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Die Liebe eines Dämons

Rin und der Herr des Westens
von

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Von Vätern und Schicksalen...

Sesshoumaru stand im Palastgarten unter der großen Weide. Er hatte früher immer gerne von seinem Balkon aus beobachtet wie Rin unter dieser Weide trainierte. Die Weide war schon Jahrhunderte alt. Sie war sterblich wie die blaue Rose in Sesshoumarus Garten, die nach wie vor nicht verblüht war, und doch war sie schon über 800 Jahre alt. Sie stand bereits, bevor Sesshoumaru geboren wurde.

Rin hatte diesen Baum immer besonders gemocht, sie hatte gemeint, er täte etwas magisches und mächtiges ausstrahlen. Sie meinte, er würde ihr immer Mut, Hoffnung und Kraft geben, wenn sie es brauchte.

‚Mut, Hoffnung und Kraft...’ dachte Sesshoumaru seufzend. Ja, genau das war es, was er jetzt brauchte. Doch er fühlte nichts in Gegenwart des Baumes, nichts außer dem Wind der durch dessen Zweige wehte.

Wahrscheinlich lag es daran, dass Rin ein Mensch war. Sie nahm solche einfachen Dinge, wie das wehen des Windes, ganz anders wahr als ein mächtiger Youkai wie er.

Er blickte auf, er konnte direkt zu Rins Balkon sehen. Alle Fenster und Türen waren verschlossen und mit Laken verdeckt worden. Schwaches Kerzenlicht schien durch die Laken hindurch.

Er seufzte erneut, dort oben war sie, in dem dunklen Zimmer, gemeinsam mit Inuyashas Menschenweib Kagome und Dämona. Der Tag von Rins Niederkunft war gekommen. Sie lag jetzt schon eine Weile in höllischen Wehenschmerzen. Ihre Schreie waren im ganzen Palast zu hören gewesen. Er hatte es nicht mehr ertragen können und war deswegen in den Garten geflüchtet.

Nun stand er hier, hier unter Rins Lieblingsbaum. Er stand hier, hörte die Vögel zwitschern und den Wind rauschen. Alles Bedeutungslose Dinge. Und dennoch waren sie den Menschen wichtig. Rin hatte sich immer an diesem bedeutungslosen Zeug erfreut.

Doch all dies war wertlos für ihn, jetzt, mehr noch als jemals zuvor. Den mit Rins Niederkunft kamen auch einige unliebsame Aufgaben auf ihn zu. Zuerst musste er das Kind töten, sein eigenes Kind und schließlich, und das war für ihn schlimmer als das erste, musste er Rin fort schicken.

Nichts täte er lieber, als sie bei sich zu behalten. Doch das war nicht möglich gewesen. Nicht wenn er seinen guten Ruf als Daiyoukai des Westens nicht verlieren wollte.

„Sesshoumaru.“

Der angesprochene fuhr herum. Sein jämmerlicher Hanyou Halbbruder stand vor ihm. Wahrscheinlich hatte auch er Rins Schmerzschreie nicht mehr ertragen können.

„Was willst du?“ erkundigte sich Sesshoumaru schließlich kühl. Eigentlich hatte er alleine seien wollen. Doch Inuyasha würde sowieso nicht mit sich reden lassen, und Sesshoumaru war einfach noch zu schwach für einen Kampf mit ihm. Seine Wunde war zwar schon fast ganz verheilt, aber eben nur fast. Als er vor zwei Tagen ein wenig trainieren wollte, er hatte geglaubt das ihm die eine Woche Bettruhe sehr geschadet hatte, war die Wunde wieder aufgerissen und Kagome hatte ihn ermahnt es nicht noch einmal darauf ankommen zu lassen, es sei den er verspüre den Wunsch zu sterben.

Beinahe hätte er geantwortet dass er gerne sterben würde. Wenn er stirbt, bevor Rin das Kind auf die Welt bringt, dann würde er all diesen Unangenehmen Dingen aus dem Weg gehen können.

Inuyasha zuckte die Schultern „Nur mal schauen ob alles klar ist, du wirst ja immerhin Vater.“ Erklärte er und musterte seinen Bruder argwöhnisch. Sesshoumaru konnte ihm erzählen was er wollte, seine Haltung zeigte mehr als nur deutlich dass sein Innerstes ihn anflehte das Kind nicht zu töten und Rin bei sich zu lassen. Schade nur das sein Bruder so verdammt stolz und stur war.

