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a beautiful mind

von

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Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Ich würde mich wahnsinnig über eure Kommentare freuen, zumal es ja meine erste FF ist und ich gerne wissen möchte, was ich besser machen könnte oder was schon ganz in Ordnung war!
 

Es war unerträglich heiß. Die flirrende Hitze trieb den Männern den Schweiß ins Gesicht. Keine einzige Wolke war am strahlend blauen Himmel zu erblicken, die sich vor die Sonne hätte schieben können. Links Herz begann schneller zu schlagen. Noch nie hatte er so viele dieser Kreaturen gesehen, noch dazu so stark bewaffnet. Epona spürte scheinbar die Unruhe, die von ihrem Herrn Besitz ergriffen hatte, denn sie scharrte mit ihren Hufen nervös über den ausgetrockneten Boden.

" Ruhig, ruhig! wir schaffen das schon! " flüsterte er und ritt die langen Reihen entlang, in denen sich seine Soldaten aufgestellt hatten. Diese tapferen Krieger wirkten nun ebenfalls beunruhigt. Alle warteten darauf, dass es endlich begann. Entschlossen blickten sie zu ihrem Anführer, Link, auf. Doch es sah nicht gut aus. Er selbst hatte etwa 1000 tapfere Krieger, doch der blutige Anführer der Dämonen hatte 1500 Kreaturen. Und 500 Krieger waren eine Menge an Überzahl.

" Männer! Heute stehen wir dem wahrscheinlich stärksten Feind gegenüber, dem wir je begegnet sind. Doch zweifelt nicht! Wir können, nein wir müssen sie besiegen! Wir müssen dem blutigen Morden dieser Monster ein Ende setzen. Viele von euch, vielleicht auch ich selbst, werden diesen Tag nicht überleben, doch wir sehen uns in der Unsterblichkeit wieder, und unsere Namen werden auch dann noch lebendig sein, wenn unsere Knochen bereits zu Staub zerfallen sind! Kämpft Männer Hyrules! Für unsere Familien! Für Hyrule! Für die Freiheit! "

Mit einem Schlag erhob sich lautes, entschlossenes Gebrüll über die Wüste und die Männer hoben ihre Schwerter hoch.

Khaan, einer von Links stärksten Soldaten, ritt auf einem schwarzen Hengst zu ihm. Er hatte dunkelbraunes wildes Haar, einen langen Bart und blaue Augen, über dessen rechtes eine Narbe verlief.

" Das hast du gut gemacht! Die Männer haben nun wieder Mut. Doch wie sieht dein Plan aus? Diese Kreaturen kämpfen höllisch und sind zudem in der Überzahl...außerdem haben sie den Blutkönig..."

Link suchte mit seinen blauen Augen den Horizont ab. Sie hatten einen guten Platz zum Kämpfen. Der Boden war hier bloß trocken und rissig, zum Glück keine sandige Ebene, wo die Pferde einsanken und man kaum voran kam. Hunderte Meter vor ihm stand die Armee der Kreaturen, die schon seit Monaten Hyrules Einwohner töteten und brandschatzten. Seit Ganondorfs Tod hatten sie sich alle verbündet und kämpften nun unter der Führung von einem riesigen Höllengeschöpf, dass angeblich unbesiegbar war.

" Ihr müsst mir Zeit geben...ich werde ihren Anführer erledigen, dann sind sie keine geschlossene Gruppe mehr und wir können sie leicht besiegen!"

Khaan sog laut die Luft ein und starrte Link ungläubig an.

" Bist du wahnsinnig?! Du willst den Blutkönig töten?! Das ist unmöglich, er wird dich umbringen! "

" Einen Versuch ist es wert. "

Entschlossen blickte er auf das Schwert in seinen Händen, auf die Waffe, mit der er im Namen des Königs schon etliche Dämonen vernichtet hatte. Jetzt oder nie.

Dann drehte er sich zu seinen angespannten, wartenden Soldaten um und rief laut:

" Für die Freiheit! "

Und mit hocherhobenen Schwert ritt er los, genau auf die schwarze Armee zu, hinter ihm brüllend die restlichen Krieger herreitend.

Er beugte sich tiefer über Eponas Hals und sah die ersten Kreaturen bereits deutlich auf ihn zurasen. Und dann war es soweit. Mit flinken Bewegungen hieb er auf die Kreaturen ein. Die Luft war erfüllt von Staub und dem Lärm der klirrenden Schwerter und lauter Schreie. Eine Kreatur mit schwarzer ledriger Haut und langen Zähnen stürzte sich auf ihn, doch in letzter Sekunde riss er Epona rum und versetzte dem vorbeitaumelnden Wesen einen starken Hieb in den Rücken.
 

Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren und auch vergessen wieviele er bereits getötet hatte, als er plötzlich einen drei Meter großen Schatten zwischen dem Staub hervorbrechen sah. Der Anfüher. Der Blutkönig.

Diese Kreatur war mit Abstand das schlimmste, was er je gesehen hatte. Um den Baumstammgroßen Hals trug es an einer Kette die Köpfe der Menschen, die es bereits getötet hatte. Riesige Hörner bogen sich auf seinem Kopf umsäumt von grauem, borstigen Haaren. Die Nase des " Blutkönigs " war lang und spitz, die Zähne blutig und fingerlang. In der rechten Klaue hielt er an einer langen Eisenkette einen blutigen Morgenstern, der mit Stacheln übersäht war.

Ohne weiter nachzudenken ritt Link mit erhobenen Schwert auf ihn los. Der Blukönig bemerkte ihn jedoch erst als Link mit seinem Schwert in dessen Bein geschlagen hatte. Brüllend schaute er auf den jungen Hylianer und schwang seinen Morgenstern nach ihm. Link duckte sich in letzter Sekunde unter ihm weg, bemüht Epona weiterhin unter Kontrolle zu halten. Mit gefleschten Zähen rannte die riesige Kreatur auf ihn zu und schwang erneut den Morgenstern. Epona wollte nach rechts ausweichen, doch genau dort, nur wenige Zentimeter neben ihren Hufen schmetterte die schwere Eisenkugel ein metergroßes Loch in den Boden. Erschrocken bäumte Epona sich auf und Link versuchte sie mit aller Kraft noch unter Kontrolle zu halten, als plötzlich die scharfen Klauen des blutigen Anführers der Dämonen über seine Brust streifte und drei tiefe Wunden hineinriss.

Schreiend kniff Link die tränenden Augen zusammen und spornte Epona an, etwas von der bestialischen Kreatur zurückzuweichen.

Links Blut tropfte auf dein ausgetrockneten Boden.

Der real gewordenen Alptraum grinste furchterregend und leckte Links Blut von seinen Krallen.

Link ritt erneut auf ihn zu, bemüht seinen schweren und sofort tödlichen Angriffen auszuweichen und tatsächlich schaffte er es die Klinge in die Brust des Giganten zu bohren. Ein marckerschütterndes Brüllen hallte über die Wüste und plötzlich stellten alle für einen Moment den Kampf ein und beobachteten die beiden Anführer, die miteinander auf Leben und Tod kämpften. Link glaubte bereits er habe gewonnen, doch plötzlich, in einem Moment der Unachtsamkeit, griff die Höllenkreatur erneut an. Er konnte nicht mehr ausweichen und riss reflexartig seinen Hyliaschild in die Höhe als die schwere dornenbesetzte Eisenkugel auf ihn zubrauste. Dann spürte er nur noch einen unerträglichen Schmerz im Arm, als der Schild zertrümmert wurde, der Morgenstern auf seinen linken Arm und seine Rippen schmetterte und ihn von der sich aufbäumenden Epona schleuderte. Doch noch während er rückwärts vom Rücken seines treuen Tieres flog, schleuderte er das Masterschwert mit all seiner Kraft auf den Anführer der Dämonenhorde, bevor sein Kopf mit einem harten Schlag auf dem Boden aufknallte und alles um ihn herum schwarz wurde.
 

" Zelda, ich habe eben mit deinem Vater gesprochen..."

Die bildschöne Prinzessin Hyrules drehte sich zu ihm um und sah ihn traurig an. Ihr Haar wehte sanft im Wind. Tränen traten in ihre Augen, als sie Link ansah. Sie wusste bereits was er sagen würde. Mit zitternden Lippen sah sie auf den Boden. Tränen rannen über ihre Wangen.

" Er verweigert mir das Recht um deine Hand anzuhalten. Ich bin nichts weiter als ein ein einfacher Hylianer..."

Zelda schluchzte leise.

" Was sagt der Rang über einen Menschen aus?! Rein gar nichts! Wieso ist diese Hierarchie nur so fest gefahren?! Ich liebe dich! "

Er nahm sie in die Arme, roch den Duft ihres Haares, während er sanft darüber streichelte.

Epona stupste ihn von hinten an. Erst jetzt schien Zelda das Tier zu bemerken. Im Burghof wurde es plötzlich ganz still, selbst der Wind hatte aufgehört zu heulen. Zeldas Blick wurde aufeinmal besorgt und ungläubig.

" Du...du willst weg? "

" Dein Vater hat mir erlaubt sein Heer anzuführen, wenn es gegen die restlichen Kreaturen Ganondorfs ankämpft..."

Zelda trat einen Schritt zurück. Pures Entsetzen stand in ihren Augen.

" ...Was? Link, ich bitte dich, tu nichts unüberlegtes! Du könntest dabei sterben! "

Link schwang sich auf Epona, sein Blick ruhte noch immer auf ihren Augen.

" Zelda, wenn ich Ganondorfs übriggebliebenen Kreaturen vernichte, so wird dein Vater es sich vielleicht doch noch anders überlegen...Wenn erst alle Welt meinen Namen kennt, meine Siege bis in den letzten Winkel Hyrules vordringen, kann ich dem König würdig gegenüber treten und ihn erneut fragen! "

Weinend sah sie ihn an und bat ihn, nicht zu gehen, sein Leben nicht für sie zu riskieren.

" Zelda, der Gedanke an dich wird mich am Leben erhalten. Ich will nicht sagen leb wohl, denn wir werden uns wieder sehen.."

Und mit diesen Worten beugte er sich etwas von Epona herunter und küsste zärtlich die Prinzessin Hyrules. Allein für diesen Kuss schon hätte er sterben müssen, wenn jemand ihn dabei erwischt hätte.

Zelda legte schluchzend ihr Gesicht in ihre zitternden Hände und ließ sich zu Boden sinken.

" Link? "

" Link! "

Was waren das für Stimmen? Wo war Zelda plötzlich?

Vor ihm war alles schwarz. Was war plötzlich los?

Er wünschte sich diese Stimmen würden endlich leise sein, damit er nun vollends in ein Reich übergleiten konnte, in dem er nie wieder Schmerzen verspüren würde. So süß war es sich dem ewigen Schlaf hinzugeben. Doch die Stimmen ließen nicht locker.

" Link, so bitte öffne die Augen! "

" Ist er tot? "

Langsam öffnete der junge Hylianer die schweren Lider. Er wollte diese verräterischen Stimmen anschreien, sie sollten ihn in Ruhe lassen, doch er konnte den Mund nicht öffnen. Gleißendes Licht blendete ihn, als er sich umsah und verschwommene und dunkle Umrisse über ihm sah. War er tot?

" Er lebt! "

" Den Göttinnen sei dank!!! "

Überall um sich herum vernahm er lautes Raufen und Jubeln, das wie eine Welle über ihn hinweg brauste.

" Link, hörst du mich? "

Langsam begannen die verschwommenen Flecken gestalt anzunehmen. Über ihn gebeugt stand Khaan und zwei weitere Männer die ihn mit einer Mischung aus Besorgnis und Bewunderung anstarrten.

