Seite gezerrt. Einzige Hyo und Haru blieben stehen. Ketsu ergriff das Wort. "Ich grüße euch, Soldaten! Und auch das Volk, die Sklaven und alle anderen niederen Kreaturen." Er warf einen Blick auf die Menge, die gegenüber von ihm stand und gelangweilt seinen Worten folgte. Sie alle, die Soldaten, die Sklaven und der restliche Pöbel waren nur hier um sich den sicherlich atemberaubendsten Kampf anzusehn, den es hier jemals gab. "Zum zweiten Mal tritt Haru Glory, der Ravemeister, gegen Hyo an." Die Menge jubelte. "Haru Glory. Ich mache dir ein Angebot. Wie man unschwer erkennen kann bist du noch nicht vollkommen geheilt. Aber ich mache dir folgendes Angebot: Solltest du gewinnen, wird einer deiner Freunde freigelassen. Wenn du verlierst, wird einer getötet." Nach dieser Ansprache herrschte Stille. Harus Chancen zu gewinnen standen schlecht, das war jedem klar. Obwohl Ketsu gefragt hatte, war klar, dass sich Haru nicht entscheiden konnte. Es zählte nur noch, ob er verlieren oder siegen würde. Und seine Chancen standen schlecht. "Außerdem:" fuhr Ketsu fort. "Es wird mit bloßen Fäusten gekämpft. Keine Messer, Schwerter oder ähnliches, wie beim letzten Mal. Nur eure Hände und Füße. Auf los geht's los. Bereit?" Die Menge schrie "BEREIT!" und Ketsu rief "Los!" Bereits beim letzten Mal war es Haru nur schwer gelungen Hyo zu besiegen und diesmal war er zusätzlich in einer schlechten Verfassung. Hyo hingegen hatte noch härter trainiert um sich angemessen revanchieren zu können. Auch seine Schnelligkeit hatte sich noch mehr gesteigert und noch bevor Haru sich wappnen konnte fuhr Hyos geballt Faust in seinen Magen. Mit einem gezielten Schlag auf seine Beine brachte er Haru zu Fall und beschleunigte diesen mit einem weiteren Tritt. Die Menge johlte, Ketsu lachte genüßlich und Lady Megami hatte ein amüsiertes Lächeln aufgesetzt. Nur wenige Meter von ihr entfernt standen Elie, Musica und Melodia. Sie wurden von einigen muskelbepackten Kerlen festgehalten und waren die Einzigen, die sich um Harus Gesundheit sorgten. Gwin, das kleine Frettchen, saß auf Melodias Schulter und feuerte Haru an. "Haruuu, du schaffst es!" rief er so laut er konnte. Plue hingegen war in Elies Armen und auch er sorgte sich um seinen Freund. Doch die Soldaten hatten ihnen klar gesagt, dass sobald einer versuchte Haru zu helfen dieser ohne viel Aufwand getötet wurde. So lautete der Befehl Ketsus.

Derweil versuchte Haru verzweifelt gegen seinen Gegner anzukommen. Er hatte es geschafft Hyo für einen Moment abzuwehren und war in der Zwischenzeit aufgesprungen. Doch Hyo war so schnell, dass Haru nur abwehren konnte. Er musste eine Lücke in der Verteidigung seines Gegners finden, um ihn aus dem Takt zu bringen. Denn Hyo griff ihn nicht wahllos an, er suchte sich die schwächsten Stellen aus und schlug einmal hierhin und unmittelbar darauf an eine andere Stelle. Dieses Manöver hatte Haru ziemlich bald durchschaut und so versuchte er jetzt Hyos Angriff zu unterbrechen. Doch seine Schläge und Tritte abzuwehren kostete ihn vieles an Kraft und ließ ihn bald erschöpfen. Als ihn ein Faustschlag seitlich am Kopf traf, fand er jedoch eine Lücke und schlug zu. Er traf Hyo an seiner Schulter und der Getroffene taumelte zurück. Bereits nach dem Bruchteil einer Sekunde hatte er sich wieder gefangen, doch er griff nicht an. Er ging ein paar Schritte zurück und grinste. "Was machst du jetzt? Du weißt genau, dass du mich nicht besiegen kannst. Gib auf!" Hyo war sich siegessicher. Haru ging nun zum Angriff über, doch während seine Kraft beinahe aufgebraucht war befand sich Hyo noch immer in bester Verfassung. Er wartete einfach bis Haru ermüdetete und beförderte ihn dann mit einem gezielten Schlag auf den Boden. Dann trat er zurück. Blutüberströmt lag Haru am Boden. Er rührte sich nicht mehr.

