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Interviews: Interview mit Ulrich Wegenast (Programmgestalter des 12. Internationalen Trickfilm Festival Stuttgart)   [Kompletter Artikel]



Anlässlich zum 12- Internationalen Trickfilm Festival in Stuttgart, hatten wir die Möglichkeit den Programm-gestallter des Festivals, Ulrich Wegenast, in einem Interview einige Fragen zu stellen. Das Interview fand am 17.03.2004 in den Räumen des ITFS statt. Das Interview führte Alwin M. Fuchs.

Animepro: Was ist da Ihre Hauptaufgabe als Programmberater?
Ulrich Wegenast: Als Programmberater ist man natürlich für die Programmzusammenstellung zuständig, d.h. man besucht natürlich viele Festivals und Produktionsfirmen, steht in Kontakt mit unterschiedlichsten Organisationen weltweit um möglichst viele Einreichungen zu akreditieren , d.h. ein Teil des Programmes, der Wettbewerbsbereich, läuft über Einreichungen, da gibt es eine weltweite Ausschreibung und da wurden dieses Jahr ca. 1 300 Einreichungen eingeschickt und die werden dann in unterschiedliche Auswahlsektionen gesichtet und dann wird eben dieses Wettbewerbsprogramm zusammengestellt, da bin ich natürlich auch beteiligt bei den Sichtungen. Zum anderen stelle ich natürlich das Rahmenprogramm zusammen; irgendwelche Specials, Themenprogramme oder Werkschauen von bekannten Namen oder bekannten Künstlern oder Trickfilmgespräche und dergleichen, also alles was dann sozusagen neben dem Wettbewerb noch auf dem Festival läuft ist eben auch mein Job. Das zusammenzustellen und ein Programm daraus zu basteln, was Sinn macht und was sich eben nicht gegenseitig zu sehr ausschließt, weil wir insgesammt 4 – 5 Spielstätten haben und eben viele Sachen parallel laufen und wir müssen das choreografieren und inszenieren dass man eben möglichst viel mitnehmen kann und nicht das man eben das Gefühl hat dass man die Hälfte verpasst – natürlich verpasst man bei Festivals immer was – aber dass man das Ganze es eben möglichst gut gestaltet.

Animepro: Sie sagten gerade Werkschauen – Studios präsentieren ihr Werke; gibt es so etwas auf dem Festival auch oder laufen welche parallel?
Ulrich Wegenast: Werkschauen... wir haben da unterschiedliche Module: einerseits eine Personen-Werkschau und dann gibt es Studio-Präsentationen, wo sich eben ein Studio mit ein paar Filmen vorstellt und die Arbeitsweise präsentiert und die Philosophie die dahintersteckt oder Gespräche mit dem Publikum führt; das ist eben ein Branchenfestival wo eben ca. 800 Akreditierte sich noch neben dem normalen Publikum auf dem Festival befinden werden.

Animepro: Sind darunter auch bekannte Studios; gerade aus dem Asiatischen Raum?
Ulrich Wegenast: Dieses Jahr nicht; wir haben aber dieses Jahr 3 Studios die hervorzuheben sind: zum einen „Nukofilm" aus Estland, ein ziemlich bekanntes Puppentrickstudio, das es seit ca. 40 Jahren gibt und das größte Puppentrickstudio in Nordosteuropa ist; dann „Pilot", ein Animationsstudio aus Moskau und als drittes „AKME-Filmworks" aus Hollywood, ein eher kleineres Studio mit einem großen Qualitätsstandart was die Produktion anbelangt.
Bei den Studiopräsentationen ist es auch so, dass wir immer versuchen, dass die künstlerische und inhaltliche Qualität, die wir uns beim Wettbewerb wünschen, vom Studio mitgebracht wird, d.h. dass wir nicht jedes x-beliebige Studio vorstellen lassen. Natürlich können wir uns vorstellen, auch mal „Ghibli oder so zu präsentieren, aber die waren vor kurzem eben in Köln, daher haben wir sie dieses Jahr nicht im Programm. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sich beim nächsten Mal ein asiatisches Studio präsentiert wird.

Animepro: Präsentierten sich in der Vergangenheit schon welche?
Ulrich Wegenast: Es waren von unterschiedlichen Studios Leute da, z.B. die Leute die „Perfect Blue" produzierten haben, sich mal vorgestellt; aber wir haben tatsächlich nie explizit ein Studio vorgestellt. Von da her wäre es durchaus mal vorstellbar, ein asiatisches Studio ins Programm zu nehmen. Wir haben natürlich auch schon mal ausführlicher Studios vorgestellt, aber beim Trickfilmfestival so explizit noch kein Japanisches – aber es wäre vielleicht auch mal an der Zeit es zu tun.




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