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Laberei über die Cover von "Robin: Das erste Jahr" Batman, Batman, comics

Autor:  DavidB

Als ich mir die ersten "Robin: Das erste Jahr"-Bände holte, war ich schon bei der Suche nach den jeweils anderen Bänden verwundert: Kein Band ähnelte dem nächsten! Es sind aber alle vom selben Verlag, daran lag es also nicht.

Als ich schließlich die Reihe vor mir hatte, konnte ich endlich erkennen, dass der Zeichner Javier Pulido jedes Coverbild wirklich vollkommen anders konzipierte!



(Klick auf's Bild, um das Cover in groß zu sehen)

Der erste Band war sehr ordentlich: Oben in einem Rechteck der Titel, darüber zentriert der Verlag, darunter symmetrisch auf gelbem Hintergrund die Figuren, im Vordergrund die Hauptfigur. Robin grinst schelmisch, während die Figuren hinter ihm sich in alle Himmelsrichtungen verteilen. Das Ganze wirkt wie ein fröhliches Kinderbuch, und das ist auch sicher kein Zufall, denn der Schurke des Buchs ist der Mad Hatter.

Band zwei ist auch gelb und symmetrisch, nur ist die Fröhlichkeit durch den Blick Two-Faces und der Gewalt hinter ihm verschwunden. Zwei schwarze Streifen verdunkeln das Bild zudem, das Layout ist auch diesmal auf den Schurken angepasst. Der Titel versteckt sich schon fast oben.

Der Schriftzug wird immer kleiner: Auf Band drei ist fast kein Gelb mehr zu sehen: Rot wie Blut, rot wie der Herbst, rot wie Robin ist der Hintergrund, während das Robin-Kostüm selbst im Vordergrund blaustichig und kalt ist. Rechts von ihm stapft Dick Grayson unkostümiert aus dem Bild. Das ganze Bild wirkt wie eine Referenz an das berühmte Spiderman-Cover "Spiderman - No more", während das Blau auf Robin und Titel den Schurken des Bandes ankündigt: Mr. Freeze.

Der letzte Band ist ganz blau, während Robin rotstichig ist. Der Winkel, in dem das abgebildete Szenario abgebildet ist, macht die Szene dynamisch und frisch, während Batman im Hintergrund als Einziger gerade bleibt. (Natürlich, denn er ist Batman.) Obwohl Robin von einigen Typen im klischeebeladenen Ninja-Outfit umgeben ist und das Rot auf ihn die Gefahr optisch verstärkt, bleibt er angriffslustig. Vom listigen, furchtsamen oder traurigen Robin der vorhergehenden Bände ist nichts übrig geblieben. Auch der Titel ziert stolz seine Hauptfigur und muss sich hinter nichts verstecken.



Was mir erst vor kurzem auffiel, war ein winziges Detail, das sich auch von Cover zu Cover verändert, nämlich die Signatur des Zeichners. Während bei den meisten Zeichnern die Unterschrift stetig gleich bleibt, wandelten Zeichner und Tuscher ihr Kürzel von Cover zu Cover ab:



Sehr inspirierend! Zeichner sollten nicht immer wie am Fließband dieselben Produkte liefern, sondern ihr Produkt lebendig und abwechslungsreich zeigen!

Übrigens erscheint am 23. November "Das lange Halloween" erneut, diesmal komplett mit neuer Übersetzung, allerdings für satte 30 Euro. Da müsste man schauen, ob man die sieben Ehapa-Bände nicht für weniger Geld bekommt. Der "Tod in der Familie" kostet im Comicladen meines Vertrauens in der Ehapa-Version insgesamt übrigens genausoviel wie die Panini-Neuauflage. Ein saurer Apfel ist das.
Datum: 13.10.2010 11:39
Klugscheißer!
Aber danke.
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Datum: 13.10.2010 13:25
Du hast das alles sehr schön beobachtet und gut beschrieben, aber was mir persönlich etwas fehlt ist ein Interpretationsansatz von deiner Seite aus.
Der Zeichner wird sich sicherlich etwas dabei gedacht haben, die Cover so aufzubauen wie sie sind, aber was? Sollen die Cover einen bestimmten Effekt auf den Leser haben, oder sagt es etwas über den Inhalt der Comics aus, bzw. den Verlauf der Geschichte oder hatten irgendwelche äußeren Gegenheiten Einfluss auf die Gestaltung?
~~~~Offizieller Arschtreter der~~~~
~~~~~~Strawberry Heroes~~~~~~

http://www.strawberry-heroes.de.tl/
Datum: 13.10.2010 14:09
"Sie haben mit Erfolg bestanden." - "Vier Plus!"
Datum: 13.10.2010 14:29
> "Sie haben mit Erfolg bestanden." - "Vier Plus!"
Juhu, keine fünf! ^^


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