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[Diskussion] Die Nonstop-Debatte um Blaus Rattikarl

Autor:  Shizana
19.06.2016 16:09

Heute stolperte ich mehr durch Zufall über ein YouTube-Video, das meine Aufmerksamkeit erregt hat. Und es veranlasst mich, eine offene Diskussionsrunde zu eröffnen, einfach weil mich eure Meinungen interessieren.

Wer möchte, ist herzlich eingeladen, sich mit mir und der Community über folgende Theorieaufschlüsselung zu unterhalten:

Zusammenfassung:

Das Video setzt sich mit der Theorie einer im Fandom recht bekannten Creepypasta "Poor Rival" auseinander, zu welcher es auch einige Alternativumsetzungen gibt. Der Kernpunkt ist dabei dieser, dass man in RGB den Rivalen Blau einige Zeit nach der Fahrt auf der M.S. Anne in Lavandia wiedertrifft, im Pokémon-Turm, einer Art Grab- und Gedenkstätte für verstorbene Pokémon. So weit, so gut, aber bei dieser Begegnung fällt etwas auf: der Rivale führt zwei neue Pokémon mit sich, doch anstelle eines seiner bislang immer genutzten Pokémon bleibt ein unsinnig freier Slot. Und es tritt seitdem nie wieder in Aktion. Okay, ließe sich vielleicht auch noch verkraften, aber was soll seine Anspielung im Englischen "Your Pokémon don't look dead!" (dt. Version: "Deine Pokémon sehen ganz fit aus."), nachdem man ihn angesprochen hat?
Das Fandom hat eine ganz simple, wenn auch traurige Erklärung dafür: Der Protagonist, wir, hat Rattikarl getötet.
… … Ganz schön heftig, hm?
Okay, so ganz aus der Luft gegriffen ist diese Schlussfolgerung nicht. Ich meine, die Hints schubsen einen regelrecht in diese Vermutung. Und das Video macht die Argumente zu Beginn sehr deutlich:

  1. Der Rivale hat Rattfratz bis zur M.S. Anne immer mit sich geführt. Plötzlich ist es weg und nie wieder gesehen.
  2. Er führt einen leeren Slot, obwohl er mindestens ein Pokémon haben müsste, um diesen Platz zu besetzen. Warum gibt er sich dieses Handicap, gemessen an seinem Charakter und seiner Ambitionen?
  3. Warum, zum Geier, macht er so eine geschmacklose Aussage an so einem Ort? Wenn auch nur im Englischen.

Im Video werden die Details gut auseinandergenommen, analysiert und (ent)argumentiert. Viele Dinge darunter, wie es den Pokémon in ihren Pokébällen ergeht und wie sie sterben können, waren mir persönlich nicht neu. Trotzdem finde ich es interessant, wie es hier noch einmal gut aufgeführt wird.

Das Ende vom Lied ist, dass die Theorie widerlegt wird: Bei dem umtrauerten Rattikarl handelt es sich um ein anderes Pokémon als dem Rattfratz, welches Blau bislang immer mit sich geführt hatte.

Die Begründung: Das Rattikarl befindet sich auf Level 16, wobei sich Rattfratz erst auf Level 18 entwickelt. Folglich ist es unmöglich, dass Blau sein Rattfratz entwickelt hat. Er hat Rattikarl gefangen und lediglich die Pokémon ausgetauscht.

Das ist der Punkt, bei dem ich mir sage: "Really? Is this really the only option? Are you sure?"
Denn ich sage ganz klar: Nein, es ist nicht unmöglich, dass es dasselbe Rattfratz ist.

Wie ich darauf komme?
Nun, es gibt im Spiel so ein common Phänomen, das nennt sich: Unterlevelung. Oder auch "forced evolution", wobei ich entschieden zurückweise, dass man beide Bezeichnungen miteinander gleichsetzen kann.
Der springende Punkt dabei ist: Es gibt Pokémon, die entwickelt sind, obwohl ihr Level das nicht zulassen dürfte. Man trifft auf dieses Phänomen sowohl in verschiedenen Pokémon-Kämpfen als auch in der freien Wildbahn, wobei die Kontaktsafari in XY das beste Beispiel dafür sein dürfte. Man findet hier viele, wirklich viele Pokémon in ihrer nächsten Evolutionsstufe, häufig stark unterlevelt. Der Spitzenreiter dürfte hierbei Golgantes sein, welches man auf Level 30 regulär fangen kann, obwohl es sich erst auf Level 43 entwickeln würde.
Auch in Kämpfen ist dieses Phänomen nicht ungewöhnlich. Es gibt die Unterlevelung bei Trainern bereits seit der ersten Generation. Und ich bin wirklich sehr erleichtert, dass in den Videokommentaren genau darauf von ein paar aufmerksamen Leuten hingewiesen wird.
Btw. geht keiner darauf ein, dass sein Tauboga in FRBG auf Level 17 ebenfalls unterlevelt ist?

