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Kasus. - Oder auch: Das, von dem jeder weiß, was es ist, aber nicht, wieso.

Autor:  Shizana
31.05.2013 08:33

Halli hallo und willkommen zu Shizanas kleinem Deutschkurs! :D

Warnung! Viel trockene Lektüre, obgleich ich versucht habe, es übersichtlich und mit einem gewissen Witz zu gestalten.
Nur für jene zu empfehlen, die an dem Thema interessiert sind und sich weiterbilden wollen!

An alle anderen: Sucht euch bitte etwas, das euch mehr Freude bereitet als öde Grammatik. Ich möchte niemanden unnötig langweilen und um seine wertvolle Zeit bringen. Danke. :)


Haha, okay, so war das zwar nicht geplant... aber ich dachte mir, wenn ich schon einmal dabei bin, mir hier einen Kopf zu machen, dann halte ich das doch gleich einmal fest, damit auch andere von meinen Erkenntnissen profitieren können.
(Da fällt mir ein: Ich habe schon oft überlegt, in meinem Weblog einen kleinen "erweiterten Deutschkurs" zu machen, der sich insbesondere auf nützliche und hilfreiche Eselsbrücken zu häufig gemachten Fehlern und häufig auftretene Unsicherheiten bezieht. Etwas, das jedem wirklich helfen kann - auf eine einfache und verständliche Art - und sich jederzeit anwenden lässt, z.B. im Deutschunterricht, beim Schreiben oder auch fürs Lehren. Mal sehen, mal sehen.)

Vorweg: Ich bin natürlich (noch) nicht sooo geschädigt, dass ich mich aus heiterem Himmel mitten in der Nacht mit solch einem verhassten Thema wie AUSGERECHNET "das Erfassen des richtigen Kasus in der deutschen Sprache" befasse. Das hat natürlich einen Auslöser.
Gerade las ich innerhalb des Fanfiction-Kommi-Back-Schreiber-Zirkels eine FF für eine Mitzirkelerin, um ihr einen Re-Kommentar zu verfassen. Und wie ein Shizana eben so ist, hat sie nebenher ein neues Word-Dokument geöffnet und notiert sich dort kleine Fehlerchen, die ihr so beim Lesen ins Auge springen.


Darunter war nun folgender Satz:
  • Ein warnender Blick traf Merlin, von den sich der Diener aber kaum beeindrucken ließ.

Es fällt auf, dass hier ein Grammatikfehler im Satz enthalten ist, der einen falschen Kasus wiedergibt. Bei "von den" heißt es richtig "von dem", da wir den Dativ vorliegen haben. - Soweit ist das erst einmal logisch.
Nun ist es aber so, dass ich den Autoren nicht nur ihre bösen, bösen Verbrechen vor den Latz knalle und dabei mit dem Finger auf sie zeige: "Das heißt aber so und so!" - Nein, ich bemühe mich eigentlich lieber, dem Autor auch zu erklären, warum es falsch ist und wie er künftig selbst erkennen kann, dass es eigentlich anders sein müsste.
Und DAS bringt mich jetzt zum entscheidenden Punkt, wieso ich mich noch einmal rangesetzt habe, um irgendwie deutlich zu machen, wie zum Teufel man anderen die Kasus erklärt. Denn, das wird den ersten vielleicht schon selbst aufgefallen sein, wenn er sich obigen Satz betrachtet: Das Hinterfragen mit den üblichen Fragewörtern, die uns in der Schule eingebläut werden, bringt uns hier mehr in Schwulitäten als dass es uns Erleuchtung bringt.




Kasus - So bringen es uns die Lehrer bei

Im Deutschen gibt es vier Fälle, in die sich überwiegend ein Substantiv (Objekt/Subjekt), aber auch Artikel und (Personal)Pronomen, Numeralia und auch Adjektive deklinieren (beugen) lassen.
  • Nominativ
  • Genitiv
  • Dativ
  • Akkusativ


Wie man den richtigen Kasus erkennt und bestimmt, bringt man uns in der Schule folgendermaßen bei:


  • Nominativ - subjektbezogen - Fragewörter: Wer oder Was
    • Beispielsatz: Der Lehrer bringt mir die vier Fälle bei.
      • Fragesatz: Wer oder Was bringt mir die vier Fälle bei? - Antwort: Der Lehrer. (Subjekt, direkt)


  • Genitiv - subjektivbezogen, indirekt - Fragewörter: Wessen
    • Beispielsatz: Heute ist Mamas Geburtstag.
      • Fragesatz: Wessen Geburtstag ist heute? - Antwort: Mamas. (Subjekt, indirekt)


  • Dativ - objektbezogen indirekt - Fragewörter: Wem
    • Beispielsatz: Die Shizana gibt dem Leser Tipps.
      • Fragesatz: Wem gibt die Shizana Tipps? - Antwort: Dem Leser. (Objekt, indirekt)


  • Akkusativ - objektbezogen - Fragewörter: Wen oder Was
    • Beispielsatz: Ich merke mir den Tipp.
      • Fragesatz: Wen oder Was merke ich mir? - Antwort: Den Tipp. (Objekt, direkt)


Ist jedem bekannt, ne?
Gut, und nun bitte Hand aufs Herz: Wie oft seid ihr euch wegen einem Fall eines Falles (gut aufgepasst,  FALL_Fanell ;) ) unsicher, versucht mit diesen Grundlagen auf eine richtige Antwort zu kommen und... seid nur noch verwirrter als vorher?
Ganz ehrlich? Mir geht es oft so. Vor allem dann, wenn ich mir unsicher bin, ob ich jetzt den Dativ oder Akkusativ vor mir habe. Und das Schlimmste daran ist: Je länger ich dann (unnötig) über einen Satz nachdenke, umso komplizierter wird er auf einmal für mich und am Ende weiß ich gar nichts mehr. Das habe ich öfter als man annehmen mag.
Aber komme ich zurück zu meinem Ursprung.

- Ein warnender Blick traf Merlin, von den sich der Diener aber kaum beeindrucken ließ.


Dativ, ohne Frage. Aber... wie erklären?
Unser Objekt ist hier "von dem", bezieht sich auf "Arthurs Blick", würde also umformuliert heißen: "von Arthurs Blick".
Und JETZT greifen wir auf das zurück, was uns in der Schule beigebracht wurde:

Dativ: Wem?
Ich: ??? The Fuck?!  "Arthurs Blick" ist doch kein WER, sondern ein WAS! Aber "Wem oder Was" gibt es nicht; nur "Wen oder Was" im Bezug auf den Akkusativ, und der ist hier definitiv falsch. Die Autorin zeigt mir doch 'nen Vogel, wenn ich der das so zu erklären versuche. Das macht ja nicht mal für mich selbst 'nen Sinn!


Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe also auf das, was mir irgendwann einmal irgendein Lehrer so mühselig versucht hatte, beizubringen (dazu sei gesagt, dass ich in der Schule groooße Probleme mit dem Verstehen der Grammatik hatte), gepflegt geschissen und mir selbst eine Lösung gesucht, die ich der Autorin schon eher vorzeigen kann, sodass sie auch einen Aha-Effekt daraus erzielen kann.

Auf oben genanntes Beispiel habe ich es schlussendlich so erklärt, dass nach "wovon" gefragt wird. Und dass "wovon" ein weiteres Fragewort ist, welches den Dativ erfordert. (Richtungsfrage auf ein indirektes Objekt bezogen)

Also: Wovon ließ sich der Diener kaum beeindrucken?
Merlins Blick -> seinem Blick -> dem Blick -> von seinem dem (Blick).


Damit haben wir dieses Rätsel gelöst und es macht Sinn.
Nun hilft uns das aber im Allgemeinen noch lange nicht weiter. Denn wie zum Henker erkenne ich denn nun den richtigen Fall, wenn mir die Hilfsfragen aus dem Deutschunterricht nicht mehr weiterhelfen, weil sie auf den bezogenen Satz schlichtweg keinen logischen Sinn für mich ergeben? - Hier komme ich ins Spiel mit meiner etwas anderen Lehrweise! :D




Der Kasus-Leck-mich-doch-am-Arsch-Grammatikscheiß - So erklärt es das Shizana


Erst einmal kann man sich merken, was ich oben schon erläuterte:

Nominativ:

direktes Subjekt

Genitiv:

indirektes Subjekt

Dativ:

indirektes Objekt

Akkusativ:

direktes Objekt


Lässt sich leicht merken: Die ersten beiden Fälle beziehen sich aufs Subjekt, die letzten beiden aufs Objekt. Direkt und indirekt entscheidet sich dadurch, wie es auf die Aussage im Satz wirkt.

Und jetzt denkt ihr bestimmt:

"Wtf? Subjekt und Objekt? Direkt und indirekt? Also liebe Shizana, sorry, aber das versteht doch auch kein Schwein. :("

Wie würde mein Freund jetzt sagen?
"Bass uff! Des isse ja follenermaasche!" (Pass auf! Das ist ja folgendermaßen!)


Das Subjekt ist, bildhaft gesprochen, immer DER KING des Satzes. Das Egoistenschwein. Der oder das, was im Mittelpunkt steht und vor dem JEDER andere Satzteil förmlich auf die Knie gehen muss. :D
Kurzum: Das Subjekt ist das Hauptaugenmerk, auf das sich etwas anderes bezieht. Der Ursprung.

Das Objekt wäre dann DER KNECHT. Der, der immer schuld ist. Auf den das Subjekt zeigt, weil wegen ihm zumeist irgendetwas passiert ist, was auf den King zurückfällt.
Kurzum: Das Objekt begleitet immer etwas, das eigentlich im Mittelpunkt steht. Wir gewähren ihm aber an dieser Stelle die Hauptaufmerksamkeit.


Zwischen direkt und indirekt muss ich sicherlich nicht viel erklären.
Natürlich beziehen wir uns bei direkt, wie es schon selbst aussagt, direkt auf etwas. Oder jenes Etwas ist aktiv an der Satzaussage beteiligt. Wir reden also von "ich", oder vielleicht auch mal bei guter Laune von "er", "sie" oder, wenn wir gaaanz böse sind, von "es". Zeigen quasi direkt mit dem Finger darauf. ;)
Bei indirekt ist das Subjekt im wiedergegebenen Sinne nur indirekt beteiligt, steht aber in der Aussage im Mittelpunkt. Es ist quasi "nicht im Raum anwesend", aber "sein Name steht im Raum". Das indirekte Subjekt ist passiv beteiligt, spielt aber dennoch die Hauptrolle. (z.B. wenn wir über den Lehrer lästern, ist er gegen seinen Willen unser indirektes Subjekt, weil er passiv - also ohne eigene Beteiligung in diesem Moment - in unserer Meckerrunde die Hauptrolle spielt.)


Damit haben wir auch das geklärt. Ich denke, das war verständlich und ergibt für jeden einen Sinn.
Nun wenden wir das auf die Kasus an und ich gestalte das für euch ein wenig witziger als in der Schule, weil man sich mit einem Schmunzler im Hinterkopf eher Dinge merkt, die einem sonst lieber am Allerwertesten vorbeigehen. (Kenne ich alles, mir muss keiner was vormachen. ;D)


  • Nominativ - direktes Subjekt - DER Oberking überhaupt!
Im Nominativ gilt das Ichichich!-Prinzip. Es ist also der Egoistenfall. :3
Die Kernaussage bezieht sich auf den King des Satzes, der in diesem Moment vor uns auf seinem Thron sitzt.

Die Frage nach "Wer oder Was" kann hier also getrost bleiben, weil es eigentlich immer auf unser selbstverliebtes Subjekt zutrifft, das aktiv im Mittelpunkt steht.
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wer oder Was hat diesen komischen Weblog gelesen?
      • Ich. (habe das aktiv gemacht). *ganz stolz auf sich sei*


  • Genitiv - indirektes Subjekt - Die QUEEN oder der SCHLOSSHUND des Kings, muhaha!
Im Genitiv wird das Du groß geschrieben. Wir erklären quasi jemand anderen zum King, ohne dass derjenige aktiv daran beteiligt ist.

"Wessen" bleibt meist als Fragewort. Weiterhin gilt auch: weswegen (danke an abgemeldet).
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wessen komischen Weblog hast du gelesen?
      • Shizanas. (Ich habe das zwar aktiv gemacht, aber hier geht es nicht um mich!) *mit Finger auf Shizana zeig* Da, die da war's!


  • Dativ - indirektes Objekt - ICH bin zwar der King hier und habe etwas gemacht, aber ETWAS ANDERES ist schuld, bäh! Schau MICH nicht so an!
Ja, ich denke, so kann man den Dativ eigentlich ganz gut erklären. Wir weisen vom Subjekt ab und lenken auf das Objekt, das generell IMMER schuld an dem ist, was das Subjekt gerade tut oder getan hat. Es hat somit immer indirekten Einfluss auf unsere Aussage im Satz, beteiligt sich aber selbst nicht aktiv.
Wir merken uns einfach: Wir lenken auf etwas ab oder zurück.