„Das tut nichts zur Sache. Das Kind bedeutet mir nichts.“ Kam es deutlich aus Sesshoumaru, doch er war sich nicht sicher ob er nicht eher sich selbst, als Inuyasha, davon überzeugen wollte.

Inuyasha brummte genervt, ging an Sesshoumaru vorbei und lies sich schließlich lässig auf der Wiese nieder. „Sesshoumaru...“ begann er schließlich „reden wir jetzt mal Klartext.“ Forderte er.

Sesshoumaru sahen ihn stirnrunzelnd an.

Inuyasha verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich mit seinem Rücken an den dicken Stamm der Weide. „Was genau, versprichst du dir davon, dass Kind zu Töten und Rin fort zu schicken?“ fragte er offen.

Sesshoumaru seufzte bitter und lies sich schließlich neben seinem Bruder auf die Wiese sinken „Ich verspreche mir davon, mir eine menge Ärger, Sorgen und Schmerz zu ersparen.“ Antwortete er schließlich.

„Hm...“ Inuyasha grübelte einen Moment „Ist das wirklich alles?“ fragte er dann. Es konnte seinem verteufelten Bruder doch nicht wirklich einzig und allein um seinen Ruf gehen. Es gab sicher Mittel und Wege diesen, trotz Rin und des Kindes, wieder gerade zu biegen. Das Volk im westlichen Reich, war ihm sowieso nie wohlgesonnen sie hatten alle Respekt (Angst) vor ihm, aber mögen tat ihn hier sowieso keiner. Ja und Kämpfen tat er doch ganz gern. Wieso also dieses ganze Theater?

Inuyasha wusste nicht das er die Antwort seines Bruders in die völlig falsche Richtung gedeutet hatte. Zum Teil ging es sicher auch um Sesshoumarus Ruf und sein Ansehen aber die eigentliche Sorge galt dem Leben von Rin und auch, wenn auch nur ein ganz kleinwenig, dem gemeinsamen Kind.

Sesshoumaru entgegnete nichts. In seinem Kopf war im Moment einfach kein Platz dafür Inuyasha zu erklären was ein Daiyoukai alles für Pflichten hatte und was geschehen würde, wenn sein Ruf ruiniert würde.

Inuyasha richtete sich wieder etwas auf. Er seufzte auf, lächelte aber dabei „Ja, ja. Der Apfel fällt halt doch nicht all zu weit vom Stamm.“ Sagte er und ein hauch Bitterkeit war deutlich in seiner Stimme zu vernehmen.

Sesshoumaru blickte ihn fragen an „Wovon redest du?“ fragte er und irritierte Inuyasha sichtlich, denn eigentlich war ja klar, worauf er hinaus wollte.

„Ich spreche davon, dass sich unser Vater in eine Menschenfrau, meine Mutter, verliebt hat. Genauso...habe ich mich erst in Kikyo und schließlich in Kagome verliebt. Beides Menschen...bis ich sie getroffen habe...wollte ich immer ein richtiger Dämon seien und dann...“ er blickte Sesshoumaru durchdringend an „Und du bist nicht anders als Vater und Ich.“ Erklärte er dann deutlich.

Sesshoumaru sprang wütend auf „Ich verbitte mir das. Ich werde niemals so seien wie unser schwacher Vater.“ Knurrte er aufgebracht. Er würde es nie zugeben, aber er hatte seinen Vater geliebt, auch wenn er es nie hatte zeigen können und dürfte, aber er hatte ihn gleichzeitig auch immer dafür gehasst, dass er sich in eine Menschenfrau verliebt und mit ihr ein Kind gezeugt hatte, nicht zuletzt, weil er am Ende für eben jene Beiden gestorben war und ihn einfach zurück gelassen hatte. Zurückgelassen mit all diesen verhassten Aufgaben und Verpflichtungen. Nicht zuletzt, war es eben jene, die Sesshoumaru nun in diese missliche Lage gebracht hatten.

Inuyasha lehnte sich wieder zurück, er lächelt matt. „Zu spät.“ Brachte er hervor.

„Was?“ fragte Sesshoumaru entsetzt. Wie konnte Inuyasha, ausgerechnet jener, der seinen Vater nie kennen gelernt hatte, es wagen zu behaupten das Sesshoumaru ihm ähnlich war?