Und was meinen Standpunkt umso mehr festigt: Blau ist nicht der einzige Rivale, auf den dieses Phänomen zutrifft.

Ein weiterer Rivale, dessen Pokémon von der Unterlevelung betroffen sind, ist Silver.
Wählt man selbst Feurigel, so hat Silver im zweiten Kampf sein Karnimani auf Level 16 bereits zu Tyracroc entwickelt, was es sonst erst auf Level 18 tun würde. Natürlich hat das spielrelevante Gründe, aber ist es bei Blau nicht exakt genauso?
Interessant ist im Übrigen Perl, der im Gegensatz zu seinen Vorreitern seine Pokémon erst sehr spät entwickelt. Was ja eigentlich taktisch klug ist. :p
Und auch die Arenaleiter sind nicht unfehlbar. Im Ernst, was hat Falk bitte mit seinem Taubsi gemacht, dass es bereits auf Level 9 zu Tauboga entwickelt ist? Mysteriös …
Oder was ist mit unserem Champ Siegfried und seinem Dragoran? Experte zu sein macht offenbar vieles möglich.

Folglich ist es sehr gut möglich, dass besagtes Rattikarl tatsächlich jenes Rattfratz ist, welches Blau bislang immer in seinem Team hatte. Dass es unterlevelt ist, hat hierbei überhaupt nichts zu sagen.
Es gibt böse Zungen, die davon überzeugt sind, dass Blau sein Pokémon aus Arroganz dazu "gezwungen" haben soll, sich vorzeitig zu entwickeln. Begründet wird es gern damit, dass er vielleicht mit Team Rocket unter einer Decke steckt oder gar mit Giovanni verwandt sei. Nun, wer sich ein wenig im Pokémon-Fandom auskennt, weiß, dass das Blödsinn ist. Und als ein Team Rocket-Fan finde ich es einfach unmöglich, wie immer davon ausgegangen wird, alles Unerklärliche habe einen bösen Hintergrund und muss auf Team Rocket zurückzuführen sein. – Bullshit! Schön wär's, wenn dem so wäre …

Ich selbst betrachte solche Dinge gern realistisch. Insofern schließe ich nicht aus, dass eine erzwungene Pokémon-Evolution möglich ist. Aber ich denke genauso, dass es weitere Möglichkeiten gibt, wie sich Pokémon "vor ihrer Zeit" weiterentwickeln können.
Nehmen wir Experten wie Falk und Siegfried. Was spricht gegen die These, dass sie so vertraut und spezialisiert auf ihrem Pokémon-Gebiet sind, dass ihre Pokémon ganz natürlich und ohne Zwang darin unterstützt werden, sich einfacher zu entwickeln als ihre Artgenossen?
Oder was ist, wenn wir ganz nüchtern an das Thema der Pokémon-Zucht herangehen: Ist es abwegig, dass sich Pokémon mit guten Genen schneller entwickeln als andere, deren Erbe nicht so stark gefestigt ist? Wenn ich nun eine Reihe Glurak züchte und bei der x-ten Generation angelangt bin, ist es dann nicht vorstellbar, dass die jüngsten Nachkommen ausgeprägtere Fähigkeiten besitzen, was ihre Entwicklung fördert? Ich meine, ist es nicht das, worauf es z.B. bei einer realen Rassenzucht ankommt? Eine auserlesene Festigung bestimmter Qualitäten und Merkmale.
Und wir wollen bitte nicht die Tatsache vergessen, dass auch wilde Pokémon vorzeitig entwickelt sind. Wie ist das zu erklären, wenn man nur von negativen Einflüssen durch den Menschen, wie z.B. Zwang, ausgeht?

