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Shizanas Zucht-Guide – Zucht-Knowhow, Part III

Autor:  Shizana
13.12.2013 10:00

 

 

 

 

 

 

 

 

Der eine oder andere von euch, mit dem ich schon einmal Pokémon getauscht habe, wird mir folgenden Gesprächsablauf gewiss bestätigen können:

Spieler: „Hey, Shizana, hast du zufällig noch [insert Pokémon] für mich? Ich würde es gern gegen ein Wunsch-pokémon deiner Wahl mit dir tauschen.“
Shizana: „Warte, ich schau‘ mal. … Ich habe gerade keines mehr herumliegen, das ich hergeben könnte. Ich kann dir aber gern fix eines züchten, wenn du magst?“
Spieler: „Klar, sehr gern!“
Shizana: „Okay. Lieber Männlein oder Weiblein?“
Spieler: „Hm, ist mir an sich egal, aber wenn möglich, würde ich ♀/♂ bevorzugen.“
Shizana: „Klar, mach‘ ich. Soll es einen bestimmten Namen haben?“
Spieler: „Ja./Nein./Gib ihm einen, den du magst.“
Shizana: „Okay. Sonst noch irgendwelche Sonderwünsche? Ein bestimmtes Wesen?“
[…]

Und da ist es auch schon. Wesen.
Was, zum Henker, ist das eigentlich und wozu ist das gut?
Braucht man das? Ist das wichtig? Bringt das irgendwelche Vor- oder gar Nachteile? Wofür?

Okay, okay. Fange ich kurz am Anfang an.

 

Was ist das Wesen eines Pokémon und was bewirkt es?

Die Wesen gibt es eigentlich schon seit Anfang an, sind aber erst seit der 3. Generation einsehbar.

  • Unter den Wesen versteht man die Charaktereigenschaft (z.B. Solo, Ernst, Hart, Pfiffig usw.) eines Pokémon, das einem im Pokémon-Profil oder auch -Bericht angezeigt wird.
  • Es gibt Auskunft über die besonderen Stärken und Schwächen des Pokémon.
  • Das Wesen eines Pokémon übt sich auf dessen Kampfwerte (KP, Angriff, Verteidigung, Spezialangriff, Spezial-verteidigung und Initiative) aus. Die Beeinflussung liegt hierbei bei 10% auf den Basiswert, sowohl positiv als auch negativ.
    • Folglich ist ein Pokémon mit einem positiven Wesen effektiver als ein identischer Gegner mit exakt denselben Basiswerten, jedoch ohne diesen Bonus (z.B. haben beide einen Basis-KP-Wert von 200, so wird dem Pokémon mit positivem Wesen auf KP +10% dazugerechnet, womit es 220 zu 200 KP des Gegners hat).
  • Das Wesen ist für den regulären Spielverlauf nicht zwingend notwendig, aber ein netter Bonus. Sobald man sich jedoch den Serienkämpfen (Duellturm, Kampfhaus usw.) zuwendet oder sich gegen andere Spieler messen will, sind sie von immenser Bedeutung.

 

Es gibt zwei Wesenstypen:

  • neutrales Wesen
  • beeinflussendes Wesen

Die neutralen Wesen bewirken gar nichts auf die Kampfwerte des Pokémon.
Die beeinflussenden Wesen wirken sich stets auf einen Wert positiv, auf einen anderen Wert im Gegenzug negativ aus. Positiv und Negativ hängen in diesem Fall zusammen, man kann das Eine nicht ohne das Andere haben. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, welche Werte man fördern möchte und bei welchen ein negativer Einfluss kein Drama darstellt.

➤ Um dies guten Gewissens bestimmen zu können, sollte man sein Pokémon kennen. Nicht nur, welche Werte am niedrigsten und höchsten sind (dies lässt sich im Pokémon-Profil einsehen), sondern auch, welche Art von Attacken es beherrscht oder einmal lernen wird.

 

Doch ich habe an dieser Stelle bereits einen Punkt übersprungen.
Um mit dem Wesen bestmöglich arbeiten zu können, muss man natürlich verstehen, welche Kampfwerte was bewirken bzw. welchen Bereich sie abdecken. Also gebe ich dazu noch einmal eine kurze Übersicht.