" Was...? "

Er hielt inne und versuchte erneut zu sprechen, doch sein Mund war völlig ausgetrocknet.

" Bringt ihm Wasser! Schnell! "

Fast sofort darauf war Demetrios, ein junger Hylianer in Links Alter mit goldenen Locken, da und schüttete ihm die klare Flüssigkeit in den offenen Mund. Schwach trank er, bis er hustend den Kopf drehte und Demetrios grinsend den Krug weg nahm.

" Was ist passiert...? "

Khaan starrte ihn weiterhin besorgt an, doch plötzlich leuchtete sein Gesicht auf.

" Du hast ihn besiegt, Link! Du hast das getan, was noch kein Sterblicher vor dir je geschafft hat! Als der Blutkönig den Morgenstern auf dich geschmettert hat und du rücklings von deinem Pferd flogst, dachte ich tatsächlich es wäre um dich geschehen! Doch noch im letzten Moment hast du dein Schwert genau zwischen seine Augen geworfen, wie einen Speer. Er starb natürlich sofort. Nach dem Tod ihres Anführers war es ein leichtes, diesen unschlüssigen Haufen zu besiegen. Die meisten der Kreaturen flohen in die Wüste! Es ist ein wahres Wunder, dass du noch am Leben bist. Wir alle dachten du wärst tot! "

Link schloß kurz die müden Augen. Khaan hatte recht. Allein schon die unerträglichen Schmerzen waren Beweis genug. Jeder Atemzug fiel ihm schwer, ihm war schlecht und schwindlig zugleich und sein ganzer Körper schien nur aus einer einzigen großen Wunde zu bestehen.

" Wie geht es den Männern? Sind viele gestorben? Was ist mit Epona? "

" Soviele Fragen auf einmal? Nun...deinem Pferd geht es blendend. Nur leider Stur wie ein Esel, lässt niemanden an sich ran, außer dich. Wir haben etwa 100 Männer verloren...alle anderen sind verletzt, weitere 100 sehr schwer. Alles in allem hatten wir mehr als nur Glück, dass bei diesem Kampf nur so wenige gestorben sind. Es ist eigentlich unmöglich..."

Link versuchte sich aufzurichten, doch Demetrios und sein Schmerz ließen ihn wieder zurücksinken.

" 100 Männer tot?! Oh, ein einziger wäre bereits zuviel gewesen! " Link spürte Schmerz und schwere Schuldgefühle in sich aufwallen. Er hätte sie retten müssen!

" Link, mach dir keine Vorwürfe, du trägst keine Schuld...doch jetzt ist genug geredet, bringt ihn zurück zum Lager! Und kümmert euch um die Verletzten! Wir können ja nicht ewig in dieser Wüste bleiben! "

Ein paar der Männer wollten Link tragen, doch er schüttelte sie ab und begann mühsam voranzuhumpeln. Jeder Schritt fiel ihm schwerer und am liebsten hätte er sich einfach hingelegt, doch er dachte an seine vielen Soldaten, die ebenfalls verletzt waren und sie sollten sich kein Beispiel an einem schwächelnden Anführer nehmen. Die Sanddühnen rechts von ihm begannen sich plötzlich zu drehen. Fast wäre er gestürzt, wenn Demetrios und ein älterer Kreiger, etwa 50 Jahre alt mit schwarzem Haar und einer angsteinflößenden Muskulatur, ihm nicht links und recht unter die Schulter gegriffen hätten. Sie stützten ihn während er zielstrebig durch die Wüste zurück zum Gerudotal ging. Jeder einzelne Soldat, an dem Link vorbeilief, streckte sein Schwert in die Höhe und sah ihn bewundernd an.

Plötzlich sah Link einen in weiß gekleideten Fleck, wenige Meter vor ihm. Als er näher herankam, sah er, dass es Naboru war, die ihn grinsend ansah.

" Ich bin euch zu Dank verpflichtet! Ihr habt diese Horde, die uns schon so lange angriff, tatsächlich besiegt. Meine Kriegerinnen versorgen gerade eure Pferde mit Wasser und haben einige von deinen Soldaten zu einem guten Platz für euer Nachtlager geführt. "

Link nickte stumm und schritt weiter. Es war ihm unangenehm vor dieser scheinbar furchtlosen und starken Kriegerin von zwei Männern gestützt zu werden. Doch in ihren Augen konnte er ausnahmsweise mal keinen Spott lesen, sondern eher so etwas wie Respekt und Erstaunen.

" Die Kriegerinnen wollen dich sehen, Link. Außerdem sind wir euch leider etwas schuldig...so kommt heute abend zu unserem Fest, ihr seid herzlich eingeladen..."
 

Link blickte sich auf der weiten, von hohen Felsen gesäumten Ebene um. Die Soldaten, die nicht verletzt waren, begannen bereits ein Lager für die Nacht aufzuschlagen. Mit nachdenklichen Augen sah Link Richtung Westen, wo die Sonne breits im Begriff war unter zu gehen und alles in warmes Rot tauchte. Heute Morgen, als er sich bereit gemacht hatte in den Kampf zu ziehen, war er sich sicher gewesen den heutigen Sonnenuntergang nicht mehr erleben zu dürfen.

Plötzlich legte sich ein Schatten auf sein Gesicht, als Khaan, der etwa zwei Meter große Hühne neben ihm erschien.

Schwer atmend und gegen einen Baum gelehnt, versuchte er den Eindruck zu erwecken, es ginge ihm bereits wieder gut.

" Wie geht es den Verletzten? "

Links Stimme klang wie immer gewohnt sachlich und kühl, doch er selbst spürte genau die Aufregung, die seinen Körper erfasst hatte.

" Den meisten ganz gut. Sie werden wohl alle durchkommen. Dank der Gerudoweiber bekommen wir genügend Heilkräuter und Wasser...doch um dich mache ich mir Sorgen. Du hast schwere Verletzungen davongetragen. Lass dich endlich behandeln. "

" Es geht mir gut. Die Männer sollen sich lieber um die anderen kümmern! "

Khaan starrte seinen Anführer, der zwar an Jahren jünger, jedoch an Mut und Entschlossenheit ihm weitaus überlegen war, besorgt an. Zwar überragte Khaan den blonden Hylianer um Haupteslänge und war was die Muskeln betraf Link weit voraus, doch wenn der junge Hylianer sein Schwert in der Hand hatte, war er unbesiegbar. Niemand kämpfte so mutig, entschlossen und geschickt wie es Link tat. Deshalb akzeptierten ihn alle bedingungslos als ihren Anführer. Er hatte ihnen alles schon zu oft das Leben gerettet, als das einer an ihm zweifeln würde. Bedingungslos würden sie ihm in den Tod folgen.

Link spürte Khaans Blick auf sich ruhen, beobachtete jedoch weiterhin mit verschränkten Armen seine Soldaten, die die Zelte aufbauten. Der Hühne schüttelte neben ihm den Kopf. Scheinbar hatte er es aufgegeben Link besorgte Blicke zuzuwerfen. Stattdessen sagte er:

" Sieh! die Männer bauen dein Zelt auf. Es wird bald dunkel sein, doch vor Einbruch der Nacht sind sie fertig damit. Die Gerudokriegerinnen haben uns zu einer Feier eingeladen. Scheinbar als Dank, dass wir diese Horden besiegt haben...es wird die Männer freuen und von ihren Schmerzen ablenken! "

Khaan warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend auf.

" Wir sollten heute trotz allem nicht zu unvorsichtig sein. Zwar ist unser Lager in guter Position, da es von den Felswänden geschützt ist, jedoch können wir noch immer angegriffen werden. Gerade jetzt, wo wir nicht damit rechnen. Diese Kreaturen suchen Rache und kennen keine Furcht."

Link beobachtete mit wachsamen Augen einen Soldaten, der auf einer Liege zu einem der Krankenzelte gebracht wurde. Er stöhnte leise.

" Deine Vorsicht und Wachsamkeit ist gut. Aber du solltest diesen Abend genießen, statt dir Sorgen zu machen. "

Link wandte den Blick von seinen Kriegern ab.

"Khaan, hast du Alkohol ? "

Dieser zog überrascht die Augenbrauen hoch und kramte nach einem kurzen fragenden Blick tatsächlich eine große Flasche aus seinem Mantel hervor.

" Hier. Doch du solltest lieber warten, bis das Fest beginnt! Da gibt es genug Wein, um sich mal richtig den Kopf schwirren zu lassen! "

Wieder lachte der zwei Meter große Hühne laut auf und ging kopfschüttelnd und mit schallendem Gelächter fort.

Die Flasche in Links Händen fühlte sich angenehm kalt an. Es war noch genügend klare Flüssigkeit in ihr...

Der junge Hylianer begann mit zielstrebigen Schritten zum Zelt der Verletzten zu laufen und sah sich unsicher um. Es waren etwa einhundert Mann, die dort auf weichen Lagern lagen und schliefen, oder leise stöhnten. Link wurde das Herz schwer, bei diesem Anblick während er langsam durch den schmalen Gang zwischen den Verletzten lief. Natürlich wurde bei einer Schlacht jeder verletzt, doch hier lagen die mit wirklich schweren Wunden. Dabei konnten sie noch von Glück reden, dass sie nicht tot waren.

" Link! "

Er drehte den Kopf nach rechts und sah dort einen jungen Mann liegen, vielleicht ein Jahr jünger als er selbst, der ihn anlächelte und die Hand zum Gruß hob.

" Wie ist dein Name? "

" Aaron, Herr."

Link lächelte und drückte ihm die Hand.

" Du hast heute tapfer gekämpft, Aaron. Sei nun weiterhin stark und halte durch! "

Der junge mit dem roten Haar grinste und nickte.

Link lief weiter. Von überall hörte er plötzlich seinen Namen, geflüstert und laut gesagt. Alle Männer hoben ihm die Hand zum Gruß und schauten ihn bewundernd an. Link lächelte und spürte langsam Stolz in sich aufwallen. Stolz, weil es seine Männer waren, die so tapfer gekämpft hatten und es selbst jetzt noch waren.

" Ihr habt heute alle stark und ehrenhaft gekämpft! Ich bin stolz auf euch und euer Ruf wird euch vorauseilen, wenn ihr nach Hause zurückkehrt! "
 

Link trat hinaus und spürte die frische Luft über sein Gesicht streifen. Es war nun fast vollständig dunkel und das Fest schien bereits begonnen zu haben, nach den Klängen der Musik zu urteilen, die hinter der Schlucht spielten.

" Link! Na los, wo bleibst du denn? Komm endlich, alle warten auf dich! "

Khaan stand am Ende der Ebene und blickte ihn grinsend an. Scheinbar gab es heute keinen Weg an ihm vorbei.

" Ich komme gleich! "

Rasch wandte er sich um, bevor der Krieger weitersprechen konnte und ging in das nächste freie Zelt.

Es war verlassen, wie Link erwartet hatte.

Ein Spiegel und eine Schale mit Wasser standen auf einem kleinen Tisch wenige Schritte neben ihm. Vorsichtig zog er seine Kleider aus und ließ sie achtlos auf den Boden fallen, bevor er den notdürftigen Verband, den man ihm umgewickelt hatte, entfernte. Er war blutdurchtränkt.

Mürrisch blickte er in den Spiegel auf die drei langen, blutigen Risse, die sich quer über seinen Bauch zogen. Sie waren tief, so tief, dass er fast die Knochen sehen konnte. Doch er hatte Glück gehabt. Scheinbar war keines seiner inneren Organe verletzt.