Innerlich tobte Sesshoumaru vor Wut. Er war froh wenn die ganze Sache hier erledigt war und sein nerviger Halbbruder endlich wieder seine Wege gehen würde und er sollte besser hoffen ihm nie wieder unter die Augen zu kommen denn auf einmal verspürte Sesshoumaru große Lust seinem Bruder mal zu zeigen wer hier der Stärkere war. Und vor allem, wer von ihnen beiden, den Vater besser kannte. Doch da sein Gesundheitszustand einen Kampf derzeit nicht erlaubte, beschloss er dies auf ein andermal zu verschieben.

Inuyasha grinsen wurde breiter „Sesshoumaru, denk doch mal über deine jetzige Situation nach!“ forderte er ernst „Du hast dich in eine Menschenfrau verliebt, wie Vater und, auch wenn du das noch so leugnest, du würdest für sie sterben, genauso wie unser Vater es für meine Mutter getan hat und wie ich es für Kagome tun würde.“

Sesshoumaru sprang auf „Du hast doch keine Ahnung.“ Fauchte er wütend „Ich habe überhaupt kein Interesse an Rin. Sie ist einfach nur irgendein Menschenweib an der ich meine männlichen Bedürfnisse ausgelassen habe, nicht mehr und nicht weniger. Sie ist mir völlig gleich, den Teufel würde ich tun, von wegen, für sie sterben.“ Sesshoumaru kehrte Inuyasha hastig den Rücken, denn ein Blick in seine Augen hätte verraten das kein einziges seiner Worte nur in geringster Weise der Wahrheit entsprach.

„Ha.“ Inuyasha lachte spöttisch auf „Du hast sie schon beschützt, und dein Leben für sie riskiert, als sie noch ein kleines unschuldiges Kind war und du in ihr nicht mehr gesehen hast als eine Art kleine Schwester und du willst behaupten, jetzt wo sie erwachsen ist und nur so ganz nebenbei bemerkt, gerade dein Kind gebärt, willst du mir ernsthaft glauben machen, dass sie dir gleich ist? Und das du keinen Finger krümmen würdest, wenn ich jetzt versuchen würde sie zu töten?“ erneut lachte er kurz spöttisch „Und dann wäre ja noch deine Heldentat von neulich, bei der du beinahe selbst drauf gegangen wärst, und da soll ich dir ernstlich glauben, dass dir Rin nichts bedeutet? Das ich nicht lache.“ Inuyasha hatte seinen Bruder voll durchschaut.

Sesshoumaru drehte sich knurrend wieder zu seinem nervigen Bruder rum. „Na schön, nehmen wir an du hast recht, was ich nicht gesagt habe, was würde das ändern?“ fragte er schließlich genervt.

„Ne Menge.“ Gab Inuyasha an „Wenn du sie liebst, so wie unser Vater meine Mutter geliebt hat und so wie ich Kagome liebe, dann kannst du sie nicht fortschicken. Du würdest drauf gehen ohne sie. Und deswegen wirst du auch das Kind am leben lassen, weil du Rin sonst verletzen würdest, und du kannst sie nicht leiden sehen, hab ich recht?“ Er verschränkte nun die Arme vor der Brust und beobachtete die Reaktion seines Bruders.

Sesshoumaru atmete tief durch. Entgegnete aber nichts. Stattdessen machte er sich auf den Weg, in den Palast zurück zu kehren.

„Sesshoumaru. Warte gefälligst, ich bin noch nicht fertig mit dir!“ rief Inuyasha seinem Bruder nach, packte ihm am Arm und hielt ihn mit einem festen Griff davon ab zu gehen.

„Lass mich los!“ forderte Sesshoumaru wütend. Er musste gehen, weg. Weit weg von seinem nervigen Bruder. Und zwar schnell. Möglichst bevor er ihn umstimmen konnte und bei allen Göttern, er hatte es fast geschafft. Jeder Versuch sich los zu reißen misslang. „Was noch?!“ fragte Sesshoumaru schließlich, als er erkannte, Inuyasha heute irgendwie Kräftemäßig nicht gewachsen zu seien.

