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Autor & Partner präsentiert: Der Betaleser, Part I

Autor:  Shizana
06.05.2014 15:00

Okay, um eventuelle Verwirrungen im Vorfeld zu beseitigen: Nein, es geht nicht um eine neue Kriminalserie. Aber ja, es ist mal wieder ein Beitrag zum Thema "Schreiben". Hurray!
Nachdem ich erst vor wenigen Wochen das Thema mit zwei lieben Leuten hier auf Mexx hatte, dachte ich mir, dass es eine gute Gelegenheit wäre, ein weiteres Mal Aufklärung und Tipps zu liefern, denn ich denke, der eine oder andere von euch ist schon einmal auf irgendeine Art und Weise mit diesem Problemthema in Berührung gekommen.

In diesem Beitrag wird erläutert, was ein Betaleser erst einmal ist und was es zu beachten gibt, wenn man nach einem sucht oder sich als ein solcher anbieten möchte.

Er behandelt nicht, was ein Betaleser macht bzw. was er machen sollte!

Dieses Thema wird zwar ebenfalls angeschnitten, aber nicht im Detail erläutert. Ich gedenke allerdings, zeitnah einen zweiten Beitrag dazu zu verfassen, um es komplett zu haben. Alles in einem vorzulegen, würde vermutlich für einige den Rahmen sprengen.


Vorweg: Dieser Beitrag beruht auf eigenen Erfahrungen. Abweichungen, wie andere über dieses Thema denken, sind möglich. Er soll in erster Linie der Aufklärung sowie Hilfestellung dienen, sodass künftige Konflikte unter Autoren und Beta- lesern bereits im Vorfeld besser vermieden werden können.



Der Betaleser.
Woran denkt man eigentlich, wenn man diesen Begriff hört?

Ein Betaleser ist:

●  jemand, der Geschichten auf Tippfehler, generelle Rechtschreibung und Grammatik Korrektur liest.
●  jemand, der Geschichten auf Inhalt liest, z. B. Charakterwiedergabe, Spaß, Spannung, Lesbarkeit generell.
●  ein Partner, der den Autor darin unterstützt, sich zu verbessern und mit seiner Geschichte wohlzufühlen.

Soweit dürften wir uns alle einig sein. Gehen wir rein von der Definition aus, gibt es hierzu nicht viel mehr zu sagen.
Aber!
Natürlich schreibe ich diesen Beitrag nicht, um euch etwas zu erzählen, das ihr auch ohne mein neunmalkluges Schnatter-mäulchen bereits gewusst habt. Nein, ich bin doch nicht lebensmüde. :D
Spare ich mir also das lange Blabla und komme direkt zum Eingemachten.

Wir sind uns einig, dass unter einem Betaleser in allererster Linie ein "Korrekturleser" verstanden wird.
Nun, liebe Leute, jetzt haltet euch gut an eurem Monitor oder Display fest: Das ist so nicht ganz richtig.

Worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Betaleser ist nicht gleich Betaleser. Es gibt Unterschiede.
Wenn wir es so nehmen möchten, gibt es verschiedene "Abstufungen" unter den Betalesern, die einen erheblichen Unter-schied für den Autor ausmachen, was der Betaleser bietet, was seine Aufgabe ist und wo seine "Zuständigkeit" endet.

Ich persönlich unterteile es gern in folgende drei "Unterkategorien", die ein Betaleser besetzen kann:

  1. Probeleser
  2. Korrekturleser
  3. Qualitätleser/Lektor

Und nun eine kleine Frage an euch: Was denkt ihr, welche dieser Stufen ein Betaleser laut Definition besetzt?

... Na?

... ... Na, na?

Alle, die jetzt auf den Korrekturleser getippt haben, plumpsen bitte vom Pferd: Es ist der Probeleser!

► Laut Definiton steht Beta für Zwei oder etwas Zweites. Ein Betaleser ist demzufolge ein zweiter Leser.

