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Die Liebe eines Dämons

Rin und der Herr des Westens
von

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Das Exempel - Hände weg von Rin

„Wie lange wollt ihr da noch stehen?“ Erkundigte sich Dämona interessiert bei Sesshoumaru der vor kurzem in den Palast zurückgekehrt war und nun auf seinem Balkon stand und Rin von weitem Beobachtete. Man hatte ihm versprechen müssen ihr nichts von seiner Anwesenheit zu sagen.

Sesshoumaru sah sie mit giftigem Blick an.

Dämona räusperte sich hastig „Verzeiht, My Lord.“ Sie trat etwas näher und beobachtet Rin die damit beschäftigt war die Rosen im Garten zu scheiden. „Nur…Rin hat sehr unter eurer plötzlichen Abreise gelitten. Sie wäre sicher sehr froh, euch nach zwei langen Monaten endlich wieder zu sehen.“ Dämona schien ernsthaft bemüht darum nicht vorwerflich zu klingen.

Sesshoumaru wandte sich von Rins Anblick ab und kehrte in seinen Raum zurück. „Ich verspüre aber nicht den Wunsch sie zu sehen.“ Wehrte er ab. Das war eine Lüge. Vielleicht die größte die jemals über seine Lippen kam. Er wollte sie sehen, und wie er es wollte, er wollte sie sehen, sie berühren, sie...

Er schüttelte diese Gedanken schleunigst ab. Nein, noch einmal würde er sich nicht erlauben Schwäche zu zeigen. Nie wieder würde er das tun. Und wenn er Rin den Rest ihres jämmerlich kurzen Lebens aus dem Weg gehen müsste, er würde sich nicht noch einmal dazu herablassen sie zu küssen oder zu berühren.

Dämona seufzte leise. Der Herr des Westens war bereits wieder in seiner Gedankenwelt abgetaucht. Wahrscheinlich war diese sogar voll von Rin. Wobei wir auch schon beim Punkt waren. „Verzeiht, wenn ich euch noch einmal belästigen muss, Meister. Jedoch...es gibt noch etwas, was ihr besser wissen solltet, bevor ihr Rin hier noch einmal so lange Zeit alleine zurück lasst.“

Sesshoumaru sah desinteressiert zu ihr auf. Er erwartet jetzt einen äußerst langen und langweiligen Vortrag über Rins Gefühle und seine Gefühle, die er, laut Dämona, nur zu unterdrücken versuchte, doch stattdessen traf er auf einen äußerst besorgten Blick von Dämon, der keinen Zweifel offen lies das er sich im Thema getäuscht hatte. „Nun sprich schon!“ forderte er schließlich.

„Einige der Dämonen, wissen...von der Nacht eurer Abreise, die ihr offensichtlich mit Rin verbracht habt...“ Dämona schluckte als sie bemerkte wie Wut in ihrem Herren aufkeimte.

„Hat sie das gesagt?“ fragte er nach. Wenn ja, so wäre sie des Todes. Er hatte sie genommen, gut. Aber das musste sie ja nicht im ganzen Palast rum posaunen.

Dämona verbeugte sich leicht „Meister Sesshoumaru, bei allem Respekt aber, man hat sie beide im ganzen Palast hören können. Es bedurfte keiner Worte, um zu wissen was in dieser Nacht geschehen ist.“ Warum was sie es nur immer die dem Herren schlechte Nachrichten überbringen musste?

Sesshoumaru seufzte. Sie waren in dieser Nacht wirklich nicht sehr leise. Zudem hatte er beim Betreten ihres Zimmers die Tür offen gelassen und, all ihre Fenster und die Balkontür waren geöffnet. Wahrscheinlich hat man sie beide im halben Wald gehört. „Und was willst du mir damit sagen?“ fragte er schließlich nach. Sein Liebesleben ging ja im Grunde niemanden etwas an.

„Öhm...“ brachte Dämona zögernd hervor „Einige der Dämonen, finden es merkwürdig das ihr...und eine Menschenfrau...also...einige sind...“ sie stotterte vor sich hin, wie sollte sie das ihrem Meister nur beibringen?