"Wem" bleibt als Hauptfragewort, aber auch folgende finden für den Dativ Verwendung: wovon, woher, wohin, worin, woraus, womit, worauf*.
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wem hast du es empfohlen?
      • Meinen Freunden und Bekannten. (Ich habe es aktiv getan, aber jetzt habe ich sie mit ins Boot gezogen. Damit sind sie indirekt zum neuen Hauptaugenmerk geworden.) *von mir ablenk und etwas anderes in den Raum stell*


  • Akkusativ - direktes Objekt - ICH bin der King und habe etwas getan, aber eigentlich... (juckt es keine Sau.)
Der Akkusativ ist ein lustiger Fall. Wie ich ihn gern nenne: Der Arschfall. Steht er für sich allein, hat er mehr oder minder die Arschkarte, da er immer eine nachfolgende Handlung (Reaktion) erfordert. Er ist also aktiv an der Handlung des Subjekts beteiligt und wirkt direkt auf die nachfolgende Aussage/Handlung ein.
Sagt man z.B. "Ich gehe an den See/Ich bin an den See gegangen", dann interessiert das an sich zwar kein Schwein, aber jeder weiß, dass das mit irgendetwas Nachfolgendem im direkten Zusammenhang steht.

Man fragt generell nach "Wen oder Was", aber auch folgende Fragewörter deuten auf den Akkusativ hin: worüber, wofür, wodurch, worauf*.
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wen oder was hast du gelesen und empfohlen?
      • Shizanas komischen/Den Weblog (über die Kasus). (Ich habe etwas aktiv getan und es wirkt direkt auf die weitere Handlung.) *schulterzuck* Schön, dass ich das mal erwähnt habe und so.


* Man kann sowohl beim Dativ als auch beim Akkusativ nach "worauf" fragen [z.B. Worauf sitzt du? - Auf dem Stuhl. (Dativ), ABER Worauf freust du dich? - Auf den Ball. (Akkusativ)], sollte es aber, um Verwirrungen aus dem Weg zu gehen, vermeiden. Stattdessen sollte man auf die gängigen Fragewörter zurückgreifen, die besser zur Lösung führen. Im Zweifelsfall greift man auf die Personalpronomenprobe zurück: 3/3 entspricht dem Dativ.


Damit lässt sich doch ganz gut arbeiten, oder?
Ich denke, dass es beim Nominativ und Genitiv generell kaum Schwierigkeiten geben dürfte. Das Hauptproblem dürfte das Erfassen von Dativ und Akkusativ sein, vor allem, ob man jetzt auf einem m oder n enden soll.

Dafür noch ein paar Tipps:


1. Ich kann mir nicht merken, was Dativ und Akkusativ ist.

Folgende Eselsbrücke: Dativ ist von der Buchstabenanzahl her der kürzeste Kasus. Zudem lernt man zum Dativ nur "Wem" als Fragewort, damit ist es die kürzeste Fragestellung. Kurze Frage = Kurzer Fall. ;)


2. Wie erkenne ich Dativ oder Akkusativ in einem Satz, den ich lese oder schreiben will?

Lehnt euch immer an dem "Wem" aus der Schule an. "Wem" zieht im Singular (Einzahl) stets ein m nach sich, wenn das Substantiv maskulin (männlich, also "der") ist. Habt ihr also im Artikel, Pronomen oder Adjektiv ein m vertreten, ist es immer Dativ (wem). Ist euer Substantiv feminin oder neutral, ersetzt es für eine Stichprobe durch ein maskulines und schaut, ob sich daraus irgendwo ein m bildet.


3. Das hilft mir noch immer nicht immer beim Schreiben. Mit den Fragestellungen verhasple ich mich schnell.

Wenn es mit den Fragestellungen gar nicht geht, gibt es noch einen weiteren Geheimtipp, wie ihr Dativ und Akkusativ erkennen könnt: Die Personalpronomenprobe (PPP).
Ersetzt euer Objekt durch ein Personalpronomen, vorzugsweise mir/mich oder dir/dich. Passt mir/dir, liegt der Dativ vor. Man merkt sich dafür nur 3/3 (drei zu drei), d.h. 3-Buchstaben-Pronomen (mir/dir) = 3-Buchstaben-Frage (wem). ;3


4. Und wie ist das eigentlich mit einem Adjektiv im Dativ?

Wir reden hier z.B. von "seinem weichen Haar" oder auch "mit traurigem Blick". Hier gilt die Anti-M&M-Regel (oder auch die Diät-Regel) als sehr nette Eselsbrücke, die sich nicht nur Frau gut merken kann. ;)
Ist bereits im Artikel oder Pronomen ein m enthalten (seinem, ihrem, deinem, meinem, einem, dem usw.), dann folgt im Adjektiv kein weiteres m, denn das ergäbe M&M und M&M's sind kleine, böse Dickmacher, auf die wir hier verzichten wollen. Es folgt dann also ein n im Adjektiv!
Steht vor dem Adjektiv kein Pronomen oder Artikel, dann setzt gedanklich eines davor. Würde dieses auf einem m enden, setzt ihr dieses auch an euer Adjektiv, sofern ihr eben kein Pronomen oder Artikel im Satz enthalten habt! Denn sonst gilt wieder Anti-M&M.



So, damit dürften wir jetzt aber wirklich alles haben.
Wenn euch diese Tipps geholfen haben, fühlt euch frei, den Eintrag in eure Website-Favoriten abzulegen, sodass ihr immer wieder darauf zugreifen oder es anderen weiterleiten könnt. Wer mutig ist, kann sich das auch gern ausdrucken und irgendwo wegheften. Ob man das seinem Deutschlehrer oder -professor zeigen sollte, naja, ich weiß nicht, wie das ankommen würde. Ich übernehme jedenfalls keinerlei Haftung. x3

Wenn ansonsten noch Fragen offen geblieben sind oder etwas doch nicht so erklärt war, dass ihr es jetzt besser verstanden habt, dann fühlt euch frei, mir eure Bedenken und Fragen in den Kommentaren zu schreiben oder schickt mir jederzeit eine ENS. Ich bemühe mich dann, Fehlendes noch hinzuzufügen oder Ungeklärtes noch einmal anders zu erläutern. Ich beiße nur selten. ;)


Ich freue mich, wenn ich dem einen oder anderen hiermit helfen konnte, die Kasus besser zu verstehen.

Liebste Grüße
Shizana


Anm.: Ich glaube, dass es meine Eselsbrücken mit der Anti-M&M-Regel (Diätregel), der 3/3 und auch der Personalpronomenprobe (PPP) gar nicht offiziell gibt. Jedenfalls habe ich davon selbst noch nie gehört, habe mir diese Eselsbrücken aber ausgedacht, weil sie leicht zu merken und sehr effektiv sind. Nichtsdestotrotz, sollten dies wirklich "Ersterfindungen" von mir sein, darf sie meinetwegen jeder frei verwenden und verbreiten. Alles andere empfände ich als witzlos und heuchlerisch, wenn ich schon immer betone, dass ich anderen gern mit meinen Tipps und Tricks helfe.

Kasus. - Oder auch: Das, von dem jeder weiß, was es ist, aber nicht, wieso.

Autor:  Shizana
31.05.2013 08:33

Halli hallo und willkommen zu Shizanas kleinem Deutschkurs! :D

Warnung! Viel trockene Lektüre, obgleich ich versucht habe, es übersichtlich und mit einem gewissen Witz zu gestalten.
Nur für jene zu empfehlen, die an dem Thema interessiert sind und sich weiterbilden wollen!