Der Ursprungsgedanke beim Betaleser war gewesen, dass es sich hierbei um eine Person handelt, die nach dem Autor der Erste ist, der einen Text vor allen anderen zu Gesicht bekommt und eine erste Meinung dazu abgibt. Es implizit aber noch nicht, dass der Betaleser eigenständig Korrekturen vornimmt, geschweige denn, dass er fachliche Verbesserungsvorschläge abgibt oder weiterführende Textverbesserungen vornimmt.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer.

Wenn ein Autor auf die kluge Idee kommt, dass er sich lieber absichern und einen Betaleser suchen möchte, dann sagt das für denjenigen, der sich "Betaleser" nennt, noch lange nichts aus, was Autor-chan von ihm möchte und erwartet.

Dasselbe gilt andersherum: Wenn sich jemand als Betaleser anbietet, kann der Autor nicht im Vorfeld verallgemeinern, was diese Person ihm anbietet und wie viel er ihm überhaupt bieten kann.

Leider ist es oft so, dass genau das der Fall ist. Beide, oder zumindest eine der beiden Seiten, geht in der Annahme, dass die Definition von Beginn an klar und unfehlbar ist, woraus resultiert, dass zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine der beteiligten Parteien an einen Problempunkt stoßen wird, was zum Konflikt führt und im schlimmsten Fall böses Blut unter den beiden auslöst. Die Folge kann sein, dass man sich trennt, aber auch, dass ein Projekt gänzlich scheitert und beide künftig Gift nach dem jeweils anderen speien werden.

Das ist ärgerlich, zeitraubend und nervenzehrend. Keiner will das haben, niemand kann es gebrauchen.

Aber, liebe Leute: Man kann es im Vorfeld vermeiden!
Und zwar einfach, indem beide Seiten im Vorfeld genau wissen, was sie wollen.


Das ist gar nicht mal so schwer. Hier, seht selbst! Ich bin mir sicher, ihr findet euch wieder.


Autor-chan: "Puh, ich habe jetzt einfach mal alles aufgeschrieben, was mir einfiel. Ich find's gut. Ob das auch dem Leser gefällt? Reicht das so? Versteht man, was ich damit bezwecken wollte?"

Lieber Autor, du fragst nach einem Probeleser. Such dir am besten jemanden, der so objektiv wie möglich deine Geschichte beurteilen kann, damit abgesichert ist, dass seine Meinung nicht die einzige dieser Art ist.


Autor-chan: "Ich habe etwas Neues ausprobiert. Irgendwie bin ich unsicher, ob ich das gut hingekriegt habe. Passt die Perspektive so? Die Erzähl- und Zeitform? Kommt die Kampfszene gut rüber? Ich habe noch nie etwas über Severus Snape geschrieben und mit Magie gearbeitet. Habe ich es gut getroffen?"

Auch hierfür wird ein Probeleser gesucht. Am besten jemanden, der sich im Fandom deiner Geschichte auskennt und deine Fragen gezielt beantworten kann.


Autor-chan: "Meine Leser bemängeln, dass ich eine Kommaschwäche habe. Ich musste oft in den Zeitformen wechseln für das Kapitel. Ich glaube eigentlich, dass alles so stimmt, bin mir aber nicht sicher."

Hierbei kann dir ein Korrekturleser helfen. Beachte aber, dass er sich auf dem Gebiet, wo du Schwierigkeiten hast, auskennen muss, sonst wird die Kritik auch weiterhin hageln.


Autor-chan: "Woah, Mist, ich habe nur noch eine Woche Zeit bis zur Abgabe und die nächsten Tage einen Berg an Terminen! Ich schaffe es nicht, das Kapitel noch einmal ordentlich Korrektur zu lesen und zu überarbeiten."

Hey, kein Problem! Ein Korrekturleser mit genügend Zeit wird dir gewiss unter die Arme greifen können.


Autor-chan: "Okay, ich habe den Text jetzt nochmal gelesen und soweit korrigiert. Ich denke, ich habe alles. Hm, besser, ich lasse noch jemand anderen zuvor drüberschauen, bevor es online geht. Ich will, dass alles perfekt ist!"

