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Highschool High

von

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Die erste Begegnung

1. Kapitel
 

Er schlug seine Augen auf und starrte nachdenklich in die Dunkelheit, die ihn umgab. Der Tag war lang und anstrengend gewesen und doch...er konnte keinen Schlaf finden. Träge schob er die Laken von sich und schlich leise in die Küche. Im Flur musste er an einem großen Spiegel vorbei und lächelte leise. Wenn seine Familie wüsste, dass er nackt durch die Wohnung streifte. Wie prüde sie doch alle waren. Alle...außer Summer, seiner Zwillingsschwester. Eine schlanke, sehnige Hand tastete nach dem Lichtschalter und über einem gemütlich aussehenden Küchentisch flammte ein angenehm warmes Licht auf. Er öffnete den Kühlschrank und fand eine Flasche seines Lieblingssaftes. Roter Traubensaft. Mit der Flasche in der Hand setzte er sich auf einen der gepolsterten Küchenstühle. Kenzō... er schloss die Augen. Dieser Typ, der heute in der Schule aufgetaucht war. Kenzō Sakabe aus Japan, 17 Jahre alt. Er nahm einen Schluck Saft und lehnte sich zurück.

"Guten Tag. Ich bin Kenzō Sakabe aus Tokio." Der junge Mann neben dem Mathelehrer verbeugte sich leicht. Toras Augen verengten sich zu Schlitzen. Das konnte doch nicht wahr sein. "A Japanese in San Francisco" sang es leise neben ihm. Summer! Seine Augen trafen den Blick des Japaners. Ein kurzes Aufblitzen. "Tora, neben dir ist doch noch ein Platz frei." Klasse! Der Lehrer würde ihm jetzt den Neuen zuschustern. Ab auf den Platz zwischen sich und Summer. Absolut nicht fair. Nur weil er, Tora, Sohn japanischer Eltern war, hieß das nicht, dass er sich mit diesem Typen aus Japan anfreunden würde. Wie der überhaupt aussah! Die haare etwas länger. Also vorne kinnlang und hinten schienen sie über die Schulter zu fallen. Zu einem dunkelblauen Jackett trug er ein weißes Hemd, die passende Hose und weiße Herrenschuhe aus Leder. Sah aus wie der typische japanische androgyne...whatever. Kommentarlos räumte er seinen Rucksack vom Nachbarplatz weg. Seine Schwester auf dem Platz daneben grinste freundlich, als sich dieser Kenzō setzte. "Arigatou." Lächelte Kenzō. "No problem" knurrte Tora zurück. Bloß kein Japanisch. Verdammt, er war in Amerika und nicht in Japan. Damit wollte er jetzt echt nichts zu tun haben. Er wandte den Kopf nach vorne und folgte ungewöhnlich aufmerksam dem Treiben des Lehrers. Summer legte kommentarlos ihr Mathebuch bei Kenzō auf den Tisch, so dass er mit hineinsehen konnte. Dankbar sah Kenzō hinein. Nach der Stunde wurde das Mädchen von ihren Freundinnen unter Kichern und Lachen weggezerrt. Tora wollte aufstehen, als er merkte, wie jemand ihn am Arm festhielt. "Verzeihung." Tiefschwarze intelligente Augen musterten ihn. "Ich kenne mich hier nicht aus. Könntest du mir helfen?" Tora sah auf den Typen runter. Dieses Jackett, diese Schuhe.... "Warum sollte ich? Wir kennen uns ja nicht einmal, Neuer." Blockte Tora ab. Dieser Typ sah einfach so spießig aus. Vielleicht hatte Summer ja Recht und er machte zu vieles vom Aussehen abhängig, aber das hier ging eindeutig zu weit. Ein nachdenklicher Blick streifte ihn und er merkte, wie seine Hand losgelassen wurde. "Hajimamashite. Tokio no Sakabe Kenzō desu. Yoroshiku." Eine Verbeugung. Völlig überrumpelt erwiderte Tora diese japanische Begrüßung. "Sakamoto Makoto. Yoroshiku desu." Auch er verbeugte sich. Seine Eltern hatten ganze Arbeit geleistet, als sie ihn japanische Höflichkeiten beigebracht hatte. Bevor Tora nachdenken konnte, hatte er schon reagiert. "Makoto san." Es klang nachdenklich. Dann lächelte Kenzō ihn verschmitzt an. "Jetzt, da wir uns kennen, könntest du mir doch alles zeigen.... Makoto san." Er betonte die japanische Anrede. "Wir habe uns einander vorgestellt. Das bedeutet nicht, dass du nicht kennst. Und wenn du diesen Tag überleben willst, nenn mich Tora, wie alle anderen hier es auch tun." Knurrte Tora. "natürlich, ganz wie du meinst, Makoto san." Lächelte Kenzō. "Wo geht es zur Cafeteria?" dieser Bastard lächelte immer noch! Obwohl er ihm gedroht hatte! Seufzend ergab Tora sich in sein Schicksal und führte Kenzō herum. Die Jungen beachteten Kenzō kaum, von den Mädchen erntete er abfällige Blicke. "Stimmt etwas nicht mit mir?" fragte er eines der Mädchen. Die sah ihn stumm an. "Ist mein Englisch nicht korrekt?" hakte er mit hochgezogenen Augenbrauen, aber ruhig und höflich nach. Das Mädchen wurde knallrot und verschwand. Aus einiger Entfernung hörte man jemanden kichern. Das Mädchen aus dem Matheunterricht! Kenzō lächelte. Tora hatte sich schnell abgewandt, als das stumme Mädchen verschwunden war. Das Mädchen aus dem Matheunterricht kam rüber. Ihre Kleidung erinnerte Kenzō an die Gothic-Punks in Tokio und er konnte einige japanische Brands erkennen. "Na, Bruderherz, ist dir unser neuer Mitschüler so peinlich, oder warum siehst du weg?" lächelte sie Tora spöttisch an. Dann wandte sie sich zu Kenzō. "Hallo. Ich bin Natsuko Sakamoto. Toras kleiner Zwilling. Aber alle nennen mich Summer." Sie reichte ihm die Hand. Er ergriff sie. "Sakabe Kenzō." Erwiderte er das Lächeln. "frisch aus Tokio, hm?" Summer ließ ihren Blick an seiner Kleidung hinabgleiten. "Erinnert mich an eine Schuluniform. Den Kleidungsstil würde ich an dieser Schule noch mal überdenken." Mit einem Augenzwinkern dreht sie sich um und lief zu ihren Freundinnen, die sie jetzt bestürmten. "Hey, wenn er euch so brennend interessiert, fragt ihn doch selber. Ich kann euch versichern, er spricht Englisch." Scheuchte sie die Mädchen fort und ließ siech mit ihrer Bento-Box auf einer Mauer nieder.