An alle anderen: Sucht euch bitte etwas, das euch mehr Freude bereitet als öde Grammatik. Ich möchte niemanden unnötig langweilen und um seine wertvolle Zeit bringen. Danke. :)


Haha, okay, so war das zwar nicht geplant... aber ich dachte mir, wenn ich schon einmal dabei bin, mir hier einen Kopf zu machen, dann halte ich das doch gleich einmal fest, damit auch andere von meinen Erkenntnissen profitieren können.
(Da fällt mir ein: Ich habe schon oft überlegt, in meinem Weblog einen kleinen "erweiterten Deutschkurs" zu machen, der sich insbesondere auf nützliche und hilfreiche Eselsbrücken zu häufig gemachten Fehlern und häufig auftretene Unsicherheiten bezieht. Etwas, das jedem wirklich helfen kann - auf eine einfache und verständliche Art - und sich jederzeit anwenden lässt, z.B. im Deutschunterricht, beim Schreiben oder auch fürs Lehren. Mal sehen, mal sehen.)

Vorweg: Ich bin natürlich (noch) nicht sooo geschädigt, dass ich mich aus heiterem Himmel mitten in der Nacht mit solch einem verhassten Thema wie AUSGERECHNET "das Erfassen des richtigen Kasus in der deutschen Sprache" befasse. Das hat natürlich einen Auslöser.
Gerade las ich innerhalb des Fanfiction-Kommi-Back-Schreiber-Zirkels eine FF für eine Mitzirkelerin, um ihr einen Re-Kommentar zu verfassen. Und wie ein Shizana eben so ist, hat sie nebenher ein neues Word-Dokument geöffnet und notiert sich dort kleine Fehlerchen, die ihr so beim Lesen ins Auge springen.


Darunter war nun folgender Satz:
  • Ein warnender Blick traf Merlin, von den sich der Diener aber kaum beeindrucken ließ.

Es fällt auf, dass hier ein Grammatikfehler im Satz enthalten ist, der einen falschen Kasus wiedergibt. Bei "von den" heißt es richtig "von dem", da wir den Dativ vorliegen haben. - Soweit ist das erst einmal logisch.
Nun ist es aber so, dass ich den Autoren nicht nur ihre bösen, bösen Verbrechen vor den Latz knalle und dabei mit dem Finger auf sie zeige: "Das heißt aber so und so!" - Nein, ich bemühe mich eigentlich lieber, dem Autor auch zu erklären, warum es falsch ist und wie er künftig selbst erkennen kann, dass es eigentlich anders sein müsste.
Und DAS bringt mich jetzt zum entscheidenden Punkt, wieso ich mich noch einmal rangesetzt habe, um irgendwie deutlich zu machen, wie zum Teufel man anderen die Kasus erklärt. Denn, das wird den ersten vielleicht schon selbst aufgefallen sein, wenn er sich obigen Satz betrachtet: Das Hinterfragen mit den üblichen Fragewörtern, die uns in der Schule eingebläut werden, bringt uns hier mehr in Schwulitäten als dass es uns Erleuchtung bringt.




Kasus - So bringen es uns die Lehrer bei

Im Deutschen gibt es vier Fälle, in die sich überwiegend ein Substantiv (Objekt/Subjekt), aber auch Artikel und (Personal)Pronomen, Numeralia und auch Adjektive deklinieren (beugen) lassen.
  • Nominativ
  • Genitiv
  • Dativ
  • Akkusativ


Wie man den richtigen Kasus erkennt und bestimmt, bringt man uns in der Schule folgendermaßen bei:


  • Nominativ - subjektbezogen - Fragewörter: Wer oder Was
    • Beispielsatz: Der Lehrer bringt mir die vier Fälle bei.
      • Fragesatz: Wer oder Was bringt mir die vier Fälle bei? - Antwort: Der Lehrer. (Subjekt, direkt)


  • Genitiv - subjektivbezogen, indirekt - Fragewörter: Wessen
    • Beispielsatz: Heute ist Mamas Geburtstag.
      • Fragesatz: Wessen Geburtstag ist heute? - Antwort: Mamas. (Subjekt, indirekt)


  • Dativ - objektbezogen indirekt - Fragewörter: Wem
    • Beispielsatz: Die Shizana gibt dem Leser Tipps.
      • Fragesatz: Wem gibt die Shizana Tipps? - Antwort: Dem Leser. (Objekt, indirekt)


  • Akkusativ - objektbezogen - Fragewörter: Wen oder Was
    • Beispielsatz: Ich merke mir den Tipp.
      • Fragesatz: Wen oder Was merke ich mir? - Antwort: Den Tipp. (Objekt, direkt)


Ist jedem bekannt, ne?
Gut, und nun bitte Hand aufs Herz: Wie oft seid ihr euch wegen einem Fall eines Falles (gut aufgepasst,  FALL_Fanell ;) ) unsicher, versucht mit diesen Grundlagen auf eine richtige Antwort zu kommen und... seid nur noch verwirrter als vorher?
Ganz ehrlich? Mir geht es oft so. Vor allem dann, wenn ich mir unsicher bin, ob ich jetzt den Dativ oder Akkusativ vor mir habe. Und das Schlimmste daran ist: Je länger ich dann (unnötig) über einen Satz nachdenke, umso komplizierter wird er auf einmal für mich und am Ende weiß ich gar nichts mehr. Das habe ich öfter als man annehmen mag.
Aber komme ich zurück zu meinem Ursprung.

- Ein warnender Blick traf Merlin, von den sich der Diener aber kaum beeindrucken ließ.


Dativ, ohne Frage. Aber... wie erklären?
Unser Objekt ist hier "von dem", bezieht sich auf "Arthurs Blick", würde also umformuliert heißen: "von Arthurs Blick".
Und JETZT greifen wir auf das zurück, was uns in der Schule beigebracht wurde:

Dativ: Wem?
Ich: ??? The Fuck?!  "Arthurs Blick" ist doch kein WER, sondern ein WAS! Aber "Wem oder Was" gibt es nicht; nur "Wen oder Was" im Bezug auf den Akkusativ, und der ist hier definitiv falsch. Die Autorin zeigt mir doch 'nen Vogel, wenn ich der das so zu erklären versuche. Das macht ja nicht mal für mich selbst 'nen Sinn!


Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe also auf das, was mir irgendwann einmal irgendein Lehrer so mühselig versucht hatte, beizubringen (dazu sei gesagt, dass ich in der Schule groooße Probleme mit dem Verstehen der Grammatik hatte), gepflegt geschissen und mir selbst eine Lösung gesucht, die ich der Autorin schon eher vorzeigen kann, sodass sie auch einen Aha-Effekt daraus erzielen kann.

