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Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 2): Superman & Supergirl DC, Supergirl, Superhelden, Superman

Autor:  roterKater

Zweite Runde! Mit etwas Glück bleibt's beim täglichen Rhythmus, dann sind wir durch, bevor die Serien nach der aktuellen Pausenwoche weiterlaufen.


Action Comics #1-3

 

DC's Superman-Flagschiff unter der Führung von hat mich auch im dritten Anlauf nicht begeistert. Die Figuren bleiben weiterhin ziemlich flach und uninteressant. Schlimmer noch: Der aufsehenerregende Ansatz, Supes in der #1 zum Proletarier unter den Superhelden zu erklären, wird einfach nicht weiter verfolgt, auch wenn sich Superman angesichts einer akuten außerirdischen Bedrohung mit einiger Fremdenfeindlichkeit herumplagen muss (was jetzt auch nicht weiter verwundert, wenn man bedenkt, dass da ein nahezu unverwundbarer Selbstjustizler durch die Stadt wütet). Man muss sich schon wirklich arg strecken, wenn man Lex Luthors konsequente Weigerung, Superman als Person anzuerkennen, noch als Kommentar zu Rassismus und Vorurteilen verstehen will. Das Feld haben die X-Men schon vor Jahrzehnten deutlich besser beackert.

Stattdessen gibt's eine öde Folterszene in #2 als Entschuldigung dafür, sonst keine Empathie für den Helden wecken zu können (Komm schon, Grant! Du bist besser!), Aliens, die dasselbe mit der Erde anstellen wollen wie mit Krypton, und natürlich viel belanglose Action. Sicherlich kann Morrison unfallfrei eine Geschichte erzählen, aber das ist nicht sonderlich spannend oder clever, bestenfalls routiniert und nur leidlich unterhaltsam. Mit den Zeichnungen von Rags Morales werde ich weiterhin nicht warm. Lex Luthor kann sich immer noch nicht entscheiden, welche Form sein Schädel hat, und auch Supes/Clarke sieht über die Physiognomieschwächen hinweg einfach nicht wirklich gut aus. Für die Kryton-Szene in #3 darf vorübergehend ein neues Zeichner-Team um Gene Ha ans Werk, der in meinen Augen wesentlich bessere Arbeit leistet, wohl aber auf sein kurzes Gastspiel beschränkt bleibt.

 

Der Todesstoß für die Serie ist für mich aber die fragwürdige Preispolitik von DC. Für Action Comics sind ja statt der üblichen $2,99 gleich $3,99 fällig. Dafür gab's in #1 auch immerhin 9 Seiten mehr. Ab Ausgabe schrumpfte der Comic-Teil auf die üblichen 20 Seiten, während der Rest mit Vorzeichnungen und Figurenbeschreibungen aufgefüllt wurde. In #3 wird's sogar noch härter: Als "Bonusmaterial"erhält man hier Werbung für die anderen Superman-related Comics aus dem Neustart. What the fuck, DC? Für eine durchschnittliche Superman-Serie ist mir das definitiv zu teuer und damit ist bei mir mit #3 Schluss. Da such ich mir lieber noch die Trade Paperbacks der lesenswerteren Morrison-Titel zusammen.

6,0/10

 

Supergirl #1-3

 

Krypton-Exilantin Kara schlägt sich weiterhin deutlich besser als ihr berühmter Cousin. War die größte Schwäche der ersten Nummer ja der etwas mäßige Zeichenstil, sind ab #3 ein neuer Inker und Kolorist am Werk, die der Serie eine wesentlich schickere, rundere und wärmere Optik verpassen. Die Story lässt sich dabei weiterhin viel Zeit. Über fast die gesamte #2 hinweg vermöbelt Kara Superman nach Strich und Faden und entdeckt dabei langsam weiter ihre neuen Fähigkeiten. Als wäre das nicht schon Genugtuung genug, dabei zusehen zu dürfen, wie Supes von einem Teenager verprügelt wird, fängt das Autorengespann hier auch wieder wunderbar Karas impulsive Art ein, deren Angst und Unsicherheit sich in wilder Zerstörungswut entladen, deren Konsequenzen ihr erst bewusst werden, als es fast zu spät ist. Supergirl ist neben Deadman wohl die einzige aktuelle DC-Serie, die ihre Story ganz aus einer intensiven Charakterisierung der Hauptfigur heraus erzählt, was bei Superheldenlesern aber anscheinend so wenig gefragt ist, dass es kaum ein Reviewer überhaupt aufgefallen ist.

 

Aber #3 geht es visuell wie gesagt kräftig bergauf (auch wenn man das geschmacklich fragwürdige grün-orange Cover ganz schnell überblättern sollte), und die Geschichte erhält auch endlich ihren Antagonisten in Gestalt eines arroganten, gefühlskalten Jungmilliardärs namens Simon Tycho. Okay, dieselbe Charaktertiefe wie für ihre Heldin widmen die Autoren ihm nicht, aber seine hochnäsige Art liest sich doch recht unterhaltsam, auch wenn er ein bisschen wie Lex Luthors kleiner verzogener Halbbruder daher kommt. Supergirl sieht in ihrem neuen Kostüm übrigens einfach toll aus und ist irgendwie viel eher sexy aus das aufdringliche Tittengewackel in anderen DC-Titeln wie Catwoman oder Red Hood and the Outlaws. Als Teenager hätte ich mich jedenfalls in sie verknallt. Insgesamt also weiterhin eine der lesenswertesten DC-Serien, die trotz reichlich Action auch ohne blutige Gewaltexzesse auskommt.

7,8/10

 

Crossover-Hölle:

Gut, dass Superman seiner frisch auf der Erde gestrandeten Verwandten zu Hilfe kommt, kann man erwarten und sollte auch niemanden verwirren. Also bisher alles im Lot hier.



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