Worauf ich hinaus will: Dass ein entwickeltes Pokémon unterlevelt ist, muss nicht zwangsweise bedeuten, dass sein verantwortlicher Trainer schlecht oder gar rücksichtslos zu ihm ist.
Woah, diese Aussage wirft gerade ein komplett neues Bild auf Team Rocket. Gut gemacht! ♥

 

Und damit zurück zu der eigentlichen These, basierend auf der Creepypasta, dass der Protagonist Blaus Pokémon auf dem Gewissen hat.

Ich persönlich stelle mich weder auf die Seite der Für- noch der Widerredner. Natürlich kann man solche Fan-Theorien sehr einfach widerlegen, indem man aus der strategischen Sicht der Spielemacher argumentiert. Wobei nie ganz auszuschließen ist, ob nicht doch an mancher Stelle gewisse Hintergedanken mit eingewirkt haben könnten.
Ich gestehe jedoch, dass ich den Gedanken interessant und nicht abwegig finde, dass es so sein könnte. Es fasziniert mich vor allem deswegen , weil es ein weiterer Beweis wäre, dass Pokémon eben nicht nur eine einfache heile Welt ist, in der nie etwas Schlimmes passiert.
Was eigentlich bekannt sein dürfte, wenn man aufmerksam auf manche Hints in den Pokédex-Einträgen oder auch Ereignisse in den Spielen sowie der Serie achtet: Pokémon fressen Pokémon, Menschen töten Pokémon und manche Pokémon töten auch Menschen. Pokémon sind ebenso sterblich wie Menschen. Das sind offizielle Fakten.

Zumal ich bedenke, dass so ein Ereignis sehr für Blaus Charakterentwicklung sprechen würde. Genauso wie auch manche Erlebnisse Silvers Charakter mit der Zeit im Spiel geformt haben.
Ich meine, nehmen wir an, Blau hat tatsächlich solch einen Verlust erfahren – ob es nun wegen Rot war oder nicht, sei erst einmal dahingestellt. Würden wir Blau nicht als einen Charakter einschätzen, der daraus lernt, wie wichtig es ist, gut auf seine Pokémon aufzupassen? Ich für meinen Teil denke, das würde gut zu ihm passen.

Die Frage, die mir bleibt, ist: Wie kam es dazu, dass Rattikarl starb? Ist wirklich der Kampf gegen Rot schuld daran?

Nach einem verlorenen Kampf sind die Pokémon i.d.R. lediglich erschöpft, eventuell bewusstlos. Dass ein Pokémon stirbt, würde bedeuten, dass jeder Kampf auf Leben und Tod ausgefochten würde. Ich denke, das wäre schon sehr brutal bis zu bestialisch.
Nach einem Kampf erholt sich ein Pokémon im Spiel nicht von selbst. Es muss mit einem Item behandelt, einem Fürsorger übergeben oder in der Box gelagert werden. Es gibt Möglichkeiten zur Heilung, aber sie können nicht vom Pokémon selbst getätigt werden.
Hat sich Rattikarls Zustand der Kampfunfähigkeit weiter verschlechtert? War es vielleicht schon vorher gesundheitlich angeschlagen? Könnte nach dem Kampf etwas passiert sein, was dem erschöpften Pokémon das Ende gesetzt hat?
Trainer genug gab es allemal. Und bis zum nächsten Pokémon-Center dauerte es einige Zeit.

Mir persönlich gefällt die Theorie, dass Rattikarl aufgrund seiner verfrühten Entwicklung einige Einbußungen machen musste. Wohlmöglich kannte es seine neuen Fähigkeiten noch nicht gut genug und hat seine Grenzen falsch eingeschätzt.
Es ist möglich, dass es sich nach dem Kampf nicht richtig erholen konnte. Vielleicht hat es auch einen späteren Rückschlag erlitten, wer weiß.
In diesem Fall wäre es schwierig einzuschätzen, wem nun die "Schuld" an dieser Entwicklung zu geben ist. Hat Rot zu rücksichtslos gehandelt? Hätte Blau sein Pokémon besser einschätzen können müssen? Liegen die Gründe eher bei dem Pokémon, worauf die Jungs keinen Einfluss hatten?

 

So traurig das Thema auch ist, ich finde die These dahinter sehr interessant. Es gibt so viel Raum für Spekulationen.
Und mich interessiert an dieser Stelle wirklich brennend, was ihr so davon haltet.