Auf oben genanntes Beispiel habe ich es schlussendlich so erklärt, dass nach "wovon" gefragt wird. Und dass "wovon" ein weiteres Fragewort ist, welches den Dativ erfordert. (Richtungsfrage auf ein indirektes Objekt bezogen)

Also: Wovon ließ sich der Diener kaum beeindrucken?
Merlins Blick -> seinem Blick -> dem Blick -> von seinem dem (Blick).


Damit haben wir dieses Rätsel gelöst und es macht Sinn.
Nun hilft uns das aber im Allgemeinen noch lange nicht weiter. Denn wie zum Henker erkenne ich denn nun den richtigen Fall, wenn mir die Hilfsfragen aus dem Deutschunterricht nicht mehr weiterhelfen, weil sie auf den bezogenen Satz schlichtweg keinen logischen Sinn für mich ergeben? - Hier komme ich ins Spiel mit meiner etwas anderen Lehrweise! :D




Der Kasus-Leck-mich-doch-am-Arsch-Grammatikscheiß - So erklärt es das Shizana


Erst einmal kann man sich merken, was ich oben schon erläuterte:

Nominativ:

direktes Subjekt

Genitiv:

indirektes Subjekt

Dativ:

indirektes Objekt

Akkusativ:

direktes Objekt


Lässt sich leicht merken: Die ersten beiden Fälle beziehen sich aufs Subjekt, die letzten beiden aufs Objekt. Direkt und indirekt entscheidet sich dadurch, wie es auf die Aussage im Satz wirkt.

Und jetzt denkt ihr bestimmt:

"Wtf? Subjekt und Objekt? Direkt und indirekt? Also liebe Shizana, sorry, aber das versteht doch auch kein Schwein. :("

Wie würde mein Freund jetzt sagen?
"Bass uff! Des isse ja follenermaasche!" (Pass auf! Das ist ja folgendermaßen!)


Das Subjekt ist, bildhaft gesprochen, immer DER KING des Satzes. Das Egoistenschwein. Der oder das, was im Mittelpunkt steht und vor dem JEDER andere Satzteil förmlich auf die Knie gehen muss. :D
Kurzum: Das Subjekt ist das Hauptaugenmerk, auf das sich etwas anderes bezieht. Der Ursprung.

Das Objekt wäre dann DER KNECHT. Der, der immer schuld ist. Auf den das Subjekt zeigt, weil wegen ihm zumeist irgendetwas passiert ist, was auf den King zurückfällt.
Kurzum: Das Objekt begleitet immer etwas, das eigentlich im Mittelpunkt steht. Wir gewähren ihm aber an dieser Stelle die Hauptaufmerksamkeit.


Zwischen direkt und indirekt muss ich sicherlich nicht viel erklären.
Natürlich beziehen wir uns bei direkt, wie es schon selbst aussagt, direkt auf etwas. Oder jenes Etwas ist aktiv an der Satzaussage beteiligt. Wir reden also von "ich", oder vielleicht auch mal bei guter Laune von "er", "sie" oder, wenn wir gaaanz böse sind, von "es". Zeigen quasi direkt mit dem Finger darauf. ;)
Bei indirekt ist das Subjekt im wiedergegebenen Sinne nur indirekt beteiligt, steht aber in der Aussage im Mittelpunkt. Es ist quasi "nicht im Raum anwesend", aber "sein Name steht im Raum". Das indirekte Subjekt ist passiv beteiligt, spielt aber dennoch die Hauptrolle. (z.B. wenn wir über den Lehrer lästern, ist er gegen seinen Willen unser indirektes Subjekt, weil er passiv - also ohne eigene Beteiligung in diesem Moment - in unserer Meckerrunde die Hauptrolle spielt.)


Damit haben wir auch das geklärt. Ich denke, das war verständlich und ergibt für jeden einen Sinn.
Nun wenden wir das auf die Kasus an und ich gestalte das für euch ein wenig witziger als in der Schule, weil man sich mit einem Schmunzler im Hinterkopf eher Dinge merkt, die einem sonst lieber am Allerwertesten vorbeigehen. (Kenne ich alles, mir muss keiner was vormachen. ;D)


  • Nominativ - direktes Subjekt - DER Oberking überhaupt!
Im Nominativ gilt das Ichichich!-Prinzip. Es ist also der Egoistenfall. :3
Die Kernaussage bezieht sich auf den King des Satzes, der in diesem Moment vor uns auf seinem Thron sitzt.

Die Frage nach "Wer oder Was" kann hier also getrost bleiben, weil es eigentlich immer auf unser selbstverliebtes Subjekt zutrifft, das aktiv im Mittelpunkt steht.
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wer oder Was hat diesen komischen Weblog gelesen?
      • Ich. (habe das aktiv gemacht). *ganz stolz auf sich sei*


  • Genitiv - indirektes Subjekt - Die QUEEN oder der SCHLOSSHUND des Kings, muhaha!
Im Genitiv wird das Du groß geschrieben. Wir erklären quasi jemand anderen zum King, ohne dass derjenige aktiv daran beteiligt ist.

"Wessen" bleibt meist als Fragewort. Weiterhin gilt auch: weswegen (danke an abgemeldet).
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wessen komischen Weblog hast du gelesen?
      • Shizanas. (Ich habe das zwar aktiv gemacht, aber hier geht es nicht um mich!) *mit Finger auf Shizana zeig* Da, die da war's!


  • Dativ - indirektes Objekt - ICH bin zwar der King hier und habe etwas gemacht, aber ETWAS ANDERES ist schuld, bäh! Schau MICH nicht so an!
Ja, ich denke, so kann man den Dativ eigentlich ganz gut erklären. Wir weisen vom Subjekt ab und lenken auf das Objekt, das generell IMMER schuld an dem ist, was das Subjekt gerade tut oder getan hat. Es hat somit immer indirekten Einfluss auf unsere Aussage im Satz, beteiligt sich aber selbst nicht aktiv.
Wir merken uns einfach: Wir lenken auf etwas ab oder zurück.

"Wem" bleibt als Hauptfragewort, aber auch folgende finden für den Dativ Verwendung: wovon, woher, wohin, worin, woraus, womit, worauf*.
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wem hast du es empfohlen?
      • Meinen Freunden und Bekannten. (Ich habe es aktiv getan, aber jetzt habe ich sie mit ins Boot gezogen. Damit sind sie indirekt zum neuen Hauptaugenmerk geworden.) *von mir ablenk und etwas anderes in den Raum stell*


  • Akkusativ - direktes Objekt - ICH bin der King und habe etwas getan, aber eigentlich... (juckt es keine Sau.)
Der Akkusativ ist ein lustiger Fall. Wie ich ihn gern nenne: Der Arschfall. Steht er für sich allein, hat er mehr oder minder die Arschkarte, da er immer eine nachfolgende Handlung (Reaktion) erfordert. Er ist also aktiv an der Handlung des Subjekts beteiligt und wirkt direkt auf die nachfolgende Aussage/Handlung ein.
Sagt man z.B. "Ich gehe an den See/Ich bin an den See gegangen", dann interessiert das an sich zwar kein Schwein, aber jeder weiß, dass das mit irgendetwas Nachfolgendem im direkten Zusammenhang steht.