Wenn du das Beste für deine Geschichte anstrebst, dann bewegst du dich in Richtung Lektorsuche. Wäge bitte ab, was genau du geprüft haben möchtest. Eine zweite Fehlersuche wird ein Korrekturleser für dich tun, inhaltlich prüfen kann ein Probeleser machen. Willst du mehr aus deiner Geschichte herauskitzeln, suche dir einen Lektor.


Autor-chan: "Okay, diese Geschichte soll etwas ganz Besonderes werden! Ich habe Großes vor und will etwas Neues ausprobieren. Vielleicht lerne ich wieder etwas hinzu, das wäre toll. Ich denke, da geht noch was, aber was eigentlich?"

Lieber Autor, wenn du fest vorhast, dich zu verbessern und weiterzuentwickeln, allein aber nicht mehr weißt, wie du das anstellen sollst und wo du noch feilen kannst, dann suche dir unbedingt einen erfahrenen Lektor! Weder Probe- noch Korrekturleser werden deine Erwartungen erfüllen können, wenn du ein "zweites Auge auf alles" möchtest.


Man kann dasselbe auch für den Betaleser darstellen, um herauszufinden, welche Aufgabe er besetzen möchte.


Beta-chan: "Ich kenne mich in meinem Fandom bestens aus. Ich weiß alles zu Severus Snape und ich kann mir gut vorstellen, wie er wohl reagieren würde, wenn er in einer neuen Situation, einem neuen Konflikt oder einer neuen Zeit oder Welt wäre."

Lieber Betaleser, du eignest dich hervorragend als Probeleser in deinem Fandom!


Beta-chan: "Ich lese unheimlich gern, am liebsten täglich. Ich kenne mich super mit den Genre aus und weiß, wie eine Geschichte aufgebaut sein muss, damit sie mich fesselt. Ich kann auch benennen, wenn mich etwas stört, auch wenn mir manchmal die fach- lichen Begriffe dazu fehlen."

Du bist ein klasse Probeleser für alles. Solange du irgendwie zum Ausdruck bringen kannst, warum dich etwas stört, kannst du einem unsicheren Autor prima unter die Arme greifen!


Beta-chan: "Ich war schon immer gut in Deutsch. Ich schreibe selbst gern und kenne mich mit den aktuellen Rechtschreib- sowie Grammatikregeln aus. Fehler stören mich und ich bemerke sie selbst dann, wenn ich gar nicht darauf achte."

Mit diesen Voraussetzungen wärst du ein guter Korrekturleser. Sei aber bereit, dich selbst weiterzuentwickeln und zu informieren, um dem Autor zu erklären, warum etwas falsch ist und du es so-und-so korrigiert hast.


Beta-chan: "Ich darf mir oft anhören, ich sei kleinlich, wenn es um Rechtschreibung und Grammatik geht. Dabei finde ich das total faszinierend und hasse es, wenn die Leute nicht wissen, was ein Imperativ ist und wie Absätze gemacht werden. Ich weise auch regelmäßig andere darauf hin, dass ein Komma fehlt, weil so-und-so oder dass sie hier statt Präteritum ins Plusquamperfekt hätten gehen müssen."

So viel Fachwissen muss geteilt werden, meinst du nicht? Es gibt genug Autoren, die in der Schule Schwierigkeiten im Deutschunterricht hatten. Biete dich als Korrekturleser an und hilf ihnen, neu zu lernen und besser zu verstehen.


Beta-chan: "Rechtschreibung und Grammatik ist wichtig, aber es gibt noch so viel mehr, was eine gute Geschichte ausmacht. Text- gestaltung und Schreibstil sind ebenfalls wichtig. Spannung sowie Logik müssen vorhanden sein. Beschreibungen sind Muss, aber nicht zu viel davon und an der richtigen Stelle, damit der Text nicht zäh und langweilig wird. Und natürlich muss der Inhalt an sich stimmen, Charaktere müssen nachvollziehbar sein und der Lesefluss ist ganz wichtig!"