"Hey, Bruderherz." Er riss die Augen auf. Er musste eingeschlafen sein. "denk an deine armen Eltern und ihren Schock, wenn sie dich hier nackt in der Küche sehen" grinste Summer, während sie sich eine Milch aus dem Kühlschrank holte. "Ich wette, dein Bett ist um Längen bequemer als der Küchenstuhl." Sie setzte sich ihm gegenüber und er konnte sehen, dass sie nur unwesentlich mehr trug als er. Er grinste.

Auf den zweiten Blick

2. Kapitel

Kenzō stand nachdenklich vor seinem Kleiderschrank. "den Kleidungsstil würde ich an dieser Schule noch mal überdenken....." Summers Stimme klang ihm noch im Ohr. Ein ziemlich verrücktes Mädchen. Aber eigentlich hatte er noch nie etwas gegen verrücktes einzuwenden gehabt. Er schüttelte den Kopf. Von japanischen Schulen war er die uniform gewöhnt, aber wenn er hier trage durfte, was er wollte... Kenzō grinste. Er dachte an die Kleidung von Summer. "Was du kannst, kann ich schon lange, Kleine." Grinste er in den Schrank und nahm schnell einige Kleidungsstücke raus, mit denen er im Bad verschwand. Eine gute halbe Stunde später verließ er geschminkt und gestylt die Wohnung. Mal sehen, was passieren würde, wenn sie ihn so in der Schule sahen. Die neugierigen Blicke der Passanten ließen ihn schmunzeln. Er setzte seine Sonnenbrille auf und zündete sich eine Zigarette an.

Kurz vor halb acht. Völlig verschlafen schälte Tora sich aus seinen Bettlaken und kroch nach einer kurzen dusche in seine Schulklamotten. Enge schwarze Hose, hautenges rotes Shirt, natürlich ohne Ärmel, dazu rote Sneaker. Die unvermeidliche Tora-Sonnenbrille fand ihren Platz auf der Nase und er verließ um viertel vor acht mit Summer das Haus. Uf den fünf Minuten bis zur Schule schaffte er es, zwei von Summer gereichte Reisbällchen zu verschlingen. "tssss. Du solltest mal deinen Wecker stellen, Brüderchen." Grinste Summer ausgeschlafen, wie sie es jeden Morgen war. Es war Tora ein Rätsle, wie sie das immer schaffte. Am Schultor überholten sie einen dunkel gekleideten Typen mit Zigarette, den Tora noch nie gesehen hatte. Summer streifte ihn nur kurz mit einem Blick und verschwand dann im Gebäude. Hinter sich hörte sie den Typen noch bewundernd pfeifen. Klar, sie war unwiderstehlich. Ihre Freundinnen scharten sie um Summer, die heute einen kurzen karierten Rock mit Kettchen und Nietengürtel in schwarz und weiß trug, dazu ein Punkoberteil mit chinesischem Kragen und abgetrennten Ärmeln, ein Nietenhalsband und kniehohe Militärboots. Ihre hüftlangen Haare hatte sie mit Essstäbchen hochgesteckt. Das Make-up fiel heute eher dezent aus. Schwarzer Kajal um die Augen und dunkelrot geschminkte Lippen. Sonst nichts. "Mensch, wie du heute wieder aussiehst! Wo kriegst du immer diese tollen Klamotten her?" fragte Marla, eine aufgestylte Tochter aus reichem Haus, mit Neid in der Stimme. "Mal sehen...." Lächelte Summer sie an. "einen Teil davon bestelle ich in Japan, und ansonsten ist es selber genäht. Etwas Kreativität ist allerdings schon nötig." Ihr Lächeln war immer noch freundlich, ebenso ihre Stimme, aber ihre Augen blitzten herausfordernd. Sie konnte Marla nicht leiden. Summers beste Freundin Reja kicherte leise. Die anderen grinsten leicht und sahen Summer bewundernd an. Nicht jedes Mädchen hatte den Mut der Oberzicke der Schule Kontra zu geben. Marla setzte schon zu einer Antwort an, blickte dann aber sprachlos an Summer vorbei. Eine schlanke, sehnige Hand mit schweren Silberringen legte sich Summer auf die Schulter. Es roch nach teurem Herrenparfum. "Ohayou! Oder sollte ich sagen...Guten Morgen?" bei der dunklen, samtigen und irgendwie rauen Stimme stellten sich Summer alle Nackenhärchen auf. Langsam drehte sie sich um und sah vor sich DEN Japaner ihres Lebens. "Ohayou.." kam es überrascht aus ihrem Mund. Dann plötzlich quietschte sie leise auf. "Du hast mir am Schultor hinterher gepfiffen. Machst du das....Kenzō kun? Eeeeee! Fuku ga sugoi kakoiiiiii yo!" Sie musterte ihn und Kenzō nahm lächelnd die Brille ab. Seine Haare fielen glatt hinunter, den Pony hatte er schräg gekämmt, so dass nur ein Auge zu sehen war. Seine Augen und seine Lippen hatte er schwarz geschminkt und hoben seine helle Gesichtsfarbe extrem hervor. Er trug eine enge schwarze Jeans mit Ledergürtel und schwerer silberner Schnalle, ein weißes ärmelloses Shirt mit buntem Print. Summer brauchte nur einen kurzen Blick, um zu sehen: Hydeist!. Darüber trug Kenzō ein dünnes schwarzes Jackett mit silbernen Nieten und um den Hals einen Rosenkranz. Ein Visu wie Summer immer von geträumt hatte. Aus dem grabesstillen Klassenzimmer konnte man einen von den Typen keuchen hören. "Damn! Cool Outfit! Sugeeee..." Summer grinste. Das war Tora. "Geile Klamotte, Kenzō. Aber pass auf dein Shirt auf. Ich steh auf Hydeist." Grinste sie, drückte ihm einen frechen Kuss auf die Wange und setzte sich auf ihren Platz. Kenzō lachte leise. "Kleidungstest also bestanden. Und was das Shirt angeht... wenn es mir zu heiß wird, kannst du es mir gerne ausziehen." Summer juchzte leise auf. "Dann behalt ich es aber." "hehehehee, was willst du denn mit seinem Shirt?" mischte Tora sich jetzt ein. Summer sah ihn mit unschuldigen Augen an. "Waschen?" Jetzt musste Kenzō lachen. "Was denn Makoto, du bist doch nicht etwa eifersüchtig?" schmunzelte Kenzō. Er wusste, wie Männer auf sein Outfit reagierten. In Japan hatte er es unzählige Male ausgetestet. Man sah es Kenzō nicht an, aber liebte es, zu spielen. Und er schätzte Summer ähnlich ein. Warum sollten sie nicht also ein wenig spielen? "Eifersüchtig? Sag mal, bin ich schwul, oder was?" blaffte Tora Kenzō an. "Das weiß ich nicht. Sag du es mir." Lächelte der unergründlich zurück. Summer schmunzelte. Kenzō war echt ein Typ nach ihrem Geschmack. Das würde ein lustiges Schuljahr werden.