Man fragt generell nach "Wen oder Was", aber auch folgende Fragewörter deuten auf den Akkusativ hin: worüber, wofür, wodurch, worauf*.
  • Heute habe ich Shizanas komischen Weblog über die Kasus gelesen und es sofort meinen Freunden und Bekannten empfohlen.
    • Wen oder was hast du gelesen und empfohlen?
      • Shizanas komischen/Den Weblog (über die Kasus). (Ich habe etwas aktiv getan und es wirkt direkt auf die weitere Handlung.) *schulterzuck* Schön, dass ich das mal erwähnt habe und so.


* Man kann sowohl beim Dativ als auch beim Akkusativ nach "worauf" fragen [z.B. Worauf sitzt du? - Auf dem Stuhl. (Dativ), ABER Worauf freust du dich? - Auf den Ball. (Akkusativ)], sollte es aber, um Verwirrungen aus dem Weg zu gehen, vermeiden. Stattdessen sollte man auf die gängigen Fragewörter zurückgreifen, die besser zur Lösung führen. Im Zweifelsfall greift man auf die Personalpronomenprobe zurück: 3/3 entspricht dem Dativ.


Damit lässt sich doch ganz gut arbeiten, oder?
Ich denke, dass es beim Nominativ und Genitiv generell kaum Schwierigkeiten geben dürfte. Das Hauptproblem dürfte das Erfassen von Dativ und Akkusativ sein, vor allem, ob man jetzt auf einem m oder n enden soll.

Dafür noch ein paar Tipps:


1. Ich kann mir nicht merken, was Dativ und Akkusativ ist.

Folgende Eselsbrücke: Dativ ist von der Buchstabenanzahl her der kürzeste Kasus. Zudem lernt man zum Dativ nur "Wem" als Fragewort, damit ist es die kürzeste Fragestellung. Kurze Frage = Kurzer Fall. ;)


2. Wie erkenne ich Dativ oder Akkusativ in einem Satz, den ich lese oder schreiben will?

Lehnt euch immer an dem "Wem" aus der Schule an. "Wem" zieht im Singular (Einzahl) stets ein m nach sich, wenn das Substantiv maskulin (männlich, also "der") ist. Habt ihr also im Artikel, Pronomen oder Adjektiv ein m vertreten, ist es immer Dativ (wem). Ist euer Substantiv feminin oder neutral, ersetzt es für eine Stichprobe durch ein maskulines und schaut, ob sich daraus irgendwo ein m bildet.


3. Das hilft mir noch immer nicht immer beim Schreiben. Mit den Fragestellungen verhasple ich mich schnell.

Wenn es mit den Fragestellungen gar nicht geht, gibt es noch einen weiteren Geheimtipp, wie ihr Dativ und Akkusativ erkennen könnt: Die Personalpronomenprobe (PPP).
Ersetzt euer Objekt durch ein Personalpronomen, vorzugsweise mir/mich oder dir/dich. Passt mir/dir, liegt der Dativ vor. Man merkt sich dafür nur 3/3 (drei zu drei), d.h. 3-Buchstaben-Pronomen (mir/dir) = 3-Buchstaben-Frage (wem). ;3


4. Und wie ist das eigentlich mit einem Adjektiv im Dativ?

Wir reden hier z.B. von "seinem weichen Haar" oder auch "mit traurigem Blick". Hier gilt die Anti-M&M-Regel (oder auch die Diät-Regel) als sehr nette Eselsbrücke, die sich nicht nur Frau gut merken kann. ;)
Ist bereits im Artikel oder Pronomen ein m enthalten (seinem, ihrem, deinem, meinem, einem, dem usw.), dann folgt im Adjektiv kein weiteres m, denn das ergäbe M&M und M&M's sind kleine, böse Dickmacher, auf die wir hier verzichten wollen. Es folgt dann also ein n im Adjektiv!
Steht vor dem Adjektiv kein Pronomen oder Artikel, dann setzt gedanklich eines davor. Würde dieses auf einem m enden, setzt ihr dieses auch an euer Adjektiv, sofern ihr eben kein Pronomen oder Artikel im Satz enthalten habt! Denn sonst gilt wieder Anti-M&M.



So, damit dürften wir jetzt aber wirklich alles haben.
Wenn euch diese Tipps geholfen haben, fühlt euch frei, den Eintrag in eure Website-Favoriten abzulegen, sodass ihr immer wieder darauf zugreifen oder es anderen weiterleiten könnt. Wer mutig ist, kann sich das auch gern ausdrucken und irgendwo wegheften. Ob man das seinem Deutschlehrer oder -professor zeigen sollte, naja, ich weiß nicht, wie das ankommen würde. Ich übernehme jedenfalls keinerlei Haftung. x3

Wenn ansonsten noch Fragen offen geblieben sind oder etwas doch nicht so erklärt war, dass ihr es jetzt besser verstanden habt, dann fühlt euch frei, mir eure Bedenken und Fragen in den Kommentaren zu schreiben oder schickt mir jederzeit eine ENS. Ich bemühe mich dann, Fehlendes noch hinzuzufügen oder Ungeklärtes noch einmal anders zu erläutern. Ich beiße nur selten. ;)


Ich freue mich, wenn ich dem einen oder anderen hiermit helfen konnte, die Kasus besser zu verstehen.

Liebste Grüße
Shizana


Anm.: Ich glaube, dass es meine Eselsbrücken mit der Anti-M&M-Regel (Diätregel), der 3/3 und auch der Personalpronomenprobe (PPP) gar nicht offiziell gibt. Jedenfalls habe ich davon selbst noch nie gehört, habe mir diese Eselsbrücken aber ausgedacht, weil sie leicht zu merken und sehr effektiv sind. Nichtsdestotrotz, sollten dies wirklich "Ersterfindungen" von mir sein, darf sie meinetwegen jeder frei verwenden und verbreiten. Alles andere empfände ich als witzlos und heuchlerisch, wenn ich schon immer betone, dass ich anderen gern mit meinen Tipps und Tricks helfe.

Rechtschreibung ist Wissen, Grammatik eine Wissenschaft

Autor:  Shizana
23.02.2013 17:34

Je mehr und je intensiver ich mich mit dem Thema "Rechtschreibung & Grammatik unserer deutschen Sprache" befasse, umso mehr bin ich von einer Sache überzeugt:

Ja, man kann beides lernen. Gerade bei der Rechtschreibung hört das Lernen nie auf.