Sesshoumaru hob die Hand und forderte sie somit auf zu schweigen. Sie musste nicht weiter reden. Er wusste was sie sagen wollte. Unter Dämonen war es üblich, dass sie, wenn sie sich schon einmal ein Bett mit einer Menschenfrau teilten, sie diese nach dem Liebesakt töteten, um sie am reden zu hindern und daran ein Halbdämonenbalk zur Welt zu bringen.

Rin aber war am Leben. Zwar etwas geschwächt durch seine „Flucht“ aber dennoch am Leben, und nicht nur das, sie besaß auch jedes recht die Dämonen herum zu schubsen. Etwas was den Dämonen sowieso nicht so behagte, das eine Menschenfrau sie herumschubsen und befehligen durfte, aber Sesshoumaru hatte es so befohlen und da dies alles absolut loyale Dämonen waren, würde sie weiterhin gehorchen, auch wenn sie ihre Zweifel hatten.

Doch diese Zweifel waren nicht gut. Es könnte Aufstände geben, Aufstände gegen ihn, die Rin in Gefahr bringen würden. „Gehörst du auch zu denen, die mein Handeln anzweifeln?“ fragte er Dämona schließlich mit einem Blick der ihr zeigte das die Falsche antwort ihren Tod bedeuten würde.

Dämona schluckte „Nein, My Lord. Ich bin Rin absolut treu ergeben. Ich meine, euch natürlich aber...sie ist...wir sind...mit Verlaub...ich würde es gerne ‚Freunde’ nennen.“ Erklärte sie. Nun stellte sich nur noch die Frage ob das die Antwort war die er hören wollte.

Sesshoumaru lies sich keine Reaktion anmerken. Er schritt wieder zum Balkon und blickte erneut auf Rin. Die etwas betrübt ihr Spiegelbild in dem kleinen Teich betrachtete. „Dämona“ setzte Sesshoumaru schließlich an und drehte sich wieder um „Kann ich dir absolut vertrauen?“ fragte er nach. Die Angesprochene nickte. „Wenn ich dich bitten würde, jeden zu töten der es wagt Rin etwas Böses zu wollen, würdest du es dann tun?“ fragte er weiter.

Dämona nickte erneut „Ohne zu zögern, mein Herr.“.

„Gut, das war alles was ich wissen wollte. Du kannst gehen.“ Schickte Sesshoumaru sie schließlich fort. Er würde diese Nacht ein Exempel statuieren. Die Dämonen würden noch sehen, was sie davon hatten, seine Entscheidungen an zu zweifeln.

Erneut wendet er seinen Blick nach draußen. Da stand sie. Seine Rin. So schön, wie eh und je. Sie wirkte betroffen. Traurig. Einsam. Ja, er hatte sie zurück gelassen. Hatte sie von sich gestoßen als sie seine Nähe wohl am meisten brauchte. Aber anders ging es nicht.

Er bedauerte es. Er bedauerte es, dass er nie wieder in ihre wunderschönen braunen Augen sehen können wird, er bedauerte es, dass eine einzige Nacht, ihm von nun an jedes Treffen mit ihr untersagen würde. Er bedauerte dass diese Nacht überhaupt geschehen war, er bereute es zutiefst...
 

In der großen Halle hatten sich alle Dämonen versammelt die im Palast dienten. Überall wurde spekuliert und diskutiert. Warum hatte ihr Meister ihnen wohl befohlen hier her zu kommen? Ging es wohl wieder um dieses Menschenweib, welches seit mehreren Jahren ihren Palast bevölkerte? Alle diskutierten wild. Da waren die einen Dämonen, die Rin einfach nur dafür hassten dass sie, ein Menschenweib, das Recht hatte sie herum zu kommandieren und da war die andere Hälfte, die zwar zustimmend nickte, Rin aber eigentlich sehr gern hatte. Alles verstummte als die große Tür plötzlich mit einem heftigen Ruck geöffnet wurde und Sesshoumaru und Jaken eintraten.