Time to learn

3. Kapitel
 

Es war Abend und sie waren am Strand. Tora gesellte sich zu seinem Kumpel Cio, der mit einigen Bekannten um die Bierkästen neben den Autos stand. Es war mal wieder eine von diesen klammheimlichen Beachparties, die nicht von der Polizei aufgelöst wurde, weil der Sohn des Polizisten, Cio, mit dabei war. Warum sollten die jungen Leute nicht auch ein wenig Spaß haben? Tora nahm sich ein Bier und stieß mit Cio an. Er sah, wie Summer mit Kenzô zur Party erschien und spürte, wie sein Pulsschlag sich beschleunigte, als Kenzô ihn anlächelte. Warum musste dieser Typ so verdammt gut aussehen? Tora ging zu den beiden hinüber. "Hey, ihr zwei Hübschen!" lächelte er. Summer und Kenzô drehten sich zu ihm um. "Makoto! Du bist doch gekommen." Kenzô lächelte ihn an. Summer war auf einmal ganz schnell verschwunden, und als Tora sich umsah, konnte er sie bei Cio stehen sehen. Die beiden unterhielten sich ja ganz prächtig. Summer hatte ihre Hand auf Cios Hintern liegen und der Halbitaliener schob seine Hand gerade ihren Rücken hinauf. "Hey, komm schon. Sie ist erwachsen. Oder bist du etwa eifersüchtig?" schmunzelte Kenzô neben Tora. "Ich hab doch gesagt, ich bin nicht schwul." murrte Tora. "Ja, natürlich bist du das nicht. Ich bin auch nicht schwul." Beruhigte Kenzô ihn. Dann fasste er ihn an der Hand. "Komm, las uns etwas am Strand entlang laufen. Ich war schon lange nicht mehr am Strand." Ohne auf eine Antwort zu warten hatte Kenzô ihn schon zum Wasser gezogen. "Hey, pass auf! Nicht, dass du mir ins Wasser fällst." Protestierte Tora. "Na und?" grinste Kenzô. "Ich kann schließlich schwimmen. Und wenn ich untergehen sollte, kannst du mich ja retten. Ich bin sicher, Summer würde mich gerne wieder beleben. Oder würdest du auch diesen Teil übernehmen?" Kenzô stand jetzt dicht vor Tora, der jetzt dieses unglaublich leckere Aftershave des Japaners riechen konnte. Kenzô pustete ihm sanft ins Gesicht. "Was meinst du? Würdest du es tun?" Seine Augen glitzerten. Tora stand sprachlos vor ihm. "Ich.. ich ..." Kenzô sah ihn aufmerksam an. "Ja? Du?" er lächelte. Dann spürte Tora warme und weiche Lippen auf seinen. Er schloss die Augen. Das fühlte sich gut an. Seine Hände wanderten auf den Rücken des Anderen und zogen ihn an sich. Er spürte, wie eine Zunge spielerisch seine Lippen nachfuhr und öffnete den Mund. Die Zunge glitt ein Stück hinein, hielt dann inne und wandte sich den Mundwinkeln zu. Tora keuchte leise auf. Seine Zunge glitt jetzt nach vorne und versuchte die andere Zunge einzufangen. Er hörte ein leises, aber nicht spöttisches Lachen. "Hey, was wird das hier?" Tora öffnete die Augen. Kenzô beugte sich zu ihm rüber. "Wir sind jetzt auf Seite 83, falls es dich interessiert. Hast du es wenigstens genossen?" Er lächelte Tora an, der erst jetzt bemerkte, dass er seine Hand bei Kenzô auf dem Bein liegen hatte. Schnell riss er sie weg. "Ich...ehm.. sorry." knallrot im Gesicht wandte er sich ab. Gott, war das peinlich. Hatte noch jemand was mitbekommen? Und wo hatte er Kenzô berührt? Nur am Bein? Tora wäre am liebsten im Boden versunken. Aber um ihn herum schien sonst niemand etwas gesehen zu haben. Sie folgten brav Shakespeares Mittsommernachtstraum. Kenzô grinste Summer an, die alles mitbekommen hatte und sich bemühte nicht zu lachen. "Was ist, willst du auch mal?" das Grinsen war verdammt provokant. Summer sah ihn mit großen Augen an. "wie jetzt? Etwa hier? Das geht nicht. Da wird mein Bruder doch eifersüchtig." Sie lächelte süffisant. "Aber wir könnten ja in der Pause einen kleinen Ausflug in die Wildnis des Schulgeländes machen." Ihr Grinsen war jetzt nicht minder provokant, als das von Kenzô. "Mh, das hört sich verlockend an. Aber Vorsicht, mein Kätzchen. Ich dulde kein böses Betragen." Kenzô' s Augen blitzten auf. Summer grinste ihn an, erwiderte aber nichts. Das versprach spannend zu werden. Endlich! Die Mittagspause war da. Tora stürmte, ohne ein weiteres Wort zu Kenzô oder Summer, aus dem Klassenraum. "Hoppla! Da hast du aber jemanden ganz schön durcheinander gebracht." schmunzelte Summer. "Ich?" Kenzô machte riss unschuldig die Augen auf. "Ich habe doch gar nichts gemacht. Das war er alles ganz allein." Er machte einen Schmollmund. "Aber ich wüsste zu gerne, was er da in seinem Kopfkino laufen hatte." Jetzt grinste er schelmisch. "Und was ich mache ich jetzt mit dir?" Er sah sie gespielt nachdenklich an. Summer zog ihn an der Hand nach draußen. "Lass uns erst mal raus aus dem Gebäude." Kenzô blieb stehen. "Aber draußen ist es so heiß! Da fang ich doch an zu schwitzen." Protestierte er. Summer sah ihn entsetzt an. "Nein! Das kannst du doch nicht tun. Das arme T-Shirt!" kichernd stellte sie sich hinter Kenzô und machte Anstalten ihm das Shirt auszuziehen. Lachend hielt er ihre Hände fest. "na na na! Was hatte ich vorhin gesagt, bezüglich Benehmen?" er grinste. Summer machte Kulleraugen. "Das ist ganz braves Benehmen. Ich wollte nur verhindern, dass du verschwitzt durch die Schule läufst." Sie machte einen Schmollmund. "Hey, das steht dir." Kenzô' s Stimme klang sehr tief und dunkel. Er schob Summer an die Hauswand hinter einen Baum und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Summer lächelte. "Stehst du etwa auf Schmollmünder?" Kenzô sah sie kurz an. "Natürlich. Da kann man so wunderbar hinein beißen." Und bevor Summer reagieren konnte knabberte er verspielt an ihrer Unterlippe. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn näher an sich. "Wenn du mich schon küssen willst, dann aber richtig." murmelte sie leise. Sie spürte wie Kenzô lächelte. Dann presste er sie gegen die Wand und ließ seine Zunge erst um ihre Lippen spielen und dann neckisch gegen Summers Zunge stoßen. Summer schloss die Augen und erwiderte seinen Kuss. Ihre Hände glitten hoch in sein Haar und begannen ihn sanft zu kraulen. "Was wird denn das hier? Imouto chan??" Tora!!! Widerwillig löste Kenzô den Kuss und gab Summer frei. "Tora! Was machst du denn hier?" sie klang irritiert. "Eigentlich wollte ich mit Kenzô sprechen. Aber vielleicht sollte ich besser gehen. Ich schein ja eher zu stören." Kenzô hatte sich lässig an den Baum gelehnt. "Makoto san, was ist? Du klingst eifersüchtig!" seine Stimme klang ruhig. Tora fuhr zu ihm herum. "Wie oft soll ich es noch sagen! Ich bin nicht schwul." Kenzô lächelte leise. "Ich doch auch nicht. Oder sieht deine Schwester so männlich aus? Und was die Sache vorhin in der Stunde angeht..." er stieß sich vom Baum ab und ging auf Tora zu. "mach dir darüber keine Gedanken. Solche Sachen passieren." Er stand jetzt dicht vor Tora. "Makoto san. Du denkst zu viel nach. Mach es wie Natsuko. Genieß einfach den Moment." Tora funkelte Kenzô an. "Mein Name ist Tora. Nicht Makoto. Und seit wann nennst du meine Schwester Natsuko?" Kenzô musterte Tora bedächtig. Summer hielt die Luft an. Alle riefen sie Summer, weil sie es einfach nicht schafften, ihren japanischen Namen korrekt zu betonen. Tora hatte sich seinen Namen jedoch aus einer Überzeugung heraus zugelegt. Es war ein Thema, über das man mit ihm nicht diskutieren konnte. Selbst Mutter hatte es aufgegeben ihn Makoto zu nennen. Kenzô musste aufpassen, sonst würde Tora ihn noch angreifen. Aber Kenzô stand völlig ruhig vor Tora. "Dein Name ist Sakamoto Makoto. Tora bedeutet Tiger. Für mich bist du kein Tiger. Darum nenne ich dich Makoto. Wenn du mich überzeugt hast, dass du ein Tiger bist, dann werde ich dich auch Tora nennen. Bis dahin bist du für mich Makoto. Und Natsuko ist der Name deiner Schwester. Sie hat sich noch nicht beschwert, dass ich sie so nenne." Kenzô' s Stimme klang ruhig und fest. Tora schluckte. So eine Antwort hörte er zum ersten Mal. "Ich bin ein Tiger." fauchte er dann. Summer glitt zur Seite. Das sah nicht gut aus. "Tiger sind sehr souveräne Tiere, Makoto san." Kenzô hatte sich keinen Millimeter von der Stelle gerührt. "Den Rang eines Tigers muss man sich erarbeiten. Lass dir dass gesagt sein." Seine Stimme verriet, dass jegliches Weiterdiskutieren unnötig war. Er wandte sich Summer zu. "Lass uns in die Cafeteria gehen. Du hast mich ganz schön hungrig gemacht. Über den Nachtisch reden wir später, Natsuko-chan." Summer zog eine Augenbraue hoch und hakte sich bei ihm unter. "Eee, was bedeutet ,chan'?" fragte sie ihn und zog einen Schmollmund. Kenzô grinste. "Ich wette, dass du das ganz genau weißt." Er betrat mit ihr die Cafeteria und sie setzten sich an einen Tisch zu Reja und Cio.