„Ich glaube. Das, dass alles hier dein Schicksal ist. Das...unser Vater von Anfang an wusste was passieren würde.“ Er wartet kurz. Sesshoumaru fuhr herum und blickte ihn ungläubig an. „Ich bin ein Halbdämon. Ich bin Schwächer als du.“ Er seufzte kurz, dieses Zugeständnis hatte er nicht gerne gemacht „Um die Menschen beschützen zu können die mir wichtig sind, allen voran meine Frau und meinen Sohn...habe ich Tessaiga erhalten.“ Er holte kurz Luft und fuhr dann fort „Du bist stark und mächtig. Du brauchst kein Super Schwert um Jene zu beschützen die du liebst. Und doch...hast du...ebenso wie Vater...auch noch andere Pflichten zu erfüllen...und ebenso wie er, könntest du einmal nicht da seien, wenn der Mensch den du am meisten liebst, angegriffen wird, so wie es am Tag meiner Geburt bei Vater war und deswegen besitzt du Tensaiga, welches die Toten zurück holen kann. Du hast es aus demselben Grund erhalten, wie ich Tessaiga, um jene zu beschützen, die wir lieben. Und ich bin sicher das Vater wusste, dass wir beide, am ende unsere dämonischen Herzen an eine Menschenfrau verschenken würden.“.

Sesshoumaru seufzte nur kopfschüttelnd. Inuyashas Theorie in allen ehren, auf so etwas musste man erst einmal kommen, aber Sesshoumaru blieb dabei, dass Inuyasha das Schwert nur erhalten hatte, weil ihr Vater ihn lieber mochte. Was nicht zuletzt, nach Sesshoumarus Meinung daran gelegen hatte dass er Inuyashas Mutter wirklich geliebt hatte, mit Sesshoumarus Mutter jedoch, hatte er sich nur vereinigt damit ein vollwertiger Dämon den Westen regieren konnte, weil ein kleiner Halbdämon einfach keine Chance gehabt hätte. Wieder ein Punkt der dafür sprach, das Baby zu töten.

„Sesshoumaru.“ Inuyasha klang schon fast flehend. „Bitte töte das Kind nicht. Du würdest es bereuen.“.

Erneut erwidere Sesshoumaru nichts. Er kehrte in den Palast zurück. Inuyasha trottete, betrübt seufzend, hinter ihm her.

Innerlich kämpfte Sesshoumaru mit sich selbst. Konnte er dass wirklich tun, sein eigen Fleisch und Blut töten? Gut, es war ein kleiner Halbdämon. Aber wer sagte, dass er dieses Kind auf den Thron des Westens setzen musste? Es gab auch einige andere Möglichkeiten, so könnte er, wenn auch wiederwillig, einer Paarung mit einer Dämonin zustimmen, sodass sie ein Kind bekommen würde, welches ein Vollwertiger Dämon war und auf dem Thron gesetzt werden konnte.

Er würde dieses Kind der Mutter nehmen und von Rin großziehen lassen. Sie würde sicher anfangs nicht begeistert seien von der Idee. Wahrscheinlich würde sie eine Weile weinen und ihn dafür auch einige Tage lang hassen und verfluchen aber er würde ihr klar machen dass das Kind nur überleben und sie nur bei ihm bleiben könne, wenn er eben jenes Tat.

Während er bereits grübelte, welche Dämonin wohl am ehesten dafür in Frage käme, er verfluchte Naraku dafür dass Kagura bereits nicht mehr unter ihnen weilte, ertönte plötzlich ein lautes Baby Geplärre.

„Ein Schreihals.“ Grinste Inuyasha „Genau wie du.“

Sesshoumaru verpasst ihm nur eine, spaßig gemeinte, Kopfnuss. Er schmunzelte sogar ein wenig dabei. Doch dann wurde sein Gesicht wieder ernst. „Inuyasha?“ fragte er plötzlich.

Der Angesprochene sah zu ihm auf „Hm?“ fragte er Interessiert.

Sesshoumaru blickte die Treppen hoch, in Richtung Rins Zimmer. Er seufzte, dann wendete er seinen Blick wieder auf Inuyasha „War es schwer? Als Halbdämon zu leben?“

Inuyasha hob die Brauen „Willst du eine ehrliche Antwort?“ fragte er und sein Bruder nickte. „Ja.“ Gab er dann zu „Es war schwer...und doch...ich bereue nichts. Immerhin...hat mich das nur stärker gemacht.“ Er wirkte jetzt etwas bedrückt „Ich bin nur so stark, weil ich allen die mich ausgelacht haben, beweisen wollte, dass ich es besser kann als sie und weil ich wollte das sie es hinterher bereuen, schlecht über mich gedacht und geredet zu haben.“ Erklärte er und setzte ein schweres seufzen nach.