KP: Kraftpunkte sind die Lebenspunkte eines Pokémon. Sie bewirken in erster Linie, wie viel Schadenspunkte es wegstecken kann, aber auch, wie sich verschiedene Heilfähigkeiten und/oder Schadensattacken auf einen selbst oder den Gegner auswirken, sobald die KP eine Rolle im Attackeneffekt spielen.

Angriff: Der Angriffswert bestimmt, wie effektiv physische Attacken gegen den Gegner sind. Je höher der Angriffswert, umso mehr physischen Schaden teilt das Pokémon aus.
Tipp: Physische Attacken sind in der Attackenbeschreibung mit einem Stern auf rotem Hintergrund gekennzeichnet.

Verteidigung: Der Verteidigungswert nimmt Einfluss darauf, wie gut das Pokémon physische Attacken einstecken kann. Je höher der Verteidigungswert, umso besser hält es Direktangriffe aus.

Spezialangriff: Der Spezialangriffswert bestimmt, wie effektiv spezielle Attacken gegen den Gegner sind. Je höher der Spezialangriffswert, umso mehr speziellen Schaden teilt das Pokémon aus.
Tipp: Spezielle Attacken sind in der Attackenbeschreibung mit einem Doppelkreis auf blauem Hintergrund gekennzeichnet.

Spezialverteidigung: Der Spezialverteidigungswert nimmt Einfluss darauf, wie gut das Pokémon spezielle Attacken einstecken kann. Je höher der Spezialverteidigungswert, umso besser hält es Distanzangriffe aus.

Initiative: Der Initiativewert bestimmt, wie schnell das Pokémon ist. Ist der eigene Initiativewert höher als der des Gegners, verfügt es über den Erstangriff.
Tipp: Aber Achtung! Einige Attacken wie Mogelhieb und Ruckzuckhieb, aber auch Schutzschild und Scanner sind unabhängig von diesem Wert und gewähren stets die sofortige Wirksamkeit.
Tipp: Übrigens hat die Statusveränderung Paralyse Einfluss auf den Initiativewert. Leidet ein Pokémon an Paralyse, wird sein aktueller Initiativewert um 75% gesenkt.

Soweit dazu. Schaut man sich jetzt ein Pokémon und dessen Basiswerte an, erkennt man normalerweise sehr schnell, wo seine Stärken und Schwächen liegen; einige sind stark im Angriff, andere sind auffallend schnell, und wieder andere sind starke Verteidiger.
Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf, entscheidet man jetzt, ob man sein Pokémon in seinen Stärken fördern oder in seinen Schwächen aushelfen möchte. Je nachdem, wie man sich entscheidet, wählt man jetzt das Wesen aus, das diese Wünsche am besten abdeckt und Einfluss auf die Kampfentwicklung des Pokémon nehmen wird.

Tipp: Erfahrungsgemäß sollte man nicht versuchen, Schwächen abdecken zu wollen, die im zu starken Kontrast zur höchsten Stärke stehen. Es ist i.d.R. ein aussichtsloses Unterfangen, das sich kaum bezahlt machen wird, daher sollte man sich lieber auf die Stärken konzentrieren und dafür auf eine Balance im Team achten, die eventuelle Schwächen auffangen kann. Auf eine Schwächeneindämmung kann man beim späteren FP-Training besser eingehen.


Oha, das ist ja doch ganz schön viel, hm? Und das soll man sich alles merken?
Ich kann euch beruhigen: Das Ganze klingt nur zu Beginn kompliziert, ist aber im Grunde etwas, das wirklich jeder einfach erkennen und ohne Probleme abwägen kann. Weiß man erst einmal, welche Werte was beeinflussen, klärt sich alles andere ganz von selbst. Daher noch einmal meine Zusammenfassung zu den Werten allgemein.

Kommen wir jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema.