[Diskussion] Die Nonstop-Debatte um Blaus Rattikarl

Autor:  Shizana
19.06.2016 16:09

Heute stolperte ich mehr durch Zufall über ein YouTube-Video, das meine Aufmerksamkeit erregt hat. Und es veranlasst mich, eine offene Diskussionsrunde zu eröffnen, einfach weil mich eure Meinungen interessieren.

Wer möchte, ist herzlich eingeladen, sich mit mir und der Community über folgende Theorieaufschlüsselung zu unterhalten:

Zusammenfassung:

Das Video setzt sich mit der Theorie einer im Fandom recht bekannten Creepypasta "Poor Rival" auseinander, zu welcher es auch einige Alternativumsetzungen gibt. Der Kernpunkt ist dabei dieser, dass man in RGB den Rivalen Blau einige Zeit nach der Fahrt auf der M.S. Anne in Lavandia wiedertrifft, im Pokémon-Turm, einer Art Grab- und Gedenkstätte für verstorbene Pokémon. So weit, so gut, aber bei dieser Begegnung fällt etwas auf: der Rivale führt zwei neue Pokémon mit sich, doch anstelle eines seiner bislang immer genutzten Pokémon bleibt ein unsinnig freier Slot. Und es tritt seitdem nie wieder in Aktion. Okay, ließe sich vielleicht auch noch verkraften, aber was soll seine Anspielung im Englischen "Your Pokémon don't look dead!" (dt. Version: "Deine Pokémon sehen ganz fit aus."), nachdem man ihn angesprochen hat?
Das Fandom hat eine ganz simple, wenn auch traurige Erklärung dafür: Der Protagonist, wir, hat Rattikarl getötet.
… … Ganz schön heftig, hm?
Okay, so ganz aus der Luft gegriffen ist diese Schlussfolgerung nicht. Ich meine, die Hints schubsen einen regelrecht in diese Vermutung. Und das Video macht die Argumente zu Beginn sehr deutlich:

  1. Der Rivale hat Rattfratz bis zur M.S. Anne immer mit sich geführt. Plötzlich ist es weg und nie wieder gesehen.
  2. Er führt einen leeren Slot, obwohl er mindestens ein Pokémon haben müsste, um diesen Platz zu besetzen. Warum gibt er sich dieses Handicap, gemessen an seinem Charakter und seiner Ambitionen?
  3. Warum, zum Geier, macht er so eine geschmacklose Aussage an so einem Ort? Wenn auch nur im Englischen.

Im Video werden die Details gut auseinandergenommen, analysiert und (ent)argumentiert. Viele Dinge darunter, wie es den Pokémon in ihren Pokébällen ergeht und wie sie sterben können, waren mir persönlich nicht neu. Trotzdem finde ich es interessant, wie es hier noch einmal gut aufgeführt wird.

Das Ende vom Lied ist, dass die Theorie widerlegt wird: Bei dem umtrauerten Rattikarl handelt es sich um ein anderes Pokémon als dem Rattfratz, welches Blau bislang immer mit sich geführt hatte.

Die Begründung: Das Rattikarl befindet sich auf Level 16, wobei sich Rattfratz erst auf Level 18 entwickelt. Folglich ist es unmöglich, dass Blau sein Rattfratz entwickelt hat. Er hat Rattikarl gefangen und lediglich die Pokémon ausgetauscht.

Das ist der Punkt, bei dem ich mir sage: "Really? Is this really the only option? Are you sure?"
Denn ich sage ganz klar: Nein, es ist nicht unmöglich, dass es dasselbe Rattfratz ist.

Wie ich darauf komme?
Nun, es gibt im Spiel so ein common Phänomen, das nennt sich: Unterlevelung. Oder auch "forced evolution", wobei ich entschieden zurückweise, dass man beide Bezeichnungen miteinander gleichsetzen kann.
Der springende Punkt dabei ist: Es gibt Pokémon, die entwickelt sind, obwohl ihr Level das nicht zulassen dürfte. Man trifft auf dieses Phänomen sowohl in verschiedenen Pokémon-Kämpfen als auch in der freien Wildbahn, wobei die Kontaktsafari in XY das beste Beispiel dafür sein dürfte. Man findet hier viele, wirklich viele Pokémon in ihrer nächsten Evolutionsstufe, häufig stark unterlevelt. Der Spitzenreiter dürfte hierbei Golgantes sein, welches man auf Level 30 regulär fangen kann, obwohl es sich erst auf Level 43 entwickeln würde.
Auch in Kämpfen ist dieses Phänomen nicht ungewöhnlich. Es gibt die Unterlevelung bei Trainern bereits seit der ersten Generation. Und ich bin wirklich sehr erleichtert, dass in den Videokommentaren genau darauf von ein paar aufmerksamen Leuten hingewiesen wird.
Btw. geht keiner darauf ein, dass sein Tauboga in FRBG auf Level 17 ebenfalls unterlevelt ist?