Zudem war unter seiner linken Brust ein riesiger blau-lilafarbener Fleck. Er schätze das seine Rippe angebrochen war, als der Anführer der Dämonenhorde seinen Schild zertrümmert hatte und mit dem Morgenstern nicht nur seinen linken Arm, der ebenfalls verstaucht war, sondern auch seine Rippen voll erwischt hatte. Doch dagegen konnte er nun auch nichts tun. Sie würden von selbst verheilen und er konnte sich noch glücklich schätzen, dass keiner seiner Rippenknochen durch seine Lunge gestochen war.

Er kniff die Augen zusammen und trank einen tiefen Schluck aus der Flasche mit dem hochprozentigen Alkohol. Es schmeckte schrecklich. Der bittere Geschmack brannte in seiner Kehle.

Hoffentlich betäubt er wenigstens etwas die Sinne...dachte er beunruhigt und sah wieder hinab auf seinen Bauch.

Dann biss er die Zähne zusammen und lehrte den restlichen Alkohol über seine Wunde. Ein beißender Schmerz, schlimmer als alles, was er je gespürt hatte, überkam ihn. Er ließ die Flasche fallen und krallte seine Hände in den Tisch. Mit zusammengekniffenen Augen und Zähnen wartete er das es endlich nachließ. Doch es dauerte noch einige Minuten, bis der unerträgliche Schmerz verebbte. Keuchend nahm der ein altes Tuch und wickelte es sich schnell um, damit die Blutung gestoppt wurde.

Er tauchte seine zittrigen Hände in die Schale mit dem kalten Wasser und wusch sich so gut es ging das Blut vom Körper. Er durfte keinen Schmerz zeigen oder sich beklagen. Seine Männer stützten ihre Hoffnungen auf ihn. Er durfte sie nicht enttäuschen. Außerdem sollte der König ihn nicht für einen Schwächling halten, der nur wegen ein paar Kratzern rumjammerte.

Vorsichtig zog er sich ein weißes Baumwollhemd über, dass auf dem Bett im Zelt lag und nahm eine braune Hose. Seine Kokirikleidung konnte er nicht mehr tragen, sie war völlig zerissen und blutig.

Dann ging er hinaus um sich auf dem Fest blicken zu lassen.
 

Tausende Sterne standen bereits tief am Nachthimmel, als er die Festlichkeiten erreichte. Die Gerudokriegerinnen hatten überall große Fackeln in den Boden gesteckt, die hell in der Dunkelheit brannten und eine angenehme Wärme verbreiteten, wenn man an ihnen vorbeilief. Die Krieger hatten sich außerhalb eines großen Kreises versammelt und saßen mit Weinbechern in den Händen auf dem Boden. Feurige, schnelle Musik wurde von ein paar der Kreigerinnen auf Flöten und Tamburinen gespielt, begleitet vom den schallenden Rufen und Applaus der Soldaten.

Link beobachtete sie im Vorbeigehen. In dem großen Kreis tanzten tatsächlich sieben verschleierte Gerudokriegerinnen! Nie hätte er gedacht, dass diese stolzen Frauen, die Männer so verachteten einmal für ebendiese tanzen würden. Plötzlich entdeckte er Khaan, der auf einem Kissen in der ersten Reihe saß. Neben ihm war noch ein Kissen, allerdings unbesetzt. Scheinbar der Platz für Link.

Ohne ein Wort zu sagen ließ er sich darauf nieder und beobachtete die Tänzerinnen. Flankiert von Khaan zur rechten und Demetrios zur Linken nam er einen Schluck des süßen Weins. Die Tänzerinnen in den schwarzen Schleiern mit den Goldmedaillen, die an ihnen hingen und bei jeder Bewegung klimmperten, bewegten sich feurig zur Musik. Sie alle waren gleich gekleidet, fast völlig verhüllt in den dünnen schwarzen Schleiern, so dass man nur die Augen sehen konnte, doch eine der Tänzerinnen stach irgendwie hervor.

Ihre schokoladenbrauen Augen fixierten ihn die ganze Zeit ohne auch nur einmal wegzusehen. Ihr leuchtendes rotes Haar wehte manchmal unter ihrem Schleier hervor. Ihm wurde schwindlig während er ihr zuschaute, unmöglich wegzusehen.

" Scheinbar hat sie Gefallen an dir gefunden..." murmelte Demetrios neben ihm, während Khaan sie weiterhin mit offenem Mund anstarrte.

Link nahm noch einen Schluck des Weines. Es fiel ihm schwer zu atmen, er spürte nun ganz deutlich jeden Schlag, den sein Körper heute erdulden musste. Doch vielleicht bildete er sich das nur ein, und es lag an den verschleierten Gerudos?

Die Musik endete plötzlich und die Tänzerinnen hörten auf sich zu bewegen. Link war, als hätte ihn jemand hypnotisiert, und diese Hypnose hätte mit dem Verstummen der Musik ebenfalls aufgehört. Lauter Beifall drang tosend über das Gerudotal, während die Verschleierten sich langsam neu formierten. Doch die tanzende Gerudokriegerin, die Link schon die ganze Zeit über beobachtet hatte, schritt langsam und mit hocherhobenem Kopf auf ihn zu.

Er spürte wie sich die meisten Blicke nun auf ihn legten. Gespannt starrten die Soldaten ihn an.

" Du bist also der berüchtigte Anführer. Deine Taten eilen dir voraus. Wir tanzen heute vorallem dir zu Ehren...man sagt du seist unbesiegbar."

Ihre Stimme mit dem fremden Akzent drang leise an sein Ohr. Er konnte durch den dünnen Schleier vor ihrem Gesicht, der nur die Augen frei ließ die vollen Lippen erkennen.

" Ich dachte ihr Gerudokriegerinnen verachtet Männer...? "

Seine Stimme war wie immer leicht befehlsgewohnt.

Sie grinste ihn heruasvordernd an und lachte leise auf.

" Nun das tun wir auch. Doch du bist nicht wie diese Weicheier. Ich sehe in deinen Augen Mut, Entschlossenheit und Stärke. Du könntest jede unserer Kriegerinnen haben...ich könnte dir die Nacht versüßen..."

Khann begann mit leuchtenden Augen zu grinsen und Demetrios schnappte hörbar nach Luft.

Die Stille um sie herum war fast mit der Hand zu greifen. Alle Männer in der Nähe starrten beide an, obwohl das, was die Gerudo eben gesagt hatte, nur Link, Demetrios und Khaan gehört haben konnten.

Link sah sie noch eine Weile ernst an, ehe er ein leichtes Grinsen erahnen ließ, das so gar nicht zu seinen gefühllosen Augen passte. Die Gerudokriegerinn lächelte ihn überlegen an, als hätte sie bereits gewonnen.

" Tut mir leid, doch ich habe kein Interesse an deinem Angebot. Ich glaube es geht weiter, du solltest zurück tanzen gehen..."

Das Lächeln erstarb sofort auf ihrem Gesicht und wo vorher Leidenschaft war, war jetzt Zorn und Kränkung.

" Es stimmt was man über dich sagt. Stark bist du, ohne jeden Zweifel. Doch du hast ein schwaches Herz. Nie wirst du glücklich werden, denn du jagst einem Schatten nach...dein Schicksal bestimmt es dir Ruhm und Ehre zu erlangen, auf das dein Name die Jahrhunderte überdauert, doch so hell dein Schicksal auch scheinen mag, bist du von ihm verflucht auf Ewig allein zu sein..."

Und mit diesen düsteren Worten rauschte sie davon und gesellte sich zu den anderen. Die Musik begann aufs Neue zu spielen, doch diesmal sah sie ihn nicht ein einziges Mal mehr an.

Sein Herz raste innerlich, doch er trug die kalte Maske perfekt wie immer. doch ihre Worte würde er niemals vergessen, denn sie hatte genau das gesagt, was er schon so lange fürchtete.

" Bist du verrückt geworden? Ist dir klar, was sie dir da eben angeboten hat?! " Demetrius starrte Link mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Bewunderung an.

Link erhob sich.

" Ich werde schlafen gehen...viel Spaß noch. "

Khann stand nun ebenfalls auf und flüsterte so leise, dass nur Link und Demetrius es hören konnten:

" Es ist wegen Prinzessin Zelda, hab ich recht? Link...quäle dich nicht länger selbst. Es ist hoffnungslos..."

Khaan war einst Wachmann im Schloß gewesen. Link würde den Tag niemals vergessen, an dem er, Khaan, ihm das Leben gerettet hatte. Link war damals bei Zelda ihm Burghof gewesen. Sie hatten viel geredet und als er dann gehen musste, hatte er sie heimlich zum Abschied geküsst. Doch genau in diesem Moment war Khaan aufgetaucht und hatte die Beiden gesehen. Normalerweise wurde solch ein Kuss, den ein Mann der Prinzessin Hyrules gab, mit dem Exil oder gar der Todesstrafe bestraft, doch Khann hatte nichts darüber dem König erzählt, obwohl er sich damit einer schweren Straftat bezichtigte. Nie würde Link ihm das vergessen.

Mit einem wehmütigen Lächeln legte der junge Hylianer Khaan die Hand auf die Schulter und ging an ihm vorbei in Richtung seines Zeltes.
 

Link blickte sich mit müden Augen in dem Zelt, das ihm seine Soldaten aufgebaut hatten, um. Ihm gegenüber stand das einfache und schnell gebaute Holzbett, das nichtsdestotrotz manch einen Adligen vor Neid erblassen ließe. Der Grund dafür war die enorme Größe, mit der es fast den ganzen hinteren Teil des Raumes ausfüllte. Zudem lagen auf dem ganzen Bett Kostbarkeiten wie die vielen übereinandergeschichteten weichen Felle, dutzende Samtkissen und edle, bestickte Decken. Vier Kerzenständer tauchten das Innere des Zeltes in schummriges Dämmerlicht, in dem die Schatten unheimlich tanzten. Auf einem kleinen Tisch rechts von ihm stand eine Schale mit frischem Obst, ein Teller mit Brot und Käse und ein Weinkrug, sowie ein kleiner Becher. Zu seiner Linken war eine große Schüssel mit Wasser.

Link fuhr sich mit zitternden Händen über seinen schmerzenden Kopf und atmete mit geschlossenen Augen den Geruch des Duftöls ein, das in kleinen Schälchen über den Kerzen hing.

Soviel Prunk und Mühe verschwenden sie für ihren Anführer. Sie behandeln mich wie einen König, dabei bin ich nicht mehr als ein unbedeutender Soldat, dachte er bitter.

Von weiter Ferne hörte er noch immer die Klänge des Festes und die lärmenden Soldaten gedämpft durch den klaren Nachtwind zu ihm hinüber wehen. Sie feierten, waren glücklich und berauscht von ihrem Ruhm und dem Sieg, den sie heute davongetragen hatten. Doch bei ihm selbst, dem größten Helden, wollte sich dieses Gefühl nicht einstellen.

Sein Kopf hämmerte und seine tiefe Wunde am Bauch brannte wie Feuer. Er sah erneut zum Bett und entschloss sich, sich hinzulegen um seinen verletzten Körper wenigstens etwas Ruhe zu gönnen. Rasch entkleidete er sich, bis er nur noch seine Unterhose trug und wusch sich das Gesicht in der Tonschüssel mit dem eiskalten klaren Wasser. Kurze Zeit noch betrachtete er sein Spiegelbild im Wasser, seine blonden, leicht zerzausten Haare, die dunkelblauen Augen, die stets entschlossen, doch zugleich gequält dreinschauten. Er selbst wusste nicht, dass die Frauen die ihn sahen, den durchtrainierten schönen Krieger, immer rot wurden und ihm verstohlene Blicke zuwarfen. Und es wäre ihm sowieso gleich.