Sesshoumaru bahnte sich einen Weg durch die Menge und stellte sich in die Mitte. Die Dämonen nahmen gebührenden Abstand. Sesshoumaru sah sich um, kontrollierte ob wirklich alle Dämonen hier waren. Mal abgesehen von Dämona, Sesshoumaru hatte sie gebeten darauf zu achten das Rin von dieser Sache hier so wenig wie möglich mit bekam, waren alle Dämonen versammelt.

„Ich habe gehört...“ begann er mit erhobener Stimme „dass einige von euch an meiner Entscheidung zweifeln. Bezüglich dem, das ich Rin am Leben gelassen habe, neulich Nacht.“ Gott sei dank war er nicht zimperlich, immerhin sprach er hier gerade über sein Liebesleben, etwas, was niemand etwas anging. Es sei den, er wollte damit Prahlen, was nicht der Fall war.

Die Dämonen murmelten vor sich hin. Einige nickten leise in sich hinein, andere schüttelte innerlich den Kopf, schwiegen aber. Gespannt warteten alle wie Sesshoumaru fort fahren würde.

„Ich will wissen, wer von euch dieser Meinung ist.“ Forderte er streng. Zögerlich hoben einige Dämonen die Hand. Ein gutes Dutzend war es. Ausschließlich Dämonen die Stolz darauf waren Dämonen zu seien und die Menschen zu hassen. Er hatte es fast erwartet, dass es seine besten Leute waren. Aber was seien musste, musste seien, um Rin zu schützen und um seine Macht zu demonstrieren. „Kommt her, ihr sollt eure Belohnung erhalten.“

Irritiert taten die Angesprochenen wie ihnen geheißen. Blickten jedoch fest entschlossen und mit einem hauch Triumph in Sesshoumarus Goldenen Augen.

Sesshoumarus bester „Mann“ hatte direkt vor ihm halt gemacht. Stramm stand er da und wartet auf das, was auch immer kommen würde. „Du enttäuschst mich am meisten.“ Flüsterte Sesshoumaru ehe er ihm seine Krallen direkt in den Magen jagte. Der Dämon kippte nach vorne, spukte blut.

„Warum, meister?“ fragte er mit letzter Kraft.

„Niemand, hörst du, absolut niemand, zweifelt an mir oder meinen Entscheidungen.“ Erklärte Sesshoumaru. Während er genüsslich zusah wie der Dämon, der nun zu seinen Füßen lag, langsam krepierte.

Die anderen Dämonen, die sich gegen Rin entschieden hatten, begriffen ihre Situation und knieten nieder. „Bitte vergebt uns, Meister.“ Flehten sie.

Sesshoumaru sah auf sie hinab. „Wieso sollte ich?“ fragte er interessiert.

Einer der Dämonen erhob sich wieder, schluckte und entgegnete dann tapfer: „Meister, wir haben nicht nachgedacht, bitte verzeiht.“ Er sah Sesshoumaru nun direkt in die Augen „Wenn ihr euch eine Menschenfrau als Konkubine halten wollt, ist dies natürlich eure Sache.“ Er hatte keine Ahnung dass er gerade sein Todesurteil gesprochen hatte, denn schon im nächsten Moment wurde er von Sesshoumarus Schwert in Stücke geschnitten. So schnell, dass der Dämon gar nicht die Möglichkeit hatte, zu reagieren.

„Jeder der den Wunsch verspürt, Rin zu töten, der soll sich mir zeigen und ich erlaube ihm jenes zu tun, wenn er mich im Kampf besiegt.“ Erklärte Sesshoumaru und wartet geduldig bis auch die letzten Verräter unter seinen Leuten hervor gekommen waren.

Es entbrannte ein wilder Kampf zwischen Sesshoumaru und allen die etwas gegen Rin hatten. Einer nach den Anderen von den Verrätern ging zu Boden. Wurden von Sesshoumaru, der nicht mehr zu halten war, zur Strecke gebracht. Teilweise fügte er ihnen solche Wunden zu das sie zwar, auf jeden fall, sterben würden aber zuvor noch höllisch leiden würden. Manchmal trampelte er noch genüsslich auf ihren Leichen rum und als es ihm nun doch gelungen war alle zu töten die sich scheinbar danach gesehnt hatten, richtete er sich wieder auf und blickte in die Augen der anderen Dämonen, die ängstlich darauf zu warten schienen, auch zu seinen Opfern zu werden. „Wenn es jemals wieder irgendjemand wagen sollte, schlecht über Rin zu sprechen oder ihr zu nahe zu kommen, so wird er es bitter bereuen, gegen dass, was denjenigen dann erwartet, waren das hier alles, noch äußerst schmerzfreie Tode.“ Mit gleichgültigen Blick, aber einem selbstherrlichen und zufrieden grinsend ging er schließlich aus der Halle...
 