Interlude

"Das war nur eine Frage der Zeit." Summer sah ihren Bruder ernst an. "Und jetzt u nicht so, als ob es dich nichts angeht, Makoto." In dem Sessel neben Summer zuckte es zusammen.

Wie er diesen Namen verabscheute! Summer wusste das. Wenn sie ihn trotzdem so nannte, musste sie wirklich wütend sein. Tora sah zu ihr hinüber. "Es geht mich aber auch nichts an. Was habe ich denn schon damit zu tun?" Entnervt fegte er die Zeitung, die auf der Sessellehne lag auf den Boden. "Alles," flüsterte Summer. "Alles."
 

Die Kontrollmaschinen surrten vor sich hin. Ab und an gab eine ein leises Piepen von sich, als ob sie zeigen wollte, dass sie noch anwesend sei. Neben den Maschinen versteckte sich ein weißes Gesicht in den noch weißeren Laken des Krankenhausbettes. Eine weiße Hand lag auf der Decke, fordernd festgehalten von dem Kabel eines gluckernden Tropfes, der kaum hörbar seine Anwesenheit kundtat.

Umso deutlicher war das Schluchzen der Frau auf der Bettkante zu hören. "Warum?" Murmelte sie zwischen einzelnen Schluchzern. "Warum?"

Doch das Mädchen in den Kissen antwortete nicht. Ausdruckslos starrte sie mit leeren Augen an die Decke. Warum war sie hier? Hätte ihre Mutter nicht später vom Sport zurück kommen können? Wieder einmal hatten ihre Eltern ihr alles kaputt gemacht. Ihre Eltern und... er. "Tora... " hauchte sie, kaum hörbar, in die Luft, dass es im Schluchzen ihrer Mutter unterging.
 

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Aus der USA Today
 

San Francisco

Suzan Alvarez, gefeierte Cheerleader-Königin der Arnold High, wurde gestern abend mit aufgeschnittenen Pulsadern im Haus ihrer Eltern aufgefunden.

Mrs, Alvarez, die etwas früher als gewöhnlich von ihrer Sportgruppe zurückkam fand ihre Tochter blutend in der Badewanne vor. Der gerufene Notarzt konnte das Mädchen aber retten. Zur Zeit befindet sich Suzan im SF General Hospital.

Was hat das allseits so beliebte Mädchen dazu getrieben, ihrem Leben ein Ende zu setzen? Ihre Eltern tappen im dunkeln. Mitschüler wollen mehr wissen. „Sie war schwanger. Von einem verheirateten Mann.“ Weiß eine Mitschülerin zu berichten. Andere behaupten sie habe es getan, weil ein Mitschüler, Tora Sakamoto, Mädchenschwarm der Schule, ihr eine Abfuhr erteilt habe. Mr. Sakamoto wollte sic diesbezüglich uns gegenüber nicht äußern. „Lassen Sie sie einfach in Ruhe.“ Kommentierte er die Fragen über Suzan seitens unserer Journalisten. Seine Schwester, Summer Sakamoto, wies die Beschuldigungen zurück. „Wir wissen nicht, was Suzan sich gedacht hat. Und solange sie sich nicht dazu geäußert hat, sind Spekulationen dieser Art unangebracht.“ Informierte sie uns. Wer wisse denn schon, was im Kopf eines Teenagers vor sich gehe.

Warum auch immer Suzan diesen Schritt getan hat, wir werden warten, was sie uns zu sagen hat. Möge sie Licht in diese Geschichte bringen.

