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Interviews: Pressekonferenz mit Arina Tanemura (japanische Manga-ka)   [Kompletter Artikel]



Anlässlich der Leipziger Buchmesse 2006, die wieder einmal alle Erwartungen vom Vorjahr toppen konnte, waren viele geladene Gäste aus dem Land der aufgehenden Sonne angereist. So auch die bekannte Shojo-Manga-Zeichnerin Arina Tanemura, welche die Gelegenheit am Schopfe packte, um ihren neuen Manga "Shinshi Doumei Cross - Allianz der Gentlemen" in Deutschland persönlich vorzustellen. AnimePRO war am Samstag, den 18.März, live bei der Pressekonferenz dabei...

Zur Eröffnung der dreiviertelstündigen Pressekonferenz im Presseforum der Leipziger Messe stellte Frau Christina Gossel, Pressesprecherin von Tokyopop, zunächst alle an der Konferenz teilnehmenden Personen vor. Zu diesen zählten der im Namen des Ribon Magazins (Shueisha) angereiste Isaho Ohashi, die Manga-ka Arina Tanemura selbst und die Chefredakteurin von TOKYOPOP Yuki Kowalski, die zurück als Dolmetscherin fungierte und während des Gesprächs alle Fragen und Antworten übersetzte.
Gut vorbereitet konnten nun die Anwesenden Redakteure von Pokito TV, AnimaniA, wir von AnimePRO und alle anderen ihre Fragen stellen.

Seit wann zeichnen Sie?
Arina Tanemura: Seitdem ich ein Kind bin, aber ich habe zunächst nicht im Mangastil gezeichnet. Erst in der elften Klasse begann ich, Mangafiguren zu zeichnen. Das erste Manga zeichnete ich, als ein Mädchen aus meiner Nachbarschaft eine meiner entworfenen Figuren sah und mich bat, eine Geschichte dazu zu zeichnen. Das tat ich dann auch und schickte die Story auch zum Ribon Magazin, wo ich sogar irgendwann einen Preis dafür gewann. Das war mein Anfang als Profizeichnerin...

Welchen Tipp würden Sie angehenden Mangazeichnern geben, um ihr Talent zu schulen?
Arina Tanemura: Allgemein ist es so, dass der Plot der Story umso besser wird, je mehr man schreibt. Deshalb sollte man sich immer viele Geschichten einfallen lassen. Hier kommt es auf die Menge an. Bei den Bildern ist es so, dass man sich nicht entmutigen lassen sollte, auch wenn man am Anfang nicht so gut ist. Detailliert, aufwendig langsam jeden Strich zeichnen und mit viel Geduld herangehen sind hier wohl die beste Möglichkeiten, besser zu werden. Immer dran bleiben!

Wie lassen Sie sich bei ihren Geschichten inspirieren? Es sind ja viele europäische Motive dabei!
Arina Tanemura: Ich hatte schon immer eine Vorliebe für die europäische Architektur. Ich weiß nicht genau, ob ich die Bauten immer richtig zeichne, aber ich zeichne aus meiner Vorliebe heraus und das ist für mich ganz natürlich. Ich mag diese Atmosphäre. Es ergibt sich einfach so und es ist schwer zu sagen, was genau mich inspiriert.

 Sie sind das erste Mal in Deutschland. Wie gefällt es Ihnen bisher?
Arina Tanemura: Ich bin erst gestern Abend gelandet und habe daher noch nicht so viel sehen können, aber es ist auch das erste Mal, dass ich nicht nur in Deutschland, sondern überhaupt in Europa bin. Es ist so, dass mir alles neu und erfrischend vorkommt und ich sauge alles in mich auf. Ich achte besonders im Auto auf die Gebäude mit historischem Hintergrund, welche mir sehr imponieren.

Es wurden ja viele Ihrer Werke auch als Anime umgesetzt. Inwieweit haben Sie Einfluss auf die Umsetzung, beispielsweise welche Seiyu ausgewählt werden - oder haben sie diesbezüglich eher weniger "mitzureden"?
Arina Tanemura: Ich haben schon ein klein wenig Einfluss, zumindest kann ich meine Wünsche angeben, die Entscheidungsgewalt obliegt dann aber dem Regisseur oder dem Animation-Staff, aber es ist schon vorgekommen, dass meine Wünsche integriert wurden.


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