Seine Finger glitten automatisch zu dem silbernen Ring mit dem eingearbeiteten blauen Stein, der an einer Kette um seinen Hals hing. Stets trug er ihn unter der Kleidung bei sich und nun spürte er den kalten Edelstein auf seiner Brust liegen.

Zelda....

Plötzlich hörte er Schritte, die sich seinem Zelt rasch näherten. Überrascht drehte er sich um und blickte die Gestalt an, die eben eingetreten war. Es war eine der Gerudos und im ersten Moment fürchtete er, es wäre die Tänzerin, die bereits zuvor versucht hatte ihn zu umgarnen. Mürrisch öffnete er den Mund um sie fortzuschicken doch plötzlich verschlug es ihm die Sprache.

Obwohl sie verschleiert war wie die Tänzerinnen auf dem Fest wusste er, dass sie eine Hylianerin war.

Die junge Frau, die vor ihm stand hatte eine perlmuttfarbene samtige Haut, nicht die dunkelgebräunte einer Gerudokriegerin. Ihre Augenfarbe war die von reinem, kristallenen Wasser, so anmutig wie er sie erst bei einer Frau je zuvor gesehen hatte.

Noch immer konnte er nichts sagen und starrte sie auch weiterhin gebannt an. Sie griff zu einer goldenen Spange und öffnete somit ihr Gewand. Der schwarze Schleier fiel zu Boden und entblößte eine feenähnliche Gestalt in einem hellblauen, bodenlangen Kleid mit goldenen Haaren, die ihr locker über die Schulter fielen. Ihre vollen Lippen hatten die Farbe von roten Rosen und über ihre Wangen legte sich ein zarter, rosafarbener Hauch, als sie ihn anblickte. Er vergaß völlig, dass er kaum bekleidet war.

" Zelda! "

Unsicher sah sie ihn an und trat einen Schritt auf ihn zu.

" Was machst du hier?..oh du solltest nicht hier sein! " seine Stimme war ein ungläubiges Flüstern, doch die Freude darin war nicht zu überhören. Er begann zu zittern und sein Herz raste. War das vielleicht ein Traum?! Wie sonst war es möglich, dass sie nun vor ihm stand, nach 11 Monaten des Wartens und Sehnens.

" Ich musste dich einfach wiedersehen..."

Plötzlich stiegen Tränen in ihr auf und ihre Lippen begannen zu zittern. Hilflos sah er sie an, zu ängstlich durch ein falsches Wort, eine falsche Bewegung den Zauber dieses Augenblicks zu zerstören.

" Ich hörte, dass diesmal viele Männer gestorben sind..und ich hatte solche Angst das du unter ihnen wärst...Bitte Link, hör auf diese Krieger anzuführen! Der Gedanke, dass du irgendwo da draußen bist, verletzt oder gar tod bringt mich um! " nun rann tatsächlich eine Träne über ihre Wange. Er schloss schmerzlich die Augen und flüsterte :

" Du weißt, warum ich es tue, Zelda..."

" ...bitte..jeder kennt deinen Namen, du bist bereits jetzt unsterblich, ein Held! Doch mein Vater verweigert mir noch immer die Zustimmung! Es hat keinen Sinn, dass du dich länger in Gefahr begibst...kehre zurück nach Hause..."

Link wurde aufeinmal schwindlig. Hatte er da eben recht gehört? Die Worte trafen ihn wie ein dolch ins Herz. Der König Hyrules verweigerte also noch immer, dass Link um ihre Hand anhielt. Es war alles vergebens gewesen! Wie oft hatte er dem Tod ins Gesicht geblickt, wieviele Verletzungen und Schmerzen durchlitten?! Und das alles für Nichts!

" Es war also alles umsonst..." mit tonloser Stimme drehte er sich von ihr weg und schritt in Richtung seines Bettes.

" Nein bitte sag soetwas nicht! Ihr habt soviel Gutes getan! Ihr habt diese Dämonen verbannt und Hyrule den Frieden wiedergebracht! Ohne dich hätten es diese Männer niemals so weit gebracht. Die Menschen lieben und Bewundern dich! "

Er schüttelte nur den Kopf.

" Doch der einzige Grund, aus dem ich gekämpft habe, war für dich! Für uns! Ich bin ein Mörder geworden, nur um die Zustimmung deines Vaters zu bekommen, doch all diese harten Monate waren umsonst. Ich werde dich an einen Adligen verlieren..."

Er hörte Zeldas Schritte näher kommen, hörte ihr Schluchzen und spürte ihren warmen Atem im Nacken, doch er konnte sich nicht umdrehen.

Sein Kopf zersprang fast und die Schmerzen in seinem Bauch wurden nahezu unerträglich. Schließlich drehte er sich doch um und sah seiner Prinzessin ins Gesicht.

"Link...Ich liebe dich..."

Er wollte sich gegen das aufkommende Gefühl der Freude, der Sehnsucht wehren, doch er konnte nicht dagegen ankämpfen. Zitternd hob er ihren Kopf an.

Seine Lippen berührten vorsichtig die ihren. Sie erwiderte seinen Kuss zärtlich. Ein furchtbares Kribbeln ging durch seinen Bauch während er sie in seinen Armen hielt und küsste. Unvorsichtig legte sie ihre Hände auf seinen Oberkörper und zog sie erschrocken zurück, als Link schmerzhaft aufkeuchte und sich von ihr löste.

" Link! Oh bitte verzeih mir! Ich hatte völlig vergessen wie schwer verletzt du bist! "

" Das ist nur ein kleiner Kratzer, nichts weiter..." presste er aus zusammengebissenen Zähnen hervor und rang sich zu einem Lächeln durch, obwohl der Schmerz ihm fast die Tränen in die Augen trieb.

" Link...ich kümmere mich darum! Dein Schmerz ist mein grausiges Werk! Nur wegen mir hast du solch schwere Schlachten geschlagen. Es tut mir so leid!"

Ihre Stimme zitterte, dann drehte sie sich um und schritt zu der Gerudokleidung, die sie vorher abgestreift hatte und kam mit einem silbernen Döschen in der Hand wieder.

" Zelda, mach dir keine Sorgen. Mir gehts gut, wirklich! "

Doch sie lächelte nur während sie ihn ansah und zuhörte, wie er vorzutäuschen versuchte, dass es gut ginge.

Sie bedeutete ihm sich hinzulegen. Nach einem kurzen Moment der Stille ließ er sich tatsächlich in die Kissen zurücksinken und legte sich auf das weiche Fell. Die Prinzessin Hyrules setzte sich neben ihn und begann nun vorsichtig eine würzig riechende Salbe aus der Dose auf seinen tiefen Schnittwunden zu verteilen.

Im ersten Moment begann es noch viel mehr zu brennen und beißen, sodass er fast aufgeschrien hätte, doch mit Mühe unterdrückte er den Schrei und schon nach wenigen Sekunden wich der grausame Schmerz einem dumpfen, erholsamen Pochen. Seufzend ließ er sich auf das weiche Fell zurücksinken und spürte plötzlich wie müde er war. Sein Körper forderte nun den Tribut für die harten Kämpfe und dieruhelosen, von Alpträumen geplagten Monate.

Zelda betrachtete ihn mit glühenden Wangen und er begann schwach zu grinsen, als er daran dachte wie absurd die ganze Situation für einen Außenstehenden wirken musste. Sie, die Prinzessin Hyrules, saß mitten in der Nacht auf dem Bett eines gewöhnliches Kriegers, der zudem halb nackt war!

Ihre Finger fuhren zärtlich durch sein Haar.

Er spürte das weiche Fell unter seinem geschändeten Körper, hörte draußen in der Nacht wie das Stimmengewirr der Soldaten und die Geräusche der Feier langsam verebbten.

" Vielleicht hat dein Vater ja recht..."

Er spürte plötzlich Zeldas ungläubigen Blick auf sich ruhen und sie hörte auf und sie zog die Hände zurück, die eben noch seinen Kopf berührt hatten.

" Zelda, sieh mich an! An meinen Händen klebt das Blut tausender Kreaturen Ganondorfs und das eines jeden einzelnen Soldatens, der unter meinem Befehl kämpfte und starb! ....was könnte jemand wie ich dir bieten? "

Er spürte erneut Verbitterung und schwere Schuldvorwürfe in sich aufwallen. Er konnte nict aufhören sich die Schuld am Tode jedes einzelnen zu geben.

" Link, du kannst nichts für den Tod dieser tapferen Männer. Sie alle folgten dir freiwillig, weil sie an dich glaubten und dich bewunderten. Ebenso wie deine Soldaten jetzt! Und was sagt schon der Tiitel über einen Menschen aus?! Wärst du etwa ein anderer, wenn du ein Adligeroder gar König wärst? Oder gar besser?! "

Sie küsste sanft seine Wange. Er selbst war außer Stande sich zu rühren. Der junge Hylianer fühlte sich verletzlich und schwach. Nie hätte jemand ihn so gesehen, voller Zweifel und Sorgen. Seine Soldaten kannten ihn nur als entschlossenen, mutigen Krieger, seine Feinde als starken und gefährlichen Gegner.

Müde schloss er kurz die Augen und war sich nun sicher, dass das alles nur ein Traum sein konnte.

" Schlaf nun...ruh dich aus..."flüsterte sie leise. Er öffnete wieder die Augen.

" Wenn ich jetzt schlafe, werde ich morgen erwachen und feststellen, dass du fort bist! Nie könnte ich jetzt schlafen, zu lange habe ich auf diesen Moment gewartet! "

Tränen glitzerten in ihren Augen, während sie auf ihn hinab sah.

" Ich muss nun gehen...die Sonne wird bald aufgehen und man darf nicht bemerken, dass ich fort bin..."

Er atmete hörbar schwer aus. Si beugte sich noch ein letztes mal zu ihm hinab und küsste ihn sanft und doch leidenschaftlich. Dann löste sie sich von ihm und ließ sich zitternd vom Bett gleiten.

" Wann werde ich dich wiedersehen ? " Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren fremd.

Sie drehte sich um und nun weinte sie tatsächlich lautlos und plötzlich wusste er, warum sie heute Nacht wirklich gekommen war: Sie wollte sich von ihm verabschieden, ihn noch ein letztes Mal sehen.

" wir dürfen uns nicht mehr sehen.."

Nach einer langen Stille fügte sie hinzu:

" Leb wohl. Ich werde dich immer lieben, ganz gleich, wen ich heiraten muss..." und mit diesen Worten eilte sie aus dem Zeld hinaus, wo Impa bereits auf sie wartete. Link starrte ihr noch lange Zeit mit leeren Augen und schwerem Herzen nach.

Vielen Dank für eure konstruktive Kritik, ich werde versuchen sie zu befolgen ^^

also viel Spaß beim Lesen. Es würde mich freuen, wenn ihr mir wieder ein paar Kommentare schreibt!
 

Es war nun auf den Tag genau zwei Monate her, seit sie dem verletzten Link gesagt hatte, dass ihre Liebe keine Zukunft habe. Seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen und auch keine Nachricht über seinen Verbleib oder den der anderen Krieger erhalten. Einzig ihr Vater schien zu wissen, was genau vorsich ging, doch dieser übte sich in Stillschweigen.

Zelda blickte zitternd aus dem Fenster ihres Gemachs, das im obersten Turm des Schloßes lag, in den grauen wolkenverhangenen Himmel.

Lebte er noch? Ging es ihm gut?