Er war nun im Garten. Betrachtete die Rosen, die Rin zu liebevoll pflegte und die alle bereits große Blüten trugen. Mitten in all den gelben, roten, weißen und rosa Rosen entdeckte er eine besondere Rose. Sie war Indigo Blau.

Er lächelte, wie hatte Rin das nur geschafft? Er griff nach dem Stängel der Rose und schaute sie genau an. Sie war die einzige blaue Rose an diesem Strauch. Ein Einzelstück. Etwas Einmaliges und absolut seltenes. Vielleicht, würde sie nur dieses eine mal blühen und die Jahre darauf dann nicht mehr...

Sie war wie Rin. Wunderschön, einmalig, einzigartig und furchtbar zerbrechlich. Genauso wie diese Rose, würde Rin auch vor ihm sterben. Sie würde ihn verlassen und ihn damit so sehr schwächen das er in seinem Leben keinen Sinn mehr sah und ihr in den Tod folgen würde. Doch soweit würde er es gar nicht erst kommen lassen. Niemals.

Er blickte wieder auf die Rose. Wenn er das nächste Mal hierher kommen würde, wäre sie weg. Verschwunden, verschwunden weil sie sterblich ist. Ebenso wie Rin sterblich ist. Vielleicht war es besser für ihn, wenn auch Rin aus seinem Leben verschwinden würde. Schnell und lautlos, wie diese Rose. Er würde um sie weinen (ganz still und heimlich) doch dann würde er erleichtert darüber seien, dass er sich wenigstens, wenn auch nur kurz, an ihr erfreut konnte.

„Sie ist Hübsch, nicht war?“

Sesshoumaru schreckte hoch und drehte sich zu seinem gegenüber um. „Rin?“ war das einzige was er hervor brachte.

Sie lächelte ihn an. Ihre hübschen Augen glänzten vor Freude ihn zu sehen. Ihr Haar leuchtet im grellen Licht des Vollmondes. Sie trug seinen Kimono, den er ihr von seiner letzten Reise mitgebracht hatte. Sie sah bildhübsch darin aus, noch hübscher als vorher. Fast wie ein Engel. Doch Sesshoumaru hasste sich für diesen Gedanken.

Ihr lächeln verschwand plötzlich „Du bist ja verletzt.“ Stellte sie entsetzt fest.

Er blickte auf seine Hand, einige Dornen der Rosen hatten sie völlig zerstochen. Doch das war nicht was Rin meinte. Er hatte von dem Exempel auch einige Verletzungen davon getragen, die durch seine zerrissen Kleidung hindurch zu sehen waren. „Es ist nichts.“ Entgegnete er ihr schließlich kühl und wendete hastig seinen Blick von ihr ab.

Rin zog ihr Taschentuch hervor und band es Sesshoumaru sanft um die verletzte Hand. „Ich sollte mir, die anderen wunden vielleicht auch ansehen...“ bemerkte sie.

Als Rin das Taschentuch um seine Hand band, berührte sie ihn, streifte ihn nur. Doch plötzlich durchzuckte es Sesshoumaru. Da war doch eben...ja, er hatte es ganz deutlich gespürt. Eine schwache Dämonenaura. Und sie kam zweifelsfrei von Rin. Aber das war ganz und gar unmöglich. Sie war ein Mensch. Kein tropfen Dämonenblut floss in ihr. Er schüttelte Energisch den Kopf. Das Haus war voller Dämonen und gerade eben hatte er duzende von ihnen getötet. Wahrscheinlich roch er selbst noch nach ihnen und wollte es nur auf Rin schieben.
 