Und was meinen Standpunkt umso mehr festigt: Blau ist nicht der einzige Rivale, auf den dieses Phänomen zutrifft.

Ein weiterer Rivale, dessen Pokémon von der Unterlevelung betroffen sind, ist Silver.
Wählt man selbst Feurigel, so hat Silver im zweiten Kampf sein Karnimani auf Level 16 bereits zu Tyracroc entwickelt, was es sonst erst auf Level 18 tun würde. Natürlich hat das spielrelevante Gründe, aber ist es bei Blau nicht exakt genauso?
Interessant ist im Übrigen Perl, der im Gegensatz zu seinen Vorreitern seine Pokémon erst sehr spät entwickelt. Was ja eigentlich taktisch klug ist. :p
Und auch die Arenaleiter sind nicht unfehlbar. Im Ernst, was hat Falk bitte mit seinem Taubsi gemacht, dass es bereits auf Level 9 zu Tauboga entwickelt ist? Mysteriös …
Oder was ist mit unserem Champ Siegfried und seinem Dragoran? Experte zu sein macht offenbar vieles möglich.

Folglich ist es sehr gut möglich, dass besagtes Rattikarl tatsächlich jenes Rattfratz ist, welches Blau bislang immer in seinem Team hatte. Dass es unterlevelt ist, hat hierbei überhaupt nichts zu sagen.
Es gibt böse Zungen, die davon überzeugt sind, dass Blau sein Pokémon aus Arroganz dazu "gezwungen" haben soll, sich vorzeitig zu entwickeln. Begründet wird es gern damit, dass er vielleicht mit Team Rocket unter einer Decke steckt oder gar mit Giovanni verwandt sei. Nun, wer sich ein wenig im Pokémon-Fandom auskennt, weiß, dass das Blödsinn ist. Und als ein Team Rocket-Fan finde ich es einfach unmöglich, wie immer davon ausgegangen wird, alles Unerklärliche habe einen bösen Hintergrund und muss auf Team Rocket zurückzuführen sein. – Bullshit! Schön wär's, wenn dem so wäre …

Ich selbst betrachte solche Dinge gern realistisch. Insofern schließe ich nicht aus, dass eine erzwungene Pokémon-Evolution möglich ist. Aber ich denke genauso, dass es weitere Möglichkeiten gibt, wie sich Pokémon "vor ihrer Zeit" weiterentwickeln können.
Nehmen wir Experten wie Falk und Siegfried. Was spricht gegen die These, dass sie so vertraut und spezialisiert auf ihrem Pokémon-Gebiet sind, dass ihre Pokémon ganz natürlich und ohne Zwang darin unterstützt werden, sich einfacher zu entwickeln als ihre Artgenossen?
Oder was ist, wenn wir ganz nüchtern an das Thema der Pokémon-Zucht herangehen: Ist es abwegig, dass sich Pokémon mit guten Genen schneller entwickeln als andere, deren Erbe nicht so stark gefestigt ist? Wenn ich nun eine Reihe Glurak züchte und bei der x-ten Generation angelangt bin, ist es dann nicht vorstellbar, dass die jüngsten Nachkommen ausgeprägtere Fähigkeiten besitzen, was ihre Entwicklung fördert? Ich meine, ist es nicht das, worauf es z.B. bei einer realen Rassenzucht ankommt? Eine auserlesene Festigung bestimmter Qualitäten und Merkmale.
Und wir wollen bitte nicht die Tatsache vergessen, dass auch wilde Pokémon vorzeitig entwickelt sind. Wie ist das zu erklären, wenn man nur von negativen Einflüssen durch den Menschen, wie z.B. Zwang, ausgeht?