Aber insbesondere bei der Grammatik bringt alles Lernen nichts, oder nur die Hälfte, wenn man das, was man sich dort einzutrichtern versucht, nicht verstehen und nachvollziehen kann.



Während ich gerade so nach solchen außerirdischen Themen wie "Infinitivsätze" und "Kommaregeln bei Infinitivsätzen" schaue, wird mir mehr und mehr klar, dass der Deutschunterricht in unseren Schulen viel zu knapp ist. Ja, die Lehrer geben sich (i.d.R.) viel Mühe, uns kleinen Schülern etwas beizubringen, aber sie haben für viele Themen einfach viel zu wenig Zeit. Die wenigsten Kinder sind so sprachbegeistert und so auf Sprachperfektion fixiert, dass sie in der Lage sind, dem trockenen Stoff zwischen all den anderen Unterrichtsfächern über 45 Minuten aufmerksam zu folgen und das, wovon der doofe Lehrer dort redet, wirklich zu begreifen. Es grenzt an ein Wunder, wenn das einem Kind bzw. Schüler gelingt.

Und ich bin ehrlich: Ja, ich war im Deutschunterricht gut. Meine Zeugniszensuren schwankten hier immer zwischen Eins und Zwei. Ja, mir hat so'n Kram wie Interpretationen, Diktate oder Inhaltswiedergaben echt Spaß gemacht - weil es etwas mit aktivem Schreiben zu tun hatte. Lesen, Gedichte, Poesie... was im Deutschunterricht unter "Literatur" zusammengefasst wurde eben, das war weniger meins. Spaß gemacht hatte es zwar auch, aber mehr als "Entspannung für zwischendurch" war es eben doch nicht gewesen letzten Endes.
Grammatik war damals, natürlich, mein Hassthemengebiet, wie bei den meisten anderen Kindern/Schülern auch. Manche Dinge waren ja noch interessant, wie z.B. dieses dumme Thema mit "das/dass", "ss/ß" oder auch Deklinationen (-> das Beugen von Wörtern nach Kasus/Fall und Numerus/Zahl). Ging es aber um das Bestimmen von Wortgruppen, Satzgliedern, Wort- und Satzarten oder das ganze Krams mit den dämlichen Kommas, dann war Ende im Gelände. Ich habe ehrlich versucht, es zu begreifen, aber es wollte sich mir einfach nicht logisch entschlüsseln. Und so stolperte ich mehr durch die Grammatik als dass ich mit verstandenem Wissen prahlen konnte.

Heute hole ich das alles nach und nach durch Eigenrecherche und Selbstschulung auf.


Wie gesagt, laut meinem Verständnis gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Rechtschreibung und Grammatik: Das eine kann man zu 100% lernen, das andere muss man zu 100% verstehen, um es erfolgreich lernen zu können.


Nehmen wir ein kurzes Beispiel:
  • Mir fiel auf, dass es sehr schwer ist, jenes Anwenden zu verstehen.

Man könnte, um den Satz so richtig zu verschandeln, das Beispiel auch so schreiben:
  • Mir viel auf das es sehr schwer ist jenes anwenden zu verstehen.

Ein beliebter Fehler in der Rechtschreibung, der uns hier sofort ins Auge springt, ist "viel/fiel". Selbes gibt es oft mit "lies/ließ". Wieso das so viele verwechseln, weiß ich selbst nicht so genau.
Bei "das/dass" kann man sich streiten, ob es zum Thema Rechtschreibung oder Grammatik zählt. Die meisten würden Grammatik sagen, ich sage: Es ist beides. Wieso? Weil die meisten eigentlich schon wissen, dass es zwischen "das" und "dass" Unterschiede gibt, und unterbewusst denken sie es auch richtig, aber sie wissen "dass" nicht richtig umzusetzen.
Dasselbe gilt für "jenes Anwenden", wobei es hier eher zur Grammatik als zur Rechtschreibung zählt. Wieso? Weil das Verb "anwenden" substantiviert wurde, was einen grammatikalischen Einfluss bedeutet, den man verstehen muss, um ihn richtig anzuwenden.
Die Kommasetzung ist etwa 30% Lernen, 70% Verstehen, mindestens. Wann man wie Kommas anwenden sollte/muss und warum, das kann man etliche Male erklärt bekommen oder selbst nachgeschlagen haben, aber es bringt gerade einmal die Hälfte, wenn man das Warum nicht verstanden hat. Es ist reine Grammatik.


Ich weiß, dass auch ich diese ganze Grammatikkiste noch nicht zu 100% korrekt drauf habe, aber ich arbeite Stück für Stück daran - aus Eigeninteresse. Und ich denke, so sollte es auch sein.
Die Rechtschreibung ist immer so eine Sache. Klar ist sie wichtig, aber es gibt hier immer Ausnahmen, die man nicht logisch verstehen kann und zwingen einhalten muss. Ich betone: Ausnahmen!
Ein Beispiel?
  • Ja, du hast recht. Und es tut mir leid. Zu Hause ist es doch am schönsten. Noch mal sage ich so was nicht, versprochen.

Irgendein Depp hat vor einigen Jahren entschieden, dass "recht haben" ein zwar getrennt geschriebenes, aber zusammenhängendes Verb ist (definiertes Verb). Dasselbe mit "leid tun".
Schön sind auch solche Worte wie "noch mal", was von "noch einmal" abstammt und gerne zu "nochmal" zusammengefasst wird. Ich persönlich weiß, dass "noch einmal" das absolut Korrekte wäre, benutze aber lieber "nochmal", sofern ich es mir erlauben kann.
"So was" habe ich immer als "sowas" angewandt, es mir dann aber bald abgewöhnt, um mich nicht unnötig zu verstricken. Seitdem versuche ich nur noch auf "so etwas" zurückzugreifen, was auch korrekt wäre.
"Zu Hause" ist mir persönlich befremdlich. Ich behaupte, dass man mir das damals in der Schule nie so beigebracht hat (bin mir da aber, so ganz eigentlich, gar nicht mehr so sicher, aber als Ausrede klappt das immer ;D) und beharre auf meinem "Zuhause". Sei es nun "das Zuhause" (hier wäre diese Schreibweise korrekt) oder "ich bin zuhause" (hier wäre es falsch). Dessen bin ich mir durchaus bewusst, aber hey, laut Duden kann man beide Schreibweisen verwenden! Also gönnt es mir bitte, auch mal bei einigen Ausnahmen auf mein Gewohntes zu beharren. ;D



Damn, ist es nicht irgendwie krank? Unsere deutsche Sprache mit all ihren Tücken und komplizierten Verzweigungen fasziniert mich ungemein - immer mehr und mehr. Ernsthaft! ♥

Rechtschreibung ist Wissen, Grammatik eine Wissenschaft

Autor:  Shizana
23.02.2013 17:34

Je mehr und je intensiver ich mich mit dem Thema "Rechtschreibung & Grammatik unserer deutschen Sprache" befasse, umso mehr bin ich von einer Sache überzeugt:

Ja, man kann beides lernen. Gerade bei der Rechtschreibung hört das Lernen nie auf.