Flucht

Ein paar Männer traten an Haru heran. Mit gezielten Tritten und viel kaltem Wasser brachten sie ihn wieder zum Bewusstsein. Sie packten ihn unter den Armen und schleiften ihn vor die kleine Tribühne, auf der sich Ketsu und Lady Megami befanden. Beide lächelten boshaft. „Du hast verloren.“ Stellte Ketsu fest. Er lachte laut auf und die Menge lachte mit ihm. Lady Megami fuhr fort. „Somit steht es uns frei einen deiner Freunde zu töten. Einen oder auch eine.“ Ihr Blick suchte sich ihr Opfer heraus. „Nein!“ keuchte Haru. „Nicht Elie!“ Verzweifelt wollte er sich losreißen, doch er wurde unbarmherzig festgehalten. „HARUU!“ schrie Elie mit tränenerstickter Stimme. Auch sie schaffte es nicht sich loszureißen. Sie wurde zu Lady Megami geschleift, die ein kleines Fläschchen in der Hand hielt. Mit der anderen riss sie Elies Mund auf. „Weißt du, was das ist? Ein hochwertiges Gift, einmal im Körper kann man es nicht wieder herausholen. Es wirkt immer. Das Opfer wird schon beim kleinsten Tropfen getötet. Es fängt an mit Magenkrämpfen, Schmerzen setzen sich im ganzen Körper fest. Oft dauert es Stunden, bis das Opfer stirbt.“ Genüßlich blickte sie in Elies angsterfüllte Augen und langsam kippte sie das Fläschchen. „Nein!“ schrie eine Stimme und ein Soldat verdrehte die Augen und kippte um. Hinter ihm tauchte Tora auf, ein blutverschmiertes Messer in der Hand. Sie rannte auf Elie zu, war zu schnell für die Wärter rings um sie herum und erreichte den Kopf der Tribüne. Mit rasender Geschwindigkeit streckte sie auch den Wärter nieder und wandte sich Lady Megami zu. Durch den Überraschungseffekt erschlafften die Griffe der übrigen Soldaten und Haru schaffte es sich loszureißen. Gemeinsam mit Musica stürmte er die Tribüne hoch. Und Lady Megami kippte das Gefäß um. Der flüssige rote Inhalt ergoss sich über Elies Gesicht. Ein kleiner Teil gelangte auch über ihre Lippen und Megami drückte ihren Mund zu. Auf Elies Gesicht breitete sich pures Entsetzen aus, doch sie sprach kein Wort. Lady Megami ließ sie los und lachte. Dann erstarrte sie. Jeder, der in der Nähe war, erstarrte mit ihr. Und Tora zog ihr Messer heraus. Sie war nach vorne gerannt und hatte es ihrer Herrin direkt ins Herz gestoßen und diese kippte um. Es wurde totenstill. „NEIIN!“ schrie Ketsu. Er bellte Befehle, doch die Soldaten waren zu geschockt um sie zu befolgen. „Erledigt die anderen und folgt mir!“ rief Tora Haru und Musica zu und sie schnappte sich Elie. Während sie sich bis zum großen Tor der Burg durchkämpfte, schlugen Haru, Musica und auch Melodia ihr den Weg frei. Gwin und Plue folgten ihnen. Als sie versuchten das riesige Tor zu öffnen, stockte Haru. „Was ist? Wir haben keine Zeit mehr!“ drängte ihn Musica. „Was ist mit Hara und Chiisa? Und den anderen?“ Rasch wandte er sich wieder der Burg zu. Auf seinem Weg zu den Kerkern schrie er jedem Bediensteten, den er traf, zu er solle sich zum Tor begeben. Im Kerker befreite er Hara ga Hetta. Tora hatte ihm ihre Schlüssel mitgegeben und im allgemeinen Durcheinander bemerkte niemand die beiden. Nachdem er Chiisa gefunden hatte rannten sie wieder zum Tor. Mittlerweile musste sich Haru einigen Soldaten entgegenstellen, doch sie kämpften nur halbherzig und er konnte sie trotz seiner schlechten Verfassung bald erledigen. Durch das großte Tor strömten bereits viele Menschen, die allesamt versklavt wurden und ihre Chance, die Freiheit zu erlangen, gut nutzen wollten. Tora stand mit Musica und Melodia neben einem der großen Flügel. Als Haru ankam packte sie Elie und alle gemeinsam rannten sie um ihr Leben. Die wenigen Soldaten, die zu Ketsu hielten und sich ihnen entgegenstellten, wurden rücksichtslos erledigt. Nachdem sie einige Minuten lang nur gerannt waren, bogen sie vom Weg ab in den Wald hinein, wo sie bald Rast machten. Obwohl jeder erschöpft war sorgten sie sich nur um Elie.