Jeden Tag stellte sie sich dieselben Fragen erneut und jedesmal wurde der Schmerz in ihr größer und quälender. Wenn sie doch nur wüsste ob es ihm gut ginge. Ihn noch einmal sehen könnte...

Tränen stiegen in ihre schönen blauen Augen und begannen sich nun langsam einen Weg über ihre Wangen zu suchen.

Sie hatte gedacht, dass es leichter für sie werden würde, wenn sie Link bloß nicht mehr sehen würde, dass sie vielleicht über ihn hinwegkommen könnte, ihn vergessen.

Doch sie wusste bereits, dass ihr das nie gelingen würde. Sie liebte ihn zu sehr und nun fraßen Sehnsucht, Angst, Trauer und Verzweiflung ihre Seele auf.

Ein leises Klopfen riss die Prinzessin Hyrules aus ihren verzweifelten Gedanken. Erschrocken hob sie den Kopf und wischte sich schnell die Tränen von den Wangen.

Eine junge Zofe trat ein und verbeugte sich vor Zelda, wobei ihr ein paar der schwarzen Haarsträhnen ins Gesicht fielen.

" Prinzessin Euer Vater wünscht Euch unverzüglich zu sprechen. Man wies mich an, Euch beim Ankleiden zu helfen. "

Schon wieder. In letzter Zeit hatte ihr Vater immer häufiger von ihr verlangt, dass sie sich in seiner Nähe aufhielt, vorallem wenn Gäste oder Fremde da waren. Es war ja auch normalerweise üblich, dass sich die Prinzessin um die Edelmänner und Gäste kümmerte, mit ihnen sprach und ihnen Gesellschaft leistete.

Die junge Zofe legte ein in Seide eingeschlagenes Kleid auf Zeldas Bett und half der Prinzessin beim Ausziehen ihres schlichten Gewandes.

" Was habt ihr Prinzessin? Ist Euch kalt? Ihr zittert ja! "

Erst jetzt bemerkte Zelda dass sie kaum ruhig dastehen konnte. Ihr Herz schlug schmerzhaft schnell, ihr Mund war trocken. Sie zitterte am ganzen Körper. Was war denn nur los mit ihr?!

" Es ist nichts. Weißt du was mein Vater von mir will? "

Das Mädchen schlug vorsichtig die glänzende Seide zurück und hob das zarte rote Kleid heraus.

" Verzeiht Prinzessin, doch ich weiß es nicht. Euer Vater sagte mir lediglich, dass Ihr Euch beeilen sollt. "

Zelda schnappte hörbar nach Luft, als sie das edle Kleid sah, dass die Kammerdienerin ihr nun brachte. Das Kleid hatte einen tieferen Ausschnitt als die anderen, die sie hatte. Bis zu ihren Hüften lag es eng an, doch dann fiel es weit zu Boden. Die Ärmel waren ebenso bis zu der Mitte ihrer Oberarme eng anliegend und fielen dann ebenfalls knielang nach unten. Die Farbe war das Rot einer dunklen Rose, passend zu ihren Lippen und mit feinen Goldfäden überwebt.

Während Zelda es anzog fragte sie sich ängstlich warum sie solch ein schönes Kleid, dass selbst nach den Maßstäben der Königsfamilie edel war, anziehen sollte.

" Oh es passt perfekt. Wunderschön.." flüsterte die Zofe ehrfürchtig und begann schließlich schnell mit einem Kamm durch Zeldas Haar zu fahren.

Die Prinzessin Hyrules betrachtete ihr Spiegelbild und wurde immer unsicherer, warum ihr Vater sie wohl sehen wollte.

Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Irgendetwas würde bald schon passieren, das spürte sie.

Als die Zofe nun von ihren Haaren abgelassen hatte und diese golden über Zeldas Schultern fielen, begann sie schüchtern zu lächeln.

" Ich wünschte ich wäre so schön wie Ihr es seid. Man sagt mit Eurer Schönheit könne es keine andere aufnehmen und selbst die Elfen seien eifersüchtig, wenn sie Euch sehen...doch nun bitte geht, Prinzessin. Der König wartet..."
 

Angespannt saß sie auf dem kleineren Thron neben dem ihres Vaters und starrte mit wild schlagendem Herzen geradeaus. Sie wartete schweigend, dass er das geflüsterte Gespräch mit einem seiner Berater beendete und ihr endlich sagte was er von ihr wollte, anstatt sie länger zu quälen mit dem ungewissen Warten.

Die Fenster zu ihrer Linken zeigten hinaus auf den Burghof, auf den schönen kleinen Rasen mit den Blumen, umrandet von einem künstlich angelegten Bach. Dort hatte sie so oft gesessen und mit Link geredet..damals als sie noch jung waren und nicht wussten, welch grausames Leid sie erwarten würde...

Hätte sie ihn doch niemals kennengelernt! Ein tiefer Stich ging durch ihr Herz bei dem Gedanken an ihn, den sie so sehr liebte und bei der Vorstellung wie es wäre, ihm nie begegnet zu sein.

Würde es ihr dann besser gehen? Hätte sie sich in einen anderen verlieben können?

Ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie niemals einen anderen so sehr hätte lieben können wie ihn und es brach ihr das Herz. Wehmütig schloß sie die Augen und senkte den Kopf.

Unter geschlossenen Lidern hörte sie, wie sich der königliche Berater mit schweren Schritten in Richtung Tür entfernte, die stumm von den beiden Soldaten geöffnet wurde. Das vertraute Rascheln der goldenen Türflügel wehte durch den großen Raum auf sie zu, gefolgt von dem Geräusch der sich schließenden Türe. Dann war alles ganz still. Sie öffnete die Augen und versuchte einen gefassten Eindruck zu machen. Erfüllt von tiefer Traurigkeit und Verzweiflung blickte sie zu ihrem Vater, dessen eisblaue Augen die ihren erforschten, ehe er den Mund öffnete um zu sprechen. Doch bevor auch nur ein Laut über seine Lippen dringen konnte wurde die schwere Türe erneut geöffnet und ein junger Mann kam hereingestürmt, fiel vor dem Thron auf die Knie, ehe er sich auf ein Zeichen des Königs hin aufgeregt erhob und ihm leise etwas ins Ohr murmelte. Zelda beobachtete den sommersprossigen Jungen wie er nervös und mit einer seltsamen Mischung aus Freude und Bewunderung, die nicht ihrem Vater galt, flüsterte. Die Reaktion ihres Vaters beunruhigte Zelda noch mehr, denn dieser schien ein wenig fassungslos und erstaunt.

Was war denn nur los? Wieso diese Geheimniskrämerei? Angespannt rutschte Zelda auf dem Thron hin - und her.

" Schickt ihn zu mir. " sagte ihr Vater in den stillen Thronsaal hinein und sofort eilte der junge Mann los.

Sie wartete mit angehaltenem Atem. Irgendetwas stimmt nicht...wenn sie doch nur wüsste, was hier los war!

Nach ein paar Minuten die sie stillschweigend verbrachte, hörte sie viele Schritte, die sich langsam den Thronsaal näherten. Ein brauner Haarschopf tauchte auf, dann ein blonder, lockiger. Die beiden Männer, gefolgt von etwa zehn weiteren, blieben vor dem Thronsaal stehen; ihrem Äußeren nach zu urteilen, waren es Krieger, denn sie trugen das Wappen der Königsfamilie auf ihren Rüstungen und waren von kräftigerem Körperbau, als all die anderen Männer. Viele von ihnen hatten leichtere Verletzungen, was von der schweren Schlacht kam.

Die Menge teilte sich und gab den Blick auf einen jungen Hylianer frei, der sich mit langsamen Schritten durch den Thronsaal auf den König zubewegte. Die Türe wurde hinter ihm geschlossen. Zelda starrte ihn mit offenem Mund an. Zehn Meter vor ihr stand Link.

Er trug wieder seine grüne Kokiri-kleidung, das Masterschwert auf seinem Rücken, doch ohne seinen Schild. Eine Welle der Erleichterung erfasste sie, am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte ihn in ihre Arme geschlossen. Er lebte! Und er war hier, hier bei ihr!

Sie begann zu zittern, ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Aufgeregt beobachtete sie ihn, prägte sich jeden seiner schönen Gesichtszüge ein, beobachtete seine intelliegenten, mutigen blauen Augen, die ihren Vater entschlossen beobachteten.

Ihr wurde aufeinmal klar, dass sie ihn unaufhörlich anstarrte und errötend senkte sie den Blick.

" Euer Majestät..." Link verbeugte sich, ohne ihren Vater aus den Augen zu lassen.

" Prinzessin.." er blickte sie nicht an, als er sich vor ihr verbeugte.

" Sei herzlich willkommen. Ich hörte bereits viel von deinen Ruhmestaten und ich bin froh, dich hier gesund und lebendig zu erblicken. Du hast Hyrule einen großen Dienst erwiesen. "

Link stellte sich wieder gerade auf.

" Ich tat nur was ich als meine Pflicht gegenüber meinem Land und König ansah. "

Zelda beschlich plötzlich ein seltsames Gefühl. Dieser entschlossene, hitzige Ausdruck in seinen Augen beunruhigte sie.

" Bitte, sei unser Gast. Du musst erschöpft sein, von den schweren Schlachten und der langen Reise. "

Links Blick blieb weiterhin auf ihrem Vater ruhen. Seit er eingetreten war, hatte er sie nicht einmal angesehen. Unsicher schaute sie zu Boden, als sie den Blick ihres Vaters spürte.

" Ist dass das legendäre Schwert, mit dem du so viele Kreaturen erschlugst? "

Link zog es aus der Scheide und hielt es dem König Hyrules in beiden Handflächen ruhend entgegen.

" Jede Kreatur, die durch diese heilige Klinge starb, tötete ich in Eurem Namen. Hiermit schwöre ich, dass ich mit diesem Schwert ewig der Königsfamilie dienen werde. Mit meinem Leben oder meinem Tod. "

Seine angenehme Stimme hallte durch den Raum. Zeldas Vater lächelte ein wenig und nahm Link das Schwert aus den Händen. Während er es erfürchtig ansah, warf Link Zelda rasch einen heimlichen Blick zu. Als sich ihre Blicke kreuzten erkannte Zelda dieselbe Sehnsucht und Leidenschaft in ihnen, wie in ihren eigenen. Ihr Herz schlug rasend in diesem süßen verbotenen Augenblick.

Der König gab dem jungen Hylianer das Schwert zurück.

" Dein Schwur erfreut mich. Als Dank und als Zeichen für das tiefe Vertrauen das ich in dich hege, sollst du mein Ehrengast sein, wenn meine Tochter heiratet. Die Hochzeit beginnt in vier Wochen und es wird ein großes Fest. Dein Erscheinen würde uns freuen. "

Zelda war es als hätte sie einen Schlag ins Gesicht bekommen. Hochzeit?! Wen sollte sie heiraten? Geschockt riss sie die Augen auf und starrte mit offenem Mund erst ihren Vater an, und dann schließlich Link.

Er selbst schien ebenso vor den Kopf gestoßen zu sein wie sie selbst und als sie kurz sich ansahen, erblickte sie plötzlich die Ungläubigkeit und sogar Kälte in seinen sonst so sanften Augen. Ihre Hände krallten sich schmerzhaft um die Armlehnen ihres Throns.

" Ich..ich wusste nicht dass Ze..dass die Prinzessin heiraten würde und das auch noch so bald...ich dachte.."