Aber insbesondere bei der Grammatik bringt alles Lernen nichts, oder nur die Hälfte, wenn man das, was man sich dort einzutrichtern versucht, nicht verstehen und nachvollziehen kann.



Während ich gerade so nach solchen außerirdischen Themen wie "Infinitivsätze" und "Kommaregeln bei Infinitivsätzen" schaue, wird mir mehr und mehr klar, dass der Deutschunterricht in unseren Schulen viel zu knapp ist. Ja, die Lehrer geben sich (i.d.R.) viel Mühe, uns kleinen Schülern etwas beizubringen, aber sie haben für viele Themen einfach viel zu wenig Zeit. Die wenigsten Kinder sind so sprachbegeistert und so auf Sprachperfektion fixiert, dass sie in der Lage sind, dem trockenen Stoff zwischen all den anderen Unterrichtsfächern über 45 Minuten aufmerksam zu folgen und das, wovon der doofe Lehrer dort redet, wirklich zu begreifen. Es grenzt an ein Wunder, wenn das einem Kind bzw. Schüler gelingt.

Und ich bin ehrlich: Ja, ich war im Deutschunterricht gut. Meine Zeugniszensuren schwankten hier immer zwischen Eins und Zwei. Ja, mir hat so'n Kram wie Interpretationen, Diktate oder Inhaltswiedergaben echt Spaß gemacht - weil es etwas mit aktivem Schreiben zu tun hatte. Lesen, Gedichte, Poesie... was im Deutschunterricht unter "Literatur" zusammengefasst wurde eben, das war weniger meins. Spaß gemacht hatte es zwar auch, aber mehr als "Entspannung für zwischendurch" war es eben doch nicht gewesen letzten Endes.
Grammatik war damals, natürlich, mein Hassthemengebiet, wie bei den meisten anderen Kindern/Schülern auch. Manche Dinge waren ja noch interessant, wie z.B. dieses dumme Thema mit "das/dass", "ss/ß" oder auch Deklinationen (-> das Beugen von Wörtern nach Kasus/Fall und Numerus/Zahl). Ging es aber um das Bestimmen von Wortgruppen, Satzgliedern, Wort- und Satzarten oder das ganze Krams mit den dämlichen Kommas, dann war Ende im Gelände. Ich habe ehrlich versucht, es zu begreifen, aber es wollte sich mir einfach nicht logisch entschlüsseln. Und so stolperte ich mehr durch die Grammatik als dass ich mit verstandenem Wissen prahlen konnte.

Heute hole ich das alles nach und nach durch Eigenrecherche und Selbstschulung auf.


Wie gesagt, laut meinem Verständnis gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Rechtschreibung und Grammatik: Das eine kann man zu 100% lernen, das andere muss man zu 100% verstehen, um es erfolgreich lernen zu können.


Nehmen wir ein kurzes Beispiel:
  • Mir fiel auf, dass es sehr schwer ist, jenes Anwenden zu verstehen.

Man könnte, um den Satz so richtig zu verschandeln, das Beispiel auch so schreiben:
  • Mir viel auf das es sehr schwer ist jenes anwenden zu verstehen.

Ein beliebter Fehler in der Rechtschreibung, der uns hier sofort ins Auge springt, ist "viel/fiel". Selbes gibt es oft mit "lies/ließ". Wieso das so viele verwechseln, weiß ich selbst nicht so genau.
Bei "das/dass" kann man sich streiten, ob es zum Thema Rechtschreibung oder Grammatik zählt. Die meisten würden Grammatik sagen, ich sage: Es ist beides. Wieso? Weil die meisten eigentlich schon wissen, dass es zwischen "das" und "dass" Unterschiede gibt, und unterbewusst denken sie es auch richtig, aber sie wissen "dass" nicht richtig umzusetzen.
Dasselbe gilt für "jenes Anwenden", wobei es hier eher zur Grammatik als zur Rechtschreibung zählt. Wieso? Weil das Verb "anwenden" substantiviert wurde, was einen grammatikalischen Einfluss bedeutet, den man verstehen muss, um ihn richtig anzuwenden.
Die Kommasetzung ist etwa 30% Lernen, 70% Verstehen, mindestens. Wann man wie Kommas anwenden sollte/muss und warum, das kann man etliche Male erklärt bekommen oder selbst nachgeschlagen haben, aber es bringt gerade einmal die Hälfte, wenn man das Warum nicht verstanden hat. Es ist reine Grammatik.


Ich weiß, dass auch ich diese ganze Grammatikkiste noch nicht zu 100% korrekt drauf habe, aber ich arbeite Stück für Stück daran - aus Eigeninteresse. Und ich denke, so sollte es auch sein.
Die Rechtschreibung ist immer so eine Sache. Klar ist sie wichtig, aber es gibt hier immer Ausnahmen, die man nicht logisch verstehen kann und zwingen einhalten muss. Ich betone: Ausnahmen!
Ein Beispiel?
  • Ja, du hast recht. Und es tut mir leid. Zu Hause ist es doch am schönsten. Noch mal sage ich so was nicht, versprochen.

Irgendein Depp hat vor einigen Jahren entschieden, dass "recht haben" ein zwar getrennt geschriebenes, aber zusammenhängendes Verb ist (definiertes Verb). Dasselbe mit "leid tun".
Schön sind auch solche Worte wie "noch mal", was von "noch einmal" abstammt und gerne zu "nochmal" zusammengefasst wird. Ich persönlich weiß, dass "noch einmal" das absolut Korrekte wäre, benutze aber lieber "nochmal", sofern ich es mir erlauben kann.
"So was" habe ich immer als "sowas" angewandt, es mir dann aber bald abgewöhnt, um mich nicht unnötig zu verstricken. Seitdem versuche ich nur noch auf "so etwas" zurückzugreifen, was auch korrekt wäre.
"Zu Hause" ist mir persönlich befremdlich. Ich behaupte, dass man mir das damals in der Schule nie so beigebracht hat (bin mir da aber, so ganz eigentlich, gar nicht mehr so sicher, aber als Ausrede klappt das immer ;D) und beharre auf meinem "Zuhause". Sei es nun "das Zuhause" (hier wäre diese Schreibweise korrekt) oder "ich bin zuhause" (hier wäre es falsch). Dessen bin ich mir durchaus bewusst, aber hey, laut Duden kann man beide Schreibweisen verwenden! Also gönnt es mir bitte, auch mal bei einigen Ausnahmen auf mein Gewohntes zu beharren. ;D



Damn, ist es nicht irgendwie krank? Unsere deutsche Sprache mit all ihren Tücken und komplizierten Verzweigungen fasziniert mich ungemein - immer mehr und mehr. Ernsthaft! ♥