Keine Rettung für Elie?

Seit das tödliche Gift in ihren Mund gelangt war hatte Elie nichts mehr gesprochen. Sie hatte nicht geschrien, gemurmelt und auch sonst keinen Laut gemacht. Auch jetzt, als alle rings um sie auf dem Boden saßen, wirkte sie völlig teilnahmslos. „Elie?“ Sie reagierte nicht. Egal wie sehr sie sich bemühten sie zum Sprechen zu bewegen, es nutzte alles nichts. Nach langen Minuten völliger Schweigsamkeit stand sie plötzlich auf. Mit zitternden Knien ging sie ein paar Schritte in den Wald hinein, wo sie sich erbrach. Keiner der anderen rührte sich. „Ist das... heißt das es fängt an zu wirken?“ wollte Haru wissen. Tora sah ihn mit traurigem Blick an. „Ich kann es nicht genau sagen. Grundsätzlich ist es so, dass jemand, der Gift eingeflößt bekommen hat, sich erbrechen muss.“ erwiderte sie leise und erneut senkte sich Stille über sie. Dann kehrte Elie zurück. „Wasser...“ murmelte sie und Tora reichte ihr einen kleinen Beutel. „Trink ihn ruhig aus!“ forderte sie Elie auf. Doch diese nahm ein paar Schlucke und spuckte dann das Wasser wieder aus. Nachdem sie Tora den nun leeren Beutel wieder zurückgegeben hatte nahm sie Harus Hand. „Komm mit“ murmelte sie nur und sah ihn nicht an. Ein paar Bäume weiter blickte sie ihm fest in die Augen. „Ich muss dir etwas sagen, Haru... Und ich hätte es früher tun sollen.“ Sie sprach leise und Haru hatte Mühe sie zu verstehn. Dennoch forderte er sie auf weiterzusprechen. „Es ist ... ich ...“ sie brach in Tränen aus und krallte sich schluchzend an ihm fest. „Haru, ich bin schwanger!“ stieß sie unter Tränen aus. Und Haru erstarrte. Selbst die anderen, die ihre Unterhaltung beobachteten, konnten erkennen, wie er bleich wurde. In der Tat schockte ihn diese Mitteilung. Sie erfreute und schockte ihn zugleich. In seinem Gesicht spiegelten sich Freude und Angst um Elie und das Kind wieder. Und die Angst überwiegte. Wortlos kehrten sie zurück zu den anderen. „Tora, erzähl mir mehr über dieses ... Gift“ bat Elie das Mädchen. „Natürlich. Wie Lady... Wie Abuna, wie sie ja wirklich heißt oder besser hieß, gesagt hat, es wirkt schnell. Spätestens wenn es geschluckt wird ist das Opfer praktisch tot. Es gibt keine Möglichkeit die Wirkung aufzuhalten. Niemand hat es jemals überlebt.“ Sie wurde still. „Aber? Es muss doch irgendetwas anderes auch noch geben! Wie lange wirkt es, sag mir alles was du weißt!“ Tora lächelte matt. „Nun, ich hatte schon oft mit ihm zu tun. Abuna bewahrte es immer in diesen kleinen Fläschchen auf. Luftdicht. Es darf weder mit Luft noch mit Wasser in Berührung kommen. Sobald es in die Luft kommt fängt die Zersetzung an. Es dauert etwa fünf bis zehn Minuten, dann ist das Gift quasi entschärft. Es ist dann so giftig wie ein Bienenstich, in etwa. Mit Wasser ist es ähnlich, nur geht es schneller. Und effektiver. Reines Wasser entschärft das Gift in weniger als drei Minuten. Doch sobald das Gift im Körper ist wirkt es unweigerlich, wie ich schon gesagt hab. Elie, ich will ja nicht die Hoffnung zerstören aber es ist unmöglich dass das Gift nicht wirkt. Das hat noch keiner geschafft.“ Damit schwieg sie. Und die anderen schwiegen auch. Bis sie Rufe hören. Von den Soldaten Ketsus, die den Wald durchkämmen. Sie klangen noch fern, doch „Es ist besser wir haun ab.“ Sagte Musica und die anderen stimmten ihm zu. Ohne auf Verletzungen zu achten beeilten sie sich den Wald zu durchqueren.