„Hm.“ Kam es nur aus Sesshoumaru. Immerhin war hier die Rede von seinem Eigen Fleisch und Blut, das Kind wäre auch so schon stark. Er würde sich sicher keine großen Sorgen machen müssen, nicht zuletzt weil sein Kind, im Gegensatz zu Inuyasha, einen Vater hatte der es Beschützen würde und der jeden Töten würde der irgendetwas schlechtes über es sagte.

Sesshoumaru wurde jäh aus seinem Gedanken gerissen, als er leise Schritte vernahm die von Oben kamen. Es war Dämona. Die ein äußerst bedrücktes Gesicht machte.

Inuyasha biss sich auf die Unterlippe. Dieser Gesichtsausdruck konnte nichts Gutes bedeuten. Hoffentlich war dem Kind bei der Geburt nichts zugestoßen, nicht jetzt, wo Sesshoumaru sich gerade für das Kind zu entscheiden schien.

Dämona kniete, bitter seufzend, vor ihrem Herrn nieder. „Mein Meister...“ begann sie und in eben jenem Moment war Jaken neben sie getreten der sich irgendwo im Schloss verkrochen hatte, weil er nicht mit ansehen wollte wie Sesshoumaru sein eigenes Kind tötet. „Ihr habt...“ fuhr Dämona leicht zögerlich fort und blickte ängstlich zu ihm auf „Es ist...“ sie schluckte bitter „Es ist ein kleines Mädchen.“.

Inuyasha zuckte bei dem Wort „Mädchen“ leicht zusammen. Ein Mädchen? Das war nicht gut. Das Schlimmste ahnend blickte er zu seinem Bruder auf, dessen Gesichtsausdruck er nicht zu deuten vermochte.

„Ein Mädchen?!“ Plusterte sich Jaken entsetzt auf „Das ist ja die Höhe, nur ein Mädchen...was für eine Schande das...“ Jaken konnte seinen Unmut nicht in Worte zu fassen.

Doch mehr brauchte er auch nicht zu sagen denn Sesshoumaru hob seine Hand und gebart ihm damit zu schweigen. „Rin?“ fragte er schließlich. Aus dem Tonfall seiner Stimme war ebenfalls nichts heraus zu hören. Es war, als hätte er im Augenblick jedes Gefühl ausgeschalten.

Dämonas Blick wurde traurig, sie seufzte schwer „Herr...“ begann sie vorsichtig und mied es plötzlich ihrem Meister in die Augen zu sehen „Rin ist...“ sie machte kurz Pause, nur um einmal kräftig Luft zu holen doch da war Sesshoumaru bereits an ihr Vorbei nach oben gestürmt. Inuyasha und Jaken folgten ihm. Dämona blieb unten zurück...
 

„Rin?!“ die Tür zu Rins Zimmer wurde schlagartig aufgerissen. Sesshoumarus Augen brauchten einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, welche noch immer in dem Zimmer herrschte.

Nach kurzer Zeit konnte er wieder Richtig sehen. Kagome saß nahe Rins Bett und trat hastig einen Schritt beiseite als sie Sesshoumaru erkannte.

„Sesshoumaru-sama...“ ertönte Rins schwache Stimme.

Sesshoumaru konnte nicht anders als erleichtert auf zu seufzen. Er trat näher an Rin und als er an ihrem Bett angekommen war, erkannte er, was Dämona zu diesem bitteren Gesichtsausdruck veranlasst hatte.

Rins Gesicht war Kreidebleich. Nur auf ihren Wangen lag ein dicker Rotschimmer. Ihr Gesicht triefte gerade zu vor Schweiß. Ihr Atmen war unregelmäßig und schwer. Gerne hätte Sesshoumaru geglaubt, es läge einfach nur an der anstrengenden Geburt, aber irgendwie hatte er ein ungutes, fast beängstigendes Gefühl. Sofort wendete er sich Kagome zu.