Wow! Wenn du dem Autor das alles noch erklären kannst und eventuell Quellen für ihn hast, wo er sich selbst infor-mieren kann, dann stell dich unbedingt als Qualitätleser zur Verfügung! Schau aber bitte, dass du es nicht übertreibst und den armen Autor überforderst. Schön langsam und Stückchen für Stückchen.


Ihr seht, man kann sehr viel im Vorfeld festlegen und ausschließen, wenn man nur von vornherein weiß, was man genau möchte. Alles, was dann noch wichtig ist, ist, seine Suche oder sein Angebot entsprechend zu gestalten und sich richtigen Anlaufstellen anzuschließen. Hier auf Animexx zum Beispiel gibt es einen eigenen Forenthread für Betaleser, wo man sowohl nach seinem Wunschbeta suchen als sich auch als solcher anbieten kann.
Auf den ich als Freischalter im Übrigen auch immer verweise, sobald ich bei einer Mängel-FF den Verdacht hege, dass der Autor Schwierigkeiten bei seiner Kapitel-Nachkorrektur haben wird und Hilfe dabei gebrauchen könnte, damit wir es ihm schnellstmöglich freischalten können. *hust*

Weitere Anlaufstellen sind Autoren-, Schreib- und Fanfictionzirkel aller Art, sofern sie eine zirkelinterne Betabörse für ihre Mitglieder anbieten. Entsprechende Zirkel wären u. a. Der Zirkel der Schriftsteller, Die Fanfiction Kommi Back Schreiber, Schreiberlingsecke und einige mehr. Schaut euch bei Bedarf einfach selbst ein wenig um. ;)


Damit habe ich fertig. Wie immer steht es euch frei, mir Fragen und Anregungen in den Kommentaren mitzuteilen.
Vielen Dank bis hierhin fürs aufmerksame Lesen.

Autor & Partner präsentiert: Der Betaleser, Part I

Autor:  Shizana
06.05.2014 15:00

Okay, um eventuelle Verwirrungen im Vorfeld zu beseitigen: Nein, es geht nicht um eine neue Kriminalserie. Aber ja, es ist mal wieder ein Beitrag zum Thema "Schreiben". Hurray!
Nachdem ich erst vor wenigen Wochen das Thema mit zwei lieben Leuten hier auf Mexx hatte, dachte ich mir, dass es eine gute Gelegenheit wäre, ein weiteres Mal Aufklärung und Tipps zu liefern, denn ich denke, der eine oder andere von euch ist schon einmal auf irgendeine Art und Weise mit diesem Problemthema in Berührung gekommen.

In diesem Beitrag wird erläutert, was ein Betaleser erst einmal ist und was es zu beachten gibt, wenn man nach einem sucht oder sich als ein solcher anbieten möchte.

Er behandelt nicht, was ein Betaleser macht bzw. was er machen sollte!

Dieses Thema wird zwar ebenfalls angeschnitten, aber nicht im Detail erläutert. Ich gedenke allerdings, zeitnah einen zweiten Beitrag dazu zu verfassen, um es komplett zu haben. Alles in einem vorzulegen, würde vermutlich für einige den Rahmen sprengen.


Vorweg: Dieser Beitrag beruht auf eigenen Erfahrungen. Abweichungen, wie andere über dieses Thema denken, sind möglich. Er soll in erster Linie der Aufklärung sowie Hilfestellung dienen, sodass künftige Konflikte unter Autoren und Beta- lesern bereits im Vorfeld besser vermieden werden können.



Der Betaleser.
Woran denkt man eigentlich, wenn man diesen Begriff hört?

Ein Betaleser ist:

●  jemand, der Geschichten auf Tippfehler, generelle Rechtschreibung und Grammatik Korrektur liest.
●  jemand, der Geschichten auf Inhalt liest, z. B. Charakterwiedergabe, Spaß, Spannung, Lesbarkeit generell.
●  ein Partner, der den Autor darin unterstützt, sich zu verbessern und mit seiner Geschichte wohlzufühlen.