Jaken und Dämona verließen gerade die Große Halle.

„Das alles nur wegen Rin...“ knurrte Jaken wütend. Er und Dämona hatten alle Leichen beseitigen und die Halle wieder aufräumen sollen, Befehl von Sesshoumaru. Jetzt war Jaken mehr als erschöpft und die Schuld für diesen ganzen Ärger trug seiner Meinung nach einzig und allein Rin.

Dämona zuckte die Schultern „Zweifelst du etwa an Lord Sesshoumarus, Entscheidungen, Jaken?“ Dämona war mehr als nur zufrieden mit dem Ergebnis dieses Exempels. Von nun an würde jeder Dämon im Haus Rin wie eine Königin behandeln. Und dazu waren nur ein Paar Leichen nötig. Viel zu wenig, für Dämonas Geschmack, und hätte der Lord es ihr gestattet so hätte sie einige der Dämonen selbst getötet. Nachdem sie so schlecht von Rin gesprochen hatten.

Jaken schüttelte den Kopf „Nein, natürlich nicht. Wie kannst du dich erdreisten mir so etwas vor zu werfen, wo ich doch Meister Sesshoumarus treuster und liebster Diener bin?“ Jaken plusterte sich mächtig auf. Diese junge Dämonin hatte doch keine Ahnung. Sie kannte wieder Sesshoumarus wahres Wesen noch seine Art zu denken. Wie Sesshoumaru wirklich war, wusste nur er allein, dachte er zu mindestens.

Dämona lachte spottend auf „Sag Jaken, glaubst du wirklich Meister Sesshoumaru zu kennen? Ich denke nämlich, dass du nicht das Geringste über ihn weißt. Oder warum glaubst du, hat er Rin, nach jener Nacht, nicht getötet?“

Jaken zuckte mit den kleinen schmächtigen Schultern „Er wird seine Gründe haben. Und wir haben diese nicht in Frage zu stellen.“ Meinte er nur. Als er jedoch ihren ungläubigen Blick bemerkte fügte er noch hinzu: „Aber es ist sicher nicht das, was du denkst Dämona. Lord Sesshoumaru besitzt keine Gefühle, schon gar nicht solche. Rin ist einfach nur Rin, dass ist der einzige Grund warum sie noch lebt.“ Mit einem kurzen nicken gab er sich noch selbst Recht.

Er war zufrieden mit dieser Antwort. Er hatte Lord Sesshoumarus Ehre gerettet und dennoch seine Treue ihm UND Rin gegenüber bewiesen. Besser hätte er es wirklich nicht machen können.

„So?“ feixte Dämona „Und was ist dann das?“ sie zeigte nach draußen in den Garten.

Jaken viel augenblicklich die Kinnlade runter. Dort standen sein Lord Sesshoumaru in inniger Umarmung mit der kleinen Rin. Dem kleinen Mädchen welches...nun gut, ein kleines Mädchen war sie nicht mehr. Aber das...völlig unmöglich. Er musste halluzinieren. Das war ganz eindeutig Einbildung.

Und er hätte wohl noch Stunden mit offenen Mund und großen Augen da gestanden wenn Dämona ihn nicht seufzend mit sich geschleppt hätte um das vermeintliche Paar allein zu lassen.

„Sag…“ begann Jaken schließlich interessiert „Ist Rin vielleicht krank oder so? Sie wirkte sehr blass auf mich.“ Erklärte er schließlich und ein Hauch Besorgnis lag in seiner Stimme.

Die Gefragte schmunzelte leicht „Oh ja, sie ist Krank. Doch ihre Krankheit kann kein Heiler heilen.“ Sie zog Jaken immer noch hinter sich her.

„WAS?“ Jaken riss sich los „So schwer krank ist sie?! Das müssen wir Lord Sesshoumaru sagen, sofort!“ er wollte gerade losstürmen, als er plötzlich Dämonas triumphierendes Grinsen entdeckte.