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Kenzô saß in seiner Wohnung und begutachtete die Zeitung. USA Today. So einen Schund kaufte er sonst nie. Aber er hatte in der Bahn bei seinem lesenden Gegenüber eine interessante Schlagzeile entdeckt. „Tora Sakamoto....“ er lachte leise. Dann las er weiter. „...weil ein Mitschüler, Tora Sakamoto....ihr eine Abfuhr erteilt hatte.“ Kenzô sah nachdenklich aus dem Fenster. Das wäre Suzan zuzutrauen. Er war jetzt schon einige Wochen an dieser Schule. Aber was Tora betraf waren die Mädchen doch recht hysterisch. Wenn sie nicht gerade ihm, Kenzô nachliefen. Aber Suzan... sie reagierte selbst auf Summer höchst eifersüchtig, wenn sie sich in Makotos Nähe aufhielt. Kenzô schüttelte leicht den Kopf. Ein solches Verhalten war ihm unverständlich. Und Makoto? Der würde wahrscheinlich jetzt zu Hause sitzen und nicht kapieren, was da geschehen war.
 

„Makoto! Sie war vollkommen in dich verschossen. Du bist auch nicht mir ihr ausgegangen. Kino, Party, das volle Programm. Hast mit ihr gespielt, wie du es immer tust. Ich hab dir noch gesagt, lass die Finger von ihr. Aber du...“ „Es ist gut, Summer!“ Schnappte Makoto. „Ich habe keinen Bock auf deine Geschichten. Ich bin kein Typ für eine Beziehung und das wissen alle. Auch Suzan wusste das. Wenn sie sich da in was hinein steigert, kann ich auch nichts dafür.“ Seine Augen funkelten wütend. Was machte Summer ihm für Vorwürfe? „Du machst es dir ja wirklich leicht, lieber Bruder.“ Sie ging zur Tür, mühsam ihre Wut unterdrückend. „Es ist deutlich zu merken, dass du noch nie richtig verliebt warst. Ich geh zumindest nie mit einem Kerl aus, von dem ich weiß, dass er sich ernsthaft Hoffung macht, ich aber nur ein Abenteuer will. Wärst du je verliebt gewesen, würdest du anders reden.“ Damit verschwand sie aus dem Raum.
 

Kenzô legte die Zeitung auf den Tisch, als es in seiner Hosentasche vibrierte. Eine Nachricht von Summer. Er schickte ein „OK“ an Summer zurück, dann stand er auf und verschwand im Bad. Vom Training vorhin war er noch ganz verschwitzt. Eine kurze Dusche wäre jetzt angebracht.

Sommerblume

Kenzô lächelte die Frau in seinem Spiegel an. Matsudeira Hanako war perfekt. Eigentlich müsste er seinen Eltern dafür danken, aber es war wohl besser, sie erfuhren nicht, dass ihr Sohn von Zeit zu Zeit in die Rolle einer Frau schlüpfte.

Für Kenzô waren Frauen immer ein nettes Spielzeug gewesen. Bis zu dem Tag, an dem seine Eltern ihn mit ins Kabuki nahmen. Traditionelles japanisches Theater. Ein 15 Jähriger konnte sich sicherlich spannenderes vorstellen. Aber aller Widerstand hatte nichts genutzt. Seiner Eltern nahmen ihn mit. Die meiste Zeit langweilte er sich. Der Besuch von Kabuki war recht zeitaufwändig. Immerhin wurde pro Vorführung drei Stücke vorgestellt, mit einem Unterbrechung von jeweils etwas 15 Minuten. Was Kenzô jedoch faszinierte, waren die Frauenrollen. Gespielt von Männern. Staunend beobachtete er, mit welcher Natürlichkeit und Eleganz sich diese Männer auf der Bühne bewegten. Perfekt. Das war einfach perfekt. Frauendarsteller, Onnagata. Kenzô beobachtete diese Männer beinahe neidisch. Und, manipultives Miststück das er war, wollte er lernen, sich auch so bewegen zu können. Geagt, getan. Nur wenige Tage später tauchte er, an einem vorstellungsfreien Nachmittag, am Hintereingang des Theaters auf. Es war erstaunlich leicht, den Pförtner zu bewegen, ihn einzulassen. Einen Onnagat zu finden, der Zeit hatte, sich mit Kenzô zu beschäftigen stellte sich jedoch für den kleinen Sturkopf als unmöglich heraus. Er rauschte wieder hinaus und stellte Tokio auf den Kopf, bi er einen alten Onnagata gefunden hatte, der sein Wissen und Können an jüngere Darsteller weitergab. Er wollte zunächst Kenzô nicht aufnehmen, aber irgendwas an dem Jungen faszinierte ihn und schliesslich unterrichtete er auch Kenzô. Ein Onnagata für das Kabuki würde er nie werden können. Dazu hatte er zu spät mit dem Training begonnen. Aber dass er Talent hatte, war nicht zu verkennen.

Nach einem Jahr erprobte Kenzô sein Können an einem Mitschüler. Er konnte diesen arroganten Pinsel Naoto nicht leiden und hatte schon lange vor, ihm mal eins auszuwischen. Arrogant und herablasssend durfte nur einer sein: Sakabe Kenzô. Und so hatte sich eine junge Dame namens Matsudeira Hanako an Naoto herangemacht, ihm den Kopf verdreht und schliesslich formvollendet vor den Augen seiner Freunde abserviert. Es hatte Kenzô wahnsinnigen Spaß gemacht. Allerdings musste er sich hüten, dass seine Eltern nicht hinter alles kamen. Sie wären ausgerastet, hätten sie gemerkt, in was für Klamotten ihr SOHN da rumlief. ja, es war schon ganz praktisch, getrennt lebende Eltern zu haben, die sich fast ausschliesslich um ihre Karriere kümmerten.
 

Zurück ins Jetzt und Heute. Kenzô riss sich zusammen. Was schwelgte er da in der Vergangenheit. Die Gegenwart war viel interessanter. Im Augenblick jedenfalls. Er erinnerte sich noch, wie er Hanako hier in Amerika eingeführt hatte. Es war vor wenigen Wochen gewesen. Auf einer Party. Und dort hatte er Summer getroffen, die ihn in seiner Verkleidung natürlich nicht erkannte. Sie war zwar eine gute Beobachterin, aber das Licht und die vielen Menschen um sie herum lenkten ein wenig von der Person Hanako ab. Kenzô war sich sicher, dass Summer Hanako relativ schnell durchschauen würde, wenn sie sich ein wenig auf sie konzentrierte. Aber auf dieser Party fanden die beiden Japanerinnen es spannender, die anderen Partygäste zu begutachten und beurteilen, als sich gegenseitig zu beschnuppern. Das Formelle war schnell abgehakt. Man hatte sich namentlich vorgestellt und festgestellt, dass man sich wunderbar auf Japanisch mit dem Gegenüber unterhatlen konnte. Das war fürs Erste genug gewesen. Erst sehr viel später am Abend war Summer noch mal mit einer persönlicheren Frage angekommen, als sie fragte, wo Hanako wohnen würde. Kenzô erinnerte sich grinsend an die Unterhaltung.
 

