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Film-Review: The Wolf of Wall Street Hugo Cabret, Jonah Hill, Kino, Kritik, Leonardo DiCaprio, Martin Scorsese, Review, Shutter Island, The Wolf of Wall Street

Autor:  Yeo

Kleine Kino-Review: The Wolf of Wall Street

Ja, doch, guter Film. Aber leider zu lang.

Zunächst mal: Es ist einer der Filme wie Blow oder Boogie Nights. Biographisch angehauchte Studien zu extravaganten Milieus, die sich durch eine Dekadenz auszeichnen, bei denen mit den rapide ansteigenden monetären Mitteln der moralische Verfall proportional wächst und exzentrische Freaks zurücklässt.
Ich mag das!
Ich schau mir gern an, wie kleine fleißige Leute es den Bonzen zeigen und zwar ein bisschen an der Legalität vorbeischreddern, aber dafür ganz viel Leben abholen. Sicher ist das auch alles sehr überspitzt dargestellt, aber fetzt schon arg! Wolf of Wall Street ist daher auch am stärksten, wenn er einfach nur zeigt, wieviel Spaß die an der Börse ergaunerte Kohle bringt. Huren, Koks, Kleinwüchsigen-Dart - das erinnert mich an das letzte Zeichnertreffen beim Hugi

Schade find ich daher, dass all diese Filme früher oder später natürlich immer die Wende reinwerfen müssen, die zeigt, dass sich Verbrechen ja nicht lohnt, wie man menschlich versumpft und einen das Gesetz früher oder später doch einholt usw.
Wolf of Wall Street leidet auch stark unter dieser Phase, sprich: der letzten Stunde des Films.

Aus dem unbeschwerten, zynischen Spaß wird dann eine allzu geerdete Aneinaderreihung moralischer und juristischer Konsequenzen. Das ist nicht schlecht, fühlt sich dann aber doch sehr gestreckt an. Man hätte den Streifen eher abwürgen sollen, damit sich der Zuschauer da entweder selber informiert, wie das in der Realität endete, oder sich halt seinen Teil denkt. Gefüttert durch ethische Basis-Skills.

Und apropos Aneinanderreiheung: Der Film hat nicht viel nennenswerte Story, sondern er ist viel mehr eine Szenen-Galerie. Und das muss man Scorsese lassen: Da sitzt auch jede Szene und jede Szene für sich hat etwas Interessantes, Fesselndes - in eigentlich jedem seiner Filme.
Eine Schwäche Scorseses ist es jedoch, dass viele seiner Filme (jüngst auch bei Shutter Island und Hugo Cabret der Fall) als Summe ihrer Teile nicht ganz das halten können, was die Summanden versprachen.

Unterm Strich: Gerne angucken. Da steckt viel Kino-Magie drin.