" Er ist wohl einer der berühmtesten Männer, die unser Land je hervorgebracht hat, " unterbrach ihn der König stolz, " das soll keine Beleidigung sein, Link, doch er löschte vor einiger Zeit ein ganzes Dämonengeschlecht aus. Nun, noch ist es auch nicht bekannt gegeben, ich wäre dir also sehr verbunden, es noch geheim zu halten. Wir wollen diese zarte Liebe doch nicht belasten.." lächelnd blickte er auf Link hinab.

Link starrte mit leeren Augen zu Boden. Eine drückende Stille breitete sich im Thronsaal aus. Zelda spürte wie ihr Tränen in die Augen traten, doch mit viel Mühe schluckte sie diese hinunter und bewahrte somit den starren, unbeteiligten Ausdruck in ihrem Gesicht.

" Ich hörte, es sind viele Dämonen in die Wüste entkommen? "

Der König mochte das eben gesagte nicht böse gemeint haben, doch Zelda wusste welch schreckliche Kränkung es für Link war, dass der König ausgerechnet darauf ansprach. Er hatte schließlich nicht die schwere Schlacht, die vielen Toten gesehen, ebenso wenig wie die schweren Verletzungen, die Link um ein Haar das Leben gekostet hätten.

Plötzlich loderte Rebellion, Entschlossenheit und jugendlicher Starrsinn in Links Augen auf.

" Ja viel zu viele. Sie halten sich in der Wüste versteckt. Wir wollten sie nicht verfolgen, weil es uns hoffnungslos schien, auch nur einen einzigen zu finden, doch ich habe eben meine Meinung geändert. Solch ein dummer Fehler wird mir nicht noch einmal passieren...Wenn Ihr mir ein paar Männer zur Verfügung stellt, werde ich jeden einzelnen finden und ausmerzen, auf das ganz Hyrule von allen Dämonengeschlechtern gesäubert wird! Ich werde jeden Dämonen, ganz gleich welcher Art auslöschen! "

Die tödlichen Worte in seinem Mund legte ihm der Zorn und die Eifersucht in den Mund. Selbst Zeldas Vater wirkte überrascht.

" Nein! Link, das wäre dein sicheres Ende! " Zelda war aufgestanden und schaute ihn erschrocken an.

Stille herrschte und sie spürte den empörten Blick ihres Vaters auf sich ruhen, wegen ihres ungeziemten Verhaltens, doch es war ihr gleichgültig. Im Moment war sie kurz davor ihrem Vater die Liebe zu Link zu gestehen.

Der junge Hylianer blickte sie kurz kalt und verletzt an und versetzte ihr damit einen schrecklichen Stich ins Herz, ehe er an ihr vorbeisah und tonlos antwortete:

" Verzeiht Prinzessin, doch ich verstehe mehr vom Kriegshandwerk als Ihr. Ich will Euch keinesfalls beleidigen, doch Ihr solltet Euch lieber Gedanken um die Hochzeit mit dem Mann, in den Ihr frisch verleibt seid, machen..."

Die Kränkung in seiner Stimme entging Zelda nicht und plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen. Wenn sie ihm doch nur sagen könnte, dass sie nur ihn liebte!

" Nun du hast recht. Ich weiß nicht was in meine Tochter gefahren ist und ich muss mich für ihr Verhalten entschuldigen, " ein harter Blick strafte sie, ehe er fortfuhr: " Wann wollt Ihr aufbrechen? "

" Morgen. Verzeiht wenn ich Euer großzügiges Angebot nicht annehmen kann, doch ich werde heute Nacht lieber woanders verbringen um mich auf die bevorstehen Schlachten vorzubereiten. "

" Morgen schon? Das erscheint mir überstürzt. Wieso schon so früh? "

Zelda starrte ihn mit angehaltenem Atem an, wollte ihn durch ihre Blicke zu verstehen geben, dass er sein Leben nicht so einfach wegwerfen sollte, doch Link blickte sie nicht ein weiteres Mal an.

" Der Fehler, der mir unterlaufen ist, duldet keinen Aufschub mehr. Auf wiedersehen Eure Majestät. Lebt wohl Prinzessin. "

Und mit diesen Worten drehte er sich um und ging aus dem Thronsaal.
 

Zeldas Herz raste.

Link.

Er dachte sie wäre in einen anderen verliebt...

Er würde sich morgen freiwillig in sein sicheres Ende stürzen.

Sie zitterte und ihr Bauch fühlte sich an, als würde sie die höchste Klippe Hyrules hinabspringen.

" Va..Vater..darf ich aufstehen? "

Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie ihn an. Es war die schrecklichste Folter, die sie je druchlitten hatte, hier regungslos herumsitzen zu müssen, während Link sich mit jeder verstreichenden Sekunde einen Schritt mehr von ihr entfernte. Sie musste sofort zu ihm um diesen tödlichen Irrtum aufzuklären.

" Zelda, was ist eben in dich gefahren? Wie hast du diesen Krieger überhaupt angesprochen? Wo sind die Sitten der Königsfamilie?!"

Zelda rutschte ungeduldig etwas weiter vom Thron. Die Worte ihres Vaters ergaben im Moment keinen Sinn, auch hörte sie ihm nicht zu. Sie musste sofort los!

" Verzeih Vater. Ich..Ich werde es nicht wieder tun. So bitte, lass mich gehen. Ich..ich muss weg..ich meine..mir geht es nicht gut. Entlass mich bitte in mein Gemach.."

Zeldas Vater runzelte die Stirn. Seine weisen Augen erforschten ihr Gesicht.

" Was ist los Tochter? Du zitterst am ganzen Körper, und dein Gesicht ist völlig weiß. Warum schauen deine Augen wie die eines gehetzten Tieres? Wirst du etwa wirklich krank? "

Zelda wollte aufstehen, doch sie wusste, dass sie ohne die Erlaubnis ihres Vaters nicht gehen durfte. So streng diese Regeln auch waren, gebrochen wurden sie niemals.

" Bitte..bitte lass mich gehen..."

Warum ließ er sie nicht einfach gehen?! Jede Sekunde brachte Link weiter von ihr fort. War er noch im Schloß?

" Nun, höre erst was ich zu sagen habe. Ich ließ dich herschicken, um dir deinen Bräutigam vorzustellen. Er ist der Sohn meines Verbündeten. Die Hochzeit mit ihm wird das Bündnis stärken. Er ist ein gebildeter und angesehener Kriegsherr, etwa dreißig Winter gingen an ihm vorbei. Ich vertraue ihm."

Erst jetzt schenkte Zelda ihrem Vater Aufmerksamkeit und vergaß sogar kurz Link.

" Du willst mich einfach verheiraten? Ich kenne diesen Mann doch gar nicht, habe ihn noch nie gesehen oder gar ein Wort mit ihm gewechselt! Er ist fast doppelt so alt wie ich! "

Wut überkam sie. Warum musste sich eine Prinzessin nur dem Willen ihres Vaters fügen, wenn es dabei doch um ihre Zukunft ging?!

" Zelda! Es ist deine Pflicht als Thronfolgerin zu heiraten, wen ich für würdig halte! Sei froh, dass du solch einen Ehrenmann bekommst. Und zudem kennst du ihn! Er war in den letzten Wochen öfters unser Gast, du hast einige Male mit ihm geredet. Eigentlich wollte er heute kommen, weshalb ich dich herholen ließ, doch scheinbar verspätet er sich ein wenig. "

Zelda wurde übel. Erst jetzt fiel ihr auf, dass tatsächlich ein Mann öfters hier gewesen war. Ja sie erinnerte sich. Er hatte schwarzes Haar und braune Augen, war etwas überhebloch, doch zum Herrscher geboren. Sie fand ihn unsympathisch und nun sollte sie diesen Kerl heiraten?!

" Ich liebe ihn nicht! Wie kannst du sowas von mir verlangen?! "

Wütend erhob sie sich. Sonst wahrte sie stets den Eindruck der gehorsamen Prinzessin und Tochter, doch diesmal konnte sie sich nicht zusammenreisen. Nicht mehr diese Maske tragen.

" Was zürnst du so? Du weißt doch gar nicht wovon du redest, Zelda. Du bist noch viel zu jung um zu entscheiden was gut für dich ist. Vertrau mir, eines Tages wirst du mir dankbar sein! Wen sonst willst du auch? Diesen Krieger, Link? Weil er auch 19 ist? Das bißchen Sympathie, dass du für ihn empfindest, wird auch verschwinden! "

Sympathie? Wenn sie ihm doch nur sagen könnte wie sehr sie Link liebte, doch sie durfte es nicht. Sie würde das Leben des Hylianers dadurch gefährden. Sie musste sich beeilen. Von hier verschwinden, irgendetwas tun.

" Verzeih Vater, ich wollte dich nicht beleidigen...das..das Fieber lässt mich wirr reden. Bitte lass mich ausruhen und zu gegebener Zeit wieder mit dir sprechen, denn dann wird sich mein hitziger Ausbruch in Dankbarkeit umwandeln...doch bitte,lass mich gehen, mir wird langsam schwarz vor Augen.."

Tränen traten tatsächlich in ihre Augen, Tränen der Verzweiflung.

Ihr Vater runzelte die Stirn, dann nickte er langsam.

Sofort setzte Zelda sich in Bewegung und lief in Richtung der Tür. Es war schwer nicht sofort loszurennen, doch mit Mühe beherrschte sie sich.

Erst als die Schwere Tür hinter ihr ins Schloß fiel, begann sie zu rennen.
 

Die Soldaten an denen sie vorbeistürmte, blickten ihr überrascht nach, während ihr schönes Kleid leise über den Boden raschelte.

Mit heftig schlagendem Herzen stürmte sie die letzten Stufen hinab und eilte auf das große Portal zu, dass eilig geöffnet wurde, als man sie herannahen sah.

Klare kalte Luft empfing sie, als sie nach draußen trat und sich hastig umsah. Der Wind raschelte in den Bäumen und graue Wolken türmten sich am Himmel auf. Erste Regentropfen fielen zu Boden.

" Zelda? Was habt Ihr? "

Die Prinzessin drehte eilig den Kopf.

" Impa! Oh es ist furchtbar! Alles ist verloren..oh bei den Göttinnen..Link..wo ist Link?! "

Tränen liefen an ihren Wangen hinab, während sie ihre Vertraute ansah. Die Shiekah kam mit langsamen Schritten auf die Prinzessin zu und blickte sie besorgt an.

" Zelda, was ist los? Beruhigt Euch, bitte. Link ist gerade losgeritten. Ihr seid leider ein paar Sekunden zu spät gekommen. Was habt Ihr? Ihr seid ja so blass! Zelda! "

Erschrocken sprang Impa der neunzehnjährigen entgegen und hielt sie im Arm, als diese drohte, zusammenzubrechen.

" Oh Impa, es ist fruchtbar...Mein Schicksal ist besiegelt...Link ist tot...ebenso wie ich..."

Der Wind heulte lauter auf, der Regen fiel heftiger.

" Zelda..was ist geschehen? Bitte, kommt mit mir hinein, und erzählt alles der Reihe nach. "

Zelda folgte auf den sanften Druck ihrer Vertrauten hin der Shiekah ins Schloß.

" Ich muss heiraten..mein Vater...Link glaubt ich liebe diesen Mann..er will in die Wüste reiten um dort die restlichen Dämonen...oh er wird sterben..wie soll ich das nur verhindern? Impa, sag´ wie kann ich das nur verhindern? Tust du es nicht, so mach mir mein Brautbett in der dunklen Gruft meiner Vorfahren! "

Zelda weinte nun laut und klammerte sich an Impa fest. Die Soldaten am Schloßportal starrten sie betroffen an. Natürlich wussten sie von Link und Zelda bescheid; es war ein wahres Wunder, dass nichts zu ihrem Vater vorgedrungen war.