"Ich wohne bei meinem Cousin. Natürlich ist er auch Japaner. Kenzô ist sein Name. Sakabe Kenzô." Summer blieb für einen Augenblick die Sprache weg. "Kenzô? Der Typ ist dein Cousin? Uiuiui, gut, dass das die anwesenden weiblichen Wesen nicht wissen." Hanako zog eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch. ""Sie würden dich dafür töten, dass du mit ihm zusammen wohnst. Oder sie würden dich entführen und foltern, damit du ihnen von ihrem Gott Kenzô berichtest." Summer grinste breit. Hanako kicherte. "Mich entführen? das könnte Kenzô gefallen. Er hätte die Wohnung für sich alleine." Summer lachte, sah dann Hanako ein wenig nachdenklich an. Würde sie Hanako durchschauen? "Wenn du seine Cousine bist, und mit diesem riesigen Ego in einer Wohnung wohnst..... kannst du unmöglich ein kleines, braves Mädchen sein. Ich gehe jede Wette ein, dass du ein wunderbar berechnendes Biest bist." Jetzt war es an Hanako leise zu lachen. "Bei der Wette halte ich nicht dagegen. Und was dieses immense Ego angeht.... du scheinst nicht zu seinem Fanclub zu gehören. Jedenfalls fühle ich mich nicht tot, entführt oder gefoltert." Summer nahm einen Schluck von ihrer Cola. "weisst du, ich hab da so meine Prinzipien. Und wenn ich etwas von oder über Kenzô wissen will, fragich ihn selber. Ob er mir eine Antwort gibt, ist dann die andere Sache." schmunzelte sie. "Du musst zugeben, er sieht gut, verdammt gut aus, und das weiss er auch." Hanako nickte. "Oh ja, das weiss er ganz genau. Wäre er ncihts für dich?" Summer legte den Kopf schief und dachte nach. Dann schüttelte sie lächelnd den kopf. "Für hin und wieder wär er schon was. Aber sonst? Nein danke. Da ist er mir dann noch ein etwas zu heisses Eisen." Hanako nickte. Das hatte Kenzô sich schon gedacht. Verliebt war Summer nicht in ihn. Aber von der Bettkante stossen.... nein, das tat sie nicht. Hatte er ja schon ausprobiert. Und es war schön gewesen.
 

Am Ende des Abends hatten Summer und Hanako Telefonnummern ausgetauscht, für diesen Fall hatte Kenzô zwei Handys, und sich für ein paar Tage später verabredet. Sie hatten in einem Cafe gesessenm sich über alles mögliche, ein paar mal auch über Kenzô, unterhalten und Leute beobachtet. Zu den Passanten hatten sie sich Namen und Geschichten ausgedacht. Hanako/Kenzô vermied es, dass Summer sie/ihn zu genau ansah. Er konnte sie zwar gut genug einschätzen um so zu wissen, dass sie ihm dieses kleine Schauspiel nicht überlnehmen wollte, aber es musste ja nicht in der Öffentlichkeit geschehen. Die übrigen Leute interessierten ihn da nicht. Die sahen ja eh nur was sie wollten. Oberflächliche Amerikaner.....
 

Die Frau in Kenzôs Spiegel lächelte wieder und nahm Kenzôs Handy zur Hand. Summers letzte sms vorhin..... Summer kochte vor Wut. Makoto hatte eine Mitschülerin, Suzan, in eine Krise gestürzt. Und dieses dumme Huhn, wusste nichts besseres zu tun, als sich die Pulsadern aufzuschneiden. Wunderbar. Und Makoto war der Meinung, das wäre nicht seine Schuld. (Im Ernst?) Immerhin wusste ja jedes Mädchen an der Schule, dass er schnell wechselnde Freundinnen hatte. Das tat allerdings der Tatsache,. dass sie ihm trotzdem in Schafen hinterher rannten, keinerlei Abbruch. Kenzô und die Frau im Spiegel zogen die Stirn zusammen. Makoto war ein Idiot! Er hatter der Kleinen Suzan ja noch Hoffnungen gemacht, mit all dem Gedate und so. und er hatte gewusst, dass sie in ihn veschossen war. Summer hatte recht. Sakamoto Makoto hatte eine Lektion verdient. Und Kenzô und sein zweites Ich, die bezaubernde Hanako hatten aich schon einen Plan.
 

Kenzôs Handy landete auf dem Küchentisch und Hanakos Handy wanderte in die Tasche. Jetzt ging es zu Summer. Noch ein letzter Blick in den Spiegel. Makeup, Haare und Kleidung waren perfekt. Hanako lächelte und zog die Wohnungstür hinter sich zu. Kenzôs Eltern hatten sich nicht lumpen lassen, als sie ihren einzigen Sohn nach Amerika schickten. Kenzôs einzige Bedingung war eine eigene Wohnung gewesen. und diese großzügig geschnittene Penthouse-Wohnung mit Tiefgarage war einfach wunderbar. Hanako schwebte aus dem Aufzug heraus quer durch die Garage zu dem kleinen Geschenk der Eltern, als Kenzô seinen Führerschein gemacht hatte. Ein silberner Mercedes SLC. Nicht gerade das typische Auto für einen Highshool-Schüler. Aber ebenso extravagant wie es Kenzô und Hanako waren.

Hanako stieg in den Wagen und fuhr los. Die Sakamotos wohnten in der Nähe der Schule, der Weg war also nicht zu lang.
 

Draussen wurde es schon dunkel, als Hanako vor dem Haus der Sakamotos hielt. Vor dem Eingang sah sie eine ältere Japanerin, die höflich versuchte an dubiosen Gestalten mit Kamera und Klemmbrett vorbei ins Haus zu kommen. Hatten sich also doch ein paar Klatschreporter für diese Story erwärmen können. Hanako lächelte bitter. Diese Suppe würde sie den Herren da versalzen. Summer liebte ihr Mutter abgöttisch, soviel hatte Hanako n den Gesprächen erfahren können. Und diese Faru dort musste Summers Mutter sein. Hanako stieg aus dem Wagen und bahnte sich höflich und energisch ihren Weg zu Mrs. Sakamoto.