Mist, jetzt hatte er sich doch verraten. Ja, er glaubte daran dass Sesshoumaru für Rin mehr empfand als nur Respekt oder Freundschaft. Aber an Liebe in Sinne von Liebe, mochte er nicht glauben. Das konnte schon alleine deswegen nicht seien weil Sesshoumaru selbst, jeden Dämonen verachtete, der sich auf die Menschen eingelassen hatte. Er selbst, würde doch jetzt nicht denselben Fehler begehen, oder?

Anderseits, war Rin kein gewöhnlicher Mensch, zu mindestens nicht für Sesshoumaru. Er hatte in ihr immer eine kleine Dämonin sehen wollen, um das Gefühl des Hasses auf die Menschen zu unterdrücken, welches sich automatisch auch auf sie auswirkt hätte. Vielleicht war es dass auch, was sie im Moment für ihn so begehrenswert machte, dass er sie irgendwie als eine Dämonin ansah. Jaken machte es sich allerdings zur Pflicht seinem Meister, sehr bald, bewusst zu machen das Rin nun einmal ein Mensch ist. Auch wenn dieser es vielleicht nicht gerne hören wollte.

„Ich habe dem Meister bereits von ihrer Krankheit berichtet, sie nennt sich Liebeskummer und befällt wohl nur Halbdämonen und Menschen.“ Gab Dämona an. Erneut schleifte sie Jaken hinter sich her. Unterwegs zu ihren Gemächern erklärte sie ihm auch die Bedeutung von Liebeskummer.
 

Die Innige Umarmung des Youkai und der Menschenfrau hielt noch immer an. Jedoch war sie eher einseitig. Rin hatte ihn umarmt. Hatte ihm erklärt dass sie schreckliche Geräusche von unten gehört hatte, dass sie sich gefürchtet hatte und sich erst wieder sicher fühlte als sie ihn, von ihrem Balkon aus, im Garten stehen sah. Sie hatte sich in seine Arme geworfen und tatsächlich hatte er ihre Umarmung erwidert.

Ein leises Seufzen entrann ihm. Er wollte sie nicht umarmen doch seine Arme hatten sich praktisch selbständig gemacht, drückten sie jetzt fest an sich. Doch während seine Arme sie so fest an sich drückten das sie kaum noch Luft bekam, wollte sein Verstand sie von sich weg drücken. Weit weg, so weit es ging. Ihre Nähe war Gift, Gift welches ihn mit jeder Sekunde schwächte.

Rin bemerkte nichts von dem Kampf im Inneren ihres Youkais. Sie genoss einfach nur seine nähe, die Wärme die er ausstrahlte und seinen Geruch. Als sie ihn gesehen hatte, war jede Angst vor den fürchterlichen Geräuschen gewichen. Einen Moment hatte sich ein neues Gefühl in ihr breit gemacht, ein stärkeres. Endtäuschung. Sie war enttäuscht gewesen dass er noch nicht zu ihr gekommen war, so wie sonst auch. Doch auch die Enttäuschung war schnell verschwunden, am Ende siegte die Freude über die Rückkehr Sesshoumarus.

„Rin.“ Begann er schließlich und brachte endlich die Kraft auf sie von sich weg zu drücken. Sie blickte ihn aus ihren braunen Augen an. Ihren wunderschönen Augen. Innerlich seufzte er auf, blieb aber vor Rin ganz locker. „Du solltest besser zu Bett gehen, es ist spät.“ Mit diesen Worten kehrte er ihr hastig den Rücken zu und kehrte in seinen Palast zurück.

„Aber eure Wunden...“ setzte Rin besorgt an.

„Sind bald verheilt. Sorge dich nicht und geh schlafen, du siehst nicht gut aus.“ Stellte er knapp fest und entschwand dann ihrem Blickfeld.

Seufzend trottete Rin nach drinnen. Sie nahm deutlich den Geruch von Blut war, Blut welches man zu beseitigen versucht hatte. Sie Fragte sich nun doch, was diese Nacht hier geschehen war, während sie geschlafen hatte.

Bei dem Gedanken an böse Dämonen die im Palast ihr Unwesen trieben fuhr ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Und sie bekam es erneut mit der Angst. Aber sie wollte doch keine Angst haben, sie wollte ihrem Sesshoumaru doch etwas beweisen. Zeigen das sie Mutiger und stärker geworden war. Dass sie es Wert war, von ihm geliebt zu werden – und sei es nur körperlich.