„Sie hat...sehr hohes Fieber...womöglich...war ihr Körper einfach...zu Schwach für die anstrengende Geburt...sie...“ versuche Kagome zu erklären. Doch sie war kein Arzt. Es gab tausende von Möglichkeiten warum Rin plötzlich ein so hohes Fieber bekommen hatte und Kagome kannte nicht einmal die Hälfte. „Ich werde Inuyasha einige Kräuter besorgen lassen und...ich werde alles tun was ich kann...um ihr Fieber zu senken nur...versprechen kann ich leider nichts.“ Gab sie dann zu.

Inuyasha fürchtet das Sesshoumaru Kagome jeden Moment an die Kehle springen würde. Doch nichts dergleichen geschah.

Sesshoumaru lies sich auf die Knie sinken und griff nach Rins Hand, sie war kochend heiß und schweißnass, dennoch drückte er seine Lippen darauf.

„Tut mir leid...“ brachte Rin schwach hervor „dass es nur ein kleines Mädchen geworden ist.“. Ihre Stimme war nur ein Hauch. Sesshoumaru hatte mühe sie richtig zu verstehen.

Kagome gab Inuyasha ein Zeichen und die beiden zerrten Jaken mit nach draußen, um den beiden einen Moment unter sich zu geben...
 

„Denkst du...sie schafft es?“ fragte Inuyasha besorgt nach. Er und Kagome standen vor Rins Zimmer.

Kagome zuckte betrübt mit den Schultern „Wenn das Fieber nicht innerhalb von 48 stunden sinkt...dann wird sie sterben.“ Erklärte sie.

„Das wäre ein herber Schlag für Sesshoumaru.“ Erkannte Inuyasha.

„Aber hat er nicht Tensaiga? Kann er Rin damit nicht wieder zurück holen?“ fragte sie hoffnungsvoll.

„Nein kann er nicht.“ Entfuhr es Jaken „Tensaiga kann einen Menschen nur ein einziges Mal wieder zum Leben erwecken und Rin wurde bereits einmal von Tensaiga erweckt. Und ein weiteres mal von Sesshoumarus Mutter, mit Hilfe einer anderen Macht. Es gibt absolut keinen Weg mehr, Rin erneut vor dem Tode zu bewahren.“ Er schluckte „Wenn sie jetzt stirbt...dann kehrt sie nie mehr zurück.“.

Jaken wurde schwer ums Herz. Sein Meister würde umkommen wenn er Rin verliert. Er würde durchdrehen, schwachsinnig werden und am Ende womöglich den Freitod wählen.

Inuyasha und Kagome senkten betrübt die Köpfe.

„Sesshoumaru-sama, nicht!“ hörten sie Rin plötzlich Rufen, in soweit ihr das noch möglich war.

Sofort stürmten die drei nach drinnen.

Sesshoumaru hatte sich vor die Wiege gestellt in welcher seine namenlose Tochter zufrieden vor sich hin gluckste. Sie war dem Anschein nach völlig gesund. Sie sah auch gar nicht wirklich aus wie ein Halbdämon. Sie hatte langes silbernes Haar. Sie hatte sowohl Sesshoumarus Ohren, als auch sein mondförmiges Zeichen auf der Stirn und sie besaß ebenfalls diesen buschigen Schwanz, wenn bei ihr auch alles noch recht klein und zierlich wirkte.

Ein Mensch, der den Geruch von Dämonen, Menschen und Halbdämonen nicht unterschieden konnte, würde nie bemerken dass sie kein vollwertiger Dämon war.

Doch so niedlich und unschuldig das kleine Wesen in der Wiege auch wirkte. Sesshoumaru starrte sie mit hasserfülltem Blick an. In seiner Hand hatte er sein Schwert welches er so fest hielt dass seine Hand zu schmerzen begann.

Er hasste dieses Kind. Er hasste es und verachtete es. Es war ihre Schuld gewesen das Rin sterben müsste. Ohne sie, wäre Rin gesund und munter. Ohne sie, hätte sich Sesshoumaru viel Ärger erspart. Sie ist, was Sesshoumaru immer über sie gedacht hatte. Sie war eine unglücksbringende und verfluchte Missgeburt. Er würde sie töten, auch wenn Rin im Hintergrund wimmerte. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er das Kind eigentlich nicht töten wollte und es nun nur tun würde, weil er ihr die Schuld daran gab das Rin vermutlich sterben würde.

Er erhob das Schwert. Dieses Mal würde er nicht zögern, so wie damals bei Rin. Seine Hände drückten das Schwert nach unten. Es sauste auf das arme unschuldige Bündel zu. Immer schneller und schneller. Rin schrie im Hintergrund ein unmächtiges „NEIN!“ und Kagome schlug angsterfüllt die Hände vor die Augen. Selbst Jaken wandte sich hastig ab um nicht zusehen zu müssen.