" Zelda, bitte beruhigt Euch. Ich werde ihn finden und zu Euch bringen, keine Sorge. Vertraut mir. Es gibt einen Ausweg für euch, doch gebt nicht auf. Was auch immer geschehen ist, noch ist nichts verloren! "

eine unheilvolle Nacht

Der Regen trommelte leise gegen die Fensterscheiben in ihrem Gemach und zerplatzte sanft auf dem Marmorboden des Balkons. Ein kühler Windhauch strich über ihr Gesicht und trug die letzten stummen Tränen mit hinfort, die sich ihren Weg über das schöne Antlitz der Prinzessin bahnten.

Trotz der kalten Nacht und des hereindringenden Regens ließ sie die Balkontüren weit geöffnet; die langen weißen Vorhänge bäumten sich im heulenden Wind stürmisch auf, der ebenso über die Flammen der Kerzen strich und sie zum Flackern brachte, doch trotzdem brannten sie weiter, wie die Liebe in ihr, gegen die alles sich verschworen zu haben schien, doch die trotz allem noch immer hell entflammt brannte.

Das weiße bodenlange Nachtgewand und die im Kerzenschein golden glänzenden Haare ließen sie mehr denn je wie eine Elfe erscheinen. Reglos starrte sie hinaus, die großen blauen Augen auf die leise zerplatzenden Regentropfen gerichtet.

Würde sie ihn je wieder sehen?

Wenn ja, was dann?

Wie nur könnten sie glücklich sein, wo ihnen doch schon von Geburt an verweigert war, einander glücklich zu machen?

Sollte sie sich in ihr Schicksal ergeben?

Es blieb ihr keine andere Wahl. Wozu noch weiter kämpfen, wo doch schon alles verloren war? War es nicht töricht nur einer Liebschaft wegen alles aufs Spiel zu setzen, ihr Volk zu verraten?

" Link..."

Sie ging daran zugrunde, das spürte sie. Diese Liebe kostete sie alles, und ihre Kraft reichte bei Weitem nicht mehr aus. Mit gebrochenem Herzen blickte sie hinaus und weinte stumm, während ein paar Meter unter ihrem Balkon die wunderschönen und zugleich traurigen Klavierklänge, die ihr Vater spielte, durch die Nacht drangen und in ihrem dunklen kerzenbeschienenen Gemach schwebten.

Wenn sie ihn doch nur vergessen könnte! Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen.

Warum tat es so weh? Warum quälte es sie so?

" Was soll an Liebe gut sein, wenn sie mich so zerreisst?! " weinte sie und ließ sich auf die Knie sinken.

" Link...komm zurück...! "
 

Die Tür ihres Gemachs öffnete sich leise, doch Zelda bemerkte es nicht. Stumm saß sie zusammengesunken auf dem Boden und schaute aus von Tränen verschleierten Augen hinaus, den wehmütigen Klang des Klaviers im Ohr. Ihre Hände hatte sie gegen das Herz gedrückt, fast als wolle sie verhindern, dass es einfach zersprang.

Die Kerzen spendeten schönes, romantisches Zwielicht und verbargen die Gestalt, die sich zurück im Schatten hielt und Zelda beobachtete.

Sollte sie Link noch einmal wiedersehen, würde sie es ein für alle mal beenden. Ihm und ihr selbst die Chance geben, noch rechtzeitig aufzuhören bevor es für sie beide zu spät war.

Doch in ihr dämmerte es langsam herauf, dass es das bereits war. Ihr Schicksal war bereits besiegelt.

Link! Bitte komm nicht! Flehte sie innerlich, doch sie wünschte sich zugleich er würde kommen. Ihr Herz schrie nach ihm, ihr Verstand jedoch rebellierte gegen ihre Gefühle.

" Zelda? "

Erschrocken riss sie ihren Kopf herum und fuhr hoch. Es war nicht mehr als ein unsicheres Flüstern gewesen, doch Zelda war es, als hätte jemand ihren Namen in diese grausame unheilvolle Nacht gerufen.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in den Schatten neben ihrer Tür und blickte auf die undeutlichen Umrisse der Person, die sich verborgen hielt.

Wie lang war er schon hier?

Link trat langsam aus dem Schatten hervor und blickte sie ernst an. Seine Kleidung war völlig durchnässt und das blonde Haar hing ihm in nassen Strähnen ins Gesicht.

Ihre großen Augen blickten verwirrt und traurig in die seinen.

" Was..was machst du hier? "

Er trat langsam einen Schritt weiter auf sie zu und sah sie noch immer ernst aber auch unsicher an.

" Impa...sie erzählte mir...ich musste dich noch einmal sehen. "

Zelda schloß kurz ihre Augen.

Es war also hier. Ihr Schicksal begann sich nun zu offenbaren und sie herauszufordern.

" Link..du solltest nicht hier sein...dieser Ort bedeutet Tod für dich..."

Er trat noch einen Schritt näher.

" Ich konnte nicht anders..."

Sie blickte ihn sehnsüchtig an.

" Wir dürfen nicht.."

" Ich weiß..."

Nun trennte sie noch ein letzter Schritt von einander. Er wirkte so ruhig und sanft, obwohl er heftig zitterte.

Sie war so kurz davor einfach ihrem Herz zu folgen und ihn zu küssen. Viel zu kurz.

Doch plötzlich wie ein Faustschlag ins Gesicht, sah sie sein Gesicht totenblass mit geöffneten leeren Augen und erstarrten Zügen vor ihrem geistigen Auge auftauchen. Es dauerte höchstens zwei Sekunden, doch diese plötzliche Erscheinung war für die Prinzessin Hyrules wie eine Warnung gewesen. Dieses schreckliche Bild war so schnell gekommen und gegangen wie ein Blitz, doch es hatte sich in ihre Seele eingebrannt.

Mit heftig klopfendem Herzen versuchte sie Links totes Gesicht aus ihren Gedanken zu verbannen. Es war keine Vision der Zukunft gewesen..nein es war nur ein Streich den ihr ihre Nerven gespielt hatten...versuchte sie sich zu beruhigen, doch sie schaffte es nicht. Link blickte sie besorgt an.

Zelda sah ihm noch ein letztes mal in die Augen ehe sie lächelte.

" Wir dürfen nicht mehr so weiter machen. Wir verraten ganz Hyrule und uns selbst mit dieser hoffnungslosen Liebe. Es ist entgültig aus und vorbei. Lass es uns nun beenden. "

Link schien erst erstaunt, doch dann erlosch schließlich das Feuer in seinen Augen und sie wurden kalt und leer. Ebenso wie ihre eigenen.

" Du hast recht. Ich ahnte es bereits..nein es musste so kommen. Wie töricht wir doch waren! "

Sein bitteres Lachen stach wie tausen Dornen in ihr Herz.

" Leb wohl..und viel Glück bei deiner Hochzeit..ich hoffe du kannst mit ihm glücklich werden.."

Ein bitteres Lächeln zeichnete sich auf seinen schönen Zügen ab.

Dann drehte er sich um und ging.

So schnell war alles vorbei? So einfach und gefühllos endete es also? Hatte sich das alles etwa wirklich innerhalb weniger Minuten abgespielt?

Doch beide wussten, dass es nicht mehr zu sagen gab.

Zelda starrte ihm heftig zitternd nach, Tränen strömten plötzlich über ihr Gesicht.

Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien und ihm gesagt, wie sehr sie ihn liebte, doch sie konnte das Gesagte nicht ungeschehen machen.

Zitternd stützte sie sich gegen die Wand hinter ihr und wartete, dass er ging; aus dem Schloß und ihrem Leben.

Doch er blieb kurz vor der Tür stehen und flüsterte leise:

" Wenn es richtig ist, jetzt zu gehen, warum fühlt es sich so falsch an? Warum zerreist es mich so sehr? "

Die Klavierklänge schwebten sanft im Raum, geradezu als wollten sie diese traurige Szene unterstreichen.

Zelda schnappte laut nach Luft und brach fast zusammen.

" Link...bleib bei mir...bitte lass mich nicht allein! "

Warum sagte sie das nur? War sie tatsächlich so schwach?!

Er drehte sich um und sie ließ sich sofort in seine warmen Arme sinken, von heftigem Weinen geschüttelt.

Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn, während er ihr beruhigend über das Haar strich. Welch dumme Närrin sie doch war. Schwach und einfälltig!

Doch so sehr sie sich für ihre Schwäche verabscheute, so sehr genoß sie diesen Augenblick. In seinen warmen Armen fühlte sie sich geborgen und beruhigt. Wenn sie doch nur ewig so stehen bleiben könnten!

Doch so kurz dieser Augenblick auch war, sie konnte nicht länger so verweilen. Schnell löste sie sich wieder von ihm und sah in sein betroffenes Gesicht. Zitternd stürzte sie ein paar Schritte zurück und blickte ihn mit weit aufgerissenen, gequälten Augen an.

Sie wollte ihm sagen, er solle gehen und nie wieder kommen, doch über ihre zitternden Lippen drang kein Laut.

Der Regen tropfte leise und sanft gegen die Scheiben, als er sich mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck vor ihr verbeugte und sie daraufhin nicht länger an sich halten konnte, ihn stürmisch umarmte und ihn küsste. Ein Zittern ging durch ihren Körper, so sehr sehnte sie sich nach ihm. Doch umso länger sie jetzt bei einander blieben umso schlimmer würde es werden, jede zarte, liebevolle Berührung stach zugleich wie tausende wütende Höllenschwerter.

Ein frischer Windhauch flüsterte durch die offene Balkontüre. Erst jetzt wurde ihr wirklich klar, dass Link völlig durchnässt war und zitterte.

Unsicher sah sie ihn an, während sie langsam über sein Hemd fuhr und ihre Finger zitternd darunter glitten, seine warme Haut berührten, während sie das nasse Hemd schließlich behutsam über seinen Kopf zog. Er hob die Arme nach oben, bis der nasse Stoff schwer zu Boden fiel und er die Prinzessin Hyrules vorsichtig küsste.

Er erwiderte ihren unsicheren Blick sanft und lächelte traurig, beselt vom gleichen Schmerz wie sie. Während sie sich küssten griffen ihrer beide Hände nach einander. Ihre zarte schmale Hand lag in der seinen und wie ein verborgenes Heiligtum betrachteten beide ihre ineinander verschlungenen Finger.

Langsam ging Zelda ein paar Schritte zurück und zog ihn mit sich. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell. Aufgeregt und unsicher ließ sie sich auf das große Himmelbett hinter ihr sinken.

Er blieb stehen und sah sie unsicher und ein wenig nervös an.

Es war so falsch was sie tat, so verboten, doch sie konnte nicht anders. So viel hatte sie ertragen, so oft sich gegen ihre Gefühle gewehrt und nun konnte sie nicht länger dagegen ankämpfen.

Langsam rutschte sie weiter nach hinten bis sie ein paar der Kissen an ihrem Rücken spürte und streifte mit zitternden Fingern den weichen rechten Ärmel ihres Kleides ab, sodass ihre Schulter frei war. Sie erwiderte Links unsicheren Blick aus glasigen Augen, ihre vollen Lippen zitterten, doch sie blieb erwartungsvoll und zugleich ein wenig ängstlich sitzen. Nie war sie schöner und verletzlicher gewesen, als in diesem Augenblick, so schön, dass es Link fast weh tat, sie anzusehen.

Endlose Sekunden vergingen, in denen nur das traurige Klavierspiel zwischen ihnen stand und aufgeregt wartete sie auf eine Reaktion von Link. Er wirkte gequält und völlig hin - und hergerissen, wie sie selbst.