Worauf ich hinaus will: Dass ein entwickeltes Pokémon unterlevelt ist, muss nicht zwangsweise bedeuten, dass sein verantwortlicher Trainer schlecht oder gar rücksichtslos zu ihm ist.
Woah, diese Aussage wirft gerade ein komplett neues Bild auf Team Rocket. Gut gemacht! ♥

 

Und damit zurück zu der eigentlichen These, basierend auf der Creepypasta, dass der Protagonist Blaus Pokémon auf dem Gewissen hat.

Ich persönlich stelle mich weder auf die Seite der Für- noch der Widerredner. Natürlich kann man solche Fan-Theorien sehr einfach widerlegen, indem man aus der strategischen Sicht der Spielemacher argumentiert. Wobei nie ganz auszuschließen ist, ob nicht doch an mancher Stelle gewisse Hintergedanken mit eingewirkt haben könnten.
Ich gestehe jedoch, dass ich den Gedanken interessant und nicht abwegig finde, dass es so sein könnte. Es fasziniert mich vor allem deswegen , weil es ein weiterer Beweis wäre, dass Pokémon eben nicht nur eine einfache heile Welt ist, in der nie etwas Schlimmes passiert.
Was eigentlich bekannt sein dürfte, wenn man aufmerksam auf manche Hints in den Pokédex-Einträgen oder auch Ereignisse in den Spielen sowie der Serie achtet: Pokémon fressen Pokémon, Menschen töten Pokémon und manche Pokémon töten auch Menschen. Pokémon sind ebenso sterblich wie Menschen. Das sind offizielle Fakten.

Zumal ich bedenke, dass so ein Ereignis sehr für Blaus Charakterentwicklung sprechen würde. Genauso wie auch manche Erlebnisse Silvers Charakter mit der Zeit im Spiel geformt haben.
Ich meine, nehmen wir an, Blau hat tatsächlich solch einen Verlust erfahren – ob es nun wegen Rot war oder nicht, sei erst einmal dahingestellt. Würden wir Blau nicht als einen Charakter einschätzen, der daraus lernt, wie wichtig es ist, gut auf seine Pokémon aufzupassen? Ich für meinen Teil denke, das würde gut zu ihm passen.

Die Frage, die mir bleibt, ist: Wie kam es dazu, dass Rattikarl starb? Ist wirklich der Kampf gegen Rot schuld daran?

Nach einem verlorenen Kampf sind die Pokémon i.d.R. lediglich erschöpft, eventuell bewusstlos. Dass ein Pokémon stirbt, würde bedeuten, dass jeder Kampf auf Leben und Tod ausgefochten würde. Ich denke, das wäre schon sehr brutal bis zu bestialisch.
Nach einem Kampf erholt sich ein Pokémon im Spiel nicht von selbst. Es muss mit einem Item behandelt, einem Fürsorger übergeben oder in der Box gelagert werden. Es gibt Möglichkeiten zur Heilung, aber sie können nicht vom Pokémon selbst getätigt werden.
Hat sich Rattikarls Zustand der Kampfunfähigkeit weiter verschlechtert? War es vielleicht schon vorher gesundheitlich angeschlagen? Könnte nach dem Kampf etwas passiert sein, was dem erschöpften Pokémon das Ende gesetzt hat?
Trainer genug gab es allemal. Und bis zum nächsten Pokémon-Center dauerte es einige Zeit.

Mir persönlich gefällt die Theorie, dass Rattikarl aufgrund seiner verfrühten Entwicklung einige Einbußungen machen musste. Wohlmöglich kannte es seine neuen Fähigkeiten noch nicht gut genug und hat seine Grenzen falsch eingeschätzt.
Es ist möglich, dass es sich nach dem Kampf nicht richtig erholen konnte. Vielleicht hat es auch einen späteren Rückschlag erlitten, wer weiß.
In diesem Fall wäre es schwierig einzuschätzen, wem nun die "Schuld" an dieser Entwicklung zu geben ist. Hat Rot zu rücksichtslos gehandelt? Hätte Blau sein Pokémon besser einschätzen können müssen? Liegen die Gründe eher bei dem Pokémon, worauf die Jungs keinen Einfluss hatten?

 

So traurig das Thema auch ist, ich finde die These dahinter sehr interessant. Es gibt so viel Raum für Spekulationen.
Und mich interessiert an dieser Stelle wirklich brennend, was ihr so davon haltet.