Die Spitze des Schwertes hatte fast den kleinen Körper berührt als plötzlich irgendwer Sesshoumarus Handgelenk packte und ihm, unter großen Kraftaufwand dazu zwang das Schwert wieder ein wenig zu erheben.

„Verdammter Sturkopf....was soll das?“ fragte Inuyasha, welcher es natürlich war der Sesshoumaru aufgehalten hatte und jetzt ernstlich bemüht darum war seinen Bruder daran zu hindern das Schwert erneut nach unten sausen zu lassen.

„Sie ist schuld.“ Keuchte Sesshoumaru „Sie ist schuld das Rin sterben muss... Sie alleine! Und ich werde sie dafür töten!“ ja, er wollte sie töten, so wie er jeden töten wollte, der es jemals gewagt hatte Rin zu verletzen. Er war völlig Blind vor Zorn und Trauer.

Er hatte nicht einmal bemerkt das Rin unmächtig geworden war, weil sie geglaubt hatte dass Sesshoumaru das Kind vor ihren Augen erstechen würde.

„Rede doch keinen Mist.“ Inuyasha schaffte es seinem Bruder das Schwert zu entreißen. „Das Kind kann doch nichts dafür. Und außerdem wird Rin nicht sterben, ich verspreche dir, ich werde alles tun was in meiner Macht steht um den besten Heiler dieser Welt zu finden und ihn her zu bringen, damit er Rin wieder gesund machen kann. Und ich schwöre dir, sie wird nicht sterben, nur, töte das Kind nicht. Du würdest es bereuen!“ sagte Inuyasha energisch.

Sesshoumaru drehte sich, mit angewidertem Blick, vom dem Kind weg und blickte zu Rin um dessen Bewusstsein sich Kagome bemühte. „Wenn Rin stirbt...werde ich es Töten...und dich auch, solltest du es noch ein einziges mal wagen...mir und meinen Vorhaben in die Quere zu kommen.“ Er ging zu Rin und hob sie vorsichtig auf seine Arme.

„Was hast du vor?“ erkundigte sich Kagome irritiert.

„Ich werde sie in mein Zimmer bringen. Weit weg...von diesem elenden unglücksbringenden Balg.“ Mit diesen Worten verlies er, mit Rin auf seinen Armen das dunkle Zimmer.

Inuyasha war sich nicht sicher, aber er glaubte in Sesshoumarus Augen eine Träne glitzern gesehen zu haben...
 

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Vielen Dank für die Kommis für das letzte Kappi.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AmyMizuno4880
2014-10-07T17:47:31+00:00 07.10.2014 19:47
Hoffentlich schafft es Rin!

Armer Sesshomaru

Du schreibst sehr schön!

Von:  Nalouri
2009-11-23T12:15:57+00:00 23.11.2009 13:15
ich kann Sessy echt gut verstehen...das Kind hat die arme Rin echt geschwächt....*befürchtet hatte, das sowas in der Richtung kommt*
Was muss Sessy fühlen, als er Rin aus dem Zimmer trägt und das Kind vorher umbringen wollte...

Von:  Cousland
2008-09-28T16:38:23+00:00 28.09.2008 18:38
muhaha~
als nächstes kommt mein lieblingskapitel *_____* das emotionsvollste kapi... und mit einem fiesen schluss xD
bin gespannt wie die anderen reagieren werden *grinsel*
Von:  Buffy12
2008-09-11T16:37:57+00:00 11.09.2008 18:37
bitte schreib schnell weiter
Von:  Lilly-Drackonia
2008-09-10T18:53:14+00:00 10.09.2008 20:53
Ich hoffe sehr das Sess sein Kind noch behalten wird und das die eiden doch eine zusammen kommen werden und glücklich werden.
Bitte schreib ganz schnell weiter ich freu mich schon darauf wenn s weiter geht.
Lilly-Drackonia ;)
Von:  satura18
2008-09-10T18:52:52+00:00 10.09.2008 20:52
super einfach klasse
erst will er sie töten dann wieder nicht und jetzt steht rin wieder kurz vor dem tod ohje
bin echt gespannt wie es weiter geht

bis dahin mfg kuss satura


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