Er folgte ihr schließlich, blieb ein paar weitere unendliche lange Sekunden vor ihr sitzen, ehe er bedächtig den Kopf neigte und seine Lippen sanft ihre nackte Schulter berührten. Ihr Herz hämmerte noch viel schmerzhafter und schneller. Allein diese unschuldige zärtliche Berührung brachte ihr Herz zum Rasen.

Sein warmer Atem kitzelte über ihren Hals. Zelda ließ sich in die Kissen zurück sinken und spürte nun, wie Link sich ein wenig über sie beugte und erst ihren Hals und dann ihre Lippen mit den seinen berührte.

Er hielt inne.

" Zelda..ich will nichts tun, was du später vielleicht bereust..."

Sein Flüstern ließ ihr Herz noch schneller schlagen, was fast schon unmöglich war. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus, als würde sie schnell nach unten fallen.

" Ich liebe dich..es gibt nichts, was ich mir sehnlicher Wünsche, als diesen Moment..."

Sie hatte Angst, ebenso wie er selbst, dass spürte sie, doch mit eben solcher Gewissheit wusste sie, dass er ihr niemals wehtun würde. Sie half Link beim Ausziehen ihres Kleides und besiegelte das Kommende mit einem zärtlichen Kuss.

Der kühle Nachtwind flüsterte leise zum Klavierspiel ihres Vaters, einzig begleitet vom reinen Plätschern des Regens, während die züngelnden Kerzen die beiden vereinten Körper in sanftes goldenes Licht tauchten und diese Nacht in etwas Heiliges und Reines verwandelte.
 

Die Soldaten standen in einem engen Kreis um ihn herum und starrten ihn aus leeren Augenhöhlen heraus an. Einigen fehlten Arme und Hände und Blut quoll unaufhörlich aus nie verheilen wollenden Wunden. Hinter ihnen loderte gleißendes Feuer, der Himmel war dunkel vom pechschwarzen Rauch. Links Augen brannten und er bekam keine Luft mehr.

" Du hast uns in den Tod geschickt. Deinetwegen werden wir unsere Familien niemals wieder sehen! "

Ein großer kräftiger Mann, in dessen Haupt eine gewaltige Axt steckte deutete mit dem Finger auf Link, während seine Stimme donnernd durch den Rauch schnitt.

Ein zweiter Mann, sogar noch jünger als Link spuckte ihm vor die Füße:

" Deinetwegen werde ich niemals Frau und Kind haben. Du hast mir meine Zukunft genommen! "

Link traten Tränen in die Augen, doch nicht wegen des beißenden Rauches.

Ein dritter Mann trat aus dem Kreis hervor. Seine Augen waren ebenfalls anklagend. Aus einer großen Wunde mitten im Herz sprudelte unaufhörlich Blut.

" Du hast uns unser Leben genommen, nun fordern wir deines! Wofür sind wir gestorben? Für Hyrule? Dass du auf so schändliche Weise mit deiner Liebschaft verrätst? "

Link spürte einen schrecklichen Schmerz im Herzen. Keuchend sank er in die Knie und krallte seine Hände auf die Brust.

" Verzeiht mir..."

" Nein! " Der Krieger mit der Axt im Kopf schritt noch näher an ihn heran.

" Du Mörder! "

" Mörder! "

" Du hast uns alle verraten! "

" Verräter! "

Von überall erscholl plötzlich das laute Geschrei der toten Krieger die anklagend auf Link zeigten.

Link blickte auf sein Herz hinab, das plötzlich schwarz in seiner Hand lag und laut schlug.

" Neeeiiiin!!! "
 

Link fuhr schweißgebadet hoch. Sein Herz raste und er zitterte am ganzen Körper. Wo waren die Soldaten? Panisch und verwirrt blickte er sich um, ehe er merkte, dass er hier nicht in der Hölle war, sondern in einem schönen Zimmer.

Er saß nun aufrecht in einem großen weichen Bett, ein warmes Viereck aus Sonnenlicht zeichnete sich darauf ab. Link blickte aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne durch die dicke Wolkendecke und ein angenehmer kühler Wind bließ durch die weit geöffneten Balkontüren.

" Link? Was..was hast du? Oh du zitterst ja am ganzen Körper! "

Zelda lag neben ihm und blickte ihn müde und besorgt an. Langsam stützte sie sich auf ihren Ellenbogen, die Besorgnis in ihren blauen Augen wuchs.

Der junge Hylianer begann ein wenig ruhiger zu atmen und auch das Zittern hörte auf. Nun wurde ihm erst richtig bewusst wo er war und was in der vergangenen Nacht geschehen war.

" Verzeih, ich wollte dich nicht wecken...es war nur..nur ein Traum...nichts weiter..."

Zeldas Besorgnis wich nicht aus ihrem Gesicht. Sie rutschte etwas näher an ihn heran, woraufhin er seinen Arm um sie legte.

" Wovon hast du geträumt? "

Draußen zwitscherte einsam ein Vogel.

Link blickte wehmütig aus dem Fenster, ehe er sich Zelda zuwandte.

" Ich träumte von den Männern...meinen Soldaten, die unter mit kämpften und starben...sie warten auf mich...dass meine Seele der ihren Gesellschaft leistet..."

Zelda traten Tränen in die schönen Augen.

" Link, es war nur ein Traum...du kannst nichts für ihren Tod..sie folgten die freiwillig..."

Ihr sanftes Flüstern drang durch den Raum, als gäbe es nur sie beide. Link ließ sich mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zurück sinken. Wann hatte er das letzte mal in solch einem weichen Bett geschlafen?

Wann hatte er überhaupt das letzte mal eine Nacht durchgeschlafen?

Tatsächlich konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Er war nun über ein Jahr ständig in Todesgefahr gewesen. Nachts, wenn die Krieger, die überlebt hatten, sich in ihre Zelte zurückzogen, hatte er zu Beginn seiner Kriegerzeit stets die halbe Nacht bis in das frühe Morgengrauen wach gelegen, weil er ständig die Gefahr und den Tod gespürt hatte, die ihm niemals von der Seite wichen. Nach einigen Monaten jedoch begann er sich daran zu gewöhnen; dennoch blieb er jede Nacht lange Zeit wach. Manchmal geplagt von Schmerzen und Schuldvorwürfen, für jedes einzelne Leben, das erloschen war, manchmal wegen der eisigen Kälte, die ihn heftig zitternd eingewickelt in ein paar dünne Decken wach hielt.

Link drehte sich nun zu Zelda, deren offenes Haar ihr sanft über die Schulter fiel und ihr Gesicht einrahmte. Liebevoll streichelte der junge Hylianer über ihren Rücken und ihr Haar.

" Die Sonne steht bereits am hoch am Himmel..ich muss fort..."

Draußen säuselte der Wind leise und nahm ein paar rosafarbene Blüten mit sich. Es begann Frühling zu werden.

" Nein, das was du siehst ist nicht die Sonne..es..es ist der helle Schein des Mondes, der die Nacht so hell erleuchtet, als wäre es Tag. Geh nicht, bis zum Sonnenaufgang ist es noch lange hin! "

Zelda lächelte strahlend und blickte Link in die Augen, während sie sich die Bettdecke enger umschlang.

" So bleibe ich und sterbe! Los Tod komm und hol mich, denn Zelda will es so! " lachte er befreit auf und beugte sich über Zelda. Seine Hände stützen sich links und rechts von ihren Schultern auf das Bett, während sie nun ebenfalls lachte.

Nach kurzer Zeit wurden beide wieder etwas ernster und er küsste sie, noch immer über ihr gebeugt daliegend.

" Ich will nicht gehn...nie mehr..ach könnte es doch jeden Morgen so sein..."

Zelda richtete sich mit ernsten und entschlossenen Augen auf, setzte sich vor ihn, das weiße Bettlacken um ihre zierliche Gestalt gehüllt und fuhr über seine Wange.

" Das wird es...glaub mir, unser Leid ist bald vorbei, ich spüre, dass etwas kommen wird, das alles für immer verändert! Und unsere Geschichte wird einst der Stoff für heitere Legenden sein! "

Link lächelte und wollte gerade etwas sagen, als plötzlich Zeldas Zimmertür geöffnet wurde.
 

Soooo das wars für dieses Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen, denn es hat Spaß gemacht, es zu schreiben! auch vielen Dank an euch für die lieben Kommentare, ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie sehr sie mich ermutigen ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rinku
2007-02-03T11:34:04+00:00 03.02.2007 12:34
Yeah, ich mag die Story.^^ *lob*
Bitte weiterschreiben ^.~
Von:  Yuna_Medium
2007-01-19T06:51:23+00:00 19.01.2007 07:51
Echt super deine FF ;-)
allein schon die schreibweise ist super
hoffe es geht auch bald weiter, kann es gar nicht erwarten weiter zulesen ;-)
Von: abgemeldet
2007-01-06T21:11:55+00:00 06.01.2007 22:11
Hey!
Ich hab jetzt alle drei Kapitel wortwörtlich verschlungen! Wie du schreibst, ist der pure Wahnsinn! *umkipp*
Die Geschichte ist einfach nur toll!!!
Aber das Ende dieses Kapitels hält ja keiner aus >o< Du musst unbedingt gaaaaanz schnell weiterschreiben!!! *anbettel*
Ich kann's kaum erwarten, weiterzulesen!

lg
~ Noroelle
Von: abgemeldet
2007-01-04T01:02:45+00:00 04.01.2007 02:02
Also dafür, dass es deine erste FF ist, ich finde sie fantastisch! ^^ Was soll man sonst noch sagen?
Von: abgemeldet
2007-01-04T00:48:11+00:00 04.01.2007 01:48
Wow, wirklich gelungen.
Die Dialoge lesen sich flüssig und die Umgebung wird glaubhaft verkörpert.
Das du ein paar Ausdrucksfehler gemacht hast, weißt du sicher selbst, aber dafür gibt es eine nette Gruppe, die sich Beta Leser nennt.
Die Story ist top, und was ich gelesen habe ist ausgezeichnet. ^^
Von: abgemeldet
2006-07-11T16:51:31+00:00 11.07.2006 18:51
wow,einfach nur wow! solche tollen geschichten gibt´s hier wenig >.<
^^
maron
Von:  Suuyuki
2006-05-25T14:50:44+00:00 25.05.2006 16:50
Nihao!
Einfach SUPER. Ich bin schon seit Jahren ein Zelda-fan und deswegen gefällt mir die Geschichte umso mehr. Aber bitte, bitte, lass die beiden am Ende heiraten.
Von: abgemeldet
2006-05-19T18:26:10+00:00 19.05.2006 20:26
Finde die Story sehr spannend und auch gut geschreiben, bis auf ein paar Ausdrucksfehler. Aber die hat doch wohl jeder von uns und solange man weis was es bedeuted ist es auch nicht so schlimm, finde ich. Hoffe du schreibst bald weiter. *flehend guck*
Von:  Nabooru
2006-04-13T01:57:44+00:00 13.04.2006 03:57
Wow... toll... ich liebe solche Szenen ohnehin... und du hast das wirklich schön hinbekommen. *__*
Wirklich... was soll ich dazu noch viel sagen... aber das Ende ist gemein. Schreib schnell weiter. *g*
Von:  Lupinchen
2006-03-07T15:56:03+00:00 07.03.2006 16:56
Hy,
es gibt sie leider viel zu selten, gute ffs so wie du sie schreibst.
Mir gefällt deine Geschichte und hoffe, das du so bald wie möglich weiter schreibst!

greez, lupinchen


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