Sie ging durch die Flure des großen Palastes ohne wirklich ein Ziel zu haben. An ihrem Zimmer war sie längst vorbei gegangen. Ehe sie sich versehen hatte, stand sie schließlich vor der Tür zu Sesshoumarus Schlafgemach.

Sesshoumaru…er hatte mit keiner Silbe über ihre gemeinsame Nacht gesprochen. Er hatte weder eine Ausrede dafür zu finden versucht, noch ihr gesagt dass er den Wunsch verspürte dieses zu wiederholen. Zwar wünschte sie sich im inneren dass er einfach nur Angst vor ihrer Reaktion hatte, in Wahrheit aber, wusste sie es besser. Er wollte diese Nacht vergessen. Vergessen weil er mit einem Menschen geschlafen hatte. Und ihr war ebenso bewusst, dass sie nur noch am Leben war, weil er in ihr mehr sah als nur irgendein Menschenweib, auch wenn er ihr das nie so gesagt hatte.

Vorsichtig öffnete sie die Tür, nur einen kleinen Spalt. Sah dass ihr Meister an dem kleinen Tisch saß und vor sich hin grübelte.

Sesshoumaru seufzte bitter auf. Wie sollte es nur weiter gehen? Wie sollte er mit dieser Situation nur umgehen? Wie sollte es mit Rin weitergehen?

Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Er wandte seinen Blick hastig zur Tür. Mehr aus Schreck als aus freiem Willen, hatte Rin diese ganz geöffnet. Nun stand ihre zierliche gestalt mit dem, ungewohnt, blassem Gesicht, in der Tür und sah ihn ängstlich an. „Was ist denn noch?“ erkundigte sich Sesshoumaru kühl, ohne sie wirklich an zu sehen.

Sie schluckte und trat ein paar Schritte in den Raum. „Ich...“ begann sie „Ich... habe etwas angst.“ Sie schloss die Tür hinter sich und kniete sich, Sesshoumaru gegenüber, auf den Boden „Es riecht irgendwie nach Blut und...diese merkwürdigen Schreie...ich mag nicht alleine schlafen...“ flehend blickte sie ihn an „Bitte, Meister, lasst mich heute Nacht bei euch bleiben.“ Sie war wirklich verzweifelt, doch es war nicht die Angst die sie zu dieser Bitte getrieben hatte, sondern eher das Verlangen in seiner Nähe zu seien.

Er schüttelte eindringlich den Kopf „Ich denke nicht, dass das ratsam wäre, Rin.“

„Bitte...“ ihr flehender Ton traf ihn mitten in sein dämonisches Herz. „Ich will ja gar nichts, nur...dass ich hier bleiben darf, bei euch.“ In ihren Augen sammelten sich kleine Tränen.

Sesshoumaru seufzte bitter auf. Er hatte sowieso nicht vor zu schlafen. „Also gut, du kannst in meinem Bett übernachten, ich werde wach bleiben.“ Erklärte er. Es würde ja nicht schlimm sein, solange er sich fern von ihr hielt.

Sie nickte dankend und krabbelte in sein Bett. Wo sie auch recht schnell einschlief.

Sesshoumaru wachte die ganze Nacht über sie und ihren Schlaf. Doch ihn überkam ein ungutes Gefühl. Und umso mehr er darüber nachdachte, umso mehr wurde ihm klar, dass sie nicht länger bleiben konnte. Er musste sich ihrer entledigen. Doch nur die Hand gegen sie zu erheben war für ihn unmöglich. Also musste er sie fort schaffen. Weit fort, und doch an einen Ort wo sie sicher war, zu Menschen, ja es mussten Menschen seien, denen er vertrauen konnte. Doch er vertraute keinem Menschen, außer ihr.

Seufzend, dachte er noch lange darüber nach, bis er schließlich einen Entschluss fasste...
 