Nach einer Stunde hörte der Wald plötzlich auf, doch sie machten erst Halt, als sie vor dem Haus standen. Der Weg zum Haus von Musica und Melodia war ein wenig weiter und darum blieben alle vorerst bei Haru und Elie. Letzterer schien es wieder gut zu gehen, sie sah gesund aus, aber sie sprach noch immer nichts. Nachdem sich alle gesetzt hatten und Haru und Elie alle mit Essen und Trinken verpflegt hatten nahm Tora Haru beiseite. „Ich versteh das nicht!“ murmelte sie. „Normalerweise müsste sie sich mittlerweile in Krämpfen winden, egal wie viel Gift sie bekommen hat und wie lange es braucht um zu wirken! Und ihr Verhalten, Haru, sie benimmt sich völlig normal.“ Haru verstand es ebenfalls nicht. „Elie, wie geht’s dir?“ erkundigte er sich deshalb. Sie sah ihn überrascht an. Nur zögerlich antwortete sie: „Mir geht’s gut, Haru.“ Sie ging zu ihm hin, wandte sich jedoch an Tora. „Ich habs gehört. Das Gift sollte längst wirken.“ Tora sog scharf die Luft ein. „Naja...“ Sie wollte etwas sagen, doch Elie schüttelte den Kopf und unterbrach sie. „Mal angenommen, nur mal angenommen, das Gift gelangt in den Mund aber nicht weiter, wie wirkt sich das aus?“ Tora überlegte. „Das heißt, du hast... das Gift nicht geschluckt?“ fragte sie verwundert und Elie lächelte. „Ich hatte nicht viel in den Mund bekommen. Aber Abuna hatte ja die Wirkungsweise erklärt und darum versuchte ich das Gift nicht zu schlucken.“ Nun meldete sich auch Haru. „Und im Wald? Warum hast du dich übergeben? Wir dachten es wäre die Wirkung des Giftes!“ Elies Lächeln wurde breiter. „Versteh mich doch! Ich hatte die ganze Zeit das Gift im Mund! Ich hab es dort nur ausgespuckt und mir mit dem Wasser von Tora den Mund ausgespült.“ Befreites Lachen erfüllte den Raum. Auch Musica und Melodia, die ihre Unterhaltung mitgehört hatten, lachten von Herzen. Dann erstarb das Lachen, als Elie umkippte. „Scheiße!“ fluchte Haru. „Zu früh gefreut!“