Nun wissen wir, welches Pokémon wir züchten wollen. Von seinen Attacken haben wir ein grobes Bild, die Basiswerte haben wir uns angesehen. Jetzt wissen wir, worin wir es stärken wollen, und wählen uns eines der folgenden Wesen aus:

Nicht vergessen: Wählt ihr ein beeinflussendes Wesen, müsst ihr nicht nur nach den Stärken des Pokémon schauen, sondern auch, wo ihm der negative Einfluss keinen Abbruch tut! Habt ihr z.B. ein Pokémon, das überwiegend physische Attacken erlernt, verzichtet ganz auf spezielle Attacken und legt den negativen Wert auf den Spezialangriff, da euer Pokémon ihn ohnehin nicht im Kampf brauchen wird.

 

Gut, es ist entschieden. Und nun?

Es gibt zwei Arten, an das gewünschte Wesen bei der Zucht zu gelangen:

  1. Zufall
  2. Vererbung

Für den Zufall bleibt uns nichts anderes zu tun, als so lange Eier zu produzieren, bis irgendwann einmal das Baby mit dem gewünschten Wesen schlüpft. Das ist etwas vage und kann u.U. auch lange dauern, immerhin gibt es insgesamt 25 Wesen, die es haben kann. Davon stehen fünf eher selten auf der Wunschliste und die meisten anderen sind für unser erwähltes Pokémon auch eher ungünstig.

Dann doch lieber die zweite Möglichkeit. Vererbung.

 

Wie vererbt man ein Wesen an ein Pokémon?

In der Theorie ist das ganz einfach: Man benötigt einen Elternteil mit dem gewünschten Wesen, egal ob Mama oder Papa. Diesem gibt man jetzt einen Ewigstein zum Tragen, bevor man es in der Pension abgibt.
➤ Seit Schwarz 2/Weiß 2 wird das Wesen zu 100% vererbt, in den davorigen Spielen zu immerhin 50%!

Tipp: Für die „alten“ Züchter unter uns ist hierbei zu beachten, dass es erst seit Smaragd egal ist, welcher Elternteil über das Wesen verfügen muss, um es zu vererben. In allen Spielen davor (HeartGold/SoulSilver zählt hier nicht dazu) ist es stets nur die Mutter, der eine Wesenvererbung möglich ist.

Jaha, so einfach ist das!
Ihr seht, die Wesenvererbung ist wirklich nicht das Problem. Viel schwieriger ist die Vorbereitung dafür, denn man muss nicht nur erst wissen, welches Wesen man gern für sein Pokémon hätte, sondern muss auch erst einmal über einen Elternteil mit eben jenem Wesen verfügen. Und ab hier wird es knifflig.
Man kann Glück haben und bereits einen perfekten Elternteil für die Wesen berücksichtigende Zucht besitzen, doch was, wenn dem nicht so ist?

 

Was tun, wenn man kein Elternpokémon mit dem gewünschten Wesen zum Vererben hat?

Nun, in diesem Fall hat man zwei Möglichkeiten:

  1. Zufallszucht betreiben
  2. ein Elternpokémon gezielt fangen und anschließend vererben, sofern dann noch nötig

Bei der ersten Möglichkeit haben wir wieder das Problem, dass es bei 25 Wesen u.U. lange dauern kann, bis man das gewünschte dabei hat. Man muss für sich wissen, ob man die Geduld dafür hat.
Die Alternative ist das Fangen eines entsprechenden Elternpokémon. Das kann einmal wieder auf Zufallsbasis erfolgen, aber auch zielgerichtet.

Um das gewünschte Elternteil schnellstmöglich einfangen und zur Zucht geben zu können, ist es notwendig, ein Pokémon mit der Fähigkeit Synchro zu besitzen, welches genau das Wesen hat, das man haben möchte. Verfügt man über so ein Pokémon, dann rein ins Team damit und an erste Stelle setzen, dann kann’s losgehen! Das Pokémon mit der Fähigkeit Synchro wird Pokémon mit demselben Wesen, das es selbst hat, anlocken, sodass man es einfangen kann. Wobei jedoch zu beachten ist, dass es keine 100%ige Garantie gibt, dass Synchro immer dasselbe Wesen herbeiführen wird, aber die Wahrscheinlichkeit steht sehr hoch.
Falls man kein Synchro-Pokémon zur Verfügung hat, tja, dann bleibt einem wohl oder übel nur noch Zufall A (Zucht) oder Zufall B (Fangen).