Soweit dürften wir uns alle einig sein. Gehen wir rein von der Definition aus, gibt es hierzu nicht viel mehr zu sagen.
Aber!
Natürlich schreibe ich diesen Beitrag nicht, um euch etwas zu erzählen, das ihr auch ohne mein neunmalkluges Schnatter-mäulchen bereits gewusst habt. Nein, ich bin doch nicht lebensmüde. :D
Spare ich mir also das lange Blabla und komme direkt zum Eingemachten.

Wir sind uns einig, dass unter einem Betaleser in allererster Linie ein "Korrekturleser" verstanden wird.
Nun, liebe Leute, jetzt haltet euch gut an eurem Monitor oder Display fest: Das ist so nicht ganz richtig.

Worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Betaleser ist nicht gleich Betaleser. Es gibt Unterschiede.
Wenn wir es so nehmen möchten, gibt es verschiedene "Abstufungen" unter den Betalesern, die einen erheblichen Unter-schied für den Autor ausmachen, was der Betaleser bietet, was seine Aufgabe ist und wo seine "Zuständigkeit" endet.

Ich persönlich unterteile es gern in folgende drei "Unterkategorien", die ein Betaleser besetzen kann:

  1. Probeleser
  2. Korrekturleser
  3. Qualitätleser/Lektor

Und nun eine kleine Frage an euch: Was denkt ihr, welche dieser Stufen ein Betaleser laut Definition besetzt?

... Na?

... ... Na, na?

Alle, die jetzt auf den Korrekturleser getippt haben, plumpsen bitte vom Pferd: Es ist der Probeleser!

► Laut Definiton steht Beta für Zwei oder etwas Zweites. Ein Betaleser ist demzufolge ein zweiter Leser.

Der Ursprungsgedanke beim Betaleser war gewesen, dass es sich hierbei um eine Person handelt, die nach dem Autor der Erste ist, der einen Text vor allen anderen zu Gesicht bekommt und eine erste Meinung dazu abgibt. Es implizit aber noch nicht, dass der Betaleser eigenständig Korrekturen vornimmt, geschweige denn, dass er fachliche Verbesserungsvorschläge abgibt oder weiterführende Textverbesserungen vornimmt.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer.

Wenn ein Autor auf die kluge Idee kommt, dass er sich lieber absichern und einen Betaleser suchen möchte, dann sagt das für denjenigen, der sich "Betaleser" nennt, noch lange nichts aus, was Autor-chan von ihm möchte und erwartet.

Dasselbe gilt andersherum: Wenn sich jemand als Betaleser anbietet, kann der Autor nicht im Vorfeld verallgemeinern, was diese Person ihm anbietet und wie viel er ihm überhaupt bieten kann.

Leider ist es oft so, dass genau das der Fall ist. Beide, oder zumindest eine der beiden Seiten, geht in der Annahme, dass die Definition von Beginn an klar und unfehlbar ist, woraus resultiert, dass zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine der beteiligten Parteien an einen Problempunkt stoßen wird, was zum Konflikt führt und im schlimmsten Fall böses Blut unter den beiden auslöst. Die Folge kann sein, dass man sich trennt, aber auch, dass ein Projekt gänzlich scheitert und beide künftig Gift nach dem jeweils anderen speien werden.

Das ist ärgerlich, zeitraubend und nervenzehrend. Keiner will das haben, niemand kann es gebrauchen.

Aber, liebe Leute: Man kann es im Vorfeld vermeiden!
Und zwar einfach, indem beide Seiten im Vorfeld genau wissen, was sie wollen.


Das ist gar nicht mal so schwer. Hier, seht selbst! Ich bin mir sicher, ihr findet euch wieder.