„Nun, verstehen sie mich nicht falsch, aber diese Frau ist nur in Ohnmacht gefallen, sonst nichts.“ Der Arzt hob beschwichtigend die Hände. „Und was ist mit dem Gift?!“ schrie Haru ihn förmlich an. Der ältere Mann rückte seine Brille zurecht. „Zuerst einmal, junger Herr, schreien Sie mich nicht an, sonst können Sie sich gleich einen anderen Arzt suchen. Und wie sie gesagt haben, hat ihre Freundin hier das Gift ausgespuckt. Es dürfte nichts mehr in ihrem Körper sein.“ Er wandte sich ab. „Und falls doch?“ Haru packte ihn am Kragen. „Haru! Beruhige dich und lass den armen Mann in Ruhe!“ versuchten ihn Musica, Melodia und Tora zu beschwichtigen, doch er hörte nicht auf sie. „Haru!“ griff nun Elie ein und Haru ließ verdutzt den Arzt los, der schnaufte. „Elie? Du bist wach?“ fragte er verdutzt. „Ja, und das schon eine ganze Weile.“ Elie lächelte. Dann fing der Arzt an zu poltern: „Raus aus meinem Haus! Sofort und lassen Sie sich nie wieder blicken!“ Damit schob er Haru aus seiner Ordination. Die anderen folgten ihm nach draußen. „Toll gemacht, Haru!“ schmollte Elie, doch sie war nicht wirklich sauer. „Du kannst mir glauben, es lag nur daran, dass ich schwanger bin. Und vielleicht wars auch der Schock.“ sagte sie schließlich und lachte. Die anderen fielen in ihr Lachen ein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  -BlackRoseNici-
2007-07-17T12:52:56+00:00 17.07.2007 14:52
Diese ff ist soooooooo sweet!Ich hoffe du machst irgendwann mal daran weiter.Wäre echt total cool!Mir gefällts sie total ^^
Interessiert mich total wie es weiter gehen wird!Hoffe ich erfahre es irgendwann mal ^.~
Lg Blacky-chan
Von:  Sandi-chan
2006-07-30T11:56:43+00:00 30.07.2006 13:56
hello
super kapi
die arme elie und der arme haru gotttt !!!!!
=)
Von:  Sandi-chan
2006-07-30T11:46:12+00:00 30.07.2006 13:46
helllo
super kapi
leider habe cih nicht so viel zeit trtozmde versuche ich alles zu lesen !!!!
Finds voll geil das sie schwanger ist !!!!
=)
Von:  Sandi-chan
2006-07-16T21:59:33+00:00 16.07.2006 23:59
Hello
super kapi !!
Der arme Musica !!!
Hoffentlich passiert haru jetzt nix !!!
=)
Von:  Sandi-chan
2006-07-16T21:43:08+00:00 16.07.2006 23:43
Hello
leider bin ich erst jetzt hier her gestossen (sorry) aber trotzdem haeb ich vor alles zu lesen , also
super kapi echt klasse !!!!
Sandi !!
=)
Von:  habitbreaker
2006-06-19T15:22:22+00:00 19.06.2006 17:22
Woah, das war wirklich spannend!!!!>.<
Ich habe die Augen gar abwenden können vor lauter Begeisterung!!!!>.<
Von:  habitbreaker
2006-06-19T15:10:28+00:00 19.06.2006 17:10
Ich finde es total super geschrieben, denn gutes schreiben ist eine Kunst, die nicht jeder kann!!!!>.<
Man kann es sich schon denken, dass Haru und Elie ein Paar werden, wenn man einige Szene im Manga sieht.^^
Auf jeden Fall hast du das total super geschrieben!!!!>.<
cu deine habitbreaker^^
Von:  Xina
2006-05-05T12:20:47+00:00 05.05.2006 14:20
haru wusste nicht, dass elie schwanger war? XDD
ey, das war wirklich spannend. dachte schon, dass elie daran stirbt XDDD
Wieviele Kapis gibts den noch? lad doch büdde alle hoch T_T
Von:  Xina
2006-04-30T15:18:09+00:00 30.04.2006 17:18
cool ^.^
das gehört ihr, der bösen kuh *muhahaha*
jaaaa.. ich finde es echt toll, dass sie tot ist >__<

whahaha

hm..
wieso nur ein kapi TT_TT *will mehr lesen*
Von:  Xina
2006-03-12T11:32:19+00:00 12.03.2006 12:32
*argh*
ich hasse diese megami. >.<
die macht sich so unbebliebt!! Am liebsten würde
ich sie fesseln und dann in ner klosschüssel ertränken!
*muhahaha*

und der aaarme haru TT_TT
bei deiner ff gehts wirklich ganz schön zu ^-^°
Tora finde ich total süss >.<
was für ne haarfarbe hat sie? *sie zeichnen will*


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