Tipp: Wenn man sich zwischen Zufall A und Zufall B entscheiden müsste, würde ich eher zu A raten – der Zucht. Auch die Pokémon-Jagd erfordert Zeit, zusätzlich aber noch virtuelles Geld für Pokébälle und ggf. Tränke, Statusheiler u.a. Items. Doppelte Zeit, wenn die Kämpfe länger dauern, man versehentlich das Pokémon besiegt, dem eigenen Pokémon die AP ausgehen oder es besiegt wird. Im Vergleich dazu geht die Zucht meist schneller und ist vor allem sehr viel entspannter. Zumal man den Bonus hat, die übrigen Babys eventuell noch gegen andere Pokémon tauschen zu können, die man vielleicht noch benötigt.

Tipp: Eine andere Alternative ist, sich 25 Ditto (bzw. würden auch 21 reichen mit nur einem der fünf neutralen Wesen) mit je einem anderen Wesen zu fangen und diese für die Wesenvererbung zu verwenden. So spart man sich, erst für jedes Pokémon aus einer anderen Ei-Gruppe das ideale Gegenstück beschaffen zu müssen.  Ich persönlich rate jedoch davon ab. Es ist angenehm, ja, da man Ditto mit jedem Pokémon paaren kann. Daher ist es gut für Zuchtanfänger/Erstzuchten geeignet. Es bringt allerdings zumeist Nachteile, wenn man zusätzlich Attacken und DVs vererben will.
Wie man es letztendlich handhabt, sei jedoch jedem selbst überlassen, sodass man das Züchten stets für sich selbst als angenehm empfindet.


Und das ist es auch schon. Ja, ich weiß, es reicht jetzt auch so langsam, nicht wahr?

Zum Abschluss sei noch einmal gesagt: Man benötigt das Wesen nicht zwangsweise für den regulären Spielverlauf! Es wird erst dann von Bedeutung, wenn man sich in Serien- oder/und in Spielerkämpfen (PvP) messen möchte. Es kann aber auch nicht schaden, es einfach einmal an seinem Lieblingspokémon auszuprobieren. Schließlich macht ein Pokémon-Kampf erst dann am meisten Spaß, wenn man das Maximum aus seinem Partner herausgekitzelt hat, nicht wahr? ;)

Damit entlasse ich euch für heute. Beim nächsten Mal schauen wir uns an, was die Persönlichkeiten eines Pokémon sind und was diese nun schon wieder bewirken.

Bis dahin, erholt euch gut von dieser immensen Informationsflut. ;D
Ich bedanke mich fürs aufmerksame Lesen.

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Datum: 13.12.2013 13:33
Wer hat sich den die Wesensbeurteilungen ausgedacht? Wenn jemand ne Lusche im Angriff ist, würde ich ihn nicht gerade als "kühn" bezeichnen.

Ich finde es amüsant, dass das Wesen nun zu 100% vererbt wird. Man weiß ja, dass es durchaus IRL Eigenschaften gibt, die vererbt werden scheinen, aber man kann keine Prozentzahlen dazuangeben. Ulkig wäre es ja, wenn das Wesen durch die Pokis beeinflusst würde, mit dem das Baby aufwächst. Oder wenn es sich durch ein einschneidendes Erlebnis verändern würde.
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Datum: 13.12.2013 14:20
Was ich mal gelesen hab, um das Wesen noch besser herauszüchten / vererben zu können, wurde als Tipp genannt sich je ein Ditto pro Wesen zu fangen und diese nach dem Wesen zu benennen.

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Datum: 13.12.2013 19:59
Für sowas hast du Zeit, aber nicht, um dich mal um Re-Kommentare zu kümmern, die schon seit einem halben Jahr offen stehen. So viel zu, ich hab so viel Stress in meinem Real-Life. War wohl nicht stressig genug, um sich nicht um Pokemon-Weblogeinträge zu kümmern.
some nights I stay up cashing in my bad luck,
some nights I call it a draw.
some nights I wish, that my lips could build a castle ...
what do I stand for? What do I stand for?
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Datum: 13.12.2013 20:26
abgemeldet

Gucksu hier und schlägst das nächste Mal bitte einen freundlicheren Ton an, dann können wir auch vernünftig miteinander reden.
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