Autor-chan: "Puh, ich habe jetzt einfach mal alles aufgeschrieben, was mir einfiel. Ich find's gut. Ob das auch dem Leser gefällt? Reicht das so? Versteht man, was ich damit bezwecken wollte?"

Lieber Autor, du fragst nach einem Probeleser. Such dir am besten jemanden, der so objektiv wie möglich deine Geschichte beurteilen kann, damit abgesichert ist, dass seine Meinung nicht die einzige dieser Art ist.


Autor-chan: "Ich habe etwas Neues ausprobiert. Irgendwie bin ich unsicher, ob ich das gut hingekriegt habe. Passt die Perspektive so? Die Erzähl- und Zeitform? Kommt die Kampfszene gut rüber? Ich habe noch nie etwas über Severus Snape geschrieben und mit Magie gearbeitet. Habe ich es gut getroffen?"

Auch hierfür wird ein Probeleser gesucht. Am besten jemanden, der sich im Fandom deiner Geschichte auskennt und deine Fragen gezielt beantworten kann.


Autor-chan: "Meine Leser bemängeln, dass ich eine Kommaschwäche habe. Ich musste oft in den Zeitformen wechseln für das Kapitel. Ich glaube eigentlich, dass alles so stimmt, bin mir aber nicht sicher."

Hierbei kann dir ein Korrekturleser helfen. Beachte aber, dass er sich auf dem Gebiet, wo du Schwierigkeiten hast, auskennen muss, sonst wird die Kritik auch weiterhin hageln.


Autor-chan: "Woah, Mist, ich habe nur noch eine Woche Zeit bis zur Abgabe und die nächsten Tage einen Berg an Terminen! Ich schaffe es nicht, das Kapitel noch einmal ordentlich Korrektur zu lesen und zu überarbeiten."

Hey, kein Problem! Ein Korrekturleser mit genügend Zeit wird dir gewiss unter die Arme greifen können.


Autor-chan: "Okay, ich habe den Text jetzt nochmal gelesen und soweit korrigiert. Ich denke, ich habe alles. Hm, besser, ich lasse noch jemand anderen zuvor drüberschauen, bevor es online geht. Ich will, dass alles perfekt ist!"

Wenn du das Beste für deine Geschichte anstrebst, dann bewegst du dich in Richtung Lektorsuche. Wäge bitte ab, was genau du geprüft haben möchtest. Eine zweite Fehlersuche wird ein Korrekturleser für dich tun, inhaltlich prüfen kann ein Probeleser machen. Willst du mehr aus deiner Geschichte herauskitzeln, suche dir einen Lektor.


Autor-chan: "Okay, diese Geschichte soll etwas ganz Besonderes werden! Ich habe Großes vor und will etwas Neues ausprobieren. Vielleicht lerne ich wieder etwas hinzu, das wäre toll. Ich denke, da geht noch was, aber was eigentlich?"

Lieber Autor, wenn du fest vorhast, dich zu verbessern und weiterzuentwickeln, allein aber nicht mehr weißt, wie du das anstellen sollst und wo du noch feilen kannst, dann suche dir unbedingt einen erfahrenen Lektor! Weder Probe- noch Korrekturleser werden deine Erwartungen erfüllen können, wenn du ein "zweites Auge auf alles" möchtest.


Man kann dasselbe auch für den Betaleser darstellen, um herauszufinden, welche Aufgabe er besetzen möchte.


Beta-chan: "Ich kenne mich in meinem Fandom bestens aus. Ich weiß alles zu Severus Snape und ich kann mir gut vorstellen, wie er wohl reagieren würde, wenn er in einer neuen Situation, einem neuen Konflikt oder einer neuen Zeit oder Welt wäre."

Lieber Betaleser, du eignest dich hervorragend als Probeleser in deinem Fandom!


Beta-chan: "Ich lese unheimlich gern, am liebsten täglich. Ich kenne mich super mit den Genre aus und weiß, wie eine Geschichte aufgebaut sein muss, damit sie mich fesselt. Ich kann auch benennen, wenn mich etwas stört, auch wenn mir manchmal die fach- lichen Begriffe dazu fehlen."

