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Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 4): The Flash & Aquaman Aquaman, DC, Flash, Superhelden

Autor:  roterKater


Weblog so: Ey was denn nu?
Ich so: Kacke, schon wieder voll in Verzug!
Weblog (Audrey-Jr.-Stimme): FÜTTERE MIIIICH!
Ich so: AAAAAARRRGH!!

Der heutige Ausflug führt in die bunte Welt der DC-Superhelden-A-Riege. Viel Spaß!

 

The Flash

 

The Flash war ja einer der Titel, die beim Relaunch im September am steilsten durchgestartet sind. Natürlich ist der rote Blitz seit je her ein Fanboy-Favourite im DC-Kosmos, aber darüber hinaus waren auch die Kritiker einstimmig überzeugt, sowohl von dem grundsoliden Storytelling von Francis Manapul und Brian Buccellato, wie auch von der nicht nur technisch hervorragenden, sondern auch innovativen zeichnerischen Umsetzung (mit Zeichnungen von Manapul und Farben von Buccellato).

 

Auch die folgenden Nummern haben einige Überraschungen zu bieten. So stellt #2 das Konzept der "augmented cognition" vor, um zu zeigen, wie Flash nicht nur seine Körpergeschwindigkeit, sondern auch seine Denk- und Wahrnehmungsleistung erhöht. Die visuelle Umsetzung ist hierbei besonders spannend: Wir sehen auf einer Seite ein verwirrendes Potpourri aus zahllosen Panels, die die verschiedenen Bestandteile und möglichen Handlungen einer bestimmten Situation aufzeigen. Die nächste Seite zeigt die Handlungen, die Flash dann tatsächlich unbemerkt ausführt, und anschließend, wie sich die vorher aufgeschlüsselte Situation daraus entwickelt. Der Reiz für den Leser liegt darin, aus diesen drei Bestandteilen die eigentliche Ausgangssituation und die Auswirkungen von Flashs Eingriff abzuleiten. Aus der reinen Panelfolge ergeben die sich nämlich nicht so einfach, besonders nach der für den Leser völlig unverständlichen ersten Seite. Man bekommt hier also nicht nur eindringlich Flashs gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeiten vorgeführt, die die des Lesers deutlich übersteigen, sondern das Ganze auch noch in einer höchst originellen Weise präsentiert, die das Panel-Layout nutzt, um den Leser quer über die Seiten hinweg auf selbstständige Entdeckungstour der eigentlichen Vorgänge zu schicken.

 

Überhaupt fordern Manapul und Buccellato einiges vom Leser, um die sich stetig verkomplizierende Handlung mit zahllosen Nebenfiguren und Subplots noch verfolgen zu können. Es gibt definitiv Comics, die sich einfacher lesen, aber prinzipiell bin ich ja eher dafür, das Publikum kreativ zu über- statt zu unterfordern. Ob der Großteil der Leserschaft das auch so sieht, wird sich noch zeigen. Ich finde es jedenfalls sehr erfreulich, was das Kreativ-Team hier an Einfallsreichtum in den Comic steckt. Für einen Superhelden-Comic überraschen ja auch die überwiegend realitätsnahen Science-Fiction-Aspekte in der Story.

 

Nicht so schön dagegen ein reichlich überflüssiger Einschlag von Crossover-Hölle in #3, wo ein neuer Handlungsort einschließlich neuen Figuren mit dem Hinweis eingeführt wird, man solle doch in Captain Atom #3 nachschlagen, wenn man wissen will, was das für Leute sind. Warum sich ein Flagschiff-Titel wie The Flash von einem obskuren Nebenprojekt wie Captain Atom in die sowieso schon etwas angeschlagene Verständlichkeit reinreden lässt, ist mir jedenfalls unbegreiflich, besonders wenn dieser Crossover-Wink auch noch als eng verbunden mit dem großen Mysterium am Ende von #2 eingeführt wird. Ich hab mal im Groben Unfug den aktuellen Captain Atom durchgeblättert, und yepp, dickes fettes Flash-Crossover. Wie sehr sich das noch auf die Verständlichkeit der folgenden Flash-Hefte auswirkt, werden wir dann sehen. Das gibt diesen Monat leider kräftig Abzüge bei der Einsteigerfreundlichkeit, für die ich die #1 noch so gelobt hatte. Trotzdem ein Muss!

8,2/10

 

 

Aquaman #1-3


 

Die #1 von Aquaman war ja einer der großen Überraschungs-Hits vom September, da Autor Geoff Johns einen reichlich originellen (und äußerst lustigen) Weg gefunden hat, den ewig belächelten Möchtegern-A-Liga-Superheld für gegenwärtige Leser spannend zu machen. Gepaart mit dem herausragenden Artwork von Ivan & Rod Reis sowie Joe Prado wurde daraus ein wirklich unterhaltsamer Superhelden-Comic, der gleichzeitig ebenso klassisch wie modern wirkt.

 

Auf dieser Linie geht's auch weiter. Johns hat zwar in der #1 schon viel komödiantisches Pulver verschossen, aber ein paar weitere ironische Spitzen zu Aquaman's angeschlagenem Image lockern auch die nachfolgenden Hefte auf. Den Kern bildet aber eine erfreulich gradlinige Action-Story über Aquaman vs. mysteriöse Seemonster. Das ist nicht die Neuerfindung des Rades, liest sich aber ebenso flüssig wie spannend. Optisch Gibt sich die Serie auch weiterhin keine Blöße. Natürlich ist das etablierter Mainstream, aber auf höchstem technischen Niveau mit toll gelayouteten Seiten, leuchtenden Farben und viel Liebe zum Detail. Von den blankpolierten Mainstream-Titeln ist das hier definitiv am besten aussehende.

 

Unterm Strich also ein unterhaltsamer, schnörkelloser und toll gezeichneter Superhelden-Comic, der seinen Protagonisten auch wirklich noch als solchen begreift. Bringt zwar niemanden um, das nicht zu lesen, aber zaubert vielleicht hier und da ein Lächeln auf ein Comicfan-Gesicht. Ach ja, irgendwelche Anflüge von Crossover-Hölle sind mir zumindest noch nicht aufgefallen.

7,5/10

Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics & Supergirl)
Teil 3 (Detective Comics & Batwoman)
Besprechung von Flash #1 und Aquaman #1



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