Jaken stand knausernd in der Großen Halle „Bleib hier Jaken...“ grummelte er „bleib hier und beschütze Rin.“ Er fuchtelte erbost mit seinem Stab herum „Rin, Rin, Rin immer nur Rin. Was ist eigentlich mit mir? Bin ich ihm nicht viel länger Treu ergeben gewesen als dieses kleine Menschenweib?“

„Jaken?“

Er schreckte hoch. „Oh, Rin...“ Hoffentlich hatte sie ihn nicht gehört. Wenn doch, würde ihm eine grausame Strafe von Dämona erwarten, der es Sesshoumaru aufgetragen hatte, jeden zu töten der es wagen sollte auch nur ein schlechtes Wort über Rin zu sagen. Jaken hatte er befohlen immer in ihrer Nähe zu bleiben und sie zu schützen, egal vor wem.

„Hast du mich gerufen?“ fragte sie irritiert nach. Sie hatte ihn meckern hören, aber das einzige was sie vernommen hatte, war ihr Name. Eigentlich war sie nämlich auf der Suche nach Sesshoumaru. Als sie am Morgen erwachte war er nicht mehr im Raum und sie hatte ihn nirgends finden können. Aber das musste sie doch. Es gab einiges wichtiges zu besprechen. Nicht zuletzt, wollte sie nun doch wissen, wie es mit ihnen weiter gehen würde, und wie er zu ihr stand.

Und würde er ihr antworten sie würde seine persönliche Hure seien, so würde sie dieses hinnehmen. Glücklich damit seien, und ihr Leben damit Leben.

„Nein.“ Entgegnete ihr Jaken nur.

„Hast du vielleicht Lord Sesshoumaru gesehen?“ fragte sie schließlich.

„Natürlich.“ Jaken kehrte ihr den Rücken „Rin, er ist sehr schwer beschäftigt. Schließlich ist er der Lord des Westens, dass weist du ja. Und überall im Land gibt es Aufstände und...an den Grenzen wollen die Dämonen in unser Land einfallen und...na ja, ich will ehrlich seien, er ist schon vor Stunden gegangen. Aber du weist ja, dass er es nie lange hier aushält, nicht Rin?“ keine Antwort „Rin?“ erneut keine Antwort. War diese Göre etwa schon wieder einfach abgehauen während er sprach? Er drehte sich um, und erstarrte. „Rin!“ sie lag unmächtig auf dem Boden...
 

~~~
 

Sorry, dass das erste Kappi direkt ein Lemon war, aber dieses Kapitel ist sehr bedeutend für den restlichen verlauf der Story.

Wenn es jemanden geben sollte, der den Anfang nicht lesen durfte, aber gerne lesen möchte, dann soll er sich bei mir melden und ich sehe mal, ob ich noch eine Zensierte Version hochlade.
 

Ansonsten, hoffe ich dieses mal auf ein paar mehr Kommis. ^_~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2013-07-25T17:13:56+00:00 25.07.2013 19:13
Das Kapitel ist echt toll - nur durfte ich denn ersten nicht lesen. .__.
Ich würde es abed gerne tun. ^^
Von:  RiN-
2010-02-17T15:40:26+00:00 17.02.2010 16:40
ich will das erste kap auch lesen
Von:  Nalouri
2009-11-23T11:30:45+00:00 23.11.2009 12:30
Das Kap war wieder echt toll. Der arme Sessy muss innerlich so sehr mit sich kämpfen- dabei kann doch gerade er seine Gefühle zulassen- er hat ja bewiesen, dass er locker gegen alle anderen ankommt^^
Rin, die arme...an sowas hätte Sessy doch eingetlich denken können..*fg*
Bin gespannt auf die anderen Kaps =)
Von:  Cousland
2008-07-30T10:22:16+00:00 30.07.2008 12:22
schade das der ff bis jetzt so wenig kommis bekommen hat ;_;
dabei ist er so toll >.<
und im laufe der kapitel wird die geschichte sogar noch besser finde ich *~*
muha, ich kanns kaum erwarten bis die restlichen kapis hochgeladen sind xD

Von:  Buffy12
2008-07-30T09:44:17+00:00 30.07.2008 11:44
crib bitte weiter das kap is klasse schicke mir bitte eine ens


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