"Sakamoto san." sie verneigte sich höflich vor der Frau, als diese sich ihr zuwandte. Hanako ignorierte die Reporter. "Hajimete desu ne. Matsudeira Hanako to môshimasu. Natsuko san no tomodachi desu ga.Yoroshiku onegaishimasu."(Wir sehen uns zum ersten mal. Ich bin Matsudeire Hanako. Eine Freundin von Natsuko.Es freut mich Sie kennenzu lernen. Anm.d.A.) "Hajimemashite." Die Ältere verneigte sich ebenfalls und deutete auf die Haustür. "Kochira e dôzo."(Bitte, hier entlang) Sie nutzte die Chance, die Hanako ihr geboten hatte, um den lästigen Journalisten zu entkommen und bat Hanako herein. "Ojamashimasu" (ich bin so frei) murmelte Hanako, als sie das Haus betrat. Hinter der amerikanischen Fassade des Hauses befand sich ein teils westlich, teils japanisch eingrichteter Haushalt. Summers Mutter stellte Hanako ein paar japanische Hausschuhe hin, die das Mädchen sofort gegen ihre Strassenschuhe austauschte. Freundlich lächelte Summers Mutter Hanako an. "Du möchtest sicherlich zu Summer. Ihr Zimmer ist im ersten Stock. Ganz am Ende des Ganges die linke Tür." Sie nahm Hanako die Jacke ab. "Ich bringe euch gleich ein wenig Tee." damit verschwand sie durch eine Tür, hinter der Hanako die Kücher vermutete.
 

Hanako ging die Treppe hoch und den Gang hinunter. Am Ende des Ganges befanden sich zwei Türen Hinter der rechten Tür hörte sie leise japansische Musik laufen. Keine Band die sie kannte. Das musste Makotos Zimmer sein. Der coole, ach so amerikanische Makoto mochte also japanische Musik. Interessant. Leise klopfte sie an der linken Tür. "Aiteimasu." (es ist offen) erklang Summers Stimme von drinnen. Hanako öffnete die Tür. "Natsuko?" Summer drehte sich um. Nur zwei Menschen ausserhalb ihrer Familie nannten sie bei ihrem japanischen Namen. Kenzô und Hanako. "Hanako. Komm rein." Sie setzte sich auf dem Bett auf, wo sie bäuchlings in einem Buch geschmökert hatte. "Mit dir hab ich jetzt nicht gerechnet." Hanako schmunzelte. "Ich weiss, aber was hätten deine Eltern gedacht, wenn du heute Abend noch Besuch von so einem heissen Japaner wie Kenzô bekommst?" Summer lächelte. "Normalerweise stört es sie nicht. Aber ich denke heute ist es ein wenig anders." Das Lächeln verschwand. "Setz dich." sie klopfte neben sich auf das Bett und Hanako liess sich in einer fliessenden und eleganten Bewegung nieder. "Summer seuftze. "Was ist?" fragte Hanako. "Wie kannst du dich so bewegen? Ich werd richtig neidisch." Hanako musste sich anstrengen, dass aus dem Kichern kein Kenzô-Lachen wurde.

Es klopfte kurz an der der Tür und Summers Mutter brachte ein Tablett rein. "Ich habe ein wenig Tee und Gebäck fr dich und deine Freundin, Natsuko." lächelte sie. Summer hüpfte vom Bett. "Danke, Mama." sie nahm ihrer Mutter das Tablett ab. "Ich lass euch zwei Hübschen dann alleine." immer noch lächelnd schloss Mrs. Sakamoto die Tür hinter sich. "Macht das deine Mutter immer?" fragte Hanako. Summer stellte das Tablett auf ein Tischchen neben dem Bett. "Ja. Früher hab ich es gehasst. Und meine Freunde fanden es alle etwas befremdlich. Aber mittlerweile.... es ist unser kleines Ritual. Ich find es schön, Mama macht es gerne und ich amüsier mich über die Blicke und Reaktionen meiner Besucher. Und wenn meine Mutter Besuch hat, dann bring ich den Tee." sie lächelte und goss Hanako heissen grünen Tee in ein zierliches Schälchen. "Danke." Hanako wartete, bis Summer auch Tee hatte, dann probierte sie. "Sehr lecker. Aus Japan?" Summer nickte. "In Mutters Teekanne kommt nur das Beste. und sie liebt nunmal den japanischen Tee." Hanako schmunzelte. "Jaja, das Beste kommt aus Japan....." sinnierte sie. Summer kicherte. "Ja, wie dein Cousin...." Hanako stutzte. "Wie Kenzô?" War Summer doch verknallt? Bitte nicht! Summer sah Hanako an. "Jepp. Bislang der beste Küsser, den ich kenne." Hanako verschluckte sich beinahe am Tee. "Du bist unmöglich, Natsuko." kicherte sie. "Ich weiss....." murmelte die. "Ich hab gar nciht gehört, wie du geklingelt hast..." Hanako nickte. "Ich hab deine Mutter vor dem Haus getroffen. Sie hat mich mit hinein genommen." Summer lehnte sich zurück. "Warn diese Klatschblattfutzis endlich weg?" ihre Stimme klang müde. Hanako schüttelte den Kopf. "Aber ich denke, jetzt schon" Die beiden schwiegen und für eine Weile hörte man nur gelegentlich ein leises Schlürfen, wenn eine von ihnen einen Schluck Tee nahm. Schliesslich brach Summer die Stille.
 