Du bist ein klasse Probeleser für alles. Solange du irgendwie zum Ausdruck bringen kannst, warum dich etwas stört, kannst du einem unsicheren Autor prima unter die Arme greifen!


Beta-chan: "Ich war schon immer gut in Deutsch. Ich schreibe selbst gern und kenne mich mit den aktuellen Rechtschreib- sowie Grammatikregeln aus. Fehler stören mich und ich bemerke sie selbst dann, wenn ich gar nicht darauf achte."

Mit diesen Voraussetzungen wärst du ein guter Korrekturleser. Sei aber bereit, dich selbst weiterzuentwickeln und zu informieren, um dem Autor zu erklären, warum etwas falsch ist und du es so-und-so korrigiert hast.


Beta-chan: "Ich darf mir oft anhören, ich sei kleinlich, wenn es um Rechtschreibung und Grammatik geht. Dabei finde ich das total faszinierend und hasse es, wenn die Leute nicht wissen, was ein Imperativ ist und wie Absätze gemacht werden. Ich weise auch regelmäßig andere darauf hin, dass ein Komma fehlt, weil so-und-so oder dass sie hier statt Präteritum ins Plusquamperfekt hätten gehen müssen."

So viel Fachwissen muss geteilt werden, meinst du nicht? Es gibt genug Autoren, die in der Schule Schwierigkeiten im Deutschunterricht hatten. Biete dich als Korrekturleser an und hilf ihnen, neu zu lernen und besser zu verstehen.


Beta-chan: "Rechtschreibung und Grammatik ist wichtig, aber es gibt noch so viel mehr, was eine gute Geschichte ausmacht. Text- gestaltung und Schreibstil sind ebenfalls wichtig. Spannung sowie Logik müssen vorhanden sein. Beschreibungen sind Muss, aber nicht zu viel davon und an der richtigen Stelle, damit der Text nicht zäh und langweilig wird. Und natürlich muss der Inhalt an sich stimmen, Charaktere müssen nachvollziehbar sein und der Lesefluss ist ganz wichtig!"

Wow! Wenn du dem Autor das alles noch erklären kannst und eventuell Quellen für ihn hast, wo er sich selbst infor-mieren kann, dann stell dich unbedingt als Qualitätleser zur Verfügung! Schau aber bitte, dass du es nicht übertreibst und den armen Autor überforderst. Schön langsam und Stückchen für Stückchen.


Ihr seht, man kann sehr viel im Vorfeld festlegen und ausschließen, wenn man nur von vornherein weiß, was man genau möchte. Alles, was dann noch wichtig ist, ist, seine Suche oder sein Angebot entsprechend zu gestalten und sich richtigen Anlaufstellen anzuschließen. Hier auf Animexx zum Beispiel gibt es einen eigenen Forenthread für Betaleser, wo man sowohl nach seinem Wunschbeta suchen als sich auch als solcher anbieten kann.
Auf den ich als Freischalter im Übrigen auch immer verweise, sobald ich bei einer Mängel-FF den Verdacht hege, dass der Autor Schwierigkeiten bei seiner Kapitel-Nachkorrektur haben wird und Hilfe dabei gebrauchen könnte, damit wir es ihm schnellstmöglich freischalten können. *hust*

Weitere Anlaufstellen sind Autoren-, Schreib- und Fanfictionzirkel aller Art, sofern sie eine zirkelinterne Betabörse für ihre Mitglieder anbieten. Entsprechende Zirkel wären u. a. Der Zirkel der Schriftsteller, Die Fanfiction Kommi Back Schreiber, Schreiberlingsecke und einige mehr. Schaut euch bei Bedarf einfach selbst ein wenig um. ;)


Damit habe ich fertig. Wie immer steht es euch frei, mir Fragen und Anregungen in den Kommentaren mitzuteilen.
Vielen Dank bis hierhin fürs aufmerksame Lesen.