"Dieser Mistkerl. Gott, regt der mich auf!" zischte sie. "Nicht nur dich," murmelte Hanako. "Ich mein, er wusste doch, dass sie ihn ihn verknallt ist. Das wusste nun echt jeder, so offensichtlich war das. Und jetzt kommt der Idiot an und meint, dass das alles gar nichts mit ihm zu tun hat. Mit wem denn dann? Ich könnte...." "Shhhhhhh......." Hanako stellte das Schälchen auf das Tablett zurück. "Hättest du was dagegen, wenn ich mich mal da einmische?" Summer hielt inne und sah Hanako hinterhier, als diese aufstand, die Zimmertür abschloss und dann wieder zu ihr aufs Bett kam. Etwas an Hanako irritierte sie. Aber was? Hanako setzte sich. "Was genau ist eigentlich Makotos Problem? Warum glaubt er,dass er damit ncihts zu tun hat?" Summer dachte nach, dann sah sie Hanako an. "Er hat keine Ahhung, was in Suzan vorgeht. Er..... ich glaube, er war noch nie verliebt. Nein, entschuldige, ich kenne meinen Zwilling. Er war noch nie verliebt." "Noch nie?" Hanako horchte auf. Das passte perfekt in diesen perfiden Plan! Ein diabolisches Lächeln glitt über Hanakos Gesicht und für einen Moment glaubte Summer Kenzô zu sehen."Meinst du, ich könnte sein Typ sein?" "Sein Typ?" nachdenklich musterte Summer ihr Gegenüber und da fiel es ihr auf. "Faszinierend!" murnelte sie. Dann stahl sich ein freches Grinsen in ihr Gesicht. "Du bist echt ein Miststück, Hanako." "Danke," lächelte die. "Ist das so faszinierend?" Summer grinste noch immer. "Das nicht. Ich finde es eher faszinierend, dass mir bis gerade nicht aufgefallen ist, was mir an dir so vertraut vorkommt." Hanako zog eine Augenbraue hoch. Ooookay. Summer schien es zu ahnen. "Und was wäre das, Natsuko?" "Mh...... dein Parfüm ist es nicht. Kenzô riecht anders. Aber Kenzô grinst genauso diabolisch. Und wenn ich mir so dein Gesicht ansehe...... und dann natürlich deine Körbchengröße null." Summer schmunzelte. "Du hast mich echt reingelegt, Kenzô." Ah, sie hatte ih durchschaut. "Und, bist du jetzt wütend auf das Miststück?`" erklang leise Kenzôs Stimme. Summer schüttelte den Kopf. "Hab ich es mir doch gedacht." grinste Kenzô. "Aber du hast die Frage noch nicht beantwortet. Jetzt musste Summer lachen. So sehr, dass sie vom Bett gerollt wäre, hätte Kenzô sie nicht aufgefangen. "Erklär mir, was daran so amüsant ist. meine Hübsche." flüsterte Hanako/Kenzô in Summers Ohr. Langsam erholte sich Summer von ihrem Lachanfall. "Sein Typ?" keuchte sie, immer noch amüsiert. "Ich würde sagen, ihr seid beide voll sein Typ." "Beide?" Wieder wurde diese perfekt gezupfte Augenbraue hochgezogen. "Ja." nickte Summer. "Für einen, der nicht auf Männer steht, redet Makoto doch ein wenig viel von dir. Und naja....." sie kicherte. "Manchmal trümt er auch laut. Und ich hab das Zimmer neben ihm...." Kenzô schmunzelte. "Das wird ja immer schöner. So viel zum Thema 'Sag mal, bin ich schwul?'" Beide kicherten in Erinnerung an die ersten Zusammestösse zwischen Kenzô und Makoto. "Dann hast du mit Sicherheit nichts dagegen, wenn Hanako sich ein wenig an Makoto austobt, oder?" Summer schüttelte den Kopf, ihre Augen blitzten. "Ich freu mcih auf den Tag, an dem er merkt, dass er einem Kerl und dazu noch diesem ekelhaft gutaussehenden Japaner zum Opfer gefallen ist..." Kenzô lachte leise. "Oh ja, das wird interessant. Denn wenn er es merkt, wird es schon zu spät sein. Er wird nciht mehr zurück können." Er beugte sich vor, hielt erst kurz vor Summers Gesicht an. "Und wie ich dich kenne, wirst du Kenzô erzählen, dass sich Makoto in eine umwerfende Japanerin verliebt hat." Summer lächelte. "Und Hanako werde ich erzählen, wenn Makoto mal wieder von ihm geträumt hat." flüsterte sie. Kenzô lächelte und küsste sie. "Braves Biest, das du bist, wirst du das mit Sicherheit tun." Summer erwiederte den Kuss. "Ganz bestimmt. Und jetzt halt die Klappe, Hanako. Ich hätte gerne eine Portion Kenzô, wenn er schon mal auf meinem Bett sitzt." "Stimmt, von der Bettkante stossen, würdest du mich ja nicht." schnurrte Kenzô und drückte Summer in die Kissen, seine Lippen an ihrem Hals, ihrem Schlüsselbein..... Summer seufzte genüsslich und ihre Hände begannen, wie von alleine, Kenzô von den lästigen Kleidungsstücken zu befreien und seinen Körper zu erkunden.
 

Kurz vor Mitternacht schlichen zwei kichernde junge Japanerinnen durch den Flur zur Haustür. "Bis morgen, Hanako." "Bis morgen, Natsuko." Aus den Augenwinkeln sah Hanako Makoto in der Küchentür erscheinen, bis auf eine schwarze Trainingshose war er nackt. Mit einem frechen Grinsen zog Hanako Summer an sich. "Er sieht uns." hauchte sie ihr ins Ohr. Summer lachte leise, legte ihre Arme um Hanako und küsste sie. Makoto stand mit offenem Mund in der Küchentür. Er hatte schon viel gesehen, bei seiner Schwester. Aber dass sie auch mit Frauen...... naja, die Frau war schon enorm hübsch..... Hanako lächelte Summer an. "Bis morgen dann, und träum süß, meine Schöne." dann war sie verschunden. Was für eine Stimme! Makoto starrte ihr hinterher. Summer schloss, die Tür, drehte sich um und ging lächelnd nach oben. Makoto ignorierte sie. Der würde spätestens morgen sie mit Fragen löchern.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  -Mia-
2008-02-23T20:33:19+00:00 23.02.2008 21:33
Ich werde sobald es geht das Kapitel 1 mit Änderungen hochladen.l Sind keine schwerwiegenden Sachen, aber Ideen und Dialoge/Zusätze, die mir beim zigten Durchlesen an die Gurgel gegangen sind und aufgeschireben werden wollten. Ja, meine Charas sind macnhmal recht rabiat, wenn sie was von mir wollen =)
Von: abgemeldet
2008-02-06T09:41:44+00:00 06.02.2008 10:41
*g* Ich hab mich schon gefragt wie die beiden Zwillinge auf ihre Namen kamen und dann lese ich nur ein kleines stück weiter und dann steht es auch schon da XD
Oh der arme Taro was muss er da nur durch machen. Halte durch ich glaub an dich . XD

Wann schreibst du eigentlich an der Story weiter? Ich würde zu gerne wissen wie es weiter geht. *Dackel blick aufsetzt* Oh bitte bitte bitte. Mich als Leser hast du schon. *herzaugen*

Von: abgemeldet
2008-02-06T09:30:16+00:00 06.02.2008 10:30
Als ich lass "Was du kannst, kann ich schon lange, Kleine." musste ich schon schmunzeln. XD Ja zeig es ihr, mein lieber.
Aber ein gesundes Selbstbewusstsein hat er ja, den ich nur bewundern kann. Ich würde mich nicht trauen so irgendwo hin zu gehen. So aufgestylt. *kyaaa* XD

*freu* Also wenn mich einer fragt ob ich eifersüchtig wäre dann würde ich auf der stelle ja rufen. Wie gerne wäre ich an Summers stelle. XD
Von: abgemeldet
2008-02-06T09:20:42+00:00 06.02.2008 10:20


Fantastisch Idee wie du den Tag Revue passieren gelassen hast. Aber wäre es nicht besser gewesen wenn du, als er sich alles wieder vor Augen gesehen hatte, einen Absatz gemacht hättest.
Ich fand es etwas schwer zu erkennen das man jetzt lass was in der schule passiert ist.

^-^ Ich finde die Story toll. Wird mich auch gleich über die anderen beiden Kaps her machen.


See ya
Von: abgemeldet
2006-02-03T13:39:32+00:00 03.02.2006 14:39
erwähnte ich schon, daß ich Kenzou heiß-heiß-HEISS finde und er unglaublich toll ist? ^^ ich befürchte irgendwie schon.... *grins* aber egal, ich warte gesapnnt auf die forsetzungen ^^

Hajimemashite. Gacchan desu. Yoroshiku ^^
Von:  Amiriel
2006-02-03T08:39:49+00:00 03.02.2006 09:39
waiiiii!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
schreib bloß schnell weida! *erster kommischreiber desu*


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